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Hintergrund
der Anmeldung
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Die
Erfindung betrifft eine Klebstoffzusammensetzung, die eine Wasser-basierte
Komponente umfasst, die ein filmbildendes Polymer und eine teilchenförmige, thermoplastische
Komponente enthält.
Die Klebstoffzusammensetzung ist nützlich entweder als Ein-Schuss
(„one-shot") Buchbindungsklebstoff
oder als eine Grundierungszusammensetzung in einem Zwei-Schuss („two-shot") Buchbindungsverfahren.
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Beschreibung
der verwandten Technik
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In
der Herstellung von Buchblöcken
wird entweder ein „Ein-Schuss-Verfahren" („one-shot" method") oder ein „Zwei-Schuss-Verfahren" („two-shot
method") angewendet.
In dem Ein-Schuss-Verfahren
wird eine Schmelzklebstoffzusammensetzung (d.h. ein Ein-Schuss-Klebstoff) direkt
auf den Buchrücken
des Buchblocks aufgetragen. In dem Zwei-Schuss-Verfahren wird jedoch zunächst eine
Grundierungszusammensetzung auf den Buchrücken als erste Schicht („first
shot") aufgetragen.
Dann wird die Klebstoffzusammensetzung (d.h. ein Zwei-Schuss-Klebstoff)
auf die Oberfläche
der getrockneten Grundierung als zweite Schicht („second
shot") aufgetragen.
Es können
entweder Wasser-basierte Zusammensetzungen oder Schmelzklebstoffzusammensetzungen
als Grundierungszusammensetzung und/oder die Zwei-Schuss-Klebstoffzusammensetzung
eingesetzt werden, wobei normalerweise Wasser-basierten Zusammensetzungen als Grundierungszusammensetzung
verwendet werden und Schmelzklebstoffzusammensetzungen als Zwei-Schuss-Klebstoffzusammensetzungen
verwendet werden.
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Wasser-basierte
Grundierungszusammensetzungen weisen eine bessere Durchdringung
in die Signaturen („signatures") (Gruppierung von
Papierblättern)
aufgrund ihrer längeren
Topfzeit („open
times") und niedrigen
Viskositäten
auf. Sie sind ebenfalls weniger anfällig gegenüber Fluktuationen in der Temperatur
sobald das Buch aufgebaut ist. Wasser-basierte Grundierungen binden
jedoch ebenfalls langsamer aufgrund der Zeit, die benötigt wird,
um das darin enthaltene Wasser zu verdampfen. Daher ist die maximale
Buchbindungsproduktionsgeschwindigkeit begrenzt durch die Zeit,
die benötigt
wird, um zu Trocknen und dem Abbinden der Wasser-basierten Grundierung.
Trocknungsmittel und Wärme
werden häufig
angewendet, um das Trocknen der Wasser-basierten Grundierung zu
erleichtern, um vernünftige
Produktionsgeschwindigkeiten aufrecht erhalten zu können. Wenn
sie intensiver Wärme
ausgesetzt wird, neigt die Wasser-basierte Grundierungsbeschichtung
jedoch dazu, zu häuten
(„skin
over") und Feuchtigkeit
innerhalb der gebildeten, polymeren Membran einzuschließen. Das
eingeschlossene Wasser in dem Inneren der Wasser-basierten Grundierungsschicht verdampft,
was verursacht, dass die Membran anhebt und große Blasen bildet, die aufbrechen
und in der Hitze verbrennen. Auf der anderen Seite verursacht eine
Wasser-basierte Grundierungsbeschichtung, die nicht ausreichend
getrocknet ist, ebenfalls Spritzer und Blasen während der Anwendung eines Zwei-Schuss
Klebstoffs bei den Anwendungstemperaturen von ungefähr 100°C bis ungefähr 200°C aufgrund
des verbleibenden Wassers, das in der Wasser-basierten Grundierung
vorhanden ist. Die Schicht mit den Blasen der Wasser-basierten Grundierung
ist nicht an den Buchblock gebunden und so resultieren Hohlräume entlang
des Buchrückens und
innerhalb der abgebundenen Klebstoffschichten. Teilweise gebundene
Bücher
sind nicht nur mangelhafte Produkte, die nicht verkauft werden können, sondern
erzeugen ebenfalls Staus und Verzögerungen in dem Buchbindungsverfahren.
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US 4,536,012 offenbart ein
Zwei-Schuss kontinuierliches Buchbindungsverfahren unter Verwendung einer
Wasser-basierten Grundierungszusammensetzung und eines Schmelzklebstoffs.
Die Wasser-basierte Grundierungszusammensetzung umfasst ein polymeres
Latex und nicht gelatisierte Stärke,
die eine Korngröße von ungefähr 2 bis
150 Mikrons aufweist. Die granulierte Stärke komplexiert einen Großteil des
Wassers, das in der Grundierungszusammensetzung enthalten ist, während des
Trocknungsschrittes und widersteht so der Entstehung von Blasen
und Verkohlungen, wenn sie hohen Trocknungstemperaturen ausgesetzt
ist.
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US 4,702,496 diskutiert
ferner die Verwendung von nicht gelatisierte Stärke in Wasser-basierten Grundierungszusammensetzungen,
welche mit einem Schmelzüberzugsklebstoff
(„hot-covering
adhesive") verwendet
wird, um die Notwendigkeit des Trocknungsschrittes zu vermeiden.
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US 4,960,295 offenbart Zwei-Schuss-Verbindungsschmelzklebstoffe,
die ein Ein-Schuss-Schmelzklebstoff
als Grundierung und ein Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff als den Überzugsklebstoff
(„coverglue") einschließen. Die
Grundierung ist auf Ethylen-Vinyl Acetat(EVA)Polymeren basiert,
die eine niedrige Viskosität aufweisen.
Der Zwei-Schuss-Klebstoff ist auf EVA Polymeren basiert, die eine
höhere
Viskosität
aufweisen.
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WO94/05738
offenbart ein Verfahren zum Binden von Buchblöcken, um Bücher zu bilden. Das Verfahren
betrifft die Auftragung einer wässrigen
Zusammensetzung auf den Buchrückenbereich
eines Buchblocks und Entfernen der flüchtigen Bestandteile der Zusammensetzung.
Die Zusammensetzung umfasst
- 1) ein wässriges
Vehikel, ein filmbildendes polymers Harz, und
- 2) ein Polyurethanharz oder eine wässrige Polyurethandispersion
oder – emulsion.
Die
Zusammensetzung kann ebenfalls eine alkalische Komponente einschließen.
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Genauer
weist die wässrige
Zusammensetzung (1) einen Feststoffgehalt von ungefähr 35 bis
70 Gew.-% auf und (2) enthält
ein wässriges
Vehikel, ungefähr
0 bis 90 Gew.-% eines filmbildenden polymeren Harzes und ungefähr 10 bis
100 Gew.-% eines Polyurethanharzes (basierend auf den Feststoffen).
Die Zusammensetzung kann ebenfalls eine effektive Menge einer alkalischen
Komponente einschließen,
um einen pH-Wert von ungefähr
7 bis 9 in der Zusammensetzung bereitzustellen. Das filmbildende
Harz und das Polyurethanharz können
unabhängig
in die Lösung
als eine wässrige
Emulsion, Latex, Dispersion oder Suspension eingebracht werden.
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Die
wässrige
Zusammensetzung kann als Grundierung in einem Zwei-Schuss-Klebstoffsystem eingesetzt
werden oder die Zusammensetzung kann als einziger Klebstoff in dem
speziellen Buchherstellungsvorgang verwendet werden. Wenn das Bindungssystem
ein Zwei-Schuss-System ist, kann der zweite Klebstoff ein Schmelzklebstoff
sein, ein Polyurethanfeuchtigkeitshärter („polyurethane moisture cure"), eine Polyurethandispersion/Latexmischung,
eine Polyurethandispersion, eine Klebstoffemulsion oder jeder weitere
kompatible Klebstoff. Die wässrige
Zusammensetzung kann in der Bindung von traditionell genähten Lagen
(„traditional
sewn signatures"),
der Klebe-Bindung („perfect
binding") und weiterer
Buchherstellungsverfahren angewendet werden.
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EP-A-0
896 029 offenbart eine filmbildende, vernetzbare Pulverzusammensetzung,
welche in Wasser redispergierbar ist, die umfasst
- 1)
30 bis 95 Gew.-% eines Wasser-unlöslichen, filmbildenden Polymers
eines ein oder mehrfach radikalisch polymerisierten, ethylenischen
ungesättigten
Monomers.
- 2) 5 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Wasser-löslicher
Polymere, wobei mindestens eine der Polymerkomponenten 1) und 2)
ein oder mehrere Co-Monomereinheiten mit vernetzbaren Gruppen umfassen,
wobei das Gewichtsverhältnis
von 1) und 2) zusammen 100 Gew.-% ist, und
- 3) 5 bis 30 Gew.-% des Gesamtgewichts von 1) und 2) von in Wasser
und organischen Lösungsmitteln
unlöslichen,
anorganischen oder organischen Teilchen mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 5
nm bis 100 μm,
auf deren Oberfläche
funktionale Gruppen chemisch gebunden sind, welche eine kovalente Bindung
mit der vernetzbaren Gruppe des Polymers 1) und 2) bilden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem Aspekt weist die Erfindung eine Klebstoffzusammensetzung,
wie in Anspruch 1 definiert, auf, die eine Wasser-basierte Komponente
umfasst, die ein filmbildendes Polymer und eine thermoplastische
Komponente enthält.
Die thermoplastische Komponente liegt in teilchenförmiger Form
vor, die bevorzugt eine durchschnittliche Teilchengröße von ungefähr 10 Mikrons
bis ungefähr
1500 Mikrons aufweisen.
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In
einem weiteren Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
der vorgenannten Klebstoffzusammensetzung auf, die das Zermahlen
einer thermoplastischen Komponente zu der gewünschten Teilchengröße und das
Mischen der Teilchen der thermoplastischen Komponente mit einer
Wasser-basierten Komponente und optionalen Additiven umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren zum Binden
eines Buchblocks auf, der einen Buchrückenbereich aufweist, um ein
Buch zu bilden, das die Auftragung der vorgenannten Klebstoffzusammensetzung
auf einen Buchblockbuchrücken,
das Trocknen der Klebstoffzusammensetzung und die Auftragung eines
Zwei-Schuss-Schmelzklebstoffbuchbindungsklebstoffs
auf eine Oberfläche
der getrockneten Klebstoffzusammensetzung umfasst.
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In
einem weiten Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren zum Binden
eines Buchblocks auf, das einen Buchrückenbereich aufweist, um ein
Buch zu bilden, das die Auftragung der vorgenannten Klebstoffzusammensetzung
auf einen Buchblockbuchrücken,
das Erhitzen der Klebstoffzusammensetzung in der Art, dass die Wasser-basierte
Komponente einen trockenen Film bildet und dass die thermoplastische
Komponente schmilzt und das Befestigen eines Buchcovers oder eines
Deckblattes mit dem Buchblock mittels der thermoplastischen Komponente
umfasst.
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Die
Erfindung stellt durch die Zugabe einer teilchenförmigen thermoplastischen
Komponente gegenüber
den traditionellen Wasser-basierten Buchbindungsgrundierungszusammensetzungen
eine Verbesserung dar. Die teilchenförmige, thermoplastische Komponente
verbessert vorteilhaftig die Adhäsion
zwischen den Flächen
zwischen der Wasser-basierten Grundierung und dem Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff,
insbesondere wenn eine teilchenförmige
Schmelzklebstoffzusammensetzung als thermoplastische Komponente
eingesetzt wird. Die thermoplastische Komponente verhindert ebenfalls
oder verzögert
die Bildung einer polymeren Membranbarriere während des schnellen Verlustes
an Wasser und verhindert so die Bildung großer Blasen. Die Klebstoffzusammensetzung
kann weiterhin formuliert werden, dass sie einen wesentlich erhöhten Feststoffgehalt
aufweist, während
eine ausreichend geringe Viskosität erhalten bleibt. Der erhöhte Feststoffgehalt
erhöht die
Abbindungsgeschwindigkeit der Klebstoffzusammensetzung als Grundierung
und beschleunigt so die Produktionsgeschwindigkeit.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung findet insbesondere Anwendung
für die
Verwendung einer Grundierungszusammensetzung, die auf ein Substrat
aufgetragen, so wie der Buchrücken
eines Buchblocks, und getrocknet wird und im folgenden ein Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff
auf die Oberfläche
der getrockneten Grundierung aufgetragen wird. In diesem Fall kann
die Klebstoffzusammensetzung der Erfindung formuliert werden, dass
sie eine Steigerung der 180° Schälfestigkeit
von mindestens 20% und bevorzugt von mindestens 30% aufweist. Das
bedeutet, dass die Adhäsion
zwischen den Oberflächen
zwischen der Klebstoffzusammensetzung der Erfindung als Grundierung
und den nachfolgend aufgetragenen Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff mindestens
um 20% verbessert wird, bevorzugt mindestens um 30% im Vergleich
mit der Adhäsion
zwischen den Oberflächen
zwischen der gleichen Grundierungszusammensetzung, der die teilchenförmige thermoplastische
Komponente und der Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff fehlt.
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Die
Klebstoffzusammensetzung kann ebenso als Zwei-Schuss-Klebstoff formuliert
werden, der in Zwei-Schuss-Buchbindungsverfahren in Kombination
mit jeder Grundierungszusammensetzung verwendet werden kann, einschließlich der
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung, die als Grundierungszusammensetzung
formuliert ist.
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Die
Klebstoffzusammensetzung findet insbesondere Anwendung für die Verwendung
als Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoff,
der auf ein Substrat aufgetragen wird so wie der Buchrücken eines
Buchblocks und dann erhitzt wird, so dass die teilchenförmige, thermoplastische
Komponente schmilzt. In diesem Fall weist die Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung die kombinierten Vorteile einer besseren Penetration in
die Signatur (Gruppierung von Papierblättern), die durch die Wasser-basierte
Komponente sowie durch die verbesserte Abbindungsgeschwindigkeit
des Klebstoffs und die spezifische Adhäsion, die durch die teilchenförmige thermoplastische
Komponente beigetragen wird, auf.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung umfasst eine Wasser-basierte
Komponente, die ein filmbildendes Polymer und eine teilchenförmige, thermoplastische
Komponente umfasst.
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In
dem Zusammenhang der Erfindung bezieht sich „Wasser-basierte Komponente" auf eine Emulsion, Lösung, Dispersion,
Suspension oder Mischung davon, welche in einem wässrigen
Medium emulgierte oder gelöste
oder suspendierte Teilchen mindestens eines filmbildendes Polymers
und optional weiterer Bestandteile oder Additive enthält, welche
gewöhnlich
in solchen Emulsionen, Dispersionen oder Suspensionen verwendet
werden, wie Tenside, Schaumregulierungsmittel, Biozide, Rheologiemodifizierer,
etc.. Das filmbildende Polymer begründet einen großen Teil
des Feststoffgehalts der Wasser-basierten Komponente. Beispiele
für nützliche
Emulsionen und Dispersionen für
die Wasser-basierte Komponente der Erfindung schließen zahlreiche
natürliche
und synthetische filmbildende Polymere wie Polychloropren, Styrol-Butadien
Gummi (SBR), Vinyl-Vinyliden Chlorid, Ethylen-Vinyl-Chlorid Copolymere,
Vinyl Acetat Ethylen Copolymere, Acrylsäure Polymere, Vinyl Acetat-Acrylsäure Copolymere,
Polyurethan Polymere und Acrylonitril-Butadien Copolymere ein, wobei
Vinyl Acetat-Acrylsäure
Polymere, Vinyl Acetat-Ethylen Copolymere und Polyurethan Polymere
bevorzugt sind. Latex Emulsionen werden normalerweise in Wasser
bei einem Feststoffgehalt von ungefähr 45 Gew.-% bis ungefähr 75 Gew.-%,
noch typischer von ungefähr
50 Gew.-% bis ungefähr
65 Gew.-% bereitgestellt; wobei die Polyurethan-Dispersionen normalerweise einen leicht
geringeren Feststoffgehalt von ungefähr 35 Gew.-% bis ungefähr 50 Gew.-%
aufweisen.
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Das
filmbildende Polymer in der Wasser-basierten Komponente kann durch
eine Reihe von Mitteln wie Teilchengröße, Molekulargewicht als auch
den Ethylengehalt im Fall von Vinyl Acetat-Ethylen basierten filmbildenden
Polymeren identifiziert werden. Normalerweise weisen die Teilchen
des filmbildenden Polymers, die in einer Emulsion oder einer Dispersion
umfasst sind, eine durchschnittliche Teilchengröße von weniger als ungefähr einen
Mikron auf. Zum Beispiel weisen Polyurethan-Dispersionen normalerweise
eine durchschnittliche Teilchengröße von ungefähr 0,04
bis ungefähr
0,08 Mikrons auf. Vinyl Acetat-Ethylen(VAE)Latices haben eine durchschnittliche
Teilchengröße von ungefähr 1 Mikron.
Der Zahlenmittelwert des Molekulargewichtes (Mn) ist abhängig von
der Art des filmbildenden Polymers, das verwendet wird. Typische
Vinyl Acetat-Ethylen (VAE), Vinyl Acetat-Acrylsäure (VAA) und Acrylsäure Emulsionen
haben einen Zahlenmittelwert des Molekulargewichtes von ungefähr 500.000
g/mol bis ungefähr
2.000.000 g/mol, wobei eine typische Polyurethan-Dispersion einen
Zahlenmittelwert des Molekulargewichtes von ungefähr 50.000
g/mol bis ungefähr
150.000 g/mol aufweist. Vinyl Acetat-Ethylen Emulsionen können ebenfalls
durch den Ethylengehalt des filmbildenden Polymers, der im Bereich
von ungefähr
10% bis ungefähr
30% sein kann, definiert werden.
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Nützliche
kommerziell erhältliche
Emulsionen und Dispersionen schließen Vinyl Acrylsäure Copolymer Emulsionen
PD-2044 und PD-2135 von H. B. Fuller Co. (St. Paul, MN), Rovace® HP-2931
und Rovace® HP-3213
von Rohm und Haas Co. (Philadelphia, PA); Vinyl Acetat-Ethylen-Emulsionen
Airflex® 410,
Airflex® 440H,
Airflex® 465
und Airflex® 7200
von Air Products and Chemicals (Allentown, PA), Elvace® 4075-00
und Elvace® 4076-00
von Reichhold Chemical (Research Triangle Park, NC); Polyurethandispersionen
WD-4009 von H. B. Fuller Co., Dispercoll® U53
und Dispercoll® U42
von Bayer Corp. (Pittsburgh, PA); Vinyl Acetat Homopolymere PD-0330
und PD-0382 von H. B. Fuller Co., Rovace® 571
und Rovace® 6206
von Rohm und Haas Co., Vinac® XX-211 und Vinac® XX-241
von Air Products and Chemicals; Acrylsäure Copolymere Rhoplex® N-495
und Rhoplex® B-60A
von Rohm und Haas Co. ein.
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Zahlreiche
Wasser-basierte Buchbindungszusammensetzungen, wie solche, offenbart
in
US 4,536,012 ;
US 4,702,496 ; und
US 5,443,674 , welche hierin
als Referenz eingefügt
werden, können
ebenfalls als Wasser-basierte Komponente der Erfindung verwendet
werden.
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Die
Wasser-basierte Komponente liegt in der Klebstoffzusammensetzung
in einer Menge von ungefähr
30 Gew.-% bis ungefähr
99 Gew.-%, basierend auf dem Gesamtgewicht der Klebstoffzusammensetzung, vor.
Wenn sie als Grundierungszusammensetzung verwendet wird, umfasst
die Wasser-basierte Komponente der Erfindung bevorzugt von ungefähr 70 Gew.-%
bis ungefähr
99 Gew.-% und mehr bevorzugt von ungefähr 80 Gew.-% bis 99 Gew.-%
der Wasser-basierten Komponente. Alternativ, wenn sie als Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoffzusammensetzung
verwendet wird, reicht die Menge der Wasser- basierten Komponente bevorzugt von ungefähr 30 Gew.-%
bis ungefähr
99 Gew.-%, wobei ungefähr
60 Gew.-% bis ungefähr
85 Gew.-% mehr bevorzugt ist.
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Die
thermoplastische Komponente ist bevorzugt in fester, teilchenförmiger Form
vorhanden, die eine relativ große
Teilchengröße im Vergleich
zu der Teilchengröße des filmbildenden
Polymers in der Wasser-basierten Komponente aufweist. Die Teilchen
der thermoplastischen Komponente sind fest, d.h. sie sind nicht
porös oder
blasenförmig
(„vesicular"). Die Teilchen sind
groß genug,
dass sie sichtbar eine Topographie auf der Oberfläche des
getrockneten Films erzeugen, der aus der Klebstoffzusammensetzung
gebildet wird. Die Teilchen sind jedoch klein genug, so dass sie
nicht den Beschichtungsauftragungsprozess der Zusammensetzung behindern.
Die thermoplastische Komponente hat vorzugsweise eine durchschnittliche
Teilchengröße von mindestens
ungefähr
10 Mikrons (μm)
bis ungefähr
1500 Mikrons (μm),
bevorzugt von ungefähr
50 μm bis
ungefähr
500 μm.
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Die
thermoplastische Zusammensetzung hat eine Erweichungspunkttemperatur
von ungefähr
65°C bis
ungefähr
200°C, bevorzugt
von ungefähr
65°C bis
ungefähr
190°C, mehr
bevorzugt von ungefähr
65°C bis ungefähr 175°C und am
meisten bevorzugt von ungefähr
65°C bis
ungefähr
120°C, gemessen
durch die Ring-und-Kugel-Testmethode. Wenn sie als Grundierungszusammensetzung
verwendet wird, wird die thermoplastische Komponente vorzugsweise
ausgewählt,
so dass ihre Erweichungstemperatur ungefähr die gleiche oder geringer
ist als die Auftragungstemperatur des Zwei-Schuss-Schmelzklebstoffs.
Es wird angenommen, dass die Auftragung des geschmolzenen Zwei-Schuss-Schmelzklebstoffs
die Teilchen der thermoplastischen Komponente schmilzt, um eine
Bindung zwischen der Grundierungsschicht und im darauf folgend aufgetragenen
Schmelzklebstoff zu bilden und so die Adhäsion zwischen den Schichten
zu verbessern.
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Die
thermoplastische Zusammensetzung ist relativ flüssig bei relativ niedrigen
Auftragungstemperaturen, bevorzugt im Vergleich zu dem getrockneten
filmbildenden Polymer. Die thermoplastische Komponente hat eine
Brookfield Viskosität
von weniger als ungefähr
100.000 mPa·s
(cps), bevorzugt weniger als ungefähr 50.000 mPa·s (cps),
mehr bevorzugt weniger als ungefähr
25.000 mPa·s
(cps) und am meisten bevorzugt weniger als ungefähr 10.000 mPas·s (cps)
bei 177°C.
Die niedrige Viskosität
erlaubt der thermoplastischen Komponente zu schmelzen und zu fließen und
so die Bindung zwischen den Schichten zwischen der Grundierung und
dem Zwei-Schuss-Klebstoff in dem Zwei-Schuss-Verfahren zu verbessern. Es erlaubt
ebenfalls der thermoplastischen Komponente zu fließen und
eine Bindung zu dem Substrat in dem Ein-Schuss-Verfahren zu bilden.
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Materialien,
wie in Anspruch 1 definiert, können
als thermoplastische Komponente in der Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung verwendet werden, wie z.B. thermoplastische Polymere,
thermoplastische Harze, Schmelzklebstoffe und Mischungen davon.
Das thermoplastische Polymer kann jedes Polymer sein, innerhalb
der Definition des Anspruchs 1, das als Basispolymer in einem Schmelzklebestoff
eingesetzt wird, um Flexibilität,
Stärke,
Härte und
Adhäsionseigenschaften
bereitzustellen. In den Ausführungsbeispielen,
worin ein thermoplastisches Polymer als die thermoplastische Komponente
eingesetzt wird, weist das thermoplastische Polymer bevorzugt einen
Schmelzindex von ungefähr
1 g/10 min. bis ungefähr
2000 g/10 min., bevorzugt von ungefähr 5 g/10 min. bis ungefähr 1000
g/10 min., gemessen gemäß ASTM D
1238, auf.
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Nützliche
thermoplastische Polymere sind solche, wie in Anspruch 1 definiert,
nämlich
Copolymere und Terpolymere von Ethylen; amorphe Polyalphaolefine;
homogene linear oder im wesentlichen lineare Ethylen/α-Olefin Interpolymere;
Gummiblock Copolymere; Polyamide und Mischungen davon.
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Bevorzugte
Copolymere und Terpolymere von Ethylen schließen Ethylen-Vinyl Acetat (EVA);
Ethylen-Acrylsäure
(EAA) und ihre Ionomere; Ethylen-Methacrylsäure und ihre Ionomere; Ethylen-Metylacrylat (EMA);
Ethylen-n-Butylacrylat (EnBA); als auch zahlreiche Derivate derer
ein, welche zwei oder mehr Co-Monomere enthalten. Copolymere und
Terpolymere von Ethylen weisen normalerweise einen Co-Monomer Gehalt
im Bereich von ungefähr
15 Gew.-% bis ungefähr
40 Gew.-%, bevorzugt von ungefähr
18 Gew.-% bis ungefähr
35 Gew.-% und mehr bevorzugt von ungefähr 18 Gew.-% bis ungefähr 33 Gew.-%
auf.
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Nützliche
kommerziell erhältliche
Copolymere und Terpolymere von Ethylen schließen Ethylen Homopolymere von
Eastman Chemical Co. (Kingsport, TN) mit dem Handelsnamen Epolene®;
Ethylen-Vinyl Acetat Copolymere von Du Pont de Nemours & Co, (Wilmington,
DE) mit dem Handelsnamen Elvax®; Ethylen-Vinyl Acetat
Copolymere von Exxon Mobile Chemical Co. mit dem Handelsnamen Escorene®;
Ethylen-n-Butyl Acrylat Copolymere von Exxon Mobile Chemical Co.
(Houston, TX) mit dem Handelsnamen Enable®; Ethyl-Methyl
Acrylat Copolymere von Exxon Mobile Chemical Co. mit dem Handelsnamen
Optema® und
Ethylen-n-Butyl Acrylat Kohlenstoff Monoxid Terpolymere von Du Pont
de Nemours & Co.
mit dem Handelsnamen Elvaloy® ein.
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Amorphe
Polyalphaolefine (APAO) sind Homopolymere, Copolymere und Terpolymere
von C2-C8 Alphaolefinen.
Nützliche,
kommerziell erhältliche
amorphe Polyalphaolefine schließen
Rextac® und
REXFlex® Polypropylen
basierte Homopolymere, Ethyl-Propylen Copolymere und Buten-Propylen
Copolymere von Rexene (Dallas, TX) als auch Vestoplast® Alpha-Olefin Copolymere
von Creanova Inc. (Sommerset, NJ) ein. Weitere Homopolymere, Copolymere
und Terpolymere von Propylen sind erhältlich von Eastman Chemical
Co. unter dem Handelsnamen Eastoflex®.
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Homogene
Ethylen/α-Olefin
Interpolymere sind Interpolymere von Ethylen und mindestens einem C3-C20 α-Olefin,
hergestellt unter Verwendung eines constrained geometry oder single
site Metallocen Katalysators. Der Begriff „Interpolymer" wird hierin verwendet,
um ein Copolymer anzuzeigen oder ein Terpolymer oder ein Polymer
höherer
Ordnung. Das heißt,
dass mindestens ein weiteres Co-Monomer mit Ethylen polymerisiert
ist, um ein Interpolymer zu bilden. Bevorzugte homogene Ethylen/α-Olefin Interpolymere
weisen normalerweise eine niedrige Dichte im Bereich von ungefähr 0,865
g/cm3 bis ungefähr 0,890 g/cm3 und
mehr bevorzugt weniger als ungefähr
0,880 g/cm3 auf. Nützliche, kommerziell erhältliche
homogene lineare Ethylen/α-Olefin
Interpolymere schließen
Exact von Exxon Mobile Chemical Co. ein und im wesentlichen lineare Ethylen/α-Olefin Interpolymere
schließen
Affinity® Polyolefin
Plastomere und Engage® Polyolefin Elastomere von
Dow Chemical Co. (Midland, MI) ein.
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Nützliche
gummiartige Block Copolymere sind A-B-A Triblock-Strukturen, A-B
Diblock-Strukturen, (A-B)n radiale Block Copolymer Strukturen als
auch verzweigte und gepfropfte Versionen davon, wobei der A-Endblock
ein nicht-elastomerer Polymer Block ist, der normalerweise Polystyrol
und/oder Vinyl umfasst, und der B-Block ein ungesättigtes,
konjugiertes Dien oder eine hydrierte Version davon ist. Im Allgemeinen
ist der B Block normalerweise Isopren, Butadien, Ethylen/Butylen
(hydriertes Butadien), Ethylen/Propylen (hydriertes Isopren) und
Mischungen davon. Kommerziell erhältliche gummiartige Block Copolymere
schließen
die Kraton® D
und G Serien Block Copolymere von Shell Chemical Company (Houston,
TX), Europrene® Sol
T Block Copolymere von Eni Chem (Houston, TX), Vector® Block
Copolymere von Exxon (Dexco) (Houston, TX) ein.
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Weitere
nützliche
thermoplastische Polymere schließen Poly(Ethylen Oxid)polyetheramide
Block Copolymere wie PeBax® Polymere von Atofina
Chemicals Inc. (Philadelphia, PA) und Polyamid Polymere wie z.B. Vestmelt® Polymere
von Huls America Inc. (Piscataway, NJ) ein.
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Das
thermoplastische Polymer ist im wesentlichen unterschiedlich von
dem filmbildenden Polymer, das in der Wasser-basierten Komponente
vorliegt. Das thermoplastische Polymer ist nicht das filmbildende
Polymer in dem Sinn, dass eine getrocknete Suspension, Emulsion
oder Dispersion, die Teilchen des thermoplastischen Polymers allein
enthält,
nicht koaleszieren würde,
um einen Film bei Umgebungstemperatur zu bilden, sondern eher als
diskrete Teilchen vorliegen würden,
unabhängig
von der Teilchengröße. Das
thermoplastische Polymer unterscheidet sich ebenfalls von dem filmbildenden
Polymer im Bezug auf das Molekulargewicht, die Molekulargewichtsverteilung,
Schmelzviskosität
(„molten
viscosity") und
im Fall der Ethylen-basierten Copolymere in Bezug auf den Co-Monomergehalt.
Das thermoplastische Polymer weist z.B. normalerweise eine Durchschnittszahl
des Molekulargewichtes (Mn) von ungefähr 10.000 g/mol bis ungefähr 250.000 g/mol
auf, während
das filmbildende Polymer, das in der Wasser-basierten Komponente
der Klebstoffzusammensetzung verwendet wird, normalerweise einen
Zahlenmittelwert des Molekulargewichtes von mindestens 50.000 g/mol
bis zu ungefähr
2.000.000 g/mol aufweist. Was den Co-Monomergehalt des Ethylen-basierten Copolymers
betrifft, weist das Ethylen-basierte
Copolymer, das als filmbildendes Polymer, das in der Wasser-basierten
Komponente umfasst ist, normalerweise einen Co-Monomergehalt von
nicht weniger als ungefähr
50 Gew.-% auf, wobei die Ethylen-basierten Copolymer, die als thermoplastisches
Polymer angewendet werden, einen niedrigeren Co-Monomergehalt aufweisen,
z.B. nicht größer als
ungefähr
40 Gew.-% und normalerweise im Bereich von ungefähr 15 Gew.-% bis ungefähr 40 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Monomermischung.
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Die
thermoplastische Komponente kann ebenfalls als ein thermoplastisches
Harz vorliegen, wie z.B. ein thermoplastisches klebrig machendes
Harz wie in Anspruch 1 definiert. Das thermoplastische klebrig machende
Harz wird durch die Polymerisation von Mineralöl und Terpen Zufuhrströmen („feedstreams") als auch durch
die Derivatisierung von Holz, Gummi und Tallöl Harz erhalten. Diese klebrig
machende Harze sind Harze mit niedrigem Molekulargewicht, wobei
das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw) selten 2.000 g/mol übersteigt
und oft unterhalb 1.000 g/mol ist. Die Glasübergangstemperatur eines typischen
klebrig machenden Harzes ist von ungefähr 25°C bis ungefähr 80°C. Nützliche thermoplastische klebrig
machende(s) Harz(e) schließt/schließen C5-Harze,
C9-Harze und Dicyclopentadien-basierte Harze, Terpen und Styrol-substituierte Terpenharze,
aromatisch modifizierte Kohlenwasserstoff-Harze also auch Harze,
die aus klebrig machenden Harzen wie Harzestern erhalten werden,
ein.
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Nützliche,
kommerziell erhältliche
thermoplastische Harze schließen
C5-Harze wie die Escorez® 1000 Serie von Exxon
Mobile Chemical Co., C9-Harze, wie die Kristalex® Serie
von Harzen von Hercules, Inc. (Wilmington, DE), die Dicyclopentadien-basierten
Harze wie die Escorez® 5000 Serie von Exxon
Mobile Chemical Co., Polyterpen Harze, wie die Piccolyte® Serie
von Harzen von Hercules, Inc., Terpenphenol-Harze wie die Sylvares® TP
Serie von Harzen von Arizona Chemical (Panama City, FL) und Harzester-Harze
wie Sylvalite® und
Sylvatac® Harzester
von Arizona Chemical ein.
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Die
thermoplastischen Polymer(e) und thermoplastischen Harz(e) können allein
oder in Kombination miteinander und/oder in Kombination mit weiteren
optionalen Bestandteilen, die herkömmlicherweise in Schmelzklebstoffen
verwendet werden, wie Weichmacher, Wachse, Antioxidanzien, Pigmenten
etc. angewendet werden.
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Die
thermoplastische Komponente kann ebenfalls eine Schmelzklebstoffzusammensetzung,
wie in Anspruch 1 definiert, sein, bevorzugt ein Buchbindungsschmelzklebstoff
der mindestens ein thermoplastisches Polymer umfasst, formuliert
mit weiteren thermoplastischen Bestandteilen wie z.B. klebrig machenden
Harzen und Wachsen. Weitere Additive wie Antioxidanzien, Pigmente,
Weichmacher und Füllstoffe
können
ebenfalls in dem Schmelzklebstoff vorliegen. In der bevorzugten
Ausführungsform,
wird der Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoff
als thermoplastische Komponente eingesetzt.
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Die
teilchenförmige
thermoplastische Komponente kann in einer Vielzahl von Arten, einschließlich Mahlen,
Sprühtrocknen
usw. gebildet werden. In der bevorzugten Ausführungsform wird das Mahlen
durch kryogenes Mahlen (oder Kryomahlen) unter Verwendung von flüssigem Stickstoff
durchgeführt.
Die thermoplastische Komponente ist mit flüssigem Stickstoff auf ungefähr –200°C vorgefroren,
dann in einer Hammermill Mühle
gemahlen, die ebenfalls mit flüssigem
Stickstoff vorgekühlt
wurde. Die resultierenden gemahlenen Teilchen sind in einer festen,
nicht einheitlichen gebrochenen („fractured") Form. Sprühen wird andererseits normalerweise
bei Temperaturen durchgeführt,
wobei die thermoplastische Komponente in geschmolzener Form vorliegt,
mit anschließendem
Kühlen
oder Abkühlen
der Teilchen. Die resultierenden festen Teilchen haben eine einheitlichere,
runde Form im Vergleich zu der, die durch das Mahlen erhalten werden.
Sobald sie erhalten werden, werden die Teilchen gemäß ihrer
Teilchengröße durch
jegliches bekanntes Mittel getrennt. Die Teilchengröße der thermoplastischen
Komponente ist bevorzugt von ungefähr 10 μm bis 1.500 μm, mehr bevorzugt von ungefähr 50 μm bis ungefähr 500 μm.
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Die
thermoplastische Komponente liegt in der Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung in einer Menge von ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 70 Gew.-%
basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung vor. Wenn sie
als Grundierungszusammensetzung verwendet wird, liegt die thermoplastische
Komponente in einer Menge von bevorzugt ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 30 Gew.-%
und mehr bevorzugt von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-% vor. Alternativ, wenn sie als Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoffzusammensetzung
verwendet wird, liegt die Menge der thermoplastischen Zusammensetzung
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 70 Gew.-%,
wobei ungefähr
15 Gew.-% bis 40 Gew.-% mehr bevorzugt ist.
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Zusätzlich zu
der Wasser-basierte Komponente und der teilchenförmigen thermoplastischen Komponente
kann die Klebstoffzusammensetzung der Erfindung ebenfalls weitere
Bestandteile oder Additive einschließen, die normalerweise in Wasser-basierten
Klebstoffzusammensetzungen verwendet werden, wie z.B. klebrig machende
Harzdispersionen, Weichmacher, Rheologymodifizierer, Antischaummittel,
Tenside, Biozide, Pigmente, Quervernetzer, Härtungsmittel („curing
agents"), Füllstoffe,
Adhäsionspromotoren
und Mischungen davon.
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Die
Klebstoffzusammensetzung kann ebenfalls Stärke einschließen. Stärke kann
ausgewählt
werden von all denjenigen, die mit der Klebstoffzusammensetzung
bei einer Konzentration, die wirksam ist, um einen großen Teil
des freien Wassers, das während
des Trocknungsprozesses vorliegt, zu komplexieren, ohne die Viskosität der Klebstoffzusammensetzung
vor dem Trocknungsschritt übermäßig zu erhöhen. Nützliche
kommerziell erhältliche
Stärkeprodukte
schließen
Kartoffel, Weizen, Reis, wachsartigen Mais („waxy maize"), Sago, Hirse („sorghum"), Pfeilwurz, Tapioca
und Mischungen davon ein. Die rohen Stärkeprodukte weisen normalerweise
Körnchen
auf, die im Bereich von ungefähr
2 bis ungefähr
150 Mikrons Größe liegen,
gemessen entlang der längsten
Achse und zeigen Gel-Temperaturen von ungefähr 55°C bis ungefähr 80°C. Die Stärke kann in Mengen von ungefähr 1 Gew.-%
bis ungefähr
20 Gew.-%, bevorzugt von ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
15 Gew.-% und am meisten bevorzugt von ungefähr 3 Gew.-% bis ungefähr 10 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Klebstoffzusammensetzung vorliegen.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung, d.h. die Mischung der Wasser-basierten
Komponente, der teilchenförmigen
thermoplastischen Komponente und optional weiterer Additive, weist
eine Brookfield Viskosität
von bevorzugt von ungefähr
50 mPa·s
(cps) bis ungefähr
50.000 mPa·s
(cps) bei 25°C
auf. In den bevorzugten Ausführungsformen,
wobei die Klebstoffzusammensetzung als Buchbindungsgrundierungszusammensetzung
verwendet wird, kann die Viskosität bevorzugt von ungefähr 50 mPa·s (cps)
bis ungefähr
15.000 mPa·s
(cps), mehr bevorzugt von ungefähr
100 mPa·s
(cps) bis ungefähr
5.000 mPa·s
(cps) bei 25°C
reichen. In den bevorzugten Ausführungsformen,
wobei die Klebstoffzusammensetzung als eine Ein-Schuss-Klebstoffzusammensetzung
verwendet wird, kann die Viskosität bevorzugt von ungefähr 1.000
mPa·s
(cps) bis ungefähr
50.000 mPa·s
(cps), mehr bevorzugt von ungefähr
2.000 mPa·s
(cps) bis ungefähr
20.000 mPa·s
(cps) bei 25°C
sein. Der pH-Wert der Klebstoffzusammensetzung reicht von ungefähr 4 bis
ungefähr
10 und hängt von
der Auswahl des filmbildenden Polymers ab, das in der Wasser-basierten
Komponente enthalten ist. Im Fall von Styrol-Butadien Gummi (SBR)
ist die Zusammensetzung relativ basisch, wobei andere filmbildende Polymere
stabile Emulsionen und Dispersionen in relativ sauren Medien bilden
können.
Der Feststoffgehalt der Klebstoffzusammensetzung ist bevorzugt von
ungefähr
mindestens 40 Gew.-% bis ungefähr
80 Gew.-%, mehr bevorzugt von ungefähr 50 Gew.-% bis ungefähr 75 Gew.-%.
Die Klebstoffzusammensetzung der Erfindung kann durch Mischen der
Wasser-basierten Komponente mit der teilchenförmigen thermoplastischen Komponente
und optional weiterer Additive hergestellt werden. Zum Beispiel
kann die teilchenförmige
thermoplastische Komponente und optional weitere Additive in der
Wasser-basierten Komponente dispergiert werden, unter Verwendung
von jeglichen bekannten Techniken. In den bevorzugten Ausführungsformen
wird ein geeigneter Flüssigkeitsmischer
mit der Wasser-basierten
Komponente bei Umgebungstemperatur beladen. Der Weichmacher, wenn
vorhanden, wird hinzugegeben und die Mischung wird für 0,25 bis
0,75 Stunden gerührt. Dann
werden Additive wie ein oder mehrere Antischaummittel und/oder Tensid(e)
hinzugegeben. Die Mischung wird langsam gerührt während die teilchenförmige thermoplastische
Zusammensetzung schrittweise hinzugegeben wird. Wenn gewünscht, werden
weitere Additive wie z.B. Biozide, Stärke, klebrig machende Harzdispersionen
und Rheologiemodifizierer hinzugegeben und durchmischt. Wasser kann
hinzugegeben werden, um die Viskosität einzustellen, abhängig von
der endgültigen
Verwendung.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung ist insbesondere nützlich entweder
als Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoff
oder als eine Grundierungszusammensetzung in einem Zwei-Schuss-Buchbindungsverfahren,
in welchem ein Schmelzklebstoff nachfolgend als Zwei-Schuss-Klebstoff
aufgetragen wird. Als Grundierungszusammensetzung hat die Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung Anwendung für
potentiell jede Grundierungsanwendung, insbesondere die Anwendung,
in welchen ein Schmelzklebstoff nachfolgend auf eine Oberfläche einer
getrockneten Wasser-basierten Grundierungszusammensetzung aufgetragen
wird. In dem Zwei-Schuss-Buchbindungsverfahren
wird die Grundierungszusammensetzung zunächst auf den Buchrücken des
Buchblocks aufgetragen. Der Buchblock ist normalerweise gebildet
aus Signaturen, wobei jede Signatur gleichförmig ist und eine bestimmte
Anzahl an Seiten enthält.
Die Signaturen werden in einen zusammengepressten Stapel oder „Block" vereinigt. Die Grundierung
fungiert als Basis oder Anker für
den Zwei-Schuss-Klebstoff. Der Zwei-Schuss-Klebstoff ist normalerweise eine
Schmelzklebstoffzusammensetzung, die in geschmolzener Form über der
Oberfläche
der getrockneten Grundierung aufgetragen wird. Wenn sie als Grundierungszusammensetzung
verwendet wird, weist die Klebstoffzusammensetzung der Erfindung
eine geringe Viskosität
auf zeigt eine exzellente Penetration in den Buchblock und stellt
so eine gute aneinander Bindung zwischen den Seiten des Buches bereit.
Die Klebstoffzusammensetzungen der Erfindung, die als Grundierungszusammensetzung
nützlich
ist, findet ebenfalls Anwendung in Fällen, wobei der Zwei-Schuss-Klebstoff
jeder herkömmliche
Wasser-basierte Klebstoffe sein kann als auch die Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung, formuliert als Zwei-Schuss-Klebstoff. Die Klebstoffzusammensetzung
der Erfindung kann zusätzlich
ebenfalls Anwendung als "Abklebungsanwendung" („gluing
off application")
finden, in welchem die Buchblöcke
zunächst
durch den Buchrücken
genäht
werden.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung trägt zu einer guten Seite zu
Seite Verklebung bei, da sie genügend
flüssig
ist, so dass sie in der Lage ist, in den Papierstock des Buches
für ein
paar Millimeter einzudringen. Während
des Trocknens koalesziert die Wasser-basierte Komponente unter Bildung
eines einheitlichen Films. Die teilchenförmige thermoplastische Komponente
ist bei Umgebungstemperatur nicht filmbildend und sobald sie getrocknet
ist, zeigt die Klebstoffzusammensetzung der Erfindung eine strukturierte
(„textured") Erscheinung, zu
welcher die teilchenförmige
thermoplastische Komponente beiträgt. Die thermoplastische Komponente
wird geschmolzen oder flüssig
bei einer relativ niedrigen Temperatur wie z.B. um 120°C, im Vergleich
zu dem filmbildenden Polymer, das die Wasser-basierte Komponente
umfasst und daher durch Wärme
bei relativ niedrigen Temperaturen reaktiviert werden kann.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zeigt einige
bestimmte Vorteile. Wenn sie als Grundierungszusammensetzung verwendet
wird, dringt die Wasser-basierte Komponente, die in der Zusammensetzung
umfasst ist, in den Buchblock ein, wobei sie eine gute aneinander
Bindung zwischen den Seiten des Buches bereit stellt. Weiterhin
schmilzt die thermoplastische Komponente, die in der Zusammensetzung
umfasst ist, während
der Auftragung des geschmolzenen Zwei-Schuss-Schmelzklebstoffs und
bildet eine Bindung mit dem Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff und verbessert
dadurch die klebende Bindung an der Schnittstelle der Wasser-basierten
Grundierungszusammensetzung und dem Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff. Die Bindungsstärke zwischen
den zwei Flächen
kann um mindestens ungefähr
20%, bevorzugt ungefähr
30% im Vergleich zu der Bindungsstärke zwischen den zwei Flächen derselben
Wasser-basierten Grundierungszusammensetzung verbessert werden,
der die thermoplastische Komponente und der Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff
fehlt. Es wird angenommen, dass die thermoplastische Komponente
derart funktioniert, das es eine bessere Affinität zwischen der thermoplastischen
Komponente und dem Zwei-Schuss- Schmelzklebstoff
als zwischen dem filmbildenden Polymer, dass in der herkömmlichen
Grundierungszusammensetzung umfasst ist und dem Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff
gibt.
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Die
thermoplastische Komponente kann in relativ hohen Mengen eingebunden
werden, ohne die Viskosität
negativ zu beeinflussen. Das Reduzieren des Wassergehalts durch
Anheben des Feststoffgehalts steigert die Abbindungsgeschwindigkeit
der Klebstoffzusammensetzung und so die gesamte Herstellungsgeschwindigkeit.
Die Zugabe von teilchenförmiger,
thermoplastischer Komponente verzögert ebenfalls zeitlich die
Bildung einer polymeren Barriere durch den Trocknungsprozess, wodurch
die Bildung von großen
Blasen vermieden wird. Die Zugabe der teilchenförmigen, thermoplastischen Komponente
ergibt außerdem
eine getrocknete Grundierungsoberfläche, die aufgrund der einheitlich
dispergierten thermoplastischen Komponente einheitlich strukturiert
ist. Diese einheitlich strukturierte Grundierungsoberfläche verbessert
die Haftung des Zwei-Schuss-Klebstoffes.
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Wenn
sie als Ein-Schuss-Buchbindungsklebstoff verwendet wird, zeigt die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung die kombinierten Vorteile
eines Wasser-basierten Klebstoffs und eines Schmelzklebstoffs. Die
Klebstoffzusammensetzung dringt in die Signaturen ein ähnlich wie
bei einem Wasser-basierten Klebstoff, unter Erzeugung einer guten
aneinander Bindung („side
to side bonding")
der Seiten. Während
des Erhitzens und des Trocknens der Klebstoffzusammensetzung wird
außerdem
die thermoplastische Komponente geschmolzen. Die geschmolzene thermoplastische
Komponente hat genügend
Klebrigkeit, um ein Cover oder ein Deckblatt aufzugreifen, was für den Herstellungsprozess
wichtig ist. Die Fähigkeit
des Aufgreifens eines Covers oder eines Deckblatts kann derzeit
nicht durch einen herkömmlichen
Wasser-basierten Klebstoff bei Produktionsgeschwindigkeiten erreicht
werden. Ein weiterer Vorteil der Klebstoffzusammensetzung gegenüber anderen
Wasser-basierten
Klebstoffen, die als Ein-Schuss-Klebstoffen verwendet werden ist
die gesteigerte Abbindungsgeschwindigkeit aufgrund des höheren Feststoffgehalts.
Außerdem
hat die Klebstoffzusammensetzung ebenfalls Vorteile gegenüber Ein-Schuss-Schmelzklebstoffen,
dass der Schmelztopf oder Vorschmelzer („premelter") eliminiert werden. Die Eliminierung
des Vorschmelzers („premelter") und der Anwendungstopfausrüstung („applicator
pot equipment")
ist vorteilhaft aus Sicherheitsgründen. Die meisten Vorschmelzer („premelters") und Anwendungstöpfe sind
auf Temperaturen um 177°C
erhitzt. Man muss vorsichtig sein, wenn mit solchen heißen Ausrüstungen
gearbeitet wird und es können
Unfälle
passieren.
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Durch
die Eliminierung der Ausrüstung,
des unangenehmen Geruchs und Rauch, der mit Schmelzanwendungstöpfen verbunden
ist, würde
ebenfalls eine angenehmere Arbeitsumgebung entstehen.
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Die
Klebstoffzusammensetzung der Erfindung kann auf den Buchrücken eines
Buchblocks unter Verwendung jeder Standardauftragungsmethode für Wasser-basierte
Zusammensetzungen aufgetragen werden, einschließlich Rollen, Pinseln, Extrudieren
usw.
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Die
folgenden nicht begrenzenden Beispiele verdeutlichen die Klebstoffzusammensetzungen
der Erfindung. Alle Teile, Verhältnisse,
Prozente und Mengen sind hier nach Gewicht angegeben, wenn nicht
anderweitig gekennzeichnet.
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Beispiele
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Testverfahren
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180° Schälfestigkeit Testverfahren
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Die
180° Schälfestigkeit
der Klebstoffzusammensetzung, die als Grundierungszusammensetzung
verwendet wird, wird bei Umgebungstemperatur unter Verwendung einer
Thwing-Albert Intelect 500 Maschine wie folgt gemessen: Eine Seite
eines 50,8 × 76,2
cm (20'' × 30'')
Gewebestückes
wird mit einem filmbildenden Polymer wie z.B. Airflex® 440H
unter Verwendung eines Farbpinsels vorbeschichtet, in einem Ofen
bei 49°C
für zwei
Stunden getrocknet und dann über
Nacht bei Umgebungstemperatur belassen. Ein 10,2 × 20,4 cm
(4'' × 8'')
Streifen wird aus dem beschichteten Gewebe geschnitten und mit der
beschichteten Seite nach unten sicher mit Abdeckband auf einem Holzblock
befestigt. Eine Schicht von ungefähr 0,127 mm (5 mils) der Klebstoffzusammensetzung
wird auf die nicht beschichtete Seite des Gewebestreifens unter
Verwendung eines Farbpinsels aufgetragen, wobei sichergestellt wird,
dass alle Poren bedeckt sind. Eine Infrarot-Wärmequelle wird dann in einem
Abstand von ungefähr
6,5 cm von dem Gewebestreifen für
ungefähr
30–40
Sekunden platziert, um die Proben gleichmäßig ohne Vergilbung oder Verfärbung zu
Trocknen.
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Eine
Schmelzklebstoffzusammensetzung, die als Zwei-Schuss-Klebstoff verwendet
wird, wird sofort gleichmäßig über die
getrocknete Klebstoffschicht bei ungefähr 177°C gegeben und mit einer 0,51
mm (20 mil) Stange („rod") heruntergezogen.
Der Gewebestreifen wird dann sofort mit einem 10,2 × 20,4 cm
(4'' × 8'')
unbeschichteten Gewebestreifen bedeckt. Ein 10,2 × 20,4 cm
(4'' × 8'')
Holzblock mit einem 1 kg Gewicht wird über der unbeschichteten Seite
des Gewebestreifens platziert und für die Zeit bis es auf Umgebungstemperatur
abgekühlt
ist, belassen.
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Die
vorbereitete Probe wird dann bei Umgebungstemperatur für mindestens
ungefähr
24 Stunden festgesetzt, in 5,1 × 20,4
cm (2'' × 8'')
Streifen (1'' wird von jedem Rand
geschnitten) geschnitten und in einem 180° Schälmodus bei einer Schälgeschwindigkeit
von 10 cm/min. getestet. Die Schälung
wird über
20 cm durchgeführt
und der erste cm wird nicht aufgenommen. Die durchschnittliche Schälfestigkeit
von einem Minimum von drei Proben wird berichtet.
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Qualitative
Klebungstestverfahren
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Die
qualitative Klebung der Klebstoffzusammensetzung, die als Ein-Schuss-Klebstoffzusammensetzung
verwendet wird, wird bei Umgebungstemperatur wie folgt gemessen:
Ein
einheitlicher Film der Klebstoffzusammensetzung wird auf Packpapier
(„kraft
paper") aufgetragen.
Der Film wird dann unter Verwendung einer Infrarot-Wärmequelle
getrocknet. Die Infrarot-Wärmequelle
wird ungefähr 6,5
cm oberhalb des Kraft Papiers platziert und strahlt Wärme für ungefähr 20 Sekunden.
Das Einbandmaterial („coverstock
material") wird
sofort oben auf den Klebstofffilm aufgetragen und ein 2,27 kg (5
lb) rollender Bolzen wird über
die Bindung gerollt, um sicherzustellen, dass eine gleichmäßige Bindung
gebildet wird. Das Einbandmaterial wird dann langsam von dem Kraft
Papier abgerissen und die Qualität
der Bindung durch Beobachtung beurteilt. Testexemplare wurden auf
Fadenabriss („fibre
tear") des Einbandmaterials
beurteilt und ob die spezielle thermoplastische Komponente, die
der Klebstoffzusammensetzung umfasst ist, geschmolzen ist.
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Trocknungsgeschwindigkeit
Testverfahren I
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Die
Trocknungsgeschwindigkeit der Klebstoffzusammensetzung wurde durch
visuellen Vergleich der Trocknungsgeschwindigkeit eines Testbeispiels
zu der einer Kontrollprobe beurteilt. Beobachtungen wurden gemacht
von der Erscheinung während
des Trocknens als auch von der Erscheinung des endgültigen,
getrockneten Films. Die Testprobe und die Kontrolle wurden unter
gleichzeitiger Auftragung der Klebstoffzusammensetzung hergestellt,
die getestet wird und die Kontrolle auf einer Spannplatte unter
Verwendung eines Streckquadrates („drawdown square"), um eine 10 mil
Nass-Schicht von jedem zu erhalten. Die Spannplatte wurde sofort
unter eine Research Inc. Model 5610 Trocknungseinheit platziert,
die vier hochdichte Infrarotlampen aufweisen. Die Stärke wird
auf 50% gesetzt.
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Trocknungsgeschwindigkeit
Testverfahren II
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Die
Trocknungsgeschwindigkeit der Klebstoffzusammensetzung wird bestimmt
und wie folgt ausgedrückt
durch Gew.-% der getrockneten Bereiche:
Eine 0,51 mm (20 mil)
Schicht der Klebstoffzusammensetzung wird auf eine Spannplatte gestreckt.
Die Probe wird unter eine Infrarot-Wärmequelle, Research Inc. Model
5610 Trocknungseinheit für
20 sec. platziert bei 50% Stärke.
Die Spannplatte wird dann von der Wärmequelle entfernt und abgekühlt. Der
Bereich, der Blasen aufweist und der Gesamtbereich der Klebstoffzusammensetzung,
der gestreckt ist, werden auf einem transparentem Film nachgezeichnet.
Die nachgezeichneten Bereiche werden ausgeschnitten und gewogen,
berichtet als Gew.-% des Bereichs, aufgrund der Blasen, basierend
auf dem Gesamtgewicht des Bereichs, der gestreckt ist.
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Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
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Die
Teilchengröße und die
Teilchengrößenverteilung
der thermoplastischen Komponente wird unter Verwendung eines Malvern
Mastersize X von Malvern Instrument Ltd. (Malvern, UK) gemessen.
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Beispiel 1
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HL-3195,
ein Ethylen Vinyl Acetat Copolymer basierter Schmelzklebstoff, kommerziell
erhältlich
von H. B. Fuller Co., wurde kryogen zu einer mittleren Teilchengröße von ungefähr 100 μm unter Verwendung
einer Hammermill Mühle
bei einer Temperatur von –195°C gemahlen.
15 Gew.-% der gemahlenen HL-3195 wurde dann zu 85 Gew.-% von Airflex® 440H,
einem Vinyl Actat Ethylen Emulsions Copolymer von Air Products and Chemical
Co. (Allentown, PA.) hinzugegeben. Beispiel 1 wurde verglichen mit
einer Kontrollprobe, die nur Airflex® 440H
als Vergleichsbeispiel A enthält.
Beide Proben wurden mit Wasser verdünnt, bis eine Viskosität von 475
mPa·s
(cps) bei Raumtemperatur erreicht wurde. Die Trocknungsgeschwindigkeiten
und die Erscheinungen der getrockneten Filme wurden gemäß der Trocknungsgeschwindigkeit
Testmethode I beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I aufgelistet.
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Beispiel 2
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20
Gew.-% des gemahlenen HL-3195 (ungefähr 100 μm) wurde mit 80 Gew.-% Airflex® 440H
kombiniert. Die Viskosität
der Mischung wurde mit Wasser auf ungefähr 2.000 mPa·s (cps)
bei 25°C
eingestellt. Das gleiche Vergleichsbeispiel A wurde als Kontrolle
verwendet, von welchem die Viskosität ebenfalls auf 2.000 mPa·s (cps)
bei 25°C
eingestellt wurde. Die 180° Schälfestigkeit
wurde gemäß der 180° Schälfestigkeitstestmethode
unter Verwendung von HL-3195 als Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff gemessen.
Die Ergebnisse sind Tabelle II aufgelistet.
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Beispiele 3–9 und Vergleichsbeispiel
B
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Das
gemahlene HL-3195, erhalten gemäß im Beispiel
1, wurde zu PD-2044, einer Vinyl Acetat-Acrylsäure Polymer Emulsion, kommerziell
erhältlich
von H. B. Fuller Co. in gleichmäßigen Abständen von
0 Gew.-% bis 30 Gew.-% hinzugegeben. Die Viskosität jeder
Zusammensetzung wurde auf 2.000 mPa·s (cps) bei 25°C mit Wasser
eingestellt. Die 180° Schälfestigkeit
wurde gemäß der 180° Schälfestigkeitstestmethode unter
Verwendung von HL-3195 als Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III aufgelistet.
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Beispiele 10–15 und
Vergleichsbeispiel B
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HL-3204
ein Ethylen Vinyl Acetat Copolymer basierter Schmelzklebstoff, kommerziell
erhältlich
von H. B. Fuller Co. wurde kryogen zu einer mittleren Teilchengröße von ungefähr 100 Mikrons
gemahlen. Das gemahlene HL-3204, eingesetzt als thermoplastische
Komponente, wurden zu PD-2044, in Mengen reichend von 0 Gew.-% bis
30 Gew.-% in 5% Schritten hinzugegeben. Die Viskosität jeder
Zusammensetzung wurde auf 500 mPa·s (cps) bei 25°C mit Wasser
eingestellt. Die 180° Schälfestigkeit
wurde gemäß der 180° Schälfestigkeitstestmethode
unter Verwendung von HL-3204 als Zwei-Schuss-Klebstoff gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgelistet.
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Beispiele 16–21 und
Vergleichsbeispiele C und D
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Zusammensetzungen
der Beispiele 16–21
und Vergleichsbeispiele C und D wurden hergestellt durch Kombination
der Bestandteile gemäß Tabelle
V.
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Die
180° Schälfestigkeit
und Gew.-% der getrockneten Bereiche wurden jeweils gemäß der 180° Schälfestigkeitstestmethode
und der Trocknungsgeschwindigkeitstestmethode II gemessen. Die Ergebnisse sowie
weitere physikalische Eigenschaften der Zusammensetzung sind ebenfalls
in Tabelle V aufgelistet. Tabelle VI zeigt die Erscheinung des getrockneten
Films beurteilt gemäß der Trocknungsgeschwindigkeitstestmethode
I. Tabelle
V
- * Polyurethan Dispersion von H. B. Fuller
Co.
- ** von A. E. Staley Manufacturing Co. (Decatur, IL)
- *** Antischaummittel von Cognis Co. (Ambler, PA)
-
-
Beispiel 22
-
Klebstoffzusammensetzungen
wurden hergestellt durch Kombination von 70 Gew.-% PD-2044S, einer Vinyl
Acetat-Acrylsäure
Polymer Emulsion, kommerziell erhältlich von H. B. Fuller Co.,
1,20 Gew.-% Antischaummittel, 0,18 Gew.-% Rheologymodifizierer,
0,18 Gew.-% Tensid, 0,05 Gew.-% Biozid, 20,77 Gew.-% Wasser und
8,70 Gew.-% gemahlenem HL-3195 mit einer Teilchengrößenverteilung,
wie in Tabelle VII aufgelistet. Die Viskosität jeder resultierenden Mischung
wurde auf ungefähr
1.100 mPa·s
(cps) bei Raumtemperatur eingestellt. Die 180° Schälfestigkeit wurde gemäß 180° Schälfestigkeitstestmethode
gemessen, berichtet als durchschnittlicher Wert für vier Proben.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VII aufgelistet. Tabelle
VII
- * Stockfleckige („spotty") Klebung beobachtet.
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Beispiel 23
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Klebstoffzusammensetzungen
wurden hergestellt gemäß Beispiel
22 durch Kombination von 70 Gew.-% PD-2044S, 1,20 Gew.-% Antischaummittel,
0,18 Gew.-% Rheologymodifizierer, 0,18 Gew.-% Tensid, 0,05 Gew.-%
Biozid, 20,77 Gew.-% Wasser und 8,70 Gew.-% gemahlenem HL-3096,
einem Styrol-Butadien-Styrol (SBS) Polymer basiertem Klebstoff von
H. B. Fuller Co., mit der gleichen Teilchengrößenverteilung wie in Beispiel
22. Die 180° Schälfestigkeit
wurde gemäß der 180° Schälfestigkeitstestmethode
unter Verwendung von HL-3096 als Zwei-Schuss-Schmelzklebstoff gemessen.
Alle Beispiele, die getestet wurden, zeigten ein Gewebesubstratversagen,
welches anzeigt, dass die Bindung sehr stark ist.
-
Beispiel 24
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Klebstoffzusammensetzungen
wurden hergestellt durch Kombination von 73,6 Gew.-% PD-2044, 0,06 Gew.-%
Antischaummittel, 1,84 Gew.-% Wasser und 24,5 Gew.-% gemahlenem
HL-3195 mit einer Teilchengrößenverteilung,
wie in Tabelle VIII angezeigt. Die Viskosität jeder resultierenden Mischung
wurde auf ungefähr
1.100 mPa·s
(cps) bei Raumtemperatur eingestellt. Die Qualität der Klebung wurde gemäß der qualitativen Klebungstestmethode
beurteilt, wobei die durchschnittliche Beurteilung von drei Proben
berichtet ist. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII aufgelistet.
-
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Beispiel 25–28
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Die
Klebstoffzusammensetzungen wurden hergestellt durch Kombinationen
der Komponenten, die in Tabelle IX aufgelistet sind. Alle die thermoplastischen
Komponenten hatten eine mittlere Teilchengröße von weniger als ungefähr 500 μm. Die Qualität der Klebung
wurde gemäß der qualitativen
Klebungstestmethode beurteilt. Alle Proben bestanden den Test, wobei
sie Fadenabriss („fibre
tear") zeigten. Tabelle
IX
- * Ethylen-Methyl Acrylat Copolymer von
H. B. Fuller Co.
- ** Ethylen-Vinyl Acetat Copolymer von H. B. Fuller Co.