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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur wirksamen
Mischung von zwei oder mehr Flüssigkeiten,
vor allem Flüssigkeiten
verschiedener Phasen. Die Erfindung bezieht auch die Vorrichtung
zur Ausführung
des Verfahrens ein. Die Erfindung bezieht sich auch auf Systeme
zur Trennung von Flüssigkeiten,
insbesondere auf das selektive Entfernen eines Bestandteils oder
von Bestandteilen aus einer Gasmischung unter Verwendung eines flüssigen Lösungsmittels
oder Reagens. So kann die vorliegende Erfindung beispielsweise die
Absorption von sauren Gasen wie CO2, H2S, NO2, Schwefeloxiden
usw. aus Erdgas und Verbrennungsgasen betreffen. Eine weitere Anwendung
kann die Dehydrierung von Gasen durch Injizieren von Chemikalien
betreffen.
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Herkömmliche
Systeme für
das Mischen von Flüssigkeiten
in verschiedenen Phasen verwenden Kolonnen, die Füllkörperkolonnen,
Bodenkolonnen, Glockenbodenkolonnen oder Kolonnen einer anderen
Form eines Kontaktmediums sein können.
In diesen Systemen fließen
die Flüssigkeiten
im Allgemeinen im Gegenstrom.
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Die
Systeme nach dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass die
Kolonnen groß sein müssen, um
ein signifikantes Maß an
Gas- bzw. Flüssigkeitskontakt
zu erreichen, und dass ihre Wirkungsweise durch übermäßiges Schäumen behindert wird. Auch ist
der Abwärtsregelbereich
von gegenstromigen Contaktoren durch Flutung eingeschränkt. Zusätzlich muss
eine nachfolgende Abstrippzone, der für die Entfernung des Gases
aus der Lösung
notwendig sein mag, ebenfalls groß sein, um das große Volumen
an Lösungsmittel
oder Reagens zu bewältigen.
Da das Verfahren sehr wohl unter hohem Druck ausgeführt werden
kann und da die betreffenden Flüssigkeiten
stark korrosiv sein können, sind
die Investitionskosten für
große
Kolonnen und die nachfolgende Abstrippzone hoch. Darüber hinaus sind
Betriebs- und Wartungskosten hoch.
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Herkömmliche
Systeme für
die Absorption von sauren Gasen verwenden ein flüssiges Lösungsmittel, typische Lösungsmittel
sind Amine wie Methyldiethanolamin (MDEA), Monoethanolamin (MEA) und
Diethanolamin (DEA). Lösungsmittelgemische lassen
sich ebenfalls verwenden. Diese Lösungsmittel können mit
dem Sauergasgemisch (Gemisch, das saure Gase einschließt) in einer
wie oben beschriebenen Kolonne in Kontakt gebracht werden. Es treffen
aber die gleichen Probleme, wie oben beschrieben, hinsichtlich Kolonnengröße und erforderlichem Lösungsmittelvolumen
zu.
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Alternativ,
lässt sich
die irreversibel reagierende Flüssigkeit
(auch Spülflüssigkeit
genannt) einfach ins Gas einspritzen oder durch eine Art von Düse (z.B.
0,2 mm weit) einleiten um zu versuchen, die Flüssigkeit aufzubrechen oder
zu zerstäuben
und die Kontaktfläche
der Flüssigkeit
mit dem Gas zu vergrößern. Diese
Flüssigkeit
reagiert irreversible mit dem Gas und wird für die anschließende Weiterverwendung
nicht abgeschieden. Dieses System hat den Nachteil, dass zur Zerstäubung der
Flüssigkeit auf
ein akzeptables Niveau eine sehr kleine Düse erforderlich ist, die leicht
verstopft. Es ist auch sehr schwierig, viskose Flüssigkeiten,
wie die oben erwähnten
Spülflüssigkeiten,
bei absteigenden Regelbereichen des Flüssigkeitsdurchlaufs (niedrige
Flüssigkeitsdurchlaufgeschwindigkeiten)
zu zerstäuben. Eine
Düse bewirkt
auch nur eine punktuelle Verteilung der Flüssigkeit und damit lediglich
eine lokale Durchmischung.
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GB769821 offenbart ein Gerät zum Zuführen, Einsprühen und
Einmischen einer Flüssigkeit
in einen Gasstrom, wobei die Flüssigkeit
durch Einlassöffnungen
in den Strom gesprüht
wird. Ein Teil der in den Gasstrom gesprühten Flüssigkeit wird gegen die Rohrwand
gedrückt
und läuft
an dieser bis zu einer Kante, wo sie aufgebrochen wird. WO 99/13966
offenbart ein Flüssigkeitstrennsystem,
das mindestens zwei in Serie angeordnete Turbulenzcontaktoren aufweist,
von denen mindestens einer ein Rohr aufweist, das durch den Gefäßauslass
hindurchgeführt
ist, wobei das besagte Rohr zu einer Venturi-Düse führt und entweder Gas oder Flüssigkeit
enthält.
Die zweite Phase kann durch die Bewegung der ersten Phase durch
den Auslass abgezogen werden.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen
Probleme zu überwinden
und ein Mittel zur besseren dispergierten Verteilung von Flüssigkeit
im Gas über
einen weiten Bereich von Flüssigkeitsflussraten
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur selektiven
Absorption einer Flüssigkeitskomponente
aus einem Flüssigkeitsgemisch
zu schaffen, das gegenüber
herkömmlichen Verfahren effizienter
und ökonomischer
(geringerer Chemikalienverbrauch zum Überwinden der vorgeschriebenen Spezifikation)
ist. Insbesondere ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
hochwirksames Verfahren zur selektiven Abscheidung einer ausgewählten Gaskomponente
aus einem Gasstrom bereitzustellen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Verteilung einer Flüssigkeit
in einen Gasstrom bereitgestellt, welches die Bereitstellung einer
Flüssigkeit
in ein Rohr aufweist, in welchem ein Gasstrom fließt, wobei
der Gasstrom die Flüssigkeit
in einen Film entlang der inneren Oberfläche des Rohres zu einer scharfen
Kante am Ende des Rohres zieht, wobei an diesem Punkt die Flüssigkeit
von der Oberfläche
des Rohrs abfließt und
sich eng mit dem Gas vermischt; dadurch gekennzeichnet, dass die
Flüssigkeit
dem Rohr in Form eines Ringes um die innere Oberfläche des
Rohres mit Hilfe einer ringförmigen
Kammer (23c) zugeführt wird,
welche zu einem schmalen Durchgang führt (23d).
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Das
Aufbrechen des Flüssigkeitsfilms
in Fäden
und Tropfen ist von der Relativgeschwindigkeit zwischen Gas und
Flüssigkeit
abhängig
und es ist daher möglich,
viskose Flüssigkeiten
bei niedrigen Flüssigkeitsflussraten
zu zerstäuben.
Dies hat den Vorteil, dass sich die Menge der eingesetzten Flüssigkeit
relativ leicht regeln lässt,
während
gleichzeitig die absorbierenden Eigenschaften der Flüssigkeit wirksam
genutzt werden können.
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Das
Mischen von Gas und Flüssigkeit
erfolgt turbulent, ist sehr intensiv und bewirkt einen hochwirksamen
Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit. Effektives
Mischen heißt,
dass die Absorption sehr rasch und in einer im Vergleich zu herkömmlichen Düsen relativ
geringen Lösungsmittelmenge
stattfinden kann. Die bedeutet wiederum, dass der Flüssigkeitseinsatz
in der Vorrichtung deutlich reduziert wird. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
lässt sich eine
Reduktion des Flüssigkeitseinsatzes
bis zu ca. 40% im Vergleich zur herkömmlichen Technologie mit Düse oder
statischem Mischer ohne Einbuße
der Gas-Flüssigkeits-Transfer-Effizienz
erreichen. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn es sich um eine
irreversible Reaktion handelt und die verwendete Flüssigkeit
wegzuwerfen ist, und es also wünschenswert
ist, so wenig wie möglich
Flüssigkeit
einzusetzen und die eingesetzte Flüssigkeit maximal zu nutzen.
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Zusätzlich zur
Reduktion des Flüssigkeitseinsatzes
ist das verwendete Mischsystem im Vergleich zu Systemen nach dem
Stand der Technik einfach und kostengünstig und führt zu geringeren Herstellungs-
und Instandhaltungskosten sowie zu den oben beschriebenen Einsparungen
in den weiteren Verfahrensstufen. Schließlich kann bei einigen Anwendungen
ein Entfernungswirkungsgrad von nahezu 100% der ausgewählten Gasbestandteile
(z.B. saurem Gas aus Erd- oder Verbrennungsgas) erreicht werden.
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Das
Verfahren ist vorzugsweise als kontinuierliches Verfahren auszuführen, wobei
Gas und Flüssigkeit
im Gleichstrom fließen.
Durch den Gleichstrom lassen sich Probleme hinsichtlich einer möglichen
Schaumbildung oder Flutung ausschalten, da sich die Trennung leicht
unterhalb des Mischers bewirken lässt.
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Der
Rohrabschnitt stromaufwärts
von der Reaktionszone, in der der Gasstrom fließt, ist vorzugsweise ein konvergierender
Rohrabschnitt, der durch seine Form das Gas beschleunigt, während es durch
den Flüssigkeitsring
wandert. Dieser sich beschleunigende Gasstrom zieht die Flüssigkeit
vorzugsweise in einem dünnen
Film entlang der Oberfläche
des Rohrs zu einer scharfen Kante, wo die Flüssigkeit in Fäden aufbricht.
Die Bildung dieser Flüssigkeitsfäden wird
von der Relativgeschwindigkeit zwischen den Gas- und Flüssigkeitsphasen,
der Kantengeometrie und der Oberflächenspannung zwischen Gas und
Flüssigkeit
bestimmt.
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In
der Reaktionszone, unmittelbar stromabwärts der scharfen Kante, werden
die Flüssigkeitsfäden weiter
in Tröpfchen
aufgebrochen, welche für
einen Massentransfer äußerst effektive
Flächen
schaffen. Das Aufbrechen der Flüssigkeitsfäden in Tröpfchen wird
durch die Weber-Zahl(We) bestimmt, die sich folgendermaßen zusammensetzt:
wobei gilt: ρ
G ist
die Gasdichte, U ist die Relativgeschwindigkeit zwischen Gas und
Flüssigkeit,
d ist die charakteristische Fadengröße und σ ist die Oberflächenspannung
zwischen Flüssigkeit
und Gas. Das Aufbrechen der Fäden
erfolgt, wenn We > We
cr ist – ein
kritischer Wert der Weber-Zahl. In Windkanalexperimenten, bei denen
Tröpfchen
in ein Strömungsfeld
gespritzt werden, liegt We
cr im Bereich
von 8–10 (vgl.
Krzeczkowsi S. "Measurement
of liquid droplet disintegration mechanisms" Int. J. multiphase Flow, Vol. 6, pp.
227–239,
1980).
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Wenn
die Flüssigkeit
in Tröpfchen
aufgebrochen ist, vermischen sich Gas und Flüssigkeit vorzugsweise innig über die
ganze Radialausdehnung des Rohrs und konzentrieren sich nicht im
zentralen Bereich. Die radiale Tröpfchenmischung wird durch die
Reynolds-Zahl (Re) nach folgender Gleichung bestimmt:
wobei gilt: D ist der lokale
Rohrdurchmesser, Um ist die lokale Mischungsgeschwindigkeit, ρ
m und μ
m sind Dichte
bzw. Viskosität
der Flüssigkeitsmischung.
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Die
radiale Verteilung hängt
auch von dem Verhältnis
zwischen dem Durchmesser der Verengung an der Kante und dem normalen
Rohrdurchmesser ab, da dies den Ringbereich, in dem sich die Tröpfchen bilden,
bestimmt. Die Bereitstellung von Flüssigkeit in einem Ring um den
gesamten Umfang des Rohrabschnitts gewährleistet eine Flüssigkeitsverteilung
entlang dem gesamten Rohrabschnitt, im Unterschied zur punktuellen
Verteilung durch eine Düse.
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Das
Verfahren kann gegebenenfalls weiters den Schritt des Trennens,
einer Gasphase und einer Flüssigphase
nach dem turbulenten Mischen aufweisen. Die Flüssigphase kann dann gegebenenfalls
behandelt werden, um die absorbierte Gaskomponente zu entfernen,
und kann zum Reaktor rückgeführt werden.
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Es
wird verstanden werden, dass die Erfindung insbesondere für Absorptionsreaktionen
mit schneller Reaktionskinetik anwendbar ist, beispielsweise für die Absorption
von Sauergasbestandteilen, wie H2S. Die
Erfindung lässt
sich auch auf chemische Reaktionen mit schneller Reaktionskinetik
anwenden, bei denen eine gute Durchmischung der Reaktanten erforderlich
ist.
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Das
Verfahren kann weiterhin auf das Entfernen einer einzelnen ausgewählten Komponente
eines Gasgemischs ausgedehnt werden. Alternativ erstreckt sich das
Verfahren auf das Entfernen einer Vielheit von Gaskomponenten aus
einem Gasstrom, entweder unter Verwendung eines gemeinsamen Lösungsmittels
oder Reagens oder durch entsprechende Lösungsmittel oder Reagenzien.
Gemäß einem weiteren
Aspekt der Erfindung ist der Gasstrom eine einzelne Gaskomponente,
die absorbiert wird.
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Vorzugsweise
befindet sich nach dem kontraktierenden Rohrabschnitt ein sich erweiternder Abschnitt
zur Expansion des Gases, in welchem die Geschwindigkeit des Gases
gedrosselt und der Druck des Gases erhöht wird. Auf diese Weise kann das
System mit einem relativ geringen Druckabfall über das gesamte System hinweg
betrieben werden.
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Die
Vorrichtung ist unabhängig
von der Rohrneigung, sie sollte jedoch vorzugsweise nicht direkt stromaufwärts des
Rohrknies angebracht werden, da dadurch der erzeugte, im Wesentlichen
homogene Fluss unterbrochen werden kann. Vorzugsweise ist die Vorrichtung
im Wesentlichen horizontal anzubringen.
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Die
Erfindung erstreckt sich ebenfalls auf eine Vorrichtung zum Verteilen
einer Flüssigkeit
in einen Gasstrom, die einen Turbulenzcontaktor mit einem kontraktierenden
Rohrabschnitt, durch welchen ein Gasstrom fließt, einen Flüssigkeitseinlass,
eine scharfe Kante am Ende des kontraktierenden Rohrabschnitts und
einen weiteren Rohrabschnitt stromabwärts der scharfen Kante aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit so angeordnet ist, dass
sie einen Flüssigkeitsring
um den Innenumfang des Rohrs mit Hilfe einer ringförmigen Kammer
(23c) erzeugt, die zu einem schmalen Durchgang (23d) führt.
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Die
scharfe Kante ist vorzugsweise im Wesentlichen ein rechter Winkel,
obwohl sowohl spitze als auch stumpfe Winkel für die Verwendung mit bestimmten
Flüssigkeiten
vorteilhaft sein können.
Das Ziel der scharfen Kante ist es, ein Mittel für die wirksame Verteilung der
Flüssigkeit
im Gasstrom bereitzustellen. Ist die scharfe Kante ein spitzer Winkel (d.h.
die Schenkel zeigen in Richtung des kontraktierenden Rohrabschnitts),
ergibt sich eine schärfere Kante,
die vorzugsweise für
viskosere Flüssigkeiten verwendet
wird, welche eine größere Affinität zur Rohroberfläche haben.
Alternativ kann für
weniger viskose Flüssigkeiten
ein stumpfer Winkel ausreichen, um die Flüssigkeit im Rohr zu verteilen.
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Vorzugsweise
wird im Contaktor ein homogenes Gemisch aus dem Gasstrom und der
Flüssigkeit
gebildet, wobei das homogene Gemisch schließlich in einem stromabwärts befindlichen
Gefäß in eine Gasphase
und eine Flüssigphase
getrennt wird. Gegebenenfalls erfolgt diese Phasentrennung in einem Hydrozyklon.
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Vorzugsweise
werden das Lösungsmittel oder
das Reagens in der Flüssigphase
einer Aufbereitungsbehandlung unterzogen, um die absorbierten ausgewählten Gasbestandteile
zu entfernen. Vorzugsweise wird die regenerierte, lösungsmittelhaltige Flüssigphase
dem Contaktor rückgeführt.
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Vorzugsweise
erfolgt die Regenerierung durch Erhitzen und/oder Entspannen der
absorbierten Gasbestandteile in einem Entspannungsbehälter. Vorzugsweise
wird die Kühlung
nach dem Mischen und die regenerative Erhitzung zumindest zum Teil durch
wechselseitigen Wärmeaustausch
erreicht.
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Die
Erfindung kann sich auf die Verwendung eines Turbulenzcontaktors
zum Absorbieren einer ausgewählten
Gaskomponente aus einem Gasstrom erstrecken, indem der Gasstrom
in Kontakt mit einer Flüssigkeit
gebracht wird, die ein Lösungsmittel
oder ein Reagens für
die ausgewählte
Gaskomponente enthält,
wodurch bewirkt wird, dass die Gaskomponente durch das Lösungsmittel
oder Reagens absorbiert wird. Insbesondere erstreckt sich die Erfindung auf
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Contaktors zur Absorption
von Sauergasen, z.B. H2S und CO2,
aus Erdgas. Eine Anzahl spezifischer Verwendungsmöglichkeiten
für die
Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend detailliert erörtert.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung bieten
durch ihre Flexibilität
breite Einsatzmöglichkeiten.
Insbesondere gestattet die Fähigkeit
des Systems, bei äußerst hohen
Gas-Flüssigkeits-Verhältnissen
mit sehr niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten
viskoser Flüssigkeiten
zu arbeiten, die wirksame Verwendung flüssiger Lösungsmittel und Reagenzien,
wodurch sich die Beladung der Lösungsmittel
maximieren lässt,
ohne die Gesamtleistung des Systems zu beeinträchtigen.
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Zu
geeigneten Lösungsmitteln
zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
zählen
Amine, wie z.B. MDEA, MEA und DEA, und Lösungsmittelmischungen. Irreversibel
reagierende Lösungsmittel
werden für
Anwendungen mit H2S-Spülmittel bevorzugt. Meerwasser
ist ebenfalls als Lösungsmittel geeignet,
weil die hohe Ausnutzung der Aufnahmefähigkeit des Lösungsmittel
und die niedrigen Kosten des Lösungsmittels
in vielen Fällen
dessen geringere Aufnahmekapazität
kompensieren.
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Die
beschriebenen Trennungs-/Absorptions-/Reaktionssysteme sind generell
einzelne Verfahren. Es versteht sich von selbst, dass auch multiple
Trennungs-/Absorptions-Reaktionen durchgeführt werden können. Diese
können
simultan oder sequentiell und ebenfalls in Serie oder parallel ausgeführt werden.
Insbesondere lässt
sich mehr als ein solcher Turbulenzcontaktor in einer einzelnen
Gasrohrleitung verwenden.
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Die
Erfindung erstreckt sich daher auch auf ein Verfahren zum erneuten
Mischen eines Multiphasenflusses. Vorzugsweise wird ein Multiphasenfluss durch
ein konvergierendes Rohrs zu einer scharfe Kante geleitet, wo der
Fluss aufgebrochen wird, und eine Turbulenzmischung über die
Radialausdehnung des Rohrs erfolgt. Gegebenenfalls gibt es eine
weitere Flüssigkeitszufuhr
vor der scharfen Kante. Vorzugsweise wird diese Flüssigkeit
in Form eines Flüssigkeitsrings
um den inneren Umfang des Rohres herum geliefert. Die Flüssigkeit
wird dann in Form eines Films entlang der Innenoberfläche des
Rohres durch den beschleunigenden Multiphasenfluss zu der scharfen
Kante des Rohrs geleitet, wo sich die Flüssigkeit in Fäden auflöst. Diese
Fäden werden
dann vorzugsweise in Tröpfchen
aufgebrochen und eng mit dem Multiphasenfluss über die ganze Breite des Rohres
vermischt. Gegebenenfalls kann es nach dieser Reaktionszone einen
divergierenden Abschnitt geben, in welchem der Druck des Multiphasenflusses zunimmt
und dadurch der permanente Druckabfall über dem Contaktor minimiert
wird.
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Vorteilhafterweise
lassen sich die oben beschriebenen Verfahren und Systeme verwenden,
um eine Gaskomponente oder mehrere Gaskomponenten selektiv aus einem
Gasstrom zu entfernen. Selektive Absorption lässt sich durch Einstellung
der Verweildauer im System bewirken. Da die Reaktionsgeschwindigkeiten
zur Absorption verschiedener Gasen durch ein bestimmtes Lösungsmittel
variieren, ist es möglich,
selektiv ein Gas bevorzugt gegenüber
einem anderen Gas über
einen kontrollierten Zeitabschnitt zu absorbieren. Ein Beispiel
dafür ist
die selektive Absorption von H2S in einem
Amin, die praktisch unmittelbar erfolgt, bevorzugt gegenüber CO2, das langsamer absorbiert wird.
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Die
selektive Absorption von H2S gegenüber der
gleichzeitigen Absorption von CO2 durch
das Amin hat eine verbesserte Nutzwirkung des Amins zum Ergebnis.
Durch Reduzieren der gleichzeitigen Absorption von CO2 kann
das geforderte Maß an
Entfernung des H2S mit weniger Aminflüssigkeit
erreicht werden. Die Reduzierung des Flüssigkeitsansatzes erfolgt durch
das Regenerierungssystem und verringert die Größe der erforderlichen Vorrichtung.
Sowohl die Installations- als auch die Betriebskosten werden bedeutend
reduziert. Diese Reduzierungen lassen sich unter Verwendung von
Standard-Aminlösungen
erreichen und erfordern nicht die Herstellung spezieller maßgeschneiderter
chemischer Systeme.
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Der
mögliche
verbesserte Wirkungsgrad beim Entfernen beispielsweise von Sauergasen macht
die vorliegende Erfindung besonders wertvoll, da sich das Bewusstsein
für potentielle
Umweltschäden,
die durch z.B. im Verbrennungsgas enthaltene saure Gase verursacht
werden können,
erhöht
hat.
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Weiterhin
macht die im Vergleich mit der Größe konventioneller Absorptionskolonnen
geringe Größe der Vorrichtung
die Erfindung besonders für den
Einsatz im maritimen Bereich geeignet, z.B. an Bord von Shuttletankern,
wo Platz rar ist.
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Die
Erfindung lässt
sich auf verschiedene Weisen umsetzen, und eine Anzahl von spezifischer Ausführungsformen
wird an Hand von Beispielen beschrieben, um die Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen zu erläutern:
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1 ist
eine Ansicht eines Turbulenzcontaktors für die Verwendung im Verfahren
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine schematische Darstellung des Aufbrechens des Flüssigkeitsfilms
in Tröpfchen;
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3 ist
eine Ansicht eines zweiten, für
die Verwendung im Verfahren der vorliegenden Erfindung geeigneten
Turbulenzcontaktors;
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4 ist
eine vergrößerte Ansicht
des in 3 im Kreis A gezeigten Einlassteils des Contaktors
für den
Flüssigkeitsstrom;
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5 ist
ein Diagramm zum Vergleich der Leistung eines erfindungsgemäßen Contaktors
mit einem Contaktor nach dem Stand der Technik,
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6 zeigt
einen Contaktor ähnlich
dem in den Vergleichstests verwendeten Contaktoren, deren Ergebnisse
in 5 gezeigt werden;
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7 zeigt
die H2S-Konzentration als Funktion der Verweilzeit
für einen
erfindungsgemäßen Contaktor;
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8 zeigt
ein Diagramm der Gaskonzentration als Funktion des Abstands vom
Contaktor für H2S und CO2;
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9 zeigt
zwei Diagramme, die die Wirkung des Selektivitätsfaktors auf die Absorption
von H2S und CO2 erkennen
lassen;
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10a zeigt eine schematische Anordnung von drei
in Serie geschalteten erfindungsgemäßen Contaktoren;
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10b zeigt ein Konzentrationsprofil der Absorption
von H2S über
die drei Contaktoren der 10a;
und
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11 zeigt ein Diagramm der CO2-Konzentration
als Funktion der Verweilzeit für
eine Vielfalt von zahlungsfähigen
Lösungungsmittel-Lösungen.
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1 zeigt
einen Turbulenzcontaktor, der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden kann.
Der Contaktor 1 weist einen Gasstromeinlass 2,
einen Flüssigkeitstromeinlass 3 und
einen Auslass 4 auf. Der Gasstrom wird zum Gasstromeinlass
geliefert, der zu einem konvergierenden Rohrabschnitt 5 führt. Der
konvergierende Rohrabschnitt 5 beschleunigt den Gasstrom,
wenn dieser den Flüssigkeitseinlass 3 zum
Ende des Rohrabschnitts 5 passiert, wo es eine scharfe
Kante 6 gibt. Stromabwärts
von dieser scharfen Kante 6 gibt es eine Reaktionszone 7, wo
das Gas und die Flüssigkeit
vorzugsweise in eine homogene Mischung gemischt werden.
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Die
Flüssigkeit
wird dem Flüssigkeitseinlass 3 zugeführt, von
wo aus sie in einer kontrollierten Weise in das Innere des konvergierenden
Rohrabschnitts 5 eingespeist wird. Die Flüssigkeit
wird dem Rohr in Form eines Ringes um die Innenfläche des Rohres
herum zugeführt.
Die Anfangsphasengeschwindigkeit der dem Gasstrom ausgesetzten Flüssigkeit
wird durch die Flüssigkeitsströmungsgeschwindigkeit,
den Lückenabstand 8 und
den Ringabstand 9 bestimmt. Der Lückenabstand 8 lässt sich durch
Bewegung der Blöcke 10 variieren.
Die Lücke wird
variiert, um das verwendete flüssige
Lösungsmittel
zu berücksichtigen,
dessen Eigenschaften beträchtlich variieren.
Der Durchmesser 9 des Flüssigkeitsrings kann durch Ändern des
Winkels des konvergierenden Rohrs oder durch Bewegen der Position
des Flüssigkeitsrings
in Bezug auf das Ende des konvergierenden Rohrs variiert werden.
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Der
auf der Innenfläche
des Rohrs erzeugte Flüssigkeitsring
wird vom Gasstrom entlang der Innenfläche des Rohres in Form eines
Films 11 gezogen. Dies ist am besten in 2 zu
sehen. Der Flüssigkeitsfilm 11 haftet
eng an der Seite des Rohrabschnitts 5, bis die scharfe
Kante 6 erreicht ist. An dieser Stelle bricht der Flüssigkeitsfilm
auf und bildet Fäden 12.
Die Erzeugung der Fäden
und ihr anschließender
Geschwindigkeitsvektor werden von der Relativgeschwindigkeit zwischen
den Gas- und den Flüssigkeitsphasen,
der Gas-Fküssigkeits-Oberflächenspannung
und der scharfen Kante 6 bestimmt. Aufgrund der äußerst turbulenten
Bedingungen in der Reaktionszone 7 werden die Fäden 12 weiter
in sehr kleine Tröpfchen 13 aufgebrochen,
die eine sehr hohes Oberfläche-Volumen-Verhältnis liefern
und dadurch die gelieferte Flüssigkeit äußerst wirkungsvoll nutzen.
Dies erlaubt im Vergleich zu den Anforderungen der Verfahren nach
dem Stand der Technik die Verwendung von beträchtlich kleineren Volumina
an Flüssigkeit.
Die Tröpfchenbildung
in der Reaktionszone wird durch eine hohe We-Zahl und folglich durch
eine hohe Gasströmungsgeschwindigkeit
begünstigt.
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Die
kleinen Flüssigkeitströpfchen und
der Gasstrom werden in der Reaktionszone 7 eng miteinander
vermischt, und der Multiphasenstrom wird weiter durch einen kegelförmigen Diffusor 15 (siehe 1)
geleitet, wo ein Teil des durch die Beschleunigung des Gasstroms
im konvergierenden Rohrabschnitt 5 bedingten Druckabfalls
wieder ausgeglichen wird. Der Multiphasenstrom kann dann zu einem Trenngefäß, z.B.
einem Hydrozyklon, weitergeleitet werden, wo der "gereinigte" Gasstrom von der
Flüssigkeit
getrennt wird, die nun das absorbierte Gas oder die absorbierten
Gase enthält.
Die Flüssigkeit kann,
muss aber nicht, regeneriert werden. Falls sie regeneriert wird,
so kann sie über
die Flüssigkeitseinlässe 3 erneut
in den Prozess eingebracht werden.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
eines für
die Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
geeigneten Contaktor. Der Contaktor 20 weist einen Einlass 22 für den Gasstrom,
einen Einlass 23 für
den Flüssigkeitsstrom
und einen Auslass 24 auf. Der Gasstrom wird zum Gasstromeinlass
geliefert, der zu einem konvergierenden Rohrabschnitt 25 für das Beschleunigen
des Gasstroms führt.
Am Ende des konvergierenden Rohrabschnitts gibt es eine scharfe
Kante 26, unterhalb derer sich eine Reaktionszone 27 befindet,
wo das Gas und die Flüssigkeit vorzugsweise
in eine homogene Mischung vermischt werden. Ein Unterschied zwischen
dem Contaktor in 1 und dem in 3 ist
die relative Position des Flüssigkeitseinlasses
zum Flüssigkeitsring.
In diesem Fall wird die Flüssigkeit
zum Einlass 23 geliefert, von wo sie durch die Passagen 23a und 23b zu
einem Reservoir 23c geleitet wird, das um den Umfang des
Rohrs herum führt.
Die Flüssigkeit
wird dann durch den Kanal 23d geleitet, der wiederum um
den ganzen Rohrumfang (siehe 4) herum
zu einem Ring auf der Inneren Oberfläche des konvergierenden Rohrabschnitts
führt.
Infolge der Scherspannungsbedingungen und des dynamischen Druckes, der
durch das Gas auf die Flüssigkeit
ausgeübt
wird, bleibt der Flüssigkeitsstrom
an der Oberfläche
des Rohres haften, bis die scharfe Kante 26 erreicht ist.
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Ein
anderer Unterschied zwischen den beiden Contaktoren besteht im Neigungswinkel
der konvergierenden Rohrabschnitte 5, 25. Beim
Contaktor 20 hat der konvergierende Rohrabschnitt 25 einen beträchtlich
steileren Neigungswinkel als der konvergierende Rohrabschnitt des
Contaktors 1 und erreicht deshalb einen kleineren Querschnitt
bei gleicher Rohrlänge.
Das Durchmesserverhältnis
zwischen dem schmalen Durchgang und dem Rohr sowie dem Winkel des
konvergierenden Konus kann unabhängig
variiert werden. Dieser Bereich mit reduziertem Querschnitt führt zu einer
größeren Beschleunigung
des Gasstroms bei der Annäherung
an die scharfe Kante, hat aber auch einen stärkeren Druckabfall zur Folge.
Ebenfalls die Auswahl des Winkels des konvergierenden Rohrs, der über dieser Apparatur
angepasst werden kann, wird vom permanenten Druckabfall beeinflusst.
Wie zuvor aufgezeigt, wird das Aufbrechen der Flüssigkeit in Fäden und
anschließend
in Tröpfchen
von der Weber-Zahl bestimmt. Diese wird durch das Quadrat der Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Gas- und den Flüssigkeitsphasen
dominiert. Deshalb kann eine geringfügige Veränderung der Geschwindigkeit
des Gasstroms, die teilweise durch die vom Winkel des konvergierenden
Rohrabschnitts erzeugten Beschleunigung geregelt wird, eine signifikante
Wirkung auf das Aufbrechen der Flüssigkeit und folglich auf den
Wirkungsgrad des Systems haben.
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4 zeigt
ein vergrößertes Schnittbild
der Fläche
innerhalb des Kreises A der 3. Dies
zeigt detaillierter den Durchgang der Flüssigkeit durch den Flüssigkeitseinlass 23.
Die Flüssigkeit
passiert die Durchgänge 23a und 23b zu
einer Kammer 23c, die um den Umfang des Rohrs herum führt. Die
Flüssigkeit
wird dann über
den engen Durchgang 23d zur inneren Oberfläche des
konischen Rohrabschnitts 25 geleitet. Der Durchgang 23d wird
als sehr eng gezeigt und kann in der Größenordnung von nur 0,2 mm sein.
Der Druckabfall über
diesem Durchgang wird genau gesteuert und eingestellt, um eine homogene Verteilung
des kontinuierlichen Flüssigkeitsstroms um
den ganzen Rohrumfang beim konvergierenden Rohrabschnitt sicherzustellen.
Wie oben gezeigt ist, wird die Größe des Durchgangs 23d durch
Bewegung der Blöcke 30 und 31 geregelt.
Die punktierte Linie 25a zeigt einen alternativen Neigungswinkel
für den
konvergierenden Rohrabschnitt 25, der eine höhere Gasphasengeschwindigkeit
und damit eine verbesserte Mischung ergibt, aber den permanenten Druckabfall über die
Vorrichtung erhöht.
Diese Änderung
lässt sich
einfach durch Ersetzung eines Teils der Vorrichtung durch einen
anderen bewirken.
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Nachdem
sich das Gas und die Flüssigkeit
in der Reaktionszone 27 kurz unterhalb der scharfen Kante 26 eng
miteinander vermischt haben, kann es einen divergierenden Abschnitt 28 geben,
um den Druckabfall teilweise zu kompensieren. Die Länge des
Abschnitts 28 lässt
sich verändern,
um den Grad der Druckrückgewinnung
zu steuern. Dem divergierenden Abschnitt 28 folgt vorzugsweise
eine beträchtliche
Länge eines
geraden Rohrs, um das erzeugte Flussverhalten zu bewahren und um
weitere Reaktion zu erlauben (siehe 3). Für den geraden Rohrabschnitt
wird eine Länge
von 15 bis 20 Standardrohrdurchmessern empfohlen.
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Typische
Abmessungen der Contaktoren können
im Bereich von 51–1016
mm (2–40
Zoll) Durchmesser liegen. Insbesondere kann die Vorrichtung für das Spülen von
Erdgas einen Rohrdurchmesser 16 (siehe 1)
von 610 mm (24 Zoll) mit einem scharfen Kantendurchmesser 17 von
253 mm (10 Zoll) haben. Der Anfangsdurchmesser 18 des divergierenden
Rohrabschnitts kann 370 mm (14,5 Zoll) betragen. Wie oben festgestellt,
kann der Durchmesser der scharfen Kante zusammen mit der Neigung
des konvergierenden Rohres variiert werden, und die scharfe Kante
kann auch einen Durchmesser von 296 mm (11,7 Zoll), wie in 3 gezeigt,
oder von 272 mm (10,7 Zoll) haben.
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Die
vorliegende Erfindung kann für
das Entfernen von H2S aus Erdgas verwendet
werden. Erdgas kann dem Contaktor mit beliebigem Druck zugeführt werden.
Normalerweise wird der Druck zwischen 20 und 150 bar betragen. Als
Flüssigkeit
werden normalerweise regenierbare Amine, zum Beispiel MEA, DIPA
oder MDEA, verwendet. Auch nicht regenierbare Lösungsmittel wie Chemikalien
auf Triazinbasis können
verwendet werden. Allgemein sind diese Lösungsmittel sehr reaktionsfreudig
mit H2S. Dies bedeutet, dass die Reaktion
schnell verläuft
und dass ein sehr kleiner Betrag an Flüssigkeit für einen großen Durchsatz von Gas erforderlich
ist. Normalerweise kann die Flüssigkeitsströmungsgeschwindigkeit
bei einer Anfangskonzentration von typischerweise 10–100 ppm-H2S im Bereich von 200 bis 1000 l/Stunde und
die Gasströmungsgeschwindigkeit
im Bereich von 15 Millionen Standard-Kubikmetern pro Tag liegen.
Es ist verständlich,
dass das Gas-Flüssigkeits-Verhältnis deshalb
sehr hoch sein kann, zum Beispiel bis zu 20000, wenn nicht regenierbare
Spülflüssigkeiten
verwendet werden. Dies ist ein viel höheres Verhältnis als das, mit dem herkömmliche
Systeme umzugehen in der Lage sind. Die Reaktionstemperatur kann
irgendwo zwischen 0°C
und 150°C sein.
Die Betriebstemperatur kann gewählt
werden, um den Wirkungsgrad des verwendeten Lösungsmittels zu maximieren.
Wie oben festgestellt, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine Reduzierung
des Flüssigkeitseinsatzes
bei nicht regenierbarem Lösungsmittel
von beispielsweise 40% im Vergleich mit den Systemen nach dem Stand
der Technik. Bei regenerierbaren Lösungsmitteln kann die Selektivität der gewünschten
Gaskomponente gegenüber
unerwünschter
gleichzeitiger Absorption anderer Bestandteile zu ähnlichen
oder noch größeren Reduktionen
der im System zirkulierenden Flüssigkeitsmenge
führen.
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5 zeigt
die Ergebnisse eines Vergleichstests, der mit einem Gemisch von
10% CO2 mit Luft unter Verwendung eines
flüssigen
Lösungsmittels von
20% MEA mit Wasser bei einem Betriebsdruck von 13 bar und einer
Temperatur von 15° C
durchgeführt
wurde. Das Gas-Flüssigkeits-Strömungsgeschwindigkeitsverhältnis ist
70, und die oberflächliche
Mischungsgeschwindigkeit ist 12 m/s. Die Ergebnisse für den Contaktor
der vorliegenden Erfindung sind durch den Code B068 angezeigt. Sie
zeigen, dass es eine beträchtliche
Reduzierung der Konzentration des CO2 im
Gasstrom nach nur 10 Metern Rohrlänge gibt. Die Vorrichtung für diesen
Test hat einen Contaktor ähnlich
dem in 1 bei Position 0 Meter gezeigten und hat einen
weiteren Mischer ohne Auslassdiffusor bei Position 6,6 Meter unterhalb des
Einlasses. Es ist klar, dass das erfindungsgemäße Verfahren eine verbesserte
Leistung gegenüber dem
Mischer nach dem Stand der Technik ähnlich dem in 6 gezeigten
liefert, dessen Ergebnisse durch den Code B049 angezeigt sind.
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Der
Contaktor 100 in 6 weist
ein Gefäß 101 mit
einem ersten Flüssigkeitseinlass 102,
einem zweiten Flüssigkeitseinlass 103 und
einem Auslass 104, der zu einem Venturi-Durchgang 105 führt. Dort befindet
sich ein Rohr 106 (perforiert oder nicht perforiert), das
vom Auslass 104 zurück
zum Gefäß 101 führt.
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Für einen
Fachmann ist es naheliegend, dass die Ergebnisse der oben beschriebenen
Versuche nicht von dem zu absorbierenden Gas oder von dem zur Absorption
dieses Gases verwendeten Lösungsmittel
abhängen.
Es ist daher klar, dass sich das oben genannte Verfahren zur Verteilung
einer Flüssigkeit
in einen Gasstrom und die anschließende selektive Überführung eines
Gases aus einem Gasgemisch in ein flüssiges Lösungsmittel für dieses
Gas auf jedes Gas und jedes entsprechende Lösungsmittel anwenden lässt.
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Eine
Anzahl spezifischer Anwendungen des Verfahrens und der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung wird nun detaillierter an Hand von Beispielen beschrieben.
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Die
Contaktoren der vorliegenden Erfindung können für das Spülen von H2S
aus Gasen, bei denen die Anfangskonzentration von H2S
typischerweise im Bereich von 10–100 ppmv liegen kann, verwendet
werden. Wie oben im Oberbegriff der Ansprüche aufgezeigt, wird das Entfernen
von H2S aus Erdgas zur Erfüllung der
Rohrleitungsspezifikation (weniger als 20 ppm aus Sicherheitsgründen und
im Bereich von 2–4
ppm für
Verkaufsqualität)
im Allgemeinen entweder in einer konventionelle Gegenstromkolonne
auf der Basis regenerativer Aminsysteme oder durch H2S-Ausspülung ausgeführt. Bei
letzterem Prozess reagiert die in den Gasrohrstrom eingespritzte
Chemikalie irreversibel mit der H2S-Komponente
des Gasstroms. Da das Spülmaterial
nicht regeneriert wird, entstehen hohe laufende Kosten, die mit
dem Verbrauch des Spülmaterials
assoziiert sind. Die Verwendung der Injektionsverfahren nach dem Stand
der Technik ergibt die im Vergleich zum Gasstrom relativ niedrige
Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
eine schlechte Flüssigkeitsmischung. Eine
bessere Vermischung und folglich ein höherer Wirkungsgrad würde eine
Reduzierung der Menge des teuren Spülmaterials erlauben.
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Die
gegenwärtige
Erfindung gewährleistet
einen äußerst wirksamen
Massentransfer zwischen dem H2S und dem
Lösungsmittel
durch effiziente Tröpfchenbildung über die
Breite des Rohres. Dies verbessert daher die Wirksamkeit des flüssigen Lösungsmittels
und reduziert den Verbrauch der Chemikalie zum Ausspülen des
H2S, ohne den Grad der Reduktion der H2S- Konzentration
zu beeinträchtigen.
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Es
wurde festgestellt, dass die Verwendung der Vorrichtung und des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung zu einer 30–40 prozentigen
Reduktion des Verbrauchs der Spülchemikalie
im Vergleich zu konventionellen Spülsysteme geführt hat.
Die geringe Größe der Vorrichtung
erlaubt ihren Einsatz zusätzlich
zu vorhandenen Systemen, um dadurch den Flüssigkeitsaufwand in den vorhandenen
Kolonnen zu reduzieren.
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Das
selektive Entfernen von H2S kann auch in
anderen Bereichen nützlich
sein, falls keine Notwendigkeit besteht, den CO2-Anteil
im Gasstrom zu reduzieren. In den Prozessen nach dem Stand der Technik
kann ein signifikanter Betrag der Sauergas-Aufnahmekapazität des Amins
durch unnötige Absorption
von CO2 in Anspruch genommen werden. Wenn
diese Kapazität
für die
Absorption von H2S freigehalten werden könnte, ließen sich
Anzahl und Größe der Reaktoren
und Rohrleitungen und damit der Platzbedarf und die Investitions-
und Betriebskosten reduzieren.
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Experimentelle
Ergebnisse an einem Gasstrom mit den Einspeisungsbedingungen von
20 ppmv H2S und 10% CO2 bei
einem Druck von 13 bar und einer Gasströmungsgeschwindigkeit von 250 m3/h zeigen, dass sich bei Gas-Flüssigkeits-Strömungsgeschwindigkeitsverhältnisse
von mehr als 300, 82% des H2S entfernen
lassen und 90% des H2S (d.h. bis hinunter
auf 2 ppmv H2S) können mit Strömungsgeschwindigkeitsverhältnissen
von etwa 230 entfernt werden. Diese Verhältnisse sind beträchtlich
höher,
als bei konventionellen Vorrichtungen für dieselbe Aufgabe verwendet
werden können.
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7 zeigt
die fast unmittelbare Wirkung des Contaktors auf die Absorption
von H2S. In weniger als 0,1 s sinkt der
H2S-Anteil von 20 auf 2 ppmv. Mit zunehmender
Verweilzeit nimmt stromabwärts die
H2S-Konzentration wieder zu, da CO2 absorbiert wird. Die Kompensation, auf
den in 9 verwiesen wird, berücksichtigt die Gasabsorption,
die in den Gasbeprobungsanordnungen stattfindet.
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Bei
regenerativen Systemen wird der Flüssigkeitseinsatz im System
aufgrund der Selektivität der
Standard-Aminlösung
für H2S gegenüber
CO2 bedeutend reduziert, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt wird.
Die kurze Kontaktzeit, die durch Gleichstrom erreicht wird, erlaubt
es, bevorzugt H2S statt CO2 zu
absorbieren. Es wird daher weniger regenerierbare Flüssigkeit
benötigt,
und des Einsatzes in der Anlage ist dementsprechend niedriger.
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In
experimentellen Untersuchungen wurde die Verwendbarkeit der Contaktoren
der vorliegenden Erfindung zum selektiven Entfernen von H2S gegenüber
CO2 getestet. Bei Erdgas mit anfangs hohem CO2 und
niedrigem H2S-Gehalt erfordert das Entfernen
von H2S ein äußerst selektives Verfahren, um
H2S bis zum spezifizierten Niveau zu entfernen. Der
Begriff der Selektivität
für die
H2S Entfernung zu Lasten des CO2 kann
als relative Änderung
der H2S-Konzentration
pro Zeiteinheit geteilt durch die relative Änderung der CO2-Konzentration
pro Zeiteinheit definiert werden. Die Selektivität variiert von Lösungsmittel
zu Lösungsmittel.
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Die
Selektivität
bestimmt gemeinsam mit anderen Variablen, wie der Aufnahmekapazität und der Anfangsbelastung
des Lösungsmittels,
die erforderliche Umlaufgeschwindigkeit des Lösungsmittels. Die Selektivität lässt sich
durch Veränderung
des ausgesetzten Kontaktbereichs zwischen der Gasphase und dem Lösungsmittel
und der Verweilzeit für
die tatsächliche
Phasenverteilung manipulieren. Der sehr hohe Mischungswirkungsgrad
des erfindungsgemäßen Contaktors
ergibt kürzere
Verweilzeiten als bei konventionellen Kolonnen. Durch die langsamere CO2-Absorption ist nicht ausreichend Zeit,
um die CO2-Konzentration auf ein signifikantes
Niveau zu senken. 8 zeigt ein Gaskonzentrationsprofil
für H2S und CO2 im Rohr,
stromaufwärts
des Contaktor der vorliegenden Erfindung. Der Einlassgasstrom enthielt
2,75% H2S und 1,5% CO2 und
dies ist im Diagramm bei Position 0 m angezeigt. Die Modelle, die verwendet
wurden, um die im Diagramm gezeigten Kurven zu erzeugen, beruhen
grundsätzlich
auf der kinetischen Theorie,1. Ordnung für Sauergasabsorption in einem
Contaktor, wie er in 1 oder 3 gezeigt
ist. Es ist ersichtlich, dass es im Contaktor zu einer signifikanten
Absorption des H2S-Gases kommt, während praktisch keine solche
Absorption von CO2 erfolgt.
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9 zeigt
zwei Diagramme, die vorhergesagte Gaskonzentrationen und Lösungsmittelbelastungsprofile
entlang einer Contaktorleitung für
verschiedene Selektivitätsfaktoren
anzeigen. Für
den Zweck dieser Diagramme wurde die Wirkung des Contaktors nicht
eingeschlossen, und die Kurven zeigen die in Konzentrationsschwankungen
entlang einer Rohrleitung. Das Lösungsmittel
ist mit 0,001 Mol H2S/Mol Lösungsmittel
vorgeladen. Die oberste Zahl zeigt den Effekt an, dass CO2 mit zunehmender Entfernung von der Einlassposition
absorbiert wird. Sowohl für
eine Selektivität.
von 25 als auch für
eine Selektivität
von 200 scheint sich der Wert für
CO2 nicht signifikant gegenüber den
anfänglichen
5 Vol.-% zu verändern.
Ein Blick auf die Kurven für
H2S zeigt jedoch eindeutig, dass bei der
niedrigeren Selektivität von
25 die Konzentration des H2S im Strom signifikant
ansteigt, indem CO2 absorbiert wird und
das H2S im Lösungsmittel verdrängt. Bei
einer Selektivität
von 200 ist diese Wirkung viel weniger ausgeprägt und innerhalb des gezeigten
Längenmaßstabs unbedeutend.
Das zweite Diagramm zeigt die Aufnahme sowohl von H2S
als auch CO2 durch das Lösungsmittel für eine Vielfalt
von Selektivitäten.
Auch hier sinkt bei der niedrigeren Selektivität von 25 die H2S-Konzentration
im Lösungsmittel,
da das CO2 absorbiert wird und das H2S verdrängt.
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Die
vorliegende Erfindung kann ebenfalls verwendet werden, um H2S selektiv gegenüber CO2 zu
absorbieren unter Verwendung von einem regenerierbaren Lösungsmittel
in Situationen, wo die Anfangs H2S-Konzentration
höher ist,
beispielsweise 2–5
Vol.-% zum Beispiel in Raffinerien. Dies ist besonders vorteilhaft
in Situationen, wo das H2S in einer Claus-Anlage
behandelt werden soll, um H2S in flüssigen Schwefel
umzuwandeln. CO2 wirkt in einer Claus-Anlage als Inertgas
und reduziert die Schwefelgewinnungskapazität. Die Verwendung des Verfahrens
und die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung mit einem geeigneten
Amin bevorzugt die Absorption von H2S gegenüber CO2 mittels kinetischer Selektivität. Das H2S wird fast sofort absorbiert, während das
CO2 über
einen viel längeren
Zeitraum absorbiert wird.
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Eine
besonders bevorzugte Anordnung, um die erforderliche H2S-Absorption
zu erreichen, wird in 10a gezeigt,
in welcher eine Anzahl von im Gleichstrom arbeitenden Contaktoren
der vorliegenden Erfindung in Serie mit dem Lösungsmittel konfiguriert sind,
das der letzten Stufe (wo der Ausstrom sauberes Gas ist) zugeführt wurde
und in die vorherige Stufe (wo es eine höhere H2S-Konzentration gibt)
wieder eingespeist wird usw.. Das System arbeitet dadurch insgesamt
als ein Gegenstrom-Verfahren, obwohl die einzelnen Contaktorstufen
immer noch im Gleichstrom arbeiten und dementsprechend von der oben
beschriebenen H2S-Selektivität profitieren.
Da der Gasausstrom durch die verschiedenen Stufen geleitet wird,
wird das Gas mit einem Lösungsmittel
in Kontakt gebracht, dessen Sauergaslast sequentiell sinkt.
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10a zeigt eine Anordnung von Contaktoren in Serie,
die besonders für
die selektive Entfernung von H2S bevorzugt
gegenüber
CO2 verwendet werden kann. Jeder der einzelnen
Contaktoren 50, 60, 70 hat seinen eigenen,
mit ihm verbundenen Separator 51, 61, 71.
Der Sauergasstrom 81 wird in den linken Contaktor 70 zusammen
mit einem Lösungsmittelstrom 93 eingespeist,
der bereits durch die beiden Contaktoren 50, 60 geflossen
ist. Das Gemisch, das den Contaktor 70 verlässt, wird
im Separator 71 getrennt, und das H2S-reiche
Lösungsmittel 94 wird vorzugsweise
zur Regenerierung gesendet. Der magere Gasstrom 82 wird
direkt zum zweiten Contaktor 60 geleitet, wo er mit einem
Lösungsmittelstrom 92 behandelt
wird, der bereits Contaktor 50 passiert hat. Das Gemisch
wird dann erneut in einem Separator 61 getrennt, der Gasstrom 83 wird
dem dritten Contaktor 50 und der H2S-reichere
Flüssigkeitsstrom
wird dem Contaktor 70 zugeführt. Der Gasstrom 83,
der noch immer H2S enthält, wird mit einem mageren
Lösungsmittel
aus dem Strom 91 im Contaktor 50 behandelt. Der
Anteil von H2S im Gasstrom wird dann auf
ein akzeptables Niveau (z.B. 15 ppm) reduziert, und das behandelte
Gas wird vom Separator 51 im Strom 84 entfernt.
Das leicht H2S-angereicherte Lösungsmittel
wird im Strom 92 zum zweiten Contaktor 60 geleitet.
Auf diese Weise arbeitet das System im Gegenstrom, wobei das am
wenigsten belastete (magerste) Gas mit dem am wenigsten belasteten (magerste)
Lösungsmittel
behandelt wird, jedoch jede einzelne Stufe nach wie vor im Gleichstrom
arbeitet. Dadurch werden einige der traditionell mit Gegenstromverfahren
assoziierte Probleme vermieden, wie z.B. Schaumbildung, niedrige
Reaktionsgeschwindigkeiten und Größe. 10b zeigt
Beispiele einer typischen H2S-Konzentration am
Ein- und Auslass für
jeden der drei Contaktoren. Wie erwartet findet die größte Absorption
von H2S im dritten Contaktor 50 statt,
wenn es mit dem am wenigsten belasteten Lösungsmittel behandelt wird.
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Obwohl
ein dreistufiges Verfahren in 10a gezeigt
wurde, versteht es sich von selbst, dass das gleiche Verfahren natürlich auch
für nur zwei
Stufen oder für
mehr als drei Stufen anwendbar ist. Die Verwendung der Contaktoren
der vorliegenden Erfindung, die wegen des äußerst wirksamen Mischens nur
eine sehr kurze Verweildauer erfordert, bedeutet, dass H2S selektiv bevorzugt gegenüber CO2 absorbiert werden kann. H2S
wird deshalb selektiv über
die drei Kolonnen absorbiert, während
die gleichzeitige Absorption von CO2 niedrig
gehalten wird. Die gleichzeitige Absorption von CO2 kann
bei nur 3% des in jeder Stufe vorhandenen CO2 liegen, was
nur eine 9–10%
gleichzeitige Absorption von CO2 im gesamten
System ergibt. Das kann mit einem Wert von 60% des CO2 das
in herkömmlichen
Systemen vorhanden ist, verglichen werden. Das Lösungsmittel, das das System
verlässt,
wird deshalb wesentlich stärker
mit H2S als mit CO2 angereichert
sein, und die Zufuhr zur Claus-Anlage ist weniger durch Intertgas
gehemmt.
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Die
Contaktoren der vorliegenden Erfindung können ebenfalls zur Hochdruck-Sauergas-Entfernung verwendet
werden. Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung ist, dass sie kompakter als konventionelle Systeme ist
und deshalb besonders für
meerestechnische Anwendungen geeignet ist. Aktuelle Rohrleitungsspezifikationen
für Konzentrationen
von CO2 und H2S
liegen im Bereich von 2–4%
CO2 und 2–4 ppm H2S.
Ein erfindungsgemäßer einstufiger
Contaktor kann verwendet werden, um gleichzeitig den CO2 und
den H2S-Gehalt durch Verwendung eines geeigneten
Lösungsmittels
auf ein akzeptables Maß zu
reduzieren. Natürlich
könnte auch
ein Mehrstufensystem verwendet werden, um den Gehalt an diesen Sauergaskomponenten
weiter zu reduzieren. Wenn z.B. die H2S-Konzentration
am Einlass besonders hoch ist, beispielsweise 100 ppm – 5Vol.-%,
dann kann es erforderlich sein, weitere Stufen für die Reduktion von H2S auf das geforderte Maß von 2–4 ppm vorzusehen.
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11 zeigt Kurven der CO2-Konzentration als
Funktion der Verweilzeit für
drei verschiedene Lösungsmittel.
Es ist erkennbar, dass die Verwendung von MDEA mit Aktivator 2 bei
einem Gas-Flüssigkeits-Verhältnis von
30 eine ähnliche
CO2-Konzentration bewirkt wie eine 20%ige
Lösung
von MEA bei einem Gas-Flüssigkeits-Verhältnis von
35. Mit den niedrigeren Gas-Flüssigkeits-Verhältnissen
war es möglich,
Lösungsmitteln
Aufnahmekapazitäten
von 0,63 Mol CO2 pro Mol Amin unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Contaktors
zu erhalten. Die Versuchsergebnisse zeigen deshalb, dass sowohl
die selektive Entfernung von H2S als auch
die Entfernung eines Großteils
des CO2 mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreicht werden können.
Jede Konzentration von zugeführtem
Sauergas innerhalb des oben erörterten
Bereichs kann deshalb mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und durch Auswahl eines geeigneten Lösungsmittels und Kontaktsystems
behandelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung lässt
sich auch zur Desoxidation von Wasser verwenden. Bevor Meerwasser
in das Aufnahmegefäß injiziert
werden kann, muss darin gelöster
Sauerstoff entfernt werden, um unerwünschte Sauerstoffanreicherung
und Bakterien- bzw. Algenwachstum im Aufnahmegefäß zu reduzieren. Meerwasser
enthält
an der Oberfläche üblicherweise
etwa 12 ppm gelösten
Sauerstoff, während
der erforderliche Sauerstoffanteil in zur Injizierung bestimmtem
Wasser bei 20–40
ppb liegt. Herkömmliche
Vorrichtungen zur Desoxidation von Meerwasser weisen die Abscheidung
mit Erdgas in einer Gegenstromkolonne bei atmosphärischem Druck
oder unter Vakuum auf. Sauerstoffreste werden mittels Sauerstoff
Spülchemikalien
entfernt. Dies ist ein kostspieliger Vorgang, da die Anlage groß und schwer
ist. Das Seewasser wird vor der Injizierung in das Aufnahmegefäß auch mit
mehreren weiteren Chemikalien vorbehandelt.
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Chemische
Entlüftung
ist ein weiteres bewährtes
Verfahren und hat in der chemischen Industrie und in Hochtemperaturwassersystemen
(z.B. Dampfsysteme) Anwendung gefunden. Auch bei Speicherwassereinspritzanwendungen
wird der Sauerstoff chemisch entfernt. Jedoch werden Chemikalien
aufgrund der großen
Strömungsgeschwindigkeiten
nur verwendet, um nach dem Abscheiden Sauerstoffreste zu entfernen.
Dies wird als O2-Spülung bezeichnet.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um ein wirksameres Verfahren für die Desoxidation von Wasser
zu liefern. Die Verwendung von Erdgas in einer Reihe von Contaktoren
ist eine äußerst platzsparende
Möglichkeit,
um die Sauerstoffkonzentration auf den erforderlichen Grenzwert
zu reduzieren.
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Gleichermaßen lassen
sich die Vorrichtung und das Verfahren zur Entwässerung von Erdgas verwenden.
Traditionell wird Wasser mit Hilfe eines glykolartigen Lösungsmittels
absorbiert. Die Contaktoren der vorliegenden Erfindung können in
Serie geschaltet werden, um Wasser aus dem Erdgas zu entfernen,
bevor dieses zum Kunden gelangt. In Verfahren, in denen auch die
Entfernung von Sauergas erforderlich ist, kann die Dehydrationsanlage
stromabwärts
des Systems zur Entfernung von Sauergas eingebaut werden.
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Die
oben genannten Verwendungsmöglichkeiten
sind lediglich Beispiele für
die Flexibilität
der Vorrichtung und des Verfahrens der vorliegenden Erfindung und
sind nicht einschränkend
gemeint.