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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Ansaugen und Abgeben von kleinen Flüssigkeitsvolumen.
Sie betrifft insbesondere das automatische Ansaugen und Abgeben
von kleinen Flüssigkeitsvolumen
auf poröse
sprödbrüchige Substrate.
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Die
Fortschritte in der biochemischen Technologie haben zur Entwicklung
von kleinsten Reaktionsstellen geführt, die im Allgemeinen auf
sprödbrüchigen,
dünnen
Wafern angeordnet sind, die Hunderte solcher Reaktionsstellen aufweisen,
von denen jede imstande ist, kleine chemische und/oder biologische
Proben zu halten. Die Wafer sind porös mit engen Poren, die sich
in den Wafer hinein und im Allgemeinen normal zu der Ebene der Oberfläche erstrecken.
Um die Probe auf einer ausgewählten
Reaktionsstelle aufzubringen, muss die Spitze der Dispenservorrichtung
in unmittelbare Nähe
zu dem Wafer gebracht werden. Das Anbringen der Spitze der Dispenservorrichtung
nahe an der Oberfläche
des Wafers bringt das Risiko ein, dass die Spitze die Oberfläche des
Reaktionsmediums berührt.
Da die Reaktionsmedien im Allgemeinen sprödbrüchig sind, könnte jeder
Kontakt den Wafer zerbrechen und alle auf diesem Wafer aufgebrachten
Proben unbrauchbar machen. Wenn der Kontakt den Wafer nicht zerbricht,
kann die Spitze der Dispenservorrichtung eine Beschichtung auf dem
Gefäß abschaben
oder seine Festigung zerstören.
Kontakt mit dem Wafer kann außerdem
das Verbreiten von Flüssigkeit
auf der Oberfläche
verursachen. Deshalb gibt es Bedarf an einem System und einem Verfahren
zur Abgabe kleiner Flüssigkeitsmengen,
die biologische und/oder chemische Substanzen enthalten, an einer
exakten Stelle auf sprödbrüchigen Wafern,
ohne dass man die Spitze der Dispenservorrichtung in die unmittelbare
Nähe der
Reaktionsstelle bringen muss.
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Ein
weiterer Nachteil von herkömmlichen Verfahren
zur Abgabe von Flüssigkeiten
auf Wafer ist, dass der Tropfen am Ende der Spitze der Dispenservarrichtung
in Kontakt mit der Oberfläche
des Wafers gebracht wird. Um die Probe an einer exakten Stelle auf
dem Wafer aufzubringen, wird an der Spitze der Dispenservorrichtung über der
Oberflä che
der Reaktionsstelle ein Flüssigkeitstropfen
gebildet. Der Kontakt zwischen dem Tropfen und der Reaktionsstelle
bewirkt, dass sich der Tropfen von der Spitze der Dispenservorrichtung
trennt. Die Übertragung
eines Tropfens der Probenflüssigkeit
auf diese Weise ist schwierig zu steuern, weil Wirkungen der Oberflächenspannung
an der Spitze der Dispenservorrichtung und der Waferoberfläche die
abgegebene Flüssigkeitsmenge
beeinflussen. Infolgedessen besteht Bedarf an einem Verfahren und
einem System, um kleine Flüssigkeitsmengen
an speziellen Stellen eines Reaktionsmediums präzise aufzubringen. Es ist außerdem notwendig,
eine Einrichtung zur Abgabe von Flüssigkeiten zu haben, wo die
Größe des Tropfens
genau gesteuert wird und keine Funktion der Eigenschaften von Flüssigkeit
und Substrat ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Systems und eines Verfahrens zum genauen Ansaugen und Abgeben von
Flüssigkeitsvolumen
in Submikrolitern auf eine Reaktionsstelle eines Wafers, ohne den
Tropfen mit der Oberfläche
des Wafers in Kontakt zu bringen. Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Systems und eines Verfahrens zur
genauen Prüfung
des auf das Substrat abgegebenen Flüssigkeitsvolumens.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Systems und Verfahrens zur Abgabe von Flüssigkeitströpfchen in Subnanolitern, indem
sie auf Reaktionsstellen mit Porengrößen ausgestoßen werden,
die 10 bis 10.000 mal kleiner sind als der Durchmesser des Tropfens.
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Eine
weitere andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Systems und eines Verfahrens zur genauen Abgabe von Flüssigkeitströpfchen in
der Größe von Mikrometern
auf ein poröses
Substrat mit Poren in Mikrometergröße.
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Eine
noch andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Systems und Verfahrens zum Ausstoßen von Flüssigkeitströpfchen mit Durchmessern von
kleiner als 100 μm
auf poröse
Substrate mit Porengrößen, die
10 bis 10.000 mal kleiner sind als der Durchmesser der Tropfen. Die
Größe des durch
den Tropfen auf dem Substrat erzeugten Flecks ist nur etwas größer als
der Durchmesser des Tropfens.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Systems und Verfahrens zum Ansaugen und Abgeben von mikroskopischen
Volumen einer Flüssigkeit
auf poröse
Reaktionsstellen und das genaue Messen der abgegebenen Flüssigkeitsmenge
ohne Rücksicht
auf die Eigenschaften (z.B. Viskosität oder Wasseranziehung) der
Transferflüssigkeit.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Systems zum Ansaugen und Ausstoßen von Mikrovolumen einer Flüssigkeit,
die chemisch oder biologisch aktive Substanzen enthält, auf
eine poröse
Reaktionsstelle eines Wafers.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Echtzeit-Überwachung
der Abgabe von einzelnen 100 μm
großen
oder kleineren Flüssigkeitstropfen
auf porösen
Reaktionsstellen von Wafern vorzusehen.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Ausstoßen einer
Vielzahl von Flüssigkeitstropfen
auf eine poröse
Reaktionsstelle eines dünnen
Wafers.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Ausstoßen wenigstens
eines kleinen Flüssigkeitstropfens
auf eine poröse
Reaktionsstelle und das Messen des Volumens der abgegebenen Flüssigkeit
in Echtzeit.
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Andere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich
dem Fachmann beim genauen Lesen dieser Anmeldung.
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ABRISS DER
ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein System und ein Verfahren zum Ansaugen und Ausstoßen von
Flüssigkeitstropfen
auf eine poröse
Reaktionsstelle mit Poren, die etwa 10 bis etwa 10.000 mal kleiner
als die Größe der Tropfen
sind, bereitgestellt. Die Tropfen werden durch Ausstoßen aus
einem Rohr mit einem piezoelektrischen Element abgegeben, wobei
der Abstand der Spitze des Rohrs zur Oberfläche des Wafers größer als
der Durchmesser der Tropfen ist. Folglich berühren die Tropfen nicht die
Oberfläche
des Wafers, bevor sie ausgestoßen
werden. Deshalb beeinflussen die Eigenschaften der Flüssigkeit
und der Oberfläche
des Wafers die Größe des Tropfens,
der ausgestoßen
wird, nicht. Der ausgestoßene
Tropfen bildet einen Fleck, der nahezu den gleichen Durchmesser
wie das ausgestoßene
Tröpfchen
besitzt, weil er die engen Poren des Wafers durchdringt.
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In
dem System und Verfahren zum Ansaugen und Ausstoßen von Flüssigkeitstropfen in Subnanolitern
auf eine poröse
Reaktionsstelle kann eine sich aus dem Tröpfchenausstoß ergebende
Druckänderung
detektiert werden. Das bekannte Volumen von einem kompressiblen
Fluid, z.B. ein Gas wie Luft, erleichtert das Messen kleiner Änderungen
im Systemdruck, die zu dem Volumen der Transferflüssigkeit,
die abgegeben worden ist, in Wechselbeziehung stehen.
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In
dem System und Verfahren zum Ansaugen und Ausstoßen von Flüssigkeitstropfen in Subnanolitern
auf eine poröse
Reaktionsstelle ist es möglich,
eine aus dem Ausstoß von
einem Tropfen einer Transferflüssigkeit
sich ergebende Druckänderung zu
detektieren und ein elektrisches Signal zu erzeugen, welches anzeigt,
dass einzelne Flüssigkeitstropfen
in Abständen
von Millisekunden abgegeben werden. Indem alle kompressiblen Fluide
(Gase) aus der Flüssigkeit
im System entfernt werden, kann der Ausstoß von Tröpfchen in der Größe von Pikolitern
detektiert werden. Die abgegebenen Tropfen liegen im Allgemeinen
im Bereich von etwa 5 bis etwa 500 Pikolitern, häufig etwa 100 bis etwa 500
Pikolitern. Die Poren des Wafers liegen im Bereich von Submikrometern.
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Tröpfchen einer
Flüssigkeit
in Subnanolitern werden auf porösen
Stellen eines dünnen
Wafers ausgestoßen,
wobei das Volumen der Tropfen in Echtzeit gemessen wird. Elektrische
Signale, die vorübergehend
auftretende Druckänderungen
in der Transferflüssigkeit
beim Abgeben von Flüssigkeitstropfen
(im Bereich von etwa 5 bis etwa 500 Pikolitern, vorzugsweise etwa
100 bis etwa 500 Pikolitern) anzeigen, können detektiert werden, wenn
die Flüssigkeit
im umschlossenen Volumen der Dispenservorrichtung mit einem Flüssigkeitsbehälter verbunden
ist. Solange wie alle kompressiblen Fluide (Gase) aus der Abgabeleitung
(die durch einen eingeschränkten
Kanal mit dem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung
steht) im Wesentlichen herausgehalten werden, kann der Drucksensor
des Systems die Abgabe eines einzelnen Flüssigkeitstropfens im Bereich von
etwa 5 bis etwa 500 Pikolitern vorzugsweise von etwa 100 bis etwa
500 Pikolitern detektieren. Die sich aus dem Ausstoß eines
solchen Tropfens ergebende Druckänderung
tritt in einem Zeitraum auf, der lang genug ist, damit eine Druckänderung
feststellbar wird, jedoch kurz genug ist, um den Zyklus zu beenden,
bevor der nächste
Tropfen ausgestoßen
wird.
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung erschließen sich dem Fachmann beim
genauen Lesen dieser Veröffentlichung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
das Blockdiagramm eines Systems zum Ansaugen und zur Abgabe von
Flüssigkeit
in Mikrovolumen auf eine Reaktionsstelle einer dünnen Platte, das die erste
Ausführung
nach der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
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2 ist
die schematische Darstellung einer Verdrängerpumpe, die einen Aspekt
der ersten Ausführung
nach der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
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3 ist
die Seitenansicht einer Mikro-Dispenservorrichtung, die einen piezoelektrischen Wandler
enthält;
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4 ist
die Draufsicht eines porösen
Wafers, auf den Tropfen aufgebracht wurden;
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5 ist
eine Seitenansicht, teilweise im Querschnitt, die einen einzelnen
Flüssigkeitstropfen zeigt,
der auf die Reaktionsstelle eines Wafers gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgestoßen
wurde;
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6 ist
eine Querschnittsansicht eines Flüssigkeitstropfens, der die
poröse
Reaktionsstelle eines Wafers durchdringt;
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7 ist
ein Blockdiagramm des Systems zum Ansaugen und zur Abgabe von Mikrovolumen einer
Flüssigkeit,
das die zweite Ausführung
nach der vorliegenden Erfindung darstellt;
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8 zeigt
eine Vielzahl von Flüssigkeitströpfchen,
die auf ein poröses
Substrat gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebracht sind;
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9 zeigt
Tröpfchen,
die auf die Anapore-Membrane gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebracht wurden;
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10 ist
die graphische Darstellung eines Fluoreszenzsignals von den gemäß 9 auf
die Anapore-Membrane aufgebrachten Tropfen.
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BESCHREIBUNG
VON VERANSCHAULICHENDEN AUSFÜHRUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anwendung für die Ansaug- und Abgabevorrichtung,
die in der am 20.5.2001 veröffentlichten
US-A-6 203 759 beschrieben ist.
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Beschreibung
von Wafern zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
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Der
Begriff „Wafer", wie er hier verwendet wird,
umfasst einen Gegenstand, der auf mindestens einer seiner Oberflächen eine
poröse
Stelle aufweist. Die zur Verwendung in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung geeigneten Wafer besitzen Stellen mit einer Porengröße, die
bedeutend kleiner ist als die Größe der auf
den Wafern aufgebrachten Flüssigkeitstropfen.
Im Allgemeinen ist die Porengröße der Stellen
von etwa 10 bis etwa 10.000 mal kleiner als der Durchmesser der
darauf aufgebrachten Tropfen. Wenn die Flüssigkeitstropfen im Bereich
von 10 bis 100 μm
liegen, sollte die Porengröße im Mikrometer- oder
Submikrometerbereich liegen. Wafer, die zur Verwendung nach der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen diejenigen, die spezifische,
begrenzte Reaktionsstellen aufweisen und deren Oberfläche teilweise
oder gänzlich
porös ist.
Solche Wafer umfassen Membranen, Objektträger, mikrobearbeitetes Silizium,
poröse
Gele und Polymere. Die Porengrößen der
Reaktionsstellen liegen im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 bis
etwa 10 Mikrometern, vorzugsweise von etwa 0,25 bis etwa 1 Mikrometer. Ein
Beispiel eines für
die Verwendung nach der vorliegenden Erfindung geeigneten Wafers
ist die Anapore-Membrane, die durch The Whatman Companies vermarktet
wird. Andere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete
Wafer umfassen den Hydrogel-Chip, der von Packard Instrument Company
Downers Grove, Illinois, hergestellt wird.
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Ein
Beispiel solcher poröser
Wafer ist im US-Patent Nr. 5 843 767 zu finden. Während das
Beispiel 5 des 767-er Patents ein System zum Aufbringen von Tröpfchen auf
poröse
Wafer beschreibt, gibt es keine Erkenntnis des durch die gegenwärtigen Erfinder
oben erörterten
Problems und des hier offenbarten Verfahrens zum Lösen dieses
Problems.
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Beschreibung
einer ersten Ansaug- und Abgabevorrichtung
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Das
System, das entsprechend der ersten Ansaug- und Abgabevorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist, enthält eine
Systemflüssigkeit
und eine Transferflüssigkeit,
die durch ein bekanntes Volumen eines kompressiblen Fluides, z.B. ein
Gas wie Luft („Luftspalt"), getrennt sind.
Der Luftspalt erleichtert das Messen von kleinen Druckänderungen
in der Systemflüssigkeit.
Die Druckänderung
ist dem Volumen der abgegebenen Transferflüssigkeit proportional. Eine
bevorzugte Systemflüssigkeit
ist entionisiertes Wasser. Auf Grund von Kapillarkräften wird
die Transferflüssigkeit jedes
Mal, wenn ein Tröpfchen
im Abgabebereich mikroskopischer Volumen abgegeben wurde, in ihre vorherige
Position innerhalb der Mikro-Dispenservorrichtung zurückkehren.
Das spezifische Volumen des Luftspalts wird proportional zur Menge
der abgegebenen Transfeflüssigkeit
erhöht.
Das Ergebnis ist eine Druckabnahme in der Flüssigkeitsleitung des Systems,
die mit einem hoch empfindlichen Piezowiderstands-Drucksensor gemessen
wird. Der Drucksensor überträgt ein elektrisches
Signal, das die Schaltungstechnik steuert. Das elektrische Signal wird
in eine digitale Form umgewandelt, die das Volumen von abgegebener
Transferflüssigkeit
anzeigt. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist ihre Unempfindlichkeit
gegenüber
der Viskosität
der Transferflüssigkeit.
Die Druckänderung
in der Systemflüssigkeit
entspricht dem abgegebenen mikroskopischen Volumen, ohne dass sie
von der Viskosität
der abgegebenen Flüssigkeit
abhängig
ist.
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Die
erste Ansaug- und Abgabevorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
stellt eine Handhabungseinrichtung für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
bereit, die eine durch einen Schrittmotor angetriebene Verdrängerpumpe,
einen Piezowiderstands-Drucksensor
und eine elektrisch gesteuerte Mikro-Dispenservorrichtung enthält, die
ei nen an eine Glaskapillare geklebten piezoelektrischen Wandler
nutzt. Die Mikro-Dispenservorrichtung
ist in der Lage, Tröpfchen
in der Größe von Subnanolitern („nl") schnell und exakt
abzugeben, indem die Tröpfchen
zwangsweise aus einer kleinen Düse
ausgestoßen
werden, wobei dieser Vorgang als „Tröpfchenausstoß nach Anforderung" bekannt ist. Speziell
gibt die Dispenservorrichtung nach der vorliegenden Erfindung Tropfen
im Bereich von etwa 5 bis etwa 500 Pikolitern, vorzugsweise von
etwa 100 bis 500 Pikolitern, ab.
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Um
die Funktionalität
einer automatisierten Handhabungseinrichtung für Flüssigkeiten zu bewirken, sind
die Mikro-Dispenservorrichtungen in allen bevorzugten Ausführungen
auf einem 3-achsigen Robotersystem montiert, das zum Positionieren
der Mikro-Dispenservorrichtungen
an speziellen Stellen, die zum Ausführen des gewünschten
Flüssigkeitsübertragungsprotokolls
notwendig sind, verwendet wird.
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Mit
Bezug zuerst auf 1 ist eine erste Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
dargestellt, die eine Verdrängerpumpe 12,
einen Drucksensor 14 und eine Mikro-Dispenservorrichtung 16 umfasst.
Eine Rohrleitung 18 verbindet die Verdrängerpumpe 12 mit dem
Drucksensor 14 und den Drucksensor 14 mit der
Mikro-Dispenservorrichtung 16.
Die Verdrängerpumpe 12 bewegt
eine Systemflüssigkeit 20 durch
den Drucksensor 14 und die Mikro-Dispenservorrichtung 16.
Nachdem die Einrichtung 10 mit Systemflüssigkeit 20 beschickt
ist, wird ein Luftspalt 22 bekannten Volumens erzeugt.
In die Mikro-Dispenservorrichtung 16 wird in nachstehend
beschriebener Weise eine Menge Transferflüssigkeit 24 angesaugt.
Die Transferflüssigkeit 24 kann
eine oder mehrere biologisch oder chemisch aktive Substanzen, die
von Interesse sind, enthalten. Vorzugsweise stößt die Mikro-Dispenservorrichtung 16 einzelne
Tröpfchen 26 aus
in der Größe von Subnanolitern
(oder synonym „spritzt
ein"), die sehr
reduzierbar sind. Die ausgestoßenen
Tröpfchen 26 der
Transferflüssigkeit 24 liegen
allgemein im Bereich von etwa 5 bis etwa 500 Pikoliter, vorzugsweise
etwa 100 bis etwa 500 Pikoliter pro Tröpfchen 26. Wenn man
z.B. eine Gesamtmenge von 9 Nanolitern Transferflüssigkeit 24 auszustoßen wünscht, wird
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 so gesteuert, dass sie
20 Tröpfchen 26 ausstößt, wobei jedes
ein Volumen von 0,45 Nanolitern aufweist. Die Größe der Tröpfchen 26 kann verändert werden,
indem Größe und Dauer
des an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 angelegten elektrischen
Signals verändert
wird. Andere die Tröpfchengröße beeinflussende
Faktoren schließen
die Größe der Düsen öffnung an
der Unterseite der Mikro-Dispenservorrichtung, den Druck am Einlass
der Mikro-Dispenservorrichtung und bestimmte Eigenschaften der Transferflüssigkeit
ein.
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Mit
Bezug jetzt auf die 1 und 2 ist in einer
bevorzugten Ausführung
die Verdrängerpumpe 12 eine
von Cavro Scientific Instruments, Inc. Sunnyvale, Kalifornien hergestellte
digitale Modulpumps XL 3000. Die Verdrängerpumpe 12 enthält den Schrittmotor 28,
den Schrittmotor 29 und die Spritze 30. Die Spritze 30 enthält ein Rohr 32 aus
Borsilicatglas und einen Kolben 34, der durch eine Reihe
von Zahnrädern
und einen Treibriemen (nicht gezeigt) mechanisch mit dem Schrittmotor 28 gekoppelt
ist. Die Bewegung des Schrittmotors 28 bewirkt, dass sich
der Kolben 34 um eine festgelegte Anzahl von einzelnen Schritten
innerhalb des Glasrohrs 32 nach oben oder unten bewegt.
Der Kolben 34 bildet einen flüssigkeitsdichten Abschluss
mit dem Glasrohr 32. In einer bevorzugten Ausführung hat
die Spritze 30 eine nutzbare Kapazität von 250 Mikrolitern, was
der Menge der Systemflüssigkeit 20 entspricht,
die der Kolben 34 in einem vollen Hub verdrängen kann.
In Abhängigkeit
von der ausgewählten
Betriebsart ist der Schrittmotor 28 in der Lage, 3000 oder
12.000 einzelne Schritte pro vollen Hub des Kolbens 34 auszuführen. In
einer bevorzugten Ausführung
wird der Schrittmotor 28 so gesteuert, dass er 12 000 Schritte pro
vollen Hub des Kolbens 34 macht, wobei jeder Schritt ungefähr 20,83
Nanoliter Systemflüssigkeit 20 verdrängt. In
einer bevorzugten Ausführung
ist die verwendete Systemflüssigkeit 20 entionisiertes
Wasser.
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Digital
kodierte Anweisungen bewirken, dass der Schrittmotor 28 in
der Verdrängerpumpe 12 einzelne
Flüssigkeitsvolumen
in die Mikro-Dispenservorrichtung 16 ansaugt, die Mikro-Dispensenvorrichtung 16 zwischen
Flüssigkeitsübertragungen
wäscht, und
den Druck in der Leitung für
Systemflüssigkeit 20 zur
Funktion der Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
steuert. Die Verdrängerpumpe 12 wird
auch verwendet, um die Einrichtung 10 mit Systemflüssigkeit 20 vorzufüllen und höhere Flüssigkeitsvolumen
durch die Mikro-Dispenservorrichtung 16 abzugeben, was
die Abschwächung
bestimmter Systemflüssigkeiten
ermöglicht. Die
Verdrängerpumpe 12 kann
außerdem
direkt mit Transferflüssigkeit 24 arbeiten.
Folglich kann Transferflüssigkeit 24 bei
Bedarf durchweg als Systemflüssigkeit 20 in
der Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
verwendet werden.
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Um
die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
vorzufüllen,
steuert die Steuerlogik 42 zuerst ein 3-achsiges Robotersystem 58 durch
den elektrischen Draht 56, um die Mikro-Dispenservorrichtung 16 über einer
am Robotersystem 58 enthaltenen Waschstation zu positionieren.
In einer bevorzugten Ausführung
enthält
die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
ein 3-achsiges Robotersystem MultiPROBE CR 10100, das von Packard
Instrument Company hergestellt, an dem sie montiert ist. Die Verdrängerpumpe 12 enthält ein Ventil 38 zur
Verbindung des Speicherbehälters 40 für Systemflüssigkeit mit
der Spritze 30. Ein Auslöse-Steuersignal wird durch die Steuerlogik 42 über das
elektrische Kabel 36 an die Pumps 12 übertragen.
Dies bewirkt, dass sich das Ventil 38 dreht (mittels Schrittmotor 29)
und die Spritze 30 mit dem Speicherbehälter 40 für Systemflüssigkeit
verbunden wird. Das Steuersignal bewirkt außerdem, dass der Schrittmotor 28 den
Kolben 34 in seine oberste Stellung (Position 1 in 2)
in dem Rohr 32 aus Borsilikatglas bewegt. Die nächste Anweisung
von der Steuerlogik 42 bewirkt, dass der Schrittmotor 28 den
Kolben 34 in seine unterste Stellung (Position 2 in 2)
in dem Rohr 32 bewegt und Systemflüssigkeit 20 aus dem
System-Speicherbehälter 40 heraus
zieht. Eine weitere Anweisung von der Steuerlogik 42 steuert
so, dass sich das Ventil 38 wieder dreht, wodurch bewirkt
wird, dass die Spritze 30 mit der Rohrleitung 18 verbunden,
d.h. wiederum mit dem Drucksensor 14 verbunden wird. In
einer bevorzugten Ausführung
ist die in der Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen eingesetzte
Rohrleitung 18 die von Zeus Industrial Products, Inc.,
Raritan, New Jersey hergestellte Rohrleitung aus naturfarbenem Teflon
mit einem Innendurchmesser von 1,50 mm (0,059 Zoll) und einem Außendurchmesser
von 2,49 mm (0,098 Zoll). Die nächste
Anweisung von der Steuerlogik 42 an die Verdrängerpumpe 12 bewirkt,
dass die Systemflüssigkeit 20 innerhalb
der Spritze 30 in die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
in Richtung des Drucksensors 14 gedrückt wird. Weil die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
es bezeichnenderweise erforderlich macht, etwa 4 Milliliter Systemflüssigkeit
vorzufüllen,
muss die oben beschriebene Schrittfolge etwa 16 mal wiederholt werden,
um die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
vollständig
vorzufüllen.
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Die
Steuerlogik 42 nimmt Signale vom Drucksensor 14 durch
eine elektrische Leitung 46 auf. Die Signale werden durch
einen A/D-Wandler 44 (analog/digital) von einer analogen
Form in digitale Form umgewandelt und durch die Steuerlogik 42 zur Verarbeitung
und Analyse verwendet. In einer bevorzugten Ausführung ist der A/D-Wandler eine
von National Instruments Corporation, Austin, Texas hergestellte
mehrfunktionale Eingabe-Ausgabe-Leiterplatte
PC-LPM-16. An verschiedenen Punkten im hier beschriebenen Flüssigkeitsübertragungsvorgang empfängt die
Steuerlogik 42 Signale von dem Druckwandler 14 und
sendet Befehlsignale an Pumpe 12, Elektronik 51 der
Mikro-Dispenservorrichtung und das 3-achsige Robotersystem 58.
Innerhalb der Steuerlogik 42 sind die kodierten Algorithmen
vorhanden, die die Hardware (Robotersystem 58, Pumpe 12 und
Elektronik 51 für
Mikro-Dispenservorrichtung) nach speziell festgelegten Flüssigkeitstransferprotokollen
wie es hier beschrieben ist, einordnen. Innerhalb der Steuerlogik 42 befinden
sich auch die kodierten Algorithmen, welche die gemessenen Drucksignale
verarbeiten, um die Mikro-Dispenservorrichtung zu überwachen
und zu quantifizieren, Diagnostik hinsichtlich des Zustands der
Handhabungseinrichtung für
mikroskopische Flüssigkeitsvolumen durchzuführen und
automatisch eine Kalibrierung der Mikro-Dispenservorrichtung für jede ausgewählte Transferflüssigkeit 24 vorzunehmen.
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Der
Drucksensor 14 detektiert Druckschwankungen, die beim Vorfüllen der
Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen, beim
Ansaugen von Transferflüssigkeit 24 mit
einer Pumpe 12, bei Abgabe von Tröpfchen 26 mit der
Mikro-Dispenservorrichtung 16 und
beim Waschen der Mikro-Dispenservorrichtung 16 mit der
Pumpe 12 auftreten. In einer bevorzugten Ausführung ist
der Drucksensor 14 ein Piezowiderstands-Drucksensor, Teil-Nummer
26PCDFG6G, der von Microswitch, Inc. einer Abteilung von Honeywell,
Inc, Freeport, Illinois hergestellt wird. Außerdem mit dem Drucksensor 14 im
Blockdiagramm von 1 enthalten ist ein elektrischer
Schaltkreis, der das analoge Drucksignal vom Drucksensor verstärkt. Der
Drucksensor 14 wandelt Druck in elektrische Signale um,
die zum A/D-Wandler 44 geleitet und von der Steuerlogik 42 verwendet werden.
Wenn zum Beispiel die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen vorgefüllt wird,
sendet der Drucksensor 14 elektrische Signale, die durch
die Steuerlogik 42 analysiert werden, um zu bestimmen,
ob sie eine teilweise oder vollständige Blockierung in der Mikro-Dispenservorrichtung 16 anzeigen.
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Sobald
die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
vorgefüllt
ist, sendet die Steuerlogik 42 durch den elektrischen Leiter 56 ein
Signal, welches das Robotersystem 58 anweist, die Mikro-Dispenservorrichtung 16 in
Luft über der
Transferflüssigkeit 24 zu
positionieren. Die Steuerlogik 42 weist den Schrittmotor 28 an, den
Kolben 34 nach unten zu bewegen, um eine einzelne Menge Luft
(Luftspalt) z.B. 50 Mikroliter in Volumen in die Mikro-Dispenservorrichtung 16 anzusaugen.
Die Steuerlogik 42 weist anschließend das Robotersystem 58 an,
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 nach unten zu bewegen,
bis sie Kontakt mit der Oberfläche der
Transferflüssigkeit 24 (nicht
gezeigt) herstellt. Kontakt der Mikro-Dispenservorrichtung 16 mit
der Oberfläche
der Transferflüssigkeit 24 wird
durch ein kapazitives Flüssigkeitsniveau-Abtastsystem (US-Patent
Nr. 5 365 783) bestimmt. Die Mikro-Dispenservorrichtung ist mit
der Elektronik 54 der Flüssigkeitsniveau-Abtastung durch
einen elektrischen Leiter 55 verbunden. Wenn die Elektronik 54 der Flüssigkeitsniveau-Abtastung
einen Kontakt der Mikro-Dispenservorrichtung 16 mit
der Oberfläche
der Transferflüssigkeit 24 detektiert,
wird durch den elektrischen Draht 53 ein Signal an das
Robotersystem 58 gesendet, um die Abwärtsbewegung zu stoppen.
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Die
Steuerlogik 42 weist die Pumpe 12 an, den Kolben 34 nach
unten zu bewegen, um die Transferflüssigkeit 24 in die
Mikro-Dispenservorrichtung 16 anzusaugen. Um zu gewährleisten,
dass die Transferflüssigkeit
erfolgreich in die Mikro-Dispenservorrichtung angesaugt wurde, wird
das Drucksignal durch die Steuerlogik überwacht. Wenn ein Problem
wie zum Beispiel ein anomaler Druckabfall auf Grund einer teilweisen
oder völligen
Blockierung der Mikro-Dispenservorrichtung detektiert wird, wird
die Steuerlogik 42 an die Pumpe 12 eine Anweisung
zur Unterbrechung der Bewegung senden. Die Steuerlogik 42 wird
anschließend
mit einem kodierten Wiedergewinnungsalgorithmus fortschreiten. Es
ist anzumerken, dass die Transferflüssigkeit 24 in die
Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
bis zu dem Drucksensor 14 ohne Gefahr einer Verunreinigung
des Drucksensors 14 angesaugt werden kann. Eine zusätzliche
Rohrleitung kann hinzugefügt
werden, um die Kapazität
der Transferflüssigkeit 24 zu
erhöhen.
Sobald die Transferlüssigkeit 24 in
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 angesaugt worden ist,
weist die Steuerlogik 42 das Robotersystem 58 an,
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 über dem
gewählten
Target, zum Beispiel die Platte eines Mikrotiters oder eines Wafers
neu zu positionieren.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Mikro-Dispenservorrichtung 16 der Mikro-Dispenservorrichtungskopf
MD-K-130, der von Microdrop GmbH, Norderstedt, Deutschland hergestellt
wird.
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Wie
in 3 dargestellt ist, besteht die Mikro-Dispenservorrichtung 16 aus
einem Rohr 60 aus piezoelektrischer Keramik, das an eine
Glaskapillare 62 angeklebt ist. Das Rohr aus piezoelektrischer
Keramik besitzt eine innere Elektrode 66 und einer äußere Elektroden 68 zur
Aufnahme von analogen Spannungsimpulsen, die bewirken, dass sich
das Rohr aus piezoelektrischer Keramik verengt. Sobald die Glaskapillare 62 mit
Transferflüssigkeit 24 gefüllt worden
ist, leitet die Steuerlogik 42 die Elektronik 51 der
Mikro-Dispenservorrichtung
an, durch den elektrischen Draht 52 analoge Spannungsimpulse
zu dem piezoelektrischen Wandler 60 zu senden. In einer
bevorzugten Ausführung
ist die Elektronik 51 der Mikro-Dispenservorrichtung die
von Mikrodrop GmbH hergestellte Steuerelektronik MD-E-201. Die Elektronik
der Mikro-Dispenservorrichtung 51 steuert die Größe und Dauer
der analogen Spannungsimpulse sowie die Frequenz, bei der die Impulse
an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 gesendet werden. Jeder
Spannungsimpuls bewirkt eine Verengung des piezoelektrischen Wandlers 60,
der wiederum die Glaskapillare 62 verformt. Die Verformung
der Glaskapillare 62 erzeugt eine Druckwelle, die sich
durch die Transferflüssigkeit 24 zur
Düse 63 der
Mikro-Dispenservorrichtung ausbreitet, wobei ein hoch beschleunigtes
Tröpfchen 26 von
Transferflüssigkeit 24 ausgestoßen wird.
Es wurde gezeigt, dass die Größe dieser
Tröpfchen 26 sehr
reproduzierbar ist. Die hohe Beschleunigung der Transferflüssigkeit 24 minimiert oder
schließt
Probleme aus, die durch die Oberflächenspannung und Viskosität der Transferflüssigkeit 24 verursacht
werden, womit es ermöglicht
wird, extrem kleine Tröpfchen 26 (z.B.
5 Pikoliter) aus der Düse
auszustoßen.
Die Verwendung der Mikro-Dispenservorrichtung 16 zum Austreiben
von Tröpfchen 26 aus
der Düse
weicht Problemen aus, auf die man in dem Flüssigkeitsübertragungsverfahren stößt, das „Auslösen" bezeichnet wird.
Bei dem Auslöseverfahren
wird ein Tröpfchen 26 am
Ende einer Düse
fest gehalten und auf eine Targetoberfläche aufgebracht, indem dieses
Tröpfchen 26 mit
der Targetoberfläche in
Kontakt gebracht wird, während
es noch von der Mikro-Dispenservorrichtung 16 herabhängt. Ein
solcher Kontaktvorgang ist anfällig
für nicht
akzeptable Volumenabweichungen im Ergebnis von Oberflächenspannung,
Viskosität
und Benetzungseigenschaften der Mikro-Dispenservorrichtung 16 und
der Targetoberfläche.
Mit der vorliegenden Erfindung werden die Probleme des Kontaktvorgangs
vermieden, weil die Tröpfchen 26 mit
einer Geschwindigkeit von mehreren Metern pro Sekunde aus der Mikro-Dispenservorrichtung 16 ausgetrieben
werden. Das gewünschte
Gesamtvolumen wird durch die vorliegende Erfindung abgegeben, indem
die Anzahl von auszutreibenden Tröpfchen 26 speziell
festgelegt wird. Weil Tausende von Tröpfchen 26 pro Sekunde aus
der Mikro-Dispenservorrichtung 16 ausgestoßen werden
können,
kann das gewünschte
mikroskopische Volumen von Transferflüssigkeit 24 schnell
abgegeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist der untere Abschnitt der zwischen dem piezoelektrischen Wandler 60 und
der Düse 63 angeordneten
Glaskapillare 62 elektrochemisch mit einem leitfähigen Material
typischerweise Platin oder Gold beschichtet. Die Verwendung dieses
Materials bewirkt eine elektrisch leitfähige Strecke zwischen Mikro-Dispenservorrichtung 16 und
Elektronik 54 zur Abtastung des Flüssigkeitsniveaus. In einer
bevorzugten Ausführung
besitzt die Glaskapillare 62 eine Gesamtlänge von
73 mm, und die Düse 63 weist
einen Innendurchmesser von 75 μm
auf.
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Zur
Abgabe von mikroskopischen Volumenmengen von Transferflüssigkeit 24 werden
analoge Spannungsimpulse an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 gesendet,
womit Flüssigkeitströpfchen 26 ausgestoßen werden.
Auf die Transferflüssigkeit 24 wirkende
Kapillarkräfte
ersetzen das Volumen der von der Mikro-Dispenservorrichtung 16 ausgestoßenen Transferflüssigkeit 24 durch
Flüssigkeit
aus der Rohrleitung 18. Da die Flüssigkeitssäule des Transferflüssigkeit-Luftspalt-System
an einem geschlossenen Ende in der Verdrängerpumpe 12 endet,
gibt es jedoch einen entsprechenden Druckabfall in der Leitung für Systemflüssigkeit 20,
wenn sich der Luftspalt 22 ausdehnt. Dies ist in 4 von
US-A-6 203 759 ersichtlich. Die Größe des Druckabfalls ist eine
Funktion der Größe des Luftspalts 22 und
des Volumens der abgegebenen Flüssigkeit.
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Mit
einem Luftspalt 22 bekannten Volumens ist die Druckänderung,
wie sie durch den Drucksensor 14 detektiert wird, dem abgegebenen
Volumen proportional. So bestimmt die Steuerlogik aus der durch
den Drucksensor 14 gemessenen Druckänderung das Volumen der Transferflüssigkeit 24,
das abgegeben wurde. In einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung
ist es in Abhängigkeit
von den Eigenschaften der Transferflüssigkeit, vorzuziehen, dass
der Druckabfall ungefähr
30 bis 40 Millibar unter Umgebungsdruck nicht überschreitet. Wenn die Menge
von abgegebener Transferflüssigkeit 24 ausreichend
ist, um den Druck um mehr als 30 bis 40 Millibar abfallen zu lassen,
wird die Druckdifferenz über der
Mikro-Dispenservorrichtung 16 (d.h. die Differenz zwischen
dem auf die Düse 63 wirkenden
Umgebungsdruck und dem Druck am Kapillareneinlass 65) ausreichend
sein, um die Transferflüssigkeit 24 nach oben
in die Rohrlei tung 18 zu drücken. Dies wird eine weitere
Abgabe ausschließen.
Es gibt eine maximale Menge von Transferflüssigkeit 24, die abgegeben werden
kann, bevor die Steuerlogik 42 die Pumpe 12 anweisen
muss, den Kolben 34 vorzuschieben, um den Druckabfall zu
kompensieren. Dieses maximale Volumen wird durch das gewünschte Abgabevolumen
und die Größe des Luftspalts 22 bestimmt.
Umgekehrt kann die Größe des Luftspalts 22 basierend auf
dem gewünschten
Abgabevolumen ausgewählt werden,
damit kein Druckabfall erzeugt wird, der 30 bis 40 Millibar unter
Umgebungsdruck überschreitet. Es
liegt auch im Umfang der vorliegenden Erfindung, den Kolben 34 vorzuschieben,
während
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 beim Abgeben ist, wodurch
der Druck in der Leitung mit Systemflüssigkeit 20 wieder
aufgebaut wird, so dass die Mikro-Dispenservorrichtung 16 ununterbrochen
arbeiten kann.
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Die
Druckänderung
in der Systemflüssigkeit 20 wird
genutzt, um nachzuprüfen,
dass die gewünschte
Menge Transferflüssigkeit 24 abgegeben wurde.
Eine zweite Überprüfung der
Menge Transferflüssigkeit 24,
die abgegeben wurde, wird durch die Steuerlogik 42 vorgenommen,
die den Druck der Systemflüssigkeit 20 in
der Leitung überwacht,
während
die Pumpe 12 so gesteuert wird, dass sie den Spritzenkolben 34 nach
oben in Richtung Position 1 vorschiebt. Der Spritzenkolben 34 wird
vorgeschoben, bis der Druck der Systemflüssigkeit 20 in der Leitung
zum Anfangswert (vor Abgabe) zurückkehrt. Weil
die Steuerlogik 42 das verdrängte Volumen aufzeichnet, bewegt
sich der Kolben 34 (20,83 Nanoliter pro Schritt des Schrittmotors 28),
und es wird eine zweite Bestätigung
des abgegebenen Volumens vorgenommen, womit das System um Robustheit
ergänzt
wird. Nach einer zweiten Nachprüfung
der Abgabe liegt der Druck der Systemflüssigkeit 20 in der Leitung
jetzt auf dem genauen Wert für
den nächsten Abgabevorgang,
wenn eine Mehrfachabgabe-Reihenfolge speziell festgelegt worden
ist.
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Sobald
die Abgabe von Transferflüssigkeit 24 beendet
wurde, bewirkt die Steuerlogik 42, dass das Robotersystem 58 die
Mikro-Dispenservorrichtung 16 über der Waschstation positioniert.
Die Steuerlogik 42 steuert anschließend die Pumpe 12 und das
Robotersystem 58 in einem Waschprotokoll, das beliebige
Transferflüssigkeit 24,
die in der Mikro-Dispenservorrichtung 16 zurückgelassen
wurde, aufbringt. Dieses Protokoll führt außerdem zu Waschungen an der
innen liegenden Fläche
der Glaskapillare 62 und der außen liegenden Fläche im Bereich
der Düse 63,
welcher der Transferflüssigkeit 24 ausgesetzt
war. Die Waschflüssigkeit
kann entweder Systemflüssigkeit 20 oder
eine be liebige andere Flüssigkeit
sein, die auf der Ladefläche
des Robotersystems 58 angeordnet war. Das Waschprotokoll
ist so ausgelegt, um eine wechselseitige Verunreinigung von unterschiedlichen
Transferflüssigkeiten 24,
die während unterschiedlicher
Abgabesitzungen verwendet wurden, zu minimieren. Zu diesem Zweck
ist es auch möglich,
hochfrequentes Pulsieren des Wandlers 60 zu nutzen, um
das Waschen der Mikro-Dispenservorrichtung 16 zu
erleichtern. Dies wird ausgeführt,
indem die Steuerlogik 42 zum Ansteuern der Elektronik 51 der
Mikro-Dispenservorrichtung genutzt wird, um an die Mikro-Dispenservorrichtung
elektrische Impulse mit einer Frequenz im Bereich von etwa 1 bis
etwa 20 kHz zu senden (man vermutet, dass die bevorzugte Resonanzfrequenz
der Mikro-Dispenservorrichtung 16 bei ungefähr 12 kHz
liegt). Die Resonanzfrequenz der Mikro-Dispenservorrichtung fällt mit
der Resonanzfrequenz des Systems von Mikro-Dispenservorrichtung 16 und
Transferflüssigkeit 24 zusammen.
Das Pulsieren des piezoelektrischen Wandlers 60 bei den
oben genannten Frequenzen verursacht, dass die innen liegenden Flächen der
Glaskapillare 62 kräftig
vibrieren. Die Systemflüssigkeit 20 oder eine
spezielle, reinigende und/oder neutralisierende Flüssigkeit
wird genutzt, um die Mikro-Dispenservorrichtung 16 auszuspülen, während der
piezoelektrische Wandler 60 bei den oben beschriebenen
Frequenzen aktiviert wird. Das Reinigen mit hochfrequentem Pulsieren
ist beim Entfernen und Beseitigen von Stoff, der an der Mikro-Dispenservorrichtung 16 anhaftet,
effizienter. Zum Beispiel wurde in einer Anzahl von Testfällen gezeigt,
dass ein solches Reinigen eine 200 bis 500%-ige Verbesserung (in
Abhängigkeit
von der Verunreinigung) bei der Reduzierung von Reststoffen in der
Mikro-Dispenservorrichtung 16 im
Vergleich zum Reinigen ohne dieses Pulsieren bewirkt hat.
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Das
Pulsieren der Mikro-Dispenservorrichtung 16 wird außerdem verwendet,
um das Verstopfen der Düse
der Mikro-Dispenservorrichtung zu verhindern, zu minimieren oder
zu vermindern. Wenn zum Beispiel Transferflüssigkeit in die Mikro-Dispenservorrichtung 16 angesaugt
wird, muss sie durch die verhältnismäßig enge
Düse 63 in
der Glaskapillare 62 hindurchgehen. Häufig kommen Stoffe in der Transferflüssigkeit 24 mit
den Flächen
der Düse 63 in Berührung, die
das Anhaften von Stoffen an der Düse 63 zulässt. In
biochemischen Anwendungen sind Kugeln aus Polystyrol ein weit verbreitet
verwendeter Stoff, der zur Transferflüssigkeit 24 hinzugefügt wird. Diese
Kugeln liegen typischerweise im Bereich von 1 bis über 30 Mikrometer
und können
unbeschichtet sein oder mit magnetischen Ferriten, Abwehrstoffen oder
anderen Materialien beschichtet werden. Die relativ hohe Größe der Polystyrolkugeln
hinsichtlich des Durchmessers der Düse 63 in Verbindung
mit ihren manchmal klebrigen Beschichtungen kann das Anhaften der
Kugeln an der Düse 63 verursachen.
Es wurde herausgefunden, dass eine Verstopfung verhindert oder minimiert
wird, wenn der piezoelektrische Wandler 60 mit einer hohen
Frequenz angeregt wird, während
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 beschickt wird (d.h.
Transferflüssigkeit 24 wird
in die Mikro-Dispenservorrichtung 16 angesaugt). So verhindert
oder verringert hochfrequentes Pulsieren der Mikro-Dispenservorrichtung 16 eine
Verstopfung der Düse 63 durch
Materialien in der Transferflüssigkeit 24.
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Jedes
Mal, wenn Transferflüssigkeit 24,
die gelöste
oder in Suspension vorliegende Materialien enthält, durch die Düse 63 hindurch
geht, tritt die Möglichkeit
einer Verstopfung auf. Problematisch ist nicht nur eine Verstopfung
beim Ansaugen von Transferflüssigkeit 24 in
die Mikro-Dispenservorrichtung 16 wie oben beschrieben,
sondern es gibt auch ein Problem, wenn durch hochfrequentes Pulsieren der
Mikro-Dispenservorrichtung 16 Transferflüssigkeit
abgegeben wird. Eine Tröpfchenabgabe
durch den piezoelektrischen Wandler kann den Aufbau von an der Düse 63 anhaftenden
Materialien reduzieren und somit in manchen Fällen eine Verstopfung verhindern.
Selbst wenn eine wesentliche Verstopfung wirklich auftritt, wird
das hochfrequente Pulsieren der Mikro-Dispenservorrichtung 16 durch
den piezoelektrischen Wandler 60 die Verstopfung von Materialien aus
der Düse 63 im
Wesentlichen freimachen. Der entscheidende Vorteil für diese
Reinigungsstrategie ist der ununterbrochene Betrieb des Gerätes ohne die
Verzögerungen,
die mit alternativen Reinigungsverfahren verbunden sind. Kurzum,
die Stillstandszeit des Systems wird reduziert, indem die Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
effizienter gemacht wird.
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In
der obigen Beschreibung der Erfindung tritt die Steuerung der Mikro-Dispenservorrichtung 16 über elektrische
Impulse von der Mikro-Dispenservorrichtung-Elektronik 51 ein,
wobei jeder Impuls ein ausgestoßenes
Tröpfchen 26 von
Transferflüssigkeit 24 ergibt.
Es liegt auch im Umfang der Erfindung, die Mikro-Dispenservorrichtung 16 durch Überwachung des
Signals vom Drucksensor 14 in Echtzeit zu überwachen
und da Senden von elektrischen Impulsen an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 fortzusetzen,
bis eine gewünschte
Druckänderung
erreicht ist. In dieser Betriebsart wird die mehrfunktionale Eingabe-Ausgabe-Leiterplatte
PC-LPM-1614, die den A/D-Wandler 44 enthält, durch
die Steuerlogik 42 angewiesen, elektrische Impulse an die
Elektronik 51 der Mikro-Dispenservorrichtung zu senden.
Jeder durch die mehrfunktionale Eingabe-Ausgabe- Leiterplatte gesendete Impuls ergibt
einen von der Mikro-Dispenservorrichtung-Elektronik 51 an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 gesendeten
Impuls, indem ein Tröpfchen 26 von
Transferflüssigkeit 24 ausgestoßen wird.
Die Steuerlogik 42 überwacht
das Signal des Drucksensors 14, wenn die Abgabe fortschreitet.
Sobald die gewünschte
Druckänderung
erreicht wurde, steuert die Steuerlogik 42 die mehrfunktionale
Eingabe-Ausgabe-Leiterplatte, um das Senden elektrischer Impulse
zu unterbrechen.
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Diese
Betriebsart wird eingesetzt, wenn durch die Steuerlogik 42 ein „Aussetzer" der Mikro-Dispenservorrichtung 16 detektiert
worden ist.
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Die
Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
bestimmt automatisch die Größe der ausgestoßenen Tröpfchen 26 für Transferflüssigkeiten 24 von
verschiedenen Eigenschaften. Wie zuvor erwähnt, wird die Größe eines ausgestoßenen Tröpfchens 26 durch
die Eigenschaften der Transferflüssigkeit 24 beeinflusst.
Deshalb ist es wünschenswert,
die Größe ausgestoßener Tröpfchen 26 automatisch
bestimmen zu können,
so dass der Verbraucher nur das gesamte Übertragungsvolumen speziell
festlegen muss, um die Anforderungen des Verbrauchers zufrieden
zu stellen. In dem kodierten Selbstkalibrieralgorithmus, werden,
sobald das System 10 vorgefüllt ist, ein Luftspalt 22 und
eine Transferflüssigkeit 24 angesaugt,
und die Steuerlogik 42 weist die Elektronik 51 der
Mikro-Dispenservorrichtung an, eine spezielle Anzahl elektrischer
Impulse, z.B. 1000, an die Mikro-Dispenservorrichtung 16 zu
senden. Der resultierende Signalabfall des Drucksensors 14 wird
durch die Steuerlogik 42 genutzt, um das Volumen von Transferflüssigkeit 24,
die abgegeben wurde, zu bestimmen. Die Steuerlogik prüft das Volumen
von abgegebener Flüssigkeit
nach, indem das durch die Bewegung des Kolbens 34 verdrängte Volumen
aufgezeichnet wird. Das System stellt anschließend den Druck in der Flüssigkeitsleitung
wieder auf den Vorabgabewert ein.
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Die
in 1 veranschaulichte Handhabungseinrichtung 10 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
zeigt eine einzelne Mikro-Dispenservorrichtung 16, den
Drucksensor 14 und die Pumpe 12. Es liegt im Geist
und Umfang dieser Erfindung, Ausführungen von Handhabungseinrichtungen
für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
einzubeziehen, die ein Vielfaches davon aufweisen (z.B. 4, 8, 96)
Mikro-Dispenservorrichtungen 16, Drucksensoren 14 und Pumpen 12.
Es liegt ebenfalls im Geist und Umfang dieser Erfindung, Ausführungen
von Handhabungseinrichtungen für
mikroskopische Flüssigkeitsvo lumen
einzubeziehen, die ein Vielfaches von Mikro-Dispenservorrichtungen 16,
Drucksensoren 14, Ventilen 38 sowie eine oder
mehrere Pumpen 12 aufweisen.
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Beschreibung
einer zweiten Ansaug- und Abgabevorrichtung
-
In 7 ist
eine andere Ansaug- und Abgabevorrichtung 210 gezeigt.
Diese Ausführung,
die bevorzugt wird, wenn die Anzahl eingesetzter Mikro-Dispenservorrichtungen
größer oder
gleich 8 ist, realisiert ebenfalls die oben erwähnten Aufgaben. Die zweite
Vorrichtung ist der in 1 gezeigten ersten mit der Ausnahme ähnlich,
dass die Verdrängerpumpe
(die ein wie nachstehend beschriebenes Ventil enthält), der
Schrittmotor und der Piezowiderstands-Drucksensor durch ein Druckregelsystem
ersetzt sind, um den Druck der Systemflüssigkeit aufzubringen und zu
regeln. Diese Ausführung
nutzt auch eine Vielzahl von Flowsensoren zum Detektieren einer
Flüssigkeitsströmung sowie
von Druck in der Systemflüssigkeit,
der in der Anschlussleitung, die mit jeder Mikro-Dispenservorrichtung
verbunden ist, vorhanden ist. Sie nutzt außerdem eine Vielzahl von Ventilen
(wie zum Beispiel ein Magnetventil oder ein durch Mikrobearbeitung
hergestelltes Ventil), wobei jedes Ventil jede Mikro-Dispenservorrichtung
mit einem Systemspeicherbehälter
in dem Druckregelsystem verbindet. In dieser Vorrichtung wird ein Speicherbehälter 214 für Systemflüssigkeit
genutzt, um an alle Mikro-Dispenservorrichtungen 212 Systemflüssigkeit 20 zu
liefern, womit separate Pumpe und separater Drucksensor für jede in
der ersten Vorrichtung genutzte Mikro-Dispenservorrichtung 212 entfallen.
Es ist anzumerken, dass die erste und die zweite Ausführung sonst
in Aufbau und Betrieb mit der wie hier beschriebenen Ausnahme gleich
sind. Die genaue Anzahl von eingesetzten Mikro-Dispenservorrichtungen
ist eine Funktion der Anforderungen des Verbrauchers hinsichtlich
der Abgabe.
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Mit
Bezug auf die zweite Ausführung
nimmt der Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 die Systemflüssigkeit 20,
typischerweise entionisiertes Wasser oder Dimethylsulfoxid (DMSO)
durch ein Einlassrohr 216 auf, das eine Abdeckung (nicht
separat gezeigt) enthält.
Die Abdeckung an dem Einlassrohr 216 wird entfernt, damit
der abgedichtete Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 die
Systemflüssigkeit 20 aufnehmen
kann, wenn die Abdeckung ab ist, und den Speicherbehälter 214 für Systemflüssigkeit abdichtet,
wenn die Abdeckung drauf ist, so dass der Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 auf
einem gewünschten
Druck gehalten werden kann. Der Druck im Speicherbehälter 214 für Systemflüssigkeit wird
von dem Druckregelsystem 218 durch Verwendung der Druckregelungs-Rohrleitung 220 gehalten. Das
Druckregelungssystem 218 enthält eine elektrisch gesteuerte
Pumpe, die den Druck im Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 genau
erhöhen oder
senken kann. Ein am Speicherbehälter 214 für Systemflüssigkeit
angebrachter Drucksensor 222 fühlt den Druck im Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 und überträgt ein diesen
Druck anzeigendes elektrisches Signal zum Systemregler 224 durch den
elektrischen Leiter 226. Der Systemregler 224 enthält eine
Prozessorplatine für
digitale Signale und andere Elektronik (nicht dargestellt), die
das Überwachen
verschiedener elektrischer Signale, die Ausführung eines Software-Steuercodes
und die Steuerung der Handhabungseinrichtung 210 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen
ermöglicht.
Das System stellt den Druck der Systemflüssigkeit 20 und folglich
den Druck der Transferflüssigkeit 24 über einen
elektrischen Leiter ein. Ein Entlastungsventil 230 ist
an dem Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214 angebracht.
Das Entlastungsventil 230 entlastet den Druck vom Systemflüssigkeits-Speicherbehälter 214, wenn
dieser eine vorbestimmte Sicherheitsschwelle überschreitet. In einer Ausführung kann
auch das Entlastungsventil 130 durch den Systemregler 224 geöffnet werden,
der durch den Draht 232 mit dem Entlastungsventil 230 verbunden
ist.
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Während der
Arbeitsgänge
steuert der Systemregler 224 das Druckregelungssystem 218,
um eines von drei unterschiedlichen Druckniveaus im Systemspeicherbehälter 214 hinsichtlich
des umgebenden Luftdrucks zu halten. Jedes der drei Druckniveaus
entspricht einer anderen Betriebsphase der Handhabungseinrichtung 210 für mikroskopische Flüssigkeitsvolumen.
Die drei unterschiedlichen Druckniveaus umfassen einen hohen Überdruck, eine
hohen Unterdruck und einen geringen Unterdruck. Vor dem Abgeben
wird Überdruck
genutzt, um die Mikro-Dispenservorrichtung zu reinigen. Es wird auch
hochfrequentes Pulsieren der Mikro-Dispenservorrichtungen 212 in
der oben beschriebenen Art und Weise eingesetzt. Nachdem die Mikro-Dispenservorrichtungen 212 relativ
sauber sind, werden die hohen Unterdruckniveaus (annähernd 200
Millibar weniger als der umgebende Luftdruck) genutzt, um Transferflüssigkeit 24 in
die Mikro-Dispenservorrichtungen 212 anzusaugen.
Sobald die Transferflüssigkeit 24 in die
Mikro-Dispenservorrichtungen 212 angesaugt wurde,
werden die niedrigen Unterdruckniveaus (annähernd ein Normmaß von –15 Millibar)
genutzt, um der Transferflüssigkeit 24 in
den Mikro-Dispenservorrichtungen 212 Gegendruck zuzuführen, so
dass, wenn Tröpfchen abgegeben
werden, die Mikro-Dispenservorrichtungen 212 keine zusätzliche
Transferflüssigkeit 24 verlässt.
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In
dem Systemspeicherbehälter 214 befindliche
Systemflüssigkeit 20 wird
mit den Mikro-Dispenservorrichtungen 212 durch
ein Verteilerrohr 234, das sich gemäß 7 in eine
Anzahl von Abschnitten 236 aufteilt, verbunden, wobei ein
Abschnitt 236 mit jeder Mikro-Dispenservorrichtung 212 verbunden
ist. An jedem der Abschnitte 236 des Verteilerrohrs sind Magnetventile 242 und
Flowsensoren 244 befestigt. Der Systemregler 224 sendet
elektrische Signale durch eine elektrische Verbindung 246,
um die Ventile 242 zu steuern. An jedem Abschnitt 236 des
Verteilerrohrs ist ein Flowsensor 244 befestigt, um die Flüssigkeitsmenge
zu bestimmen, die in jede Mikro-Dispenservorrichtung angesaugt wird.
Der Flowsensor 244 detektiert den Durchfluss von Systemflüssigkeit 20 in
jedes oder aus jeder Mikro-Dispenservorrichtung 212. Die
Flowsensoren 244 sind mit dem Systemregler 224 jeweils
durch einen elektrischen Leiter 248 verbunden. Der elektrische
Leiter 248 überträgt von jedem
Flowsensor 244 elektrische Signale, die nicht nur die Größe des Flüssigkeitsdurchflusses
sondern auch den Druck in jedem Flowsensor anzeigen. Die Flowsensoren 244 sind
mikrobearbeitet. Dies ist vorteilhaft, weil die Sensoren klein sind
und leicht in die Handhabungseinrichtung 210 für mikroskopische
Flüssigkeitsvolumen
passen. Ein Beispiel der Flowsensoren 244 wird von Boillat
et al. in den Tätigkeitsberichten
des IEEE, MEMS 1995, Veröffentlichungs-Nr.
0-7803-2503-6 mit dem Titel „Differenzdruck-Flüssigkeits-Flowsensor
zur Durchflussregelung und für
Dosiersysteme" beschrieben.
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Das
Verteilerrohr 234, das physikalisch mit den Mikro-Dispenservorrichtungen 212 verbunden ist,
wird an einem 3-achsigen Roboter 238 befestigt. Wie in
der ersten bevorzugten Ausführung
werden die Mikro-Dispenservorrichtungen zu Positionen über unterschiedlichen
Mikrotiterplatten, Mulden oder Wafer verschoben. Nachdem die gewünschte Anzahl von
Tröpfchen
abgegeben wurde, bewegt der Roboter 238 die Mikro-Dispenservorrichtungen 212 zu
der nächsten
Anordnung von Mulden oder Wafern für eine weitere Abgabe. Die
Dosierköpfe
können
stationär
sein, und das Robotersystem kann verwendet werden, um das Quellengefäß und das
Zielgefäß örtlich festzulegen.
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Es
wurde herausgefunden, dass das Ausstoßen von einzelnen Tropfen einer
Transferflüssigkeit im
Volumenbereich von etwa 100 bis etwa 500 Pikolitern detektiert werden kann,
indem das System nach der vorliegenden Erfindung mit einem Druckmelder
verwendet wird. Um die Abgabe solcher Tropfen zu detektieren, müssen Transferflüssigkeit
und Systemflüssigkeit
im Wesentlichen frei von komprimierbaren Gasen wie Luft sein. Der
hier verwendete Begriff „im
Wesentlichen frei von komprimierbarem Gas" bedeutet, dass das Niveau des komprimierbaren
Gases, falls vorhanden, niedrig genug ist, um die Erfassung eines
Flüssigkeitstropfens,
der aus dem System ausgestoßen
wird, zu ermöglichen.
Es wurde herausgefunden, dass die Menge von komprimierbarem Gas
im System zunimmt, die Fähigkeit
zum Detektieren der Abgabe eines Tropfens abnimmt, bis das System
bei einem bestimmten Niveau des komprimierbaren Gases die Abgabe
eines Tropfens von Transferflüssigkeit
nicht detektieren kann.
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Nach
einer Ausführung
ist das Volumen aus der Abgabedüse,
die die Transferflüssigkeit
an dem Ventil (242 in 8) festhält, im Wesentlichen
frei von komprimierbarem Gas und wird völlig umschlossen. Es wurde
herausgefunden, dass in dieser bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung
Tropfen von dem umschlossenen Volumen ausgestoßen werden können, bis
der Druck im Fluid auf das Normalmaß von etwa –45 Millibar reduziert ist.
Bei einem Normalmaß von
etwa –45
Millibar beeinflusst der Unterdruck das Ausstoßen der Tropfen.
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Nach
einer anderen Ausführung
ist das Volumen aus der Abgabedüse
zum Speicherbehälter
für Systemflüssigkeit
im Wesentlichen frei von komprimierbarem Fluid (Gas). Es wurde herausgefunden, dass
bei Abgabe eines Flüssigkeitstropfens
das System nach dieser Ausführung
eine Druckänderung
in der Systemflüssigkeit
detektieren kann, die sich aus einem solchen abgegebenen Tropfen
ergibt. Die Druckänderung
tritt vorübergehend
auf. Wenn die Transferflüssigkeit
in das der Düse
benachbarte Volumen fließt,
wird das ausgestoßene
Tropfenvolumen wirksam verdrängt,
wobei der Druck auf die Höhe
vor der Abgabe des Tropfens ansteigt. Es wurde herausgefunden, dass
zur Abgabe von Tropfen im Größenbereich
von etwa 100 bis etwa 500 Pikolitern die Zeit, die der Druck benötigt, um
die ursprüngliche
Höhe zu erreichen,
im Bereich von etwa 5 bis etwa 10 Millisekunden liegen kann. Dieser
Zeitraum kann gesteuert werden, indem die Größe und Festigung der Öffnung, die
zwischen dem Volumen angeordnet ist, das neben der Düse und dem
Speicherbehälter
ist, ausgewählt
wird. Es wurde bestimmt, dass das Spülen der Luft aus dem System
mit einem Fluid (Gas), das einen hohen Löslichkeitskoeffizienten in
Bezug auf die Systemflüssigkeit
aufweist, das restliche komprimierbare Fluid (Gas) in dem System
nach dem Vorfüllen mit
Systemflüssigkeit
weitgehend reduziert hat. Sobald das System vorgefüllt ist,
wird das Heraushalten von komprimierbaren Fluiden (z.B. Luft) aus
dem System durch Entgasen der Systemflüssigkeit erleichtert, indem
der Speicherbehälter
für Systemflüssigkeit
mit einem inerten Gas unter Druck gesetzt wird, indem eine Rohrleitung
mit geringer Durchlässigkeit
verwendet wird und außerdem
Systemflüssigkeit
mitlaufend entgast wird. Um eine Entfernung von Luftblasen zu unterstützen, kann
das Spülen
mit Kohlendioxid eingesetzt werden wie es in Tätigkeitsberichten der IEEE,
MEMS 1995, Veröffentlichungs-Nr. 0-7803-2505-6
mit dem Titel „Vorfüllen von
mikroskopischen Flüssigkeitssystemen
mit Kohlendioxid von Zengerle et al. beschrieben ist.
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Ein
Beispiel der Fähigkeit
des Systems, einzelne Tropfen abzugeben, ist in US-A-6 203 759 vorgesehen
und wird in den 8 bis 11 veranschaulicht.
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Nach
einer weiteren Ausführung
der vorliegenden Erfindung wurden mehrere Verfahren entwickelt,
um die Menge von Transferflüssigkeit,
die in die Dispenservorrichtung angesaugt werden muss, zu minimieren.
In dem System, das in der Lage ist, den Ausstoß einzelner Tropfen zu überwachen,
muss die Abgabekammer frei von komprimierbaren Fluiden (Gas) sein,
damit die Tröpfchen
ausgestoßen
werden können.
Dies erfordert, die Kammer von der Düse (63 in 3)
zur Oberseite des piezoelektrischen Wandlers (60 in 3)
mit Flüssigkeit
zu füllen.
Dieses Volumen ist häufig
groß im
Vergleich zu dem Volumen der abzugebenden Transferflüssigkeit.
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Nach
dem einen Verfahren sind die Systemflüssigkeit und die Transferflüssigkeit
nicht durch einen Luftspalt voneinander getrennt wie es in 1 dargestellt
ist. Stattdessen werden die beiden Flüssigkeiten durch eine Flüssigkeit
getrennt, die mit der einen oder beiden von Transferflüssigkeit
und Systemflüssigkeit
unvermischbar sind.
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Nach
einem anderen Verfahren wird zur Minimierung des erforderlichen
Ansaugvolumens von Transferflüssigkeit
Systemflüssigkeit
verwendet, um die Dispenservorrichtung zu füllen, bevor das Ansaugen der
Transferflüssigkeit
beginnt. Es wurde herausgefunden, dass sich beim Ansaugen der Transferflüssigkeit
die Systemflüssigkeit
mit der Transferflüssigkeit
an der Schnittstelle langsam genug mischt, um eine Abgabe der Transferflüssigkeit
mit großem
Gehalt zu ermöglichen,
ohne dass eine Verdünnung
der Transferflüssigkeit
mit der Systemflüssigkeit
beobachtet wird.
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In
Ausführungen,
die keine Verwendung einer getrennten Systemflüssigkeit erfordern, kann eine
einzelne Flüssigkeit
genutzt werden, die sowohl als Systemflüssigkeit als auch als Transferflüssigkeit dient.
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Der
Druck in der Dispenservorrichtung (wie zum Beispiel in der Dispenservorrichtung 212 von 7)
nimmt infolge einer Druckreduzierung in dem Systemflüssigkeits-Speicherbehälter (214 in 7) ab.
Das Ventil (242 in 7) ist geschlossen,
und die Düse
der Dispenservorrichtung kann anschließend in die Transferflüssigkeit
eingetaucht werden, um eine kleine Menge der Transferflüssigkeit
in die Dispenservorrichtung anzusaugen. Zum Beispiel kann das Untertauchen
der Düse
in der Transferflüssigkeit, wenn
der Manometerdruck in der Dispenservorrichtung –30 Millibar erreicht, eine
genügende
Menge Flüssigkeit
ansaugen, um den Normaldruck auf –15 Millibar zu erhöhen. Es
soll angemerkt werden, dass die Dispenservorrichtung keine Luft
ansaugt, außer wenn
die Oberflächenspannung
in der Düse
durch den negativen Manometerdruck überschritten wird. Im System
nach der bevorzugten Ausführung,
die Dimethylsulfoxid nutzt, erzeugt der negative Manometerdruck
von 45 Millibar keine Luftansaugung in die Düse.
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Die
beschriebenen Systeme können
automatisch detektieren, wenn die Öffnung der Mikro-Dispenservorrichtung
in eine Flüssigkeit
eintritt und wenn sie zurückgezogen
wird.
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Für die in 1 und 7 gezeigten
Ausführungen
wurde eine auf Druck basierende Funktion zur Flüssigkeitserfassung entwickelt.
Diese Funktion kann verwendet werden, um zu detektieren, wann eine
oder mehrere Mikro-Dispenservorrichtungen in Flüssigkeit eingetaucht oder zurückgezogen
sind. Diese Bestimmung wird auf der Basis einer Druckänderung
vorgenommen, die auftritt, wenn die Mikro-Dispenservorrichtungen
in Flüssigkeit
eingetaucht oder daraus zurückgezogen
sind. Diese Druckänderung
wird durch Überwachung
des Druckwandlers (14 in 1) oder
der Flowsensoren (244 in 7) gemessen.
Dieser Test wird unabhängig
für jede
Mikro-Dispenservorrichtung des Systems ausgeführt.
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Der
Vorgang zur Flüssigkeitsbestimmung kann
in drei einzelne Stufen eingeteilt werden.
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1. Vorverzögerung
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Bei
Empfang der Anweisung „Flüssigkeitspegel
fühlen" zieht der Algorithmus
die Ausführung
einer benutzerspezifischen Vorverzögerung in Betracht. Die Dauer
der Verzögerung
ermöglicht
die Beendigung eines externen Ereignisses (d.h. die Bewegung des
Kopfes zu einer Ansaugquelle), welches auftritt, bevor die Software
beginnt, nach der Druckänderung
eines Luft/Flüssigkeitsübergangs
zu suchen. Bestimmte externe Ereignisse können sich als falsch positiv
ergeben, wenn diese eine Druckänderung
auslösen.
Diese Funktion ermöglicht
es, dass das System jede falsche Druckänderung erkennt.
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In
dem Fall, dass die Vorverzögerung
Null ist, wird die Software beginnen, den Druck unmittelbar bei
Empfang der Anweisung „Flüssigkeitspegel
fühlen" zu überwachen.
Dies kann auch in Systemen angewandt werden, in denen die Mikro-Dispenservorrichtungen
stationär
sind und das Robotersystem die Quelle oder das Ansauggefäß bewegt.
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2. Schaffung
eines Bezuges
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Sobald
die Vorverzögerung
beendet ist, wird ein Bezugsdruckwert aus dem Mittelwert mehrfacher Messwerte
gebildet. Der Bezugsdruckwert wird anschließend mit nachfolgenden Druckmesswerten verglichen,
um zu bestimmen, ob sie zum Anzeigen eines Luft-Flüssigkeitsübergangs
genügend
abweichen.
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3. Erfassung
von Flüssigkeit
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Die
letzte Stufe wird genutzt, um den gebildeten Bezugsdruckwert mit
den aktuellen Druckwerten zu vergleichen. Der aktuelle Druckwert
ist ein schwankender Mittelwert. Dies gewährleistet, dass ein einzelner
falscher Punkt nicht zu einem ungenauen Ereignis der Flüssigkeitserfassung
führen
wird. Während
dieser Stufe wird der Druck periodisch gelesen. Der älteste Druckwert
wird dann entfernt, der neueste Druckwert addiert und ein neuer
Mittelwert berechnet. Dieser Mittelwert wird anschließend mit dem
Bezug, der in der vorherigen Stufe gebildet wurde, verglichen. Die
Differenz zwischen diesen Werten wird über einen benutzerspezifischen
Schwellenwert geschätzt.
Wenn die Größe der Differenz
größer ist als
der Schwellenwert, dann wird der Algorithmus folgern, dass ein Ereignis
zur Erfassung von Flüssigkeit aufgetreten
ist und wird die detektierten Flüs sigkeitszustände in die
Steuerlogik setzen. Der gleiche Test wird unabhängig für jede Dispenservorrichtung durchgeführt.
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Der
Algorithmus wird eine Überwachung
des Systems für
Ereignisse von Flüssigkeitserfassung fortsetzen,
bis eine benutzerspezifische Erfassungsdauer abgelaufen ist. Wenn
während
dieser Dauer kein Druckübergang
der speziell festgelegten Größe auftritt,
wird die Sofftware der Steuerlogik anzeigen, dass kein Luft-Flüssigkeits-Übergang
für diese
spezielle Dispenservorrichtung aufgetreten ist.
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Der
benutzerspezifische Schwellenwert wird in Einheiten von Millibar
benutzt, um den Vorgang zur Erfassung von Flüssigkeit zu verfeinern. Wenn
echte Luft-Flüssigkeits-Übergänge auftreten jedoch nicht erkannt
werden, dann kann der Schwellenwert verringert werden, womit die
Erfassungsempfindlichkeit verbessert wird. Wenn im Ergebnis zufälliger Druckschwankungen
falsche Bestimmungen der Flüssigkeitserfassung
vorgenommen werden, kann der Schwellenwert erhöht werden, womit die Empfindlichkeit
der Erfassung verringert wird. Der Schwellenwert des Druckes besitzt
einen positiven oder negativen Wert, der diesem zugeordnet ist,
womit es dem Benutzer möglich
ist, die Funktion der Flüssigkeitserfassung
zu aktivieren, wenn die Mikro-Dispenservorrichtungen entweder in
Flüssigkeit
eingetaucht oder daraus herausgezogen sind.
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Abgabe von
Flüssigkeitstropfen
auf eine poröse
Stelle
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Es
wurde herausgefunden, dass Flüssigkeit angesaugt
werden kann und kleine Flüssigkeitstropfen
exakt auf poröse
Stellen eines Wafers abgegeben werden können, die gleichmäßige Flecken
bilden, die nur etwas größer als
der Durchmesser der Tropfen sind. Die Tropfen der Flüssigkeit
können
im Bereich von etwa 5 bis etwa 500 Pikolitern liegen. In Abhängigkeit
von der Anwendung kann auf eine einzelne Stelle ein einzelner Tropfen
oder eine Vielzahl von Tropfen abgegeben werden. Der Wafer kann deutlich
begrenzte poröse
Stellen enthalten oder seine gesamte Oberfläche kann porös sein.
Die Poren der Stelle sollten kleiner als der Durchmesser des Tropfens,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 10 000 mal kleiner als der Durchmesser
des Tropfens sein. Die Tropfen werden von einem Auslass ausgestoßen, der
sich getrennt von der Reaktionsstelle in einem Abstand befindet,
der größer als
der Durchmesser des abgegebenen Tropfens ist. Da der Tropfen die Oberfläche des
Wafers nicht berührt,
bevor er abgegeben ist, beeinflussen die kombinierten Eigenschaften
von Flüssigkeit
und Oberfläche
des Wafers die Größe des Tropfens
nicht. Bei Berührung
mit der porösen
Stelle bildet der Tropfen einen Fleck, der nur etwas größer als
der Durchmesser des Tropfens (im Allgemeinen weniger als etwa 20%
größer) ist.
Da die Tropfen exakt auf spezielle Stellen des Wafers aufgebracht
werden können
und sie Flecken bilden, die gleichförmig sind und nahezu die gleiche
Größe wie der
Durchmesser des Tropfens haben, können die Stellen auf einem
Wafer in engem Abstand angeordnet sein.
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Der
Vorgang zum Aufbringen von Tröpfchen auf
poröse
Substrate ist allgemein in den 4 bis 6 veranschaulicht. 4 veranschaulicht
das Muster von Flecken auf einem porösen Substrat, das eine Vielzahl
von Reaktionsstellen zur Verfügung stellt.
Die scharf begrenzten Flecken erlauben es, viele Reaktionsstellen
für eine
Einheitsfläche
ohne wechselseitige Verunreinigung der aufgebrachten Flüssigkeiten
zu nutzen. Tatsächliche
Ergebnisse sind in den 8 bis 9 dargestellt
und werden nachstehend in den Beispielen 1 und 2 erörtert.
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5 stellt
einen einzelnen Tropfen dar, der aus der Spitze einer Mikro-Dispenservorrichtung
auf ein poröses
Substrat ausgestoßen
wird. Die engen Poren erstrecken sich normal zur Platte der Oberfläche, so
dass das Flüssigkeitströpfchen aufgenommen
werden kann ohne sich auszubreiten. Typischerweise werden die Abstände zwischen
der Spitze der Mikro-Dispenservorrichtung und dem Wafer etwa 0,5
bis 2 mm betragen.
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6 veranschaulicht
die Aufnahme eines Tropfens in das poröse Substrat.
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Die
Abgabe einzelner gleichförmiger
Tropfen im Bereich von Subnanolitern kann detektiert, quantifiziert
und in Echtzeit überwacht
werden. Das System nach der vorliegenden Erfindung ist in der Lage, Flüssigkeitsoberflächen automatisch
abzutasten, Flüssigkeit,
die zu übertragen
ist, anzusaugen und anschließend
kleine Flüssigkeitsmengen
mit hoher Genauigkeit, Geschwindigkeit und Präzision abzugeben. Das System
nach der vorliegenden Erfindung wird mit Impulsen hoher Frequenz
beaufschlagt, um Verstopfung zu verhindern oder auszuschalten. Unvermischbare
Flüssigkeiten
zwischen der Transferflüssigkeit
und der Systemflüssigkeit
können
verwendet werden, um die erforderliche Menge von Transferflüssigkeit,
die zur Abgabe benötigt
wird, zu reduzieren.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter
und sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung in keiner Weise
einschränken.
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Beispiel 1
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Die
kommerzielle Version der in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen
Dispenservorrichtung, die unter der Handelsmarke Biochip ArrayerTM vermarktet wird, wurde verwendet, um Flüssigkeitstropfen
auf eine von Whatman International Ltd. vermarktete Anapore-Membrane
aufzubringen. Die von der Biochip Arrayer ausgestoßenen Tropfen
waren etwa 85 μm
groß und
enthielten Fluoreszenzmaterial.
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Es
wurden 27 Tropfen gemäß 9 aufgebracht.
Die Fluoreszenz der Tropfen wurde verglichen, und die Ergebnisse
sind in 10 dargestellt.
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Wie
in 9 gezeigt ist, waren die Flecken der 27 Tropfen
in Bezug zueinander gleichmäßig. Wie
in 10 gezeigt ist, war die von den Flecken abgegebene
Fluoreszenz im Allgemeinen gleichmäßig. Das Fluoreszenzsignal
war nur auf den ersten 2 der 27 Flecken bedeutend höher.
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Beispiel 2
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Biochip
ArrayerTM wurde verwendet, um eine Vielzahl
von Flüssigkeitstropfen
auf eine Anapore-Membrane aufzubringen. Die Tropfen enthielten Fluoreszenzmaterial
und hatten eine Größe von etwa 85 μm. In 8 sind
die sich ergebenden Flecke auf der Anapore-Membrane mit 100- und
200-facher Vergrößerung gezeigt.
Gemäß 8 hatten
die Flecken eine gleichmäßige Größe, deren
Durchmesser ungefähr
107 μm beträgt.