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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Bereitstellung empfindlicher und
genauer Assays zur Gendetektion, Genom-weiten Genexpressions-Profilierung
und Überwachung
des alternativen Spleißens
mit einer minimalen zielspezifischen Amplifikation oder deren Fehlen
gerichtet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der
Nachweis von spezifischen Nukleinsäuren ist ein wichtiges Werkzeug
für die
diagnostische Medizin und in der molekularbiologischen Forschung.
Gensondenassays spielen derzeit eine Rolle beim Identifizieren infektiöser Organismen,
wie Bakterien und Viren, beim Sondieren der Expression von normalen
und Mutantengenen und Identifizieren von Mutantengenen, wie Onkogenen,
beim Typisieren von Gewebe hinsichtlich der Kompatibilität, die der
Gewebetransplantation vorausgeht, beim Anpassen von Gewebe- oder
Blutproben für
die Gerichtsmedizin und zum Untersuchen der Homologie zwischen Genen
aus unterschiedlichen Spezies.
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Idealerweise
sollte ein Gensondenassay empfindlich, spezifisch und leicht automatisierbar
sein (für
einen Überblick
siehe Nickerson, Current Opinion in Biotechnology 4: 48-51 (1993)).
Durch die Entwicklung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und andere
Amplifikationstechnologien wurden die Forderungen hinsichtlich der
Empfindlichkeit (d. h. untere Nachweisgrenze) weitgehend erfüllt, was
es Forschern erlaubt, eine spezifische Nukleinsäuresequenz vor der Analyse
exponentiell zu amplifizieren (für
einen Überblick
siehe Abramson et al., Current Opinion in Biotechnology, 4: 41-47 (1993)).
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Die
Spezifität
bleibt dagegen ein Problem in vielen derzeit verfügbaren Gensondenassays.
Das Ausmaß der
molekularen Komplementarität
zwischen Sonde und Ziel definiert die Spezifität der Interaktion.
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Änderungen
der Konzentrationen von Sonden, von Zielen und von Salzen in dem
Hybridisierungsmedium, der Reaktionstemperatur und der Länge der
Sonde können
die Spezifität
der Sonden/Ziel-Interaktion verändern
oder beeinflussen.
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Gene
in höheren
Eukaryoten enthalten Introns, die während des RNA-Processings entfernt
werden, so daß reife
funktionelle mRNAs erzeugt werden. In den meisten Fällen ist
die Entfernung von Introns effizient, und daher sind diese Spleißvorgänge konstitutiv.
Jedoch werden viele Transkripte alternativ verarbeitet, so daß mehrere
mRNAs aus einem einzelnen mRNA-Präkursor (pre-mRNA) durch die
Verwendung von unterschiedlichen 5'- oder 3'-Spleißstellen, Exoneinschluß oder -ausschluß und Intronretention
erzeugt werden. Die Komplexität
der Genexpression wird in vielen Fällen durch Verknüpfen alternativen
Spleißens
mit alternativen Promotoren und der Verwendung von alternativen
Polyadenylierungsstellen weiter erhöht. Basierend auf einem Vergleich
zwischen exprimierten Sequenzmarkierungen (ESTs) in Datenbanken
wird geschätzt,
daß bis
zu 30 % der Gene in Menschen alternatives Spleißen zeigen (Gelfand, M. S.,
Dubchak, I., Dralyuk, I., & Zorn,
M. (1999). ASDB: database of alternatively spliced genes. Nucleic
Acids Research 27: 301-302). In Anbetracht der Tatsache, daß ein Transkript
oftmals mehr als zwei Isoformen hervorruft, kann die Zahl von alternativ
gespleißten
mRNAs die Gesamtzahl an Genen, die in einem höheren eukaryotischen Organismus
exprimiert werden, übertreffen.
Da alternativ gespleißte
Transkripte Proteinisoformen kodieren können, die unterschiedliche
Funktionen haben, wird es eine Hauptherausforderung in der funktionellen
molekularen Genomforschung sein, eine biologische Funktion nicht
nur mit der Expression von spezifischen Genen, sondern ebenso mit
ihren Isoformen, die aus posttranskriptionalem Processing resultieren,
in Verbindung zu bringen. Dies ist für die Krebsforschung besonders
relevant, da molekulare Veränderungen
während
der Malignität
aus Veränderungen
nicht nur in der Genexpression, sondern ebenso in RNA-Processing
resultieren können.
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Die
funktionellen Konsequenzen von alternativem Spleißen spielen
eine entscheidende Rolle in der Biologie und Medizin, was durch
eine Vielzahl allgemein bekannter Beispiele veranschaulicht wird.
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Epithelzellen
sekretieren den azidischen Fibroblastenwachstumsfaktor (aFGF), der
seinen Rezeptor FGFR2 an der Zelloberfläche von Fibroblasten bindet
und aktiviert. Umgekehrt sekretieren Fibroblasten den Keratinozytwachstumsfaktor
(KGF), der KGFR an Epithelzellen bindet und aktiviert. Interessanterweise
werden FGFR2 und KGFR aus derselben pre-mRNA durch alternatives
Spleißen
erzeugt (Miki T., et al., (1992). Determination of Ligand-binding
specificity by alternative splicing: two distinct growth factor
receptors encoded by a single gene. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
246-250). Dieses zellspezifische alternative Spleißen muß streng
geregelt sein, da Zellen, die sowohl einen Wachstumsfaktor als auch
seinen spezifischen Rezeptor exprimieren, zu unkontrolliertem Wachstum übergehen
werden.
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Eine
Anzahl von apoptotischen Regulatoren, wie Bcl-x, Ced-4 und Caspase-2
(Ich. 1) hat zwei Isoformen, erzeugt durch alternatives Spleißen (einen Überblick
geben Jiang, Z. H., Zhang, W. J., Rao, Y., & Wu, J. Y. (1998) Regulation of Ich-I
pre-mRNA alternative
splicing and apoptosis by mammalian splicing factors. Proc. Natl.
Acad. Sci., 95: 9155-9160). In jedem Fall beschleunigt eine Form
den programmierten Zelltod und die andere verhindert den Zelltod.
Daher stellt alternatives Spleißen
eine Entscheidung zwischen Leben und Tod beim Bestimmen und Regeln
des Verhältnisses
dieser Isoformen bereit.
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CD44
ist ein wichtiges Zelloberflächenmolekül, das an
dem gewebespezifischen Targeting von T-Zellen, B-Zellen und Makrophagen
im Immunsystem sowie an der Zelladhäsion und Signaltransduktion
beteiligt ist. Das Transkript weist 10 alternative Exons auf, die
in Kombination einbezogen/ausgeschlossen sind, so daß zahlreiche
Isoformen erzeugt werden. Veränderungen
beim CD44-Spleißen
gehören
zu den besten Tumormarkern (einen Überblick geben Goodison, S. & Tarin, D. (1998).
Current status of CD44 variant isoforms as cancer diagnostic markers.
Histopathology 32: 16). Alternatives CD44-Spleißen scheint durch Zytokine
und durch onkogene Aktivierung reguliert zu werden, und es wurde
gezeigt, daß der
Einschluß eines
spe zifischen Exons (v6) die Tumor-Metastasenbildung in einem Modelsystem
verursacht (Gunthert et al., 1992. A new variant of glycoprotein
CD44 confers metastatic potential to rat carcinoma cells. Cell 65:
13-24).
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AML1
ist ein Transkriptionsfaktor, der für die Granulozytendifferenzierung
erforderlich ist. Das Protein enthält eine N-terminale DNA-Bindungs-
und Proteindimerisierungsdomäne
und eine C-terminale Transkriptionsaktivierungsdomäne. Bei
20 % der Patienten mit akuter Myelozytenleukämie (AML) wird die N-terminale Sequenz
von AML1 an Sequenzen von anderen Chromosomen über Chromosomentranslokation
fusioniert. Jedoch wird in vielen AML-Fällen keine Chromosomentranslokation
nachgewiesen, aber statt dessen tritt eine Veränderung im alternativen Spleißen von
AML1-pre-mRNA auf. Alternatives Spleißen führt zu einer abgestumpften
Version von AML1, von der gezeigt wird, daß sie die Granulozytendifferenzierung
unterdrückt
(Tanaka, T. et al., (1995). An Acute myeloid leukemia gene, AML1,
regulates hemopoietic myoloid cell differentiation and transcriptional
activation antagonistically by two alternative spliced forms. EMBO
J. 14: 341-350.) Daher kann ein gewisser Anteil von AML-Fällen durch
eine Fehlfunktion in der Spleißkontrolle
und Regulierung ausgelöst
werden.
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Schließlich ist
das alternative Spleißen
mit wichtigen biologischen Vorgängen
verbunden, und in vielen Fällen
können
das Muster oder die Änderung
des alternativen Spleißens
Marker für
spezifische Krankheiten und/oder Ziele bei der Krankheitsvorbeugung
und -intervention sein.
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Alternatives
RNA-Spleißen
ist in höheren
eukaryotischen Zellen weit verbreitet und spielt eine entscheidende
Rolle bei der Genexpression. Jedoch beruhen der Nachweis und die
Analyse von alternativem Spleißen
derzeit auf RNase-Protection- und RT-PCR-Assays, die arbeitsaufwendig
und ineffizient sind und nur im kleinen Maßstab durchführbar sind,
speziell in dem Bereich der funktionellen molekularen Genomforschung.
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Carrino,
et al.,
WO 96/15271 offenbaren
ein Verfahren zur Amplifikation, das durch eine Vielzahl von Spaltsondenreagenzien
gekennzeichnet ist, wobei die 3'-
und 5'-Enden der
Spaltsondenreagenzien nach der Hybridisierung und vor der Amplifikation
miteinander ligiert werden.
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Mitsuhashi,
US 5,976,797 , beschreibt
ein Verfahren zur Quantifizierung der gesamten mRNA in einer Probe,
umfassend das Markieren hybridisierter mRNA und Messen der Menge
an eingefangener Markierung.
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Folglich
ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen sehr empfindlichen und
genauen Ansatz zur Genom-weiten Genexpressions-Profilierung und Überwachung
des alternativen Spleißens
mit einer minimalen zielspezifischen Amplifikation oder deren Fehlen
bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis einer
ersten Zielsequenz, umfassend eine Poly(A)-Sequenz in einer Probe,
wie in Anspruch 1 definiert, bereit. Das Verfahren umfaßt das Hybridisieren
einer ersten Sonde mit der Zielsequenz, um einen ersten Hybridisierungskomplex
zu bilden. Die erste Sonde umfaßt
eine universelle Stromaufwärts-Primingstelle
(UUP), eine Adaptersequenz, eine erste zielspezifische Sequenz und
eine universelle Stromabwärts-Primingstelle
(DUP). Die Poly(A)-Sequenz bleibt einzelsträngig. Das Verfahren umfaßt außerdem das
Inkontaktbringen des ersten Hybridsierungskomplexes mit einem Träger, welcher
eine Poly(T)-Sequenz umfaßt,
so daß die
Poly(A)-Sequenz mit der Poly(T)-Sequenz
hybridisiert. Außerdem
umfaßt
das Verfahren das Entfernen unhybridisierter erster Sondensequenzen,
das Denaturieren des ersten Hybridisierungskomplexes, das Verstärken der
ersten Sonde, um eine Vielzahl von Amplicons zu erzeugen, das Inkontaktbringen
der Amplicons mit einer Anordnung von Fängersonden, um Assaykomplexe
zu bilden, und das Nachweisen der Assaykomplexe.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 und 2 stellen
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
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7 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung eines Poly(A)-Poly(T)-Fängers dar,
um unhybridisierte Sonden und Ziele zu entfernen. Zielsequenz 5,
umfassend eine Poly(A)-Sequenz 6, wird mit Zielsonde 115 hybridisiert,
umfassend eine zielspezifische Sequenz 70, eine Adaptersequenz 20,
eine universelle Stromaufwärts-Primingstelle 25 und
eine universelle Stromabwärts-Primingstelle 26.
Der resultierende Hybridisierungskomplex wird mit einem Kügelchen 51,
umfassend einen Linker 55 und eine Poly(T)-Fängersonde 61,
kontaktiert.
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11 stellt
Ziele des alternativen Spleißens
dar, die für
eine Mikroanordnungsanalyse ausgewählt wurden. Abkürzungen
sind: GAPGH, D-Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase-glyceraldehydphosphatdehydrogenase;
FGFR2, Fibroblastenwachstumsfaktorrezeptorgen; KGF, Keratinozytwachstumsfaktor;
CASP bezieht sich auf Caspasen; NOS, Stickoxidsynthase; PCD bezieht
sich auf programmierten Zelltod.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf den Nachweis und die Quantifikation
einer Vielzahl von Nukleinsäurereaktionen
speziell unter Verwendung von Mikrokügelchenanordnungen gerichtet.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Gendetektion, Genexpressions-Profilierung
und Überwachung
des alternativen Spleißens,
ohne vorherige Amplifikation der spezifischen Ziele. Außerdem kann
die Erfindung mit Adaptersequenzen verwendet werden, um universelle
Anordnungen zu erzeugen.
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Die
Erfindung kann im allgemeinen folgendermaßen beschrieben werden. Eine
Vielzahl von Sonden (manchmal hierin als „Zielsonden" bezeichnet) sollen
mindestens drei unterschiedliche Teile haben: einen ersten Teil,
der zielspezifisch für
ein mRNA-Ziel ist,
und zwei „universelle
Priming"-Teile,
eine universelle Stromaufwärts-
und eine Stromabwärts-Primingsequenz.
Diese Zielsonden werden mit Ziel-mRNA-Sequenzen aus einer Probe ohne vorherige
Amplifikation hybridisiert, um Hybridisierungskomplexe zu bilden.
Die Hybridisierungskomplexe (und nicht-hybridisierte Ziel-mRNA-Sequenzen) werden
dann entfernt. Dies wird unter Verwendung eines PolyA-Selektionsverfahrens
erreicht, wie der Verwendung von Poly(T)-Sequenzen auf einem Träger, die
spezifisch die gesamte mRNA, einschließlich der Hybride, zurückbehalten
können.
Sobald die unhybridisierten Zielsonden entfernt werden, werden die
Hybride denaturiert. Alle Zielsonden können dann gleichzeitig unter
Verwendung universeller Primer amplifiziert werden, die mit den
universellen Stromaufwärts- und
Stromabwärts-Primingsequenzen
hybridisieren werden. Die resultierenden Amplicons, die direkt oder
indirekt markiert werden können,
können
dann auf Anordnungen, speziell auf Mikrokügelchenanordnungen, nachgewiesen
werden. Dies erlaubt den Nachweis und die Quantifikation der mRNA-Zielsequenzen.
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Der
Fachmann erkennt, daß das
System eine große
Zahl an Konstellationen in Abhängigkeit
von dem Assay annehmen kann. Beispielsweise kann, wenn eine Expressionsprofilierung
oder eine Analyse alternierender Spleißstellen durchgeführt werden
soll, eine Einzelzielsonde verwendet werden. Daher kann eine Einzelsonde
für jede
mRNA-Sequenz mit einem universellen Stromaufwärts- und Stromabwärts-Primer konstruiert
werden. Nach der Trennung der Hybridisierungskomplexe und der Amplifikation
verläuft
der Nachweis der mRNA-Sequenz, wie nachstehend dargestellt. In Falle
einer Spleißstellenanalyse
hat der zielspezifische Teil der Sonde eine erste Domäne, die
mit dem ersten Exon hybridisiert, und eine zweite Domäne, die
mit dem zweiten Exon hybridisiert, und der Assay verläuft unter
Bedingungen, bei denen sich nur dann, wenn beide Domänen mit
der Ziel-mRNA hybridisieren, der Hybridisierungskomplex bildet.
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Außerdem kann
jede der obigen Ausführungsformen
eine oder mehrere „Adaptersequenzen" nutzen (manchmal
in der Technik als „Zip-Codes" bezeichnet), um
die Verwendung von „universellen
Anordnungen" zu
ermöglichen.
Das heißt,
Anordnungen werden erzeugt, die Fängersonden enthalten, die nicht
zielspezifisch sind, sondern eher spezifisch für einzelne künstliche
Adaptersequenzen. Ein Strang der Adaptersequenzen wird zu den Zielsonden
hinzugefügt
(im Fall von Ligationssonden kann jede Sonde die Adaptersequenz
enthalten), angeordnet zwischen den Primingsequenzen, und ist daher
in den Amplicons enthalten. Die Adapter werden dann mit den Fängersonden
auf der Anordnung hybridisiert, und der Nachweis schreitet fort.
In einigen Ausführungsformen,
wie nachstehend dargestellt, kann es zwei Adaptersequenzen geben,
die in den Zielsonden verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt mehrere signifikante Vorteile bereit.
Das Verfahren kann verwendet werden, um Genexpression oder alternative
Spleißvorgänge aus einer
einzelnen Zelle oder mehreren Zellen aufgrund der Signalamplifikation
von angelagerten Sonden nachzuweisen. Es erlaubt ebenso die direkte
Hybridisierung der Sonden mit RNA-Zielen, wodurch ein cDNA-Umwandlungsschritt
weggelassen wird. Außerdem
tritt die Hybridisierungsreaktion eher in Lösung als auf einer Oberfläche auf,
so daß RNA
vorhersehbarer und mit günstigen
Kinetiken gemäß ihrer
thermodynamischen Eigenschaften hybridisiert. Aufgrund der Entfernung
von überschüssigen Sonden
und Zielen spiegeln die isolierten Ziele das Niveau an einzelnen
Genexpressionsniveaus oder Spleißvorgängen in Zellen wider und wird
das Hintergrundsignal (aufgrund von nicht-spezifischen Interaktionen)
verringert. Schließlich
vermeidet die Verwendung von universellen Primern die gerichtete
Signalamplifikation in PCR.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Nachweis, Quantifizieren
und/oder Identifizieren spezifischer polyadenylierter mRNA-Nukleinsäuresequenzen
in einer Probe bereit. Der Fachmann erkennt, daß die Probenlösung alles
umfassen kann, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Körperflüssigkeiten
(einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Blut, Urin, Serum, Lymphe, Speichel, Anal- und Vaginalsekretionen,
Schweiß und
Sperma, von so gut wie jedem Organismus, wobei Säugerproben bevorzugt sind und
menschliche Proben besonders bevorzugt sind). Die Probe kann einzelne
Zellen, einschließlich
primäre Zellen
(einschließlich
Bakterien), und Zellinien, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, Tumorzellen
von allen Typen (speziell Melanom, myeloische Leukämie, Karzinome
der Lunge, Brust, Eierstöcke,
Dickdarm, Niere, Prostata, Pankreas und Hoden), Herzmuskelzellen,
Endothelzellen, Epithelzellen, Lymphozyten (T-Zelle und B-Zelle),
Mastzellen, Eosinophilen, vaskuläre
Intimazellen, Hepatozyten, Leukozyten, einschließlich mononukleare Leukozyten,
Stammzellen, wie hämopoetische,
Nerven-, Haut-, Lungen-, Nieren-, Leber- und Myozytenstammzellen;
Osteoklasten, Chondrozyten und andere Bindegewebszellen, Keratinozyten,
Melanozyten, Leberzellen, Nierenzellen und Adipozyten umfassen.
Geeignete Zellen umfassen ebenso bekannte Forschungszellen, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Jurkat-T-Zellen, NIH3T3-Zellen, CHO, Cos, 923, HeLa, WI-38, Weri-1,
MG-63 usw. Siehe den ATCC-Zellinienkatalog, hierin ausdrücklich durch
Verweis aufgenommen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verfahren zum
Nachweis der Gegenwart oder Abwesenheit von Ziel-mRNA-Nukleinsäuresequenzen
in einer Probe bereit. „Zielsequenz" oder grammatische Äquivalente,
wie hierin verwendet, bedeuten eine polyadenylierte mRNA-Sequenz
oder ein sekundäres Ziel,
wie ein Amplicon. Wie hierin dargestellt, kann die Zielsequenz eine
polyadenylierte mRNA-Zielsequenz aus
einer Probe sein, oder ein sekundäres Ziel, wie ein Amplicon,
das das Produkt einer Amplifikationsreaktion wie PCR ist. Daher
wird beispielsweise eine polyadenylierte mRNA-Zielsequenz aus einer
Probe amplifiziert, um ein Amplicon zu erzeugen, das detektiert
wird. Die polyadenylierte mRNA-Zielsequenz kann jede Länge haben,
unter der Voraussetzung, daß längere Sequenzen
spezifischer sind. Wie nachstehend ausführlicher dargestellt, werden
Sonden hergestellt, die mit polyadenylierten mRNA-Zielsequenzen
hybridisieren, um die Gegenwart, Abwesenheit, Menge oder Sequenz
einer polyadenylierten mRNA-Zielsequenz in einer Probe zu bestimmen.
Im allgemeinen wird dieser Ausdruck vom Fachmann verstanden.
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Die
polyadenylierte mRNA-Zielsequenz kann ebenso aus unterschiedlichen
Zieldomänen
bestehen, die nachbarständig
(d. h. benachbart) oder getrennt sein können.
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Die
Ausdrücke „erste" und „zweite" sollen keine Richtung
der Sequenzen in bezug auf die 5'-3'-Richtung der Ziel-mRNA-Sequenz
bedeuten. Geht man beispielsweise von einer 5'-3'-Richtung
der komplementären
Zielsequenz aus, kann die erste Zieldomäne entweder 5' zu der zweiten Domäne oder
3' zu der zweiten Domäne lokalisiert
sein. Außerdem
erkennt der Fachmann, daß die
Sonden auf der Oberfläche
der Anordnung (z. B. angelagert an Mikrokügelchen) in jede Richtung gebunden
sein können,
entweder so, daß sie
ein freies 3'-Ende
oder ein freies 5'-Ende
aufweisen; in einigen Ausführungsformen
können
die Sonden an eine oder mehrere innere Stellen oder an beiden Enden
gebunden sein.
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Wenn
erforderlich, wird die polyadenylierte mRNA-Zielsequenz unter Verwendung
von bekannten Techniken hergestellt. Beispielsweise kann die Probe
behandelt werden, um die Zellen zu lysieren, unter Verwendung von
bekannten Lysepuffern, Beschallung, Elektroporation usw., wobei
die Reinigung und Amplifikation, wie nachstehend dargestellt, nach
bedarf stattfinden, was der Fachmann erkennen wird. Au ßerdem können die
hierin dargestellten Reaktionen in einer Vielzahl von Wegen erreicht
werden, was der Fachmann erkennt. Komponenten der Reaktion können gleichzeitig
oder nacheinander in jeder Reihenfolge zugegeben werden, wobei die
bevorzugten Ausführungsformen
nachstehend dargestellt sind. Außerdem kann die Reaktion eine
Vielzahl von anderen Reagenzien umfassen, die in den Assays enthalten
sein können.
Diese umfassen Reagenzien, wie Salze, Puffer, neutrale Proteine,
z. B. Albumin, Detergenzien usw., die verwendet werden können, um
die optimale Hybridisierung und den Nachweis zu erleichtern und/oder
nicht-spezifische oder Hintergrundinteraktionen zu reduzieren. Ebenso
können
Reagenzien, die die Wirksamkeit des Assays anderweitig verbessern,
wie Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren, antimikrobielle Mittel
usw., in Abhängigkeit
der Probenherstellungsverfahren und der Reinheit des Ziels verwendet
werden.
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Es
sollte angemerkt werden, daß in
einigen Fällen
zwei Poly(T)-Schritte verwendet werden. In einer Ausführungsform
wird ein Poly(T)-Träger
verwendet, um nicht-umgesetzte
Zielsonden aus der Probe zu entfernen. Jedoch kann ein Poly(T)-Träger verwendet
werden, um Poly(A)-mRNA aus einer Probe vor der Durchführung des
Assays zu reinigen oder zu konzentrieren. Beispielsweise kann die
Gesamt-RNA aus einer Zellpopulation isoliert und dann die Poly(A)-mRNA
aus der Gesamt-RNA isoliert und den nachstehend beschriebenen Assaysystemen
zugeführt
werden.
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Außerdem werden
in den meisten Ausführungsformen
doppelsträngige
Zielnukleinsäuren
denaturiert, um sie einzelsträngig
zu machen, um so die Hybridisierung der Primer und anderen Sonden
der Erfindung zu ermöglichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform
nutzt einen thermischen Schritt im allgemeinen durch Erhöhen der
Temperatur der Reaktion auf etwa 95 °C, obwohl pH-Änderungen
und andere Techniken ebenso verwendet werden können.
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Wie
hierin dargestellt, offenbart die vorliegende Anmeldung eine Vielzahl
von unterschiedlichen Nukleinsäureprimern
und -sonden. Unter „Nukleinsäure" oder „Oligonukleotid" oder grammatischen Äquivalenten versteht
man hierin mindestens zwei Nukleotide, die kovalent miteinander
verbunden sind. Eine Nukleinsäure der
vorliegenden Anmeldung wird im allgemeinen Phosphodiesterbindungen
enthalten, ob wohl in einigen Fällen,
wie nachstehend dargestellt, speziell zur Verwendung mit Sonden,
Nukleinsäureanaloga
enthalten sind, die alternierende Hauptketten aufweisen können, umfassend
beispielsweise Phosphoramid (Beaucage et al., Tetrahedron 49(10):
1925 (1993) und Verweise darin; Letsinger, J. Org. Chem. 35: 3800
(1970); Sprinzl et al., Eur. J. Biochem. 81: 579 (1977); Letsinger
et al., Nucl. Acids Res. 14: 3487 (1966); Sawal et al, Chem. Lett. 805
(1984), Letsinger et al., J. Am. Chem. Soc. 110: 4470(1988); und
Pauwels et al., Chemica Scripta 26: 141 (1986)), Phosphorthioat
(Mag et al., Nucleic Acids Res. 19: 1437 (1991); und
US-Patent Nr. 5,644,048 ), Phosphordithioat
(Briu et al., J. Am. Chem. Soc. 111: 2321 (1989), O-Methylphophoroamiditverknüpfungen
(siehe Eckstein, Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach,
Oxford University Press), und Peptidnukleinsäurehauptketten und Verknüpfungen
(siehe Egholm, J. Am. Chem. Soc. 114: 1895 (1992); Meier et al., Chem.
Int. Ed. Engl. 31: 1008 (1992); Nielsen, Nature, 365: 566 (1993);
Garlsson et al., Nature 380: 207 (1996).
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Andere
analoge Nukleinsäuren
umfassen die mit positiven Hauptketten (Denpoy et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92: 6097 (1995); nicht-ionische Hauptketten (
US-Patente
Nr. 5,386,023 ,
5,637,684 ,
5,602,240 ,
5,216,141 und
4,469,863 ; Kiedrowshi et al., Angew.
Chem. Intl. Ed. English 30: 423 (1991); Letsinger et al., J. Am.
Chem. Soc. 110: 4470 (1988); Letsinger et al., Nucleoside & Nucleotide 13:
1597 (1994); Kapitel 2 und 3, ASC Symposium Series 580, „Carbohydrate
Modifications in Antisense Research", Hrsg. Y. S. Sanghui und P. Dan Cook;
Mesmaeker et al., Bioorganic & Medicinal
Chem. Lett. 4: 395 (1994); Jeffs et al., J. Biomolecular NMR 34:
17 (1994); Tetrahedron Lett. 37: 743 (1996)) und Nicht-Ribose-Hauptketten,
einschließlich
denen, beschrieben in
US-Patenten
Nr. 5,235,033 und
5,034,506 ,
und Kapitel 6 und 7, ASC Symposium Series 580, „Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg. Y. S. Sanghui und P. Dan Cook. Nukleinsäuren, enthaltend ein oder mehrere
carbocyclische Zucker, sind innerhalb der Definition für Nukleinsäuren ebenso enthalten
(siehe Jenkins et al., Chem. Soc. Rev. (1995) S. 169-176). Mehrere
Nukleinsäureanaloga
werden in Ravels, C & E
Neves 2. Juni 1997 Seite 35 beschrieben. Die Nukleinsäuren können ebenso „verschlossene Nukleinsäuren" sein.
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Diese
Modifikationen der Ribose-Phosphat-Hauptkette können durchgeführt werden,
um die Zugabe von Markierungen zu erleichtern, oder um die Stabilität und Halbwertszeit
derartiger Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen.
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Der
Fachmann erkennt, daß alle
dieser Nukleinsäureanaloga
Verwendung als Sonden in der vorliegenden Erfindung finden können. Außerdem können Gemische
aus natürlich
vorkommenden Nukleinsäuren und
Analoga hergestellt werden. Alternativ können Gemische aus unterschiedlichen
Nukleinsäureanaloga
und Gemische aus natürlich
vorkommenden Nukleinsäuren
und Analoga hergestellt werden.
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Besonders
bevorzugt sind Peptidnukleinsäuren
(PNA), die Peptidnukleinsäureanaloga
umfassen. Diese Hauptketten sind unter neutralen Bedingungen im
wesentlichen nicht-ionisch im Gegensatz zu der stark geladenen Phosphodiesterhauptkette
der natürlich
vorkommenden Nukleinsäuren.
Dies führt
zu zwei Vorteilen. Zunächst
zeigt die PNA-Hauptkette verbesserte Hybridisierungskinetiken. PNAs
weisen größere Veränderungen
der Schmelztemperatur (Tm) bei nicht übereinstimmenden gegenüber perfekt übereinstimmenden
Basenpaaren auf. DNA und RNA zeigen typischerweise einen Abfall
der Tm von 2 bis 4 °C
bei einer fehlenden internen Übereinstimmung.
Bei der nicht-ionischen PNA-Hauptkette liegt der Abfall näher bei
7 bis 9 °C.
Ebenso ist aufgrund ihrer nicht-ionischen Beschaffenheit die Hybridisierung
der Basen, die an diese Hauptketten gebunden sind, relativ unempfindlich
für die
Salzkonzentration.
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Die
Sondennukleinsäuren
können,
wie beschrieben, einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein oder enthalten Teile von sowohl doppelsträngiger als auch einzelsträngiger Sequenz.
Daher weist beispielsweise, wenn die Zielsequenz eine polyadenylierte
mRNA ist, der Hybridisierungskomplex, der die Zielsonde umfaßt, einen
doppelsträngigen
Teil, wo die Zielsonde hybridisiert wird, und einen oder mehrere
einzelsträngige
Teile, einschließlich
des Poly(A)-Teils, auf. Die Nukleinsäure kann jede Kombination von
Desoxyribo- und Ribo-nukleotiden und jede Kombination von Basen,
einschließlich
Uracil, Adenin, Thymin, Cytosin, Guanin, Inosin, Xathanin, Hypoxathanin,
Isocytosin, Isoguanin usw., enthalten. Eine bevorzugte Ausführungsform
nutzt Isocytosin und Isoguanin in Nukleinsäuren, die so konstruiert sind,
das sie eher zu anderen Sonden als zu Zielsequenzen komplementär sind,
da dies die nicht-spezifische
Hybridisierung reduziert, wie im allgemeinen in
US-Patent Nr. 5,681,702 beschrieben.
Wie hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck „Nukleosid" Nukleotide sowie
Nukleosid- und Nukleotidanaloga und modifizierte Nukleoside, wie
Aminomodifizierte Nukleoside. Außerdem umfaßt „Nukleosid" nicht-natürlich vorkommende analoge Strukturen.
Daher werden beispielsweise die einzelnen Einheiten einer Peptidnukleinsäure, die
jeweils eine Base enthalten, hierin als ein Nukleosid bezeichnet.
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Sonden
und Primer der vorliegenden Anmeldung sollen mindestens einen Teil
aufweisen, der zu einer polyadenylierten mRNA-Zielsequenz (entweder
die polyadenylierte mRNA-Zielsequenz der Probe oder zu anderen Sondensequenzen,
wie Teile von Amplicons, wie nachstehend beschrieben) komplementär ist, so
daß die
Hybridisierung der polyadenylierten mRNA-Zielsequenz und der Sonden
der vorliegenden Anmeldung stattfindet. Wie nachstehend dargestellt,
muß diese
Komplementarität
nicht perfekt sein; es kann eine Vielzahl fehlender Basenpaarübereinstimmungen
geben, die mit der Hybridisierung zwischen der polyadenylierten mRNA-Zielsequenz
und der einzelsträngigen
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung interferieren werden. Wenn die Anzahl
an Mutationen jedoch so groß ist,
daß keine
Hybridisierung sogar unter am wenigsten strengen Hybridisierungsbedingungen
stattfinden kann, ist die Sequenz nicht komplementär zu der
polyadenylierten mRNA-Zielsequenz. Daher ist hier unter „im wesentlichen
komplementär" zu verstehen, daß die Sonden
zu den polyadenylierten mRNA-Zielsequenzen ausreichend komplementär sind,
so daß sie
unter normalen Reaktionsbedingungen hybridisieren und bevorzugt
die erforderliche Spezifität
ergeben.
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Eine
Vielzahl von Hybridisierungsbedingungen kann in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, einschließlich starken, mäßigen und
geringen stringenten Bedingungen; siehe beispielsweise Maniatis
et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, 2. Auflage, 1989,
und Short Protocols in Molecular Biology, Hrsg. Ausubel, et al,
die hierin durch Verweis aufgenommen sind. Stringente Bedingungen
sind Sequenzabhängig
und werden unter verschiedenen Umständen unterschiedlich sein.
Längere
Sequenzen hybridisieren speziell bei höheren Temperaturen. Eine umfassende Übersicht
für die
Hybridisierung von Nukleinsäuren
wird in Tijssen, Techniques in Bio chemistry and Molecular Biology--Hybridization
with Nucleic Acid Probes, „Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993) gefunden.
Im allgemeinen werden die stringenten Bedingungen so ausgewählt, daß sie etwa
5 bis 10 °C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und pH sind. Der Tm ist die Temperatur (unter definierter Ionenstärke, pH
und Nukleinsäurekonzentration),
bei der 50 % der Sonden, die zu dem Ziel komplementär sind,
mit der polyadenylierten mRNA-Zielsequenz
bei Gleichgewicht hybridisieren (da die Zielsequenzen bei Tm im Überschuß vorliegen,
werden 50 % der Sonden bei Gleichgewicht genutzt). Stringente Bedingungen
werden die sein, bei denen die Salzkonzentration weniger als etwa
1,0 M Natriumionen-, typischerweise etwa 0,01 bis 1,0 M Natriumionenkonzentration
(oder andere Salze) bei pH 7,0 bis 8,3 beträgt, und die Temperatur mindestens
etwa 30 °C
für kurze
Sonden (z. B. 10 bis 50 Nukleotide) und mindestens etwa 60 °C für lange
Sonden (z. B. mehr als 50 Nukleotide) beträgt. Stringente Bedingungen
können
ebenso mit der Zugabe von Helix-destabilisierenden Mitteln wie Formamid
erreicht werden. Die Hybridisierungsbedingungen können ebenso
variieren, wenn eine nicht-ionische Hauptkette, d. h. PNA verwendet
wird, was in der Technik bekannt ist. Außerdem können Vernetzungsmittel nach
der Bindung an das Ziel zugegeben werden, um die beiden Stränge des
Hybridisierungskomplexes zu vernetzen, d. h. kovalent zu binden.
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Daher
werden die Assays im allgemeinen unter stringenten Bedingungen durchgeführt, was
die Bildung des ersten Hybridisierungskomplexes nur in Gegenwart
des Ziels ermöglicht.
Die Stringenz kann durch Verändern
eines Schrittparameters, der eine thermodynamische Variable ist,
kontrolliert werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Temperatur, Formamidkonzentration, Salzkonzentration, Konzentration
an chaotropem Salz, pH, Konzentration an organischem Lösungsmittel
usw.
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Diese
Parameter können
ebenso verwendet werden, um nicht-spezifische Bindung zu kontrollieren, wie
im allgemeinen in
US-Patent Nr.
5,681,697 dargestellt. Daher kann es wünschenswert sein, bestimmte Schritte
bei höheren
stringenten Bedingungen durchzuführen,
um nicht-spezifische Bindung zu reduzieren.
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Die
Größe der Primer-
und Sondennukleinsäure
kann variieren, was der Fachmann erkennt, wobei jeder Teil der Sonde
und die Gesamtlänge
der Sonde im allgemeinen von 5 bis 500 Nukleotiden in der Länge variieren.
Jeder Teil weist bevorzugt zwischen 10 und 100, was bevorzugt ist,
zwischen 15 und 50, was besonders bevorzugt ist, und 10 und 35,
was besonders bevorzugt ist, in Abhängigkeit der Verwendung und
Amplifikationstechnik auf. Daher weisen beispielsweise die universellen
Primingstellen der Sonden jeweils bevorzugt etwa 15 bis 20 Nukleotide
in der Länge
auf, wobei 18 besonders bevorzugt ist. Die Adaptersequenzen der Sonden
weisen bevorzugt 15 bis 25 Nukleotide in der Länge auf, wobei 20 besonders
bevorzugt sind. Der zielspezifische Teil der Sonde weist bevorzugt
15 bis 50 Nukleotide in der Länge
auf, wobei 30 bis 40 besonders bevorzugt sind.
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Folglich
offenbart die vorliegende Anmeldung erste Zielsondengruppen. Unter „Sondengruppe" ist hierin eine
Vielzahl von Zielsonden zu verstehen, die in einem speziellen Multiplex-Assay
verwendet werden. In diesem Kontext bedeutet eine Vielzahl mindestens
zwei, wobei mehr als 10 bevorzugt sind, in Abhängigkeit des Assays, der Probe
und des Zwecks des Tests.
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Folglich
offenbart die vorliegende Anmeldung erste Zielsondengruppen, die
universelle Primingstellen umfassen. Unter „universellen Primingstellen" ist hierin eine
Sequenz der Sonde zu verstehen, die einen PCR-Primer zur Amplifikation
binden wird. Jede Sonde umfaßt
bevorzugt eine universelle Stromaufwärts-Primingstelle (UUP) und
eine Stromabwärts-Primingstelle
(DUP). Außerdem
bedeuten „stromaufwärts" und „stromabwärts" nicht, daß eine spezielle
5'-3'-Richtung ausgedrückt werden
soll, sondern hängen
von der Richtung des Systems ab. Bevorzugt werden nur eine einzelne
UUP-Sequenz und eine einzelne DUP-Sequenz in einer Sondengruppe
verwendet, obwohl, wie der Fachmann erkennt, unterschiedliche Assays
oder unterschiedliche Multiplex-Analysen eine Vielzahl von universellen
Primingsequenzen nutzen können.
Außerdem
sind die universellen Primingstellen bevorzugt an den 5'- und 3'-Enden der Zielsonde lokalisiert (oder
der ligierten Sonde), da nur Sequenzen, flankiert durch Primingsequenzen,
amplifiziert werden.
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Außerdem werden
universelle Primingsequenzen im allgemeinen so ausgewählt, daß sie so
einmalig wie möglich
sind, was spezielle Assays und Wirtsgenome ergibt, um die Spezifität des Assay
zu sichern. Im allgemeinen liegen die universellen Primingsequenzen
in der Größe zwischen
etwa 5 und etwa 35 Basenpaaren vor, wobei etwa 15 bis etwa 20 besonders
bevorzugt sind.
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Der
Fachmann erkennt, daß die
Richtung der zwei Primingstellen unterschiedlich ist. Das heißt, ein PCR-Primer
wird direkt mit der ersten Primingstelle hybridisieren, während der
andere PCR-Primer mit dem Komplement der zweiten Primingstelle hybridisieren
wird. Anders ausgedrückt,
ist die erste Primingstelle in Sense-Richtung und die zweite Primingstelle
in Antisense-Richtung.
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Zusätzlich zu
den universellen Primingstellen umfassen die Zielsonden mindestens
eine erste zielspezifische Sequenz, die im wesentlichen zu der polyadenylierten
mRNA-Zielsequenz komplementär
ist. Wie nachstehend dargestellt, umfassen die Ligationssonden jeweils
eine zielspezifische Sequenz. Der Fachmann erkennt, daß die zielspezifische
Sequenz eine breite Vielzahl an Formaten in Abhängigkeit von der Verwendung
der Sonde annehmen kann. Beispielsweise umfaßt die zielspezifische Sondensequenz
für eine
normale Detektion einer polyadenylierte mRNA-Zielsequenz oder für die Genexpressionsüberwachung
oder -Profilierung einen Teil, der mit der gesamten polyadenylierten
mRNA-Zielsequenz oder einem Teil davon hybridisieren wird. Außerdem ist
eine Vielzahl von speziellen polyadenylierten mRNA-Zielsequenzen
bevorzugt, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Zielsequenzen, die sich über
Spleißstellen
erstrecken.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich die zielspezifische Sequenz über eine Spleißstelle
von Interesse. Wie hierin dargestellt, sind die zielspezifischen
Sequenzen so gestaltet, daß sie
im wesentlichen komplementär
zu Sequenzen am Ende von einzelnen alternativen Exons sind. Unter
im wesentlichen komplementär
ist hierin zu verstehen, daß die
Sonden zu den Zielsequenzen ausreichend komplementär sind, so
daß sie
unter normalen Reaktionsbedingungen hybridisieren und bevorzugt
die erforderliche Anlagerungsspezifität ergeben. Da Exons durch Introns
getrennt werden, bleiben die Detektionssequenzen auf unterschiedlichen
Teilen des RNA-Moleküls
zurück.
Daher besteht eine zielspezifische Sequenz aus zwei Teilen: einem
Stromaufwärtsteil,
komplementär
zu dem Ende eines ersten Exons, und einem Stromabwärtsteil,
komplementär
zu dem Ende eines zweiten Exons. Nur wenn Spleißen auftrat und das Intron
entfernt wurde, wird die zielspezifische Sequenz mit der Zielsequenz
unter den Bedingungen des Assays hybridisieren.
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Zusätzlich zu
den universellen Primingstellen und der/den zielspezifischen Sequenz(en)
umfassen die Zielsonden der Erfindung ferner eine oder mehrere Adaptersequenzen.
Eine „Adaptersequenz" ist eine Sequenz,
die im allgemeinen zu den Zielsequenzen exogen, z. B. künstlich,
und so gestaltet ist, daß sie
im wesentlichen zu einer Fängersonde
auf der Anordnung komplementär
(und bevorzugt perfekt komplementär) ist. Die Verwendung von
Adaptersequenzen erlaubt die Erzeugung von mehreren „universellen" Oberflächen; das heißt, eine
Standardanordnung, umfassend eine begrenzte Gruppe von Fängersonden,
kann hergestellt und in jeder Anwendung verwendet werden. Der Endverbraucher
kann die Anordnung durch Gestalten unterschiedlicher löslicher
Zielsonden anpassen, das, wie der Fachmann erkennen wird, im allgemeinen
einfacher und weniger aufwendig ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Anordnung von unterschiedlichen und normalerweise künstlichen
Fängersonden
hergestellt; das heißt,
die Fängersonden
weisen keine Komplementarität
für die
bekannten Zielsequenzen auf. Die Adaptersequenzen können in
die Zielsonden eingeführt werden.
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Der
Fachmann erkennt, daß die
Länge der
Adaptersequenzen in Abhängigkeit
von der gewünschten Stärke der
Bindung und der Anzahl an unterschiedlichen gewünschten Adaptern variieren
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
reichen Adaptersequenzen von etwa 6 bis etwa 50 Basenpaaren in der
Länge,
wobei etwa 8 bis etwa 30 bevorzugt ist, und etwa 15 bis etwa 25
besonders bevorzugt ist.
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Der
Fachmann erkennt, daß die
Plazierung und Orientierung der Adaptersequenzen weitgehend in Abhängigkeit
von der Konfiguration des Assays und dem Assay selbst variieren
kann.
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Der
Fachmann erkennt, daß grundsätzlich die
unterschiedlichen Komponenten der Zielsonden in jeder Reihenfolge
plaziert werden können,
genau so lange wie die universellen Primingstellen auf dem äußersten Ende
der Sonde bleiben, damit alle Sequenzen dazwischen amplifiziert
werden können.
Im allgemeinen werden die Adaptersequenzen ähnliche Hybridisierungseigenschaften
haben, z. B, dieselbe oder ähnliche Schmelztemperatur
und ähnlichen
(G+C)-Gehalt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden zwei Adaptersequenzen pro ligierter Zielsonde verwendet.
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Es
ist ebenso möglich,
zwei Adaptersequenzen für
einzelne Zielsonden, wenn gewünscht,
zu verwenden.
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In
einigen Ausführungsformen
ist es möglich,
einen oder beide der universellen Primer als eine Adaptersequenz
zu verwenden. Das heißt,
einer der universellen Primer kann verwendet werden, um mit einer
Fängersonde
auf der Oberfläche
zu hybridisieren. Jedoch muß in
dieser Ausführungsform
einer der universellen Primer zielspezifisch sein; Z. B. ist einer
der universellen Primer nicht wirklich „universell", vielmehr muß ein Primer
für jedes
Ziel die Anlagerung an eine andere Fängersonde erlauben.
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Daher
offenbart die vorliegende Anmeldung Zielsonden, die universelle
Primingsequenzen, zielspezifische Sequenz(en) und Adaptersequenzen
umfassen. Diese Zielsonden werden dann zu den Zielsequenzen unter
Bildung von Hybridisierungskomplexen zugegeben. Der Fachmann erkennt,
daß die
Hybridisierungskomplexe Teile enthalten, die doppelsträngig sind
(die zielspezifische Sequenzen der Zielsonden, hybridisiert mit
einem Teil der Ziel-mRNA-Sequenz), und Teile, die einzelsträngig sind
(die Enden der Zielsonden, umfassend die universellen Primingsequenzen
und die Adaptersequenzen, und jeder unhybridisierter Teil der Zielsequenz,
wie Poly(A)-Schwänze,
wie hierin dargestellt).
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Bevorzugte
Assayformate der vorliegenden Erfindung werden in den Figuren gezeigt.
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Sobald
die Hybridisierungskomplexe gebildet sind, werden unhybridisierte
Sonden entfernt. Dies ist wichtig, da alle Zielsonden eine gewisse
unvorhersehbare Struktur bilden können, was die Amplifikation
unter Verwendung der universellen Primingsequenzen verkomplizieren
wird. Um daher Spezifität
sicherzustellen (z. B. daß Zielsonden,
gerichtet auf Zielsequenzen, die in der Probe nicht vorliegen, nicht
amplifiziert und nachgewiesen werden), ist es wichtig, alle nicht
hybridisierten Sonden zu entfernen. Die Trennung von unhybridisierten
Zielsonden wird unter Verwendung von Trägern durchgeführt, die
Poly(T)-Sequenzen umfassen.
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Daher
werden beispielsweise Träger
(wie nachstehend definiert), speziell magnetische Kügelchen, umfassend
Poly(T)-Sequenzen, zu dem Gemisch, das die Zielsequenzen und die
Zielsonden umfaßt,
zugegeben. In dieser Ausführungsform
umfassen die ersten Hybridisierungskomplexe einen einzelsträngigen Teil, umfassend
eine Poly(A)-Sequenz, im allgemeinen zwischen 10 und 100te Adenosine.
Der Poly(T)-Träger wird dann
verwendet, um die unhybridisierten Zielsonden von den Hybridisierungskomplexen
zu entfernen. Wenn beispielsweise magnetische Kügelchen verwendet werden, können sie
aus dem Gemisch entfernt und gewaschen werden; nicht-magnetische
Kügelchen
können über Zentrifugation
entfernt und gewaschen werden usw. Alternativ können die Poly(T)-Träger in eine
Säule gepackt
werden und das Assaygemisch läuft
durch. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Poly-A-Sequenz
an der Innenseite eines Rohrs, d. h. eines PCR-Rohrs, das mit Poly(T)
beschichtet ist, immobilisiert. Die Hybridisierungskomplexe werden
dann aus den Kügelchen
unter Verwendung eines Denaturierungsschrittes, wie eines thermischen
Schrittes, freigesetzt (und denaturiert).
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Sobald
die nicht-hybridisierten Sonden (und außerdem, wenn bevorzugt, andere
Sequenzen aus der Probe, die nicht von Interesse sind) entfernt
sind, werden die Hybridisierungskomplexe denaturiert und die Zielsonden
unter Bildung von Amplicons amplifiziert, die dann nachgewiesen
werden. Dies kann in einem von mehreren Wegen durchgeführt werden,
einschließlich
PCR-Amplifikation und „Rolling
circle"-Amplifikation. Außerdem können, wie
nachstehend dargestellt, Markierungen in die Amplicons in einer
Vielzahl von Wegen eingeführt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zielamplifikationstechnik PCR. Die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) wird allgemein verwendet und beschrieben, und umfaßt die Verwendung
von Primerextension, kombiniert mit einer thermischen Kreislaufführung, um
eine Zielsequenz zu amplifizieren; siehe
US-Patente Nr. 4,683,195 und
4,683,202 , und PCR Essential
Data, J. W. Wiley & Sons,
Hrsg. C. R. Newton, 1995.
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Im
allgemeinen kann PCR folgendermaßen kurz beschrieben werden.
Der doppelsträngige
Hybridisierungskomplex wird denaturiert, im allgemeinen durch Erhöhen der
Temperatur, und dann in Gegenwart eines Überschusses eines PCR-Primers
abgekühlt,
der dann mit der ersten universellen Primingstelle hybridisiert. Eine
DNA-Polymerase fungiert
dann so, daß der
Primer mit dNTPs verlängert
wird, was zur Synthese eines neuen Strangs unter Bildung eines Hybridisierungskomplexes
führt.
Die Probe wird dann erneut erhitzt, um den Hybridisierungskomplex
zu spalten, und das Verfahren wird wiederholt. Unter Verwendung
eines zweiten PCR-Primers für
den komplementären
Zielstrang, der mit der zweiten universellen Primingstelle hybridisiert, findet
eine schnelle und exponentielle Amplifikation statt. Daher sind
PCR-Schritte Denaturierung, Anlagerung und Extension. Die Besonderheiten
von PCR sind allgemein bekannt, und umfassen die Verwendung einer thermostabilen
Polymerase, wie Taq-I-Polymerase, und thermische Kreislaufführung. Geeignete
DNA-Polymerasen umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, das
Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase 1, SEQUENASE 1.0 und SEQUENASE 2.0 (U. S. Biochemical),
T5-DNA-Polymerase und Phl29-DNA-Polymerase.
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Die
Reaktion wird initiiert durch Einführen der Zielsonde in eine
Lösung,
umfassend die universellen Primer, eine Polymerase und eine Gruppe
von Nukleotiden. Unter „Nukleotid" ist in diesem Kontext
hierin ein Desoxynukleosid-triphosphat zu verstehen (ebenso Desoxynukleotide
oder dNTPs genannt, z. B. dATP, dTTP, dCTP und dGTP). In einigen
Ausführungsformen,
wie nachstehend dargestellt, können
ein oder mehrere der Nukleotide eine nachweisbare Markierung umfassen,
die entweder eine primäre
oder sekundäre
Markierung sein kann. Außerdem
können
die Nukleotide Nukleotidanaloga in Abhängigkeit von der Konfiguration
des Systems sein. Ebenso können
die Primer eine primäre
oder sekundäre
Markierung umfassen.
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Folglich
erfordert die PCR-Reaktion mindestens einen und bevorzugt zwei PCR-Primer, eine Polymerase
und eine Gruppe von dNTPs. Wie hierin dargestellt, können die
Primer die Markierung umfassen, und ein oder mehrere der dNTPs können eine
Markierung umfassen.
-
Außerdem wird
der Fachmann erkennen, daß andere
Amplifikationsreaktionen verwendet werden können; siehe
WO 00/63437 .
-
Daher
offenbart die vorliegende Anmeldung die Erzeugung von Amplicons
(manchmal hierin als sekundäre
Ziele bezeichnet).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Amplicons mit einer Nachweismarkierung markiert. Unter „Nachweismarkierung" oder „nachweisbare
Markierung" ist
hierin eine Komponente zu verstehen, die den Nachweis ermöglicht.
Dies kann eine primäre
Markierung oder sekundäre
Markierung sein. Folglich können
Nachweismarkierungen primäre
Markierungen (d. h. direkt nachweisbar) oder sekundäre Markierungen (indirekt
nachweisbar) sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nachweismarkierung eine primäre Markierung. Eine primäre Markierung
ist eine, die direkt nachgewiesen werden kann, wie ein Fluorophor.
Im allgemeinen fallen die Markierungen in drei Klassen: a) isotope
Markierungen, die radioaktive oder schwere Isotope sein können; b) magnetische,
elektrische, thermische Markierungen; und c) gefärbte oder lumineszierende Farbstoffe.
Markierungen können
ebenso Enzyme (Meerrettichperoxidase usw.) und magnetische Teilchen
umfassen. Bevorzugte Markierungen umfassen Chromophore oder Phosphore,
sind aber bevorzugt fluoreszierende Farbstoffe. Geeignete Farbstoffe
zur Verwendung in der Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf
beschränkt,
fluoreszierende Lanthanidkomplexe, einschließlich denen von Europium und
Terbium, Fluoreszein, Rhodamin, Tetramethylrhodamin, Eosin, Erythrosin,
Coumarin, Methyl-coumarine, Quantenpunkte (ebenso bezeichnet als „Nanokristalle"), Pyren, Ma lacite-Grün, Stilben,
Lucifer Yellow, Cascade Blue, Texas Red, Cy-Farbstoffe (Cy3, Cy5 usw.),
Alexa-Farbstoffe, Phycoerythin, Bodipy und andere, die in der 6.
Auflage des Molecular Probes Handbook von Richard P. Haugland beschrieben
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine sekundäre
nachweisbare Markierung verwendet. Eine sekundäre Markierung ist eine, die
indirekt nachgewiesen wird; beispielsweise kann eine sekundäre Markierung
mit einer primären
Markierung zum Nachweis binden oder reagieren, kann auf ein weiteres
Produkt einwirken, um eine primäre
Markierung (z. B. Enzyme) zu erzeugen, oder kann die Trennung der
Verbindung, die die sekundäre
Markierung umfaßt,
von den markierten Materialien usw. erlauben. Sekundäre Markierungen
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, einen Bindungspartner
eines Paars von Bindungspartnern wie Biotin/Streptavidin; chemisch
modifizierbare Komponenten; Nukleaseinhibitoren, Enzyme, wie Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatasen, Luciferasen usw.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Markierung ein Bindungspartnerpaar. Beispielsweise kann die Markierung
ein Hapten oder Antigen sein, das seinen Bindungspartner binden
wird. Beispielsweise umfassen geeignete Bindungspartnerpaare, sind
aber nicht darauf beschränkt:
Antigene (wie Proteine (einschließlich Peptide)) und Antikörper (einschließlich Fragmente
davon (FAbs usw.)); Proteine und kleine Moleküle, einschließlich Biotin/Streptavidin;
Enzyme und Substrate oder Inhibitoren; andere Protein-Protein-interagierende
Paare; Rezeptor-Liganden und Kohlenhydrate und ihre Bindungspartner.
Nukleinsäure-Nukleinsäure-Bindungsproteinpaare
sind ebenso verwendbar. Im allgemeinen wird der kleinere Teil des
Paars an das NTP zur Einführung
in den Primer gebunden. Bevorzugte Bindungspartnerpaare umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt,
Biotin (oder Imino-biotin) und Streptavidin, Digeoxinin und Abs,
und ProlinxTM-Reagenzien (siehe www.prolinxinc.com/ie4/home.hmtl).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Bindungspartnerpaar Biotin oder Imino-biotin und ein fluoreszent
markiertes Streptavidin. Imino-biotin ist besonders bevorzugt als
Imino-biotin, das sich von Streptavidin in Puffer mit pH 4,0 löst, wäh rend Biotin
scharfe Denaturierungsmittel erfordert (z. B. 6 M Guanidin HCl,
pH 1,5, oder 90%iges Formamid bei 95 °C).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Bindungspartnerpaar eine primäre Nachweismarkierung (beispielsweise
gebunden an NTP und deshalb an das Amplicon) und einen Antikörper, der
spezifisch an die primäre
Nachweismarkierung bindet. Unter „spezifisch binden" ist hierin zu verstehen,
daß die
Partner mit ausreichender Spezifität binden, um zwischen dem Paar
und anderen Komponenten oder Kontaminanten des Systems zu unterscheiden.
Die Bindung sollte ausreichend sein, um unter den Bedingungen des
Assays gebunden zu bleiben, einschließlich Waschschritten zur Entfernung
nicht-spezifischer Bindung. In einigen Ausführungsformen werden die Dissoziationskonstanten
des Paars weniger als etwa 10–4 bis 10–6 M–1 betragen, wobei
weniger als etwa 10–5 bis 10–9 M–1 bevorzugt
sind und weniger als etwa 10–7-10–9 M–1 besonders
bevorzugt sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Markierung eine chemisch modifizierbare Komponente. In dieser Ausführungsform
werden Markierungen, die reaktive funktionelle Gruppen umfassen, in
die Nukleinsäure
eingeführt.
Die funktionelle Gruppe kann dann anschließend mit einer primären Markierung markiert
werden. Geeignete funktionelle Gruppen umfassen, sind aber nicht
darauf beschränkt,
Aminogrupppen, Carboxygruppen, Maleimidgruppen, Oxogruppen und Thiolgruppen,
wobei Aminogruppen und Thiolgruppen besonders bevorzugt sind. Beispielsweise
können
primäre
Markierungen, die Aminogruppen umfassen, an sekundäre Markierungen,
die Aminogruppen umfassen, beispielsweise unter Verwendung von Linkern,
wie in der Technik bekannt, gebunden werden; beispielsweise homo-
oder heterobifunktionelle Linker, wie allgemein bekannt (siehe Katalog
1994 der Pierce Chemical Company, technischer Abschnitt über Vernetzer,
Seiten 155-200).
-
Wie
hierin dargestellt, kann die Markierung in einer Vielzahl von Wegen
auftreten, was der Fachmann erkennt. Im allgemeinen kann die Markierung
auf einem von zwei Wegen erfolgen: Markierungen werden in Primer
eingeführt,
so daß die
Amplifikationsreaktion zu Amplicons führt, die die Markierungen umfassen,
und die Markierun gen werden an dNTPs gebunden und durch die Polymerase
in die Amplicons eingeführt.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
nutzt einen Primer, umfassend ein Biotin, das verwendet wird, um ein
fluoreszent markiertes Streptavidin zu binden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit, die beim Nachweis
von Nukleinsäuren,
speziell den markierten, hierin dargestellten Amplicons verwendbar
sind. Wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, arbeiten bevorzugte Systeme der Erfindung folgendermaßen. Amplicons
werden (via Hybridisierung) an eine Anordnungsstelle gebunden. Dies
Anlagerung kann entweder direkt an eine Fängersonde auf der Oberfläche durch
die Verwendung von Adaptern oder indirekt unter Verwendung von Fängerextendersonden,
wie hierin dargestellt, erfolgen. In einigen Ausführungsformen
umfaßt
die Zielsequenz selbst die Markierungen. Alternativ wird dann eine
Markierungssonde unter Bildung eines Assaykomplexes hinzugefügt. Die
Anlagerung der Markierungssonde kann direkt (d. h. Hybridisierung
mit einem Teil der Zielsequenz) oder indirekt (d. h. Hybridisierung
mit einer Amplifikationssonde, die mit der Zielsequenz hybridisiert)
erfolgen, wobei alle erforderlichen Nukleinsäuren einen Assaykomplex bilden.
-
Folglich
offenbart die vorliegende Anmeldung Anordnungszusammensetzungen,
umfassend mindestens ein erstes Substrat mit einer Oberfläche, umfassend
einzelne Stellen. Unter „Anordnung" oder „Biochip" ist hierin eine
Vielzahl von Nukleinsäuren
in einem Anordnungsformat zu verstehen, die Größe der Anordnung wird von der
Zusammensetzung und der Endverwendung der Anordnung abhängen. Nukleinsäureanordnungen
sind in der Technik bekannt, und können in einer Vielzahl von
Wegen klassifiziert werden; sowohl geordnete Anordnungen (z. B.
die Fähigkeit,
Chemien an diskreten Stellen zu lösen) als auch zufällige Anordnungen sind
enthalten.
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Geordnete
Anordnungen umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, die,
die unter Verwendung von Photolithographietechniken (Affymetrix
Gene-Chip
TM), Spotbildungstechniken (Syntent
und andere), Drucktechniken (Hewlett Packard und Rosetta), dreidimensionale „Gelpad"-Anordnungen usw.
hergestellt sind. Eine bevorzugte Ausführungsform nutzt Mikrokügelchen
auf einer Vielzahl von Substraten, einschließlich Lichtwellenleiterbündeln, wie
in
WO 99/18434 ,
WO 99/67641 ,
WO 98/40726 und
WO 98/150782 dargestellt.
-
Obwohl
sich der größte Teil
der nachstehenden Erläuterungen
auf die Verwendung von Mikrokügelchenanordnungen
auf Lichtwellenleiterbündel
bezieht, kann jedes Anordnungsformat von Nukleinsäuren auf festen
Trägern
verwendet werden.
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Anordnungen,
enthaltend etwa 2 unterschiedliche bioaktive Mittel (z. B. unterschiedliche
Kügelchen, wenn
Kügelchen
verwendet werden) bis zu vielen Millionen, können hergestellt werden, wobei
sehr große
Anordnungen möglich
sind. Im allgemeinen wird die Anordnung zwei bis zu einer Milliarde
oder mehr in Abhängigkeit
von der Größe der Kügelchen
und des Substrats sowie der Endverwendung der Anordnung umfassen, daher
können
Anordnungen mit sehr hoher Dichte, hoher Dichte, mittlerer Dichte,
geringer Dichte und sehr geringer Dichte hergestellt werden. Bevorzugte
Bereiche für
Anordnungen mit sehr hoher Dichte betragen etwa 10.000.000 bis etwa
2.000.000.000, wobei etwa 100.000.000 bis etwa 1.000.000.000 bevorzugt
ist (alle Zahlen sind in cm2 angegeben).
Anordnungen mit hoher Dichte liegen zwischen etwa 100.000 und etwa
10.000.000, wobei etwa 1.000.000 bis etwa 5.000.000 besonders bevorzugt
sind. Anordnungen mit mittlerer Dichte liegen zwischen etwa 10.000
und etwa 100.000, was besonders bevorzugt ist, und etwa 20.000 und
etwa 50.000, was besonders bevorzugt ist. Anordnungen mit geringer
Dichte betragen im allgemeinen weniger als 10.000, wobei etwa 1.000
bis etwa 6.000 bevorzugt ist. Anordnungen mit sehr geringer Dichte
betragen weniger als 1.000, wobei etwa 10 bis etwa 1000 bevorzugt
sind, und etwa 100 bis etwa 500 besonders bevorzugt sind. In einigen
Ausführungsformen
brauchen die Zusammensetzungen der Erfindung nicht in einem Anordnungsformat
vorliegen; das heißt,
bei einige Ausführungsformen
können
Zusammensetzungen, umfassend ein einzelnes bioaktives Mittel, ebenso
hergestellt werden. Außerdem
können
in einigen Anordnungen mehrere Substrate verwendet werden, entweder
mit unterschiedlichen oder identischen Zusammensetzungen. Daher
können beispielsweise
große
Anordnungen eine Vielzahl von kleineren Substraten umfassen.
-
Außerdem ist
es ein Vorteil der offenbarten Zusammensetzungen, daß speziell
durch die Verwendung der Lichtwellenleitertechnologie Anordnungen
mit extrem hoher Dichte hergestellt werden können. Da Kügelchen von 200 μm oder weniger
(mit Kügelchen
von 200 nm möglich)
verwendet werden können,
und sehr kleine Fasern bekannt sind, ist es somit beispielsweise
möglich,
daß 1
mm2 Lichtwellenleiterbündel bis zu 40.000 oder mehr
(in einigen Fällen
1 Million) unterschiedliche Elemente (z. B. Fasern und Kügelchen)
aufweist, wobei Dichten von mehr als 25.000.000 einzelnen Kügelchen
und Fasern (außerdem
in einigen Fällen
bis zu 50 bis 100 Millionen) pro 0,5 cm2 erhältlich sind
(4 Millionen pro cm2 für 5 μm Mittenabstand und 100 Millionen
pro cm2 für 1 μm Mittenabstand).
-
Unter „Substrat" oder „fester
Träger" oder anderen grammatischen Äquivalenten
ist hierin jedes Material zu verstehen, das modifiziert werden kann,
so daß diskrete
einzelne Stellen enthalten sind, die für die Anlagerung oder Verbindung
von Kügelchen
geeignet sind, und für
mindestens ein Nachweisverfahren geeignet ist. Der Fachmann erkennt,
daß die
Anzahl an möglichen
Substraten sehr groß ist.
Mögliche
Substrate umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Glas
und modifiziertes oder funktionalisiertes Glas, Kunststoffe (einschließlich Acryl,
Polystyrol und Copolymere von Styrol und andere Materialien, Polypropylen,
Polyethylen, Polybutylen, Polyurethane, Teflon usw.), Polysaccharide,
Nylon oder Nitrocellulose, Harze, Silciumdioxid oder Siliciumdioxid-basierende
Materialien, einschließlich
Silicium und modifiziertes Silicium, Kohlenstoff, Metalle, anorganische
Gläser,
Kunststoffe, Lichtwellenleiterbündel
und eine Vielzahl von anderen Polymeren. Im allgemeinen erlauben
die Substrate den optischen Nachweis und fluoreszieren selbst nicht
merklich.
-
Im
allgemeinen ist das Substrat flach (eben), obwohl, was der Fachmann
erkennt, andere Konfigurationen der Substrate ebenso verwendet werden
können;
beispielsweise können
dreidimensionale Konfigurationen verwendet werden, beispielsweise
durch Einbetten der Kügelchen
in einen porösen
Block aus Kunststoff, der Proben Zugang zu den Kügelchen erlaubt, und Verwendung
eines konfokalen Mikroskops für
den Nachweis. Ebenso können
die Kügelchen
zur Durchflußprobenanalyse
auf der Innenseite eines Rohrs plaziert werden, um das Probenvolumen
zu minimieren.
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Bevorzugte
Substrate umfassen Lichtwellenleiterbündel, wie nachstehend erläutert, und
flache ebene Substrate, wie Glas, Polystyrol und andere Kunststoffe
und Acryl.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein Lichtwellenleiterbündel oder eine Lichtwellenleiterbündelanordnung,
wie sie im allgemeinen in
WO98/40726 ,
WO98/50782 beschrieben werden.
Bevorzugte Ausführungsformen
nutzen vorgeformte unitäre
Lichtwellenleiteranordnungen. Unter „vorgeformter unitärer Lichtwellenleiteranordnung" ist hierin eine
Anordnung von diskreten einzelnen Lichtwellenleitersträngen zu
verstehen, die koaxial angeordnet und entlang ihrer Längen verbunden
sind. Die Faserstränge
sind im allgemeinen einzeln überzogen.
Jedoch ist ein Merkmal, das eine vorgeformte unitäre Anordnung
von anderen Lichtwellenleiterformaten unterscheidet, daß die Fasern
nicht einzeln physikalisch manipulierbar sind; das heißt, ein
Strang kann im allgemeinen an irgendeinem Punkt entlang seiner Länge von
einem anderen Faserstrang nicht physikalisch getrennt werden.
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Im
allgemeinen kann die Anordnung von Anordnungszusammensetzungen der
Erfindung in mehreren Wegen konfiguriert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform,
wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, wird ein „Einkomponentensystem" verwendet. Das heißt, ein
erstes Substrat, umfassend eine Vielzahl von Assaylokationen (manchmal
hierin als „Assaylöcher" bezeichnet), wie
eine Mikrotiterplatte, wird so konfiguriert, daß jede Assaylokation eine einzelne
Anordnung enthält.
Das heißt,
die Assaylokation und die Anordnungslokation sind dieselben. Beispielsweise
kann das Kunststoffmaterial der Mikrotiterplatte so gebildet werden,
daß eine
Vielzahl von „Kugellöchern" im Boden von jedem
der Assaylöcher
enthalten ist. Kügelchen,
enthaltend die Fängersonden
der Erfindung, können
dann in die Kugellöcher
in jeder Assaylokation geladen werden, wie nachstehend ausführlicher
dargestellt.
-
Alternativ
kann ein „Zweikomponentensystem" verwendet werden.
In dieser Ausführungsform
werden die einzelnen Anordnungen auf einem zweiten Substrat gebildet,
das dann angepaßt
oder in das erste Mikrotiterplattensubstrat „getaucht" werden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform
nutzt Lichtwellenleiterbündel als
die einzelnen Anordnungen, im allgemeinen mit „Kugellöchern", die in eine Oberfläche von jeder einzelnen Faser
geätzt
sind, so daß die
Kügelchen,
die die Fängersonden
ent halten, auf das Ende des Lichtwellenleiterbündels geladen werden. Die zusammengesetzte
Anordnung umfaßt
daher eine Vielzahl von einzelnen Anordnungen, die so konfiguriert
sind, daß sie
in die Löcher
einer Mikrotiterplatte passen.
-
Unter „zusammengesetzter
Anordnung" oder „Kombinationsanordnung" oder grammatischen Äquivalenten
ist hierin eine Vielzahl von einzelnen Anordnungen zu verstehen,
wie oben dargestellt. Im allgemeinen wird die Anzahl an einzelnen
Anordnungen durch die Größe der verwendeten
Mikrotiterplatte bestimmt; daher nutzen 96-Loch-, 384-Loch- und
1536-Loch-Mikrotiterplatten zusammengesetzte Anordnungen, umfassend 96,
384 und 1536 einzelne Anordnungen, obwohl, was der Fachmann erkennt,
nicht jedes Mikrotiterloch eine einzelne Anordnung enthalten muß. Es sollte
angemerkt werden, daß die
zusammengesetzten Anordnungen einzelne Anordnungen, die identisch, ähnlich oder
unterschiedlich sind, umfassen können.
Das heißt,
es kann in einigen Ausführungsformen
wünschenswert
sein, dieselben 2.000 Assays auf 96 unterschiedlichen Proben durchzuführen; alternativ
kann die Durchführung
von 192.000 Experimenten auf derselben Probe (d. h. dieselbe Probe
in jedem der 96 Löcher)
wünschenswert
sein. Alternativ zur Redundanz/Qualitäts-Kontrolle könnte jede Reihe oder Säule der
zusammengesetzten Anordnung dieselbe sein. Der Fachmann erkennt,
daß es
eine Vielzahl an Wegen gibt, das System zu konfigurieren. Außerdem kann
die zufällige
Beschaffenheit der Anordnungen bedeuten, daß dieselbe Population an Kügelchen
zu zwei unterschiedlichen Oberflächen
zugegeben werden kann, was zu im wesentlichen ähnlichen, aber möglicherweise
nicht identischen Anordnungen führt.
-
Mindestens
eine Oberfläche
des Substrats wird modifiziert, um diskrete, einzelne Stellen für die spätere Anbindung
von Mikrokügelchen
zu enthalten. Diese Stellen können
physikalisch veränderte
Stellen umfassen, d. h. physikalische Konfigurationen, wie Löcher oder
kleine Vertiefungen in dem Substrat, die die Kügelchen rückhalten können, so daß ein Mikrokügelchen
in dem Loch verbleiben kann, oder die Verwendung von anderen Kräften (magnetisch
oder kompressiv), oder chemisch veränderte oder aktive Stellen,
wie chemisch funktionalisierte Stellen, elektrostatisch veränderte Stellen,
hydrophob/hydrophil funktionalisierte Stellen, Haftpunkte usw.
-
Die
Stellen können
ein Muster bilden, d. h. eine regelmäßige Gestalt oder Konfiguration,
oder zufällig verteilt.
Eine bevorzugte Ausführungsform
nutzt ein regelmäßiges Muster
von Stellen, so daß die
Stellen in der X-Y-Koordinatenebene adressiert werden können. „Muster" in diesem Sinne
umfaßt
eine sich wiederholende Einheitszelle, bevorzugt eine, die eine
hohe Dichte an Kügelchen
auf dem Substrat erlaubt. Jedoch sollte angemerkt werden, daß diese
Stellen keine diskreten Stellen sein brauchen. Das heißt, es ist
möglich,
eine einheitliche Oberfläche
von adhäsiven
oder chemischen Funktionalitäten
zu verwenden, die beispielsweise die Anlagerung von Kügelchen
an jeder Stelle erlauben. Das heißt, die Oberfläche des
Substrats ist so modifiziert, daß die Anlagerung von Mikrokügelchen
an einzelnen Stellen möglich
ist, unabhängig
davon, ob die Stellen an andere Stellen angrenzen oder nicht. Daher
kann die Oberfläche
des Substrats so modifiziert werden, daß diskrete Stellen gebildet
werden, die nur ein einzelnes verbundenes Kügelchen aufweisen können, oder
alternativ wird die Oberfläche
des Substrats modifiziert und die Kügelchen können irgendwo nach unten gehen, aber
sie enden an diskreten Stellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Oberfläche
des Substrats modifiziert, so daß sie Löcher enthält, d. h. Vertiefungen in der
Oberfläche
des Substrats. Dies kann, wie allgemein in der Technik bekannt,
unter Verwendung einer Vielzahl von Techniken durchgeführt werden,
einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Photolithographie, Stanztechniken, Formungstechniken und Mikroätztechniken.
Der Fachmann erkennt, daß die
verwendete Technik von der Zusammensetzung und der Form des Substrats
abhängen
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden physikalische Veränderungen
in einer Oberfläche
des Substrats durchgeführt,
um die Stellen zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein Lichtwellenleiterbündel und die Oberfläche des
Substrats ist ein terminales Ende des Faserbündels, wie im allgemeinen in
US-Patent 6023540 (8. Febr.
2000) beschrieben. In dieser Ausführungsform werden die Löcher in
einem terminalen oder distalen Ende eines Lichtwellenleiterbündels, umfassend
einzelne Fasern, hergestellt. Hinsichtlich des Überziehens werden in dieser
Ausführungsform
die Kerne der einzelnen Fasern geätzt, so daß kleine Löcher oder Vertiefungen an einem
Ende der Fasern gebildet werden. Die erforderliche Tiefe der Löcher wird
von der Größe der Kügelchen,
die zu den Löchern
zugegeben werden sollen, abhängen.
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Im
allgemeinen werden in dieser Ausführungsform die Mikrokügelchen
nicht-kovalent in den Löchern gebunden,
obwohl die Löcher
außerdem
chemisch funktionalisiert werden können, wie im allgemeinen nachstehend
beschrieben, Vernetzungsmittel verwendet werden können, oder
eine physikalische Barriere, d. h. ein Film oder eine Membran, über den
Kügelchen
verwendet werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Oberfläche
des Substrats so modifiziert, daß chemisch modifizierte Stellen
enthalten sind, die verwendet werden können, um die Mikrokügelchen
der Erfindung entweder kovalent oder nicht-kovalent an den diskreten
Stellen oder Lokationen auf dem Substrat zu befestigen. „Chemisch
modifizierte Stellen" in
diesem Kontext umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, die Hinzufügung eines
Musters von chemischen funktionellen Gruppen, einschließlich Aminogruppen,
Carboxygruppen, Oxogruppen und Thiolgruppen, die verwendet werden
können,
um kovalent Mikrokügelchen
zu binden, die im allgemeinen ebenso entsprechende reaktive funktionelle
Gruppen enthalten; die Hinzufügung
eines Musters eines Adhäsivs,
das verwendet werden kann, um Mikrokügelchen zu binden (entweder
durch vorherige chemische Funktionalisierung für die Zugabe des Adhäsivs oder
direkte Zugabe des Adhäsivs);
die Hinzufügung
eines Musters von geladenen Gruppen (ähnlich den chemischen Funktionalitäten) für die elektrostatische
Anlagerung der Mikrokügelchen,
d. h. wenn die Mikrokügelchen
entgegengesetzt zu den Stellen geladene Gruppen umfassen; die Hinzufügung eines
Musters von chemischen funktionellen Gruppen, die die Stellen unterschiedlich
hydrophob oder hydrophil machen, so daß die Zugabe von ähnlichen
hydrophoben oder hydrophilen Mikrokügelchen unter geeigneten experimentellen
Bedingungen zur Verbindung der Mikrokügelchen mit den Stellen auf
der Grundlage der Hydroaffinität
führt.
Beispielsweise treibt in einem wässerigen
System die Verwendung von hydrophoben Stellen mit hydrophoben Kügelchen
die Anbindung der Kügelchen
bevorzugt auf den Stellen an. Wie oben dargestellt, umfaßt das „Muster" in diesem Sinne
die Verwendung einer einheitlichen Behandlung der Oberfläche, um
die Anlagerung der Kügelchen
an diskrete Stellen sowie die Behandlung der Oberfläche zu ermöglichen,
was zu diskreten Stellen führt.
Der Fachmann erkennt, daß dies
auf einer Vielzahl von Wegen erreicht werden kann.
-
In
einigen Ausführungsformen
werden die Kügelchen
nicht mit einem Substrat verbunden. Das heißt, die Kügelchen sind in Lösung oder
werden nicht auf einem gemusterten Substrat verteilt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung ferner eine Population
von Mikrokügelchen.
Unter „Population" ist hierin eine
Vielzahl von Kügelchen
zu verstehen, wie oben für
die Anordnungen dargestellt. Innerhalb der Population sind separate
Unterpopulationen, die ein einzelnes Mikrokügelchen oder mehrere identische
Mikrokügelchen
sein können.
Das heißt,
in einigen Ausführungsformen
kann, wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, die Anordnung nur ein einzelnes Kügelchen für jede Fängersonde enthalten; bevorzugte
Ausführungsformen
nutzen eine Vielzahl von Kügelchen
von jedem Typ.
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Unter „Mikrokügelchen" oder „Kügelchen" oder „Teilchen" oder grammatischen Äquivalenten
sind hierin kleine diskrete Teilchen zu verstehen. Die Zusammensetzung
der Kügelchen
wird in Abhängigkeit
von der Klasse der Fängersonde
und dem Syntheseverfahren variieren. Geeignete Kügelchenzusammensetzungen umfassen
die, die bei der Peptidsynthese, Nukleinsäuresynthese und der Synthese
der organischen Komponente verwendet werden, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Kunststoffe, Keramiken, Glas, Polystyrol, Methylstyrol, Acrylpolymere,
paramagnetische Materialien, Thoriumoxidsol, Graphitkohle, Titandioxid,
Latex oder vernetzte Dextrane, wie Sepharose, Cellulose, Nylon,
vernetzte Mizellen und Teflon. „Microsphere Detection Guide" von Bangs Laborstories,
Fishers IN ist eine hilfreiche Richtlinie.
-
Die
Kügelchen
müssen
nicht sphärisch
sein; unregelmäßige Teilchen
können
verwendet werden. Außerdem
können
die Kügelchen
porös sein,
wodurch die Oberfläche
der Kügelchen,
die für
die Fängersondenanlagerung
oder Markierungsanlagerung zur Verfügung steht, erhöht wird.
Die Kügelchengröße liegt
zwischen Nanometern, d. h. 100 nm, und Millimetern, d. h. 1 mm,
wobei Kügelchen
mit etwa 0,2 μm
bis etwa 200 μm bevorzugt
sind, und etwa 0,5 bis etwa 5 μm
besonders bevorzugt sind, obwohl in einigen Ausführungsformen kleinere Kügelchen
verwendet werden können.
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Es
sollte angemerkt werden, daß eine
Schlüsselkomponente
der Erfindung die Verwendung eines Substrat/Kügelchen-Paars ist, das die
Verbindung oder Anlagerung der Kügelchen
an diskrete Stellen auf der Oberfläche des Substrats erlaubt,
so daß sich
die Kügelchen
während
des Verlaufs des Assays nicht bewegen.
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Jedes
Mikrokügelchen
umfaßt
eine Fängersonde,
obwohl, was der Fachmann erkennt, es einige Mikrokügelchen,
die keine Fängersonde
enthalten, in Abhängigkeit
von dem Syntheseverfahren geben kann.
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Die
Anlagerung der Nukleinsäuren
kann auf einer Vielzahl von Wegen durchgeführt werden, was der Fachmann
erkennt, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
chemisches oder Affinitätsfangen
(beispielsweise einschließlich
der Einführung
von derivatisierten Nukleotiden, wie AminoLink oder biotinylierten
Nukleotiden, die verwendet werden können, um die Nukleinsäure an eine
Oberfläche
zu binden, sowie Affinitätsfangen
durch Hybridisierung), Vernetzen und elektrostatische Anlagerung
usw. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird Affinitätsfangen
verwendet, um die Nukleinsäuren
an die Kügelchen
zu binden. Zum Beispiel können Nukleinsäuren beispielsweise
mit einem Element eines Bindungspaars derivatisiert werden, wobei
die Kügelchen
mit dem anderen Element des Bindungspaars derivatisiert werden.
Geeignete Bindungspaare sind, wie hierin beschrieben, IBL/DBL-Paare.
Beispielsweise können
die Nukleinsäuren
biotinyliert werden (beispielsweise unter Verwendung enzymatischer
Einführung
von biotinylierten Nukleotiden, durch photoaktiviertes Vernetzen
von Biotin). Biotinylierte Nukleinsäuren können dann auf Streptavidinbeschichteten
Kügelchen
eingefangen werden, was in der Technik bekannt ist. Ebenso können andere
Hapten-Rezeptor-Kombinationen verwendet werden, wie Digoxigenin-
und Anti-Digoxigenin-Antikörper.
Alternativ können
chemische Gruppen in Form von derivatisierten Nukleotiden hinzugefügt werden,
die dann verwendet werden können,
um die Nukleinsäure
zu der Oberfläche
hinzuzufügen.
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Bevorzugte
Anlagerungen sind kovalent, obwohl sogar relativ schwache Interaktionen
(d. h. nicht-kovalent) ausreichend sein können, um eine Nukleinsäure an eine
Oberfläche
zu binden, wenn es mehrere Anlagerungsstellen für jede Nukleinsäure gibt.
Daher können
beispielsweise elektrostatische Interaktionen für die Anlagerung verwendet
werden, beispielsweise durch Kügelchen,
die die entgegengesetzte Ladung zu dem bioaktiven Mittel tragen.
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Ebenso
kann das Affinitätsfangen
unter Verwendung von Hybridisierung verwendet werden, um Nukleinsäuren an
Kügelchen
zu binden. Alternativ kann chemisches Vernetzen beispielsweise durch
photoaktiviertes Vernetzen von Thymidin mit reaktiven Gruppen durchgeführt werden,
was in der Technik bekannt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
jedes Kügelchen
einen einzelnen Typ einer Fängersonde,
obwohl eine Vielzahl an einzelnen Fängersonden bevorzugt an jedes
Kügelchen
gebunden wird. Ebenso nutzen bevorzugte Ausführungsformen mehr als ein Mikrokügelchen,
enthaltend eine einmalige Fängersonde; das
heißt,
es gibt eine Redundanz, die in das System durch die Verwendung von
Unterpopulationen von Mikrokügelchen
eingebaut ist, wobei jedes Mikrokügelchen in der Unterpopulation
dieselbe Fängersonde
enthält.
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Der
Fachmann erkennt, daß die
Fängersonden
entweder direkt auf den Kügelchen
synthetisiert werden können,
oder hergestellt und dann nach der Synthese angelagert werden können. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Linker verwendet, um die Fängersonde mit den Kügelchen
zu verbinden, um sowohl gute Anlagerung als auch ausreichende Flexibilität zu ermöglichen,
um gute Interaktion mit dem Zielmolekül zu ermöglichen, und um unerwünschte Bindungsreaktionen
zu vermeiden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Fängersonden
direkt auf den Kügelchen
synthetisiert. Wie in der Technik bekannt, werden viele Klassen
von chemischen Verbindungen derzeit auf festen Trägern synthetisiert,
wie Peptide, organische Komponenten und Nukleinsäuren. Es ist eine relativ einfache
Angelegenheit, die derzeitigen Synthesetechniken anzupassen, um
Kügelchen
zu verwenden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Fängersonden
zunächst
synthetisiert und dann kovalent an die Kügelchen gebunden. Der Fachmann
erkennt, daß dies
in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Fängersonden
und den Kügelchen
durchgeführt
wird. Die Funktionalisierung von festen Trägeroberflächen, wie bestimmten Polymeren
mit chemisch reaktiven Gruppen, wie Thiolen, Aminen, Carboxylen
usw., ist in der Technik allgemein bekannt. Folglich können „pure" Mikrokügelchen
verwendet werden, die Oberflächenchemien
aufweisen, die die Anlagerung der gewünschten Funktionalität durch
den Nutzer erleichtern. Einige Beispiele dieser Oberflächenchemien
für pure
Mikrokügelchen
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Aminogruppen, einschließlich aliphatischen
und aromatischen Aminen, Carbonsäuren,
Aldehyden, Amiden, Chlormethylgruppen, Hydrazid, Hydroxylgruppen,
Sulfonaten und Sulfaten.
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Wenn
zufällige
Anordnungen verwendet werden, muß ein Kodierungs-/Dekodierungs-System
verwendet werden. Beispielsweise, wenn Mikrokügelchenanordnungen verwendet
werden, werden die Kügelchen
im allgemeinen zufällig
auf das Substrat gegeben; an sich gibt es mehrere Wege zur Korrelation
der Funktionalität auf
den Kügelchen
mit ihrer Lokation, einschließlich
der Einführung
von einmaligen optischen Signaturen, im allgemeinen fluoreszierende
Farbstoffe, die verwendet werden könnten, um die Nukleinsäure auf
irgendeinem speziellen Kügelchen
zu identifizieren. Dies ermöglicht
die Synthese der Fängersonden,
die von ihrem Platz auf einer Anordnung getrennt werden, d. h. die
Fängersonden
können
auf den Kügelchen
synthetisiert werden, und dann werden die Kügelchen zufällig auf einer gemusterten
Oberfläche
verteilt. Da die Kügelchen
zunächst mit
einer optischen Signatur kodiert werden, bedeutet dies, daß die Anordnung
später „dekodiert" werden kann, d.
h., daß,
nachdem die Anordnung hergestellt worden ist, eine Korrelation der
Lokation einer einzelnen Stelle auf der Anordnung mit dem Kügelchen
oder der Sonde an der speziellen Stelle hergestellt werden kann. Dies
bedeutet, daß die
Kügelchen
zufällig
auf der Anordnung verteilt werden können, ein schnelles und preisgünstiges
Verfahren im Vergleich zu entweder der in-situ-Synthese oder Spotbildungstechniken
des Standes der Technik.
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Jedoch
ist der Nachteil dieser Verfahren, daß bei einer großen Anordnung
das System eine große
Vielzahl an unterschiedlichen optischen Signaturen erfordert, die
schwierig oder zeitaufwendig zu nutzen sind. Folglich stellt die
vorliegende Erfindung mehrere Verbesserungen gegenüber diesen
Verfahren bereit, die im allgemeinen auf Verfahren zum Kodieren
und Dekodieren der Anordnungen gerichtet sind. Das heißt, der Fachmann
erkennt, daß die
Plazierung der Fängersonden
im allgemeinen zufällig
ist, und daher ein Kodierungs-/Dekodierungsystem erforderlich ist,
um die Sonde an jeder Lokation in der Anordnung zu identifizieren. Dies
kann in einer Vielzahl von Wegen durchgeführt werden, wie nachstehend
ausführlicher
dargestellt, und umfaßt
im allgemeinen: a) die Verwendung eines dekodierenden Bindungsliganden
(DBL), im allgemeinen direkt markiert, der entweder an die Fängersonde
oder Identifikationsbindungsliganden (IBLs), die an die Kügelchen
gebunden sind, bindet; b) Positionsdekodieren, beispielsweise durch
entweder Targetieren der Plazierung von Kügelchen (beispielsweise unter
Verwendung photoaktivierbarer oder photospaltbarer Komponenten,
um die selektive Zugabe von Kügelchen
zu speziellen Lokationen zu ermöglichen),
oder durch die Verwendung von entweder Subbündeln oder selektiver Ladung
der Stellen, wie nachstehend ausführlicher dargestellt; c) selektives
Dekodieren, wobei nur die Kügelchen,
die an ein Ziel binden, dekodiert werden; oder d) Kombinationen
von diesen. In einigen Fällen,
wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, kann diese Dekodierung für alle Kügelchen erfolgen, oder nur
für die,
die eine spezielle Zielsequenz binden. Ebenso kann dies entweder
vor oder nach der Zugabe einer Zielsequenz stattfinden. Außerdem,
wie hierin dargestellt, können die
nachgewiesenen Zielsequenzen entweder eine primäre Zielsequenz (z. B. eine
Patientenprobe) oder ein Reaktionsprodukt aus einem der hierin beschriebenen
Verfahren sein (z. B. eine verlängerte
SBE-Sonde, eine ligierte Sonde, eine gespaltene Signalsonde usw.).
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Sobald
die Identität
(d. h. das tatsächliche
Mittel) und die Lokation von jedem Mikrokügelchen in der Anordnung festgestellt
worden sind, wird die Anordnung den Proben, enthaltend die Zielsequenzen,
ausgesetzt, obwohl, wie nachstehend dargestellt, dies ebenso vor
oder während
der Analyse durchgeführt
werden kann. Die Zielsequenzen können
mit den Fängersonden
hybridisieren (entweder direkt oder indirekt), wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, was zu einer Veränderung
in dem optischen Signal eines speziellen Kügelchens führt.
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In
der vorliegenden Erfindung beruht das „Dekodieren" nicht auf der Verwendung
von optischen Signaturen, sondern vielmehr auf der Verwendung von
dekodierenden Bindungsliganden, die während eines Dekodierungsschrittes
hinzugeführt
werden. Die dekodierenden Bindungsliganden werden an entweder einen anderen
Identifikationsbindungsligandenpartner, der auf den Kügelchen
plaziert ist, oder an die Fängersonde selbst
binden. Die dekodierenden Bindungsliganden sind entweder direkt
oder indirekt markiert, und daher erfolgt die Dekodierung durch
Nachweisen der Gegenwart der Markierung. Unter Verwendung von Pools
von dekodierenden Bindungsliganden in einer aufeinanderfolgenden
Weise ist es möglich,
die Anzahl an erforderlichen Dekodierungsschritten weitgehend zu
minimieren.
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In
einigen Ausführungsformen
können
die Mikrokügelchen
außerdem
Identifikationsbindungsliganden zur Verwendung in bestimmten Dekodierungssystemen
umfassen. Unter „Identifikationsbindungsliganden" oder „IBLs" ist hierin eine
Verbindung zu verstehen, die speziell einen entsprechenden Dekodierungsbindungsliganden
(DBL) binden wird, um die Ermittlung der Identität der Fängersonde, die an dem Kügelchen
anlagert ist, zu erleichtern. Das heißt, der IBL und der entsprechende
DBL bilden ein Bindungspartnerpaar. Unter „speziell binden" ist hierin zu verstehen,
daß IBL
sein DBL mit einer Spezifität
bindet, die ausreichend ist, um zwischen dem entsprechenden DBL
und anderen DBLs (das heißt,
DBLs für
andere IBLs) oder anderen Komponenten oder Kontaminanten des Systems
zu unterscheiden. Die Bindung sollte ausreichend sein, um unter
den Bedingungen des Dekodierungsschrittes gebunden zu bleiben, einschließlich Waschschritten
zur Entfernung nicht-spezifischer Bindung. In einigen Ausführungsformen
werden beispielsweise, wenn die IBLs und entsprechenden DBLs Proteine
oder Nukleinsäuren
sind, die Dissoziationskonstanten des IBL zu seinem DBL weniger als
etwa 10–4 bis
10–6 M–1 betragen,
wobei weniger als 10–5 bis 10–9 M–1 bevorzugt
ist und weniger als etwa 10–7 bis 10–9 M–1 besonders
bevorzugt ist.
-
IBL-DBL-Bindungspaare
sind bekannt oder können
ohne weiteres unter Verwendung bekannter Techniken gefunden werden.
Beispielsweise umfassen, wenn das IBL ein Protein ist, die DBLs
Proteine (speziell einschließlich
Antikörpern
oder Fragmenten davon (FAbs usw.)) oder kleine Moleküle, oder
umgekehrt (der IBL ist ein Antiköper,
und der DBL ist ein Protein). Metallionen-Metallionen-Liganden oder
Chelatbildnerpaare sind ebenso nützlich.
Antigen-Antikörper-Paare,
Enzyme und Substrate oder Inhibitoren, andere Protein-Protein-interagierende
Paare, Rezeptor-Liganden, komplementäre Nukleinsäuren und Kohlenhydrate und
ihre Bindungspartner sind ebenso geeignete Bindungspaare. Paare
aus Nukleinsäure
und Nukleinsäure-bindendem Protein
sind ebenso nützlich.
Ebenso, wie im allgemeinen in den
US-Patenten
5,270,163 ,
5,475,096 ,
5,567,588 ,
5,595,877 ,
5,637,459 ,
5,683,867 ,
6,705,337 und verwandten Patenten
beschrieben, können
Nukleinsäure-„Aptamere" zum Binden an so
gut wie jedes Ziel entwickelt werden; ein solches Aptamer-Ziel-Paar kann
als das IBL-DBL-Paar verwendet werden. Ebenso gibt es eine breite
Palette an Literatur, die sich auf die Entwicklung von Bindungspaaren,
basierend auf Verfahren der kombinatorischen Chemie, bezieht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der IBL ein Molekül,
dessen Farbe oder Lumineszenzeigenschaften sich in Gegenwart eines
selektiv-bindenden DBLs verändern.
Beispielsweise kann der IBL ein fluoreszierender pH-Indikator sein,
dessen Emissionsintensität
sich mit dem pH verändert.
Ebenso kann der IBL ein fluoreszierender Ionenindikator sein, dessen
Emissionseigenschaften sich mit der Ionenkonzentration verändern.
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Alternativ
ist der IBL ein Molekül,
dessen Farbe oder Lumineszenzeigenschaften sich in Gegenwart von
verschiedenen Lösungsmitteln
verändern.
Beispielsweise kann der IBL ein fluoreszierendes Molekül, wie ein
Ethidiumsalz sein, dessen Fluoreszenzintensität sich in hydrophoben Umgebungen
erhöht.
Ebenso kann der IBL ein Derivat oder Flureszein sein, dessen Farbe
sich zwischen wässerigen
und nicht-polaren
Lösungsmitteln
verändert.
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In
einer Ausführungsform
kann der DBL an ein Kügelchen
gebunden sein, d. h. ein „Dekodierungskügelchen", das eine Markierung,
wie ein Fluorophor, tragen kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das IBL-DBL-Paar im wesentlichen komplementäre einzelsträngige Nukleinsäuren. In
dieser Ausführungsform
können
die Bindungsliganden als „Identifikationssonden" oder „Dekodierungssonden" bezeichnet werden.
Im allgemeinen haben die Identifikations- und Dekodierungssonden
eine Länge
von etwa 4 bis etwa 1000 Basenpaaren, wobei etwa 6 bis etwa 100
bevorzugt ist, und etwa 8 bis etwa 40 besonders bevorzugt ist. Was
wichtig ist, ist, daß die
Sonden lang genug sind, um spezifisch zu sein, d. h. um zwischen
unterschiedlichen IBL-DBL-Paaren zu unterscheiden, jedoch kurz genug sind,
um sowohl a) Dissoziation, wenn notwendig, unter geeigneten experimentellen
Bedingungen als auch b) eine effiziente Hybridisierung zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, binden die IBLs nicht an DBLs. Die IBLs werden vielmehr
als Identifikationskomponenten („IMs") verwendet, die direkt identifiziert
werden, beispielsweise durch die Verwendung von Massenspektroskopie.
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Alternativ
sind in einer bevorzugten Ausführungsform
der IRL und die Fängersonde
dieselbe Komponente; daher kann beispielsweise, wie hierin dargestellt,
speziell wenn keine optischen Signaturen verwendet werden, die Fängersonde
sowohl als Identifikationsmittel als auch als Mittel dienen. Beispielsweise
kann in dem Fall von Nukleinsäuren
die Kügelchen-gebundene
Sonde (die als die Fängersonden
dient) ebenso Dekodierungssonden binden, um die Sequenz der Sonde
auf dem Kügelchen
zu identifizieren. Daher binden in dieser Ausführungsform die DBLs an die
Fängersonden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Mikrokügelchen
eine optische Signatur enthalten. Das heißt, wie in
US-Patent 6023540 (8. Feb. 2000) dargestellt,
es war gemäß der vorherigen
Arbeit vorgesehen, daß jede
Unterpopulation von Mikrokügelchen
eine einmalige optische Signatur oder optische Markierung umfaßt, die
verwendet wird, um die einmalige Fängersonde der Unterpopulation
von Mikrokügelchen
zu identifizieren; das heißt,
das Dekodieren nutzt die optischen Eigenschaften der Kügelchen,
so daß ein
Kügelchen, umfassend
die einmalige optische Signatur, von Kügelchen an anderen Stellen
mit anderen optischen Signaturen unterschieden werden kann. Daher
wies die vorherige Arbeit jeder Fängersonde eine einmalige optische Signatur
zu, so daß alle
Mikrokügelchen,
die die Fängersonden
umfassen, auf der Grundlage der Signatur identifizierbar sind. Diese
optischen Signaturen umfaßten
Farbstoffe, normalerweise Chromophore oder Fluorophore, die eingefangen
oder an die Kügelchen
selbst gebunden wurden. Die Verschiedenheit von optischen Signaturen
nutzten unterschiedliche Fluorochrome, unterschiedliche Verhältnisse
an Gemischen aus Fluorochromen und unterschiedliche Konzentrationen
(Intensitäten)
von Fluorochromen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beruht die vorliegende Erfindung nicht ausschließlich auf der Verwendung von
optischen Eigenschaften, um die Anordnungen zu dekodieren. Jedoch
ist es, was der Fachmann erkennt, in einigen Ausführungsformen
möglich,
optische Signaturen als ein zusätzliches
Kodierungsverfahren zusammen mit dem vorhandenen System zu nutzen.
Daher kann beispielsweise, wie nachstehend ausführlicher dargestellt, die Größe der Anordnung
effektiv erhöht
werden, während
eine einzelne Gruppe von Dekodierungskomponenten in mehreren Wegen
verwendet wird, wobei einer davon die Verwendung von optischen Signaturen
auf einigen Kügelchen
ist. Unter Verwendung einer „Gruppe" von dekodierenden
Molekülen ermöglicht daher
die Verwendung von zwei Populationen von Kügelchen, eine mit einer optischen
Signatur und eine ohne, beispielsweise die effektive Verdopplung
der Anordnungsgröße. Die
Verwendung von mehreren optischen Signaturen erhöht ebenso die mögliche Größe der Anordnung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
jede Unterpopulation von Kügelchen
eine Vielzahl von unterschiedlichen IBLs. Unter Verwendung einer
Vielzahl von unterschiedlichen IBLs zum Kodieren jeder Fängersonde
wird die Anzahl an möglichen
einmaligen Codes wesentlich erhöht.
Das heißt,
unter Verwendung eines einmaligen IBL pro Fängersonde wird die Größe der Anordnung
die Anzahl an einmaligen IBLs sein (vorausgesetzt, daß keine „Wiederverwendung" stattfindet, wie
nachstehend dargestellt). Jedoch kann unter Verwendung einer Vielzahl
an unterschiedlichen IBLs pro Kügelchen,
n, die Größe der Anordnung
auf 2n erhöht werden, wenn die Gegenwart
oder Abwesenheit von jedem IBL als der Indikator verwendet wird.
Beispiels weise erzeugt die Zuweisung von 10 IBLs pro Kügelchen
einen binären
Code von 10 Bit, wobei jedes Bit als „1" (IBL liegt vor) oder „0" (IBL liegt nicht
vor) bezeichnet werden kann. Ein binärer Code von 10 Bit weist 210 mögliche
Varianten auf. Jedoch kann, wie nachstehend ausführlicher erläutert, die
Größe der Anordnung
weiter erhöht
werden, wenn ein anderer Parameter einbezogen wird, wie die Konzentration
oder Intensität;
daher erhöht
sich beispielsweise, wenn zwei unterschiedliche Konzentrationen
des IBLs verwendet werden, dann die Anordnungsgröße auf 3n.
Daher wird in dieser Ausführungsform
jeder einzelnen Fängersonde
in der Anordnung eine Kombination von ILBs zugeordnet, die zu den
Kügelchen
vor der Zugabe der Fängersonde
nach oder während
der Synthese der Fängersonde
zugegeben werden kann, d. h. gleichzeitige Zugabe von IBLs und Fängersondenkomponenten.
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Alternativ
kann die Kombination von unterschiedlichen IBLs verwendet werden,
um die Sequenz der Nukleinsäure
zu ermitteln. Daher kann beispielsweise unter Verwendung von zwei
unterschiedlichen IBLs (IBL1 und IBL2) die erste Position einer
Nukleinsäure
ermittelt werden; beispielsweise kann Adenosin durch die Gegenwart
von sowohl IBL1 als auch IBL2 dargestellt werden; Thymidin kann
durch die Gegenwart von IBL1, aber nicht IBL2 dargestellt werden;
Cytosin kann durch die Gegenwart von IBL2, aber nicht IBL1 dargestellt
werden, und Guanosin kann durch die Abwesenheit von beiden dargestellt
werden. Die zweite Position der Nukleinsäure kann in ähnlicher
Weise unter Verwendung von IBL3 und IBL4 bestimmt werden; daher
ergibt die Gegenwart von IBL1, IBL2, IBL3 und IBL4 die Sequenz von
AA; zeigen IBL1, IBL2 und IBL3 die Sequenz AT; ergeben IBL1, IBL3
und IBL4 die Sequenz TA usw. Die dritte Position nutzt IBL5 und
IBL6 usw. In dieser Weise kann die Verwendung von 20 unterschiedlichen
Identifizierungen einen einmaligen Code für jedes mögliche 10-mer ergeben.
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In
dieser Weise kann eine Reihe von „Strichcodes" für jede Sequenz
konstruiert werden; die Gegenwart oder Abwesenheit von jedem unterschiedlichen
IBL wird die Identifikation von jeder Fängersonde ermöglichen.
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Außerdem erlaubt
die Verwendung von unterschiedlichen Konzentrationen oder Dichten
von IBLs eine „Wiederverwendung" der Sorten. Wenn
beispielsweise das Kügelchen,
umfassend ein erstes Mittel, eine einfache Konzentration von IBL
aufweist, und ein zweites Kügelchen,
umfassend ein zweites Mittel, eine zehnfache Konzentration von IBL
aufweist, ermöglicht
die Verwendung von sättigenden
Konzentrationen des entsprechenden markierten DBL dem Nutzer, zwischen
den zwei Kügelchen
zu unterscheiden.
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Sobald
die Mikrokügelchen,
die die Fängersonden
umfassen, erzeugt werden, werden sie zu dem Substrat unter Bildung
einer Anordnung zugegeben. Es sollte angemerkt werden, daß, während die
meisten der hierin beschriebenen Verfahren die Kügelchen zu dem Substrat vor
dem Assay zugeben, die Reihenfolge der Herstellung, Verwendung und
Dekodierung der Anordnung variieren kann. Beispielsweise kann die
Anordnung hergestellt, dekodiert und dann der Assay durchgeführt werden.
Alternativ kann die Anordnung hergestellt, in einem Assay verwendet
und dann dekodiert werden; dies kann spezielle Verwendung finden,
wenn nur wenige Kügelchen
dekodiert werden müssen.
Alternativ können
die Kügelchen
zu dem Assaygemisch, d. h. der Probe, enthaltend die Zielsequenzen,
vor der Zugabe der Kügelchen
zu dem Substrat zugegeben werden; nach der Zugabe und dem Assay
kann die Anordnung dekodiert werden. Dies ist besonders bevorzugt, wenn
die Probe, umfassend die Kügelchen,
gerührt
oder gemischt wird; dies kann die Menge an Zielsequenz, die pro
Zeiteinheit an die Kügelchen
gebunden wurden, erhöhen,
und erhöht
daher (im Fall von Nukleinsäureassays)
die Hybridisierungskinetiken. Dies kann spezielle Verwendung in
Fällen
finden, wo die Konzentration der Zielsequenz in der Probe niedrig
ist; im allgemeinen müssen
für niedrige
Konzentrationen lange Bindungszeiten verwendet werden.
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Im
allgemeinen werden die Verfahren zur Herstellung von Anordnungen
und zum Dekodieren der Anordnungen durchgeführt, um die Anzahl an unterschiedlichen
möglichen
Mitteln, die einmalig kodiert werden können, zu erhöhen. Die
Zusammensetzungen können
in einer Vielzahl von Wegen hergestellt werden. Im allgemeinen werden
die Anordnungen durch Zugeben einer Lösung oder Aufschlämmung, umfassend
die Kügelchen,
zu einer Oberfläche,
enthaltend die Anlagerungsstellen der Kügelchen, hergestellt werden.
Dies kann in einer Vielzahl von Puffern, einschließlich wässerigen
oder organischen Lösungsmitteln,
und Gemischen durchgeführt werden.
Das Lösungsmittel
kann verdampfen, und überschüssige Kügelchen
werden entfernt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird, wenn nicht-kovalente Verfahren verwendet werden, um die Kügelchen
mit der Anordnung zu verbinden, ein neues Verfahren zum Laden der
Kügelchen
auf die Anordnung verwendet. Dieses Verfahren umfaßt das Aussetzen
der Anordnung einer Lösung
aus Teilchen (einschließlich
Mikrokügelchen
und Zellen) und dann das Anwenden von Energie, z. B. Rühren oder
Schütteln
des Gemisches. Dies führt
zu einer Anordnung, umfassend fester gebundene Teilchen, wenn das
Rühren
mit ausreichend Energie durchgeführt
wird, damit schwach gebunden Kügelchen
abfallen (ausfallen in dem Fall von Löchern). Diese Stellen sind
dann verfügbar,
um ein anderes Kügelchen
zu binden. In dieser Weise werden Kügelchen, die eine hohe Affinität für die Stellen
aufweisen, ausgewählt.
Anordnungen, die in dieser Weise hergestellt werden, haben zwei
Hauptvorteile im Vergleich zu einer statischeren Beladung: zunächst kann
ein höherer
Prozentsatz der Stellen leicht gefüllt werden, und dann zeigen
die so geladenen Anordnungen eine wesentlichen Verringerung im Kügelchenverlust
während
der Assays. Daher werden in einer bevorzugten Ausführungsform
diese Verfahren verwendet, um Anordnungen zu erzeugen, die mindestens
etwa 50 % an gefüllten
Stellen aufweisen, wobei mindestens etwa 75 % bevorzugt sind, und
mindestens etwa 90 % besonders bevorzugt sind. Ebenso verlieren
Anordnungen, die in dieser Weise erzeugt werden, bevorzugt weniger
als etwa 20 % der Kügelchen
während
eines Assays, wobei weniger als etwa 10 % bevorzugt sind und weniger als
etwa 5 % besonders bevorzugt sind.
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In
dieser Ausführungsform
wird das Substrat, umfassend die Oberfläche mit den diskreten Stellen,
in eine Lösung
eingetaucht, umfassend die Teilchen (Kügelchen, Zellen usw.). Die
Oberfläche
kann Löcher
umfassen, wie hierin beschrieben, oder andere Typen von Stellen
auf einer gemusterten Oberfläche,
so daß es eine
unterschiedliche Affinität
für die
Stellen gibt. Die unterschiedliche Affinität führt zu einem konkurrierenden Verfahren,
so daß Teilchen,
die stärker
binden, ausgewählt
werden. Bevorzugt ist die gesamte Oberfläche, die mit Kügelchen „beladen" werden soll, in
Flüssigkeitskontakt
mit der Lösung.
Diese Lösung
ist im allgemeinen eine Auf schlämmung
von etwa 10.000:1 Kügelchen:Lösung (Vol.:Vol.)
bis 1:1. Im allgemeinen kann die Lösung eine Vielzahl von Reagenzien
umfassen, einschließlich
wässerigen
Puffern, organischen Lösungsmitteln,
Salzen oder anderen Reagenzienkomponenten usw. Außerdem umfaßt die Lösung bevorzugt
einen Überschuß an Kügelchen;
das heißt,
es gibt mehr Kügelchen
als Stellen auf der Anordnung. Bevorzugte Ausführungsformen nutzen einen zweifachen
bis milliardenfachen Überschuß an Kügelchen.
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Das
Eintauchen kann die Assaybedingungen simulieren; beispielsweise
wenn die Anordnung von oben in eine Mikrotiterplatte, die die Proben
umfaßt, „eingetaucht" werden soll, kann
diese Konfiguration für das
Beladen wiederholt werden, wodurch die Kügelchen minimiert werden, die
wahrscheinlich aufgrund der Schwerkraft ausfallen.
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Sobald
die Oberfläche
eingetaucht worden ist, werden das Substrat, die Lösung oder
beide einem konkurrierenden Verfahren unterzogen, wobei die Teilchen
mit niedriger Affinität
von dem Substrat getrennt und durch Teilchen, die eine höhere Affinität für die Stelle
zeigen, ersetzt werden können.
Dieses konkurrierende Verfahren wird durch die Einführung von
Energie in Form von Wärme,
Beschallung, Rühren
oder Mischen, Schütteln
oder Bewegen der Lösung
oder des Substrats oder beiden durchgeführt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
nutzt das Rühren
oder Schütteln.
Im allgemeinen wird die Menge an Manipulationen des Substrats minimiert,
um den Schaden an der Anordnung zu verhindern; daher nutzen bevorzugte
Ausführungsformen
eher das Schütteln
der Lösung
als der Anordnung, obwohl beides möglich ist. Der Fachmann erkennt,
daß dieses
Schütteln
eine Vielzahl von Formen annehmen kann, wobei eine bevorzugte Ausführungsform
Mikrotiterplatten nutzt, umfassend Kügelchenlösungen, die unter Verwendung
von Mikrotiterplattenschüttelvorrichtungen
geschüttelt
werden.
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Das
Schütteln
verläuft
für einen
Zeitraum, der ausreichend ist, um die Anordnung mit einer gewünschten
Füllung
zu beladen. In Abhängigkeit
von der Größe und der
Konzentration der Kügelchen
und der Größe der Anordnung
kann diese Zeit zwischen etwa 1 Sekunde und Tagen liegen, wobei
etwa 1 Minute bis etwa 24 Stunden bevorzugt sind.
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Es
sollte angemerkt werden, daß nicht
alle Stellen einer Anordnung ein Kügelchen umfassen brauchen;
das heißt,
es kann einige Stellen auf der Substratoberfläche geben, die leer sind. Außerdem kann
es einige Stellen geben, die mehr als ein Kügelchen enthalten, obwohl es
nicht bevorzugt ist.
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In
einigen Ausführungsformen
ist es beispielsweise, wenn chemische Bindung durchgeführt wird, möglich, die
Kügelchen
in einer nicht-zufälligen
oder geordneten Weise zu binden. Beispielsweise können unter
Verwendung von photoaktivierbaren Bindungslinkern oder photoaktivierbaren
Adhäsiven
oder Masken ausgewählte
Stellen auf der Anordnung nacheinander für die Bindung geeignet gemacht
werden, so daß definierte Populationen
an Kügelchen
abgeschieden werden können.
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Die
Anordnungen werden so konstruiert, daß die Information über die
Identität
der Fängersonde
in die Anordnung eingebaut wird, so daß die zufällige Abscheidung der Kügelchen
in den Faserlöchern „dekodiert" werden kann, um
die Identifikation der Fängersonde
an allen Stellen zu ermöglichen.
Dies kann auf einer Vielzahl von Wegen und sogar vor, während oder
nach der Verwendung der Anordnung erfolgen, um Zielmoleküle nachzuweisen.
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Nachdem
die Anordnung hergestellt ist, wird sie daher „dekodiert", um die Lokation von einer oder mehreren
der Fängersonden,
d. h. jede Unterpopulation von Kügelchen,
auf der Substratoberfläche
zu identifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform werden Pyrosequenzierungstechniken
verwendet, um die Anordnung zu dekodieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein selektives Dekodierungssystem verwendet. In diesem Fall
werden nur die Mikrokügelchen,
die eine Veränderung
in dem optischen Signal infolge der Bindung einer Zielsequenz zeigen,
dekodiert. Dies wird üblicherweise
durchgeführt,
wenn die Anzahl an „Treffern", d. h. die Anzahl
an zu dekodierenden Stellen, im allgemeinen gering ist. Das heißt, die
Anordnung wird zu nächst
unter experimentellen Bedingungen in Abwesenheit der Zielsequenzen
gescannt. Die Probe, die die Zielsequenzen enthält, wird zugegeben, und nur
die Lokationen, die eine Veränderung
in dem optischen Signal zeigen, werden dekodiert. Beispielsweise
können
die Kügelchen
an entweder den positiven oder negativen Signallokationen entweder
selektiv markiert oder aus der Anordnung freigesetzt sein (beispielsweise
durch die Verwendung von photospaltbaren Linkern) und anschließend in
einer Fluoreszenz-aktivierten Zellsortiervorrichtung (FACS) sortiert
oder angereichert werden. Das heißt, entweder werden alle negativen
Kügelchen
freigesetzt und dann die positiven Kügelchen entweder in situ freigesetzt
oder analysiert, oder alternativ werden alle positiven freigesetzt
und analysiert. Alternativ können
die Markierungen halogenierte aromatische Verbindungen umfassen, und
die Detektion der Markierung wird unter Verwendung von beispielsweise
Gaschromatographie, chemischen Markierungen, isotopen Markierungen
oder Massenspektralmarkierungen durchgeführt.
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Der
Fachmann erkennt, daß dies
ebenso in Systemen durchgeführt
werden kann, wo die Anordnung nicht dekodiert wird; d. h. es braucht
nicht immer eine Korrelation der Kügelchenzusammensetzung mit
der Lokation geben. In dieser Ausführungsform werden die Kügelchen
auf die Anordnung geladen, und der Assay durchgeführt. Die „positiven", d. h. die Kügelchen,
die eine Veränderung
des optischen Signals zeigen, wie nachstehend ausführlicher
dargestellt, werden dann „markiert", um sie von den „negativen" Kügelchen
zu unterscheiden oder abzutrennen. Dies kann auf mehreren Wegen
durchgeführt
werden, bevorzugt unter Verwendung von faseroptischen Anordnungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
jedes Kügelchen
einen fluoreszierenden Farbstoff. Nach dem Assay und der Identifikation
der „positiven" oder „aktiven
Kügelchen" schien Licht entweder
nur auf die positiven Fasern oder nur die negativen Fasern im allgemeinen
in Gegenwart eines Lichtaktivierten Reagens (typischerweise gelösten Sauerstoff).
In dem ersteren Fall werden alle aktiven Kügelchen lichtgebleicht. Daher
können
bei der nicht-selektiven Freisetzung aller Kügelchen mit anschließender Sortierung,
beispielsweise unter Verwendung einer Fluoreszenz-aktivierten Zellsortiervorrichtung (FACS-Vorrichtung),
die nicht-fluoreszierenden
aktiven Kügelchen
von den fluoreszierenden negativen Kügelchen sortiert werden. Alternativ,
wenn Licht auf die negativen Fasern fällt, werden alle ne gativen
nicht-fluoreszierend und die positiven fluoreszierend sein, und
die Sortierung kann durchgeführt
werden. Die Charakterisierung der gebundenen Fängersonde kann direkt durchgeführt werden,
beispielsweise unter Verwendung von Massenspektroskopie.
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Alternativ
kann die Identifikation durch die Verwendung von Identifikationskomponenten
(„IMs") auftreten, die ähnlich IBLs
sind, aber nicht notwendigerweise an DBLs binden. Das heißt, eher
als die direkte Ermittlung der Struktur der Fängersonde, kann die Zusammensetzung
der IMs als Identifikation dienen. Daher kann beispielsweise eine
spezifische Kombination von IMs dazu dienen, das Kügelchen
zu kodieren, und wird verwendet, um das Mittel auf dem Kügelchen
bei der Freisetzung aus dem Kügelchen
zu identifizieren, gefolgt von anschließender Analyse, beispielsweise
unter Verwendung eines Gaschromatographen oder Massenspektroskopen.
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Alternativ
umfaßt
jedes Kügelchen
eher einen nicht-fluoreszierenden Präkursor für einen fluoreszierenden Farbstoff,
als daß jedes
Kügelchen
einen fluoreszierenden Farbstoff enthält. Beispielsweise kann unter Verwendung
von photospaltbaren Schutzgruppen, wie bestimmten ortho-Nitrobenzylgruppen,
auf einem fluoreszierenden Molekül,
die Photoaktivierung des Fluorochroms durchgeführt werden. Nach dem Assay
werden entweder die „positiven" oder „negativen" Fasern erneut bestrahlt,
um diese Populationen zu unterscheiden. Die beleuchteten Präkursoren
werden dann chemisch zu einem fluoreszierenden Farbstoff umgewandelt.
Alle Kügelchen
werden dann aus der Anordnung unter Sortierung freigesetzt, um Populationen
von fluoreszierenden und nicht-fluoreszierenden Kügelchen
zu bilden (entweder den positiven oder den negativen oder umgekehrt).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Anlagerungsstellen der Kügelchen (beispielsweise die
Löcher)
ein photopolymerisierbares Reagens, oder das photopolymerisierbare
Mittel wird zu der vereinigten Anordnung zugegeben. Nach der Durchführung des
Testassays werden entweder die „positiven" oder die „negativen" Fasern erneut bestrahlt, um diese Populationen
zu unterscheiden. Infolge der Bestrahlung werden entweder alle positiven
oder alle negativen polymerisiert und eingefangen oder an die Stellen gebunden,
während
die andere Population von Kügelchen
aus der Anordnung freigesetzt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Lokation von jeder Fängersonde
unter Verwendung von Dekodierungsbindungsliganden (DBLs) bestimmt.
Wie oben dargestellt, sind DBLs Bindungsliganden, die entweder an
Identifikationsbindungsliganden, wenn vorhanden, oder an die Fängersonden
selbst binden, bevorzugt wenn die Fängersonde eine Nukleinsäure oder
ein Protein ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bindet, wie oben dargestellt, der DBL an den IBL.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Fängersonden
einzelsträngige
Nukleinsäuren,
und der DBL ist eine im wesentlichen komplementäre einzelsträngige Nukleinsäure, die
an die Fängersonde
bindet (hybridisiert), hierin als eine Dekodierungssonde bezeichnet.
Eine Dekodierungssonde, die im wesentlichen komplementär zu jeder
möglichen
Sonde ist, wird hergestellt und verwendet, um die Anordnung zu dekodieren. In
dieser Ausführungsform
sollten die möglichen
Sonden und die Dekodierungssonden von ausreichender Länge sein
(und der Dekodierschritt verläuft
unter geeigneten Bedingungen), um die Spezifität zu erlauben; d. h. jede mögliche Sonde
bindet an ihre entsprechende Dekodierungssonde mit ausreichender
Spezifität,
um die Unterscheidung von jeder möglichen Sonde zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die DBLs entweder direkt oder indirekt markiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der DBL direkt markiert, das heißt, der DBL umfaßt eine
Markierung. In einer anderen Ausführungsform ist der DBL indirekt
markiert; das heißt,
ein markierender Bindungsligand (LBL), der an DBL bindet, wird verwendet.
In dieser Ausführungsform
kann das markierende Bindungsliganden-DBL-Paar wie oben für IBL-DBL-Paare
beschrieben sein.
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Folglich
wird die Identifikation der Lokation der einzelnen Kügelchen
(oder Unterpopulationen von Kügelchen)
unter Verwendung von ein oder mehreren Dekodierungsschritten durchgeführt, umfassend
eine Bindung zwischen dem markierten DBL und entweder dem IBL oder
der Fängersonde
(d. h. eine Hybridisierung zwischen der möglichen Sonde und der Dekodierungssonde,
wenn die Fängersonde
eine Nukleinsäure
ist). Nach dem Dekodieren können
die DBLs entfernt werden, und die Anordnung kann verwendet werden;
jedoch unter einigen Umständen,
beispielsweise wenn der DBL an einen IBL und nicht an die Fängersonde
bindet, ist die Entfernung des DBLs nicht erforderlich (obwohl es
unter einigen Umständen
wünschenswert
sein kann). Außerdem
kann, wie hierin dargestellt, das Dekodieren durchgeführt werden,
entweder bevor die Anordnung in einem Assay, während des Assays oder nach
dem Assay verwendet wird.
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In
einer Ausführungsform
wird ein einzelner Dekodierungsschritt durchgeführt. In dieser Ausführungsform
wird jeder DBL mit einer einmaligen Markierung markiert, so daß die Anzahl
an einmaligen Markierungen gleich oder größer als die Anzahl der Fängersonden
ist (obwohl in einigen Fällen
die „Wiederverwendung" der einmaligen Markierungen
durchgeführt
werden kann, wie hierin beschrieben; ebenso können kleinere Varianten von
möglichen
Sonden denselben Dekodierer teilen, wenn die Varianten in einer
anderen Dimension kodiert werden, d. h. in der Kügelchengröße oder -markierung). Für jede Fängersonde
oder IBL wird ein DBL hergestellt, der spezifisch daran binden wird,
und eine einmalige Markierung enthält, beispielsweise einen oder mehrere
Fluorochrome. Daher ist die Identität von jedem DBL, sowohl seine
Zusammensetzung (d. h. seine Sequenz, wenn es eine Nukleinsäure ist)
als auch seine Markierung, bekannt. Dann kann durch die Zugabe der
DBLs zu der Anordnung, enthaltend die Fängersonden, unter Bedingungen,
die die Bildung von Komplexen (als Hybridisierungskomplexe bezeichnet,
wenn die Komponenten Nukleinsäuren
sind) zwischen den DBLs und entweder den Fängersonden oder der IBLs erlauben,
die Lokation von jedem DBL ermittelt werden. Dies ermöglicht die
Identifikation der Lokation von jeder Fängersonde; die zufällige Anordnung
wurde dekodiert. Die DBLs können,
wenn notwendig, entfernt und die Zielprobe angebracht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Anzahl an einmaligen Markierungen geringer als die Anzahl
an einmaligen Fängersonden,
und daher werden aufeinanderfolgende Reihen von Dekodierungsschritten verwendet.
In dieser Ausführungs form
werden Dekodieringssonden in n Gruppen zum Dekodieren unterteilt. Die
Anzahl von Gruppen entspricht der Anzahl von einmaligen Markierungen.
Jede Dekodierungssonde wird in n separaten Reaktionen mit n unterschiedlichen
Markierungen markiert. Alle Dekodierungssonden teilen dieselben
n Markierungen. Die Dekodierungssonden werden vereinigt, so daß jeder
Pool nur eine der n Markierungsversionen von jedem Dekodierer enthält und keine
zwei Dekodierungssonden dieselbe Sequenz an Markierungen über die
gesamten Pools aufweisen. Die Anzahl an Pools, die erforderlich
ist, damit dies zutrifft wird durch die Anzahl an Dekodierungssonden
und n bestimmt. Die Hybridisierung von jedem Pool mit der Anordnung
erzeugt ein Signal an jeder Adresse. Die aufeinanderfolgende Hybridisierung
von jedem Pool wird wiederum einen einmaligen, Sequenzspezifischen
Code für
jede mögliche
Sonde erzeugen. Dies identifiziert die mögliche Sonde an jeder Adresse
in der Anordnung. Beispielsweise kann, wenn vier Markierungen verwendet werden,
dann 4 X n aufeinanderfolgende Hybridisierungen idealerweise 4n Sequenzen unterscheiden, obwohl in einigen
Fällen
mehr Schritte erforderlich sein können. Nach der Hybridisierung
von jedem Pool werden die Hybride denaturiert, und die Dekodierungssonden
entfernt, so daß die
Sonden für
die nächste
Hybridisierung einzelsträngig
gemacht werden (Obwohl es ebenso möglich ist, begrenzte Mengen
an Markierung zu hybridisieren, so daß die erhältliche Sonde nicht gesättigt ist.
Aufeinanderfolgende Hybridisierungen können durchgeführt und
durch Subtrahieren des vorher existierenden Signals von der vorherigen
Hybridisierung analysiert werden).
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Ein
Beispiel ist illustrativ. Unter der Voraussetzung einer Anordnung
mit 16 Sondennukleinsäuren (Zahlen
1 bis 16) und vier einmaligen Markierungen (vier unterschiedlichen
Fluorophoren, beispielsweise; Markierungen A-D), werden die Dekodierungssonden
1 bis 16 hergestellt, die den Sonden auf den Kügelchen entsprechen. Der erste
Schritt ist die Markierung der Dekodierungssonden 1 bis 4 mit Markierung
A, der Dekodierungssonden 5 bis 8 mit Markierung B, der Dekodierungssonden
9 bis 12 mit Markierung C und der Dekodierungssonden 13 bis 16 mit
Markierung D. Die Sonden werden gemischt, und der Pool mit der Anordnung
kontaktiert, die die Kügelchen
mit den gebundenen möglichen
Sonden enthält.
Die Lokation von jeder Markierung (und daher jedem Dekodierer und
möglichen
Sondenpaar) wird dann bestimmt. Die erste Gruppe an Dekodierungssonden
wird dann entfernt. Eine zweite Gruppe wird zugegeben, aber jetzt
werden die Dekodierungssonden 1, 5, 9 und 13 mit Markierung A markiert,
die Dekodierungssonden 2, 6, 10 und 14 mit Markierung B markiert,
die Dekodierungssonden 3, 7, 11 und 15 mit Markierung C markiert
und die Dekodierungssonden 4, 8, 12 und 16 mit Markierung D markiert.
Daher enthalten die Kügelchen,
die Markierung A in beiden Dekodierungsschritten enthielten, die
mögliche
Sonde 1; die, die die Markierung A in dem ersten Dekodierungsschritt und
Markierung B in dem zweiten Dekodierungsschritt enthielten, enthalten
die mögliche
Sonde 2; die, die die Markierung A in dem ersten Dekodierungsschritt
und Markierung C in dem zweiten Schritt enthielten, enthalten die
mögliche
Sonde 3 usw.
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In
einer Ausführungsform
werden die Dekodierungssonden in situ markiert; das heißt, sie
müssen
vor der Dekodierungsreaktion nicht markiert werden. In dieser Ausführungsform
ist die eingehende Dekodierungssonde kürzer als die mögliche Sonde,
was einen 5'-„Überhang" an der Dekodierungssonde
erzeugt. Die Zugabe von markierten ddNTPs (jeweils markiert mit
einer einmaligen Markierung) und einer Polymerase wird die Zugabe
der Markierungen in einer Sequenzspezifischen Weise erlauben, wodurch
ein Sequenzspezifisches Muster von Signalen erzeugt wird. Ebenso
können
andere Modifikationen durchgeführt
werden, einschließlich Ligation
usw.
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Außerdem ist
es, da die Größe der Anordnung
durch die Anzahl an einmaligen dekodierenden Bindungsliganden eingestellt
wird, möglich,
eine Gruppe von einmaligen DBLs „wiederzuverwenden", um eine größere Anzahl
an Teststellen zu ermöglichen.
Dies kann auf mehreren Wegen durchgeführt werden; beispielsweise
unter Verwendung von einigen Unterpopulationen, die optische Signaturen
umfassen. Ebenso können
bei der Verwendung eines Positionskodierungsschemas innerhalb einer
Anordnung unterschiedliche Subbündel
die Gruppe von DBLs wiederverwenden. Ebenso nutzt eine Ausführungsform
die Kügelchengröße als eine
Kodierungsmodalität,
wodurch die Wiederverwendung der Gruppe von einmaligen DBLs für jede Kügelchengröße ermöglicht wird.
Alternativ kann die aufeinanderfolgende Teilladung von Anordnungen
mit Kügelchen
ebenso die Wiederverwendung von DBLs ermöglichen. Außerdem kann „Codesharing" ebenso auftreten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die DBLs wiederverwendet werden, indem einige Unterpopulationen
von Kügelchen
optische Signaturen umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Signatur im allgemeinen ein Gemisch aus Reporterfarbstoffen,
bevorzugt fluoreszierend. Durch Verändern von sowohl der Zusammensetzung
des Gemisches (d. h. dem Verhältnis
von einem Farbstoff zum anderen) als auch der Konzentration des
Farbstoffes (was zu Unterschieden in der Signalintensität führt) können Matrizes
von einmaligen optischen Signaturen erzeugt werden. Dies kann durch
kovalentes Binden der Farbstoffe an die Oberfläche der Kügelchen oder alternativ durch
Einschließen
des Farbstoffes innerhalb der Kügelchen
erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Kodieren in einem Verhältnis
von mindestens zwei Farbstoffen erreicht werden, obwohl beispielsweise
mehr kodierende Dimensionen in der Größe der Kügelchen hinzugefügt werden
können.
Außerdem
sind die Markierungen voneinander zu unterscheiden; daher können zwei
unterschiedliche Markierungen unterschiedliche Moleküle umfassen
(d. h. zwei unterschiedliche Fluorophore) oder alternativ eine Markierung
bei zwei unterschiedlichen Konzentrationen oder Intensitäten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Farbstoffe kovalent an die Oberfläche der Kügelchen gebunden. Dies kann,
wie im allgemeinen für
die Anlagerung der Fängersonden
dargestellt, unter Verwendung funktioneller Gruppen auf der Oberfläche der
Kügelchen
durchgeführt
werden. Der Fachmann erkennt, daß diese Anlagerungen durchgeführt werden,
um die Wirkung auf den Farbstoff zu verringern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Farbstoffe nicht-kovalent mit den Kügelchen verbunden, im allgemeinen
durch Einschließen
der Farbstoffe in die Poren der Kügelchen.
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Außerdem ist
das Kodieren in den Verhältnissen
der zwei oder mehreren Farbstoffe, eher als einzelne Farbstoffkonzentrationen,
bevorzugt, da es Unempfindlichkeit für die Intensität von Licht
bereitstellt, das verwendet wird, um die Signatur des Reporterfarbstoffs
und Detektorempfindlichkeit abzufragen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein räumliches
oder Positionskodierungssystem durchgeführt. In dieser Ausführungsform
gibt es Subbündel
oder Unteranordnungen (d. h. Teile der Gesamtanordnung), die verwendet
werden. Analog zu dem Telefonsystem ist jede Unteranordnung eine „Vorwahl", die dieselben Markierungen
(d. h. Telefonnummern) von anderen Unteranordnungen aufweisen, die
aufgrund der Lokation der Unteranordnung getrennt werden. Daher
können
beispielsweise dieselben einmaligen Markierungen von Bündel zu
Bündel
wiederverwendet werden. Daher kann die Verwendung von 50 einmaligen
Markierungen in Kombination mit 100 unterschiedlichen Unteranordnungen
eine Anordnung von 5000 unterschiedlichen Fängersonden bilden. In dieser
Ausführungsform
ist es wichtig, ein Bündel
aus anderen identifizieren zu können;
im allgemeinen wird dies entweder manuell oder durch die Verwendung
von Markerkügelchen,
d. h. Kügelchen,
enthaltend einmalige Markierungen für jede Unteranordnung, durchgeführt.
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In
alternativen Ausführungsformen
können
zusätzliche
Kodierungsparameter zugegeben werden, wie Mikrokügelchengröße. Beispielsweise kann die
Verwendung von Kügelchen
mit unterschiedlicher Größe ebenso
die Wiederverwendung von Gruppen von DBLs erlauben; das heißt, es ist
möglich,
Mikrokügelchen
von unterschiedlichen Größen zu verwenden,
um die kodierenden Dimensionen der Mikrokügelchen zu erweitern. Lichtleitfaseranordnungen
können
hergestellt werden, enthaltend Pixel mit unterschiedlichen Faserdurchmessern
oder Querschnitten; alternativ können
zwei oder mehrere Lichtwellenleiterbündel, jeweils mit unterschiedlichen
Querschnitten der einzelnen Fasern, zusammen zugegeben werden, um
ein größeres Bündel zu
bilden; oder Lichtwellenleiterbündel
aus Fasern mit Querschnitte derselben Größe, aber noch mit unterschiedlich
großen
Kügelchen
können
verwendet werden. Mit unterschiedlichen Durchmessern können die
größten Löcher mit
den größten Mikrokügelchen
gefüllt
werden, und dann bewegen sich zunehmend kleinere Mikrokügelchen in
kleinere Löcher,
bis alle großen
Löcher
gefüllt
sind. In dieser Weise konnte dasselbe Farbstoffverhältnis verwendet
werden, um Mikrokügelchen
mit unterschiedlichen Größen zu kodieren,
wodurch die Zahl an unterschiedlichen Oligonukleotidsequenzen oder
chemischen Funktionalitäten,
die in der Anordnung vorliegen, erhöht wird. Obwohl für die Lichtwellenleitersubstrate
dargestellt, kann dies sowie andere hierin dargestellte Verfahren
mit anderen Substraten und mit anderen Anlagerungsmodalitäten ebenso
verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Kodieren und Dekodieren durch aufeinanderfolgendes Laden
der Mikrokügelchen
in die Anordnung erreicht. Wie oben für räumliches Kodieren dargestellt,
können
in dieser Ausführungsform
die optischen Signaturen „wiederverwendet" werden. In dieser
Ausführungsform
wird die Bibliothek von Mikrokügelchen,
jeweils umfassend eine andere Fängersonde
(oder die Unterpopulationen umfassen jeweils eine andere Fängersonde),
in eine Vielzahl von Unterbibliotheken unterteilt; beispielsweise können in
Abhängigkeit
von der Größe der gewünschten
Anordnung und der Anzahl an einmaligen Markierungen 10 Unterbibliotheken,
jeweils umfassend grob 10 % der Gesamtbibliothek, hergestellt werden,
wobei jede Unterbibliothek grob dieselben einmaligen Markierungen
umfaßt.
Dann wird die erste Unterbibliothek zu dem Lichtwellenleiterbündel, umfassend
die Löcher,
zugegeben, und die Lokation von jeder Fängersonde wird im allgemeinen
durch die Verwendung von DBLs bestimmt. Die zweite Unterbibliothek
wird dann zugegeben, und die Lokation von jeder Fängersonde
wird erneut bestimmt. Das Signal wird in diesem Fall das Signal
von dem „ersten" DBL und dem „zweiten" DBL umfassen; durch
Vergleichen der zwei Matrizes kann die Lokation von jedem Kügelchen
in jeder Unterbibliothek bestimmt werden. Ebenso wird das Zugeben
der dritten, vierten usw. Unterbibliotheken nacheinander das Befüllen der
Anordnung erlauben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
Codes auf mehreren Wegen „geteilt" werden. In einer ersten
Ausführungsform
kann ein einzelner Code (d. h. IBL/DBL-Paar) zwei oder mehreren Mitteln zugewiesen werden,
wenn sich die Zielsequenzen in ihren Bindungsstärken ausreichend unterscheiden.
Beispielsweise können
zwei Nukleinsäuresonden,
die in einem mRNA-Quantitationsassay verwendet werden, denselben Code
teilen, wenn die Bereiche ihrer Hybridisierungssignalintensitäten nicht überlappen.
Dies kann beispielsweise auftreten, wenn eine der Zielsequenzen
stets bei einer viel höheren
Konzentration als die andere vorliegt. Alternativ können die
zwei Zielsequenzen stets bei einer ähnlichen Konzentration vorliegen,
aber unterscheiden sich in der Hybridisierungswirksamkeit.
-
Alternativ
kann ein einzelner Code mehreren Mitteln zugewiesen werden, wenn
die Mittel funktionell äquivalent
sind. Wenn beispielsweise eine Gruppe von Oligonukleotidsonden mit
dem üblichen
Zweck des Nachweises der Gegenwart eines speziellen Gens konstruiert
ist, dann sind die Sonden funktionell äquivalent, selbst wenn sie
sich in der Sequenz unterscheiden können. Ebenso konnte eine Anordnung
von diesem Typ verwendet werden, um Homologa von bekannten Genen
nachzuweisen. In dieser Ausführungsform
wird jedes Gen durch eine heterologe Gruppe von Sonden dargestellt,
die mit unterschiedlichen Bereichen des Gens hybridisieren (und
sich daher in der Sequenz unterscheiden). Die Gruppe von Sonden
teilt sich einen gemeinsamen Code. Wenn ein Homologon vorliegt,
kann es mit einigen, aber nicht allen Sonden hybridisieren. Der
Grad der Homologie kann durch den Anteil von hybridisierenden Sonden
sowie die durchschnittliche Hybridisierungsintensität angegeben
werden. Ebenso könnten
sich mehrere Antikörper
für dasselbe
Protein denselben Code teilen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Dekodierung von selbst organisierten zufälligen Anordnungen
auf der Basis der pH-Titration durchgeführt. In dieser Ausführungsform
umfassen zusätzlich
zu den Fängersonden
die Kügelchen
optische Signaturen, wobei die optischen Signaturen durch die Verwendung
von pH-reaktionsfähigen Farbstoffen
(manchmal als „PH-Farbstoffe" bezeichnet) wie
Fluorophore erzeugt werden. Diese Ausführungsform ist ähnlich der,
die in
WO 98/40726 dargestellt
ist, außer
daß die
Farbstoffe, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
Veränderungen
in der Fluoreszenzintensität
(oder anderen Eigenschaften) zeigen, wenn der Lösungs-PH von unter dem pKa-Wert
bis über
dem pKa-Wert (oder umgekehrt) eingestellt wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird eine Gruppe von PH-Farbstoffen verwendet, jeweils mit einem
unterschiedlichen pKa-Wert, bevorzugt getrennt durch mindestens
0,5 pH-Einheiten. Bevorzugte Ausführungsformen nutzen eine pH-Farbstoffgruppe
mit pKa's von 2,0,
2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0, 8,5,
9,0, 9,5, 10,0, 10,5, 11 und 11,5. Jedes Kügelchen kann eine Untergruppe
der P
H-Farbstoffe enthalten, und in dieser
Weise wird ein einmaliger Code für
die Fängersonde
erzeugt. Daher wird die Dekodierung einer Anordnung durch Titrieren
der Anordnung von pH 1 bis pH 13 und Messen des Fluoreszenzsignals
aus jedem Kügelchen
als eine Funktion des Lösungs-pHs
erreicht.
-
Daher
stellt die vorliegende Anmeldung Anordnungszusammensetzungen bereit,
umfassend ein Substrat mit einer Oberfläche, die diskrete Stellen umfaßt. Eine
Population von Mikrokügelchen
wird auf den Stellen verteilt, und die Population umfaßt mindestens
eine erste und eine zweite Unterpopulation. Jede Unterpopulation
umfaßt
eine Fängersonde,
und außerdem
mindestens einen optischen Farbstoff mit einem gegebenen pKa-Wert.
Die pKa's der verschiedenen
optischen Farbstoffe sind unterschiedlich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden mehrere Niveaus an Redundanz in die Anordnungen der Erfindung
eingebaut. Das Einbauen von Redundanz in eine Anordnung ergibt mehrere
signifikante Vorteile, einschließlich der Fähigkeit zur Erzeugung quantitativer
Bestimmungen der Konfidenz über
die Daten und signifikanten Erhöhungen
der Empfindlichkeit. Daher nutzen bevorzugte Ausführungsformen
Anordnungsredundanz. Der Fachmann erkennt, daß es mindestens zwei Typen
von Redundanz gibt, die in eine Anordnung eingebaut werden können: die
Verwendung von mehreren identischen Sensorelementen (hierin als „Sensorredundanz" bezeichnet) und
die Verwendung von mehreren Sensorelementen, die auf denselben Zielanalyten gerichtet
sind, aber unterschiedliche chemische Funktionalitäten umfassen
(hierin als „Zielredundanz" bezeichnet). Beispielsweise
nutzt für
den Nachweis von Nukleinsäuren
die Sensorredundanz eine Vielzahl von Sensorelementen, wie Kügelchen,
die identische Bindungsliganden wie Sonden umfassen. Zielredundanz nutzt
Sensorelemente mit unterschiedlichen Sonden für dasselbe Ziel: eine Sonde
kann sich über
die ersten 25 Basen des Ziels erstrecken, eine zweite Sonde kann
sich über
die zweiten 25 Basen des Ziels erstrecken usw. Durch Einbauen von
einem oder beiden dieser Typen an Redundanz in eine Anordnung werden
signifikante Vorteile erhalten. Beispielsweise kann eine Vielzahl
von statistischen mathematischen Analysen durchgeführt werden.
-
Außerdem können, während dies
im allgemeinen hierin für
Kügelchenanordnungen
beschrieben wird, was der Fachmann erkennt, diese Techniken für jeden
Typ von Anordnungen, die Zielanalyten nachweisen sollen, verwendet
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Sensorredundanz verwendet. In dieser Ausführungsform
wird eine Vielzahl von Sensorelementen verwendet, z. B. werden Kügelchen,
die identische bioaktive Mittel umfassen, verwendet. Das heißt, jede
Unterpopulation umfaßt
eine Vielzahl von Kügelchen,
die identische bioaktive Mittel umfassen (z. B. Bindungsliganden).
Unter Verwendung einer Vielzahl von identischen Sensorelementen
für eine
gegebene Anordnung kann das optische Signal von jedem Sensorelement
kombiniert werden und jede Anzahl von statistischen Analysen durchgeführt werden,
wie nachstehend dargestellt. Dies kann aus einer Vielzahl von Gründen erfolgen.
Beispielsweise kann bei zeitlich veränderlichen Messungen die Redundanz
das Rauschen in dem System signifikant reduzieren. Für Messungen,
die nicht auf der Zeit basieren, kann die Redundanz die Konfidenz
der Daten signifikant erhöhen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Vielzahl von identischen Sensorelementen verwendet. Der
Fachmann erkennt, daß die
Anzahl an identischen Sensorelementen mit der Anwendung und der
Verwendung der Sensoranordnung variieren wird. Im allgemeinen können von
2 bis Tausende verwendet werden, wobei 2 bis 100 bevorzugt sind,
2 bis 50 besonders bevorzugt sind und 5 bis 20 stärker bevorzugt
sind. Im allgemeinen geben vorläufige
Ergebnisse an, daß grob
10 Kügelchen
einen ausreichenden Vorteil bieten, obwohl sie für einige Sensorelemente verwendet
werden können.
-
Sobald
erhalten, können
die optischen Reaktionssignale aus einer Vielzahl von Sensorkügelchen
innerhalb jeder Kügelchenunterpopulation
manipuliert und auf einer breiten Vielzahl von Wegen analysiert
werden, einschließlich
der Nullinieneinstellung, Durchschnittsbildung, Standardabweichungsanalyse,
Verteilung und Cluster-Analyse,
Konfidenzintervallanalyse, Mittelwerttests usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Manipulation der optischen Reaktionssignale eine optionale
Nullinieneinstellung. Bei einem typischen Verfahren werden die standardisierten
optischen Reaktionen eingestellt, um bei einem Wert von 0,0 durch
Subtrahieren der ganzen Zahl 1,0 von allen Datenpunkten zu beginnen.
Dies ermöglicht
es, die Nullinien-Schleifen-Daten auf null zu halten, selbst wenn
sie miteinander summiert werden und das zufällige Reaktionssignalrauschen
aufgehoben wird. Wenn die Probe eine Flüssigkeit ist, zeigt jedoch
die temporale Flüssigkeitsimpuls-Schleifen-Region
häufig
eine charakteristische Veränderung
der Reaktion, entweder positiv, negativ oder neutral, vor dem Probenimpuls
und erfordert oftmals eine Nullinieneinstellung, um das Rauschen
zu überwinden,
das mit dem Drift in den ersten wenigen Datenpunkten aufgrund des
Ladungsaufbaus in der CCD-Kamera
verbunden ist. Wenn kein Drift vorliegt, wird typischerweise die
Nullinie von dem ersten Datenpunkt für jeden Kügelchensensor von allen Reaktionsdaten
für dasselbe
Kügelchen
subtrahiert. Wenn Drift beobachtet wird, wird die durchschnittliche
Nullinie von den ersten zehn Datenpunkten für jeden Kügelchensensor von allen Reaktionsdaten
für dasselbe
Kügelchen
subtrahiert. Durch Anwenden dieser Nullinieneinsteilung, wenn mehrere
Kügelchenreaktionen
miteinander addiert werden, können
sie verstärkt
werden, während
die Nullinie bei null bleibt. Da alle Kügelchen gleichzeitig auf die
Probe reagieren (z. B. den Probenimpuls), sehen sie alle den Impuls
zu exakt derselben Zeit, und es ist keine Registrierung oder Einstellung
für das Übereinanderlegen
ihrer Reaktionen nötig.
Außerdem
können
andere Typen der Nullinieneinstellung in Abhängigkeit von den Erfordernissen
und der Ausgabe des verwendeten Systems durchgeführt werden.
-
Sobald
die Nullinie eingestellt wurde, kann eine Vielzahl von möglichen
statistischen Analysen durchgeführt
werden, um bekannte statistische Parameter zu erzeugen. Analysen,
basierend auf Redundanz, sind bekannt und allgemein in Lehrbüchern beschrieben,
wie Freund and Walpole, Mathematical Statistics, Prentice Hall,
Inc. New Jersey, 1980.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Signalsummierung durch einfaches Addieren der Intensitätswerte
von allen Reaktionen zu jedem Zeitpunkt durchgeführt, was eine neue temporale
Reaktion erzeugt, bestehend aus der Summe aller Kügelchenreaktionen.
Diese Werte können
auf Nullinien eingestellt oder unbearbeitet sein. Wie für alle hierin
beschriebenen Analysen kann die Signalsummierung in Echtzeit oder
während
der Datenreduktion und -analyse nach der Erfassung der Daten durchgeführt werden.
In einer Ausführungsform
wird die Signalsummierung mit ei nem kommerziellen Tabellenkalkulationsprogramm
(Excel, Microsoft, Redmond, WA) durchgeführt, nachdem optische Reaktionsdaten
gesammelt wurden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden kumulative Reaktionsdaten durch einfaches Addieren aller
Datenpunkte in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen erzeugt. Diese
fertige Säule,
bestehend aus der Summe aller Datenpunkte bei einem speziellen Zeitintervall,
kann dann mit den einzelnen Kügelchenreaktionen
verglichen oder eingetragen werden, um das Ausmaß der Signalverbesserung oder
verbesserten Signal-Rausch-Verhältnisse
zu bestimmen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Bedeutung der Unterpopulation (d. h. die Mehrheit von identischen
Kügelchen)
unter Verwendung der allgemein bekannten Gleichung 1 bestimmt:
-
-
In
einigen Ausführungsformen
kann die Unterpopulation neu bestimmt werden, um einige Kügelchen, wenn
notwendig, auszuschließen
(beispielsweise für
offensichtliche Ausreißer,
wie nachstehend erläutert).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Standardabweichung der Unterpopulation im allgemeinen unter
Verwendung der Gleichung 2 (für
die gesamte Unterpopulation) und Gleichung 3 (für weniger als die gesamte Unterpopulation)
bestimmt werden: Gleichung
2
Gleichung
3
-
Was
den Mittelwert betrifft, kann die Unterpopulation neu bestimmt werden,
um einige Kügelchen, wenn
notwendig, auszuschließen
(beispielsweise für
offensichtliche Ausreißer,
wie nachstehend erläutert).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden statistische Analysen, um zu bewerten, ob ein spezieller
Datenpunkt statistische Gültigkeit
innerhalb einer Unterpopulation aufweist, unter Verwendung von Techniken,
einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
t-Verteilung und Cluster-Analyse, durchgeführt. Dies kann für statistisch
verworfene Ausreißer
durchgeführt
werden, die andernfalls das Ergebnis verzerren und das Signal-Rausch-Verhältnis von
jedem speziellen Experiment erhöhen
können.
Dies kann unter Verwendung von Gleichung 4 durchgeführt werden: Gleichung
4
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Qualität
der Daten unter Verwendung von Konfidenzintervallen bewertet, was
in der Technik bekannt ist. Konfidenzintervalle können verwendet
werden, um eine umfassendere Datenverarbeitung zu erleichtern, um
die statistische Gültigkeit
eines Ergebnisses zu bewerten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden statistische Parameter einer Unterpopulation von Kügelchen
verwendet, um Hypothesentests durchzuführen. Eine Anwendung sind Tests,
die Mittelwerte betreffen, ebenso Mittelwertstests genannt. Bei
dieser Anwendung wird die statistische Bewertung durchgeführt, um zu
bestimmen, ob zwei Unterpopulationen unterschiedlich sind. Beispielsweise
könnte
eine Probe mit einer anderen Probe für jede Unterpopulation innerhalb
einer Anordnung verglichen werden, um zu bestimmen, wenn die Abweichung
statistisch signifikant ist.
-
Außerdem können Mittelwerttests
ebenso verwendet werden, um zwei unterschiedliche Assays zu unterscheiden,
die denselben Code teilen. Wenn die zwei Assays Ergebnisse erzielen,
die sich statistisch voneinander unterscheiden, dann können die
Unterpopulationen, die einen selben Code teilen, auf der Grundlage des
Assays und des Mittelwerttests voneinander unterschieden werden,
nachstehend in Gleichung 5 gezeigt: Gleichung
5
-
Außerdem kann
das Analysieren der Verteilung von einzelnen Mitgliedern einer Unterpopulation
von Sensorelementen durchgeführt
werden. Beispielsweise kann eine Unterpopulationsverteilung bewertet
werden, um zu bestimmen, ob die Verteilung binomial, Poisson, hypergeometrisch
usw. ist.
-
Zusätzlich zu
der Sensorredundanz nutzt eine bevorzugte Ausführungsform eine Vielzahl von
Sensorelementen, die auf einen einzelnen Zielanalyten gerichtet
sind, aber dennoch nicht identisch sind. Beispielsweise kann ein
einzelner Zielnukleinsäureanalyt
zwei oder mehrere Sensorelemente aufweisen, jeweils umfassend eine
unterschiedliche Sonde. Dies fügt
eine statistische Sicherheit hinzu, da nicht-spezifische Bindungsinteraktionen statistisch
minimiert werden können.
Wenn Nukleinsäurezielanalyten
bewertet werden sollen, können
die redundanten Nukleinsäuresonden überlappend,
nachbarständig
oder räumlich
getrennt sein. Jedoch ist es bevorzugt, daß zwei Sonden nicht um eine
einzelne Bindungsstelle konkurrieren, daher sind nachbarständige oder
getrennte Sonden bevorzugt. Ebenso nutzen, wenn proteinartige Zielanalyten
bewertet werden sollen, bevorzugte Ausführungsformen bioaktive Bindemittel,
die an unterschiedliche Teile des Ziels binden. Beispielsweise nutzen,
wenn Antikörper
(oder Antikörperfragmente)
als bioaktive Mittel für
das Binden der Zielproteine verwendet werden, bevorzugte Ausführungsformen
Antikörper
für unterschiedliche
Epitope.
-
In
dieser Ausführungsform
kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Sensorelementen verwendet
werden, wobei etwa 2 bis etwa 20 bevorzugt sind, und etwa 2 bis
etwa 10 besonders bevorzugt sind, und 2 bis etwa 5 stärker bevorzugt,
einschließlich
2, 3, 4 oder 5. Jedoch können,
wie oben, in Abhängigkeit
von der Anwendung ebenso mehr verwendet werden.
-
Wie
oben, kann jede Zahl von statistischen Analysen mit den Daten von
redundanten Zielsensoren durchgeführt werden.
-
Ein
Vorteil der Sensorelementsummierung (hierin als „Kügelchensummierung" bezeichnet, wenn
Kügelchen
verwendet werden) ist die Erhöhung
der Empfindlichkeit, die auftreten kann.
-
Der
Fachmann erkennt, daß die
vorliegende Erfindung Verwendung in einer großen Zahl an Anwendungen findet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
findet die vorliegende Erfindung Verwendung bei der Genexpressionsüberwachung
und -Profilierung in jeder mRNA-Probe, und insbesondere in dem Vergleich
von unterschiedlichen Zellstadien, einschließlich des Vergleichs von erkranktem
Gewebe, wie krebsartigem Gewebe, mit normalem Gewebe.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
findet die vorliegende Erfindung Verwendung bei der alternativen
Spleißanalyse,
einschließlich
sowohl Entdeckung von Spleißstellen
und Detektion von alternativen Spleißstellen. In dieser Ausführungsform
findet die Erfindung Verwendung bei der Korrelation von alternativen Spleißmustern
für morphologische
und klinische Parameter von Krebs. Ebenso kann der Mechanismus und die
Regulierung von konstitutivem und alternativem Spleißen in einer
Vielzahl von Zelltypen ermittelt werden, wie oben dargestellt.
-
Spezifische
Spleißziele
werden nachstehend in Tabelle 1 gezeigt (gefolgt von Verweisen). Tabelle I. Ausgewählte Spleißziele
| Genname | Funktionelle
Bedeutung | Ausgewählte Referenz |
1 | Acetylcholinesterase | Synapsenreifung | 1 |
2 | Agrin | AChR-Clustering
an Synapsen | 2 |
3 | AML1 | Transkriptionsaktivierung | 3 |
4 | ASF/SF2 | mRNA-Splicing-Regulierung | 4 |
5 | Bcl-x | Apoptose-Regulierung | 5 |
6 | BRCA1 | Transkriptionsaktivierung | 6 |
7 | c-src | Signaltransduktionsregulierung | 7 |
8 | Calciumkanal,
alpha 1A | Neurotransmitterfreisetzung | 8 |
9 | Calciumkanal,
alpha 1B | Neurotransmitterfreisetzung | 9 |
10 | Caspase
1 (ICE) | apoptotische
Regulierung | 10 |
11 | Caspase
2 (Ich-1) | apoptotische
Regulierung | 11 |
12 | CD45 | T-Zell-Reifung | 12 |
13 | Clathrin-Leichtkette
B | Rezeptor-vermittelte
Endozytose | 13 |
14 | Cytochrom
P450, Aromatase | Steroidhormonsynthese | 14 |
15 | Östrogenrezeptor
1 | Hormonreaktion | 15 |
16 | Östrogenrezeptor
2 | Hormonreaktion | 16 |
17 | fas-Ligand | apoptotische
Regulierung | 17 |
18 | FGFR2 | Signaltransduktion | 18 |
19 | Fibronectin
1 | Wundheilung | 19 |
20 | fyn | Wachstumskontrolle | 20 |
21 | Glutamatrezeptor NMDARI | Neurotransmission | 21 |
22 | Hel-N1 | mRNA-Umsatz | 22 |
23 | Insulinrezeptor | Signaltransduktion | 23 |
24 | Integrin
beta | Zelladhäsion | 24 |
25 | jun-Kinase
2 | Transkriptionscofaktor | 25 |
26 | MUC1 | Zelloberflächentumormarker | 26 |
27 | Myosin-Schwerkette | Muskelkontraktion | 27 |
28 | NCAM | Zelladhäsion | 28 |
29 | nNos | Neurotransmission | 29 |
30 | p15-CDK-Inhibitor
2B (INK 4b) | Zellzykluskontrolle | 30 |
31 | p16-CDK-Inhibitor
2A (ARF) | Zellzykluskontrolle | 31 |
32 | Presenilin
2 | apoptotische
Regulierung | 32 |
33 | Prostata-spezifisches Antigen | Zelloberflächentumormarker | 33 |
34 | SMN | spinalmotorisches
Nervenzellenüberleben | 34 |
35 | SRp40 | mRNA-Splicing-Regulierung | 35 |
36 | tau | neuronale
Reifung | 36 |
37 | Telomerase | chromosomale
Integrität
und Wachstumskontrolle | 37 |
38 | Transformer
2 beta | mRNA-Splicing-Regulierung | 38 |
39 | Tropomyosin
1 (alpha) | Muskelkontraktion | 39 |
40 | Tropomyosin
2 (beta) | Muskelkontraktion | 40 |
41 | Troponin
T3 | Muskelkontraktion | 41 |
42 | VEGFR-1 | Angiogenese
und vaskuläre
Permeabilität | 42 |
43 | Wilms-Tumor
1 | Transkiptionsregulierung | 43 |
-
Ausgewählte
Referenzen für
die Tabelle
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