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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren für die ex vivo und in vitro
Reparatur, Regeneration, de novo Bildung und Remodeling von erkrankten
und normalen mesenchymalen oder mesenchymal abgeleiteten Zellen, Knorpel,
Kollagen und erkranktem oder normalem Knochen, und Medikamente für solche
Zwecke. Insbesondere betrifft diese Erfindung die ex vivo und in
vitro Regeneration von artikulärem
Knorpel und Kollagen und das Knochenremodeling durch intermittierend
angelegtem hydrostatischem Druck. Das Verfahren umfasst das Anlegen
einer äußeren Intervallbelastung
bestehend aus sich wiederholenden Zeitspannen von angelegtem hydrostatischem
Druck, gefolgt von und unterbrochen durch Erholungszeitspannen.
Das Verfahren umfasst insbesondere das Anlegen des intermittierenden,
hydrostatischen Drucks im Bereich von 0,5–30 MPa für ein Intervall von 1–8 Stunden,
gefolgt von einer Erholungszeitspanne bis zu etwa 16–23 Stunden,
wobei der Druck angelegt wird an Knorpel- und Knochenzellen in vitro,
Knorpelexplantaten und Knochentransplantaten ex vivo, an Knorpel,
der innerhalb des Gelenkspalts von diarthrotischen Gelenken intakt
bleibt. Die Intervallbelastung führt
zu einer signifikanten Erhöhung
der Expression von Proteinen, welche die besonderen phänotypischen Eigenschaften
von Knorpel und Knochen bereitstellen, und zur selektiven Inhibierung
von matrixabbauenden Enzymen, proinflammatorischen Zytokinen und
Chemokinen, die inflammatorische Zellen in die Gelenkhöhle locken,
und zu einer selektiven Verringerung der Genexpression von Wachstumsfaktoren,
welche die extrazelluläre
Matrixreparatur und -regeneration hemmen.
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Die
Erfindung betrifft auch ex vivo und in vitro Verfahren zur Behandlung
von artikulärem
Knorpel und für
die Kollagenregeneration, -Wiederherstellung und -transplantation.
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Hintergrund und verwandte
Offenbarungen
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Arthritische
Erkrankungen, insbesondere Osteoarthritis, betreffen mehr Menschen
als irgendein anderes Leiden. Osteoarthritis umfasst den Funktionsverlust
von Knorpel, der in vielen Gelenken einer langsam fortschreitenden
Degeneration unterliegt. Obwohl Osteoarthritis als eine nicht-inflammatorische
Erkrankung angesehen wird, tritt ein bestimmtes Maß an Entzündung auf.
Osteoarthritis unterscheidet sich von der rheumatoiden Arthritis,
die eine chronische entzündliche
Gelenkerkrankung ist.
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Osteoarthritis
betrifft viele Menschen im späteren
mittleren Lebensalter. Osteoarthritis bezogene Zustände verringern
die persönliche
Leistungsfähigkeit
und Lebensqualität,
und erhöhen
in einer alternden Gesellschaft die Morbidität und Mortalität für Männer und
Frauen durch Erhöhen
der Inzidenz von anderen chronischen Zuständen, wie beispielsweise Osteoporose.
Zurzeit erfordert die einzige erfolgreiche Behandlung für eine Gelenkerkrankung
im Endstadium eine größere Operation,
die einen Austausch des gesamten Gelenks umfasst, was nicht ohne
damit verbundene Komplikationen, wie einer Infektion, einer aseptischen
Lockerung und Schmerz, erfolgt. Diese Komplikationen können dazu
führen,
dass die Arthoplastie korrigiert werden muss. Das Beseitigen einer
in einem frühen
Zeitpunkt auftretenden Osteoarthritis durch neue Operationstechniken, welche
die Notwendigkeit für
einen Austausch des Gelenks entfallen lassen würde, ist gerade im Versuchsstadium.
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Intraartikuläre chirurgische
Methoden werden entwickelt, die den Transfer von Knorpelzellen von
gesunden Bereichen des Gelenks auf erkrankte Oberflächen einschließen, um
die Gelenkfunktion wiederherzustellen. Dazu werden Knorpelzellen
oder kleine Knorpelbereiche in partiellen oder durchgehenden Defekten innerhalb
der Gelenkoberfläche
unter Verwendung eines offenen chirurgischen Verfahrens platziert.
Das Zellkonstrukt wird dann durch periostales Gewebe, welches an
Ort und Stelle genäht
wird, fixiert. In vielen Fällen unterliegen
diese Transplantate schnell einer Fibrillation und bauen sich ab.
Gemäß einem
alternativen Verfahren umfasst die Mosaikplastik das Bewegen vieler
kleiner Knorpeltransplantate von einem Bereich der Gelenkoberfläche zu einem
anderen, um eine Wiederbelastung zu erleichtern. Bei jeder Art von
Knorpelaustausch wird die Reparatureffizienz nach Wiederherstellung
einer extrazellulären
Matrixstruktur von normalem Knorpel vor der Verwendung in hohem
Maße erleichtert.
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Knorpel-,
Kollagen- und Knochenerkrankungen stellen deshalb ein vorrangiges
medizinisches Problem dar, insbesondere bei einer immer älter werdenden
Bevölkerung,
die anfälliger
gegenüber
Osteoarthritis und anderen degenerativen Gelenkerkrankungen ist,
und es wäre
daher wichtig, ein Mittel zur Regeneration von artikulärem Knorpel
und Kollagen und zum Knochenremodeling zur Verfügung zu haben.
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Artikulärer Knorpel
bedeckt die Enden von langen Knochen und ist ein Belastungsgewebe,
das Kräfte entlang
von Gelenkoberflächen
verteilt und dadurch den darunter liegenden starreren Knochen schützt. Er sorgt
auch für
eine problemlose Gelenkverbindung und Biegung der Gelenke während den
normalen Aktivitäten
des täglichen
Lebens.
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Es
wird fortwährend
versucht artikulären
Knorpel zu regenerieren. Das
U.S.-Patent
6,080,194 beschreibt beispielsweise eine Kollagenmatrize,
die durch Vereinigen eines porösen
Kollagenschwamms mit einer Kollagenmembran gebildet wurde. Das Patent
5,786,217 beschreibt Verfahren
und Zusammensetzungen zur Reparatur von artikulären Knorpeldefekten. Das Patent
5,206,023 offenbart Verfahren
und Zusammensetzungen zur Behandlung und Reparatur von Defekten
oder Läsionen
von Knorpel. Das Patent
5,041,138 betrifft die
Neomorphogenese von Knorpel in vivo aus einer Zellkultur für die Entwicklung
und Implantation von knorpelartigen Strukturen. Keines dieser Patente
offenbart jedoch ein Verfahren, welches den erkrankten Knorpel bis
zu einem funktionsfähigen
Zustand regeneriert, und ein solches Verfahren gibt es nach wie
vor nicht.
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Die
klinische Erfahrung mit Menschen und experimentelle Studien mit
Tiermodellen bestätigen,
dass mechanische Belastungen einen unerlässlichen Reiz zur Aufrechterhaltung
einer Homöostase
von normalem artikulärem
Knorpel darstellen (Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 190: 275 (1989)).
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Veränderungen
der Gelenkbelastung durch Ruhigstellung (Clin. Orthop. Rel. Res.,
219: 28 (1987)), Bandlockerung (Ibid, 213: 69 (1986)), übermäßige Einwirkungen
(J. Biomechanics, 6: 51 (1973)) oder erhöhte subchondrale Knochensteifigkeit
(J. Biomechanics, 28: 357 (1995)) führen zu pathologischen Veränderungen der
Knorpeleigenschaften bei Osteoarthritis.
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Die
Fähigkeit
von Knorpel zur schnellen und reversiblen Gestaltsveränderung
ist zurückzuführen auf eine
nachgiebige und elastische Matrix mit einem hohen Gehalt von gut
löslichen
Proteoglykanen, welche in Kollagen, einem unlöslichen Fasernetzwerk, eingeschlossen
sind. Proteoglykane, Kollagen und andere Moleküle, die in Knorpelgewebe vorkommen,
werden durch mesenchymal abgeleitete Knorpelzellen, den Chondrozyten,
erzeugt.
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In
vitro Studien bestätigen,
dass die Knorpelzellen, artikuläre
Chondrozyten, auf bestimmte Belastungsbedingungen mit einer anabolen
oder katabolen Reaktion antworten, die auf die Belastung und den Druck
zurückzuführen ist,
welche durch den physikalischen Reiz auf die Zelle ausgeübt werden
(Biochem. Biophys. Res. Commun., 240: 216 (1997); Spine, 22: 1085
(1997) und J. Orthop. Res., 15: 189 (1997)).
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Die
Rolle, welche die mechanische Belastung bei der Regulation des Metabolismus
von artikulären Chondrozyten
spielt, wurde zum Teil durch eine mathematische Analyse der Verteilung
der Kräfte über die Gelenkoberflächen beschrieben
(J. Biomech., 22: 853 (1989)).
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In
J. Exp. Physiol., 81: 535 (1996) beschriebene biochemische Analysen
bestätigen,
dass Chondrozyten in dem Knorpel eines diarthrotischen Gelenks hydrostatische
Druckwerte in der Größenordnung
von 7 bis 10 MPa, die sich aus normalen Aktivitäten des täglichen Lebens ergeben, durchmachen.
Studien, welche den Einfluss mechanischer Kräften auf die Gewebedifferenzierung
untersuchten, zeigten, dass eine erhöhte Knorpeldicke in den Bereichen
des diarthrotischen Gelenks vorhanden sind, welche einer hohen intermittierenden, hydrostatischen
Druckbeanspruchung ausgesetzt sind. Ein dünner Knorpel fällt mit
Bereichen zusammen, die sich einem verringerten hydrostatischen
Druck ausgesetzt sehen und tangential zu der Gelenkoberfläche auftretende
Zugkräfte
aufweisen (Bone, 11: 127 (1990)).
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In
J. Orthop. Res., 9: 1–10
(1991) beschriebene experimentelle Studien bestätigen, dass ein in vitro angelegter
hydrostatischer Druck den Metabolismus einer artikulären Knorpelmatrix
beeinflusst und stellten fest, dass ein hydrostatischer Druck im
Bereich von 5–15
MPa die Inkorporationsraten von 35SO4 und 3H-Prolin in
adultem, artikulärem
Rinderknorpel in vitro moduliert.
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In
J. Biol. Chem., 262: 15490 (1987) beschriebene Organkulturexperimente
zeigten, dass Stellen der Proteoglykan-Erzeugung mit Bereichen von
reinem hydrostatischem Druck zusammenfallen. Physiologische Werte
von hydrostatischem Druck erhöhen,
wie in J. Orthop. Res., 14: 53 (1996) beschrieben, die mRNA-Signalspiegel
für Aggrecan
und Typ II-Kollagen bei der Messung unmittelbar nach der Belastung.
In einer Studie zur belastungsgesteuerten Kompression hinsichtlich
der Expression der Aggrecan-mRNA in Rinderknorpelexplantaten wurde
nach 1 Stunde Belastung eine vorübergehende
Up-Regulation beobachtet.
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Obwohl
die obigen Untersuchungen die Wichtigkeit von hydrostatischem Druck
bezüglich
der normalen Funktion von Knorpel und Typ II-Kollagen beschreiben
und erkennen, war es dennoch nicht möglich, dieses Wissen klinisch
anzuwenden, da das kontinuierliche Anlegen eines hydrostatischen
Drucks zu einer Erschöpfung
des metabolischen Potentials von Knorpel und zu einer Schädigung desselben
führt,
wäh rend
die kurze (< 1
Stunde) Belastung mit hydrostatischem Druck zu einer veränderten
zellulären
Antwort führt,
die den Metabolismus und die Homöostase
von Chondrozyten durcheinander bringt. Eine kurze Zeitspanne einer
hydrostatischen Druckbelastung führt
beispielsweise zu einer erhöhten
Expression der Typ II-Kollagen-mRNA,
während
die kontinuierlich angelegte Belastung keine solche erhöhte Expression
erhält.
Andererseits erhöhte
sich die Aggrecan-Signalexpression während der gesamten Zeitdauer
der Belastung stetig. Es ist klar, dass diese Ergebnisse das zelluläre Gleichgewicht
zwischen Aggrecan und Typ II-Kollagen stört. Knorpelzellen antworten auf
mehrere Reize auf nicht vorhersehbare Art und Weise und die Variabilität der Antwort
hängt von
der Dauer, der Stärke
und der Häufigkeit
der Belastung ab. Diese Unberechenbarkeit steht der Verwendung der
kontinuierlichen langen oder kurzen Zeitspannen von willkürlichen
hydrostatischer Druckbelastungen für die Behandlung von Osteoarthritis
oder für
die Regeneration von beschädigtem
Knorpel entgegen (3. Rehab. Res. Dev., 37: 153–161 (2000)).
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Die
WO 96/39992 betrifft einen
Apparat und ein Verfahren zum Sterilisieren, Animpfen, Kultivieren,
Lagern, Transportieren und Testen von Austauschknorpelgewebekonstrukten.
US 5,746,704 betrifft einen
Therapieapparat mit einer passiven Bewegungsvorrichtung zum Biegen
eines Körperteils.
US 5,752,925 betrifft das Erhöhen der
Knochenbruchfestigkeit durch wiederholtes Anlegen von Traumakräften gleichenden
Kräften
mit geringer Stärke.
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Angesichts
der Schwere und des Behinderungseffekts von Osteoarthritis und anderen
Knorpel-, Kollagen- oder Knochenerkrankungen wäre es wichtig, ein Verfahren
bereitzustellen, das eine Knorpel- oder Kollagenregeneration und
ein Knochenremodeling bereitstellt.
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Bis
vor kurzem glaubte man, dass artikulärer Knorpel sich nicht mehr
selbst reparieren kann, sobald die Anordnung der Stützfasern
zerstört
war (Articular Cartilage and Osteoarthritis, Workshop Conference Hoechst
und Werk, Kalle-Albert, Wiesbaden, 12.–16. Mai 1991, Herausgeber
Kuettner et al., Rosen Press, New York).
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Es
wurde nunmehr gefunden, dass eine Regeneration möglich ist mit einem bestimmten
Schema von intermittierendem, hydrostatischem Druck, angelegt an
mesenchymale oder mesenchymal abgeleitete Zellen, wie Fibroblasten,
Fibrochondrozyten oder Chondrozyten, und es ist deshalb eine Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung, ex vivo und in vitro Verfahren zur Behandlung
von Osteoarthritis und anderen Knorpel- und Kollagenerkrankungen
bereitzustellen, in dem deren Regeneration, de novo Bildung und
das Knochenremodeling stimuliert wird, wobei die Verfahren eine
definierte mechanische Belastungsumgebung bereitstellen, die adulte Knorpel-
und Knochenzellen regeneriert und repariert.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein ex vivo oder in vitro Verfahren
zur Wiederherstellung der Funktion eines degenerierten, erkranktem
oder beschädigten
Gelenks bereit, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte
umfasst:
- (a) Aussetzen von degeneriertem, erkranktem
oder beschädigtem
Knorpel oder eines Knorpeltransplantats, das aus dem Gelenk entfernt
wurde, oder Chondrozyten, ex vivo oder in vitro gegenüber einem
intermittierend angelegten hydrostatischen Druck (IHP) zwischen
etwa 0,5 und etwa 30 MPa für
etwa 1 bis etwa 8 Stunden täglich;
- (b) Entfernen des IHP für
eine etwa 16- bis 22-ständige
Erholungszeitspanne; und
- (c) Wiederholen der Schritte (a) und (b) über eine Zeitspanne von etwa
4 bis etwa 100 Tagen oder je nach Bedarf.
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Die
Erfindung betrifft zusätzlich
die Verwendung von Knorpel, Kollagen, Bändern, Sehnen, Knochen, Chondrozyten
oder eines Knorpeltransplantats, erhalten durch ein erfindungsgemäßes Verfahren,
zur Herstellung eines Medikaments für die Wiederherstellung der
Funktion eines degenerierten, erkrankten oder beschädigten Gelenks.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein in vitro oder ex vivo
Verfahren zur Reparatur, Regeneration und de novo Bildung von Knorpel,
Wiederauffüllung
von Chondrozyten oder Ablagerung von Typ II-Kollagen und die Stimulation
und das Knochenremodeling.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein in vitro oder
ex vivo Verfahren zur Behandlung von Knorpel-, Kollagen- oder Knochen-Erkrankungen
durch Stimulieren der Knorpel- und Kollagenregeneration und des
Knochenremodelings unter Verwendung eines Intervallbelastungsschemas,
das aus sich wiederholenden Zeitspannen von intermittierend angelegtem
hydrostatischem Druck innerhalb eines bestimmten Belastungsintervalls,
an das sich eine Erholungszeitspanne anschließt, besteht.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein ex vivo oder in
vitro Verfahren zur Reparatur, Regeneration und de novo Bildung
von Knorpel, wobei die Regeneration erreicht wird durch Anwenden
eines Intervallbelastungsschemas, das aus sich wiederholenden Zeitspannen
von angelegtem hydrostatischem Druck, gefolgt von Erholungszeitspannen,
besteht, auf ex situ Knorpel oder -Knorpelzellen oder auf Knorpel oder
Knorpelzellen in vitro.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein ex vivo Knorpelreparatur-,
Regenerations- und de novo Bildungsverfahren, welches das Anlegen
von hydrostatischem Druck an das Knorpelgewebe, das eine Regeneration
benötigt
und in situ entfernt wurde, oder an Chondrozyten, Fibroblasten oder
Fibrochondrozyten, adhäriert
an eine Matrix und dem Schema unterzogen, umfassend das intermittierende
Anlegen des hydrostatischen Drucks für etwa 1–8 Stunden, gefolgt von einer
etwa 16–23-ständigen Erholungszeitspanne,
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von
Knorpeltransplantaten zur Herstellung eines Medikaments für die Regeneration
eines er krankten Gelenks, um die normale Funktion des Gelenks wiederherzustellen,
wobei die Transplantate der erfindungsgemäßen intermittierenden, hydrostatischen
Druckbelastung zur Wiederherstellung einer gesunden lasttragende
Matrix ausgesetzt wurden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein isolierter, regenerierter,
funktioneller, gesunder, lasttragender Knorpel aus dem erkrankten
Knorpel, wobei der erkrankte Knorpel einem intermittierenden, hydrostatischen
Druck ausgesetzt wird, gefolgt von Erholungszeitspannen, bis die
normalen mechanischen und biochemischen Eigenschaften wiederhergestellt
sind.
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Das
erfindungsgemäße ex vivo
oder in vitro Verfahren kann ferner den Nachweis der Funktionalität des Knorpels
umfassen durch Bestimmen des relativen in vitro Spiegels von, oder
Expressionsspiegel von, Knorpel- oder Knochen-abbauenden Enzymen,
Zytokinen und deren Inhibitoren oder wachstumsfördernden Substanzen, Wachstumsfaktoren
und Hormonen nach dem Aussetzen des erkrankten Knorpels oder Knochens
gegenüber
einem intermittierenden, hydrostatischen Druck, gefolgt von Erholungszeitspannen.
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Insbesondere
kann das Verfahren ferner das Bestimmen der Funktionalität oder des
Ausmaßes
der Beschädigung
von Knorpel oder Kollagen nach der erfindungsgemäßen IHP-Behandung durch Bestimmen des
Expressionsspiegels der mRNA von Kollagen, Aggrecan, TGF, MMP-1,
MMP-2 oder IL-6 umfassen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung eines servo-hydraulischen Belastungsgeräts, das
zum Anlegen eines intermittierenden, hydrostatischen Drucks an artikuläre Chondrozyten
geeignet ist.
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2 ist ein Diagramm, das die Wirkungen
auf die Intervallbelastung mit unterschiedlichen Stärken von
intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Aggrecan-(2A) und Typ II-Kollagen (2B)-Expression
in normalen, humanen, artikulären
Chondrozyten darstellt.
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3 ist ein Diagramm, das die Wirkungen
einer Intervallbelastung für
4 Stunden für
4 Tage mit 10 MPa eines intermittierenden, hydrostatischen Drucks
auf die Expression des Aggrecan- und Typ II-Kollagen-mRNA-Signals
in humanen, osteoarthritischen, artikulären Chondrozyten darstellt.
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4 ist ein Diagramm, das die Wirkungen
der Intervallbelastung mit unterschiedlichen Stärken von intermittierendem,
hydrostatischem Druck auf die Freisetzung von Matrixmetalloproteinase-2
aus normalen, humanen, artikulären
Chondrozyten unter Verwendung eines ELISA (4A) und
die enzymatische Aktivität unter
Verwendung von Zymographie für
aktivierte (+APMA) und inaktivierte Präparationen (4B)
zeigt.
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5 ist
ein Diagramm, das die Wirkungen der Intervallbelastung mit unterschiedlichen
Stärken
von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Freisetzung
von transformierendem Wachstumsfaktor-β (TGF-β) aus normalen, humanen, artikulären Chondrozyten
zeigt.
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6 ist
ein Diagramm, das die Wirkungen der Intervallbelastung mit unterschiedlichen
Stärken
von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Freisetzung
des Makrophagen-Chemoattraktant-Protein-1 (MCP-1) aus normalen,
humanen, artikulären
Chondrozyten zeigt.
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7 ist
ein Diagramm, welches das Fehlen einer Wirkung der Intervallbelastung
mit unterschiedlichen Stärken
von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf den Fibroblasten-Wachstumsfaktor-1
(FGF-1) aus normalen, humanen, artikulären Chondrozyten zeigt.
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8 ist
ein Diagramm, das den RT-PCR-Signalspiegel der Expression von Typ
II- und Typ I-Kollagen und
Beta-Aktin in nicht-belasteten Kontrollzellen zeigt.
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9 zeigt
die Signalspiegel der Expression von Beta-Aktin in Zellen, die einem
IHP ausgesetzt wurden, und in nicht-belasteten Kontrollzellen.
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10 zeigt
den RT-PCR-Signalspiegel für
Aggrecan nach dem Aussetzen von hochdichten Monolayerkulturen gegenüber IHP.
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11 zeigt
die RT-PCR-Signalspiegel für
Typ II-Kollagen nach dem Aussetzen von hochdichten Monolayerkulturen
gegenüber
IHP.
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12 zeigt
die Zeitverlaufsanalyse der Freisetzung von TGF-β1 aus MG-63-Zellen, die einem
intermittierenden, hydrostatischen Druck (10 MPa) ausgesetzt wurden.
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13 stellt
die Dosis-Wirkungs-Effekte von intermittierendem, hydrostatischem
Druck auf die Freisetzung von TGF-β1 aus MG-63-Zellen dar.
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14 zeigt
die Zeitverlaufsanalyse der Freisetzung von MMP-2 aus einem IHP
ausgesetzten MG-63-Zellen.
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DEFINTIONEN
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Wie
hierin verwendet:
- "Spongiös" bezeichnet einen
Knochen, der eine gitterförmige
oder schwammartige Struktur aufweist.
- "Mesenchymal", "mesenchymale Stammzellen" oder "mesenchymal abgeleitete
Zelle" bezeichnet
die Zellen, welche sich in der extrazellulären Matrix von Knorpel (Chon drozyten),
Bindegewebe (Fibroblasten), Faserknorpel (Fibrochondrozyten), Sehne
(Tenozyten) und Knochen (Osteoblasten und Osteozyten) befinden und
selbige erzeugen.
- "Belastung" oder "Belastungsintervall" bezeichnet eine
Zeitdauer einer angelegten IHP-Belastung, oder Reiz in einem Gewebe,
welcher eine Erholungszeitspanne folgt, in der kein äußerer Druck
angelegt wird und in welcher der Druck zur Umgebungsbedingung zurückkehrt.
- "Intervall" bezeichnet eine
Kombination einer Belastungs- und Erholungszeitspanne, so oft wie
erforderlich wiederholt.
- "De novo Bildung" bezeichnet die Erzeugung
von Knorpelbindegewebe, Faserknorpel, Sehne und Knochen als Ergebnis
der Anhaftung von Chondrozyten, Fibroblasten, Fibrochondrozyten,
Tenozyten und Osteoblasten in einer Stützstruktur (Gerüst- oder
Kollagenmatrix) nach Aussetzen gegenüber einem Belastungsintervall.
- "Osteoblast" bezeichnet eine
vom Mesenchym abgeleitete knochenbildende Zelle (Fibroblast) und
bildet eine Knochenmatrix, in welcher sie als Osteozyt eingeschlossen
wird.
- "Fibroblast" oder "Fibrozyt" bezeichnet eine
stern- oder spindelförmige
Zelle mit cytoplasmatischen Prozessen, welche in Bindegewebe vorkommt
und Kollagenfasern bilden kann.
- "Aggrecan" bezeichnet ein großes aggregiertes
Proteoglykan, das eine Rolle dabei spielt, dem artikulären Knorpel
eine Druckelastizität
zu verleihen, und das Lasttragen ermöglicht. Aggrecan ist ein häufig vorhandenes
Proteoglykan, das etwa 85% der gesamten Proteoglykane darstellt.
- "Typ II-Kollagen" bezeichnet ein homopolymeres
Molekül
von α1 (11)
Ketten, welches das Produkt eines einzelnen Gens COL2A1 ist. Typ
II-Kollagen ist das häufigste
aller anderen Kollagenarten und stellt etwa 95% des gesamten Kollagens
dar.
- "Matrixmetalloproteinase" oder "MMP" bezeichnet eine
Protease, welche die Knorpeldegeneration in einem erkrankten Gelenk
verursacht und damit assoziiert ist. MMP kann weiter als MMP-1,
MMP-2, MMP-9, etc., unterschieden werden.
- "Makrophagen-Chemoattraktant-Protein-1" oder "MCP-1" bezeichnet einen
proinflammatorischen Mediator, der den Immunzustand von Gewebe beeinflusst.
Dessen erhöhter
Spiegel ist mit dem Beginn oder der Zunahme einer Gewebezerstörung assoziiert,
sein verringerter Spiegel ist mit einer Verringerung eines Gewebeschadens
oder einer Heilung assoziiert.
- "Transformierender
Wachstumsfaktor-β" oder "TFG-β" bezeichnet einen
Faktor, der durch Zellen nach Anlegen eines intermittierenden, hydrostatischen
Drucks freigesetzt wird und eine Veränderung des Zellmetabolismus
anzeigt.
- "Fibroblasten-Wachstumsfaktor
1" oder "FGF-1" bezeichnet einen
Wachstumsfaktor, von dem nicht bekannt ist, dass dieser bei der
Proliferation von Chondrozyten- oder Osteoblasten-ähnlichen
Zellen beteiligt ist.
- "MPa" bezeichnet Megapascal.
Ein MPa entspricht 145 psi.
- "GAG" bezeichnet Glycosaminoglykane.
- "IHP" bezeichnet intermittierenden,
hydrostatischen Druck.
- "GAPDH" bezeichnet Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase.
- "APMA" bezeichnet 4-Aminophenylquecksilberacetat,
einen Aktivator des latenten Proenzyms zum aktiven Enzym.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
hierin beschriebene Erfindung betrifft die Entdeckung, dass ein
intermittierend und wiederholt angelegter hydrostatischer Druck
während
Intervallbelastungszeitspannen die Genexpression von artikulären Chondrozyten
beeinflusst, die belastungsabhängige
Expression von Kollagen vom Typ II auslöst, eine Matrixmetalloproteinase
verringert, die de novo Bildung von mesenchymalen oder mesenchymal
abgeleiteten Zellen in einer Matrix ermöglicht und das Knochenremodeling
verändert.
Die Entdeckung ist geeignet für
die Reparatur und Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen,
wie Osteoarthritis, Arthrose, Beschädigungen des Gelenkknorpels,
degenerative Gelenkerkrankungen, Gelenkaustausch, Knochenrestrukturierung
und anderen Erkrankungen von Knorpel, Kollagen und Knochen.
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I. Verfahren zur Knorpel- und Kollagenregeneration
und für
das Knochenremodeling
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Das
Verfahren für
die Knorpel- und Kollagenregeneration und für das Knochenremodeling zur
Behandlung der oben aufgeführten
Erkrankungen umfasst, im breiteren Umfang, das Anwenden eines erfindungsgemäßen Intervallbelastungsschemas
auf transplantierbare, durchgehende Transplantate von humanem osteoarthritischem
oder erkranktem Knorpel oder Knochen ex vivo oder an die Zellen,
die aus dem gesunden oder erkrankten Knorpel, Kollagen und Knochen
isoliert wurden, in vitro.
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A. Therapeutisches Schema für die Knorpelregeneration
Allgemeine Bedingungen
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Das
therapeutische Schema besteht aus der Stimulation von behandeltem
Gewebe oder isolierten Zellen mit sich wiederholenden Zeitspannen
von angelegtem, hydro statischem Druck, gefolgt von Erholungszeitspannen
(Belastungsintervall). Der Druck wird vorzugsweise innerhalb jedes
Belastungsintervalls intermittierend angelegt. Die Verfahrensparameter,
wie Druck, Frequenz, Länge
der Intervalle, Intermittenz- und Erholungszeitspanne, werden anhand
des gewählten
Verfahrens zur Regeneration ausgewählt, das heißt, ex vivo oder
in vitro, sowie der Erkrankung und der Schwere der Knorpeldegeneration.
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1. Hydrostatischer Druck
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Das
Belastungsschema, das geeignet ist für die Reparatur, Regeneration
oder de novo Bildung von intaktem Knorpel, intaktem Knochen, Knorpel-
und Knochentransplantaten oder -zellen, umfasst im Allgemeinen das
Anlegen von hydrostatischem Druck zwischen 0,5 MPa und 30 MPa, vorzugsweise
zwischen 1 MPa und 20 MPa, und am meisten bevorzugt zwischen 5 MPa
und 10 MPa in intermittierenden Intervallen mit einer Frequenz von
1 Hz.
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Üblicherweise
werden Drücke,
die höher
als etwa 30 MPa sind, nicht verwendet oder empfohlen, da diese zu
einer Zellschädigung
führen
können,
während
Drücke,
die niedriger sind als 0,1 MPa, für die Regeneration von Zellen
oder Gewebe nicht wirksam sein können.
Drücke
von ungefähr
5–10 MPa
entsprechen normalen physiologischen Werten, welche sich der artikuläre Knorpel
in vivo ausgesetzt sieht.
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2. Dauer von IHP- und Erholungszeitspannen
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Die
Dauer der Hochdruckintervalle liegen im Allgemeinen im Bereich von
Minuten bis etwa 8 Stunden und sind vorzugsweise zwischen etwa 1
und 8 Stunden, am meisten bevorzugt etwa 4 Stunden.
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Während der
Erholungszeitspanne werden das Gewebe/die Zellen von Interesse Atmosphärendruck oder
einem ausreichend niedrigen konstanten Druck ausgesetzt. Die Erholungszeitspannen
können
im Allgemeinen im Bereich von Minuten bis mehre re zehn Stunden liegen,
und sind vorzugsweise zwischen etwa 16 bis etwa 23 Stunden, vorzugsweise
etwa 20 Stunden.
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3. Frequenz
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Innerhalb
jedes intermittierenden, hydrostatischen Druckintervalls wird der
Druck intermittierend mit einer Frequenz zwischen 0,1 Hz und 10
Hz, vorzugsweise in der Größenordnung
von 1 Hz, angelegt. In der bevorzugten Ausführungsform für Knorpelzellen
wird das Intervallbelastungsschema für wenigstens 4 aufeinanderfolgende
Tage, üblicherweise
für etwa
4 Stunden Belastung bei mit 1 Hz angelegten 10 MPa, angelegt, gefolgt
von etwa 20 Stunden Erholung bei konstantem Atmosphärendruck.
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4. Länge der Behandlung
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Die
Länge der
Behandlung von Knorpel hängt
ganz vom Grad und Schwere der Knorpeldegeneration, des Ausmaßes an Kollagenverlust,
der Schwere der Knochenerkrankung oder des Grades und der Schwere der
Gelenkbeschädigung
ab. Üblicherweise
wird eine Verbesserung der Knorpelfunktionalität und dessen Regeneration nach
etwa vier Behandlungen mit einer IHP-Belastung beobachtet, das heißt, üblicherweise
nach 4 Behandlungstagen. Bei stärker
degeneriertem, erkranktem oder beschädigtem Knorpel wird eine solche
Behandlung für
nicht weniger als 100 Tage ohne irgendwelche nachteiligen Auswirkungen
fortgeführt
und kann immer weiter fortgeführt
werden, wenn die Knorpel- und/oder Kollagenfunktion chronisch beeinträchtigt ist. Eine
bevorzugte Behandlung wird zwischen 7 und 30 Tage dauern und dabei
erfolgreich sein.
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Für die de
novo Bildung wird die Kollagenmatrix mit gesunden oder erkrankten
zu behandelnden Zellen beladen und die Behandlung fortgesetzt, bis
das neue Gewebe gebildet ist.
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5. Untersuchung der Funktionalität
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Die
Behandlungslänge
hängt von
der Schnelligkeit der funktionellen Erholung ab. Die Funktionalität von Knorpel
hängt von
der Erholung und/oder dem Umbauen und/oder der Bildung einer lasttragenden
Matrix ab. Die Degeneration von Knorpel beruht auf der Deformation
von Zellen, auf ungenügenden
Stärken
von Scherspannungsbelastung auf die Matrix, und auf der Degeneration
aufgrund von metabolischen Veränderungen.
-
Diese
metabolischen Veränderungen
beeinflussen die genetische Expression einer Knorpelzelle in Bezug
auf Aggrecan und Kollagen, insbesondere auf Typ II-Kollagen, und
gewisse Wachstumsfaktoren, wie TGF-β. Die Veränderungen und der Metabolismus
von Chondrozyten führen
auch zur Expression oder Überexpression
von Proteinen, die in gesunden funktionellen Chondrozyten normalerweise
nicht oder nur schwach exprimiert werden, wie die Metalloproteinasen
MMP-1, MMP-2, MMP-9, und proinflammatorische Zytokine, wie IL-1
und IL-6.
-
Folglich
werden während
und insbesondere nach der IHP-Belastungsbehandlung einige oder alle
der obigen Faktoren untersucht und deren Vorhandensein wird im Hinblick
auf eine erhöhte
Aktivität
ausgewertet. Fehlende oder verringerte Aktivitäten korrelieren mit der Regeneration
der Knorpelintegrität
und der lasttragenden Funktion. Untersuchen der Funktionalität Tabelle 1
| Aggrecan | Typ II-Kollagen | MMP-2 | MMP-1 | MMP-9 | IL-6 | IL-1 | MCP-1 |
Physiologische Spiegel | 4–7% Nass-Gew. | 10–29 % Nass-Gew. | niedrig | niedrig | nd | niedrig | nd | niedrig |
Pathologische Spiegel | 0,1–1% Nass-Gew. | 1–10% Nass-Gew. | hoch | hoch | erhöht oder hoch | hoch | erhöht | hoch |
Regenerierte Siegel | 4–7% | 10–20 | niedrig | niedrig | nd | niedrig | nd | niedrig |
- nd = nicht nachweisbar oder Spuren
-
Das
hierin offenbarte Untersuchen der Funktionalität umfasst das Bestimmen der
relativen Werte von extrazellulären
Matrixkomponenten, wie Aggrecan und Typ II-Kollagen, Proteasen, wie MMP-1, MMP-2, MMP-9,
und Zytokinen, wie IL-6, IL-1 und MCP1. Diese Werte unterscheiden
sich in Abhängigkeit
von der Gewebeherstellung und des verwendeten Verfahrens, der Trend
bleibt jedoch der gleiche, nämlich,
dass sich die Spiegel von extrazellulären Matrixproteinen verringern
und dass sich die Spiegel von Proteasen und Zytokinen in beschädigtem oder
degeneriertem Knorpel und Kollagen erhöhen. Während der Regeneration kehren
die Spiegel in ihre normalen physiologischen Bereiche zurück.
-
Es
wurde gefunden, dass das angewendete erfindungsgemäße Belastungsschema
die Regeneration von artikulärem
Knorpelgewebe, Kollagengewebe, Knochengewebe und/oder deren jeweiligen
isolierten Zellen stimuliert. Es wurde auch gefunden, dass das Intervallbelastungsschema
die Genexpression für
Proteine erhöht,
welche die funktionelle, extrazelluläre Matrix von artikulärem Knorpel
bilden. Nach dem Anwenden des erfindungsgemäßen Intervallbelastungsschemas
bestätigte
das Anfärben
der Matrix mit kationischen Farbstoffen das erhöhte Vorhandensein einer extrazellulären Matrix.
-
Zusätzlich wurde
gefunden, dass das Intervallbelastungsschema zu einer selektiven
Inhibierung von Matrix-abbauenden Enzymen, proinflammatorischen
Zytokinen und Chemokinen, welche inflammatorische Zellen in die
Gelenkhöhle
locken, führt.
Des Weiteren wurde gefunden, dass das Intervallbelastungsschema die
Expression von transformierendem Wachstumsfaktor-β1 (TGF-β1), einer
Matrixmetalloproteinase, wie beispielsweise MMP-1, MMP-2, MMP-9,
und des Gewebeinhibitors von Metallopro teinase (TIMP) in humanen, Osteoblasten-artigen
Zellen beeinflusst. Diese und andere Faktoren können, wie in Tabelle 1 gezeigt,
geeigneterweise zur Beurteilung der Knorpel- und Knochenfunktionalität verwendet
werden.
-
Die
Verfahren, die für
den Nachweis der Parameter zur Bestimmung der Funktionalität verwendet
werden, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, RT-PCR, Zymographie,
Biochemie, Färbung,
ELISA, Gen-Array-Techniken und Proteomimiks.
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B. In vitro Behandlung
-
Für die in
vitro Behandlung wird beschädigtes
Knorpelgewebe durch chirurgische Mittel aus einem Patienten entfernt.
Das Intervallbelastungsschema kann für eine ex vivo Behandlung auf
das intakte Gewebe, wie ein Osteochrondroknorpeltransplantat, angewendet
werden. Für
eine in vitro Behandlung wird die normale oder erkrankte Knorpelmatrix
abgebaut und das Intervallbelastungsschema wird auf die resultierenden
Knorpelzellen angewendet, die in Suspension innerhalb eines Gerüsts/Trägers oder
als Monolager kultiviert werden. Nach der Anwendung des Belastungsschemas
wird das resultierende de novo gebildete Gewebe oder die Ansammlung
von Zellen in einen Patienten reimplantiert. Vorzugsweise, jedoch
nicht notwendigerweise, ist das Transplantat autolog.
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Das
Operationsverfahren folgt im Allgemeinen der Technik, die für einen
arthroskopischen Eingriff unter Verwendung des osteochondralen Graftings
entwickelt und verwendet wurde. In diesem Verfahren wird eine durchgehende
Knorpelprobe aus Randbereichen der Gelenkoberfläche entfernt und dann in einen
kreisförmigen
Defekt überführt. Die
Wirtsstelle weist üblicherweise
einen Umfang auf, der geringer ist als das einzusetzende Material,
so dass die Vereinigung zwischen der Wirtsstelle und dem Austauschgewebe
ein Widerstandssitz ist. In dem Material, das in Antwort auf die
Intervallbelastung erzeugt werden soll, wird die Größe des wiederhergestellte
Knorpelmaterial eingestellt, um auf die Oberflächenumrisse des Gelenks zu
passen. Dies ist verschieden von dem üblichen Verfahren des osteochondralen
Graftens, bei dem das übergroße Transplantat
2–3 mm über der
Oberfläche
des umgebenden Knorpels belassen wird. Die Bildung einer Typ II-Kollagen-basierten,
extrazellulären
Matrix, die normalen Gelenkbelastungen standhalten kann, ermöglicht es
den Presssitz-Transplantaten mit der Oberflächendicke eines normalen Gelenks,
die mit der natürlichen
Dicke übereinstimmt,
welche der örtlichen
Variation des normalen Gelenks entspricht, übereinzustimmen.
-
Die
in vitro Behandlung von Zellen, Zellmonolayer oder Zellkulturen
ist im Wesentlichen so wie in Abschnitt II beschrieben.
-
C. Ex vivo Behandlung
-
Für die ex
vivo Behandlung, die besonders geeignet ist für die Behandlung einer Gelenkknorpelbeschädigung,
wie ein zerfetzter oder gerissener Meniskus, bei der nur ein Teil
des Knorpels beschädigt
sein kann und der Rest des Knorpels gesund und funktionsfähig ist,
wird der gerissene oder zerfetzte Knorpel als Knorpeltransplantat
chirurgisch entfernt und dem IHP-Belastungsschema unterzogen. Die
Funktionalität
des Knorpeltransplantats wird regelmäßig geprüft, bis die Kriterien die in
Tabelle 1 gezeigten Spiegel von normalem, gesundem Knorpel erreichen.
Anschließend
wird das Transplantat, das seine ursprüngliche Form und Größe beibehält, in das
Gelenk reimplantiert. Die ex vivo IHP-Behandlung, das Prüfen, die
chirurgische Entnahme und die Reimplantation werden unter sterilen
Bedingungen durchgeführt.
-
Der
Vorteil der ex vivo Behandlung besteht darin, dass das Gewebe autolog
ist, nur das beschädigte Gewebe
einer Behandlung unterzogen wird und die Form und Größe des Explantats
gleich bleibt, so dass nicht weniger oder mehr Knorpelgewebe hinzugefügt wird.
Zusätzlich
wird das Gewebe nur retransplantiert, falls und wenn es vollständig regeneriert
ist. Der Nachteil dieses Vorgehens ist eine doppelte Operation.
Bei einer umfangreichen artikulären
Gelenkbeschädigung
ist dieses Vorgehen jedoch nach wie vor bevorzugt verglichen mit
einem Gelenkaustausch oder dem Belassen des Gelenks ohne Knorpel
oder eines Teils des Knorpels zusammen.
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D. Apparat für die intermittierende, hydrostatische
Druckbelastung
-
Geräte und Apparate
für die
Regeneration von artikulärer.
Knorpelmatrix und/oder Zellen bei ex vivo und in vitro Behandlungen
umfassen im Wesentlichen einen hydrostatischen Druckerzeuger, einen
Frequenzzähler,
einen Zeitnehmer und eine Temperaturüberwachungsvorrichtung.
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Ein
geeigneter in vitro Apparat umfasst eine Druckkammer zum Aufnehmen
des Gewebes, Zellen von Interesse oder Zellkulturen, ein hydraulisches
Belastungsgerät
(Druckvorrichtung) in Fluidverbindung mit der Druckkammer zum Druckbeaufschlagen
der Druckkammer auf vorbestimmte Drücke von Interesse, und eine Steuerelektronik
zur Frequenzsteuerung in elektrischer Verbindung mit dem Belastungsgerät zum Steuern
des Belastungsgeräts,
so dass dieses ein vorbestimmtes Intervallbelastungsschema auf das
Gewebe oder die Zellen von Interesse angewendet.
-
Ein
geeignetes Gerät
zum Anlegen eines intermittierenden, hydrostatischen Drucks auf
isolierte, artikuläre
Chondrozyten für
eine in vitro Behandlung ist in 1 zu sehen.
Das in 1 erkennbare besondere Gerät ist ein handelsüblich erhältliches
Druckgefäß aus Edelstahl,
das an ein servo-hydraulisches Belastungsgerät angeschlossen ist. Diese
Bauweise sorgt für
die vollständige
Evakuierung von Luft aus dem System, was zur Folge hat, dass ein
rein hydrostatischer Druck angelegt wird.
-
Der
in 1 zu sehende Apparat ist nur beispielhaft und
man beachte, dass irgendein Gerät
oder Apparat, unabhängig
davon, wie diese abgeändert
sind, und die ähnliche
Bauteile umfassen und zu ähnlichen Ergebnissen
führen,
im Umfang dieser Erfindung liegen soll. Es wird auch Bezug genommen
auf ein in vivo Gerät,
das eine Haltevorrichtung zum Halten eines Gelenks oder einer Extremität eines
Patienten oder Mittel zum Anbringen am Gewebe eines Patienten, einen
mit der Haltevorrichtung verbundenen Motor zum Bewegen der Haltevorrichtung
entlang einer vorbestimmten Bahn, und eine elektrisch mit dem Motor
verbundene Steuerelektronik zum Steuern des Motors, um eine Extremität des Patienten
zu bewegen, umfasst, um ein Intervallbelastungsschema auf das Knorpelgewebe
von Interesse anzuwenden.
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Die
in vivo Belastung des Gelenks erfolgt durch eine Vorrichtung, welche
das betreffende diarthrotische Gelenk überspannt. Für das Knie überspannt
das Gerät
beispielsweise den Abstand von der Hüfte bis zur Fußsohle mit
entsprechenden Einschränkungen,
das Bein gestreckt zu halten. Die Vorrichtung umfasst einen Zusammenziehmechanismus,
durch welchen der condyläre
Oberschenkelknorpel nebeneinander gesetzt werden kann auf dem Schienbeinkopfknorpel
auf der anderen Seite des Meniskus bei einer Frequenz zwischen 0,1
und 10 Hz, und wird Drücke
im Bereich von 1 bis 20 MPa für
vorgeschriebene Intervalle zwischen 1 und 8 Stunden, was näher an 4
Stunden pro Tag normaler täglichen
Aktivität
herankommt, erzeugen.
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II. Intervallbelastung von humanen, normalen
und osteoarthritischen Chondrozyten
-
Die
Hauptkomponente von mechanischen Belastungen, welchen artikuläre Chondrozyten
innerhalb der extrazellulären
Matrix von Gelenkknorpel ausgesetzt sind, ist der hydrostatische
Druck. Die normale Belastung von Gelenken während den täglichen Aktivitäten bewirkt,
dass der artikuläre
Knorpel hohen Werten von intermittierendem, hydrostatischem Druck
ausgesetzt wird. Die in diesem Abschnitt beschriebene Studien zeigen,
dass in vitro gehaltene osteoarthritische Chondrozyten auf einen
angelegten hydrostatischen Druck durch Erhöhen der positiven metabolischen
Aktivität
und Verringern der Expression von zerstörerischen Enzymen ansprechen.
-
Die
Wirkung von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Proteinsynthese
von Knorpelmatrix in isolierten, adulten, humanen, artikulären Chondrozyten
konzentrierte sich auf die Expression der mRNA von Typ II-Kollagen,
Aggrecan und anderen abbauenden und wachstumsfördernden Proteinen, wie MMP-2, TGF-β, MCP-1 und
FGF-1. Die Ergebnisse dieser Studien sind in den 2–7 zu
sehen.
-
In
dieser Reihe von Studien wurde die Expression von mRNA von Aggrecan,
Typ II-Kollagen,
MMP-2, TFG-β,
MCP-1 und FGF-1 von normalen, gesunden und osteoarthritischen humanen
Chondrozyten, die mit 1 MPa oder 10 MPa hydrostatischem Druck für 5 Minuten
oder 4 Stunden für
4 Tage stimuliert worden waren, mit der Expression von mRNA in Kontrollen
verglichen. Wenn die Belastung in der Art und Weise einer Dosis-Wirkung
im Bereich von 1, 5 und 10 MPa gegenüber dem hydrostatischen Druck,
begrenzt entweder auf intermittierende 5 Minuten oder intermittierende
4 Stunden pro Tag bei 1 MPa und 10 MPa Druck, durchgeführt wurde,
wurde beobachtet, dass sich das Aggrecan-mRNA-Signal, wie aus 2 ersichtlich, bei Belastungen von 1 MPa
und 10 MPa erhöhte.
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Wie
in 2 zu sehen, bestätigen die
Ergebnisse eindeutig, dass das vorliegende Intervallbelastungsschema
zu einer erhöhten
genetischen Expression von Aggrecan und Typ II-Kollagen führt. Aggrecan,
ein großes
und das am häufigste
vorkommende aggregierte Proteoglykan, das eine grundlegende Rolle
beim Verleihen einer Druckelastizität für den artikulären Knorpel
spielt, und es ermöglicht,
dass die Belastbarkeit bleibt. Kollagen vom Typ II versieht das
Gewebe mit Zugfestigkeit. Die erfindungsgemäße Behandlung führt folglich zu
einer erhöhten
Elastizität
von Knorpel und der Fähigkeit,
größere Belastungen
auszuhalten.
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3 zeigt die Wirkungen einer 4-ständigen Intervallbelastung
für 4 Tage
mit 10 MPa intermittierendem, hydrostatischem Druck (IHP) auf die
Expression des Aggrecan- und Typ II-Kollagen-mRNA-Signals, ausgedrückt als
Verhältnis
von Aggrecan oder Typ II-Kollagen zu dem intrazellulären Referenzprotein β-Aktiv in humanen,
osteoarthritischen, artikulären
Chondrozyten.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen
eindeutig, dass sowohl die Expression von Aggrecan als auch von
Typ II-Kollagen, den makromolekularen Hauptproteinen in der extrazellulären Knorpelmatrix,
in erkrankten, humanen, osteoarthritischen Knorpelzellen nach einer
IHP-Behandlung erhöht
war.
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Wie
in den 3A und 3B zu
sehen, führte
das Anlegen von intermittierendem, hydrostatischem Druck zu einem
erhöhten
Verhältnis
der Erzeugung des Aggrecanzu-β-Aktin-Signals
von etwa 0,1 auf etwa 0,5, das heißt, zu einer etwa 5-fachen
Erhöhung.
Das Verhältnis
von Typ II-Kollagen-zu-β-Aktin-Signal
erhöhte sich,
wie in 3B zu sehen, noch mehr von etwa
0,1 auf etwa 0,12.
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Es
wurde auch eine immunhistochemische Analyse der Wirkung von hydrostatischem
Druck auf Chondrozyten vorgenommen. Die Immunhistochemie stellt
einen Index der Antwort der extrazellulären Matrix auf mechanische
Belastungen bereit. Mit den oben beschriebenen Belastungsbedingungen
zeigte die immunhistochemische Analyse, dass das Anlegen von hydrostatischem
Druck das Ablagern von Proteoglykan und Kollagen in der extrazellulären Matrix
erhöhte
(Daten nicht gezeigt).
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Um
zu untersuchen, ob IHP auch Wirkungen auf die Expression von Molekülen Deletionen
in Knorpel zeigt, wurde eine Reihe von Experimenten durchgeführt, um
die Freisetzung und wirksame Intervallbelastung von Proteasen und
Wachstumsfaktoren zu untersuchen.
-
Der
Wirkung der Intervallbelastung mit intermittierendem, hydrostatischem
Druck auf die Inhibierung der Expression von mRNA von Matrixmetalloproteinase
wurde durch Untersuchen der Wirkungen von hydrostatischem Druck
unter den gleichen Bedingungen wie in der 2 beschrieben
bestimmt.
-
Die
Ergebnisse sind in 4 zu sehen, welche
die Wirkungen der Intervallbelastung mit verschiedenen Stärken von
intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Freisetzung von
Matrixmetalloproteinase-2 aus normalen, humanen, artikulären Chondrozyten
zeigt.
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Matrixmetalloproteinase-2
(MMP-2) ist eines von mehreren Enzymen, die dafür bekannt sind, mit der Knorpeldegeneration
in einem erkrankten Gelenk assoziiert zu sein. Die Verringerung
der Spiegel dieses Enzyms nach Anlegung von IHP bei 10 MPa für vier Stunden
für 4 Tage
zeigt, dass die Reparatur und die Regeneration der extrazellulären Matrix
im Gange ist. Eine zymographische Analyse, wie in 4B zu
sehen, der Expression von neutraler Metalloproteinase zeigte, dass
APMA, ausgesetzt gegenüber
einem intermittierenden, hydrostatischen Druck für 4 Stunden, gefolgt von 20
Stunden Erholung für
4 Tage, die gelatinolytischen Aktivitätsspiegel verringerte.
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Der
transformierende Wachstumsfaktor β1
(TGF-β1)
ist dafür
bekannt, bei metabolischen Veränderungen
beteiligt zu sein, die mit der beschleunigten Matrixresorption assoziiert
sind, die beispielsweise bei der Osteoarthritis auftritt, bei der
sowohl anabole als auch katabole Wege des Aggrecan-Metabolismus
aktiviert sind. TGF-β1
beeinflusst folglich die Homöostase
von Knorpel.
-
Die
Rolle von TGF-β1
ist am ausgeprägtesten
in Bezug auf Vorläuferzellen,
wie beispielsweise den umgebenden periostalen Bereich von Knochen.
Die direkten Wirkungen von TGF-β1
auf isolierte Knorpelzellen variieren in Abhängigkeit des Spiegels von erzeugtem
Protein, da dieser pleiotrope Wirkungen auf verschiedene Zellen
ausübt.
Die Zugabe von TGF-β1
zu artikulären
Knorpelzellen in Kultur verringert die Expression von Kollagen vom
Typ II, was für
die Erzeugung der Matrix kontraproduktiv ist.
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5 zeigt
die Wirkungen der Intervallbelastung mit verschiedenen Stärken von
intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Freisetzung von
TGF-β1 aus
normalen, humanen, artikulären
Chondrozyten.
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Die
Wirkung von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die in 5 zu
sehende Freisetzung von TGF-β bedeutet,
dass der Zellmetabolismus durch den mechanischen Reiz moduliert
wird. Die verringerte Erzeugung dieses Wachstumsfaktors ist eindeutig
mit anderen Veränderungen
des Zellmetabolismus verknüpft.
-
Wie
in 5 zu sehen, führt
die Anlegung von IHP für
4 Stunden bei 10 MPa zu einer Verringerung der Freisetzung von TGF-beta
aus normalen Chondrozyten, was zeigt, dass die Proteinsynthese sich
bei höherem
Druck (10 MPa), der intermittierend für längere Zeitspannen angelegt
wird, verringert. Diese Ergebnisse zeigen, dass die IHP-Stimulation
den metabolischen Zustand von Chondrozyten auf eine zeit- und dosisabhängige Art
und Weise unterschiedlich beeinflusst. Wie unten gezeigt, wurden ähnliche
Ergebnisse nach IHP-Stimulation von Osteoblasten-artigen Zellen
beobachtet.
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6 zeigt
die Wirkungen der Intervallbelastung mit verschiedenen Stärken von
intermittierendem, hydrostatischem Druck auf die Freisetzung von
Makrophagen-Chemoattraktant-Protein-1
(MCP-1) aus normalen, humanen, artikulären Chondrozyten.
-
MCP-1
stellt einen Mediator aus einer Vielzahl von proinflammatorischen
Mediatoren dar, welche den Immunstatus von Geweben beeinflussen.
Eine Verringerung von MCP-1 in Chondrozyten ist aussagekräftig als
Marker für
eine Veränderung
des Zellmetabolismus und die Beendigung von inflammatorischen Prozessen, welche
die Knorpeldegeneration oder -schädigung begleiten. Die Freisetzung
von MCP-1 ist üblicherweise
mit der Rekrutierung von Monozyten und Makrophagen, den Zellen des
Immunsystems, die eine Rolle bei der Zerstörung von Gewebe spielen, assoziiert.
Dessen verringerte Expression signalisiert eine Besserung der Knorpelschädigung.
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Wie
in 6 zu sehen, ist die Freisetzung von MCP-1 aus
normalen, humanen, artikulären
Chondrozyten nach dem Anlegen von IHP bei 10 MPa für 4 Stunden
signifikant, ungefähr
8-fach, verringert.
-
Die
beobachtete Verringerung der Freisetzung von MCP-1 zeigt eindeutig,
dass ein anti-inflammatorischer Mechanismus oder ein Antiverletzungsmechanismen
des Knorpels weniger aktiviert ist, was folglich zu einem geringeren
Maß an
Knorpeldegeneration und -zerstörung
führt.
-
Um
zu bestimmen, ob die Verringerung der Freisetzung von MMP-1, MMP-2
oder TGF-β nach
IHP für diejenigen
Proteine, die bei der Knorpeldegeneration beteiligt sind, selektiv
ist, wurden Studien mit Fibroblasten-Wachstumsfaktor-1 durchgeführt, der
bei solchen Prozessen nicht beteiligt ist und folglich nicht auf
die IHP reagieren sollte. Die Ergebnisse sind in der 7 zu
sehen.
-
7 zeigt
das Fehlen einer Wirkung der Intervallbelastung mit verschiedenen
Stärken
von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf den Fibroblasten-Wachstumsfaktor-1
(FGF-1) aus normalen, humanen, artikulären Chondrozyten.
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Die 7 zeigt,
dass nicht alle Wachstumsfaktoren auf intermittierenden, hydrostatischen
Druck ansprechen, sondern nur diejenigen Faktoren, welche bei der
Knorpeldegeneration oder -regeneration beteiligt sind. Die 7 zeigt
auch, dass die Chondrozyten nicht durch die IHP beschädigt wurden
und dass die verringerte Freisetzung von MMP-2, TGF-β und MMP-1
auf den beschädigten
Knorpel zurückzuführen ist.
-
Der
Zielsetzung der in den 2–7 beschriebenen
Studien bestand darin, zu untersuchen, ob das Anlegen von intermittierendem,
hydrostatischem Druck an Knorpel zu Veränderungen der Synthese von Matrixproteinen
in isolierten, adulten, humanen, artikulären Chondrozyten führt.
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Die 2–7 zeigen
zusammengenommen, dass eine übermäßige oder
ungenügende
(5 Minuten bei 10 MPa oder 4 Stunden bei 1 MPa) Belastung von Gelenkknorpel
keinen ausreichenden Reiz für
die Knorpelreparatur und -regeneration bereitstellt und in einigen
Fällen
sogar zu einer erhöhten
Degeneration und zu einem Funktionsverlust führen kann. Die in den 2–7 zu
sehenden Ergebnisse bestätigen,
dass eine Korrelation zwischen dem IHP und dem Auftreten von vorteilhaften
Veränderungen
der metabolischen Prozesse, die zu einer Knorpelregeneration führen, besteht.
-
Die
Rehabilitation der Gelenkfunktion hängt von der Reparatur und der
Regeneration von erkranktem Knorpel ab. Eine Vielzahl der oben beschriebenen
experimentellen Methoden bestätigen,
dass die mechanische Belastung die Synthese von extrazellulären Matrixkomponenten
von artikulären
Chondrozyten, d. h. Aggrecan und Typ II-Kollagen, beeinflusst. Bis heute wurde
jedoch nicht gezeigt, dass eine eindeutige Beziehung für die mechanisch
induzierte Modulation der Genexpression der Knorpelmatrix besteht,
was zeigt, dass die mechanische IHP-Stimulierung als Impetus für die Reparatur
und Regeneration von Knorpel dient. Die oben beschriebenen Ergebnisse
ermöglichen
die in vitro und ex vivo therapeutische Intervention.
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III. Zeitabhängige Wirkungen von IHP auf
die mRNA-Expression von Typ II-Kollagen
und Aggrecan
-
Anfängliche
Studien, die zu dieser Erfindung führten, haben gezeigt, dass
ein kontinuierlich angelegter hydrostatischer Druck nicht zu einer
Knorpelreparatur und -regeneration, gemessen durch die Erhöhung oder Verringerung
der metabolischen Aktivitäten
der relevanten Proteinsynthese, führt. Ein solcher Druck, der
für eine
kurze Zeitspanne angelegt wurde, führte zu einer erhöhten Expression
der mRNA für
Typ II-Kollagen, während
die kontinuierlich angelegte Belastung eine solche erhöhte Expression
nicht erhielt. Andererseits erhöhte
sich die Aggrecan-SignalExpression während der Dauer der Belastung
stetig.
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Die
im Abschnitt II dokumentierten Studien haben gezeigt, dass eine
Korrelation zwischen IHP und metabolischen Prozessen von Chondrozyten
besteht.
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Die
in diesem Abschnitt beschriebenen Studien untersuchten die zeitabhängigen Wirkungen
von IHP auf die Expression der mRNA von Typ II-Kollagen und Aggrecan
in normalen, adulten, artikulären
Rinder-Chondrozyten in vitro.
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Der
Zweck dieser Studie bestand darin, zu prüfen, ob der auf Chondrozyten
angelegte intermittierende Druck die mRNA-Spiegel von Typ II-Kollagen
und Aggrecan ohne Stimulierung der mRNA von Typ I-Kollagen erhöht. Die
experimentelle Methode beruhte auf der Verwendung von RT-PCR für die relative
Quantifizierung der mRNA-Spiegel
von Kollagen und Aggrecan in Bezug auf die mRNA von Beta-Aktin als
internes Referenzsignal.
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Diese
Studie untersuchte insbesondere die Wirkungen von zwei Arten von
Belastungsschemen von intermittierendem, hydrostatischem Druck auf
die Expression der mRNA von Typ II-Kollagen und Aggrecan in normalen,
adulten, artikulären
Chondrozyten. Die Chondrozyten wurden gemäß Beispiel 1 isoliert. Ein
System zum quantitativen Belasten von adulten, artikulären Chondrozyten
verwendete eine hochdichte Monolayerkultur (1,75 × 105 Zellen/cm2) oder
aggregierte Zellcluster.
-
Die
Belastung der Zellen mit intermittierendem, hydrostatischem Druck
wurde entweder nach einem kontinuierlichen Schema über eine
Zeitspanne von 24 Stunden oder als Intervallbelastung durchgeführt, wobei die
Belastung für
vier Stunden pro Tag gemäß Beispiel
3 angelegt wurde. Die metabolische Antwort der artikulären Chondrozyten
wurde unter Verwendung eines semi-quantitativen reversen Transkriptions-Polymerase-Kettenreaktion(RT-PCR)-Assays
für Typ
II-Kollagen-, Aggrecan- und
Beta-Aktin-mRNA-Signal bestimmt. Die Ergebnisse sind in den 8–12 zu
sehen.
-
8 ist
ein Diagramm, das die RT-PCR-Signalspiegel für die Expression von Kollagen
vom Typ II und Typ I und Beta-Aktin in nicht-belasteten hochaktiven
Chondrozytenkulturen zeigt, beibehalten während den bezeichneten Testzeitspannen
von 2–24
Stunden.
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9 zeigt
die Signalspiegel für
die Expression von β-Aktin
gegenüber
IHP ausgesetzten Zellen und in nicht-belasteten Kontrollzellen.
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8 zeigt
die durch RT-PCR bestimmten Signalspiegel für die Expression von Typ II-Kollagen
und β-Aktin
in Kontrollzellen, die ohne Stimulierung bei 2, 4, 8, 12 und 24 Stunden
gemäß Beispiel
3 erhalten wurden. Die RT-PCR-Bedingungen waren wie in Beispiel
4 beschrieben.
-
Die 8 zeigt,
dass die RT-PCR-Signalspiegel für
die Expression von Kollagen vom Typ II und Typ I und von β-Aktiv in
nicht-belasteten Kontrollzellen eindeutig nachweisbar sind und sich
nicht verändern.
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Artikuläre Chondrozyten,
die plattiert und als hochdichte Monolayerkulturen bei Atmosphärendruck
gehalten wurden (nicht-belastete Kontrollkulturen), zeigten keine
signifikanten Schwankungen bezüglich
der Signalspiegel für
die mRNA von Typ II-Kollagen
oder die mRNA von β-Aktirr.
Diese Beobachtungen blieben, wie in 8 zu sehen, über einen
Zeitverlauf von 2, 4, 8, 12 und 24 Stunden zutreffend.
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Um
ein mRNA-Referenzsignal zu bestimmen, das sich in Antwort auf einen
angelegten IHP nicht verändern
würde und
folglich einen Richtwert für
einen Vergleich darstellen würde,
wurde β-Aktiv
aufgrund dessen relativen Häufigkeit
von mRNA und aufgrund dessen Lokalisierung ausgewählt.
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9 zeigt
die RT-PCR-Signalspiegel für
die Expression von β-Aktiv
in Zellen, die einem intermittierenden, hydrostatischen Druck ausgesetzt
wurden, und in nicht-belasteten
Kontrollzellen.
-
Wie
in 9 zu sehen, veränderte das Aussetzen von Chondrozyten
gegenüber
einem intermittierenden, hydrostatischen Druck die Signalspiegel
von β-Aktin-mRNA über einen
Zeitverlauf von 2, 4, 8, 12 und 24 Stunden, verglichen mit den nicht-belasteten Kontrollzellen,
nicht.
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Im
Gegensatz dazu zeigte das Anlegen von IHP an normale Chondrozyten
in einer Monolayerkultur oder einer Aggregatkultur, dass das mRNA-Signal
von Typ II-Kollagen
nicht deutlich zeigte bei Belastungszeitspannen von 4 und 8 Stunden
und sich danach verringerte. Andererseits zeigte die Aggrecan-mRNA
unter denselben Bedingungen ein unterschiedliches Profil und stieg
während
24 Stunden stetig an.
-
Die
Ergebnisse, die sich auf die Expression von Typ II-Kollagen bezogen,
veranlassten die Untersuchung einer Intervallbelastung, bei der
IHP für
eine Zeitspanne von 4 Stunden angelegt wurde, gefolgt von einer
Erholungszeitspanne.
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Die
Chondrozyten-Kulturaggregate wurden einem intermittierenden, hydrostatischen
Druck unter Verwendung einer kontinuierlichen Belastung während einer
24-stündigen Zeitspanne
ausgesetzt. Die Ergebnisse sind in den 10 und 11 zu
sehen.
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10 zeigt
die RT-PCR-Signalspiegel für
Aggrecan nach dem Aussetzen von hochdichten Monolayerkulturen gegenüber einem
intermittierenden, hydrostatischen Druck unter Verwendung einer
Intervallbelastung für
4 Stunden pro Tag, gefolgt von einer 20-stündigen Erholung für 4 Tage.
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11 zeigt
die RT-PCR-Signalspiegel für
Typ II-Kollagen nach dem Aussetzen von hochdichten Monolayerkulturen
gegenüber
einem intermittierenden, hydrostatischen Druck unter Verwendung
einer Intervallbelastung für
4 Stunden pro Tag, gefolgt von einer 20-stündigen Erholung für 4 Tage.
-
Unter
diesen Belastungsbedingungen erhöhte
sich der Signalspiegel der AggrecanmRNA ungefähr viermal im Vergleich zu
den nicht-belasteten Kontrollen (10). Die
Veränderung
des Belastungsprotokolls führte
zu einer ungefähr
siebenfachen Erhöhung
des mRNA-Signals von Typ II-Kollagen im Vergleich zu den nicht-belasteten
Kontrollen (11).
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Die
Ergebnisse der oben beschriebenen und in den 8–11 dargestellten
Studien zeigten, dass die Chondrozyten auf ein verändertes
Belastungsprotokoll hin zu einem Schema, welches das Aussetzen gegenüber einem
intermittierenden, hydro statischen Druck für vier Stunden, gefolgt von
einer 20-ständigen
Erholungszeitspanne, umfasste, dahingehend antworteten, dass das
RT-PCR-Signal, das der Typ IImRNA zuzurechnen ist, in Bezug auf
das Signal, das die β-Aktin-mRNA
darstellt, signifikant erhöht
war. Das Aggrecan-mRNA-Signal war auch erhöht.
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Diese
Daten zeigen, dass die mechanische IHP-Belastung mit einem geeigneten
Reiztyp der Modulation der Expression von Makromolekülen der
artikulären
Chondrozyten-Matrix dient. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigen, dass
die Anwendung bestimmter Belastungsschemen die Reparatur und Regeneration
von artikulärem
Knorpel fördert
und zur erfolgreichen Erzeugung von transplantierbaren Knorpelverbundtransplantaten
beiträgt.
-
Die
belegten Wirkungen von hydrostatischem Druck auf Chondrozyten zeigen,
dass die bestimmten Belastungsschemen einen wirksamen Reiz bereitstellen,
um die Synthese von Makromolekülen
der extrazellulären
Knorpelmatrix zu modulieren und Reaktionen einzuleiten, die mit
der Reparatur und Regeneration von beschädigtem Knorpel und Typ II-Kollagen
verbunden sind.
-
IV. Wirkungen von intermittierendem, hydrostatischem
Druck auf die Expression von TGF-β1
und MMP-2 in Osteoblasten-ähnlichen
Zellen
-
Die
mechanische Beanspruchung, die während
normalen Belastungsaktivitäten
erzeugt werden, tragen zur Knochenstruktur und -funktion durch einen
besonderen Kreislauf bei, der die osteoblastische Bildung und die
osteoklastische Resorption beinhaltet. Die Aufrechterhaltung einer
normalen Knochenhomöostase
in Antwort auf den Belastungsverlauf umfasst eine Anzahl von Hormonen,
Zytokinen und Wachstumsfaktoren.
-
Nach
den oben beschriebenen Ergebnissen untersuchte diese Studie, ob
ein intermittierender, hydrostatischer Druck (IHP) die Expression
des pleiotropen Wachstumsfaktors, nämlich des transformierenden Wachstumsfaktors
beta-1 (TGF-β1)
in MG-63-, und HOS TE85-Zellen, moduliert und ob dieser als mechanisches
Signal zur Modulation des Knochenzellmetabolismus fungiert. Zu diesem
Zweck wurde die Wirkung von IHP auf die Osteoblasten-Expression
von TGF-β1,
der dafür
bekannt ist, die Proliferation von Osteoblasten zu beeinflussen,
und die phänotypische
Expression von knochenspezifischen Proteinen untersucht. Zusätzlich wurde
die Expression der Matrixmetalloproteinase MMP-2 untersucht.
-
Die
Ergebnisse sind in den 12–14 zu
sehen. Die 12–14 veranschaulichen
die Wirkung von IHP auf die Erzeugung des TGF-β-Proteins oder die Expression
von MMP-2 in den Osteoblasten-ähnlichen
Zellen MG-63.
-
12 zeigt
die Zeitverlaufsanalyse der Freisetzung von TGF-β1 aus MG-63-Zellen, die bei
10 MPa einem IHP ausgesetzt wurden. Die 13 zeigt
Dosis-Wirkung-Effekte
von IHP auf die Freisetzung von TGF-B1 aus MG-63-Zellen. Der Querstrich
und die vertikale Linie in der 12 bzw. 13 stellen
die Mittelwerte ± SD,
bzw. (n = 3), p < 0,05,
verglichen mit der Kontrolle dar.
-
Die
Konzentration des TGF-β1-Proteins
in dem konditionieren Medium von MG-63 wurde mittels ELISA untersucht.
Mit den MG-63-Zellen wurde, wie in 12 gezeigt,
keine signifikante Veränderung
der Freisetzung von TGF-β1
nach einer 12-stündigen Aussetzung
gegenüber
IHP beobachtet. Das Anlegen von IHP für 24 und 48 Stunden verringerte
jedoch, wie ebenfalls in der 12 zu
sehen, die Freisetzung von TGF-β1 aus
den MG-63-Zellen um 65% (p < 0,05)
bzw. 53% (p < 0,05),
bezogen auf die nicht-belasteten Zellen. Ähnliche Ergebnisse wurden für HOS TE85-Zellen beobachtet
(Daten nicht gezeigt).
-
Eine
zweite Reihe von den in der 13 zu
sehenden Studien untersuchte den Dosis-Wirkungs-Effekt von IHP auf
die Expression von TGF-β1
mit MG-63-Zellen. Eine 12-ständige
Aussetzung gegenüber
IHP bei Werten von 1 und 10 MPa veränderte die Freisetzung von
TGF-β1 nicht.
Nach einer 24-ständigen
Anlegung von IHP bei entweder 1 MPa oder 10 MPa war die Freisetzung
von TGF-β1
in das Medium, wie in der
-
13 zu
sehen, um 23% bzw. 31%, verglichen mit der nicht-belasteten Zellen,
inhibiert.
-
14 stellt
eine Zeitverlaufsanalyse der Freisetzung von MMP-2 (pg/ml) aus gegenüber IHP
ausgesetzten MG-63-Zellen, quantifiziert mittels ELISA, dar.
-
20 zeigt die Quantifizierung der Freisetzung
von MMP-2 in dem konditionierten Medium unter Verwendung von ELISA.
Ein ähnliches
Muster wurde in der zymographischen Analyse beobachtet (Daten nicht gezeigt).
Wie in 20 zu sehen, war die Freisetzung
von MMP-2 nach einem Aussetzen gegenüber einem IHP für 24 und
48 Stunden, bezogen auf die Kontrollen, signifikant um 46% bzw.
28% inhibiert. Das Anlegen von IHP unter den gleichen Bedingungen
verringerte auch die Freisetzung von TIMP-1 in dem konditionierten Medium
der Osteoblasten-ähnlichen
Zellen. Nach 24- und 48-ständigem
Aussetzen gegenüber
IHP war die Freisetzung von TIMP-1 signifikant um 63% bzw. 29%,
bezogen auf die nicht-belasteten Zellen, inhibiert. MMP-1 und MMP-9
wurden in Mediumproben von Zellen, die einem IHP ausgesetzt worden
waren, oder nicht-belasteten Zellen zu keiner Zeitdauer nachgewiesen
(Daten nicht gezeigt).
-
Die
dargestellte zymographische Analyse zeigte, dass MMP-2 die prominente
Matrixmetalloproteinase war, die durch die MG-63 freigesetzt wurde.
In Gegenwart von IHP zeigte die Zymographie eine Inhibierung der
Freisetzung der latenten 72 kD-Form von MMP-2 und beiden aktivierten
Formen, 68 kD und 62 kD, in Mediumproben von Zellen, die gegenüber einem
IHP für
24 und 48 Stunden ausgesetzt worden waren, verglichen mit Proben
aus nicht-belasteten Zellen.
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VI. Therapeutischer Nutzen
-
Das
erfindungsgemäße therapeutische
Verfahren ist in den Bereichen der orthopädischen Chirurgie, der Rheumatologie
und der Sport- und Rehabilitationsmedizin verwendbar. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
de novo Bildung und Regeneration von erkranktem oder beschädigtem Knorpel,
insbesondere von artikulärem
Knorpel. Das Verfahren ermöglicht
auch die ex vivo Regeneration von Knorpel oder verwendbaren Knorpeltransplantaten,
die dem erkrankten oder beschädigten
Gelenk entnommen wurden, das Regenerieren eines solchen Knorpels
oder Transplantats bis zu einem Grad, bei dem sowohl die mechanischen
als auch die biochemischen Eigenschaften des Knorpels auf normale
Niveaus wiederhergestellt sind, und das Wiedereinsetzen des Transplantats
in das Gelenk, nachdem die Knorpelkollagenmatrix wiederhergestellt
wurde. Zusätzlich
ermöglicht
das Verfahren die in vitro Aufbereitung von Knorpel und Knochenzellen
und Zellkulturen in funktionelles Gewebe, das für eine Transplantation geeignet
ist, und die de novo Bildung und Erzeugung von gesunden, normal
funktionierenden Knorpelzellen und anderen mesenchymal abgeleiteten
Zellen.
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung von Chondrozyten
-
Dieses
Beispiel beschreibt das für
die Isolierung von Chondrozyten verwendete Verfahren.
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Adulte,
artikuläre
Rinder-Chondrozyten wurden aus durchgehendem Knorpel isoliert, der
aus frisch vom örtlichen
Schlachthof erhaltenen Radiocarpal-Gelenken herausgeschnitten wurde.
-
Die
Knorpelzellen wurden aus der Matrix freigesetzt durch Inkubieren
in 15 ml Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium (DMEM), enthaltend Gentamicin (50 μg/ml), und
eine Mischung von bakteriellen Kollagenasen, Typ II und Typ IV (Worthington,
Freehold, NJ) in einer Endkonzentration von 0,6 mg/ml in jeweils
15 ml Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium/Ham-Medium F12 (DMEM/F12, Gibco BRL,
Grand Island, NY), enthaltend 25 μg/ml
Gentamicin (Sigma, St. Louis, MO). Die Knorpelproben wurden für insgesamt
18 Stunden bei 37°C
in 7,5% CO2 und 100% Feuchtigkeit inkubiert,
um einen vollständigen
Aufschluss sicherzustellen. Die aus der Matrix freigesetzten Chondrozyten
wurden durch ein Nylon-Maschenfilter filtriert, um einzelne Zellen zu
isolieren. Die Zellen wurden nachfolgend durch wiederholte Zentrifugation
bei 600 × g
gesammelt, wobei die Zellen in Dulbecco's Phosphat-gepufferter Salzlösung resuspendiert
und gesammelt wurden (3 × 50
ml).
-
Ein
Zellendpellet wurde in dem serumfreien DMEM/F12-Medium suspendiert
und die Zellen in einem Hämozytometer
gezählt,
wobei die Viabilität
durch Trypan-Blau-Ausschluss bestimmt wurde. Die für Chondrozyten
unter diesen Bedingungen erhaltene normale Viabilität war größer als
95%.
-
Die
Chondrozyten wurden dann auf 60 mM Gewebeplatten plattiert und die
Kulturen bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
von 7,5% CO2 in Luft gehalten. Für die Bindung
unter serumfreien Bedingungen wurden die einzelnen Platten über Nacht
mit Poly-D-Lysin (Sigma, 0,1 mg/ml) vorbehandelt und zweimal mit PBS
ohne Calcium oder Magnesium gewaschen. Die Zellen wurden mit einer
Dichte von 1 × 105
Zellen/cm2 plattiert.
-
BEISPIEL 2
-
Serumhaltiges oder serumfreies Medium
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine Zusammensetzung von serumhaltigem oder
serumfreiem Medium.
-
Dulbecco's modifiziertes Eagle-Medium
(DMEM) enthaltendes Serum enthielt dialysiertes hitzeinaktiviertes
fötales
Rinderserum in einer Konzentration von 10% (v/v). Das serumfreie
Medium bestand aus einer 1:1-Mischung von Ham F12/DMEM, supplementiert
mit Selen und Liposomen. Die Liposomen wurden hergestellt durch
Lösen von
Lecithin, Cholesterin, Sphingomyelin, und Vitamin E-Acetat in 1
ml 2:1 Chloroform/Methanol (v/v), welches unter N2 getrocknet
wurde. Ein ml DMEM/F12 wurde zugegeben und die Lipidmischung wurde
anschließend
3 x für
Intervalle von jeweils 3 Minuten unter Verwendung einer Mikrospitze
mit einem Duty-Cycle von 70% mit Ultraschall behandelt. Dieses Liposom-Ausgangsmaterial
wurde mit einer 1000-fachen Endkonzentration hergestellt, unter
N2 aufbewahrt und bei 4°C gelagert. In einigen Experimenten
wurde Ascorbat mit einer Konzentration von 50 μg/ml zu dem Medium gegeben.
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BEISPIEL 3
-
Mechanische Belastung mit intermittierenden,
hydrostatischen Drücken
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Belastungsprotokoll und die Bedingungen
zum Anlegen von intermittierendem, hydrostatischem Druck.
-
Der
hydrostatische Druck wurde periodisch mit einer Belastungsdosis
von 10 MPa und bei einer Frequenz von 1 Hz angelegt. Der intermittierende,
hydrostatische Druck wurde auf Zellen, die nach Zeitspannen von
2, 4, 8, 12 und 24 Stunden entfernt wurden, oder durch ein Intervallbelastungsprotokoll
angelegt, bei dem die Zellen nach einer 4-tägigen Zeitspanne entfernt wurden,
während
der ein intermittierender, hydrostatischer Druck für und beschränkt auf
4 Stunden pro Tag angelegt wurde, gefolgt von einer 20-ständigen Erholung.
Dies wurde täglich
für 4 Tage
oder mehr wiederholt. Jeder Versuchszeitpunkt wurde dreifach getestet
und jedes Experiment wurde für
eine Mindestanzahl von drei unabhängigen Versuchen durchgeführt.
-
Der
Druck wurde mit einem handelsüblich
erhältlichen
in 1 zu sehenden Druckgefäß aus Edelstahl durchgeführt, das
mit einem servo-hydraulischen Belastungsgerät gekoppelt ist. Die Bauweise
sorgte für die
vollständige
Evakuierung von Luft aus dem System, so dass das Anlegen des Drucks
rein hydrostatisch war. Die Kulturplatten wurden innerhalb steriler
verschweißter
Beutel, die 45 ml Kulturmedium (DMEM/F12 1:1 mit 30 mM HEPES, eingestellt
auf pH 7,4 für
die pH-Stabilität
in Abwesenheit von Kohlendioxid) enthielten, belastet.
-
Die
Temperaturkontrolle wurde erreicht durch das teilweise Eintauchen
des hydrostatischen Belastungsgefäßes in ein bei 37°C gehaltenes
Umwälzwasserbad.
Während
der Belastungszeitspannen von bis zu 96 Stunden trat keine messbare
Veränderung
der Temperatur auf. Die Kontrollkulturen wurden unter identischen
Bedingungen in verschweißten
Beuteln gehalten und in einem identischen Gefäß platziert, das in demselben
temperaturkontrollierten Wasserbad platziert wurde, wie die belasteten
Kulturen.
-
BEISPIEL 4
-
Analyse
des mRNA-Signalspiegels von Aggrecan und Typ II-Kollagen (RT-PCR)
Dieses Beispiel beschreibt das für
die Analyse der mRNA-Signalspiegel von Aggrecan und Typ II-Kollagen
durch RT-PCR verwendete Verfahren.
-
Um
das Testen von mehreren Proben für
jede Belastungsbedingung zu ermöglichen,
wurde eine in J. Orthop. Res., 15: 94 beschriebene experimentelle
Methode unter Verwendung von semi-quantitativer RT-PCR für die Analyse
der mRNA-Signalspiegel von Aggrecan und Typ II-Kollagen verwendet.
Die Gesamt-RNA aus den gegenüber
einem intermittierenden, hydrostatischen Druck ausgesetzten Zellen
und aus den nicht-belasteten Zellen wurde aus den Zellen mittels
des Quanidiniumisothiocyanat-Verfahrens,
das in Biochemistry, 18: 5296 (1979) beschrieben ist, mit einem
handelsüblich
erhältlichen
Tri-Reagens (Sigma, St. Louis, MO) extrahiert. Eine typische Ausbeute
für zelluläre RNA pro
60 mm-Platte betrug 5 Mikrogramm.
-
Alle
RNA-Präparationen
wurden routinemäßig auf
Agarose-Gelen hinsichtlich der Integrität von ribosomaler RNA gescreent.
Die RNA-Gesamtkonzentrationen wurden spektrophotometrisch bestimmt
und auf 200 ng/μl
für die
reverse Transkription unter Verwendung von Random-Hexamer-Priming
eingestellt. Die mRNA-Probe wurde unter Verwendung von m-MLV-reverser
Transkriptase (Gibco-BRL) in Gegenwart von RNase-Inhibitor (5-Prime,
3-Prime, Inc., Boulder, Co.) und in Gegenwart von 500 μM dNTPs (Perkin
Elmer Cetus, Norwalk, CT) in einzelsträngige cDNA überführt. Die Reaktion wurde bei
37°C für 15 Minuten,
42°C für 10 Minuten,
47°C für 10 Minuten
durchgeführt
und schließlich
auf 99°C
erhöht,
um die reverse Transkriptase zu inaktivieren. Die Reaktionsmischung
wurde 10 x verdünnt
und für
die PCR verwendet.
-
Die
Zielsequenzen in den revers transkribierten cDNA-Proben wurden mittels
PCR durch Verwendung von sequenzspezifischen Oligonucleotid-Primern
amplifiziert, welche so gestaltet sind, dass ungefähr 200-bp-Sequenzen
erhalten werden, welche sich über
verschiedene Exone innerhalb des Aggrecan- (Anal. Biochem., 225:
356 (1995)) und des Typ II-Kollagen- (Arch. Biochem. Biophys., 314:
90 (1994)) -Gens erstrecken. Die Primersätze für Aggrecan und Typ II-Kollagen
beruhten auf den für
diese Gene publizierten Sequenzdaten.
-
Eine
DNA-Größenanalyse
und DNA-Sequenzierung der bestimmten Produkte stellte die Validität der unter
Verwendung der Primer-Sätze
erzeugten Produkte fest.
-
Die
PCR wurde mit 1,0 μl
cDNA in einem 0,5 ml Reaktionsröhrchen,
das 1,5 μl
PCR-Mater-Mix enthielt, durchgeführt; die
Reaktion wurde bei 65°C
eingeleitet, um ein nicht-spezifisches Annealing zu verhindern.
Der PCR-Master-Mix enthielt 125 mM Tris-HCl, 50 mM Ammonium, jeweils
Downstream- und Upstream-Primer, und 0,625 U/ml Tfl-DNA-Polymerase
(Epicentre Technologies, Madison, WI). 32P-α-dCTP mit
3000 Ci/mmol (Amersham NEN-Corp.) wurde zu dem Master-Mix gegeben,
um eine Endkonzentration von 0,1 mCi/ml für das statistische Radiomarkieren
von amplifizierten Produkten herzustellen. Das gesamte Reaktionsvolumen
zu Beginn der PCR betrug 2,5 ml.
-
Zum
Vergleich der relativen Expression wurden 0,5 ml einer Primerlösung, die
900 nM eines Oligonucleotid-Primersatzes zur Amplifikation der 3' nicht-translatierten
Region von β-Aktin,
50 mM Tris-HCl, 20 mM Ammoniumsulfat, 1,5 mM Magnesiumchlorid enthielt,
beim zehnten Zyklus zugegeben und in demselben Reaktionsröhrchen amplifiziert.
Das β-Aktin-mRNA-Signal
diente als interne Kontrolle zur Verfolgung von Röhrchen-zu-Röhrchen-Schwankungen
in den Amplifikationsbedingungen und Unterschieden in der Anfangskonzentration
oder -beladung von cDNA. Das Thermozyklus-Programm umfasste einen
Zyklus bei 95°C
für 3 Minuten
zum anfänglichen
Erhitzen, gefolgt von sich wiederholenden Zyklen von 95°C für 1 Minute
und 65°C
für 1 Minute.
Die letzte Verlängerung
erfolgte bei 72°C
für 5 Minuten.
Die gesamte Zyklusanzahl, die in dieser Studie verwendet wurde,
betrug 30 Zyklen für
Aggrecan und Typ II-Kollagen und 26 Zyklen für β-Aktin.
-
Die
amplifizierten Produkte aus der PCR wurden auf 5% Polyacrylamid-Gelen
aufgetrennt und die Gele wurden direkt unter Verwendung des PhosphoImager
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) analysiert. Die relative Expression
der mRNA wurde als bestimmte Signalspiegel und als Verhältnis des
Signals von Aggrecan und Typ II zu dem β-Aktin-Signal ausgedrückt.
-
BEISPIEL 5
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Statistische Verfahren
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Einzelheiten der statistischen Verfahren,
die für
die Auswertung der in den Beispielen 3 und 4 erhaltenen Ergebnisse
verwendet wurden.
-
Die
Signifikanz von Unterschieden zwischen belasteten und nicht-belasteten
Proben wurde unter Verwendung des allgemeinen linearen Verfahrens
für die "one-correction" für multiples
Vergleichstesten (SAS, Gary, NC) verwendet.
-
Die
Bestimmung der mRNA-Signalspiegel durch semi-quantitative RT-PCR-Verfahren
stellte ausreichende Unterschiede zwischen behandelten und nicht
behandelten Proben bereit, so dass ein „power level" erreicht wurde,
um die Signifikanz bei p < 0,05
mit fünf
unabhängigen
Versuchen zu bestimmen. Im Falle der mRNA-Quantifizierung war die
zu überprüfende Hypothese,
dass eine Veränderung
der Matrix-Gen-Expression
relativ zur Expression von β-Aktin
auftrat. Es wurde festgestellt, dass die Expression von β-Aktin sich
in Antwort auf intermittierenden, hydrostatischen Druck nicht verändert. Dies
erlaubte es, den gepaarten t-Test zu verwenden, um die Signifikanz
aus den verschiedenen Kulturproben zu testen.
-
BEISPIEL 6
-
Humane Osteoblasten-Zellkultur
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren, das zur Herstellung einer humanen
Osteoblasten-Zellkultur verwendet wurde.
-
Humane
Osteoblasten-artige Zellen, MG-63 und HOS TE85, wurden von der American
Type Culture Collection (Manassas, Virginia) bezogen.
-
Die
Zellen wurden in 60 mM-Schalen mit „alpha minimal essential"-Medium (alpha-MEM) (Gibco, Grand
Island, NY), enthaltend 10% fötales
Rinderserum (Gibco) und Antibiotikum, Antimykotikum (Gibco; 100 U/ml
Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin, 0,25 μg/ml
Amphotericin B), bei 37°C
in einer Atmosphäre
aus 5% CO2 enthaltender Luft kultiviert.
-
Konfluente
Kulturen wurden für
weitere 24 Stunden in Abwesenheit von Serum inkubiert, um eine Wachstumsarretierung
herbeizuführen.
Das Kulturmedium wurde entfernt und jede Kulturplatte wurde in einen verschweißten Beutel
platziert, der 40 ml serumfreies alpha-MEM, das mit 0,1% BSA, 15
mM HEPES, Ascorbinsäure
(50 μg/ml)
und Na-β-Glycerolphosphat
(10 mM) supplementiert war, enthielt. Die ver schweißten Beutel
wurden in ein Hochdruckgefäß, das mit
Wasser gefüllt
war, eingetaucht und IHP (1 oder 10 MPa bei einer Frequenz von 1
Hz) wurde angelegt.
-
Die
Kontrollkulturen wurden bei Atmosphärendruck gehalten. Sowohl die
Druckgefäßkulturen
als auch die nicht-belasteten Kontrollkulturen wurden bei Atmosphärendruck
gehalten. Sowohl die Druckgefäßkulturen als
auch die nicht-belasteten Kontrollkulturen wurden während der
Testzeitspanne in dem Wasserbad gehalten, um die Temperatur bei
37°C zu
halten. Kulturmediumproben wurden zu den in den Figurlegenden der 13–18 angegebenen Zeitspannen gesammelt und
bis zur Verwendung bei –20°C gelagert.
-
Um
die mRNA-Stabilität
zu untersuchen, wurde Actinomycin D (2,5 mg/ml) in Methanol gelöst und zu Kulturen
mit einer Endkonzentration von 5 μm
gegeben.
-
Humane
Chondrozyten wurden auf dieselbe Art und Weise erhalten, wurden
jedoch mit 0,1 mg/ml Trypsin vorbehandelt, um Protease- und Kollageninhibitoren
zu entfernen.
-
BEISPIEL 7
-
Messung des TGF-(3-Proteinspiegels in
dem konditionierten Medium
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren, das zur Messung des TGF-β-Proteinspiegels
in dem Medium verwendet wurde.
-
Zusammenpassende
Paare von Antikörpern
gegen TGF-β1
wurden von R & D
Systems (Minneapolis, MN) gekauft. Latentes TGF-β1 in dem konditionierten Medium
wurde durch 1NHCl aktiviert und konditionierte Mediumproben wurden
durch Zugabe von 1,2 M NaOH/0,5 M HEPES-Puffer neutralisiert. Die
Gesamtmenge von TGF-β1
wurde unter Verwendung des Enzyme Linked Immunosorbent Assays (ELISA)
gemessen. Alle Proben wurden dreifach analysiert. Die optischen
Dichten wurden mit tels eines ELISA-Lesegeräts bei 450 nm mit einer Background-Korrektur
bei 595 nm bestimmt.
-
BEISPIEL 8
-
Northern Blot-Analyse für TGF-β
-
Dieses
Beispiel beschreibt die für
die Northern Blot-Analyse von TGF-β verwendeten Bedingungen.
-
Gesamt-RNA
wurde aus den Zellen extrahiert.
-
Für eine Northern
Blot-Analyse wurden 10 μg
von Gesamt-RNA denaturiert und auf einem 1% Agarose/1,1 M Formaldehyd-Gel
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid angefärbt, um die Integrität der 28S-
und 18S-Banden zu bestimmen. Der Transfer auf eine Nylon-Membran
erfolgte mittels Standardverfahren. Die Membranen wurden mit 32P-markierten cDNA-Sonden für TGF-β1 (ATCC)
und GAPDH (ATCC) hybridisiert.
-
Die
Radioaktivität
jeder hybridisierten Sonde wurde unter Verwendung eines PhosphorImagers
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) analysiert.
-
BEISPIEL 9
-
Verfahren zur statistischen Analyse
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Verfahren für die statistische Analyse
der in den Beispielen 7 und 8 beschriebenen Studien.
-
Die
Signifikanz zwischen behandelten Gruppen und Kontrollgruppen wurde
unter Verwendung von ANOVA und des ungepaarten Zwei-Proben-Student's t-Tests (zweiseitig)
unter Verwendung der Bonferroni-Approximation für multiple Vergleiche be stimmt.
Alle Werte sind als Mittelwerte ± SD angegeben. Die Northern
Blotting-Ergebnisse
wurden als Verhältnis
des Ziel-mRNA-Signals (TGF-β1)
zu dem Housekeeping-mRNA-Signal (GAPDH) ausgedrückt. Die Unterschiede der mRNA-Verhältnisse,
die mit und ohne die IHP-Behandlung beobachtet wurden, wurden unter
Verwendung des Mann-Whitney U-Tests ausgewertet mit einem Signifikanz
darstellenden p < 0,05.
-
BEISPIEL 10
-
Zymographie
-
Dieses
Beispiel beschreibt die für
die Zymographie verwendeten Bedingungen.
-
Die
Mediumproben wurden aktiviert durch Inkubieren in 1,0 mM 4-Aminophenylquecksilberacetat
(APMA) für
eine Stunde bei 37°C.
Die Proben wurden anschließend
mit Probenpuffer gemischt und in 10% SDS-Polyacrylamid-Gelen, die
mit 1 mg/ml Gelatine imprägniert
waren, laufengelassen. Die Gele wurden mit Wasser gewaschen und
für eine
Stunde in 2,5% Triton X-100 in Wasser imprägniert. Nach 16-ständigem Aussetzen
gegenüber
Substratpuffer (0,05 Tris-HCl, pH 8, 0,5 mM CaCl2)
bei 37°C
wurden die Gele mit Commassie-Blau R-250 in 30% Ethanol und 10 Essigsäure angefärbt und
anschließend
in Wasser entfärbt,
um die gelatinolytische Aktivität
sichtbar zu machen.
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BEISPIEL 11
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Messung von MMP- und TIMP-1-Peiltiden
in dem konditionierten Medium
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren, das zur Bestimmung des Vorhandenseins
von MMP-1-, MMP-2-, MMP-9- und TIMP-1-Proteinen im Medium verwendet
wurde.
-
Nach
Beendigung der Belastung wurden die Mediumproben aus jedem Beutel
gesammelt und die Konzentrationen von MMP-1-, MMP-2-, MMP-9- und
TIMP-1-Proteinen
wurden unter Verwendung eines Enzyme Linked Immunosorbent Assay
(ELISA)-Kits (Oncogene, Cambridge, MA) gemäß den Herstelleranweisungen
gemessen.
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BEISPIEL 12
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Northern Blot-Analyse für MMP-2
und TIMP-1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Bedingungen der Northern Blot-Analyse für MMP-2
und TIMP-1.
-
Gesamt-RNA
wurde aus den Zellen durch dasselbe wie in Beispiel 8 beschriebene
Verfahren extrahiert. Für
eine Northern Blot-Analyse wurden 10 μg Gesamt-RNA denaturiert und
auf einem 1% Agarose/1,1 M Formaldehyd-Gel aufgetrennt und mit Ethidiumbromid
angefärbt,
um die Integrität
der 28S- und 18S-Banden zu bestimmen. Der Transfer auf eine Nylon-Membran
erfolgte mittels Standardverfahren.
-
Die
Membranen wurden mit 32P-markierten cDNA-Sonden
für MMP-2
und TIMP-1 (ATCC, Manassas, VA) hybridisiert. Die Radioaktivität jeder
hybridisierten Sonde wurde unter Verwendung eines PhosphorImagers
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) analysiert.
-
BEISPIEL 13
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Bestimmung der mRNA-Stabilität
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren, das für die Bestimmung der mRNA-Stabilität verwendet
wurde.
-
Die
Stabilität
der mRNA nach der mechanischen Belastungstestzeitspanne von 24 Stunden
wurde durch Zugabe von Actinomycin D zu den Zellen gemäß Beispiel
6 bestimmt.
-
Actinomycin
D wurde in vier Milliliter serumfreies Kulturmedium zugegeben. Die
Zellen wurden für Testzeitspannen
von 0, 1, 2 und 4 Stunden gehalten, bevor die zelluläre Gesamt-RNA
isoliert wurde. Die Analyse des mRNA-Signalspiegels erfolgte wie
in Beispiel 11 für
das Northern-Blotting beschrieben. Die Stabilität der mRNA in den Kontrollkulturen
wurde wie für
die Zellen, die keinem IHP ausgesetzt wurden, bestimmt.
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BEISPIEL 14
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Statistische Analyse
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren zur statistischen Analyse von
Ergebnissen, die in den in den Beispielen 10–12 beschriebenen Studien erhalten
wurden.
-
Die
Signifikanz zwischen behandelten Gruppen und Kontrollgruppen wurde
unter Verwendung von ANOVA und des ungepaarten Zwei-Proben Student's t-Tests (zweiseitig)
unter Verwendung der Bonferroni-Approximation für multiple Vergleiche bestimmt.
Alle Werte sind als Mittelwerte ± SD angegeben.