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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Anhaften
von Zellen in einer spezifischen und vorher bestimmten Position
mit einer Anhaftsteuerung der inneren Zellorganisation, sowie Verfahren
zum Herstellen solcher Vorrichtungen, Verfahren zum Überprüfen von
Modifikationen von Zellform und globaler innerer Zellorganisation wie
z.B. die Verteilung von zellulären
Kompartimenten, Centrosom-Zentrierung, Spindelorientierung, innere
Kompartimentbildung und innere Transporte, Verfahren zum Screenen
von Verbindungen von Interesse, welche spezifische Zellfunktionen
verstärken oder
inhibieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
High throughput zellbasierte Phenotyp-Screenen wird notwendig, um
Vorteile von der Flut von Daten, erhalten aus systematischem Genomsequenzieren
zu ziehen. Genomweites gene silencing durch siRNA ist nun möglich für kultivierte Zellen.
Alternativ würde
man gerne schnell geologisch aktive Verbindungen aus Wirksubstanzbibliotheken
identifizieren, die in der Lage sind spezifische Zellfunktionen
zu verstärken
oder zu inhibieren. Das Ziel ist es folglich Phenotypen-Analysen
mit kultivierten Zellen mit einem automatischen Werkzeug durchzuführen.
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High
throughput-Verfahren werden bereits lange verwendet um quantitative
Dosierungen mit bekannten molekularen Pfaden durchzuführen. Diese
Verfahren können
nicht verwendet werden wenn man neue Gene identifizieren will, welche
in komplexe Zelleigenschaften wie z.B. Proteintransport, Adhäsion, Migration,
Teilung oder Apoptose identifizieren will oder die Fähigkeit
einer neuen Substanz überprüfen will,
mit diesen Mechanismen wechselzuwirken.
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Die
Herausforderung besteht heutzutage darin, die Genauigkeit der modernen
Zellbiologie-Analyse mit einer kleinen Anzahl von Zellen auf das
Potenzial von high throughputautomatisierten Verfahren mit einer
großen
Anzahl von Zellen zu korrelieren. Antworten auf diese Herausforderungen
sind nicht zahlreich, da es verschiedene Schwierigkeiten gibt:
- – Zunächst kann
eine Zellpopulation auf dem Boden von Wells eine Verteilung aufweisen,
die nicht vorhergesagt werden kann. Dies macht die Verwendung von
Objektiven mit kleiner Vergrößerung oder
eine automatisierte, jedoch langwierige Scann-Einrichtung notwendig.
- – Zum
Zweiten ist die Zellform für
jede Zelle zur nächsten
unterschiedlich und dieser Parameter kann nicht ignoriert werden,
egal welcher Phenotyp analysiert wird oder welche Quantifikation
auf einer Zellbasis durchgeführt
wird (intrazelluläre Lokalisation,
Anzahl und Größe von partikulären Organellen,
Molekülsignale).
- – Zum
Dritten sind die intrazelluläre
Verteilung von Zellkompartimenten und die globale Zellorganisation
auch variabel wenn man eine Zelle zur nächsten betrachtet. Dies ist
besonders erschwerend. Es verhindert jegliche Art einer präzisen Analyse der
einheitlichen Verteilung von intrazellulären Kompartimenten oder der
Etablierung und Aufrechterhaltung von Zellpolarität während der
Zellteilung oder Zellwanderung.
- – Die
Verteilung der Zellpopulation wie auch die Größe und die innere Organisation
von individuellen Zellen hängen
alle von der Zellmigrations-Aktivität ab. Die Beweglichkeit kann
stark variieren, abhängend
vom Zelltyp, ist jedoch stets ein signifikanter Parameter.
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Um
diese Schwierigkeiten überkommen
zu können,
wäre es
notwendig, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches verhindert,
dass Zellen wandern und jede Zelle in der gleichen Art und Weise
mit Blick auf einen externen Standard orientiert. Eine Antwort wurde
bereitgestellt durch Mikro-Mustergeben, welches eine präzise Steuerung
von Zellform und Zellposition durch Beeinflussung der Actin-Antwort
ermöglicht.
Viele Möglichkeiten
des Mikro-Musterns wurden untersucht (Whitesides und Ingber;
US 6,368,838 ;
WO 01/70389 ;
WO 02/86452 ;
WO 02/22787 ), jedoch keine davon beeinflusst
die gesamte funktionelle und strukturelle Polarität in einer reproduzierbaren
Art und Weise, welche kompatibel ist mit einem präzisen Screening
von inneren Zelleigenschaften.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Erfindung präsentieren die
Erfinder ein effizientes und billiges Verfahren, welches das Screenen
von Genen ermöglicht
oder von Verbindungs-Aktivitäten
auf Zellfunktionen, die Polarität,
Beweglichkeit und Teilung wie auch innere Kompartimentierung und
Transport einschließen. Das
Verfahren gemäß der Erfindung
besteht in einer präzisen
Steuerung der fokalen Anhaftverteilung. Diese Transmembran-Komplexe
Wechselwirken mit dem Cytoskelett, was stark die Zellkompartimentierung
steuert. Die akute Steuerung der inneren Verteilung einer jeden
Organelle wird möglich
durch die Verwendung eines anisotropen Klebemusters, wie z.B. eines
konkaven Klebemusters, welches eine Nichtklebefläche einschließt. Diese
Steuerung kann auch möglich
werden durch die Verwendung eines Klebemusters, was zu einer Längsstreckung
der Zelle führt.
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Folglich
betrifft die Erfindung Verfahren und Vorrichtungen zum Anheften
von tierischen oder menschlichen Zellen in einer spezifischen und
vorbestimmten Position mit einer gesteuerten Polarisation der inneren
Zellorganisation, wodurch die Polarisation der Zellmaschinerie induziert
wird. Die Vorrichtung umfasst eine Platte, welche eine Oberfläche definiert
und zumindest ein anisotropes Klebemuster auf besagter Zelloberfläche, wie
z.B. ein konkaves Anhaftmuster für
eine individuelle Zelle, insbesondere für nur eine einzelne Zelle,
welche isoliert wird durch cytophobe Regionen, an welche die Zellen nicht
anhaften, benachbart zu besagtem Klebemuster.
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Solche
Vorrichtungen sind bedeutsam einem breiten Array von zellulär biologischen
Anwendungen, einschließend
Zellkultivierung, Cytometrie, Toxikologie, Wirksubstanzscreening,
Diagnose sowie Immobilisierung von Zellen. Sie ermöglichen
High- oder Medium throughput-Screening-Assays und/oder zugleich
individuelle Assays.
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Folglich
betrifft die Erfindung Verfahren zum Herstellen solcher Vorrichtungen,
Verfahren zum Kultivieren von Zellen, Verfahren zum Immobilisieren von
Zellen auf einer Oberfläche,
Verfahren zum Steuern der Zellform sowie der globalen inneren Zellorganisation,
Verfahren zum Überprüfen der
Zellform und der globalen inneren Zellorganisation, wie z.B. die Verteilung
von zellulären
Kompartimenten, Centrosom-Zentrierung, Spindelorientierung, innere
Kompartimentierung sowie inneren Transport, Verfahren zum Screenen
von Verbindungen von Interesse, welche die Zellform, die globale
Organisation und/oder Funktion modifizieren, beispielsweise verstärken oder
inhibieren.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 Automatisierte numerische Detektion der
Anaphase und Spindelorientierung für eine Zelle, plattiert auf
einem L-förmigen
Klebemuster.
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1A Rahmen
von einer 3 Minuten-Zeitverzögerung
in Phasenkontrastmikroskopie mit einem 10-fach Objektiv. Die Zahlen
korrespondieren mit den jenigen auf der Zeitkurve in 1C.
Das mitotische Zellzentrum angegeben im Rahmen 4 und die Anaphasen-Spindelorientierung,
gezeigt im Rahmen 5 werden aus der Analyse b dargestellt.
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1B Wavelet-Segmentierung
der Bilder von a. Ellipsoidale Fits sind schwarz dargestellt. Schwarz
unterbrochene Linien korrespondieren mit der Haupt- und der Nebenachse
der Ellipse. Das mitotische Zellzentrum wird im Rahmen 4 gemessen, sechs
Minuten vor der Anaphase im Rahmen 5. Die Anaphasen-Orientierung
ist diejenige der Ellipsen-Hauptachse im Rahmen 5 mit Blick auf
die vertikale Referenz des Musters, orientiert wie in 2 gezeigt.
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1C Formfaktor
versus Zeit. Der Formfaktor ist das Verhältnis der kurzen zur langen
Achse, definiert in b. Anaphasen-Elongation im Rahmen 5 wird automatisch
nachgewiesen durch die Formfaktor-Verschiebung von über 0,9
bis weniger als 0,6. Der Balken = 20 μm.
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2 Verteilung der mitotischen Zellpositionen
und der Spindelorientierungen von lebenden Zellen, plattiert auf
verschiedenen Klebemustern. Erste und zweite Spalten: mitotische
Zellpositionen und Spindelorientierungen, gemessen wie in 1 beschrieben. Koordinaten der runden
Zellzentrumpositionen werden in Mikrometer dargestellt und jeder Balken
für die
mitotische Spindelorientierung repräsentiert 10 Grad. Dritte Spalte:
Beispiele von Zellen fixiert in der Metaphase. HeLa-Zellen, welche
Centrin-1 GFP exprimieren, platziert auf Fibronectin-Mikro-Mustern,
fixiert in Metaphase und angefärbt
für Actin
(Mitte der z-Ausdehnung) mit Phaloidin-FITC und für DNA mit
DAPI. Vierte Spalte: gleiche Zellen, beobachtet nach Actin-Färbung mit Phaloidin-FITC am Boden
der z-Ausdehnung. Man beachte die Korrelation zwischen den Spindelpolpositionierungen
und den zurückziehenden
Fasern, welche auf dem runden Zellkörper ankern.
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2A–2C Vollständig klebende
Mikro-Muster von Fibronectin;
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2D–2H Periphere
Klebe-Mikro-Muster;
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2I [Kreuz]Mikro-Muster
mit den gleichen Symmetrien wie in 2F. Skala:
Zellbilder und Zelipositionsdarstellungen liegen auf der gleichen
Skala: die Gitterweite ist 4 Mikrometer.
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3 Fibronectin-Mikro-Muster modulieren die
Größe und Orientierung
des Actin-Cytoskeletts und der fokalen Anhaftungen. HeLa-Zellen,
welche Centrin-1 GFP exprimieren wurden fixiert und angefärbt in G3
(1 Stunde vor dem Runden der Zelle). Immunolabelling von Vinculin,
und Phaloidin-FITC
färben
von filamentösem
Actin auf Zellen, plattiert auf den korrespondierenden Mustern.
Als eine Regel sind die Actin-Bündel
entlang nicht klebenden Grenzen und die korrespondierenden fokalen
Anhaftunqgen dicker und größer als
diejenigen entlang der Klebegrenzen. Eine 4x-Vergrößerung der rechten unteren
Ecke des untergetauchten Bildes wird in der rechten Spalte dargestellt.
Man beachte die Anhaftmuster und die fokale Anhaftverteilung sowie
die Actin-Organisation teilen die gleichen Symmetrien und Balancen. 3A–I gleiche
Anhaftbedingungen wie in 4 beschrieben.
Balken = 5 μm.
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4 Centrosom-Trennung während der mitotischen Spindelausbildung.
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4A–B Hervorstehende
Zellfläche (schwarz)
und hervorstehende Intercentrosom-Abstand (grau) gegen die Zeit für Zellen,
plattiert auf mit homogenem Fibronectin überzogenem Glas-Deckgläschen (4A,
n = 24) oder auf L-förmigen
Mikro-Mustern (4B, n = 14). Die Zellfläche wird
normalisiert hinsichtlich der ursprünglichen Fläche. Fehlerbalken repräsentieren
die Standardabweichung. Die Zeit 0 korrespondiert mit dem Anfang
der Zellreaktion. Die Centrosom-Abtrennung war eher unprognostizierbar
geht jedoch häufig
der Retraktion der Zelle auf unbegrenztem Substrat voran, wohingegen sie
synchron mit der Retraktion der Zelle auf Mikro-Mustern war.
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4C Ein
Beispiel von Zeitverlaufsaufnahmen von Centrin-1 GFP während der
Mitose auf L-Form.
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4D Ein
Beispiel von Centrosom-Abtrennung nach NZ-Mitose-Arrest. Die weißen Kreuze
korrespondieren mit den Centrosomen.
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4E Verteilung
von Spindelorientierungen nach NZ-Freisetzung. Jeder Balken repräsentiert 30°. Es sollte
festgehalten werden, dass die Spindeln immer noch in der Lage sind,
sich in erster Linie in runden Zellkörperchen zu orientieren wie
in den Kontrollzellen. Balken = 10 μm.
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5 Beispiele von Anhaftmustern. Die schwarzen
Flächen
sind indikativ für
die Klebefläche, wohingegen
die weißen
indikativ für
die Nichtklebefläche
sind.
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5A Symmetrische
L-Formmuster, die gut geeignet sind, um die Spindelachsenorientierung zu
steuern.
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5B Nichtsymmetrische
Formen, geeignet, um die Centrosom-Golgi-Apparat-Organelle auf einer Seite des Kerns
zu platzieren.
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6 L929-n auf unterschiedlichen L-förmigen Mikro-Mustern.
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6A Vinculin-Verteilung
auf L-förmigen Mikro-Mustern.
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6C Actin-Verteilung
auf L-förmigen
Mikro-Mustern.
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6E Fibronectin
mikrogemustert.
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6B und 6D Vinculin-
und Actin-Verteilung jeweils von Kontrollzellen, kultiviert auf
einer unbegrenzten Anhaftoberfläche.
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7 MDCK-Zellen auf verschiedenen L-förmigen Mikro-Mustern.
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7A Vinculin-Verteilung
auf L-förmigen Mikro-Mustern.
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7C Actin-Verteilung
auf L-förmigen
Mikro-Mustern.
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7E Fibronectin
mikrogemustert.
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7B und 7D Vinculin-
und Actin-Verteilung, jeweils von Kontrollzellen, kultiviert auf
einer unbegrenzten Klebeoberfläche.
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8 HeLa-Zellen auf unterschiedlichen L-förmigen Mikro-Mustern.
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8A Vinculin-Verteilung
auf L-förmigen Mikro-Muster.
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8C Filament-Actin-Verteilung
auf L-förmigen
Mikro-Mustern.
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8E Fibronectin
mikrogemustert.
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8B und 8D Vinculin-
und Filament-Actin-Verteilung, jeweils von Kontrollzellen, kultiviert
auf einer unbegrenzten Klebeoberfläche.
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9 Mikrotubulus-Netzwerk, welches vom Centrosom
in Richtung der L-Form-Extremitäten reicht.
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9A EB1-Labeling
in einer HeLa-Zelle, begrenzt auf einem L-förmigen KlebeMikro-Muster.
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9B Centrin-GFP-
und Tubulin-Labelling von der begrenzten HeLa-Zelle.
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10 Mikrotubulus-
+ Enden-Trajektorien von dem Centrosom in Richtung der L-Form-Extremitäten. EB1-Dynamiken,
gemessen durch Videoaufzeichnung in HeLa-Zellen, transfiziert mit
EB1-GFP. Überlagerung
von Zeitverbrauchsaufnahmen pro 2 Sekunden über 2 Minuten hinweg.
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11 Centrosom-Position:
HeLa-Zellen, welche stabil Centrin1-GFP exprimierten wurden videoaufgezeichnet über 4 min
hinweg. Überlagerung von
Zeitverlaufsaufnahmen pro 4 s. Fibronectin in grau, Centrin in weiß.
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12A, B, C, D: Die konzentrische Golgi-Struktur
um das Centrosom einer HeLa-Zelle auf L-förmigen Mikro-Mustern.
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12A Immunolabelln für TGN (Trans Golgi-Netzwerk);
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12B Immunolabelln für CGN (Cis Golgi-Netzwerk);
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12C Centrin GFP; und
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12D Immunolabelln für mikrogemustertes Fibronectin.
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12E, F: Golgi-Struktur für eine Zelle, kultiviert auf
einer unbegrenzten Klebefläche.
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12E Immunolabelin für TGN (Trans Golgi-Netzwerk);
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12F Immunolabelln für CGN (Cis Golgi-Netzwerk).
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13 HeLa-Zellen, fixiert auf L-Form-Mikro-Muster,
welche drei unterschiedliche Stadien der Mitose zeigen: Interphase,
Metaphase und post-Telophase.
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13A Mikro-Muster von Fibronectin;
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13B Immunolabelln für Tubulin;
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13C Centrin GFP.
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14 Unterschiedliche
L-förmige
KlebeMikro-Muster: In jeder Zone bleibt die gesamte Klebeoberfläche konstant,
die Äste
werden dünner
und länger.
Von S1 oder D1 nach S3 oder D3 nehmen die Klebeoberflächen ab.
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15 Verteilungskurven
des Winkels zwischen der Metaphasenebene und der normalen (senkrechten)
zur L-Hypotenuse. Anzahl von Messungen pro Kurve ≈ 50.
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16 Verteilungskurven
des Winkels zwischen der Zellunterteilungsachse während der
Telophase und der L-Hypotenuse. Anzahl von Messungen pro Kurve ≈ 50.
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17 Verteilungskurven des Winkels zwischen
der Metaphasenebene und der Normalen (Senkrechten) zu dem L oder
der korrespondierenden vollständigen
Dreiecks-Hypotenuse.
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17A Verteilungskurve auf einer L-Form (S13 in 16);
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17B Verteilungskurve des korrespondierenden vollen
Dreiecks.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Ansatz entsprechend der Erfindung baut auf die Eigenschaften von
Zellen der meisten tierischen Gewebe auf, dass sie konvex sind und
eine stereotype Verteilung von intrazellulären Kompartimenten zeigen mit
Blick auf spezialisierte Kontakte mit Nachbarzellen, welche ihre
Wanderung verhindern.
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Tatsächlich induzieren
Zell-Zell oder Zell-ECM-Wechselwirkung im Gewebe die Segregation
und die räumliche
Organisation von membran-adhäsiven
Proteinen. Die innere Zellstruktur und die Organisation sind mit
diesen Randbedingungen verknüpft.
Signalkaskaden steuern die Zellaktivität von peripheren Rezeptoren,
aber auch von mechanischen Stimuli an den Anhaftstellen. Zu jeder
Zeit ist das Anhaftmuster einer Zelle das Ergebnis einer Wechselwirkung
zwischen der Zellaktivität,
welche die Plasmamembranstruktur steuert sowie die Zusammensetzung
und der zelldynamischen Antwort auf die Begrenzung der Umgebung.
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In
klassischen Kulturbedingungen auf unbegrenzte Klebeebenen sind Zellklebestrukturen
wie fokale Adhäsionen
(FA) oder fokale Komplexe über
die "ventrale" Zellkontaktfläche verteilt
auf dem Substrat, obwohl dies in einer unhomogenen Art und Weise
geschieht. Die Fähigkeit
von Zellen, Spannung zwischen den Anhaftkomplexen zu entwikkeln
ist ein wichtiger Parameter ihrer Geometrie: Zu jedem Moment korrespondiert
die Zellform grundlegend mit der konvexen Ummantelung der am entferntest
gelegenen Anhaftkontakte. Diese Eigenschaft kann verwendet werden
um die Zellform zu steuern: Die Steuerung der Verteilung der Anhaftkomplexe
genügt,
um die Form von Zellen zu gewährleisten
nicht nur auf einer nicht-unbegrenzten Klebeoberfläche, sondern sogar
auf nicht-verknüpften
Oberflächen.
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Diese
Eigenschaft kann sogar ex vivo bei Epithelzellen beobachtet werden,
beispielsweise bei Enterocyten oder Nierenzellen, wenn ihre Polarität normalisiert
ist durch die Kulturbedingungen (zwei Kompartimentkammern). Die
Verwendung solcher Kulturbedingungen für High throughput-Analyse ist jedoch
begrenzt.
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Ein
physiologischerer Ansatz für
Fibroblasten-Zellen ist es, Zellen in 3D-Kollagen-Gel-Fasern zu kultivieren.
Die Verwendung solcher Kulturbedingungen für High throughput-Analyse ist jedoch
begrenzt.
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Ein
alternativer Ansatz, kompatibel mit High throughput-Analyse ist
es, ein begrenztes Muster von möglichen
Kontakten auf einer 2D-Oberfläche
anzubieten: Auf diese Art und Weise kann man Zellen dazu zwingen,
ein Verhalten einzunehmen ähnlich
zu demjenigen von Zellen in Gewebe als Antwort auf begrenzte Kontakte
mit Nachbarzellen.
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Da
Deckgläschen
unbegrenzte Klebeflächen sind,
welche eine einheitliche und nicht physiologische Umgebung darstellen,
sind mikrogemusterte zelldimensionierte oberflächenartige Vierecke und andere
reguläre
Polygone ein erster Schritt in Richtung des Nachahmens einer mechanischen
Begrenzung der Umgebung auf die Zellmigration und die Zellorganisation.
Diese Oberflächen
begrenzen jedoch nur das Ausmaß der
Zellabflachung. Sie können
noch immer sehr große
verbundene Klebeoberflächen
erzeugen mit Blick auf die Zellgröße, was der Zellplasmamembran "dorsale" und "Ventrale" Domänen verleiht,
und recht unterschiedlich ist zu der limitierten Anzahl von Kontakten,
welche Zellen mit benachbarten Zellen in Geweben etablieren.
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Die
Erfinder demonstrieren erstmals, dass Zellen die Topologie des Anhaftmusters
interpretieren durch Anordnen eines Actin-Netzwerks, welches ein
nicht isotropes Feld der Traktionskräfte auf Anhaftkontakte ausübt. Dies
steuert die Orientierung der bipolaren Spindel zu Beginn der Mitose.
Daher ist es nicht die Zellform sondern die Zelladhäsion, welche
die Schnittebene bestimmen kann.
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Die
Erfinder demonstrieren des Weiteren, dass Zellen präzise Regeln
als Antwort auf ihre adhäsiven
Kontakte erfüllen,
was wiederum die Orientierung der Zellteilung beeinflusst. Diese
Anhaftkontakte geben auch einen Positionsspeicher an die Tocherzellen
weiter. Es wird berichtet, dass die erste Vorrichtung welche Anhaft-Mikro-Muster
einsetzt, verlässlich
die Unterteilungsachse von Tierzellen in Kultur steuert. Bevorzugt
gekoppelt an automatisierte Überwachung
sollte es von merklichem Wert für
die Analyse von Zell-Mitose-Prozessen und ihren Störungen beim
High throughput-Screening sein.
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Das
Prinzip der vorliegenden Erfindung, welches hier als Anhaftsteuerung
der inneren Zellorganisation (ACICO) bezeichnet wird, ist es, ein
Netzwerk zu erzeugen (ein Array oder ein Gitter) von Klebe(Anker)-Oberflächen für individuelle
Zellen, welche verhindern, dass sie wandern und eine reproduzierbare Polarisation
der Zellmaschinerie ermöglichen,
in welcher die Position der unterschiedlichen Organelle, wie des
Centrosoms oder dem Golgi-Apparat vorhergesagt werden kann.
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Das
Einheitsmotiv oder – muster
des Netzwerkes ist eine anisotrope Klebeoberfläche. Diese anisotrope Klebeoberfläche induziert
ein Ungleichgewicht an den Anhaftstellen, welches zu einer Zellpolarisierung
führt.
Genauer gesagt ist die bevorzugte anisotrope Klebeoberfläche so,
dass zumindest eine Seite der anhaftenden Zelle keinen Kontakt mit
der Anhaftoberfläche
aufweisen sollte. Das Ungleichgewicht an den Anhaftstellen kann
beispielsweise beobachtet werden durch die Actin-Filamente, welche
inhomogen an der Zellumrandung verteilt sind. Dieses Ungleichgewicht
kann auch beobachtet werden durch die Anzahl von zurückziehenden
Faseranhaftungen (RF). Beispielsweise führt das Vorliegen von nur zwei
RF-Anbindungen zu einer exzellenten Zellpolarisierung. Eine anisotrope
Anhaftoberfläche
kann entstehen durch Begrenzen der Anzahl von Symmetrieelementen
des Musters und durch Polen ihrer entsprechenden Gewichte. Vorzugsweise
weist das Anhaftmuster entsprechend der vorliegenden Erfindung eine
oder zwei Symmetrieachsen auf, mehr bevorzugt nur eine Symmetrieachse.
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Eine
bevorzugte anisotrope Anhaftoberflächen entsprechend der vorliegenden
Erfindung ist eine konkave oder hohle Klebefläche: Ihre konvexe Ummantelung
wird die Gussoberfläche
einer individuellen Zelle erzwingen trotz einer großen Nichtklebefläche. Sobald
die Zellen auf diese Muster stabilisiert sind, induzieren die begrenzte
Anzahl von Klebekontakten einer individuellen Zelle mit dem Substrat
und die Verteilung dieser Kontakte entsprechend einem konkaven oder
hohlen Motiv die reproduzierbare Polarisation der Zellmaschinerie.
In der vorliegenden Anmeldung bezieht sich der Begriff "konkaves Anhaftmuster" auf ein Anhaftmuster,
welches eine konvexe Ummantelung präsentiert, wobei besagte Ummantelung
zumindest 5 % einer Nichtanhaftfläche einschließt, vorzugsweise
10 %, 20 % oder 30 %. Durch "konvexe
Ummantelung" soll
ein minimal konvexes Polygon beabsichtigt sein, welches das Anhaftmuster
einschließt.
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In
einer alternativen und wenig bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Anhaftmuster ein Muster, welches zu einer Verlängerung
der Zelle führt.
Tatsächlich
kann die Verlängerung
der Zelle die Zelle polarisieren. Dieses Muster führt zu einem
Umrissformfaktor (SF) oder stellt einen Formfaktor dar, welcher
weniger als 0,6 ist, vorzugsweise weniger als 0,5, mehr bevorzugt
weniger als 0,4. In einer bevorzugten Ausführungsform ist besagtes Anhaftmuster
eine lange und dünne
Anhaftfläche
beispielsweise eine rechtwinklige Fläche oder dergleichen. Der Formfaktor
ist das Verhältnis
zwischen der kleinen Achse und der großen Achse einer Ellipse, gefittet
auf dem Zellumriss oder auf die Ummantelung der Anhaftfläche. Die
lange und dünne Anhaftfläche entsprechend
dieser Ausführungsform kann
verschiedene Formen aufweisen wie z.B. ein Rechteck, eine Raute
oder ein Kreuz.
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anhaften von zumindest einer
Zelle, vorzugsweise in einem spezifischen und vorbestimmten Templat,
mit einer gesteuerten Polarisation der inneren Zellorganisation
umfassend:
- – eine Platte, welche eine
Oberfläche
definiert und
- – zumindest
ein anisotropes Klebemuster auf besagter Oberfläche, wobei die Größe von besagtem
Muster so ist, dass nur eine individuelle tierische oder menschliche Zelle
in besagtem Muster anhaften kann mit einer gesteuerten Polarisierung der
inneren Zellorganisation; und
wobei das anisotrope Klebemuster
entweder ein konkaves Klebemuster (Anhaftmuster) oder eine lange
und dünne
Klebefläche
ist mit einem Formfaktor von weniger als 0,6.
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Vorzugsweise
umfasst besagte Vorrichtung eine Vielzahl von Klebemustern isoliert
voneinander durch cytophobe Regionen, an welche die Zellen nicht
anhaften. Genauer gesagt umfasst besagte Vorrichtung zumindest 2
Klebemuster, vorzugsweise zumindest 5, 10, 100, 1000, 10000 oder
100000 Klebemuster. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst besagte
Vorrichtung zwischen 10 und 50000 Klebemuster/cm2,
mehr bevorzugt zwischen 5000 und 15000 Klebemuster/cm2 und
noch mehr bevorzugt ungefähr
10000 Klebemuster/cm2.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
die Form des Klebemusters die reproduzierbare Polarisation der Zellmaschinerie.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist besagtes anisotrope
Klebemuster ein konkaves Klebemuster. In einer weniger bevorzugten
Ausführungsform ist
besagtes Klebemuster ein langes und dünnes Klebemuster welches das
In-Die-Lange-Dehnen der Zelle induziert mit einem Umrissformfaktor
(SF, shape factor) welcher weniger als 0,6 ist, vorzugsweise weniger
als 0,5 mehr bevorzugt weniger als 0,4.
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Die
cytophile Insel umfasst vorzugsweise ein konkaves Klebemuster, welches
eine nicht klebende Fläche
involviert. Beispielsweise kann die Klebefläche die Form der folgenden
Buchstaben aufweisen: C, L, U, V. In einer am meisten bevorzugten
Ausführungsform
weist das konkave Klebemuster die [L] Form auf.
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Die
inskribierte Oberfläche
des konkaven Klebemusters umfasst klebende und nicht klebende Flächen und
die konkave Ummantelung von besagtem konkaven Klebemuster umfasst
vorzugsweise eine oder mehrere Klebeflächen, mehr bevorzugt eine oder
mehrere Klebelinien oder Kurven. In einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die konvexe Ummantelung der konkaven Klebefläche ein
Polygon. Vorzugsweise umfasst besagtes Polygon zumindest eine Klebekante.
Besagtes Polygon kann ein gleichseitiges Dreieck, ein Quadrat, ein
Pentagon, ein Hexagon, ein Heptagon, ein Octogon, ein Nonagon, ein
Decagon, ein Hendecagon, ein Dodecagon, ein Pentadecagon oder ein
Icosagon sein.
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Beispielsweise
besteht das Polygon aus einer oder mehreren Klebekante(n) und optional
einer oder mehreren Klebekante(n). Beispiele von Klebemustern sind
auch in den 2D, 2E, 2G, 2H und 5 illustriert.
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Falls
das Polygon ein Dreieck ist kann das Polygon beispielsweise entweder
eine Klebekante und eine Klebefläche
aufweisen (d.h. [Balken + Punkt] Form) oder zwei Klebekanten (beispielsweise [L]
Form).
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Falls
das Polygon ein Viereck ist kann das Polygon beispielsweise wie
folgt aussehen:
- – eine Klebekante und zwei
Klebeecken (d.h. [Balken + 2 Punkt] Form);
- – zwei
nicht konsekutive Klebekanten (beispielsweise [Zwillingsbalken]
Form);
- – zwei
konsekutive Klebekanten und eine Klebeecke (beispielsweise [L +
Punkt] Form; und
- – drei
zusammenhängende
Klebekanten.
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Besagtes
Viereck kann ein regelmäßiges oder
unregelmäßiges Viereck
sein. Es kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus einem Quadrat, einem Rechteck, einer Raute und einem Trapez.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist besagtes Polygon ein Dreieck. Mehr bevorzugt weist besagtes
Dreieck zwei Klebekanten auf. Bevorzugt ist der Winkel zwischen
den beiden Klebekanten zwischen 30 und 150°, mehr bevorzugt zwischen 60
und 120°,
noch mehr bevorzugt ungefähr
90°. Bevorzugt ist
das Längenverhältnis der
zwei Kanten zwischen 0,1 und 1, mehr bevorzugt zwischen 0,3 und
1, noch mehr bevorzugt zwischen 0,5 und 1. Für die Analyse der Zellen in
der Mitose ist das Längenverhältnis der beiden
Kanten bevorzugt ungefähr
1. Für
die Analyse von Zellen in der Interphase ist das Längenverhältnis der
beiden Kanten weniger als 1, mehr bevorzugt zwischen 0,3 und 0,8.
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Das
Klebemuster kann aus einzelnen verknüpften Klebeflächen ausgebildet
sein und/oder aus nicht verknüpften
Klebeflächen.
In einer speziellen Ausführungsform
kann das Klebemuster entweder aus einer einzelnen verknüpften Klebefläche ausgebildet
sein oder aus mehreren nicht verknüpften Klebeflächen. Durch "einzelne verknüpfte Klebefläche" soll bevorzugt eine
durchgezogene Linie oder Kurve gemeint sein. Durch "nicht verknüpfte Klebefläche" ist vorzugsweise
eine gepunktete oder gestrichelte Linie oder Kurve gemeint oder
ein diskreter Punkt oder eine diskrete Fläche. In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Klebemuster aus einer Kombination von Klebeelementen
ausgewählt
aus einer Linie, einer Kurve und einem Punkt.
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Die
Breite des Klebepunktes, der Klebelinien, der Klebekurven oder Klebekanten
liegt vorzugsweise zwischen 0,1 bis 10 μm, mehr bevorzugt zwischen 1
und 5 μm
und noch mehr bevorzugt bei ungefähr 4 μm.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die durch das Klebemuster inskribierte Oberfläche hauptsächlich nicht
klebend, vorzugsweise essentiell nicht klebend. Mehr bevorzugt ist
die durch das Klebemuster inskribierte Oberfläche vollständig nicht klebend. Optional
sind 75 % der durch das Klebemuster inskribierten Oberfläche nicht
klebend, vorzugsweise 90 %, mehr bevorzugt 95 % und immer noch mehr
bevorzugt 99 %.
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Vorzugsweise
ist das Verhältnis
zwischen der Klebefläche
und der Nichtklebefläche
der konvexen Ummantelung der Klebefläche am wenigstens konsistent
mit der Zellabflachung.
-
Beispielsweise
ist das Verhältnis
zwischen 10 und 90 %, vorzugsweise zwischen 20 und 80 % und noch
mehr bevorzugt zwischen 30 und 70 %.
-
Die
Größe des Klebemusters
ist so, dass eine individuelle tierische oder menschliche Zelle
in der Lage ist daran anzuhaften. Vorzugsweise ist die Größe des Klebemusters
so, dass eine einzelne Zelle sich ausbreiten und teilen kann, sie
jedoch gegen Zellbeweglichkeit eingeschränkt ist. Vorzugsweise ist die
Fläche
der konvexen Ummantelung des Klebemusters zwischen 1 und 2500 μm2, mehr bevorzugt 1 und 1000 μm2, noch mehr bevorzugt zwischen 1 und 500 μm2 oder 500 bis 900 μm2.
Die Große
des Klebemusters hängt
vom Zelltyp ab.
-
Die
Oberfläche
einer Platte umfasst eine Vielzahl von diskreten Klebemustern, wobei
ein jedes davon das Anhaften einer individuellen Zelle fördert, angeordnet
in einem vorbestimmten geometrischen Templat, wobei die Klebemuster
voneinander durch cytophobe Regionen isoliert sind, welche das Anhaften
der Zellen nicht fördern.
Die cytophoben Regionen sind hinreichend breit um zu verhindern,
dass die Zellen, welche an besagte Klebemuster anhaften miteinander
in Kontakt treten können.
Vorzugsweise ist das Mesh des Netzwerkes größer als zwei Zelldurchmesser.
Vorzugsweise sind die Klebemuster durch zumindest ein 10 μm getrennt,
vorzugsweise durch zumindest 20, 30 oder 50 μm.
-
Das
Klebemuster umfasst Moleküle,
welche das Zellanhaften vorantreiben. Diese Moleküle sind üblicherweise
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt und umfassen Antigene, Antikörper, Zelladhäsionsmoleküle, extrazelluläre Matrixmoleküle wie z.B.
Laminin, Fibronectin, synthetische Peptide, Carbihydrate und dergleichen.
Bevorzugt umfassen besagte Klebemuster extrazelluläre Matrixmoleküle, mehr
bevorzugt Fibronectin.
-
Die
nicht klebende Fläche
ist eine inerte Oberfläche.
Eine geeignete inerte Oberfläche
ist eine Oberfläche
welche mit einem Derivat von Oligo- oder Poly(ethylenglycol) bedeckt
ist.
-
Die
Platte ist eine Abdeckung, welche hinreichend ist für konfokale,
optische und/oder Fluoreszenzmikroskopien. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die Platte aus Glas vorzugsweise aus silanisiertem Glas. Beispielsweise
ist eine geeignete Platte entsprechend der vorliegenden Erfindung
ein Deckgläschen
oder ein Objektträger.
-
Die
Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung kann verschiedene
Gruppen von Klebemustern umfassen auf der gleichen Platte, getrennt
voneinander, so dass jede Gruppe in einem unterschiedlichen Medium
inkubiert sein kann. Beispielsweise kann eine Gruppe von Klebemustern
mit einer Testverbindung in Kontakt sein und eine andere Gruppe
kann mit einem anderen Testverbindung in Kontakt sein oder ohne
jegliche Testverbindung. Diese Trennung kann bereitgestellt werden
durch eine physikalische Barriere wie z.B. eine Teflonversiegelung.
Siehe beispielsweise SPI Teflon® von
SPI Supplies, Teflon®, Printed Slides of Aname.
-
Die
Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung mit Klebemustern
und den cytophoben Regionen werden ausgebildet durch Mikro-Musterung,
vorzugsweise durch Mikrokontaktmusterung. Herkömmliche Verfahren sind den
Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt. Für einen Übersichtsartikel siehe Whitesides
et al. (Annu. Rev. Biomed. Eng., 2001, S. 335–373, insbesondere S. 341–345).
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung
entsprechend der vorliegenden Erfindung, wobei besagtes Verfahren
folgendes umfasst:
- – Bereitstellen eines Master-Templats
mit zumindest einem Klebemuster;
- – Herstellen
eines Stempels aus besagtem Master-Templat;
- – Tränken von
besagtem Stempel mit Molekülen, welche
die Zelladhäsion
fördern;
- – Inkontaktbringen
des getränkten
Stempels mit der Platte;
- – Cytophob-machen
der nicht bedruckten Grenzfläche
der Platte.
-
Vorzugsweise
wird das Master-Templat hergestellt aus einem Siliconwafer der mit
einer Fotolackschicht überzogen
ist, durch Bestrahlen mit UV durch eine Maske auf welcher das Klebemuster
designed worden ist. Der Stempel ist vorzugsweise aus Poly(dimethylsiloxan)
(PDMS) oder einem anderen Siloxan basierten Polymer. Vorzugsweise
werden solchen nicht bedruckten Oberflächen der Platten cytophob gemacht
durch eine Inkubation mit einem inerten Material wie z.B. Polyethylenglycol.
-
Ein
spezielles Beispiel für
die Herstellung einer Platte entsprechend der vorliegenden Erfindung wird
im Detail in dem Beispielabschnitt dargelegt.
-
Das
Mikro-Mustern ermöglicht
eine präzise Steuerung
des Zellposition auf einem Mikrometermaßstab. Die Verwendung von Glas-Deckgläschen ohne
irgendwelche Gold- oder
andere Metallüberzüge ist kompatibel
mit allen optischen bildgebenden Techniken und insbesondere mit
Epifluoreszenz an einem Inversionsmikroskop für Video-Mikroskopie. Die Automatisierung von
vielen 4D-Anwendungen (3D im Zeitverlauf) ist sehr einfach: Mit
einem motorisierten XY-Tisch muss man nur die XY-Position der ersten
Zelle aufnehmen, da alle anderen von der ersten durch eine bekannte
iterative Translation reduziert werden können; 100 × Mikroskop auf einer keramischen
Piezoelectrik-Vorrichtung erzeugt eine 3D-Stapelaufnahme in sehr
schneller Zeit. Glas-Deckgläschen und
Mikro-Mustern ermöglichen es,
High throughput 3D-Zellscreening mit hoher Auflösung durchzuführen unter
Verwendung von Epifluoreszenz wie auch Transmissionslicht. Wenn
die Zellen vor dem Aussäen
synchronisiert werden, kann man an der Beschreibung einer "durchschnittlichen Zelle" durch Aufsummieren
der Beobachtung von so vielen Zellen als notwendig erhalten. Dies
liefert eine sehr akkurate Beschreibung der Zellorganisation und des
Zellverhaltens, da die Zellen sehr ähnlich sind, wenn nicht sogar
identisch. Von einer solchen "durchschnittlichen
Zell"-Beschreibung
kann man adäquate
Schranken zum Screenen von aktiven Verbindungen hinsichtlich einer
speziellen Zellfunktion platzieren oder von Genen, deren Inaktivierung
die Funktion beeinträchtigt.
-
Entsprechend
umfasst die Erfindung des Weiteren ein automatisiertes Verfahren
der Analyse zum Nachweis der Position und der Orientierung von Zellen
im Verlauf der Zeit und am speziellen Moment der Zellteilung. Dieses
Verfahren umfasst:
- a) Identifizieren der Position
des Klebemusters auf einer Platte;
- b) Aufzeichnen von Zellbildern an verschiedenen Zeiten für verschiedene
identifizierte Muster;
- c) Fitten einer Ellipse auf den Zellumriss von Zellbildern;
- d) Nachweis der Teilungszeit und Bestimmung der Parameter von
Interesse.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren in Schritt d) einen Schritt des Berechnens
der Umgebung der Zelle (wie unten angegeben). Die Entwicklung der
Rundung entsprechend der Zeit ermöglicht die Bestimmung des Moments
der Zellteilung und der Spindelorientierung. Vorzugsweise wird die
Spindelorientierung bestimmt während der
Verlängerungsphase.
-
Genauer
gesagt umfasst dieses Verfahren:
- 1- Identifizieren
der Position des Klebemusters auf der Platte unter Verwendung von
Fluoreszenz;
- 2- Aufzeichnen von Phasenkontrastbildern (Transmissionslicht)
zu verschiedenen Zeiten für verschiedene
identifizierte Muster;
- 3- vorzugsweise Segmentierung von Farbenkontrastbildern durch
Wavelet-Zerlegung;
- 4- Fitten einer Ellipse auf die segmentierten Bilder;
- 5- Nachweis der Teilungszeit und Bestimmen der Parameter von
Interesse.
-
Der
Schritt 1 wird durchgeführt
mit einem 2D Fluoreszenzbild der Platte. Auf dieser Platte und entsprechend
dem Objektiv des Mikroskops kann man verschiedene rechtwinklige
Flächen
(Felder) beobachten einschließend
mehrere Klebemuster. Die Klebemusterdetektion wird vorzugsweise
durchgeführt durch
Korrelationsanalyse mit einer 2D Fourier Transformation.
-
In
Schritt 2 werden die untersuchten Positionen des Klebemusters verwendet
zum Aufzeichnen von zeitlichen Sequenzen (2D Bilder gegen die Zeit) auf
den unterschiedlichen Feldern und für jedes Klebemuster. Die Bilder
sind Farbenkontrastbilder (Transmissionslicht). Zu diesem Stadium
ist es möglich,
zu bestimmen, ob eine Zelle auf dem Muster angehaftet ist oder nicht.
-
In
dem Schritt 3 wird die Zelle segmentiert, um die Zelle vom Hintergrund
zu separieren. Diese Segmentation kann durchgeführt werden unter Verwendung
einer Wavelet-Zerlegungs-Transformation. Die
Wavelet-Zerlegungs-Transformation ermöglicht es, nur einen Teil der
Details, die in einem ursprünglichen
Bild vorliegen, zu behalten. Folglich werden die zu kleinen Details
(welche als Hintergrundrauschen betrachtet werden können) oder
die zu großen Details,
welche als Fluktuation des Hintergrunds betrachtet werden können) entfernt.
In dem erhaltenen Bild wird eine Schwelle zum Abtrennen der Pixel,
assimiliert mit einer physikalischen Struktur gegen die Pixel assimiliert
mit dem Hintergrund, verwendet. Ein Algorithmus der Segmentierung
der untersuchten Strukturen wird verwendet, um die verwandte Struktur,
welche die Zelle repräsentiert
abzutrennen.
-
In
dem Schritt 4 wird eine Ellipse auf jede segmentierte Zelle durch
eine prinzipielle Komponentenanalyse gefittet (was den durchschnittlichen quadratischen
Fehler minimiert). Die zeitliche Sequenz von Bildern ist so kompatibel
mit einem Satz von Ellipsen, welche um das Massezentrum der segmentierten
Strukturen zentriert ist, die Form (kleine und große Achse)
und die Orientierung der Ellipse reproduzieren die Morphologie der
Zelle so gut als möglich.
Einer der Formparameter ist die Rundung (SF), welcher das Verhältnis darstellt
zwischen der kleinen Achse und der großen Achse der Ellipse. Beispielsweise
ist, wenn die Ellipse ein Kreis ist, die Rundung 1 und wenn die
Ellipse eine Zigarre ist, ist die Rundung 0. Der Orientierungsparameter
ist der Winkel zwischen der großen
Achse und der horizontalen oder vertikalen Referenz. Tatsächlich kann
angenommen werden, dass die Orientierung der großen Achse der Ellipse während des
Verlängerungsschritts
die gleiche ist wie die der Spindelorientierung.
-
In
dem Schritt 5 ermöglicht
die zeitliche Analyse der Rundung einer Zelle den automatisierten Nachweis
des Moments der Zellteilung. Die unterschiedlichen Stadien des zellulären Zyklus
induzieren ein spezielles Verhaltensmuster der Formparameter. Während der
Mitose werden die Zellen rund (Rundung ungefähr 1). Anschließend in
der Anaphase verlängert
sich die Zelle plötzlich
(die Rundung nimmt schnell ab). Man versucht den Moment zu finden,
um exakt die runde Phase von der Phase der Verlängerung zu trennen. Daher wird
zu jeder Zeit t ein Test durchgeführt, falls die kurzen letzten
Momente (t-6 bis
t-1) überall
höher sind
als der erste Grenzwert (spezifisch für die runde Phase), anschließend ein
Test, falls die wenigen nachfolgenden Momente (beispielsweise t+1
mit t+5) überall
niedriger sind als eine zweite Schwelle (spezifisch für die Phase
der Ver längerung).
Falls diese beiden Bedingungen erfüllt sind, betrachtet man, dass
der Moment T den Beginn der Anaphase definiert. Für mehr Details
siehe 1 und Beispiel 1.
-
Dieses
automatisierte Verfahren ermöglicht es
mit höheren
Datenvolumina sich zu befassen und folglich eine statistische Analyse
durchzuführen.
Darüber
hinaus ist die Morphologie-Analyse der Zellen mit der Zeit und während der
Zellteilung reproduzierbar und führt
daher zu verlässlicheren
Ergebnissen.
-
Parameter
vom Interesse werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus der Mitose-Dauer, der Dauer der Phase des Eintritts in die Mitose
(G2-Mitoseübergangsphase),
der Dauer der Mitose-Endphase (abrupt oder graduell) oder/und der
Orientierung der Spindelorientierung. Die Spindelorientierung ist
ein sehr interessanter Aspekt unter den bestimmten Parametern.
-
Die
Vorrichtung entsprechend der Erfindung kann bedeutsam sein in einem
breiten Array von zellulär
biologischen Anwendungen, sowohl auf dem Gebiet der fundamentalen
als auch der angewandten Forschung, einschließend Zellkultivierung, Cytometrie,
Toxikologie, Wirksubstanzscreening, Immobilisieren von Zellen. Diese
Vorrichtung ist gut geeignet um die Form, die globale innere Organisation,
den inneren Transport und einige zelluläre Funktionen von Zellen, vorzugsweise
Mitose, zu untersuchen.
-
Folglich
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kultivierung von zumindest
einer Zelle auf einer Oberfläche
oder in einem Medium auf einer Oberfläche, wobei besagtes Verfahren
umfasst:
- – Bereitstellen
einer Platte, welche eine Oberfläche
definiert und zumindest eines Klebemusters entsprechend der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden
Erfindung; und
- – Kultivieren
der Zellen auf besagtem Klebemuster (besagten Klebemustern) oder
in einem Medium auf besagtem Klebemuster (in besagten Klebemustern).
-
Das
Medium kann irgendein Medium sein, welches geeignet ist für die Zellkultur.
Beispielsweise kann das Medium Dulbecco Modified Eagle Medium sein
mit 10 % Kälberserum,
1 % Penizillin und Streptomycin und 1 % Glutamin.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Immobilisieren von zumindest
einer Oberfläche,
wobei besagtes Verfahren folgendes umfasst:
- – Bereitstellen
eine Platte, welche eine Oberfläche
definiert und zumindest eines Klebemusters entsprechend der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden
Erfindung; und
- – Exponieren
der Platte gegen mindestens eine Zelle über einen Zeitraum, der hinreichend
ist, um zu ermöglichen,
dass die Zelle(n) an das (die) Klebemuster binden.
-
Das
Verfahren betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Untersuchen der
Form, der globalen inneren Zellorganisation und/oder einer Funktion
einer Zelle, wobei besagtes Verfahren folgendes umfasst:
- – Bereitstellen
einer Platte, welche eine Oberfläche
definiert und zumindest ein Klebemuster entsprechend der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden
Erfindung;
- – Inkontaktbringen
von besagtem (besagten) Klebemuster(n) mit zumindest einer Zelle über einen Zeitraum
der hinreichend ist, um zu ermöglichen, dass
die Zelle(n) an das (die) Klebemuster anhaftet;
- – Kultivieren
der Zelle(n) auf dem (den) Klebemuster(n); und
- – Beobachten
der Form, der globalen inneren Zellorganisation, der Mitose und/oder
einer Funktion von besagter Zelle (besagten Zellen).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die globale Zellorganisation ausgewertet durch, jedoch nicht
limitiert auf die Beobachtung der Centrosom-Position, die Golgi-Apparatstruktur (d.h.
CGN und TGN), das Netzwerk von Vinculin, Actin (beispielsweise die
räumliche
Verteilung von Actin-Filamenten) und/oder Tubulin, den inneren Transport
des Moleküls
oder die Spindelorientierung.
-
In
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren eine automatisierte Analyse von besagter Zelle
(besagten Zellen) unter Verwendung eines Bildanalysators, einschließend eine
spezifische Software unter Verwendung eines Algorithmus, konzipiert
für solch
eine Analyse. Genauer gesagt ermöglicht
die spezifische Software, ein automatisiertes Verfahren wie oben
beschrieben durchzuführen.
-
Zellen,
welche in der Erfindung verwendet werden können, können von Tieren, Säugetieren oder
Menschen sein. Zellen können
beispielsweise Fibroblasten und hämatopoetische Zellen sein,
Endothel- und Epithel-Zellen. Zellen können abgeleitet sein aus ei nem
gesunden oder befallenen Gewebe oder Organismus. Die Zelle kann
vom Wildtyp sein oder es kann sich um modifizierte Zellen handeln.
In einem speziellen Beispiel kann die Zelle eine Tumorzelle sein.
Beispielsweise kann ein Gen inaktiviert sein und diese Verfahren
ermöglichen,
die Gene zu identifizieren, welche in die Zellform involviert sind,
in dem inneren Zelltransport von Molekülen, in die globale innere
Organisation, in die Kompartimentation, in die Spindelformation
oder Orientierung etc.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Bestimmen,
falls eine Zelle einen transformierten Phenotyp aufweist, assoziiert
mit einer Spindelmissorientierung. Es kann ein interessantes Kriterium
sein zu bestimmen, ob die Zelle eine Krebszelle ist. Das Verfahren
kann folgendes umfassen:
- – Bereitstellen einer Platte,
welche eine Oberfläche
definiert und zumindest eines Klebemusters entsprechend der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden
Erfindung;
- – Inkontaktbringen
von besagten Klebemustern mit Zellen, um auf einen Zeitraum zu testen,
welcher hinreichend ist um zu ermöglichen, dass die Zellen an
die Klebemuster haften;
- – Kultivieren
der Zellen um die Klebemuster zu testen; und
- – Bestimmen
der Spindelorientierung für
jede Zelle und Vergleich der Spindelorientierung der unterschiedlichen
Zellen;
wobei eine große Spindelorientierungsverteilung
anzeigt, dass die getestete Zelle einen transformierten Phenotyp
aufweist, assoziiert mit einer Spindelmissorientierung.
-
Eine
große
Spindelorientierungsverteilung wird abgeschätzt im Vergleich mit der Spindelorientierungsverteilung
für normale
Zellen. Vorzugsweise ist eine große Spindelorientierungsverteilung
eine Winkelvariation von zumindest 20°, mehr bevorzugt zumindest 30,
40 oder 50°.
-
Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer Vorrichtung entsprechend
der vorliegenden Erfindung zum Screenen von Verbindungen von Interesse,
welche die Zellform modifiziert, die globale innere Organisation
der Zelle, die Mitose oder eine Funktion der Zelle. Die Erfindung
betrifft auch die Verwendung einer Vorrichtung entsprechend der
vorliegenden Erfindung zum Identifizieren von Genen von Interesse, welche
in die Zellform involviert sind, die globale innere Organisation
der Zelle, die Mitose oder eine Funktion der Zelle. Die Erfindung
betrifft die Verwendung einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden
Erfindung zum Bestimmen, ob eine Zelle ihre Fähigkeit verloren hat eine geeignete
Orientierung der Spindel zu steuern.
-
Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Screenen von Verbindungen
von Interesse unter Verwendung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Tatsächlich
ermöglicht
diese Vorrichtung das High throughput-Screenen, da die Form und
die globale innere Organisation der Zellen reproduzierbar sind und
stabil sind und die Ergebnisaufzeichnungen automatisiert werden
können. Diese
Vorrichtung ermöglicht
es, den Effekt der Testverbindungen auf die Zellform, auf die globale
innere Zellorganisation der Zelle oder eine Funktion der Zelle zu
beobachten.
-
Genauer
gesagt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auswählen von
logisch aktiven Verbindungen wobei besagtes Verfahren folgendes
umfasst:
- – Bereitstellen
einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung;
- – Inkontaktbringen
von besagten Klebemustern mit zumindest einer Zelle über einen
Zeitraum, der hinreichend ist, um zu ermöglichen, dass die Zelle(n)
an die Klebemuster anhaftet;
- – Inkontaktbringen
einer Testverbindung mit besagter Zelle (besagten Zellen);
- – Kultivieren
der Zelle(n) auf den Klebemustern; und
- – Beobachten
der Form, der globalen inneren Zellorganisation, der Mitose und/oder
eine Funktion von besagter Zelle(n).
-
In
einer alternativen Ausführungsform
des Screening-Verfahrens können
die Zellen kultiviert werden auf den Klebemustern bevor sie mit
der Testverbindung in Kontakt gebracht werden. Folglich kann es
möglich
sein, den Effekt der Verbindung auf die existierende Form und Organisation
der Zelle zu bewerten.
-
Vorzugsweise
umfasst das Verfahren einen weiteren Schritt des Vergleichens der
Form, der globalen inneren Zellorganisation und/oder einer Funktion
von besagter Zelle (besagten Zellen) mit Zellen, die nicht durch
besagte Testverbindung kontaktiert werden. Optional kann besagte
Kontrollzelle in Kontakt gebracht werden mit einer Referenzverbindung mit
bekanntem Effekt.
-
Die
Testverbindung kann von verschiedenem Ursprung, verschiedener Natur
oder Zusammensetzung sein. Es kann sich um irgendeine organische
oder anorganische Substanz handeln beispielsweise ein Lipid, Peptid,
Polypeptid, eine Nukleinsäure,
ein kleines Molekül
etc. in isolierter Form oder als Mischung mit anderen Substanzen.
Beispielsweise kann die Testverbindung ein Antikörper sein, ein Antisense-Oligonukleotid
oder ein RNAi. Die Verbindungen können alle oder teilweise von
einer kombinatorischen Bibliothek für Produkte abgeleitet sein,
um ein Beispiel zu nennen.
-
Beispielsweise
können
die Verbindungen von Interesse Verbindungen sein, welche die Mitose oder
Zellmigration inhibieren oder blockieren oder welche Apoptose induzieren.
Diese Verbindungen sind bedeutsam für die Behandlung von Krebs.
-
In nicht teilenden Zellen
oder während
der Interphase von teilenden Zellen
-
Das
Vorliegen von einer Nichtklebefläche
unter den Zellen induziert eine reproduzierbare zelltypspezifische
Verteilung von Klebestrukturen und Actin-Filamenten. Aufgrund der
permanenten Wechselwirkung zwischen den unterschiedlichen Komponenten
des Cytoskeletts beeinflusst die Lokalisierung von FA (fokaler Adhäsion) die
Membranprotrusionen, wo Actin polymerisiert, wie auch die dynamische
Organisation des Mikrotubuli-Netzwerks,
einschließend die
Position des Centrosoms, wo die Mikrotubuli verankert sind. Die
gesamte Golgi-Struktur am Zentrum des Proteinverkehrs, welches klassischerweise
in der Umgebung des Centrosoms lokalisiert ist, ist polarisiert
von CGN (Cis Golgi Network) zu TON (Trans Golgi Network) und zwar
nicht nur lokal wie unter klassischen Kulturbedingungen zu beobachten
ist, sondern global auf dem Niveau ganzer Organellen. Der Golgi-Apparat
wird nicht länger
durch das Abflachen der Zelle gestört, sondern zeigt eine konzentrische
Organisation der verschiedenen Kompartimente um das Centrosom herum.
Dies ermöglicht
einen leichten Vergleich der Golgi-Struktur oder Aktivität von einer
Zelle zu einer anderen. In ähnlicher
Art und Weise ist es sehr leicht, Wirksubstanzen zu untersuchen
oder Gene zu untersuchen, welche einen Effekt haben, selbst wenn
es nur ein kleiner ist, auf die Position des Centrosoms, wohingegen
es sehr schwierig, falls nicht unmöglich ist, dies unter klassischen Kulturbedingungen
durchzuführen.
-
Zellteilung und Mitose-Spindelorientierung
-
Eine
sehr stark gesteuerte Orientierung der Spindelachse kann erhalten
werden. Die Orientierung der Metaphasenebene und die Spannung zwischen
Tochterzellen während der
Cytokinese werden sehr präzise
injiziert durch die vorgeschlagenen Klebemuster. Zellteilungen werden
folglich in Raum und Zeit gesteuert in einer Art und Weise, welche
präzise und
quantitative Vergleiche zwischen individuellen Zellen ermöglicht sowie
zwischen Zelltypen, entweder von gesteuerten oder transformierten
Zellen. Es ist insbesondere angenehm für die Auswertung von Wirksubstanzeffekten
kann jedoch auch für
die Geninaktivierungsanalyse verwendet werden.
-
Weitere
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden offenbart
in dem folgenden Beispielabschnitt, welcher als illustrativ und
nicht limitierend für
den Umfang der vorliegenden Erfindung betrachtet werden sollte.
-
BEISPIELE
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BEISPIEL 1
-
Methoden
-
Mikro-Musterfabrikation
-
Mikrokontaktdrucken
ist eine vollständig
beschriebene Methode (Whitesides et al., Annu. Rev. Biomed. Eng.,
2001, S. 335–373).
Wir haben Polydimethylsiloxanstempel (Sylgard, Dow Corning) hergestellt
unter Verwendung eines Verfahrens beschrieben durch Dr. A. Pépin (Pépin, A.,
Chef, Y., in Alternative lithography (Hrsg. Sotomayor Torres C.M.) 305–330, Boston/Dordrecht/London,
2003). Die Glas-Deckgläschen-Behandlung,
die wir verwendet haben, wurde entwickelt von Dr. P. Nassog (Cuvelier et
al., Eur. Biophys. J. 32, 342–354
(2003). Ein Stempel wurde getränkt
mit 50 μm/ml
Fibronectinlösung, wobei
10 % davon mit Cy3 (Amersham Biosciences) gelabellt waren, für 5 Minuten,
getrocknet und platziert in Kontakt mit einem silanisierten Deckgläschen für 5 Minuten.
Nach Entfernung des Stempels wurde das bedruckte Deckgläschen untergetaucht
in PBS, welche 20 mg/ml Maleimidpoly(ethylenglycol) enthielt, PEG-mal
(Nektar Therapeutics) für
1 Stunde Raumtemperatur. Das Deckgläschen wurde anschließend milde
in PBS gewaschen und war fertig für die Zellabscheidung.
-
Zellkultur und Abscheidung
-
HeLa,
menschliche Epithelzellen, stabil exprimierende Centrinl-GFP (fiel
et al., J. Cell Biol. 149, 317–329
(2000) wurden kultiviert in Dulbecco Modified Eagle Medium mit 10
% fötalem
Kälberserum,
1 % Penizillin und Streptomycin sowie 1 % Glutamin bei 37°C. Die Zellen
wurden synchronisiert unter Verwendung eines Doppel-Thymidinblocks und
anschließend
entfernt aus ihrem Kolben unter Verwendung von VERSEN, für 10 Minuten
bei 37°C.
Nach Entfernen des VERSEN durch Zentrifugation wurden die Zellen
erneut resuspendiert in DMEM mit 1 % FCS und abgeschieden auf dem
bedruckten Deckgläschen
in einer Dichte von 104 Zellen/cm2.
-
Fixierung und Färbung
-
Premitotische
Zellen wurden permeabilisiert mit 0,5 % TritonX-100 in Cytoskelettpuffer
(CB) (Mitchison. Cell Motil. Cytoskeleton 22, 135–151 (1992) für 2 Minuten
und anschließend
fixiert in Paraformaldehyd 4 % in CB für 20 Minuten und behandelt
mit Ammoniumchlorid 0,1 M für
10 Minuten. Zellen in der Metaphase wurden fixiert unter Verwendung
eines Verfahrens, beschrieben von Mitchison (1992), welches zurückziehende
Fasern konserviert. Actin und DNA wurden angefärbt unter Verwendung von Phaloidin-FITC und DAPI. Vinculin
wurde immunogelabellt mit primären
Mausantikörpern
bereitgestellt von Dr. M. Glukhova sowie sekundären Cy5-konjugierten Ziege-anti-Maus-Antikörpern (Jackson
Immunoresearch)
-
Videomikroskopie
-
Die
Erfindung haben ein invertiertes Leica DMIRBE-Mikroskop eingesetzt
mit einem beheizbaren und motorisierten Probentisch kombiniert mit
einer selbstgefertigten Zellkammer aus Plastik um das bedruckte
Glas-Deckgläschen
zu halten, welches mit einer porösen
Membran bedeckt war die CO2-Pufferung bei
pH = 7,4 ermöglichte.
Metamorph-Software (Universal Imaging) wurde verwendet für die Bildaufnahme.
Verschiedene Zellteilungen wurden verfolgt unter Verwendung eines
Zeitablaufphasenkontrastes bei einer Multifeldaufnahme mit einer
Frame-Rate von einem Bild pro 3 Minuten mit einem Objekt von 10-facher
Vergrößerung.
Centrosom-Bewegungen wurden verfolgt während der Mitose mit einer
63-fach Apochromatobjektivlinse (Leica) unter Verwendung von fluoreszierender
Z-Aufnahme durch einen grünen
Filter und eines Phasenkontrastbildes des Zellbodens alle 5 Minuten.
-
Videoanalyse und Verarbeitung
-
Eine
Software wurde entwickelt. Diese Software war in der Lage automatisch
ein einzelnes fluoreszierendes Mikro-Muster zu erkennen innerhalb
eines Feldes, um das Vorliegen einer einzelnen Zelle, daran angebunden,
nachzuweisen. Individuelle Zellteilungen wurden extrahiert aus dem
10-fach Phasenkontrast-Zeitverlaufs-Aufzeichnungen und alle Bilder
wurden automatisch segmentiert unter Verwendung einer Wavelet-Zerlegung
und mit einer Ellipse gefittet (1b). Der
Moment der Zellelongation in der Anaphase wurde präzise nachgewiesen
als Formfaktor, definiert als das Längenverhältnis der Ellipse, plötzlich aus
einem oder mehr als 0,9 bis weniger als 0,6 aufgenommen (1c).
Der Winkel zwischen der Hauptachse der Ellipse, korrespondierend mit
der Spindelorientierung und der vertikalen Referenz des Musters,
orientiert wie in 2 gezeigt, wurde
dann aufgenommen. Die Position des Zentrums der runden mitotischen
Zelle mit Blick auf das Muster wurde automatisch aufgezeichnet 6
Minuten vor der Anaphase. Nähere
Angaben für
die gewünschten
Abschnitte finden sich innerhalb der Verfahrensabschnitte.
-
Zellteilungsachse durch kontrolliertes
Anhaften
-
Um
dieses Ziel zu erreichen steuerten die Erfinder die Fähigkeit
von HeLa-Zellen anzuhaften und auf Klebeformen zu teilen unter Verwendung
von Mikrokontaktdrucken, einer herkömmlichen Musterungstechnik.
Ein Bereich von Muster bedeckenden Flächen von 600 bis 900 μm2 wurde konzipiert, in welchem eine einzelne
Zelle eingebracht und geteilt werden konnte, jedoch gegenüber Zellbewegung
fixiert war. Folgend auf einen Doppel-Thymidinblock wurden G2-Zellen
ausgesät
auf Fibronectin-Mikro-Muster und die Zellteilung wurde videoaufgezeichnet.
Ein automatisiertes numerisches Tool wurde entwickelt um jedes Mikro-Muster
nachzuweisen in dem aufgezeichneten Feld sowie das Vorliegen einer
einzelnen Zelle, daran angehaftet (1).
Spindelorientierung, genommen als die Orientierung der Zellelongation
beim Beginn der Anaphase sowie die Position des runden mitotischen
Zellzentrums wurden automatisch aufgezeichnet (siehe Methoden).
Diese Verarbeitung ermöglicht
die rasche Analyse einer großen
Anzahl von Zellteilungen.
-
Vollständige Klebe-Mikro-Muster
-
Die
Effizienz dieses Ansatzes wurde bestätigt durch auch Beobachten
der Korrelation zwischen dem Prä-Mitose-Formfaktor
und der Mitose-Spindelorientierung auf Mikro-Mustern einer ähnlichen Fläche. Zellen wurden plattiert
auf rechtwinkligen (11,5 μm × 55 μm = 630 μm, Umriss
SF = 0,3), scheibenförmigen
(Durchmesser = 29 μm,
660 μm2, Umriss SF = 1) und rechtwinkligen gleichschenkligen
Dreiecken (Kantenlänge
= 32 μm,
580 μm2, Umriss SF = 0,6)-Klebemustern. Die Mehrzahl
der Zellen, kultiviert in dem Rechtecksmuster (2A)
zeigt die Mitose-Spindeln angeordnet entlang der längsten Achse,
wobei insgesamt 69 % eine Winkel-Abweichung von weniger als 15° zeigen.
Die Mitose-Spindelorientierung der Zellen platziert auf Scheiben
zeigten eine gleichförmige
Verteilung (28). Mit den Zellen kultiviert
auf den Dreiecksmustern waren die Spindeln hauptsächlich parallel
zur längsten
Kante orientiert, obwohl die Verteilung breiter war als bei den
Rechtecksmustern (2C).
-
Die
Verteilung der Klebestellen wurde bestimmt durch Untersuchen von
Vinculin enthaltenden Strukturen in Prä-Mitose-Zellen. Klebestellen
fanden sich in erster Linie entlang der Peripherie der Muster (4a–c), gleichförmig verteilt
an der Grenze der kreisförmigen
Muster. Jedoch wurden mit den rechtwinkligen Mustern eine hauptsächliche
Stelle des Klebens an jedem Ende der beiden längsten Kanten beobachtet. Eine
signifikante Akkumulation von Vinculin wurde auch beobachtet an
den drei Ecken der Dreiecksformen. Die filamentöse Actin-Konzentration war
hoch entlang der beiden langen Kanten von rechtwinklig geformten
Zellen und der drei Ecken von dreieckig geformten Zellen, wohingegen
eine gleichmäßige Verteilung
der Peripherie von scheibenförmigen
Zellen auftrat.
-
Die
Mitose-Spindelorientierung erschien daher als Korrelation mit der
globalen Orientierung der Vinculin-Actin-Organisation, entwickelt
durch die Interphase-G2-Zelle als Antwort auf die Adhäsion. Die Spindelorientierung
zeigte sich starker begrenzt, wenn die Vinculin-Actin-Organisation
in einer Richtung verlief. Um das zelluläre Klebeprofil vom Zellumriss
in dieser Korrelation zu unterscheiden (diskriminieren) wurden unterschiedliche
Klebemuster konzipiert und so getestet, dass die Zellumrisse nicht
zerstört
wurden. Diese Muster-Designs versuchten Gewebsbedingungen nachzuahmen,
wo nur begrenzte Abschnitte der Zellmembran in Klebekontakt mit Nachbarzellen
involviert sind.
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Periphere Klebe-Mikro-Muster
-
[L]
und [Balken + Punkt] Mikro-Muster wurden konzipiert, um komplementäre Kombinationen von
klebenden und nicht klebenden Flächen
in der gleichen konvexen Umhüllung
wie für
die rechtwinkligen gleichschenkligen Dreiecke wie oben beschrieben
(Kantenlänge
= 32 μm,
Fläche
= 580 μm2, Umriss SF = 0,6) zu erhalten. In jedem
Fall waren die Mitose-Zellen auf einer Linie zentriert, welche senkrecht die
Hypotenuse durchschneidet. Auf den [L] wurden die Mitose-Zellen
eng in der Nähe
der rechtwinkligen Kante geclustert. Die Spindeln wurden angeordnet
in einer Richtung parallel zur Hypotenuse des Dreiecks (2D).
Die Winkelverteilung war so begrenzt wie sie sich für die Rechtecke
zeigte abgesehen von einem größeren Formfaktor.
Interessanterweise war die durchschnittliche Position der Mitose-Zellen
auf den [Balken + Punkt] signifikant unterschiedlich von derjenigen
auf dem [L], welche näher
zur Hypotenuse des Dreiecks lag. Entscheidend ist, dass die Spindelorientierung
auch parallel zur Hypotenuse auf dem [Balken + Punkt] war, jedoch
mit einer zweifach größeren Winkelverteilung
(2E).
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Diese
Ergebnisse demonstrieren, dass, anders als für die Zellform, es die Verteilung
von Zellanhaftungen an der Zellperipherie ist, welche die Mitose-Spindelorientierung
und die Mitose-Zellpositionierung prädestiniert. Obwohl die Dreiecksverteilung von
Vinculin und filamentösem
Actin in Interphasezellen ähnlich
war und die allgemeine Zellform reflektierte, lieferten die [L]
und die [Balken + Punkt]-Muster zwei unterschiedliche externe Grenzflächenbedingungen,
welche die innere Anordnung des Zelladhäsions-Actin-Systems bestimmte. Daher waren Actin-Bündel entlang
von Nichtklebeseiten konsistent dicker und mit größeren Vinculin-positiven
fokalen Adhäsionen
assoziiert als diejenigen entlang von Klebekanten.
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Die
Erfinder schließen,
dass Zellen auf Klebemustern auf die ungleichförmige Verteilung des Vinculin-Actin-Systems
antworten und folglich die Symmetrie und das Gewicht der extern
auferlegten Klebeoberflächen
replizieren, eine Eigenschaft, welche unten ausgenutzt wird. Sie
schlussfolgerten, dass diese starken Actin-Bündel die intrazelluläre Verteilung
von Kompartimenten und anderen Cytoskelett-Netzwerken polen könnten wodurch
Führungsschienen
für die
Zellteilung und die Spindelorientierung bereitgestellt würden. Der
Mitose-Apparat in den Zellen auf [L] würde durch einzelne hauptsächliche
unidirektionale Begrenzungen beeinflusst, wohingegen diejenigen
in den Zellen auf [Balken + Punkt] zwei hauptsächliche rechtwinklige Begrenzungen
liefern würden
was zur gleichen durchschnittlichen Orientierung im Vergleich zu
derjenigen auf [L] führen
würde,
jedoch mit einer größeren Variation. Merklich
liegt in beiden Zellen die resultierende Begrenzung senkrecht nur
zu der Ebene der Symmetrie, sowohl innerhalb des Mikro-Musters als auch
der Zelle; diese Ebene schneidet die Hypotenuse.
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Um
des Weiteren die entsprechenden Rollen der räumlichen Auflösung und
der Symmetrie der Klebegrenzflächen
auf das Anleiten der Zellantwort zu analysieren, wurden peripherale
Muster mit Formen von mehr als einer Symmetrieebene untersucht. Diese
Muster basierten auf einem Quadrattemplat und schlossen folgendes
ein: ein [Rahmen] Muster bestehend aus einem unausgefüllten Quadrat
mit vier Symmetrieachsen; ein [L + Punkt] Muster bestehend aus zwei
senkrechten Klebe- und zwei senkrechten Nichtklebekanten mit nur
einer Symmetrieebene; und ein [Zwillingsbalken] Muster besteht aus zwei
Paaren von gegenüberliegenden
Kanten, wobei eine davon klebte und die andere nicht und zwei Achsen
der Symmetrie (3F–3H). Vinculin-Actin-Strukturen
zeigten ein Verhalten wie oben beschrieben; Elemente entlang der
Nichtklebekanten waren häufiger,
woraus folgt, dass innerhalb der Zelle die externe Symmetrie sowie
die Balancen der Klebegrenzflächen
reflektiert wurden (3F–3H).
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Auf
dem [Rahmen] Muster (Kantenlänge
= 20 μm,
Fläche
= 900 μm2, Umriss SF = 0,4) zeigten G2-Zellen vier äquivalente
Vinculin-Actin-Strange entlang der Kanten (2F) und
Mitose-Spindeln orientierten sich in erster Linie entlang einer
oder der anderen Diagonalen (3F). Diese
bevorzugte diagonale Orientierung schlägt anders als parallel zu den
Kanten klar einen Prozess vor, durch welchen die Spindel die vier
Komponenten des Interphasen-Cytoskeletts aufsummiert um sich selbst
zu orientieren. Interessanterweise zeigte ein nicht peripherales
Muster wie [Kreuz], welches die gleichen Symmetrieachsen wie der
Rahmen aufwies eine ähnliche Balance
innerhalb der Vinculin-Actin-Struktur (31) und der Spindelorientierungsverteilung (2I).
Durch Reduzieren auf eine Symmetrieebene unter Verwendung des [L
+ Punkt] ordnete sich die Spindel senkrecht dazu an und die Verteilung
der Mitose-Zellpositionen verschob sich in Richtung der Klebebalkenecke
(2G).
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Interessanterweise
waren, dadurch, dass sie zwei Symmetrieebenen aufwiesen, bei Verwendung der
[Zwillingsbalken] die Spindeln in erster Linie entlang einer Achse
orientiert (2H). Diese Achse war parallel
zu den Nichtklebekanten, was zu den beiden stärksten Vinculin-Actin-Strukturen
korrespondierte (3H), und 45° zu der langen Zellachse. Die
Orientierung, senkrecht zu der zweiten Ebene der Symmetrie war selten.
Diese Ergebnisse demonstrieren, dass das Ungleichgewicht innerhalb
der Klebeverteilung integriert ist in den Prozess der Spindelorientierung
und andere geometrische Parameter übertrumpfen kann.
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Als
Schlussfolgerung bleibt, dass die Spindelorientierung orientiert
werden kann, entweder durch Vermindern der Anzahl der Symmetrieelemente
des Klebemusters oder durch Polarisierung ihrer entsprechenden Gewichte.
Die lange Achse, definiert durch den Zellumriss, ist nicht kritisch
und kann experimentell übertrumpft
werden. Zellen interpretieren im Inneren die Symmetrien und Balancen
der äußeren Klebebedingungen
und dies erscheint als Führung für die Spindelorientierung.
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Wie
wird die Position des Mitose-Zellzentrums durch das Muster gesteuert
? Mitose-Zellrundung
beginnt mit der Zellretraktion (Mitchison, 1992; Cramer und Mitchison.
Mol. Biol. Cell 8, 109–119, 1997).
Die Erfinder haben beobachtet, dass Zellmargins auf Nichtklebegrenzen,
wo Actin-Fasern häufiger
auftraten, zunächst
zurückgezogen
wurden und die ersten RFs an den korrespondierenden Zell-Apizes
auftraten. Kontakt mit dem Klebemuster wurde dann progressiv zurückgezogen
was dazu führte, dass
der Zellkörper
das Runden eventuell vervollständigte
in der Nähe
der Klebefläche.
Dieser Mechanismus induzierte eine weite Verteilung von Mitose-Zellpositionen
lokalisiert in der Nähe
des Zentrums des [Rahmens], wohingegen er mehr konzentriert ist
auf dem [Kreuz], verschoben ist in Richtung der Klebeecke auf dem
[L + Punkt], und elongiert ist in Richtung der Klebefläche auf
den [Zwillingsbalken] (siehe die Verteilungen in 2).
Interessanterweise bleiben, unabhängig von der Abschlussposition
des runden Zellkörpers
die RFs in ihrer Verknüpfung
zum Gesamtmuster erhalten (siehe 2 reche
Spalte) und erschienen, so die Spindelorientierung zu beeinflussen.
Dies führt
zur wichtigen Frage der zeitlichen Korrelation zwischen Spindelausbildung
und Zellretraktion.
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Mitose-Zellrundung,
Centrosom-Segregation und Spindelanordnung Die Separation der Tochter-Centrosomen
wird häufig
als Beginn der Mitose betrachtet. Wie jedoch dieses Event mit der
Zellrundung korreliert ist, ist nicht klar bekannt. Es wurde beispielsweise
berichtet, dass die Centrosom-Separation häufig in der Prometaphase vor
dem Zellrunden stattfindet. Die Erfinder haben diesen Aspekt erneut
untersucht in Zellen, welche auf einem unbegrenzten Klebesubstrat
wandern, wie auch in Zellen, immobilisiert auf einem [L] Muster.
Wie in 4A gezeigt, war die Segregation
von Centrosomen merklich unterschiedlich in beiden Fällen. Mit
wandernden Zellen schreitet die Centrosom-Separation häufiger dem
Zellrunden voran und die Zeit, genommen zwischen diesen Ereignissen,
variierte zwischen den Zellen. Bei Zellen, immobilisiert auf den
[L], war der Beginn der Centrosom-Abtrennung eng synchronisiert
mit der Zellrundung (4B). Die Centrosomen trennten
sich, während
die Kernhülle
immer noch vorlag, und erreichten ihre endgültigen Positionen nur nachdem
die Kernhülle
zusammengebrochen war (aufgenommen durch die Neuverteilung von cytoplasmischem
Centrin-GFP), was
während
der Zellrundung passierte.
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Der
Mechanismus, durch welchen das prämitotische Netzwerk remodelliert
wurde während
der Mitose-Kortikalretraktion und die korrelative Ausbildung von
actinreichen Retraktionsfasern sind nicht vollständig verstanden. Um zu adressieren,
ob die Spindelan- Ordnung
stattfinden muss während
des Remodullierens des Actin-Netzwerks um korrekt orientiert zu
sein wurde vermieden, dass die Centrosomen sich während der
Zellretraktion auf [L] Muster trennten und zwar durch Behandeln
der premitotischen Zellen mit 10-7 M Nocodazol über eine
Stunde. Diese Behandlung blockierte die Zellen in der Metaphase
mit ungetrennten Centrosomen, blockierte jedoch nicht das Zellrunden.
Nach dem Auswaschen von Nocodazol trennten die Centrosomen und bildeten
eine bipolare Spindel (4C). Selbst, falls sie viel
breiter als die nicht behandelten Zellen war, war die Verteilung
der Spindelorientierungen nach dem Nocodazol-Auswaschen immer noch
preferenziell parallel zur Hypotenuse des Dreiecks (4D)
orientiert. Dies zeigt, dass die Mitose-Zellretraktion in der Abwesenheit
von Mikrotubuli zu runden Zellen führt, welche immer noch sensitiv
für Klebemuster
sind. RFs sind gute Kandidaten, um die Spindelorientierung zu führen, da
sie trotz Nocodazol-Behandlung beibehalten werden.
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Tatsächlich hängt – wie für andere
Ergebnisse der Erfinder – die
Verteilung von RFs direkt vom Klebeprofil ab. Sie sind beinahe abwesend
in Klebeflächen.
Die entsprechenden Orientierungen ihrer Klebezonen auf dem runden
Zellkörper
korrespondieren systematisch mit den präferenziellen Orientierungen
der Spindelpole (2). Rechteck, [L]-
und [Zwillingsbalken]-Muster lieferten alle effektive Begrenzung
durch die Spindelorientierung und induzierten die Ausbildung von
zwei hauptsächlichen
gegenüberliegenden
kortikalen Anbindungszonen von RFs, während Muster, welche die Ausbildung
von mehr als zwei hauptsächlichen
RFs-Anbindungszonen auf dem runden Zellkörper ([vollständiges Dreieck],
[Balken + Punkt], [Rahmen], [L + Punkt]) induzierten, viel weniger
effizient waren beim Steuern der Spindelorientierung. Beispielsweise
waren trotz ähnlicher
Mitose-Zellpositionierung auf dem [L]- und [L + Punkt]-Muster die
zusätzlichen
RFs, induziert durch den Punkt, hinreichend, um die Spindelorientierung zu
destabilisieren. RFs sind auffällig
direkt, was impliziert, dass sie unter Spannung stehen. Sie sind
daher scheinbar in der Lage die notwendigen strukturellen und biochemischen
Informationen von der Prämitose-Actin-Vinculin-Struktur
auf dem Spindelapparat zu übertragen.
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Diskussion
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Die
Erfinder haben demonstriert, dass sowohl die Position der Mitose-Zelle
und die Orientierung der Mitose-Spindel innerhalb der Zelle exquisit sensitiv
für externe
Klebemuster sind. Es ist die Antwort der Zelle gegen das Klebemuster,
d.h. die Koanordnung der Adhäsion
und der Stressfasern in das nicht isotrope Netzwerk aufgrund der
Muster- Topologie,
welche die Orientierung der bipolaren Spindel beim Beginn der Mitose
steuert. Es wurde gezeigt, dass die Größe und Orientierung der fokalen
Adhäsionen
direkt korreliert sind mit der Traktion, die eine Zelle auf ein
Substrat ausübt.
Bei vollständig
klebrigen Quadrat-Mikro-Muster sind diese Kräfte effektiv viel starker bei
Zelleckpunkten, wo sich Vinculin akkumuliert. Konsequenterweise
reflektieren die Symmetrien und Ungleichgewichte innerhalb des Vinculin-Actin-Netzwerks
die Richtungen und Intensitäten der
Kraftverteilung an der Zellsubstratgrenzfläche. Tatsächlich wurde eine solche präferenzielle
Orientierung des Actin-Cytoskeletts in jüngster Zeit mit einem 3d Anisotropie-Kraftfeld
innerhalb der klebenden Zellen korreliert. Die vorliegende Beobachtungen
legen dann nahe, dass die Spindelachse symmetrisch angeordnet ist
entlang des Kraftfelds, entwickelt in der Interphase, was dann partiell
aufrechterhalten werden konnte während
der Mitose durch die Spannung der zurückziehenden Fasern. Diese Anordnung
erzeugt eine stabile Konfiguration geeignet für die Migration von Chromsomen
entlang des Traktionsfeldes, für
die Ausbildung von Tochterzellen und für selbige um das Zelltraktionsfeld
wieder herzustellen, und so die Cytokinese zu vervollständigen.
Tatsächlich
könnte
dies instrumentell sein zum Aufrechterhalten der Gewebeintegrität.
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Die
Schlussfolgerung ist, dass der vorliegende Ansatz einen unerwarteten
Anknüpfungspunkt
geliefert hat zwischen der globalen Organisation von Zelltraktionskräften und
der Teilungsachse. Er ist reproduzierbar und die Automatisierung
sollte wertvoll sein für
die Neuerforschung der Signalkaskade involviert in die Spindelwechselwirkungen
mit dem Zellkortex.
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BEISPIEL 2
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Material und Methoden
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Chemikalien
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- PDMS,: Sylgard, Dow Corning, ref: 1673921, 184 Silizium
Elastomer Kit.
- Mercapto-silane: Roth Sochiel, ref: SIM6476.0,3-Mercaptopropyulrimethoxysilan.
- PEG-mal: Shear Water mPEG-MALMW: 5000, ref 2D2MOH01.
- Fibronectin: Sigma
- Trypsin
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Mikrokontaktdrucken μCP
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Ein
Mastertemplat wurde erstellt unter Verwendung eines fotolithografischen
Verfahrens, entwickelt und vollständig beschrieben bei Whitesides
et al. (Annu. Rev. Biomed. Eng., 2001, S. 335–373). Kurz gesagt wurde ein
Silizium-Wafer überzogen
mit einer Fotolackschicht beleuchtet mit UV durch eine Chrommaske,
auf welcher das Muster mit einem Elektronenstrahl konzipiert worden
war. Ein elastomerer Poly(dimethylsiloxan), PDMA, Stempel wurde gegossen
auf dem Master und 3 Stunden bei 60°C ausgehärtet, um die negativen Merkmale
des Masters zu reproduzieren. Der Stempel aus PDMS wurde ultraschallbehandelt
in Ethanol 70 % für
2 Minuten und mit eingeblasener Luft getrocknet anschließend oxidiert
in einem Luftplasma für
10 Sekunden und mit der Proteinlösung
getränkt,
50 μg/ml
von Fibronectin in Wasser für
30 Minuten. Anschließend
wurde die Lösung
begast und der Stempel getrocknet mit filtrierter Luft, bevor er
in Kontakt mit einem silanisierten Deckgläschen für 15 Minuten gebracht wurde.
Das Deckgläschen
wurde zuvor oxidiert mit einer "Piranha"-Lösung (30
% H2O2 33 %, 70
% H2SO4 96 %) für 10 Minuten,
silanisiert (in 10 ml Methanol, 86 μl Essigsäure, 450 μl deionisiertem Wasser, 212 μl Mercaptosilan)
für 3 h
beim Raumtemperatur, gewaschen in Methanol und getrocknet 10 Minuten
bei 60°C.
Nach Entfernen des Stempels wurde das bedruckte Deckgläschen inkubiert
in einem Maleimidpoly(ethylenglycol), PEG-mal, Lösung 10 mg/ml in PBS für 1 Stunde
bei Raumtemperatur. Des Deckgläschen
wurde anschließend
milde gewaschen in PBS und war fertig für die Zellabscheidung.
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Zellkultur und Abscheidung
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Zellen
wurden kultiviert in Dulbecco Modified Eagle Medium mit 10 % Kälberserum,
1 % Penizillin und Streptomycin und 1 % Glutamin bei 37°C. Die Zellen
wurden gewaschen mit warmer PBS und entfernt aus ihren Kolben mit
Trypsin 2 Minuten bei 37°C.
Nach Entfernen des Trypsins durch Zentrifugation wurden die Zellen
resuspendiert in DMEM mit so wenig Serum als möglich und abgeschieden ab dem bedruckten
Deckgläschen
bei ungefähr
104 Zellen/cm2 Dichte.
Nach weniger als 30 Minuten wurden die nicht anhaftenden Zellen
entfernt. Eine Stunde später
wurden die Zellen in ihrer begrenzten Form ins Gleichgewicht gebracht
und waren fertig für
die Fixierung oder die Videomikroskopie.
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Ergebnisse
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Fokale Klebungen und Actin-Netzwerk
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In
Serummedium von wenig Gehalt wurden fokale Adhäsionen streng begrenzt auf
die Klebemuster. Zellformen korrespondierten stets mit der konvexen
Umhüllung
der Klebe-Mikro-Muster.
Auf den L-förmigen
Mikro-Muster hatten die Zellen eine rechtwinklig dreieckige Form,
entwickeln aber nicht jegliche fokale Klebungen auf den Nichtklebeflächen. Verschiedene
Zelltypen zeigten sehr spezifisches und repetitives Klebeverhalten
auf L-förmigen
Mikro-Muster. Die Actin-Netzwerkstruktur war direkt korreliert mit
spezifischen Verteilungen der fokalen Klebungen.
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L929
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Zellen
entwickelten fokale Klebungen über das
gesamte Klebe-Mikro-Muster und an dessen Peripherie, außer am konkaven
Sektor der Peripherie, welche der Nichtklebefläche gegenüberlag. Actin-Fasern wurden
stets verankert auf beiden Seiten des Nichtklebelochs und wurden
prinzipiell parallel zu Hypotenuse des L-förmigen Musters orientiert.
Die Verteilung von Fibronectin folgte dem L-förmigen Muster (siehe 6).
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MDCK
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Zellen
entwickelten fokale Klebungen nur an der Zellperipherie der Klebeoberfläche, jedoch
nicht am konkaven Sektor der Peripherie, welche der Nichtklebefläche gegenüberlag.
Es scheint, dass Vinculin sich an den Zellecken (oder Eckpunkten)
akkumulierte und dass, falls die Zellecken nahe genug beieinander
waren, sie eine lange kontinuierliche Klebekante erzeugen konnten.
Actin-Fasern sind nahezu begrenzt auf die Zellperipherie. Ein ähnliches Bild
zeigt sich für
Kontrollzellen kultiviert auf einer unbegrenzten Klebefläche, wobei
die L-förmigen
Mikro-Muster einen stark normalisierenden Effekt auf die Verteilung
von individualen fokalen Adhäsionen
haben. Die Verteilung von Fibronectin zeigte ein L-förmiges Muster
(siehe 7).
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HeLa
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Vinculin
lag im Überschluss
im Cytoplasma vor, verteilt in einer zufälligen Art und Weise, was die Existenz
eines löslichen
Pools nahelegt. Zellen entwickeln die meisten ihrer fokalen Komplexe
an den Zelleckpunkten und entlang der Peripherie der Klebeoberfläche, jedoch
wieder einmal nicht am konkaven Sektor der Peripherie, welcher der
Nichtklebefläche
gegenüberlag.
Actin-Faser war über
die vollständige
Zelle verteilt. Die Verteilung von Fibronectin folgte dem L-förmigen Muster
(siehe 8).
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Mikrotubulusdynamik
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Das
Mikrotubulinetzwerk ist zu dicht, um eine offensichtliche Korrelation
zwischen ihrer Struktur und dem Klebemuster zu zeigen. Jedoch einige
Proteine, assoziiert mit dem wachsenden Plusenden der Mikrotubuli
wie EB1 können
Einblick gewähren.
Die meisten erwachsenen Enden waren an der Peripherie von rechtwinkligen
dreieckigen Zellen lokalisiert und auch eng am kerngebenden Zentrum,
dem Centrosom, von wo sie scheinbar radial Richtung Zellkantenpunkte
sich erstreckten (siehe 9). EB1-Dynamiken,
aufgenommen durch Videoaufzeichnungen bestätigten, dass die Mikrotubuli
in erster Linie in Richtung von zwei scharfen Ecken der rechtwinkligen dreieckigen
Zelle wuchsen (siehe 10).
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Centrosom-Position
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Die
Klebemuster ermöglichen
die Definition einer Fläche
mit 90 % Präsenz
der hervorstehenden durchschnittlichen Centriol-Position in der
Interphase (siehe 11).
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Golgi-Struktur
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Das
Mikrotubulus-Netzwerk fungiert in einer sehr komplexen Art und Weise
als ein Scaffold für
die Golgi-Apparatstruktur. Zellen auf den Klebe-Mikro-Mustern können nicht
wandern. Die gesamte Golgi-Struktur, welche klassischerweise in
der Umgebung des Centrosoms lokalisiert ist, wurde von CGN nach
TGN polarisiert, nicht nur lokal wie in klassischen Kulturbedingungen
zu beobachten ist (12B), sondern global auf der
Ebene ganzer Organellen (12A).
Der Golgi-Apparat war nicht weiter durch Zellabflachung zerdreht,
sondern zeigte eine konzentrische Organisation der verschiedenen Kompartimente
um das Centrosom. Siehe auch 13.
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Spindelorientierung
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Auf
L-förmigen
Klebe-Mikro-Mustern teilen sich mehr als 80 % der Zellen entlang
einer Achse, welche einen Winkel mit der L-Hypotenuse ergibt, der kleiner
als 10° ist.
Sogar die kleinsten L-förmigen
Klebe-Mikro-Muster waren effektiv um die Zellteilung zu orientieren
(siehe 14).
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Da
die Äste
der L-förmigen
Klebe-Mikro-Muster kürzer
wurden und breiter (die nicht klebende Fläche nimmt ab) (siehe 15),
wurde die Verteilung des Winkels zwischen der Spindelachse und der
Hypotenuse breiter (siehe 16 und 17).