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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Verfahren
zum Nachweis der Anwesenheit biologischer Substanzen und chemischer
Verbindungen in Proben stellen ein Teilgebiet kontinuierlicher Weiterentwicklungen
auf dem Gebiet der analytischen Chemie und der Biochemie dar. Es
sind verschiedene Verfahren entwickelt worden, die den Nachweis
verschiedener Zielspezies in Proben ermöglichen, die zum Beispiel aus
der Umwelt oder aus einem lebenden Organismus entnommen worden sind.
Ein Nachweis von Zielspezies ist häufig in klinischen Situationen
notwendig, bevor eine Krankheit diagnostiziert werden kann und eine
verschriebene Behandlungsmethode angewandt werden kann.
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Es
gibt derzeit mehrere Assaymethoden zum Nachweis der Anwesenheit
von Zielspezies in Proben. Eine herkömmliche Assaymethode ist der
Radioimmunassay (RIA). Der RIA ist ein hochempfindliches Verfahren,
mit dem man sehr geringe Konzentrationen von Antigen oder Antikörper in
einer Probe nachweisen kann. Ein RIA beinhaltet die kompetitive
Bindung von radioaktiv markiertem Antigen und nicht markiertem Antigen an
einen Antikörper
mit hoher Affinität. Üblicherweise
wird das markierte Antigen mit dem Antikörper in einer Konzentration
gemischt, welche die Antigen-Bindungsstellen des Antikörpermoleküls gerade
sättigt.
Dann werden steigende Mengen von nicht markiertem Antigen einer
unbekannten Konzentration hinzugegeben. Da der Antikörper nicht
zwischen dem markierten und dem nicht markierten Antigen unterscheidet,
konkurrieren die zwei Antigenarten um die verfügbaren Bindungsstellen auf
dem Antikörper.
Durch Messen der Menge des markierten Antigens, das frei in Lösung ist,
ist es möglich,
die Konzentration des nicht markierten Antigens zu bestimmen. Kuby,
J., Immunology, W. H. Freeman and Company, New York, NY (1991),
S. 147–150.
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Eine
andere Assaymethode, die in zunehmendem Maß für den Nachweis der Anwesenheit
von pathogenen Organismen Verbreitung gefunden hat, ist der enzymverbundene
Immunadsorptionsassay oder ELISA. Diese Assaymethode ermöglicht es,
pathogene Organismen nachzuweisen, indem man biologische Spezies verwendet,
die in der Lage sind, Epitope zu erkennen, die mit Proteinen, Viren
und Bakterien assoziiert sind. Im Allgemeinen reagiert in einem
ELISA-Assay ein Enzym, das mit einem Antikörper konjugiert ist, mit einem farblosen
Substrat, um ein farbiges Reaktionsprodukt zu erzeugen, wenn eine
Zielspezies in der Probe vorliegt. Kuby, J., Immunology, W. H. Freeman
and Company, New York, New York (1991), S. 147–150. Man hat in verschiedenen
solchen Assays physikalisch adsorbiertes Rinderserumalbumin als
eine blockierende Schicht eingesetzt, weil man festgestellt hat,
dass es die nicht-spezifische Adsorption von biologischen Spezies
verhindert, welche die Ergebnisse des Assays stören oder verfälschen könnten.
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Obwohl
der ELISA und andere Immunadsorptionsassays einfache und weit verbreitete
Verfahren sind, weisen sie mehrere Nachteile auf. Tizard, I. R.,
Veterinary Immunology: An Introduction, W. B. Saunders Company,
Philadelphia, Pennsylvania (1996); Harlow, Hrsg.; Lane, D. Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory, Cold Spring
Harbor, New York (1988); van Oss, C. J., van Regenmortel, M. H.
V. Immunochemistry, Dekker, New York, New York (1994). Markierte
Antikörper
können
teuer sein, besonders für Assays,
die radioaktive Markierungen erfordern. Darüber hinaus erfordern radioaktive
Markierungen eine besondere Handhabung, da radioaktive Materialien
auch gefährlich
sind. Die Markierung einer Verbindung, welche den größten Nachteil
dieser Verfahren darstellt, kann die Bindungsaffinität des Antikörpers an
den Analyten verändern.
Enzyme sind große
Moleküle,
welche die Aktivität
des Antikörpers
sterisch behindern können, oder
diese können
nach der Konjugation an Antikörper
enzymatische Aktivität
verlieren. Ein anderer Bedenkpunkt bei Immunadsorptionsassays ist
die nicht-spezifische Bindung von Proteinen an das Trägermaterial,
das Antigen und an Antikörper-Komplexe.
Dies kann zu einem Anstieg des Hintergrundrauschens, zu einem Verlust
an Sensitivität
und möglicherweise
zu einem falsch-positiven Testergebnis führen. Darüber hinaus kann die Immobilisierung
von Proteinen an das Trägermaterial
die Konformation der Bindungsstellen beeinflussen, was zu einer
Verringerung der Sensitivität
führt sowie
zu einem möglichen
Anstieg der nicht-spezifischen Bindung. So tritt beispielsweise
auf Grund der hydrophoben Interaktionen zwischen dem Protein und
dem Trägermaterial
eine physikalische Adsorption von Proteinen an Polystyrol-Vertiefungen auf.
Diese Interaktionen können
auch die Auffaltung der Aminosäureketten
begünstigen,
so dass die Polystyrol-Oberfläche
bedeckt wird. Dies kann zu einer möglichen Inaktivierung der Bindungsstellen
führen.
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Man
kann auch qualitative diagnostische Assays zum Nachweis von Proteinen
und Viren einsetzen, die auf der Aggregation von Protein-beschichteten
Kügelchen
basieren. Tizard, I. R., Veterinary Immunology: An Introduction,
W. B. Saunders Company, Philadelphia, Pennsylvania (1996); Cocchi,
J. M., Trabaud, M. A., Grange, J., Serres, P. F., Desgranges, C.
J. Immunological Meth., 160, (1993), S. 1; Starkey, C. A., Yen-Lieberman,
B., Proffitt, M. R., J. Clin. Microbiol., 28, (1990), S. 819; van
Oss, C. J., van Regenmortel, M. H. V. Immunochemistry, Dekker, New
York, New York (1994). Für
den direkten Nachweis von Antikörpern
wird Antigen nicht-spezifisch an die Oberfläche von Latex-Kügelchen
adsorbiert, die einen Durchmesser von mehreren Mikrometern aufweisen.
Die Protein-beschichteten Kügelchen
besitzen eine schwache Ladung, welche die Aggregation verhindert.
Das Zusetzen eines Antikörpers,
der für
das adsorbierte Protein spezifisch ist, kann die Kügelchen
vernetzen, was zu Agglutination führt. Die Agglutination kann
durch Sichtkontrolle nachgewiesen werden oder durch andere Verfahren
wie z. B. der quasi-elastischen Lichtstreuung. Visuelle Agglutinations-Assays
sind jedoch nicht sensitiv, und die Messung durch quasi-elastische
Lichtstreuung erfordert ein kompliziertes Gerät und ist nicht zur Verwendung
an Orten geeignet, die weit ab von einem Zentrallabor liegen. Darüber hinaus
ist es auf Grund der Vorgehensweise mit Bulklösungen dieses Assaytyps nicht
möglich,
Hochmultiplex-Agglutinations-Assays mit Mikroarrays durchzuführen.
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Um
die Erfordernis für
markierte Proteine zu umgehen, hat man Prinzipien untersucht, die
auf dem direkten Nachweis der Bindung von Proteinen und Liganden
basieren. Schmitt, F.–J.,
Haussling, L., Ringsdorf, H., Knoll, W. Thin Solid Films, 210/211,
(1992), S. 815; Haussling, L., Ringsdorf, H., Langmuir 7, (1991),
S. 1837. Oberflächen-Plasmon-Reflektometrie
(SPR) ist ein solches Verfahren. SPR ist sensitiv gegenüber Veränderungen
des Refraktionsindex einer Flüssigkeit
in der Nähe
einer dünnen
Metalloberfläche,
die durch evaneszente elektromagnetische Wellen angeregt worden
ist. Die Bindung von Proteinen an Liganden kann dadurch nachgewiesen
werden, dass man einen Anstieg in dem Resonanzwinkel oder der Signalintensität untersucht.
Die typische Winkelauflösung
bei der Verwendung dieses Verfahrens ist 0,005°, was mit SPR einen Nachweis
von Veränderungen
an der Dicke des adsorbierten Films im Sub-Angström-Bereich
erlaubt. Man muss jedoch darauf achten, dass sichergestellt ist,
dass die Veränderung
im Resonanzwinkel auf die Bindung zurückzuführen ist und nicht auf eine
Veränderung
des Refraktionsindex der Bulklösung.
Auf Grund der Abhängigkeit
des Resonanzwinkels vom Refraktionsindex der Flüssigkeit ist eine thermisch
stabile Umgebung erforderlich. Ein Temperaturanstieg von 25°C auf 26°C in Wasser
macht eine Veränderung
im Refraktionsindex um 0,0001 aus. Dieser Anstieg würde zu einer
Veränderung
des Resonanzwinkels von ungefähr
0,015° oder von
etwa 0,2 nm in der beobachteten Höhe einer Proteinschicht führen. Dieses
Erfordernis der Temperaturstabilität macht SPR ungeeignet für die meisten
Freilandanwendungen. Darüber
hinaus kann die nicht-spezifische Adsorption von Molekülen an der
oder in der Nähe
der Sensoroberflache zu falschen Signalveränderungen führen, was eine Oberfläche erfordert,
die nicht-spezifische Interaktionen minimiert. Daher ist die Oberflächen-Plasmon-Reflektivität komplexer
als ein ELISA und erfordert Geräte,
die in einem Labor stehen, sowie die Herstellung einer gut definierten
Oberfläche.
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Man
hat über
die Verwendung von Ionenkanal-Schaltern zum Nachweis von biospezifischen
Interaktionen berichtet. Cornell, B. A., Braach-Maksvytis, V. L.
B., King, L. G.; Osman, P. D. J., Raguse, B., Wieczorek, L., Pace,
R. J. Nature, 387, (1997), S. 580. In einer Vorrichtung, in der
Ionenkanal-Schalter verwendet werden, wird eine fixierte Lipidmembran,
in die bewegliche Ionenkanäle
eingebettet sind, durch ein Ionenreservoir von einer Goldelektroden-Oberfläche getrennt.
Die Goldoberfläche
dient als ein Anker für
die Membran und fungiert als eine Elektrode. Innerhalb der Membran
gibt es obere und untere Ionenkanäle. Um leitend zu werden, müssen sich
die äußeren und
inneren Ionenkanäle
ausrichten und ein Dimer bilden. Membranüberspannende Lipide, die dazu
beitragen, die Lipidmembran zu stabilisieren, sind an einem Ende
an der Elektrodenoberfläche befestigt
und schließen
mit Liganden ab, die sich von der Membran weg erstrecken. Die Ionenkanäle der äußeren Schicht
besitzen Liganden. In ungebundenem Zustand bewegen sich die äußeren Ionenkanäle frei,
wobei sie gelegentlich Dimere mit den inneren Kanälen bilden,
was eine Leitung ermöglicht.
Die Bindung eines bivalenten Moleküls an sowohl den Ionenkanal
als auch das Membran-überspannende
Lipid schränkt
die Mobilität
des äußeren Ionenkanals
ein, was zu einer messbaren Verringerung der Konduktivität führt. Wenn
jedoch eine große
Proteinmenge an die äußere Schicht
adsorbiert, würde
die Mobilität
des Ionenkanals vermutlich eingeschränkt und man könnte eine
falsche Verringerung der Leitfähigkeit
auf Grund nicht-spezifischer Interaktionen beobachten. Außerdem erfordert
dieses Verfahren empfindliche Vorrichtungen zum Nachweis der Veränderung
der Leitfähigkeit.
Die Prozedur für
die Herstellung der Membranen dauert mehrere Stunden und die Stabilität der Membran
ist begrenzt (sie muss in Lösung
eingetaucht werden). Was noch wichtiger ist, es müssen spezifische
Antikörper
an den Membranen/den Kanälen
befestigt werden, was eine unterschiedliche Proteinchemie für jeden
nachzuweisenden Analyten erfordert.
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Man
hat von einem auf einem porösen
Siliziumträger
basierenden Verfahren berichtet, das einen optischen Nachweis der
Bindung spezifischer Proteine an Liganden erlaubt. Lin, V., Motesharei,
K., Dancil, K. S., Sailor, M. J., Ghadiri, M. R. Science 278 (1997),
S. 840; Dancil, K. S., Greiner, D. P., Sailor, M. J. J. Am. Chem. Soc.
121 (1999), S. 7925. Die porösen
Flächen
sind üblicherweise
1 bis 5 m dick und haben eine Fläche
von einigen Quadratmikrometern bis -millimetern. Typische Bindungszeiten
liegen in der Größenordnung
von 30 Minuten, gefolgt von Spülen
der Oberfläche.
Anfängliche
Arbeiten auf diesem Gebiet berichteten fälschlicherweise über den
Nachweis extrem geringer Konzentrationen von Analyten. Anfänglich stellte
man fest, dass die Bindung von Streptavidin an biotinylierte Oberflächen den
Refraktionsindex des porösen
Trägermaterials
verringert, dies führte
man später
jedoch richtigerweise auf eine Oxidation der Oberfläche zurück. Darüber hinaus beobachtete
man Berichten zufolge eine Veränderung
der effektiven optischen Dicke des Films nach Zusetzen von Streptavidin;
diese Autoren konnten jedoch nicht zwischen spezifischen Interaktionen
und nicht-spezifischer Adsorption unterscheiden. Dieses Verfahren
erfordert keine markierten Moleküle,
die poröse
Siliziumoberfläche
ist jedoch anfällig
gegenüber
Oxidation und nicht-spezifischer Adsorption.
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Die
Verwendung von polymerisierten Mehrschichten-Anordnungen zum Nachweis
von Rezeptor-Liganden-Interaktionen ist ebenfalls berichtet worden.
Charych, D. H., Nagy, J. O., Spevak, W., Bednarski, M. D. Science
261, (1993), S. 585; Pan, J. J., Charych, D. Langmuir 13, (1997),
S. 1365. Mehrschichtige Filme aus Polydiacetylen, bei denen die
Abscheidung mit Hilfe der Langmuir-Blodgett-Methode durchgeführt worden sind,
verändern
auf Grund einer Konformationsänderung
im Polymergerüst
ihre Farbe von Blau nach Rot. Veränderungen in der Temperatur
oder im pH-Wert können
zum Beispiel eine Farbverschiebung verursachen. Diese Reaktion lässt sich
kontrollieren und kann zum Nachweis von Proteinen verwendet werden,
indem man Liganden an der Mehrfachschicht befestigt. Auf die Bindung
eines multivalenten Makromoleküls
an Liganden hin wird eine Spannung in die Mehrschichten-Anordnung
eingeführt.
In dem System ist eine Farbveränderung zu
sehen, falls genügend
Protein gebunden ist, wobei die Bindungszeiten typischerweise in
der Größenordnung
von 30 Minuten liegen. Dieses System erlaubt den direkten Nachweis
von Rezeptor-Liganden-Interaktionen und überführt die Ereignisse in ein optisches
Signal, das leicht gemessen und quantifiziert werden kann. Das optische
Signal kann per Augenschein interpretiert werden oder für quantitative
Schlussfolgerungen mit einem Spektrophotometer analysiert werden.
Die Verwendung von polymerisierten Mehrschichten-Anordnungen zum
Nachweis von Influenzavirus ist gezeigt worden. Ein wesentlicher
Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, dass es einen multivalenten
Analyten benötigt.
Es müssen
mehrere Liganden, die mit der polymerisierten Mehrfachschicht verbunden
sind, an dasselbe Makromolekül
angehängt
werden. Dies verhindert die Verwendung dieses Verfahrens für monovalente
Moleküle
(sogar auf Kügelchen
basierende Verfahren können
kompetitiv durchgeführt
werden und benötigen
keine multivalenten Moleküle).
Die Bindung bivalenter Moleküle
wie z. B. von IgGs ist nicht gezeigt worden. Darüber hinaus ist die Langmuir-Blodgett-Abscheidung
ein Prozess, der sich schwer vom Labormaßstab in einen kommerziellen
Maßstab übertragen
lässt.
Als einem alternativen Verfahren zur Langmuir-Blodgett-Abscheidung
sind diese Prinzipien auch mit Vesikeln gezeigt worden. Auf Vesikeln
basierende Forschung hat jedoch gezeigt, dass Nützlichkeit des Systems begrenzt
ist, da es bei Konzentrationen unter 0,1 mg/ml gegenüber dem
Analyten unempfindlich ist.
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Kürzlich sind
Assay-Vorrichtungen offenbart worden, bei denen Flüssigkristalle
eingesetzt werden. Zum Beispiel hat man kürzlich über eine Flüssigkristall-Assay-Vorrichtung berichtet,
bei der gemischte selbstangeordnete Einzelschichten (SAMS) verwendet
werden, die Octanthiol und Biotin enthalten, die auf einem anisotropen
Goldfilm gelagert sind, der schief auf Glas aufgetragen worden ist.
Gupta, V. K., Skaife, J. J., Dubrovsky, T. B., Abbott, N. L. Science
279, 27. März
1998, S. 2077–2079.
Darüber
hinaus offenbart die PCT-Veröffentlichung
WO 99/63329 , die am 9.
Dezember 1999 veröffentlicht
worden ist, Assay-Vorrichtungen, bei denen SAMs verwendet werden,
die an ein Substrat und an eine Flüssigkristall-Schicht gebunden
sind, die mit Hilfe der SAM verankert ist. Obwohl die offenbarten
Flüssigkristallbasierten
Assay-Vorrichtungen, bei denen anisotrope Goldfilme verwendet werden,
für die
Verwendung geeignet sind, um zu bestimmen, ob ein Zielprotein in
einer Probe vorhanden ist, ist die Herstellung des anisotropen Goldfilms
durch schiefe Auftragung schwierig. Zum Beispiel erfordert die Herstellung
des schief aufgetragenen Goldfilms komplizierte Reinigungsschritte
und eine Hochvakuumabscheidung. Ferner wird bei solchen Assay-Vorrichtungen
dieselbe Oberfläche für sowohl
den Einfang als auch den Nachweis des Ziels verwendet. Da eine einzige
Oberfläche
für sowohl den
Einfang als auch den Nachweis benutzt wird, lässt sich die Oberfläche nicht
optimieren, um beide Funktionen zu erfüllen.
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Frühere Studien
haben gezeigt, dass Mikrokontakt-Drucken ein weit verwendbares Verfahren
ist, um Oberflächen
mit organisierten Einzelschichten von Alkanthiolen zu strukturieren
(„pattern"). Mikrokontakt-Drucken
und andere eng verwandte „weiche
lithographische" Verfahren3 sind auf die Strukturierung von Kolloiden, Metallkomplexen,
Polymeren, Proteinen und Metallionen ausgedehnt worden. In seiner
einfachsten Form umfasst Mikrokontakt-Drucken das „Einfärben” der Oberfläche aus
Polydimethylsiloxan (PDMS) mit einer Lösung der zu strukturierenden
Spezies und einen conformen Kontakt des eingefärbten PDMS mit einer zweiten
Oberfläche.
Eine geeignete Abstimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaften
der Oberfläche
des PDMS-Stempels und der zweiten Oberfläche führt zur Übertragung der eingefärbten Spezies
von dem PDMS auf die zweite Oberfläche.
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So
werden Proteine, die auf der Oberfläche eines PDMS-Stempels adsorbiert
sind, beispielsweise auf eine zweite Oberfläche übertragen, wenn die zweite
Oberfläche
eine Oberflächenenergie
aufweist, die höher ist
als die von PDMS. Dieses Verfahren ermöglicht die Strukturierung von
Proteinen auf Oberflächen
und ist ausgenutzt worden, um Oberflächen für biomolekulare Assays und
für strukturierte
Zellkultur herzustellen.
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Obwohl
viele der vorstehend beschriebenen, konventionellen Assay-Methoden sehr gut
funktionieren, um die Anwesenheit von Zielspezies nachzuweisen,
sind viele herkömmliche
Assay-Methoden teuer und erfordern oft Instrumente und gut trainierte
Anwender, was es schwierig macht, diese routinemäßig im Freiland einzusetzen.
Es besteht somit ein Bedarf an Assay-Vorrichtungen und Systemen, die einfacher
zu verwenden sind und die eine Untersuchung von Proben an abgelegenen
Orten ermöglichen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis eines
Liganden bereit, umfassend (a) Inkontaktbringen einer Probe, die
einen Liganden hat oder von der vermutet wird, dass sie einen Liganden
hat, mit einem Affinitätssubstrat
(Einfärben),
wobei das Affinitätssubstrat
einen Rezeptor umfasst, der fähig
ist, spezifisch an den Liganden zu binden; (b) Inkontaktbringen
des Affinitätssubstrats
mit einer Nachweisoberfläche
(Stempeln), wobei mindestens ein Teil des Liganden, der an den Rezeptor
gebunden ist, auf die Nachweisoberfläche transferiert wird; und
(c) Nachweisen der Anwesenheit des Liganden auf der Nachweisoberfläche, wobei
die Nachweisoberfläche
ferner einen Flüssigkristall
umfasst. Dieses Verfahren umfasst ferner Schritt (d) zum Waschen
des Affinitätssubstrats
nach Schritt (a); Schritt (e) zum Waschen des Nachweissubstrats
nach Schritt (b) oder sowohl Schritt (d) als auch (e).
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In
diesem Verfahren kann der Rezeptor oder Ligand ein Biomolekül, ein Biomolekül-erkennendes Agens,
ein Peptid, ein Polypeptid, ein Protein, ein Kohlenhydrat, ein Toxin,
ein Metall, ein Schwermetall, einen Chelator, ein Pathogen, ein Virus,
ein Bakterium, ein Säugerzelle
oder einen Teil einer Säugerzelle,
eine Nucleinsäure,
ein Nucleinsäure-Analog
oder -Imitat, einen Zucker, Antikörper oder funktionelle Fragmente
davon, ein organisches Molekül,
ein Lipid, ein Phospholipid, einen Arzneistoff, ein chemisches Agens,
ein Pestizid, ein Herbizid oder ein Fragment davon umfassen.
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In
den beschriebenen Verfahren umfasst das Affinitätssubstrat ein Polymer, ein
Silicamaterial, ein Metall oder ein Metalloxid. Bevorzugt umfasst
das Affinitätssubstrat
Polydimethylsiloxan (PDMS). In einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
der PDMS-Stempel ferner mit einem Peptid ab. Der mit einem Peptid
abschließende
PDMS-Stempel ist fähig,
ein phosphoryliertes Peptid nachzuweisen. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
schließt
der PDMS-Stempel
ferner mit einem Antikörper
ab. Der mit einem Antikörper
abschließende
PDMS-Stempel ist fähig,
ein Protein nachzuweisen.
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In
dem Verfahren ist der Rezeptor über
eine oder mehrere verbindende Einheiten an das Affinitätssubstrat
gebunden. Ferner stellt das Verfahren auch eine Quantifizierung
der in der Probe vorhandenen Menge an Ligand bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt das Verfahren ein Affinitätssubstrat
bereit, das einen Array von Rezeptoren umfasst, die an verschiedenen
Plätzen
lokalisiert sind. Im Allgemeinen haben die Rezeptoren in dem Array
Spezifitäten
für mehr
als einen Liganden, so dass der Flüssigkristall fähig ist,
die Anwesenheit von mehr als einem Liganden nachzuweisen. Bevorzugt
sind die Rezeptoren in dem Array fähig, die Anwesenheit von Proteinphosphorylierung
an verschiedenen Resten des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors
(EGFR) nachzuweisen.
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Ferner
umfasst die Nachweisoberfläche
in dem Verfahren eine selbstangeordnete Einzelschicht. Bevorzugt
umfasst die selbst-angeordnete Einzelschicht ein Amin, Alkanthiol
intradermal eine organische Schwefelverbindung. Die selbstangeordnete
Einzelschicht wird auch bevorzugt vor dem Schritt (b) mit einer
Säure vorbehandelt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird das Inkontaktbringen des Affinitätssubstrats
mit einer Nachweisoberfläche
auf mindestens einem teilweise gekrümmten Affinitätssubstrat durchgeführt. In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
verursacht die Nachweisoberfläche
in Abwesenheit eines eingefangenen Liganden ein homöotropes
Verankern.
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In
dem vorliegenden Verfahren umfasst der Flüssigkristall einen nematischen
Flüssigkristall,
einen smektischen Flüssigkristall,
einen polymeren Flüssigkristall,
einen lyotropen Flüssigkristall,
einen chromonischen Flüssigkristall,
verhinderte (frustrierte) Flüssigkristalle,
einen thermotropen Flüssigkristall,
einen säulenartigen
Flüssigkristall,
einen nematischen diskotischen Flüssigkristall, einen kalamitischen
nematischen Flüssigkristall,
einen ferroelektrischen Flüssigkristall,
einen diskoidalen Flüssigkristall
oder einen cholesterischen Flüssigkristall.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Flüssigkristall
durch Belichtung mit UV-Licht vorbehandelt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst der Flüssigkristall
4-Cyano-4'-pentylbiphenyl (5CB)
oder ein dotiertes Salz davon. Ferner kann die Ausrichtung des Flüssigkristalls
optisch oder elektrisch nachgewiesen werden.
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Es
wird eine Nachweisoberfläche
bereitgestellt, die einen Träger,
eine erste Schicht auf dem Träger und
eine selbst-angeordnete Einzelschicht auf der ersten Schicht umfasst.
Im Allgemeinen umfasst die selbst-angeordnete Einzelschicht ein
Amin, Alkanthiol oder eine organische Schwefelverbindung. Ferner
umfasst die erste Schicht eine Metallschicht, eine Polymerschicht
oder eine Silanschicht. Bevorzugt umfasst die Metallschicht Gold,
Silber, Kupfer, Platin, Palladium, Chrom oder Titan oder Oxide davon.
Die Nachweisoberfläche
enthält
auch einen Flüssigkristall.
Der Flüssigkristall
kann thermisch an das Nachweissubstrat angelagert sein.
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In
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Kit zum Nachweisen
eines Liganden bereitgestellt, umfassend: (a) ein Affinitätssubstrat;
(b) ein Nachweissubstrat, das von dem Affinitätssubstrat getrennt ist; und
(c) einen Flüssigkristall.
Der Kit umfasst ferner einen oder mehrere Rezeptoren, die spezifisch
für einen Liganden
sind. Der Kit umfasst auch eine chemische Verbindung, die fähig ist,
die Nachweisoberfläche
chemisch zu modifizieren. Bevorzugt umfasst die chemische Modifikation
ein Amin. In dem Kit umfasst das Affinitätssubstrat einen oder mehrere
Liganden.
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Andere
Gegenstände
und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der ausführlichen
Beschreibung, den Zeichnungen und den die Beschreibung begleitenden
Ansprüchen
hervor.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die 1.1 und 1.2 zeigen
die experimentellen Schritte für
den Nachweis der Affinitätsmikrokontakt-gedruckten
Proteine mit Flüssigkristallen.
Der biotinylierte BSA-Affinitätsstempel
wird in einer Lösung
von Anti-Biotin-IgG eingefärbt.
Der eingefärbte
Stempel wird auf eine SAM auf schief aufgetragenem Gold Affinitätsmikrokontakt-gedruckt.
Unterschiede in der Ausrichtung des Flüssigkristalls zeigen die Anwesenheit
von gestempeltem Protein an.
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2.
Optische Aufnahmen von 5CB, das zwischen eine mit Amin abschließende SAM
und OTS-behandelten Glasobjektträgern
angeordnet ist. A) mit einem Amin abschließende SAM, 1 Stunde in einem 36°C-Ofen. B)
mit einem Amin abschließende
SAM, 18 Stunden bei 36°C.
C) mit einem Amin abschließende SAM,
die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden ist, 1 Stunde bei 36°C. D) mit
einem Amin abschließende
SAM, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden ist, 18 Stunden bei 36°C.
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3.1. Zeitverlauf von Flüssigkristall-Aufnahmen von
Anti-Biotin-IgG, das auf eine mit einem Amin abschließende SAM
gestempelt worden ist, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden ist.
Zwischen den Aufnahmen wurde die Probe bei 36°C erhitzt.
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3.2. Die Wirkung von Zeit/Erhitzen auf die Gleichmäßigkeit
der Ausrichtung des Flüssigkristalls. A)
Optische Aufnahme 1 Stunde nach Herstellen der Flüssigkristall-Zelle.
B) Optische Aufnahme derselben Flüssigkristall-Zelle nach Erhitzen
der Probe für
10 Stunden bei 37°C.
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4.
Optische Aufnahmen der Reaktion von Flüssigkristallen auf Affinitätsmikrokontakt-gedruckte IgGs
mit biotinylierten BSA-Affinitätsstempeln.
Der Affinitätsstempel
ist ein Array von 300 μm2 großen
Stiften. A) Anti-Biotin-IgG, 1 Stunde kalt. B) Probe von A, für 8 Stunden
bei 36°C
erhitzt. In den Bereichen ohne gestempeltes Protein wechselt der
Flüssigkristall
von einer planaren zu einer homöotropen
Ausrichtung. C) Anti-Ziege-IgG (Kontrolle), 1 Stunde kalt. D) Probe
von C, für
8 Stunden bei 36°C
erhitzt. Der Flüssigkristall
wechselt von einer planaren zu einer homöotropen Ausrichtung.
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4.1. Optische Aufnahmen der Flüssigkristall-Reaktion auf Mikrokontaktgedrucktes
Anti-Biotin-IgG. A) Mikrokontakt-Drucken auf mit Amin abschließende SAM
auf Gold, das bei 0° abgeschieden
wurde (isotrop). B) Mikrokontakt-Drucken auf Glas, das mit Aminopropyltriethoxysilan
funktionalisiert worden ist.
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4.2. Diese Figur zeigt die Flüssigkristall-Aufnahmen, wenn
Anti-Biotin-IgG
und Anti-Ziege-IgG (Kontrolle) auf einen biotinylierten BSA-Affinitätsstempel
geladen werden. In der 4.2A zeigt
der Flüssigkristall
die Bindung von Anti-Biotin-IgG
an den biotinylierten BSA-Affinitätsstempel und den anschließenden Transfer
von Protein auf das Amin-SAM-Substrat. Indem man 4.2A mit dem Kontrollexperiment vergleicht, das
in 4.2B gezeigt ist, kann man daraus
schließen,
dass der Affinitätsstempel
das Anti-Biotin-IgG spezifisch einfängt und auf die Oberfläche transferiert,
was mit Hilfe von Flüssigkristallen
nachgewiesen werden kann.
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5. Vergleich der Flüssigkristall-Reaktion auf Affinitätsmikrokontaktgedruckte
und Mikrokontakt-gedruckte IgGs. A) Affinitätsmikrokontakt-Drucken von
Anti-Biotin-IgG. B) Mikrokontakt-Drucken von Anti-Biotin-IgG.
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5.2. Vergleich der Gleichmäßigkeit der Flüssigkristalle
in den gestempelten Bereichen für
Affinitätskontakt-Drucken
und Mikrokontakt-Drucken von IgGs. A) Affinitätskontakt-Drucken von Anti-Biotin-IgG.
B) Mikrokontakt-Drucken von Anti-Streptavidin-IgG.
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6.1. Optische Aufnahmen, die man erhält, wenn
man einen biotinylierten BSA-Affinitätsstempel wieder verwendet,
um Anti-Biotin-IgG zu drucken. A) Erste Verwendung des Stempels.
B) Zweite Verwendung des Stempels. C) Dritte Verwendung des Stempels.
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6.2. Direkt-Vergleich der in 6.1 diskutierten optischen Aufnahmen.
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7:
A) Die optischen Aufnahmen des Affinitätskontakt-gedruckten Anti-Biotin-IgG nach der
3. Verwendung des Stempels. Diese Aufnahmen wurden 1 Stunde nach
der Herstellung der Flüssigkristall-Zelle
gemacht. B) Diese optischen Aufnahmen wurden von derselben Probe
nach Erhitzen der Flüssigkristall-Zelle
für 32
Stunden bei 37°C
gemacht. Die Bereiche auf der Amin-SAM, die mit 0,1 M HCl ohne Protein
behandelt worden waren, sind nun homöotrop.
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8:
Optische Aufnahmen (gekreuzte Polarisatoren) von 5CB in Kontakt
mit mit Amin abschließenden
SAMs, auf die Anti-Biotin-IgG auf Flächen, die eine Größe von 300 μm × 300 μm aufwiesen,
Affinitätsmikrokontakt-gedruckt
(A) und Mikrokontakt-gedruckt (B) wurde. Die Helligkeit innerhalb
und außerhalb
der quadratischen Strukturen, gemessen als eine Funktion der Ausrichtung
der Probe auf dem Mikroskop-Objekttisch, ist für Affinitätsmikrokontakt-Drucken (C)
und Mikrokontakt-Drucken (D) graphisch dargestellt.
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9:
Schematische Darstellung des Mikrokontakt-Druckens von Proteinen
mit einem PDMS-Stempel, der auf einem zylindrischen Träger montiert
ist. (R1 = 14 mm, t1 =
4 mm).
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10: Optische Aufnahmen (gekreuzte Polarisatoren)
von 5CB in Kontakt mit mit Amin abschließenden SAMs, auf die IgGs Mikrokontakt-gedruckt
worden waren, wobei man einen PDMS-Stempel verwendet hatte, der
auf einem zylindrischen Träger
montiert war. A) 0° Probenausrichtung.
B) 45° Probenausrichtung. C)
Graph der Leuchtdichte von Flüssigkristall
in Bereichen der Oberfläche,
die Mikrokontakt-gedrucktes IgG präsentierten, und Bereichen der
Oberfläche,
die frei von gedrucktem IgG waren.
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11: Optische Aufnahmen (gekreuzte Polarisatoren)
von 5CB in Kontakt mit mit Amin abschließenden SAMs, auf die IgGs Mikrokontakt-gedruckt
worden waren, wobei man einen PDMS-Stempel verwendet hatte, der
auf einem zylindrischen Träger
montiert war. Die mit Amin abschließende SAM wurde auf einem Goldfilm
gelagert, der mit normalem Einfall aufgetragen worden war. A) 0° Probenausrichtung.
B) Graph der Leuchtdichte von Flüssigkristall
in Bereichen der Oberfläche,
die Mikrokontakt-gedrucktes IgG präsentierten, und Bereichen der
Oberfläche,
die frei von gedrucktem IgG waren.
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12A–C:
Schematische Darstellungen der Reaktionsabläufe für eine kovalente Immobilisierung von
Biomolekülen
auf einen PDMS-Stempel.
-
13: Aufnahmen und schematische Darstellungen von
nematischem 5CB, das von einer mit Amin abschließenden SAM getragen wird, die
gedruckten EGFR (epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor) präsentiert,
der aus Zellmembran-Extrakten Affinitäts-eingefangen worden ist,
die entweder EGFR enthielten (B82L-WT) oder frei von EGFR waren
(B82L-parental).
-
14: Repräsentative
Ergebnisse, die die Quantifizierung der gestempelten Proteine zeigen.
WT- und parentale Proben waren, wie in der Beschreibung der 13 beschrieben.
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15: Optische Aufnahmen von nematischem 5CB, das
von einer mit Amin abschließenden
SAM getragen wird, die gedruckten EGFR präsentiert, der aus 4 verschiedenen
Zellmembran-Extrakten Affinitäts-eingefangen
worden ist: 1. B82L-WT
mit EGF-Behandlung (5 Minuten) 2. B82L-WT ohne EGF-Behandlung 3.
B82L-parental mit
EGF-Behandlung (5 Minuten) 4. B82L-parental ohne EGF-Behandlung.
-
16: Quantitative Analyse der mittleren
optischen Reaktion von 5CB in dem Bereich mit gedrucktem EGFR.
-
17: Optische Aufnahmen von nematischem 5CB, das
von einer mit Amin abschließenden
SAM getragen wird, die gedruckten EGFR präsentiert, der aus 8 verschiedenen
Zellmembran-Extrakten Affinitäts-eingefangen
worden ist, wobei Phosphor-spezifischer Anti-EGFR-1068Ab verwendet
wurde.
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18: Schema für
Peptid-Modifikation von BSA-beschichteten PDMS-Stempeln.
-
19: Schema für
spezifisches Einfangen von Antikörper.
-
20: A. Schematische Darstellung, die den Transfer
von markiertem Protein zeigt. B. Optische Aufnahme von Rollen-gedruckten
Oberflächen,
die den Proteintransfer veranschaulichen.
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21: Schematische Darstellung des Verfahrens der
Herstellung eines Affinitätsstempels.
-
22: Optische Aufnahmen von Flüssigkristall (5CB), der zwischen
einem mit Octyltrichlorsilan (OTS) behandelten Glas-Objektträger und
halbtransparentem Gold (Einfallswinkel 30 Grad) angeordnet ist, das
mit einer mit Amin abschließenden
SAM funktionalisiert worden ist, die mit 1 N HCL vorbehandelt worden ist.
A) 5CB. B) 5CB, für
4 Stunden mit UV-Licht vorbehandelt. C) 5CB, für 24 Stunden mit UV-Licht vorbehandelt.
Die Ausrichtung des für
24 Stunden mit UV-Licht vorbehandelten 5CB war 10 Minuten nach der
Bildung der Flüssigkristall-Zelle
homöotrop
(siehe 22C).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis eines Liganden
oder Analyten von Interesse bereit, wobei Affinitätsmikrokontakt-Drucken
des Liganden und Visualisieren der Anwesenheit oder Abwesenheit
des Liganden mit einem Flüssigkristall
eingesetzt werden. Affinitätsmikrokontakt-Drucken
wird dazu verwendet, spezifisch einen Liganden aus einer Probe einzufangen
und dann den Liganden auf eine Nachweisoberfläche zu „stempeln". Die vorliegenden Verfahren umfassen
Inkontaktbringen einer Probe, die einen Liganden hat oder von der
vermutet wird, dass sie einen Liganden hat, mit einem Affinitätssubstrat.
Das Affinitätssubstrat
umfasst einen Rezeptor, der spezifisch für den Liganden ist, oder ein
Affinitätsmolekül, das spezifisch
für den
Analyten von Interesse ist. Wenn der Ligand in der Probe vorhanden
ist, kann ein Teil des Liganden an den Rezeptor binden, so dass
er zur Isolierung oder zum Nachweis aus der Probe entfernt werden kann.
Dieser Schritt wird auch als „Einfärben" des Stempels bezeichnet. Üblicherweise
wird das Affinitätssubstrat
für eine
gewünschte
Zeitdauer mit der Probe inkubiert, wie z. B. für mehrere Stunden. Diese Inkubationsdauer
kann sich je nach der Art der getesteten Probe unterscheiden. Nachdem
der Ligand mit Hilfe des Rezeptors aus der Probe eingefangen worden
ist, wird das Affinitätssubstrat
mit einer Nachweisoberfläche
in Kontakt gebracht, die auf einem getrennten Substrat vorliegt,
das es ermöglicht,
dass ein Teil des gebundenen Liganden auf die Nachweisoberfläche transferiert
wird. Dieser Schritt wird auch als „Stempeln" oder „Drucken" des Liganden bezeichnet. Wie es einem
Fachmann ersichtlich ist, kann das Inkontaktbringen des Affinitätssubstrats
mit der Nachweisoberfläche
manuell oder auf eine automatisierte Weise durchgeführt werden.
Die Anwesenheit oder Abwesenheit von jeglichem Liganden, der auf
die Nachweisoberfläche
transferiert worden ist, kann dann mit einem Flüssigkristall visualisiert werden. Üblicherweise
wird der Flüssigkristall
auf die Nachweisoberfläche
aufgetragen, nachdem diese mit dem Affinitätssubstrat in Kontakt gebracht
worden ist, und der Flüssigkristall
wird visualisiert. Wenn der Flüssigkristall
während
dieses Schritts in eine isotrope Phase erhitzt wird, sollte die
isotrope Phase abgekühlt
werden, um vor der Abbildung die flüssigkristalline Phase zu bilden. Der
Flüssigkristall
kann auch in der flüssigkristallinen
Phase aufgetragen werden. Ein Inunordnungbringen oder eine Störung des
Flüssigkristalls
zeigt typischerweise an, dass Ligand auf der Nachweisoberfläche vorliegt.
Es ist jedoch auch möglich,
die Anwesenheit eines Liganden in einer Probe durch Ordnen des Flüssigkristalls
durch den Liganden auf der Oberfläche nachzuweisen. Falls die
gleichmäßige Verankerung
des Flüssigkristalls
zerstört
worden ist, dann liegt der Ligand in der Probe vor. Das Bestimmen,
ob die gleichmäßige Verankerung
des Flüssigkristalls
zerstört
worden ist, kann mit verschiedenen Methoden bewerkstelligt werden. Eine
solche Methode umfasst Anschauen des Substrats durch Polarisatoren.
Dies kann auf einer automatisierten Vorrichtung wie z. B. einem
Plattenlesegerät
durchgeführt
werden. Man kann auch elektrische Methoden verwenden (z. B. Messung
der elektrischen Impedanz des Dünnfilms).
In anderen Ausführungsformen
der Erfindung wird die Anwesenheit von Ligand auf der Einfangoberfläche durch
den Flüssigkristall
angezeigt, wobei man eine gut charakterisierte Ausrichtung annimmt,
die von der Ausrichtung unterscheidbar ist, die der Flüssigkristall
in Abwesenheit des Liganden annimmt. Zum Beispiel könnte die
Ausrichtung des Flüssigkristalls
in Anwesenheit des Liganden parallel zu der Oberfläche sein
und senkrecht zu der Oberfläche
in Abwesenheit des Liganden auf der Oberfläche. In anderen Ausführungsformen
kann sich die Ausrichtung des Flüssigkristalls
in der Schichtebene verändern,
wenn Ligand auf der Oberfläche
vorliegt.
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Eine
Darstellung dieses Prozesses ist in der 1.1 veranschaulicht.
Wie man in dieser Figur sehen kann, wird der Affinitätsstempel
in einer Ligandenlösung
eingefärbt.
Der eingefärbte
Stempel wird auf eine SAM auf schief abgelagertem Gold Affinitätsmikrokontakt-gedruckt.
Unterschiede in der Ausrichtung des Flüssigkristalls zeigen die Anwesenheit
von gestempeltem Protein an. Eine spezifischere Prozedur, die verwendet wird,
um Affinitätskontakt-gedruckte
Proteine mit Flüssigkristallen
abzubilden, ist in 1.2 gezeigt. In dieser Figur
wird die Amin-SAM (selbstangeordnete Einzelschicht) auf dem Goldsubstrat
für 10
Sekunden vor dem Drucken mit 0,1 M HCl behandelt (dieses stellt
ein bevorzugtes Substrat dar). Um das Goldsubstrat herzustellen,
hat man Gold in einem Winkel von 45° auf einen sauberen Glas-Objektträger aufgetragen.
Der Affinitätsstempel
wird für
30 Sekunden mit der Amin-SAM auf dem Goldsubstrat in Kontakt gebracht
und dann abgezogen. Der PDMS-Stempel wurde aus einer Silizium-Vorlage
geformt, so dass sich Stifte ergaben, die 256 μm2 groß waren.
Die Flüssigkristall-Zelle
wird dann aufgebaut, indem man Flüssigkristall zwischen zwei
Substrate einbringt. Das erste Substrat ist das Gold, das mit Protein
bedruckt worden ist. Das zweite Substrat ist ein mit OTS (Octadecyltrichlorsilan)
funktionalisierter Glas-Objektträger.
Dieses Substrat ergibt eine homöotrope
Verankerung des Flüssigkristalls.
Die Probe wird langsam für > 40 Minuten von 37°C auf Raumtemperatur
abgekühlt.
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Wie
man aus der 1.1 sehen kann, kann die Nachweisoberfläche, um
die Visualisierung der Nachweisoberfläche zu erleichtern, Teil einer
Flüssigkristall-Assayzelle sein,
in welcher der Flüssigkristall
zwischen zwei Substrate eingebettet ist. Üblicherweise ist das erste
Substrat der Zelle die Nachweisoberfläche und das zweite Substrat
besteht aus einem optisch klaren Material, bevorzugt aus einem,
das eine homöotrope
Verankerung von Flüssigkristall
ergeben kann. Ein geeignetes Beispiel eines zweiten Substrats ist
OTS (Octyltrichlorsilan). In anderen Ausführungsformen der Erfindung
ist die zweite Oberfläche
eine Grenzfläche
zwischen dem Flüssigkristall
und Luft. Das heißt,
ein dünner
Film von Flüssigkristall
wird über
die Einfang-Oberfläche ausgebreitet,
um das eingefangene Protein abzubilden.
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Wie
es einem Fachmann ersichtlich ist, sollte die molekulare Interaktion
zwischen der Nachweisoberfläche
und dem gebundenen Liganden stark genug sein, so dass eine nachweisbare
Menge des Liganden trotz jeglicher Ligand-Rezeptor-Interaktionen, die
auf dem Affinitätssubstrat
auftreten können,
auf die Nachweisoberfläche
transferiert werden kann. Typischerweise beinhaltet ein Transfer
von Ligand von dem Affinitätssubstrat
auf die Nachweisoberfläche
gewöhnlich
einfach das Inkontaktbringen der Oberfläche der zwei unterschiedlichen
Substrate. Man kann auch Druck auf eines der beiden oder auf beide
Substrate ausüben,
um den Transfer von Ligand zu erleichtern. Wie der Fachmann verstehen
wird, erfolgt die Ablösung
von Ligand von dem Affinitätssubstrat,
indem die Interaktion zwischen dem Liganden und dem Rezeptor zerstört oder
beeinträchtigt
wird, wodurch der Ligand isoliert wird. Da der Transfer von Ligand
von der Beschaffenheit des Liganden, des Rezeptors und der Nachweisoberfläche abhängt, kann
der Transfer durch Erhitzen, Abkühlen,
wiederholtem Kontakt zwischen dem Affinitätssubstrat und der Nachweisoberfläche, Spülen oder
dergleichen verstärkt
oder erleichtert werden. Transfer kann auch durch Vorbehandlung
des Affinitätssubstrats
oder der Nachweisoberfläche
mit einem Transfermittel verstärkt
werden. Ein Beispiel für
ein Transfermittel ist eine Säure.
Die vorliegenden Verfahren können
auch Waschen des Affinitätssubstrats
beinhalten, nachdem es mit der Probe in Kontakt gebracht worden
ist, um die Entfernung von jeglichen nicht-spezifisch gebundenen
Kontaminanten zu erleichtern, was die Ausbeute oder die Aufreinigung
des isolierten Liganden erhöhen
kann.
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Im
Allgemeinen ist (sind) der (die) Ligand(en), der (die) auf die Nachweisoberfläche transferiert
wird (werden), nicht-spezifisch mit der Nachweisoberfläche assoziiert.
Die Nachweisoberfläche
als solche kann behandelt werden, so dass sie einen beliebigen Liganden
auf eine nicht-spezifische Weise binden kann und dass ihr jegliche
Strukturen oder Moleküle
fehlen, die spezifisch an einen Liganden binden. Die Nachweisoberfläche ist
im eigentlichen Sinn nicht Liganden-spezifisch, im Gegensatz zum
Affinitätssubstrat,
der für
einen bestimmten Liganden oder bestimmte Liganden spezifisch ist.
-
Indem
man ein Affinitätssubstrat
verwendet, das von der Nachweisoberfläche getrennt ist, kann man den
Liganden-Einfangschritt von dem Nachweisschritt entkoppeln. Diese
Entkopplung ermöglicht
zahlreiche Vorteile gegenüber
Systemen, bei denen eine einzige Oberfläche verwendet wird, um sowohl
den Liganden einzufangen als auch die Anwesenheit von Ligand nachzuweisen.
Zum Beispiel kann man das Affinitätssubstrat und die Nachweisoberfläche unabhängig voneinander
optimieren, um so eine erhöhte
Sensitivität
und/oder Selektivität
zu gewährleisten.
Das Affinitätssubstrat
und die Nachweisoberfläche
können
auch aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, die besonders
für ihre
vorgesehenen Umgebungen geeignet sind. Zum Beispiel kann in Fällen, in
denen der Ligand oder Analyt von Interesse üblicherweise in extremen Umgebungen vorliegt,
wie z. B. sehr säurehaltigen,
sehr basischen, bei hohen oder tiefen Temperaturen oder dergleichen vorliegt,
das Affinitätssubstrat
dann aus einem Material hergestellt werden, welches dem physikalischen
und chemischen Abbau in dieser Umgebung widersteht. In einigen Ausführungsformen
kann eine Vielzahl von Verfahren verwendet werden, um die Rezeptoren
auf der Oberfläche
des Stempels zu immobilisieren, um die Menge an Ligand zu maximieren,
die auf dem Stempel eingefangen wird. Diese Verfahren können die
Verwendung von polymeren Bürsten,
Hydrogelen, Protein-Mehrfachschichten, Polyelektrolyt-Filmen, Protein
A-, Streptavidin- und anderen molekularen Schichten umfassen, die
den Fachleuten auf dem Gebiet der Immobilisierung von Rezeptoren
auf Oberflächen
bekannt sind. Im Gegensatz dazu kann die Nachweisoberfläche aus einem
vergleichsweise empfindlicheren Material hergestellt werden, das
den Nachweis des Liganden verstärkt,
aber nicht unbedingt die Bedingungen überleben würde, unter denen der Ligand
gefunden wird. Man kann eine Vielzahl von Substraten verwenden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf durch Reiben behandelte Polymerfilme, Oberflächen mit Topographie, Oberflächen, die
durch Nanostrukturierung und Mikrostrukturierung hergestellt worden
sind, Oberflächen,
die durch Behandlung mit UV-Licht präpariert worden sind, um Flüssigkristalle
auszurichten (Photo-Alignment-Schichten), Oberflächen, die mit polymeren Bürsten behandelt worden
sind, Oberflächen,
die gedehnt worden sind, um Flüssigkristalle
anzuordnen, durch Reiben behandelte Proteinfilme, schief aufgetragene
organische und anorganische Materialien, mechanisch polierte Oberflächen, anorganische
Filme, die organische Einzel- und Mehrfachschichten tragen, Oberflächen, auf
denen Polymere und Polyelektrolyte adsorbiert worden sind, Glasoberflächen, Glasoberflächen, die
mit Silan-basierten Einzelschichten behandelt worden sind, Gold-
und Silberfilme auf organischen Schwefelverbindungen. Fachleute werden
erkennen, dass Oberflächen
zur Verwendung in dieser Erfindung nicht auf die vorstehend aufgeführten beschränkt sind.
Außerdem
können
sowohl das Affinitätssubstrat
als auch die Nachweisoberfläche
wiederverwendet werden, was verringerte Kosten mit sich bringt.
Affinitätssubstrate,
die mit Probe in Kontakt gebracht worden sind, können auch einmal oder mehrere
Male mit der Nachweisoberfläche
in Kontakt gebracht werden, um Ligand auf der Nachweisoberfläche zu konzentrieren,
was einen Nachweis von geringeren Mengen von Liganden ermöglicht.
Das behandelte Affinitätssubstrat
kann auch mit mehreren Nachweisoberflächen in Kontakt gebracht werden,
was es ermöglicht,
dass von einer einzigen Probennahme mehrere Nachweise durchgeführt werden
können.
Es ist auch möglich,
räumliche
Information im Hinblick auf die Lage eines Zielmoleküls in einer
Probe zu erhalten, was sich als sehr nützlich erweisen könnte, wenn
man Proteine aus histologischen Schnitten nachweist (Bildgebung)
oder Spezies aus einem räumlich
aufgelösten
Muster von Molekülen
nachweist.
-
Ligand oder Analyt und Rezeptor oder Affinitätsmolekül
-
Wie
es einem Fachmann ersichtlich ist, kann das Affinitätssubstrat
an Stelle eines Rezeptors ein Affinitätsmolekül umfassen, das für einen
Analyten von Interesse spezifisch ist. Einige Rezeptoren fangen
eine Reihe von Molekülen
ein, die zu einer Klasse von Interesse gehören. Die Identität des Liganden
oder des Analyten von Interesse ist im eigentlichen Sinn nicht besonders
beschränkt,
solange es einen Rezeptor oder ein Affinitätsmolekül gibt, der (das) fähig ist,
den Liganden oder Analyten spezifisch einzufangen. Die Rezeptoren können verschiedene
geeignete Biomoleküle
und Biomolekül-erkennende
Agenzien umfassen, einschließlich Peptide
und Polypeptide, Kohlenhydrate, Toxine, Metalle wie z. B. Schwermetalle,
Chelatoren, Pathogene, einschließlich Viren und Bakterien,
Nucleinsäuren
wie z. B. RNA und DNA, deren Analoga und Imitate, Biotin, Avidin,
Zucker, Antikörper,
Fab und Fab' oder
andere aktive Fragmente von Antikörpern wie z. B., aber nicht
beschränkt
auf Immunglobuline wie z. B., aber nicht beschränkt auf IgG, kleine organische
Moleküle,
z. B. Arzneistoffe, chemische Agenzien, Pestizide, Herbizide und
dergleichen. Immunglobuline, die IgG, IgA, IgM, IgG und IgE einschließen und
Fragmente von Immunglobulinen, sind bevorzugte Rezeptoren, und IgG
und Fragmente von IgG sind besonders bevorzugte Rezeptoren. Beispiele
für Biomoleküle und Liganden,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
auch in den
US-Patenten Nr. 6,171,802 und
6,284,197 diskutiert.
-
Der
Rezeptor kann gleichmäßig über die
Oberfläche
des Affinitätssubstrats
verteilt sein. In einigen Ausführungsformen
kann so gut wie der gesamte Rezeptor an der Spitze der topographischen
Strukturen lokalisiert sein. Dies lässt sich erreichen, indem man
das Affinitätssubstrat
mit einer blockierenden Verbindung wie z. B. mit BSA beschichtet
und dann die blockierende Verbindung von der Spitze der topographischen Strukturen
entfernt, wie z. B. durch Wischen oder Kratzen, und die Oberfläche mit
Rezeptor behandelt wird.
-
Wie
bei dem Liganden ist der Rezeptorteil des Affinitätssubstrats
ebenfalls nicht besonders beschränkt.
Jeder der vorstehend beschriebenen Liganden kann auch an Stelle
der Rezeptoren eingesetzt werden, so dass aus dem Rezeptor der Ligand
wird und umgekehrt.
-
Affinitätssubstrat
-
Wie
vorstehend diskutiert, wird das Affinitätssubstrat dazu verwendet,
den Liganden oder den Analyten von Interesse einzufangen und den
eingefangenen Liganden auf die Nachweisoberfläche zu transferieren. Um diese
Funktionen auszuführen,
umfasst das Affinitätssubstrat
einen Liganden oder ein Affinitätsmolekül, das mit
einem Träger
verbunden ist. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Affinitätsmolekül kovalent
an den Träger
gebunden, entweder direkt oder via eine oder mehrere verbindende
Untereinheiten, obgleich es nicht erforderlich ist, dass diese kovalent
gebunden sind, solange das Affinitätssubstrat Liganden wirksam
einfangen und transferieren kann. In Fällen, in denen das Affinitätsmolekül nicht
kovalent befestigt ist, können
das Affinitätsmolekül und der
Ligand zum Nachweis der Anwesenheit des Liganden auf die Nachweisoberfläche transferiert
werden. Man kann eine Vielzahl von Materialien als Träger für das Affinitätssubstrat
verwenden, und diese sind nicht besonders eingeschränkt, solange
der ausgewählte
Rezeptor oder das ausgewählte
Affinitätsmolekül mit dem
Substrat verbunden werden kann. Bevorzugte Träger umfassen Polymere und Silica-enthaltende
Materialien mit Oberflächen
für eine
Reaktion mit Oberflächen-modifizierenden
Verbindungen oder Agenzien.
-
Das
Affinitätssubstrat
kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, wozu jedes
Polymer gehört,
das unter den Bedingungen der Probennahme stabil ist, zum Beispiel
in wässrigen
Medien. Beispiele umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Polydimethylsiloxan, Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Polycarbonat,
Polycyanacrylat, Polyurethan, Polyolefine und Polyimide. Eine bevorzugte
Gruppe von Substraten wird aus Polyurethan, Polycyanacrylat oder
Polystyrol geformt. Polystyrol ist ein besonders bevorzugtes Substrat zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Eine Alternative ist ein
Spin-on-Glas, z. B. Silicamaterial, das durch nasschemische Sol-Gel-Methoden
wie z. B. Tetraethoxysilan (TEOS) gebildet wird. Dieses anorganische
Material kann formgepresst werden. Weil es ein Glas ist, das Hydroxylgruppen
bietet, könnte
man die Oberfläche
mit Silanchemie behandeln (z. B. 3-Aminopropyltriethoxysilan (APES)).
Weil es steif ist, könnte
es weniger anfällig gegenüber dem „Verrunden" von Rillen etc.
sein als ein Elastomer. Silikon-Elastomere können ebenfalls verwendet werden.
Beispiele für
Silikon-Elastomere, die für
eine Verwendung als Stempel geeignet sind, umfassen solche, die
aus Vorläufern
gebildet sind, wozu die Chlorsilane wie z. B. Methylchlorsilane, Ethylchlorsilane
und Phenylchlorsilane und dergleichen gehören. Ein bevorzugtes Silikon-Elastomer
ist Polydimethylsiloxan (PDMS).
-
Obwohl
die hierin beschriebenen Affinitätssubstrate
aus einem flachen Materialstück
ohne besondere Merkmale hergestellt werden können, weist das Affinitätssubstrat
bevorzugt topologische Strukturen wie z. B. Erhebungen oder Plateaus
auf. Die topologischen Strukturen können verschiedene Geometrien
aufweisen, z. B. je nach Wunsch quadratisch, rechteckig, dreieckig,
kreisförmig,
halbkreisförmig
oder Kombinationen davon, und werden typischerweise in Nanodimensionen
etwas abgerundet oder keilförmig
geformt sein. Die topographischen Strukturen können jede beliebige gewünschte Dimension
haben und können
in einer Größe hergestellt
werden, dass sie leicht durch Mikroskopie beobachtbar sind. Typische
Strukturen haben eine Größe im Mikrometer-Bereich
und können
in einem Bereich von 1 bis 100 μm
liegen. Die topographischen Strukturen sind zum Beispiel quadratische
Formen, die auf einer Seite 10 bis 20 μm groß sind. Affinitätssubstrate,
die mehr als eine Fläche
verwenden, können
dazu verwendet werden, einer Probe einen Array von Rezeptoren zu
präsentieren,
welche dieselbe oder verschiedene Spezifitäten aufweisen können. Wenn
die Rezeptoren unterschiedliche Spezifitäten haben, wird jede topographische
Struktur Rezeptoren haben, die für
einen einzigen Liganden spezifisch sind, und die topographischen
Strukturen können
unterschiedliche Formen haben, um die Identifizierung des Liganden
zu erleichtern. Zum Beispiel kann ein Rezeptor für einen spezifischen DNA-Liganden
mit einer kreisförmigen
topographischen Struktur assoziiert sein und ein Rezeptor für einen
Protein-Liganden kann auf einer quadratischen Struktur vorliegen,
so dass eine kreisförmige
Störung
des Flüssigkristalls
auf der Nachweisoberfläche
die Anwesenheit des DNA-Liganden anzeigen würde und das Vorliegen einer
quadratischen Störung
die Anwesenheit des Proteins anzeigen würde.
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Die
Topographie des Substrats und des Nachweisbereichs der Nachweisvorrichtung
kann modifiziert werden, indem man mindestens einen Teil des Affinitätssubstrats
mit einem anorganischen Material beschichtet, wie z. B., aber nicht
beschränkt
auf ein Siliziumoxid, ein Metalloxid, ein Metall, Kombinationen
von diesen. Dies wird bevorzugt mit Hilfe von Vakuumabscheideverfahren
erreicht. Silber und Gold sind besonders bevorzugte anorganische
Materialien zur Verwendung für
solche topographischen Modifikationen, und Gold ist besonders bevorzugt.
Wenn mindestens ein Teil des Nachweisbereichs mit Gold oder Silber
beschichtet ist, können
sie mit einer organischen Schwefelverbindung wie z. B. Mercaptan
oder Disulfid behandelt werden, die an die Metalloberfläche bindet.
-
Das
Substrat mit den ausgebildeten Mikrostrukturen kann durch verschiedene
Herstellungsprozesse erzeugt werden. In einem geeigneten Prozess
wird eine Form mit Hilfe von herkömmlichen Mikrobearbeitungsprozessen
erzeugt, z. B. in einem Silizium-Werkstück, auf das dann ein flüssiges Polymer
aufgetragen wird, das dann fest wird. Mechanische Prägung eines
Polymers ähnlich
dem, das bei der Herstellung von Kompactscheiben und holographischen
Gittern eingesetzt wird, kann ebenfalls verwendet werden. Eine heiße harte Vorlage
wird in eine Polymerfolie gepresst, die etwa in den Bereich ihrer
Glastransitionstemperatur erhitzt wird, was das Relief in der Vorlage
auf das Polymer transferiert, und das Polymer wird dann vor dem
Ablösen
der Vorlage unter seine Glastransitionstemperatur abgekühlt. Substrate
können
auch durch Photopolymerisierungsmethoden, Lithographie oder dergleichen
hergestellt werden.
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In
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Substrats wird
eine Silizium- oder eine andere Vorlage dazu verwendet, einen Abdruck
aus Polydimethylsiloxan (PDMS) oder aus einem anderen Elastomer zu
formen. Bevorzugt wird eine Fluor-haltige Verbindung auf die Oberfläche der
Silizium-Vorlage aufgetragen, bevor man den Elastomer-Abdruck macht,
so dass die Ablösung
des Elastomer-Abdrucks einfacher ist. Der Elastomer-Abdruck wird
dann bevorzugt als eine Vorlage verwendet, um einen Abdruck aus
einem thermisch aushärtenden
Material wie z. B., aber nicht beschränkt auf Epoxid oder stärker bevorzugt
aus einem UV-aushärtenden
Material wie z. B., aber nicht beschränkt auf Polyurethan, Poly cyanacrylat
oder Polystyrol zu formen. Polystyrol ist ein besonders bevorzugtes
Material zur Verwendung beim Formen solcher Polymer-Abdrücke.
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Nachstehend
ist ein Reaktionsschema diskutiert, das die Schritte veranschaulicht,
die bevorzugt in einem Prozess verwendet werden, um eine biochemische
Blockierungsschicht für
die Verwendung in einer Flüssigkristall-Assay-Vorrichtung
chemisch auf der Oberfläche
eines Trägers
zu immobilisieren. Im Allgemeinen wird ein Träger gewöhnlich zuerst mit einem Oberflächen-modifizierenden
Agens behandelt, das ein Ende hat, das eine reaktive Gruppe trägt, die
in der Lage ist, mit einer funktionellen Gruppe auf der Oberfläche des
Trägers
zu reagieren, und ein anderes Ende, das eine reaktive Gruppe hat,
die in der Lage ist, mit einer reaktiven Gruppe an dem einen Ende
der bifunktionellen Spacer-Verbindung zu reagieren. Bei bevorzugten
Oberflächen-modifizierenden
Verbindungen schließt
die reaktive Gruppe, die in der Lage ist, mit der funktionellen Gruppe
des Trägers
zu reagieren, Funktionalitäten
ein, wie z. B., aber nicht beschränkt auf eine Halogen-Silizium-Bindung
oder eine Alkoxy-Silizium-Bindung. Diese Funktionalitäten reagieren
mit den chemischen Gruppen auf Trägern wie z. B. Silika-Wafern
oder Glas, um eine kovalente Bindung auszubilden, die die Siliziumverbindung
an die Oberfläche
des Trägers
anhängt.
Bevorzugte Oberflächen-modifizierende
Verbindungen schließen
auch ein Ende mit einer reaktiven Gruppe ein, die in der Lage ist,
mit einer reaktiven Gruppe an einem Ende der bifunktionellen Spacer-Verbindung
zu reagieren. Bevorzugte derartige reaktive Gruppen auf der Oberflächen-modifizierenden
Verbindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Alkylamine. Demnach
sind bevorzugte Oberflächenmodifizierende
Agenzien Siliziumverbindungen, umfassend ein Siliziumatom; mindestens
eine Alkoxygruppe, die über
eine Sauerstoff-Silizium-Bindung an das Siliziumatom gebunden ist;
und eine Aminoalkylgruppe, die über
eine Kohlenstoff-Silzium-Bindung
an die Siliziumatome gebunden ist. Stärker bevorzugte Oberflächen-modifizierende
Verbindungen umfassen Aminoalkyltrialkoxysilane wie z. B. jene,
die Aminoalkylgruppen von 2 bis 8 Kohlenstoffatomen haben. Eine
besonders bevorzugte derartige Verbindung ist Aminopropyltriethoxysilan
(APTS).
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Fachleute
werden erkennen, dass Alkoxygruppen wie z. B. Methoxy-, Propoxy-,
Butoxy- und Pentoxy-Gruppen an Stelle der Ethoxygruppen verwendet
werden können.
Außerdem
werden Fachleute erkennen, dass andere Silane wie z. B., aber nicht
beschränkt
auf Aminoalkyldialkylchlorsilane, mit Sulfhydrylgruppen abschließende Silane
wie z. B. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan und Silane mit Doppelbindungen
wie z. B. Allyltrichlorsilan und Allyltrialkoxysilane ebenfalls
als Oberflächen-modifizierende
Verbindung eingesetzt werden können.
Fachleute werden erkennen, dass Silane mit Sulfhydrylgruppen wie
z. B. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
sowohl mit den chemischen Gruppen an der Oberfläche des Trägers als auch mit der biochemischen Blockierungsverbindung über Bildung
einer Disulfidbindung zwischen der Sulfhydrylgruppe auf dem Silan
und einer Sulfhydrylgruppe auf dem Protein reagieren würden. Demnach
wäre eine
bifunktionelle Spacerverbindung vielleicht nicht erforderlich, falls
eine derartige Oberflächen-modifizierende
Verbindung verwendet werden würde.
Falls gewünscht
könnte
jedoch ein heterobifunktionelles Vernetzungsmittel wie z. B. n-Succinimidyl-3-(2-pyridylthio)propionat
(SPDP) oder Succinimidyloxycarbonylmethyl-(2-pyridylthio)toluol
(SMPT) oder Succinimidyl-4-(N-Maleimido-methyl)cyclohexan-1-carboxylat
(SMCC) oder Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimid-ester (MBS) mit
einer einen solchen Sulfhydrylrest enthaltenden Oberflächen-modifizierende
Siliziumverbindung verwendet werden.
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Eine
Reaktion zwischen der Oberflächen-modifizierenden
Verbindung und dem Träger
erzeugt einen Träger
mit einer modifizierten Oberfläche,
die durch Reaktion mit der bifunktionellen Spacerverbindung aktiviert
werden kann. Da Wasser in dem Reaktionsgemisch eine unerwünschte Reaktion
mit der Oberflächenmodifizierenden
Verbindung zur Folge haben kann, wird die Reaktion zwischen der
Oberflächen-modifizierenden Verbindung
und dem Träger
bevorzugt mit wasserfreien Lösungsmitteln
und Bedingungen durchgeführt,
obwohl Fachleute erkennen werden, dass die Anwesenheit von etwas
Wasser toleriert werden wird.
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In
dem Prozess der chemischen Immobilisierung eines Rezeptors auf der
Oberfläche
eines Trägers lässt man
eine reaktive Gruppe am einen Ende einer bifunktionellen Spacerverbindung
oder eines bifunktionellen Aktivators üblicherweise mit der modifizierten
Oberfläche
reagieren, um die Oberfläche,
die eine aktivierte modifizierte Oberfläche auf dem Träger bildet,
zu aktivieren. Bevorzugte bifunktionelle Spacerverbindungen weisen
zwei Enden auf, die ähnliche
oder unterschiedliche funktionelle Gruppen haben können. Bevorzugt haben
solche bifunktionellen Spacerverbindungen Abgangsgruppen an jedem
der beiden Enden, so dass ein Ende mit einer Gruppe wie z. B. einem
Amin auf der biochemischen Blockierungsverbindung reagiert und das andere
Ende mit einer Gruppe wie einem Amin auf der angebundenen Oberflächen-modifizierenden
Verbindung reagiert. Bevorzugte bifunktionelle Spacerverbindungen
oder Aktivatoren umfassen Strukturen, die die folgende Formel haben:
wobei
n eine Ganzzahl ist, die einen Wert im Bereich zwischen 1 bis 20
hat, stärker
bevorzugt einen Wert im Bereich zwischen 2 bis 10 oder noch stärker bevorzugt
einen Wert im Bereich zwischen 5 und 8. Am meisten bevorzugt handelt
es sich bei der bifunktionellen Spacerverbindung oder dem aktivierenden
Agens um Disuccinimidylsuberat, wobei n den Wert 6 hat.
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Fachleute
werden erkennen, dass man eine Vielzahl von bifunktionellen Spacerverbindungen
an Stelle der vorstehenden Disuccinimidyl-Spezies verwenden kann
und dass diese sich als wirksam bei der Immobilisierung der biochemischen
Blockierungsverbindungen auf den Oberflächen von Trägern erweisen. Beispiele für homobifunktionelle
Spacerverbindungen, die mit einem Amin auf der Oberflächenmodifizierenden
Verbindung und einem Amin auf der biochemischen Verbindung der biochemischen
Blockierungsschicht reagieren würden,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Disuccinimidylsuberat; bis(Sulfosuccinimdyl)-suberat; Disuccinimidylglutarat;
Dimethyladipimidat; Dimethylsuberimidat; Dimethylpimelimidat; Dimethyl-3,3-dithio-bis-propionimidat;
Methyl-N-succinimidyl-adipat; und 1,5-Difluor-2,4-nitrobenzol. Beispiele
für homobifunktionelle
Spacerverbindungen, die mit einer Sulfhydrylgruppe auf der Oberflächen-modifizierenden Verbindung
und einer Sulfhydrylgruppe auf der biochemischen Verbindung der
biochemischen Blockierungsschicht reagieren würden, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf: 1,11-bis-Maleimidotetraethylenglykol; bis-Maleimidohexan; 1,6-Hexan-bis-vinylsulfon;
1,8-bis-Maleimidotriethylenglykol; 1,4-bis-Maleimidobutan; und bis-Maleimidoethan.
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Zusätzlich zu
den vorstehend vorgestellten homobifunktionellen Spacerverbindungen
ist es möglich, heterobifunktionelle
Spacerverbindungen in der vorliegenden Erfindung zu verwenden. Beispiele
für bifunktionelle
Spacerverbindungen mit einem Ende, das in der Lage ist, mit einem
Amin zu reagieren, und mit einem Ende, das in der Lage ist, mit
einer Sulfhydrylgruppe zu reagieren, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: N-(-Maleimidounudecanoyloxy)-sulfosuccinimidester;
Succinimidyl-4-(N-Maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxy-(6-amidocaproat);
N-(-Maleimidoundecansäure);
Succinimidyl-4-[p-maleimidophenyl]butyrat; Succinimidyl-6-[(-maleimidopropionamido)hexanat];
Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat; N-Succinimidyl(4-iodacetyl)aminobenzoat;
N-[-Maleimidobutyryloxy]succinimidester; m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester;
N-Maleimidocapronsäure; N-[-Maleimidocaproyloxy]-succinimidester;
N-Succinimidyl-[4-vinylsulfonyl]-benzoat;
N-[-Maleimidopropyloxy]-succinimidester; Succinimidyl-3-[bromacetamido]-propionat;
N-Maleimidopropionsäure;
N-[-Maleimidoacetoxy]-succinimidester;
N-Succinimidyl-S-acetylthiopropionat; und N-Succinimidyliodacetat.
Eine bifunktionelle Spacerverbindung mit einem Ende, das in der Lage
ist, mit einem Amin zu reagieren, und einem Ende, das in der Lage
ist, mit einer Carboxylgruppe zu reagieren, umfasst 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid.
Ein Beispiel für
eine heterobifunktionelle Spacerverbindung mit einem Ende, das in
der Lage ist, mit einer Sulfhydrylgruppe zu reagieren, und einem
Ende, das in der Lage ist, mit einer Hydroxylgruppe zu reagieren,
umfasst N-[p-Maleimidophenyl]isocyanat.
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Die
Rezeptorverbindung wird bevorzugt mit der aktivierten modifizierten
Oberfläche
des Trägers
umgesetzt, die durch die Reaktion mit der bifunktionellen Spacerverbindung
erzeugt worden ist. Zum Beispiel wird eine der Amingruppen, vorzugsweise
ein Amin wie z. B. eine Aminogruppe auf einem Lysinrest, mit dem
unreagierten Ende der bifunktionellen Spacerverbindung umgesetzt,
um eine kovalente Amidbindung zu bilden, welche die biochemische
Blockierungsverbindung auf der Oberfläche des Trägers immobilisiert.
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In
einer Ausführungsform
kann das Affinitätssubstrat
dadurch hergestellt werden, dass man ein Makromolekül (Einfangprotein)
kovalent auf einen PDMS-Stempel
bindet, wobei man herkömmliche
Vernetzungsverfahren für
Glas verwendet, so dass die primären
Amine auf dem Makromolekül
(dem Einfang-Protein) mit den Sulfo-NHS-Estern auf der Oberfläche reagieren,
so dass diese kovalent an den Affinitätsstempel gebunden werden.
So wird zum Beispiel, wie in 21 gezeigt,
ein PDMS-Träger
funktionalisiert, indem man zuerst die Oberfläche mit einem O2-Plasma oxidiert (Schritt
1). Die oxidierte Oberfläche
wird dann mit Aminopropyltriethoxysilan (APTS) umgesetzt, um eine
Oberfläche
herzustellen, die primäre
Amine präsentiert
(Schritt 2). Man verwendet dann ein bifunktionelles Vernetzungsmittel
(BS3), um das primäre
Amin auf der Oberfläche
mit dem primären
Amin auf dem Makromolekül
(dem Einfang-Molekül)
zu vernetzen (Schritte 3 und 4).
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Das
Affinitätssubstrat
wird auch als der „Affinitätsstempel" bezeichnet. Beispiele
für Affinitätssubstrate, deren
Konfigurationen sowie Verfahren zur Herstellung von Affinitätssubstraten
sind auch in den US-Patentanmeldungen mit den Veröffentlichungsnummern
US 2002/0028451, US 2001/0013294 und US 2002/0098364 und in den
US-Patenten Nr. 6,096,386 ,
6,537,499 und
6,596,346 erörtert.
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Alternativen
zu PDMS für
die Herstellung von Stempeln umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Hydrogel (siehe Langmuir 2000, 16, 9944–9946; Langmuir 1998, 14 (15),
3971–3975),
Elastomere (Siloxan (PDMS), Silikon, Polyolefin, Kohlenwasserstoff-Gummi,
chlorsulfoniertes Polyethylen, Polychloropren, chloriertes Polyethylen)
(siehe www.dupont-dow.com), Gummi, andere Polymere (Polyanilin,
Polypyrrol) (siehe Synthetic Metals 1997, 84 (1–3), 27–34).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein zylindrischer Stempel verwendet, um Biomoleküle wie z.
B. Proteine, Peptide, Antikörper
und andere Mikrokontakt-gedruckte Spezies auf die Nachweisoberfläche zu drucken.
Ein beispielhafter Träger
für einen
zylindrischen Stempel ist ein 20 ml-Szintillationsgefäß, obwohl
Fachleute erkennen werden, dass es viele geeignete alternative Träger gibt.
Man hat zylindrische Stempel in der Vergangenheit verwendet, um
eine kontinuier liche Bearbeitung und ein kontinuierliches Stempeln über große Bereiche
zu ermöglichen
(siehe 21, 26). Affinitätsmikrokontakt-Drucken
ist eine Variante des Mikrokontakt-Druckens, bei der die Oberfläche des
PDMS-Stempels chemisch funktionalisiert ist, so dass ein Rezeptor
präsentiert
wird, der ein spezifisches Biomolekül (z. B. ein Protein) bindet.
Kräfte,
die während
der Adhäsion
und der Entfernung des Stempels in der Nähe von dessen Berührungslinie
wirken, können
zur Abscheidung von Proteinen (und anderen Mikrokontakt-gedruckten
Spezies) mit einer bevorzugt azimuthalen Ausrichtung führen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die azimuthale Symmetrie der gedruckten Proteine mit Hilfe
von Flüssigkristallen
bestimmt. Es ist Fachleuten bekannt, dass Flüssigkristalle als empfindliche Sonden
für die
Struktur in Schichtebene der Oberflächen dienen können, die
mit synthetischen Polymeren und biologischen Makromolekülen wie
z. B. Proteinen bedeckt sind. In manchen Ausführungsformen richten Proteine,
die sowohl durch Mikrokontakt-Drucken als auch durch Affinitätsmikrokontakt-Drucken
gedruckt worden sind, Flüssigkristalle
mit bevorzugt azimuthalen Ausrichtungen aus, und die Ausrichtungen
lassen sich festlegen, indem man die azimuthale Ausrichtung des
Kontakts zwischen einem zylindrischen Stempel und einer Oberfläche steuert.
In manchen besonders bevorzugten Ausführungsformen stellen die Verfahren
der vorliegenden Erfindung Methoden bereit, Biomoleküle an Grenzflächen zu
organisieren, wozu Grenzflächen
gehören,
die biomolekulare Ereignisse an Ausrichtungsübergänge in Flüssigkristallen koppeln.
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Nachweisoberfläche
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Die
in den vorliegenden Verfahren verwendete Nachweisoberfläche stellt
eine Oberfläche
bereit, auf die ein Ligand oder ein Analyt von dem Affinitätssubstrat
transferiert wird, und die eine Visualisierung und den Nachweis
des Liganden über
einen Flüssigkristall
ermöglicht.
Die Nachweisoberfläche
im eigentlichen Sinn kann eine beliebige Oberfläche sein, die Flüssigkristall
in der Abwesenheit von Ligand verankert. Bevorzugt ist die Nachweisoberfläche eine
selbst-angeordnete Einzelschicht, die auf einem Träger wie
z. B. einem Metallfilm abgeschieden wird, zum Beispiel auf schief
abgeschiedenem Gold. Typischerweise wird der Metallfilm auf einen
Träger
abgeschieden. Alternativ kann die Nachweisoberfläche ein Glas-Objektträger sein, der
mit Aminopropyltriethoxysilan beschichtet ist. Ähnlich wie das Affinitätssubstrat
kann die Nachweisoberfläche
auch strukturiert sein. Die vorliegende Erfindung sieht auch die
Verwendung von anderen Oberflächen
als selbst-angeordneten Einzelschichten vor, die ebenfalls in der
Lage sind, Flüssigkristall
gleichmäßig zu verankern.
Beispiele für
solche Oberflächen
umfassen durch Reiben behandelte Substrate und sie sind in der US-Patentanmeldung
mit der Veröffentlichungsnummer
US 2002/0055093 erörtert;
ihnen können
jegliche Bindemittel fehlen, wenn sie in den vorliegenden Verfahren
zum Einsatz kommen. Andere Verfahren, die man verwenden kann, um
die Nachweisoberfläche
herzustellen, umfassen Photopolymerisierung, mechanisches Polieren,
schiefe Abscheidung von organischen und anorganischen Materialien,
Dehnen deformierbarer Substrate sowie Mikroformung und Nanoformung.
Oberflächen,
die eine homöotrope
oder eine azimuthal degenerierte Anordnung von Flüssigkristallen
ergeben, können
ebenfalls verwendet werden.
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Alternative
Materialien für
die Einfangoberfläche.
Zusätzlich
zu Gold umfassen andere alternative Oberflächenbeschichtungen Silber,
Kupfer, Edel- und Münzmetalle,
Metalloxide, einschließlich
Titanoxide, Polymere, Silizium und eine Vielzahl von Glassorten,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Man kann eine Vielzahl von Substraten verwenden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf durch Reiben behandelte Polymerfilme einschließlich Polyimide,
Oberflächen
mit Topographie, Oberflächen,
die durch Nanoformung und Mikroformung hergestellt worden sind,
Oberflächen,
die durch Behandlung mit UV-Licht präpariert worden sind, um Flüssigkristalle
auszurichten (Photo-Alignment-Schichten), Oberflächen, die mit polymeren Bürsten behandelt worden
sind, Oberflächen,
die gedehnt worden sind, um Flüssigkristalle
anzuordnen, durch Reiben behandelte Proteinfilme, schief aufgeschiedene
organische und anorganische Materialien, mechanisch polierte Oberflächen, anorganische
Filme, die organische Einzel- und Mehrfachschichten tragen, Oberflächen, auf
denen Polymere und Polyelektrolyte adsorbiert worden sind, Glasoberflächen, Glasoberflächen, die
mit Silan-basierten Einzelschichten behandelt worden sind, Gold-
und Silberfilme auf organischen Schwefelverbindungen. Man kann organische
Schwefelverbindungen verwenden, die zur Bildung von Einzelschichten
führen,
die Carbonsäuregruppen,
Metallcarboxylate, Ethylenglykol, Nitrilgruppen, Ferrocenium, quaternäre Ammonium-,
Sulfonat- und Amingruppen präsentieren.
Der Träger
für die
Nachweisoberfläche
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist nicht sonderlich
beschränkt,
solange der Träger
Flüssigkristall
gleichmäßig verankern
kann oder behandelt werden kann, so dass er einen Flüssigkristall
gleichmäßig verankern
kann. Bevorzugte Träger schließen Polymere
und Silica-haltige Materialien ein, die Hydroxylgruppen zur Reaktion
mit Oberflächen-modifizierenden
Verbindungen oder Agenzien enthalten. Beispiele für polymere
Träger
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Polystyrol, Polycarbonate und Polymethylmethacrylat, die bevorzugt
Plasma-behandelt werden, um Hydroxyl- oder Carbonsäure-Funktionalitäten zu präsentieren.
Silikon-Elastomere können
ebenfalls verwendet werden. Andere Materialien, die für eine Verwendung
als Träger
geeignet sind, umfassen Metalloxide wie z. B., aber nicht beschränkt auf
Indiumoxid, Zinnoxid und Magnesiumoxid und Metalle wie z. B., aber nicht
beschränkt
auf Gold, Silber und Platin, die man bevorzugt mit einer Schwefel-haltigen
Verbindung umsetzt, die eine reaktive Funktionalität wie z.
B. eine Hydroxyl- oder eine Carbonsäuregruppe enthält. Noch
andere Materialien, die als Träger
verwendet werden können,
umfassen Cellulose-haltige Materialien wie z. B. Nitrocellulose,
Holz, Papier sowie Karton und Sol-Gel-Materialien. Besonders bevorzugte
Träger
umfassen Glas, Quarz und Silica und die am meisten bevorzugten Träger umfassen
Glas-Objektträger
und Silica-Wafer. Bevorzugt werden solche Träger vor der Verwendung gereinigt.
Fachleute werden erkennen, dass Oberflächen zur Verwendung in dieser
Erfindung nicht auf die vorstehend aufgeführten beschränkt sind.
Wenn man eine selbstangeordnete Einzelschicht als Nachweisoberfläche verwendet,
kann die SAM eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- (1) hydrophil;
- (2) ordnet Flüssigkristalle
gleichmäßig an:
und
- (3) Ligand löst
sich nicht von der SAM ab, insbesondere wenn er mit einem Flüssigkristall
oder einem wässrigen
Puffer in Kontakt gebracht wird.
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Erstens
kann eine hydrophile SAM verwendet werden, um den Transfer von Protein
von dem Stempel auf das Substrat zu verbessern. Der Mechanismus
für die
Immobilisierung von Protein für
das Mikrokontakt-Drucken unterscheidet sich von dem Mechanismus
der Immobilisierung von Protein mittels Physisorption. Man nimmt an,
dass der erhöhte
Transfer von Protein auf hydrophile Oberflächen die Folge der hohen Oberflächenenergie
von der Luft ausgesetzten hydrophilen Oberflächen ist. Zweitens kann für einen
besseren Nachweis von gebundenem Protein eine SAM verwendet werden,
die Flüssigkristalle
gleichmäßig auf
schief abgeschiedenem Gold anordnet. Dritttens kann eine SAM verwendet
werden, die es unmöglich
macht, dass sich Protein ablöst,
wenn es mit Flüssigkristall
oder einem wässrigen
Puffer in Kontakt gebracht wird, da eine fehlende Ablösung bei
Flüssigkristall
wichtig für
den Nachweis ist. Eine fehlende Ablösung in einem wässrigen Puffer
ist erwünscht,
damit ein Testen der Aktivität
des gestempelten Proteins durch Bindung eines zweiten Proteins aus
der Lösung
möglich
wäre. Eine
bevorzugte SAM ist eine mit Amin abschließende SAM, die alle der vorstehend
genannten Kriterien erfüllt.
Obwohl die beispielhaft genannten SAMs hydrophil sind, weil der Ligand
hydrophil ist, können
auch hydrophobe Moleküle
in der SAM verwendet werden, insbesondere wenn der Ligand hydrophob
ist.
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Es
kann auch eine Vielzahl von Materialien als Träger für die Nachweisoberfläche verwendet
werden. Der Träger
für die
Nachweisoberfläche
der vorliegenden Offenbarung ist nicht besonders beschränkt, solange der
Träger
Flüssigkristall
gleichmäßig verankern
kann oder behandelt werden kann, so dass er einen Flüssigkristall
gleichmäßig verankert.
Bevorzugte Träger
umfassen Polymere und Silica-haltige Materialien, die Hydroxylgruppen
für eine
Reaktion mit Oberflächenmodifizierenden
Verbindungen oder Agenzien enthalten. Beispiele für polymere
Träger
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Polystyrol, Polycarbonate und Polymethylmethacrylat, die bevorzugt
Plasma-behandelt werden, um Hydroxyl- oder Carbonsäure-Funktionalitäten zu präsentieren.
Silikon-Elastomere können
ebenfalls verwendet werden. Andere Materialien, die für eine Verwendung
als Träger
geeignet sind, umfassen Metalloxide wie z. B., aber nicht beschränkt auf
Indiumoxid, Zinnoxid und Magnesiumoxid und Metalle wie z. B., aber
nicht beschränkt
auf Gold, Silber und Platin, die man bevorzugt mit einer Schwefel-haltigen
Verbindung umsetzt, die eine reaktive Funktionalität wie z.
B. eine Hydroxyl- oder eine Carbonsäuregruppe enthält. Noch
andere Materialien, die als Träger
verwendet werden können, umfassen
Cellulose-haltige Materialien wie z. B. Nitrocellulose, Holz, Papier
sowie Karton und Sol-Gel-Materialien. Besonders bevorzugte Träger umfassen
Glas, Quarz und Silica und die am meisten bevorzugten Träger umfassen
Glas-Objektträger
und Silica-Wafer.
Bevorzugt werden solche Träger
vor der Verwendung gereinigt. So werden Glas-Objektträger beispielsweise
bevorzugt durch eine einstündige
Behandlung in „Piranha-Lösung" (70% H2SO4/30% H2O2) gereinigt und dann mit deionisiertem Wasser
gespült,
bevor man sie unter einem Stickstoffstrom trocknet. „Piranha-Lösung" erfordert Sorgfalt bei der Handhabung,
da sie heftig mit organischen Verbindungen reagiert, und sollte
nicht in geschlossenen Behältern
gelagert werden.
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Ein
bevorzugter Träger
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthält eine
obere Oberfläche mit
einer Schicht von schief abgeschiedenem Metall darauf. Metalle,
die verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Gold, Silber, Kupfer, Platin und Palladium. Gegebenenfalls wird
eine schief aufgeschiedene Metalloberfläche wie z. B. eine Gold- oder
Silberoberfläche über einer
Oberfläche
aus Titan oder einem anderen, Adhäsion-förderndem Material liegen, das
bereits auf einer oberen Oberfläche
des Trägers
abgeschieden worden ist. Die Verwendung von Titan liefert eine bessere
Adhäsion
des schief abgeschiedenen Metalls wie z. B. Silber oder stärker bevorzugt
Gold bei der Herstellung der metallisierten Oberfläche. Chrom und
organische Adhäsionsförderer wie
z. B., aber nicht beschränkt
auf Aminopropyltrialkoxysilane können ebenfalls
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die Verwendung von Titan oder einem
anderen Adhäsions-förderndem
Material ist nicht notwendig, da geeignete Nachweisoberflächen ohne
die Verwendung solcher Materialien hergestellt werden können. Sofern
ein Adhäsions-förderndes
Material verwendet wird, kann man eine Schicht von unterschiedlicher
Dicke auf den darunter liegenden Träger aufbringen. In manchen
Ausführungsformen
werden ungefähr
10 Å Ti
auf einen Träger
wie z. B. einen Glas-Objektträger
oder eine Glasplatte abgeschieden. In anderen Ausführungsformen
liegt die Menge des Adhäsions-fördernden
Materials in einem Bereich von 5 Å (0,5 nm) oder ungefähr 5 Å (0,5 nm)
bis 20 Å (2,0
nm) oder ungefähr
20 Å (2,0 nm),
während
die Dicke in anderen Ausführungsformen
in einem Bereich von 8 Å (0,8
nm) oder ungefähr
8 Å (0,8
nm) bis 15 Å (1,5
nm) oder ungefähr
15 Å (1,5
nm) liegt. In manchen Ausführungsformen
werden ungefähr 10 Å (1,0 nm)
von Aminopropyltrimethoxysilan als einem Adhäsions-förderndem Material abgeschieden.
In anderen Ausführungsformen
liegt die Dicke der Schicht des Adhä sions-fördernden Materials in einem
Bereich von 5 Å (0,5
nm) oder ungefähr
5 Å (0,5
nm) bis 50 Å (5,0
nm) oder ungefähr
50 Å (5,0
nm). Die Menge an Adhäsionsförderndem
Material kann dicker sein, so dass in manchen Ausführungsformen
die Dicke der Schicht eines Adhäsions-fördernden
Materials wie z. B. Titan in einem Bereich von 5 Å (0,5 nm)
oder ungefähr 5 Å (0,5 nm)
bis 100 Å (10
nm) oder ungefähr
100 Å (10
nm) liegt.
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In
manchen Ausführungsformen
wird eine Schicht von schief abgeschiedenem Metall, vorzugsweise Gold,
auf eine gereinigte Oberfläche
des Trägers
abgeschieden, indem man es bei einer Rate von etwa 0,2 Å/s (0,02
nm/s) bei einem Druck von weniger als oder etwa 5 × 10–6 Torr
ohne Rotation der Probe relativ zu dem auftreffenden Gold-Fluss
aufdampft. Siehe Gupta, V. K. et al., Chemistry of Materials, 8,
(1996), S. 1366. In anderen Ausführungsformen
wird ein Metall wie z. B. Gold, wie vorstehend beschrieben auf einer
oberen Oberfläche
eines Trägers
aufgetragen, der ein Adhäsions-förderndes
Material wie z. B. Titan enthält.
Die Schicht eines Metalls wie z. B. Gold auf der metallisierten
Oberfläche
des Trägers
liegt typischerweise in einem Dickebereich von 50 Å (5 nm)
oder ungefähr
50 Å (5
nm) bis 300 Å (30
nm) oder ungefähr
300 Å (30
nm). In anderen Ausführungsformen
liegt die Schicht eines Metalls wie z. B. Gold, das auf die Oberfläche des
Trägers abgeschieden
wird, in einem Dickebereich von 80 Å (8 nm) oder ungefähr 80 Å (8 nm)
bis 250 Å (25
nm) oder ungefähr
250 Å (25
nm) oder von 90 Å (9
nm) oder ungefähr
90 Å (9
nm) bis 200 Å (20
nm) oder ungefähr
200 Å (20
nm). In noch anderen Ausführungsformen
liegt die Schicht eines Metalls wie z. B. Gold, das auf die Oberfläche des
Trägers
abgeschieden wird, in einem Bereich von 100 Å (10 nm) oder ungefähr 100 Å (10 nm)
bis 200 Å (20
nm) oder ungefähr
200 Å (20
nm). In manchen Ausführungsformen
wird ein Metall wie z. B. Gold in einem Winkel von 30° oder ungefähr 30° bis 60° oder ungefähr 60° abgeschieden.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen
wird ein Metall wie z. B. Gold in einem Winkel von 50° oder ungefähr 50° abgeschieden. Man
hat festgestellt, dass der Winkel, bei dem das Gold auf einen darunter
liegenden Träger
abgeschieden wird, die Empfindlichkeit der Nachweisoberfläche beeinflusst.
Daher können
je nach der jeweiligen Anwendung unterschiedliche Winkel der Metallabscheidung
bevorzugt werden, wie es Fachleuten ersichtlich ist. Die metallisierte
Oberfläche,
die man nach der Abscheidung des Metalls erhält, ist im Allgemeinen eine
anisotrop raue und halbdurchsichtige Oberfläche.
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Die
Nachweisoberfläche
wird dann üblicherweise
hergestellt, indem man eine selbst-angeordnete Einzelschicht auf
den Träger
abscheidet. Im Allgemeinen besteht die SAM aus Alkanthiolmolekülen oder
aus organischen Schwefelverbindungen, die sich spontan selbst auf
dem Träger
anordnen. Das Alkanthiol kann aus einer Lösung, die das Alkanthiol enthält, leicht
an die Oberfläche
des Trägers
adsorbiert werden. In manchen Ausführungsformen liegt das Alkanthiol
in einem Alkohol wie z. B. Ethanol oder Methanol vor, obwohl gemäß der Erfindung
auch andere Flüssigkeiten
benutzt werden können.
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Man
kann verschiedene Alkanthiole verwenden, um die SAM herzustellen.
Geeignete Alkanthiole umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
C4- bis C20-Alkanthiole wie z.
B. Butanthiol, Pentanthiol, Hexanthiol, Heptanthiol, Octanthiol,
Nonanthiol, Decanthiol, Undecanthiol, Dodecanthiol, Tridecanthiol,
Tetradecanthiol, Pentadecanthiol, Hexadecanthiol, Heptadecanthiol,
Octadecanthiol, Nonadecanthiol und Eicosanthiol. In verschiedenen
Ausführungsformen
umfassen die Alkanthiole C5- bis C12-Alkanthiole,
C5- bis C10-Alkanthiole,
C5- bis C8-Alkanthiole
oder Hexanthiol. Fachleute werden erkennen, dass auch Dialkyldisulfide,
R-S-S-R, dazu verwendet werden können,
um Nachweisoberflächen
herzustellen. Funktionalisierte Alkanthiole wie z. B. mit einem
Amin abschließende
Alkanthiole können
ebenfalls verwendet werden und sind in der Gruppe von Verbindungen
eingeschlossen, die als „Alkanthiole" bezeichnet werden.
Zum Beispiel können
in einer Ausführungsform
der Erfindung Aminoalkanthiole wie 1-Aminoethanthiol an Stelle von
oder mit Ethanthiol verwendet werden, um selbst-angeordnete Einzelschichten
zu erzeugen.
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Die
Konzentration des Alkanthiols in der Lösung, die für die Alkanthiol-Adsorption verwendet
wird, liegt im Allgemeinen in einem Bereich von etwa 1 mikromolar
bis 1 millimolar. Wenn man 1 mikromolare Lösungen verwendet, liegen die
bevorzugten Eintauchzeiten in einem Bereich von 10 Sekunden bis
24 Stunden. Besonders bevorzugte Eintauchzeiten liegen in einem
Bereich von 1 Minute bis 6 Stunden. Andere bevorzugte Eintauchzeiten
liegen in einem Bereich von 30 Minuten bis 2 Stunden. üblicherweise
wurden die Nachweisoberflächen
hergestellt, indem man metallisierte Oberflächen eines Trägers für einen
Zeitraum von mindestens etwa 1 Stunde mit einer Lösung eines
Alkanthiols in Ethanol bei einer Konzentration von 1 mM in Kontakt brachte.
Man kann längere
oder kürzere
Kontaktzeiten verwenden, solange man eine dicht gepackte Einzelschicht
erhält,
wie es Fachleuten ersichtlich sein wird. Im Allgemeinen gilt, je
geringer die Konzentration des Alkanthiols in der Alkanthiol-Lösung ist,
desto länger
wird die metallisierte Oberfläche
mit der Alkanthiol-Lösung
in Kontakt gebracht. Umgekehrt, je höher die Konzentration des Alkanthiols
in der Alkanthiol-Lösung
ist, desto kürzer
wird die metallisierte Oberfläche
mit dem Alkanthiol in Kontakt gebracht.
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Die
Alkanthiole werden typischerweise bei Temperaturen in einem Bereich
von etwa 15°C
bis etwa 60°C,
von etwa 20°C
bis etwa 40°C,
von etwa 22°C
bis etwa 40°C
oder von etwa 25°C
bis etwa 37°C
an der metallisierten Oberfläche
des Trägers
adsorbiert. In manchen Ausführungsformen
liegt der Temperaturbereich von etwa 22°C bis etwa 28°C, und in
anderen Ausführungsformen
ist liegt die Temperatur bei etwa 25°C. Eine gleich bleibende Temperatur
ist nicht notwendig, und die Temperatur kann während der Alkanthiol-Adsorption erhöht oder
erniedrigt werden. Im Allgemeinen ist die Temperatur der Alkanthiol-Lösung nicht
entscheidend für die
Herstellung der Nachweisoberfläche.
Sofern das DNA-Erkennungsfragment vorher an der metallisierten Oberfläche des
Trägers
adsorbiert worden ist, liegt die Temperatur der Alkanthiol-Adsorption
dann typischerweise in einem Bereich von etwa 20°C bis etwa 60°C, von etwa
22°C bis
etwa 38°C,
von etwa 22°C
bis etwa 28°C
oder von etwa 22°C
bis etwa 26°C.
Eine Temperatur von 25°C
oder etwa 25°C
ist besonders geeignet für
die Alkanthiol-Adsorption.
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Nachdem
das Alkanthiol an der metallisierten Oberfläche des Trägers adsorbiert worden ist,
wird die Oberfläche
des Trägers üblicherweise
mit Ethanol gespült.
Der Ethanol wird dann gewöhnlich
durch Blasen mit einem Strom von N2 oder
einem anderen Inertgas über
die gespülte
Oberfläche
entfernt.
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In
manchen Ausführungsformen
umfasst die Nachweisoberfläche
eine mit einem Amin abschließende selbst-angeordnete
Einzelschicht (SAM), zum Beispiel 1- Aminoethanthiol, das auf schief abgeschiedenem Gold
abgeschieden wird, obwohl SAMs auf einer beliebigen geeigneten Oberfläche abgeschieden
werden können.
In manchen Ausführungsformen
ist die Amin-SAM Säure-behandelt
wie z. B. mit 0,1 M HCl für
10 Sekunden, um den Proteintransfer und die Flüssigkristall-Bildgebung zu
verbessern. Man kann mit Amin abschließende SAMs verwenden, weil
diese drei Eigenschaften besitzen, die für manche Ausführungsformen wichtig
sein können,
nämlich
dass die SAM (i) hydrophil ist, (ii) sie Flüssigkristalle gleichmäßig anordnet
und (iii) dass Protein sich nicht von der SAM ablöst, wenn
es mit Flüssigkristall
oder mit einem wässrigen
Puffer in Kontakt gebracht wird. Man kann auch andere Nachweisoberflächen verwenden,
die einige oder alle dieser Eigenschaften aufweisen.
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Man
kann verschiedene Arten von Flüssigkristallen
in Verbindung mit den Strukturen von durch Reiben behandelten Substraten
verwenden. Beispiele für
diese umfassen sowohl nematische als auch smektische Flüssigkristalle.
Andere Klassen von Flüssigkristallen,
die man gemäß der Erfindung
verwenden können, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf polymere Flüssigkristalle,
lyotrope Flüssigkristalle,
chromonische Flüssigkristalle,
einschließlich
Dinatriumchromglycat, verhinderte (frustrierte) Flüssigkristalle,
thermotrope Flüssigkristalle,
säulenartige
Flüssigkristalle,
nematische diskotische Flüssigkristalle,
kalamitische nematische Flüssigkristalle,
ferroelektrische Flüssigkristalle,
diskoidale Flüssigkristalle
und cholesterische Flüssigkristalle. Beispiele
für nur
ein paar der Flüssigkristalle,
die man verwenden kann, sind nachstehend in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1. Molekularstruktur von Mesogenen, die für eine Verwendung in Flüssigkristall-Assay-Vorrichtungen geeignet
sind
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Flüssigkristalle
werden in der vorliegenden Erfindung wegen ihrer charakteristischen
Eigenschaften verwendet. Die vorliegenden Nachweissysteme nutzen
speziell vier wichtige Eigenschaften von Flüssigkristallen. Erstens können Moleküle innerhalb
von Flüssigkristallen
(Mesogene) ihre Ausrichtung an Bereiche der großen Masse des Flüssigkristalls
kommunizieren, in manchen Fällen
bis zu 100 μm
entfernt. Diese Fernkommunikation zwischen Mesogenen ermöglicht es,
dass Verände rungen
in der Oberfläche
in Veränderungen
der Ausrichtung von dünnen
Filmen von Flüssigkristallen
amplifiziert werden können,
die auf der Oberfläche
verankert sind. Zweitens kann, weil Flüssigkristalle fließfähig sind,
die Information über
die Bindung von Proteinen an Oberflächen schnell an die Masse des
Flüssigkristalls
weitergeleitet werden (Amplifikation und Weiterleitung können in
ein paar Sekunden stattfinden). Drittens können die Ausrichtungen der
Masse des Flüssigkristalls
wegen der durch die bevorzugte Ausrichtung von Mesogenen innerhalb
des Flüssigkristalls
verursachten optischen Anisotropie leicht mittels Polarisationslichtmikroskopie
abgebildet werden. Viertens können
die Oberflächen,
da Flüssigkristalle
gegenüber
der Oberflächenstruktur
auf der molekularen Ebene und der Mesoskala empfindlich sind, so
konstruiert werden, dass sie die Bindung von Makromolekülen und
kleinen Molekülen
anzeigen. Somit stellen die derzeitigen Nachweissysteme ein allgemeines
und einfaches Hilfsmittel zum Nachweis spezifischer Liganden-Rezeptor-Interaktionen
bereit.
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Ein
bevorzugter Flüssigkristall
kann einen Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung auf der Nachweisoberfläche
durchlaufen, was durch die Bildung einer elektrischen Doppelschicht
in dem Flüssigkristall
verursacht werden kann. Ein Beispiel für einen Flüssigkristall, der diesen Übergang
durchlaufen kann, ist 4-Cyano-4'-pentylbiphenyl
(5CB). Durch Ausnutzen dieses Übergangs
ist der Nachweis auf Oberflächen
mit Flüssigkristallen
nicht auf schief abgeschiedenes Gold beschränkt, sondern kann auf andere
Oberflächen
ausgedehnt werden, wie z. B. isotropes Gold und Glas. Eine besonders
bevorzugte Flüssigkristall-Zusammensetzung
ist 5CB, das mit einem Salz wie z. B. Tetrabutylammonium-tetrafluorborat
(TRAF) dotiert ist. In manchen bevorzugten Ausführungsformen kann das 5CB vor
der Platzierung auf der Nachweisoberfläche mit UV-Licht bestrahlt
werden. In der Vergangenheit haben Studien gezeigt, dass Bestrahlung
mit UV-Licht zu einer Erhöhung
des Ionengehalts der Flüssigkristalle
führen
kann.
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Wie
in den Beispielen gezeigt ist, ermöglichte die Nachweisoberfläche mit
diesen Eigenschaften ein spezifisches Einfangen eines Antikörpers aus
einer Lösung,
das Drucken des Antikörpers
auf eine mit einem Amin abschließende SAM und Nachweisen der
Anwesenheit des Antikörpers
mit Hilfe von Flüssigkristallen.
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Indem
man Affinitätsmikrokontakt-Drucken
mit dem Nachweis mittels Flüssigkristallen
kombiniert, kann der Einfangschritt von dem Nachweisschritt entkoppelt
werden. Darüber
hinaus lieferten Oberflächen,
die mit mit einem Amin abschließenden
SAMs bedeckt waren, einen Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung des Flüssigkristalls.
Ohne den Geltungsbereich dieser Erfindung zu beschränken, nimmt man
an, dass dieser Übergang
durch die Bildung einer elektrischen Doppelschicht in dem Flüssigkristall
5CB verursacht wird. Durch Ausnutzen dieses Übergangs ist der Nachweis von
Proteinen auf Oberflächen
mittels Flüssigkristallen
nicht auf schief abgeschiedenes Gold beschränkt, sondern kann auf andere
Oberflächen
ausgedehnt werden, wie z. B. auf Goldoberflächen, die nicht in einem schiefen
Einfallwinkel abgeschieden wurden, und auf Glas. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch die Verwendung der Nachweisoberflächen oder Substrate
für die
hierin beschriebenen Verfahren. Speziell wird eine Nachweisoberfläche abgedeckt,
die eine mit einem Amin abschließende SAM aufweist. Die Nachweisoberflächen können auch
mit einem Flüssigkristall bedeckt
werden, der typischerweise zwischen 1 Mikrometer und 100 Mikrometern
dick ist, der auf die Nachweisoberfläche abgeschieden werden kann
und ohne die Verwendung eines zweiten Substrats verwendet werden
kann. in manchen Ausführungsformen
kann der Flüssigkristall
nach Kontakt mit dem Nachweissubstrat thermisch angelagert werden,
um die Reaktion des Flüssigkristalls
auf die Anwesenheit des Liganden auf dem Substrat zu maximieren.
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Beispiele
für Nachweisoberflächen, die
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind in
den US-Patentanmeldungen mit den Veröffentlichungsnummern US 2002/0004216,
US 2002/0055093 und US 2003/0099993 offenbart.
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Kits
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Kits bereit, insbesondere um die
hierin beschriebenen Nachweismethoden durchzuführen. Kits zur Verwendung in
einem Flüssigkristall-Assay
können
einen oder mehrere Rezeptoren, Affinitätssubstrate, Nachweisoberflächen, Spacermaterialien,
bevorzugt einen Film, und eine Flüssigkristallverbindung beinhalten.
In einem bevorzugten Kit zur Verwendung in einem Flüssigkristall-Assay
ist die Oberfläche,
auf der der Flüssigkristall
gleichmäßig verankert
ist, eine andere Struktur eines durch Reiben behandelten Substrats.
Solche Kits können
Anweisungen für
den Nachweis eines Liganden enthalten. Solche Anweisungen enthalten üblicherweise
Anleitungen für
die Inkubation des Affinitätssubstrats
mit einer Probe, die möglicherweise
einen nachzuweisenden Zielliganden enthält, und für das Inkontaktbringen des
Affinitätssubstrats
mit der Nachweisoberfläche,
um den eingefangenen Liganden zu transferieren. Er wird bevorzugt auch
Anweisungen enthalten, in denen erklärt wird, wie man die Anwesenheit
der Zielspezies identifiziert, und kann auch Schritte enthalten,
die man verwenden kann, um die Konzentration der Zielspezies in
einer Probe zu bestimmen. Beispielhafte Kitkomponenten sind hierin
diskutiert, insbesondere in den Beispielen, wie sie nachstehend
gezeigt sind.
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Bevorzugte
Kits für
die Verwendung zum Nachweisen von Ligand auf einer Oberfläche umfassen
typischerweise eine metallisierte Oberfläche; einen Flüssigkristall;
eine Oberfläche,
auf der gleichmäßig Flüssigkristalle
verankert sind; sowie ein Spacermaterial wie z. B. einen angepassten
Film. Jegliche Kits der vorliegenden Erfindung stellen bevorzugt
entweder eine organische Schwefelverbindung oder eine metallisierte Oberfläche bereit,
an die eine geeignete organische Schwefelverbindung bereits adsorbiert
worden ist. Sofer das Alkanthiol getrennt bereitgestellt wird, kann
es in Form einer Lösung
wie z. B. einer Lösung
in Ethanol vorliegen oder in einer Form zur Zugabe zu einer Flüssigkeit,
um eine Alkanthiol-Lösung zur
Adsorption an die metallisierte Oberfläche herzustellen. Die Oberfläche, an
der der in den bevorzugten Kits bereitgestellte Flüssigkristall
gleichmäßig verankert
ist, kann eine beliebige der vorstehend beschriebenen umfassen.
Geeignete Kits der Erfindung können
auch eine oder mehrere Spüllösungen zur
Verwendung nach Adsorption eines Alkanthiols und nach der Inkubation
mit einer Probenlösung
enthalten. Solche Kits können
Anweisungen für
den Nachweis und/oder Anweisungen für den Aufbau der Nachweisoberfläche oder
einer optischen Zelle enthalten.
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Die
folgenden Beispiele stellen Verfahren, Methoden und Apparate bereit, die
in den bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Diese Beispiele sind
nützlich
zu Zwecken der Veranschaulichung und sollten nicht als den Geltungsbereich
der Erfindung beschränkend
angesehen werden.
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BEISPIELE
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Material und Methoden
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Materialien.
Titan (99,999%) und Gold (99,999%) wurden von International Advanced
Materials (New York, NY) bezogen. Die Glas-Objektträger waren
Fisher's Finest,
höchste
Qualitätsstufe,
bezogen von Fisher Scientific (Pittsburgh, PA). Der nematische Flüssigkristall
4-Cyano-4'-Pentylbiphenyl
(5CB), hergestellt von BDH, wurde von EM Indusrties (Hawthorne,
NY) bezogen. Octyltrichlorsilan (OTS) und 3-Aminopropyltriethoxysilan (APES) sowie
der Flüssigkristall
N-(4-Methoxybenzyliden)-4-butylanilin
(MBBA) wurden von Aldrich (Milwaukee, WI) bezogen. Alle wässrigen
Lösungen
wurden mit deionisiertem Wasser von hoher Reinheit (18 MΩ cm) hergestellt,
wobei ein Milli-Q-Wasserreinigungssystem (Millipore, Redford, MA)
eingesetzt wurde. Alle Proteinllösungen
wurden aus Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS), pH 7,4 (Sigma)
hergestellt. Das 2-Mercaptoethylamin und das Anti-Biotin-IgG waren
ebenfalls von Sigma (St. Louis, MO). PDMS-Stempel wurden aus Sylgard
184 (Dow Corning, Midland, MI) hergestellt. Die Flüssigkristall-Zellen
wurden durch Minibindeklammern (Acco, Lincolnshire, IL) zusammengehalten.
BS3 (bis[Sulfosuccinimidyl] suberat) und biotinyliertes BSA waren
von Pierce (Rockford, IL).
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Reinigung
von Substraten. Objektträger
wurden nacheinander in Piranha (70% H2SO4, 30% H2O2) und Laugen (70% KOH, 30% H2O2) gereinigt, wobei man Stickstoff verwendete,
um für
Umwälzung
zu sorgen (1 St bei ~80°C).
Warnung: Piranha-Lösung
sollte mit äußerster
Vorsicht gehandhabt werden; in einigen Fällen, sehr wahrscheinlich als
sie mit signifikanten Mengen eines oxidierbaren organischen Materials
gemischt worden ist, ist sie unerwartet explodiert. Die Objektträger wurden
dann gründlich
in deionisiertem Wasser (18,2 MΩ cm),
Ethanol und Methanol gespült
und unter einem Strom von Stickstoff getrocknet. Die sauberen Objektträger wurden
in einem Vakuumofen bei 110°C
gelagert.
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Herstellung
von Octyltrichlorsilan (OTS)-behandelten Glasobjektträgern. OTS(Octadecyltrichlorsilan)-behandelte
Objektträger.
OTS-Objektträger
wurden nach einer Prozedur hergestellt, die in Brake, J. M., Abbott,
N. L. Langmuir 2002, 18, 6101–6109
beschrieben ist. In Kürze,
man ließ eine
Lösung
von 10 mM OTS in n-Heptan
durch eine Säule
von Aluminiumoxid fließen,
um sämtliches
Restwasser zu entfernen. Mit Piranha gereinigte Glasobjektträger wurden
dann für
30 Minuten in die OTS/n-Heptan-Lösung
getaucht. Die Objektträger
wurden mit Methylenchlorid gespült
und unter einem Strom von gasförmigem
N2 getrocknet. Die OTS-Objektträger wurden dann auf homöotrope Anordnung
getestet, indem man die Ausrichtung von 5CB beobachtete, das zwischen
zwei OTS-Objektträgern
eingepackt war. Jeder Objektträger,
bei dem keine homöotrope
Anordnung induziert war, wurde verworfen.
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Alternative
Materialien für
die Einfangoberfläche.
Neben Gold umfassen andere alternative Oberflächenbeschichtungen Silber,
Metall, Metalloxid, Polymer, Silizium, Glasoberfläche, sind
aber nicht beschränkt darauf.
Neben Gold schließen
andere alternative Oberflächenbeschichtungen
Silber, Kupfer, Edel- und Münzmetalle,
Metalloxide einschließlich
Titanoxiden, Polymere, Silizium, und eine Vielzahl von Glassorten
ein, sind aber nicht beschränkt
darauf. Man kann eine Vielzahl von Substraten verwenden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf durch Reiben behandelte Polymerfilme einschließlich Polyimiden,
Oberflächen
mit Topographie, Oberflächen,
die durch Nanoformung und Mikroformung hergestellt worden sind,
Oberflächen,
die durch Behandlung mit UV-Licht präpariert worden sind, um Flüssigkristalle
auszurichten (Photo-Alignment-Schichten), Oberflächen, die mit polymeren Bürsten behandelt
worden sind, Oberflächen,
die gedehnt worden sind, um Flüssigkristalle
anzuordnen, durch Reiben behandelte Proteinfilme, schief abgeschiedene
organische und anorganische Materialien, mechanisch polierte Oberflächen, anorganische
Filme, die organische Einzel- und Mehrfachschichten tragen, Oberflächen, auf
denen Polymere und Polyelektrolyte adsorbiert worden sind, Glasoberflächen, Glasoberflächen, die
mit Silan-basierten Einzelschichten behandelt worden sind, Gold-
und Silberfilme auf organischen Schwefelverbindungen. Der Träger für die Nachweisoberfläche zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist nicht sonderlich beschränkt, solange
der Träger
Flüssigkristall
gleichmäßig verankern
kann oder behandelt werden kann, so dass er einen Flüssigkristall
gleichmäßig verankern
kann. Bevorzugte Träger
schließen
Polymere und Silicahaltige Materialien ein, die Hydroxylgruppen
zur Reaktion mit Oberflächenmodifizierenden
Verbindungen oder Agenzien enthalten. Beispiele für polymere
Träger
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Polystyrol, Polycarbonate und Polymethylmethacrylat, die bevorzugt
Plasma-behandelt werden, um Hydroxyl- oder Carbonsäure-Funktionalitäten zu präsentieren.
Silikon-Elastomere können
ebenfalls verwendet werden. Andere Materialien, die für eine Verwendung
als als Träger
geeignet sind, umfassen Metalloxide wie z. B., aber nicht beschränkt auf
Indiumoxid, Zinnoxid und Magnesiumoxid und Metalle wie z. B., aber
nicht beschränkt
auf Gold, Silber und Platin, die man bevorzugt mit einer Schwefel-haltigen Verbindung
umsetzt, die eine reaktive Funktionalität wie z. B. eine Hydroxyl-
oder eine Carbonsäuregruppe enthält. Noch
andere Materialien, die als Träger
verwendet werden können,
umfassen Cellulose-haltige Materialien wie z. B. Nitrocellulose,
Holz, Papier sowie Karton und Sol-Gel-Materialien. Besonders bevorzugte
Träger
umfassen Glas, Quarz und Silica und die am meisten bevorzugten Träger umfassen
Glas-Objektträger
und Silica-Wafer. Bevorzugt werden solche Träger vor der Verwendung gereinigt.
Fachleute werden erkennen, dass Oberflächen zur Verwendung in dieser
Erfindung nicht auf die vorstehend aufgeführten beschränkt sind.
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Chemische Funktionalisierung der Einfangoberfläche
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Alternativen
zur Funktionalisierung einer Gold- oder Silberoberfläche umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Thiole oder Disulfide, die mit einem Amin, Alkohol, Aldehyd,
Methyl, Allyl, Carbonyl, Carboxyl, Nitril, Nitro, Thiol, Ethylenglykol,
Aminoethylenglykol oder Ferrocenyl abschließen. In manchen Ausführungsformen
ist es wünschenswert,
die vorherigen funktionellen Gruppen mit einer reaktiven Einheit
wie NHS, SPDP oder Maleimid zu aktivieren (www.dojindo.com).
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Ähnlich gibt
es einige Alternativen, die für
die Funktionalisierung von Silizium-basierten oder glasartigen Substraten
zur Verfügung
stehen, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Silane, die mit Amin, Alkohol, Aldehyd, Methyl, Allyl, Carbonyl,
Carboxyl, Nitril, Nitro, Thiol, Ethylenglykol oder Aminoethylenglykol
abschließen.
In manchen Ausführungsformen
ist es wünschenswert,
die vorherigen funktionellen Gruppen mit einer reaktiven Einheit
wie NHS, SPDP oder Maleimid zu aktivieren (www.dojindo.com).
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In
manchen bevorzugten Ausführungsformen
hängt die
Auswahl der Chemie zur Funktionalisierung der Oberflächen von
der Art des Liganden ab, der an die Oberfläche angeheftet werden soll.
In der folgenden Tabelle werden einige beispielhafte funktionelle
Gruppen zur Verwendung bei der Anheftung verschiedener Biomoleküle oder
Verbindungen mit speziellen funktionellen Gruppen, die für die Anheftung
an die funktionalisierte Oberfläche
zur Verfügung
stehen, dargestellt.
Biomoleküle | Amin | Thiol | Aldehyd | Streptavidin-Biotin |
Saure
Peptide/Proteine | – | + | – | (#) |
Neutrale
Peptide/Proteine | ÷ | (+) | (#) | (#) |
Basische
Peptide/Proteine | ÷ | (+) | (#) | (#) |
Nucleinsäuren | – | – | – | # |
Polysaccharide | – | – | – | # |
+ empfohlen
(+) akzeptabel – ungeeignet
# erfordert Modifikation des Liganden |
Funktionelle
Gruppen | Amin | Thiol | Aldehyd | Streptavidin-Biotin |
Peptide/Proteine | | | | |
-NH2 | + | (#) | – | (#) |
-SH | – | + | – | (#) |
-COOH | – | (#) | – | (#) |
-CHO | – | – | # | (#) |
Polysaccharide | | | | |
-CHO | – | – | (#) | # |
-COOH | – | (#) | | |
+ empfohlen
(+) akzeptabel – ungeeignet
# erfordert Modifikation des Liganden |
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Die
Auswahl der Thiolkopplung hängt
von der Verfügbarkeit
von Thiolgruppen auf dem Liganden ab. Thiolkopplung kann für stark
reduzierende Bedingungen ungeeignet sein, da die Disulfidbindung
unter solchen Bedingungen nicht stabil ist. Polysaccharide und Glycokonjugate
haben cis-Diol- und Sialinsäuren,
die leicht zu Aldehyden oxidiert werden. Daher kann in manchen Ausführungsformen
für diese
Fälle eine
Aldehydkopplung verwendet werden. In anderen Ausführungsformen,
speziell wenn weder eine Amin- noch eine Thiolkopplung geeignet
ist, ist Streptavidin-Biotin ein bevorzugtes Kopplungspaar.
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Typische NHS-EDC-Prozedur
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- (1) Es werden Lösungen von NHS (0,1 M) und
EDC (0,4 M) in destilliertem deionisiertem Wasser hergestellt.
- (2) Die Immobilisierungsoberfläche mit terminalen Carbonsäuregruppen
wird mit PBS äquilibriert.
- (3) Die Carbonsäuregruppen
an der Oberfläche
werden zu NHS-Estern umgewandelt, indem man ein Gemisch von 0,05
M NHS und 0,20 M EDC in H2O für 7 Min. über die
Oberfläche
leitet.
- (4) Die Oberfläche
wird für
2 Min. mit PBS gespült.
- (5) Die Lösung
des zu immobilisierenden Proteins oder Liganden wurde für 7 Min. über die
Oberfläche
gespritzt, was zur Bildung einer Amidbindung durch Verdrängung der
NHS-Ester führte.
- (6) Die Oberfläche
wird mit PBS gespült
und überschüssige NHS-Ester
werden durch Waschen (5–20
Min.) mit Natriumphosphat-Puffer, pH 8,6, (25 mM) inaktiviert.
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Immobilisierung von Proteinen auf PDMS
mit 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
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Nachstehend
werden Reaktionsschemata diskutiert, die die Schritte veranschaulichen,
die man bevorzugt in dem Prozess zur kovalenten Immobilisierung
eines mit einem Amin abschließenden
Rezeptors auf einem PDMS-Stempel über eine durch das Amin eingeleitete
nucleophile Ringöffnungsreaktion
verwendet. Die Oberfläche
eines PDMS-Stempels wird zuerst mit O2-Plasma
oxidiert. Die oxidierte Oberfläche
wird dann mit 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan (GPS) durch Eintauchen
in eine Lösung
von GPS (0,1% Vol./Vol. in wasserfreiem Toluol) für 30 Min.
bei 40°C
umgesetzt. Die Oberfläche
wird dann mehrere Male in wasserfreiem Toluol gewaschen und in einem
Ofen für
20 Min. bei 110°C
ausgehärtet.
Proteine werden dann kovalent an die Epoxygruppe der Oberfläche gebunden,
indem man einen Tropfen von in PBS aufgelöstem Protein daraufsetzt. Die
Oberfläche
wird für
1–2 Stunden
in einer zugedeckten Petrischale inkubiert, die mit Wasser getränkte Baumwolle
enthält,
um eine gleichbleibende befeuchtete Umgebung aufrechtzuerhalten.
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Immobilisierung von Proteinen auf PDMS
mit 3-(Triethoxvsilyl)propylisocyanat
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Die
Oberfläche
eines PDMS-Stempels wird zuerst mit O2-Plasma
oxidiert. Die oxidierte Oberfläche wird
für 2 Stunden
bei 40°C
in einer Toluollösung
inkubiert, die 3% Gew./Vol. 3-(Triethoxysilyl)propylisocyanat enthält. Die
Oberfläche
wird dann mit Toluol, Hexan und Ether gespült und gründlich mit einem Strom von Stickstoff
getrocknet. Ein kleiner Tropfen von in PBS aufgelöstem Protein
wird auf eine mit Isocyanat derivatisierte Oberfläche gesetzt.
Die Oberfläche
wird 1–2
Stunden in einer zugedeckten Petrischale inkubiert, die mit Wasser
getränkte
Baumwolle enthält,
um eine gleichbleibende befeuchtete Umgebung aufrecht zu erhalten.
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Immobilisierung von Proteinen auf mit
Thionylchlorid aktiviertem Glas oder auf PDMS
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- (1) Bereiten Sie einen sauberen Glasobjektträger durch
Reinigen mit Piranha-Lösung
oder konzentrierter Salpetersäure
vor. Oder es wird ein PDMS mit einer dünnen Siliziumoxid-Schicht hergestellt,
indem man die Oberfläche
mit O2-Plasma oxidiert.
- (2) Man erzeugt eine Oberfläche
mit primärem
Amin, indem man entweder Glas oder oxidiertes PDMS für 1 Stunde
bei 80°C
in eine wässrige
Lösung
von 10% 3-Aminopropyltriethoxysilan taucht.
- (3) Spülen
Sie die Oberfläche
mit Wasser, trocknen Sie sie in einem Ofen und spülen Sie
sie mit Aceton.
- (4) Tauchen Sie die Oberfläche
in eine Lösung,
die 1% (Vol/Vol.) Triethylamin und 10% (Vol./Vol.) Bernsteinsäureanhydrid
in Aceton enthält.
- (5) Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist (10–20 Min.
bei Raumtemperatur), spülen
Sie das Succinamidopropyl-Glas oder das PDMS gründlich mit Aceton und Methylenchlorid.
- (6) Tauchen Sie die Oberfläche
in Thionylchlorid und lassen Sie sie auf einem Heizmantel für 1 Stunde
bei 60°C
reagieren.
- (7) Spülen
Sie die aktivierte Oberfläche
nach der Reaktion mit Methylenchlorid, Aceton und Wasser.
- (8) Trocknen Sie die Oberfläche
bei 110°C
und lagern Sie sie getrocknet bei Raumtemperatur, bis sie für die Immobilisierung
benötigt
wird.
- (9) Äquilibrieren
Sie die mit Thionylchlorid aktivierte Oberfläche in PBS.
- (10) Setzen Sie darauf einen Tropfen des Antikörpers über Nacht
bei 4°C.
- (11) Tauchen Sie die Oberfläche
nach der Immobilisierung für
2 Stunden in 1,0 M Glycinmethylester in PBS, um unreagierte, mit
Thionylchlorid aktivierte Stellen zu blockieren.
- (12) Waschen Sie die Oberfläche
mit PBS und lagern Sie sie in PBS bis zur Verwendung.
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Immobilisierung von Proteinen mit Histidin-Markern
auf einer mit Nitrilotriessigsäure
(NTA) abschließenden Oberfläche
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In
manchen Ausführungsformen
werden SAMs auf einer Goldoberfläche
gebildet, indem man die Oberfläche
für mehr
als 12 Stunden in Ethanol-Lösungen
taucht, die 1 mM gemischte Alkanthiole enthalten (mit NTA abschließende Alkanthiole
und mit Ethylenglykol abschließendes
Alkanthiol).
- (1) Nachdem sie in Ethanol gespült und unter
Stickstoff getrocknet worden sind, werden die SAMs für 1 Stunde
in eine 40 mM Lösung
von NiSO4 in Wasser (pH 7,2) getaucht.
- (2) Die SAMs werden dann für
10 s mit einer PBS-Lösung
(pH 8,2) gespült
und mit einem Strom von Stickstoff getrocknet.
- (3) Die Proteinbindung wird durch Inkubation der SAMs in PBS
durchgeführt,
das 0,1 μM
des Proteins mit dem Histidin-Marker enthält.
- (4) Die Substrate werden dann mit PBS (pH 8,2) gespült und entweder
unter einem Stickstoffstrom getrocknet oder bis zur Verwendung in
PBS (pH 7,4) gelagert.
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Immobilisierung von Proteinen durch Einführung von
reaktiven Maleimidgruppen
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- (1) Die carboxymethylierte Matrix wird mit
10 mM Hepes, pH 7,4, 150 mM NaCl und 3,4 mM EDTA (HBS) äquilibriert.
- (2) Die Oberfläche
wird durch Aufspritzen eines Gemisches von 0,05 M NHS/0,2 M EDC
in Milli-Q-Wasser für
7 Min. bei einer Flussrate von 5 μl/min
aktiviert.
- (3) Nach Aktivierung der Oberfläche mit NHS/EDC wurden durch
Aufspritzen von 1,0 M Ethylendiamin (pH 6,0) für 10 Min. bei 5 μl/min Aminogruppen
erzeugt.
- (4) Um Maleimidgruppen einzuführen, wird die Oberfläche für 30 Min.
bei 5 μl/min
15 mM N-(4-Maleimidobutyryloxy)succinimid in HBS/Ethanol (1:1) ausgesetzt.
- (5) Nach dem Ersetzen des Puffers auf der Flusszelle mit 10
mM Na-Acetat, pH
6,0 und 0,15 M NaCl (ABS) wird das Protein in ABS für 25 Min.
bei 2 μl/min
aufgespritzt.
- (6) Unreagierte Maleimidgruppen werden durch Aufspritzen von
10 mM Dithiothreit für
2 Min. bei 5 μl/min blockiert.
- (7) Am Ende der Immobilisierung wurden 40 μl 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, 1
M KCl, 1 mM EDTA und 1 mM DTT bei 5 μl/min aufgespritzt, um die Oberfläche zu waschen.
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Gleichmäßige Abscheidung
von Goldfilmen. Zur Verwendung in Kombination mit Ellipsometrie
wurden Goldfilme mit einer Dicke von ~500 Å auf Silizium-Wafer (Silicon Sense,
Nashua, NH) abgeschieden, die auf Planetenrotoren montiert waren
(keine bevorzugte Richtung oder kein bevorzugter Einfallswinkel),
indem man einen Elektronenstrahlverdampfer (VES-3000-C, hergestellt
von Tek-Vac industries, Brentwood, NY) verwendete. Die Rotation
der Substrate auf den Planetenrotoren stellte sicher, dass das Gold
ohne eine bevorzugte Einfallsrichtung abgeschieden wurde. Man verwendete
eine Schicht Titan (Dicke ~100 Å),
um die Adhäsion zwischen
dem Glas-Objektträger
und dem Goldfilm zu fördern.
Die Abscheideraten von Gold und Titan waren 0,2 Å/s. Der Druck in dem Verdampfer
während
jeder Abscheidung war weniger als 5 × 10–7 Torr.
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Halbdurchsichtiges
Gold. Zur Verwendung in Kombination mit Flüssigkristallen wurden halbdurchsichtige
Goldfilme mit einer Dicke von ~140 Å auf saubere Glas-Objektträger aufgetragen,
die auf stationären
Haltern montiert waren, indem man den vorstehend beschriebenen Elektronenstrahlverdampfer
verwendete. Anisotropes Gold (schief abgeschiedenes Gold) wurde
aus einem festen Einfallswinkel von 0° (gemessen von der Normalen
zur Oberfläche)
abgeschieden. Man verwendete eine Titanschicht (Dicke ~55 Å), um die
Adhäsion
zwischen dem Glas und dem Goldfilm zu fördern.
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Amin-SAMs.
Auf den Oberflächen
der Goldfilme wurden selbst-angeordnete Einzelschichten durch Eintauchen
in Ethanol-Lösungen,
die 1 mM 2-Mercaptoethylamin (NH2(CH2)2SH, Sigma) enthielten,
gebildet. Nach 6 Stunden Eintauchen bei Raumtemperatur wurden die
Objektträger
herausgenommen, mit Ethanol gespült
und dann unter einem Strom von gasförmigem N2 getrocknet.
Einige der mit Amin abschließenden
SAMs wurden mit HCl vorbehandelt, indem das Substrat für 15 Sekunden
in 0,1 oder 1 N HCl-Lösungen
getaucht, dann herausgenommen und unter einem Strom von gasförmigem N2 getrocknet wurde.
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Herstellung
von Affinitätsstempeln.
PDMS-Stempel wurden hergestellt, indem man Sylgard 184 (Dow Corning,
Midland, MI) auf eine mittels Photolithographie hergestellte Silizium-Vorlage
goss. Die Vorlage wurde über
Nacht unter Vakuum mit (Tridecafluor-1,1,2,2,-terahydrooctyl)-1-trichlorsilan-Dampf
silanisiert, um die Ablösung
des PDMS zu unterstützen.
Das PDMS wurde über
Nacht bei 80°C
ausgehärtet.
Der Elastomer-Stempel wurde abgezogen, was das Negativmuster der
Silizium-Vorlage ergab. Das PDMS wurde in 1 cm × 1 cm große Stempel geschnitten und
dann mit PlasmaTherm 1441 RIE (8 sccm, 20 Sekunden, 100 W) oxidiert,
um eine dünne
Schicht aus Siliziumoxid auf der Oberfläche zu bilden. Das oxidierte
PDMS wurde mit einem primären
Amin funktionalisiert, indem man es für 1 Stunde bei 80°C in 10%
3-Aminopropyltriethoxysilan (APES; Aldrich) in Wasser eintauchte.
Die Oberfläche
wurde durch 15-minütige
Exposition gegenüber
1 mM BS3 (Bis[sulfosuccinimidyl]-suberat,
Pierce) mit einem NHS-Ester aktiviert. Biotinyliertes BSA (Pierce)
wurde kovalent an den Affinitätsstempel
immobilisiert, indem man den aktivierten Stempel für 2–8 Stunden
mit 2 mg/ml biotinyliertem BSA in PBS bedeckte.
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Alternativen
zu PDMS zur Herstellung von Stempeln umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Hydrogel (Ref. Langmuir 2000, 16, 9944–9946, Langmuir, 1998, 14 (15),
3971–3975),
Elastomere (Siloxan (PDMS), Silikon, Polyolefin, Kohlenwasserstoffgummi,
chlorsulfoniertes Polyethylen, Polychloropren, chloriertes Polyethylen)
(Ref. www.dupont-dow.com), Gummi, andere Polymere (Polyanilin, Polypyrrol)
(Ref. Synthetic Metals, 1997, 84 (1–3), 27–34).
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Stempelprozedur.
Der Stempel wurde eingefärbt,
indem der ganze Stempel mit Antikörper-Lösung (1 mg/ml in PBS, 5 Std.)
bedeckt wurde. Der eingefärbte
Stempel wurde für
15 s mit Wasser gespült,
dann mit N2 getrocknet. Der Stempel wurde
mit der mit Amin abschließenden
SAM in Kontakt gebracht, die für
30 Sekunden mit HCl vorbehandelt worden war, wobei für die ersten
3 Sekunden ein leichter Druck ausgeübt wurde. Der Stempel wurde
dann abgelöst.
Wenn man von einem Stempel druckte, der auf einem zylindrischen
Träger montiert
war, wurde der eingefärbte
Stempel mit Klebeband an einem 20 ml-Szintillationsgefäß befestigt
und dann langsam für
einen Zeitraum von ungefähr
30 Sekunden über
das Substrat gerollt.
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Direkte
Adsorption. Gleichmäßig abgeschiedene
Goldfilme wurden mit mit Amin abschließenden SAMs bedeckt, dann mit
0,1 M HCl vorbehandelt. Diese Goldoberflächen wurden dann mit Anti-Biotin-IgG-Lösung (1
mg/ml in PBS, 5 Std. oder 24 Std.) bedeckt.
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Optische
Zellen. Optische Zellen wurden hergestellt, indem man einen Objektträger, der
mit Protein bestempelt war, mit einem mit OTS behandelten Glas-Objektträger zusammenbrachte.
Die Objektträger
wurden so angeordnet, dass sie einander gegenüberlagen. Die Objektträger wurden
durch Einfügen
eines dünnen Films
von Saran-Wrap (~12 μm)
oder Mylar (mit einer Dicke von ~13 μm) am Rand der Glas-Objektträger auseinandergehalten.
Die Zellen wurden durch Bulldogklemmen zusammengehalten. Die Zellen
wurden durch Legen auf eine Heizplatte auf ~40°C aufgeheizt. Das 5CB, das in
einer Glasspritze in seine isotrope Phase (> 35°C)
aufgeheizt worden war, wurde auf den Rand jeder Zelle auf der Heizplatte verteilt.
Die Dicke des IC-Films (13 μm ± 2 μm) wurde,
wie in (**Ref. 37) beschrieben, gemessen. Das 5CB wurde durch Kapillarkräfte in den
Raum zwischen den zwei Oberflächen
gezogen. Die Zelle wurde dann langsam über 1 Stunde in einem Ofen
von 36°C
auf 33°C
abgekühlt.
Beim Abkühlen
ging das 5CB von der isotropen in die nematische Phase über.
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Bilderfassung.
Bilder der Flüssigkristalle
wurden mit einer CCD-Kamera (DXC-151A, Sony, Park Ridge, NJ) oder
einer Digitalkamera (Olympus C-2020-Zoom) und einer Framegrabber-Software
(Mediagrabber, Rasterops Inc., Santa Clara, Ka.) aufgenommen, die
an ein Polarisationslichtmikroskop (BX60, Olympus, Tokio, Japan)
angeschlossen waren. Durchgängige
Einstellungen der Lichtquelle des Mikroskops (50% Maximalintensität, 50% offene
Blende, 4X oder 10X Vergrößerung und
kein Kondensor) und der CCD-Kamera oder Digitalkamera (f-Stop 11)
(keine automatische Farbkorrektur, Verschlusszeit 1/100 Sek. für 10X).
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Ellipsometrie.
Ellipsometrische Messungen wurden durchgeführt, um die optischen Dicken
von SAMs und von Proteinfilmen zu bestimmen. Die optische Dicke,
die für
jede Probe angegeben ist, ist der Mittelwert von 3 Substraten, wobei
jedes Substrat dreimal an verschiedenen Stellen gemessen wurde.
Die Messungen wurden mit einem Rudolph Auto EL-Ellipsometer (Flanders,
NJ) bei einer Wellenlänge
von 6320 Å und
einem Einfallswinkel von 70° durchgeführt. Die
Goldsubstrate, die für
die ellipsometrischen Messungen verwendet wurden, waren gleichmäßig abgeschiedene
Goldfilme. Die ellipsometrischen Dicken von SAMs und immobilisierten
Proteinen wurden unter Verwendung eines Dreischichten-Modells und
unter der Annahme eines Refraktionsindex von 1,45 für sowohl
die Einzelschicht als auch das Protein geschätzt.
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Experimentelle Ergebnisse
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Beispiel
1. Design von Oberflächen
für Affinitätsmikrokontakt-Drucken.
Im vorliegenden Beispiel wurde eine Nachweisoberfläche verwendet,
die eine SAM aufwies, die die folgenden Eigenschaften besaß: (I) hydrophil,
(II) ordnet Flüssigkristalle
gleichmäßig an,
(III) Protein löst
sich nicht von der SAM ab, wenn es mit Flüssigkristall oder einem wässrigen
Puffer in Kontakt gebracht wird. Mit einem Amin abschließende SAMs
sind hydrophil. Harnett et al., App/Phys Lett 2000, 76, 2466–2468, Dulcey
et al., Science, 1991, 252, 551–554.
Vorarbeiten haben auch gezeigt, dass Oberflächen, die mit primären Aminen
beschichtet sind, biologische Materialien aus Lösung unspezifisch adsorbieren.
Demzufolge wurden in dem vorliegenden Beispiel mit Amin abschließende SAMs
eingesetzt. Die endgültige
Eigenschaft, die für
die Nachweisoberfläche
angestrebt wurde, war eine gleichmäßige Anordnung von Flüssigkristall.
Um zu bestimmen, ob die mit einem Amin abschließende SAM den Flüssigkristall
5CB gleichmäßig anordnen
würde,
wurde eine Sandwich-Zelle erzeugt, in der der Flüssigkristall 5CB zwischen zwei
Substrate eingelegt war (Dicke des Flüssigkristalls: ~12 μm). Das untere Substrat
war eine mit einem Amin abschließende SAM auf schief abgeschiedenem
Gold. Das obere Substrat war ein Glas-Objektträger, der mit OTS funktionalisiert
war.
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Ein
mit OTS behandelter Objektträger
wurde als oberes Substrat verwendet, da berichtet worden ist, dass
OTS eine homöotrope
Anordnung von Biphenyl-Lcs verursacht, insbesondere von 5CB. Cognard,
J. Molecular Crystals and Liquid Crystals, 1982, 1–77 und
Yang et al., Microchemistry Proceedings, 1994, 441–454. Bei
homöotroper
Anordnung ist die mittlere Ausrichtung der Längsachse von 5CB normal zur
Oberfläche.
Polarisiertes Licht, das durch den Flüssigkristall hindurch geleitet
wird, sieht keine Anisotropie im Refraktionsindex. Daher beeinflusst
die OTS-Oberfläche
die optischen Abbildungen nicht und demnach werden in den optischen
Abbildungen des Flüssigkristalls
nur die Oberflächeninteraktionen
an dem Goldsubstrat angezeigt.
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2A zeigt die optische Abbildung einer
Sandwich-Zelle mit einer mit einem Amin abschließenden SAM auf einem Substrat
und OTS auf dem anderen nach 1 Stunde in einem 36°C-Ofen. Bei
einer Probenausrichtung von 0° auf
dem Objekttisch wurde die geringste Menge Licht beobachtet, das
durch die gekreuzten Polarisatoren hindurch kam. Die Ausrichtung
der Probe auf dem Objekttisch ist der Winkel zwischen der Einfallsrichtung
des schief abgeschiedenen Golds (maximale Rauheit der Goldoberfläche) und
dem unteren Polarisator auf dem Polarisationslichtmikroskop. Dies
zeigt an, dass die mittlere Ausrichtung von 5CB in derselben Richtung
liegt wie einer der Polarisatoren bei einer Ausrichtung der Probe
von 0°,
weil das polarisierte Licht keine Doppelbrechung erfährt und
daher durch die gekreuzten Polarisatoren ausgelöscht wird. Bei einer Ausrichtung
der Probe von 45° erfährt das
polarisierte Licht das größte Ausmaß an Doppelbrechung,
was dazu führt,
dass die größte Lichtmenge
durch die gekreuzten Polarisatoren hindurchgeht. Aus dieser Beobachtung hat
man geschlussfolgert, dass der Flüssigkristall durch die Oberfläche der
Amin-SAM gleichmäßig angeordnet
wird.
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Indem
man mit mit einem Amin abschließenden
SAMs an beiden Oberflächen
eine keilförmige
Zelle herstellte (Spacer an dem einen Ende, aber nicht an dem anderen)
und die Veränderung
in den Interferenzfarben nach Einschieben einer Viertelwellenlängeplatte
beobachtete, stellte man fest, dass die azimuthale Ausrichtung des
Flüssigkristalls
auf der mit einem Amin abschließenden
SAM in der Richtung der minimalen Rauheit der Goldoberfläche lag
(rechtwinklig zur Richtung der maximalen Rauheit). Eine ausführlichere
Beschreibung der Bestimmung der azimuthalen Ausrichtung des Flüssigkristalls
wird in Luk et al., Langmuir 2003, 19, 1671–1680 gegeben.
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In 2A waren auch viele Liniendefekte in der
Anordnung des Flüssigkristalls
zu sehen, die Domänen
des Flüssigkristalls
darstellen, die keine bevorzugte Ausrichtung (isotrop) besitzen.
Die Zelle wurde erhitzt, um zu bestimmen, ob es möglich war,
die Defekte zu entfernen. Nach Erhitzen der Probe in 2A für
18 Stunden in einem Ofen auf 36°C
und Zurückkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Ausrichtung des Flüssigkristalls auf beiden Oberflächen homöotrop (2B). 36°C
ist über
der Clearing-Temperatur für
5CB (~35°C).
Die Clearing-Temperatur ist die Temperatur, an der die Mesogene
von einer flüssigkristallinen
in eine isotrope Phase übergehen.
Die homöotrope
Anordnung wurde mittels Konoskopie nachgewiesen. Eine ausführlichere
Beschreibung der Bestimmung der homöotropen Anordnung durch Konoskopie
wird in Brake, J. M., Abbott, N. L., Langmuir 2002, 18, 6101–6109 gegeben.
Bei den meisten Proben, die auf 36°C erhitzt werden, erfolgt der Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung nach ~8 Stunden Erhitzen. Bei Proben, die man bei Raumtemperatur
stehen lässt,
erfolgt der Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung nach ~6 Tagen. Demzufolge zog man daraus die Schlussfolgerung,
dass Erhitzen des Flüssigkristalls über die
Clearing-Temperatur
die Zeit für
den Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung verkürzt.
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Frühere Studien
haben gezeigt, dass die Bildung einer elektrischen Doppelschicht
an einer Oberfläche,
die mit einem Flüssigkristall
in Kontakt ist, homöotrope
Anordnung induzieren kann. Zum Beispiel führt der Kontakt von 5CB mit
Oberflächen,
die Natriumcarboxylat präsentieren,
zum Übergang
von 5CB von einer planaren zu einer homöotropen Anordnung. Die ionischen
Spezies in 5CB, welche die elektrische Doppelschicht bilden, sind
am Ende ihrer Synthese vorhanden und werden durch den chemischen
Abbau der Moleküle
innerhalb des Flüssigkristalls
oder durch lonisierung von mitgeführtem Wasser (H+ und
OH–)
gebildet. Shah, R. R., Abbott, N. L. J Phys Chem B 2001, 105, 4936–4950. Frühere Arbeiten
haben gezeigt, dass das elektrische Feld, das durch die elektrische
Doppelschicht induziert wird, in der Lage ist, 5CB auf Grund seiner positiven
dielektrischen Anisotropie (Unterschied in der dielektrischen Konstante
zwischen der Längsachse und
der Kurzachse) in einer homöotropen
Anordnung anzuordnen. Diese Schlussfolgerung wurde durch die Beobachtung
unterstützt,
dass ein Flüssigkristall,
der eine negative dielektrische Anisotropie aufweist (MBBA), keinen Übergang
zu einer homöotropen
Anordnung zeigt. MBBA-Flüssigkristall-Zellen
wurden mit mit einem Amin abschließenden SAMs und OTS gebildet.
Selbst nach 21 Tagen Erhitzen der Proben über die Clearingtemperatur
und nachfolgender Abkühlung
auf Raumtemperatur zeigte der MBBA-Flüssigkristall eine planare Verankerung.
Dies ist in Übereinstimmung
mit der Hypothese, dass der Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung durch die Bildung einer elektrischen Doppelschicht verursacht
wird.
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Man
hatte die Hypothese aufgestellt, dass die Bildung der elektrischen
Doppelschicht mit dem Vorliegen einer Ammoniumspezies auf der Oberfläche zusammenhängt. Dementsprechend
untersuchte man die mögliche
Rolle von Ammoniumgruppen, indem man die Oberfläche mit einer Säure behandelte.
Eine Vergrößerung der
Zahl der NH3 +-Gruppen
auf der Oberfläche
verringert die Verankerungsenergie des Flüssigkristalls. 2C zeigt
die optische Abbildung des Flüssigkristalls,
wenn die mit einem Amin abschließende SAM mit 0,1 N HCl vor behandelt
worden war. Durch Vergleich der 2A und 2C beobachtete man, dass die Vorbehandlung
der mit einem Amin abschließenden
SAM mit 0,1 N HCl die Zahl von Defekten in dem Flüssigkristall
verringert. Die Abnahme in der Zahl der Defekte, die man bei einer
Vorbehandlung der mit einem Amin abschließenden SAM mit 0,1 N HCl sieht,
steht im Einklang mit einer Verringerung in der planaren Verankerungsenergie
des Flüssigkristalls,
was zu weniger festgestellten Defektlinien führt. Die Verringerung der planaren
Verankerungsenergie vorbehandelter Oberflächen im Vergleich zu nicht
vorbehandelten Oberflächen
steht im Einklang mit dem Vorliegen einer höher geladenen Oberfläche. Daraus
folgt, dass Vorbehandeln der mit einem Amin abschließenden SAM
mit einer Säure
die gleichmäßige Anordnung
des Flüssigkristalls
verbessert. In 2D wurde ein ähnlicher Übergang
von einer planaren Anordnung zu einer homöotropen Anordnung bei der mit
einem Amin abschließenden
SAM gesehen, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt war, gegenüber der
mit einem Amin abschließenden
SAM, die nicht vorbehandelt war (2B).
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Die
Dicke der mit einem Amin abschließenden SAMs, die mit HCl behandelt
worden waren, wurde auch vor dem Affinitätsmikrokontakt-Drucken gemessen.
Bei mit einem Amin abschließenden
SAMs, die mit 0, 0,1 und 1 N HCl behandelt worden waren, betrug
die gemessene ellipsometrische Dicke 1,3, 1,3 bzw. 1,0 ± 0,2 nm.
Da HCl bei Raumtemperatur ein Gas ist und die ellipsometrische Dicke
der mit einem Amin abschließenden
SAM sich nicht bei verschiedenen Konzentrationen der Säurebehandlung
verändert,
folgt daraus, dass es keine signifikante Anreicherung von Salzen
auf den Oberflächen
in Folge der Säurebehandlung
gibt.
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Beispiel
2 Verwenden von Ellipsometrie, um das Affinitätsmikrokontakt-Drucken von Proteinen
zu bestätigen.
Der Transfer von Proteinen von dem Affinitätsstempel auf die mit einem
Amin abschließenden
SAM, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden ist, wurde durch Ellipsometrie
bestätigt.
Für die
Ellipsometrie wurden flache PDMS-Stempel verwendet. Der Stempel
wurde zuerst mit einem O2-Plasma oxidiert und
dann mit einem primären
Amin funktionalisiert, indem man Silanchemie (Aminopropyltriethoxysilan)
verwendete. Biotinyliertes BSA wurde dann kovalent über Bis[sulfosuccinimidyl]suberat
(BS3) an dem Stempel befestigt. Der Stempel wurde eingefärbt, indem
ein Tropfen Anti-Biotin-IgG (1 mg/ml in PBS) für 5 Stunden auf die Oberfläche des Stempels
gesetzt, dann für
15 Sekunden mit Wasser gespült
wurde. Der Stempel wurde dann für
30 Sekunden mit der mit einem Amin abschließenden SAM in Kontakt gebracht.
Es wurde eine Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke von 10,8 ± 0,4 nm beim Stempeln des
eingefärbten
Anti-Biotin-IgG
von dem Affinitätsstempel gemessen.
In früheren
Arbeiten ist von einer ähnlichen
Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke (10 nm) für die Bindung von Anti-Biotin-IgG
an immobilisiertes biotinyliertes BSA berichtet worden. Kim, S,
R., Abbott, N. L. Langmuir 2002, 18, 5269–5276. In dem Kontrollexperiment
wurde ein Affinitätsstempel
mit biotinyliertem BSA eingefärbt,
indem ein Tropfen von nicht-spezifischem
Antikörper
(Anti-Ziege-IgG, 1 mg/ml in PBS) für 5 Stunden auf die Oberfläche des
Stempels gesetzt wurde. Der mit Anti-Ziege-IgG eingefärbte Stempel
wurde dann auf dieselbe Weise gedruckt wie der mit Anti-Biotin-IgG
eingefärbte
Stempel. Die Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke bei dem Kontrollexperiment war 2,3 ± 0,2 nm.
Diese Ergebnisse bestätigen
den spezifischen Einfang und Transfer von Protein von dem Affinitätsstempel
auf die mit einem Amin abschließende SAM,
die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden war.
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Indem
man dieselbe Konzentration und Einwirkzeit verwendete (1 mg/ml,
5 Std.), verglich man die Menge an Protein, die durch Affinitätsmikrokontakt
transferiert wurde, mit dem Drucken über direkte Adsorption. Die
Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke durch direkte Adsorption aus Lösung für Anti-Biotin-IgG
ist 6,7 ± 0,2
nm. Selbst bei Proben, die für
24 Stunden eingetaucht wurden, war die Veränderung in der ellipsometrischen
Dicke nicht größer als
6,7 nm. Ohne den Geltungsbereich der Erfindung einzuschränken, nimmt man
an, dass die größere Zunahme
der ellipsometrischen Dicke bei Verwendung des Affinitätsmikrokontakt-Druckens wahrscheinlich
die Folge einer höheren
Packungsdichte des Anti-Biotin-IgG
auf dem Affinitätsstempel
im Vergleich zu der direkten Adsorption von Anti-Biotin-IgG ist.
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Um
die Wirkung von Säurebehandlung
auf den Transfer von Proteinen von dem Affinitätsstempel zu testen, variierte
man die Konzentration der Säurebehandlung
und maß die
ellipsometrische Dicke. Die Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke für
Affinitätsmikrokontakt-Drucken
von Anti-Biotin-IgG auf mit einem Amin abschließende SAMs, die mit 0, 0,1
und 1 N HCl vorbehandelt worden waren, war 7,4, 10,8 bzw. 13,4 ± 0,4 nm.
Daraus wurde geschlussfolgert, dass eine Erhöhung der Konzentration der
Säurevorbehandlung
der mit einem Amin abschließenden
SAMs die Menge an Protein erhöht,
die auf das Substrat transferiert wird.
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Beispiel
3 Ausrichtungen von Flüssigkristallen
auf Affinitätsmikrokontaktgedruckte
Proteine. Als nächstes
wurden die Ausrichtungen von Flüssigkristallen
auf Proteinen untersucht, die auf mit einem Amin abschließenden SAMs
durch Affinitätsmikrokontakt-Drucken
abgeschieden worden waren. Der PDMS-Stempel, der für die Flüssigkristall-Experimente
verwendet wurde, besaß einen
Array von 300 × 300 μm großen quadratischen
Stiften. Unter Verwendung derselben Prozedur, die vorstehend beschrieben
ist, wurde der Stempel oxidiert und dann mit einem primären Amin
funktionalisiert. Biotinyliertes BSA wurde kovalent an dem Stempel befestigt.
Der Stempel wurde dann eingefärbt,
indem man einen Tropfen Anti-Biotin-IgG (1 mg/ml in PBS) für 5 Stunden
auf die Oberfläche
des Stempels setzte, dann für
15 Sekunden mit Waser spülte.
Der Stempel wurde dann für
30 Sekunden mit der mit einem Amin abschließenden SAM in Kontakt gebracht.
Der Flüssigkristall 5CB
wurde dann zum Nachweis des Proteins zwischen die beiden Oberflächen eingebettet.
Die untere Oberfläche
der Flüssigkristall-Zelle
war die mit einem Amin abschließende
SAM, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden war und die mit Antikörper Affinitätsmikrokontakt-bedruckt
worden war. Die obere Oberfläche
war OTS, das eine homöotrope
Anordnung von 5CB ergibt.
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4.1A ist eine optische Aufnahme von Flüssigkristall,
der von einer Oberfläche
getragen wird, die mit Anti-Biotin-IgG gestempelt und langsam über 1 Stunde
von 36°C
auf 33°C
abgekühlt
worden ist. Die Probe wurde langsam abgekühlt, da eine schnelle Abkühlung auf
Raumtemperatur zu mehr Defektlinien führt. Bei einer Ausrichtung
der Probe auf dem Objekttisch von 0° sah man einen Array aus grünen Quadraten.
Die Ausrichtung der Probe auf dem Objekttisch ist der Winkel zwischen
der Einfallsrichtung von schief abgeschienem Gold (maximale Rauheit
der Goldoberfläche)
und dem unteren Polarisator an dem Polarisationslichtmikroskop. Der
Hintergrund bei einer Ausrichtung der Probe von 0° ist schwarz.
Bei einer Ausrichtung der Probe von 45° weist der Array der grünen Quadrate
einige dunkle Bereiche auf und der Hintergrund ist insgesamt grün. Da die
Quadrate dieselbe Größe haben
wie die Stifte auf dem Affinitätsstempel
nimmt man an, dass diese Bereiche Anti-Biotin-IgG immobilisiert
haben. Die dunklen Bereiche werden so interpretiert, dass sie gleichmäßige Anordnung
des Flüssigkristalls
auf der mit einem Amin abschließenden
SAM in derselben Richtung anzeigen wie einer der Polarisatoren.
Unter Verwendung eines Michel-Levy-Diagramms kann man die effektive
Doppelbrechung (Δn
eff) des Flüssigkristalls aus der grünen Farbe
bestimmen. Die Dicke der Probe ist ~12 μm, demzufolge wurde die effektive
Doppelbrechung dieser Probe aus dem Michel-Levy-Diagramm mit ~0,065
bestimmt. Der Neigungswinkel des 5CB auf der mit einem Amin abschließenden SAM
wurde berechnet, indem man mit einer Beschreibung der effektiven
Doppelbrechung, Δn
eff, eines geneigten doppelbrechenden Materials
begann (Van Doorn et al., Influence of the Device Parameters an
the Performance of Twisted-Nematic Liquid-Crystal Matrix Displays
in The Physics and Chemistry of Liquid Crystal Devices; Plenum Press,
New York, 1980),
Gleichung
1 wobei n|| = 1,7110 und n
⏊ =
1,5296 die Refraktionsindices parallel bzw. senkrecht zur optischen
Achse von 5CB bei 23°C
sind. θ ist
der Neigungswinkel von 5CB, gemessen relativ zur Normalen der Oberfläche.
-
Gleichung
2 folgt aus der Annahme, dass der Neigungswinkel von 5CB linear
von der OTS-Oberfläche (θ1 = 0) zu der Goldoberfläche variiert, die mit einer
mit einem Amin abschließenden
SAM (θ2) bedeckt ist. In Gleichung 2 ist d die
Dicke des Films von 5CB (~12 μm)
und z die Position innerhalb des 5CB, wobei z = 0 die OTS-5CB-Grenzfläche repräsentiert.
-
-
Indem
man Gleichung 2 in Gleichung 1 einsetzt, gefolgt von Integration
von Gleichung 1 über
den Film, kann die effektive Doppelbrechung von
Gleichung
3 des 5CB-Films mit Hilfe von Gleichung 3 abgeschätzt werden.
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Für eine effektive
Doppelbrechung von ~0,065, berechnet sich der Neigungswinkel von
5CB auf der mit einem Amin abschließenden SAM mit ~70° von der
Normalen der Oberfläche.
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4.1B zeigt die optische Aufnahme der Probe in 4.1A nach Erhitzen für 8 Stunden in einem 36°C warmen
Ofen. In 4.1B wurde einer Veränderung
in der Ausrichtung des Flüssigkristalls
auf der mit einem Amin abschließenden
SAM, die nicht mir Protein bedeckt war, von einer fast planaren
(~70°) zu
einer homöotropen
Anordnung (~0°)
beobachtet. Der durchgehend schwarze Hintergrund bei allen Ausrichtungen der
Probe auf dem Objekttisch ist ein Hinweis auf eine homöotrope Anordnung.
Die homöotrope
Anordnung wurde auch durch Konoskopie bestätigt.
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In
diesem Beispiel wird auch untersucht, wie sich die Verankerung des
Flüssigkristalls über die
Zeit verändert. 3 zeigt die zeitliche Entwicklung einer
Probe mit Anti-Biotin-IgG, das mittels Affinitätsmikrokontakt-Drucken gedruckt
worden ist. Mit zunehmender Zeit im Ofen (5 und 7 Stunden) war eine
Veränderung der Farbe
des Hintergrunds (mit einem Amin abschließende SAM, die mit 0,1 N HCl
vorbehandelt worden war) von grün
zu gelb zu sehen. Die Veränderung
von grün
zu gelb entspricht einer Veränderung
hin zu Farben niedrigerer Ordnung auf dem Michel-Levy-Diagramm.
Da sich die Dicke der Probe nicht verändert (~12 μm dicke Spacer), wurde diese
Farbveränderung
einer Veränderung
in der effektiven Doppelbrechung von ~0,065 auf ~0,02 zugeschrieben.
Dies entspricht einer Veränderung
in dem Neigungswinkel relativ zur Normalen der Oberfläche von
~70° auf
~35° auf
der mit einem Amin abschließenden
SAM. Für
Zeiten von mehr als 10 Stunden bei 36°C ist die Anordnung des Flüssigkristalls
in den Breichen, die kein Protein aufweisen, homöotrop (0° Neigungswinkel). 3.2 ist ein direkter Vergleich, der die Wirkung
von Erhitzen der Flüssigkristall-Zelle
für 10
Stunden bei 37°C
auf die Gleichmäßigkeit
der Ausrichtung des Flüssigkristalls
zeigt. In A) wurde die optische Aufnahme 1 Stunde nach der Herstellung
der Flüssigkristall-Zelle
gemacht. B) zeigt die optische Aufnahme derselben Flüssigkristall-Zelle
nach Erhitzen der Probe für
10 Stunden bei 37°C.
Wie vorstehend diskutiert, nimmt man an, dass dieser Übergang
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung auf der mit einem Amin abschließenden SAM durch die Bildung
einer elektrischen Doppelschicht verursacht wird.
-
Um
zu bestätigen,
dass der in 3 zu sehende optische
Kontrast auf die spezifische Bindung von Anti-Biotin-IgG an biotinyliertes
BSA und Transfer auf das Goldsubstrat zurückzuführen war, wurde ein Kontrollexperiment
durchgeführt.
In dem Kontrollexperiment wurde ein Affinitätsstempel mit biotinyliertem
BSA eingefärbt,
indem ein Tropfen von nicht-spezifischem Antikörper (Anti-Ziege-IgG, 1 mg/ml
in PBS) für
5 Std. auf die Oberfläche
des Stempels aufgebracht wurde. Der mit Anti-Ziege-IgG eingefärbte Stempel wurde dann auf dieselbe
Weise gedruckt wie der mit Anti-Biotin-IgG eingefärbte Stempel. 4.1C zeigt die optische Aufnahme des Kontrollexperiments.
Bei einer Probenausrichtung von 0° ist
die gesamte Aufnahme schwarz. Bei einer Probenausrichtung von 45° ist die
gesamte Aufnahme grün.
Die Bereiche, die mit dem Stempel in Kontakt gewesen sind, zeigen
dieselbe Anordnung des Flüssigkristalls
wie jene Regionen, die nicht mit dem Affinitätsstempel in Kontakt gewesen
sind. Dieses Ergebnis stützt
die Schlussfolgerung, dass der in 3 zu
sehende Kontrast auf Anti-Biotin-IgG zurückzuführen ist, das auf die Oberfläche gedruckt
wurde.
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4.1D zeigt die optische Aufnahme der Probe in 4.1C nach Erhitzen für 8 Stunden bei 36°C. Wieder
wurde ein Übergang
einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung beobachtet, die mittels Konoskopie bestätigt wurde.
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Aus
den Ergebnissen in 4 schlussfolgerte man, dass
Antikörper
spezifisch eingefangen und auf Goldsubstrate gedruckt werden können, die
mit mit einem Amin abschließenden
SAMs bedeckt sind, die mit 0,1 N HCl vorbehandelt worden sind, und
dass die Anwesenheit von spezifischem Antikörper mit Flüssigkristallen nachgewiesen
werden kann. 4.2 zeigt einen direkten Vergleich
des spezifischen Einfangs gegenüber
der Kontrolle.
-
Beispiel
4 Reaktion der Ausrichtung des Flüssigkristalls auf Mikrokontaktgedruckte
Proteine. Eine genaue Beobachtung der 3 und 4 weist
auf eine gewisse Gleichmäßigkeit
der Reaktion des Flüssigkristalls
innerhalb der Bereiche Mikrokontakt-gedruckter Proteine hin. Man
stellte die Hypothese auf, dass Affinitätsmikrokontakt-Drucken eine
Ausrichtung des Proteins bereitstellen könnte. Um die Möglichkeit
einer Ausrichtung des Proteins zu untersuchen, wurde die Reaktion
des Flüssigkristalls
auf Affinitätsmikrokontakt-gedruckte
Proteine und Mikrokontaktgedruckte Proteine verglichen. Man nahm
an, dass die Reaktion des Flüssigkristalls
auf Mikrokontakt-gedruckte Proteine auf Grund einer geringeren Ausrichtung
der Proteine weniger gleichmäßig wäre. Aus 5.1 kann man sehen, dass die Reaktion des Flüssigkristalls
für sowohl
Affinitätsmikrokontakt-Drucken
als auch Mikrokontakt-Drucken sehr ähnlich ist. Bei einer Probenausrichtung
von 0° und 90° ist der
Hintergrund schwarz und die Quadrate sind grün. Bei einer Rotation der Probe
auf dem Objekttisch beobachtete man, dass die grünen Quadrate dunkler wurden,
wobei ein Maximum der Dunkelheit bei einer Probenausrichtung von
~60° auftrat.
Der Hintergrund ist am hellsten bei einer Probenausrichtung von
~45°. Daraus
folgt, dass das gestempelte Protein (Affinitätsmikrokontakt-gedruckt oder
Mikrokontaktgedruckt) dem Flüssigkristall
eine gewisse Ausrichtung gibt und dass die Reaktion des Flüssigkristalls
auf Affinitätsmikrokontakt-gedruckte
und Mikrokontakt-gedruckte Proteine sehr ähnlich ist. 5.2 ist ein Vergleich der Flüssigkristall-Aufnahmen für IgGs,
die mittels Affinitätskontakt-Drucken
und mittels Mikrokontakt-Drucken gestempelt worden sind. In 5.2A sind die Bereiche mit Proteinen,
die Affinitätskontakt-gedruckt
wurden, ziemlich gleichmäßig in ihrer
azimuthalen Ausrichtung. In 5.2B sind
die Bereiche mit Proteinen, die Mikrokontakt-gedruckt wurden, ungeordnet
in ihrer azimuthalen Ausrichtung.
-
Beispiel
5 Affinitätsmikrokontakt-Drucken
von Proteinen auf isotropes Gold und Glas. Man stellte die Hypothese
auf, dass das anisotrope Gold die gleichmäßige Ausrichtung des Flüssigkristalls
beeinflussen könnte.
Um den Einfluss des anisotropen Goldes auf die Ausrichtung des Flüssigkristalls
in den Bereichen mit gestempelten Protein auszuschließen und
dadurch zu untersuchen, ob das gestempelte Protein den Flüssigkristall
ausrichten kann, führte
man Mikrokontakt-Drucken
auf isotropes Gold und Glas durch. Das isotrope Gold wird mit einem
Einfallswinkel von 0° von
der Normalen abgeschieden, was keine Anisotropie ergibt und daher
keine gleichmäßige Ausrichtung
zu dem Flüssigkristall.
Das isotrope Gold wurde mit derselben mit einem Amin abschließenden SAM
funktionalisiert, dann mit 0,1 N HCl vorbehandelt. Anti-Biotin-IgG
wurde auf diese Oberfläche
Mikrokontaktgedruckt und mit Flüssigkristallen
abgebildet. Die Reaktion des Flüssigkristalls war
sehr ähnlich
zu der Reaktion, die in den 3, 4A und 5 gezeigt
ist. Anti-Biotin-IgG
wurde auch auf Glas Mikrokontakt-gedruckt, das mit Aminopropyltriethoxysilan
funktionalisiert war. Bei kurzen Zeiten (< 20 Stunden) war die Reaktion des Flüssigkristalls
in Bereichen mit gestempeltem Protein ähnlich wie in den Bereichen ohne
gestempeltes Protein (nicht gleichmäßige, planare Anordnung). Bei
längeren
Zeiten (> 20 Stunden)
wurden die Bereiche mit gestempeltem Protein deutlicher sichtbar,
weil der Hintergrund zu einer homöotropen Anordnung überging
(wie 3). Der vollständige Übergang
zu einer homöotropen
Anordnung war für
das Glas viel langsamer als für
das Gold (~8 Stunden gegenüber
~8 Tagen). Demnach gibt es keinen Hinweis darauf, dass das gestempelte
Protein dem Flüssigkristall
eine gewisse Ausrichtung gibt. Es folgt jedoch die Schlussfolgerung,
dass der Proteinnachweis mit Flüssigkristallen
durch Ausnutzen des Übergangs
zu einer homöotropen
Anordnung auf mit einem Amin abschließenden Einzelschichten nicht
auf schief abgeschiedenes Gold beschränkt ist, sondern auch auf isotropem
Gold und Glas durchgeführt
werden kann, das mit primären
Aminen funktionalisiert ist.
-
Beispiel
6 Wiederverwendung von Affinitätsstempeln.
Frühere
Arbeiten haben gezeigt, dass Affinitätsstempel wiederverwendbar
sind. Bernard et al., Nat Biotechnol 2001, 19, 866–869. Um
die Wiederverwendbarkeit der Affinitätsstempel mit biotinyliertem
BSA zu testen, wurde der Stempel zwei weitere Male mit Anti-Biotin-IgG wiederbeladen
(wiedereingefärbt). 6 zeigt die Reaktion des Flüssigkristalls
auf die erste, zweite und dritte Verwendung eines Affinitätsstempels.
Abgesehen von den unterschiedlichen Farben sind die Aufnahmen für die erste,
zweite und dritte Verwendung sehr ähnlich. Man stellte mehrere
Hypothesen bezüglich möglicher
Gründe
für die
unterschiedlichen Farben auf. Die unterschiedlichen Farben könnten die
Folge von Unterschieden in der Dicke der Zelle, von Unterschieden
in der Säurevorbehandlung
oder von Unterschieden in der Menge von Protein auf der Oberfläche sein.
Es wurde beobachtet, dass die Hintergrundfarbe bei Aufnahmen, die
nach 1 Stunde gemacht wurden (nicht > 10 Stunden, wie in 6 gezeigt)
für eine
gegebene Probe dieselbe ist wie die Farbe in den Quadraten. Dies
ist ein Hinweis darauf, dass die Farbveränderung unabhängig davon
ist, ob der Bereich Protein aufweist oder nicht. Es ist auch möglich, dass
das Protein die Amin-SAM vor dem Flüssigkristall maskiert und dass
diese Maskierung der Grund dafür
ist, warum in den Bereichen, die Proteine aufweisen, keine Veränderung
von einer planaren zu einer homöotropen
Anordnung auftritt. Man nimmt daher an, dass die unterschiedlichen
Farben die Folge von kleinen Unterschieden in der Zelldicke sind.
Unter Annahme einer konstanten effektiven Doppelbrechung von 0,065
wurden die Unterschiede in der Zelldicke aus dem Michel-Levy-Diagramm
mit 12 ± 1 μm berrechnet.
Demzufolge zeigt 6, dass die Affinitätsstempel
mit dem biotinylierten BSA wiederverwendbar sind.
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Die
Wiederverwendbarkeit der Affinitätsstempel
mit biotinyliertem BSA wurde auch durch Ellipsometrie bestätigt. Die
Veränderung
in der ellipsometrischen Dicke wurde für die erste, zweite und dritte
Verwendung des Stempels mit 10,8, 8,5 bzw. 8,3 ± 0,4 nm gemessen. Ein direkter
Vergleich ist in 6B gezeigt. Für das Kontrollexperiment
des Stempelns von Anti-Ziege-IgG war die Veränderung in der ellipsometrischen
Dicke für die
erste, zweite und dritte Verwendung des Stempels 2,3, 1,5 bzw. 1,2 ± 0,2 nm.
Diese Ergebnisse bestätigen die
Wiederverwendbarkeit der Affinitätsstempel.
Die Ellipsometrie-Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass die Menge
von nicht-spezifisch transferiertem Protein nach der ersten Verwendung
des Stempels verringert ist, was früher beobachtet worden ist.
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In 7 ist
der Übergang
des Flüssigkristalls
von planar zu homöotrop
für die
Bereiche der mit 0,1 M HCl behandelten Amin-SAM zu sehen, die nicht
mit Protein bedeckt sind. Der Übergang
erfolgt gewöhnlich
~2 Tage nach Herstellung der Flüssigkristall-Zelle.
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Beispiel 7 Untersuchung von herkömmlichen
Prozeduren, die verwendet werden, um Proteine durch Affinitätsmikrokontakt-Drucken
zu strukturieren.
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Affinitätsstempel
wurden durch kovalente Bindung von biotinyliertem Rinderserumalbumin
an die Oberfläche
eines PDMS-Stempels hergestellt (siehe Material und Methoden). Nach
Inkubation einer wässrigen
Lösung
von Anti-Biotin-IgG
auf der Oberfläche
des Stempels wurde die Oberfläche
des Stempels mit wässrigem
Puffer gespült
und dann mit einem Goldfilm in Kontakt gebracht, der mit NH2(CH2)2SH
funktionalisiert war. Die Goldfilme wurden mittels physikalischer
Aufdampfung bei einem schiefen Einfallswinkel hergestellt. Die schiefe
Abscheidung von Goldfilmen führt
zur Einführung
einer Struktur in dem Goldfilm in Schichtebene, was eine gleichmäßige azimuthale
Anordnung des Flüssigkristalls
verursacht, wie früher
beschrieben. Der Stempel wurde mit der Oberfläche in Kontakt gebracht, indem
man einen Rand des Stempels mit der Oberfläche in Kontakt brachte und
den Rest des Stempels bis zum Kontakt herabließ. Nach dem Kontakt löste man den
Stempel von der Oberfläche
in einer Richtung ab, die entgegengesetzt zu der war, die verwendet
worden war, um den Stempel mit der Oberfläche in Kontakt zu bringen.
Nach dem Transfer des Proteins wurde die bestempelte Oberfläche mit
einem Abstandshalter (ein dünner
Streifen von Mylar mit einer Dicke von ~13 μm) auf einen Glas-Objektträger montiert,
der mit Octyltrichlorsilan behandelt worden war (um eine senkrechte oder
homöotrope
Verankerung des Flüssigkristalls
zu bewirken) und der nematische Flüssigkristall 5CB wurde in den
Hohlraum eingebettet, der von den zwei Oberflächen begrenzt war.
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8A zeigt eine Serie von mikroskopischen
Aufnahmen mit polarisiertem Licht (Transmissionsmodus) des nematischen
Flüssigkristalls
(LC) 4-Cyano-4'-pentylbiphenyl (5CB)
in Kontakt mit dem Affinitätsmikrokontakt-gedruckten
Anti-Bi-IgG als
eine Funktion der Ausrichtung der Probe relativ zu den gekreuzten
Polarisatoren. Die ellipsometrische Dicke des Anti-Bi-IgG, der auf
die mit einem Amin abschließende
Oberfläche transferiert
worden war, war ~10 nm. Eine genaue Untersuchung der 8A zeigt, dass die optischen Eigenschaften
des LC in Bereichen der Oberfläche,
die frei von Antikörper
sind, schwarz sind, und grün
in den quadratischen Bereichen der Oberfläche, die strukturierten Antikörper tragen,
wenn die azimuthale Ausrichtung der Probe relativ zu den gekreuzten
Polarisatoren entweder 0° oder
90° ist
(entsprechend der Anordnung der azimuthalen Richtung der Goldabscheidung
zu entweder dem Analysator oder dem Polarisator der gekreuzten Polarisatoren).
Dieses Ergebnis legt den Schluss nahe, dass die azimuthale Ausrichtung
des Flüssigkristalls auf
den Bereichen der Oberfläche,
die mit Antikörper
bedruckt sind, verschieden von der azimuthalen Ausrichtung auf den
Bereichen der Oberfläche
ist, die frei von Antikörper
sind. 8A zeigt auch, dass eine Rotation der
Probe weg von 0° und
90° zu einer
Abdunklung der optischen Eigenschaften des LC auf dem gedruckten Antikörper führt, wobei
ein Maximum der Dunkelheit bei einer Probenausrichtung von ~45° auftritt.
Dieses Ergebnis legt den Schluss nahe, dass die azimuthale Ausrichtung
des LC auf dem gedruckten Antikörper
nicht zufällig
ist, sondern um einen azimuthalen Winkel von ~45° in Bezug auf die Richtung der
Goldausscheidung verteilt ist. Diese Schlussfolgerung wird durch
Messungen der Intensität
des Lichts unterstützt,
das durch den Flüssigkristall
in Bereiche der Oberfläche,
die Affinitätsmikrokontakt-gedruckten
Antikörper
tragen, und in Bereiche, die frei von Antikörper sind, durchgeleitet wird
(8C). Die Erfinder bestimmten, dass
die bevorzugte azimuthale Ausrichtung des Flüssigkristalls innerhalb von ±20° von der
Richtung des Kontakts des Stempels mit der Oberfläche liegt.
Die Erfinder stellten auch fest, dass Mikrokontakt-Drucken von Antikörper von
einem PDMS-Stempel
zu einer bevorzugten Ausrichtung von LC in Kontakt mit dem gedruckten
Antikörper
führt (8B und 8D).
Die Erfinder schließen
daraus, dass das gedruckte Protein (mittels Affinitätsmikrokontakt-Drucken
oder mittels Mikrokontakt-Drucken)
auf dem schief abgeschiedenen Gold dem Flüssigkristall eine lokal bevorzugte
azimuthale Ausrichtung gibt und dass die Reaktion des Flüssigkristalls
auf Affinitätsmikrokontakt-gedrucktes
Protein und auf Mikrokontakt-gedrucktes Protein ähnlich ist.
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Beispiel 8 Verwendung von zylindrischen
Stempeln zur Kontrolle der Richtung des Kontakts zwischen dem Stempel
und der Oberfläche
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Während die
Ergebnisse von Beispiel 7 den Schluss nahelegen, dass sowohl Affinitätsmikrokontakt-Drucken
als auch Mikrokontakt-Drucken zu Proteinen führen, die mit bevorzugten azimuthalen
Ausrichtungen abgeschieden werden, haben die Erfinder Unterschiede
von ±20° zwischen
der scheinbaren Richtung des Kontakts des Stempels mit der Oberfläche und
der azimuthalen Ausrichtung des LC beobachtet. Um die Richtung des
Kontakts des Stempels mit der Oberfläche besser zu steuern und somit
dessen Rolle bei der Vorgabe der beobachteten azimuthalen Anordnung
des LC zu testen, haben die Erfinder die Verwendung eines zylindrischen
Stempels eingeführt
(9). Man hat zylindrische Stempel in der Vergangenheit
verwendet, um eine kontinuierliche Bearbeitung und ein kontinuierliches
Stempeln über
große
Flächen
zu ermöglichen.
In diesem Beispiel wurden zylindrische Stempel ausgenutzt, um die
azimuthale Organisation der strukturierten Spezies auf der molekularen
Ebene zu definieren.
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10 zeigt optische Aufnahmen von nematischem 5CB,
das von einem mit Amin funktionalisierten Goldfilm (schief abgeschieden)
getragen wird, auf den mit einem zylindrischen Stempel IgG Mikrokontakt-gedruckt
war. Eine genaue Untersuchung von 10A und 10B zeigt, dass die azimuthale Ausrichtung
des Flüssigkristalls
während
des Transfers des Antikörpers
auf die Oberfläche
eng der azimuthalen Richtung der Bewegung des zylindrischen Stempels
folgt. In Abwesenheit eines strukturierten Antikörpers folgt die azimuthale Ausrichtung
des LC derjenigen, die durch die Struktur des schief abgeschiedenen
Goldfilms vorgegeben ist. Eine Messung der Intensitäts des Lichts,
das durch den LC in Anwesenheit und in Abwesenheit des gedruckten Proteins
hindurchgeleitet wird, bestätigt
diese Schlussfolgerungen (3C). Ein
Vergleich der 10C mit den 8C und 8D zeigt
auch, dass die Gleichmäßigkeit
der Anordnung des LC, wie sie durch das Ausmaß der Modulation der Intensität des Lichts
charakterisiert ist, das durch den LC während der Rotation der Probe hindurchgeleitet
wird, im Vergleich zu den herkömmlichen
Prozeduren (8C und 8D)
wesentlich besser ist, wenn das Protein von dem zylindrischen Stempel
an die Oberfläche
abgegeben wird (10C). Wenn man sie,
kombiniert, weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass die azimuthale
Ausrichtung der Antikörper
gesteuert werden kann, indem man zylindrische Stempel verwendet,
um den Antikörper
an die Oberfläche
abzugeben.
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Obwohl
die in den vorstehend beschriebenen Experimenten verwendeten Goldfilme
unter Verwendung von schiefer Abscheidung von Gold hergestellt waren,
stellten die Erfinder die Hypothese auf, dass Mikrokontakt-Drucken
von IgG eine bevorzugte azimuthale Ausrichtung von IgG auf Oberflächen induzieren
sollte, die keine zugrundeliegende Anisotropie besitzen. Die Erfinder
testeten diese Behauptung, indem sie Antikörper auf Goldfilme Mikrokontakt-druckten,
die unter einem normalen Einfallswinkel auf das Silica-Substrat abgeschieden
worden waren. Eine genaue Untersuchung der 11A und
B bestätigt,
dass der LC auf diesen Oberflächen
in Bereichen, die frei von Antikörper
sind, eine zufällige
azimuthale Ausrichtung annimmt. Im Gegensatz dazu richtet sich der
LC, der auf dem gedruckten IgG gelagert ist, in einer bevorzugten
Richtung aus, die durch die Richtung des Kontakts des zylindrischen
Stempels mit dem Goldfilm definiert ist. Quantitative Messungen
der Transmission von polarisiertem Licht durch den LC bestätigen, dass
in Abwesenheit von gedrucktem IgG keine bevorzugte Ausrichtung des
LC auf den Goldfilmen vorliegt, aber dass es eine bevorzugte Ausrichtung
auf den Bereichen der Oberfläche
gibt, die mit gedrucktem IgG bedeckt sind (11B).
Diese Messungen zeigen auch, dass die Gleichmäßigkeit der Anordnung des LC
auf Antikörper,
der auf Goldfilme gedruckt ist, die in einem normalen Einfallswinkel
(11B) und in einem schiefen Einfallswinkel (10C) abgeschieden worden sind, ähnlich ist.
Schließlich
merken die Erfinder an, dass sie auch die bevorzugte azimuthale
Ausrichtung von LCs auf anderen Mikrokontakt-gedruckten Proteinen
als IgGs beobachtet haben. Zum Beispiel bewirkt Mikrokontakt-gedrucktes
BSA, dass nematische Phasen von 5CB eine gleichmäßige azimuthale Ausrichtung
annehmen.
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Beispiel 9 Im Multiplexverfahren durchgeführter und
quantitativer Proteinnachweis mit Affinitätsmikrokontakt-gedruckten Mikroarrays
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Um
einen Mikroarray für
Affinitätsmikrokontakt-Drucken
zu erzeugen, werden PDMS-Stempel hergestellt, indem man Sylgard
184 auf eine flache Siliziumvorlage gießt, die mit (Tridecafluor-1,1,2,2,-tetrahydrooctyl)-1-trichlorsilan
silanisiert ist.
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Nach
Aushärten über Nacht
bei 80°C
wird das PDMS mit einem Sauerstoffplasma (Plasma Etch PE-200, 8
sccm, 20 Sekunden, 100 W) oxidiert. Das oxidierte PDMS wird durch
Eintauchen für
1 Stunde bei 80°C
in eine wässrige
Lösung,
die 10% APES enthält,
mit einem primären
Amin funktionalisiert. Die Oberfläche wird mit einer Carbonsäure funktionalisiert,
indem man sie in 0,1 M Bernsteinsäureanhydrid in DMF inkubiert (12
Min.), dann mit DMF spült
und in PBS lagert. Der Stempel wird mit NHS/EDC aktiviert und mit
PBS gespült. Der
Stempel wird auf einen Glas-Objektträger geklebt, um ihn an dem
GeneMachines OmniGrid Mikroarrayer zu befestigen. Der Mikroarrayer
wird dazu verwendet, um vier Arrays von 25 Punkten (5 Punkte pro
Antikörper) zu
erzeugen. Um zum Beispiel Proteine nachzuweisen, die an verschiedenen
Resten phosphoryliert sind, könnten
die folgenden Antikörper
in einem Array aufgebracht werden: pan-reaktiver 111.6 Ab (Lab Vision)
und phosphospezifische Antikörper
Anti-pY1068 (Biosource), Anti-pY1086 (Biosource), Anti-pY1148 (Biosource) und
Anti-pY1173 (Upstate). Glycerin (40%) wird zu den Antikörperlösungen hinzugegeben,
um die Verdunstung in dem Tröpfchen
zu verringern. Das PDMS wird für
10 Min. mit 1% BSA in PBS inaktiviert. Kleine Tropfen von WT (+
und – Behandlung
mit EGF)- und PAR (+ und – Behandlung
mit EGF)-Membranextrakten werden auf die vier Antikörper-Arrays
gegeben, die durch eine Silikondichtung oder einen hydrophoben Stift
getrennt sind, und werden für
6 Stunden bei 4°C
inkubiert. Der Stempel wird mit PBS mit 0,01% Triton X-100, mit
PBS und mit Wasser gespült.
Der Stempel wird mit einer Walze auf 30° schief abgeschiedenes Gold
gedruckt, das, wie in dem vorhergehenden Beispiel beschrieben, mit
einer mit einem Amin abschließenden
Einzelschicht funktionalisiert ist. Das gestempelte Protein wird
abgebildet, indem man 5CB zwischen das schief abgeschiedene Goldsubstrat
und einen mit OTS behandelten Glas-Objektträger einbringt. Aufnahmen werden
mit einer Digitalkamera gemacht, die auf einem Polarisationslichtmikroskop
montiert ist. Die Helligkeit der 5 Punkte wird gemittelt, um eine
quantitative Charakterisierung des Gesamt-EGFR und des phosphorylierten
EGFR von jedem der Membranextrakte zu ergeben.
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Beispiel 10 Bildgebung des Epidermalen
Wachstumsfaktor-Rezeptors mittels Affinitätsmikrokontakt-Drucken und
Flüssigkristall-Signalamplifikation.
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Prozedur:
Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) ist ein Transmembran-Glycoprotein,
das EGF-stimulierte Proteintyrosinkinase-Aktivität besitzt. Seine Überexpression
und Mutation sind mit vielen Krebsformen in Verbindung gebracht
worden. Das nachstehende Experiment zeigt eine Markierungs-freie Analysemethode,
die auf Affinitätsmikrokontakt-Drucken
(αCP) und
Flüssigkristallen
(LCs) basiert und mit der man EGFR aus Membranextrakten oder Zelllysaten
nachweisen kann, wobei geringe Probenmengen verwendet werden. Die
Funktionalisierung des PDMS-Stempels beginnt mit der Oxidation der
strukturierten Stempeloberfläche
mittels Plasma-Ätzen
(8 sccm, 20 s, 100 W), um eine dünne
Schicht Siliziumoxid zu bilden. Dann wurde eine Oberfläche mit
primärem
Amin erzeugt, indem man das oxidierte PDMS für 1 Stunde bei 80°C in eine
wässrige
Lösung
tauchte, die 10% 3-Aminopropyltriethoxysilan enthielt. Eine nucleophile
Ringöffnungsreaktion
zwischen dem Amin auf der Oberfläche
und 0,1 M Bernsteinsäureanhydrid
in N.N-Dimethylformamid für
10 Min. bei Raumtemperatur erzeugt eine mit Carbonsäure abschließende Oberfläche. Pan-reaktiver
Anti-EGFR 111.6 (1 mg/ml, LabVision) wurde dann mit einem NHS-EDC-Standardprotokoll
auf der Carbonsäure-Oberfläche immobilisiert.
Der EGFR wurde dann Affinitätseingefangen,
indem man einen kleinen Tropfen (~1 μl) Zellmembranextrakt, der entweder
von menschlichen epidermalen Karzinomzellen (A431), Mausfibroblasten,
in denen kein EGFR vorhanden war (B82L-parental), oder Mausfibroblasten
aufgereinigt worden war, die stabil menschlichen Wildtyp-EGFR exprimierten
(B82L-WT), auf die
mit Antikörper
modifizierte Oberfläche setzte
und 3–5
Stunden bei Raumtemperatur inkubierte. A431 und BL82-WT enthalten
etwa 1 Million EGFR-Moleküle/Zelle
bzw. 100.000 EGFR-Moleküle/Zelle.
Die Oberfläche
des Stempels wird gründlich
mit einer Lösung
mit einem grenzflächenaktiven
Mittel (0,01% Triton X-100 in PBS), PBS und MilliQ-Wasser gespült und unter
einem Strom von N2 getrocknet. Der Affinitäts-eingefangene
EGFR wird dann durch Kontakt-Drucken des Stempels auf das Substrat
auf die Oberfläche
transferiert, die eine mit einem Amin abschließende Einzelschicht präsentiert.
Mit einem Amin abschließende
selbstangeordnete Einzelschichten (SAMs) werden unmittelbar vor
dem Stempeln durch Eintauchen der Substrate für 15 s in 1 N wässrige HCl
mit HCl behandelt und dann unter einem Strom von N2 getrocknet.
Die bestempelte Oberfläche
wird mit einem Mikroskop mit gekreuzten Polarisatoren durch eine
optische Zelle beobachtet, die durch Einbringen von LC zwischen
eine mit Protein bestempelte Amin-SAM-Oberfläche und einen mit Octyltrichlorsilan
(OTS) behandelten Glas-Objektträger
hergestellt wurde. Eine schematische Darstellung dieser Prozedur
ist in 12A dargestellt.
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Alternatives
Verfahren: Nachstehend sind Reaktionsschemata diskutiert, die die
Schritte veranschaulichen, die bevorzugt in dem Prozess für kovalente
Immobilisierung eines mit einem Amin abschließenden Rezeptors auf einem
PDMS-Stempel über
eine durch Amin eingeleitete nucleophile Ringöffnungsreaktion verwendet werden.
Die Oberfläche
eines PDMS-Stempels wird zuerst mit O2-Plasma
oxidiert. Die oxidierte Oberfläche
wird dann mit 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan (GPS) durch Eintauchen
für 30
Mm. bei 40°C
in eine Lösung
von GPS (0,1% Vol./Vol. in wasserfreiem Toluol) umgesetzt. Die Oberfläche wird
dann mehrere Male in wasserfreiem Toluol gewaschen und für 20 Min.
in einem Ofen bei 110°C
ausgehärtet.
Anti-EGFR wird dann kovalent an die Epoxy-Gruppe an der Oberfläche gebunden,
indem man einen Tropfen von in PBS gelöstem Protein aufträgt. Die
Oberfläche
wird 1–2
Stunden in einer zugedeckten Petrischale inkubiert, die mit Wasser getränkte Baumwolle
enthält,
um eine gleichbleibende befeuchtete Umgebung aufrechtzuerhalten.
Der EGFR wird dann Affinitäts-eingefangen,
indem ein kleiner Tropfen (~1 μl)
von Zellmembranextrakt aufgebracht wird. Eine schematische Darstellung
dieser Prozedur ist in 12B dargestellt.
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Weiteres
alternatives Verfahren: Die Oberfläche eines PDMS-Stempels wird
zuerst mit O2-Plasma oxidiert. Die oxidierte
Oberfläche
wird für
2 Stunden bei 40°C
in Toluol-Lösung
inkubiert, die 3% Gew./Vol. 3-(Triethoxysilyl)propylisocyanat enthält. Die
Oberfläche
wird dann mit Toluol, Hexan und Ether gespült und gründlich unter einem Strom von
Stickstoff getrocknet. Ein Tröpfchen
von in PBS gelöstem
Rezeptorprotein wird auf eine mit Isocyanat derivatisierte Oberfläche aufgetragen.
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Die
Oberfläche
wird 1–2
Stunden in einer zugedeckten Petrischale inkubiert, die mit Wasser
getränkte Baumwolle
enthält
um eine gleichbleibende befeuchtete Umgebung aufrechtzuerhalten.
Der EGFR wird dann Affinitäts-eingefangen,
indem ein kleiner Tropfen (~1 μl)
Zellmembranextrakt aufgebracht wird. Eine schematische Darstellung
dieser Prozedur ist in 12C dargestellt.
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LC-Ergebnisse
von pan-reaktivem Anti-EGFR (111.6 Ab): 13 zeigt
die optische Aufnahmen (mit gekreuzten Polarisatoren) von nematischem
5CB, das von einer mit einem Amin abschließenden SAM getragen wurde,
die gedruckten EGFR präsentierte,
der aus Zellmembranextrakten (EGFR enthaltend (B82L-WT) und EGFR-frei
(B82L-parental)) Affinitäts-eingefangen
war. Die mit einem Amin abschließende SAM wurde von einem schief
abgeschiedenen Goldfilm getragen (untere Oberfläche) und die zweite Oberfläche war
ein mit OTS behandelter Glas-Objektträger (obere
Oberfläche).
Nach dem Drucken wurden die Substrate vor der Abbildung bei Raumtemperatur
bei 36°C
einem Annealing unterworfen („annealed"). Unmittelbar nach
dem Drucken zeigten A431-Proben eine Störung der LC-Anordnung in bedruckten Bereichen, wohingegen
Kontrollproben (B82L-parental) dies nicht taten. Nach einem Tag
Annealing („annealing") bei 36°C wurde die
Anordnung von LC nur in dem Hintergrundbereich der Oberfläche der
A431-Probe homöotrop.
Die LC-Strukturierung blieb für
mehr als eine Woche stabil. Für
die Kontrollprobe wurde die gesamte Oberfläche allmählich homöotrop, was bedeutete, dass
vernachlässigbare
Mengen von Protein durch Stempeln auf die Oberfläche transferiert worden waren.
Die homöotrope
Anordnung von LC auf den B82L-Parentalproben
wurde durch Konoskopie bestätigt.
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Ellipsometrie:
Der Transfer von EGFR von dem Affinitätsstempel auf die mit einem
Amin abschließende
SAM wurde mittels Ellipsometrie bestätigt. Die ellipsometrische
Dicke der Schicht des Affinitäts-eingefangenen
Proteins von A431 war ~3 nm dicker als von B82L-parental. Um zu
bestätigen,
dass die LC-Strukturierungen durch an der Oberfläche gebundenen EGFR erzeugt
wurden, wurde ein Sandwich-Assay
mit einem zweiten Antikörper
(Clon 199.12, LabVision) durchgeführt. 199.12 Ab und 111.6 Ab
binden an unterschiedliche Liganden-Bindungsstellen von EGFR. Die
Dicke der Schicht von 199.12 Ab, der von dem an die Oberfläche gebundenen EGFR
von A431 eingefangen worden war, war ~1,1 nm. Das Kontrollexperiment
mit B82L-parental zeigte keine Zunahme der Dicke nach Behandlung
mit 199.12 Ab. Die ellipsometrische Dicke der gedruckten Proteinschichten
auf der von flachen Goldsubstraten getragenen Amin-SAM wurde ebenfalls
gemessen. Die Dicken der gedruckten Proteinschichten von Wildtyp-Proben
mit einer Gesamt-Proteinkonzentration von 1 μg/ml waren ~1 nm höher als
die parentalen Proben.
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Quantifizierung
von gestempelten Proteinen: Die durch Stempeln auf die Amin-Oberfläche transferierten
Proteine wurden quantifiziert, indem die mittleren optischen Eigenschaften
des IC innerhalb der strukturierten Bereiche für jeden Fall gemessen wurden,
wobei man die Adobe Photoshop-Software verwendete. 14 zeigt, dass die Wildtyp-Proben eine hohe optische
Leistung zeigten, aber die Leuchtkraft in den gedruckten Bereichen
der parentalen Probe vernachlässigbar
war. Sie zeigt auch, dass das IC-Signal allmählich mit der Verringerung
der Gesamtkonzentration der Zellproteine abnahm. Das Verschwinden
des IC-Signals stützt
die Hypothese, dass die LC-Strukturierung auf Affinitäts-eingefangenen
EGFR zurückzuführen ist,
der auf die Oberfläche
gedruckt worden ist.
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Ergebnisse
vom phosphospezifischen Anti-EGFR (1068 Ab): Die Tyrosinphosphorylierung
von EGFR läuft
genau parallel zur Rezeptoraktivierung. Die Stimulation mit EGF
führt zur
Autophosphorylierung des Rezeptors auf der Tyrosinkinase-Domäne. Die
Verfügbarkeit
von Antikörpern,
die ausschließlich
mit verschiedenen Tyrosin-phosphorylierten Formen des Rezeptors
reagieren, ermöglicht
den Nachweis des aktivierten Rezeptors. 15 zeigt
die optischen Aufnahmen von nematischem 5CB, das auf einer mit einem
Amin abschließenden
SAM gelagert ist, die gedruckten EGFR präsentiert, der von 4 verschiedenen
Zellmembranextrakten Affinitäts-eingefangen
wurde: 1. B82L-WT mit EGF-Behandlung (5 Minuten) 2. B82L-WT ohne EGF-Behandlung
3. B82L-parental mit EGF-Behandlung (5 Minuten) 4. B82L-parental
ohne EGF-Behandlung. Pan-reaktiver Anti-EGFR (111.6 Ab) zeigt die
Störung
der LC-Anordnung für
beide Wildtyp-Proben, da er den Unterschied zwischen dem phosphorylierten
und nicht-phosphorylierten EGFR nicht nachweisen kann. Der phosphospezifische
Anti-EGFR (1068 Ab) zeigt jedoch die Störung der LC-Anordnung nur für die phosphorylierte Wildtyp-Probe. 16 zeigt für jeden Fall die mittlere optische
Reaktion von 5CB in dem Druckbereich.
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Hemmung
der Phosphorylierung: Biologische Signalprozesse werden häufig untersucht,
indem man das Netzwerk selektiv mit spezifischen Hemmstoffen stört. Derzeit
verfolgte Ansätze
in der Arzneistoffforschung für
mit EGFR assoziierte Krebsarten konzentrieren sich zumeist auf die
Hemmung der Tyrosinkinase-Aktivität. Diese Ansätze sind
jedoch durch die Unzulänglichkeiten
der existierenden Screeningverfahren behindert worden. Um zu untersuchen,
ob diese Analysemethode in Kombination mit Inhibitoren für diesen
Zweck eingesetzt werden könnte,
stellte man eine Reihe von Zellmembranextrakten her und behandelte
diese unterschiedlich mit Tyrosinkinaseinhibitor (AG1478) und EGF
(Tabelle 1). Tabelle 1. Wildtyp- und parentale Zellmembranextrakte
mit unterschiedlichen Behandlungen für eine Studie zum Nachweis
von CP-LC.
| Gesamtprotein
(μg/ml) | Hemmung
mit AG1478 (Minuten) | EGF-Behandlung (Minuten) |
WT
(1) | 2529 | X | X |
WT
(2) | 1641 | X | 5 |
WT
(3) | 1442 | 30 | X |
WT
(4) | 1923 | 30 | 5 |
Parental
(1) | 2005 | X | X |
Parental
(2) | 2274 | X | 5 |
Parental
(3) | 2086 | 30 | X |
Parental
(4) | 1987 | 30 | 5 |
-
IC-Ergebnisse
von dem Inhibitor: 17 zeigt die optischen Aufnahmen
von nematischem 5CB, das von einer mit einem Amin abschließenden SAM
getragen wurde, die gedruckten EGFR präsentierte, der von 8 verschiedenen
Zellmembranextrakten Affinitäts-eingefangen
wurde, wobei der phosphospezifische Anti-EGFR-1068Ab verwendet wurde.
Nur die Wildtyp-Probe (+EGF) zeigt die Störung der LC-Anordnung, was
bedeutet, dass die Behandlung mit dem Inhibitor AG1478 die Bindung
von EGF an den EGFR erfolgreich blockiert. Diese Ergebnisse zeigen
das Potenzial dieses Verfahrens auf, für die Charakterisierung der
Fähigkeit
von (gegen Tyrosinkinase gerichteten) Anti-Krebs-Mitteln, spezifisch
die EGFR-Funktion
abzuschwächen,
eingesetzt zu werden.
-
Beispiel 11. Verfahren zur Funktionalisierung
von PDMS-Stempeln mit mit Cystein abschließenden Peptiden
-
Bis
heute ist über
keine Verfahren zur Funktionalisierung von PDMS-Stempeln mit Peptidmaterialien berichtet
worden. Diese Stempel können
beim Einfangen von Proteinen eingesetzt werden, die eine Affinität für bekannte
Peptidsequenzen aus komplexen Gemischen (z. B. Zelllysaten) haben.
Die hergestellten Stempel müssen
auch Oberflächeneigenschaften
aufweisen, so dass ein effizienter Proteintransfer von dem Stempel auf
eine gewünschte
Oberfläche
erfolgen kann. Das vorliegende Beispiel stellt eine Beschreibung
einer geeigneten Chemie bereit, um Peptide kovalent an Stempeloberflächen zu
befestigen. Die Reihenfolge der chemischen Schritte ist in 18 schematisch dargestellt.
-
PDMS-Stempel
wurden unter Verwendung des Sylgard 184 Silicone Elastomen-Kit hergestellt
und für mindestens
12 Stunden bei 60°C
ausgehärtet.
Diese Stempel wurden für
20 Sekunden in einer Sauerstoffplasmakammer oxidiert und dann sofort
in eine 10%-ige Lösung
von Aminopropyltriethoxysilan (APTES) in verdünnter Essigsäure, pH
6,0, eingetaucht. Diese wurde für
eine Stunde auf 80°C
erwärmt.
Die Stempel wurden mit Wasser gespült und unter einem Strom von
Stickstoffgas getrocknet. Als nächstes
wurde die Stempeloberfläche
nacheinander für
15 Minuten mit einer 1 mM Lösung
von BS3 in Wasser und dann für
30 Minuten mit einer 2 mg/ml-Lösung
von BSA in PBS-Puffer behandelt.
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Das
kovalent gebundene BSA besitzt freie Amingruppen von Lysinresten,
die nicht in Kontakt mit dem Stempel sind. Demzufolge könnten diese
freien Amine dazu benutzt werden, Peptidmoleküle über einen heterobifunktionellen
Linker zu befestigen. Die Stempel wurden für 45 Minuten mit einer 2 mM
Lösung
von SSMCC in TEA-Puffer, pH 7,0, behandelt. Die Stempel wurden mit
Wasser gespült
und man führte
für 3 Stunden eine
250 μM Lösung von
Cystein-enthaltenden Peptiden in TEA- Puffer, pH 7,0, zu. Diese Stempel wurden
mit Wasser gespült
und dann für
nachfolgende Proteineinfangschritte eingesetzt.
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Beispiel 12. Einfangen und Freisetzung
Anti-pY-Zielantikörper
mittels mit Peptiden modifizierter Stempel
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Um
das Vorliegen eines phosphorylierten Peptids an der Oberfläche des
Stempels anzuzeigen, wurden phosphospezifische Antikörper eingesetzt,
die eine Affinität
nur für
Peptide aufweisen, die einen phosphorylierten Tyrosinrest enthalten,
wie z. B. das p-Src-tide, das die Aminosäuresequenz IYGEFKKKC (SEQ ID
NO: 1) umfasst und bei dem es sich um ein bekanntes Substrat für die Src-Proteinkinase
handelt. Siehe Houseman, B. T. et al., Langmuir 19: 1522–1531 (2003).
Posttranslationell modifiziertes Peptid II, das als (p)-Src-tide
bezeichnet wird, ist ein synthetisches Molekül (IpYGEFKKKC (SEQ ID NO: 2)),
das einen Phosphotyrosinrest (pY) umfasst, der die Modifikation
der Src-Proteinkinase nachahmt. Die Sequenzen dieser Moleküle wurden mittels
MALDI-TOF-Massenspektrometrie bestätigt. Eine C18-Umkehrphasen-HPLC-Analyse
zeigte, dass jedes Molekül
zu mehr als 98% rein war.
-
Das
vorliegende Beispiel zeigt die selektive Bindung dieses Antikörperproteins
an Stempel, die mit dem p-Src-tide modifiziert worden sind. Es wird
nicht beobachtet, dass Stempel, die mit dem Src-tide modifiziert
worden sind, irgendeinen Antikörper
einfangen.
-
Um
dieses Bindungsereignis zu verfolgen, wurde mit einem Fluorescein-Marker versehener
monoclonaler Antikörper
gegen Phosphotyrosin (Sigma) verwendet. Wie in 19 dargestellt, wurden sowohl mit Src-tide als
auch mit p-Src-tide
modifizierte Stempel (wie nach den vorstehenden Prozeduren hergestellt)
für 3 Stunden
mit verdünnten
Lösungen
von FITC-Anti-pY (10 μg/ml
in PBS-Puffer + 0,1% Triton X-100) in Kontakt gebracht. Diese Stempel
wurden dann für
10 Sekunden mit PBS-Puffer + 0,1% Triton X-100, dann für 1 Sekunde
mit Wasser gespült
und unter einem Strom von Stickstoffgas getrocknet.
-
Es
wurden Experimente geplant um zu testen, ob der gebundene Antikörper für einen
schlussendlichen Flüssigkristall-basierten
Nachweis auf SAM-Oberflächen
transferiert werden konnte. Es wurden mit einem Amin abschließende Einzelschichten
hergestellt, indem man schief abgeschiedene Goldoberflächen für 4 Stunden
in eine 2 mM Lösung
von 2-Mercaptoamin in Ethanol eintauchte. Diese Goldoberflächen wurden mit
reichlichen Mengen an Ethanol und Wasser gespült, dann getrocknet. Dann wurden
diese SAM-Oberflächen
für 15
Sekunden in 1N HCl eingetaucht und mit Stickstoffgas trocken geblasen.
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Man
brachte die getrockneten Stempel nach Behandlung mit dem FITC-Anti-pY für 30 Sekunden
mit den SAM-Oberflächen
in Kontakt. Die Intensität
der Fluoreszenz auf der Oberfläche
des Stempels wurde analysiert, um sowohl 1) die Menge an Protein,
die ursprünglich
von dem Stempel eingefangen worden war, und 2) die Menge an Protein
zu bestimmen, die auf die SAM-Oberfläche transferiert worden war,
wie in 20A schematisch dargestellt.
-
20B stellt zwei wichtige Ergebnisse dar,
wenn mit Peptid modifizierte Stempel eingesetzt werden. Erstens
ist die Menge an Protein (ein phosphospezifischer Antikörper), die
ursprünglich
an das p-Src-tide gebunden ist, wesentlich höher als die Menge an Protein,
die an die Oberfläche
des mit Src-tide modifizierten Stempels adsorbiert ist (Flächen, auf
die Pfeile gerichtet sind). Zweitens wird gezeigt, dass es möglich ist,
die Menge des Proteins zu verfolgen, die nach dem Kontakt des Stempels
mit der Nachweisoberfläche
von dem Stempel auf die Nachweisoberfläche transferiert worden ist.
Die Größe der Gold-SAM
war etwa 1/3 der Größe des Stempels;
dunkel gewordene Flecken, auf die das mit einem Fluoreszenz-Marker
versehene Protein transferiert worden ist.
-
Beispiel 13. Erzeugung von homöotropen
Ausrichtungen auf mit einem Amin abschließenden SAMs durch UV-Vorbehandlung
des Flüssigkristalls
-
Es
wurden Experimente durchgeführt,
um zu bestimmen, ob es möglich
war, eine Flüssigkristall-Praparation
vorzubehandeln, um homöotrope
Ausrichtungen auf mit einem Amin abschließenden SAMs zu erzeugen.
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Als
frische Chargen des 5CB zwischen einen mit OTS behandelten Glas-Objektträger und
eine mit einem Amin abschließende
SAM auf einer Goldoberfläche
eingebettet, wie in vorherigen Beispielen beschrieben, wurden, wurde
kein Übergang
zu einer homöotropen
Ausrichtung beobachtet, wie es bei weniger frischen Chargen der
Fall gewesen war (eine frische Charge war beispielsweise ungefähr 5 Monate
vor dem Verfallsdatum, wohingegen die weniger frische Charge weniger
als einen Monat von ihrem Verfallsdatum entfernt war). Im Allgemeinen
liefert eine Vorbehandlung des Flüssigkristalls ein gleichmäßiges Verhalten
des Kristalls für eine
längere
Zeit. Demzufolge behält
der Kristall seine homöotrope
Ausrichtung für
eine längere
Zeit nach einer Vorbehandlung bei. Man kann daher eine Vorbehandlung
der Kristalle durchführen,
wenn eine homöotrope Ausrichtung
für eine
längere
Zeit erwünscht
ist.
-
22A zeigt die gleichmäßige planare Ausrichtung des
frischen 5CB, das selbst nach 2 Wochen nich homöotrop wird. Das frische 5CB
wurde zwischen einem mit OTS behandelten Glas-Objektträger und
einer mit einem Amin abschließenden
SAM auf Gold (Einfallswinkel 30 Grad) eingebettet, die mit 1 M HCl
vorbehandelt worden war.
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Das
frische 5CB wurde für
4 Stunden in einem Glasgefäß mit UV-Licht
vorbehandelt, wobei eine Spectroline-Lampe der E-Serie mit Filter
(Modell EN280L, Westbury, NY) eingesetzt wurde. Die Lampe strahlt
bei 1,09 mW/cm2 in einem Wellenlängebereich
von 300–450
nm mit einem Peak bei 365 nm. Das UV-vorbehandelte 5CB wurde dann zwischen
OTS und der mit einem Amin abschließenden SAM auf Gold eingebettet,
die mit 1 M HCl vorbehandelt worden war. Die Ausrichtung des UV-vorbehandelten
5CB wird nach 2 Tagen teilweise homöotrop (siehe 22B).
-
Der
frische 5CB wurde auch für
24 Stunden in einem Glasgefäß mit UV-Licht vorbehandelt,
wobei die Spectroline-Lampe der E-Serie mit Filter eingesetzt wurde.
Das 5CB (24 Stunden UV-Vorbehandlung) wurde ebenfalls zwischen OTS
und der mit einem Amin abschließenden
SAM auf Gold eingebettet, die mit 1 M HCl vorbehandelt worden war.
Die Ausrichtung des 24 Std. UV-vorbehandelten 5CB war 10 Minuten
nach Bildung der Flüssigzelle
homöotrop
(siehe 22C).
-
Die
vorliegenden Zusammensetzungen und Kits können beliebige oder alle der
hierin beschriebenen Bestandteile aufweisen. Ebenso können die
vorliegenden Verfahren ausgeführt
werden, indem man beliebige der hierin beschriebenen Schritte durchführt, entweder
allein oder in verschiedenen Kombinationen. Ein Fachmann wird erkennen,
dass man sämtliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung mit allen anderen, geeigneten hierin
beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung verwenden kann. Darüber hinaus wird ein Fachmann
erkennen, dass die vorliegende Erfindung auch Variationen der vorliegenden
Zusammensetzungen, Kits und Verfahren umfasst, die spezifisch einen
oder mehrere der Bestandteile oder Schritte ausschließen, die
hierin beschrieben sind.
-
Wie
es einem Fachmann ersichtlich ist, umfassen alle hierin offenbarten
Bereiche für
beliebige Zwecke, insbesondere im Hinblick auf die Bereitstellung
einer schriftlichen Beschreibung, alle möglichen Unterbereiche und Kombinationen
von Unterbereichen davon. Es ist leicht zu erkennen, dass jeder
aufgeführte
Bereich denselben Bereich ausreichend beschreibt und befähigt, der
mindestens in gleiche Hälften,
Drittel, Viertel, Fünftel,
Zehntel etc. unterteilt ist. Als ein nicht beschränkendes
Beispiel kann jeder hierin diskutierte Bereich leicht in ein unteres
Drittel, ein mittleres Drittel und ein oberes Drittel etc. unterteilt
werden. Wie es einem Fachmann auf dem Gebiet ebenfalls ersichtlich
sein wird, umfasst jeder Ausdruck wie „bis zu", „mindestens", „größer als", „weniger/geringer
als", „mehr als" und dergleichen
die angegebene Zahl und bezieht sich auf Bereiche, die anschließend, wie
vorstehend beschrieben, in Unterbereiche unterteilt werden können. Auf
dieselbe Weise umfassen alle hierin offenbarten Verhältnisse
auch alle Unterverhältnisse,
die in das breiter gefasste Verhältnis
fallen.
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Ein
Fachmann auf dem Gebiet wird auch leicht erkennen, dass in Fällen, in
denen Mitglieder auf eine übliche
Weise in einer Gruppe wie z. B. einer Markush-Gruppe zusammengefasst werden, die vorliegende
Erfindung nicht nur die gesamte Gruppe umfasst, die als Ganzes aufgeführt ist,
sondern jedes einzelne Mitglied der Gruppe und alle möglichen
Untergruppen der Hauptgruppe. Demzufolge umfasst für alle Zwecke
die vorliegende Erfindung nicht nur die Hauptgruppe, sondern auch
die Hauptgruppe, in der eines oder mehrere der Gruppenmitglieder
nicht vorhanden sind. Die vorliegende Erfindung sieht auch den expliziten
Ausschluss von einem oder von mehreren der Gruppenmitglieder in
der Erfindung vor.
-
Sofern
nichts Anderweitiges angegeben ist, bedeutet „ein/eine oder „mindestens
ein/eine „ein/eine/eines
oder mehrere".
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Obwohl
bevorzugte Ausführungsformen
veranschaulicht und beschrieben worden sind, sollte es selbstverständlich sein,
dass Veränderungen
und Modifikationen daran gemäß üblicher
Fachkenntnis vorgenommen werden können, ohne von der Erfindung
in ihren weiter gefassten Aspekten, wie hierin beschrieben, abzuweichen.
-
Weiterhin
wird auf Folgendes Bezug genommen:
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