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Diese
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufreinigung und/oder Aufkonzentrierung
einer Lösung, wobei
die Vorrichtung ein Gehäuse
mit einer Gehäusewand,
die ein internes Volumen definiert, und ein poröses Medium in wenigstens einem
Teil des internen Volumens des Gehäuses umfasst, wobei das poröse Medium
eine fixierte Mischung aus Polymerpartikeln und Sorbenskügelchen
umfasst und Poren zwischen der Gehäusewand, den Polymerpartikeln
und den Sorbenskügelchen
oder irgendeiner Kombination von diesen definiert.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen
Vorrichtung, wobei das Verfahren das Bereitstellen einer Mischung
aus Polymerpartikeln und Sorbenskügelchen, das Injizieren einer Menge
der Mischung aus Polymerpartikeln und Sorbenskügelchen in das Gehäuse, die
ausreicht, wenigstens einen Teil des Gehäuses zu füllen, und das Fixieren der
Mischung aus Sorbenskügelchen
und Polymerpartikeln im Gehäuse
unter Bildung des besagten porösen
Mediums umfasst.
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Eine
Vorrichtung, wie sie oben definiert wurde, und ein Verfahren, wie
es oben definiert wurde, kennt man aus
US-B1-6200474 . Wie es in
dem besagten Dokument offenbart wurde, insbesondere unter Bezugnahme
auf das Beispiel 9, wird eine Mischung aus Polymerpartikeln und
Sorbenskügelchen
durch das Mischen der Polymerpartikel mit einem Mineralöl, das Erhitzen
der Mischung aus den Polymerpartikeln und dem Mineralöl auf eine
Temperatur über
der Schmelztemperatur der Polymerpartikel, so dass die Polymerpartikel
verflüssigt
werden, das Zugeben der Sorbenskügelchen
zu der Schmelze, sodass eine Mischung aus verflüssigten Polymerpartikeln und
Sorbenskügelchen
gebildet wird, und das Aufziehen der Schmelze in eine Pipettenspitze,
in der man die Schmelze sich anschließend auf Raumtemperatur abkühlen lässt, erzeugt.
Die Pipette wird zur Extraktion des Mineralöls in ein Methylenchloridbad
transferiert. Sie wird dann entnommen, das Methylenchlorid wird
ausgetrieben, und man lässt
sie an der Luft trocknen.
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WO 03/080211 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Festphasenextraktion (FPE) und ein Verfahren
zur Durchführung
einer FPE mittels der Vorrichtung. Die Vorrichtung enthält ein Bett aus
Sorbenspartikeln, das so zwischen zwei porösen Filterelementen in einer
konischen internen Vertiefung enthalten ist, dass der poröse Filter,
der stromabwärts
vom Sorbensbett gelegen ist, kleiner als der poröse Filter ist, der stromaufwärts vom Sorbensbett
gelegen ist. Die Vorrichtung schließt auch einen Reservoirabschnitt
ein, der stromaufwärts
vom größeren porösen Filter
gelegen ist, und eine Auslasstülle,
die stromabwärts
vorn kleineren porösen
Filter liegt. Die Tülle
leitet Flüssigkeiten,
die die Vorrichtung verlassen, in einen geeigneten Sammelbehälter. Die
porösen Filter
können
aus gesintertem Polyethylenmaterial bestehen. Die Sorbenspartikel
können
ein anorganisches Material wie SiO
2 sein,
und sie können
mit einer organischen funktionellen Gruppe, wie einer funktionellen C
2-C
22-Gruppe, vorzugsweise
einer funktionellen C
8-C
18-Gruppe,
behandelt worden sein.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Aufreinigung, Aufkonzentrierung und/oder größenbasierte Abtrennung biologischer
Zielmoleküle in
bzw. von einer Probe ist für
verschiedene molekularbiologische und biochemische Techniken von
Bedeutung. Zum Beispiel ist das Entsalzen von Peptidlösungen vor
einer Spektralanalyse kritisch für
die Empfindlichkeit und die Korrektheit der Analyse. Diese Zielsetzungen
gelten insbesondere für
Biomoleküle
enthaltende Proben mit kleineren Volumina, d. h. Probenlösungen im
Mikroliterbereich, oder für
verdünntere,
Biomoleküle enthaltende
Proben, d. h. Proben mit weniger als ungefähr 10 μg/ml des Zielbiomoleküls in der
Lösung.
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Die
herkömmlichen
Techniken zur Aufreinigung, Aufkonzentrierung und größenbasierten
Trennung sind auf verschiedene Filtrationstechniken und chromatografische
Techniken ausgerichtet. Zum Beispiel werden Proben auf eine vorgewählte Filtermembran
in einem Mikrozentrifugenröhrchen
aufgebracht oder gegeben, wobei die Filtermembran Porengrößen definiert,
die das Zielbiomolekül
darin hindern, durch den Filter gewaschen zu werden. Die Zentrifugation
des Mikrozentrifugenröhrchen
zwingt kleinere Moleküle
in der Probe dazu, durch die Poren des Filters zu treten, während die
Moleküle,
die größer (als
die Poren) sind, auf dem Filter zurückgehalten werden. Dieser Prozess
konzentriert und reinigt die Zielbiomoleküle auf und trennt sie letztlich
von anderen kleineren Bestandteilen ab. Diese Ultrafiltrationstechniken
erfordern allerdings häufig
lange Zentrifugations- oder Filtrationsaschritte für den Transport
der Probe durch die Filterporen. Weiterhin reagieren Ultrafiltrationsmembranen
sehr empfindlich auf die Viskosität, was häufig zu Problemen durch ein
Zusetzen führt.
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Unlängst ist
ein auf einer Polymermatrix basierender Pfropfen zur Abtrennung
und Aufkonzentrierung von Zielmolekülen von bzw. in einer Probe
entwickelt worden. Der Pfropfen wird durch das Gießen des
Polymers und des Materials der Sorbenskügelchen in ein geeignetes Gehäuse, zum
Beispiel eine Pipettenspitze, hergestellt. Siehe z. B. das zuvor erwähnte
US-Patent Nr. 6 200 474 .
Die durch den Gießprozess
erzeugte homogene Polymermatrix stellt ein zusammenhängendes
Polymermaterial bereit, das in der Lage ist, Partikel vom Sorbenstyp
zum umschließen,
wobei der gesamte Pfropfen eine Aufkonzentrierung, Aufreinigung
und Abtrennung des Zielbiomoleküls
bewirkt. Unglücklicherweise
erfordern auf einer Polymermatrix basierende Techniken jedoch lösemittelbasierte
Gießtechniken,
die häufig
Zeit, schädliche
Lösemittel
und eine spezielle Ausrüstung
zur Herstellung von Gehäusen
mit Pfropfen erfordern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung, wie sie oben definiert
wurde, bereitgestellt, wobei sie dadurch gekennzeichnet ist, dass
das poröse
Medium im Gehäuse
unter Einsatz von Temperaturen gesintert wird, die nicht über der
Schmelztemperatur der Polymerpartikel liegen.
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Somit
umfasst das poröse
Medium eine inhomogene Kombination aus Sorbenskügelchen und diskontinuierlichen
Polymerpartikeln. Das poröse
Medium kann zu ungefähr
30 Gew.-% bis ungefähr
70 Gew.-% aus Sorbenskügelchen
bestehen, auch wenn andere Bereiche als im Umfang der Erfindung
eingeschlossen betrachtet werden. Bei einer bestimmten Ausführungsform
umfasst das poröse
Medium ungefähr
50 Gew.-% Sorbenskügelchen
und 50 Gew.-% Polymerpartikel. Bei einigen Ausführungsformen umfassen die Polymerpartikel
Polyethylenkügelchen,
und die Sorbenskügelchen
umfassen ein derivatisiertes oder funktionalisiertes Siliciumdioxid.
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Bei
einigen Ausführungsformen
ist die Vorrichtung eine Pipettenspitze, vorzugsweise mit porösem Medium
mit einer Tiefe von ungefähr
1 bis 3 mm, auch wenn andere Tiefen als im Umfang der Erfindung
eingeschlossen betrachtet werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
Vorrichtung, wie sie oben definiert wurde, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischung durch ihr Sintern im Inneren des Gehäuses unter
Einsatz von Temperaturen, die nicht über der Schmelztemperatur der
Polymerpartikel liegen, fixiert wird.
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KUZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Ablaufschema, das ein Verfahren zur Herstellung eines ein poröses Medium
enthaltenden Gehäuses
veranschaulicht.
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2 ist
eine Querschnittsansicht eines Sinterblocks für den Einsatz in Ausführungsformen
der Erfindung.
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3 ist
ein Säulendiagramm,
das die Ergebnisse eines Coomassie-Blue-Bindungsassays zeigt, bei dem eine bestimmte
Menge GUR X120 und GUR 2122 mit 30, 50, 60 oder 70 Gew.-% C18-Siliciumdioxidpartikeln
zusammengegeben wird, um die Bindungskapazität dieser verschiedenen Zusammensetzungen
des porösen
Mediums zu testen.
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4 ist
ein Säulendiagramm,
das die Ergebnisse eines Coomassie-Blue-Bindungsassays zeigt, bei dem 50 Gew.-%
GUR X120 mit 50 Gew.-% an verschiedenen C-18-funktionalisierten Siliciumdioxidpartikeln zusammengegeben
werden. Die porösen
Medien aus den einzelnen Kombinationen wurden für den Vergleich der Bindungskapazitäten der
verschiedenen Siliciumdioxidpartikel miteinander im Kontext der
Bindung von Materialien mit niedrigem Molekulargewicht getestet.
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5 ist
ein silbergefärbtes
SDS-Polyacrylamid-Gel, bei dem die gefärbte Menge an Cyt c, die mittels des
erfindungsgemäßen porösen Mediums
(GUR X120 mit 50 % RP-18 von ICN) aus einer Probe entfernt wurde,
mit der Menge verglichen wird, die im Durchfluss verblieb.
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6A-D zeigt eine spektrale Analyse (Maldi-TOF-MS-Spektrum)
ungereinigter Proben (A und B) und mittels eines erfindungsgemäßen porösen Mediums
gereinigter Proben (C und D). Bei A und B wurde ein ungereinigter
Cytochrom-c-Verdau in einer Speed-Vac-Apparatur auf drei Mikroliter
eingeengt, auf ein MS-Target gespottet und mit einer Kristallisationsmatrix überschichtet.
Bei C und D wurde ein Cytochrom-c-Verdau mit Spitzenprototypen mit
2 mm 50 % GUR X120 Sinterpolymer und 50 % RP-18-Siliciumdioxid von
ICN, das C-18-funktionalisiert
war, gereinigt und (C) mit 3 Mikrolitern Kristallisationsmatrix
direkt auf das MS-Target
eluiert oder (D) mit drei Mikrolitern Elutionspuffer aus 50 % Acetonitril
und 0,1 % TFA eluiert, auf das MS-Target gespottet und mit Kristallisationsmatrix überschichtet.
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7 zeigt
ein mit Ethidiumbromid gefärbtes
1 %-iges Agarosegel, bei dem freier Farbstoff mit porösem Medium
aus einem Farbstoff-Inkorporationstest entfernt wurde. Die Spuren
4 – 7
zeigen eine zunehmende Entfernung des freien Farbstoffs durch die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
folgenden Definitionen werden zur Erleichterung des Verständnisses
bestimmter, hier häufig
verwendeter Begriffe gebracht, und sie sollen den Umfang der vorliegenden
Offenbarung nicht einschränken:
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Definitionen:
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- „Gehäuse" bezieht sich auf
einen beliebigen Behälter
mit wenigstens einem offenen Ende, und vorzugsweise zwei offenen
Enden, für
die Aufnahme des porösen
Mediums. Zu solchen Gehäusen
gehören
Pipettenspitzen, und sie bestehen typischerweise aus Polymeren,
zum Beispiel thermoplastischen Polymeren wie Polypropylen.
- „Molekular
reines Wasser" bezieht
sich auf Wasser mit einer Leitfähigkeit
von ungefähr
0,83 μS
(< 1,3 μS), einer
Gesamtkeimzahl von zehn oder weniger KBE pro 100 ml Wasser, einem
Endotoxingehalt von 0,03 EU/ml und einem Wert für den gesamten organischen
Kohlenstoff (total organic carbon, TOC) von ungefähr 0,178 ppm.
- „Polyethylen" oder „Polyethylen
hoher Dichte" bezieht
sich auf ein thermoplastisches Polymer hoher Dichte mit der allgemeinen
Formel (-H2C-CH2-)n.
- „Oberflächenmodifiziertes
Polyethylen hoher Dichte" bezieht
sich auf ein thermoplastisches Polyethylen hoher Dichte mit einer
beliebigen Anzahl funktioneller Oberflächenmodifikationen, zu denen,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein, -OH, -COOH, -NH2, -SH, -epoxid
und dergleichen gehören.
Außerdem
können
die Oberflächenmodifikationen
multiple funktionelle Modifikationen in ein und demselben porösen Medium
einschließen und/oder
sekundäre
Verknüpfungsgruppen
oder mit einem Protein modifizierte Partikel aus Polyethylen hoher Dichte,
d. h. biotinmarkierte oder antikörpermarkierte
Partikel aus Polyethylen hoher Dichte, umfassen.
- „Polypropylen" bezieht sich auf
ein thermoplastisches Polymer mit der allgemeinen Formel (C3H5)n.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Vorrichtung, wie eine Pipettenspitze,
bereit, die ein Gehäuse
umfasst, das ein definiertes poröses
Medium für
die Aufkonzentrierung, Aufreinigung und größenbasierte Trennung von Zielanalyten
einer Probe enthält.
Das poröse
Medium umfasst typischerweise Partikel aus einem Polymer, wie Polyethylen,
die auf zufällige
Weise mit Sorbenskügelchen,
zum Beispiel Siliciumdioxidkügelchen,
kombiniert sind. Das poröse
Medium ist in einem Teil des Gehäuses
in einer Tiefe, die für
die jeweilige Aufgabe geeignet ist, gesintert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist schnell und effizient, insbesondere im Vergleich zu existierenden herkömmlichen
Verfahren, zum Beispiel dem Gießen
einer Polymermatrix in ein Zielgehäuse.
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Sorbenskügelchen
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„Sorbenskügelchen" bezieht sich, so
wie der Begriff hier verwendet wird, auf Sorbensoberflächen für das Aufnehmen,
Einfangen, Binden oder andere Prozesse in Bezug auf einen Zielanalyten.
Typischerweise enthalten geeignete Sorbenskügelchen Siliciumdioxid, derivatisiertes
Siliciumdioxid und dergleichen mit einer Schmelztemperatur, die über der
Schmelztemperatur der Polymerpartikel des porösen Mediums liegt. Die erfindungsgemäßen Sorbenskügelchen
können
sich auch aus Styrol/Divinylbenzol-Verknüpfungsgruppen, Methacrylat/Ethylendimethacrylat-Verknüpfungsgruppen,
Amberlit XAD 2000 (Tosoh Biosep Inc.), Sephabeads, z. B. SP850-Sephabeads
(Tosoh Biosep Inc.), aktiviertem Graphit, Diatomeenerde (Sigma D-5384)
sowie Kügelchen
auf Siliciumdioxidbasis zusammensetzen. Bei bevorzugteren Ausführungsformen
sind die Sorbenskügelchen
hydrophobe Partikel und bestehen aus Kügelchen auf Siliciumdioxidbasis,
einschließlich
von Kügelchen
aus derivatisiertem Siliciumdioxid. Die bindenden Partikel, die
für die
Verwendung geeignet sind, weisen einen Bereich der mittleren Durchmesser
auf, der typischerweise bei 100 nm bis 1000 μm liegt, und in einigen Fällen bei
1 μm bis
100 μm.
Außerdem
können
die Sorbenskügelchen
Partikel mit oder ohne Poren umfassen. Bezüglich der Poren enthaltenden
Kügelchen
liegen die Porengrößen, die
die Kanäle
in den Kügelchen
definieren, typischerweise im Bereich von 10 Å bis ungefähr 10 000 Å. Bei bevorzugen Ausführungsformen
liegt der mittlere Durchmesser des bindenden Kügelchens bei ungefähr 1 bis
ungefähr
100, mit Poren, die Kanäle definieren,
die einen mittleren Durchmesser von ungefähr 50 bis ungefähr 1000 Å aufweisen.
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Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die hydrophoben Partikel Siliciumdioxid, d. h. Partikel,
die wenigstens teilweise aus Siliciumdioxid bestehen, einschließlich von
derivatisierter Kieselerde, d. h. derivatisiertem Siliciumdioxid.
Kügelchen
aus derivatisiertem Siliciumdioxid können Kohlenstoffketten aufweisen,
die von C-2 bis C-18 reichen, aber typischerweise C-4, C-8 oder
C-18 sind. Veranschaulichende Beispiele für Siliciumdioxidpartikel sind
C-18-funktionalisiertes Siliciumdioxid mit verschiedenen nützlichen
Parametern, zum Beispiel R202 (Degussa AG), ICN-RP-18 (ICN Inc.),
CPG-SM (CPG Inc.) und CPG-LG (CPG Inc.). Zu diesen Siliciumdioxidpartikeln
gehören
Partikel ohne Poren, mit Poren von 100 Å und mit Poren von 500 Å, und sie
haben Partikeldurchmesser von mehreren hundert Nanometern bis 150 μm. Zum Beispiel
haben die ICN-RP-18-Partikel einen mittleren Durchmesser von 32
bis 63 μm
und Poren mit Kanaldurchmessern, die im Mittel bei ungefähr 100 Å liegen.
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Bindende
Partikel aus Siliciumdioxid sind zum Beispiel für die Sorption vieler verschiedener
Analyten, einschließlich
der Bindung von Biomolekülen,
zu denen DNA, RNA, Polypeptiden und dergleichen gehören, aus
einer Lösung
nützlich.
Zum Beispiel kann ICN-RP-18
zur Aufreinigung/Entsalzung von Peptiden und Proteinen, insbesondere
in Chromatografiesäulen,
eingesetzt werden.
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Polymerpartikel
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Zu
Polymerpartikein für
den Einsatz in den Ausführungsformen
der Erfindung gehören
Polymere, die niedrigere Schmelztemperaturen als die Polymermaterialien
haben, die zur Herstellung des Gehäuses, wie der Pipettenspitze
aus Polypropylen, eingesetzt werden. Ein Beispiel für ein Polymer,
das als Polymerkomponente des porösen Mediums nützlich ist,
ist Polyethylen hoher Dichte. Es können auch andere polyethylenartige
Polymere mit hoher Dichte im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden.
Im Allgemeinen haben die erfindungsgemäßen Polymerpartikel unterschiedliche
Molekulargewichte und Durchmesser von 100 nm bis 1000 μm, und typischerweise
von 1 μm
bis 500 μm.
Beispiele für
Polymere sind GUR X120 (Ticona AG, Deutschland), GUR 2122 (Ticona
AG, Deutschland), GUR 4120 (Ticona AG, Deutschland) und GUR 4186
(Ticona AG, Deutschland).
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Die
erfindungsgemäßen Polymerpartikel
sind in der Lage, zusammen mit den erfindungsgemäßen Sorbenskügelchen
unter Bildung eines porösen
Mediums gesintert zu werden. Ideale Polymerpartikel weisen Parameter
auf, die es dem porösen
Medium ermöglichen,
geeignete Kanäle
zwischen den einzelnen Kügelchen,
die den Fluss von Analyten durch das Medium erleichtern, zu bilden
oder zu definieren.
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Eine
andere nützliche
Eigenschaft der erfindungsgemäßen Polymermoleküle besteht
darin, dass das Polymer bei Temperaturen zwischen 100 und 180°C, und insbesondere
zwischen ungefähr
130 und 160°C, klebrig
wird. Bei diesen Temperaturen bilden die Polymerpartikel die Wechselwirkungen
aus, die, zusammen mit den Sinterdrucken, erforderlich sind, um
die Polymerpartikel an den erfindungsgemäßen bindenden Partikeln und
Gehäusewänden zu
halten. Weiter sollte der Polymerbestandteil des porösen Mediums
bei diesen Temperaturen nicht vollständig schmelzen und eine kontinuierliche
Polymermatrix, wie sie nach dem Stande der Technik produziert wird,
bilden.
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Falls
erforderlich können
die Partikel aus dem Polyethylen hoher Dichte zur Minimierung einer
möglichen
unspezifischen Bindung modifiziert werden. Zum Beispiel können die
Partikeloberflächen über eine
Plasmaentladung angeätzt
werden, um die Polymeroberfläche
hydrophiler zu machen und dadurch die unspezifische Bindung zu reduzieren.
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Das poröse Medium
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Die
Ausführungsformen
der Erfindung schließen
eine inhomogene Mischung von bindenden Sorbenskügelchen und Polymerpartikein
ein. Das Polymermaterial und die Sorbenskügelchen werden typischerweise in
im Voraus festgelegten Verhältnissen
auf der Basis ihres Gewichts vereinigt/gemischt. Im Allgemeinen
liegt das Verhältnis
von Polymerpartikel zu Sorbenskügelchen
bei ungefähr
5:95 bis ungefähr
95:5, und typischerweise liegt es bei ungefähr 30:70 bis ungefähr 70:30,
bei einigen Ausführungsformen
auch bei ungefähr
50:50. Bei alternativen Ausführungsformen
kann ein dünner
Film von Sorbenskügelchen
auf das gemischte poröse Medium
geschichtet werden, um die Sorbenskapazität zu erhöhen, ohne die Fähigkeit
der Probe, durch das Medium zu fließen, zu beeinflussen.
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Im
Allgemeinen müssen
die Sorbenskügelchen
im porösen
Medium genügend
Bindungsstellen für
den Analyten bereitstellen, damit sie die Sorbenswirkungen des porösen Mediums
ausüben
können.
Andererseits stellen die Polymerpartikel die strukturelle Integrität des porösen Mediums
bereit, indem sie die Durchmesser der Kanäle durch die Sorbenspartikel
und um diese herum aufrechterhalten, wodurch sie die Fähigkeit
der Proben, durch das poröse
Medium zu fließen,
gewährleisten.
Als solches stellt das erfindungsgemäße poröse Medium Strukturen bereit,
die in der Lage sind, den Durchfluss im Inneren des porösen Mediums
aufrecht zu erhalten, aber immer noch eine Vielzahl von Bindungsstellen
für den
Analyten bereitstellen. Typische Gegendrücke dieser Ausführungsformen
sind diejenigen, die beim Pipettieren von Proben in den meisten üblichen
Anwendungen zum Einsatz kommen, d. h. dem Entsalzen eines Polypeptidverdaus,
der Aufkonzentrierung von DNA in einer wässrigen Lösung und dergleichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das poröse
Medium zu 50 Gew.-% aus C-18-funktionalisiertem Siliciumdioxid in
Kombination mit 50 Gew.-% GUR-X120-Polymer. Bei einigen Ausführungsformen wird
das poröse
Medium vor dem Einsatz in einem Gehäuse zur Entfernung fehlerhafter
Komponenten gesiebt. Zum Beispiel kann das poröse Medium mit einem Sieb von
125 bis 160 μm
vorgesiebt werden. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des porösen Mediums
besteht zu 40 Gew.-% aus C-18-funktionalisiertem Siliciumdioxid
in Kombination mit 60 Gew.-% 2122-Polymer.
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Die
Herstellung des porösen
Mediums erfolgt vorzugsweise, indem zunächst die Polymerpartikel und die
bindenden Partikel zusammengemischt werden. Das Mischen erfolgt
typischerweise für
eine Zeit, die ausreicht, die beiden Komponenten gründlich zu
mischen, wobei das poröse
Medium vorzugsweise eine Viskosität behält, die es dem Medium erlaubt,
in ein Dispenserröhrchen
oder eine Säule
aufgezogen zu werden. Das poröse
Medium wird als nächstes
mittels bekannter Sintertechniken im Zielgehäuse gesintert. Zu den optimalen Sinterparametern
gehören
die Zeit, die Temperatur und das Ausmaß der Vollständigkeit,
die für
das jeweilige poröse
Medium erforderlich sind, damit es in ein Zielgehäuse eingebracht
werden kann. Zum Beispiel wird, wenn das Polymer Polyethylen ist,
eine Sinterung von einer bis zwei Minute(n) bei 140 – 145°C durchgeführt. Im
Allgemeinen sollte der Sinterprozess ausreichen, das poröse Medium
im Gehäuse
zu „fixieren", ohne nennenswerten
Schaden hervorzurufen, d. h. ein Schmelzen oder eine Krümmung des
Gehäuses.
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Im
Allgemeinen wird das poröse
Medium in ausreichendem Maß zusammengehalten,
sodass es seine strukturelle Integrität bewahrt. Die nützlichen
Mengen an porösem
Medium, zum Beispiel für
eine Pipettenspitze, variieren in Abhängigkeit von der Anwendung
und der Zusammensetzung des porösen
Mediums, d. h. den Mengen der bindenden Partikel. Jedoch sind typischerweise
Tiefen von 0,5 bis 5 mm in einer Pipettenspitze und von 0,5 bis
10 mm in einer Säule,
mit einem Verhältnis
von Polymer zu bindenden Partikeln von ungefähr 50:50, für die meisten Anwendungen nützlich.
Man beachte, dass mit dem Ansteigen der Tiefe des porösen Mediums
die Fließgeschwindigkeit
typischerweise abnimmt, so dass eine gewisse Variation der Zusammensetzung
des porösen
Mediums durch die Tiefe und den Durchmesser des Gehäuses ausgeglichen
werden kann.
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Man
beachte, dass die Ausführungsformen
der Erfindung in Gewichtseinheiten beschrieben werden. Der weite
Bereich an prozentualen Zusammensetzungen beruht auf den Auswirkungen
der Porosität
und der Größe der Kügelchen
auf die Dichte der Sorbenskügelchen.
Zum Beispiel könnte
ein poröses
Medium, das 50 % Sorbenskügelchen
umfasst, 80 % des porösen
Mediums in Volumeneinheiten enthalten, wenn die Dichte signifikant
geringer als die des Polyethylens hoher Dichte ist.
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Gehäusevorrichtungen
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Es
kann eine beliebige Zahl unterschiedlicher Gehäusekonfigurationen in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen porösen Medium
eingesetzt werden. Zum Beispiel können Gehäuse, die aus unterschiedlichen
Typen von Polymeren, Metallen und dergleichen bestehen, zur Aufnahme
oder zum Zusammenhalten des porösen
Mediums eingesetzt werden. Die Gehäuse können ein offenes Ende oder
zwei offene Enden haben, und sie können gegebenenfalls eine Fritte
einschließen,
um sicherzustellen, dass das poröse
Medium nicht aus dem Gehäuse
austritt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Pipettenspitze. Typischerweise haben Pipettenspitzen
eine konische Form mit zwei offenen Enden, ein Ansaugende und ein
Auslassende. Das Ansaugende ist typischerweise von kleinerem Durchmesser
als das Auslassende. Zu bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
gehört
eine Pipettenspitze, die das erfindungsgemäße poröse Medium enthält. Typischerweise enthält nur ein
Teil der Pipettenspitze das poröse
Medium, und zwar bis zu einer im Voraus festgelegten Tiefe. Die
erfindungsgemäßen Pipettenspitzen
können
Spitzen mit kleinem Volumen einschließen, zum Beispiel 10-μl-Spitzen,
oder Spitzen mit größerem Volumen,
zum Beispiel 1-ml-Spitzen. Die Pipettenspitze selbst besteht üblicherweise
aus Polypropylen. Bei einer Ausführungsform
enthält
eine 10-μl-Spitze
ein an der Stelle des Auslassendes der Spitze gesintertes poröses Medium
von 1 – 3
mm Tiefe aus 60 % Polyethylen (GUR X120): 40 % ICN-RP-18-Siliciumdioxidpartikeln.
Wie zuvor diskutiert wurde, kann die Tiefe des porösen Mediums
in Abhängigkeit
von der für
die Anwendung erforderlichen Kapazität variiert werden, und sie
kann auch bezüglich
des in der Kombination des porösen
Mediums eingesetzten prozentualen Anteils der bindenden Partikel
modifiziert werden.
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Vorzugsweise
ist das poröse
Medium an Ort und Stelle fixiert und verbleibt unter normalen Anwendungsbedingungen
im Auslassende der Spitze, d. h. wenige oder gar keine Polymerpartikel
oder bindende Partikel werden bei einem Pipettiervorgang aus der
Spitze ausgestoßen
(siehe Beispiele unten). Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und im Gegensatz zum Stande der Technik, erfordert das poröse Medium nicht
typischerweise eine Fritte oder eine andere mechanische Vorrichtung
für das
Zurückhalten
des porösen Mediums
in der Spitze, auch wenn die Erfindung derartige Ausführungsformen
einschließen
kann.
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Verfahren zur Herstellung von Gehäusen, die
ein poröses
Medium enthalten
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Gehäuse bereit,
die das poröse
Medium enthalten. Das bevorzugte Verfahren zur Inkorporation des
erfindungsgemäßen porösen Mediums
in einen Teil des Gehäuses
ist ein Sintern. Zum Zwecke der Veranschaulichung wird die Herstellung
einer Pipettenspitze mit einer spezifischen Ausführungsform des porösen Mediums
beschrieben.
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Die 1 veranschaulicht
einen Prozess zur Herstellung multipler Pipettenspitzen, wobei jede
Spitze 1 – 3
mm poröses
Medium enthält,
das in der Nähe
des Auslassendes der Spitze oder mit diesem zusammenhängend angeordnet
ist. Zunächst
wird eine im Voraus festgelegte Menge Polyethylen mit einer im Voraus
festgelegten Menge an Siliciumdioxidkügelchen, C-18, unter Bildung
einer 50:50-Mischung (in Gewichtseinheiten) 100 gemischt.
Die beiden Komponenten werden bei Raumtemperatur unter Bildung einer
inhomogenen Mischung 102 gründlich gemischt. Das Medium
wird, zum Beispiel unter Einsatz der Schwerkraft, mittels einer Dispensiereinheit,
die eine im Voraus festgelegte Menge des porösen Mediums abgibt, in eine
Pipettenspitze 104 eingebracht. Ein bevorzugtes Beispiel
umfasst Pipettenspitzen, die 1 – 3
mm an porösem
Medium am Auslassende der Spitzen enthalten. Im Allgemeinen tritt
nur wenig oder gar kein poröses
Medium aus dem Auslassende der Spitze aus.
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Da
das Auslassende der Pipettenspitze ziemlich eng ist, bleibt das
poröse
Medium typischerweise in der Spitze, bis das Medium in der Spitze
gesintert wird. Die Automatisierung des Prozesses ermöglicht es,
Sinterblöcke
mit der benötigten
Zahl an Ziel-Pipettenspitzen zu bestücken. Die Spitzen werden dann
ungefähr zwei
Minuten bei etwa 140°C
gesintert 106.
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Die
Steuerung der Temperatur in den Sinterblöcken wird vom Typ des Polymers,
das für
die Gehäuse und
im porösen
Medium eingesetzt wird, bestimmt. Typischerweise wird das Auslassende
der Pipettenspitze für
eine im Voraus festgelegte Zeit auf eine im Voraus festgelegte Temperatur
erhitzt. Wenn zum Beispiel die Pipettenspitze aus Polypropylen besteht
und das poröse
Medium ein Polymerelement aufweist, das aus Polyethylen besteht,
wird die Spitze ungefähr
zwei Minuten auf ungefähr
140 bis 145°C
erhitzt. Die Wärme
stellt genügend
Energie für
das Sintern des porösen
Mediums im Auslassende der Pipettenspitze bereit. Die Pipettenspitze
wird aus dem Sinterblock entnommen, und dann lässt man sie abkühlen 108.
Außerdem
wird eventuell vorhandenes überschüssiges poröses Medium,
das aus der Spitze ausgestoßen
wurde, von der Spitze 110 abgewischt. Die Mengen des ausgestoßenen Mediums
variieren in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des porösen
Mediums und von den Sinterparametern, die bei der Präparation
der „beladenen" Gehäusevorrichtung
zum Einsatz kommen. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
wird mittels automatisierter Dispenser- und Sinterblockelemente
eine Vielzahl von Spitzen gleichzeitig hergestellt.
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Ein
Beispiel für
einen Sinterblock zur automatisierten Herstellung für den Einsatz
in der vorliegenden Erfindung ist in der 2 gezeigt.
Der Sinterblock 112 weist eine Reihe von Hohlräumen 114 für die Aufnahme der
Pipettenspitzen 116 auf. Die Hohlräume 114 haben im Wesentlichen
die gleiche Kontur wie die Pipettenspitzen 116, und sie
haben eine Tiefe, die es ermöglicht,
dass das Auslassende 118 der Spitze vom Block bis zu einer
Tiefe von wenigstens 4 mm umschlossen wird. Dispensierköpfe 120,
die funktionsfähig
am Block 112 angebracht sind, dispensieren eine im Voraus
festgelegte Menge des porösen
Mediums direkt in jede Empfängerspitze.
Ein Heizelement ist in der Lage, den Block exakt auf eine bestimmte
Temperatur zu erhitzen. Man beachte, dass das poröse Medium
vorher gesiebt werden kann, um die Zuführung des porösen Mediums
zum Auslass der Pipettenspitze vor dem Erhitzen der Spitzen zu erleichtern.
Die Siebvorrichtung ist nicht gezeigt.
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Elutionspuffer für das poröse Medium
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Die
Ausführungsformen
der Erfindung schließen
hydrophobe Elutionspuffer ein, die für „Reverse-Phase"-Anwendungen nützlich sind,
die man über
das erfindungsgemäße poröse Medium
laufen lässt.
Zum Beispiel stiegen die Menge und die Konzentration eines Proteins
bei Verwendung einer Kombination aus dem erfindungsgemäßen porösen Medium
und einem hydrophoben Elutionspuffer im Vergleich zu den bei Einsatz
eines herkömmlichen
Elutionspuffers erhaltenen Werten dramatisch an (siehe Beispiel
6).
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Die
Ausführungsformen
der Erfindung schließen
Elutionspuffer ein, wie sie in der Tabelle 1 beschrieben werden: Tabelle 1: Ausführungsformen des Elutionspuffers
für das
poröse
Medium
Reagens | Elutionspuffer
1 (μl) | Elutionspuffer
2 (μl) | Elutionspuffer
3 (μl) | Elutionspuffer
4 (μl) |
100
% Acetonitril | 500 | 750 | 250 | - |
2,5
% TFA | 40 | 40 | 40 | 40 |
n-Propanol | - | - | 100 | 200 |
Wasser
molekularer Reinheit | 460 | 210 | 610 | 760 |
Gesamt | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 |
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Assays, in denen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen porösen Mediums
zum Einsatz kommen
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Gehäuse mit
dem erfindungsgemäßen porösen Medium
können
in verschiedenen Assays eingesetzt werden. Ausführungsformen des porösen Mediums
der Erfindung können
in zahlreichen Verfahren eingesetzt werden, zu denen eine Filtration,
eine Aufreinigung und Aufkonzentrierung, eine Umschließung von
Chemikalien, eine chemische Manipulation und eine Verwendung als
Indikator gehören.
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Das
erfindungsgemäße poröse Medium
kann zur Eliminierung von Verunreinigungen in einer Probe, zum Beispiel
von Salz, Metallionen, Endotoxinen, eines Farbstoffs und dergleichen, über die
kombinierten, mit einem Größenausschluss
und der Hydrophobie in Verbindung stehenden Eigenschaften der verschiedenen Ausführungsformen
des Mediums eingesetzt werden. Zum Beispiel erhöht die Entfernung von Endotoxinen
(Lipopolysacchariden) aus einer Transfektionsreaktion die Transfektionseffizienz
dieser Reaktion dramatisch. Hier könnte eine Kombination aus einer
Größenausschlusschromatografie
und einer hydrophoben Chromatografie eingesetzt werden, zum Beispiel
poröse
C-4-Kügelchen
mit optimierter Porengröße.
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Außerdem können die
Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung bei der Aufreinigung und/oder Aufkonzentrierung
von Zielanalyten in einer Probe, zum Beispiel der Aufreinigung und/oder
Aufkonzentrierung von Plasmiden, RNA, gDNA und dergleichen, eingesetzt
werden. Hier ist der Anteil der Sorbenskügelchen im Medium von Bedeutung,
wobei der Typ und die Menge für
die Kapazität
des Mediums zur Aufreinigung und/oder Aufkonzentrierung eines Zielanalyten
kritisch sind (siehe zum Beispiel Tabelle 2).
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Weiterhin
können
die Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung als Strukturen für die Umschließung von
Chemikalien eingesetzt werden, wobei die Sorbenskügelchen
so ersetzt oder modifiziert werden, dass sie die interessierende
Chemikalie enthalten. Zum Beispiel kann der Polymeranteil des porösen Mediums
die interessierende Chemikalie daran hindern, aus dem Gehäuse, zum
Beispiel einer Pipettenspitze, auszutreten, bis die interessierende
Chemikalie mit einer Probe reagiert. Zum Beispiel kann ein Farbstoff
für einen
Auftragspuffer in der Pipettenspitze untergebracht werden, wodurch
eine definierte Farbstoffmenge zu einer Probe für ein Gel zugefügt wird.
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Ferner
können
die Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung zur Manipulierung von Zellen und anderer, ähnlicher
Materialien eingesetzt werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen porösen Mediums
so optimiert werden, dass sie einfach als eine undichte Barriere
für Zellen
und andere ähnliche
Materialien wirkt, die durch ein Scheren mit Hilfe des Materials
aufgebrochen werden sollen.
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Schließlich können die
Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung in Verbindung mit einer durchsichtigen Beobachtungskammer
als eine Indikatorvorrichtung eingesetzt werden. Zum Beispiel kann ein
pH-Indikator-Material gegen die Sorbenskügelchen des porösen Mediums
ausgetauscht oder an ihnen angebracht werden. Die Kammern mit den
Polymerpartikeln/dem Sorbens/dem pH-Indikator-Material werden dann
mit der zu analysierenden Probe in Kontakt gebracht. Der pH-Indikator
wird, nachdem er mit der Probe reagiert hat, direkt in den das poröse Medium
enthaltenden Kammern betrachtet. Tabelle 2: Potenzielle Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung
Nutzen
des porösen
Mediums | Erläuterndes
Beispiel | Potenzielle
Strategie |
Filtration:
Eliminierung von Verunreinigungen | Salze | Größenausschluss
(ähnlich
dem Beispiel der Farbstoffentfernung, unten) |
| Metallionen | Chelex-Harz
in Stopfen |
| Debris | entweder
Binden, Waschen, Eluieren eines Liganden oder Filtration |
| Endotoxin | Hydrophobe
Chromatografie (HIC) oder Kombination von HIC/SEC (Größenausschluss)
zur Abtrennung von amphipatischem LPS von der größeren DNA |
| dNTPs | Größenausschluss
oder Kombination von HIC/SEC |
| Farbstoff | HIC
oder Kombination von HIC/SEC |
Modifikationen | Primer | HIC
oder Kombination von HIC/SEC |
| gDNA | Bindung
an chaotropes Siliciumdioxid |
| RNA | Siliciumdioxid
oder Oligo-dT (für Poly-A) |
| Häm | Eisen |
| DNase | HIC-Ionenaustausch
(IEX) |
| Detergens | Hydrophobe
Wechselwirkung |
| Enzym | HIC,
IEX oder Affinitätsreinigung |
| Wasserreinigung | Filtration |
| PCR-Verunreinigungen | Kombination
anderer Techniken zur Entfernung von Verunreinigungen (Chelex, Nucleinsäure etc.) |
Molekulargewichtsausschluss | Entfernung
von Nucleinsäuren aus
Wasser | Siliciumdioxid
oder Cu |
| Protein | SEC
oder Kombination von SEC/HIC |
| Nucleinsäure | SEC
oder Kombination von Bindung an Siliciumdioxid/SEC |
Aufreinigung
und Aufkonzentrierung | Plasmid | Binden
an Siliciumdioxid, Waschen, Eluieren |
| RNA | Siliciumdioxid
oder Oligo-dT |
| gDNA | (Lysemethodik
unter Überschrift Manipulation),
Binden an Siliciumdioxid, Waschen, Eluieren |
| PCR-Produkte | Binden
an Siliciumdioxid, Waschen, Eluieren |
| Protein
(Säulenchromatografie) | fast
jede beliebige Säulenchromatografie-Technik
kann in Miniaturform nachgeahmt werden |
| Proteinreinigung über SEC | Größenausschluss |
| Proteinreinigung über IMAC | Immobilisierte-Metallionen-Chromatografie |
| Proteinreinigung über HIC | Hydrophobe
Wechselwirkung |
| Proteinreinigung über hydrophile Wechselwirkungen | Hydrophile
Chromatografie |
| Proteinreinigung über IEX | Ionenaustausch |
| Proteinreinigung über Affinität | Einsatz
von Antikörpern,
Liganden, Tags, Farbstoffen oder posttransl. |
| His-tagged
Protein | Nickel |
| verdaute
NS | Binden
an Siliciumdioxid, Waschen, Eluieren |
| Oligonucleotide | HIC
oder Kombination von HIC/SEC |
| über posttranslationale
Modifikation | Trennung
aufgrund einer Glycosylierung, Methylierung oder Phosphorylierung |
Umschließung von
Chemikalien | Lagerung
(z. B. von DNA) | Lyophilisation
von Material auf Stopfen |
| Reaktionsgefäß | inertes
Material, das als Gefäß für chemische
Reaktionen dienen kann |
| Zugabe
von Chemikalien zu Reaktionsansatz (z. B. Farbstoff, Ethidiumbromid,
Trypsin) | zugegebene
Chemikalien können lyophilisiert,
in Poren eingeschlossen oder über
die Oberflächenspannung
zurückgehalten werden |
Manipulation | Lysieren
von Zellen | Scheren
von Zellmembranen durch Pressen durch Poren definierter Größe mit hoher
Kraft |
| Handhabung
von Flüssigkeiten bei
HTP-Anwendungen | Einsatz
von Spitzen als Verfahren zur Zugabe von Chemikalien oder zur Durchführung von
Reaktionen wird HTP-Anwendungen
stromlinienförmiger
machen |
Indikator | Proteinaufkonzentrierung | reaktive
Substanz kann an Partikeloberfläche
konjugiert werden |
| Aufkonzentrierung
von NS | reaktive
Substanz kann an Partikeloberfläche
konjugiert werden (HDPE und/oder Kügelchen) |
| pH | Immobilisierung
von pH-Indikator-Molekülen an poröse Kügelchen |
| Vorliegen
anderer Reagenzien | reaktive
Substanz kann an Partikeloberfläche
konjugiert werden (HDPE und/oder Kügelchen) |
| Nachweis über Amplifizierung | Nachweis über Fluoreszenz,
potenziell unter Verwendung eines sekundären Indikators zur Amplifizierung
des Signals |
| Temperatur | Immobilisierung/Inkorporation temperaturempfindlicher
Moleküle/Partikel |
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Nachdem
die Erfindung allgemein beschrieben worden ist, wird sie durch die
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, die zur Veranschaulichung
gebracht werden und die Erfindung nicht einschränken sollen, besser verständlich werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung eines porösen Mediums
auf der Basis von Polyethylen hoher Dichte : Siliciumdioxid
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Das
folgende Beispiel stellt das Rezept zur Herstellung einer Ausführungsform
des porösen
Mediums der vorliegenden Erfindung bereit. Ungefähr 1 g Polyethylen hoher Dichte,
bezogen von Ticona AG, wurde 5 Minuten mit 1 g C-18-Siliciumdioxid-Partikeln
(32 – 63 Mikrometer,
100 Angstrom, ICN-RP18), bezogen von ICN Inc., gemischt. Die Komponenten
wurden bei Raumtemperatur mittels eines von IKA hergestellten MS1-Minishakers
gemischt. Die Vereinigung führte
zu einem Verhältnis
der Siliciumdioxidpartikel zu den Polyethylenpartikeln von 1:1.
Das poröse
Medium kann mit Hilfe der Schwerkraft oder mittels mechanischer
Vorrichtungen in ein Zielgehäuse
eingeführt
werden. Die Sinterparameter für
diese Zusammensetzung waren 155°C
auf einem Sinterblock für
2 Minuten.
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Beispiel 2: Das poröse Medium zeigte unter normalen
Einsatzbedingungen nur ein geringes oder kein Austreten der Partikel
aus einer Pipettenspitze
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Es
wurde ein Assay auf das Austreten von Partikeln durchgeführt, um
das Ausmaß des „Austretens" von porösem Medium,
das in einer Pipettenspitze gesintert wurde, zu bestimmen. Das Ausmaß des Austretens wurde
nach normalen Einsatzbedingungen der Pipettenspitze, d. h. bezüglich der
Volumina, Temperaturen und Drucke, bestimmt. Pipettenspitzen mit
Betten aus 2 mm porösem
Medium wurden wie im Beispiel 1 diskutiert hergestellt. Das poröse Medium
in den einzelnen Spitzen wurde zunächst angefeuchtet, mit Puffer äquilibriert, und
die Probe wurde gebunden, gewaschen und unter Einsatz eines Standardprotokolls
zur Entsalzung eluiert. Im Einzelnen wird eine Pipette auf 10 μl eingestellt
und fest an einer das poröse
Medium enthaltenden Pipettenspitze, wie sie oben beschrieben wurde,
befestigt. Der Pipettenkolben wird niedergedrückt, um 10 μl der Lösung zur Vorbefeuchtung aufzusaugen.
Die Vorbefeuchtungslösung
wird verworfen, und der Prozess wird wiederholt. Ungefähr 10 μl der Äquilibrierungs-/Waschlösung werden
durch das poröse
Medium aufgesaugt und verworfen, und der Prozess wird wiederholt.
Es wurde eine Lösung
von Wasser aufgesaugt und durch das poröse Medium ausgestoßen und
nach jedem Zyklus auf einen Objektträger aus Glas abgegeben und
trocknen gelassen.
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Alle
Objektträger
wurden dann bei einer Vergrößerung von
40x bis 200x in Augenschein genommen, um die Menge des ausgestoßenen porösen Mediums,
das im Durchfluss und im Eluat vorhanden war, zu bestimmen.
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Die
Daten aus einer Testreihe zeigten, dass nur wenig oder gar kein
poröses
Medium bei diesen Standard-Entsalzungsprotokollen ausgestoßen wurde.
Tatsächlich
war in einer Serie von mehr als zehn Tests mittels dieser visuellen
Techniken kein poröses
Medium nachweisbar (Daten nicht gezeigt). Dieses Beispiel veranschaulicht
erneut, dass die das gesinterte poröse Medium enthaltenden Pipettenspitzen
für die
Aufrechterhaltung der Integrität
in der Pipettenspitze keine Klebstoffe, mechanische Hilfsmittel
(zum Beispiel Fritten) oder andere Fixierungsverfahren als ein Sintern
erfordern.
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Beispiel 3: Das poröse Medium hat eine hohe Bindungskapazität für Analyten,
wie mittels eines Coomassie-Blue-Bindungsassays bestimmt wurde
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Bindungskapazität mehrerer verschiedener Zusammensetzungen des
porösen
Mediums. Zunächst
wurde das Verhältnis
der Polymerpartikel zu den bindenden Partikeln variiert, um das
Verhältnis
zu bestimmen, das eine optimale Bindungskapazität bereitstellt. Als nächstes wurden
die Zusammensetzungen der bindenden Partikel des porösen Mediums
bezüglich
mehrerer verschiedener C-18-Siliciumdioxidpartikel
variiert, um ein optimales C-18-Siliciumdioxid zu ermitteln.
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Zunächst wurde
die Kapazität
unterschiedlicher Verhältnisse
von Polymer zu bindenden Partikeln mittels eines Coomassie-Blue-Bindungsassays
bestimmt. Coomassie Blue ist ein kleines hydrophobes Farbstoffmolekül, das zur
Abschätzung
der Affinität
eines porösen
Mediums für
Moleküle
mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzt werden kann. Generell
wurde jede getestete Zusammensetzung des porösen Mediums zunächst angefeuchtet
und in einem normalen Entsalzungsprotokoll äquilibriert (siehe Beispiel
1). Der Farbstoff wurde dann zehnmal durch die einzelnen Spitzen
geleitet. Das poröse
Medium in jeder Spitze wurde dann zweimal mit 0,1 %-iger TFA-Lösung gewaschen,
und der gebundene Coomassie-Farbstoff wurde mit 70 % Acetonitril/0,1
% TFA in einem Volumen von 10 μl
eluiert. Die Coomassie-Menge im Eluat wurde mittels eines Spektralfotometers
gemessen, und der Extinktionswert wurde mit Hilfe einer Standardkurve
in Nanogramm Material umgerechnet.
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Wie
in der 3 gezeigt ist, wurden die Polymere GUR X120 oder
GUR 2122 mit 30, 50, 60 oder 70 Gew.-% an C-18-Siliciumdioxid-Partikeln
(ICN RP-18) gemischt, um vier verschiedene Zusammensetzungen des
porösen
Mediums (insgesamt acht) herzustellen. Jede Zusammensetzung des
porösen
Mediums wurde in einer 10-μl-Pipettenspitze
gesintert, und die Bindungskapazität wurde mittels des Tests auf
die Kapazität
zur Bindung von Coomassie Blue wie oben beschrieben getestet. Das
in der 3 gezeigte Säulendiagramm macht
deutlich, dass GUR X120 durchweg höhere Bindungskapazitäten für Moleküle mit niedrigem
Molekulargewicht bereitstellte als GUR 2122, auch wenn beide Polymerkomponenten
adäquate
Ergebnisse lieferten, d. h. solche, die mit den bei Einsatz herkömmlicher
Verfahren erzielbaren Kontrollmengen vergleichbar waren. Weiterhin
zeigten Zusammensetzungen des porösen Mediums mit 50 bis 70 Gew.-%
an C-18-Partikeln höhere Bindungskapazitäten als
die Zusammensetzung mit 30 % Siliciumdioxid oder eine als Kontrolle
dienende Spitze eines Mitkonkurrenten. Diese Daten zeigen, dass
Zusammensetzungen des porösen
Mediums mit lediglich 30 Gew.-% an bindenden Partikeln eine beträchtliche
Bindungsaffinität
für Moleküle mit niedrigem
Molekulargewicht zeigten, und dass beide Typen des Polyethylenpolymers (GUR
X120 und GUR 2122) als Polymerbestandteil in den Zusammensetzungen
des erfindungsgemäßen porösen Mediums
nützlich
waren.
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Die 4 veranschaulicht,
dass verschiedene Typen bindender Partikel aus Siliciumdioxid unterschiedliche
Wirkungen auf die Bindungskapazität des porösen Mediums haben. Jeder Typ
der getesteten Siliciumdioxidpartikel wurde mit 50 Gew.-% GUR X120-Polymer gemischt
und bezüglich
der Coomassie-Blue-Bindung getestet (wie oben). (Man beachte, dass
in jedem Fall die Siliciumdioxidpartikel 50 Gew.-% des porösen Mediums
ausmachten.) Wie aus den Ergebnissen in der 5 hervorgeht,
sind verschiedene Typen von Siliciumdioxidpartikeln bezüglich der
Bindung von Molekülen
mit niedrigem Molekulargewicht effektiver, auch wenn alle getesteten
Siliciumdioxidpartikel eine gewisse Bindung zeigten. Bevorzugte
Ergebnisse wurden mit RP-18 von ICN, Argonaut Isolute MFC, Argonaut
Isolute und Argonaut Isolute end-capped erhalten.
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Dieses
Beispiel liefert einen Beleg für
den Nutzen des porösen
Mediums für
die Bindung von Molekülen
mit niedrigem Molekulargewicht, die unter gleichen Bedingungen eindrucksvoller
war als die wenigstens einer häufig
für die
gleichen Zwecke eingesetzten Spitze eines Mitkonkurrenten.
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Beispiel 4: Das poröse Medium konzentriert und
trennt die Peptide von verdautem Cyt c
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Die
Bindungskapazität
des in Beispiel 1 beschriebenen porösen Mediums wurde mittels eines
Assays auf die Kapazität
zur Bindung von Cytochrom c mit Hilfe einer SDS-PAGE bestimmt. Cytochrom
c, ein Protein von ungefähr
13 000 Dalton, wurde mittels des im Beispiel 2 beschriebenen Entsalzungsprotokolls
an poröses Medium
in Pipettenspitzen gebunden. Im Einzelnen wurde eine Probe, die
1 μg Cyt
c enthielt, zehnmal über das
poröse
Medium geleitet. Das Protein wurde in fünf Mikrolitern 70 %-igem Acetonitril
eluiert. Das Eluat wurde Seite an Seite mit dem Durchfluss der Reaktion
auf ein 15 %-iges SDS-Polyacrylamid-Gel geladen, und das Protein
wurde mit Hilfe eines Standardprotokolls der Silberfärbung sichtbar
gemacht. Es wurden die Gesamtmengen des Proteins im Eluat und im
Durchfluss sichtbar gemacht, wodurch die Wirksamkeit des porösen Mediums
bezüglich
der Abtrennung eines Proteins von 13 kDa angezeigt wurde. Für die Zwecke
dieses Beispiels wurde eine Gesamttiefe von 3 mm eingesetzt.
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Wie
in der 5 gezeigt ist, war das poröse Medium (GUR X120 + 50 %
ICN RP-18) bezüglich
der Abtrennung der Peptide des Cyt c von der Probe extrem effektiv,
und es war mit den Ergebnissen vergleichbar, die mit einer herkömmlichen
Pipettenspitze von MilliPore (Produkt-Nr. ZTC18M096) erhalten wurden.
Man beachte, dass der größte Teil
des Cyt c in der Spitze zurückgehalten
wurde; siehe die Spur des Eluats im Vergleich zur Gesamtmenge des Cyt
c im Durchfluss. Dieses Beispiel veranschaulicht erneut den Nutzen
der Erfindung bezüglich
der Bindungskapazität
für Proteine
mit einer Größe von 13
kDa.
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Beispiel 5: Das poröse Medium bewirkt die Entsalzung
eines Proteinverdaus
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Die
Effektivität
des porösen
Mediums bezüglich
der Entsalzung eines Verdaus aus Peptiden wurde mittels eines MALDI-TOF-Assays
bestimmt. Pipettenspitzen mit dem erfindungsgemäßen porösen Medium wurden wie im Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Eine Zusammensetzung des porösen Mediums
wurde zur Entsalzung von Proteinverdaus eingesetzt, um zu bestimmen,
ob ein MS-Spektrum mit einem starken Signal und niedrigem Hintergrund
erzeugt werden würde.
Es wurden ungefähr
100 ng eines in einem Röhrchen
verdauten Cytochrom c untersucht. Es wurden Elutionen mit einem
Puffer aus 75 % Acetonitril und 0,1 % TFA und einer mit der Kristallisationsmatrix α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure gesättigten
Lösung
aus 50 % Acetonitril und 0,1 % Trifluoressigsäure verglichen.
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Die 6A und 6B zeigen
die Spektren für
einen ungereinigten Cytochrom-c-Verdau,
der in einer Speed-Vac auf das gleiche Volumen aufkonzentriert wurde,
das bei der Aufkonzentrierung mit dem erfindungsgemäßen porösen Medium
erhalten wurde (ungefähr
20 Mikroliter bis 3 Mikroliter). Die mittels der Speed-Vac aufkonzentrierte
Probe wurde auf ein MS-Target
gespottet und mit Kristallisationsmatrix überschichtet.
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Zum
Vergleich zeigen die 6C und 6D die gleiche, mit einem 2 mm dicken porösen Medium
(50 % GUR X120 mit 50 % ICN RP-18) entsalzte und von einem Ausgangsvolumen
von 20 Mikroliter auf drei Mikroliter konzentrierte Ausgangsprobe.
Die Proben wurden direkt auf das MS-Target eluiert (C) oder mit
einem Elutionspuffer aus 75 % Acetonitril und 0,1 % Trifluoressigsäure eluiert
und auf das MS-Target gespottet. Die Proben wurden mit Kristallisationsmatrix überschichtet.
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Die
Daten in diesem Beispiel veranschaulichen die Effektivität des erfindungsgemäßen porösen Mediums
bezüglich
der Entsalzung des Verdaus aus Peptiden. Man vergleiche die in den 6A und B gezeigten Signale und Hintergründe mit
den in den 6C und 6D gezeigten.
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Beispiel 6: Das poröse Medium entfernt nicht-inkorporierten
Farbstoff aus Markierungsreaktionen
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Eine
Pipettenspitze mit einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen porösen Mediums
wurde zur Entfernung von nicht inkorporiertem Farbstoff aus einer
BSA-Markierungsreaktion
eingesetzt. Die Pipettenspitzen wurden mit C-18-Polyethylenkügelchen
mit Poren von ungefähr
100 Å im
Durchmesser mit einer Tiefe von 2 mm präpariert. Die Farbstoffproben
wurden gemäß dem Kit
Nummer PA25001 von Amersham in Natriumcarbonat hergestellt. Die
Proben wurden mit nicht-markiertem BSA, markiertem BSA ohne Farbstoff
und markiertem BSA in Gegenwart von Farbstoff [ungefähr 5 Mikroliter
BSA mit einer Konzentration von 1 mg/ml (markiert mit Cy5) wurden
mit 5 Mikroliter Farbstoff, der wie oben hergestellt worden war,
gemischt] präpariert.
Die einzelnen Proben wurden zehnmal in einer Pipettenspitze auf
und ab bewegt, und dann ließ man
sie auf einem 8 – 16
%-igen SDS-Polyacrylamid-Gradientengel
(Biorad-Criterion-Gel) laufen. Für
den Vergleich der erfindungsgemäßen Medienzusammensetzungen
mit anderen Technologien zur Farbstoffentfernung wurde eine Probe
aus Farbstoff/BSA als Positivkontrolle über eine Sephadex-G50-Säule geleitet
(siehe Spur 2).
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Wie
in der 7 gezeigt ist, kommt es bei jedem Durchlauf einer
Probe aus BSA/Farbstoff durch das erfindungsgemäße Medium zur sukzessiven Entfernung
von nicht inkorporiertem Farbstoff (vergleiche die Spur 4 mit den
Spuren 5 – 7).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pipettenspitzen
Ergebnisse liefern, die den für
Sephadex-G-50 gezeigten äquivalent
sind.
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Das
vorliegende Beispiel veranschaulicht, dass das erfindungsgemäße poröse Medium
für die
Unterscheidung zwischen größeren und
kleineren Molekülen
nützlich
ist. Kleinere Moleküle,
wie nicht-inkorporierte Farbstoffe, werden durch eine Kombination
aus Größenausschlusschromatografie
und hydrophober Chromatografie aus der Probe entfernt, wenn das
kleinere Material in die porösen
Kügelchen
wandert und an die internen Oberflächen der Polymerpartikel bindet.
Größere Moleküle, zum
Beispiel markiertes BSA, sind zu groß, als dass sie in die Poren
eindringen könnten,
und treten deshalb aus der Spitze aus.
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Beispiel 7: Das poröse Medium kann Metallionen
und andere Verunreinigungen biologischer Proben aus biologischen
Proben eliminieren
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Das
erfindungsgemäße poröse Medium
kann zur Entfernung von Metallionen aus Nucleinsäurelösungen vor einer PCR oder einer
anderen, gegenüber
Metallionen empfindlichen Reaktion eingesetzt werden. Wie man weiß, limitieren
oder behindern verschiedene Metallionen den Ablauf der PCR. Diese
Metallionen liegen häufig
in Puffern und wässrigen
Lösungen
vor, die in Standard-PCR-Protokollen eingesetzt werden. Ausführungsformen
des porösen
Mediums der Erfindung können
wie im Beispiel 1 hergestellt werden, typischerweise mit einer Tiefe
von 2 – 5
mm. Die Nucleinsäure-haltigen
Proben mit kontaminierenden Metallionen werden durch die das poröse Medium
enthaltenden Pipettenspitzen geleitet.
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Es
wird erwartet, dass ungefähr
1,62 × 10-2 bis 1,34 × 10-1 mol/mg
Harz eines jeden Ziel-Metallions entfernt werden, wenn sie über die
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen porösen Mediums
geleitet werden, während
andere Bestandteile des Reaktionspuffers für den Einsatz in der PCR durchtreten.
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Das
vorliegende Beispiel dürfte
zeigen, dass Ausführungsformen
der Erfindung den Chelex-Säulen (BioRad
Inc.) vergleichbar sind und aufgrund des anpassungsfähigeren
Formats den Chelex-Säulen
vorzuziehen sind.