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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Funkkommunikationsnetzplanung.
Insbesondere findet die vorliegende Erfindung eine vorteilhafte,
aber nicht ausschließliche,
Anwendung bei der Planung eines Funkkommunikationsnetzes für mobile
Endgeräte,
das eine Anzahl (großer
oder kleiner) Zellen umfasst, die über ein bestimmtes geografisches
Gebiet oder Territorium verteilt sind, worauf sich die folgende
Besprechung ausdrücklich
bezieht, ohne dass dadurch die Allgemeingültigkeit des Dargelegten verloren
geht.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Der
erste wesentliche Schritt eines Prozesses für das Entwerfen und Planen
eines Funkkommunikationsnetzes für
mobile Endgeräte
ist bekanntlich das Berechnen der so genannten Zellenversorgung,
d. h. des Ausmaßes
und der Merkmale einer Region um eine Funkbasisstation herum, wo
funkelektrische Signale, die durch ein mobiles Endgerät empfangen
und von der Funkbasisstation abgestrahlt werden, bestimmten Anforderungen
genügen.
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Im
Allgemeinen ist diese Region der geometrische Ort von Punkten, wo
die Stärke,
oder eine damit in Beziehung stehende Größe, eines funkelektrischen
Signals, das durch das mobile Endgerät empfangen und von der Funkbasisstation
abgestrahlt wird, ein bestimmte Schwelle übersteigt. Eine solche Schwelle
kann unter Verwendung verschiedener Kriterien definiert werden,
wobei die am häufigsten
verwendeten unter ihnen die Detektierbarkeit eines Referenzkanals
in dem durch das mobile Endgerät
empfangen funkelektrischen Signal und eine Übertragungsfehlerrate, die
höher als
ein Schwellenwert ist, sind.
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Herkömmlicherweise
beinhaltet eines der am häufigsten
verwendeten Verfahren zum Berechnen der Zellenversorgung das radiale
Abtasten der Region um die Funkbasisstation herum entlang einer
im gleichen Winkelabstand angeordneten Abtastlinie, welche die Funkbasisstation
und den Punkt verbindet, wo eine der folgenden drei Größen, die
einzeln betrachtet als ein Hinweis auf die Zellenversorgung angesehen
werden können,
berechnet werden soll: die Punktstärke des durch das mobile Endgerät empfangenen
funkelektrischen Signals, das lokale Mittel der Punktstärke des
funkelektrischen Signals, und der Medianwert des lokalen Mittels
der Punktstärke
des funkelektrischen Signals.
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Die
Punktstärke
ist der Wert des Moduls (oder der Enveloppe) des funkelektrischen
Signals an einem bestimmten Punkt der Region, wobei die Punktdimensionen
im Wesentlichen gleich denen des physikalischen Elements sind, das
zum Messen der Punktstärke
des funkelektrischen Signals verwendet wird: in diesem Fall die
Antenne des mobilen Endgerätes
von wenigen Zentimetern.
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Das
lokale Mittel ist der Mittelwert der Punktstärke des funkelektrischen Signals
innerhalb einer Länge von
einigen Zehnfachen der Wellenlänge,
was angesichts der Frequenzen, um die es bei der Mobilfunkkommunikation
geht, zur Folge hat, dass man Pfade von 5 bis 10 Metern Länge oder
Gebiete mit einer Breite von einigen zehn Quadratmetern zu betrachten
hat.
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Der
Medianwert des lokalen Mittels der Punktstärke des funkelektrischen Signals
ist ein resumptiver statistischer Wert, der, um seine befriedigende
Verlässlichkeit
(Konfidenz) zu garantieren, unter Berücksichtigung einer kongruenten
Anzahl lokaler Mittel (10 bis 20) zu berechnen ist, was zu Folge
hat, dass Pfade mit eine Länge
von 50 bis 100 Metern oder Gebiete mit einer Breite von wenigen
tausend Quadratmetern in Betracht zu ziehen sind.
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Das
Messen der Punktstärke
des funkelektrischen Signals gehört
derzeit nicht zu den Schlüsselpunkten
in der Entwicklung von Funkkommunikationsnetzplanungs-Tools. Der
Grund dafür
ist die extreme räumliche
Veränderlichkeit
der Stärke
des funkelektrischen Signals infolge der "feinen" Struktur (in der Größenordnung von Zentimetern)
der Umgebung.
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Das
Berechnen des lokalen Mittels der Punktstärke des funkelektrischen Signals
spielt heute immer noch eine untergeordnete Rolle in der Mobilfunkkommunikationsnetzplanung.
Der Grund dafür
sind die Komplexität
der Modellierung und Berechnung und die enorme Menge der zu verarbeitenden
Umgebungsdaten (kartografische Datenbank).
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Diese
Größe wird
allgemein nur während
der Versorgungsberechnung für
Mikrozellen (Zellen mit Funkbasisstationen, die wenige Meter über dem
Boden angeordnet sind) berücksichtigt,
die durch schmale territoriale Ausdehnungen (Durchmesser von einigen
hundert Metern) gekennzeichnet sind und die die Minderheit (etwa
10%) der Zellen darstellen, die ein typisches Mobilfunkkommunikationsnetz
bilden.
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Die
Berechnung dieser Größe ist im
Fall herkömmlicher
Zellen tatsächlich
schwer zu berechnen, d. h. im Fall von Zellen mit einem Versorgungsgebiet
mit einem Durchmesser von mehreren Kilometer, wie zum Beispiel große Zellen
(Zellen mit Funkbasisstationen, die auf isolierten Masten angeordnet
sind) oder kleine Zellen (Zellen mit Funkbasisstationen, die auf
Gebäudedächern angeordnet
sind). Der Grund dafür
sind die lange Berechnungszeit und vor allem die geringe Verlässlichkeit
der Ergebnisse bei diesen Distanzen.
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Im
Gegensatz dazu spielt das Berechnen des Medianwertes des lokalen
Mittels der Punktstärke
des funkelektrischen Signals eine überragende Rolle in der Entwicklung
von Funkkommunikationsnetzplanungs-Tools, weil diese Größe in den
meisten Fällen
den physikalischen Parameter darstellt, der zu dem Konzept der Zellenversorgung
gehört.
Darum stützt
sich heute der Entwurf eines Mobilfunkkommunikationsnetzes im Wesentlichen
auf eine Vorhersage der elektromagnetischen Reichweite auf der Basis
der Medianwerte des lokalen Mittels.
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Eine
herkömmliche
Zellenversorgungsberechnung, mitunter auch als eine Zellenversorgungsvorhersage
bezeichnet, erfolgt unter Verwendung einer geringen Umgebungsauflösung, d.
h. unter Berücksichtigung von
Daten, welche die Merkmale der Umgebung innerhalb elementarer Gebiete,
allgemein als Pixel bezeichnet, mit einer Seitenlänge von
50 oder 100 Metern beschreiben.
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Die
Medianwerte des lokalen Mittels der Punktstärke des funkelektrischen Signals
entlang den Abtastlinien werden unter Berücksichtigung der von der Funkbasisstation
abgestrahlten Leistung, einer Kurve der Ausbreitung in offenem Gelände, eines
morphologischen Faktors, eines Urbanisierungsfaktors und eines orographischen
Faktors (Beugung an natürlichen
Hindernissen) berechnet.
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Genauer
gesagt, gibt die Kurve der Ausbreitung in offenem Gelände Aufschluss über die
Dämpfung der
Stärke
des funkelektrischen Signals, auch als Ausbreitungsverlust bekannt,
in offenem Gelände,
d. h. in einem Gebiet frei von Bäumen,
Gebäuden
oder von Menschenhand geschaffenen baulichen Strukturen, und wird
allgemein als eine semi-empirische Beziehung als eine Funktion der
von der Funkbasisstationsantenne abgestrahlten Leistung, des Antennenabstrahlungsmusters,
der Entfernung von der Funkbasisstation und dem mobilen Endgerät, der Antennenneigung,
der Strahlungsfrequenz und der effektiven Antennenhöhe mit Bezug auf
den Boden ausgedrückt.
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Der
orographische Faktor, der Urbanisierungsfaktor und der morphologische
Faktor sind Korrekturfaktoren für
die Kurve der Ausbreitung in offenem Gelände und beschreiben die Höhenmerkmale
des geografischen Gebietes, die Gebäudemerkmale innerhalb von Gebieten
mit auswählbaren
Größen (zum
Beispiel 50 mal 50 Meter) bzw. das geografische Gebiet anhand morphologischer
Klassen (bewaldet, am See usw.), die bekanntlich die Ausbreitung
funkelektrischer Signale beeinflussen.
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In
einigen Fällen
werden nur morphologische und Urbanisierungsmerkmale innerhalb des
Pixels berücksichtigt,
für das
das lokale Mittel der Stärke
des funkelektrischen Signals berechnet wird, während in anderen Fällen, die
durch eine verfeinerte Herangehensweise gekennzeichnet sind, diese
Merkmale entlang der gesamten Abtastlinien berücksichtigt werden.
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Schließlich ist
das Berechnen der Beugung an natürlichen
Hindernissen der Aspekt, der eine komplexere Verarbeitung der kartografischen
Daten erfordert. Ausgehend von der Orografie wird ein. Höhenprofil
entlang jeder Abtastlinie bestimmt, und die Wechselwirkungseffekte
(Signaldämpfung)
mit den möglichen
natürlichen
Hindernissen, die sich entlang der Abtastlinien befinden, werden
unter Verwendung der klassischen Huyghens-Fresnel-Theorie berechnet,
gemäß der solche
Wechselwirkungseffekte mit hinreichender Verlässlichkeit abgeschätzt werden
können,
indem man jedes natürliche
Hindernis durch ein äquivalentes
virtuelles Hindernis (Schirm) ersetzt, das eine Messerklingenform,
eine Höhe
gleich dem natürlichen
Hindernis und eine infinitesimale Dicke aufweist, sich endlos senkrecht
zur Ausbreitungsrichtung erstreckt und das auftreffende elektromagnetische
Signal vollständig
absorbiert.
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Zum
Beispiel offenbart
EP-A-0
865 221 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Pfadprofilen zur Verwendung in der Funkwellenausbreitung, die
sich besonders für
städtische
und vorstädtische Gebiete,
wo die Hindernisse allgemein von vereinzelter Natur sind, und für viele
Arten von Anwendungen, wie zum Beispiel Punkt-zu-Punkt-, Punkt-zu-Mehrpunkt-
und Gebietsversorgungsanwendungen, eignen. Insbesondere werden mehrere
Pfadprofile neben einem erzeugten ersten, primären Pfad erzeugt. Hindernisse,
die in den benachbarten Pfadprofilen detektiert werden, werden dann
transformiert und auf das primäre
Pfadprofil translatiert, wodurch ein Pfadprofil entsteht, das sowohl
Hindernisse, die im primären
Pfadprofil vorliegen, als auch Hindernisse in der Nähe berücksichtigt.
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Andere,
höherentwickelte
Herangehensweisen werden statt dessen zum Berechnen der Beugung
an natürlichen
Hindernissen bereitgestellt, wobei man keinen Schirm mit infinitesimaler
Dicke verwendet, sondern einen Schirm mit finiter Dicke mit einer
gerundeten Kante. Jedoch werden die Herangehensweisen, die auf einem
Schirm mit infinitesimaler Dicke basieren, am häufigsten verwendet, weil sie
einfach sind und an dieses spezielle Problem auf der Basis einiger
bekannter Algorithmen angepasst werden, die der Literatur entnommen
sind und entsprechend modifiziert und optimiert werden, um die Effekte
infolge mehrerer Hindernisse zu berücksichtigen. Beispiele solcher
bekannter Algorithmen sind das Epstein-Peterson-Verfahren, das Deygout-Verfahren und das
Stretched-String-Verfahren, wobei das letztgenannte durch ITU-R
526 empfohlen wird und den besten Kompromiss zwischen der Verlässlichkeit
der Ergebnisse und der Geschwindigkeit der Algorithmusberechnung
bietet und darum das am häufigsten
verwendete Verfahren ist.
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Für eine ausführlichere
Besprechung der Berechnung der Zellenversorgung bei geringer Umgebungsauflösung verweisen
wir den Leser auf folgende Publikationen:
- 1) M. Hata, "Empirical formula
for propagation loss in land mobile services", IEEE Trans. On Vehicular Technology,
Band 29, 1980;
- 2) E. Damosso, L. Stola, "Radiopropagazione", Scuola Superiore
Guglielmo Reiss Romoli, L'Aquila,
1992;
- 3) ITU-Empfehlungen Rec. P. 526-3 "Propagation by diffraction";
- 4) G. Bussolino, R. Lanzo, M. Perucca, "Rasputin: a field strength prediction
model for large and small cell mobile system using territorial data
base", 7th International Network Planning Symposium,
Sidney 1996;
- 5) COST 235 "Radiowave
propagation effects on next generation fixed service terrestrial
telecommunication systems",
Kapitel 4, Final Report EUR 16992 EN, 1996.
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Der
Bedarf an einer zunehmenden Anzahl von Funkbasisstationen hat im
Verbund mit der Nachfrage nach kompletteren Diensten, insbesondere
Diensten mit Merkmalen, die auf einer territorialen Ebene zunehmend
feiner strukturiert sind, hat die Anbieter von Mobilfunkkommunikationsnetzen
der zweiten und dritten Generation gezwungen, zu einem Netzdesign
mit hoher Umgebungsauflösung überzugehen,
das die Definition spezifischer Designparameter für sehr schmale
Territoriumselemente ermöglicht.
Zum Beispiel können
entlang einer Straße
oder auf einem öffentlichen
Platz bestimmte Dienste anstelle anderer Dienste und in jedem Fall Dienste
auf einem Niveau, das an die konkreten territorialen, sozialen und
städtischen
Realitäten
angepasst ist, angeboten werden.
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Die
geringe Umgebungsauflösung,
die für
das Design und die Planung herkömmlicher
Mobilfunkkommunikationsnetze typisch ist, ist offenkundig unzureichend,
um den oben angesprochenen Erfordernissen gerecht zu werden, die
statt dessen teilweise durch Verwenden einer hohen Umgebungsauflösung erfüllt werden können, d.
h. unter Berücksichtigung
von Daten, welche die Merkmale der Umgebung innerhalb von Pixeln
beschreiben, die eine Seitenlänge
von 5 oder 10 Metern haben, wobei diese hohe Umgebungsauflösung den
Abmessungen der städtischen
Elemente eher entspricht und gleichzeitig das Berechnen des lokalen
Mittels der Punktstärke
des funkelektrischen Signals gestattet.
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Es
sind eine Anzahl verschiedener Methodologien für das Berechnen einer Zellenversorgung
für eine Umgebung
mit hoher Auflösung
auf der Basis des lokalen Mittels der Punktstärke des funkelektrischen Signals vorgeschlagen
worden.
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Für eine ausführliche
Besprechung dieser Methodologien verweisen wir den Leser auf die
folgenden Publikationen:
- 1) EP-A-1 292 163 , "Method for determining the values of
the electromagnetic field generated by a radio base station in an
urban environment";
- 2) M. Perucca, M. Signetti, "Small
cells planning analysis of electromagnetic models from measurements
at 1800 MHz", ICAP
1997;
- 3) COST Action 231, "Digital
mobile radio towards future generation systems", Kapitel 4, Final Report EUR 18957,
1999;
- 4) ITU-R Rec. 1411, "Propagation
data and prediction methods for the planning of short range outdoor
radio communication systems and radio local area networks in a frequency
range 300 MHz to 100 GHz";
- 5) US-A-2001/0041565 , "Method and apparatus
for network planning".
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Alle
diese Methodologien wurden jedoch für kurze Entfernungen von der
Funkbasisstation, insbesondere Entfernungen von weniger als 1 oder
2 Kilometer, entworfen und entwickelt, und folglich beinhalten sie eine
territoriale Analyse, die vollständig
unter Verwendung einer hohen Umgebungsauflösung ausgeführt wird, d. h. unter Betrachtung
von Pixeln mit einer Seitenlänge
von 5 oder 10 Metern.
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Darum
stellt sich ein vorrangiges Problem, das sich bei der Ausweitung
dieser Herangehensweisen auf große Entfernungen (10–20 km)
allgemein zeigt, durch die Berechnungszeit und vor allem durch die
Verlässlichkeit
der Ergebnisse dar. Sobald die Präzisierungsstufe des Berechnungsmodells
festgelegt ist, hängt die
Verlässlichkeit
der Ergebnisse vor allem von der Anzahl der Wechselwirkungen mit
der Umgebung entlang der Abtastlinie ab, zu denen es während der
Berechnung des lokalen Mittels der Punktstärke des funkelektrischen Signals
für das
betrachtete Pixel kommt. Jede Wechselwirkung mit der Umgebung beinhaltet
unvermeidlich eine bestimmte Berechnungsapproximierung und folglich
einen Berechnungsfehler, der sich während der Berechnung akkumuliert.
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Eine
weitere Schwierigkeit, der man allgemein beim Ausweiten dieser Herangehensweisen
auf große Entfernungen
begegnet, ist das Erhalten einer hoch-auflösenden digitalen Kartografie,
die aus Kostengründen und
aufgrund von Speicherbelegung allgemein nur für Großstadtgebiete verfügbar ist.
Darum kommt es häufig vor,
dass Daten mit hoher Umgebungsauflösung für einen Teil des Gebietes,
für den
eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
nicht zur Verfügung
stehen.
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AUFGABE UND KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Bereitstellung eines
Verfahrens, eines Systems und eines Computerprogrammmoduls für die Planung
eines Funkkommunikationsnetzes, die eine hoch-effiziente Berechnung
innerhalb jener Gebiete, für
die Daten mit hoher Umgebungsauflösung zur Verfügung stehen,
und eine objektive adaptive Betriebsfähigkeit innerhalb der Gebiete
mit einem Übergang
von hoher zu geringer Umgebungsauflösung ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, dass
sie ein Verfahren, ein System und ein Computerprogrammmodul für die Planung
eines Funkkommunikationsnetzes für
mobile Endgeräte
betrifft, wie sie in den Ansprüchen
1, 16 und 17 definiert sind.
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Insbesondere
sieht eine Funkkommunikationsnetzplanung gemäß der vorliegenden Erfindung
Folgendes vor: Unterteilen der Region um die Funkbasisstation herum
in eine Anzahl großer
Umgebungspixel, Unterteilen der großen Umgebungspixel in eine
Anzahl kleiner Umgebungspixel, und dann Berechnen, für jeden kleinen
Zielumgebungspixel, für
den eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
einer Größe, welche
die Versorgung innerhalb des kleinen Zielumgebungspixels angibt,
wobei eine solche Größe für einen
bestimmten kleinen Zielumgebungspixel als eine Funktion von Daten,
welche die Umgebung innerhalb kleiner Umgebungspixel nahe dem kleinen
Zielumgebungspixel (wo sich das mobile Endgerät befinden soll) und der Funkbasisstation
entlang dem Ausbreitungspfad eines funkelektrischen Signals, das
von der Funkbasisstation abgestrahlt wird und durch den kleinen
Zielumgebungspixel hindurch verläuft,
beschreiben, und als eine Funktion von Daten, welche die Umgebung
innerhalb großer
Umgebungspixel auf der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals beschreiben,
berechnet wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird nun eine bevorzugte Ausführungsform, die
lediglich als Beispiel dienen soll und nicht als einschränkend ausgelegt
werden darf, anhand der angehängten
Zeichnungen beschrieben, in denen Folgendes dargestellt ist:
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1 zeigt
einen Arbeitsplatzrechner (work station), der so programmiert ist,
dass er eine Funkkommunikationsnetzplanung gemäß der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
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2 zeigt
schematisch ein Beispiel einer Umgebung zwischen der Funkbasisstation
und dem mobilen Endgerät.
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3 zeigt
drei mögliche
Szenarien, die man während
einer Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung gemäß der vorliegenden
Erfindung antreffen kann.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm des Funkkommunikationsnetzplanungsverfahrens der
vorliegenden Erfindung.
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5–8 zeigen
verschiedene Zwischenumgebungsprofile, die während einer Versorgungsberechnung
mit hoher Umgebungsauflösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung berechnet wurden.
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9 zeigt
kleine Umgebungspixel, die durch ein Gebäude belegt sind und für die eine
Versorgung mit hoher Umgebungsauflösung berechnet wird.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die
folgende Besprechung dient dem Zweck, es einem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung zu realisieren und zu nutzen. Dem Fachmann fallen
sofort verschiedene Modifikationen an den Ausführungsformen ein, und die im
vorliegenden Text beschriebenen generischen Prinzipien können auf
andere Ausführungsformen
und Anwendungen angewendet werden, ohne vom Gegenstand und Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Somit besteht nicht die
Absicht, die vorliegende Erfindung auf die gezeigten Ausführungsformen
zu beschränken.
Vielmehr ist ihr der breiteste Geltungsbereich zuzugestehen, der
im Einklang mit den Prinzipien und Merkmalen steht, die im vorliegenden
Text offenbart und in den angehängten
Ansprüchen
definiert sind.
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1 zeigt
ein Verarbeitungssystem für
die Planung eines Funkkommunikationsnetzes für mobile Endgeräte. Das
Verarbeitungssystem, das als Ganzes mit 1 bezeichnet ist,
umfasst im Wesentlichen einen Arbeitsplatzrechner (oder eine workstation) 2,
zum Beispiel einen Hewlett Packard J5000 mit einer 450 MHz-CPU,
1 Gbyte RAM, 18 Gbyte Festplatte und einem UNIX-Betriebssystem, mit einer zentralen
Verarbeitungseinheit 3, die mit einem Nahbereichsnetz 4 verbunden
ist, einer (nicht gezeigten) internen Festplatte, auf der Referenzdatenbanken
gespeichert sind, einer Anzeige 5, einer Tastatur 6 und
einer Maus 7. Wenn die Datenbanken die Festplattenkapazität übersteigen,
so kann der Arbeitsplatzrechner 2 auch mit einer externen Festplatte 8 versehen
sein, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit 3 direkt
oder über
das Nahbereichsnetz 4 verbunden ist.
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Der
Arbeitsplatzrechner 2 ist so konfiguriert, dass er eine
Funkkommunikationsnetzplanung auf der Basis von Computerprogrammmodulen
ermöglicht,
die in der zentralen Verarbeitungseinheit 3 ablaufen und das
Planungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Hilfe der Referenzdatenbanken, die auf der internen
Festplatte oder auf der externen Festplatte 8 gespeichert
sind, implementieren.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf den folgenden Überlegungen bezüglich der
Ausbreitungsphänomenologie
in Mobilfunkkanälen.
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Die
erste Überlegung
ist, dass der Medianwert der Punktstärke eines funkelektrischen
Signals innerhalb eines Gebietes einer bestimmten Größe ungefähr den Umgebungsmerkmalen,
deren Durchschnitt innerhalb eines solchen Gebietes gebildet wird,
unterworfen ist, d. h. es gibt eine Korrelation zwischen der kartografischen
Auflösung
und der Größe der Gebiete,
innerhalb der die Versorgung berechnet werden soll. Oder anders
ausgedrückt:
Das bedeutet, dass es zum Berechnen des lokalen Mittels der Punktstärke eines
funkelektrischen Signals innerhalb von Gebieten mit einer Seitenlänge von
einigen Zehnfachen der Wellenlänge
unbedingt erforderlich ist, über
eine kartografische Auflösung
zu verfügen,
die eine Beschreibung der Umgebung innerhalb von Gebieten der gleichen
Größe, d. h.
im Hinblick auf das Frequenzband, das in der Mobilfunkkommunikation
verwendet wird (900–2200
MHz), innerhalb von Umgebungspixeln mit einer Seitenlänge von
5–10 Metern
gestattet.
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Die
zweite Überlegung
ist, dass ungeachtet der kartografischen Auflösung die Versorgungsberechnung
hauptsächlich
durch die Umgebung nahe dem mobilen Endgerät und der Funkbasisstation
beeinflusst wird. Wenn wir die durchschnittliche Position des ortsfesten
Endgerätes,
d. h. der Funkbasisstation (mindestens auf Gebäudedachhöhe), und des mobilen Endgerätes (jede beliebige
Position) betrachten, so ist klar, dass die Umgebung nahe dem mobilen
Endgerät
noch intensiver mit dem mobilen Endgerät interagiert und darum diejenige
ist, auf die sich die Aufmerksamkeit konzentrieren muss. Jedoch
spielt die Umgebung nahe dem ortsfesten Endgerät, insbesondere innerhalb städtischer
Gebiete mit einer hohen Gebäudekonzentration, eine
wichtige Rolle, weil es eine betriebliche Unmöglichkeit ist, das Fehlen nahe
gelegener Hindernisse (hauptsächlich
Gebäude)
zu garantieren, weshalb es zweckmäßig ist, die Umgebung nahe
dem ortsfesten Endgerät in
der gleichen Weise zu behandeln wie die Umgebung nahe dem mobilen
Endgerät.
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2 zeigt
schematisch ein Beispiel der Umgebung zwischen der Funkbasisstation
RBS und einem mobilen Endgerät
MT. Es ist offenkundig, wie Gebäude
und Vegetation nahe der Funkbasisstation RBS und dem mobilen Endgerät MT in
hohem Maße
die Ausbreitung des funkelektrischen Signals beeinflussen und wie die
Beugung am Boden der vorherrschende Effekt auf der Zwischenstrecke
des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals ist.
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In
Anbetracht des oben Dargelegten ist, allgemein ausgedrückt, der
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung die Berechnung einer Zellenversorgung
unter Verwendung einer doppelten Umgebungsauflösung, d. h. unter Verwendung
einer hohen Umgebungsauflösung
(kleine Umgebungspixel, zum Beispiel von 10 mal 10 Metern), nahe
dem mobilen Endgerät
und der Funkbasisstation, um den höheren Einfluss auf die Versorgungsberechnung
der Umgebung nahe dem ortsfesten und dem mobilen Endgerät zu berücksichtigen,
und einer geringen Umgebungsauflösung
(große
Umgebungspixel, zum Beispiel von 50 mal 50 Metern) auf der übrigen Zwischenstrecke
des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals, wobei "nahe" eine Strecke des Ausbreitungspfades
des funkelektrischen Signals in der Größenordnung von einigen hundert
Metern meint.
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Darum
sieht die Berechnung der Zellenversorgung mit hoher Umgebungsauflösung gemäß der vorliegenden
Erfindung Folgendes vor: Unterteilen der Region um die Funkbasisstation
herum in eine Anzahl großer Umgebungspixel
(zum Beispiel von 50 mal 50 Meter), Unterteilen der großen Umgebungspixel
in eine Anzahl kleiner Umgebungspixel (zum Beispiel von 10 mal 10
Meter) und dann Berechnen, für
jedes kleine Umgebungspixel, für
das eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
einer Größe, welche
die Versorgung innerhalb des kleinen Umgebungspixels angibt. Insbesondere
wird für
ein bestimmtes kleines Zielumgebungspixel eine solche Größe als eine
Funktion von Daten, welche die Umgebung zwischen der Funkbasisstation
und dem kleinen Zielumgebungspixel entlang dem Ausbreitungspfad
eines funkelektrischen Signals, das von der Funkbasisstation abgestrahlt
wird und durch das kleine Zielumgebungspixel hindurch verläuft, beschreiben,
und insbesondere als eine Funktion von Daten, welche die Umgebung
innerhalb kleiner Umgebungspixel nahe dem kleinen Zielumgebungspixel
(d. h. dem mobilen Endgerät)
und/oder der Funkbasisstation entlang dem Ausbreitungspfad des funkelektrischen
Signals beschreiben, und als eine Funktion von Daten, welche die
Umgebung innerhalb großer
Umgebungspixel in der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals beschreiben,
berechnet.
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Insbesondere
wird zuerst die Verfügbarkeit
von Daten, welche die Umgebung innerhalb kleiner Umgebungspixel
nahe der Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel entlang
dem Ausbreitungspfad des funkelektrischen Signals beschreiben, überprüft, und
dann wird ein Umgebungsprofil mit gemischter Auflösung gebildet,
das die Umgebung innerhalb kleiner Umgebungspixel nahe der Funkbasisstation
und/oder dem kleinen Zielumgebungspixel in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit
umgebungsbeschreibender Daten sowie innerhalb großer Umgebungspixel
entlang der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals beschreibt.
Oder anders ausgedrückt:
Bei der Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung für ein bestimmtes
kleines Zielumgebungspixel wird die Umgebung zwischen der Funkbasisstation und
dem kleinen Zielumgebungspixel entlang dem Ausbreitungspfad des
funkelektrischen Signals unter Verwendung einer hohen Auflösung nahe
der Funkbasisstation und dem mobilen Endgerät und einer geringen Auflösung auf
der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals beschrieben.
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Auf
diese Weise wird eine Mehrfachauflösungs-Versorgungskarte erstellt,
die Versorgungsdaten mit hoher Umgebungsauflösung (lokales Mittel) für jene Gebiete
enthält,
für die
Umgebungsdaten mit hoher Auflösung
verfügbar
sind, und Versorgungsdaten mit geringer Auflösung (Medianwerte) für jene Gebiete
enthält, für die nur
Umgebungsdaten mit geringer Auflösung
verfügbar
sind.
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Eine
Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung gemäß der vorliegenden Erfindung wird
nun mit Bezug auf die 3–9 und auf
eine nicht-einschränkende
bevorzugte Ausführungsform
beschrieben, wobei die großen
Umgebungspixel eine Größe von 50
mal 50 Metern haben und die kleinen Umgebungspixel eine Größe von 10
mal 10 Metern haben. Entlang dem Ausbreitungspfad des funkelektrischen Signals
wird eine Umgebungsbeschreibung mit hoher Auflösung innerhalb einer Strecke
von 500 Metern von dem mobilen Endgerät und innerhalb einer Strecke
von 1 km von der Funkbasisstation verwendet, während eine Umgebungsbeschreibung
mit geringer Auflösung
auf der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals verwendet
wird.
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3 zeigt
drei mögliche
Szenarien, die man während
einer Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung antreffen
kann, wobei große
und kleine Umgebungspixel mit LEP bzw. SEP bezeichnet werden.
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Unter
Berücksichtigung
der Berechnungsentfernungen, die für jede Zelle verschieden sein
können
und die in 3 als Kreise gezeigt sind, befindet
sich in dem ersten Szenario die Funkbasisstation (RBS1) außerhalb
des Gebietes, für
das eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
und für
einen Teil dieses Gebietes sind Umgebungsdaten mit hoher Auflösung verfügbar. In
dem zweiten Szenario befindet sich die Funkbasisstation (RBS2) innerhalb
des Gebietes, für
das eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
aber für
einen Teil dieses Gebietes sind nur Umgebungsdaten mit geringer
Auflösung
verfügbar;
und in dem dritten Szenario befindet sich die Funkbasisstation (RBS3)
innerhalb des Gebietes, für
das eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
und für
das gesamte Gebiet sind Umgebungsdaten mit hoher Auflösung verfügbar.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm der Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung der
vorliegenden Erfindung, wobei diese Berechnung das Ausführen der
folgenden Schritte beinhaltet, die für jedes kleine Umgebungspixel,
für das
eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung gewünscht wird
(kleines Zielumgebungspixel), wiederholt werden müssen.
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Der
erste Schritt ist das Überprüfen der
Verfügbarkeit
von Daten, welche die Umgebung innerhalb kleiner Umgebungspixel
nahe der Funkbasisstation (1 km) und des kleinen Zielumgebungspixels
(500 Meter) entlang dem Ausbreitungspfad des funkelektrischen Signals
beschreiben (Block 100). Insbesondere sollen die folgenden
Umgebungsdaten mit hoher Auflösung
nahe der Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel verfügbar sein:
durchschnittliche Bodenhöhenmessung
(Bodenhöhe
mit Bezug auf den Meeresspiegel) innerhalb des kleinen Umgebungspixels,
Informationen bezüglich
des Vorhandenseins eines Gebäudes,
von Vegeta tion oder nichts innerhalb des kleinen Umgebungspixels,
und die Höhe
des Gebäudes
oder der Vegetation innerhalb des kleinen Umgebungspixels.
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Der
zweite Schritt ist das Extrahieren von Daten aus einer digitalen
kartografischen Datenbank, wobei Daten extrahiert werden, welche
die Umgebung innerhalb großer
Umgebungspixel entlang dem gesamten Ausbreitungspfad des funkelektrischen
Signals von der Funkbasisstation zu dem kleinen Zielumgebungspixel beschreiben
und die in Abhängigkeit
von der Verfügbarkeit
umgebungsbeschreibender Daten die Umgebung innerhalb kleiner Umgebungspixel
nahe der Funkbasisstation und/oder dem kleinen Zielumgebungspixel
beschreiben (Block 110). Insbesondere werden für alle großen Umgebungspixel
zwischen der Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel
die folgenden Umgebungsdaten mit geringer Auflösung extrahiert: Bodenhöhenmessung
(Bodenhöhe
mit Bezug auf den Meeresspiegel) innerhalb jedes großen Umgebungspixels, während für alle kleinen
Umgebungspixel nahe der Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel
die folgenden Umgebungsdaten mit hoher Auflösung extrahiert werden: Bodenhöhenmessung
(Bodenhöhe
mit Bezug auf den Meeresspiegel) innerhalb jedes kleinen Umgebungspixels,
Informationen bezüglich
des Vorhandenseins eines Gebäudes,
von Vegetation oder nichts innerhalb jedes kleinen Umgebungspixels,
und die Höhe
des Gebäudes
oder der Vegetation innerhalb jedes kleinen Umgebungspixels.
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Der
dritte Schritt identifiziert Hindernisse zwischen der Funkbasisstation
und dem kleinen Zielumgebungspixel, für den eine Versorgungsberechnung
ausgeführt
wird, wobei Hindernisse, auf die ein funkelektrisches Signal innerhalb
großer
Umgebungspixel entlang seinem Ausbreitungspfad von der Funkbasisstation
zu dem kleinen Zielumgebungspixel trifft, identifiziert werden,
indem lediglich Umgebungsdaten mit geringer Auflösung entlang dem gesamten Ausbreitungspfad
betrachtet werden und indem die so genannte Streched-String-Technik
verwendet wird, die in den oben genannten ITU-Empfehlungen definiert
ist und gemäß der nur
jene Hindernisse identifiziert werden, die von einer idealen "gespannten Saite" berührt werden,
die sich zwischen der Funkbasisstation und dem kleinen Umgebungspixel,
für den
eine Berechnung ausgeführt
wird, erstreckt (Block 120). Da Umgebungsdaten mit geringer
Auflösung
nur die Bodenhöhenmessung
entlang dem gesamten Ausbreitungspfad zwischen der Funkbasisstation
und dem kleinen Zielumgebungspixel definieren, ist das Ergebnis
dieses Schrittes ein Zwischenumgebungsprofil, das in 5 gezeigt
ist und das durch eine Anzahl von Gruppen von Hindernissen gebildet
wird, die durch Reihen in 5 bezeichnet
sind und deren Orte den Punkten entsprechen, wo die gespannte Saite,
die sich zwischen der Funkbasisstation RBS und einem hypothetischen
mobilen Endgerät
MT innerhalb des kleinen Zielumgebungspixels erstreckt, das Bodenhöheprofil
berührt,
und deren Höhe
gleich der Bodenhöhe
in diesen Punkten ist.
-
Der
vierte Schritt ist das Verschmelzen der identifizierten Hindernisse,
wobei jene identifizierten Hindernisse, die voneinander um eine
Entfernung beabstandet sind, die geringer als eine bestimmte Entfernung, zum
Beispiel 500 Meter, ist, zu einem einzigen Hindernis verschmolzen
werden, wodurch die Gesamtzahl an Hindernissen verringert wird und
eine kleine Gruppe von äquivalenten
Hindernissen gebildet wird (Block 130). Das Ergebnis dieses
Schrittes ist ein Zwischenumgebungsprofil, das in 6 gezeigt
ist und das durch eine Anzahl von äquivalenten Hindernissen gebildet
wird, die durch Reihen in 6 bezeichnet
sind und die jeweils die Form einer Messerklinge haben.
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Der
fünfte
Schritt ist das Bilden eines Umgebungsprofils mit gemischter Auflösung, das
die Umgebung zwischen der Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel
entlang dem Ausbreitungspfad des funkelektrischen Signals durch
Kombinieren von Umgebungsdaten mit hoher und geringer Auflösung beschreibt (Block 140).
Insbesondere, wie in 7 gezeigt, besitzt das Umgebungsprofil
mit gemischter Auflösung
ein oder zwei Endteile, welche die Umgebung innerhalb kleinen Umgebungspixel
nahe der Funkbasisstation RBS und dem kleinen Zielumgebungspixel,
innerhalb dem sich das hypothetische mobile Endgerät MT befindet,
in Abhängigkeit
von der Verfügbarkeit
umgebungsbeschreibender Daten mit hoher Auflösung beschreiben, sowie einen
Zwischenteil, der die verschmolzenen identifizierten Hindernisse
beschreibt.
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Der
sechste Schritt ist das Identifizieren von Hindernissen zwischen
der Funkbasisstation und dem kleinen Umgebungspixel, für den eine
Versorgungsberechnung ausgeführt
wird, wobei Hindernisse, auf die ein funkelektrisches Signal entlang
seinem Ausbreitungspfad von der Funkbasisstation zu dem kleinen
Umgebungspixel trifft, innerhalb des Umgebungsprofils mit gemischter
Auflösung
identifiziert werden, indem die oben angesprochene Streched-String-Technik verwendet
wird und ohne dass Hindernisse, die größer als eine bestimmte Auflösung sind,
gruppiert oder verdichtet werden (Block 150). Das Ergebnis
dieses Schrittes ist eine Anzahl von Hindernissen, die durch Reihen
in 8 bezeichnet sind und deren Orte den Punkten entsprechen,
wo die gespannte Saite, die sich von der Funkbasisstation RBS und
dem hypotheti schen mobilen Endgerät MT erstreckt, das Umgebungsprofil
mit gemischter Auflösung
berührt,
und deren Höhe
gleich der Höhe dieser
Hindernisse ist.
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Der
siebte Schritt ist das Berechnen der Dämpfung durch Beugung an den
Hindernissen, die innerhalb des Umgebungsprofils mit gemischter
Auflösung
identifiziert werden, ohne dass Hindernisse gruppiert oder verdichtet
werden, eines funkelektrischen Signals, das von der Funkbasisstation
entlang dem Ausbreitungspfad zu dem kleinen Umgebungspixel abgestrahlt
wird (Block 160). Insbesondere enthält das Berechnen der Dämpfung durch
Beugung das Berechnen eines ersten Anteils infolge von orografischen
Hindernissen, das Berechnen eines zweiten Anteils infolge von Gebäuden, das
Berechnen eines dritten Anteils infolge von Vegetation, und dann
der Gesamtdämpfung
durch Beugung als eine gewichtete Summe des ersten, des zweiten und
des dritten Anteils. Insbesondere wird jeder Anteil unter Verwendung
eines jeweiligen Gewichts gewichtet, das die Art des jeweiligen
Hindernisses angibt (orografische Hindernisse, Gebäude und
Vegetation).
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Zum
Beispiel kann die Dämpfung
durch Beugung unter Verwendung der folgenden Formel berechnet werden:
wobei:
- – A0, AB, AG Dämpfungen
durch Beugung infolge von orografischen Hindernissen, Gebäudehindernissen bzw.
Vegetationshindernissen sind;
- – s
die Gesamtzahl von orografischen Hindernissen ist;
- – q
die Gesamtzahl von Gebäudehindernissen
ist;
- – r
die Gesamtzahl von Vegetationshindernissen ist;
- – p0, pB, pG die
Gewichte für
die drei Anteile sind, die zum Beispiel gleich 0,75, 0,5 bzw. 0,25
sein können.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Art und Weise
des Berechnens der Versorgung innerhalb eines Gebäudes, das
einige kleine Umgebungspixel belegt. Vor dem Hintergrund der Komplexität der Ausbreitungsphänomene,
die durch diese konkreten physikalischen Bedingungen hervorgerufen
werden, wird dieses spezielle Thema im Stand der Technik gemeinhin
dadurch angegangen, dass auf einer statistischen Basis eine einzelne
zusätzliche
Penetrationsmarge für
das gesamte Gebäude
hypothetisiert wird – erforderlichenfalls
durch die Umgebungstypologie und/oder Gebäudetypologie entsprechend differenziert –, die der
Versorgung (Medianwert der lokalen Mittel der Punktstärke des
funkelektrischen Signals), die für
die kleinen Umgebungspixel berechnet wird, hinzugerechnet wird,
aber unter Beachtung der Umgebung, die offen, d. h. ohne Gebäude, ist.
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Von
einem experimentellen Standpunkt aus betrachtet, sieht dieser übliche Lösungsansatz
vor, die durchschnittliche Punktstärke funkelektrischer Signale
außerhalb
des Gebäudes
zu messen (zum Beispiel entlang dem Umfang des Gebäudes auf
Bodenhöhe)
und dann die hypothetisierte Penetrationsmarge hinzuzurechnen. Von
einem modellistischen Standpunkt aus betrachtet beinhaltet dieser
Lösungsansatz
statt dessen implizit eine Versorgungsberechnung mit geringer Auflösung für die großen Umgebungspixel,
die durch das Gebäude
belegt werden, d. h. er beinhaltet das Berechnen der Medianwerte
der lokalen Mittel der Punktstärke eines
funkelektrischen Signals innerhalb der großen Umgebungspixel, die durch
das Gebäude
belegt werden, unter Verwendung von Umgebungsdaten mit geringer
Auflösung
(Prozentsatz jedes großen
Umgebungspixels, der durch das Gebäude belegt wird).
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Dieser
Lösungsansatz
ist nicht mit der Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung kompatibel,
weil in Anbetracht der Größe der kleinen
Umgebungspixel der Prozentsatz jedes kleinen Umgebungspixels, der
durch ein Gebäude
belegt wird, 0 oder 100% sein würde
(Fehlen oder Vorhandenseins eines Gebäudes).
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Anstatt
eine einzelne zusätzliche
Penetrationsmarge zu hypothetisieren, die der Versorgung hinzuzurechnen
ist, die für
die großen
Umgebungspixel, die durch das Gebäude belegt werden, berechnet
wird, wird darum, wie in 9 gezeigt, die Versorgung (das
lokale Mittel der Punktstärke
eines funkelektrischen Signals) für jedes kleine Umgebungspixel
SEP, das durch das Gebäude
(mit einem geometrischen Muster dargestellt) belegt wird, als eine
Funktion der Versorgungen berechnet, die für die kleinen Umgebungspixel
SEPAS (in Grau dargestellt), welche die kleinen Umgebungspixel SEPB
umgeben, berechnet werden. Insbesondere wird, wie in 9 gezeigt,
die Versorgung für
ein kleines Umgebungspixel SEPB, das durch ein Gebäude belegt wird,
als ein gewichteter Durchschnitt der Versorgungen berechnet, die
für die
kleinen Umgebungspixel SEPA, die das kleine Umgebungspixel SEPB
umgeben, berechnet werden, und diese Versorgungen werden unter Verwendung
jeweiliger Gewichte gewichtet, die zum Beispiel zu den quadrierten
Entfernungen (1/r2) zwischen den Mitten
des kleinen Umgebungspixels SEPB und der kleinen Umgebungspixel
SEPA, die das kleine Umgebungspixel SEPB umgeben, umgekehrt proportional
sein können.
Natürlich
können
auch andere Gewichte verwendet werden, die jedoch alle Werte haben,
die mit größer werdender
Entfernung kleiner werden.
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Schließlich ist
klar, dass zahlreiche Modifikationen und Varianten an der vorliegenden
Erfindung vorgenommen werden können,
die alle in den Geltungsbereich der Erfindung, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert
ist, fallen.
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Zum
Beispiel kann eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung in
Abhängigkeit
von den Erfordernissen des Mobilfunkkommunikationsnetz-Anbieters
für alle
oder nur einige kleine Umgebungspixel ausgeführt werden.
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Des
Weiteren kann eine Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung für ein kleines
Zielumgebungspixel als eine Funktion von Daten, welche die Umgebung
innerhalb aller oder nur einiger kleiner Umgebungspixel nahe der
Funkbasisstation und dem kleinen Zielumgebungspixel entlang dem
Ausbreitungspfad des funkelektrischen Signals beschreiben, sowie
von Daten, welche die Umgebung innerhalb aller oder nur einiger
großer
Umgebungspixel entlang der übrigen
Strecke des Ausbreitungspfades des funkelektrischen Signals beschreiben,
in Abhängigkeit
von der Verlässlichkeit,
die für
die Versorgungsberechnung mit hoher Umgebungsauflösung benötigt wird,
ausgeführt
werden.
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Schließlich können Daten,
welche die Umgebung innerhalb großer und kleiner Umgebungspixel
beschreiben, von den oben beschriebenen verschieden sein. Zum Beispiel
können
Umgebungsdaten mit geringer Auflösung,
welche die Umgebung innerhalb großer Umgebungspixel beschreiben,
zusätzlich
zu der Bodenhöhenmessung
auch eine durchschnittliche Gebäudehöhe und -morphologie
enthalten.