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Hintergrund
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Die
vorliegende Offenlegung betrifft allgemein Aktivierungsmechanismen
zum Entfalten von volumenfüllenden
mechanischen Strukturen, die für ein
gesteuertes Aufprallenergiemanagement verwendet werden. Die volumenfüllenden
mechanischen Strukturen sind im Volumen rekonfigurierbar, sodass
sie in einem Ruhezustand ein kleines Volumen einnehmen und bei einer
Aktivierung durch den Aktivierungsmechanismus schnell zu einem größeren Volumen
in einem entfalteten Zustand expandieren.
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Zusätzlich zu
den Energie absorbierenden Eigenschaften einer Fahrzeugstruktur
kann das Fahrzeug verschiedene, speziell vorgesehene Energie absorbierende
Strukturen aufweisen, die innen oder außen angeordnet sind. Es sind
viele Vorrichtungen bekannt, die eine Energieabfuhr unterstützen und
Kräfte
und Verzögerungen,
die Insassen/Fußgeher
im Fall eines Aufpralles erfahren, begrenzen. In der Fahrzeugtechnik
gibt es allgemein zwei solche speziell vorgesehene Aufprallenergiemanagementstrukturen:
jene, die passiv sind, und jene, die aktiv sind.
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Ein
Beispiel einer Energie absorbierenden Struktur, die in Fahrzeugen
verwendet worden ist, ist ein expandiertes Wabenzellenmaterial,
das in der expandierten Form in der Fahrzeugumgebung angeordnet
ist. 1 zeigt ein Wabenzellenmaterial und den Prozessfluss
zum Herstellen des Wabenzellenmaterials. Eine Rolle 10 aus
einem bahnförmigen Material
mit einer vorgewählten
Breite W wird geschnitten, um eine Anzahl von Substratbahnen 12 bereitzustellen,
wobei jede Bahn eine Anzahl von eng beabstandeten Klebestreifen 14 aufweist.
Die Bahnen 12 werden gestapelt und der Klebstoff wird abgebunden,
um dadurch einen Block 16 mit einer Dicke T zu bilden.
Der Block 16 wird dann in geeignete Längen L geschnitten, um dadurch
Wabenkörper 18 bereitzustellen.
Die Wabenkörper 18 werden
dann durch eine physikalische Trennung der oberen und unteren Flächen 20, 22 expandiert,
wobei Klebestreifen als Knoten dienen, um die Wabenzellenkörper zu bilden.
Ein vollständig
expandierter Wabenkörper
besteht aus einem Wabenzellenmaterial 24 mit deutlich erkennbaren
hexagonal geformten Zellen 26. Das Verhältnis der ursprünglichen
Dicke T zu der expandierten Dicke T' liegt zwischen etwa 1 zu 10 und etwa 1
zu 60. Das Wabenzellenmaterial wird dann in seiner vollständig expandierten
Form innerhalb der Fahrzeugumgebung verwendet, um ein Aufprallenergiemanagement
und/oder einen Insassenschutz (durch Kraft- und Verzögerungsbegrenzung)
im Wesentlichen parallel zu der Zellenachse bereitzustellen. Da
das Wabenzellenmaterial, wie erwähnt
in der vollständig
expandierten Form verwendet wird, wird ein beträchtlicher Fahrzeugraum verwendet,
um die expandierte Form aufzunehmen und dieser Raum wird dauerhaft
von dieser speziell vorgesehenen Energiemanagement/Insassenschutz-Struktur
eingenommen.
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Das
expandierte Wabenzellenmaterial stellt ein Aufprallenergiemanagement
parallel zu der Zellenachse auf Kosten eines Fahrzeugraums bereit, der
durch diese speziell vorgesehene Energiemanagementstruktur dauerhaft
eingenommen wird.
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Typischerweise
besitzen Energieabsorptionsstrukturen eine statische Konfiguration,
in der ihr Ausgangsvolumen ihr festes, wirksames Volumen ist, d.
h., sie leiten Energie ab und wandeln die Größen- und Zeitablaufeigenschaften
des Verzögerungsimpulses
um, indem sie von einem größeren zu
einem kleineren Volumen zusammengedrückt werden (d. h. Eindrücken oder
Hubvergrößerung eines
Kolbens in einem Zylinder). Da diese passiven Aufprallenergiemanagementstrukturen
ein maximales Volumen in dem nicht eingedrückten / nicht hubvergrößerten,
ursprünglichen
Zustand einnehmen, nehmen sie schon an sich Fahrzeugraum ein, der
speziell für
ein Aufprallenergiemanagement vorgesehen sein muss, wobei der Kontraktionsraum
andernfalls unbrauchbar ist. Anders ausgedrückt verwenden passive Aufprallenergiemanagementstrukturen
wertvollen Fahrzeugraum, der ihrem ursprünglichen Volumen entspricht und
der über
die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs ausschließlich speziell für das Aufprallenergiemanagement
vorgesehen ist.
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Eine
Hauptkategorie von aktiven Energie absorbierenden Strukturen umfasst
jene, die eine vorbestimmte Größe besitzen,
die bei einem Aufprall expandiert, um ihren Beitrag zu einem Aufprallenergiemanagement
zu erhöhen.
Eine Art einer solche speziell vorgesehenen volumen-/größenverändernden aktiven
Energie absorbierenden Struktur ist eine Hubvergrößerungsvorrichtung,
im Prinzip in Form einer Kolben- und Zylinderanordnung. Hubvergrößerungsvorrichtungen
können
derart konstruiert sein, dass sie geringe Kräfte bei einer Ausdehnung und deutlich
größere Kräfte beim
Zusammendrücken
aufweisen (wie z. B. ein ausdehnbares / zurückziehbares Dämpfersystem),
und sind beispielsweise an entweder dem vorderen oder hinteren Ende
des Fahrzeugs montiert und in der vorwegge nommenen Richtung eines
aufprallinduzierten Knautschens orientiert. Die Stangen solcher
Vorrichtungen würden
ausgedehnt sein, um die zuvor leeren Räume bei der Detektion eines
bevorstehenden Aufpralls oder eines stattfindenden Aufpralls zu überspannen
(wenn sie vor der Eindrückfront
angeordnet sind). Diese Ausdehnung könnte alternativ durch Signale
von einem Voraufprall-Warnsystem oder von Aufprallsensoren ausgelöst werden
oder eine mechanische Reaktion auf den Aufprall selbst sein. Ein
Beispiel wäre
eine Vorwärtsausdehnung
der Stange auf Grund ihrer Trägheit
unter einem Aufprallimpuls mit einem hohen G. Die Nachteile solch
eines Ansatzes umfassen eine große Masse und ein begrenztes
Expansionsverhältnis
(1 zu 2 anstelle von 1 zu 10 bis 1 zu 60, wie mit einem zusammengedrückten Wabenzellenmaterial möglich).
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Ein
weiteres Beispiel einer volumen-/größenverändernden aktiven Energie absorbierenden
Struktur ist ein Aufprallschutzvorhang. Beispielsweise können ein
herablassbares Rollo oder ein aufblasbarer Vorhang entfaltet werden,
um den Fensterbereich und die Seitenstruktur des Fahrzeugs abzudecken.
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Die
EP 1 396 391 A2 offenbart
ein/e volumenfüllende/s
mechanische/s Anordnung und Verfahren gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
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Demgemäß ist es
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein/en verbesserten/s Aktivierungsmechanismus
und -verfahren zum selektiven Entfalten von expandierbaren Energie
absorbierenden Vorrichtungen vorzusehen, die zur Aufpralldämpfung, zur
strukturellen Verstärkung
und dergleichen verwendet werden.
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Kurzzusammenfassung
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Die
Lösung
für diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Ansprüche erreicht.
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Hierin
sind Verfahren und Aktivierungsmechanismen zum Entfalten einer volumenfüllenden mechanischen
Struktur offenbart, die zur Verwendung bei einem Energiemanagement
geeignet sind. In einer Ausführungsform
umfasst eine volumenfüllende
mechanische Anordnung für
ein Fahrzeug ein offenzelliges Material, das von einem nicht expandierten
Zustand in einen expandierten Zustand expandierbar ist, wobei das
offenzellige Material ferner eine erste steife Endkappe, die mit
einem Ende des offenzelligen Materials verbunden ist, und eine zweite
steife Endkappe, die mit einem anderen Ende des offenzelligen Materials
verbunden ist, umfasst; und einen Aktivierungsmechanismus, der eine
Expansion des offenzelligen Materials von dem nicht expandierten
Zustand in den expandierten Zustand in Ansprechen auf ein Aktivierungssignal
regelt, wobei der Aktivierungsmechanismus ein Expansionsorgan umfasst,
das zwischen die erste und zweite Endkappe gekoppelt ist.
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Ein
Verfahren zum Betreiben einer volumenfüllenden Struktur umfasst die
Schritte, dass: ein Aufprallereignis erfasst wird; und die volumenfüllende Struktur
nach dem erfassten Aufprallereignis von einem nicht expandierten
Zustand in einen expandierten Zustand expandiert wird, wobei die
volumenfüllende
Struktur ein offenzelliges Material, eine erste steife Endkappe,
die mit einem Ende des offenzelligen Materials verbunden ist, und
eine zweite steife Endkappe, die mit einem anderen Ende des offenzelligen
Materials verbunden ist, und einen Aktivierungsmechanismus umfasst,
der eine Expansion des offenzelligen Materials von dem nicht expandierten Zustand
in den expandierten Zustand in Ansprechen auf ein Aktivierungssignal
regelt, wobei der Aktivierungsmechanismus ein Expansionsorgan umfasst, das
zwischen die erste und zweite Endkappe gekoppelt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Versteifen und/oder Verstärken eines
Fahrzeugelements die Schritte, dass: eine volumenfüllende Struktur
innerhalb eines Fahrzeugelements angeordnet wird, wobei die volumenfüllende Struktur
in dem nicht expandierten Zustand ist; und die volumenfüllende Struktur
innerhalb des Fahrzeugelements expandiert wird, wobei das Expandieren der
volumenfüllenden
Struktur das Fahrzeugelement versteift und/oder verstärkt.
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Die
oben beschriebenen und weiteren Merkmale sind durch die nachfolgende/n
Fig. und detaillierte Beschreibung beispielhaft erläutert.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf die Fig., die sich auf beispielhafte
Ausführungsformen beziehen
sollen und wobei gleiche Elemente gleiche Bezugsziffern aufweisen,
ist:
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1 eine
perspektivische Darstellungen eines Herstellungsprozesses zum Bereitstellen
eines Wabenzellenmaterials nach dem Stand der Technik;
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2 eine
perspektivische Darstellung einer Energie absorbierenden Vorrichtung,
die ein zusammengedrücktes
Wabenzellenmaterial gemäß der vorliegenden
Offenlegung umfasst, das vor einer Expansion (ruhender Zustand)
gezeigt ist;
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3 eine
perspektivische Darstellung der Energie absorbierenden Vorrichtung
von 2, die ein expandiertes Wabenzellenmaterial gemäß der vorliegenden
Offenlegung umfasst, das in einem expandierten (entfalteten) Zustand
gezeigt ist;
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4 eine
perspektivische Darstellung der Energie absorbierenden Vorrichtung
von 2 mit einem Aktivierungsmechanismus gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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5 eine
perspektivische Darstellung der Energie absorbierenden Vorrichtung
von 2 mit einem Aktivierungsmechanismus gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
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6 eine
perspektivische Darstellung der Energie absorbierenden Vorrichtung
von 2 mit einem Aktivierungsmechanismus gemäß einer
dritten Ausführungsform;
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7 eine
Draufsicht eines Aktivierungsmechanismus gemäß einer vierten Ausführungsform;
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8 eine
Draufsicht eines Aktivierungsmechanismus gemäß einer fünften Ausführungsform; und
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9 eine
perspektivische Darstellung der Energie absorbierenden Vorrichtung
von 2 mit einem Aktivierungsmechanismus gemäß einer sechsten
Ausführungsform.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
vorliegende Offenlegung sieht Verfahren und Vorrichtungen zum Aktivieren
von Energiemanagementstrukturen vor. Die Energiemanagementstrukturen
umfassen allgemein eine expandierbare volumenfüllende mechanische Struktur
für Anwendungen
sowohl im Fahrzeugaufprallenergiemanagement als auch beim Insassen-/Fußgeherschutz.
Vorzugsweise absorbiert die expandierbare volumenfüllende mechanische
Struktur, hierin als Energie absorbierende Vorrichtung bezeichnet,
wirksam die mit einem Aufprall einhergehende kinetische Energie. Wie
hierin weiter beschrieben ist, umfassen geeignete Anwendungen, die
die Energie absorbierende Vorrichtung innerhalb einer Fahrzeugumgebung
oder um diese herum verwenden, eine Aufprallenergieabfuhr, eine
Belastungspfaderzeugung, eine Modifizierung eines Fahrzeugverzögerungsimpulses,
eine örtliche
Versteifung oder Verstärkung
der Fahrzeugstruktur, eine Versteifung oder Verstärkung von Elementen
mit geschlossenem Profil, die einer Querbelastung ausgesetzt sind,
einen Fußgeherschutz, einen
Insassenschutz, eine Fahrzeugverträglichkeit bei Aufprallereignissen,
einen Aufprallschutz für
gefährdete
Komponenten wie z. B. den Kraftstofftank, den Fahrgastraum und dergleichen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung mit einer volumenfüllenden mechanischen Struktur
der vorliegenden Offenlegung einen Wabenkörper aus offenzelligem Material
vor einer Expansion, wobei die Expansion des Wabenkörpers aus
offenzelligem Material in einer Ebene quer zu der Zellenachse seiner
Zellen erfolgt und das Knautschen bei einem Aufprall parallel zu
der Zellenachse sein soll. Das offenzellige Zellenmaterial ist in dem
Sinn nicht expandiert, dass es im Wesentlichen vollständig rechtwinklig
zu der Längsachse
seiner Zellen und parallel zu der Richtung, in der es entfaltet werden
soll, zusammengedrückt
ist. Bei spielhaft und zum besseren Verständnis wird hierin Bezug auf
ein wabenförmiges
offenzelliges Material nach dem Stand der Technik wie das in 1 gezeigte
genommen.
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Der
Wabenkörperziegel
nimmt, abhängig von
den ursprünglichen
Zellengrößen und
Wanddicken irgendwo zwischen ungefähr 1/10 bis 1/60 des Volumens
ein, das er einnimmt, wenn er vollständig (das Expansionsverhältnis) zu
einem expandierten Wabenzellenmaterial (expandierter Wabenkörper) expandiert
ist. Wabenzellengeometrien mit kleineren Expansionsverhältnis-Werten
liefern allgemein größere Eindrückkräfte und
die Wahl des Wabenzellenmaterials ist von der Eindrückkraft
(Steifigkeit) abhängig,
die bei einer bestimmten Anwendung gewünscht ist (d. h. weichere oder
härtere
Metalle oder Verbundstoffe). Expandierte Wabenzellenmaterialien bieten
geeignete Energie absorbierende Fähigkeiten, allgemein jedoch
parallel zu der Zellenachse, wie hierin oben erläutert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das offenzellige (z. B. Wabenkörper-) Material ein metallisches
Material. Das offenzellige Material kann auch ein anderes geeignetes
nicht metallisches Material wie z. B. Nylon, Zellulose oder andere
Materialien umfassen. Die Materialzusammensetzung und Geometrien
der offenen Zellen werden durch die gewünschte Anwendung bestimmt.
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Wendet
man sich nun den 2 und 3 zu, so
sind perspektivische Darstellungen einer beispielhaften volumenfüllenden
mechanischen Struktur 100 der vorliegenden Offenlegung
vor und bei einer Expansion gezeigt. Auch wenn 3 die
Expansion der Anordnung mit einer allgemein quadratischen Form zeigt,
sind andere Formen umfasst und eine Einschränkung ist nur durch die Position
der Vorrichtung innerhalb des Fahrzeugs gegeben. Beispielsweise
kann ein gekrümmtes
Profil für
eine Entfaltung innerhalb eines Radkastens bewirkt werden. In der veranschaulichten
Ausführungsform
ist ein Wabenzellenmaterial 104 wie z. B. das gemäß einem
hierin oben erläuterten
Herstellungsverfahren hergestellte Material vorgesehen. Das Wabenzellenmaterial 104 ist
zu Beginn in einer kompakten ziegelartigen Konfiguration verstaut,
wie allgemein durch die Bezugsziffer 102 gezeigt. An den
oberen und unteren Flächen 106, 108 des
Wabenzellenziegels 102 sind jeweilige Endkappen 110, 112 (z.
B. mit einem Klebstoff) befestigt. Die Endkappen 110, 112 sind
steif und dienen als Führungselemente,
um die Konfiguration des Wabenzellenmaterials 104 zwischen
einem ruhenden Zustand, wie bei 2 gezeigt,
und einem entfalteten Zustand, wie bei 3 gezeigt,
zu definieren.
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Die
Endkappen 110, 112 müssen nicht unbedingt planar
sein. Eigentlich müssen
sie auch nicht dieselbe Form oder Größe aufweisen. Beispielsweise
können
die Endkappen 110, 112 eine Form umfassen, die
mit der Fläche
innerhalb des Fahrzeugs zusammenpasst, wo die Anordnung 100 angeordnet ist,
wie z. B. eine Orientierung mit einer gekrümmten oder einer schrägen Form.
Zum Beispiel kann für eine
Expansion in einen sich verengenden keilförmigen Raum hinein die Endkappe,
die sich bewegt, wenn das Wabenzellenmaterial expandiert, kürzer sein
als die feststehende Endkappe, sodass das expandierte Wabenzellenmaterial
eine komplementäre Keilform
aufweist.
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Die
volumenfüllende
mechanische Struktur 100 umfasst ferner eine optionale
Abstützfläche 105. Im
Allgemeinen ist das Energieabsorptionsvermögen der Anordnung 100 ausreichend,
um die Schwere eines Aufpralls zu dämpfen, wenn das Wabenmaterial 104 entlang
zumindest einer Abstützfläche 105 expandiert,
um zu verhindern, dass sich das expandierte Wabenzellenmaterial
durch Strecken in der Ebene infolge einer weiteren Expansion nach
außen
biegt. Die Anordnung 100 als solche kann in An wendungen verwendet
werden, bei denen eine Abstützfläche naturgemäß zur Verfügung steht,
und das Wabenmaterial 104 ist derart angeordnet, dass es
entlang dieser Fläche
expandiert, um eine geeignet Expansion des Wabenmaterials 104 vorzusehen.
Dies umfasst einen Zusammenstoß zwischen
einem Fußgeher
und einem Fahrzeug sowie zwischen Fahrzeuginsassen und Abschnitten
des Fahrzeuginneren wie z. B. dem Armaturenbrett, dem Türinneren,
dem oberen Türrahmen,
Dachholmen und Säulen.
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Überdies
kann in Anwendungen, in denen ein Insassen-/Fußgeheraufprall direkt gegen
die expandierte wabenzellenartige Struktur 104 oder eine andere
unebene Struktur erfolgen kann, ein entfaltbares/r Vorderflächenschild
oder -schirm (nicht gezeigt) vorhanden sein, um eine weichere Oberfläche für eine Wechselwirkung
mit dem Insassen/Fußgeher vorzusehen,
als sie durch die Struktur 103 selbst geboten wird. Das
Schild besteht aus einem beliebigen aus einer Vielfalt von dem Fachmann
bekannten anpassungsfähigen
Materialien.
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Der
Aktivierungsmechanismus, allgemein bei der Bezugsziffer 114 gezeigt,
ist funktionell mit den Endkappen 110, 112 verbunden.
Der Aktivierungsmechanismus 114 steuert den Zustand des Wabenzellenmaterials
derart, dass bei einer Aktivierung eine Expansion von dem kompakten
Zustand in den expandierten Zustand erfolgt. Diese Expansion geschieht
bei einem Ansprechen auf ein Auslösen vor einem Aufprall oder
während
eines Aufpralls notwendigerweise schnell. Ein oder mehrere Montagebügel 115 kann/können mit
einer der Endkappen 110, 112 verbunden sein, um
ein Ende der volumenfüllenden
mechanischen Struktur 100 an einer ausgewählten Position
innerhalb des Kraftfahrzeuges zu befestigen. Die Bügel 115 können mit
jedem beliebigen Mittel wie z. B. Schrauben, Schweißen und
dergleichen befestigt sein und können
jede beliebige Gestalt, Form oder Konfiguration aufweisen.
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf die Zeichnungen zeigen die 4 bis 9 verschiedene
Ausführungsformen
geeigneter Aktivierungsmechanismen 114 zum Entfalten der volumenfüllenden mechanischen
Struktur 100. In 4 verwendet
der Aktivierungsmechanismus 114 eine direkte pyrotechnische
Entfaltungsvorrichtung 120. Im Allgemeinen ist bekannt,
dass die pyrotechnischen Vorrichtungen 120, wie hierin
offenbart, allgemein irreversibel sind und die Zündung einer explosiven Ladung
beinhalten. In dieser Ausführungsform
ist die pyrotechnische Entfaltungsvorrichtung 120 zylindrisch
geformt wie gezeigt und ist zwischen den Endkappen 110, 112 angeordnet.
Eine oder mehrere dieser pyrotechnischen Entfaltungsvorrichtungen 120 kann/können verwendet
werden. Auf diese Weise trennt eine Aktivierung der pyrotechnischen
Vorrichtung 120, d. h. eine Detonation der explosiven Ladung,
die Endplatte 112 zwingend von der gegenüberliegenden
Endplatte 110 und bewirkt dadurch eine Expansion des Wabenmaterials 104.
Außerdem
kann, da eine der Endkappen fest an einer feststehenden Fläche über Bügel 115 oder
dergleichen befestigt ist, eine Entfaltung und nachfolgende Expansion
des Wabenzellenmaterials gesteuert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
steht die pyrotechnische Vorrichtung 120 in Auslöseverbindung
mit einem Sensor 122 wie z. B. einem Aufprallsensor, einem
Precrash-Sensor oder dergleichen oder alternativ mit einem Ausgangssignal
von einem Steuermodul (nicht gezeigt), das mit einer eingebetteten
Entfaltungslogik arbeitet, die das Signal von dem Sensor 122 verwendet.
Precrash-Sensoren sind geeignet, wenn sie programmiert sind, um
falsche Detektionen zu eliminieren, obwohl Mittel zum Zurücksetzen
der Vorrichtung 120 im Fall einer ungewollten Entfaltung
möglich
sind, die zumindest aus einem Austausch der explosiven Ladung und
einem erneuten Zusammendrücken
des nun entfalteten und expandierten Wabenzellenmaterials bestehen
würden.
Vorzugsweise würde
die volumenfüllende
mechanische Struktur 100 nicht in den Ruhezustand zurückversetzt
sondern ausgetauscht werden. Die Position der pyrotechnischen Vorrichtung
soll nicht auf die gezeigte Position beschränkt sein und hängt allgemein
von dem gewünschten
Ablenkwinkel des Wabenzellenmaterials 104 ab.
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Alternativ
kann ein indirektes pyrotechnisches Entfaltungsmittel verwendet
werden, um eine Impulsübertragungsenergie
bereitzustellen, die ausreicht, um die volumenfüllende mechanische Struktur 100 zu
entfalten. Der Sensor 122 liefert ein Signal an die pyrotechnische
Vorrichtung 120 um eine pyrotechnische Ladung zu sprengen,
die ein Element (nicht gezeigt) gegen einen Abschnitt der Endkappe 112 treibt
und dadurch eine Expansion des Wabenzellenmaterials 104 bewirkt.
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5 veranschaulicht
ein weiteres solches indirektes pyrotechnisches Entfaltungsmittel,
das ein verbindendes flexibles Halteseil 126 verwendet,
um eine Expansion zu erleichtern. Das verbindende Halteseil 126 ist
an einem Ende an die steife Endkappe 112 gebunden und ist
an dem anderen Halteseilende an eine Masse 128 gebunden,
die an der pyrotechnischen Vorrichtung 120 befestigt ist.
Die pyrotechnische Vorrichtung 120 ist funktionell mit
der Masse 128 verbunden, sodass bei einer Betätigung die
Masse 128 eine Kraft auf das Halteseil 126 ausübt und bewirkt,
dass die Endkappe 112 schnell von der anderen Endkappe 110 weggezogen
wird, was zu einer Expansion des Wabenzellenmaterials 104 führt. Eine Aktivierung
der pyrotechnischen Vorrichtung 120 erfolgt vorzugsweise
mit einem Signal von dem Sensor 122 wie zuvor beschrieben.
Optional ist/sind eine oder mehrere Rolle/n 124 auf einer
von der Endkappe 112 beabstandeten und dieser gegenüberliegenden
Fläche
angeordnet, wobei die volumenfüllende mechanische
Struktur 100 in ihrer zusammengepressten Form vorliegt
und das Halteseil 126 funktionell mit der Rolle 124 verbunden
ist. Die Masse 128 ist an einem Ende des Halteseils befestigt, wie
zuvor beschrieben, und ist funktionell mit der pyrotechnischen Vorrichtung 120 verbunden,
sodass die Aktivierung der Vorrichtung 120 die Masse 128 antreibt, die
eine Bewegung des an der Endkappe 112 befestigten Halteseils
bewirkt und dadurch das Wabenzellenmaterial 104 expandiert.
Die Masse und der mit ihrem Impuls verknüpfte Weg sind vorzugsweise
von dem Weg des expandierbaren Wabenzellenmaterials 104 versetzt.
Diese Ausführungsform
bietet eine erhöhte
Flexibilität
der Position der volumenfüllenden mechanischen
Struktur 100 innerhalb des Fahrzeugs. Beispielsweise kann
die volumenfüllende Struktur
innerhalb eines Abschnitts des Fahrzeugs angeordnet sein, während die
Masse 128 und die pyrotechnische Vorrichtung 120 an
einer anderen Position innerhalb des Fahrzeugs angeordnet sein können.
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Elektrohydraulische
und/oder elektromechanische Vorrichtungen anstelle der pyrotechnischen Vorrichtung 120 (wie
z. B. ein motorbetriebener Schneckenantrieb) könnten ebenfalls direkt verwendet
werden, um die Expansion des Wabenmaterials zu bewirken.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der wie in den 6 und 7 gezeigte
Aktivierungsmechanismus 114 verwendet, um die volumenfüllenden mechanischen
Anordnung 100 irreversibel auszulösen oder zu betätigen. Ein
Expansionsorgan in der Form einer stark zusammengedrückten Feder 130 ist anliegend
zwischen den Endkappen 110, 112 angeordnet. Die
Feder 130 ist stark zusammengedrückt gehalten, wenn sich das
Wabenzellenmaterial 104 in seiner verstauten (kompakten)
Konfiguration befindet. Wie in 7 deutlicher
gezeigt, umfasst der Aktivierungsmechanismus 114 in einer
Ausführungsform
eine Scheibe 132, die drehbar an der Endkappe 110 befestigt
ist, wobei die Scheibe 132 ein Paar entgegengesetzte Finger 134 aufweist,
das von einem Paar entgegengesetzte Schlitze 136, das in
der Endkappe 110 gebildet ist, aufgenommen werden kann.
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Ein
Auslöser
umfasst einen auf einem aktiven Material beruhenden Aktuator 140,
der eine selektive Drehung der Scheibe 130 bewirkt. Der
auf einem aktiven Material beruhende Aktuator 140 wird durch
ein Signal von einem Aufprallsensor 142 ausgelöst, wobei
das Signal von einem elektronischen Steuermodul 144 interpretiert
wird, das in Ansprechen darauf ein Aktivierungssignal an den auf
einem aktiven Material beruhenden Aktuator 140 sendet. Auf
diese Weise bewirkt das an den auf einem aktiven Material beruhenden
Aktuator 140 gesendete Aktivierungssignal eine Drehung
der Scheibe 132, um zu bewirken, dass die Finger 134 in
die Schlitze 136 fallen und die Feder 130 sich
daraufhin schnell entspannt. Weitere Expansionsorgane neben einer zusammengedrückten Feder
können
z. B. eine pyrotechnische Vorrichtung oder einen Druckluftzylinder umfassen.
Alternativ kann der Aktivierungsmechanismus durch einen Unfall infolge
einer aufprallinduzierten Bewegung von Fahrzeugkomponenten passiv
und mechanisch ausgelöst
werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck reaktives Material", wie in Bezug auf
den hierin verwendeten, auf einem aktiven Material beruhenden Aktuator 140 verwendet,
auf mehrere verschiedene Klassen von Materialien, die alle eine Änderung
zumindest einer Eigenschaft wie z. B. Größe, Form und/oder Biegemodul
zeigen, wenn sie zumindest einem von vielen verschiedenen Arten
von angelegten Aktivierungssignalen ausgesetzt sind, wobei Beispiele
für solche
Signale thermisch, elektrisch, magnetisch, mechanisch, pneumatisch
und dergleichen sind. Eine Klasse von aktiven Materialien sind Formgedächtnismaterialien.
Diese Materialien zeigen einen Formgedächtniseffekt. Im Speziellen
können
sie, nachdem sie pseudoplastisch verformt worden sind, in Ansprechen
auf ein Aktivierungssignal wieder in ihre ursprüngliche Form versetzt werden.
Geeignete Formgedächtnismaterialien
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Formgedächtnislegierungen (shape
memory alloys, SMA), ferromagnetische SMA und Formgedächtnispolymere
(shape memory polymers, SMP). Als eine zweite Klasse von aktiven
Materialien kann jene betrachtet werden, die eine Änderung
zumindest einer Eigenschaft zeigen, wenn sie einem angelegten Aktivierungssignal
ausgesetzt sind, jedoch in ihren Ausgangszustand zurückkehren,
wenn das angelegte Aktivierungssignal entfernt wird. Aktive Materialien
in dieser Kategorie umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
piezoelektrische Materialien, elektroaktive Polymere (electroactive
polymers, EAP), magnetorheologische Fluide und Elastomere (MR),
elektrorheologische Fluide (ER), elektrostriktive Polymere, Ionic
Polymer Gele, Verbundmaterialien aus einem oder mehreren der vorhergehenden
Materialien mit nicht aktiven Materialien, Kombinationen, die zumindest
eines der vorhergehenden Materialien umfassen und dergleichen.
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Von
diesen aktiven Materialien sind für auf einem aktiven Material
beruhende Aktuatoren 140 ferromagnetische SMA, EAP und
piezoelektrische Materialien wegen ihrer schnellen Ansprech- bzw. kurzen
Betätigungszeiten
bevorzugt. Weniger bevorzugt, da sie thermisch aktiviert werden
und somit längere
Betätigungszeiten
aufweisen, sind Formgedächtnislegierungen.
SMA-Aktuatoren oder dergleichen können in der Form einer Feder,
eines Drahtes, Fingers, Hakens oder einer ähnlichen Form vorliegen, die
beim Aufbringen oder Entfernen von Wärme mechanisch anspricht. SMA-Aktuatoren sind im
Allgemeinen in einer einzigen Richtung betätigbar, obwohl Zweiweg-Formgedächtnislegierungen
zur Verfügung
stehen. Die bevorzugte Quelle von Wärme an die Formgedächtnislegierungsaktuatoren
ist die Bereitstellung von elektrischer Energie an den Draht, um
Wärme über den
Widerstand des SMA-Aktuators selbst zu erzeugen.
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Bei
einer Entspannung der Feder 130 bewirkt die mit ihr funktionell
verbundene Endkappe 112 eine Expansion des Wabenzellenmaterials 104.
In dieser Ausführungsform
wird die zusammengedrückte
Feder oder derglei chen, üblicherweise
nicht in ihren Ruhezustand zurückversetzt,
nachdem sie eingesetzt worden ist, wenn keine wesentliche mechanische
Intervention, z. B. eine Rückstellung
durch eine Mechanik erfolgt.
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In 8 wird
die zusammengedrückte
mechanische Feder 130 in Verbindung mit einem passiven
mechanischen Mittel verwendet. In einer Ausführungsform ist ein verbindendes
flexibles Verbindungselement 146 an einem Ende an der Scheibe 132 befestigt,
das die zusammengedrückte
mechanische Feder 130 in dem stark zusammengedrückten Zustand
hält, wie
zuvor beschrieben, und ist an dem anderen Ende an der Fläche 148 befestigt.
Wenn eine Aufprallkraft auf die Fläche 148 ausgeübt wird, wird
in dem verbindenden Verbindungselement 146 eine Spannung
erzeugt, die eine Drehung der Rückhaltescheibe 130 bewirkt,
um eine Expansion der zusammengedrückten Feder 130 und
des Wabenmaterials 104 zuzulassen. Die Sperre für die Rückhaltefeder 130 soll
auf keine Konfiguration beschränkt
sein. Der Fachmann wird erkennen, dass im Hinblick auf diese Offenlegung
andere Sperren durch das Verbindungselement 146 aktiviert
werden können.
Beispielsweise kann eine einfache L-förmige Sperre ein Ende eines
aufrechten Abschnittes, der an der Endkappe 112 verschwenkbar
befestigt ist, und ein Querelement aufweisen, das das Wabenmaterial 104 und die
zusammengedrückte
Feder 130 durch einen Kontakt mit der Endkappe 110 zurückhält. Ein
Verschwenken des aufrechten Abschnittes nimmt den Kontakt des Querelements
weg und lässt
eine Entspannung der Feder 130 zu. Ein Verschwenken kann mithilfe
des daran befestigten Verbindungselements bewirkt werden. Vorteilhafterweise
kann eine kleine Verschiebung wie z. B. ein Eindrücken eines
vorderen Abschnitts des Fahrzeugs über eine Verzahnung derart
ausgeführt
sein, dass sie eine große
Bewegung des Verbindungselements mit einer nachfolgenden Entfaltung
des Wabenzellenmaterials 104 erzeugt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die zusammengedrückte
mechanische Feder 130 mithilfe einer Rückhalteklammer oder -nase betätigt werden.
Die Klammer oder Nase würde
durch eines der oben beschriebenen Mittel entfernt werden, um eine gleichzeitige
Expansion der Feder 130 und des Wabenzellenmaterials 104 zuzulassen.
Die Rückhalteklammer
oder -nase kann z. B. durch eine Bewegung des Verbindungselements,
durch einen auf einem aktiven Material beruhenden Aktuator, durch
einen Magnetschalter, durch eine pyrotechnische Vorrichtung, durch
eine pneumatische Vorrichtung und dergleichen entfernt werden.
-
9 veranschaulicht
eine Ausführungsform
eines direkten Aktivierungsmechanismus 114 mit einer pneumatischen
Vorrichtung. Die pneumatische Vorrichtung umfasst allgemein einen
expandierbaren Kanal 152, der sich von der Endplatte 110 zu der
Endplatte 112 erstreckt. Ein Ende des Kanals 152 steht
in Fluidverbindung mit einer Fluidquelle 154; das andere
Ende ist geschlossen. Ein Beispiel für eine geeignete Fluidquelle
ist eine Druckluftquelle. Wenn der Kanal 152 unter Druck
gesetzt wird, trennen sich die Endplatten 110, 112 und
bewirken dadurch eine Expansion des Wabenzellenmaterial 104. Der
Sensor 122 oder 142, wie zuvor in Bezug auf die 5 und 7 beschrieben,
kann verwendet werden, um ein Freisetzen eines Fluids, z. B. Druckluft, von
der Fluidquelle 154 auszulösen.
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Alternativ
kann eine pneumatische Aktivierung durch ein indirektes Mittel erfolgen,
das Aktivierungsmechanismen ähnlich
den zuvor beschriebenen verwendet. Beispielsweise kann ein Halteseil, ein
Verbindungselement oder eine Masse pneumatisch durch Druckluft angetrieben
werden, um z. B. eine Expansion des Wabenzellenmaterials 104 zu bewirken.
In gleicher Weise kann ein auf einem aktiven Material beruhender
Aktuator verwen det werden, um die pneumatische Vorrichtung zu betätigen und eine
nachfolgende Expansion des Wabenzellenmaterials 104 zu
bewirken.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Versteifen und/oder Verstärken eines
Fahrzeugelements die Schritte, dass: eine volumenfüllende Struktur
innerhalb eines Fahrzeugelements angeordnet wird, wobei die volumenfüllende Struktur
in dem nicht expandierten Zustand ist; und die volumenfüllende Struktur
innerhalb des Fahrzeugelements expandiert wird, wobei das Expandieren der
volumenfüllenden
Struktur das Fahrzeugelement versteift und/oder verstärkt. Das
Fahrzeugelement kann z. B. eine hohle Schienenstruktur, eine B-Säule oder
dergleichen umfassen. Die volumenfüllenden Struktur kann, falls
gewünscht,
innerhalb der hohlen Struktur angeordnet sein und dann mechanisch
expandiert werden, um die Steifigkeit zu erhöhen oder die Festigkeit des
Fahrzeugelements zu verstärken. Die
volumenfüllende
Struktur kann dann, z. B. nach Schweißarbeitsschritten und einer
Rostschutzbehandlung, expandiert werden.
-
Es
sollte auch angemerkt werden, dass die verschiedenen oben erläuterten
Kräfte,
die erforderlich sind, um das Wabenzellenmaterial 104 direkt oder
indirekt in seinen entfalteten Zustand zu expandieren oder eine
Expansion in diesen zu unterstützen,
allgemein etwa weniger als 1 Kilonewton (kN) betragen. Das Wabenzellenmaterial 104 kann
in einem weiten Bereich von Expansionsgeschwindigkeiten expandieren,
z. B. von etwa 0,01 bis etwa 15 Metern pro Sekunde (m/s). Zum Befestigen
der steifen Endkappen 110 und 112 an dem Wabenzellenmaterial 104 in
seinem Ruhezustand können
sehr einfache Mittel verwendet werden wie z. B. ein Zweikomponenten-Epoxikleber.
-
Ein
reversibles Mittel mit gespeicherter Energie zum Entfalten kann
in seinen Ruhezustand zurückversetzt
werden, nachdem es entfaltet worden ist. Ein Zurücksetzen des entfalteten Entfaltungsmittels
würde das
Zurückversetzen
des Wabenzellenmaterials 104 und ein Wiederaufladen oder
Zurückversetzen
der Vorrichtung mit gespeicherter Energie wie z. B. ein Wiederaufladen
einer Druckluftquelle oder eine Neuausbildung des aktiven Materials
und dergleichen umfassen, was manuell oder alternativ automatisch
geschehen könnte.
Ob eine irreversible oder reversible Ausführungsform gewählt wird
ist von der Anwendung und dem Mittel zum Erfassen und Steuern abhängig, das
verwendet wird, um eine Entfaltung auszulösen. Vorrichtungen auf der
Basis von Precrash-Sensoren können
ohne weiteres auf Grund der Möglichkeit
falscher Detektionen bei vielen bestehenden Sensoren reversibel
konstruiert sein, allerdings sollten die Vorrichtungen nicht intrusiv
sein und die Funktion eines Fahrzeugs nicht beeinträchtigen.
Es ist weniger Motivation vorhanden, Vorrichtungen reversibel zu
konstruieren, deren Entfaltung auf eine Unfallerfassung basiert
oder indirekt durch Verschiebungen auf Grund eines Eindrückens eines Fahrzeugs
erfolgen. Die hierin offenbarten Vorrichtungen, die verwendet werden,
um das Mittel zum Entfalten der volumenfüllenden Struktur hierin bereitzustellen,
können
durch Erfassen eines bevorstehenden Aufpralls durch Precrash-Sensoren
betätigt
werden. Mittel mit gespeicherter Energie auf der Basis von mechanischen
Federn sind weniger wünschenswert
als jene, die auf Druckluft basieren, da jene, die auf Druckluft
basieren, im Gegensatz zu denen, die auf mechanischen Federn basieren,
problemlos ausgeführt
sind, um die gespeicherte Energie freizusetzen, wenn sie nicht benötigt wird,
was die Sicherheit solcher Vorrichtungen drastisch erhöht. Beispielsweise
kann in einer Ausführungsform
Druckluft freigesetzt werden, wenn ein Fahrzeug angehalten ist und/oder
die Zündung
ausgeschaltet ist, und dann automatisch wieder eingeführt werden, wenn
ein Gang des Fahrzeugs eingelegt oder die Zündung eingeschaltet wird.
-
Was
die auf einem aktiven Material beruhenden Aktuatoren betrifft, so
umfassen geeignete piezoelektrische Materialien, sind jedoch nicht
beschränkt
auf anorganische Verbindungen, organische Verbindungen und Metalle.
Was organische Materialien betrifft, so können alle Polymermaterialien
mit einer nicht zentralsymmetrischen Struktur und (einer) Gruppe(n)
mit einem starken Dipolmoment an der Hauptkette oder der Nebenkette
oder an beiden Ketten innerhalb des Moleküls als geeignete Kandidaten
für den
piezoelektrischen Film verwendet werden. Beispielhafte Polymere
umfassen z. B., sind jedoch nicht beschränkt auf Polynatrium-4-Styrolsulfat, Poly-Polyvinylamin-Hauptketten-Azochromophor) und
ihre Derivate; Polyfluorkohlenwasserstoffe, umfassend Polyvinylidenfluorid,
sein Copolymer Vinylidenfluorid („VDF"), co-Trifluorethylen und ihre Derivate;
Polychlorkohlenwasserstoffe, umfassend Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid
und ihre Derivate; Polyacrylnitrile und ihre Derivate; Polycarbonsäuren, umfassend
Polymethacrylsäure
und ihre Derivate; Polyharnstoffe und ihre Derivate; Polyurethane
und ihre Derivate, Biomoleküle
wie z. B. Poly-L-Milchsäuren
und ihre Derivate und Zellmembranproteine wie auch Phosphat-Biomoleküle wie z.
B. Phosphodi-lipide; Polyaniline und ihre Derivate und alle Derivate der
Tetramine; Polyamide, umfassend aromatische Polyamide und Polyimide,
umfassend Kapton und Polyetherimid und ihre Derivate; alle Membranpolymere;
Poly-N-vinylpyrrolidon (PVP)-Homopolymer und seine Derivate und
statistische PVP-Covinylacetat-Copolymere;
und alle aromatischen Polymere mit Dipolmomentgruppen in der Hauptkette
oder Seitenketten oder sowohl in der Hauptkette als auch den Seitenketten,
und Mischungen davon.
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Ein
piezoelektrisches Material kann auch Metalle umfassen die aus der
Gruppe gewählt
sind, die aus Blei, Antimon, Mangan, Tantal, Zirkonium, Niob, Lanthan,
Platin, Palladium, Nickel, Wolfram, Aluminium, Strontium, Titan,
Barium, Calcium, Chrom, Silber, Eisen, Silicium, Kupfer, Legierungen,
die zumindest eines der vorhergehenden Metalle umfassen, und Oxiden,
die zumindest eines der vorhergehenden Metalle umfassen, besteht.
Geeignete Metalloxide umfassen SiO2, Al2O3, ZrO2,
TiO2, SrTiO3, PbTiO3, BaTiO3, FeO3, Fe3O4,
ZnO und Mischungen davon, und Verbindungen der Gruppen VIA und IIB wie
z. B. CdSe, CdS, GaAs, AgCaSe2, ZnSe, GaP, InP,
ZnS und Mischungen davon. Vorzugsweise ist das piezoelektrische
Material aus der Gruppe gewählt,
die aus Polyvinylidenfluorid, Bleizirkonattitanat und Bariumtitanat
und Mischungen davon besteht.
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Formgedächtnispolymere
(shape memory polymers, SMP) beziehen sich allgemein auf eine Gruppe
von Polymermaterialien, die die Fähigkeit zeigen, in eine zuvor
definierte Form zurückzukehren,
wenn sie einem geeigneten thermischen Stimulus ausgesetzt sind.
Das Formgedächtnispolymer kann
in der Form eines Festkörpers
oder eines Schaums vorliegen, wie es für einige Ausführungsformen
erwünscht
sein kann. Formgedächtnislegierungen
können
Phasenübergänge erfahren,
in denen ihre Form als eine Funktion der Temperatur verändert wird.
Im Allgemeinen sind SMP Copolymere, die aus zumindest zwei verschiedenen
Einheiten bestehen, die so beschrieben werden können, dass sie verschiedene
Segmente innerhalb des Copolymers definieren, wobei jedes Segment
unterschiedlich zu den Biegemoduleigenschaften und Temperaturen
einer thermischen Umwandlung des Materials beitragen. Der Ausdruck „Segment" bezieht sich auf
einen Block, einen Pfröpfling
oder eine Folge derselben oder ähnlicher
Monomer- oder Oligomereinheiten, die mit einem anderen Segment polymerisiert
sind, um ein kontinuierliches, vernetztes Durchdringungsnetzwerk
dieser Segmente zu bilden. Diese Segmente können eine Kombination aus kristallinen
oder amorphen Materialien sein und daher allgemein als (ein) harte(s)
Segment(e) oder (ein) weiche(s) Segment(e) klassifiziert werden,
wobei das harte Segment im Allgemeinen eine/n höhere/n Transformationstemperatur
(Tg) oder Schmelzpunkt besitzt als das weiche Segment. Jedes Segment
trägt dann
zu den Gesamt-biegemoduleigenschaften des SMP und seinen thermischen
Umwandlungen bei. Wenn mehrere Segmente verwendet werden, können mehrere Temperaturen
einer thermischen Umwandlung beobachtet werden, wobei die Temperaturen
einer thermischen Umwandlung des Copolymers als gewichtete Mittelwerte
der Temperaturen einer thermischen Umwandlung der Segmente angenähert werden,
die es umfasst. Was die Formgedächtnispolymerschäume betrifft,
so kann die Struktur je nach Wunsch offenzellig oder geschlossenzellig
sein.
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In
der Praxis werden die SMP zwischen einer von zumindest zwei Formen
verändert,
sodass zumindest eine Orientierung eine Größenreduktion bezüglich der
anderen Orientierung/en vorsieht, wenn ein geeignetes thermisches
Signal geliefert wird. Um eine permanente Form festzulegen, muss
das Formgedächtnispolymer
bei oder über
seinem Schmelzpunkt oder seiner höchsten Umwandlungstemperatur (auch
als „letzte" Umwandlungstemperatur
bezeichnet) vorliegen. SMP-Schäume
werden bei dieser Temperatur geformt, indem sie mit einer aufgebrachten
Kraft blasgeformt oder geblasen werden, gefolgt von einem Kühlen, um
die permanente Form festzulegen. Die Temperatur, die erforderlich
ist, um die permanente Form festzulegen, liegt allgemein zwischen
etwa 40 °C
und etwa 100 °C.
Nach einer Expansion durch ein Fluid wird die permanente Form wiedergewonnen,
wenn die aufgebrachte Kraft entfernt wird, und das expandierte SMP
wird wieder auf die höchste
oder letzte Umwandlungstemperatur des SMP oder darüber gebracht.
Die Tg des SMP kann durch Modifizieren der Struktur und der Zusammensetzung
des Polymers für
eine bestimmte Anwendung gewählt
werden.
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Die
Eigenschaft der Formgedächtnispolymere,
die im Hinblick auf die hierin beschriebenen Entfaltungsmechanismen
am vorteilhaftesten ist, ist die drastische Abnahme des Moduls,
wenn sie über
die Transformationstemperatur Tg ihres Bestandteils mit der niedrigeren
Temperatur erwärmt
werden. Dies macht sie somit hervorragend geeignet als Sperren (Umkehraktuatoren).
Bei Temperaturen unterhalb von Tg besitzen sie einen höheren Modul
und können physikalisch
positioniert werden, um die Freisetzung gespeicherter Energie wie
jener, die in einer zusammengedrückten
Feder gespeichert ist, zu blockieren. Wenn es höher als bis Tg erwärmt wird,
wird das Sperr-Blockelement relativ elastisch und bewirkt, dass
die gespeicherte Energie freigesetzt wird.
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Die
Temperatur, die für
eine Wiederherstellung einer permanenten Form erforderlich ist,
kann allgemein bei jeder Temperatur zwischen etwa –63 °C und etwa
160 °C oder
höher festgelegt
sein. Die Gestaltung der Zusammensetzung und Struktur des Polymers
selbst kann die Wahl einer speziellen Temperatur für eine gewünschte Anwendung
erlauben. Eine bevorzugte Temperatur für eine Formwiederherstellung
ist größer als
oder gleich etwa –30 °C, bevorzugter
größer als
oder gleich 20 °C
und am bevorzugtesten eine Temperatur größer als oder gleich etwa 70 °C. Eine bevorzugte
Temperatur für
eine Formwiederherstellung ist auch kleiner als oder gleich 250 °C, bevorzugter
kleiner als oder gleich etwa 200 °C
und am bevorzugtesten kleiner als oder gleich etwa 180 °C.
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Geeignete
Formgedächtnispolymere
können Thermoplasten,
durchdringende Netzwerke, halbdurchdringende Netzwerke oder gemischte
Netzwerke sein. Die Polymere können
ein einziges Polymer oder eine Mischung von Polymeren sein. Die
Polymere können
lineare oder verzweigte thermoplastische Elastomere mit Seitenketten
oder dentritischen Strukturele menten sein. Geeignete Polymerkomponenten
zum Bilden eines Formgedächtnispolymers umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Polyphosphazane, Polyvinylalkohole, Polyamide, Polyesteramide,
Polyaminosäuren,
Polyanhydride, Polycarbonate, Polyacrylate, Polyalkylene, Polyacrylamide, Polyalkylenglykole,
Polyalkylenoxide, Polyalkylenter-phthalate, Polyorthoester, Polyvinylether,
Polyvinylester, Polyvinylhalogenide, Polyester, Polylaktide, Polyglykolide,
Polysiloxane, Polyurethane, Polyether, Polyetheramide, Polyetherester
und Copolymere davon. Beispiele von geeigneten Polyacrylaten umfassen
Polymethylmethacylat, Polyethylmethacrylat, Polybutylmethacrylat,
Polyisobutylmethacrylat, Polyhexylmethacrylat, Polyisodecylmethacrylat,
Polylaurylmethacrylat, Polyphenylmethacrylat, Polymethylacrylat,
Polyisopropylacrylat, Polyisobutyl-acrylat und Polyoctadecylacrylat.
Beispiele weiterer geeigneter Polymere umfassen Polystyrol, Polypropylen, Polyvinylphenol,
Polyvinylpyrrolidin, chloriertes Polybutylen, Polyoctadecylvinylether,
Ethylenvinylacetat, Polyethylen, Polyethylenoxid-Polyethylenterphthalat, Polyethylen/Nylon
(Pfropf-Copolymer), Polycaprolaktonpolyamid (Block-Copolymer), Polycaprolaktondiniethacrylat-n-Butylacrylat, polyhedrales
oligomeres Polynorbornylsilsequioxan, Polyvinylchlorid, Urethan/Butadien-Copolymere,
Polyurethan-Block-Copolymere,
Styrol-Butadienstyrol-Blockcoplymere und dergleichen.
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Die
Durchführung
einer Polymerisation von verschiedenen monomeren Segmenten mit einem Treibmittel
kann verwendet werden, um die Form des Formgedächtnispolymerschaum zu bilden.
Das Treibmittel kann ein zerfallendes (das bei einer chemischen
Zerlegung ein Gas entwickelt) oder ein verdampfendes sein (das ohne
chemische Reaktion verdampft). Beispielhafte zerfallende Treibmittel
umfassen, sollen jedoch nicht beschränkt sein auf Natriumbicarbonat,
Azidverbindungen, Ammoniumcarbonat, Ammoniumnitrit, Leichtmetalle,
die bei einer Reaktion mit Wasser Wasserstoff entwickeln, Azodicarbonamid,
N,N'-Dinitrosopenta methylentetramin
und dergleichen. Beispielhafte verdampfende Treibmittel umfassen,
sollen jedoch nicht beschränkt
sein auf Trichlormonofluormethan, Trichlortrifluorethan, Methylenchlorid,
komprimiertes Stickstoffgas und dergleichen. Das Material kann dann
in die permanente Form zurückgebracht
werden, indem das Material bis über
seine Tg jedoch unterhalb der höchsten
thermischen Umwandlungstemperatur oder des Schmelzpunkts erwärmt wird.
Somit ist es durch Kombinieren von mehreren weichen Segmenten möglich, mehrere temporäre Formen
darzustellen und mit mehreren harten Segmenten kann es möglich sein,
mehrere permanente Formen darzustellen.
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Geeignete
Formgedächtnislegierungen
liegen im Allgemeinen in mehreren verschiedenen temperaturabhängigen Phasen
vor. Die am häufigsten verwendeten
dieser Phasen sind die so genannten Martensit- und Austenit-Phasen. In der folgenden
Erläuterung
bezieht sich die Martensit-Phase im Allgemeinen auf die verformbarere
Niedrigtemperatur-Phase, während
sich die Austenit-Phase im Allgemeinen auf die starrere Hochtemperatur-Phase
bezieht. Wenn sich die Formgedächtnislegierung
in der Martensit-Phase befindet und erwärmt wird, beginnt sie, sich
in die Austenit-Phase zu verändern.
Die Temperatur, bei der dieses Phänomen beginnt, wird of als
Austenit-Starttemperatur (As) bezeichnet. Die Temperatur, bei der
dieses Phänomen
aufhört,
wird als die Asutenit-Endtemperatur (Af) bezeichnet. Wenn sich die
Formgedächtnislegierung
in der Austenit-Phase befindet und gekühlt wird, beginnt sie, sich
in die Martensit-Phase zu verändern,
und die Temperatur, bei der dieses Phänomen beginnt, wird als die
Martensit-Starttemperatur (MS) bezeichnet. Die Temperatur, bei der
der Austenit aufhört,
sich zu Martensit umzuwandeln, wird als die Martensit-Endtemperatur (Mf)
bezeichnet. Im Allgemeinen sind die Formgedächtnislegierungen weicher und
einfacher verformbar in ihrer martensitischen Phase und sind härter, steifer
und/oder starrer in der austenitischen Phase. Im Hinblick auf die
vorhergehenden Eigenschaften erfolgt eine Expansion des Formgedächtnislegierungsschaumes
vorzugsweise bei oder unterhalb der Austenit-Umwandungstemperatur
(bei oder unterhalb von As). Ein nachfolgendes Erwärmen über die
Austenit-Umwandlungstemperatur bewirkt, dass die expandierte Formgedächtnislegierungen
in ihre permanente Form zurückkehrt.
Somit ist ein geeignetes Aktivierungssignal zur Verwendung mit Formgedächtnislegierungen
ein thermisches Aktivierungssignal mit einer Größenordnung, die die Umwandlungen
zwischen den Martensit- und Austenit-Phasen bewirkt. Für jene Formgedächtnismaterialien,
die ferromagnetisch sind, kann ein magnetisches und/oder ein thermisches
Signal angelegt werden, um die gewünschte Formänderung hervorzurufen.
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Die
Temperatur, bei der die Formgedächtnislegierung
sich an ihre Hochtemperaturform „erinnert", wenn sie erwärmt wird, kann durch geringfügige Änderungen
in der Zusammensetzung der Legierung und über eine Wärmebehandlung eingestellt werden. Zum
Beispiel kann sie in Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen
von oberhalb von etwa 100 °C
bis unter etwa –100 °C verändert werden.
Der Formwiederherstellungsprozess erfolgt in einem Bereich von nur wenigen
Grad und der Beginn oder das Ende der Umwandlung kann abhängig von
der gewünschten Anwendung
und Legierungszusammensetzung innerhalb von einem oder zwei Grad
gesteuert werden. Die mechanischen Eigenschaften der Formgedächtnislegierung
schwanken stark über
den ihre Umwandlung überspannenden
Temperaturbereich und stellen typischerweise Formgedächtniseffekte, überelastische
Effekte und ein hohe Dämpfungsfähigkeit auf.
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Es
ist die Kombination aus starker Verformungsrückbildung (Formgedächtniseffekt)
und hoher Betätigungskraft,
die SMA geeignet für
die Frei setzung von gespeicherter Energie macht, die in vielen der
oben stehenden Entfaltungsmechanismen benötigt wird.
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Geeignete
Formgedächtnislegierungsmaterialien
umfassen, sollen jedoch nicht beschränkt sein auf Legierungen auf
Nickel-Titan-Basis, Legierungen auf Indium-Titan-Basis, Legierungen
auf Nickel-Aluminium-Basis, Legierungen auf Nickel-Gallium-Basis,
Legierungen auf Kupferbasis (z. B. Kupfer-Zinklegierungen, Kupfer-Aluminiumlegierungen, Kupfer-Gold-
und Kupfer-Zinnlegierungen), Legierungen auf Gold-Cadmium-Basis,
Legierungen auf Silber-Cadmium-Basis, Legierungen auf Indium-Cadmium-Basis, Legierungen
auf Mangan-Kupfer-Basis, Legierungen auf Eisen-Platin-Basis, Legierungen auf Eisen-Palladium-Basis
und dergleichen. Die Legierungen können binär, ternär oder von einer höheren Ordnung
sein, vorausgesetzt die Zusammensetzung der Legierung zeigt einen
Formgedächtniseffekt,
d. h. eine Änderung
der Form, Änderungen der
Fließgrenze
und/oder der Biegemoduleigenschaften, der Dämpfungsfähigkeit, der Überelastizität und dergleichen.
Die Auswahl einer geeigneten Formgedächtnislegierungs-Zusammensetzung
ist abhängig
von dem Temperaturbereich, in dem die Komponente arbeiten wird.
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Geeignete
magnetische Materialien umfassen, sollen jedoch nicht beschränkt sein
auf weiche oder harte Magnete; Hematit; Magnetit; magnetisches Material
auf der Basis von Eisen, Nickel und Cobalt, Legierungen aus den
vorgenannten oder Kombinationen, die zumindest eines der vorgenannten
umfassen, und dergleichen. Legierungen aus Eisen, Nickel und/oder
Cobalt können
Aluminium, Silicium, Cobalt, Nickel, Vanadium, Molybdän, Chrom, Wolfram,
Mangan und/oder Kupfer umfassen.
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Geeignete
MR-Fluid-Materialien umfassen, sollen jedoch nicht beschränkt sein
auf ferromagnetische oder paramagnetische Partikel, die in einem Trägerfluid
dispergiert sind. Geeignete Partikel umfassen Eisen; Eisenlegierungen
wie z. B. solche, die Aluminium, Silicium, Cobalt, Nickel, Vanadium,
Molybdän,
Chrom, Wolfram, Mangan und/oder Kupfer umfassen; Eisenoxide, umfassend
Fe2O3 und Fe3O4; Eisennitrid;
Eisencarbid; Carbonyleisen; Nickel und Legierungen aus Nickel; Cobalt
und Legierungen aus Cobalt; Chromdioxid; Edelstahl; Siliciumstahl;
und dergleichen. Beispiele für
geeignete Partikel umfassen reine Eisenpulver, reduzierte Eisenpulver,
Mischungen aus Eisenoxidpulver und reinem Eisenpulver und Mischungen
aus Eisenoxidpulver und reduziertem Eisenpulver. Ein bevorzugtes
auf Magnetismus ansprechendes Partikel ist Carbonyleisen, vorzugsweise
reduziertes Carbonyleisen.
-
Die
Partikelgröße sollte
so gewählt
sein, dass die Partikel Mehrdomäneneigenschaften
zeigen, wenn sie einem magnetischen Feld ausgesetzt sind. Die Durchmessergrößen für die Partikel
können weniger
als oder gleich etwa 1000 Mikrometer betragen, wobei weniger als
oder gleich etwa 500 Mikrometer bevorzugt sind und weniger als oder
gleich etwa 100 Mikrometer bevorzugter sind. Ebenfalls bevorzugt
ist ein Partikeldurchmesser von mehr als oder gleich etwa 0,1 Mikrometer,
wobei mehr als oder gleich etwa 0,5 bevorzugter sind und mehr als
oder gleich etwa 10 Mikrometer besonders bevorzugt sind. Die Partikel
sind vorzugsweise in einer Menge von etwa 5,0 bis etwa 50 Vol-%
der gesamten MR-Fluidzusammensetzung vorhanden.
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Geeignete
Trägerfluide
umfassen organische Flüssigkeiten,
insbesondere unpolare organische Flüssigkeiten. Beispiel umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Silikonöle;
Mineralöle;
Paraffinöle;
Silikon-Copolymere; Weißöle; Hydrauliköle; Transformatoröle; halogenierte
organische Flüssigkeiten
wie z. B. Chlorkohlenwasserstoffe, halogenierte Paraffine, perfluorierte
Polyether und fluorierte Kohlenwasserstoffe; Diester; Polyoxyalkyle ne,
fluorierte Silikone; Cyanoalkylsiloxane; Glykole; synthetische Kohlenwasserstofföle mit sowohl
ungesättigten als
auch gesättigten;
und Kombinationen, die zumindest eines der vorhergehenden Fluide
umfassen.
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Die
Viskosität
der Trägerkomponente
kann weniger als oder gleich etwa 100 000 Centipoise betragen, wobei
weniger als oder gleich etwa 10 000 Centipoise bevorzugt sind und
weniger als oder gleich etwa 1 000 Centipoise bevorzugter sind.
Ebenfalls bevorzugt ist eine Viskosität von mehr als oder gleich
etwa 1 Centipoise, wobei mehr als oder gleich etwa 250 Centipoise
bevorzugt sind und mehr als oder gleich etwa 500 Centipoise speziell
bevorzugt sind.
-
Wässrige Trägerfluide
können
ebenfalls verwendet werden, insbesondere solche, die hydrophile Mineraltone
wie z. B. Bentonit oder Hektorit umfassen. Das wässrige Trägerfluid kann Wasser oder Wasser
mit einer geringen Menge von polaren, wassermischbaren organischen
Lösungsmitteln
wie z. B. Methanol, Propanol, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Aceton, Tetrahydrofuran; Diethylether,
Ethylenglykol, Propylenglykol und dergleichen umfassen. Die Menge
an polaren organischen Lösungsmitteln
ist kleiner als oder gleich etwa 5 Vol.% des gesamten MR-Fluids
und vorzugsweise kleiner oder gleich etwa 3%. Die Menge an polaren
organischen Lösungsmitteln ist
vorzugsweise größer als
oder gleich etwa 0,1 % und bevorzugter größer als oder gleich etwa 1,0 Vol-%
des gesamten MR-Fluids. Der pH des wässrigen Trägerfluids ist vorzugsweise
kleiner als oder gleich etwa 13 und vorzugsweise kleiner als oder gleich
etwa 9,0. Der pH des wässrigen
Trägerfluids ist
auch größer als
oder gleich etwa 5,0 und vorzugsweise größer als oder gleich etwa 8,0.
-
Natürlicher
oder synthetischer Bentonit oder Hektorit können verwendet werden. Die
Menge von Bentonit oder Hektorit in dem MR-Fluid ist kleiner als oder
gleich etwa 10 Gew.-% des gesamten MR-Fluids, vorzugsweise kleiner
als oder gleich etwa 8,0 Gew.-% und bevorzugter kleiner als oder
gleich etwa 6,0 Gew.-% sein. Vorzugsweise ist der Bentonit oder Hektorit
in mehr als oder etwa 0,1 Gew.-%, bevorzugter in mehr als oder 1,0
Gew.% und besonders bevorzugt in mehr als oder etwa 2,0 Gew.-% des
gesamten MR-Fluids vorhanden.
-
Optionale
Komponenten in den MR-Fluiden umfassen Tone, organophile Tone, Carboxylatseifen, Dispergiermittel
Korrosionshemmer, Schmiermittel, Hochdruckverschleißinhibitoren,
Antioxidantien, thixotrope Stoffe und herkömmliche Antiabsetzmittel. Carboxylatseifen
umfassen Eisenoleat, Eisennaphtenat, Eisenstearat, Aluminiumdi-
und -tristearat, Lithiumstearat, Calciumstearat, Zinkstearat und
Natriumstearat und oberflächenaktive
Verbindungen wie z. B. Sulfonate, Phosphatester, Stearinsäure, Glycerolmonooleat,
Sorbitansesquioleat, Laurate, Fettsäuren, Fettalkohole, fluoraliphatische
Polymerester, und Titatanat-, Aluminat- und Zirkonat-Haftmittel und dergleichen.
Polyalkylendiole wie z. B. Polyethylenglykol und teilweise veresterte
Polyole können
ebenfalls umfasst sein.
-
Es
ist die Änderung
(ein drastischer Abfall) der Scherfestigkeit des MR-Fluids, wenn es einem von
einem Elektromagneten erzeugten zurückstellenden magnetischen Feld
ausgesetzt ist, die es geeignet für eine Verwendung als Aktivierungsmechanismus
in einer auf Wunsch lösbaren
Sperre oder einer anderen Form eines deaktivierbaren Blockiermechanismus
für gespeicherte
Energie macht.
-
Geeignete
MR-Elastomermaterialien umfassen, sollen jedoch nicht beschränkt sein
auf eine Elastopolymermatrix mit einer Suspension von fer romagnetischen
oder paramagnetischen Partikeln, wobei die Partikel oben beschrieben
sind. Geeignete Polymermatrizen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Polyalphaolefine, Naturkautschuk, Silikon, Polybutadien, Polyethylen,
Polyisopren und dergleichen. Es ist die Änderung der Steifigkeit des MR-Elastomers,
wenn es einem magnetischen Feld ausgesetzt ist, die es geeignet
für ein
lösbares
nach Wunsch Sperr- oder Blockierelement für die gespeicherte Energie
macht.
-
Elektroaktive
Polymere umfassen jene Polymermaterialien, die piezoelektrische,
pyroelektrische oder elektrostriktive Eigenschaften in Ansprechen auf
elektrische oder mechanische Felder besitzen. Ein Beispiel eines
elektrostriktiven Pfropfelastomers mit einem piezoelektrischen Polyvinylidenfluorid-Trifluorethylen-Copolymer.
Diese Kombination besitzt die Fähigkeit,
eine variable Menge von ferroelektrischen elektrostriktiven molekularen
Verbundsystemen zu erzeugen. Diese können als ein piezoelektrischer
Sensor oder sogar als ein elektrostriktiver Aktuator betrieben werden.
-
Materialien,
die zur Verwendung als ein elektrostriktives Polymer geeignet sind,
können
jedes/n im Wesentlichen isolierende/n Polymer oder Gummi (oder eine
Kombination davon) umfassen, das/der sich in Ansprechen auf eine
elektrostatische Kraft verformt, oder dessen Verformung zu einer Änderung eines
elektrischen Feldes führt.
Beispielhafte Materialien, die zur Verwendung als ein vorverformtes
Polymer geeignet sind, umfassen Silikonelastomere, Acrylelastomere,
Polyurethane, thermoplastische Elastomere, Copolymere mit PVDF,
druckempfindliche Haftmittel, Fluorelastomere, Polymere, die Silikon-
und Acrylkomponenten umfassen, und dergleichen. Polymere, die Silikon-
und Acrylkomponenten umfassen, können
z. B. Copolymere mit Silikon- und Acrylkomponenten, Polymermi schungen
mit einem Silikonelastomer und einem Acrylelastomer umfassen.
-
Materialien,
die als ein elektroaktives Polymer verwendet werden, können auf
der Basis einer oder mehrerer Materialeigenschaften wie z. B. einer hohen
elektrischen Durchbruchsfeldstärke,
eines niedrigen Elastizitätsmodul
(für große oder
kleine Verformungen), einer hohen Dielektrizitätskonstante und dergleichen
ausgewählt
sein. In einer Ausführungsform
ist das Polymer derart ausgewählt,
dass es einen Elastizitätsmodul
von höchstens
etwa 100 MPa aufweist. In einer weiteren Ausführungsform ist das Polymer
derart ausgewählt,
dass es seinen maximalen Betätigungsdruck
zwischen etwa 0,05 MPa und etwa 10 MPa und vorzugsweise zwischen
etwa 0,3 MPa und etwa 3 MPa aufweist. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Polymer derart ausgewählt, dass
es eine Dielektrizitätskonstante
zwischen etwa 2 und etwa 20 und vorzugsweise zwischen etwa 2,5 und
etwa 12 aufweist. Die vorliegende Offenlegung ist nicht auf diese
Bereiche beschränkt.
Idealerweise wären
Materialien mit einer höheren
Dielektrizitätskonstante
als die oben angegebenen Bereiche wünschenswert, wenn die Materialien
sowohl eine hohe Dielektrizitätskonstante
als auch eine hohe Durchschlagfestigkeit hätten. In vielen Fällen können elektroaktive
Polymere als dünne
Filme hergestellt und implementiert sein. Geeignete Dicken für diese
Filme können
unterhalb von 50 Mikrometer liegen.
-
Da
elektroaktive Polymere der vorliegenden Erfindung sich bei hohen
Belastungen durchbiegen können,
sollten sich an den Polymeren befestigte Elektroden ebenso durchbiegen,
ohne die mechanische oder elektrische Leistung zu beeinträchtigen.
Im Allgemeinen können
zur Verwendung geeignete Elektroden jede Form aufweisen und aus
jedem Material sein, vorausgesetzt, sie sind geeignet, eine geeignete
Spannung an ein elektroakti ves Polymer zu liefern oder von diesem
eine geeignete Spannung zu empfangen. Die Spannung kann entweder
konstant sein oder sich mit der Zeit ändern. In einer Ausführungsform
haften die Elektroden an einer Oberfläche des Polymers. Elektroden,
die an dem Polymer haften, sind vorzugsweise fügsam und passen sich der sich
verändernden
Form des Polymers an. Dementsprechend kann die vorliegende Offenlegung
fügsame
Elektroden umfassen, die sich der Form eines elektroaktiven Polymers,
an dem sie befestigt sind, anpassen. Die Elektroden können nur
an einem Abschnitt eines elektroaktiven Polymers angelegt sein und
eine aktive Fläche
gemäß ihrer
Geometrie definieren. Verschiedene zur Verwendung mit der vorliegenden
Offenlegung geeignete Elektroden umfassen strukturierte Elektroden
mit Metallspuren und Ladungsverteilungsschichten, texturierte Elektroden
mit verschiedenen Maßen
außerhalb
der Ebene, leitfähige
Pasten wie z. B. Kohlepasten oder Silberpasten, kolloidale Suspensionen,
Materialien mit einem hohen Aspektverhältnis wie z. B. Kohlenstofffilamente und
Kohlenstoff-Nanoröhrchen
und Mischungen aus ionenleitfähigen
Materialien.
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Materialien,
die für
Elektroden der vorliegenden Offenlegung verwendet werden, können variieren.
Geeignete Materialien, die in einer Elektrode verwendet werden,
können
Grafit, Ruß,
kolloidale Suspensionen, dünne
Metalle, umfassend Silber und Gold, silbergefüllte und kohlenstoffgefüllte Gele
und Polymere und ionisch oder elektronisch leitfähige Polymere. Es ist einzusehen,
dass bestimmte Elektrodenmaterialien mit gewissen Polymeren gut
funktionieren können
und mit anderen nicht so gut funktionieren können. Zum Beispiel funktionieren
Kohlenstofffilamente gut mit Acrylelastomerpolymeren und nicht so
gut mit Silikonpolymeren.
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Es
sind die großen
Formänderungen
und die somit möglichen
Verschiebungen bei EAP, die sie gut geeignet als Aktuatoren zum
Freisetzen ge speicherter Energie und dabei zum Entfalten der offenzelligen Energiemanagementvorrichtungen
macht.
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Während die
Offenlegung unter Bezugnahme auf eine beispielhafte Ausführungsform
beschrieben wurde, wird für
den Fachmann einzusehen sein, dass verschiedene Änderungen vorgenommen und Elemente
davon durch Äquivalente
ersetzt werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Darüber hinaus können zahlreiche
Abwandlungen vorgenommen werden, um ein/e bestimmte/s Situation
oder Material für
die Lehre der Offenlegung geeignet zu machen, ohne von ihrem wesentlichen Umfang
abzuweichen. Die Offenlegung soll daher nicht auf die spezielle
Ausführungsform
beschränkt sein,
die als beste Art der Ausführung
der Offenlegung betrachtet wird, sondern die Offenlegung soll alle
Ausführungsformen
umfassen, die in den Umfang der beiliegenden Ansprüche fallen.