-
Diese
Erfindung betrifft allgemein dehnbare chirurgische Implantate.
-
HINTERGRUNDINFORMATION
-
Zahlreiche
medizinische Krankheitszustände,
die aus einem Prolaps von inneren Organen und/oder anatomischen
Strukturen resultieren, können
behandelt werden, indem man für
den Prolapsbereich eine Abstützung
mit einem chirurgischen Implantat, wie einer Schlinge, einem Pflaster
oder einem Netz vorsieht. Solche Implantate sind nützlich, um
zum Beispiel stressbedingte Harninkontinenz bei weiblichen Patienten
zu behandeln.
-
Verschiedene
physiologische Zustände
verursachen eine Harninkontinenz bei Frauen. Stressbedingte Harninkontinenz
wird im Allgemeinen durch zwei Zustände verursacht, die unabhängig oder
in Kombination auftreten, nämlich
intrinsische Sphinkterinsuffizienz (ISD) und Blasenhalshypermobilität. ISD ist
ein Zustand, bei dem die Harnröhrenschließmuskelklappen
nicht mehr richtig zusammenpassen. Wenn sie ordnungsgemäß funktionieren,
entspannen sich die Harnröhrenschließmuskeln,
um es dem Patienten zu ermögliche,
sich zu entleeren, und ansonsten sind die Schließmuskeln zusammengezogen, um Harn
zurückzuhalten.
ISD kann bewirken, dass während
anstrengender Tätigkeiten
Harn aus der Harnröhre
entweicht. Hypermobilität
ist ein Zustand, bei dem der Beckenboden geschwächt oder geschädigt ist,
was bewirkt, dass sich der Blasenhals und die proximate Harnröhre als
Reaktion auf Vergrößerungen
des intraabdominalen Drucks absenken. Wenn der intraabdominale Druck
zunimmt (zum Beispiel infolge einer durch Husten verursachten Anstrengung) kann
der Hypermobilitätszustand
ein Entweichen von Harn verursachen.
-
Einige
Frauen leiden unter einer Kombination von ISD und Hypermobilität.
-
Die
Verfahren zur Behandlung von stressbedingter Harninkontinenz schließen die
Anbringung eines Implantats ein, um für eine Abstützung, Anhebung oder einen "Rückhalt" für
den Blasenhals und die proximale Harnröhre zu sorgen. Eine Bereitstellung
einer Abstützung
für den
Blasenhals und die proximale Harnröhre hält die Harnröhre in der
normalen anatomischen Position, eine Anhebung platziert die Harnröhre oberhalb
der normalen anatomischen Position, und der "Rückhalt" verhindert gemäß der sogenannten
Hängemattentheorie
ein Absenken.
-
Ein
Problem, das man nach einem chirurgischen Eingriff unter Verwendung
eines Implantats, wie einer Schlinge oder eines Pflasters, zum Behandeln
von Harninkontinenz antrifft, ist eine Harnverhaltung, die aus einer
auf die Harnröhre
aufgebrachten übermäßigen Zugkraft
resultiert. Eine übermäßige Zugkraft
kann auch eine Drucknekrose und/oder Harnröhrenerosion verursachen. Ein
Ansatz, um diese Probleme zu mildern, ist damit verbunden, das Implantat
zu strecken, indem ein Katheter in die Harnröhre eingeführt und eine nach unten wirkende
Kraft aufgebracht wird. Diese Vorgehensweise ist ungenau und ist
für Patienten
mit ISD kontraindiziert, da sie den Harnröhrenschließmuskel weiter schädigen kann.
Ein anderer, stärker
invasiver Ansatz ist damit verbunden, das Implantat chirurgisch
zu entfernen. Das Entfernen eines solchen chirurgischen Implantats,
das ein Herausschneiden erforderlich machen kann, kann an einem
bereits geschwächten
oder geschädigten
Beckenboden irreparable Schäden
verursachen. Dementsprechend besteht auf chirurgischem Gebiet ein
Bedarf an einem chirurgischen Implantat, das gedehnt werden kann,
während
es im Körper
angeordnet ist. Es besteht ein weiterer Bedarf an einem genauen
und minimal-invasiven chirurgischen Verfahren zum Dehnen eines chirurgischen Implantats,
nachdem es im Körper
platziert worden ist. Ein prothetisches Gewebe, das gerafft oder
gedehnt werden kann, ist in der US-A-5 919 232 beschrieben.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Es
ist ein Ziel der Erfindung, eine Dehnung eines chirurgischen Implantats
zu ermöglichen,
während
das Implantat in einem Körper
angeordnet ist. Daher sorgt die vorliegende Erfindung für ein chirurgisches
Implantat, das ein oder mehrere Male gedehnt werden kann, nachdem
es im Körper
platziert worden ist, wodurch man einen Arzt mit der Fähigkeit versieht,
ein chirurgisches Implantat zu lockern, das überspannt wurde, als es vom
Chirurgen platziert wurde und/oder aufgrund von Veränderungen
der Anatomie des Patienten überspannt
worden ist. Daher kann das dehnbare Implantat der Erfindung zum Beispiel
bei einem suburethralen Schlingenverfahren zum Behandeln von Harninkontinenz
bei Frauen durch Stabilisierung der Harnröhre verwendet und später gedehnt
werden, wenn die Patientin infolge von anatomischen Veränderungen,
wie zum Beispiel Gewichtszunahme und/oder Schwangerschaft, unter Harnverhalten
leidet.
-
Die
dehnbare implantierbare chirurgische Schlinge mit den Merkmalen
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Stück biokompatibles Material,
das wenigstens eine entlang der Länge des biokompatiblen Materials
und auf einer Seite der Mitte der Länge (d.h. der senkrechten Mittelachse
des Implantats) angeordnete Dehnschlaufe aufweist, wobei die Dehnschlaufe
einen schlaufenförmigen
Teil der Schlinge einschließt,
dessen Aufweitung oder Expansion die Länge der Schlinge verlängert.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
kann das dehnbare chirurgische Implantat eine gleiche Anzahl von
Dehnschlaufen umfassen, die beiderseits der senkrechten Mittelachse
angeordnet sind; zum Beispiel kann das dehnbare chirurgische Implantat
zwei, vier oder sechs Dehnschlaufen umfassen, die entlang der Länge des
biokompatiblen Materials und seitlich von der senkrechten Mittelachse
angeordnet sind. Die Dehnschlaufen können jeweils wenigstens ein
Paar Steuerelementbefestigungsstellen und wenigstens ein Steuerelement
umfassen, wie einen Verbinder bzw. ein Befestigungselement, der/das
benutzt wird, um den Zeitpunkt und den Grad der Dehnung zu steuern.
Das Paar Steuerelementstellen kann auf einer Seite der senkrechten
Mittelachse angeordnet sein. Die Steuerelemente können an
den Steuerelementstellen befestigt und zusammengezogen sein, so
dass die Steuerelementstellen in enge Nachbarschaft gezogen sind,
wodurch das Implantat verkürzt
und seine spätere
Dehnung erleichtert wird. Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist eine erste Steuerelementstelle in einem Abstand im Bereich von
3–20 mm
seitlich von der senkrechten Mittelachse des Stücks von biokompatiblem Material
angeordnet, und eine zweite Steuerelementstelle ist in einem Abstand
im Bereich von 3–12
mm weiter von der senkrechten Mittelachse als das erste Steuerelement
angeordnet. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die zweite
Steuerelementstelle in einem Abstand von etwa 5 mm weiter von der
senkrechten Mittelachse als die erste Steuerelementstelle angeordnet.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
ist das Steuerelement ein Verbinder bzw. ein Befestigungselement,
wie ein Monofilament-Nahtmaterial,
ein Multifilament-Nahtmaterial, ein längliches bzw. langgestrecktes
Stück biokompatibles
Material oder eine chirurgische Klammer. Die Steuerelementbefestigungsstellen
können
verstärkt
sein, um dem Implantat an der Dehnschlaufenstelle oder den Dehnschlaufenstellen
zusätzliche
Elastizität
zu verleihen; zum Beispiel kann die Steuerelementbefestigungsstelle mit
einer Öse
oder einer zusätzlichen
Schicht von biokompatiblem Material verstärkt sein.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
ist das Steuerelement strahlenundurchlässig, um eine indirekte Sichtbarmachung
der Steuerelementstelle durch einen das dehnbare chirurgische Implantat
verwendenden Arzt zu erleichtern. Wenn das Steuerelement strahlenundurchlässig ist,
kann es unter Verwendung eines Instruments, wie eines Fluoroskops,
sichtbar gemacht werden. Um eine direkte Sichtbarmachung zu erleichtern,
kann das Steuerelement eine andere Farbe als das biokompatible Material aufweisen. Eine
solche direkte und/oder indirekte Sichtbarmachung ist besonders
nützlich,
wenn das chirurgische Implantat der Erfindung nach einer Implantation
gedehnt wird.
-
Das
Steuerelement kann bioabsorbierbares Material umfassen, so dass
es sich ohne einen ärztlichen
Eingriff auflöst,
um es dadurch zu ermöglichen, dass
sich das Implantat zu der vorbestimmten Zeit dehnt. Bei alternativen
Ausführungsformen
ist das Steuerelement angepasst, um sich auf die Anwendung bzw.
Zufuhr von äußeren Stimulanzien
hin zu zersetzen, womit es einem Arzt ermöglicht wird, das Implantat
zu einem beliebigen gewünschten
Zeitpunkt zu dehnen. Zum Beispiel kann das Steuerelement angepasst
sein, um sich zu zersetzen, wenn es einer lokalen Niedrigenergiequelle
oder einem chemischen Mittel ausgesetzt wird. Die lokale Niedrigenergie
kann zum Beispiel in Form von Ultraschallwellen, Radiowellen, Mikrowellen
und Ultraviolettstrahlung vorliegen. Das dehnbare chirurgische Implantat kann
mehrere Dehnschlaufen umfassen, zu denen Steuerelemente zugehörig sind,
die angepasst sind, um sich auf die Anwendung bzw. Zufuhr von getrennten äußeren Stimulanzien
hin zu zersetzen. Bei solchen Ausführungsformen kann das dehnbare
chirurgische Implantat mehrere Male gedehnt werden, indem man mehrere
Stimulanzien (z.B. verschiedene Energie-Formen oder Intensitäten) anwendet bzw. zuführt, die
verschiedene Steuerelemente zersetzen. Zum Beispiel kann das dehnbare
chirurgische. Implantat ein erstes Mal gedehnt werden, indem man
ein Stimulans anwendet bzw. zuführt,
das ein erstes Steuerelement und, möglicherweise, ein zweites Steuerelement
zersetzt, und anschließend
weiter gedehnt werden, indem man ein getrenntes Stimulans anwendet
bzw. zuführt,
das ein drittes Steuerelement und, möglicherweise, ein viertes Steuerelement
zersetzt.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
umfasst die dehnbare Schlaufe mehrere Schichten bzw. Lagen von biokompatiblem
Material von ungleicher Länge. Die
Schichten bzw. Lagen von biokompatiblem Material können zum
Beispiel in zunehmender Länge übereinander gestapelt
sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist jede Schicht bzw. Lage von biokompatiblem Material etwa 2 mm
bis etwa 10 mm kürzer
als die benachbarte längere
Schicht bzw. Lage in dem Stapel von biokompatiblem Material. Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist jede Schicht bzw. Lage von biokompatiblem Material etwa 5 mm
kürzer
als die benachbarte längere
Schicht von biokompatiblem Material in dem Stapel. Außerdem sind
die Schichten bzw. Lagen von biokompatiblem Material vorzugsweise
in einem Abstand im Bereich von 3–20 mm seitlich von der senkrechten
Mittelachse angeordnet. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen
befinden sich die Schichten bzw. Lagen von biokompatiblem Material
6 mm seitlich von der senkrechten Mittelachse.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
umfasst das dehnbare chirurgische Implantat ein Stück biokompatibles
Material, das synthetisch ist, wie zum Beispiel Nylon, Polyethylen,
Polyester, Polypropylen, ein oder mehrere Fluorpolymere, wie Polyfluorethylen und/oder
Kombinationen davon. Bei alternativen Ausführungsformen umfasst das Stück biokompatibles
Material natürliches
Material. Bei weiteren alternativen Ausführungsformen umfasst das Stück biokompatibles
Material eine Kombination von natürlichem und synthetischem Material.
Bei einer bestimmten Ausführungsform
umfasst das dehnbare chirurgische Implantat ein Stück biokompatibles
Material, das einen natürliches
Material umfassenden mittleren Teil aufweist und bei dem der erste
Endteil und der zweite Endteil synthetisches Material umfassen.
-
Das
dehnbare chirurgische Implantat kann einen sichtbaren Indikator
umfassen, der entlang von wenigstens einem Teil der senkrechten
Mittelachse angeordnet ist. Der sichtbare Indikator kann zum Beispiel
einen entlang der senkrechten Mittelachse aufgebrachten chirurgischen
Farbstoff umfassen. Der sichtbare Indikator kann alternativ ein
entlang der senkrechten Mittelachse in das biokompatible Material
eingewobenes strahlenundurchlässiges
Material umfassen.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
ist das Stück biokompatibles
Material langgestreckt bzw. länglich (z.B.
rechteckig) geformt. Zum Beispiel kann das Stück biokompatibles Material
etwa 44 cm bis 47 cm lang sein, wenn alle Dehnschlaufen zusammengezogen
sind.
-
Im
Gebrauch kann die Schlinge der Erfindung bei Verfahren zur Behandlung
von Harninkontinenz verwendet werden. Eine dehnbare chirurgische Vorrichtung,
die wenigstens eine Dehnschlaufe umfasst, wird in einen Patienten
implantiert, um die Harnröhre
abzustützen.
Die Vorrichtung wird dann gedehnt, um das Maß der auf die Harnröhre aufgebrachten
Zugkraft zu verringern. Somit versieht die Erfindung einen Chirurgen
mit der Fähigkeit,
ein chirurgisches Implantat zu lockern (z.B. um eine durch ein übermäßig straffes
Implantat verursachte Harnverhaltung zu mildern oder um einer Schwangerschaft
Rechnung zu tragen).
-
In
einigen Fällen
wird eine dehnbare chirurgische Vorrichtung in einen Patienten implantiert
und anschließend
gelockert. Die in einen Patienten implantierte Vorrichtung kann
ein biokompatibles Material mit einer Länge, einer senkrechten Mittelachse,
die orthogonal zur Länge
und im Wesentlichen gleich weit von den Enden der Vorrichtung weg
angeordnet ist, sowie wenigstens eine Dehnschlaufe umfassen. Die
Dehnschlaufe(n) sind entlang der Länge des biokompatiblen Materials
seitlich von der senkrechten Mittelachse angeordnet.
-
In
einigen Fällen
wird die dehnbare chirurgische Vorrichtung unterhalb des Blasenhalses
implantiert; zum Beispiel kann die dehnbare chirurgische Vorrichtung
unterhalb des ersten Drittels oder des mittleren Drittels der Harnröhre implantiert
werden. Die Vorrichtung kann an einer anatomischen Struktur befestigt
werden, die vom Chirurgen entsprechend der speziellen Anatomie des
Patienten ausgewählt wird.
Die Vorrichtung kann zum Beispiel an Bindegewebe, Knochen, Sehnen
und/oder Muskel befestigt werden. Das Verfahren kann weiter ein
Ausrichten des mittleren Teils der Vorrichtung unterhalb der Harnröhre unter Verwendung
eines entlang von wenigstens einem Teil der senkrechten Mittelachse
angeordneten sichtbaren Indikators umfassen. Eine Dehnung kann bewirkt
werden, indem die kürzere von
wenigstens zwei Materialschichten bzw. Materiallagen von ungleicher
Länge durchtrennt
wird, die in das biokompatible Material integriert sind. Alternativ kann
eine Dehnung bewirkt werden, indem ein Steuerelement (z.B. ein Verbinder
bzw, ein Befestigungselement) durchtrennt wird, das zwei in seitlicher
Richtung voneinander entfernte Teile des Implantats in enger Nachbarschaft
hält (d.h.
eine Schlaufe erzeugt).
-
Somit
wird in anderen Fällen
die Dehnung bewirkt, indem das Steuerelement gelöst wird, das ein Paar Steuerelementstellen,
die auf der einen Seite der Mittelachse angeordnet sind, in enger
Nachbarschaft hält.
Das Lösen
kann bewirkt werden, indem das Steuerelement durchtrennt wird. Das
Steuerelement kann durchtrennt werden, indem mechanische Mittel
verwendet werden, wie zum Beispiel ein Skalpell. Alternativ kann
das Lösen
bewirkt werden, indem ein äußeres Stimulans
angewandt bzw. zugeführt
wird, um zu bewirken, dass sich das Steuerelement zersetzt. Zum
Beispiel kann eine lokale Niedrigenergie (z.B. Ultraschallwellen,
Radiowellen, Mikrowellen und/oder Ultraviolettstrahlung) zum Steuerelement
zugeführt
werden, um ein Zersetzen und Durchtrennen des Steuerelements anzuregen,
was wiederum gestattet, dass sich das dehnbare chirurgische Implantat
dehnt. Bei einigen Ansätzen
ist das Steuerelement strahlenundurchlässig und kann ohne Einschnitt
zum Beispiel durch Fluoroskopie sichtbar gemacht werden. Die vorangehenden
Methoden, die vorzugsweise keinen Einschnitt erforderlich machen, um
das Steuerelement zu durchtrennen, erleichtern eine Anpassung eines
dehnbaren chirurgischen Implantats mit minimalem oder ohne chirurgischen
Eingriff.
-
In
einigen Fällen
kann das dehnbare chirurgische Implantat mehrere Male gedehnt werden,
indem man mehrere dehnbare Schlaufen löst. In einem besonderen Fall
wird das dehnbare chirurgische Implantat mehrere Male gedehnt, durch
die Anwendung bzw. Zufuhr einer Kombination von verschiedenen äußeren Stimulanzien,
die verschiedene Steuerelemente zersetzen, was bewirkt, dass die
durch die verschiedenen Steuerelemente verbundenen Dehnschlaufen
gelöst
werden. Dies kann dem Arzt eine große Flexibilität bei der
Einstellung bzw. Anpassung von dehnbaren chirurgischen Implantaten
bieten; der Arzt kann zum Beispiel eine von mehreren Dehnschlaufen
auswählen,
um sie entsprechend der Position oder Größe zu dehnen, indem er das äußere Stimulans
anwendet bzw. zuführt,
das zum Zersetzen eines spezifischen Steuerelements spezifisch ist.
-
Diese
und andere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden mit Bezugnahme auf die nachfolgende Beschreibung und beigefügten Zeichnungen
besser verständlich.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
In
den Zeichnungen beziehen sich gleiche Bezugszeichen über die
verschiedenen Ansichten hinweg allgemein auf dieselben Teile. Auch
sind die Zeichnungen nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, stattdessen wird
die Betonung allgemein auf eine Veranschaulichung der Prinzipien
der Erfindung gelegt.
-
1 ist
eine Draufsicht auf eine offenbarte Ausführungsform eines dehnbaren
Implantats der Erfindung.
-
2A ist
eine Seitenansicht der Ausführungsform
des dehnbaren Implantats der Erfindung mit zusammengezogener Schlaufe.
-
2B ist
eine Draufsicht auf die Ausführungsform
des dehnbaren Implantats der Erfindung mit zusammengezogener Schlaufe.
-
2C ist
eine Seitenansicht einer zusammengezogenen Schlaufe, die das Steuerelement durchtrennt
zeigt, um die Länge
des Implantats zu dehnen.
-
3A ist
eine Draufsicht auf die Ausführungsform
des dehnbaren Implantats mit gestapelten Schichten bzw. Lagen.
-
3B ist
eine Seitenansicht der Ausführungsform
des dehnbaren Implantats der Erfindung mit gestapelten Schichten
bzw. Lagen, die drei gestapelte Schichten bzw. Lagen zeigt.
-
3C ist
eine Ansicht der Ausführungsform des
dehnbaren Implantats der Erfindung mit gestapelten Schichten bzw.
Lagen, die eine zum Dehnen der Länge
des Implantats durchtrennte Schicht bzw. Lage zeigt.
-
4 ist
eine Draufsicht auf die Ausführungsform
des dehnbaren Implantats, die nahe den Enden des chirurgischen Implantats
angeordnete Ösen
und einen in der Mitte des chirurgischen Implantats angeordneten
sichtbaren Indikator einschließt.
-
5 ist
ein sagittaler Schnitt eines weiblichen Beckens, der ein dehnbares
chirurgisches Implantat zeigt, das bei einem Verfahren zum Behandeln von
Harninkontinenz bei Frauen verwendet wird, wobei das Implantat am
posterioren Schambein kopfwärts
vom unteren Rand verankert ist.
-
6 ist
ein sagittaler Querschnitt eines weiblichen Beckens, der ein dehnbares
chirurgisches Implantat zeigt, das bei einem suburethralen Schlingenverfahren
zum Behandeln von Harninkontinenz bei Frauen verwendet wird, wobei
das Implantat an der Vorderseite des Schambeins ungefähr auf halbem
Weg zwischen dem unteren und dem oberen Rand verankert ist.
-
7 ist
ein sagittaler Querschnitt eines weiblichen Beckens, der ein dehnbares
chirurgisches Implantat zeigt, das bei einem suburethralen Schlingenverfahren
zum Behandeln von Harninkontinenz bei Frauen verwendet wird, wobei
das Implantat an der Oberseite des Schambeins verankert ist.
-
8 ist
eine Oberseitenansicht des Beckenbodens der in 7 dargestellten
Ausführungsform.
-
Beschreibung
-
Bezug
nehmend auf 1, kann ein dehnbares chirurgisches
Implantat 100 der vorliegenden Erfindung aus einem Stück "1" biokompatiblem Material 102 hergestellt
werden, das ein erstes Ende 104 und ein entgegengesetzt
vom ersten Ende 104 angeordnetes zweites Ende 106 sowie
eine senkrechte Mittelachse 108 einschließt, die
auf halbem Weg zwischen den Enden 104, 106 angeordnet
ist. Das dehnbare chirurgische Implantat 100 der Erfindung
umfasst auch wenigstens eine Dehnschlaufe 110. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
ist eine gleiche Anzahl von Dehnschlaufen vorzugsweise auf jeder
Seite der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet (wie in 1 dargestellt).
Bei einigen Ausführungsformen kann
das dehnbare chirurgische Implantat 100 weiter einen entlang
der senkrechten Mittelachse 108 angeordneten sichtbaren
Indikator 118 umfassen. Der in 1 dargestellte
sichtbare Indikator umfasst ein Paar Linien 118 und 118', die beiderseits
der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet sind. Das dehnbare
chirurgische Implantat 100 kann mehrere (z.B. eine bis
zehn) Dehnschlaufen 110 umfassen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das dehnbare chirurgische Implantat 100 zwei, vier
oder sechs Dehnschlaufen 110.
-
Die 2A, 2B und 2C zeigen
einige der Merkmale der Ausführungsform
des dehnbaren chirurgischen Implantats 100 mit "zusammengezogener
Schlaufe". Bei dieser
Ausführungsform
umfassen die Dehnschlaufen 110 und 110' wenigstens ein
Paar Steuerelementbefestigungsstellen 112 und 112', die weg vom
mittleren Teil des Implantats angeordnet sind. Die Steuerelementbefestigungsstellen 112 und 112' können verstärkt sein,
zum Beispiel mit einer Öse 116 und 116' (wie in 2B dargestellt) oder
einem zusätzlichen
Stück biokompatiblem
Material.
-
Das
dehnbare chirurgische Implantat kann speziell als Schlinge zur Behandlung
von stressbedingter Harninkontinenz bei Frauen ausgebildet sein. Bei
solchen Ausführungsformen
ist eine erste Steuerelementbefestigungsstelle 112 vorzugsweise
in einem Abstand im Bereich von 3 bis 20 mm seitlich von der senkrechten
Mittelachse 108 des Stücks
von biokompatiblem Material angeordnet, und eine zweite Steuerelementbefestigungsstelle 112' ist vorzugsweise
um einen Abstand im Bereich von 3 bis 12 mm weiter von der senkrechten
Mittelachse 108 als die erste Steuerelementbefestigungsstelle 112 angeordnet.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen ist
die zweite Steuerelementbefestigungsstelle 112' um einen Abstand
von etwa 5 mm weiter von der senkrechten Mittelachse 108 als
die erste Steuerelementbefestigungsstelle 112 angeordnet.
Das Paar Steuerelementstellen ist vorzugsweise auf einer Seite der
senkrechten Mittelachse 108 angeordnet, so dass sich die
Dehnschlaufe, die sie bilden, ebenfalls seitlich von der Mittelachse 108 befindet,
eine Ausbildung, die Schäden
am suburethralen Gewebe (einschließlich Gewebe, das in die Schlinge
eingewachsen sein kann) minimieren wird, welche auftreten können, wenn
die Dehnschlaufe gedehnt bzw. erweitert wird. Wie in 2B dargestellt,
kann das Implantat 100 ein zweites Paar Steuerelementbefestigungsstellen
aufweisen, die auf der entgegengesetzten Seite der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet sind.
-
2A zeigt
ein Paar Dehnschlaufen 110, 110', die mit einem Paar Steuerelemente 114, 114' zusammengezogen
sind. Bei den Ausführungsformen
mit zusammengezogener Schlaufe wird die Dehnung bzw. Erweiterung
bewirkt, indem man das Steuerelement 114 löst, welches
das entsprechende Paar Steuerelementstellen 112, 112' in enger Nachbarschaft
hält. 2C zeigt
eine zusammengezogene Schlaufe, bei der das Steuerelement 114 durchtrennt
worden ist.
-
Das
Lösen des
Steuerelements 114 kann auf mehrere verschiedene Weisen
vorgenommen werden. Die Dehnschlaufe kann zum Beispiel gelöst werden,
indem das Steuerelement 114 mechanisch durchtrennt wird,
das Steuerelement 114 bioabsorbiert wird oder das Steuerelement 114 durch
die Anwendung bzw. Zufuhr eines äußeren Stimulans
zersetzt wird. So kann das Steuerelement 114 zum Beispiel
durchtrennt werden, indem mechanische Mittel verwendet werden, wie
ein Skalpell, oder es kann während
eines vorbestimmten Zeitintervalls durch den Körper gespalten werden, oder
durch lokale Niedrigenergie zersetzt werden. Formen von Niedrigenergie,
die verwendet werden können,
um ein Steuerelement zu zersetzen, können, ohne Einschränkung, Ultraschallwellen,
Radiowellen, Mikrowellen und Ultraviolettstrahlung einschließen.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
ist das Steuerelement 114 ein Verbinder bzw. ein Befestigungselement,
wie ein Monofilament-Nahtmaterial,
ein Multifilament-Nahtmaterial, ein Band von biokompatiblem Material
oder eine chirurgische Klammer. Die Steuerelementbefestigungsstellen 112 und 112' können verstärkt sein,
um dem dehnbaren chirurgischen Implantat 100 an der Stelle
oder den Stellen der Dehnschlaufe 110 zusätzliche
Elastizität
zu verleihen. So können
bei einigen Ausführungsformen
die Steuerelementbefestigungsstellen 116, 116' mit einer Öse (in 2B dargestellt)
oder einer zusätzlichen Schicht
bzw. Lage von biokompatiblem Material verstärkt sein. Die Öse kann
aus einem beliebigen elastischen biokompatiblen Material bestehen,
wie chirurgischen Metallen und/oder Polymeren.
-
Bei
einigen Ausführungsformen
kann das Steuerelement 114 strahlenundurchlässige Materialien
(zum Beispiel Metalle, wie nichtrostender Stahl, Superlegierungen,
Nitinol und/oder Titan) umfassen, die indirekt sichtbar gemacht
werden können
(d.h. ohne einen Einschnitt herzustellen und/oder zu sezieren, um
das Steuerelement 114 freizulegen). Solche strahlenundurchlässigen Steuerelemente
können
zum Beispiel durch Fluoroskopie sichtbar gemacht werden.
-
Bei
alternativen Ausführungsformen
kann das Steuerelement 114 völlig aus Materialien mit relativ
geringen Strahlungsdichten bestehen, die nicht indirekt sichtbar
zu machen sein können.
Bei solchen Ausführungsformen
kann das Steuerelement 100 im Anschluss an einen Einschnitt
und/oder eine Dissektion direkt sichtbar gemacht werden. Um eine
direkte Sichtbarmachung zu erleichtern, kann das Steuerelement 114 eine
andere Farbe als das Stück
biokompatibles Material 102 aufweisen. Eine direkte und/oder indirekte
Sichtbarmachung des Steuerelements 114 ist besonders nützlich,
wenn das chirurgische Implantat nach der Implantation gedehnt bzw.
erweitert wird.
-
Die 3A, 3B und 3C zeigen
die Ausführungsform
mit "gestapelten
Schichten bzw. Lagen" des
dehnbaren chirurgischen Implantats 100. Bei der Ausführungsform
mit gestapelten Schichten bzw. Lagen umfasst die dehnbare Schlaufe
mehrere Schichten bzw. Lagen von biokompatiblem Material ungleicher
Länge. 3B zeigt
die Ausführungsform mit
gestapelten Schichten bzw. Lagen, bei der die Dehnschlaufe 110 drei
Schichten bzw. Lagen 111a, 111b und 111c umfasst.
Bei alternativen Ausführungsformen
kann die Dehnschlaufe 110 zwei bis sechs Schichten bzw.
Lagen umfassen. Das Durchtrennen, die Bioabsorption oder die Zersetzung
der kürzesten
der Schichten bzw. Lagen (d.h. der Schicht bzw. Lage 111c)
dehnt das dehnbare chirurgische Implantat 100. Wie in 3C dargestellt,
sollte wenigstens eine Schicht bzw. Lage von biokompatiblem Material
an Ort und Stelle verbleiben, nachdem die kürzeste Schicht bzw. Lagen durchtrennt
ist.
-
Bei
der Ausführungsform
mit gestapelten Schichten bzw. Lagen ist jede Schicht bzw. Lage 111a, 111b, 111c der
dehnbaren Schlaufe 110 vorzugsweise etwa 2 mm bis etwa
10 mm kürzer
als die benachbarte längere
Schicht bzw. Lage im Stapel von biokompatiblem Material. Bei besonders
bevorzugten Ausführungsformen
ist jede Schicht bzw. Lage der Schlaufe 110 etwa 5 mm kürzer als
die unmittelbar darüber
liegende Schicht bzw. Lage von biokompatiblem Material im Stapel.
Außerdem
ist die Schlaufe 110 vorzugsweise in einem Abstand im Bereich
von 3 bis 20 mm seitlich von der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen
befindet sich die am nächsten
bei der senkrechten Mittelachse gelegene Schlaufe 110 etwa
6 mm seitlich von der senkrechten Mittelachse 108.
-
4 zeigt
Ausführungsformen,
bei denen ein sichtbarer Indikator 118 entlang der senkrechten Mittelachse 108 des
dehnbaren chirurgischen Implantats 100 angeordnet ist.
Der sichtbare Indikator 118 ist ein sichtbarer Anhaltspunkt,
der verwendet wird, um das dehnbare chirurgische Implantat 100 mit
dem geschädigten
Teil des Körpers
des Patienten auszurichten (z.B. den suburethralen Teil des Implantats,
wenn das Implantat verwendet wird, um Harninkontinenz zu behandeln).
Obwohl der sichtbare Indikator 118 in 1 als
ein Paar unterbrochene Linien dargestellt ist, die auf beiden Seiten
der Mittelachse 108 angeordnet sind, und in 4 als
rechteckiger Streifen dargestellt ist, der entlang der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet
ist, kann er entsprechend der speziellen Anwendung anders ausgebildet und
angeordnet sein.
-
Wenn
das Implantat speziell als Schlinge zur Behandlung von stressbedingter
Harninkontinenz bei Frauen ausgebildet ist, wird die Dehnschlaufe 110 der
gestapelten Schichten bzw. Lagen vorzugsweise weg vom mittleren
Teil (z.B. seitlich von den mittleren Teilen) des chirurgischen
Implantats angeordnet, und der sichtbare Indikator 118 wird
vorzugsweise allgemein im mittleren Teil des dehnbaren chirurgischen Implantats 100 und
in der Nachbarschaft der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet.
-
4 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der das dehnbare chirurgische Implantat 100 weiter
Paare von verstärkten Befestigungselement-
bzw. Verbinder-Befestigungsstellen 128a, 128b umfasst.
Diese Befestigungselement- bzw. Verbinder-Befestigungsstellen können benutzt
werden, um ein Befestigungselement bzw. einen Verbinder am dehnbaren chirurgischen
Implantat 100 zu befestigen. Befestigungselemente bzw.
Verbinder zum Befestigen des dehnbaren chirurgischen Implantats 100 an
einer anatomischen Struktur des Patienten werden vorzugsweise im
1-cm-Bereich nahe den Enden des chirurgischen Implantats 100 angeordnet.
Die Befestigungselemente bzw. Verbinder können zum Beispiel Nahtmaterialien
sein, die auf dem dehnbaren chirurgischen Implantat 100 angeordnet
werden, indem man sie durch die Ösen 128a und 128b fädelt. Bei
alternativen Ausführungsformen
können
die Befestigungselemente bzw. Verbinder einen Clip, einen Knochenanker,
eine Klammer und/oder andere geeignete Befestigungselemente bzw.
Verbinder umfassen.
-
Das
dehnbare chirurgische Implantat kann aus Säugetiergewebe(n), synthetischem
Material(ien) oder einer Kombination von Säugetiergewebe(n) und synthetischem
Material(ien) hergestellt sein. Ein oder mehrere Säugetiergewebe,
einschließlich
Schweine-, Schaf-, Rinder-, Pferde-, menschliche Leichen- oder durch
Gewebeengineering hergestellte(s) Gewebe können verwendet werden, um das Material
herzustellen. Das Material kann aus einem omnidirektionalen Gewebe(n)
stammen, einschließlich
Haut und/oder Perikard. Geeignete Materialien zur Verwendung gemäß dieser
Erfindung schließen ein
chemisch bearbeitetes, nicht-zelluläres menschliches
Hautprodukt ein, das die bioaktive strukturelle Hautmatrix ungeschädigt bewahrt
und das zur Aufbewahrung gefriergetrocknet wird. Das Entfernen von Zellen
aus der völlig
intakten Hautmatrix reduziert die Gefahr einer Abstoßung und
Entzündung
und liefert eine Grundlage für
die Weichgewebe-Rekonstruktion. Eine solche nicht-zelluläre menschliche
Hautmatrix ist von Lifecell (Branchburg, NJ) unter der Handelsbezeichnung
AlloDerm®acellular
tissue erhältlich.
-
Alternativ
können
für das
Material orientierte(s) Säugetiergewebe
einschließlich
Rektus-Faszie und/oder Oberschenkelfaszie verwendet werden. Geeignete
gereinigte und sterilisierte orientierte menschliche Gewebematerialien
kann man von Gewebebanken erhalten. Diese Tiergewebe können mit einem
dehydrierenden Fluid, wie Ethylalkohol oder dergleichen, dehydriert
werden, vor einer Behandlung mit chemischen Vernetzungsmitteln,
um für
ein verbessertes Eindringen zu sorgen. Das Vernetzungsmittel vernetzt
Collagen in den Geweben, um die Gewebe stabiler zu machen und die
Antigenwirkung der Gewebe zu verringern. Andere Mittel, wie Pepsin,
können
ebenfalls verwendet werden, um die Antigenwirkung weiter zu verringern.
Die Gewebe können
vernetzt werden, indem man eines oder mehrere der folgenden Behandlungsmittel
verwendet: Glutaraldehyd, Dialdehyd, Glutaraldehydstärke, Dialdehydstärke, eine
Epoxidverbindung oder ionisierende Strahlung. Gewisse Prozesse (wie
Wärme,
Strahlung oder pH-Änderung)
oder Mittel (wie Halogene, Enzyme, organische Lösemittel, Detergenzien, Natriumhydroxid,
Salzsäure,
Natriumhypochlorit oder Wasserstoffperoxid) können verwendet werden, um Viren
mit und ohne Proteinhüllen
zu inaktivieren oder eine Virusmittel-Infektiosität während des Herstellungsprozesses
zu zerstören.
Das Gewebe kann auch mit einer äußerst flüchtigen
Chemikalie behandelt werden, wie zum Beispiel Propylenoxid, um die Sterilisation
des Gewebes zu unterstützen.
Die Sterilisation kann zum Beispiel durch Verwendung von einer oder
mehreren der folgenden Behandlungen erreicht werden: Glutaraldehyd,
Alkohol, Propylenoxid oder Bestrahlungssterilisation. Die Behandlung
des Gewebes mit einer Kombination dieser Materialien und Verfahren
kann sowohl das Gewebe vernetzen und das Gewebe zum Einsetzen im
Inneren des Körpers
eines Patienten steril machen.
-
Das
synthetische Material kann ein massives Material, eine Webart, ein
Geflecht, ein Netz oder eine alternative Materialkonstruktion sein.
Das synthetische Material kann ein Polymer sein. Geeignete Polymerquellen
schließen
Nylon, Polyethylen, Polyester, Polypropylen, Fluorpolymere oder
Copolymere davon ein. Ein beispielhaftes synthetische Polyestermaterial,
das zur Verwendung gemäß der Erfindung geeignet
ist, ist unter der Handelsbezeichnung Dacron® von
E.I. du Pont de Nemours und Company (Wilmington, Delaware) erhältlich.
Andere geeignete synthetische Materialien schließen die Fluorpolymere Polytetrafluorethylen
(PTFE), das Verarbeitungseigenschaften als Nicht-Schmelze aufweist,
und fluoriertes Ethylenpropylen (FEP) ein, das Verarbeitungseigenschaften
als Schmelze aufweist; beide Fluorpolymere sind unter der Handelsbezeichnung Teflon® von
E.I. du Pont de Nemours and Company (Wilmington, Delaware) erhältlich.
Ein geeignetes PTFE-Material von massiver Materialkonstruktion ist unter
der Handelsbezeichnung Gore-Tex® von
W.L. Gore & Associates,
Inc. (Flagstaff, AZ) erhältlich.
-
Erfindungsgemäß können auch
Kombinationen von synthetischen Materialien und Säugetiergeweben
verwendet werden. Diese Kombinationen können Material einschließen, das
eine Kombination von Teilen aufweist, einschließlich, zum Beispiel, aus synthetischen
Polymeren und aus verarbeiteten Tiergeweben hergestellte Teile.
Solche Kombinationen schließen
auch Materialien ein, die sowohl synthetische Polymere und Tierzellen
aufweisen, die behandelt werden, so dass das Collagen oder andere
gewöhnlich
antigene Fasern in den Tierzellen vernetzt werden. Wenn eine Kombination
von synthetischen Materialien und natürlichen Materialien verwendet wird,
ist es von Vorzug, aber nicht notwendig, dass der mittlere Teil
natürliche
Materialien umfasst und die Endteile synthetische Materialien umfassen.
-
Das
Material wird in einer Form bereitgestellt, die für eine medizinische
Anwendung geeignet ist, z.B. rechteckig, und kann langgestreckte
Glieder einschließen,
die sich von einem mittleren Teil des Materials aus erstrecken.
Andere geeignete Formen können
achteckige, trapezförmige,
elliptische und sechseckige Formen einschließen. Wenn das chirurgische
Implantat speziell als Schlinge zur Verwendung bei der Behandlung
von stressbedingter Harninkontinenz bei Frauen ausgebildet wird, kann das
biokompatible Material 102 eine Länge von etwa 2,5 cm bis etwa
30 cm aufweisen, und eine Breite, die im Bereich von etwa 1,0 cm
bis 3,0 cm liegt.
-
Das
dehnbare chirurgische Implantat 100 kann sterilisiert und
in einer sterilen Halterung verpackt werden. Die Verpackungsbedingungen
können trocken
sein, und die Verpackung kann das dehnbare chirurgische Implantat 100 während des
Transports und der Lagerung schützen.
Die Verpackung kann ausgelegt sein, um das Material des dehnbaren
chirurgischen Implantats 100 vor ultraviolettem Licht zu schützen, um
Schäden
zu verhindern. Nach dem Öffnen
der schützenden
Verpackung kann das Implantat, falls notwendig, gewässert werden,
zum Beispiel mit Salzlösung,
und danach ohne jede zusätzliche Veränderung
vom Chirurgen, der das chirurgische Verfahren ausführt, im
Patienten eingesetzt werden.
-
Wie
unten ausführlicher
beschrieben wird, sind die vorangehenden dehnbaren chirurgischen Implantate 100 besonders
nützlich
bei chirurgischen Verfahren, die eine minimale Invasion (d.h. einen
Einschnitt und/oder eine Dissektion) erfordern, um ein chirurgisches
Implantat, das in einem Körper
platziert worden ist, zu dehnen.
-
Ein
Verfahren zum Behandeln eines geschädigten Teils eines Körpers eines
Patienten verwendet das dehnbare chirurgische Implantat 100 der
Erfindung. Im Überblick
schließt
das Verfahren ein: Bereitstellen des dehnbaren chirurgischen Implantats 100; Positionieren
der senkrechten Mittelachse 108 des Implantats, so dass
sie im Wesentlichen entlang eines abzustützenden Teils des Körpers des
Patienten (z.B. der Harnröhre)
liegt; (wahlweise) Befestigen des ersten Endes 104 des
Materials des Implantats an einer ersten anatomischen Struktur im
Körper
des Patienten; Aufbringen einer Spannkraft im Wesentlichen entlang
der Längsachse
des Materials; (wahlweise) Befestigen des zweiten Endes 106 des
Materials an derselben oder einer zweiten anatomischen Struktur
im Körper des
Patienten; Abstützen
eines geschädigten
Teils des Körpers
des Patienten mit dem befestigten Material; und Dehnen von einer
oder mehreren Dehnschlaufen 110 auf dem Implantat, um eine übermäßige Zugkraft
zu entlasten.
-
Wie
oben ausführlicher
beschrieben wird, kann der Dehnschritt aus einer Zersetzung oder Durchtrennung
eines Steuerelements oder einer gestapelten Schicht bzw. Lage resultieren.
Außerdem kann
ein einzelnes dehnbares chirurgisches Implantat 100 mehrere
Dehnschlaufen umfassen, die getrennt unter Verwendung verschiedener
Techniken gelöst
werden können,
was einen Arzt mit der Fähigkeit
versieht, das Implantat entsprechend den Bedürfnissen des Patienten schrittweise
zu dehnen.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform
wird das dehnbare chirurgische Implantat 100 verwendet, um
einen an stressbedingter Harninkontinenz leidenden weiblichen Patienten
zu behandeln. Die 5–7 zeigen
verschiedene Optionen, die für die
Platzierung der medizinischen Vorrichtung der Erfindung verfügbar sind,
um Harninkontinenz bei Frauen zu behandeln. Diese Figuren zeigen
eine sagittale Ansicht eines weiblichen Beckens, einschließlich des Schambeins 130,
der Harnröhre 134 und
des Scheidenkanals 132. Physiologische Zustände, die
stressbedingte Harninkontinenz verursachen, können ISD, Blasenhalshypermobilität und eine
Kombination der beiden Zustände
einschließen.
Wenn ein dehnbares chirurgisches Implantat 100 verwendet
wird, um Inkontinenz zu behandeln, kann es verwendet werden, um
eine Abstützung
für den
Beckenboden zu liefern. Dort, wo der physiologische Zustand ISD
ist, kann das dehnbare chirurgische Implantat 100 eingesetzt werden,
um ein unrichtiges Zusammenpassen des Harnröhrenschließmuskels zu verbessern. Dort,
wo der Zustand Hypermobilität
ist, kann alternativ das dehnbare chirurgische Implantat 100 eingesetzt
werden, um die mittlere Harnröhre
abzustützen,
anzuheben oder "zurückzuhalten". Bei dem Patienten,
der unter einer Kombination von ISD und Hypermobilität leidet,
kann ein dehnbares chirurgisches Implantat 100 eingesetzt
werden, um eine oder jegliche dieser Stellen abzustützen.
-
Im
Allgemeinen schließen
Ansätze,
um Zugang in den Körper
zu erlangen, um chirurgische Implantate zur Behandlung von stressbedingter
Inkontinenz bei Frauen abzugeben und einzusetzen, transvaginale,
transabdominale und kombinierte transvaginale und transabdominale
Verfahren ein. Bei einigen Verfahren kann das dehnbare chirurgische
Implantat 100 an einer anatomischen Struktur befestigt werden.
Eine Vielzahl von Befestigungselementen bzw. Verbindern kann verwendet
werden, um das Implantat zu befestigen, einschließlich Knochenanker, Klammern,
Knochenschrauben und/oder Nahtmaterialien.
-
Bei
Verfahren, die einen transvaginalen Ansatz verwenden, kann eine
Ankerimplantationsvorrichtung direkt durch die Scheidenwand oder
alternativ durch einen Einschnitt in der vorderen Scheidenwand eingeführt werden.
Ein vorderer Rand einer Ankerimplantationsvorrichtung kann durch
die vordere Scheidenwand hindurch zur Seite des Blasenhalses geführt werden,
und ein Knochenanker kann optional an der Rückseite des Schambeins (in
den 5–7 dargestellt)
befestigt werden. Bei anderen Ausführungsformen kann das Implantat
an anderen anatomischen Strukturen befestigt werden, wie dem Cooper-Ligament.
Bei alternativen Ausführungsformen
kann das Implantat im Körper
platziert werden, ohne dass es an einer anatomischen Struktur befestigt
wird. Nachdem sich das Implantat 100 in Position im Körper befindet,
und optional ein Anker in das Schambein getrieben ist, wird die
Ankerimplantationsvorrichtung zurückgezogen und entfernt, wobei die
aus der im Beckeninneren gelegenen Faszie austretenden zwei freien
Nahtmaterialenden zurückbleiben
und die zwei freien Enden des Nahtmaterials aus dem Einschnitt in
der Scheidenwand herunterhängen.
Das obige Verfahren wird auf der entgegengesetzten Seite der Harnröhre wiederholt,
um einen zweiten Anker zu implantieren.
-
Die
hier offenbarten dehnbaren chirurgischen Implantate 100 sind
dazu bestimmt, an einer beliebigen geeigneten Stützstruktur eines Körpers eines
Patienten befestigt zu werden. Beispiele solcher Strukturen schließen ein,
sind jedoch nicht begrenzt auf die Knochen, Ligamente, Faszie und
geeignete Muskelstrukturen in der Nähe der Befestigungsstelle. Zum
Beispiel können
Nahtmaterialien verwendet werden, um das Implantat am Cooper-Ligament
oder der Rektus-Faszie ohne Verwendung eines Knochenankers zu befestigen.
-
In
einigen Fällen
ist die Ankerimplantationsstelle seitlich von der Schamfuge und
kopfwärts
vom unteren Rand des Schambeins angeordnet, wie in 5 dargestellt.
Bei einer besonderen Ausführungsform
ist die Ankerimplantationsstelle ungefähr 1 cm seitlich von der Schamfuge
und 1 cm kopfwärts vom
unteren Rand des Schambeins angeordnet. Bei einer alternativen Ausführungsform
kann das dehnbare chirurgische Implantat 100 an der Rückseite
des Schambeins auf halben Weg zwischen der Unter- und Oberseite
verankert werden, wie in 7 dargestellt. Bei noch einer
anderen alternativen Ausführungsform
kann das dehnbare chirurgische Implantat 100 an der Oberseite
des Schambeins verankert werden, wie in 7 dargestellt.
-
Nach
dem Einsetzen in den Patienten infiltrieren Zellen die offenen Oberflächenbereiche
des dehnbaren chirurgischen Implantats 100 und das Gewebewachstum
beginnt. Die Gewebe auf beiden Seiten des Implantats verbinden sich
wechselweise, so dass Gewebe von sowohl der vorderen Scheidenwand
und der Harnröhre
in das dehnbare chirurgische Implantat 100 einwächst. Dieses
Narbengewebewachstum sorgt für
eine Abstützung
der Harnröhre.
Dieses Gewebewachstum sichert auch das Implantat an der Einsetzstelle,
womit der Harnröhrenschließdruck und
die Kontinenz des Patienten verbessert wird.
-
Ungeachtet
des Implantationsverfahrens oder der Implantationsstelle kann das
dehnbare chirurgische Implantat 100 der Erfindung nach
der Implantation ein oder mehrere Male gedehnt werden. Daher kann,
wenn das Implantat zu straff angebracht wurde oder wenn sich die
Anatomie des Patienten aufgrund von Alterung, Gewichtszunahme oder Schwangerschaft
verändert,
das dehnbare chirurgische Implantat 100 der Erfindung gedehnt
werden, um eine ordnungsgemäße Zugkraft
wiederherzustellen. Zum Beispiel kann das dehnbare chirurgische Implantat 100 der
Erfindung postoperativ ein erstes Mal in den ersten mehreren Wochen
nach dem Eingriff gedehnt werden, indem die dehnbare Schlaufe 110 durchtrennt
wird (z.B. mit einem Skalpell). Anschließend kann eine zweite Dehnung
erzielt werden, indem man ein lokales Stimulans (Ultraschallwellen)
anwendet bzw. zuführt,
um eine zweite Dehnschlaufe 110 zu zersetzen. Eine dritte
Dehnung kann erzielt werden, indem man ein anderes lokales Stimulans
(z.B. Mikrowellenstrahlung) anwendet bzw. zuführt, um eine dritte Dehnschlaufe
zu zersetzen.
-
Bei
allen Ausführungsformen
kann die Dehnschlaufe 110 direkt (z.B. mechanisch) oder
indirekt (z.B. unter Verwendung von Niedrigenergiestrahlung) gelöst werden,
wodurch das Implantat mit minimaler Invasion gedehnt wird. Jedoch
werden bei suburethralen Schlingenverfahren, die Ausführungsformen
verwenden, bei denen die Dehnschlaufe 110 mehr als 6 mm
seitlich von der senkrechten Mittelachse 108 angeordnet
ist, die Dehnschlaufen 110 vorzugsweise indirekt gelöst (z.B.
unter Verwendung von Niedrigenergiestrahlung), wodurch die Notwendigkeit
vermieden wird, Gewebe zu zerschneiden, um sich Zugang zur Dehnschlaufe 110 zu
verschaffen. Bei Ausführungsformen,
wo die Dehnschlaufe 110 3 bis 6 mm seitlich von der senkrechten
Mittelachse 108 angeordnet ist, kann die Dehnschlaufe 110 direkt
(z.B. mechanisch) oder indirekt (z.B. unter Verwendung von Niedrigenergiestrahlung)
gelöst werden,
wobei die Dehnschlaufe mit minimaler Invasion gelöst wird.
-
Bei
Ausführungsformen,
bei denen das Steuerelement 114 strahlenundurchlässig ist,
kann das Steuerelement 114 sichtbar gemacht werden, indem eine
Vorrichtung, wie ein Fluoroskop, verwendet wird, um zu bestätigen, dass
das Steuerelement 114 durchtrennt worden ist und die Dehnschlaufe 110 gelöst worden
ist.
-
Wie
in 8 dargestellt, sind die Dehnschlaufen 110a–110h vorzugsweise
weg vom mittleren Teil 108 des dehnbaren chirurgischen
Implantats 100 angeordnet, so dass für eine maximale suburethrale
Abstützung 134 gesorgt
wird. Wie weiter in 8 dargestellt ist, umfasst ein
bei suburethralen Schlingenverfahren verwendetes dehnbares chirurgisches
Implantat 100 vorzugsweise eine gerade Anzahl von Dehnschlaufen,
wodurch es dem Arzt ermöglicht
wird, das dehnbare chirurgische Implantat 100 gleichmäßig auf
beiden Seiten lateral von der senkrechten Mittelachse 108 zu
lockern und dadurch eine Beschädigung
an suburethralem Gewebe zu vermindern, das in den mittleren Teil
des Implantats eingewachsen ist.
-
Veränderungen,
Abwandlungen und andere Realisierungen dessen, was hier beschrieben
ist, werden dem Durchschnittsfachmann einfallen, ohne den Umfang
der Erfindung zu verlassen. Dementsprechend ist die Erfindung nicht
nur auf die vorangehende beispielhafte Beschreibung beschränkt.