-
Technisches Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf magnetorheologische Fluide
und insbesondere auf für
magnetorheologische Fluidformulierungen geeignete Grundflüssigkeiten.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Magnetorheologische
(MR) Fluide sind Verbindungen, welche die Fähigkeit aufweisen, unter dem
Einfluss eines angelegten magnetischen Feldes ihre Fließeigenschaften
um mehrere Größenordnungen
zu verändern,
und zwar in Reaktionszeiten in der Größenordnung von Millisekunden.
Eine analoge Klasse von Fluiden sind elektrorheologische (ER) Fluide,
welche eine ähnliche
Eigenschaft aufweisen, nämlichen
ihre Fließ-
oder rheologischen Eigenschaften unter dem Einfluss eines angelegten
elektrischen Feldes zu verändern.
In beiden Fällen
sind diese induzierten rheologischen Veränderungen vollständig reversibel.
Die Nützlichkeit
dieser Materialien rührt
daher, dass geeignet konfigurierte elektromechanische Stellglieder,
welche magnetorheologische oder elektrorheologische Fluide verwenden,
als eine schnell antwortende aktive Grenzfläche zwischen computerbasierenden
Abtasten oder Steuern und einer gewünschten mechanischen Ausgangsgröße antworten.
Im Hinblick auf Kraftfahrzeuganwendungen werden solche Materialien
als ein geeignetes Arbeitsmedium in Schockabsorbern, für steuerbare Suspensionssysteme,
für Vibrationsdämpfer in
steuerbarem Antriebssystemen und Motoranbauten und in zahlreichen
elektronisch gesteuerten Kraft/Drehmoment-Transfergeräten, wie
beispielsweise Kupplungen oder Bremsen, gesehen.
-
MR-Fluide
sind nicht kolloidale Suspensionen von fein verteilten magnetisierbaren
Partikeln (typischerweise mit einem Durchmesser zwischen ein und
100 Mikrometern) geringer Koerzitivkraft aus einem Material, wie
beispielsweise Eisen, Nickel, Kobalt und deren magnetischen Legierungen,
welche in einer Grundflüssigkeit
oder in einem Flüssigkeitsträger, wie
beispielsweise einem Mineralöl,
einem synthetischen Kohlenwasserstoff, Wasser, einem Silikonöl, einer
veresterten Fettsäure
oder einer anderen geeigneten organischen Flüssigkeit, dispergiert sind.
MR-Fluide weisen in der Abwesenheit eines magnetischen Feldes eine
akzeptabel niedrige Viskosität
auf, zeichnen sich aber durch große Zunahmen in ihrer dynamischen
Grenzscherspannung aus, wenn diese einem magnetischen Feld von beispielsweise
ungefähr
einem Tesla ausgesetzt werden. Bei dem derzeitigen Entwicklungsstand
scheinen MR-Fluide gegenüber
ER-Fluiden beträchtliche
Vorteile aufzuweisen, insbesondere für Kraftfahrzeuganwendungen,
weil die MR-Fluide weniger empfindlich gegenüber herkömmlichen, in solchen Umgebungen gefundenen
Kontaminanten sind und diese in der Gegenwart eines angelegten mäßigen Feldes
größere Unterschiede
in ihren rheologischen Eigenschaften aufweisen. Beispiele für magnetorheologische
Fluide sind beispielsweise in den
US
Patenten Nr. 4,992,190 , erteilt am 12. Februar 1991 mit
dem Titel "Fluid
Responsive to a Magnetic Field",
5,167,850 , erteilt am 1.
Dezember 1992 mit dem Titel "Fluid
Responsive to a Magnetic Field",
5,354,488 , erteilt am 11.
Oktober 1994 mit dem Titel "Fluid
Responsive to a Magnetic Field",
5,382,373 , erteilt am 17.
Januar 1995 mit dem Titel "Magnetorheological
Particles Based an Alloy Particles" und
5,667,715 ,
erteilt am 16. September 1997 mit dem Titel "Magnetorheological Fluids" illustriert, welche
ein MR-Fluid offenbaren, das Eisencarbonylpartikel und einen Dimer
von 1-Decen und Dioctylsebacat enthaltenden Fluidträger enthält.
-
Wie
in den zuvor genannten Patenten und anderswo vorgeschlagen, ist
die Viskosität
eines typischen MR-Fluids in der Abwesenheit eines magnetischen
Feldes eine Funktion von Variablen, wie beispielsweise der Grundflüssigkeitszusammensetzung,
der Partikelzusammensetzung, der Partikelgröße, der Partikelbeladung, der
Temperatur und dergleichen. In der Gegenwart eines angelegten magnetischen
Feldes allerdings agglomerieren die suspendierten magnetisierbaren
Partikel, um das MR-Fluid zu verdicken oder zu gelieren und seine
effektive Viskosität
drastisch zu erhöhen.
In der Abwesenheit eines magnetischen Feldes muss die Grundflüssigkeit über einen
breiten Bereich von kontinuierlichen Betriebstemperaturen eine akzeptable
Viskosität
aufweisen. Die Viskosität
des MR-Fluids ist akzeptabel, wenn die Grundflüssigkeit bei allen Temperaturen
innerhalb des Bereichs der kontinuierlichen Betriebstemperaturen
fließfähig ist.
Beispielsweise sollte eine geeignete Grundflüssigkeit bei kontinuierlichen
Betriebstemperaturen von ungefähr
20 °C eine Viskosität in einem
Bereich von ungefähr
13 mPa·s (Centipoise
(cp)) bis ungefähr
16 mPa·s
(cp) aufweisen und bei einer kontinuierlichen Betriebstemperatur
von ungefähr –20 °C eine Viskosität in dem
Bereich zwischen ungefähr
90 mPa·s
(cp) und ungefähr 120
mPa·s
(cp) aufweisen.
-
Die
Grundflüssigkeit
muss ebenfalls eine Kompatibilität
mit jeglichen Elastomerdichtungen aufweisen, welche von dem MR-Fluid
in der MR-Vorrichtung
befeuchtet werden und welche die MR-Vorrichtung flüssigkeitsdicht
halten. Ferner muss die Grundflüssigkeit
eine niedrige Flüchtigkeit
aufweisen, so dass keine beträchtlichen
Mengen an MR-Fluid verdampft oder verflüchtigt werden. Die Elastomerdichtungen
in MR-Vorrichtungen
sind weder dazu ausgelegt, noch dazu beabsichtigt, eine gasdichte
Passform zu liefern. Als ein Ergebnis hiervon kann verflüchtigte
Grundflüssigkeit
durch Durchdringen zwischen den elastomeren Abdichtungen und ihren
entsprechenden Dichtungsflächen
aus der MR- Vorrichtung
entweichen. Schließlich
muss die Grundflüssigkeit
einen Stockpunkt aufweisen, welcher niedriger als die minimale kontinuierliche
Betriebstemperatur ist. Der Stockpunkt der Grundflüssigkeit
bezeichnet die niedrigste Umgebungstemperatur, bei der die MR-Vorrichtung
arbeiten kann.
-
In
in bestimmten Kraftfahrzeuganwendungen eingesetzten MR-Vorrichtungen
ist das MR-Fluid kontinuierlichen Betriebstemperaturen in einem
Bereich zwischen ungefähr –40 °C und ungefähr 100 °C ausgesetzt.
Synthetische Kohlenwasserstoffgrundflüssigkeiten, welche derzeit
für solche
MR-Fluide eingesetzt werden, enthalten typischerweise eine Mischung
von synthetischen Kohlenwasserstoffen, welche als Polyalphaolefine
oder PAO bekannt sind, welche sich von dem C10-Monomer
1-Decen, H2C:CH(CH2)7CH3, ableiten. Das
Dimer von 1-Decen Polyalphaolefin bzw. das 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer
weist eine Kettenlänge
von 20 Kohlenstoffatomen auf und ist aus dem Monomer oligomerisiert. 1-Decen
Polyalphaolefin-Dimer weist über
den Betriebstemperaturbereich solcher MR-Vorrichtungsanwendungen eine akzeptable
Viskosität
auf. Allerdings weist 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer eine inakzeptabel
hohe Flüchtigkeit
auf, wenn dieses auf eine Temperatur nahe dem oberen Ende des Betriebstemperaturbereichs
der vorgenannten MR-Vorrichtungen erhitzt wird. 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer ist
ein Molekül
mit einer Kettenlänge
von 30 Kohlenstoffatomen, das durch eine Oligomerisationsreaktion
aus dem Monomer gebildet wird. 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer weist
eine vernachlässigbare
Flüchtigkeit
auf, wenn dieses auf eine Temperatur nahe dem oberen Ende des Betriebstemperaturbereichs erhitzt
wird, weist jedoch über
den Betriebstemperaturbereich solcher MR-Vorrichtungen eine inakzeptabel
hohe Viskosität
auf. Um eine Grundflüssigkeit
mit einer akzeptablen Flüchtigkeit
und Viskosität
sowie mit einer für
die Verwendung in in solchen MR-Vorrichtungen eingesetzten Fluidformulierungen
als geeignet betrachteten Flüchtigkeit
bereitzustellen, werden 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer und 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer
miteinander vermischt.
-
Die
Viskosität
und die Flüchtigkeit
dieser Mischungen von 1-Decen Polyalpholefin-Dimer und 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer,
wie beispielsweise einer typischen 50:50 Mischung pro Volumen, sind
in diesen MR-Vorrichtungsanwendungen
gegenüber
einer Grundflüssigkeit
enthaltend jeweils eines der 1-Decen Polyalphaolefine alleine überlegen.
Die Zugabe von 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer zu der Mischung verringert
die effektive Viskosität
der Mischung auf einen akzeptablen Wert. Allerdings trägt die signifikante
Flüchtigkeit
des 1-Decen Polyalphaolefin-Dimers bei Temperaturen von weniger
als ungefähr
100 °C zu
einem zunehmend signifikanten Verlust der Grundflüssigkeit
des MR-Fluids bei. Folglich würde
eine MR-Vorrichtung, welche ein MR-Fluid enthält, das aus einer Grundflüssigkeit
bestehend aus einer 50:50-Mischung des 1-Decen Polyalphaolefin-Dimers
und des 1-Decen Polyalphaolefin-Trimers formuliert ist, über dessen
Elastomerdichtungen einen beträchtlichen
Verlust an Grundflüssigkeit aufweisen,
wenn die MR-Vorrichtung bei einer kontinuierlichen Betriebstemperatur
nahe von 100 °C
betrieben wird.
-
Bei
gewissen MR-Vorrichtungen, welche in Kraftfahrzeuganwendungen zum
Vibrationsdämpfen eingesetzt
werden, werden ringförmige
Elastomerdichtungen verwendet, um eine dynamische Abdichtung für eine an
einem Kolben befestigte Pleuelstange zu schaffen, welche sich als
Antwort auf die angelegten Vibrationen hin- und herbewegt. Die inneren und äußeren Durchmesser
solcher ringförmiger
Elastomerdichtungen können
so dimensioniert sein, dass diese flüssigkeitsdichte Abdichtungen
mit dem Äußeren der
sich bewegenden Pleuelstange und mit der Anschluss- oder Abdichtnut,
in der die Dichtung angeordnet ist, liefern. Allerdings würde eine
solche Bemessung zu einer hohen Reibung zwischen der Pleuelstange
und der Elastomerdichtung führen,
wenn die Abdichtung eine volumetrische Expansion erfährt, wenn
diese einem MR-Fluid ausgesetzt wird.
-
Ein
Dichtungsquellen bzw. Dichtungsschwellen ist das Aufquellen bzw.
Anschwellen von Elastomerdichtungen oder -abdichtungen als ein Ergebnis der
Aussetzung gegenüber
Petroleum, synthetischen Schmierstoffen oder anderen hydraulischen
Fluiden. Elastomere Dichtungsmaterialien unterscheiden sich bezüglich ihres
Widerstandes gegenüber
der Wirkung solcher Fluide beträchtlich.
Um Vorteil aus der volumetrischen Expansion aufgrund des Dichtungsaufquellens
zu ziehen, werden die Elastomerdichtungen in MR-Vorrichtungen absichtlich
unterdimensioniert, um die Reibung zwischen der Pleuelstange und der
Dichtung zu minimieren, und, um ein nicht zu hohes Ausmaß an Aufquellen
zu gewährleisten,
wodurch bezweckt wird, dass die Abdichtwirkung verbessert wird.
Insbesondere diese MR-Vorrichtungen erfordern, dass die Elastomerdichtungen,
wie, durch ein 70 Stunden langes Eintauchen in einem bestimmten
MR-Fluid bei 100 °C
gemessen, um ungefähr
2 bis ungefähr
6 Volumenprozent aufquellen. Andererseits ist ein exzessives Aufquellen
der Elastomerdichtungen um mehr als ungefähr 6 Prozent gleichermaßen unerwünscht, weil
die Leistungsfähigkeit
der MR-Vorrichtung vermindert sein wird. Das Dichtungsaufquellen
liefert eine wirksame Abdichtung des Reservoirs oder des Dämpfungskörpers, welcher
das MR-Fluid beinhaltet, und ist beim Minimieren des Fluidverlustes
auf der MR-Vorrichtung beteiligt.
-
Polyalphaolefine
verursachen, dass durch das MR-Fluid in einer MR-Vorrichtung befeuchtete Elastomerdichtungen
schrumpfen oder bestenfalls in einem Ausmaß aufquellen, welches ungenügend ist, um
den Verlust der Grundflüssigkeit
des MR-Fluids über
die Dichtungen zu verhindern. Daher kann eine Grundflüssigkeit,
welche aus einer Mischung aus 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer und
1-Decen Polyalphaolefin-Trimer gebildet ist, nicht das erforderliche Ausmaß an Dichtungsquellen
liefern, um die MR-Vorrichtungsanforderungen zu erfüllen. Als
ein Ergebnis hiervon kann der Verlust an MR-Fluid über die
Elastomerdichtungen in diesen MR-Vorrichtungen, welche eine Mischung
aus 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer
und 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer als eine Grundflüssigkeit
nutzen, beträchtlich
sein und kann zu einer verfrühten
Fehlfunktion solcher MR-Vorrichtungen beitragen.
-
Ein
Dichtungsquellen bewirkt ebenfalls, dass die Elastomerdichtungen
in einer MR-Vorrichtung zunehmende Verluste der äußeren Oberfläche aufgrund
von Reibungsverschleiß,
wenn sich die Pleuelstange hin und her bewegt, reparieren kann.
Wenn das Material von der äußeren Oberfläche entfernt wird,
kann das Aufquellen des neu freigelegten Teilstücks der Oberfläche die
lokale Abdichtung wenigstens teilweise wiederherstellen und eine
Leckage vermeiden oder verringern. Eine Grundflüssigkeit, wie beispielsweise
eine Mischung aus 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer und 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer,
weist diese Eigenschaft nicht auf, weil die Menge an Dichtungsaufquellen
von befeuchteten Elastomerdichtungen unzureichend ist. Die Unfähigkeit, eine
flüssigkeitsdichte
Abdichtung aufrechtzuerhalten, wenn die Elastomerdichtung erodiert,
würde zu einem
beschleunigten Fluidverlust aus dem Dämpfungsreservoir beitragen.
-
In
nahezu allen MR-Vorrichtungen, welche in Kraftfahrzeuganwendungen
eingesetzt werden, tritt aufgrund des Verlustes von verflüchtigter
Grundflüssigkeit,
inhärenten
Aspekten von dynamischen Elastomerdichtungen und den Effekten von
Reibungsverschleiß ein
Fluidverlust auf. Idealerweise sollte der Verlust an Grundflüssigkeit über die
Lebensdauer eines MR-Stoßdämpfers unbeträchtlich
sein. Grundflüssigkeiten
für MR-Fluidformulierungen,
welche eine beträchtliche
Flüchtigkeit
und/oder eine unzureichende Dichtungsaufquellfähigkeit aufweisen, wie beispielsweise
Mischungen aus 1-Decen Polyalphaolefin-Dimer und 1-Decen Polyalphaolefin-Trimer, können den
Verlust an Grundflüssigkeit
aus der MR-Vorrichtung
beschleunigen und können
verursachen, dass die MR-Vorrichtung vor der geplanten Lebensdauer
ausfällt.
-
Eine
vorzeitige Fehlfunktion einer MR-Vorrichtung aufgrund von Fluidverlust
kann von wenigstens zwei Mechanismen herrühren. Bei einem Mechanismus
kann der Verlust an Grundflüssigkeit
verursachen, dass die MR-Vorrichtung ihre Fähigkeit verliert, die Vibrationsenergie
effektiv zu absorbieren und die Vibration zu dämpfen. Zweitens kann der Verlust
an Grundflüssigkeit
die Konzentration von magnetisierbaren Partikeln in dem MR-Fluid
erhöhen.
Als ein Ergebnis hiervon erhöht
sich die Viskosität
des MR-Fluids und die effektive Viskosität des MR-Fluids wird in der
Gegenwart eines magnetischen Feldes gleichermaßen erhöht. Daraus folgt, dass die
vibrationsdämpfende
Antwort der MR-Vorrichtung verringert sein wird, weil der Kolben
der MR-Vorrichtung, wenn sich dieser in dem durch Fluidverlust verdichteten
MR-Fluid bewegt, einen großen
Widerstand gegenüber
Bewegung erfährt.
-
Es
besteht daher ein Bedarf, eine Grundflüssigkeit für eine MR-Fluidformulierung
mit einer akzeptablen Viskosität,
mit einem niedrigen Stockpunkt, mit einer geringen Flüchtigkeit
sowie mit einem geeigneten Ausmaß an Dichtungsquellen zu entwickeln,
um so den Verlust von Grundflüssigkeit aus
einer MR-Vorrichtung zu verringern, zu inhibieren oder zu eliminieren,
während über den
Temperaturbereich, bei dem die MR-Vorrichtung betrieben wird, eine ausreichende
Schmierung erreicht wird.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung in ihren unterschiedlichen Aspekten ist wie
in den beigefügten
Patentansprüchen
dargelegt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines Diesters in einer
magnetorheologischen Fluidformulierung für eine magnetorheologische
Vorrichtung mit einer akzeptablen Viskosität, mit einem niedrigen Stockpunkt,
mit einer niedrigen Flüchtigkeit und
mit einer effektiven Elastomerdichtungskompatibilität bereit.
Die magnetorheologische Fluidformulierung enthält eine Suspension von magnetisierbaren Partikeln,
welche in einer Grundflüssigkeit,
die eine Mischung aus einem 1-Dodecen Polyalphaolefin-Dimer und
aus einem Diester ist, dispergiert sind. Der Diester ist in einer
Menge pro Volumen vorgesehen, wie beispielsweise zwischen ungefähr 10 %
und ungefähr
45 Vol.-% bezogen auf das Gesamtvolumen der Grundflüssigkeit,
welche effektiv ist, um die mit dem magnetorheologischen Fluid befeuchteten
Elastomerdichtungen der magnetorheologischen Vorrichtung um einen
vorgegebenen Prozentsatz, wie beispielsweise zwischen ungefähr 2 % und
ungefähr
6 %, aufzuquellen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
begleitenden Zeichnungen, welche hier beigefügt sind und einen Teil der
Beschreibung bilden, illustrieren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
und dienen zusammen mit der allgemeinen, vorstehend wiedergegebenen
Beschreibung der vorliegenden Erfindung und zusammen mit der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung dazu, die Prinzipien der vorliegenden
Erfindung zu erläutern.
-
1 ist
eine graphische Wiedergabe einer thermogravimetrischen Analyse einer
Grundflüssigkeit
für eine
MR-Fluidformulierung
aus einer 50:50-Mischung pro Volumen eines 1-Decen Polyalphaolefin-Dimers
und eines 1-Decen Polyalphaolefin-Trimers gemäß dem Stand der Technik,
-
2 ist
eine graphische Wiedergabe einer thermogravimetrischen Analyse einer
Grundflüssigkeit
für eine
MR-Fluidformulierung
aus einer 80:20-Mischung pro Volumen eines 1-Dodecen Polyalphaolefin-Dimers
und eines Dioctylsebacats gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und die
-
3 ist
eine graphische Wiedergabe einer thermogravimetrischen Analyse einer
Grundflüssigkeit
für eine
MR-Fluidformulierung
aus einer 60:40-Mischung pro Volumen eines 1-Dodecen Polyalphaolefin-Dimers
und eines Dioctylsebacats gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Grundflüssigkeit für eine MR-Fluidformulierung
mit einer geeigneten Viskosität,
mit einer verringerten Flüchtigkeit
und mit einem geeigneten Stockpunkt, welche für die Verwendung in MR-Vorrichtungen
akzeptabel sind, bereit. Die Grundflüssigkeit weist des Weiteren wirksame
Quelleigenschaften für
in solchen MR-Vorrichtungen eingesetzte Elastomerdichtungen auf.
Zu diesem Zweck und im Einklang mit der vorliegenden Erfindung enthält die MR-Fluidformulierung magnetisierbare
Partikel, welche in einer Grundflüssigkeit oder in einem flüssigen Träger aus
einer Mischung eines 1-Dodecen Polyalphaolefins (PAO) und einer ausreichenden
Menge eines dibasischen Säureesters
oder -diesters, dass eine wirksame Aufquellung der durch das MR-Fluid
befeuchteten Elastomerdichtungen bewirkt wird, um den Verlust von Grundflüssigkeit über die
Dichtungen zu vermindern oder zu verringern, suspendiert sind.
-
Die
hier beschriebenen magnetorheologischen Fluidformulierungen sind
insbesondere zum Vibrationsdämpfen
in einer Vielzahl von MR-Vorrichtungen für Kraftfahrzeuganwendungen,
einschließlich
Bremsen, Kolben, Kupplungen, Aufhängungen und Stoßdämpfer, welche
in einem Temperaturbereich zwischen ungefähr –40 °C und ungefähr 100 °C arbeiten, geeignet. Gewisse
MR-Vorrichtungen, welche in Kraftfahrzeuganwendungen eingesetzt
werden, enthalten eine oder mehrere dynamische Fluiddichtungen,
welche den Verlust von MR-Fluid aus dem MR-Dämpfer während des Betriebs verhindern. Beispielsweise
weisen MR-Dämpfer
und MR-Aufhängungen
typischerweise einen Kolben auf, welcher für eine gleitende Bewegung in
einer röhrenförmigen Kammer
ausgelegt ist und welcher als Dämpfungskörper bekannt
ist. Der röhrenförmige Körper definiert
ein mit einem MR-Fluid gefülltes
Reservoir, welches durch den Kolben in zwei Kompartimente aufgeteilt
wird. Die zwei Abschnitte sind durch einen Fluiddurchgang innerhalb
des Kolbens flüssigkeitsleitend
verbunden. Als Antwort auf Vibration wird MR-Fluid dazu veranlasst,
durch den Fluiddurchgang zu passieren, um die Bewegung des Kolbens
wiederzugeben, was das relative Fluidvolumen der zwei Kompartimente
verändert.
In der Nachbarschaft des Fluiddurchgangs wird ein magnetisches Feld
angelegt, welches die lokale Viskosität des fließenden MR-Fluids verändert und
dadurch die Dämpfantwort der
MR-Vorrichtung gegenüber
der angelegten Vibration modifiziert. Ein Ende einer Pleuelstange
ist an dem Kolben an geordnet und erstreckt sich durch eine Öffnung in
der röhrenförmigen Kammer,
welche durch eine typischerweise aus einem Polyurethan oder einem
Nitrilkautschuk gebildete Elastomerdichtung abgedichtet wird. Das
gegenüberliegende
Ende der Pleuelstange ist an einem Befestigungspunkt des Kraftfahrzeugs
befestigt, für
das die Vibration gedämpft
werden soll. Die röhrenförmige Kammer
solcher MR-Vorrichtungen kann auch einen inneren Gaskolben aufweisen,
der durch eine Elastomerdichtung, welche typischerweise aus einem
Polyurethan oder einem Nitrilkautschuk gebildet ist, gegen das Innere
des Reservoirs abgedichtet ist. Der Gaskolben isoliert ein Gasvolumen,
welches komprimiert und expandiert, um die Veränderungen in dem Volumen des MR-Fluids,
welches während
des Betriebs der Vorrichtung durch die sich bewegende Pleuelstange
verdrängt
worden ist, aufzunehmen.
-
Die
vorliegende Erfindung löst
das Problem des Verlusts von MR-Fluid aus einer MR-Vorrichtung aufgrund
der Emission von verflüchtigter
Grundflüssigkeit
an dem oberen Ende des Bereichs der Betriebstemperaturen und aufgrund
der Leckage der Grundflüssigkeit über Elastomerdichtungen
durch Verwenden einer Grundflüssigkeit,
welche eine Mischung eines PAO-Dimers hergestellt aus 1-Dodecen,
H2C:CH(CH2)9CH3, und eines dibasischen Säureesters
oder -diesters, wie beispielsweise Dioctylsebacat, enthält. Diese
Grundflüssigkeitsmischung weist
bei kontinuierlichen Betriebstemperaturen in einem Bereich zwischen
ungefähr –40 °C und ungefähr 100 °C eine akzeptable
Viskosität,
eine geringe Flüchtigkeit
bei kontinuierlichen Betriebstemperaturen nahe dem oberen Ende dieses
Bereiches und einen Stockpunkt von signifikant unterhalb von –40 °C auf. Die
Grundflüssigkeit
weist ebenfalls die Fähigkeit
auf, die Elastomerdichtungen der MR-Vorrichtung, welche durch das
MR-Fluid befeuchtet werden, aufzuquellen, und zwar in einem Ausmaß, das wirksam
ist, um den Verlust an Grundflüssigkeit über die Dichtungen
signifikant zu verringern.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung erhöht die
aus 1-Dodecen PAO und Diester vermischte Grundflüssigkeit die Betriebs- oder
Funktionslebensdauer der MR-Vorrichtung durch Verringern des Verlustes
an MR-Fluid, während
die Fähigkeit
aufrechterhalten wird, die sich bewegenden Komponenten der MR-Vorrichtung über den
Betriebstemperaturbereich von ungefähr –40 °C bis ungefähr 100 °C zu schmieren. Insbesondere
enthalten die MR-Fluidformulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Grundflüssigkeit,
die durch Vermischen des 1-Dodecen PAO-Dimers und des Diesters hergestellt
wird, um unter Verwendung der dem Fachmann bekannten herkömmlichen
Verfahren eine homogene Mischung zu erzeugen.
-
Das
1-Dodecen PAO-Dimer und der Diester sind bei den Betriebstemperaturen
der angedachten MR-Vorrichtung Flüssigkeiten und weisen geeignete Viskositäten auf,
wenn die MR-Vorrichtung inaktiviert ist, um eine Dispersion von
magnetisierbaren Partikeln in einer Suspension aufrechtzuerhalten.
Das 1-Dodecen PAO-Monomer weist eine gerade Kohlenstoffkette mit
einer Länge
von 12 Kohlenstoffatomen auf. Das 1-Dodecen PAO-Dimer wird durch
eine Oligomerisationsreaktion von C12-Monomer
1-Dodecen PAO Molekülen
hergestellt, um 1-Dodecen PAO-Dimermoleküle mit einer Kohlenstoffkettenlänge von
24 Kohlenstoffatomen herzustellen. 1-Dodecen PAO-Dimer weist eine
Viskosität,
eine Flüchtigkeit
und eine Schmierfähigkeit
auf, welche für
die Verwendung in einer Grundflüssigkeit
für eine
MR-Fluidformulierung geeignet ist, während ein exzellenter Niedrigtemperaturfluss,
wie durch den niedrigen Stockpunkt von ungefähr –52 °C manifestiert, aufrecht erhalten
wird.
-
1-Dodecen
PAO-Dimer weist, wie nachfolgend beschrieben, eine geringere Flüchtigkeit
als entweder 1-Decen PAO-Dimer oder als eine 50:50-Mischung pro Volumen
aus 1-Decen-PAO Dimer und 1-Decen PAO-Trimer auf. Das 1-Dodecen PAO-Dimer
weist eine Viskosität
auf, welche für
die Verwendung in MR-Vorrichtungen, welche bei Temperaturen zwischen
ungefähr –40 °C und ungefähr 100 °C arbeiten,
gleichermaßen
akzeptabel ist wie die einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer. Insbesondere weist das 1-Dodecen PAO-Dimer
eine Viskosität
bei 20 °C
von ungefähr
13,03 mPa·s
(cp) und bei –20 °C eine Viskosität von ungefähr 95,6
mPa·s
(cp) auf. Eine Grundflüssigkeit
für eine
MR-Fluidformulierung gemäß dem Stand
der Technik enthaltend eine 50:50-Mischung pro Volumen aus einem 1-Decen-PAO-Dimer
und aus einem 1-Decen PAO-Trimer weist bei 20 °C eine effektive Viskosität von ungefähr 15,16
mPa·s
(cp) und bei –20 °C eine effektive
Viskosität
von ungefähr
107,3 mPa·s
(cp) auf. Es ist offensichtlich, dass diese Viskositäten des 1-Dodecen
PAO-Dimers den effektiven Viskositäten der 50:50-Mischung aus dem
1-Decen PAO-Dimer und -Trimer ähnlich
ist. Allerdings weist das 1-Dodecen PAO-Dimer über den Bereich der kontinuierlichen
Betriebstemperaturen zwischen ungefähr –40 °C und ungefähr 100 °C eine akzeptable Viskosität auf, ohne
die Notwendigkeit, 1-Decen-PAO'e zu vermischen.
-
1-Dodecen
PAO-Dimer weist, wie nachfolgend beschrieben wird, bei Temperaturen
von nahe 100 °C
eine signifikant niedrigere Flüchtigkeit
als 1-Decen PAO-Dimer auf. Daraus folgt, dass eine 1-Dodecen PAO-Dimer
enthaltende Grundflüssigkeit für ein MR-Fluid
bei Temperaturen von nahe 100 °C eine
beträchtlich
niedrigere Flüchtigkeit
aufweisen wird als ein MR-Fluid, welches mit einer 1-Decen PAO-Dimer
enthaltenden Grundflüssigkeit
formuliert worden ist. Obwohl 1-Decen PAO-Trimer zu dem 1-Decen
PAO-Dimer zugegeben worden ist, um eine Grundflüssigkeit mit einer akzeptablen
effektiven Viskosität
herzustellen, wird die Flüchtigkeit
des 1-Decen PAO-Dimers durch den Vermischungsprozess nicht signifikant
verändert,
und die effektive Flüchtigkeit
der Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und -Trimer bleibt bei den
kontinuierlichen Betriebstemperaturen nahe von 100 °C beträchtlich
höher als
die Flüchtigkeit
von 1-Dodecen PAO-Dimer.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung vermeidet das Formulieren von MR-Fluiden mit einer 1-Dodecen PAO-Dimer
enthaltenden Grundflüssigkeit
die Notwendigkeit, 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer zu vermischen,
um eine Grundflüssigkeit mit
einer akzeptablen Viskosität über den
kontinuierlichen Betriebstemperaturbereich von ungefähr –40 °C bis ungefähr 100 °C herzustellen.
Ferner erzeugt die 50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen
PAO-Trimer eine Grundflüssigkeit,
welche bei Temperaturen von weniger als 100 °C, was die obere Betriebstemperatur
von MR-Vorrichtungen, welche in gewissen Kraftfahrzeuganwendungen
eingesetzt werden, darstellt, eine signifikante Flüchtigkeit
aufweist. 1-Dodecen PAO-Dimer enthaltende Grundflüssigkeiten
für MR-Fluide gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen bis zu einer signifikant höheren kontinuierlichen Betriebstemperatur
eine geringere Flüchtigkeit
auf. Als ein Ergebnis hiervon wird der Verlust von Grundflüssigkeit
für 1-Dodecen PAO-Dimer
enthaltende MR-Fluide gemäß der vorliegenden
Erfindung weniger wahrscheinlich auftreten oder wird wenigstens
mit einer geringeren Geschwindigkeit auftreten als der Verlust von
Grundflüssigkeit der
50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer gemäß dem Stand
der Technik oder einer lediglich 1-Decen PAO-Dimer enthaltenden Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik.
-
Zu
dem 1-Dodecen PAO-Dimer können Diester
zugefügt
werden, und zwar in einer Menge, welche wirksam ist, die gewünschte Dichtungsaufquelllung
ohne signifikante Veränderung
der effektiven Viskosität
der Grundflüssigkeit
auf einen Wert außerhalb
des für
MR-Vorrichtungen, welche in Kraftfahrzeuganwendungen über einen
Temperaturbereich von ungefähr –40 °C bis ungefähr 100 °C eingesetzt
werden, akzeptablen Viskositätsbereich
zu erzeugen. Des Weiteren weisen Diester im Allgemeinen eine geringere
Flüchtigkeit über den
Bereich der kontinuierlichen Betriebstemperaturen, bei welchen solche
MR-Vorrichtungen arbeiten, als 1-Dodecen PAO-Dimer auf. Folglich verringert die Zugabe
von Diester zu 1-Dodecen PAO-Dimer
nicht die Verbesserung der Flüchtigkeit
des 1-Dodecen PAO-Dimers verglichen mit der 50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer gemäß dem Stand
der Technik oder verglichen mit 1-Dodecen PAO-Dimer. In den meisten
Fällen
verbessert die Zugabe von Diester zu 1-Dodecen PAO-Dimer die Flüchtigkeit.
-
Diester
sind synthetische Schmierstoffgrundflüssigkeiten, welche durch Reagieren
eines monohydrischen Alkohols mit einer Dicarbonsäure hergestellt
werden, um ein lineares, verzweigtes oder aromatisches Molekül mit zwei
Estergruppen zu erzeugen. Beispielsweise ist Dioctylsebacat ein
Diester, welcher durch Reagieren eines monohydrischen Alkohols,
wie beispielsweise n-Octylalkohol, Isooctylalkohol oder 2-Ethylhexylalalkohol,
mit Sebacinsäure hergestellt
wird. Lineare Diester, welche für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Dioctylsebacat, Dioleyladipat, Dioleylsebacat, Dioleylmaleat,
Dioleylsuccinat und Dilinoleyladipat. Anders als bei PAO können die
physikalischen, chemischen und Leistungsqualitäten von Diestern durch Veränderung
der molekularen Struktur, wie beispielsweise Verzweigung, Aromatizität, Alkylkettenlänge und
der Anzahl und der Position von Estergruppen, verändert werden.
-
Diester
bieten einen weiten Bereich von Eigenschaften, welche für die Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, wie beispielsweise
thermische und oxidative Hochtemperaturstabilität, geringe Flüchtigkeit
und Niedrigtemperaturfluidität,
Schmierfähigkeit
und Viskosität.
-
Insbesondere
für die
vorliegende Erfindung geeignete Diester weisen niedrige Säurezahlen
auf, und zwar typischerweise von weniger als ungefähr 0,1 mg
KOH/g. Die Säurezahl
ist ein Maß für die Menge
von Kaliumhydroxid (KOH), welche benötigt wird, um die gesamte oder
ein Teil der Azidität
einer Substanz zu neutralisieren. Viele Elastomerpolymere, wie beispielsweise
solche einschließlich
Polyurethan und -Nitrilkautschuk, welche herkömmlicherweise in herkömmlichen
MR-Vorrichtungen für
Kraftfahrzeuganwendungen gefunden werden, werden durch Diester bis
zu einem Ausmaß gequollen,
das wirksam ist, den Verlust von Grundflüssigkeit des MR-Fluids über die
Dichtungen zu verringern.
-
Die
Dichtungsquellfähigkeit
des Diesters ist wünschenswert,
um den Dichtungsschrumpf oder minimale Dichtungsquelleigenschaften
von 1-Dodecen PAO-Dimer auszugleichen. Zu diesem Zweck und gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zu dem 1-Dodecen PAO-Dimer Diester in einer Menge
zugefügt,
welche wirksam ist, ein Aufquellen von Elastomerdichtungen zu erzeugen,
welches ausreichend ist, um den Konstruktionszielen von MR-Vorrichtungen,
welche in Kraftfahrzeuganwendungen eingesetzt werden, Rechnung zu
tragen. In besonders geeigneten Grundflüssigkeiten liegt der Diester
in der Grundflüssigkeit
der Fluidformulierung in einer Menge zwischen ungefähr 10 %
und ungefähr
45 Vol.-% bezogen auf das Gesamtvolumen der Grundflüssigkeit
vor und liegt das 1-Dodecen Polyalphaolefin-Dimer in einer Menge
zwischen ungefähr
55 % und ungefähr
90 Vol.-% des Gesamtvolumens der Grundflüssigkeit vor. In anderen besonders
geeigneten Grundflüssigkeiten
liegt der Diester in der Grundflüssigkeit
der Fluidformulierung in einer Menge zwischen ungefähr 20 %
und ungefähr
40 Vol.-% bezogen auf das Gesamtvolumen der Grundflüssigkeit
vor und der Rest der Mischung ist 1-Dodecen PAO-Dimer. Es ist offensichtlich,
dass das spezifische Mischungsverhältnis von 1-Dodecen PAO zu
Diester von der gewünschten
Viskosität
und den gewünschten Flüchtigkeitseigenschaften
sowie von der speziellen Art des in den durch die Grundflüssigkeit
befeuchten Dichtungen der MR-Vorrichtung eingesetzten Elastomers
abhängen
wird.
-
Die
verbesserten Dichtungsquelleigenschaften der Grundflüssigkeiten
für die
MR-Fluidformulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können durch
einen Vergleich mit einer Grundflüssigkeit gemäß dem Stand
der Technik illustriert werden. Die Dichtungsquelleigenschaften
oder Elastomerkompatibilitäten,
welche hier bereitgestellt werden, sind Testdaten, welche durch
Imprägnieren
von verschiedenen, zu denjenigen in einer typischen MR-Vorrichtung
eingesetzten ähnlichen
Elastomerdichtungen aus Polyurethan und Nitrilkautschuk in der Grundflüssigkeit
für 70
Stunden bei 100 °C
erhalten werden. Eine Grundflüssigkeit
enthaltend ungefähr
10 Vol.-% Dioctylsebacat, einen repräsentativen Diester, und ungefähr 90 Vol.-%
1-Dodecen PAO-Dimer verursacht ein Aufquellen der Elastomerdichtungen, wenn
durch die Grundflüssigkeit
benetzt, um ungefähr
2 Prozent. Eine Grundflüssigkeit
enthaltend ungefähr
20 Vol.-% Dioctylsebacat und ungefähr 80 Vol.-% 1-Dodecen PAO-Dimer
verursacht eine Aufquellung der Elastomerdichtungen, wenn durch
die Grundflüssigkeit
benetzt, um ungefähr
3 Prozent. Eine Grundflüssigkeit
enthaltend ungefähr
40 Vol.-% Dioctylsebacat und ungefähr 60 Vol.-% 1-Dodecen PAO-Dimer verursacht
ein Aufquellen der Elastomerdichtungen, wenn durch die Grundflüssigkeit
benetzt, um ungefähr
5 Prozent. In einer Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik für
eine MR-Fluidformulierung enthaltend eine 50:50-Mischung pro Volumen aus
1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer quellen die Elastomerdichtungen
der MR-Vorrichtung,
wenn diese durch die Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik benetzt werden, um weniger als 1 Prozent auf. Es ist
offensichtlich, dass die Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik kein Dichtungsquellen in einem Bereich zwischen ungefähr 2 % und
ungefähr
6 % liefert, wie dies für
die Elastomerkompatibilität
mit Elastomerdichtungen für MR-Vorrichtungen,
welche in Kraftfahrzeuganwendungen eingesetzt werden, erforderlich
ist. Im Gegensatz dazu ist es gleichermaßen offensichtlich, dass die
Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Elastomerkompatibilität
aufweisen, welche ein Dichtungsquellen in dem Bereich zwischen ungefähr 2 % und
ungefähr
6 % liefert, was für die
Formulierung von MR-Fluiden für
die Verwendung in Kraftfahrzeuganwendungen geeignet ist.
-
Die
Geeignetheit der effektiven Viskosität der Grundflüssigkeiten
für die
MR-Fluidformulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung für
Kraftfahrzeuganwendungen kann durch einen Vergleich mit einer Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik illustriert werden. Eine Grundflüssigkeit enthaltend ungefähr 10 Vol.-%
Dioctylsebacat, einem repräsentativem
Diester, und ungefähr
90 Vol.-% 1-Dodecen PAO-Dimer weist bei 20 °C eine effektive Viskosität von ungefähr 13,08
mPa·s
(Centipoise (cp)) und bei –20 °C eine effektive
Viskosität
von ungefähr
96,9 mPa·s
(cp) auf. Eine Grundflüssigkeit
enthaltend ungefähr
20 Vol.-% Dioctylsebacat und ungefähr 80 Vol.-% 1-Dodecen PAO-Dimer
weist bei 20 °C
eine effektive Viskosität
von ungefähr
14,61 mPa·s
(cp) und bei –20 °C eine effektive
Viskosität
von ungefähr 102,0
mPa·s
(cp) auf. Eine Grundflüssigkeit
enthaltend ungefähr
40 Vol.-% Dioctylsebacat und ungefähr 60 Vol.-% 1-Dodecen PAO-Dimer
weist bei 20 °C eine
effektive Viskosität
von ungefähr
15,81 mPa·s (cp)
auf und bei –20 °C eine effektive
Viskosität
von 112,9 mPa·s
(cp) auf. Eine Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik für
eine MR-Fluidformulierung
enthaltend eine 50:50-Mischung pro Volumen aus einem 1-Decen PAO-Dimer
und einem 1-Decen PAO-Trimer weist bei 20 °C eine effektive Viskosität von ungefähr 15,16
mPa·s
(cp) auf und bei –20 °C eine effektive
Viskosität
von ungefähr
107,3 mPa·s (cp)
auf. Daher weisen die Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung Viskositäten auf,
welche den Viskositäten
der 50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer
gemäß dem Stand
der Technik ähnlich
sind und welche ebenfalls in dem für die Verwendung in MR-Vorrichtungen,
welche in einem Temperaturbereich von ungefähr –40 °C bis ungefähr 100 °C arbeiten, akzeptablen Viskositätsbereich
liegen.
-
Die
Zugabe eines Diesters liefert den zusätzlichen Vorteil, dass der
Stockpunkt des 1-Dodecen PAO-Dimers verbessert wird. Beispielsweise
weist Dioctylsebacat, ein repräsentativer
Diester, einen Stockpunkt von ungefähr –62 °C auf, welcher niedriger ist,
als der Stockpunkt von –52 °C von 1-Dodecen PAO-Dimer.
Als ein Ergebnis hiervon wird eine Mischung aus Dioctylsebacat und
1-Dodecen PAO-Dimer einen niedrigeren Stockpunkt als dem des 1-Dodecen
PAO-Dimers alleine aufweisen. Folglich wird die eine Mischung aus
1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat enthaltende Grundflüssigkeit
die Fähigkeit
beibehalten, bei einer Betriebstemperatur von weniger als –52 °C zu fließen. Weil
der Stockpunkt für die
untere Umgebungstemperaturgrenze für den Betrieb einer MR-Vorrichtung
unter Verwendung eines MR-Fluids basierend auf dieser speziellen
Grundflüssigkeit
repräsentativ
ist, wird die untere Betriebsgrenze für die MR-Vorrichtung durch die Zugabe des Diesters
zu dem 1-Dodecen PAO-Dimer wirksam abgesenkt. Als ein Ergebnis hiervon
werden, ausgenommen für
die extremsten Betriebsumgebungen, keine Additive benötigt, um
den Stockpunkt der eine Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und einen Diester,
wie beispielsweise Dioctylsebacat, enthaltenden Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden Erfindung
zu verringern.
-
Ein
1-Dodecen PAO-Dimer mit für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeigneten Eigenschaften
ist unter dem Handelsnamen PAO 2,5 cSt von Chevron Corporation (San
Francisco, CA) kommerziell erhältlich.
Diester vom Schmierstoffgrad, wie beispielsweise Adipate, Sebacate,
Dode candioate, Phthalate und Dimerate, sind von Hatco Corporation
(Fords, N.J.) kommerziell erhältlich.
Dioctylsebacat ist auch von CasChem, Inc. (Bayonne, N.J.) kommerziell
erhältlich.
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung kann durch eine 24 Stunden Verdampfungsverlustmessung
demonstriert werden, bei der eine Grundflüssigkeit gemäß dem Stand
der Technik, welche aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen
PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer besteht, mit Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die 1-Dodecen PAO-Dimer vermischt mit Dioctylsebacat, einem
repräsentativen
Diester, enthalten, verglichen wurden. Die 50:50-Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik wurde aus einem 1-Decen PAO-Dimer und einem 1-Decen
PAO-Trimer, die von ExxonMobil Corporation (Irving, TX) unter den
Handelsnamen SHF-21 bzw. SHF-41 hergestellt und verkauft werden,
vermischt. Die Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche für
die nachfolgende Veranschaulichung ausgewählt worden sind, waren eine
80:20-Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat sowie
eine 60:40-Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat.
Bei der nachfolgenden Veranschaulichung sind die Grundflüssigkeiten
frei von magnetisierbaren Partikeln und anderen Additiven.
-
Die
Prozedur, welche genutzt wurde, um die Verdampfungsverlustmessung
durchzuführen,
war ähnlich
zu dem ASTM D972 Verfahren zum Bestimmen des Verdampfungsgewichtsverlusts
von Ölformulierungen.
Im Speziellen wurde jeweils ein Nettogewicht von ungefähr 70 Gramm
jeder Grundflüssigkeit
in einen entsprechenden 100 cm3-Behälter eingegossen.
Die Behälter
wurden abgedichtet und das anfängliche
Bruttogewicht jedes Behälters
wurde unter Einsatz einer Präzisionswaage
mit einer Auflösung
von ungefähr
0,1 Milligramm gemessen. Die Behälter
wurden nicht abgedichtet und in einem bei einer konstanten Temperatur
von 100 °C ± 1 °C gehaltenen
Ofen platziert. Die nicht abgedichteten Behälter wurden für einen
Testzeitraum von 24 Stunden bei der konstanten Temperatur belassen.
An dem Ende des Testzeitraums wurden die Behälter aus dem Ofen entfernt,
abgedichtet, auf Umgebungstemperatur abgekühlt und gewogen, um das Endbruttogewicht
zu liefern. Der Verdampfungsverlust jeder Grundflüssigkeit über den
Testzeitraum wurde aus der Veränderung
des Bruttogewichts als Prozentsatz des anfänglichen Bruttogewichts berechnet.
-
Der
Gewichtsverlust der 80:20-Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat
betrug ungefähr
0,1817 Prozent und der Gewichtsverlust einer 60:40-Mischung aus
1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat betrug ungefähr 0,1757
Prozent. Im Unterschied dazu wies die 50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen
PAO-Trimer gemäß dem Stand
der Technik einen Gewichtsverlust von ungefähr von 0,3222 Prozent auf,
welcher um 77 Prozent größer als
der Gewichtsverlust der 80:20-Mischung
aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat war und 83 Prozent größer als
der Gewichtsverlust der 60:40-Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und
Dioctylsebacat war. Aus diesen Ergebnissen ist es offensichtlich,
dass die Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung einen signifikant geringeren Verdampfungsverlust bei 100 °C erfahren
als die 50:50-Mischung aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer
gemäß dem Stand
der Technik. Es wird erwartet, dass die verringerte Flüchtigkeit,
wie diese durch die Verringerung bei dem Verdampfungsverlust manifestiert
wird, bei anderen Temperaturen innerhalb des Betriebstemperaturbereichs
von –40 °C bis ungefähr 100 °C beobachtet
werden wird. Es wird aus dieser Veranschaulichung geschlossen, dass
die Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine beträchtlich
geringere Flüchtigkeit
als die Flüchtigkeit
der 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen
PAO-Trimer gemäß dem Stand
der Technik aufweisen. Die Zugabe von Dioctylsebacat zu 1-Dodecen
PAO-Dimer verringert des Weiteren die Flüchtigkeit von 1-Dodecen PAO-Dimer,
das unter im Wesentlichen identischen Testbedingungen einen Verdampfungsverlust
von ungefähr
0,2328 Prozent aufwies.
-
Die
Testbedingungen der vorliegenden Veranschaulichung sind für die Verflüchtigung,
welche jede Grundflüssigkeit
erfahren würde,
wenn in einer bei einer kontinuierlichen Temperatur nahe von 100 °C arbeitenden
MR-Vorrichtung eingesetzt, repräsentativ.
Die Elastomerdichtungen, welche die MR-Fluidreservoirs der MR-Vorrichtungen
abdichten, sind nicht dazu konstruiert und auch nicht dazu beabsichtigt,
einen Dampfverlust zu verhindern. Daher kann Grundflüssigkeit,
welche innerhalb des Reservoirs der MR-Vorrichtung verflüchtigt wird,
um die Elastomerdichtungen der MR-Vorrichtung herum und in die Umgebungsumgebung
entweichen. Als ein Ergebnis hiervon würde eine MR-Vorrichtung, welche mit
einer die Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltenden MR-Fluidformulierung
befüllt
ist, bei einer Temperatur von nahe 100 °C arbeitend, einen verringerten
Fluidverlust erfahren und eine signifikant längere Lebensdauer aufweisen als
eine vergleichbare MR-Vorrichtung, welche mit einem MR-Fluid formuliert
aus einer Grundflüssigkeit gemäß dem Stand
der Technik aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen
PAO-Trimer befüllt
ist und welche unter identischen oder ähnlichen Bedingungen betrieben wird.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung kann durch thermische
Analyse nachgewiesen werden, bei der eine Grundflüssigkeit
für MR-Fluidformulierungen
gemäß dem Stand
der Technik unter Verwendung einer 50:50-Mischung pro Volumen aus einem
1-Decen PAO-Dimer und einem 1-Decen PAO-Trimer mit Grundflüssigkeiten
für MR-Fluidformulierungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltend eine Mischung aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat,
einem repräsentativen
Diester, verglichen wird. Bei der nachfolgenden Veranschaulichung
sind die Grundflüssigkeiten
frei von magnetisierbaren Partikeln und anderen Additiven. Die thermische
Analyse quantifiziert die thermische Stabilität jeder Grundflüssigkeit
mittels thermogravimetrischer Analyse (TGA), welche unter Verwendung
eines kommerziellen Instruments, wie beispielsweise eines von TA
Instruments (New Castle, DE) hergestellten Q-50 TGA-Instruments, durchgeführt werden
kann. Im Allgemeinen erfasst die TGA den Gewichtsverlust einer Probe
auf einer kondensierten Phase aufgrund von Gasfreisetzung oder Verflüchtigung,
während
die Temperatur der Probe über
einen vorgegebenen Temperaturbereich hochgefahren wird, um eine
Gewichtsverlustkurve zu erzeugen. Durch Entnehmen des ersten Derivats
der Gewichtsverlustkurve wird eine andere Gewichtsverlustkurve als
eine Funktion der Temperatur abgeleitet. TGA liefert ein Verfahren des
Vergleichens der relativen Flüchtigkeit
von Flüssigkeiten
und des Analysierens der relativen Flüchtigkeit von Flüssigkeitsmischungen.
-
Die 1 stellt
den Derivat-Gewichtsverlust als eine Funktion der durch TGA gemessenen
Temperatur für
eine Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand der
Technik bestehend aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen
PAO-Dimer und 1-Decen PAO-Trimer dar. Aus dem Gewichtsverlust einer
Probe der 50:50-Mischung pro Volumen von 1-Decen PAO-Dimer und 1-Decen
PAO-Trimer, wie durch TGA über
einen Temperaturbereich zwischen ungefähr 80 °C und ungefähr 250 °C gemessen, wurde der Derivat-Gewichtsverlust
bestimmt. Unter Bezugnahme auf die 1 beginnt
der Gewichtsverlust bei einer Schwellenwerttemperatur von ungefähr 100 °C und verläuft der
beobachtbare Gewichtsverlust bis zu einer Maximaltemperatur von
ungefähr
235 °C.
Es kann beobachtet werden, dass die Derivat-Gewichtsverlustkurve
eine bimodale Verteilung aufzeigt. Die Kurve der 1 zeigt
zwei ungefähr
gleich hohe Gauss-artige Peaks einer gegebenen Peakbreite, die durch
eine Temperaturdifferenz von ungefähr 60 °C getrennt sind,. Jeder Peak
gibt die Temperatur wieder, bei der die Geschwindigkeit des Gewichtsverlusts
für eine
bestimmte Komponente in der Mischung maximiert ist. Der erste Peak,
der bei einem Modus von ungefähr
130 °C zentriert
ist, ist für
die Verflüchtigung
des 1-Decen PAO-Dimers
charakteristisch. Der zweite Peak, welcher bei einem Modus von ungefähr 192 °C zentriert
ist, ist für
die Verflüchtigung
des 1-Decen PAO-Trimers
charakteristisch. Folglich ist es offensichtlich, dass das 1-Decen PAO-Dimer
eine höhere
Flüchtigkeit
aufweist, als das 1-Decen PAO-Dimer.
-
Die 2 stellt
den Derivat-Gewichtsverlust als eine Funktion der Temperatur für eine Grundflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltend eine 80:20-Mischung pro Volumen aus 1-Dodecen PAO-Dimer
und Dioctylsebacat dar. Der Derivat-Gewichtsverlust wurde aus dem
Gewichtsverlust einer Probe der 80:20-Mischung pro Volumen von 1-Dodecen
PAO-Dimer und Dioctylsebacat, wie über einen Temperaturbereich
zwischen ungefähr
80 °C und ungefähr 250 °C durch TGA
gemessen, berechnet. Verglichen mit der 1 tritt
der Beginn des wahrnehmbaren Gewichtsverlustes allerdings nunmehr bei
einer Schwellenwerttemperatur von ungefähr 130 °C ein und verläuft über eine
Maximaltemperatur von ungefähr
210 °C.
Es kann beobachtet werden, dass die Derivat-Gewichtsverlustkurve gleichermaßen zu der 1 eine
bimodale Verteilung von Gewichtsverlust darstellt. Die Kurve zeigt
zwei Gauss-artige Peaks einer gegebenen Peakbreite, die durch ungefähr 40 °C voneinander
getrennt sind, wobei der erste Peak, welcher bei einem Modus von
ungefähr
155 °C zentriert
ist, für
die Verflüchtigung
des 1-Dodecen PAO-Dimers
charakteristisch ist und der zweite Peak, welche bei einem Modus
von ungefähr
195 °C zentriert
ist, für
die Verflüchtigung
des Dioctylsebacats charakteristisch ist.
-
Aus
einem Vergleich der TGA-Kurve der 2 mit der
TGA-Kurve der 1 ist es offensichtlich, dass
diese bestimmte Grundflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung dem Beginn einer beträchtlichen
Verflüchtigung
bis zu einer höheren
Temperatur als die Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand der
Technik aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer standhält.
Es ist bekannt, dass der Verlust von MR-Fluid aus der MR-Vorrichtung
aufgrund des Ausströmens
von verflüchtigter
Grundflüssigkeit über die Elastomerdichtungen
die Vibrationsdämpfungsleistung
der MR-Vorrichtung graduell verringert und zu einer vorzeitigen
Fehlfunktion der MR-Vorrichtung resultieren kann. Daraus folgt,
dass eine MR-Vorrichtung unter Verwendung eines MR-Fluids, das aus der 80:20-Mischung
pro Volumen aus 1-Dodecen PAO-Dimer
und Dioctylsebacat formuliert ist, ohne vorzeitige Fehlfunktion
aufgrund von Fluidverlust als auch ohne Verlust der Vibrationsdämpfungsleistung aufgrund
von Fluidverlust bei einer höheren
kontinuierlichen Betriebstemperatur als eine MR-Vorrichtung unter
Verwendung eines MR-Fluids, das aus der Grundflüssigkeit gemäß dem Stand
der Technik aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer formuliert ist, arbeiten kann. Die in den
TGA-Kurven der 1 und 2 enthaltene
Information komplettiert die vorstehend beschriebene 24 Stunden
Verdampfungsverlustmessungen, welche repräsentativer für die Flüchtigkeit
sind als dies von den Grundflüssigkeiten
gemäß der vorliegenden
Erfindung erwartet werden kann, wenn bei einer kontinuierlich erhöhten Betriebstemperatur
gehalten.
-
Die 3 stellt
den Derivat-Gewichtsverlust als eine Funktion der Temperatur für eine Grundflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltend eine 60:40-Mischung pro Volumen aus einem 1-Dodecen
PAO-Dimer und einem Dioctylsebacat wie durch TGA über einen
Temperaturbereich zwischen ungefähr
80 °C und
250 °C gemessen
dar. Es kann beobachtet werden, dass die Derivatgewichtsverlustkurve ähnlich zu
der 2 eine bimodale Verteilung des Gewichtsverlusts
mit einem ersten Gauss-artigen Peak zentriert bei einem Modus von
ungefähr 155 °C, welcher
für die
Verflüchtigung
von 1-Dodecen PAO-Dimer charakteristisch ist, und mit einem zweiten
Gauss-artigen Peak zentriert bei einem Modus von ungefähr 190 °C, welcher
für die
Verflüchtigung
von Dioctylsebacat charakteristisch ist, aufzeigt. Weil die Grundflüssigkeit
mit der 60:40-Mischung weniger 1-Dodecen PAO-Dimer enthält als die
Grundflüssigkeit
mit der 80:20-Mischung,
weist der Peak in der 3 nahe von 155 °C, welcher
für die
Verflüchtigung
von 1-Dodecen PAO-Dimer charakteristisch ist, eine geringere Höhe als der
entsprechende Peak in der 2 auf.
-
Wenn
die TGA-Kurve der 3 mit der TGA-Kurve der 1 verglichen
wird, ist es offensichtlich, das auch diese bestimmte Grundflüssigkeit gemäß der vorliegenden
Erfindung bis zu einer höheren
Temperatur als die Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik aus der 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer keine signifikante Verflüchtigung aufweist. Daraus folgt,
dass eine MR-Vorrichtung
unter Verwendung eines MR-Fluids, das aus der 60:40-Mischung pro Volumen
aus 1-Dodecen PAO-Dimer und Dioctylsebacat formuliert ist, ohne
entweder eine vorzeitige Fehlfunktion aufgrund von Flüssigkeitsverlust
oder ohne Verlust an Vibrationsdämpfungseigenschaft aufgrund
von Flüssigkeitsverlust
bei einer höheren kontinuierlichen
Betriebstemperatur als eine MR-Vorrichtung enthaltend ein MR-Fluid
formuliert aus der Grundflüssigkeit
gemäß dem Stand
der Technik aus einer 50:50-Mischung pro Volumen aus 1-Decen PAO-Dimer
und 1-Decen PAO-Trimer
arbeiten kann.
-
Die
magnetisierbaren Partikel, welche der Grundflüssigkeit zugegeben worden sind,
um die MR-Fluidformulierung zu bilden, können jeder Feststoff sein,
von dem bekannt ist, dass dieser eine magnetorheologische Aktivität aufweist.
Beispielsweise sind die für
die Verwendung in den Fluiden geeigneten magnetisierbaren Partikel
magnetisierbare ferromagnetische, niedrig koerzitive, fein verteilte
Partikel aus Eisen, Nickel, Kobalt, Eisen-Nickel-Legierungen, Eisen-Kobalt-Legierungen,
Eisen-Silizium-Legierungen
und dergleichen, welche eine kugelförmige oder eine nahezu kugelförmige Form
aufweisen und einen Durchmesser in einem Bereich zwischen ungefähr 1 Mikrometer
und ungefähr
100 Mikrometer aufweisen. Weil die Partikel in nicht-kolloidalen
Suspensionen eingesetzt werden, ist es bevorzugt, aber nicht darauf beschränkt, dass
die Partikel in dem unteren Durchmesserbereich des geeigneten Bereichs
liegen, vorzugsweise in einem Bereich zwischen ungefähr 1 Mikrometer
und ungefähr
10 Mikrometern für
den nominalen Durchmesser oder die Partikelgröße. Die magnetisierbaren Partikel
können
ebenfalls eine bimodale Größenvorteilung,
wie beispielsweise in dem
US Patent
Nr. 5,657,715 erteilt am 16. September 1997 mit dem Titel "Magnetorheological
Fluids" beschrieben,
welches hiermit in seiner Gesamtheit als Referenz eingeführt wird,
aufweisen. Beispielsweise können
die magnetisierbaren Partikel eine Mischung von kugelförmigen Partikeln
mit einem Durchmesser in einem Bereich von ungefähr 1 Mikrometer bis ungefähr 100 Mikrometer
mit zwei vorliegenden unterschiedlichen Partikelgrößen, einmal
mit einer relativ großen
Partikelgröße, welche
ungefähr
zwischen 5 und 10 mal so groß ist
wie der durchschnittliche Durchmesser der relativ kleinen Partikelgrößenkomponente,
sein.
-
Die
MR-Fluidformulierung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann optional ein oder mehrere Arten von Additiven enthalten,
welche üblicherweise
für Schmieröle eingesetzt
werden, wie beispielsweise Tenside und Disper giermittel, thixotrope
Mittel, Carboxylatseifen, Korrosionsinhibitoren, reibungsverringernde
Mittel, Antiverschleißmittel,
Oxidationsinhibitoren, Rostinhibitoren, Antiabsetzmittel, Antischaummittel
und rheologische Modifizierungsmittel. Von Tensiden beispielsweise
ist bekannt, dass diese die Tendenz für eine Koagulation der magnetisierbaren Partikel
während
der Verwendung der MR-Fluide aufweisen. Solche Tenside schließen bekannte
Tenside oder Dispergiermittel ein, wie beispielsweise Eisen(II)-Oleat und Naphthenat,
Metallseifen (beispielsweise Aluminiumtristearat und -distearat),
alkalische Seifen (beispielsweise Lithium- und Natriumstearat),
Sulfonat, Phosphatester, Stearinsäure, Glycerinmonooleat, Sorbitansesquioleat,
Stearate, Laurate, Fettsäuren,
Fettalkohole und andere oberflächenaktive
Mittel. Des Weiteren kann das Tensid stearinstabilisierende Moleküle, einschließlich fluoraliphatische
Polymerester und Titanat-, Aluminat- oder Zirkonatkupplungsmittel,
enthalten. Ebenfalls beispielsweise kann das Tensid ethoxyliertes
Talkalkylamin, ethoxyliertes Kakaoalkylamin, ethoxyliertes Oleylamin,
ethoxyliertes Sojaalkylamin, ethoxyliertes Octadecylamin oder ein
ethoxyliertes Diamin, wie beispielsweise ethoxyliertes N-Talk-1,3-diaminopropan,
sein. Die magnetisierbaren Partikel können mit dem Tensid durch mit
den Fachleuten auf diesem technischen Gebiet bekannten Verfahren
beschichtet sein. Als ein anderes Beispiel verdicken thixotrope Mittel
das MR-Fluid, wenn statisch, so dass die magnetisierbaren Partikel
in der Grundflüssigkeit
in Suspension dispergiert verbleiben. Bekannte thixotrope Mittel
schließen
Materialien ein, wie beispielsweise hydrophobe Organotone und pyrogene
Metalloxide, wie beispielsweise ein pyrogenes Siliziumoxid.