DE60222394T2 - Implantierbare medizinische vorrichtung mit möglichkeit zur temperaturmessung und speicherung - Google Patents
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Description
- GEBIET DER ERFINDUNG
- Die vorliegende Erfindung betrifft implantierbare medizinische Vorrichtungen, wie etwa Herzrhythmus-Steuerungsvorrichtungen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und ein System, die in eine solche Vorrichtung einbezogen sind, zum Sammeln von klinisch nützlichen physiologischen Daten.
- HINTERGRUND
- Implantierbare Herzrhythmus-Steuerungsvorrichtungen sind heutzutage für die Behandlung von chronischen oder wiederkehrenden Herzrhythmusstörungen alltäglich. Zum Beispiel sind Herzschrittmacher implantierbare Vorrichtungen, welche die infolge chronotroper Inkompetenz oder eines Leitungssystemsdefekts beeinträchtigte Fähigkeit eines Herzens zur Selbststimulation (das heißt Bradykardie) ersetzen oder ergänzen, indem sie dem Herzen elektrische Stimulationsimpulse verabreichen. Implantierbare Kardioverter/Defibrillatoren (ICDs) sind Vorrichtungen, die dem Herzen elektrische Energie verabreichen, um übermäßig schnelle Herzfrequenzen (Tachykardie) einschließlich lebensgefährlicher Herzrhythmusstörungen, wie etwa Kammerflimmern, rückgängig zu machen. Da einige Patienten Zustände aufweisen, die Stimulation erfordern und sie außerdem für lebensgefährliche Rhythmusstörungen anfällig machen, sind implantierbare Vorrichtungen für das Herz entwickelt worden, die beide Funktionen in einer einzigen Vorrichtung kombinieren.
- Herzrhythmus-Steuerungsvorrichtungen werden normalerweise subkutan oder submuskulär in den Brustkorb eines Patienten implantiert und haben Anschlussleitungen, die intravenös in das Herz führen, um die Vorrichtung mit Elektroden zu verbinden, die für die Erfassungs- und Stimulationen verwendet werden. Anschlussleitungen können auch mit verschiedenen Mitteln auf dem Epikard positioniert werden. Eine programmierbare elektronische Steuerungseinrichtung bewirkt, dass Schocks verabreicht werden, wenn Flimmern ermittelt wird, oder Stimulationsimpulse als Antwort auf abgelaufene Zeitintervalle und erfasste elektrische Aktivität ausgegeben werden. Schrittmacher erfassen die intrinsische elektrische Herzaktivität mittels interner Elektroden, die nahe der zu erfassenden Kammer angeordnet sind.
- Moderne Herzrhythmus-Steuerungsvorrichtungen haben normalerweise auch die Fähigkeit, über eine Datenübertragungsstrecke mit einer externen Programmiervorrichtung Daten auszutauschen. Solche Daten werden an den Schrittmacher übertragen, um seinen Betriebsmodus zu programmieren sowie andere Betriebsparameter zu definieren. Vom Schrittmacher übertragene Daten können verwendet werden, um die Betriebsparameter zu überprüfen sowie um Information zu übermitteln, die sowohl den Zustand des Schrittmachers als auch den des Patienten betrifft Schrittmacherpatienten werden in regelmäßigen Intervallen überwacht, als Teil der routinemäßigen Patientenpflege und um den Zustand der Vorrichtung zu prüfen. Unter den Daten, die normalerweise vom Schrittmacher fernübertragen werden können, sind seine Programmierparameter und ein Elektrogramm, das die elektrische Aktivität des Herzens darstellt, wie sie vom Schrittmacher erfasst wird.
- Es sind auch Schrittmacher entwickelt worden, die den Belastungsgrad eines Patienten überwachen, während die Vorrichtung ihre Funktion ausübt, um die Stimulationsfrequenz zu regulieren. Solche Vorrichtungen, die als frequenzadaptive Schrittmacher bezeichnet werden, können zu diesem Zweck verschiedene messbare physiologische Parameter verwenden, die mit dem Belastungsgrad in Beziehung stehen, einschließlich Atemminutenvolumen, Körperaktivität, Elektrogrammintervalle und Körpertemperatur. Wegen ihres ständigen Zugangs zum Patienten und ihrer Kommunikationsfähigkeiten können Herzrhythmus-Steuerungsvorrichtungen und andere ähnliche implantierbare Vorrichtungen auch eine ideale Plattform zum Sammeln und Speichern klinisch nützlicher Information, die später an eine externe Vorrichtung übertragen werden kann, bieten.
- Das Dokument
EP-A-1050265 offenbart eine medizinische Vorrichtung mit Temperaturmessung. AberEP-A-1050265 offenbart nicht, dass die Kalibrierung des Temperatursensors auf Messungen der menschlichen Körpertemperatur beruht. - ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
- Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren und ein System zur Überwachung der Temperatur in einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung, wie etwa einem Herzschrittmacher oder einem implantierbaren Kardioverter/Defibrillator. Daten aus diesen Überwachungsvorgängen können dann im Speicher der Vorrichtung für einen späteren Abruf unter Verwendung einer externen Programmiereinrichtung gespeichert werden. Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine medizinische Vorrichtung dar, die zur Implantation in einen Patienten geeignet ist, umfassend:
einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur im Körper des Patienten;
eine Abtastschaltungsanordnung und einen Analog-Digital-Umsetzer zum Abtasten und Digitalisieren von Temperaturmessgrößen; und
eine Steuereinrichtung zum Sammeln und Speichern von Temperaturmessgrößen;
wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, den Temperatursensor zu kalibrieren, indem Sensormessgrößen um einen Betrag reguliert werden, der gleich der Differenz zwischen der durchschnittlichen Temperaturmessgröße und einer Nenntemperatur ist, von der angenommen wird, dass der Körper des Patienten sie beibehält. - Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zum Betreiben einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung bereit, die folgenden Schritte umfassend:
Messen der Temperatur im Körper eines Patienten mit einem Temperatursensor;
Abtasten, Digitalisieren, Sammeln und Speichern von Temperaturmessgrößen;
Berechnen einer durchschnittlichen Temperaturmessgröße aus den gespeicherten Messgrößen; und
Kalibrieren des Temperatursensors, indem Sensormessgrößen um einen Betrag reguliert werden, der gleich der Differenz zwischen einer durchschnittlichen Temperaturmessgröße und einer Nenntemperatur ist, von der angenommen wird, dass der Körper des Patienten sie beibehält. In einer Ausführungsform werden Temperaturmessgrößen in vorgegebenen regelmäßigen Intervallen gesammelt, um Tendenzen in der Temperatur des Patienten zu ermitteln, die bei der Diagnose bestimmter medizinischer Zustande von Nutzen sein können. Die Sammlungsintervalle können kürzer oder länger gemacht werden, um schnelle bzw. langsame Tendenzen zu ermitteln. Temperaturdaten können auch gesammelt werden, um Schwankungen der Durchschnittstemperatur über vorgegebene Perioden (zum Beispiel täglich) und zu vorgegeben Tageszeiten widerzuspiegeln. Mittelwerte von Temperaturmessgrößen, die über einen Zeitraum aufgenommen wurden, können auch verwendet werden, um eine Bauteildrift im Temperatursensor zu kompensieren, indem der Temperatursensor kalibriert wird, so dass er mit einer Durchschnittstemperatur übereinstimmt, von der angenommen wird, dass der Körper des Patienten sie durchweg beibehält. - In einer anderen Ausführungsform werden den Temperaturmeßgrößen zeitgleich erfaßte physiologische Meßgrößen, wie etwa Herzfrequenz, Atemfrequenz und Körperaktivität, sowie jegliche Aktivität der Vorrichtung zugeordnet, um den Kliniker bei der Interpretation der Daten zu unterstützen. Die Ermittlung bestimmter Ereignisse, wie etwa Arrhythmien oder die Auslösung bestimmter Aktivitäten der Vorrichtung, kann verwendet werden, um die Messung der Temperatur und möglicherweise anderer physiologischer Variablen auszulösen.
- Körpertemperaturmessungen können unter Verwendung eines Temperatursensors vorgenommen werden, der in eine intravenöse Anschlußleitung integriert ist oder sich anderweitig außerhalb des Geräts befindet. Alternativ kann eine Schaltungsanordnung zur Temperaturerfassung, die sich innerhalb des Gehäuses der Vorrichtung befindet, verwendet werden, um die Temperaturmeßgröße bereitzustellen. Weil die Aktivität der Vorrichtung ihre interne Temperatur beeinflussen kann, kann das System erfordern, daß Temperaturmessungen unter Verwendung eines internen Sensors nur während Perioden vorgenommen werden, in denen die Vorrichtung keine aktive Therapie verabreicht. In einer besonderen Ausführungsform des internen Sensors wird ein zur absoluten Temperatur proportionaler (PTAT-)Strom, den die Elektronik der Vorrichtung normalerweise verwendet, um eine Referenzspannung zu erzeugen, als Temperatursensor verwendet. Durch die Aufnahme eines Temperatursensors in das Gehäuse der Vorrichtung kann ein Kliniker bestimmen, ob die Temperatur innerhalb eines akzeptablen Bereichs liegt, bevor der Betrieb der Vorrichtung in einem Patienten aufgenommen werden kann, und außerdem kann die Temperatur vor der Implantation überwacht werden, um zu bestimmen, ob während der Lagerung Temperaturextreme aufgetreten sind, die den Betrieb der Vorrichtung nachteilig beeinflussen können. Da sich die interne Temperatur einer elektronischen Vorrichtung während gewisser Aktivitäten ändern kann, wie etwa bei der Verabreichung von Schockimpulsen im Fall eines implantierbaren Kardioverters/Defibrillators, werden während solcher Aktivitäten entweder keine Temperaturdaten gesammelt oder solche Daten werden dementsprechend gekennzeichnet.
- Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die effiziente Speicherung und Übertragung von Temperaturdaten. Wegen des begrenzten Wertebereichs von Temperaturmessgrößen, die innerhalb des menschlichen Körpers aufgenommen werden, können der Wertebereich und die Auflösung von gespeicherten Temperaturdaten so reguliert werden, dass weniger Speicherplatz benötigt wird und Daten effizienter übertragen werden können. Es kann auch ein nichtlinearer Wertebereich verwendet werden, so dass bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedliche Auflösungen verwendet werden.
- KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist ein Systemschaltbild einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung, welche die Erfindung einschließt. -
2 ist ein Blockschaltbild einer bestimmten Implementierung eines internen Temperatursensors. - AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
1 ist ein Systemschaltbild einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung, in diesem Fall eines mikroprozessorgestützten Schrittmachers mit der Fähigkeit zur Defibrillations- bzw. Antitachykardiestimulation, welche die Erfindung einschließt. Eine Mikroprozessor-Steuerungseinrichtung10 kommuniziert mit einem Systemspeicher12 über einen bidirektionalen Systembus. Der Speicher12 kann normalerweise einen ROM zur Programmspeicherung und einen RAM zur Datenspeicherung umfassen. Der gesamte Betrieb der Vorrichtung wird durch ein Systemprogramm gesteuert, das aus dem Speicher12 ausgeführt wird. Der Mikroprozessor hat auch einen Port zur Kommunikation mit der Telemetrie-Schnittstelle40 , die wiederum über eine Funk- oder andere Datenübertragungsstrecke Programmierdaten von einer externen Programmiereinrichtung70 empfangt und Telemetriedaten an sie überträgt. Der Schrittmacher hat Vorhof-Erfassungs- und -Stimulationskanäle, umfassend eine Elektrode34 , eine Anschlussleitung33 , einen Abtastverstärker31 , einen Impulsgenerator32 und eine Vorhofkanal-Schnittstelle30 , die bidirektional mit einem Port des Mikroprozessors10 kommuniziert. Ebenso umfassen die Kammer-Erfassungs- und – Stimulationskanäle eine Elektrode24 , eine Anschlussleitung23 , einen Abtastverstärker21 , einen Impulsgenerator22 und eine Kammerkanal-Schnittstelle20 . Für jeden Kanal werden die gleiche Elektrode und Anschlussleitung sowohl für die Erfassung als auch für die Stimulation verwendet. Die Kanalschnittstellen weisen auf: eine Abtastschaltungsanordnung und einen Analog-Digital-Umsetzer zum Digitalisieren der Abtastsignalausgaben von den Abtastverstärkern und Register, in die durch den Mikroprozessor geschrieben werden kann, um die Stimulation zu steuern. Ein Belastungsgradsensor90 für eine frequenzadaptive Stimulation ist ebenfalls vorgesehen. Der Belastungsgradsensor kann zum Beispiel die Atemfrequenz, das Atemminutenvolumen oder mit einem Beschleunigungssensor die Körperaktivität messen. Ein Schockimpulsgenerator80 ist ebenfalls mit dem Mikroprozessor gekoppelt, um dem Herzen über ein getrenntes Paar Elektroden81a und81b Defibrillationsimpulse zu verabreichen. - Ein Temperatursensor
50 kommuniziert mit dem Mikroprozessor über eine Sensorschnittstelle51 . Der Sensor50 kann ein durch eine Stromquelle betriebener Widerstands-Temperaturdetektor sein, der Temperaturveränderungen im Körper des Patienten in elektrische Signale umsetzt. Der Sensor50 kann in eine externe Anschlußleitung (zum Beispiel eine intravenöse Anschlußleitung) integriert sein oder sich im Gehäuse der Vorrichtung befinden. Ein Beispiel für einen solchen internen Sensor wird nachstehend ausführlicher beschrieben. Die Sensorschnittstelle51 weist eine Abtastschaltungsanordnung zum Abtasten des Sensor-Ausgangssignals und einen Analog-Digital-Umsetzer zum Digitalisieren der Abtastwerte auf, die dann durch den Mikroprozessor verarbeitet und gespeichert werden. - Erfindungsgemäß ist die Steuerungseinrichtung
10 dafür konfiguriert, Temperaturmeßgrößen zu speichern, die in vorgegebenen regelmäßigen Intervallen gesammelt werden und/oder dann gesammelt werden, wenn dies durch erfaßte Ereignisse oder durch Auslösung einer bestimmten Aktivität der Vorrichtung ausgelöst wird. Zum Beispiel können Temperaturmeßgrößen täglich zu vorgegebenen Zeitpunkten gesammelt und mit einem zugeordneten Zeitstempel gespeichert werden. Gleichzeitig können auch andere physiologische Meßgrößen gesammelt und einer Temperaturmeßgröße zugeordnet werden, einschließlich Meßgrößen der Herzfrequenz, Atemfrequenz, Atemminutenvolumen oder Körperaktivität. Eine Temperaturmessung kann auch durch eine andere Sensoraktivität ausgelöst werden, wie etwa dann, wenn eine gemessene Belastungsgrad-Meßgröße einen vorgegebenen Grenzwert erreicht, oder bei Ermittlung eines vorgegebenen Herzrhythmus. - Eine Verwendung periodischer Temperaturmessungen besteht darin, eine Tendenz aus den Meßgrößen zu berechnen, die Temperaturveränderungen über einen vorgegebenen Zeitraum angibt. Die Vorrichtung kann auch dafür programmiert werden, die Tendenzverfolgung für eine Kombination aus Herzfrequenz, Beschleunigungssensormessungen, Atemfrequenz, Temperatur oder anderen derartigen Eingangsgrößen zu ermöglichen. Neben der Änderung, welche Eingangsgrößen einer Tendenzverfolgung zu unterziehen sind, kann auch die Tendenzverfolgungsrate (zum Beispiel schnell/langsam) selektiv variiert werden, und jede der Tendenz-Eingangsgrößen könnte mit einer unabhängigen Rate abgetastet werden. Zum Beispiel könnte die Herzfrequenz einmal alle 16 Sekunden abgetastet werden, während die Temperatur nur einmal alle 15 Minuten abgetastet wird. Die schnelle Tendenzverfolgungsrate für die Temperatur könnte einmal alle 15 Minuten betragen, und die langsame Tendenzverfolgungsrate für die Temperatur könnte einmal pro Stunde betragen. Diese Tendenzverfolgungsdaten könnten dann abhängig von der Tendenzverfolgungsrate in täglichen oder wöchentlichen Intervallen aus der Vorrichtung ausgelesen werden. Eine weitere Option besteht darin, Tendenzverfolgungsinformation um irgendeinen kritischen Zeitpunkt herum zusammenzutragen. Zum Beispiel könnten Tendenzverfolgungsdaten nur um Herz-Ereignisse herum oder um durch den Patienten aktivierte Zeitpunkte herum zusammengetragen werden. Auch wenn keine Tendenzverfolgung programmiert ist, kann die Basaltemperatur dennoch täglich aufgezeichnet werden. Dies kann durchgeführt werden, indem die Temperatur zur Ruhezeit gemessen wird (zum Beispiel 3 Uhr morgens) oder nachdem die Aktivität des Patienten auf einem Minimum ist (zum Beispiel 2 Stunden am unteren Grenzwert der Herzfrequenz). Diese Basaltemperaturdaten könnten für die letzten 30 Tage oder einen anderen vorgegebenen Zeitraum aufbewahrt werden.
- Temperatursensoren können mit der Zeit aufgrund von Bauteildrift oder solcher Dinge wie Funkelrauschen driften. Wenn beispielsweise ein Taktgeber erstmals kalibriert wird, zeigt er möglicherweise 98,8 °F als 98,7 °F an, und im Laufe der Zeit ändert sich der Fehler. Im Laufe der Lebensdauer des Produkts könnte der Fehler immerhin einige Grad betragen. Solange der Fehler bekannt ist, kann er von der angegebenen Messgröße subtrahiert werden, um die tatsächliche Temperatur herauszufinden. Ein automatisches Verfahren dafür besteht darin, die beständige Durchschnittstemperatur des menschlichen Körpers auszunutzen. Wenn beispielsweise eine Woche lang die gemessene Durchschnittstemperatur 97,0 °F betragt, könnte angenommen werden, dass der Fehlerterm –1,8 Grad betragt. Alle Temperaturmessgrößen für den Zeitraum können dann um 1,8 Grad erhöht werden. Der Temperatursensor kann auch kalibriert werden, indem die Vorrichtung mit einer tatsächlichen Temperatur programmiert wird, wenn sie mit anderen Mitteln gemessen wird.
- Temperaturdaten, die wie oben beschrieben gesammelt werden, können über die Telemetrik-Datenübertragungsstrecke an eine externe Programmiereinrichtung übertragen werden. Nachdem die Temperaturdaten übertragen worden sind, können sie weiterverarbeitet und grafisch dargestellt werden. Die Weiterverarbeitung könnte jegliches von folgendem einschließen: Regulieren der Temperaturdaten, um den Driftfehler in der Messgröße zu berücksichtigen (das heißt Autokalibrierung), Vergleichen der Temperaturdaten mit anderen vorigen Daten, um Tendenzen zu bestimmen, Kombinieren der Temperaturdaten mit der Aktivität der Vorrichtung oder mit anderen Sensoren und Platten der Temperatur über einen Tageszyklus oder einen Monatszyklus.
- Der Temperatursensor
50 kann entweder in eine intravenöse Anschlussleitung integriert sein oder sich in einem Gehäuse für den Sensor befinden. Der Sensor kann von jeder geeigneten Art sein, wie etwa ein Thermistor, ein Widerstands-Temperaturdetektor oder ein Thermoelement. Eine spezielle Ausführungsform einer Temperaturerfassungsschaltung, die in das Gehäuse der Vorrichtung integriert ist, nutzt den zur absoluten Temperatur proportionalen (PTAT-)Strom, der normalerweise durch die Elektronik der Vorrichtung erzeugt wird. Ein PTAT-Strom wird normalerweise verwendet, um mit einer Bandlücken-Referenzspannungsschaltung eine Referenzspannung zu erzeugen, stellt aber auch eine bequeme Möglichkeit zur Messung der Temperatur der Vorrichtung dar. Außer wenn durch die Vorrichtung Wärme erzeugt wird, steht die Temperatur der Vorrichtung mit der Körpertemperatur im Gleichgewicht, so dass der PTAT-Strom mit der Körpertemperatur schwankt.2 ist ein Blockschaltbild einer möglichen Implementierung eines solchen Temperatursensors. Eine PTAT-Stromquelle100 versorgt einen Oszillator101 , der ein Taktsignal mit einer Frequenz erzeugt, die dem PTAT-Strom proportional ist Ein Zähler102 vergleicht die Oszillator-Taktfrequenz mit einer stabilen Zeitbasis, wie sie etwa durch einen Kristalloszillator103 erzeugt werden könnte. Die Daten aus dem Zähler102 sind dann eine zur Temperatur proportionale Zahl, die durch eine Schaltung104 verarbeitet wird und die zu einer externen Programmieranzeige106 übertragen werden kann. Wie oben beschrieben wurde, können die Temperaturdaten auch mit Signalen von anderen Sensoren105 verarbeitet werden. - Den Temperatursensor in das Gehäuse der Vorrichtung zu integrieren bedeutet, daß der Sensor einer Erwärmung unterliegt, die zum Beispiel durch starke Ströme bewirkt wird, wenn die Vorrichtung eine Schocktherapie verabreicht oder die zur Verabreichung der Schocktherapie verwendeten Elektrolytkondensatoren reformiert. Es kann daher verboten sein, während solcher Aktivitäten oder innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters danach Temperaturmeßgrößen zu sammeln. Alternativ können solche Temperaturmeßgrößen entsprechend gekennzeichnet werden.
- Einen Temperatursensor in das Gehäuse der Vorrichtung zu integrieren, ermöglicht außerdem die Überwachung von Temperaturen vor der Implantation, wie etwa dann, wenn die Vorrichtung für lange Zeiträume gelagert wird. Während der Lagerung der Vorrichtung kann die Temperatur zum Beispiel einmal pro Stunde gemessen werden, wobei immer dann ein Alarm-Flag gesetzt wird, wenn die Temperatur die Grenzen der sicheren Lagerungstemperatur verläßt Das Flag kann immer dann gemeldet werden, wenn die Vorrichtung abgefragt wird. Die minimale und maximale Lagerungstemperatur können ebenfalls protokolliert werden. Die Vorrichtung kann auch dafür konfiguriert werden, einen Alarm auszugeben, wenn die aktuelle Temperatur der Vorrichtung nicht innerhalb der Grenzen der sicheren Betriebstemperatur liegt. Dies kann passieren, weil die Grenzen der Lagerungstemperatur weiter auseinander liegen als die Grenzen der Betriebstemperatur. Wenn die Vorrichtung zum Beispiel aus einer sehr kalten Umgebung (wie etwa Außentemperatur im Winter) hereingebracht worden ist und nicht genug Zeit zum Erwärmen bekommen hat, könnte die Vorrichtung außerhalb der Grenzen der Betriebstemperatur, aber immer noch innerhalb der Grenzen der sicheren Lagerung sein.
- Bin weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Art und Weise, in der die Temperaturdaten dargestellt werden, was sowohl den erforderlichen Speicherplatz als auch die Übertragungsbandbreite beeinflußt. Ein Verfahren zur Kompression des Speicherplatzes und der Übertragungsbandbreite von Temperaturdaten besteht darin, einen festen Versatz anzunehmen oder ein nichtlineares Kompressionsprinzip zu verwenden. Wenn zum Beispiel eine lineare 8-Bit-Skala verwendet wird, um Temperaturdaten zu speichern, dann könnte die Skala von 0 bis 127,5 °F mit einer Auflösung von 0,5 Grad reichen, was eine zu grobe Auflösung ist. Bei einer Auflösung von 0,1 Grad wäre der Temperaturbereich nur 0,0 bis 25,5 °F, was zu niedrig ist. Wenn ein Versatz um 90 Grad verwendet würde, wäre der Temperaturbereich 90,0 bis 115,5 °F mit einer Auflösung von 0,1 Grad. Das bedeutet, daß die 8-Bit-Zahl die Differenz zwischen 90 °F und der tatsächlichen Temperaturablesung darstellt (zum Beispiel würde eine Temperatur von 98 °F als 180 dargestellt werden, so daß 90 + 180/10 = 98). Dies würde eine gute Temperaturauflösung über einen begrenzten Wertebereich ergeben. Der Wertebereich und die Auflösung könnten für die Aufzeichnung unterschiedlicher Arten von Information reguliert werden (zum Beispiel –40 Grad Versatz, 1 Grad Auflösung als grober Temperaturbereich). Ein Beispiel für einen nichtlinearen Wertebereich wäre die Verwendung einer anderen Auflösung abhängig von der Temperatur. Zum Beispiel könnten Temperaturen zwischen –40 und 90 °F und zwischen 116 und 178 °F Auflösungen von 2 Grad haben, und Temperaturen zwischen 90 und 116 °F könnten Auflösungen von 0,2 Grad haben.
- Obwohl die Erfindung in Verbindung mit der vorangegangenen spezifischen Ausführungsform beschrieben worden ist, werden für den Fachmann viele Alternativen, Varianten und Modifikationen deutlich. Es ist beabsichtigt, daß solche Alternativen, Varianten und Modifikationen im Schutzbereich der folgenden beigefügten Ansprüche liegen.
Claims (17)
- Medizinische Vorrichtung, die für eine Implantation in einen Patienten geeignet ist, umfassend: einen Temperatursensor (
50 ) zur Temperaturmessung im Körper des Patienten; eine Abtastschaltungsanordnung und einen Analog-Digital-Umsetzer zum Abtasten und Digitalisieren von Temperaturmessgrößen; und eine Steuereinrichtung zum Sammeln und Speichern von Temperaturmessgrößen; wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, den Temperatursensor (50 ) zu kalibrieren, indem Sensormessgrößen um einen Betrag reguliert werden, der gleich der Differenz zwischen der durchschnittlichen Temperaturmessgröße und einer Nenntemperatur ist, von der angenommen wird, dass der Körper des Patienten sie beibehält. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung ferner dafür konfiguriert ist, Temperaturmessgrößen tageweise als vorgegebene Zeiten mit einem zugeordneten Zeitstempel zu speichern.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung ferner dafür konfiguriert ist, Temperaturmessgrößen in vorgegebenen Intervallen zu speichern und eine Tendenz aus den Messgrößen zu berechnen, wobei Temperaturänderungen über eine vorgegebene Zeitperiode angezeigt werden.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend: einen Erfassungskanal zur Erfassung von elektrischer Herzaktivität, und wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, eine Herzfrequenz zu messen und eine Temperaturmessgröße einer gleichzeitig gemessenen Herzfrequenz zuzuordnen.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend: einen Belastungsgradsensor (
90 ) zur Messung eines Belastungsgrads, und wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, eine Temperaturmessgröße einem gleichzeitig gemessenen Belastungsgrad zuzuordnen. - Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei der Belastungsgradsensor am einer Gruppe gewählt ist, die am einem Atemminutenvolumensensor, einem Atemfrequenzsensor und einem Körperaktivitätssensor besteht.
- Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, eine Temperaturmessung auszulösen, wenn eine gemessene Belastungsgrad-Messgröße einen vorgegebenen Grenzwert erreicht.
- Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, bestimmte Herzrhythmen zu detektieren und bei Detektion eines vorgegebenen Herzrhythmus eine Temperaturmessung auszulösen.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung dafür konfiguriert ist, die Temperaturdaten mit einer variablen Auflösung in Abhängigkeit von der Temperatur zu speichern.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend: ein Gehäuse für die Vorrichtung, und wobei sich der Temperatursensor in dem Gehäuse befindet.
- Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der Temperatursensor eine zur absoluten Temperatur proportionale Stromquelle nutzt, um ein Temperatursignal zu erzeugen.
- Verfahren zum Betreiben einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung, die folgenden Schritte umfassend: Messen einer Temperatur im Körper eines Patienten mit einem Temperatursensor (
50 ); Abtasten, Digitalisieren, Sammeln und Speichern von Temperaturmessgrößen; Berechnen einer durchschnittlichen Temperaturmessgröße aus den gespeicherten Messgrößen; und Kalibrieren des Temperatursensors, indem Sensormessgrößen um einen Betrag reguliert werden, der gleich der Differenz zwischen einer durchschnittlichen Temperaturmessgröße und einer Nenntemperatur ist, von der angenommen wird, dass der Körper des Patienten sie beibehält. - Verfahren nach Anspruch 12, ferner den folgenden Schritt umfassend: Speichern von Temperaturmessgrößen tageweise als vorgegebene Zeiten mit einem zugeordneten Zeitstempel.
- Verfahren nach Anspruch 12, ferner die folgenden Schritte umfassend: Speichern von Temperaturmessgrößen in vorgegebenen Intervallen und Berechnen einer Tendenz aus den Messgrößen, wobei Temperaturänderungen über eine vorgegebene Zeitperiode angezeigt werden.
- Verfahren nach Anspruch 12, ferner die folgenden Schritte umfassend: Erfassen von elektrischer Herzaktivität, Messen einer Herzfrequenz und Zuordnen einer Temperaturmessgröße zu einer gleichzeitig gemessenen Herzfrequenz.
- Verfahren nach Anspruch 12, ferner den folgenden Schritt umfassend: Übertragen von Temperaturmessgrößen an eine externe Programmiereinrichtung.
- Verfahren nach Anspruch 12, ferner den folgenden Schritt umfassend: Messen eines Belastungsgrads und Zuordnen einer Temperaturmessgröße zu einem gleichzeitig gemessenen Belastungsgrad.
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