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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tintenzufuhranordnung zur Versorgung
eines Druckers mit Tinte. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere
eine Tintenkanalverteilerbalkenstruktur zur Versorgung eines tragbaren,
seitenbreiten Tintenstrahldruckkopfchips mit Tinte. Es versteht
sich jedoch, dass die Erfindung nicht auf diese spezifische Anwendung
beschränkt
ist und auch bei anderen Druckertypen und Konfigurationen sowie
bei nicht tragbaren Druckern zum Einsatz kommen kann.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei
einem tragbaren System zur Steuerung des Tintenflusses zu einem
Tintenstrahldruckkopf muss dafür
gesorgt werden, dass der Druckkopf, auch wenn er infolge seiner
Tragbarkeit in Bewegung gesetzt wird, weiterhin funktioniert und
Tinte erhält.
Zu den Beispielen für
tragbare Systeme gehören
die vor Kurzem von der vorliegenden Anmelderin eingereichten PCT-Anmeldungen
Nr. PCT/AU98/00550 und Nr. PCT/AU98/00549.
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Bei
Einsatz in einem Kamerasystem mit eingebautem Drucker sind zum Beispiel
Vorkehrungen zur ordnungsgemäßen Funktion
und zum ordnungsgemäßen Tintenfluss
bei Bewegung des tragbaren Kamerasystems wünschenswert. Außerdem soll
ein derartiges System so preisgünstig
und effizient wie möglich
zur Verfügung
gestellt werden. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Kamera
während
des Druckens auf tragbare Art und Weise benutzt wird.
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WO00/28379 beschreibt eine
Tintenzufuhreinheit für
ein Mobiltelefon mit Tintenstrahldrucker. Die Tintenzufuhreinheit
weist eine Tintenkammer mit Ablenkwänden auf.
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AUFGABE DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Tintenzufuhranordnung zur Versorgung der Druckanordnung eines
tragbaren Druckers mit Tinte, die einen oder mehrere Nachteile des Standes
der Technik überwindet
oder vermindert oder wenigstens eine brauchbare Alternative hierzu
darstellt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein tragbarer Tintenstrahldrucker
nach Anspruch 1 vorgesehen; in einem zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist eine Tintenzufuhreinheit nach Anspruch 10 vorgesehen.
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Die
Tintendruckanordnung liegt vorzugsweise in Form eines Druckkopfes
vor, der direkt mit einer Tintenzufuhranordnung in Form einer Tintenzufuhreinheit
mit einem Tintenverteilerbalken in Verbindung steht, der Tinte über eine
Vielzahl von Auslässen
an entsprechende Tintenzufuhrdurchlässe am Druckkopf liefert.
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In
der bevorzugten Form ist der Druckkopf ein länglicher seitenbreiter Druckkopfchip
und sind die Ablenkwände
in der Tintenzufuhr so konfiguriert, dass sie die Beschleunigung
der Tinte entlang der Längsrichtung des
Druckkopfes und der zugehörigen
Tintenzufuhreinheit reduzieren. Die Tintenzufuhreinheit weist vorzugsweise
eine Reihe von Vorratskammern für
verschiedenfarbige Tinten auf.
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Die
Tintenvorratskammer(n) besteht (bestehen) vorzugsweise aus zwei
oder mehr miteinander verbundenen formwerkzeuggeformten Komponenten.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden beispielsweise anhand der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben; von diesen zeigen:
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1 ein
Schema einer einzelnen Tintendüse
bzw. Tintenstrahldüse
in Ruhestellung;
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2 ein
Schema einer einzelnen Tintendüse
in Abschussstellung;
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3 ein
Schema einer einzelnen Tintendüse
in Nachfüllstellung;
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4 einen
zweischichtigen Kühlprozess;
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5 einen
einschichtigen Kühlprozess;
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6 eine
Draufsicht auf eine gefluchtete Düse;
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7 eine
Schnittansicht einer ausgerichteten Düse;
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8 eine
Draufsicht auf eine ausgerichteten Düse;
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9 eine
Schnittansicht einer ausgerichteten Düse;
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10 eine
Schnittansicht eines Prozesses beim Aufbau einer Tintendüse;
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11 eine
Schnittansicht eines Prozesses beim Aufbau einer Tintendüse nach
chemisch-mechanischer
Planarisierung;
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12 die
bei der bevorzugten Ausführungsform
beim Vorwärmen
der Tinte zur Anwendung kommenden Schritte;
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13 den
normalen Drucktaktzyklus;
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14 die
Nutzung eines Vorwärmzyklus;
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15 ein
Schaubild einer wahrscheinlichen Betriebstemperatur des Druckkopfes;
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16 ein
Schaubild einer wahrscheinlichen Betriebstemperatur des Druckkopfes;
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17 eine
Form des Ansteuerns eines Druckkopfes zum Vorwärmen;
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18 eine Schnittansicht eines Teils eines Wafers,
auf dem eine Tintendüsenstruktur
gebildet werden soll;
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19 die Maske für
n-Wannenbearbeitung (N-well processing);
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20 eine Schnittansicht eines Teils des Wafers
nach n-Wannenbearbeitung;
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21 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach n-Wannenbearbeitung;
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22 die aktive Kanalmaske;
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23 eine Schnittansicht des Feldoxids;
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24 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach dem Aufbringen von Feldoxid;
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25 die Polymaske;
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26 eine Schnittansicht des aufgebrachten Poly;
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27 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach dem Aufbringen von Poly;
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28 die n+-Maske;
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29 eine Schnittansicht des n+-Implantats;
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30 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach n+-Implantation;
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31 die p+-Maske;
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32 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des p+-Implantats;
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33 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach p+-Implantation;
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34 die Kontaktmaske;
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35 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens von ILD 1 und des Ätzens von Kontaktlöchern (contact
vias);
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36 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach dem Aufbringen von ILD 1 und dem Ätzen von Kontaktlöchern;
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37 die Maske für
Metall 1;
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38 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens der Metall 1-Schicht;
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39 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen von Metall 1;
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40 die Maske für
Kontaktlöcher
1;
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41 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens von ILD 2 und des Ätzens von Kontaktlöchern;
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42 die Maske für
Metall 2;
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43 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens der Metall 2-Schicht;
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44 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen von Metall 2;
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45 die Maske für
Kontaktlöcher
2;
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46 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens von ILD 3 und des Ätzens von Kontaktlöchern;
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47 die Maske für
Metall 3;
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48 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens der Metall 3-Schicht;
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49 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen von Metall 3;
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50 die Maske für
Kontaktlöcher
3;
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51 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens von Passivierungsoxid und Nitrid und des Ätzens von
Löchern;
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52 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen von Passivierungsoxid und Nitrid und nach dem Ätzen von
Löchern;
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53 die Heizungsmaske;
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54 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens der Titannitridschicht der Heizung;
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55 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen der Titannitridschicht der Heizung;
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56 die Maske für
Aktor/Biegekompensator;
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57 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens des Aktorglases und des Biegekompensator-Titannitrids
nach dem Ätzen;
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58 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen und Ätzen
der Aktorglas- und Biegekompensator-Titannitrid-Schichten;
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59 die Düsenmaske;
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60 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
Wirkung des Aufbringens der Opferschicht und des Ätzens der
Düsen;
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61 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach Aufbringen und anfänglichem Ätzen der
Opferschicht;
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62 die Düsenkammermaske;
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63 eine Schnittansicht der geätzten Kammern in der Opferschicht;
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64 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach weiterem Ätzen
der Opferschicht;
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65 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
aufgebrachten Schicht der Düsenkammerwände;
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66 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach weiterem Aufbringen der Düsenkammerwände;
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67 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung des
Prozesses der Bildung von selbst ausgerichteten Düsen durch
chemisch-mechanische Planarisierung (Chemical Mechanical Planarization
(CMP));
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68 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach der CMP der Düsenkammerwände;
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69 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der
auf einem unbeschichteten Wafer montierten Düse;
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70 die Maske für
Abätzen
des Einlasses;
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71 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung des
Abätzens
der Opferschichten;
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72 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Einzeldüse
nach dem Abätzen der
Opferschichten;
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73 eine teilweise entlang einer anderen Schnittlinie
geschnittene perspektivische Seitenansicht einer Einzeldüse nach
dem Abätzen
der Opferschichten;
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74 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung einer
mit Tinte gefüllten
Düse;
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75 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Tinte ausstoßenden Einzeldüse;
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76 ein Schema der Steuerlogik für eine Einzeldüse;
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77 eine CMOS-Realisierung der Steuerlogik für eine Einzeldüse;
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78 eine Legende oder einen Schlüssel zu
den diversen Schichten, die bei der beschriebenen CMOS/MEMS-Realisierung
zur Anwendung kommen;
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79 die CMOS-Ebenen bis zur Polyebene;
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80 die CMOS-Ebenen bis zur Ebene Metall 1;
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81 die CMOS-Ebenen bis zur Ebene Metall 2;
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82 die CMOS-Ebenen bis zur Ebene Metall 3;
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83 die CMOS- und MEMS-Ebenen bis zur MEMS-Heizungsebene;
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84 die Aktorschutzebene;
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85 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht eines Teils eines Tintenstrahlkopfes;
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86 eine vergrößerte teilweise
geschnittene perspektivische Seitenansicht eines Teils eines Tintenstrahlkopfes;
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87 eine Anzahl von Schichten, die beim Aufbau
einer Serie von Aktoren gebildet werden;
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88 einen Teil der Rückseite eines Wafers mit den
Tintenzufuhrkanälen
durch dem Wafer;
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89 die Anordnung der Segmente in einem Druckkopf;
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90 ein Schema eines nach Abschussfolge numerierten
Einzelelements;
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91 ein Schema eines nach logischer Folge numerierten
Einzelelements;
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92 ein Schema eines Einzeldreierblocks mit einem
Element einer jeden Tintenfarbe;
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93 ein Schema einer Einzelelementgruppe mit 10
Dreierblöcken;
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94 ein Schema des Verhältnisses zwischen Segmenten,
Abschussgruppen und Dreierblöcken;
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95 das Takten für AEnable und BEnable in einem
typischen Druckzyklus;
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96 eine aufgelöste
perspektivische Ansicht des Einbaus eines Druckkopfes in eine Tintenkanal-Stützstruktur
nach einer Ausführungsform
der Erfindung;
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97 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht der Tintenkanal-Stützstruktur
nach einer Ausführungsform
der Erfindung;
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98 eine teilweise geschnittene perspektivische
Seitenansicht einer Druckwalze, eines Druckkopfes und einer Platte;
und
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99 eine perspektivische Seitenansicht einer Druckwalze,
eines Druckkopfes und einer Platte;
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100 eine perspektivische Seitenansicht einer Druckwalze,
eines Druckkopfes und einer Platte in Explosionsdarstellung;
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101 eine vergrößerte perspektivische
Teilansicht zur Veranschaulichung des Anbringen eines Druckkopfes
an einen in 96 und 97 gezeigten
Tintenkanalverteilerbalken;
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102 eine geöffnete
Vorderansicht der Außenseite
der in 97 gezeigten automatisch foliengebondeten
Films; und
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103 die Rückseite
der geöffneten
in 102 gezeigten automatisch foliengebondeten
Films.
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Beschreibung von bevorzugten
und anderen Ausführungsformen
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Die
bevorzugte Ausführungsform
ist ein modularer monolithischer 1600-dpi-Druckkopf, der für Einbau in
verschiedenartige seitenbreite Drucker und in Kamerasysteme mit
Sofortdruck auf Anforderung geeignet ist. Der Druckkopf wird mittels
der Technologie der mikroelektromechanischen Systeme (Micro-Electro-Mechanical-Systems
(MEMS)) hergestellt, ein Begriff, der sich auf im Mikronmaßstab gebaute
mechanische Systeme bezieht, wobei gewöhnlich eine für die Herstellung
von integrierten Schaltungen entwickelte Technologie zur Anwendung
kommt.
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Da
ein seitenbreiter 1600-dpi-A4-Drucker von Fotoqualität mehr als
50 000 Düsen
erfordert, ist im Interesse der Kostensenkung die Integration der
Steuerelektronik auf dem selben Chip wie der Druckkopf unerlässlich.
Mittels Integration kann die Anzahl der Außenanschlüsse an den Druckkopf von 50
000 auf rund 100 reduziert werden. Zur Bereitstellung der Steuerelektronik
integriert die bevorzugte Ausführungsform CMOS-Logik
und Treibertransistoren auf dem selben Wafer wie die MEMS-Düsen. MEMS
hat anderen Herstellungsverfahren gegenüber einige wichtige Vorteile
aufzuweisen:
mechanische Bauelemente können mit Abmessungen und mit
einer Genauigkeit im Mikronmaßstab
gebaut werden;
Millionen von mechanischen Bauelementen können gleichzeitig
auf ein und demselben Siliziumwafer hergestellt werden; und
die
mechanischen Bauelemente können
Elektronik enthalten.
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Der
im vorliegenden Text verwendete Begriff „Druckkopf IJ46" bezieht sich auf
gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hergestellte Druckköpfe.
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Funktionsprinzip
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Die
bevorzugte Ausführungsform
basiert auf dem Einsatz eines wärmebetätigten Hebelarms
zum Ausstoßen
der Tinte. Die Düsenkammer,
aus der die Tinte ausgestoßen
wird, weist einen dünnen
Düsenrand
auf, auf dem sich ein Meniskus bildet. Ein Düsenrand wird unter Anwendung
eines selbstausrichtenden Auftragmechanismus gebildet. Die bevorzugte
Ausführungsform
weist auch das vorteilhafte Merkmal eines Überflutungsschutzrandes rund
um die Tintenausstoßdüse auf.
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Die
Funktionsprinzipien des Tintenstrahldruckkopfes der bevorzugten
Ausführungsform
werden im Folgenden anfänglich
unter Bezugnahme auf 1 bis 3 erklärt. 1 zeigt
eine einzelne Düsenanordnung 1 mit
einer Düsenkammer 2,
die über
einen Tintenzufuhrkanal 3 so versorgt wird, dass sich rund
um einen Düsenrand 5 ein
Meniskus 4 bildet. Ein vorgesehener thermischer Aktormechanismus 6 weist
ein Endpaddel 7 auf, das eine runde Form haben kann. Das
Paddel 7 steht mit einem Aktorarm 8 in Verbindung,
der schwenkbar an einer Säule 9 montiert
ist. Der Aktorarm 8 enthält zwei Schichten 10, 11 aus
einem leitfähigen
Material hoher Steifheit, wie zum Beispiel Titannitrid. Die untere
Schicht 10 bildet einen mit der Säule 9 verschalteten leitenden
Stromkreis und weist in der Nähe
der Endsäule 9 einen
dünneren
Abschnitt auf. Wenn also ein Strom durch die untere Schicht 10 fließt, wird
diese im Bereich neben der Säule 9 erwärmt. Ohne
diese Erwärmung sind
die beiden Schichten 10, 11 im Zustand des thermischen
Gleichgewichts. Die Erwärmung
der unteren Schicht 10 veranlasst den Aktormechanismus 6 im
Ganzen zum Aufwärtsbiegen,
so dass das Paddel 7, wie in 2 gezeigt,
rasch nach oben fährt.
Diese rasche Aufwärtsbewegung
erhöht
den Druck rund um den Düsenrand 5,
wodurch der Meniskus 4 allgemein gedehnt wird, während Tinte
aus der Kammer fließt.
Daraufhin wird die Stromzuleitung zur unteren Schicht 10 unterbrochen,
und der Aktorarm 6 beginnt sich, wie in 3 gezeigt, wieder
in Ruhestellung zu begeben. Die Folge ist eine Abwärtsbewegung
des Paddels 7. Diese führt
ihrerseits zu einem allgemeinen Zurücksaugen der Tinte um die Düse 5.
Das Vorwärtsmoment
der Tinte außerhalb
der Düse
führt zusammen
mit dem Rückwärtsmoment
der Düse
innerhalb der Düsenkammer
zur Bildung eines Tropfens 14 infolge der Verengung und
des Bruchs des Meniskus 4. Danach wird infolge der Oberflächenspannung
des Meniskus 4 Tinte aus dem Tintenzufuhrkanal 3 in
die Düsenkammer 2 gesaugt.
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Die
Wirkungsweise der bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich durch
eine Reihe von wichtigen Merkmalen aus. Das erste davon ist der
oben erwähnte
Ausgleich der Schichten 10, 11. Der Einsatz einer zweiten
Schicht 11 macht die thermische Wirkung des Aktorelements 6 effizienter.
Außerdem
sorgt die zweischichtige Funktion dafür, dass thermische Spannungen
nach dem Abkühlen
bei der Herstellung nicht zum Problem werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit
der Ablösung
während
der Fertigung reduziert wird. Das wird in 4 und 5 veranschaulicht. 4 zeigt
den Prozess des Abkühlens
eines thermischen Aktorarms mit zwei ausgeglichenen Materialschichten 20, 21,
die eine mittlere Materialschicht 22 umgeben. Der Kühlvorgang beeinflusst
die beiden Schichten 20, 21 gleich stark, woraus
sich eine stabile Konfiguration ergibt. 5 zeigt einen
thermischen Aktorarm mit nur einer leitenden Schicht 20.
Beim Abkühlen
nach der Herstellung biegt sich die obere Schicht 20 relativ
zur mittleren Schicht 22. Das verursacht wahrscheinlich
Probleme infolge der Instabilität
der fertigen Anordnung und infolge von Dickeunterschieden in den
diversen Schichten, die ein unterschiedliches Maß an Biegung zur Folge haben.
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Die
mit Bezugnahme auf 1 bis 3 beschriebene
Anordnung umfasst ferner einen Rand 25 (1),
der das Ausbreiten des Tintenstrahls verhindert und so gebaut ist,
dass er einen Graben 26 rund um den Düsenrand 5 bildet.
Außerhalb
des Düsenrandes 5 fließende Tinte
wird ggf. im Graben 26 rund um den Rand aufgefangen und
kann daher nicht über
die Oberfläche
des Tintenstrahldruckkopfes fließen und dessen Funktion beeinträchtigen.
Diese Anordnung ist in 11 deutlich zu sehen.
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Der
Düsenrand 5 und
der das Ausbreiten der Tinte verhindernde Rand 25 werden
außerdem
unter Anwendung eines einzigartigen chemisch-mechanischen Planarisierungsverfahrens
gebildet. Diese Anordnung wird durch 6 bis 9 verständlich.
Im Idealfall ist der Rand einer Tintenausstoßdüse, wie bei 30 in 6 gezeigt,
ganz symmetrisch in der Form. Zur Zeit des Tintenausstoßes ist
ein dünner
und höchst
regelmäßiger Rand
erwünscht. 7 zeigt
zum Beispiel den Ausstoß eines
Tropfens aus einem Rand während
des Verengungs- und Bruchvorgangs. Dieser Verengungs- und Bruchvorgang
ist hochempfindlich, da komplexe chaotische Kräfte zur Wirkung kommen. Sollte
der Düsenrand
mittels normaler Lithografie gebildet werden, kann seine Regelmäßigkeit
oder Symmetrie wahrscheinlich nur innerhalb eines gewissen Bereichs
gewährleistet
werden, der dem zur Anwendung kommenden Lithografieverfahren entspricht.
Das kann die bei 35 in 8 gezeigten
Unterschiede in der Randform ergeben. Diese haben, wie bei 35 in 8 gezeigt,
einen asymmetrischen Rand 35 zur Folge. Das verursacht
wahrscheinlich bei der Bildung eines Tröpfchens Probleme. Das Problem
ist in 9 veranschaulicht, wo der Meniskus 36 an
der Oberfläche 37 entlang
kriecht, wo sich der Rand zu einer größeren Breite ausbaucht. Der
ausgestoßene
Tropfen weist also wahrscheinlich eine stärker schwankende Ausstoßrichtung
auf.
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Dieses
Problem wird bei der bevorzugten Ausführungsform durch ein selbstausrichtendes
chemisch-mechanisches Planarisierungsverfahren (Chemical Mechanical
Planarization (CMP)) gelöst.
Das in 10 in vereinfachter Form dargestellte
Verfahren wird im Folgenden besprochen. 10 zeigt
ein Siliziumsubstrat 40, auf das eine erste Opferschicht
(sacrificial layer) 41 und eine dünne Düsenschicht 42, die übertrieben
dargestellt sind, aufgebracht werden. Die Opferschicht wird zuerst
aufgebracht und so geätzt,
dass sie einen „Rohling" für die Düsenschicht 42 bildet,
die konform auf alle Oberflächen
aufgebracht wird. In einem alternativen Herstellungsverfahren kann
auf die Düsenschicht 42 eine
weitere Opferschicht aufgebracht werden.
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Darauf
folgt der kritische Schritt der chemisch-mechanischen Planarisierung
der Düsenschicht
und der Opferschichten bis zu einer ersten Ebene, z.B. 44.
Das chemisch-mechanische
Planarisierungsverfahren dient effektiv zum „Abschneiden" der Oberschichten bis
zu Ebene 44. Aus diesem konformen Aufbringen entsteht ein
regelmäßiger Rand.
Das Ergebnis der chemisch-mechanischen Planarisierung ist in 11 zu
sehen.
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Die
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen wendet sich jetzt
einem vorzugsweise bei einem Druckkopf IJ46 zum Einsatz kommenden
Vorwärmschritt
für den
Tintenstrahl zu.
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Vorwärmen der Tinte
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
kommt ein Tintenvorwärmschritt
zur Anwendung, um die Temperatur der Druckkopfanordnung in einen
vorgegebenen Bereich zu bringen. Die dabei zum Einsatz kommenden
Schritte sind bei 101 in 12 zu
sehen. Bei 102 wird anfänglich
die Einleitung eines Druckvorgangs entschieden. Vor Beginn des Druckens
wird die aktuelle Temperatur des Druckkopfes ermittelt, um zu bestimmen, ob
sie oberhalb einer vorgegebenen Schwelle liegt. Wenn die Heiztemperatur
zu niedrig ist, kommt ein Vorwärmzyklus 104 zur
Wirkung, der den Druckkopf durch Erwärmen des thermischen Aktuators
bzw. Betätigungsmechanismus über eine
vorgegebene Betriebstemperatur hinaus erwärmt. Bei Erreichen einer vorgegebenen
Temperatur beginnt der normale Druckzyklus 105.
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Der
Einsatz des Vorwärmschrittes 104 führt zu einer
allgemeinen Verringerung von möglichen Schwankungen
in Faktoren, wie zum Beispiel Viskosität etc., wodurch ein engerer
Betriebsbereich für
das Bauelement ermöglicht
und beim Ausstoßen
der Tinte weniger Wärmeenergie
benötigt
wird.
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Der
Vorwärmschritt
kann verschiedene Formen annehmen. Wo die Tinte von einem thermischen
Biegeelement ausgestoßen
wird, würde
dieses, wie in 13 gezeigt, eine Reihe von Taktimpulsen
erhalten, wobei der Tintenausstoß Taktimpulse 110 einer
vorgegebenen Breite erfordert, um genug Energie zum Ausstoßen zu liefern.
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Wenn
die Möglichkeit
des Vorwärmens
erwünscht
ist, kann dieses, wie in 14 gezeigt,
durch eine Reihe von kürzeren
Impulsen, z.B. 111, ausgelöst werden, die zwar dem Druckkopf
Wärmeenergie
bereitstellen, aber nicht das Ausstoßen der Tinte aus der Tintenausstoßdüse veranlassen.
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16 ist
ein Beispiel eines Schaubildes der Temperatur des Druckkopfes während des
Druckens. Angenommen, dass der Druckkopf längere Zeit nicht in Betrieb
war, hat er anfänglich
Umgebungstemperatur 115. Wenn gedruckt werden soll, wird
ein Vorwärmschritt
(104 in 12) durchgeführt, so dass die Temperatur,
wie bei 116 gezeigt, auf eine Betriebstemperatur T2 bei 117 ansteigt,
wonach der Druck beginnen kann und die Temperatur den gegebenen
Anforderungen gemäß variieren
darf.
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Als
Alternative kann die Temperatur des Druckkopfes, wie in 16 gezeigt,
ständig
so überwacht werden,
dass bei Unterschreiten eines Schwellenwertes, z.B. 120,
eine Reihe von Vorwärmzyklen
in den Druckprozess eingebracht wird, um die Temperatur über eine
vorgegebene Schwelle hinaus auf 121 zu erhöhen.
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Angenommen,
dass die Eigenschaften der Tinte im Wesentlichen denen von Wasser
gleichen, kann der Vorwärmschritt
aus den erheblichen Viskositätsschwankungen
der Tinte mit der Temperatur Nutzen ziehen. Es können natürlich auch andere Betriebsfaktoren
einen Einfluss ausüben,
und die Stabilisierung auf einen engeren Temperaturbereich hat eine
vorteilhafte Wirkung. Da sich die Viskosität mit der Temperatur ändert, versteht
es sich, dass das Ausmaß der
Erwärmung über die
Umgebungstemperatur hinaus von der Umgebungstemperatur selbst und
von der Gleichgewichtstemperatur des Druckkopfes während des
Betriebs abhängt.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, kann daher das Ausmaß des Vorwärmens der
gemessenen Umgebungstemperatur angepasst werden.
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17 zeigt
ein einfaches Funktionsschema mit einem Druckkopf 130,
der eine eingebaute Reihe von Temperaturfühlern aufweist, die an eine
Temperaturbestimmungseinheit 131 zur Bestimmung der aktuellen Temperatur
angeschlossen sind; diese sendet ihrerseits ein Signal an einen
Tintenausstoßantrieb 132,
das bestimmt, ob in einem spezifischen Stadium Vorwärmen erforderlich
ist. Bei den Temperaturfühlern
auf dem Chip (Druckkopf) kann es sich um einfache MEMS-Temperaturfühler handeln,
deren Aufbau dem Fachmann bekannt ist.
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Herstellungsverfahren
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Die
Herstellung eines Bauelements IJ46 kann sich aus einer Kombination
von normaler CMOS-Bearbeitung und MEMS-Nachbearbeitung zusammensetzen.
Im Idealfall kommen bei der MEMS-Stufe keine Werkstoffe zur Anwendung,
die nicht bereits bei der CMOS-Bearbeitung
gängig
sind. Die einzigen MEMS-Werkstoffe in der bevorzugten Ausführungsform
sind PECVD-Glas, gesputtertes TiN und ein Opferwerkstoff (etwa Polyimid,
PSG, PBSG, Aluminium oder Sonstiges). Das ideale Verfahren zur Montage
von entsprechenden Steuerschaltungen zwischen den Düsen ohne
Vergrößern der
Chipfläche
ist ein 0,5-Mikron-Einpoly-3-Metall-CMOS-Verfahren mit Aluminiummetallisierung.
Es kann jedoch auch ein fortschrittlicheres Verfahren zur Anwendung
kommen. Mögliche
Alternativen sind NMOS-, bipolare, BiCMOS- und sonstige Verfahren.
CMOS wird lediglich angesichts seiner vorwiegenden Anwendung in
der Industrie und der großen
verfügbaren CMOS-Fertigungskapazität empfohlen.
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Für einen
100-mm-Fotodruckkopf, der mit dem Farbmodell des CMY-Prozesses arbeitet,
implementiert CMOS eine einfache Schaltung mit 19 200 Stufen Schieberegister,
19 200 Bits Übertragungsregister,
19 200 Freigabegates und 19 200 Treibertransistoren. Dazu kommen
einige Taktpuffer und Freigabedecoder. Die Taktfrequenz eines Fotodruckkopfes
beträgt
nur 3,8 MHz, und ein 30 Seiten pro Minute druckender A4-Druckkopf
hat nur 14 MHz, so dass die CMOS-Leistung nicht kritisch ist. Der
CMOS-Prozess einschließlich
der Passivierung und des Öffnens
der Bondinseln ist abgeschlossen, bevor der MEMS-Prozess beginnt.
Die CMOS-Bearbeitung kann also in einer normalen CMOS-Fertigungsanlage
erfolgen, während
die MEMS-Bearbeitung in einer separaten Anlage erfolgt.
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Gründe für die Prozessauswahl
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Der
Fachmann im Bereich Fertigung von MEMS-Bauelementen ist sich der
Tatsache bewusst, dass für
die Herstellung eines Druckkopfes IJ46 zahlreiche verschiedene Prozessabläufe zur
Wahl stehen. Der hier beschriebene Prozessablauf basiert auf einem „gattungsgemäßen" 0,5-Mikron n-Wannen-CMOS-Prozess (gezeichnet)
mit einer Polyschicht und drei Metallschichten. Die unten stehende
Tabelle führt
die Gründe
für einige
der Entscheidungen im Rahmen dieses „Nennprozesses" auf, um die Bestimmung
der Auswirkungen von etwa gewählten
Alternativen zu erleichtern.
Nennprozess | Grund |
CMOS | Allgemeine
Verfügbarkeit |
0,5
Mikron oder weniger | 0,5
Mikron zum Anbringen der Steuerelektronik unter den Aktoren erforderlich |
0,5
Mikron oder mehr | Vollamortisierte
Fertigung, niedrige Kosten |
n-Wanne | Leistung
eines n-Kanals wichtiger als p-Kanal-Transistoren |
6-Zoll-Wafer | Praktisches
Minimum für
monolithische 4-Zoll-Druckküpfe |
1
Polysiliziumschicht | 2
Polyschichten nicht benötigt,
da Niederstrom-Anschlussfähigkeit
gering ist |
3
Metallschichten | Für Hochstrom
- der Großteil
von Metall 3 liefert auch Opferstrukturen |
Aluminiummetallisier
ung | Niedrige
Kosten, Standard für
0,5-Mikron-Prozesse (Kupfer kann effizienter sein) |
Zusammenfassung der Masken
Maske
Nr. | Maske | Vermerke | Typ | Struktur | Fluchten mit | Krit.
Ab messung |
1 | n-Wanne | | CMOS
1 | Hell | Flach | 4 μm |
2 | Aktiv | Einschl.
Düsenkammer | CMOS
2 | Dunkel | n-Wanne | 1 μm |
3 | Poly | | CMOS
3 | Dunkel | Aktiv | 0,5 μm |
4 | N+ | | CMOS
4 | Dunkel | Poly | 4 μm |
5 | P+ | | CMOS
4 | Hell | Poly | 4 μm |
6 | Kontakt | Einschl.
Düsenkammer | CMOS
5 | Hell | Poly | 0,5 μm |
7 | Metall | | CMOS
6 | Dunkel | Kontakt | 0,6 μm |
8 | Kontaktloch
1 | Einschl.
Düsenkammer | CMOS
7 | Hell | Metall
1 | 0,6 μm |
9 | Metall
2 | Einschl.
Opferaluminium | CMOS
8 | Dunkel | Kontaktloch
1 | 0,6 μm |
10 | Kontaktloch
2 | Einschl.
Düsenkammer | CMOS
9 | Hell | Metall
2 | 0,6 μm |
11 | Metall
3 | Einschl.
Opferaluminium | CMOS
10 | Dunkel | Poly | 1 μm |
12 | Kontaktloch
3 | Deckschicht,
aber 0,6-μm
kritische Abmessung | CMOS
11 | Hell | Poly | 0,6 μm |
13 | Heizung | | MEMS
1 | Dunkel | Poly | 0,6 μm |
14 | Aktor | | MEMS
2 | Dunkel | Heizung | 1 μm |
15 | Düse | Für CMP-Steuerung | MEMS
3 | Dunkel | Poly | 2 μm |
16 | Kammer | | MEMS
4 | Dunkel | Düse | 2 μm |
17 | Einlass | Tiefe
Siliziumätzung
auf Rückseite | MEMS
5 | Hell | Poly | 4 μm |
-
Beispiel eines Prozessablaufs (einschl.
CMOS-Schritte)
-
Es
können
zwar zahlreiche CMOS- und andere Prozesse zur Anwendung kommen,
aber die vorliegende Prozessbeschreibung ist mit einem Beispiel
eines CMOS-Prozesses kombiniert und soll zeigen, wo MEMS-Merkmale
in die CMOS-Maske integriert werden und wo der CMOS-Prozess angesichts
von geringen Leistungsanforderungen vereinfacht werden kann.
-
Die
unten beschriebenen Prozessschritte bilden einen Teil des „gattungsgemäßen" 0,5-Mikron-CMOS-Prozesses
IP3M.
- 1. Wie 18 zeigt,
beginnt der Prozess mit einem normalen 6-Zoll-p-Wafer <100> (ein 8-zoll-Wafer
kann ebenfalls verwendet werden und würde den Primärertrag
erheblich steigern).
- 2. Die n-Wannen(n-well)-Transistorteile 210 aus 20 werden unter Anwendung der n-Wannenmaske aus 19 implantiert.
- 3. Durch Aufwachsen einer dünnen
Schicht SiO2 und Aufbringen von Si3N4 wird eine harte
Feldoxidmaske gebildet.
- 4. Das Nitrid und das Oxid werden mittels der aktiven Maske
aus 22 geätzt. Die Maske hat Übermaß für den Vogelkopf
des LOCOS-Verfahrens. Der Bereich der Düsenkammer ist in dieser Maske
enthalten, da Feldoxid von der Düsenkammer
ausgeschlossen ist. Das Ergebnis ist eine Reihe 212 von
in 23 gezeigten Oxidbereichen.
- 5. Der Kanalstop wird mittels der n-Wannenmaske mit negativem
Resist oder mittels eines Komplements der n-Wannenmaske implantiert.
- 6. Die vom CMOS-Prozess vorgeschriebenen Kanalstops werden ggf.
implantiert.
- 7. Unter Anwendung von LOCOS wird 0,5 Mikron Feldoxid aufgewachsen.
- 8. Die Schwellenspannung des n/p-Transistors wird nach Bedarf
eingestellt. Je nach den Kennlinien des CMOS-Prozesses können sich
die Schwelleneinstellungen erübrigen.
Das ist der niedrigen Betriebsfrequenz von 3,8 MHz zu verdanken,
und die Qualität
der p-Bauelemente ist nicht kritisch. Die Schwelle des n-Transistors
ist wichtiger, da der Einschaltwiderstand des n-Kanal-Treibertransistors
einen bedeutenden Einfluss auf die Effizienz und den Stromverbrauch
beim Drucken hat.
- 9. Das Gateoxid wird aufgewachsen.
- 10. 0,3 Mikron Poly werden aufgebracht und mittels der in 25 gezeigten Polymaske so strukturiert, dass die
in 26 gezeigten Polyteile 214 gebildet werden.
- 11. n+, wie z.B. bei 216 in 29 gezeigt,
wird mittels der in 28 gezeigten n+-Maske implantiert.
Technische Drainprozesse, wie z.B. LDD sollten sich erübrigen,
da die Leistung der Transistoren nicht kritisch ist.
- 12. p+ wird, wie bei 218 in 32 gezeigt,
mittels eines Komplements der in 31 gezeigten
n+-Maske oder mittels der n+-Maske mit negativem Resist implantiert.
Der Bereich der Düsenkammer
wird n+- oder p+-dotiert, je nachdem, ob er in der n+-Maske enthalten ist
oder nicht. Die Dotierung dieses Siliziumbereichs ist nicht relevant,
da er nachträglich
geätzt
wird, und beim empfohlenen STS ASE-Ätzverfahren
wird kein Bor als Ätzstop
eingesetzt.
- 13. 0,6 Mikron PECVD TEOS-Glas werden wie z.B. bei 220 in 35 zur Bildung von ILD 1 aufgebracht.
- 14. Die Kontaktschnitte werden mittels der Kontaktmaske aus 34 geätzt.
Der Düsenbereich
wird als einzelner großer
Kontaktbereich behandelt und keinen typischen Entwurfskontrollen
unterzogen. Dieser Bereich wird daher aus der Entwurfsregelprüfung ausgeschlossen.
- 15. 0,6 Mikron Aluminium werden zur Bildung von Metall 1 aufgebracht.
- 16. Das Aluminium wird mittels der Maske für Metall 1 aus 37 so geätzt,
dass Metallbereiche wie z.B. 224 in 38 gebildet
werden. Der Metallbereich der Düsen
wird mit Metall 1, z.B. 225, bedeckt. Dabei handelt es
sich um Opferaluminium 225, das im Rahmen der MEMS-Folge
geätzt
wird. Metall 1 in der Düse ist
nicht unerlässlich,
trägt jedoch
zur Reduktion der Stufe im verengten Bereich des Hebelarmes des
Aktors bei.
- 17. 0,7 Mikron PECVD TEOS-Glas werden wie z.B. bei 228 in 41 zur Bildung von ILD 2-Bereichen aufgebracht.
- 18. Die Kontaktschnitte werden mittels der Maske für Kontaktlöcher 1 aus 40 geätzt.
- Der Düsenbereich
wird als einzelner großer
Kontaktbereich behandelt und ebenfalls keiner Entwurfsregelprüfung DRC
unterzogen.
- 19. 0,6 Mikron Aluminium werden zur Bildung von Metall 2 aufgebracht.
- 20. Das Aluminium wird mittels der Maske für Metall 2 aus 42 so geätzt,
dass Metallbereiche wie z.B. 230 in 43 gebildet
werden. Der Düsenbereich 231 wird
2 bedeckt. Dabei handelt es sich umganz mit Metall Opferaluminium,
das im Rahmen der MEMS-Folge geätzt
wird. Metall 2 in der Düse
ist nicht unerlässlich,
trägt jedoch
zur Reduktion der Stufe im verengten Bereich des Hebelarmes des
Aktors bei. Opfermetall 2 kommt auch bei einem anderen Aspekt der
Fluidsteuerung zur Anwendung. Im verengten Bereich 233 der
Düsenkammer
ist ein relativ großes
Rechteck Metall 2 vorgesehen. Dieses steht mit dem Opfermetall 3
in Verbindung und wird daher beim MEMS-Ätzen des Opferaluminiums ebenfalls
entfernt. Das hinterschneidet den unteren Rand des Eintritts der
Düsenkammer
für den
Aktor (aus ILD 3 gebildet). Der Hinterschnitt vergrößert den
Winkel der Fluidsteuerfläche
um 90 Grad und steigert daher die Fähigkeit des Randes, das flächige Ausbreiten
der Tinte zu verhindern.
- 21. 0,7 Mikron PECVD TEOS-Glas werden zur Bildung von ILD 3
aufgebracht.
- 22. Die Kontaktschnitte werden mittels der Maske für Kontaktlöcher 2 aus 45 so geätzt,
dass Teile, wie z.B. die bei 236 in 46 gezeigten,
zurückbleiben.
Wie auch die Düsenkammer
werden die Fluidsteuerränder
in ILD 3 gebildet. Sie werden ebenfalls keiner Entwurfsregelprüfung DRC
unterzogen.
- 23. 1.0 Mikron Aluminium werden zur Bildung von Metall 3 aufgebracht.
- 24. Das Aluminium wird mittels der Maske für Metall 3 aus 47 so geätzt,
dass Metallbereiche wie z.B. 238 in 48 zurückbleiben.
Der Großteil
des Metalls 3, z.B. 239, ist eine Opferschicht zum Trennen
des Aktors und Paddels von der Chipoberfläche. Metall 3 dient auch zum
Verteilen von V+ über
den Chip. Der Düsenbereich
ist ganz mit Metall 3, z.B. 240, bedeckt. Dabei handelt
es sich um Opferaluminium, das im Rahmen der MEMS-Folge geätzt wird.
Metall 3 in der Düse
ist nicht unerlässlich,
trägt jedoch
zur Reduktion der Stufe im verengten Bereich des Hebelarmes des
Aktors bei.
- 25. 0,5 Mikron PECVD TEOS-Glas werden zur Bildung der Glasbeschichtung
aufgebracht.
- 26. 0,5 Mikron Si3N4 werden
zur Bildung der Passivierungsschicht aufgebracht.
- 27. Die Passivierungsschicht und die Beschichtung werden mittels
der Maske für
Kontaktlöcher
3 aus 50 so geätzt, dass die in 51 gezeigte Anordnung gebildet wird. Diese Maske
hat einen Zugang 242 zur Opferschicht aus Metall 3 sowie
Kontaktlöcher,
z.B. 243, zum Heizungsaktor. Anstelle der normalerweise
gelockerten Lithografie, die beim Öffnen der Bondinseln zur Anwendung
kommt, hat die Lithografie bei diesem Schritt eine kritische Abmessung
von 0,6 Mikron (für
die Kontaktlöcher
der Heizung). Das ist der einzige Schritt, der sich vom normalen
CMOS-Prozess unterscheidet. Je nach der Anordnung der Fertigungsanlage
und den Transportanforderungen kann er entweder den letzten Schritt
des CMOS-Prozesses oder den ersten Schritt des MEMS-Prozesses bilden.
- 28. Wafersonde. In diesem Stadium kann der Großteil der
Funktionalität
des Chips, aber nicht die ganze Funktionalität bestimmt werden. Wenn in
diesem Stadium eine vollständigere
Prüfung
erforderlich ist, kann auf dem Chip eine aktive Blindlast für jeden
Treibertransistor vorgesehen werden. Die Einbuße an Chipfläche ist
nur geringfügig,
und dieses Vorgehen ermöglicht
die vollständige
Prüfung
der CMOS-Schaltung.
- 29. Die Wafer werden aus der CMOS-Anlage zur MEMS-Anlage gebracht.
Diese kann in der selben Fertigungsanlage oder in einiger Entfernung
angeordnet sein.
- 30. 0,9 Mikron von mit Magnetron gesputtertem TiN werden aufgebracht.
Die Spannung beträgt
-65 V, die Stromstärke
des Magnetrons 7,5A, der Druck des Argongases 0,3 Pa und die Temperatur
300°C. Daraus ergeben
sich ein Wärmeausdehnungskoeffizient
von 9,4 × 10-6/°C
und ein E-Modul (Young's
modulus) von 600 GPa (Thin Solid Films 270 S. 266, 1995), die Schlüsseleigenschaften
für Dünnschichten
sind.
- 31. Das TiN wird mittels der Heizungsmaske aus 53 geätzt.
Diese Maske definiert das Heizelement, den Paddelarm und das Paddel. 54 zeigt einen schmalen Spalt 247 zwischen
der Heizung und der TiN-Schicht des Paddels und des Paddelarms.
Dieser verhindert eine elektrische Verbindung zwischen Heizung und
Tinte sowie mögliche
Elektrolyseprobleme. Dieser Schritt erfordert Genauigkeit im Submikronbereich,
wenn die Heizungskennlinien über
den ganzen Wafer gleichförmig
sein sollen. Das ist der Hauptgrund, warum die Heizung nicht gleichzeitig
mit den anderen Aktorschichten geätzt wird. Die kritische Abmessung
CD für
die Heizungsmaske beträgt
0,5 Mikron. Die Überdeckungsgenauigkeit
beträgt
+/- 0,1 Mikron. Die Bondinseln werden ebenfalls mit dieser TiN-Schicht
bedeckt. Das verhindert ihr Wegätzen
beim Ätzen
des Opferaluminiums. Es verhindert auch die Korrosion der Bondinseln
aus Aluminium während
des Betriebs. TiN ist ein ausgezeichneter Korrosionsschutz für Aluminium.
Der spezifische Widerstand von TiN ist so niedrig, dass er bezüglich des
Widerstandes der Bondinseln keine Probleme verursacht.
- 32. 2 Mikron PECVD-Glas werden aufgebracht. Zur Minimierung
der Eigenspannungen im Glas erfolgt das vorzugsweise bei einer Temperatur
von rund 350°C
bis 400°C.
Thermische Spannungen könnten
durch eine niedrigere Temperatur reduziert werden, aber thermische
Spannungen sind an sich vorteilhaft, da das Glas zwischen zwei Schichten
TiN liegt. Die dreischichtige Anordnung TiN/Glas/TiN verhindert
durch thermische Spannung verursachtes Biegen und setzt das Glas
unter konstante Druckspannung, was die Effzienz des Aktors steigert.
- 33. 0,9 Mikron von mit Magnetron gesputtertem TiN werden aufgebracht.
Diese Schicht verhindert Biegen infolge der unterschiedlichen thermischen
Spannung der unteren TiN- und der Glasschicht und verhindert auch
das Einrollen des aus dem Opfermaterial freigegebenen Paddels. Diese
Schicht wird gemäß den selben
Kennlinien aufgebracht wie die erste TiN-Schicht.
- 34. TiN und Glas werden mittels der Aktormaske aus 56 dem anisotropen Plasmaätzen unterzogen. Diese Maske
definiert den Aktor und das Paddel. Die kritische Abmessung CD für die Aktormaske
beträgt 1
Mikron, die Überdeckungsgenauigkeit
+/- 0,1 Mikron. Die Ergebnisse des Ätzprozesses sind in 57 zu sehen, in welcher die Glasschicht 250 zwischen
zwei TiN-Schichten 248, 251 liegt.
- 35. Jetzt kann die elektrische Prüfung des Wafers erfolgen. Alle
CMOS-Prüfungen
und die Funktionalitäts- und
Widerstandsprüfungen
können
an der Wafersonde ausgeführt
werden.
- 36. 15 Mikron Opfermaterial werden aufgebracht. In dieser Hinsicht
stehen viele verschiedene Materialien zur Wahl. Unerlässlich sind
nur die Möglichkeit
des Aufbringens einer 15-Mikron-Schicht ohne unzulässiges Verzerren
des Wafers und eine hohe Ätzempfindlichkeit
gegen PECVD-Glas und TiN. Zu den möglichen Materialien gehören Phosphorsilikatglas
(PSG), Borphosphorsilikatglas (BPSG) sowie Polymere wie Polyimid
und Aluminium. Erforderlich ist entweder eine gute Übereinstimmung
des Wärmeausdehnungskoefizients
mit Silizium (BPSG mit der richtigen Dotierung, gefülltes Polyimid)
oder ein niedriger E-Modul (Aluminium). Dieses Beispiel verwendet
BPSG. Spannung ist die wichtigste Frage angesichts der extremen Schichtdicke.
BPSG hat normalerweise einen weit unter Silizium liegenden Wärmeausdehnungskoeffizienten,
woraus sich erhebliche Druckspannungen ergeben. Der CTE von BPSG
lässt sich
jedoch durch Variieren der Zusammensetzung gut an den von Silizium
anpassen. Da das BPSG eine Opferschicht ist, sind die elektrischen
Eigenschaften nicht relevant, und es können Zusammensetzungen zur
Anwendung kommen, die sonst nicht für ein CMOS-Dielektrikum geeignet
waren. Niedrige Dichte, hohe Porosität und hoher Wassergehalt sind
vorteilhaft, da sie bei Einsatz einer wasserfreien HF-Ätzung die Ätzempfindlichkeit
selektiv gegenüber
PECVD-Glas erhöhen.
- 37. Die Opferschicht wird mittels der Düsenmaske nach der Definition
von 59 so auf eine Tiefe von 2 Mikron
geätzt,
dass die im Schnitt in 60 gezeigte
Struktur 254 gebildet wird. Die Maske aus 59 definiert alle Bereiche, wo eine später aufgebrachte
Deckschicht durch chemisch-mechanische Planarisierung entfernt werden
soll. Das umfasst die Düsen
selbst sowie diverse andere Fluidsteuereinrichtungen. Die kritische
Abmessung CD für
die Düsenmaske
beträgt
2 Mikron, die Überdeckungsgenauigkeit
+/- 0,5 Mikron.
- 38. Die Opferschicht wird mittels der Kammermaske aus 62 dem anisotropen Plasmaätzen bis zur CMOS-Passivierungsschicht
unterzogen. Diese Maske definiert die Düsenkammer und die Aktorabdeckung
einschließlich
der in 63 gezeigten Schlitze 255.
Die kritische Abmessung CD für
die Kammermaske beträgt
2 Mikron, die Überdeckungsgenauigkeit
+/- 0,2 Mikron.
- 39. 0,5 Mikron von ziemlich konformem Deckmaterial 257 aus 65 werden ausgebracht. Die elektrischen Eigenschaften
dieses Materials sind irrelevant, und es kann ein Leiter, ein Isolator
oder ein Halbleiter sein. Das Material muss chemisch inert und fest
sein, gegenüber
dem Opfermaterial sehr selektiv auf Ätzen reagieren, für chemisch-mechanische
Planarisierung CMP und für
konformes Aufbringen bei Temperaturen unter 500°C geeignet sein. Zu den geeigneten
Materialien gehören
PECVD-Glas, MOCVD TiN, ECR CVD TiN, PECVD Si3N4 und viele andere. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
kommt PECVD TEOS-Glas zur Anwendung. Bei Einsatz von BPSG als Opfermaterial
und wasserfreiem HF als Opferätzmittel
muss dieses einen sehr niedrigen Wassergehalt haben, um eine Ätzselektivität des BPSG
gegenüber
TEOS-Glas von 1000:1 zu erreichen. Die konforme Deckschicht 257 bildet
eine Schutzhülle
um die Betriebsteile des thermischen Biegeaktors, erlaubt aber dessen
Bewegung innerhalb der Hülle.
- 40. Der Wafer wird mittels chemisch-mechanischer Planarisierung
aus 67 auf eine Tiefe von 1 Mikron planarisiert.
Bei der chemisch-mechanischen Planarisierung ist eine Genauigkeit
von +/- 0,5 Mikron über die
Waferoberfläche
einzuhalten. Die Einsenkung des Opfermaterials ist nicht relevant.
Das öffnet
die Düsen 259 und
die Fluidsteuerbereiche, z.B. 260. Einer der Schlüsselfaktoren
bei der Wahl des Opfermaterials ist die Steifheit der Opferschicht
im Verhältnis
zu den Düsenkammerstrukturen
bei der chemisch-mechanischen Planarisierung CMP.
- 41. Der Druckkopfwafer wird umgekehrt und die Oberseite wird
sicher an einem in 69 gezeigten oxidierten unbeschichteten
Siliziumwafer 262 mit oxidierter Oberfläche 263 befestigt.
Hierzu kann Leim 265 verwendet werden. Diese Wafer 262 können recycled
werden.
- 42. Der Druckkopfwafer wird mittels Schleifen der Rückseite
(oder Ätzen)
auf 300 Mikron verdünnt
und poliert. Dieses Verdünnen
des Wafers reduziert die Dauer des späteren Tiefätzens des Siliziums von rund
5 Stunden auf rund 2,3 Stunden. Die Genauigkeit des Tiefätzens wird
ebenfalls verbessert, und die Dicke der Hartmaske wird auf 2,5 Mikron
reduziert. Zur Verkürzung
der Ätzdauer
und zur Verbesserung der Leistung des Druckkopfes könnten die
Wafer weiter verdünnt
werden. Begrenzt wird die Waferdicke durch die Zerbrechlichkeit
des Druckkopfes nach dem Ätzen
des Opfer-BPSG.
- 43. Eine SiO2-Hartmaske (2,5 Mikron
PECVD-Glas) wird auf die Rückseite
des Wafers aufgebracht und mittels der Einlassmaske aus 67 strukturiert. Die Hartmaske aus 67 dient zum späteren Tiefätzen des Siliziums auf eine
Tiefe von 315 Mikron mit einer Selektivität der Hartmaske von 150:1.
Diese Maske definiert die Tinteneinlässe, die durch den Wafer geätzt werden.
Die kritische Abmessung CD für
die Einlassmaske beträgt
4 Mikron, die Überdeckungsgenauigkeit
+/- 2 Mikron. Die Einlassmaske hat beidseitig 5,25 Mikron Untermaß für einen
einspringenden Ätzwinkel
von 91 Grad über
eine Ätztiefe
von 300 Mikron. Bei der Lithografie für diesen Schritt kommt anstelle
eines Steppers ein Maskenjustierer zum Einsatz. Justiert wird nach
Strukturen auf der Vorderseite des Wafers. Für die Justierung der Vorder- und Rückseitenstrukturen
stehen diverse Geräte
zur Verfügung.
- 44. Daraufhin wird die Rückseite
des Wafers durch die zuvor aufgebrachte Hartmaske ganz durchätzt (z.B. mittels
einer ASE Advanced Silicion Etcher von Surface Technology Systems).
Die STS ASE kann hochgenaue Löcher
mit einem Seitenverhältnis
von 30:1 und Seitenwänden
von 90 Grad durch den Wafer ätzen. In
diesem Fall gilt ein einspringender Seitenwandwinkel von 91 Grad
als Nennwert. Ein einspringender Winkel wird deshalb gewählt, weil
die ASE mit einem leicht einspringenden Winkel mehr leistet und
bei gegebener Genauigkeit schneller ätzt. Einspringendes Ätzen kann
außerdem
durch Untermaß der
Maskenlöcher
kompensiert werden. Nicht einspringende Ätzwinkel lassen sich nicht
so leicht kompensieren, da die Maskenlöcher ineinander übergehen
würden.
Bei diesem Ätzvorgang
wird der Wafer vorzugsweise auch zersägt. Das Endergebnis einschließlich der
abgeätzten
Tintenkanalteile 264 ist in 69 zu
sehen.
- 45. Das gesamte freiliegende Aluminium wird geätzt. Aluminium
dient in allen drei Schichten an gewissen Stellen als Opferschicht.
- 46. Das gesamte Opfermaterial wird geätzt. Dabei werden die Düsenkammern
frei, und das Ergebnis ist in 71 zu
sehen. Bei Verwendung von BPSG als Opfermaterial kann dieses ohne Ätzen der
CMOS-Glasschichten oder des Aktorglases entfernt werden. Dabei kann
eine Selektivität
von 1000:1 gegenüber
nicht dotiertem Glas, wie z.B. TEOS, erzielt werden, und zwar bei
Einsatz von wasserfreiem HF bei 1500 sccm in einer N2-Atmosphäre bei 60°C (L. Chang
et al., „Anhydrous
HF etch reduces processing steps for DRAM capacitors", Solid State Technology,
Band 41 Nr. 5, S. 71-76,
1998). Die Aktoren werden frei und die Chips werden durch diesen Ätzvorgang
voneinander und vom urbeschichteten Wafer getrennt. Wenn anstelle
von BPSG Aluminium als Opferschicht verwendet wird, wird dessen
Entfernen mit dem vorhergehenden Schritt kombiniert, und der vorliegende
Schritt entfällt.
- 47. Die losen Druckköpfe
werden mittels Vakuumsonde aufgenommen und am Gehäuse angebracht.
Dabei ist Vorsicht geboten, da die nicht verpackten Druckköpfe zerbrechlich
sind. Die Vorderseite des Wafers ist besonders zerbrechlich und
darf nicht berührt
werden. Dieser Prozess sollte manuell ablaufen, da er sich nicht
leicht automatisieren lässt.
Das Gehäuse
ist ein kundenspezifisches Spritzgussgehäuse mit Tintenkanälen zur
Zufuhr von Tinte der richtigen Farbe zu den Tinteneinlässen auf
der Rückseite
des Druckkopfes. Das Gehäuse
stützt
den Druckkopf außerdem
mechanisch ab. Es ist spezifisch so ausgelegt, dass es den Chip
unter minimale Spannung setzt und diese Spannung gleichmäßig über die
Länge des
Gehäuses
verteilt. Der Druckkopf wird mit einem entsprechenden Dichtmittel
wie z.B. Silikon in das Gehäuse
geklebt.
- 48. Am Druckkopfchip werden die Außenanschlüsse hergestellt. Für eine Verbindung
in flacher Bauform mit minimaler Unterbrechung des Luftstroms kann
automatisiertes Folienbonden (Tape automated bonding) (TAB)) verwendet
werden. Bei ausreichendem Abstand zwischen Drucker und Papier während des
Betriebs kann auch Drahtbonden zum Einsatz kommen. Alle Bondinseln
(bond pads) sind an einem 100mm-Rand des Chips angeordnet. Insgesamt
sind 504 Bondinseln in 8 Gruppen zu je 63 vorgesehen (der Chip wird unter
Anwendung von 8 aneinander gereihten Stepperschritten hergestellt).
Die Bondinseln sind jeweils 100 Mikron × 100 Mikron groß, und die
Teilung beträgt
200 Mikron. 256 der Bondinseln bilden Strom- und Masseanschlüsse für die Aktoren,
da der Spitzenstrom bei 3 V 6,58 A beträgt. Der ganze Druckkopf hat insgesamt
40 Signalverbindungen (24 Daten und 16 Steuerung), die zum Großteil über einen
Bus mit den acht identischen Teilen des Druckknopfes verbunden sind.
- 49. Die Vorderseite des Druckknopfes wird hydrophob gemacht.
Zu diesem Zweck können
50 oder mehr nm Polytetrafluorethylen (PTFE) im Vakuum aufgedampft
werden. Es stehen jedoch auch andere Möglichkeiten zur Wahl. Da das
Fluid zur Gänze
von den in den vorhergehenden Schritten gebildeten mechanischen
Höckern
gesteuert wird, ist die hydrophobe Schicht „Sonderausstattung" zur Vermeidung des
Ausbreitens der Tinte auf der Oberfläche, falls der Druckkopf verstaubt
werden sollte.
- 50. Schließlich
werden die Druckköpfe
in die Buchsen gesteckt. Diese liefern Strom, Daten und Tinte. Die Tinte
füllt den
Druckkopf mittels Kapillarwirkung. Der fertige Druckkopf wird mit
Tinte aufgefüllt
und geprüft. 74 veranschaulicht das Einfüllen der Tinte 268 in
die Düsenkammer.
-
Prozessparameter für die vorliegende
beispielhafte Implementierung
-
Die
zur Anwendung kommenden CMOS-Prozessparameter können an einen beliebigen CMOS-Prozess
mit Abmessungen von 0,5 Mikron oder besser angepasst werden. Die
MEMS-Prozessparameter dürfen nicht über die
unten aufgeführten
Toleranzen hinaus verändert
werden. Einige dieser Parameter beeinflussen die Aktorleistung und
die Fluidik, während
das Verhältnis
bei anderen weniger klar ist. Die Waferverdünnungsstufe beeinflusst zum
Beispiel die Kosten und Genauigkeit des Tiefätzens des Siliziums, die Dicke
der rückseitigen
Hartmaske und die Abmessungen der zugehörigen Tintenkanäle aus Kunststoff.
Die folgenden Prozessparameter werden empfohlen:
Parameter | Typ | Min. | Nenn | Max. | Einheit | Tol. |
Spezifischer Widerstand
des Wafers | CMOS | 15 | 20 | 25 | Ω cm | ±25% |
Waferdicke | CMOS | 600 | 650 | 700 | Mikron | ±8% |
Tiefe des n-Wannenübergangs | CMOS | 2 | 2,5 | 3 | Mikron | ±20% |
Tiefe des n+-Übergangs | CMOS | 0,15 | 0,2 | 0,25 | Mikron | ±25% |
Tiefe des p+-Übergangs | CMOS | 0,15 | 0,2 | 0,25 | Mikron | ±25% |
Dicke des Feldoxids | CMOS | 0,45 | 0,5 | 0,55 | Mikron | ±10% |
Dicke des Gateoxids | CMOS | 12 | 13 | 14 | Mikron | ±7% |
Polydicke | CMOS | 0,27 | 0,3 | 0,33 | Mikron | ±10% |
Dicke ILD 1 (PECVD-Glas) | CMOS | 0,5 | 0,6 | 0,7 | Mikron | ±16% |
Dicke Metall 1 (Aluminium) | CMOS | 0,55 | 0,6 | 0,65 | Mikron | ±8% |
Dicke ILD 2 (PECVD-Glas) | CMOS | 0,6 | 0,7 | 0,8 | Mikron | ±14% |
Dicke Metall 2 (Aluminium) | CMOS | 0,55 | 0,6 | 0,65 | Mikron | ±8% |
Dicke ILD 3 (PECVD-Glas) | CMOS | 0,6 | 0,7 | 0,8 | Mikron | ±14% |
Dicke Metall 3 (Aluminium) | CMOS | 0,9 | 1,0 | 1,1 | Mikron | ±10% |
Deckschicht (PECVD-Glas) | CMOS | 0,4 | 0,5 | 0,6 | Mikron | ±20% |
Passivierung (Si3N4) | CMOS | 0,4 | 0,5 | 0,6 | Mikron | ±20% |
Dicke der Heizung (TiN) | MEMS | 0,85 | 0,9 | 0,95 | Mikron | ±5% |
Dicke des Aktors (PECVD-Glas) | MEMS | 1,9 | 2,0 | 2,1 | Mikron | ±5% |
Dicke des Biegekompensators (TiN) | MEMS | 0,85 | 0,9 | 0,95 | Mikron | ±5% |
Dicke der Opferschicht
(entspanntes BPSG) | MEMS | 13,5 | 15 | 16,5 | Mikron | ±10% |
Düsenätzung (BPSG) | MEMS | 1,6 | 2,0 | 2,4 | Mikron | ±20% |
Düsenkammer und Abdeckung (PECVD-Glas) | MEMS | 0,3 | 0,5 | 0,7 | Mikron | ±40% |
Tiefe der chemisch-mechanischen
Passivierung CMP der Düse | MEMS | 0,7 | 1 | 1,3 | Mikron | ±30% |
Waferverdünnung (Hinterschleifen
+ Polieren) | MEMS | 295 | 300 | 305 | Mikron | ±1,6% |
Abätzen der Hartmaske (SiO2) | MEMS | 2,25 | 2,5 | 2,75 | Mikron | ±10% |
STS ASE Hinterätzung (Stopp
bei Aluminium) | MEMS | 305 | 325 | 345 | Mikron | ±6% |
-
Steuerlogik
-
76 zeigt die zugehörige Steuerlogik für eine einzelne
Tintenstrahldüse.
Die Steuerlogik 280 dient im Bedarfsfall zur Aktivierung
des Heizelements 281. Die Steuerlogik 280 weist
ein Schieberegister 282, ein Übertragungsregister 283 und
ein Abschusssteuergate 284 auf. Die Grundfunktion besteht
im Schieben von Daten von einem Schieberegister 282 zum
nächsten,
bis sie an der richtigen Stelle sind. Daraufhin werden die Daten
nach Aktivierung eines Übertragungsfreigabesignals 286 zu
einem Übertragungsregister 283 übertragen.
Die Daten werden im Übertragungsregister 283 gespeichert,
und nachfolgend aktiviert ein Steuersignal 289 für die Abschussphase
ein Gate 284 zur Ausgabe eines Heizpulses zum Heizen eines
Elements 281.
-
Da
alle Steuerschaltungen der bevorzugten Implementierung in einer
CMOS-Schicht realisiert sind, wird im Folgenden eine geeignete Form
der CMOS-Realisierung der Steuerschaltung beschrieben. 77 ist ein Blockdiagramm der zugehörigen CMOS-Schaltung.
Zuerst nimmt ein Schieberegister 282 eine invertierte Dateneingabe
auf und hält
sie unter der Steuerung der Schiebetaktsignale 291, 292.
Die Dateneingabe 290 wird an das nächste Schieberegister ausgegeben 294 und
von einem Übertragungsregister 283 unter
der Steuerung der Übertragungsfreigabesignale 296, 297 ebenfalls
gehalten. Das Freigabegate 284 wird unter der Steuerung
des Freigabesignals 299 so aktiviert, dass es einen Leistungstransistor 300 ansteuert,
der die Widerstandsheizung des Widerstandes 281 ermöglicht.
Das Schieberegister 282, das Übertragungsregister 283 und
das Freigabegate 284 und deren Funktionalität sind CMOS-Standardelemente,
die dem Fachmann auf dem Gebiet der CMOS-Schaltungskonstruktion bekannt sind.
-
Replikateinheiten
-
Der
Tintenstrahldruckkopf kann aus einer großen Zahl von Replikatzellen
bestehen, die jeweils grundsätzlich
gleich gebaut sind. Diese Konstruktion wird im Folgenden besprochen.
-
78 zeigt zunächst
einen allgemeinen Schlüssel
oder eine Legende zu den diversen im Folgenden beschriebenen Materialschichten.
-
79 zeigt die Einheitszelle 305 auf einem
1-Mikron-Raster 306. Die Einheitszelle 305 wird
vielmals kopiert und repliziert, und 79 zeigt
die Diffusion und die Polyschichten sowie Kontaktlöcher, z.B. 308.
Die Signale 290, 291, 292, 296, 297 und 299 entsprechen
der obigen Beschreibung von 77.
Zu den wichtigen Aspekten von 79 gehört die allgemeine
Anordnung der Einheit, einschließlich des Schiebe- und Übertragungsregisters,
des Gates und des Treibertransistors. Wichtig ist, dass der Treibertransistor 300 eine
obere Polyschicht, z.B. 309, aufweist, die mit einer großen Zahl
von senkrechten Leiterzügen,
z.B. 312, versehen ist. Die senkrechten Leiterzüge sorgen
dafür,
dass die über
dem Leistungstransistor 300 gebildete wellige Beschaffenheit
des Heizelements einen welligen Boden mit allgemein senkrecht zum
Leiterzug 312 verlaufenden Wellen aufweist. Am besten ist
das in 69, 71 und 74 zu
sehen. Die Beschaffenheit und Richtung der Wellen, die unvermeidbar
aus der darunter liegenden CMOS-Verdrahtung entstehen, ist für die Effizienz des
endgültigen
Aktors von Bedeutung. Im Idealfall wird der Aktor durch Einfügen eines
Planarisierschrittes auf der Oberseite des Substrats vor der Bildung
des Aktors ohne Wellen hergestellt. Der beste Kompromiss zur Vermeidung
des zusätzlichen
Prozessschrittes ist jedoch die Gewährleistung, dass sich die Wellen,
wie in den Beispielen gezeigt, quer zur Biegeachse des Aktors erstrecken,
die vorzugsweise entlang der Längserstreckung
konstant bleibt. Daraus ergibt sich ein Aktor, der ggf. um nur 2%
weniger effizient ist als ein flacher Aktor, was in vielen Situationen
annehmbar ist. Im Gegensatz dazu würden Wellen in Längsrichtung
die Effizienz gegenüber
einem flachen Aktor um 20% reduzieren.
-
80 veranschaulicht das Hinzufügen der Metallschicht der ersten
Ebene mit Freigabeleitungen 296, 297.
-
81 veranschaulicht das Hinzufügen der Metallschicht der zweiten
Ebene mit Dateneingangsleitung 290, Leitung SClock 291,
SClock 292, Q 294, TEn 296 und TEn 297,
V- 320, VDD 321, VSS 322 sowie mit den zugehörigen reflektierten
Bauelementen 323 bis 328. Die Teile 330 und 331 dienen
zum Opferätzen.
-
82 veranschaulicht die Metallschicht der dritten
Ebene mit einem Teil 340, der eine Opferschicht zum Abätzen unter
dem Heizungsaktor bildet. Teil 341 bildet einen Teil der
Aktorstruktur, während
die Teile 342 und 343 bei der elektrischen Verschaltung
Anwendung finden.
-
83 veranschaulicht die flache Schicht der Heizungsschaltung
einschließlich
der Heizungsarme 350 und 351, die mit den unteren
Schichten verbunden sind. Die Heizungsarme werden beidseitig eines
kegeligen Schlitzes gebildet und sind daher schmaler am festen oder
proximalen Ende des Aktorarms, woraus sich in diesem Bereich ein
höherer
Widerstand und somit Heizung und Ausdehnung ergeben. Der zweite
Teil der Heizungsschicht 352 ist durch eine Unterbrechung 355 elektrisch
von den Armen 350 und 351 getrennt und bildet
eine Stütze
für das
Hauptpaddel 356. Die Unterbrechung kann eine beliebige
geeignete Form annehmen, ist jedoch im typischen Fall, wie bei 355 gezeigt,
ein schmaler Schlitz.
-
84 veranschaulicht die Teile der Abdeckung und
Düsenschicht,
einschließlich
der Abdeckung 353 und der äußeren Düsenkammer 354.
-
85 veranschaulicht einen Teil 360 einer
Matrix von Tintenausstoßdüsen in drei
Gruppen 361-363, die zum vollen Dreifarbendruck
jeweils separate Farben liefern (Cyan, Magenta und Gelb). Eine Reihe
von normalen Taktpuffern und Adressdecodierern 364 ist
ebenfalls vorgesehen; dazu kommen Bondinseln 365 zur Verschaltung
mit externen Stromkreisen.
-
Die
Farbgruppen 361, 363 bestehen jeweils aus zwei
beabstandeten Reihen von Tintenausstoßdüsen, z.B. 367, die
jeweils ein Heizungsaktorelement aufweisen.
-
87 ist eine Schnittansicht einer allgemeinen Anordnung
mit einem ersten Bereich 370, der die Schichten bis zur
Polysiliziumebene veranschaulicht. Ein zweiter Bereich 371 veranschaulicht
die Schichten bis zur ersten Metallebene, der Bereich 372 die
Schichten bis zur zweiten Metallebene und Bereich 373 die Schichten
bis zur Schicht des Heizungsaktors.
-
Die
Tintenausstoßdüsen zerfallen
in zwei Gruppen von je 10 Düsen
und haben jeweils einen gemeinsamen Tintenkanal durch den Wafer. 88 zeigt die Rückseite
des Wafers mit einer Reihe von Tintenzufuhrkanälen 380 zur Zufuhr
von Tinte zu einer Vorderseite.
-
Replikation
-
Die
Einheitszelle wird 19200-mal in der Hierarchie der unten stehenden
Tabelle der Replikationshierarchie am 4-Zoll-Druckkopf repliziert.
Der Layoutraster ist 1/21 bei 0,5 Mikron (0,125 Mikron). Viele der
idealen Transformiertenabstände
fallen genau auf einen Rasterpunkt. Wo das nicht der Fall ist, wird
der Abstand zum nächsten
Rasterpunkt aufgerundet. Die aufgerundeten Zahlen werden durch ein
Sternchen gekennzeichnet. Die Transformierten werden in allen Fällen von
der Mitte der zugehörigen
Düsen aus
gemessen. Die Transformation einer Gruppe von fünf geradzahligen Düsen in fünf ungeradzahlige
Düsen setzt
auch eine Drehung um 180° voraus.
Die Transformation für
diesen Schritt erfolgt von einer Position aus, in der die Mitten
aller fünf Düsenpaare
zusammenfallen. Tabelle
der Replikationshierarchie
-
Zusammensetzung
-
Mit
Bezugnahme auf ein Beispiel eines für Fotodruck geeigneten 4-Zoll
Druckkopfes gemäß
89 besteht ein 4-Zoll-Druckkopf
380 aus
8 Segmenten, z.B.
381, die jeweils ½ Zoll lang sind. Jedes Segment druckt
also Bi-Level-Punkte Cyan, Magenta und Gelb auf einen verschiedenen
Teil der Seite zur Herstellung des endgültigen Bildes. Die Anordnung
der 8 Segmente ist in
89 gezeigt. Im vorliegenden
Beispiel soll der Druckkopf 1600 Punkte pro Zoll (dpi) drucken,
wobei jeder Punkt einen Durchmesser von 15,875 Mikron hat. Jedes ½-Zoll-Segment druckt
also 800 Punkte, wobei die 8 Segmente den in der unten stehenden
Tabelle gezeigten Positionen entsprechen:
Segment | Erster
Punkt | Letzter
Punkt |
0 | 0 | 799 |
1 | 800 | 1599 |
2 | 1600 | 2399 |
3 | 2400 | 3199 |
4 | 3200 | 3999 |
5 | 4000 | 4799 |
6 | 4800 | 5599 |
7 | 5600 | 6399 |
-
Obwohl
jedes Segment 800 Punkte des endgültigen Bildes ergibt, wird
jeder Punkt von einer Kombination von Bi-Level Cyan, Magenta und
Gelb gebildet. Angesichts des Bi-Level-Drucks sollte das Eingabebild zur Optimierung
der Ergebnisse gedithert oder fehlerdiffundiert werden.
-
Jedes
Segment 381 enthält
2400 Düsen:
je 800 Cyan, Magenta und Gelb. Ein 4-Zoll-Druckkopf besteht aus 8 derartigen Segmenten
und somit aus 19 200 Düsen.
-
Die
Düsen innerhalb
eines einzigen Segments werden jeweils zwecks mechanischer Stabilität und Minimierung
des Stromverbrauchs beim Drucken gruppiert. Hinsichtlich der Stabilität zeigt 88 Gruppen zu je 10 Düsen, die sich den selben Tintenbehälter teilen.
Hinsichtlich des Stromverbrauchs sind die Düsen so gruppiert, dass vom
ganzen Druckkopf jeweils immer nur 96 Düsen gleichzeitig ausgelöst werden
können.
Da die 96 Düsen
einen möglichst
großen Abstand
haben sollen, werden aus jedem Segment 12 Düsen aktiviert. Zum Auslösen aller
19200 Düsen
müssen
200 Sätze
von je 96 Düsen
aktiviert werden.
-
90 zeigt in schematischer Ansicht einen Einzelblock 395 aus
10 Düsen
Nummer 1 bis 10 mit gemeinsamer Tintenzufuhr. 5 Düsen sind
in einer Reihe angeordnet, 5 Düsen
in einer zweiten. Die Düsen
liefern jeweils Punkte mit einem Durchmesser von 15,875 μm. Sie sind
in der Reihenfolge numeriert, in der sie ausgelöst werden müssen.
-
Obwohl
die Düsen
in dieser Reihenfolge abgeschossen werden, ist das Verhältnis zwischen
den Düsen
und der körperlichen
Anordnung der Punkte auf der gedruckten Seite anders. Die Düsen aus
einer Reihe bilden die geradzahligen Punkte aus einer Zeile der
Seite, während
die Düsen
der anderen Reihe die ungeradzahligen Punkte aus der Nachbarzeile
der betreffenden Seite bilden. 91 zeigt
den selben Block 395 mit Düsen, die in der Reihenfolge
des Ladens numeriert sind.
-
Die
Düsen innerhalb
eines Blocks sind daher logisch um die Breite eines Punktes voneinander
getrennt. Der genaue Abstand zwischen den Düsen hängt von den Eigenschaften des
Tintenstrahl-Abschussmechanismus ab. Im besten Fall könnte der
Druckkopf mit an den Papierfluss angepassten versetzten Düsen ausgestattet
sein. Im schlimmsten Fall liegt ein Fehler von 1/3200 Punkten pro
Zoll (dpi) vor. Dieser Fehler ist für ganz gerade Linien zwar unter
einem Mikroskop zu sehen, aber im Fotobild sicherlich nicht sichtbar.
-
Wie 92 zeigt, sind die Blöcke für Cyan, 398, Magenta 397 und
Gelb 396 zu einem Dreierblock 400 gruppiert. Ein
Dreierblock bildet den selben waagerechten Satz von 10 Punkten,
aber auf verschiedenen Zeilen. Der genaue Abstand zwischen verschiedenfarbigen
Blöcken
hängt von
den Betriebsparametern des Tintenstrahls ab und kann von Fall zu
Fall variieren. Der Abstand kann als eine konstante Zahl von Punktbreiten betrachtet
werden und ist daher beim Drucken zu berücksichtigen: die von den Cyan-Düsen gedruckten
Punkte sind für
andere Zeilen bestimmt als die von den Magenta- oder Gelb-Düsen. Der Druckalgorithmus
muss einem veränderlichen
Abstand bis zu ca. 8 Punktbreiten Rechnung tragen.
-
Wie 93 zeigt, sind jeweils 10 Dreierblöcke, z.B. 404,
zur Bildung einer einzigen Blockgruppe 405 organisiert.
Da jeder Dreierblock 30 Düsen
enthält,
enthält
jede Blockgruppe 300 Düsen:
100 Cyan, 100 Magenta und 100 Gelb. Das Schema in 93 weist Dreierblöcke Nummer 0 bis 9 auf. Der
Abstand zwischen benachbarten Dreierblöcken wurde der Klarheit halber übertrieben.
-
Wie
94 zeigt, sind jeweils zwei Blockgruppen (Blockgruppe
A
410 und Blockgruppe B
411) zur Bildung einer
einzigen Abschuß-
bzw. Auslösegruppe
414 organisiert,
mit 4 Abschussgruppen je Segment
415. Jedes Segment
415 enthält 4 Abschussgruppen.
Der Abstand zwischen benachbarten Abschussgruppen wurde der Klarheit
halber übertrieben.
Name
der Gruppe | Zusammensetzung | Replikationsverhältnis | Düsenzahl |
Düse | Grundeinheit | 1:1 | 1 |
Block | Düsen je Block | 10:1 | 10 |
Dreierblock | Blöcke je CMY-Dreierblock | 3:1 | 30 |
Blockgruppe | Dreierblöcke je Blockgruppe | 10:1 | 300 |
Abschussgruppe | Blockgruppen
je Abschussgruppe | 2:1 | 600 |
Segment | Abschussgruppen
je Segment | 4:1 | 2400 |
Druckkopf | Segmente
je Druckkopf | 8:1 | 19200 |
-
Lade- und Druckzyklen
-
Der
Druckkopf enthält
insgesamt 19200 Düsen.
Bei einem Druckzyklus werden je nach der zu druckenden Information
bis zu alle dieser Düsen
abgeschossen. Beim Ladezyklus wird der Druckkopf mit der beim nachfolgenden
Druckzyklus zu druckenden Information geladen.
-
Jede
Düse verfügt über ein
NozzleEnable-Bit (289 in 76),
das bestimmt, ob die betreffende Düse im Druckzyklus abschießen wird
oder nicht. Die NozzleEnable-Bits (eines je Düse) werden über einen Satz von Schieberegistern
geladen.
-
Logisch
sind drei Schieberegister mit Tiefe 800 je Farbe vorgesehen. Während Bits
in das Schieberegister geschoben werden, werden sie bei abwechselnden
Pulsen den unteren und oberen Düsen
zugeleitet. Innen besteht jedes 800-tiefe Schieberegister aus zwei
400-tiefen Schieberegistern: einem für die oberen und einem für die unteren
Düsen.
Die Bits werden abwechselnd in diese Innenregister geschoben. Hinsichtlich
der äußeren Schnittstelle
ist jedoch ein einziges 800-tiefes Schieberegister vorgesehen.
-
Nach
dem vollständigen
Laden aller Schieberegister (800 Pulsen) werden alle Bits parallel
zu den entsprechenden NozzleEnable-Bits übertragen. Das entspricht einer
einzelnen Parallelübertragung
von 19200 Bits. Nach der Übertragung
kann der Druckzyklus beginnen. Der Druckzyklus und der Ladezyklus
können gleichzeitig
ablaufen, vorausgesetzt, dass das parallele Laden aller NozzleEnable-Bits
am Ende des Druckzyklus erfolgt.
-
Zum
Drucken eines 6 Zoll × 4
Zoll großen
Bildes mit 1600 Punkten pro Zoll in z.B. 2 Sekunden muss der 4-Zoll-Druckkopf
9600 Zeilen (6 × 1600)
drucken. Aus den aufgerundeten 10000 Zeilen in 2 Sekunden ergibt
sich eine Zeilenzeit von 200 Mikrosekunden. Innerhalb dieser Zeit
müssen
ein einzelner Druckzyklus und ein einzelner Ladezyklus zu Ende kommen.
Außerdem
muss das Papier außerhalb
des Druckkopfes mit mechanischen Mitteln um das richtige Maß verschoben
werden.
-
Ladezyklus
-
Der
Ladezyklus betrifft das Laden der Schieberegister des Druckkopfes
mit den NozzleEnable-Bits für den
nächsten
Druckzyklus.
-
Jedes
Segment hat 3 Eingänge,
die direkt mit den Schieberegisterpaaren Cyan, Magenta und Gelb verbunden
sind. Diese Eingänge
sind CDataIn, MDataIn und YDataIn. Da 8 Segmente vorhanden sind,
gibt es insgesamt 24 Farbeingangsleitungen je Druckkopf. Ein Einzelpuls
auf der Leitung SRClock (gemeinsam für alle 8 Segmente) überträgt 24 Bits
in die betreffenden Schieberegister. Die Pulse senden abwechselnd
Bits zu den unteren und oberen Düsen.
Da 19200 Düsen
vorhanden sind, werden zur Übertragung
insgesamt 800 Pulse benötigt.
Nach der Übertragung
aller 19200 Bits veranlasst ein Einzelpuls auf der gemeinsamen Leitung PTransfer
die Paralleleübertragung
der Daten von den Schieberegistern zu den betreffenden NozzleEnableBits.
Die Parallelübertragung über einen
Puls auf PTransfer muss nach dem Abschluss des Druckzyklus erfolgen.
Anderenfalls sind die NozzleEnableBits für die zu druckende Zeile nicht
richtig.
-
Da
alle 8 Segmente mit einem einzigen Puls SRClock geladen werden,
muss die Drucksoftware die Daten in der richtigen Reihenfolge für den Druckkopf
produzieren. Der erste Puls SRClock überträgt zum Beispiel die Bits C,
M und Y für
die Punkte 0, 800, 1600, 2400, 3200, 4000, 4800 und 5600 für den nächsten Druckzyklus.
Der zweite Puls SRClock überträgt die Bits
C, M und Y für
die Punkte 0, 801, 1601, 2401, 3201, 4001, 4801 und 5601 für den nächsten Druckzyklus.
Nach 800 Pulsen SRClock kann der Puls PTransfer abgegeben werden.
-
Dabei
ist zu beachten, daß zwar
die ungerad- und geradzahligen Ausgänge C, M und Y während des selben
Druckzyklus gedruckt werden, aber nicht auf der selben körperlichen
Ausgangszeile erscheinen. Die körperliche
Trennung der ungerad- und geradzahligen Düsen innerhalb des Druckkopfes
und die Trennung zwischen Düsen
verschiedener Farben sorgen dafür,
dass Punkte auf verschiedenen Zeilen der Seite entstehen. Dieser
relative Unterschied muss beim Laden der Daten in den Druckkopf
berücksichtigt
werden. Der tatsächliche
Zeilenunterschied hängt
von den Kennlinien des Tintenstrahls im Druckkopf ab. Die Unterschiede werden
durch die Variablen D
1 und D
2 definiert,
wobei D
1 der Abstand zwischen Düsen verschiedener
Farben (wahrscheinlicher Wert 4 bis 8) und D
2 der
Abstand zwischen Düsen
der gleichen Farbe (wahrscheinlicher Wert 1) ist. Tabelle 3 führt die
bei den ersten 4 Pulsen auf Segment n eines Druckkopfes übertragenen
Punkte auf.
Impuls | Gelb | Magenta | Cyan |
| Zeile | Punkt | Zeile | Punkt | Zeile | Punkt |
1 | N | 800S | N
+ D1 | 800S | N
+ 2D1 | 800S |
2 | N
+ D2 | 800S
+ 1 | N
+ D1 + D2 | 800S
+ 1 | N
+ 2D1 + D2 | 800S
+ 1 |
3 | N | 800S
+ 2 | N
+ D1 | 800S
+ 2 | N
+ 2D1 | 800S
+ 2 |
4 | N
+ D2 | 800S
+ 3 | N
+ D1 + D2 | 800S
+ 3 | N
+ 2D1 + D2 | 800S
+ 3 |
-
Und
so weiter für
alle 800 Pulse. Die 800 Pulse SRClock (jeder Taktpuls überträgt 24 Bits)
müssen innerhalb
einer Zeit von 200 Mikrosekunden erfolgen. Die Durchschnittszeit
zur Berechnung des Bitwerts für jede
der 19200 Düsen
darf also 200 Mikrosekunden/19200 = 10 Nanosekunden nicht überschreiten.
Daten können
mit maximal 10 MHz in den Druckkopf getaktet werden, der die Daten
in 80 Mikrosekunden laden wird. Bei Eintakten von Daten mit 4 MHz
werden die Daten in 200 Mikrosekunden geladen.
-
Druckzyklus
-
Der
Druckkopf enthält
19200 Düsen.
Gleichzeitiges Abschießen
würde zu
viel Strom verbrauchen und Probleme beim Nachfüllen der Tinte sowie gegenseitiges
Stören
der Düsen
verursachen. Ein Druckzyklus besteht daher aus 200 verschiedenen
Phasen. In jeder Phase werden 96 maximal beabstandete Düsen abgeschossen,
was insgesamt 19200 Düsen
ergibt.
- • 4
TripodSelect-Bits (wählen
1 von 10 Dreierblöcken
aus einer Abschussgruppe aus)
-
Von
den 96 in jeder Runde abgeschossenen Düsen entfallen auf jedes Segment
12 (da alle Segmente zur Aufnahme der selben Drucksignale verdrahtet
sind). Die 12 Düsen
aus einem gegebenen Segment sind gleichmäßig unter den Abschussgruppen
verteilt. Da 4 Abschussgruppen vorhanden sind, schießen aus
jeder Abschussgruppe 3 Düsen
ab. Dabei handelt es sich um eine je Farbe. Die Düsen werden
bestimmt durch:
- • 4 NozzleSelect-Bits (wählen 1 von
10 Düsen
aus einem Block aus)
-
Die
Dauer des Abschusspulses wird von AEnable- und BEnable-Leitungen
bestimmt, welche die Düsen
der Blockgruppe A und Blockgruppe B aus allen Abschussgruppen zum
Abschießen
bringen. Die Pulsdauer hängt
von der Viskosität
der Tinte (von Temperatur und Tintenkennlinien abhängig) und
von der für
den Druckkopf verfügbaren
Leistung ab. AEnable und BEnable sind separate Leitungen, so dass
die Abschusspulse einander überlappen
können.
Die 200 Phasen eines Druckzyklus bestehen also aus 100 A-Phasen
und 100 B-Phasen, woraus sich 100 Sätze A-Phase und B-Phase ergeben.
-
Wenn
eine Düse
abschießt,
braucht sie zum Wiederfüllen
ca. 100 Mikrosekunden. Das ist kein Problem, denn der ganze Druckzyklus
dauert 200 Mikrosekunden. Das Abschießen einer Düse verursacht kurzzeitig auch
Störungen
im gemeinsamen Tintenkanal des betreffenden Düsenblocks. Diese können sich
störend
auf das Abschießen
einer anderen Düse
im selben Block auswirken. Das Abschießen von Düsen innerhalb eines Blocks
sollte daher wenigstens um dieses Maß versetzt erfolgen. Zur Lösung des
Problems werden daher drei Düsen
aus einem Dreierblock (eine Düse
pro Farbe) abgeschossen, worauf der nächste Dreierblock innerhalb
der Blockgruppe an die Reihe kommt. Da jede Blockgruppe 10 Dreierblöcke enthält, müssen 9 weitere
Dreierblöcke
abschießen,
bevor der ursprüngliche
Dreierblock die nächsten
drei Düsen
abschießt.
Die 9 Abschussintervalle von 2 Mikrosekunden geben der Tinte 18
Mikrosekunden zum Stabilisieren.
-
Die
Abschussfolge sieht also wie folgt aus:
- • TripodSelect
0, NozzleSelect 0 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
1, NozzleSelect 0 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
2, NozzleSelect 0 (Phasen A und B)
- • ...
- • TripodSelect
9, NozzleSelect 0 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
0, NozzleSelect 1 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
1, NozzleSelect 1 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
2, NozzleSelect 1 (Phasen A und B)
- • ...
- • TripodSelect
8, NozzleSelect 9 (Phasen A und B)
- • TripodSelect
9, NozzleSelect 9 (Phasen A und B)
-
Phasen
A und B können
einander überlappen.
Die Impulsdauer variiert auch mit dem Batteriestrom und der Tintenviskosität (die sich
mit der Temperatur ändert). 95 zeigt AEnable und BEnable in einem typischen
Druckzyklus.
-
Feedback vom Druckkopf
-
Der
Druckkopf ergibt mehrere Feedback-Leitungen (aus den 8 Segmenten
angehäuft).
Diese können zur
Zeiteinstellung der Abschusspulse verwendet werden. Obwohl das Feedback
aus allen Segmenten gleich ist, teilen sich die Segmente die selben
Dreizustands-Busleitungen. Es kann also jeweils nur ein Segment Feedback
liefern. Wenn ein Impuls auf der SenseEnable Leitung mit Daten auf
CYAN durch UND verbunden wird, werden die Abfrageleitungen für das betreffende
Segment freigegeben. Für
Feedback sind die folgenden Abfrageleitungen vorgesehen:
- • Tsense
informiert die Steuerung, wie warm der Druckkopf ist. Das befähigt diese
zur Zeiteinstellung der Abschusspulse, da die Temperatur die Viskosität der Tinte
beeinflusst.
- • Vsense
informiert die Steuerung über
die für
den Aktor verfügbare
Spannung. Das befähigt
diese zur Kompensation für
eine leere Batterie oder Hochspannungsquelle durch Einstellen der
Pulsbreite.
- • Rsense
informiert die Steuerung über
den spezifischen Widerstand (Ohm je Quadrat) der Aktorheizung. Das
befähigt
diese zur Einstellung der Pulsbreiten zur Erhaltung einer konstanten
Energie ungeachtet des spezifischen Widerstandes der Heizung.
- • Wsense
informiert die Steuerung über
die Breite des kritischen Teils der Heizung, die infolge von Unterschieden
in der Lithografie und beim Ätzen
um +/- 5% variieren kann. Das befähigt diese zur entsprechenden
Einstellung der Pulsbreite.
-
Vorwärmmodus
-
Der
Druckprozess neigt stark zur Erhaltung der Gleichgewichtstemperatur.
Um zu gewährleisten,
dass der erste Abschnitt des gedruckten Fotos eine gleichmäßige Punktgröße hat,
wird die Gleichgewichtstemperatur im Idealfall vor dem Drucken von
Punkten hergestellt. Das wird mittels eines Vorwärmmodus erzielt.
-
Im
Vorwärmmodus
läuft ein
einzelner Ladezyklus für
alle Düsen
mit 1 s ab (d.h., es werden alle Düsen zum Abschießen gebracht),
und jede Düse
erhält
eine Reihe von kurzen Abschusspulsen. Die Pulsdauer darf nicht zum
Abschießen
der Tropfen ausreichen, muss aber lang genug sein, um die Tinte
in der Umgebung der Heizung zu erwärmen. Insgesamt werden rund
200 Pulse für
jede Düse
benötigt,
und zwar mit der selben Abfolge wie bei einem normalen Druckzyklus.
-
Feedback
im Vorwärmmodus
wird von Tsense geliefert, und der Modus läuft bis zum Erreichen der Gleichgewichtstemperatur
(ca. 30°C über Umgebungstemperatur).
Der Vorwärmmodus
kann rund 50 Millisekunden dauern und kann der Zusammensetzung der
Tinte angepasst werden.
-
Zusammenfassung der Druckkopfschnittstelle
-
Der
Druckkopf hat die folgenden Anschlüsse:
Name | Pinzahl | Beschreibung |
TripodSelect | 4 | Wählt den
Dreierblock (0-9), der abschießen
soll |
NozzleSelect | 4 | Wählt die
Düse (0-9)
aus dem Block, die abschießen
soll |
AEnable | 1 | Abschusspuls
für Blockgruppe
A |
BEnable | 1 | Abschusspuls
für Blockgruppe
B |
CDataIn[0-7] | 8 | Eingabe
Cyan in Cyan-Schieberegister der Segmente 0-7 |
MDataIn[0-7] | 8 | Eingabe
Magenta in Magenta-Schieberegister der Segmente 0-7 |
YDataIn[0-7] | 8 | Eingabe
Gelb in Gelb-Schieberegister der Segmente 0-7 |
SRClock | 1 | Ein
Impuls auf SRClock (ShiftRegisterClock = Schieberegister Takt) lädt die aktuellen
Werte von CDataIn[0-7], MDataIn[0-7] und YDataIn[0-7] in die 24
Schieberegister |
PTransfer | 1 | Parallele Übertragung
der Daten von den Schieberegistern zu den internen NozzleEnable-Bits
(eines je Düse) |
SenseEnable | 1 | Ein
Impuls auf SenseEnable durch UND mit den Daten auf CDataIn[n] verbunden
gibt die Abfrageleitungen für
Segment n frei |
Tsense | 1 | Abfrage
der Temperatur |
Vsense | 1 | Abfrage
der Spannung |
Rsense | 1 | Abfrage
des spezifischen Widerstandes |
Wsense | 1 | Abfrage
der Breite |
Logic
GND | 1 | Logikerde |
Logic
PWR | 1 | Logikleistung |
V- | Stromschiene | |
V+ | | |
INSGESAMT | 43 | |
-
Innerhalb
des Druckkopfes weist jedes Segment die folgenden Anschlüsse an die
Bondinseln auf:
-
Inselanschlüsse (Pad Connections)
-
Obwohl
ein kompletter Druckkopf insgesamt 504 Anschlüsse aufweist, enthält die Maskenanordnung nur
63. Das liegt daran, dass der Chip aus acht identischen und separaten
Abschnitten besteht, die jeweils 12,7 Mikron lang sind. Jeder dieser
Abschnitte weist 63 Inseln (pads) mit einer Teilung von 200 Mikron
auf. An beiden Enden einer Gruppe von 63 Inseln sind jeweils 50
zusätzliche
Mikron vorgesehen, was einen genauen Wiederholabstand von 12 700
Mikron (12,7 Mikron, ½ Zoll)
ergibt. Inseln
Nr. | Name | Funktionen |
1 | V- | Negative
Aktorversorgung |
2 | Vss | Negative
Logikversorgung |
3 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
4 | Vdd | Positive
Logikversorgung |
5 | V- | Negative
Aktorversorgung |
6 | SClk | Übertragungstakt
für serielle
Daten |
7 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
8 | TEn | Freigabe
parallele Übertragung |
9 | V- | Negative
Aktorversorgung |
10 | EPEn | Freigabe
geradlinige Phase |
11 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
12 | OPEn | Freigabe
ungeradzahlige Phase |
13 | V- | Negative
Aktorversorgung |
14 | NA[0] | Düsenadresse
[0] (im Block) |
15 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
16 | NA[1] | Düsenadresse
[1] (im Block) |
17 | V- | Negative
Aktorversorgung |
18 | NA[2] | Düsenadresse
[2] (im Block) |
19 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
20 | NA[3] | Düsenadresse
[3] (im Block) |
21 | V- | Negative
Aktorversorgung |
22 | PA[0] | Blockadresse
[0] (1 von 10) |
23 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
24 | PA[1] | Blockadresse
[1] (1 von 10) |
25 | V- | Negative
Aktorversorgung |
26 | PA[2] | Blockadresse
[2] (1 von 10) |
27 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
28 | PA[3] | Blockadresse
[3] (1 von 10) |
29 | V- | Negative
Aktorversorgung |
30 | PGA[0] | Adresse
der Blockgruppe [0] |
31 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
32 | FGA[0] | Adresse
der Abschussgruppe [0] |
33 | V- | Negative
Aktorversorgung |
34 | FGA[1] | Adresse
der Abschussgruppe [1] |
35 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
36 | Sen | Freigabe
Abfragung |
37 | V- | Negative
Aktorversorgung |
38 | Tsense | Abfrage
der Temperatur |
39 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
40 | Rsense | Abfrage
des spezifischen Widerstandes des Aktors |
41 | V- | Negative
Aktorversorgung |
42 | Wsense | Abfrage
der Breite des Aktors |
43 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
44 | Vsense | Abfrage
der Versorgungsspannung |
45 | V- | Negative
Aktorversorgung |
46 | N/C | Unbelegt |
47 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
48 | D[C] | Serielle
Daten für
Cyan ein |
49 | V- | Negative
Aktorversorgung |
50 | D[M] | Serielle
Daten für
Magenta ein |
51 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
52 | D[Y] | Serielle
Daten für
Gelb ein |
53 | V- | Negative
Aktorversorgung |
54 | Q[C] | Daten
für Cyan
aus (für
Prüfung) |
55 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
56 | Q[M] | Daten
für Magenta
aus (für
Prüfung) |
57 | V- | Negative
Aktorversorgung |
58 | Q[Y] | Daten
für Gelb
aus (für
Prüfung) |
59 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
60 | Vss | Negative
Logikversorgung |
61 | V- | Negative
Aktorversorgung |
62 | Vdd | Positive
Logikversorgung |
63 | V+ | Positive
Aktorversorgung |
Fertigungs- und Betriebstoleranzen
Parameter | Grund
der Schwankung | Kompensation | Min. | Nenn | Max. | Einheit |
Umgebungstemperatur | Umwelt | Echtzeit | -10 | 25 | 50 | °C |
Düsenradius | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 5,3 | 5,5 | 5,7 | Mikron |
Düsenlänge | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 0,5 | 1,0 | 1,5 | Mikron |
Kontaktwinkel
Düsenspitze | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 100 | 110 | 120 | ° |
Paddelradius | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 9,8 | 10,0 | 10,2 | Mikron |
Spalt
Paddel/Kammer | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 0,8 | 1,0 | 1,2 | Mikron |
Kammerradius | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 10,8 | 11,0 | 11,2 | Mikron |
Einlassfläche | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 5500 | 6000 | 6500 | Mikron2 |
Einlasslänge | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 295 | 300 | 305 | Mikron |
Einlassätzwinkel | Bearbeitung | Helligkeits | 90,5 | 91 | 91,5 | Grad |
(einspringend) | | einstellung | | | | |
Dicke
der Heizung | Bearbeitung | Echtzeit | 0,95 | 1,0 | 1,05 | Mikron |
Spezifischer
Widerstand der Heizung | Materialien | Echtzeit | 115 | 135 | 160 | μΩ-cm |
E-Modul
der Heizung | Materialien | Maskenkonstruktion | 400 | 600 | 650 | GPa |
Dichte
der Heizung | Materialien | Maskenkonstruktion | 5400 | 5450 | 5500 | kg/cm3 |
Wärmeausdehnungs-koeffizient der Heizung
CTE | Materialien | Maskenkonstruktion | 9,2 | 9,4 | 9,6 | 10-6/°C |
Breite
der Heizung | Lithografie | Echtzeit | 1,15 | 1,25 | 1,35 | Mikron |
Länge der
Heizung | Lithografie | Echtzeit | 27,9 | 28,0 | 28,1 | Mikron |
Glasdicke
des Aktors | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 1,9 | 2,0 | 2,1 | Mikron |
E-Modul
des Glases | Materialien | Maskenkonstruktion | 60 | 75 | 90 | GPa |
Wärmeausdehnungs-koeffizient CTE des
Glases | Materialien | Maskenkonstruktion | 0,0 | 0,5 | 1,0 | 10-6/°C |
Wandwinkel
des Aktors | Bearbeitung | Maskenkonstruktion | 85 | 90 | 95 | Grad |
Spalt
Aktor/Substrat | Bearbeitung | Nicht
erforderlich | 0,9 | 1,0 | 1,1 | Mikron |
Biegekompensator-schicht | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 0,95 | 1,0 | 1,05 | Mikron |
Länge des
Hebelarms | Lithografie | Helligkeitseinstellung | 87,9 | 88,0 | 88,1 | Mikron |
Höhe der Kammer | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 10 | 11,5 | 13 | Mikron |
Wandwinkel
der Kammer | Bearbeitung | Helligkeitseinstellung | 85 | 90 | 95 | Grad |
Auf
Farbe bezogene Tintenviskosität | Materialien | Maskenkonstruktion | -20 | Nenn | +20 | |
Oberflächenspannung
der Tinte | Materialien | Programmiert | 25 | 35 | 65 | mN/m |
Tintenviskosität bei 25°C | Materialien | Programmiert | 0,7 | 2,5 | 15 | cP |
Farbstoffkonzentration
der Tinte | Materialien | Programmiert | 5 | 10 | 15 | |
Tintentemperatur
(relativ) | Betrieb | Keine | -10 | 0 | +10 | °C |
Tintendruck | Betrieb | Programmiert | -10 | 0 | +10 | kPa |
Trocknen
der Tinte | Materialien | Programmiert | +0 | +2 | +5 | cP |
Aktorspannung | Betrieb | Echtzeit | 2,75 | 2,8 | 2,85 | V |
Breite
des Steuerpulses | Xtal
Osc. | Nicht
erforderlich | 1,299 | 1,300 | 1,301 | μs |
Widerstand
des Treibertransistors | Bearbeitung | Echtzeit | 3,6 | 4,1 | 4,6 | W |
Fertigungstemperatur (TiN) | Bearbeitung | Berichtigung durch
Konstruktion | 300 | 350 | 400 | °C |
Batteriespannung | Betrieb | Echtzeit | 2,5 | 3,0 | 3,5 | V |
-
Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur
-
Die
wichtigste Folge von Änderungen
in der Umgebungstemperatur ist die Änderung der Tintenviskosität und der
Oberflächenspannung.
Da der Biegeaktor nur auf den Temperaturunterschied zwischen Aktorschicht
und Biegekompensatorschicht anspricht, hat die Umgebungstemperatur
einen ganz geringen Einfluss auf den Biegeaktor. Der spezifische
Widerstand der TiN-Heizung ändert
sich nur ganz wenig mit der Temperatur. Die folgenden Simulationen
beziehen sich auf wässrige
Tinte im Temperaturbereich 0°C
bis 80°C.
-
Tropfengeschwindigkeit
und -volumen ändern
sich im Gegensatz zu allen Erwartungen nicht monoton bei steigender
Temperatur. Das lässt
sich leicht erklären:
bei steigender Temperatur sinkt die Viskosität schneller als die Oberflächenspannung.
Wenn die Viskosität
abnimmt, wird die Tinte etwas leichter aus der Düse geschleudert. Noch mehr ändert sich
jedoch die Bewegung der Tinte um das Paddel - von der Hochdruckzone vor
dem Paddel zur Niederdruckzone hinter dem Paddel. Bei höheren Temperaturen
und niedrigerer Viskosität wird
also die Tintenbewegung in stärkerem
Ausmaß „kurzgeschlossen".
-
-
Die
Temperatur des Druckkopfes IJ46 wird so geregelt, dass Tropfenvolumen
und Tropfengeschwindigkeit möglichst
gleich bleiben. Die Temperatur wird auf dem Chip für jedes
Segment gemessen. Das Abfragesignal für Temperatur (Tsense) ist an
einen gemeinsamen Ausgang Tsense angeschlossen. Das betreffende Tsense-Signal
wird durch Anlegen von SenseEnable (Sen) und Auswahl des betreffenden
Segments mittels der Leitungen D[C0-7] ausgewählt. Das
Tsense-Signal wird vom Treiber-ASIC digitalisiert, und die Breite
des Steuerpulses wird zum Ausgleich von Änderungen in der Tintenviskosität variiert.
Daten zur Angabe des Verhältnisses
zwischen der Viskosität
und Temperatur der Tinte werden in dem zur Tinte gehörigen Beglaubigungschip
gespeichert.
-
Abhängigkeit
vom Düsenradius
-
Der
Düsenradius
hat einen starken Einfluss auf das Tropfenvolumen und die Tropfengeschwindigkeit. Aus
diesem Grund wird er durch 0,5-Mikron-Lithografie genau gesteuert.
Die Düse
wird durch 2-Mikron-Ätzen des
Opfermaterials gebildet; darauf folgen das Aufbringen des Materials
der Düsenwand
und chemisch-mechanische Planarisierung CMP. Im letzteren Schritt
werden die Düsenstrukturen
planarisiert, wobei der obere Teil der Deckschicht entfernt und
das innen liegende Opfermaterial freigelegt wird. Nach dem Entfernen
des Opfermaterials bleiben eine selbstausgerichtete Düse und ein
Düsenrand zurück. Die
Genauigkeit des Innenradius der Düse wird in erster Linie von
der Genauigkeit der Lithografie und der Gleichmäßigkeit des Seitenwandwinkels
beim 2-Mikron-Ätzen
bestimmt.
-
Die
folgende Tabelle veranschaulicht die Funktion bei verschiedenen
Düsenradien.
Bei zunehmendem Düsenradius
nimmt die Tropfengeschwindigkeit stetig ab. Das Tropfenvolumen erreicht
jedoch seinen Spitzenwert bei einem Radius von ca. 5,5 Mikron. Der
Nennradius der Düse
ist 5,5 Mikron, und die Betriebstoleranz erlaubt eine Abweichung
von +/- 4% von diesem Radius, woraus sich ein Bereich von 5,3 bis
5,7 Mikron ergibt. Die Simulation umfasst auch Extreme außerhalb
des normalen Betriebsbereichs (5,0 und 6,0 Mikron). Die meisten
Schwankungen im Düsenradius
entstehen aus der Kombination des Ätzens des Opfermaterials und der
chemisch-mechanischen Planarisierung. Das bedeutet, dass es sich
wahrscheinlich nicht um örtliche Schwankungen
handelt, sondern Unterschiede zwischen Wafern und Unterschiede zwischen
der Mitte und dem Umfang eines Wafers. Die Unterschiede zwischen
den Wafern werden durch Einstellen der „Helligkeit" kompensiert. Unterschiede
innerhalb des Wafers sind nicht wahrnehmbar, solange sie nicht zu
plötzlich
sind.
-
Tintenzufuhrsystem
-
Dies
bildet eine Ausführungsform
der Erfindung.
-
Ein
unter Anwendung der oben beschriebenen Verfahren gebauter Druckkopf
kann in einem Druckkamerasystem zum Einsatz kommen, das mit PCT-Patentanmeldung
Nr. PCT/AU98/00544 gleichartig ist. Im Folgenden werden ein Druckkopf
und eine Tintenzufuhranordnung für
Einsatz in einem Kamerasystem mit Sofortdruck auf Anforderung beschrieben. 96 und 97 zeigen
zunächst
Teile einer Tintenzufuhranordnung in der Form einer Tintenzufuhreinheit 430.
Die Zufuhreinheit kann so konfiguriert werden, dass sie drei Tintenvorratskammern 521 aufweist,
die Tinten in drei Farben zur Rückseite
eines Druckkopfes leiten, der in der bevorzugten Ausführungsform
einen Druckkopfchip 431 bildet. Die Tinte fließt zum Druckkopf über einen
Tintenkanalverteilerbalken 433 mit einer Reihe von Schlitzen,
z.B. 434, durch welche Tinte über Tintenauslässe 432 mit geringer
Toleranz zur Rückseite
des Druckkopfes 431 fließt. Die Auslässe 432 sind
sehr klein mit einer Breite von rund 100 Mikron und müssen daher
mit wesentlich höherer
Genauigkeit gefertigt werden als die damit zusammenwirkenden Nachbarteile
der Tintenzufuhreinheit, wie zum Beispiel das unten beschriebene
Gehäuse 495.
-
Der
Druckkopf 431 hat einen länglichen Aufbau und kann mittels
Silikongel oder eines ähnlichen
elastischen Klebers 520 an der Druckkopföffnung 435 befestigt
werden.
-
Der
Druckkopf wird vorzugsweise auf der Rückseite 438 und den
Seiten 439 durch Auftragen von Kleber auf die Innenflächen der
Druckkopföffnung 435 befestigt.
Auf diese Weise wird der Kleber nur auf die Verbindungsflächen der Öffnung und
des Klebers aufgetragen, wodurch die Gefahr, dass die genauen Tintenzufuhrdurchlässe 380 auf
der Rückseite
des Druckkopfchips 431 (siehe 88)
verstopft werden könnten,
minimiert wird. Ein um den Verteilerbalken 433 passender
Filter 436 ist ebenfalls vorgesehen und filtert die durch den
Balken 433 fließende
Tinte.
-
Der
Tintenkanalverteilerbalken 433 und der Filter 436 werden
ihrerseits innerhalb einer Ablenkeinheit 437 eingefügt, die
ebenfalls durch Auftragen eines Silikon-Dichtmittels auf die Grenzfläche 438 so
befestigt wird, dass die Tinte zum Beispiel durch Löcher 440 in
den Wänden
der Ablenkeinheit und dann durch die mit den Löchern 440 fluchtenden
Schlitze 434 fließen
kann. Die Ablenkeinheit 437 kann eine Spritzgusseinheit
aus Kunststoff sein, die aus einer Reihe von beabstandeten Ablenkwänden oder
Leisten 441-443 besteht. Die in den Tintendurchlässen gebildeten
Ablenkwände
reduzieren die Beschleunigung der Tinte in den Vorratskammern 521,
die ggf. durch die Bewegung des tragbaren Druckers verursacht wird,
die bei der bevorzugten Ausführungsform
entlang der Längserstreckung
des Druckers am störendsten
wirken würde,
während
sie gleichzeitig bei aktivem Bedarf den Zufluss von Tinte zum Druckkopf
erlauben. Die Ablenkwände
kommen beim Tragen der Tinte zur Wirkung und minimieren Störungen durch
Schwenkungen bei der Handhabung.
-
Die
Ablenkeinheit 437 ist in einem Gehäuse 445 untergebracht.
Das Gehäuse 445 kann
durch Ultraschallschweißen
an der Ablenkeinheit 437 befestigt werden, um diese in
drei separate Tintenkammern 521 hinein abzudichten. Die
Ablenkeinheit 437 umfasst ferner eine Reihe von durchstechbaren
Stirnwandteilen 450-452, die zum Zufluss von Tinte
in die drei Kammern von einer entsprechenden Tintenzufuhrleitung
durchstochen werden können.
Das Gehäuse 445 weist
auch eine Reihe von Öffnungen 455 auf,
die mittels Klebstreifen oder auf ähnliche Weise hydrophob abgedichtet
sind, um die Luft innerhalb der drei Kammern der Ablenkeinheit entweichen
zu lassen, während
die Tinte infolge der hydrophoben Beschaffenheit der Öffnungen,
z. B. 455, in den Ablenkkammern bleibt.
-
Durch
Herstellen des Tintenverteilers als drei separate, zusammenwirkende
Bauteile, wie oben beschrieben, können trotz der an der Grenzfläche mit
dem Druckkopf erforderlichen hohen Genauigkeit relativ konventionelle
Formverfahren zur Anwendung kommen. Der Grund hierfür liegt
darin, dass die Maßgenauigkeitsanforderungen
in Stufen aufgeteilt werden, indem zunehmend kleinere Bauteile verwendet
werden und nur das kleinste letzte Element den Tintenkanalverteilerbalken
bildet oder nur das zweite Element nach den engeren Toleranzen hergestellt
werden muss, die für
genaues Zusammenwirken mit den Tintenzufuhrdurchlässen 380 am
Chip erforderlich sind.
-
Das
Gehäuse 445 weist
eine Reihe von Positionierhöckern,
z.B. 460-462, auf. Eine erste Reihe von Höckern dient
zur genauen Positionierung der Verbindungsmittel in Form eines automatisch
foliengebondeten Films (TAB) 470; dazu kommen erste und
zweite Strom- und Erdschienen 465 und 466, die
an zahlreichen verschiedenen Stellen entlang der Oberfläche des
TAB-Films 470 mit diesem verbunden sind, um Strom und Erdung
mit geringem Widerstand entlang der Oberfläche des TAB-Films 470 zu
verteilen, die ihrerseits mit dem Druckkopfchip 431 verbunden
ist.
-
Der
TAB-Film 470, der detaillierter in einem geöffneten
Zustand in 102 und 103 zu
sehen ist, ist doppelseitig, mit einem Daten/Signalbus in Form einer
Vielzahl von längs
verlaufenden Zwischenverbindungen 550 für Steuerleitungen auf der Außenseite,
die lösbar
an eine entsprechende Vielzahl von externen Steuerleitungen angeschlossen
werden können.
Außerdem
sind auf der Außenseite
Stromschienenkontakte in Form von aufgebrachten Edelmetallstreifen 552 vorgesehen.
-
Die
Innenseite des TAB-Films 470 weist eine Vielzahl von sich
in Querrichtung erstreckenden Verbindungsleitungen 553 auf,
welche die Stromversorgung abwechselnd über die Stromschienen und die
Steuerleitungen 550 mit Bondinseln am Druckkopf über Bereich 554 verbinden.
Die Verbindung mit den Steuerleitungen erfolgt über Kontaktlöcher 556 durch
den TAB-Film. Einer der vielen Vorteile des TAB-Films ist darin
zu sehen, dass er ein flexibles Mittel zum Verbinden der starren
Stromschienen mit dem zerbrechlichen Druckkopfchip 431 bildet.
-
Die
Stromschienen 465, 466 sind ihrerseits mit Kontakten 475, 476 verbunden,
die mittels der Abdeckeinheit 478 an den Stromschienen 465, 466 festgeklemmt
sind. Die Abdeckeinheit 478 kann auch ein Spritzgussteil
umfassen und weist einen Schlitz 480 zum Einschieben einer
Aluminiumstange auf, um das Abschneiden einer Druckseite zu erleichtern.
-
98 ist eine geschnittene Ansicht der Druckkopfeinheit 430,
der zugehörigen
Platte 490, der Druckwalze und der Tintenzufuhreinheit 491 und
des Antriebskraftverteilers 492, der mit den Einheiten 430, 490 und 491 verschaltet
ist.
-
Der
Formatschneider 495 kann von einem ersten Motor entlang
dem Aluminiummesser 498 angetrieben werden, um das Bild 499 nach
dem Drucken zu schneiden. Die Funktion des Systems nach 98 gleicht weitgehend der in PCT-Patentanmeldung
Nr. PCT/AU98/00544 beschriebenen. Tinte wird im Kernteil 500 eines
Druckwalzentrichters 501 gespeichert, um den ein Druckmedium 502 gewickelt
ist. Das Druckmedium wird unter der Steuerung eines Elektromotors 494 zwischen
der Platte 290 und der Druckkopfeinheit 490 zugeführt, während die
Tinte über
Tintenkanäle 505 mit
der Druckkopfeinheit 430 in Verbindung steht. Die Druckwalzeneinheit 491 entspricht
der oben genannten PCT-Anmeldung. 99 zeigt
die einzelne Druckereinheit 510 im zusammengebauten Zustand.
-
Merkmale und Vorteile
-
Der
Druckkopf IJ46 hat anderen Drucktechnologien gegenüber zahlreiche
Merkmale und Vorteile aufzuweisen. In einigen Fällen ergeben sich diese aus
neuen Fähigkeiten.
In anderen Fällen
ergeben sich die Vorteile aus der Vermeidung von Problemen, die
mit Technologien nach dem Stand der Technik verbunden sind. Einige
dieser Vorteile werden im Folgenden besprochen.
-
Hohe Auflösung
-
Die
Auflösung
des Druckkopfes IJ46 liegt sowohl in Scanrichtung als auch quer
dazu bei 1600 Punkten pro Zoll (dpi). Das ergibt Farbbilder in voller
Fotoqualität
und hochwertigen Textdruck (einschl. Kanji). Höhere Auflösungen sind möglich: für besondere
Anwendungen wurden 2400 und 4800 dpi untersucht, aber 1600 dpi wird
als Ideallösung
für die
meisten Anwendungen betrachtet. Die wahre Auflösung von fortschrittlichen
handelsüblichen
piezoelektrischen Geräten
beträgt
rund 120 dpi, die von thermischen Tintenstrahldruckern rund 600
dpi.
-
Ausgezeichnete Bildqualität
-
Hohe
Qualität
setzt hohe Auflösung
und die genaue Platzierung der Tropfen voraus. Die monolithische seitenbreite
Beschaffenheit des Druckkopfes IJ46 ermöglicht das Platzieren von Tropfen
mit Submikron-Genauigkeit. Hohe Genauigkeit ergibt sich auch aus
der Vermeidung von fehlgerichteten Tropfen, elektrostatischer Ablenkung
und Luftwirbeln, sowie aus der Erhaltung eines gleichmäßigen Tropfenvolumens
und einer gleichmäßigen Tropfengeschwindigkeit.
Die Bildqualität
wird auch durch eine ausreichende Auflösung gewährleistet, wodurch der Bedarf
an mehreren verschiedenen Tintendichten vermieden wird. 5- oder
6-Farben-„Foto"-Tintenstrahlsysteme
können
Halbtonartefakte in Mitteltöne
(wie zum Beispiel Fleischtöne)
einführen,
wenn die Wechselwirkung der Farbstoffe und die Tropfengrößen nicht
absolut perfekt sind. Dieses Problem wird durch binäre Dreifarbensysteme
der im Druckkopf IJ46 zum Einsatz kommenden Art ausgeschaltet.
-
Hohe Geschwindigkeit (30 Seiten pro Minute
je Druckkopf)
-
Die
seitenbreite Beschaffenheit des Druckknopfes erlaubt Schnellbetrieb,
da kein Scannen erforderlich ist. Eine vollfarbige A4-Seite wird
in weniger als 2 Sekunden gedruckt, was je Druckkopf ganze 30 Seiten pro
Minute (ppm) ausmacht. Für
60, 90, 120 etc. Seiten pro Minute können Mehrfach-Druckköpfe verwendet werden.
Die Druckköpfe
IJ46 sind kostengünstig
und kompakt, und Mehrfach-Druckköpfe
sind daher eine praktische Lösung.
-
Niedrige Kosten
-
Da
der Druckkopf IJ46 eine sehr hohe Düsendichte aufweist, kann die
Chipfläche
je Druckkopf klein gehalten werden. Das senkt die Herstellungskosten,
da zahlreiche Druckkopfchips auf ein und demselben Wafer untergebracht
werden können.
-
Volldigitaler Betrieb
-
Die
hohe Auflösung
des Druckknopfes erlaubt volldigitalen Betrieb mit digitalen Halbtönen. Das
schaltet die Nichtlinearität
der Farben aus (ein Problem bei Halbtondruckem) und vereinfacht
die Konstruktion der Steuer-ASICs.
-
Kleines Tropfenvolumen
-
Eine
wahre Auflösung
von 1600 Punkten pro Zoll setzt eine kleine Tropfengröße voraus.
Die Tropfengröße eines
Druckkopfes IJ46 ist ein Pikoliter (1 pl). Die Tropfengröße von modernen
piezoelektrischen und thermischen Tintenstrahldruckern ist rund
3 bis 30 pl.
-
Genaue Regelung der Tropfengeschwindigkeit
-
Da
der Tropfenauswurf ein mechanisch genauer Mechanismus und nicht
auf Blasenkeimbildung angewiesen ist, kann die Tropfengeschwindigkeit
genau gesteuert werden. Das ermöglicht
Arbeit mit niedrigen Tropfengeschwindigkeiten (3-4 m/s) in Anwendungen,
wo Medium und Luftstrom gesteuert werden können. Die Tropfengeschwindigkeit
kann innerhalb eines ausgedehnten Bereichs genau variiert werden,
indem die Energieversorgung des Aktors variiert wird. Hohe Tropfengeschwindigkeiten
(10-15 m/s), die für
Normalpapier und relativ ungesteuerte Bedingungen geeignet sind,
lassen sich durch Variieren der Abmessungen der Düsenkammer
und des Aktors erreichen.
-
Schnelles Trocknen
-
Aus
einer Kombination von sehr hoher Auflösung mit sehr kleinen Tropfen
und hoher Farbstoffdichte ergibt sich ein Vollfarbendruck, bei dem
wesentlich weniger Wasser ausgestoßen wird. Ein 1600-dpi-Druckkopf IJ46
stößt nur ca.
33% des Wassers eines thermischen 600-dpi-Tintenstrahldruckers aus.
Das ermöglicht schnelles
Trocknen und schaltet Randwelligkeit fast ganz aus.
-
Großer Temperaturbereich
-
Druckköpfe IJ46
sollen Schwankungen in der Umgebungstemperatur unwirksam machen.
Die Funktion wird nur von temperaturbedingten Änderungen in den Tinteneigenschaften
beeinflusst, und diese können elektronisch
kompensiert werden. Für
Wassertinten ist ein Temperaturbereich von 0°C bis 50°C zu erwarten.
-
Keine besonderen Fertigungseinrichtungen
erforderlich
-
Der
Fertigungsprozess für
die Druckköpfe
IJ46 basiert zur Gänze
auf der bekannten Halbleiterindustrie. Bei den meisten Tintenstrahlsystemen
ist der Übergang
vom Labor zur Produktion mit größeren Schwierigkeiten
und Kosten verbunden, da hochgenaue besondere Fertigungseinrichtungen
benötigt
werden.
-
Hohe verfügbare Produktionskapazität
-
Eine
6-Zoll-CMOS-Fertigungsanlage mit 10000 Waferstarts pro Monat kann
jedes Jahr rund 18 Millionen Druckköpfe herstellen. Eine 8-Zoll-CMOS-Fertigungsanlage
mit 20000 Waferstarts pro Monat kann jedes Jahr rund 60 Millionen
Druckköpfe
herstellen. Gegenwärtig
gibt es zahlreiche derartige CMOS-Fertigungsanlagen auf der ganzen
Welt.
-
Niedrige Rüstkosten im Werk
-
Die
Rüstkosten
im Werk sind niedrig, da vorhandene 0,5-Mikron-6-Zoll-CMOS-Fertigungsanlagen
zur Anwendung kommen können.
Diese könnten
ganz amortisiert und im Wesentlichen für die Produktion von CMOS-Logik
veraltet sein. Die Massenfertigung kann also in „alten" vorhandenen Anlagen erfolgen. Der Großteil der
MEMS-Nachbearbeitung kann ebenfalls in der CMOS-Fertigungsanlage
ablaufen.
-
Gute Lichtechtheit
-
Da
die Tinte nicht erwärmt
wird, unterliegen die verwendeten Farbstoffe nur ganz wenigen Einschränkungen.
Bei der Auswahl der Farbstoffe kann also optimale Lichtechtheit
berücksichtigt
werden. Einige vor Kurzem entwickelte Farbstoffe von Firmen wie
zum Beispiel Avecia und Hoechst haben eine Lichtechtheit 4. Das gleicht
der Lichtechtheit von vielen Pigmenten und liegt erheblich über der
von bisher beim Foto- und Tintenstrahldruck verwendeten Farbstoffen.
-
Gute Wasserbeständigkeit
-
Wie
im Fall der Lichtechtheit ermöglicht
das Fehlen von thermischen Einschränkungen die Auswahl von Farbstoffen
unter Berücksichtigung
von Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit.
Für extrem
hohe Wasserbeständigkeit
(für waschbare
Textilien erforderlich) können
Reaktivfarbstoffe verwendet werden.
-
Ausgezeichnete Farbskala
-
Der
Einsatz von transparenten Farbstoffen mit hoher Farbreinheit ermöglicht eine
wesentlich breitere Farbskala als beim Offsetdruck und bei der Silberhalogenid-Fotografie.
Insbesondere beim Offsetdruck ist die Farbskala beschränkt infolge
der Lichtstreuung von den verwendeten Farbstoffen. Bei Dreifarbensystemen (CMY)
oder Vierfarbensystemen (CMYK) wird die Skala notwendigerweise auf
das vierflächige
Volumen der Farbscheitelpunkte begrenzt. Die Farbstoffe Cyan, Magenta
und Gelb müssen
daher so spektral rein wie möglich
sein. Eine etwas breitere „Hexkonus"-Skala mit reinem
Rot, Grün
und Blau lässt
sich mit einem 6-Farben-Modell
(CMYRBG) erzielen. Ein derartiger Sechsfarben-Druckkopf kann kostengünstig hergestellt
werden, da eine Chipbreite von nur 1 mm erforderlich ist.
-
Vermeidung von Farbbluten
-
Bluten
zwischen Farben entsteht, wenn die verschiedenen Primärfarben
gedruckt werden, während die
vorherige Farbe noch nass ist. Obwohl das Bild bei 1600 dpi im typischen
Fall durch das Bluten der Tinte kaum unscharf wird, können die
Mitteltöne
eines Bildes „trüb" werden. Dieses Bluten
kann durch auf Mikroemulsion basierende Tinte ausgeschaltet werden,
wofür die
Druckköpfe
IJ46 ausgezeichnet geeignet sind. Durch den Einsatz von Mikroemulsionstinte
kann auch das Verstopfen der Düsen
verhindert und die Stabilität der
Tinte auf lange Sicht gewährleistet
werden.
-
Hohe Düsenzahl
-
Ein
monolithischer CMY-Dreifarben-Fotodruckkopf IJ46 hat 19 200 Düsen. Diese
Anzahl ist zwar im Vergleich mit anderen Druckköpfen groß, aber klein im Vergleich
mit der Zahl der Bauelemente, die gewöhnlich bei der Massenfertigung
in CMOS-VLSI-Chips integriert werden. Sie liegt auch um 3% unter
der Zahl der beweglichen Spiegel, die Texas Instruments unter Anwendung
von ähnlichen
CMOS- und MEMS-Prozessen in das digitale Mikrospiegel-Bauelement (DMD)
der Firma integriert.
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51200 Düsen je A4-Druckkopf
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Ein
Vierfarbendruckkopf (CMYK) IJ46 für seitenbreiten A4/US-Briefdruck
arbeitet mit zwei Chips. Jeder 0,66-cm2-Chip
hat 25600 Düsen,
was insgesamt 51200 Düsen
ausmacht.
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Integration der Steuerschaltungen
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In
einem Druckkopf mit 51200 Düsen
müssen
die Datenverteilungsschaltungen (Schieberegister), die zeitliche
Steuerung der Daten und die Treibertransistoren unbedingt mit den
Düsen integriert
werden, da sonst mindestens 51201 externe Anschlüsse erforderlich wären. Das
bildet bei piezoelektrischen Tintenstrahldruckern ein schwerwiegendes
Problem, da die Steuerschaltungen nicht auf piezoelektrischen Substraten
integriert werden können.
Bei CMOS-VLSI-Chips, die mit hohem Ertrag in großen Mengen hergestellt werden, werden
oft Millionen von Anschlüssen
integriert. Zu begrenzen ist die Zahl der außerhalb des Chips liegenden Anschlüsse.
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Monolithische Herstellung
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Die
Druckköpfe
IJ46 werden als monolithischer CMOS-Einzelchip hergestellt, so dass
sich die Präzisionsmontage
erübrigt.
Die Fertigung erfolgt durchwegs unter Anwendung von normalen CMOS-VLSI-
und MEMS-(Micro-Electro-Mechanical Systems)Prozessen und Materialien.
Bei thermischen und gewissen piezoelektrischen Tintenstrahlsystemen
ist der Zusammenbau der Düsenplatte
mit dem Druckkopfchip eine der Hauptursachen für geringen Ertrag, begrenzte
Auflösung
und begrenzte Größe. Außerdem bestehen
seitenbreite Anordnungen im typischen Fall aus mehreren kleineren
Chips. Die Montage und Ausrichtung dieser Chips ist eine aufwendige
Arbeit.
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Modular, erweiterungsfähig für große Druckbreite
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Lange
seitenbreite Druckköpfe
können
durch Aneinanderfügen
von zwei oder mehr 100-mm-Druckköpfen IJ46
hergestellt werden. Der Rand des Druckkopfchips IJ46 ist für automatisches
Ausrichten mit Nachbarchips ausgelegt. Ein Druckkopf ergibt einen
Drucker in Fotogröße, zwei
ergeben einen A4-Drucker und vier einen A3-Drucker. Für digitalen
Schnelldruck, seitenbreiten Druck im Breitformat und Textildruck
können
mehr Druckköpfe
zusammengefügt
werden.
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Duplexbetrieb
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Duplexdruck
mit voller Druckgeschwindigkeit ist eine praktische Lösung. Die
einfachste Methode ist die Bereitstellung von zwei Druckköpfen - einem
auf jeder Seite des Papiers. Die Bereitstellung von zwei Druckköpfen kostet
weniger und ist weniger kompliziert als mechanische Systeme zum
Umkehren des Papierbogens.
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Gerade Papierbahn
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Da
keine Trommeln erforderlich sind, kann die Gefahr des Papierstaus
durch eine gerade Papierbahn reduziert werden. Das gilt besonders
für Duplexdrucker
im Büro,
wo der komplizierte Mechanismus zum Umkehren der Seiten eine der
Hauptursachen des Papierstaus bildet.
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Hoher Wirkungsgrad
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Thermische
Tintenstrahldruckköpfe
haben einen Wirkungsgrad von nur rund 0,01% (elektrische Energieaufnahme
verglichen mit kinetischer Energie und erhöhter Oberflächenenergie). Der Wirkungsgrad
des Druckkopfes IJ46 ist mehr als 20-mal so hoch.
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Selbstkühlender Betrieb
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Die
zum Ausstoßen
eines Tropfens erforderliche Energie ist 160 nJ (0,16 Mikrojoule),
nur ein Bruchteil des für
thermische Tintenstrahldrucker erforderlichen Werts. Dank diesem
geringen Energiebedarf kann der Druckkopf vollständig von der ausgestoßenen Tinte
gekühlt
werden, wobei die Tintentemperatur auch im schlimmsten Fall nur
um 40°C
ansteigt. Eine Wärmeabführung erübrigt sich.
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Niedriger Druck
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Der
in einem Druckkopf IJ46 entstehende Maximaldruck beträgt rund
60 kPa (0,6 Atmosphären).
Bei der Blasenkeimbildung und beim Kollaps in thermischen Tintenstrahl- und Bubblejet-Systemen
entsteht im typischen Fall ein Druck von mehr als 10 MPa (100 Atmosphären), das
160-fache des Maximaldrucks des Druckkopfes IJ46. Die hohen Drücke in Bubblejet-
und thermischen Tintenstrahldruckern haben hohe mechanische Spannungen
zur Folge.
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Niedrige Leistung
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Ein
30 Seiten pro Minute druckender A4-Druckkopf IJ46 braucht bei Dreifarben-
und Schwarzdruck rund 67 Watt. Bei einer Deckung von 5% liegt die
durchschnittliche Leistungsaufnahme bei nur 3,4 Watt.
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Niederspannungsbetrieb
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Die
Druckköpfe
IJ46 kommen mit einer einzigen 3-V-Versorgung aus, was den typischen
Treiber-ASICs entspricht. Thermische Tintenstrahldrucker brauchen
im typischen Fall mindestens 20 V, piezoelektrische oft mehr als
50 V. Der Aktor des Druckkopfes IJ46 ist für Betrieb mit einer Nennspannung
von 2,8 V ausgelegt, woraus sich unter Berücksichtigung eines Spannungsabfalls
von 0,2 V über
den Treibertransistor ein 3-V-Chipbetrieb ergibt.
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Betrieb mit 2 oder 4 AA-Batterien
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Der
Stromverbrauch ist so gering, dass der Fotodruckkopf IJ46 von AA-Batterien
gespeist werden kann. Der Druck eines typischen 6 × 4-Zoll-Fotos
erfordert weniger als 20 Joule (einschließlich der Treibertransistorverluste).
Wenn das Foto in 2 Sekunden gedruckt werden soll, sind vier AA-Batterien
zu empfehlen. Bei einer Druckzeit von 4 Sekunden genügen zwei
AA-Batterien.
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Batteriespannungsausgleich
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Die
Druckköpfe
IJ46 können
mit ungeregelter Batterieversorgung betrieben werden, um die mit
einem Spannungsregler verbundenen Leistungsverluste auszuschalten.
Zuverlässige
Leistung muss also über
einen großen
Versorgungsspannungsbereich gewährleistet
werden. Der Druckkopf IJ46 ermittelt die Versorgungsspannung und
stellt den Aktor entsprechend auf ein gleichmäßiges Tropfenvolumen ein.
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Kleine Aktor- und Düsenfläche
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Die
Düse, der
Aktor und die Steuerschaltung des Druckkopfes IJ46 kommen mit einer
Fläche
von 1764 μm2 aus. Das ist weniger als 1% der von piezoelektrischen
Tintenstrahldüsen
benötigten
Fläche
und rund 5% der von Bubblejet-Düsen
benötigten.
Die Aktorfläche
hat einen direkten Einfluss auf die Herstellungskosten des Druckkopfes.
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Kleine Baugröße des Druckkopfes
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Eine
ganze Druckkopf-Baugruppe (einschließlich der Tintenzufuhrkanäle) für einen
30 Seiten pro Minute druckenden A4-Vierfarbendruckkopf mit 1600
dpi ist nur 210 mm × 12
mm × 7
mm groß.
Diese kleine Größe gestattet
Einbau in Notebooks und Minidrucker. Ein Fotodrucker ist 106 mm × 7 mm × 7 mm groß und kann
daher in digitale Taschenkameras, Palmtops, Mobiltelefone/Faxgeräte und so
weiter eingefügt
werden. Der Großteil
dieses Volumens entfällt
auf die Tintenzufuhrkanäle.
Der Druckkopfchip selbst ist nur 102 mm × 0,55 mm × 0,3 mm groß.
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Düsenabdecksystem in Miniaturausführung
-
Für die Druckköpfe IJ46
wurde ein Düsenabdecksystem
in Miniaturausführung
entwickelt. Bei einem Fotodrucker ist dieses Düsenabdecksystem nur 106 mm × 5 mm × 4 mm groß, und die
Bewegung des Druckkopfes erübrigt
sich.
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Hoher Fertigungsertrag
-
Der
voraussichtliche Fertigungsertrag (nach Reife) der Druckköpfe IJ46
liegt bei mindestens 80%, da es sich um einen digitalen CMOS-Chip
mit einer Fläche
von nur 0,55 cm2 handelt. Die meisten modernen CMOS-Prozesse
bieten einen hohen Ertrag mit Chipflächen über 1 cm2.
Bei weniger als 1 cm2 großen Chips sind
die Kosten ungefähr
proportional zur Chipfläche.
Zwischen 1 cm2 und 4 cm2 steigen
die Kosten schnell, und größere Chips
als das bilden nur selten eine praktische Lösung. Eine Chipfläche von
weniger als 1 cm2 lohnt sich. Bei thermischen
und Bubblejet-Druckköpfen
beträgt
die Chipbreite meistens rund 5 mm, was die kosteneffiziente Chiplänge auf
ca. 2 mm beschränkt.
Eines der Hauptziele der Entwicklung des Druckkopfes IJ46 war die
möglichst
starke Verringerung der Chipbreite, woraus sich kosteneffiziente
monolithische seitenbreite Druckköpfe ergeben.
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Geringe Komplexität des Prozesses
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Bei
der Herstellung von digitalen Schaltungen hat die Komplexität der Maske
des Bauelements praktisch keinen Einfluss auf die Kosten oder Schwierigkeit
der Herstellung. Die Kosten sind der Anzahl der Prozessschritte
und den kritischen lithografischen Abmessungen proportional. Die
Druckköpfe
IJ46 werden in einem normalen CMOS-Fertigungsprozess mit einer Polyschicht
und drei Metallschichten sowie mit zusätzlichen 5 MEMS-Maskenschritten
hergestellt. Das macht den Fertigungsprozess weniger komplex als
ein typischer 0,25-Mikron-CMOS-Logikprocess mit Metall auf 5 Ebenen.
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Einfache Prüfung
-
Die
Druckköpfe
IJ46 umfassen Prüfschaltungen,
welche die Durchführung
der meisten Prüfungen
im Stadium der Wafersonde ermöglichen.
Alle elektrischen Eigenschaften einschließlich des Widerstandes des Aktors
können
in diesem Stadium geprüft
werden. Die Aktorbewegung kann jedoch erst nach dem Lösen aus den
Opfermaterialien geprüft
werden, weshalb die Abschlussprüfung
am Verbundchip erfolgen kann.
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Kostengünstiges Gehäuse
-
Die
Druckköpfe
1146 kommen in einem im Spritzguss hergestellten Polycarbonatgehäuse. Alle
Anschlüsse
werden mittels automatischem Folienbonden (TAB) hergestellt (wahlweise kann
jedoch auch Drahtbonden zur Anwendung kommen). Alle Anschlüsse sind
an einem Rand des Chips angeordnet.
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Keine Empfindlichkeit gegen
Alphateilchen
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Alphastrahlung
muss beim Entwurf des Gehäuses
nicht berücksichtigt
werden, da abgesehen von statischen Registern keine Speicherelemente
vorhanden sind und eine Zustandsänderung
infolge von Alphateilchen wahrscheinlich nur den Druck eines einzigen
zusätzlichen
Punktes (oder auch nicht) auf dem Papier verursacht.
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Gelockerte kritische Abmessungen
-
Die
kritische Abmessung (CD) der CMOS-Steuerschaltungen des Druckkopfes
IJ46 beträgt
0,5 Mikron. Moderne digitale integrierte Schaltungen wie zum Beispiel
Mikroprozessoren arbeiten mit kritischen Abmessungen von 0,25 Mikron,
was die Anforderungen des Druckkopfes IJ46 um zwei Elementgenerationen übersteigt.
Bei den meisten MEMS-Nachbearbeitungsschritten
betragen die kritischen Abmessungen mindestens 1 Mikron.
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Wenig Spannung bei der Herstellung
-
Der
Bruch von Bauelementen bei der Herstellung wird sowohl bei thermischen
Tintenstrahlals auch bei piezoelektrischen Bauelementen zum Problem.
Das begrenzt die Größe des Druckkopfes,
der hergestellt werden kann. Die bei der Herstellung des Druckkopfes
IJ46 auftretenden Spannungen sind nicht höher als die für CMOS-Fertigung
erforderlichen.
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Keine Scan-Streifenbildung
-
Da
die Druckköpfe
IJ46 seitenbreit sind, scannen sie nicht. Das löst eines der wichtigsten Bildqualitätsprobleme
von Tintenstrahldruckern. Streifenbildung aus anderen Gründen (fehlgeleitete
Tropfen, Fluchten des Druckkopfes) ist bei seitenbreiten Druckköpfen gewöhnlich ein
schwerwiegendes Problem. Die Ursachen der Streifenbildung wurden
ebenfalls angegangen.
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„Perfekte" Düsenausrichtung
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Alle
Düsen innerhalb
eines Druckkopfes werden von dem für die Lithografie des verwendeten
0,5-Mikron-Stepper mit Submikrongenauigkeit ausgerichtet. Die Düsenausrichtung
von zwei 4-Zoll-Druckköpfen
zur Herstellung eines seitenbreiten A4-Druckkopfes wird mittels
mechanischer Ausrichtungseinrichtungen auf den Druckkopfchips erzielt.
Das erlaubt automatisiertes mechanisches Ausrichten (einfach durch
Zusammenschieben von zwei Druckkopfchips) innerhalb von 1 Mikron.
Wenn bei besonderen Anwendungen eine feinere Ausrichtung benötigt wird,
können
die 4-Zoll-Druckköpfe
optisch ausgerichtet werden.
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Keine Satellitentropfen
-
Die
extrem geringe Tropfengröße (1 pl)
und die mäßige Tropfengeschwindigkeit
(3 m/s) schalten Satellitentropfen aus, die zahlreiche Bildqualitätsprobleme
verursachen können.
Bei rund 4 m/s bilden sich Satellitentropfen, die sich jedoch dem
Haupttropfen anschließen.
Bei rund 4,5 m/s entstehen Satellitentropfen mit verschiedenen Geschwindigkeiten
im Verhältnis
zum Haupttropfen. Ein besonderes Problem bilden Satellitentropfen
mit negativer Geschwindigkeit im Verhältnis zum Druckkopf, die sich
daher oft auf dessen Oberfläche ablagern.
Das lässt
sich bei hohen Tropfengeschwindigkeiten (rund 10 m/s) nur schwer
vermeiden.
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Laminare Luftströmung
-
Die
niedrige Tropfengeschwindigkeit setzt laminare Luftströmung ohne
Wirbel voraus, wenn die Tropfen richtig auf das Druckmedium fallen
sollen. Das wird durch entsprechende Konstruktion des Gehäuses des Druckkopfes
erzielt. Für „Normalpapier" und beim Bedrucken
von anderen „rauhen" Flächen sind
höhere
Tropfengeschwindigkeiten wünschenswert.
Durch Variieren der Konstruktionsmaße lassen sich Tropfengeschwindigkeiten
bis zu 15 m/s verwirklichen. Fotodruckköpfe für Dreifarbendruck und Druckköpfe für Normalpapier und
Vierfarbendruck mit einer Tropfengeschwindigkeit von 15 m/s können mit
einer Tropfengeschwindigkeit von 4 m/s auf dem selben Wafer hergestellt
werden. Es kommen nämlich
in beiden Fällen
die selben Prozessparameter zur Anwendung.
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Keine fehlgeleiteten Tropfen
-
Fehlgeleitete
Tropfen werden durch einen dünnen
Rand rund um die Düse
ausgeschaltet, der das Ausbreiten des Tropfens über die Oberfläche des
Druckkopfes in Bereichen verhindert, wo die hydrophobe Beschichtung
beeinträchtigt
ist.
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Keine thermische Kreuzkopplung
-
Wenn
bei Bubblejet- oder anderen thermischen Tintenstrahlsystemen benachbarte
Aktoren unter Strom gesetzt werden, breitet sich die Wärme von
einem Aktor zu den anderen aus und beeinflusst ihre Abschusskennlinien.
Bei den Druckköpfen
IJ46 beeinflusst die Wärmeausbreitung
von einem Aktor zu benachbarten Aktoren die Heizungsschicht und
die Biegekompensatorschicht im gleichen Maße und hat daher keine Wirkung
auf die Paddelposition. Thermische Kreuzkopplung wird daher praktisch
ganz ausgeschaltet.
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Keine fluidische Kreuzkopplung
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Alle
gleichzeitig abschießenden
Düsen sind
am Ende eines 300 Mikron langen Tinteneinlasses angeordnet, der
durch den (verdünnten)
Wafer geätzt
wird. Diese Tinteneinlässe
stehen mit großen
Tintenkanälen mit
geringem fluidischem Widerstand in Verbindung. Infolge dieser Anordnung
hat das Ausstoßen
eines Tropfens von einer Düse
praktisch keine Wirkung auf andere Düsen.
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Keine bauliche Kreuzkopplung
-
Dieses
Problem tritt bei piezoelektrischen Druckköpfen häufig auf. Es entfällt bei
den Druckköpfen IJ46.
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Bleibender Druckkopf
-
Die
Druckköpfe
IJ46 können
bleibend installiert werden. Das senkt die Produktionskosten von
Verbrauchsmaterial erheblich, da das Verbrauchsmaterial keinen Druckkopf
enthalten muß.
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Keine Kogation
-
Kogation
(Rückstände von
verbrannter Tinte, Lösungsmitteln
und Verunreinigungen) ist bei Bubblejet- und anderen thermischen
Tintenstrahldruckköpfen
ein schwerwiegendes Problem. Dieses Problem tritt bei den Druckköpfen IJ46
nicht auf, da die Tinte nicht direkt erwärmt wird.
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Keine Kavitation
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Erosion
infolge des plötzlichen
Kollapses von Blasen ist ein weiteres Problem, das die Lebensdauer von
Bubblejet- und anderen thermischen Tintenstrahldruckköpfen beschränkt. Dieses
Problem tritt bei den Druckköpfen
IJ46 nicht auf, da sich hier keine Blasen bilden.
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Keine Elektrowanderung
-
Die
Aktoren oder Düsen
des Druckkopfes IJ46 enthalten keine Metalle, sondern sind ganz
keramisch. In den Tintenstrahlelementen selbst gibt es daher keine
mit Elektrowanderung verbundenen Probleme. Die CMOS-Metallisierungsschichten
ertragen die nötigen
Ströme
ohne Elektrowanderung. Das lässt
sich leicht verwirklichen, denn die Stromüberlegungen ergeben sich aus
dem Treiberstrom der Heizung, nicht aus dem CMOS-Schnellschalten.
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Zuverlässige Stromanschlüsse
-
Während die
Druckköpfe
IJ46 nur ein Fünfzigstel
der Energie eines thermischen Tintenstrahldruckkopfes verbrauchen,
ergibt sich aus der hohen Druckgeschwindigkeit und der niedrigen
Spannung ein ziemlich hoher Verbrauch an elektrischem Strom. Im
schlimmsten Fall verbraucht ein Fotodruckkopf IJ46, der aus einer 3-V-Versorgung
in zwei Sekunden druckt, 4,9 A. Dieser Strom wird über Kupferschienen
zu 256 Bondinseln am Rand des Chips geleitet. Jede Bondinsel führt maximal
40 mA. Kontakte auf dem Chip und Kontaktlöcher zu den Treibertransistoren
führen
1,3 Millisekunden einen Spitzenstrom von 1,5 mA und einen maximalen Durchschnittsstrom
von 12 mA.
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Keine Korrosion
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Die
Düse und
der Aktor bestehen zur Gänze
aus Glas und Titannitrid (TiN), einem leitfähigen Keramikwerkstoff, der
bei CMOS-Bauelementen weitgehend als Metallisierungssperrschicht
Einsatz findet. Beide Materialien sind höchst korrosionsbeständig.
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Keine Elektrolyse
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Da
die Tinte nicht mit elektrischen Potential in Kontakt ist, tritt
keine Elektrolyse auf.
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Keine Ermüdung
-
Da
alle Aktorbewegungen innerhalb der Elastizitätsgrenzen erfolgen und durchwegs
keramische Materialien zur Anwendung kommen, tritt keine Ermüdung auf.
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Keine Reibung
-
Da
keine bewegten Flächen
miteinander in Kontakt sind, tritt keine Reibung auf.
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Keine Haftreibung
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Der
Druckkopf IJ46 ist auf Vermeidung von Haftreibung ausgelegt, ein
Problem, das bei vielen MEMS-Bauelementen auftritt. Der englische
Begriff „Stiction" kombiniert „Haften" mit „Reibung" und ist infolge der
relativen Skalierung der Kräfte
besonders bei MEMS von Bedeutung. Im Druckkopf IJ46 hängt das
Paddel über
einem Loch im Substrat, wodurch die anderenfalls zwischen Paddel
und Substrat entstehende Haftreibung ausgeschaltet wird.
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Keine Rissausbreitung
-
Die
auf die Werkstoffe einwirkenden Spannungen sind nur 1% der zu Rissausbreitung
führenden Spannung
bei der typischen Oberflächenrauheit
der TiN- und Glasschichten. Die Ecken sind zur Minimierung von „Spannungsspitzen" abgerundet. Das
Glas steht also immer unter Druckspannung, die wesentlich weniger Rissausbreitung
verursacht als Zugspannung.
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Kein elektrisches Polen erforderlich
-
Piezoelektrische
Materialien müssen
nach dem Einfügen
in den Aufbau des Druckkopfes gepolt werden. Das erfordert eine
sehr hohe elektrische Feldstärke
von rund 20000 V/cm. Dieser hohe Spannungsbedarf begrenzt im typischen
Fall die Größe des Druckkopfes
auf rund 5 cm, und zum Polen werden 100000 Volt benötigt. Beim
Druckkopf IJ46 ist kein Polen erforderlich.
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Keine gerichtete Diffusion
-
Gerichtete
Diffusion - die Bildung von Blasen infolge von zyklischen Druckschwankungen
- ist besonders bei piezoelektrischen Tintenstrahlen ein Problem.
Die Druckköpfe
IJ46 verhindern gerichtete Diffusion, da der Tintendruck niemals
unter null absinkt.
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Vermeidung der Sägestraße
-
Die
Sägestraße zwischen
Chips auf einem Wafer ist gewöhnlich
200 Mikron breit. Das würde
26% der Waferfläche
ausmachen. Anstelle dessen braucht man bei Plasmaätzen nur
4% der Waferfläche.
Dadurch wird auch Bruch beim Sägen
ausgeschaltet.
-
Lithografie mit normalen Stepper
-
Obwohl
die Druckköpfe
IJ46 100 mm lang sind, kommen normale Stepper (im typischen Fall
mit einem Bildfeld von 20 mm × 20
mm) zum Einsatz. Der Druckkopf wird nämlich unter Anwendung von acht
identischen Belichtungen „geheftet". Die Ausrichtung
zwischen den Stichen ist nicht kritisch, da zwischen den Stichbereichen
keine elektrischen Anschlüsse
vorhanden sind. Von 32 Druckköpfen
wird jeweils ein Segment bei jeder Stepperbelichtung bebildert,
woraus sich ein „Durchschnitt" von 4 Druckköpfen je
Belichtung ergibt.
-
Integration des Vollfarbendrucks
auf einem Chip
-
Die
Druckköpfe
IJ46 integrieren alle nötigen
Farben auf einem Chip. Das ist in der seitenbreiten „Kantenschuss"-Tintenstrahltechnologie
nicht möglich.
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Zahlreiche verschiedene Tinten
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Die
Druckköpfe
IJ46 sind beim Ausstoß der
Tropfen nicht nur auf die Eigenschaften der Tinte angewiesen. Tinten
können
auf Wasser, Mikroemulsionen, Ölen,
diversen Alkoholen, MEK, Heißschmelzwachs oder
anderen Lösungsmitteln
basieren. Die Druckköpfe
IJ46 können
auf Tinten in einem breiten Viskositäts- und Oberflächenspannungsbereich „abgestimmt" werden. Das ist
ein wichtiger Faktor, der einen großen Anwendungsbereich erschließt.
-
Laminarer Luftstrom ohne Wirbel
-
Das
Gehäuse
des Druckkopfes ist so ausgelegt, dass es für einen laminaren Luftstrom
sorgt und Wirbel ausschaltet. Das ist wichtig, denn Wirbel und Turbulenz
können
infolge der kleinen Tropfengröße die Bildqualität beeinträchtigen.
-
Tropfenwiederholfrequenz
-
Die
Nenntropfenwiederholfrequenz eines Fotodruckkopfes IJ46 beträgt 5 kHz,
was eine Druckgeschwindigkeit von 2 Sekunden je Foto ergibt. Bei
einem A4-Druckkopf für
30+ Seiten pro Minute beträgt
sie 10 kHz. Die maximale Tropfenwiederholfrequenz wird in erster
Linie von der Nachfüllgeschwindigkeit
der Düsen bestimmt,
die bei Betrieb mit nicht unter Druck stehenden Tinten ihrerseits
von der Oberflächenspannung
abhängt.
Bei Überdruck
der Tinte (ca.. 20 kPa) sind Tropfenwiederholfrequenzen von 50 kHz
möglich.
34 Seiten pro Minute genügen
jedoch für
die meisten kostengünstigen
Verbraucheranwendungen. In Hochgeschwindigkeitsanwendungen, wie
zum Beispiel kommerzielles Drucken, können mehrfache Druckköpfe in Verbindung mit
schnellem Papiertransport zum Einsatz kommen. Beim Niederleistungsbetrieb
(zum Beispiel mit 2 AA-Batterien) kann die Tropfenwiederholfrequenz
reduziert werden, um Strom zu sparen.
-
Niedrige Kopf-zu-Papier-Geschwindigkeit
-
Die
Nenngeschwindigkeit Kopf-zu-Papier beträgt bei einem Fotodruckkopf
IJ46 nur 0,076 m/s, bei einem A4-Druckkopf nur 0,16 m/s, was nur
ca. ein Drittel der typischen Scangeschwindigkeit eines Tintenstrahlkopfes
ausmacht. Diese niedrige Geschwindigkeit vereinfacht die Konstruktion
des Druckers und verbessert die Genauigkeit der Tropfenplatzierung.
Diese Kopf-zu-Papier-Geschwindigkeit genügt jedoch angesichts des seitenbreiten
Druckkopfes für
34 Seiten pro Minute. Höhere
Geschwindigkeiten lassen sich im Bedarfsfall leicht erreichen.
-
Hochgeschwindigkeits-CMOS
nicht erforderlich
-
Die
Taktrate der Schieberegister eines 30 Seiten pro Minute druckenden
A4/Briefdruckkopfes beträgt nur
14 MHz. Beim Fotodrucker beträgt
sie nur 3,84 MHz. Das ist wesentlich weniger als die potentielle
Geschwindigkeit des zur Anwendung kommenden CMOS-Prozesses. Das
vereinfacht die CMOS-Konstruktion und schaltet beim Drucken von
fast weißen
Bildern Verlustleistungsprobleme aus.
-
Völlig statische CMOS-Konstruktion
-
Die
Schiebe- und Übertragungsregister
sind ganz statisch gestaltet. Eine statische Konstruktion erfordert
35 Transistoren je Düse,
im Gegensatz zu rund 13 für
eine dynamische Konstruktion. Die statische Konstruktion hat jedoch
viele Vorteile zu bieten, darunter höhere Störfestigkeit, geringeren Ruhestromverbrauch und
größere Verarbeitungstoleranzen.
-
Breiter Leistungstransistor
-
Das
Verhältnis
zwischen der Breite und Länge
des Leistungstransistors beträgt
688. Das ermöglicht einen
Betriebswiderstand von 4 Ohm, wobei der Treibertransistor bei Betrieb
mit einer 3-V-Stromquelle 6,7% der Aktorleistung verbraucht. Ein
Transistor dieser Größe passt
unter den Aktor, zusammen mit dem Schieberegister und der restlichen
Logik. Ein ausreichender Treibertransistor belegt also zusammen
mit den zugehörigen
Datenverteilungsschaltungen lediglich die bereits vom Aktor benötigte Chipfläche.
-
Der
prozentuelle Stromverbrauch des Transistors kann mit verschiedenen
Mitteln reduziert werden: Erhöhung
der Steuerspannung, so dass weniger Strom benötigt wird, Reduzieren der Lithografie
auf weniger als 0,5 Mikron, Einsatz von BiCMOS oder einer anderen
Hochstromtechnologie oder Vergrößerung der
Chipfläche,
um Platz für
Treibertransistoren zu schaffen, die nicht unter dem Aktor untergebracht
sind. Der 6,7%-Verbrauch der vorliegenden Ausführung gilt jedoch als optimaler
Kompromiss zwischen Kosten und Leistung.
-
Anwendungsbereich
-
Die
hierin offenbarte Technologie des Tintenstrahldrucks ist für zahlreiche
verschiedene Drucksysteme geeignet:
-
- 1
- Bürodrucker
für Farb-
und Schwarzweißdruck
- 2
- SOHO-Drucker
- 3
- Drucker
für Heim-PC
- 4
- Farb-
und Schwarzweißdrucker
mit Netzanschluss
- 5
- Abteilungsdrucker
- 6
- Fotodrucker
- 7
- In
Kameras eingebaute Drucker
- 8
- Drucker
in 3G-Mobiltelefonen
- 9
- Tragbare
und Notebook-Drucker
- 10
- Drucker
für Breitformat
- 11
- Farb-
und Schwarzweißkopierer
- 12
- Farb-
und Schwarzweißfaxgeräte
- 13
- Multifunktionsdrucker
mit Druck-, Fax-, Scan- und Kopierfunktion
- 14
- Digitale
kommerzielle Drucker (digital commercial Printers)
- 15
- Digitale
Drucker für
Kurzauflagen
- 16
- Verpackungsdrucker
- 17
- Textildrucker
- 18
- Digitale
Drucker für
Kurzauflagen
- 19
- Hilfsdrucker
für Offsetpressen
- 20
- Kostengünstige Lesedrucker
- 21
- Seitenbreite
Schnelldrucker
- 22
- Notebook-Computer
mit eingebauten seitenbreiten Druckern
- 23
- Tragbare
Farb- und Schwarzweißdrucker
- 24
- Etikettdrucker
- 25
- Ticketdrucker
- 26
- Quittungsdrucker
- 27
- CAD-Drucker
für Großformat
- 28
- Zielfotodrucker
- 29
- Videodrucker
- 30
- Foto-CD-Drucker
- 31
- Tapetendrucker
- 32
- Laminatdrucker
- 33
- Drucker
für Innenschilder
- 34
- Werbeflächendrucker
- 35
- Drucker
für Videospiele
- 36
- Drucker
für Fotokiosk
- 37
- Drucker
für Visitenkarten
- 38
- Drucker
für Glückwunschkarten
- 39
- Buchdrucker
- 40
- Zeitungsdrucker
- 41
- Zeitschriftendrucker
- 42
- Formulardrucker
- 43
- Digitale
Fotoalbumdrucker
- 44
- Medizinische
Drucker
- 45
- Kfz-Drucker
- 46
- Drucker
für Haftetikette
- 47
- Farbandrucker
- 48
- Fehlertolerante
Anordnungen von kommerziellen Druckern (commercial Printer arrays)
-
Tintenstrahltechnologien nach
dem Stand der Technik
-
Druckköpfe mit ähnlichem
Leistungspotential werden von gut eingeführten Herstellern von Tintenstrahldruckern
in der näheren
Zukunft höchstwahrscheinlich
nicht angeboten. Der Grund hierfür
liegt darin, dass die beiden Hauptarten - thermischer und piezoelektrischer
Tintenstrahldruck - bei der Erfüllung
der Anforderungen dieser Anwendung schwerwiegende Probleme haben.
-
Das
schwerwiegendste Problem beim thermischen Tintenstrahldruck ist
der Stromverbrauch. Dieser beträgt
ca. das 100-fache des für
diese Anwendungen erforderlichen und ergibt sich aus der geringen
Energieausbeute der Mittel zum Ausstoßen der Tropfen. Dieses erfordert
das rasche Sieden von Wasser zur Bildung einer Dampfblase, welche
die Tinte ausstößt. Wasser
hat ein sehr hohes Wärmeaufnahmevermögen und muss
bei thermischen Tintenstrahldruckern überhitzt werden. Der hohe Stromverbrauch
begrenzt die Düsendichte.
-
Das
schwerwiegendste Problem beim piezoelektrischen Tintenstrahldruck
ist Größe und Kosten.
Piezokristalle haben bei tragbaren Steuerspannungen eine sehr geringe
Ablenkung und brauchen daher für
jede Düse
eine große
Fläche.
Außerdem
muss jeder Aktor auf einem separaten Substrat an seine Steuerschaltung angeschlossen
werden. Das ist bei der gegenwärtigen
Grenze von rund 300 Düsen
je Druckkopf kein größeres Problem,
kann aber die Herstellung von seitenbreiten Druckköpfen mit
19200 Düsen
stark behindern. Vergleich zwischen den Druckköpfen IJ46
und einem thermischen Tintenstrahldruckmechanismus (Thermal Ink
Jet (TIJ))
Faktor | TIJ-Druckköpfe | Druckköpfe IJ46 | Vorteil |
Auflösung | 600 | 1600 | Fotografische
Bildqualität
und hochwertiger Text |
Druckertyp | Scannen | Seitenbreit | Druckköpfe IJ46
scannen nicht, daher schnellerer Druck und kleinere Größe |
Druckgeschwindigkeit | < 1 Seite pro Minute | 30
Seiten pro Minute | Der
seitenbreite Druckkopf IJ46 arbeitet > 30-mal so schnell |
Düsenzahl | 300 | 51200 | > 100-mal so viele Düsen, daher
hohe Druckgeschwindigkeit |
Tropfenvolumen | 20
Pikoliter | 1
Pikoliter | Weniger
Wasser auf dem Papier, Druck wird sofort trocken, keine „Randwelligkeit" |
Aufbau | Mehrteilig | Monolithisch | Beim
Zusammenbau der Druckköpfe IJ46
keine hohe Genauigkeit erforderlich |
Wirkungsgrad | < 0,1% | 2% | 20-fache
Steigerung im Wirkungsgrad ermöglicht
Betrieb mit geringer Leistung |
Stromquelle | Netzstrom | Batterien | Batteriebetrieb
erlaubt tragbare Drucker, z.B. in Kameras, Telefonen |
Spitzendruck | > 100 atü | 0,6
atü | Zuverlässigkeitsprobleme
beim thermischen Tintenstrahldruck infolge des hohen Drucks |
Tintentemperatur | +300°C | +50°C | Hohe
Tintentemperatur verursacht Ablagerung von verbrannten Farbstoffen
(Kogation) |
Kavitation | Problem | Kein
Problem | Kavitation
(Erosion durch Blasenkollaps) begrenzt die Lebensdauer des Druckkopfes |
Lebensdauer
des Druckkopfes | Begrenzt | Permanent | TIJ-Druckköpfe müssen bei
Kavitation und Kogation erneuert werden |
Betriebsspannung | 20
V | 3
V | Erlaubt
Betrieb mit kleineren Batterien, wichtig bei tragbaren und Taschendruckern |
Energie
je Tropfen | 10 μJ | 160
nJ | < 1/50 der Tropfenausstoßenergie
ermöglicht
Batteriebetrieb |
Chipfläche je Düse | 40000 μm2 | 1764 μm2 | Kleine
Größe ermöglicht kostengünstige Herstellung |
-
Dem
Fachmann ist klar, dass zahlreiche Varianten der und Änderungen
an der vorliegenden Erfindung möglich
sind, ohne von dem in den angehängten
Ansprüchen
dargelegten Umfang der Erfindung abzuweichen. Die vorliegenden Ausführungsformen
sind daher in jeder Hinsicht als Anschauungsmaterial und nicht als einschränkend zu
betrachten.