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Diese
Erfindung betrifft ganz allgemein die biologische Mikroarray-Technologie.
Insbesondere betrifft sie ein Nukleinsäure-Mikroarraysystem mit willkürlich verteilten,
mit einer Nukleinsäuresonde
modifizierten Mikrokügelchen,
die auf ein Substrat aufgetragen sind, das vor der Beschichtung
keine gekennzeichneten Stellen aufweist. Die Mikrokugeln enthalten
optische Strichcodierungen, die durch ein oder mehrere Färbemittel
erzeugt sind, die den Mikrokugeln zugeordnet sind.
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Nachdem
in den frühen
1990iger Jahren (Science, 251, 767 – 773, 1991) hoch-dichte Anordnungen, erzeugt
durch räumlich
zugängliche
Synthese von bioaktiven Sonden auf einem 2-dimensionalen, festen
Träger
erfunden worden sind, hat dies den Prozess der biologischen Forschung
und Entwicklung stark gefördert und
vereinfacht. Der Schlüssel
zur gegenwärtigen
Mikroarray-Technologie ist die Abscheidung eines bioaktiven Mittels
an einer einzelnen Stelle auf einem Mikrochip in einer "räumlich zugänglichen" Weise.
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Die
zum gegenwärtigen
Zeitpunkt bekannten Technologien haben verschiedene Wege eingeschlagen, um
Mikroarrays herzustellen. Beispielsweise beschreiben die US-A-5
412 087 und 5 489 678 die Verwendung eines fotolithografischen Prozesses
zur Herstellung von Peptid- und
DNA-Mikroarrays. Die Patentschriften lehren die Verwendung von fotolabilen,
schützenden
Gruppen zur Herstellung von Peptid- und DNA-Mikroarrays durch sukzessive
Zyklen der Schutzaufhebung eines definierten Spots auf einem 1 cm × 1 cm großen Chip durch
Fotolithografie und anschließender Überflutung
der gesamten Oberfläche
mit einer aktivierten Aminosäure
oder DNA-Base. Die Wiederholung dieses Prozesses ermöglicht den
Aufbau eines Peptid- oder DNA-Mikroarrays mit Tausenden von willkürlich unterschiedlichen
Peptid- oder Oligonukleotid-Sequenzen an unterschiedlichen Spots
auf dem Array. Diese Methode ist kostspielig. Ein Tintenstrahl-Verfahren
wird von anderen angewandt (zum Beispiel US-A-6 079 283; 6 083 762
und 6 094 966), um räumlich
zugängliche
oder aufrufbare Arrays herzustellen, doch leidet diese Technik ebenfalls
an hohen Herstellungskosten zusätzlich
zu der relativ großen
Spotgröße von 40
bis 100 μm.
Im Hinblick auf die Anzahl von bioaktiven Sonden, die auf einem
einzelnen Chip angeordnet werden müssen, normalerweise 1000 bis
100000 Sonden, ist diese räumliche
Adressiermethode von Natur aus kostspielig, unabhängig davon,
wie der Chip hergestellt wird. Ein alternatives Verfahren zu der
räumlichen
Adressiermethode ist das Konzept der Verwendung eines fluoreszierenden
Farbstoffes, der in Polymerkügelchen
eingeführt
wird, um biologische Vielfach-Arrays zu erzeugen. Die US-A-5 981
180 beschreibt ein Verfahren der Verwendung von farb-codierten Kügelchen
in Verbindung mit der Durchlauf-Cytometrie, um eine biologische
Vielfach-Bestimmung durchzuführen.
Mikrokugeln, konjugiert mit DNA oder monoklonalen Antikörpersonden
auf ihren Oberflächen,
werden intern mit verschiedenen Verhältnissen von zwei ausgeprägten Fluoreszenz-Farbstoffen
gefärbt.
Hunderten von "spektral
adressierten" Mikrokügelchen
wird es ermöglicht,
mit einer biologischen Probe zu reagieren und die "flüssige Anordnung" wird analysiert
durch Hindurchführen
einer einzelnen Mikrokugel durch eine Durchlauf-Cytometrie-Zelle
unter Decodierung der Probeninformation. Die US-A-6 023 540 und
6 266 459 beschreiben die Verwendung von faseroptischen Bündeln mit
vorgeätzten
Mikrowellen an distalen Enden, um mit Farbstoff beladene Mikrokugeln
zusammenzufassen. Die Oberfläche
einer jeden spektral adressierten Mikrokugel wurde mit einem besonderen bioaktiven
Mittel versehen und Tausende von Mikrokugeln, die unterschiedliche
bioaktive Sonden trugen, wurden miteinander vereinigt unter Erzeugung
von "Kugelarrays" auf vorgeätzten Mikrowellen
von faseroptischen Bündeln.
In jüngerer
Zeit wurde ein neues optisch verschlüsseltes Mikrokugel-Verfahren
durchgeführt
durch Verwendung von unterschiedlich großen, mit Zinksulfid bedeckten
Cadmiumselenid-Nanokristallen, die in Mikrokugeln eingeführt wurden
(Nature Biotech. 19, 631 – 635,
2001). Unter Berücksichtigung
der engen Bandbreite, die diese Nanokristalle aufweisen, dehnt dieses
Verfahren die spektrale Strichcodierungskapazität in Mikrokugeln beträchtlich
aus.
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Obgleich
das "spektral adressierte
Mikrokugel-" Verfahren
einen Vorteil darstellt aufgrund der Einfachheit dieses Verfahrens
gegenüber
dem althergebrachten, "räumlich adressierbaren" Verfahren bei der
Herstellung von Mikroarrays, besteht dennoch ein Bedürfnis, die
Herstellung von biologischen Mikroarrays einfacher zu gestalten
und weniger kostspielig, um Nukleinsäure-Identifizierungssysteme
bereitzustellen, die genau arbeiten, weniger komplex sind und weniger
kostspielig.
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Die
EP 02078433 beschreibt
eine Mikroanordnung (Microarray), die weniger kostspielig ist und
leichter herzustellen ist als die zuvor offenbarten Mikroanordnungen,
da der Träger
nicht modifiziert werden muss; trotzdem verbleiben die Mikrokugeln
auf dem Substrat immobilisiert.
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Die
EP 02078433 beschreibt
eine Mikroanordnung (Microarray) mit: einem Substrat, das mit einer
Zusammensetzung beschichtet ist aus Mikrokugeln, die in einer flüssigen Masse
dispergiert sind, mit einem Gelierungsmittel oder einem Vorläufer eines
Gelierungsmittels, wobei die Mikrokugeln in willkürlichen
Positionen auf dem Substrat immobilisiert werden. Das Substrat ist
frei von Rezeptoren, die bestimmt sind zur physikalischen oder chemischen
Reaktion mit den Mikrokugeln. Diese Erfindung verwendet eine besondere
Beschichtungszusammensetzung und Technologie, um eine Mikroanordnung
auf einem Substrat zu erzeugen, das nicht vorgeätzt werden muss mit Mikrowellen
oder in irgendeiner Weise vormarkiert werden muss mit Stellen, um die
Mikrokugeln anzuziehen, wie es in dem Stande der Technik beschrieben
wird.
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EP 02078433 lehrt verschiedene
Beschichtungsmethoden, veranschaulicht jedoch eine Maschinenbeschichtung,
bei der ein Träger
mit einer flüssigen
Beschichtungszusammensetzung beschichtet wird mit Mikrokugeln, die
in Gelatine dispergiert sind. Unmittelbar nach der Beschichtung
wird der Träger
durch eine Abschreckkammer in der Beschichtungsvorrichtung geführt, in
der die Gelatine rasch geliert und die Mikrokugeln immobilisiert
werden.
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Obgleich
diese Erfindung einen großen
Herstellungsvorteil gegenüber
den existierenden Technologien darstellt, benötigt sie eine gewisse Veredelung,
um ihren vollen potentiellen Wert gegenüber dem Stande der Technik
zu maximieren. Das Problem besteht darin, dass während einer solchen maschinellen
Beschichtung und raschen Gelierung das Gelierungsmittel dazu neigt,
die Oberfläche
der Mikrokugeln zu bedecken, wodurch der Analyt (wie DNA) daran
gehindert wird, durch die Gel-Deckschicht zu dringen und mit Sonden
auf der Oberfläche
der Mikrokugeln zu hybridisieren. Das Gelatine-Deckschichtproblem
wurde gelöst
durch Anwendung einer Enzym-Digestion, wie sie offenbart wird in
der US-A-2 003 224 361. Es besteht ein Bedürfnis nach einem Nukleinsäure-Analysesystem
unter Verwendung eines solchen mit einem Enzym behandelten, aufgetragenen,
willkürlichen
Mikrokugel-Array
in einem Vollbild-Bildaufzeichnungs-Aufnahmesystem.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Lösung
der oben diskutieren Probleme beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
das oben beschriebene Problem durch enzymatische Entfernung des
Gelierungsmittels von der Oberfläche
der Mikrokugeln ohne Beschädigung
ihrer Integrität
der DNA-Sonden (DNA probes) auf ihren Oberflächen. Die mit Enzym behandelte
Oberfläche
behält
ihre physikalische Integrität
während
des gesamten DNA-Hybridisierungsprozesses
bei und die Mikroanordnung (Microarray) zeigt ein sehr starkes Hybridisierungssignal.
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Der
Vorteil besteht darin, dass die Enzym-Digestion leicht gesteuert
werden kann, um die erforderliche Menge von der Gelatine-Deckschicht
zu entfernen. Ferner ist das Enzym, eine Protease, leicht zugänglich und auf ökonomische
Weise zu erhalten.
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Gemäß einem
Merkmal der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Identifizierung
von Nukleinsäureproben
bereitgestellt, das umfasst: die Bereitstellung einer Mikroanordnung
(Microarray), einschließlich eines
Substrates, das mit einer Zusammensetzung beschichtet ist, einschließlich einer
Population von mit einer Nukleinsäuresonde modifizierten Mikrokugeln,
die immobilisiert sind in einer Beschichtung enthaltend ein Gelierungsmittel
oder einen Vorläufer
eines Gelierungsmittels, wobei ein erster Anteil der Mikrokugeln
in die Gelatinebeschichtung eintaucht und ein zweiter Anteil über der
Gelatinebeschichtung exponiert ist und praktisch frei von Gelatine
ist, wobei mindestens eine Unter-Population der Population von Mikrokugeln
eine optische Strichcodierung aufweist, erzeugt von mindestens einem
Färbemittel,
dass den Mikrokugeln zugeordnet ist und enthaltend eine Nukleinsäure-Sondensequenz,
bei dem die Anordnung in Kontakt gebracht wird mit einer fluoreszierend/chemilumineszierend
markierten Nukleinsäureproben-Ziel-Nukleinsäuresequenz;
und bei dem man die farbige Strichcodierung der Unter-Population
der Mikrokugeln bestimmt aufgrund der Reaktion der fluoreszierend/chemilumineszierend
markierten Nukleinsäureproben-Sonden-Nukleinsäuresequenz
und der Ziel-Nukleinsäuresequenz.
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Die
Erfindung hat die folgenden Vorteile.
- 1. Die
Analyse von Nukleinsäuren
ist einfacher, weniger kostspielig und kosteneffektiver.
- 2. Die Nukleinsäure-Identifizierungssysteme
sind genau, weniger komplex und weniger kostspielig.
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1 ist
eine grafische Darstellung einer Beschichtungsvorrichtung.
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2 ist
eine schematische Darstellung, die darstellt das Nukleinsäurebestimmungssystem
auf Basis von mit Gelatine beschichteten Mikrokugeln mit einer Instrumentation
und geeigneten Steuereinheiten.
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3 ist
eine Arbeitsablaufkarte, die den Prozess veranschaulicht, nachdem
das Mikroarray-System dazu
verwendet wird, um eine unbekannte Nukleinsäureprobe zu analysieren.
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4A, 4B, 4C und 4D zeigen
Querschnitte eines Mikroarrays, behandelt mit Gelatinase unterschiedliche
Zeitspannen lang: 0 Minuten – 4B;
5 Minuten – 4C;
und 7 Minuten – 4D.
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5A, 5B und 5C zeigen
schematisch die entsprechenden optischen Design-Prinzipien, die
angewandt wurden zur Analyse der Signale von aufgetragenen Farbkugeln
in Absorptions-, Fluoreszenz- und Chemilumineszenz-Bestimmungssystemen.
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Wie
hier verwendet, steht das Merkmal "Sol-in-Gel-Übergang" oder "Gelierung" für
ein Verfahren, bei dem flüssige
Lösungen
oder Suspensionen von Teilchen kontinuierliche dreidimensionale
Netzwerke erzeugen, die keinen stationären Flusszustand zeigen. Dies
kann auftreten im Falle von Polymeren durch Polymerisation in Gegenwart
von polyfunktionellen Monomeren durch kovalente Quervernetzung eines
gelösten
Polymeren, das reaktive Seitenketten aufweist und durch sekundäre Bindung,
beispielsweise eine Wasserstoffbindung zwischen Polymermolekülen in Lösung. Polymere,
wie Gelatine zeigen eine thermische Gelierung, die dem letzteren
Typ angehört.
Der Prozess der Gelierung oder des Festwerdens ist gekennzeichnet
durch eine diskontinuierliche Erhöhung der Geschwindigkeit (vergleiche
P.I. Rose, "Theory
of the Photographic Process", 4.
Auflage, T.H. James, Herausgeber, Seiten 51 – 67).
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Wie
hier verwendet, steht das Merkmal "willkürliche Verteilung" für eine räumliche
Verteilung von Elementen, die keinen Bezug oder keine Vorspannung
zeigt. Die Willkürlichkeit kann
gemessen werden unter Compliance-Bedingungen, mit denen die erwartet
werden durch eine Poisson-Verteilung.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich das Merkmal "Enzym" auf einen biologischen Katalysator. Ähnlich im Vergleich
zu traditionellen chemischen Katalysatoren erhöhen Enzyme die Geschwindigkeit
von biologischen Reaktionen durch Erzeugung eines Übergangszustandes
mit einer geringeren Energie der Aktivierung im Vergleich zur nicht-katalysierten
Reaktion. Mit anderen Worten Enzyme sind Proteine, die spezialisiert
sind für
die Reaktionen, die sie katalysieren. Die bevorzugten Enzyme, die
im Rahmen dieser Erfindung verwendet werden, sind Enzyme, die auf
katalytischem Wege die Bindungen von Gelatine hydrolysieren und
als "Gelatinasen" bezeichnet werden
können.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer
Anordnung (array) von Mikrokugeln, auch bezeichnet als "Kügelchen", auf einem Substrat, wobei die Oberfläche der
Mikrokugeln ein Einfangmittel trägt
oder Sonden (probes), die leicht zugänglich sind für Analyten,
mit denen sie in Kontakt gelangen. Die Verteilung oder das Muster
der Mikrokugeln auf dem Substrat ist vollständig willkürlich und die Mikrokugeln werden
nicht angezogen oder an Stellen festgehalten, die vormarkiert sind
oder vorbestimmt sind auf den Substraten, wie in anderen Verfahren,
die im Vorstehenden erwähnt
wurden.
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Im
Falle der vorliegenden Erfindung werden die Mikrokugeln willkürlich immobilisiert,
wenn das Gelierungsmittel, in dem sie getragen werden, einem Sol-in-Gel-Übergang
unterliegt (auch bekannt als "Gelierung").
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Wie
hier verwendet, steht das Merkmal "Gelierungsmittel" für
eine Substanz, die, wie oben beschrieben, einer Gelierung unterliegen
kann. Zu Beispielen gehören
Materialien, wie Gelatine, in Wasser lösliche Celluloseether oder
Poly(n-isopropylacrylamid), das einer thermischen Gelierung unterliegt
oder Substanzen, wie Poly(vinylalkohol), die mittels einer Borat-Verbindung chemisch
quervernetzt werden können.
Ein bevorzugtes Gelierungsmittel ist mit Alkali vorbehandelte Gelatine.
Andere Gelierungsmittel können
Polymere sein, die quervernetzt sind durch Strahlung, wie ultraviolette
Strahlung. Zu weiteren Beispielen von Gelierungsmittel gehören Akazia,
Alginsäure,
Bentonit, Carbomer, Carboxymethylcellulosenatrium, Cetostearylalkohol,
kolloidales Siliziumdioxid, Ethylcellulose, Gelatine, Guargum, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Magnesiumaluminiumsilicat,
Maltodextrin, Methylcellulose, Polyvinylalkohol, Povidon, Propylenglykolalginat,
Natriumalginat, Natriumstärkeglykolat,
Stärke,
Tragacanth und Xanthumgum. (Bezüglich
einer weiteren Diskussion von Geliermitteln sei verwiesen auf die
Literaturstelle Secundrum Artem, Band 4, Nr. 5, Lloyd V. Allan).
Alpha- oder Betaamylase oder Cellulase kann dazu verwendet werden,
um überschüssige Polysacchardide
zu entfernen, und Agarase kann dazu verwendet werden, um überschüssigen Agar
zu entfernen.
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Die
Erfindung offenbart eine willkürliche
Mikroanordnung auf Basis von Polymerlatexkugeln, wobei eine jede
Kugel in der Anordnung eine ausgeprägte Signatur aufweist, die
die Kugel unterscheidet. Eine derartige Signatur kann auf der Farbe,
der Form oder Größe der Kugel
beruhen. Im Falle von Signaturen auf Basis der Farbe, kann sich
die Farbe ableiten von Mischungen aus drei Farbstoffen, die darstellen,
die primären
Farben R, G, B unter Erzeugung von Tausenden von unterscheidbaren
Kugeln mit ausgeprägten "Farbadressen" (eindeutige RGB-Werte,
zum Beispiel R = 0, G = 204, B = 153). Die Kugeln können hergestellt
werden mit Zentren an ihren Oberflächen, die "aktiv" sind, was bedeutet, dass an derartigen
Zentren leicht eine physikalische oder chemische Reaktion auftreten
kann zwischen der Kugel und anderen Molekülen oder Verbindungen. Derartige
Verbindungen können
organische oder anorganische Verbindungen sein. Gewöhnlich ist
das Molekül oder
ist die Verbindung eine organische Nukleinsäure oder sie besteht aus Fragmenten
hiervon, um Beispiele zu benennen. Wie in den unten folgenden Beispielen
angegeben, kann an die Oberfläche
einer jeden Farbcodierten Kugel ein vor-synthetisiertes Oligonukleotid
oder ein anderes biologisches Mittel gebunden sein. Infolgedessen
kann jede Farbadresse einer speziellen bioaktiven Sonde (probe)
entsprechen. Diese Kugeln können
in gleichen Mengen miteinander vermischt sein und die willkürliche Mikroanordnung
kann hergestellt werden durch Auftragen der gemischten Kugeln in
einem einschichtigen oder mehrschichtigen Format. Beschichtungsverfahren
werden ausführlich
beschrieben von Edward Cohen und Edgar B. Guthoff in Kapitel 1 der
Literaturstelle "Modern
Coating And Drying Technology",
(Interfacial Engineering Series; V. 1), (1992), VCH Publishers Inc.,
New York, NY. Im Falle eines einschichtigen Formates können zu
geeigneten Beschichtungsmethoden gehören die Tauchbeschichtung,
Stabbeschichtung, Messerbeschichtung, Blattbeschichtung, Luftmesserbeschichtung,
Gravure-Beschichtung,
Vorwärts-
und Umkehrwalzenbeschichtung und die Schlitz- oder Extrusionsbeschichtung.
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Trocknungsmethoden
variieren ferner gelegentlich mit überraschend unterschiedlichen
Ergebnissen. Obgleich das Beschichtungsverfahren, das in Beispiel
1 beschrieben wird, mit einer Niedrig-Temperatur-Abschreckung in
Kombination mit einer Hoch-Temperatur-Trocknung zu einem vorteilhaften
und raschen Herstellungsverfahren führt, neigt es auch dazu, die
Oberfläche
der Mikrokugeln mit einer dünnen
Schicht von Gelierungsmittel zurückzulassen.
Eine derartige dünne
Schicht aus Gelierungsmittel kann die beabsichtigte biologische
Analyse stören
durch Verhinderung des Zutritts des Analyten zu der biologischen
Sonde auf der Oberfläche
der Mikrokugeln. Es wurde festgestellt, dass, wenn die Beschichtung
bei Umgebungstemperatur trocknen gelassen wird, zum Beispiel bei
Raumtemperatur, nach Aufbringen von Gelatineschmelze mit Mikrokugeln,
die obere Oberfläche
der Mikrokugeln exponiert werden kann, ohne feststellbare Beschichtung
mit Gelierungsmittel. Ein solches Trocknungsverfahren bei Umgebungstemperatur
erfordert jedoch eine viel längere
Zeitspanne zur Durchführung
des Trocknungsprozesses, wodurch das Herstellungsverfahren beträchtlich
verlängert
wird. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit zur
Lösung
des Problems der Gel-Beschichtung
auf der Oberfläche
von Mikrokugeln, wobei das Verfahren leicht integriert werden kann
in ein Hochgeschwindigkeits-Beschichtungs-Herstellungsverfahren.
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Ein
Nukleinsäuremolekül ist ein
lineares Polymer, bestehend aus vier Basen, A, T (U), G und C (T
für ein
DNA-Molekül
und U für
ein RNA-Molekül).
Die Wechselwirkung zwischen vier Basen folgt der "Watson-Crick"-Basenpaar-Regel
von A zu T (U) und G zu C, vermittelt durch Wasserstoffbindungen.
Haben zwei einfache Stränge
von DNA-Molekülen
ein perfektes "Watson-Crick"-Basenpaar-Ebenbild,
werden sie als komplementäre
Stränge
bezeichnet. Die Wechselwirkung zwischen zwei komplementären Strängen wird
als Hybridisierung bezeichnet. Gelegentlich können komplementäre Stränge ein
oder mehrere fehlerhafte Basenpaarungen enthalten.
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Um
ein Nukleinsäure-Mikroarray
zur Analyse einer unbekannten Nukleinsäureprobe zu verwenden, muss
die Nukleinsäureprobe,
die analysiert werden soll nicht-selektiv markiert werden durch
Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen oder chemilumineszierenden,
aktiven Molekülen,
gefolgt von einer Hybridisierung der fluoreszierend/chemilumineszierend
markierten, biologischen Nukleinsäureprobe, die hybridisiert werden
kann zur willkürlichen
Nukleinsäure-Mikroanordnung
auf Farbkügelchen-Basis.
Die Methode der Markierung von Nukleinsäureproben ist allgemein etabliert
und die Protokolle des Markierungsverfahrens finden sich in vielen
Publikationen, beispielsweise bei http://cmgm.stanford.edu/pbrown/
protocols/index.html. Die Signale von sowohl "Farb-adressierbaren" Polymerkugeln wie auch einer biologischen
Probe von einer nicht-selektiv markierten Nukleinsäure-Fluoreszenz/
Chemilumineszenz können
analysiert werden durch eine Ladungs-gekoppelte Vorrichtung nach
der Bildvergrößerung durch
ein optisches System. Das ausgezeichnete Arraybild kann automatisch
analysiert werden durch einen Bild-Entwicklungs-Algorithmus unter
Erzielung einer bioaktiven Sondeninformation auf Basis der RGB-Farbcodierung
einer jeden Kugel, wobei die Information verglichen wird mit dem
Fluoreszenz-/Chemilumineszenzbild unter Bestimmung und Quantifizierung
spezieller biologischer Analyt-Materialien in der Probe. Optische
oder andere elektromagnetische Mittel können zur Feststellung der Signatur
eingesetzt werden.
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Obgleich
Mikrokugeln oder Teilchen mit einer praktisch curvilinearen Form
bevorzugt verwendet werden aufgrund ihrer leichten Herstellung,
können
doch auch Teilchen von anderen Formen verwendet werden, wie ellipsoidale
oder kubische Teilchen. Geeignete Verfahren zur Herstellung der
Teilchen sind die Emulsionspolymerisation, wie sie beschrieben wird
in "Emulsion Polymerisation" von I. Piirma, Academic
Press, New York (1982) oder sie können hergestellt werden durch
begrenzte Koaleszenz, wie sie beschrieben wird von T.H. Whitesides
und D.S. Ross in J. Colloid Interface Science, Band 169, Seiten
48 – 59
(1985). Das spezielle Polymer, das zur Herstellung der Teilchen
oder Mikrokugeln verwendet wird, ist ein mit Wasser unmischbares, synthetisches
Polymer, das gefärbt
werden kann. Das bevorzugte Polymer ist ein beliebiges amorphes,
mit Wasser unmischbares Polymer. Beispiele von Polymertypen, die
geeignet sind, sind Polystyrol, Poly(methylmethacrylat) oder Poly(butylacrylat).
Auch können
Copolymere, wie ein Copolymer von Styrol und Butylacrylat verwendet
werden. Polystyrolpolymere werden in geeigneter Weise verwendet.
Die erzeugte Mikrokugel ist gefärbt
unter Verwendung eines unlöslichen
Färbemittels,
das ein Pigment oder Farbstoff ist, das bzw. während der Beschichtung oder
nachfolgenden Behandlung nicht gelöst wird. Geeignete Farbstoffe
können
von Natur aus Öl-löslich sein.
Vorzugsweise sind die Farbstoffe nicht-fluoreszierend, wenn sie
in die Mikrokugeln eingeführt
werden.
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Die
Mikrokugeln werden in wünschenswerter
Weise derart hergestellt, dass sie einen mittleren Durchmesser von
1 bis 50 Mikron aufweisen, weiter bevorzugt im Bereich von 3 bis
30 Mikron und im am meisten bevorzugter Weise im Bereich von 5 bis
20 Mikron. Vorzugs weise liegt die Konzentration der Mikrokugeln
in der Beschichtung im Bereich von 100 auf eine Million pro cm2, weiter bevorzugt bei 1000 bis 200 000
pro cm2 und in am meisten bevorzugter Weise
bei 10 000 bis 100 000 pro cm2.
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Die
Bindung von bioaktiven Mitteln (oftmals bezeichnet als "Sonden") an die Oberfläche der
chemisch funktionalisierten Mikrokugeln kann erfolgen gemäß aus dem
Stande der Technik bekannten Verfahren (Bangs Laboratories, Inc.
Technote #205). Zu einigen üblicherweise
verwendeten, chemischen, funktionellen Gruppen gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Carboxyl-, Amino-, Hydroxyl-, Hydrazid-, Amid-,
Chlorodmethyl-, Epoxy-, Aldehydgruppen usw. Zu Beispielen von bioaktiven
Mitteln oder Sonden gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Oligonukleotide, DNA und DNA-Fragmente, PNAs und
synthetische Moleküle,
die dazu befähigt
sind, speziell mit einem Ziel zu reagieren, wie einer Nukleinsäuresequenz.
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Zu
den Enzymen, die im Rahmen dieser Erfindung verwendet werden, gehören beliebige
Enzyme, Enzympräparate
oder Enzyme enthaltende Formulierungen, die dazu befähigt sind,
Gelatine zu lösen
oder abzubauen, oder andere Gelierungsmittel, die verwendet werden
und praktisch unfähig
sind, die Sonde zu digestieren oder zu inaktivieren. Mit Inaktivieren
ist gemeint, dass die Probe daran gehindert wird, mit einem speziellen Ziel
zu reagieren, und zwar unter normalen Reaktionsbedingungen. Dies
bedeutet, dass "Enzym" im Kontext dieser
Erfindung einschließt
rohe Enzympräparate,
wie rohe Pflanzen- oder Baktieren-Fermentationsbrühenextrakte,
wie auch gereinigte Enzyme von Pflanzen, Tieren oder von bakteriellem
Ursprung. Präparate
von Enzymen, die in dem Verfahren geeignet sind, umfassen Aktivatoren,
Cofaktoren und Stabilisatoren, die erforderlich sind für eine enzymatische
Aktivität,
wie auch Stabilisatoren, die die Enzymaktivität steigern oder schützen.
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Zu
Beispielen von geeigneten Enzymen gehören Serinprotease, wie Esperase®,
Alcalase® und
Savinase® (handelsübliche Enzympräparate von
Novo Nordisk Corporation); Multifect P-3000®, HT
Proteolytic 200®,
Protex 6L® und
Protease 899® (im
Handel erhältliche
Enzympräparate
von der Firma Genencor International Corporation); Sulfhydrylprotease,
wie Papain und Bromelain; sowie Metaloproteasen, wie Neutrase® (ein im
Handel erhältliches,
bakterielles Metaloenzympräparat
von der Firma Novo Nordisk Corporation). Die Verwendung von Kombinationen
von diesen Enzymen und Enzymtypen wird erfindungsgemäß ebenfalls empfohlen.
Addukte von Enzymen mit synthetischen Polymeren werden ebenfalls
vorgeschlagen, in denen Enzymmoleküle an synthetische Polymere
gebunden sind, wobei die Polymeren größer oder kleiner sein können als das
Enzym.
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Andere
Enzyme, vorzugsweise proteolytische Enzyme sollten ebenfalls für diese
Erfindung geeignet sein. Die Verwendung von Kombinationen von diesen
Enzymen und Enzymtypen im Rahmen dieser Erfindung ist ebenfalls
möglich.
Möglich
ist auch die Verwendung von Addukten von Enzymen mit synthetischen
Polymeren, in denen die Enzymmoleküle an synthetische Polymere
gebunden sind, wobei die Polymeren größer oder kleiner sein können als
das Enzym.
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Eine
erfolgreiche analytische Bildaufzeichnung (Auflösung) der farbigen Kügelchen,
die andere fluoreszierende oder lumineszierende Reporter tragen,
ist eine komplizierte, jedoch realisierbare Aufgabe. Das bevorzugte
Bildaufzeichnungssystem muss ausreichend flexibel sein, um sämtliche
Bildeinfang-Aufgaben erfüllen
zu können
ohne die Bewegung der hergestellten Proben-Anordnung. Aufgrund ihrer
demonstrierten Meriten ist die Vollbild-Aufzeichnung (full-frame
capture) der Anordnung mit einer CCD-Kamera das bevorzugte Verfahren.
Eine sorgfältig
konstruierte Array-Illuminierung ist kritisch sowohl für die farbige
als auch fluoreszierende Sonden-Auflösung. Unter Beachtung der zusätzlichen
Erfordernisse im Falle der lumineszierenden Auflösung werden die Mindestanforderungen,
die an ein optisches System zu stellen sind, erfüllt von einem CCD-Sensor von
mindestens 12-Bits Monochrome (< 30
Elektronen Geräuschanzeige),
1 Millionen Pixel, 40 % Quantenausbeute, abgekühlt (Dunkelstrom < 0,01 Elektron/Sek.)
unter Verwendung einer f/3 Linse und einer Vergrößerung von annähernd eins.
Ein Sensor-Pixel mit ungefähr
der Größe einer
Kugel ist am meisten wirksam; größere Pixel
schließen
einen Kompromiss mit der räumlichen
Auflösung
der Kugel und kleinere Pixel schließen einen Kompromiss mit der
Signalauflösung,
die gefordert wird für
sowohl die Farbmessung als auch die Reportermessung. In der Theorie
und begrenzt in der Praxis ermöglichen
die obigen Erfordernisse die Analyse von annähernd 50 000 willkürlich dispergierten
Kugeln pro Einfangfeld. Eindeutig muss eine Software-Analyse von
großen
Mengen an Daten durchgeführt
werden, um den Durchsatz von Array-Bildern zu bewältigen.
Die Software-Analyse muss ein Maß bereitstellen für die Kugel-Meldung,
die Lokalisierung und Qualifizierung einer Kugel, die Berechnung
ihrer Farbadresse und sie muss möglicherweise
ihren Oberflächenbereich
rechtzeitig bestimmen.
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Ein
sorgfältig
ausgestaltetes Beleuchtungssystem umfasst eine gut ausgestaltete
epi-Illuminierung (Array-Illuminierung für die gleiche Seite wie die
CCD-Kamera). Die Illuminierung muss erfolgen mit konditioniertem/gesteuertem,
monochromatischem Licht, das ausreichend monochromatisch ist, um
eine geeignete Farbanalyse zu ermöglichen sowie eine Fluoreszenz-Anregung und ausreichend
intensiv, um vernünftig
kurze Exponierungszeiten (Minuten) zu gewährleisten. Die Illuminierung
muss auf eine Intensität
beschränkt
werden, die eine nachteilige Fotolyse oder Wärmeentwicklung beschränkt und
die lediglich Einzel-Photonen-Fluoreszenzprozesse
gewährleistet
unter Vereinfachung der Anstrengung zur Minimierung von unerwünschten,
fluoreszierenden Artifakten von festen Trägern und verschiedenen biologischen
Materialien, die für
die Anordnungen wichtig sind. Die Vollbild-Einfang-Fähigkeit
der in geeigneter Weise eingestellten CCD-Kamera ist besonders qualifiziert,
die Anforderungen zu erfüllen,
die an realisierbare Illuminierungssysteme gestellt werden, doch
muss sie unterstützt
werden durch präzise
optische Filter zur Analyse von Licht für den Zweck der Wahrnehmung
von Farbe und Fluoreszenz. Geeignete Interferenzfilter lassen sich
leicht ermitteln nach Feststellung von Farbstoff und Fluoreszenz-Reporter-Charakteristika.
Ferner kann die spezielle CCD-Kamera der Aufnahme und der Analyse
von lumineszierenden Reportern in etwa einer 10 Minuten langen Zeitspanne
pro Aufnahmefeld Rechnung tragen. Ein fest angeordneter Desktop-Computer
mit der geeigneten Hardware kann sämtliche Analysen durchführen innerhalb
einer Zeitspanne entsprechend den Minuten, die erforderlich sind,
um sämtliche
relevanten Array-Daten zu erfassen.
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Obgleich
die obigen Hardware-Angaben die Analyse von willkürlichen
Kugelanordnungen nachvollziehen können, sind die Analysen realisierbar
lediglich dann, wenn die tragenden Materialien optisch qualifiziert sind.
Zu optischen Erfordernissen des Array-Trägers gehören eine geeignete Sauberheit
(Artifakt-frei, zum Beispiel von Staub, Debris, Spritzern, Kratzern
und Einschlüssen)
sowie physikalische/optische Erfordernisse, die eine Fluoreszenz-Abschreckung
minimieren, der Ausschluss von fluoreszierenden Trägern oder
farbigen Farbstoffen und das Vorhandensein einer räumlichen
Geräuschfrequenz
und Amplitude, welche die Array-Analyse in minimaler Weise stört. Zusätzlich muss
die geeignete optische Kupplung der Anordnung mit dem Bildaufzeichnungssystem
den Erfordernissen von sowohl der Illuminierung als auch der Aufnahme
angepasst sein.
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Dass
der gesamte Prozess realisierbar ist, muss angenommen werden auf
der Basis, dass ein "üblicher" fotografischer Film
beschichtet und entwickelt wird unter Erzeugung von Bildern, die
Millionen von Farben bei einer räumlichen
Auflösung
von einigen wenigen Mikrometern auflösen. Bei einem Vergleich scheint die
Aufgabe der Analyse der willkürlichen
Kugel-Mikroanordnung
bescheiden zu sein, da lediglich die Auflösung von 1000 Farben bei etwa
10 Mikrometern erforderlich ist. Jedoch bewirken die Bit-Tiefe/Empfindlichkeit, die
erforderlich ist, die wesentlichen delikaten Biochemieen und die
Steuerung der Fluoreszenz viele Herausforderungen und ein großer Teil
der Auflösung,
wie im Falle fotografischer Filme üblich ist, wird geopfert, um den
Entwicklungsherausforderungen zu entsprechen, die bei der Array-Analyse vorliegen.
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Eines
der realisierbaren Systeme für
die Nukleinsäureanalyse
auf Basis der obigen Beschreibung ist in 2 schematisch
dargestellt im Falle der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremikroanordnung
auf Basis von farbigen Kügelchen
und mit den erforderlichen Hardware-Komponenten. Das Konstruktionsprinzip
für ein
solches System wird im Detail in Beispiel 5 beschrieben. Jedoch
kann ein Fachmann das System modifizieren unter Erzeugung von anderen
Variationen ähnlich
denen, die im Rahmen dieser Erfindung beschrieben werden. Wie dargestellt,
wurde eine beschichtete Mikroanordnung A (microarray A) auf die
Oberfläche
der geschlossenen Box H aufgebracht, die die Lichtquelle B und den
Licht-Deflektor D enthält.
Die Oberfläche
I, die mit A in Kontakt steht, kann hergestellt werden aus transparentem
Glas oder anderen plastischen Materialien. E ist eine optische Linse,
um ein Lichtsignal von A auf den elektronischen Vollbild-Detektor
F (zum Beispiel CCD, MOS) zu fokussieren und das Signal wird durch
den Computer G analysiert. In der Praxis kann die Farbkugel-Strichcodierungs-Information
aufgenommen werden durch Illuminierung der Mikroanordnung (microarray)
mit einem konditionierten/gesteuerten, monochromatischen Licht B.
Beruht das Reporter-Signal von A auf einer Fluoreszenz, so kann
die Fluoreszenz angeregt werden unter Verwendung von ausgewähltem, monochromatischem
Licht von B mit der geschlossenen Abdeckung C. Beruht das Reporter-Signal
von A auf einer Chemilumineszenz, so befindet sich die Mikroanordnung
A in Kontakt mit einer Chemilumineszenz-Substratlösung und
das Reportersignal kann im Dunkeln aufgenommen werden mit der geschlossenen
Abdeckung C.
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3 zeigt
schematisch eine Arbeitsablaufkarte, die zeigt, wie das beschriebene
Nukleinsäure-Analysesystem
zu verwenden ist. In Stufe 1, Box 100, wird eine fluoreszierend/chemi lumineszierend
markierte Nukleinsäureprobe
hybridisiert auf die willkürliche
Mikroanordnung auf Basis der Kugeln. Diese Stufe erfordert einen
guten physikalischen Kontakt der aufgetragenen Mikroanordnung mit
der Nukleinsäureprobe
dadurch, dass entweder eine Schicht der Probenlösung auf die beschichtete Seite
der Mikroanordnung gebracht wird oder durch Eintauchen der Mikroanordnung
in die Probenlösung.
Die nicht-spezifisch gebundene Nukleinsäure wird in Stufe 2, Box 110,
entfernt durch mehrfaches Waschen der Mikroanordnung in Pufferlösung. In
Stufe 3, Box 120, werden die Fluoreszenz/Chemi-lumineszenz-Signale, die sich
ergeben bei der Hybridisierung der unbekannten Nuklein-säureprobe
mit Sondensequenzen auf der Oberfläche der beschichteten Mikrokugeln,
analysiert durch ein Bildaufzeichnungssystem, wie es in 2 dargestellt
wird. Das aufgezeichnete Fluoreszenz/Chemilumineszenz-Bild, gekennzeichnet
als IMAGE1, ist in dem Computer G gespeichert. In Stufe 4, Box 130,
wird eine Hellfeld-Illuminierungsbedingung dazu angewandt, das Farbkugelbild
aufzunehmen, um die optische Signatur/Strichcodierungs-Information der beschichteten
Mikroanordnung zu erhalten. Dieses Bild wird als IMAGE2 gekennzeichnet
und im Computer H gespeichert. In der abschließenden Stufe können sowohl IMAGE1
als auch IMAGE2 automatisch analysiert werden unter Anwendung eines
Bild-Entwicklungs-Algorithmus
zur Identifizierung von unbekannten Nukleinsäuresequenzen durch Vergleich
von IMAGE1 mit IMAGE2.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von farbigen Mikrokugeln
durch Einführung
von Farbstoffen in die Mikrokugeln und das Verfahren zur Herstellung
der Beschichtung, die farbige Mikrokugeln enthält.
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24
g einer 4 %-igen wässrigen
Suspension von Polystyrolkugeln, hergestellt durch Emulsionspolymerisation,
sowie mit einer mittleren Größe von 9,5
Mikrometern wurden vereinigt mit 0,48 g Poly(vinylalkohol) (zu 75
% hydrolysiert, Molekulargewicht 2000).
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Eine
Suspension von purpurrotfarbigen Kugeln wurde dadurch hergestellt,
dass zunächst
0,084 g von Farbstoff 1 in 0,08 g Toluol und 7,92 g Aceton gelöst wurden.
Von der obigen Suspension von Polystyrolkugeln, enthaltend Poly(vinylalkohol)
wurde dann eine Menge von 8,16 g langsam (tropfenweise) zu dieser
Lösung
der Farbstoffe zugegeben, wobei gerührt wurde unter Herstellung
einer Suspension von farbigen Kugeln. Die Suspension von farbigen
Kugeln wurde dann filtriert unter Verwendung eines porösen Baumwollfilters,
worauf die Lösung
in einen Dialysebeutel gebracht wurde (Molekulargewicht Cut off
12 000 bis 14 000) und worauf die Suspension eine Stunde lang mit
destilliertem Wasser gewaschen wurde. Nach dem Waschen wurde die
Suspension von farbigen Kugeln nochmals gefiltert unter Verwendung
eines porösen
Baumwollfilters. Die Konzentration an purpurrotfarbigen Kugeln in
der Suspension nach dieser abschließenden Stufe betrug 1,2 %.
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Suspensionen
von Blaugrün
und Orange gefärbten
Kugeln wurden in ähnlicher
Weise hergestellt unter Verwendung des Farbstoffes 2 bzw. des Farbstoffes
3 (Sudan Orange 220 von der Firma BASF Corporation) anstelle des
Farbstoffes 1. Die Konzentration der farbigen Kugeln in diesen Suspensionen
lag bei 1,6 % bzw. 1,45 %.
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Zusammensetzungen
für die
Beschichtung wurden in folgender Weise hergestellt.
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Zusammensetzung 1 (Erfindung)
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Diese
wurde hergestellt durch Vereinigung von 4,0 g der Suspension der
Blaugrün
gefärbten
Kugeln, 5,33 g der Purpurrot gefärbten
Kugeln und 4,41 g der Orange gefärbten
Kugeln mit 13,91 g einer 11,5 %-igen Lösung von mit Kalk aufgeschlossener
Knochengelatine in Wasser, 3,2 g eines Beschichtungshilfsmittels
(6,8 %-ige Lösung
von Triton X 200E in Wasser) und 49,15 g destilliertem Wasser.
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Zusammensetzung 2 (Vergleich)
-
Eine
zweite Zusammensetzung für
die Beschichtung wurde hergestellt durch Vereinigung der gleichen Mengen
an Blaugrün,
Purpurrot und Orange gefärbten
Kugeln mit 7,27 g Poly(vinylalkohol) (GH23 der Firma Nippon Gohsei)
und 55,79 g Wasser. Die Menge an Beschichtungshilfsmittel war die
gleiche wie im Falle der Zusammensetzung 1. Die Menge an Poly(vinylalkohol)
wurde derart ausgewählt,
dass die Viskosität
der Zusammensetzung 1 bei den höheren
Temperaturen erreicht wurde (siehe unten).
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Beide
Proben (Zusammensetzung 1 und Zusammensetzung 2) wurden in einem
50°C warmen
Wasserbad 30 Minuten lang aufbewahrt bis zur Gleichgewichtseinstellung,
worauf sie analy siert wurden unter Anwendung eines rheometrischen
Flüssigkeits-Rheometers.
Viskositäten
wurden bestimmt als Funktion der Temperatur nach der dynamischen,
oscillierenden Technik bei Abkühlung
der Proben in einer Geschwindigkeit von 1 °C pro Minute.
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-
Aus
den obigen Daten ist ersichtlich, dass bei den höheren Temperaturen (oberhalb
etwa 30 °C)
sich beide Proben ähnlich
bezüglich
des Anstieges der Viskosität
beim Abkühlen
verhalten. Unterhalb etwa 25 °C jedoch
zeigt die Zusammensetzung 1 (Erfindung) eine viel dramatischerer
Erhöhung
der Viskosität
durch Gelierung. Ein solches Verhalten zeigt die Zusammensetzung
2 (Vergleich) nicht. Die Viskosität der Zusammensetzung 1 steigt
um mehrere Größenordnungen,
wenn die Temperatur vermindert wird von 25 °C auf 10 °C. Die Temperatur zu Beginn
der Gelierung wurde zu 21,8 °C
bestimmt.
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Eine
Suspension von Blaugrün
gefärbten
Kugeln wurde dadurch hergestellt, dass zunächst 0,001 g des Farbstoffes
2 in 0,05 g Toluol und 4,95 g Aceton gelöst wurden. 2,5 g einer 4 %- igen wässrigen
Suspension von Polystyrolkugeln, hergestellt durch Emulsionspolymerisation
mit einer mittleren Größe von 9,5
Mikrometern, wurde dann langsam (tropfenweise) zu dieser Lösung der
Farbstoffe zugegeben, und zwar unter Rühren unter Herstellung einer
Suspension von 1 % Farbstoff des eingeführten blaugrünen Farbstoffes.
Die Suspension der farbigen Kugeln wurde dann filtriert unter Verwendung
eines porösen
Baumwollfilters, worauf sie in einen Dialysebeutel eingeführt wurde
(Molekulargewicht Cut off 12 000 bis 14 000) und worauf sie eine
Stunde lang mit destilliertem Wasser gewaschen wurde. Die Konzentration
an blaugrünen
Kugeln in der Suspension nach dieser abschließenden Stufe betrug 0,78 %.
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Suspensionen
der anderen 5 Mengen an blaugrünem
Farbstoff, die in die Kugeln eingeführt wurden, wurden in gleicher
Weise hergestellt unter Verwendung von 0,002 g Farbstoff 2, 0,006
g Farbstoff 2, 0,007 g Farbstoff 2, 0,009 g Farbstoff 2 und 0,01
g Farbstoff 2.
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Zur
Herstellung der letzten zwei Proben wurden 2,5 g einer 4 %-igen
wässrigen
Suspension von Polystyrolkugeln, hergestellt durch Emulsionspolymerisation
und mit einer mittleren Größe von 9,5
Mikrometern, vereinigt mit 0,48 g Poly(vinylalkohol) (zu 75 % hydrolysiert,
Molekulargewicht 2000). Diese Kombination wurde anstelle der Polystyrolkugeln
allein verwendet.
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Eine
4 %-ige wässrige
Suspension von 2,5 g Polystyrolkugeln, hergestellt durch Emulsionspolymerisation
und mit einer mittleren Größe von 9,5
Mikrometern, wurde vereinigt mit 0,4 g Poly(vinylalkohol) (zu 75 %
hydrolysiert, Molekulargewicht 2000).
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Eine
Suspension von Purpurrot gefärbten
Kugeln wurde hergestellt dadurch, dass zunächst 0,01 g von Farbstoff 1
in 0,05 g Toluol und 4,95 g Aceton gelöst wurden. Von der obigen Suspension
von Polystyrolkugeln, enthaltend Poly(vinylalkohol) wurde eine Menge
von 5,00 g dann langsam (tropfenweise) zu dieser Lösung der Farbstoffe
zugegeben unter Rühren
unter Herstellung einer Suspension mit 5 % mit purpurroten Farbstoff
beladenem Farbstoff. Die Suspension von farbigen Kugeln wurden dann
filtriert unter Verwendung eines porösen Baumwollfilters, worauf
sie in einen Dialysebeutel gebracht wurde (Molekulargewicht Cut
off 12 000 bis 14 000) und worauf sie eine Stunde lang mit destilliertem
Wasser gewaschen wurde. Die Konzentration der blaugrünen Kugeln
in der Suspension lag bei dieser abschließenden Stufe bei 2,59 %.
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Suspensionen
der anderen vier Farben des Farbstoffes, eingeführt in die Kugeln wurden hergestellt
in ähnlicher
Weise unter Verwendung von 0,05 g eines jeden der folgenden Farbstoffe:
Farbstoff 2 (114FN-D89), Farbstoff 3 (BASF Sudan Orange 220), Farbstoff
4 (MM2500 FAN) und Farbstoff 5 (BASF Yellow 075). Klare Polystyrolkugeln
wurden ebenfalls verwendet in einer Menge von 4 % für die Farbe
Weiß.
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Die
Zusammensetzung 1 und die Zusammensetzung 2 von Beispiel 1 wurden
auf ein 0,18 mm dickes Substrat aus Polyethylenterephthalat (PET),
enthaltend 6 Gew.-% Titandioxid, aufgetragen unter Verwendung der
Beschichtungsvorrichtung, die in 1 dargestellt
ist. Die Zusammensetzungen wurden eingeführt durch eine Schlitz-Beschichtungsvorrichtung 2,
die durch einen Motor M4 angetrieben wurden, bei einer Temperatur von
45 °C, auf
eine 12,7 cm breite Bahn 6, die sich mit einer Geschwindigkeit
von 3,7 m/Min. bewegte. Die Fließgeschwindigkeit wurde derart
eingestellt, dass eine Menge von 0,043 g/m2 für jede der
Blaugrün,
Purpurrot und Orange gefärbten
Kugeln erzielt wurde. Die Beschichtungen wurden abgeschreckt in
einem 2,4 m langen Abschreckabschnitt 8, der bei einer
Temperatur von 4 °C
gehalten wurde und bei 56,6 % RH, worauf die Beschichtungen durch
eine Konditionierkammer 10 geführt wurden, bevor sie in einem
ersten Trocknungsabschnitt 12 und dann in einem zweiten
Trocknungsabschnitt 14 getrocknet wurden, wobei die Trocknungsabschnitte
eine Länge
von 9,8 m bzw. 11,6 m hatten. Der erste Trocknungsabschnitt 12 wurde
bei einer Temperatur von 21 °C
und 33,2 % RH gehalten und der zweite Trocknungsabschnitt 14 wurde
bei einer Temperatur von 37,8 °C
und 18,6 % RH gehalten.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Bindung einer vor-synthetisierten Einzelstrang-Oligonukleotid-Sonde
an die Oberfläche
von Kugeln mit eingefügtem
Farbstoff.
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Drei
DNA-Oligonukleotid-Sonden-Sequenzen und ihre komplementären Ziel-Sequenzen
wurden in diesem Beispiel, wie in Tafel 1 veranschaulicht, verwendet.
Die Sonden-Sequenzen wurden modifiziert mit primärem Amin an ihren 5 Prime-Ende
und die Ziel-Sequenz wurde modifiziert mit Biotin an ihrem 5 Prime-Ende.
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100
Mikroliter Kugeln mit eingeführtem
Farbstoff (4 % w/v) wurden dreimal in Acetatpuffer gespült (0,01
M, pH 5,0) und vereinigt mit 100 Mikrolitern von 20 mM 2-(4-Dimethylcarbamoylpyridino)-ethan-1-sulfonat
und 10 % Polyethylenimin. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
eine Stunde lang bewegt und dreimal mit Natriumboratpuffer (0,05
M, pH 8,3) gespült.
Die Kugeln wurden in Natriumboratpuffer re-suspendiert.
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Eine
Oligonukleotid-DNA-Sonde mit 5'-Amino-C6-Modifizierung
wurde in 100 Mikrolitern Natriumboratpuffer bis zur Endkonzentration
von 40 nMol gelöst.
20 Mikroliter von Cyanurchlorid in Acetonitril wurden zu der DNA-Sondenlösung hinzugegeben
und das gesamte Volumen wurde unter Verwendung von Natriumboratpuffer
auf 250 Mikroliter gebracht. Die Lösung wurde bei Raumtemperatur
eine Stunde lang bewegt und danach gegen 1 Liter Borsäurepuffer
bei Raumtemperatur drei Stunden lang dialysiert.
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100
Mikroliter der dialysierten DNA-Lösung wurden vermischt mit 200
Mikrolitern der Kugel-Suspension. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
eine Stunde lang bewegt und dreimal gespült mit Natriumphosphatpuffer
(0,01 M, pH 7,0). Die modifizierten Kugeln wurden auf einen transparenten,
plastischen Träger
aufgetragen wie die Zusammensetzung 1, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Hybridisierung und Bestimmung von Ziel-Nuklein-säuresequenzen
zu der Mikroanordnung auf Basis von mit Gelatine beschichteten Mikrokugeln.
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Eine
Oligonukleotid-DNA mit einer 5'-Biotinmarkierung,
die eine komplementäre
Sequenz zu der DNA-Sonde hat, wurde in einer Hybridisierungslösung gelöst, die
enthielt 0,9 M NaCl, 0,06 M NaH2PO4, 0,006 M EDTA und 0,1 % SDS, pH-Wert 7,6
(6XSSPE-SDS) bis zu einer endgültigen
Konzentration von 1 μm.
Die mit Kugeln beschichtete Mikroanordnung wurde hybridisiert in
der Hybridisierungslösung
beginnend bei 68 °C bei
langsamer Abkühlung
auf Raumtemperatur. Nach der Hybridisierung wurde die Mikroanordnung
gewaschen in 0,5XSSPE-SDS dreimal 15 Minuten lang. Die Mikroanordnung
wurde in einer Lösung
inkubiert, die Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase-Konjugat in einem
0,01 M Phosphatpuffer 0,1 M NaCl pH 7,0 enthielt, eine Stunde lang
bei Raumtemperatur. Nach der Inkubierung wurde die Mikroanordnung
dreimal gespült
mit dem Inkubationspuffer. Auf der Mikroanordnung mit vervollständigter
Hybridisierung wurde mittels einer Illuminierung mit weißem Licht
ein Bild aufgezeichnet unter Verwendung eines Mikroskops vom Typ
Olympus BH-2 (Diagnostic Instruments, Inc. SPOT Camera, CCD-Auflösung von
1315 × 1033
Pixel) unter Gewinnung der Farbkugel-Strichcode-Signatur-Information,
gefolgt von einer Dunkelfeld-Chemilumineszenz-Bildaufzeichnung durch
Aufbringen einer dünnen
Schicht von SuperSignal® ELISA Chemilumineszenz-Substratlösung (erhalten
von PIERCE ENDOGEN) auf die Mikroanordnung.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel veranschaulicht den Einfluss der Enzym-Digestion auf die
DNA-Hybridisierung auf Beschichtungen, die farbige Mikrokugeln oder
Kugeln enthalten.
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Gelatinase
wurde erhalten von der Firma Genencor International Inc. und sie
wurde verwendet ohne weitere Reinigung. 0,5 Gelatine wurden gelöst in 60
ml Wasser. Eine Beschichtung, enthaltend farbige Mikrokugeln wurde
in die Enzymlösung
verschiedene Zeiten lang bei 37 °C
eingetaucht und die Enzymolysereaktion wurde unterbrochen durch
Eintauchen der mit dem Enzym behandelten Beschichtung in ein laufendes
Wasserbad 5 Minuten lang. Von den Beschichtungen, die mit Gelatinase
behandelt wurden, 0, 3, 5 und 7 Minuten lang, wurden Querschnitte
angefertigt und auf den Querschnitten wurden unter dem Mikroskop
Bilder aufgezeichnet, um das Ausmaß der Gelatineentfernung sichtbar
zu machen. Die 4A zeigt die Behandlung nach 0
Minuten; 4B zeigt die Behandlung nach
3 Minuten; 4C zeigt die Behandlung nach
5 Minuten; und 4D zeigt die Behandlung nach
7 Minuten. Es ist festzustellen, dass, wenn die Zeit für die Behandlung
ansteigt, eine größere Oberfläche der
Kugel exponiert wird. Das mit Biotin markierte Ziel-DNA-Fragment,
komplementär
der Sonden-DNA-Sequenz
auf der Oberfläche
der Kugeln, wurde hybridisiert zur Beschichtung, die mit Gelatinase
verschiedene Zeitspannen lang behandelt wurde. Das Chemilumineszenz-Signal
wurde ermittelt, wie in Beispiel 3 beschrieben, und die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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-
Es
ist wichtig, dass das festgestellte Mikrokugel-Signal sich verbessert,
wenn mehr Mikrokugeloberfläche
exponiert wird.
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Dieses
Beispiel veranschaulicht lediglich eine Bedingung für die Enzymolyse-Reaktion.
Die Bedingung für
die Enzymolyse-Reaktion kann jedoch ebenfalls eingestellt werden
durch Auflösen
des Enzyms in abgepufferten Lösungen
oder organischen Lösungsmitteln
und sie kann bei geeigneter Temperatur durchgeführt werden. Ein Fachmann kann
den Prozess modifizieren, um ihn an bestimmte wünschenswerte Anwendungen anzupassen.
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Jede
beliebige Methode der Enzymolyse liegt innerhalb des Bereiches der
vorliegenden Erfindung, vorausgesetzt, das Gelierungsmittel wird
im Wesentlichen von der Oberfläche
der Mikrokugeln entfernt, was bedeutet, dass die Sonde, die an die
Oberfläche
gebunden ist, im Wesentlichen frei ist von Gelatine, um mit dem beabsichtigten
Ziel reagieren zu können.
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BEISPIEL 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das bevorzugte Design-Prinzip, um auf auf
einer flachen Oberfläche aufgetragenen
Farbkugeln ein Bild zu erzeugen und um eine Analyse durchzuführen.
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Der
am meisten geeignete Versuch zur Gewinnung von Bilddaten von einem
anzeigenden, flachen Objekt ist die Vollbildaufnahme. Die wichtigsten
physikalischen Aspekte des Bildaufnahmesystems sind die Balance
zwischen ausreichender Lichtansammlung, optischer Auflösung und
wirksamer Illumination des Gegenstandes, wobei das ausbalancierte
System unterbringen muss Lumineszenz, Fluoreszenz und Absorptions-Arten
von optischen Meldungen. Ferner muss das System in der Weise verfahren
ohne ins Gewicht fallende Bewegung des Gegenstandes von Interesse
und die Bildaufzeichnungsdaten müssen
die erforderlichen Messungen bezüglich
der nachfolgenden Analyse tragen. Die Design-Lösungen für viele dieser Erfordernisse sind
dem Fachmann allgemein bekannt, doch erfordert das System-Design zur Unterbringung
von sämtlichen Erfordernissen
in eine einzelne praktische Lösung
eine Erfindung.
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Ein
rationaler Versuch für
den Entwurf besteht darin, die wichtigsten Diktate der Arten der
Bildaufzeichnung/Ermittlung: Lumineszenz, Fluoreszenz und Absorption
zur Haftung zu bringen. Die Design-Prinzipien sind in den 5A, 5B und 5C dargestellt. 5A zeigt
eine Linse 210 und eine Objekt-Ebenen 212. 5B zeigt
eine Linse 210, eine Objektebene 212 und ein Filter 214. 5C zeigt
eine optische Platte 216, eine wässrige Schicht 218 und
einen Gegenstand 220 auf einem Spiegelträger.
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Das
Haupterfordernis einer Lumineszenz-Bildaufzeichnung/Ermittlung ist
die wirksame Lichtermittelung, beeinflusst von sowohl der Kollektion
als auch der fotometrischen Integration. Eine wirksame Licht-Kollektion
erfordert eine Linse von großer
numerischer Öffnung,
deren Durchmesser ungefähr
der Größe des Betrachterfeldes
entspricht, und positioniert ist in einer Arbeitsentfernung, die
nahe dem Objekt liegt. Praktische Lösungen und Kosten führen zu
der Lösung,
die in 5A dargestellt ist, in welchem
Falle eine optische System-Spezifizierung einer Linse 210 (ungefähr f2 (Linsendurchmesser
ist etwa die Hälfte
der Arbeitsdistanz zwischen der Linse 210 und der Objektebene 212)
dargestellt wird. Eine fotometrische Integration erfordert einen gut
konstruierten Sensor mit einem ausreichenden dynamischen Bereich
zur Erzeugung eines Signal/Geräuschverhältnisses,
geeignet, um die Analyse zu unterstützen. In der Praxis genügt ein integrierter,
gekühlter CCD-Sensor
einer Auflösung
von 12 Bits und einer Quanten-Wirksamkeit von > 40 %, der ein Signal/Geräuschverhältnis von > 3000 erzeugt, der
heutigen Chemilumineszenz-Bildaufnahme und ermöglicht eine fotometrische Analyse
mit einem linearen, dynamischen Bereich der Messung. Eine wichtige
prakti sche Beschränkung,
die durch eine Linse mit einer hohen numerischen Öffnung bewirkt
wird, ist eine geringe Tiefe des Focus, die eine gesteuerte Flachheit
der Objektebene erfordert. Die Ebene des Objektes ist in dieser
Systemart konsequenterweise beschränkt durch eine optische Platte
(vergleiche 5C). Ferner ist die berichtende Oberfläche des
Objektes notwendigerweise feucht, was die Möglichkeit bietet, die Probe
an die optische Platte optisch zu koppeln. Eine optische Kopplung
des Objektes an das System ist wesentlich für den intraszenischen, dynamischen
Bereich der Messung (Minimierung von Schleier und anderen optischen
Artifacten, die die Messung von kräftigen und gedämpften Merkmalen
innerhalb des gleichen Betrachterfeldes vermindern).
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Die
Haupterfordernisse der Fluoreszenz-Bildaufzeichnung/Ermittlung sind
sowohl eine wirksame Lichtermittlung als auch eine geeignete Behandlung
der Illuminierung. Die Art der wirksamen Lichtermittlung, wie oben
diskutiert (einschließlich
der optischen Kopplung), liefert die gesamte wesentliche Fähigkeit
für die
Fluoreszenz-Bildaufzeichnung. Die Behandlung der Illumination erfordert,
dass die Anregung und die Emission des Lichtes unterschieden werden.
Design-Betrachtungen für
die Konditionierung der Wellenlänge
des anregenden Lichtes werden unten diskutiert (Ansprechung der
Absorption). Eingeschlossen in eine geeignete Illuminierungsbehandlung
ist die Eliminierung von streuendem Licht, insbesondere von dem,
das von Materialien stammt, die fluoreszieren können. Zentral für die Design-Lösung dieses
Systems ist die Minimierung der Anregung von Licht von dem produktiven
Weg von emittiertem Licht (der Akzeptanzkegel des Linsensystems), wie
in 5A dargestellt. Diese Methode der Fluoreszenz-Anregung
ist traditionell denen bekannt, die mit dem Stande der Technik vertraut
sind, der am effektivsten ist, wobei die Methode allgemein bezeichnet
wird als epi-Illumination. Eine ideale epi-Illumination einer flachen
Oberfläche
(Objektebene) würde
einschließen
eine Illumination mit parallelem Licht eines Einfallwinkels von
45° (dargestellt
als "I" in 5A).
In der Praxis erhöht ein
Einfallwinkel von wesentlich geringer als 45° die Möglichkeit, dass Anregungslicht
von einer normalen Reflektion in den Akzeptanzkegel der Linse eintritt;
zu Lieferanten einer normalen Reflektion gehören Streulicht von einer Illuminierung
und Merkmale im Betrachterfeld, die von der Objektebene abweichen.
Ein Beispiel für ein
Design unter Anwendung eines geringen Einfallwinkels ist ein solches,
das eine "Ring-Licht"-Illumination verwendet.
Eine andere Beschränkung
besteht darin, dass der Einfallwinkel geringer als etwa 60° sein muss, wobei
ansonsten eine ansteigende Menge an anregendem Licht nicht mit der
Probe reagiert aufgrund der totalen Reflek tion, die verursacht wird
durch den kritischen Winkel der Platte (5C). Jedes
praktische Illuminierungssystem enthält Licht, das nicht parallel
ist. Es ist praktisch tatsächlich üblich, mit
Licht zu belichten, das divergierend ist, wie es in 5B dargestellt
ist, wo die Illuminierung dargestellt ist in Form von feineren Linien,
die von beiden Seiten des Objekts eintreten, eine übliche Methode
der epi-Illuminierung, die dazu verwendet wird, um die Gleichförmigkeit
der Illuminierung zu steigern. Die Darstellung zeigt geringfügig divergierendes
Licht (etwa 18° oder
ungefähr
f11), viel weniger divergierend als viele üblicherweise angewandte Methoden
wie die Faser-Illuminierung. Die epi-Illuminierung, wie in 5D dargestellt, wird bevorzugt angewandt,
da die extremen Einfallswinkel (und die Reflektion, wie in Form
von kräftigen
Linien dargestellt) die Möglichkeit
von Streulicht vermindern, das in den Akzeptanzkegel der Linse eintritt
oder stark von einer planaren Oberfläche reflektiert wird.
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Eine
weitere wichtige Systemdesign-Lösung
ist in 5C dargestellt. Die Zusammensetzung
der Platte ist eine gesteuerte, optische Oberfläche und kann als solche derart
aufgebaut sein, dass sie Schleier, Autofluoreszenz und Reflektion
minimiert. Zu bemerken ist, dass im Falle dieses Systemdesigns die
Platte das einzige Material ist, mit dem das anregende Licht die
Möglichkeit
hat zu reagieren. Eine bevorzugte Zusammensetzung der Platte ist
ein optischacrylisches Material (UV-transparent), dessen Sensor/Illuminierungsseite
bedeckt ist mit einer anti-reflektierenden Schicht und dessen Proben/Objektseite
beschichtet ist mit einer Anti-Abriebschicht
(Hart-Beschichtung). Andere Zusammensetzungen (wie aufgeschmolzene
Kieselerde (fused silica)) sind akzeptabel, bewirken jedoch eine
gewisse Leistungsverminderung (sie übertragen weniger Licht). Wie
oben beschrieben, koppelt die wässrige
Schicht (allgegenwärtig
im Falle biologischer/biochemischer Systeme) auf optischem Wege
die Probenoberfläche
mit der Platte und der Gegenstand (die Kugelmonoschicht) wird auf
einen flexiblen Träger
aufgetragen, der eine Spiegeloberfläche aufweist. Der überwiegende
Hauptteil des anregenden Lichtes, der nicht mit den Objektkugeln
reagiert, wird einfach von dem System reflektiert, weg von der Linse.
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Zusammenfassend
gilt, dass in diesem bevorzugten epi-Illuminierungssystem für eine fluoreszierende Anregung
das anregende Licht lediglich mit einer gesteuerten optischen Komponente
reagiert, einer dünnen wässrigen
Lösung
und einer Zielkugel, bevor das Licht eine ins Gewicht fallende Wahrscheinlichkeit
hat, in den Akzeptanzkegel der Linse einzutreten. Infolgedessen
braucht das Linsensystem lediglich anregendes Licht von emittiertem
Licht zu unterscheiden, das von der Zielkugel ausgestrahlt wird.
Die Unterscheidung von anregendem Licht von emittierendem Licht
wird üblicherweise
bei der fluoreszierenden Bildaufzeichnung/Erkennung praktiziert, üblicherweise
unter Verwendung eines Interferenz-Filters (siehe Filter 214 5B).
Derartige Filter können
sehr kostspielig sein und die Fähigkeit
des Filters, wirksam Anregungslicht und emittiertes Licht zu unterscheiden,
ist oftmals die Hauptbeschränkung
der Erkennungsempfindlichkeit. Im Falle dieses bevorzugten Systemdesigns
wird das Erfordernis des Filters zu unterscheiden, um das etwa 1000-Fache
vermindert im Vergleich zu vielen Fluoreszenz-Erkennungssystemen.
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Die
Haupterfordernisse der Absorptions-Bildaufzeichnung/Erkennung (im
Allgemeinen als Colorimetrie bezeichnet) umfasst die spektrale Auflösung und
Fotometrie. Die fotometrische Präzision
des oben beschriebenen Systems ist mehr als 10 Mal besser als die
grundlegenden Systemerfordernisse für die Auflösung von Tausenden von "Farben". Das Anwendungserfordernis
ist ähnlich
der Auflösung/Entwindung
von R, G, B und Kombinationen/Niveaus hiervon. Die fundamentale
Methode der Farbauflösung
umfasst die Messung der relativen Absorptionscharakteristika eines
Gegenstandes mit unterschiedlichen Wellenlängen des Lichtes, die relativen
Unterschiede werden tabelliert, um zweckmäßige Kategorien der Farbstoffkombinationen
und des Farbstoffniveaus zu definieren. Die ausgewählten Farbstoffe
dürfen
nicht mit anderen berichtenden optischen Elementen, wie Fluorochromen,
reagieren. Eine Methode, um voraussehbare Störungen zu minieren besteht in
der Auswahl von "Color" Farbstoffen, deren
Absorptionsspektrum höher
ist als jedes Anregungs/Emissionsspektrum der berichtenden Fluorochrome.
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Unter
der Annahme einer ausreichenden fotometrischen Präzision hängt die
Anzahl von Farben, die aufgelöst
werden können
(zweckmäßig definiert)
von der Bewältigung
der Illumination und Erkennung von Licht ab. Zwei fundamental unterschiedliche
Methoden der Lichthandhabung für
den Zweck der Farbauflösung sind
entweder die spektrale Auflösung
von "weißem" Licht, bevor oder
nachdem das Licht mit dem Gegenstand reagiert. Das obige Systemdesign
erfordert, dass beide Methoden zur Sicherheit der Fluoreszenz-Bildaufzeichnung
aufgerufen werden. Die bevorzugte Designlösung, die geeignet ist für sowohl
die Absorptions- als auch Fluoreszenzmethode der Bildaufzeichnungserkennung
besteht in der Handhabung der spektralen Auflösung der Illumination. Infolgedessen
wird die Illumination gehandhabt durch eine Lichtquelle und ein
Monochrometer von ausreichender Leistung und Auflösung, sodass
sie an beide Arten der Bildaufzeichnung angepasst werden können. Diese
Lösung
ist kosteneffektiv, da das Multifilter-Design und die Arbeitsweise,
die angewandt würden,
um die Anregung von vielen fluoreszierenden Sonden und die Absorption
von vielen farbigen Farbstoffen zu ermöglichen, leicht die Kosten
des Monochromators übersteigen
würden.
Da die spektrale Anregung/Absorption der organischen Fluorochrome
und Farbstoffe relativ breit ist, reicht eine spektrale Auflösung von
lediglich etwa 20 nm aus und die gelieferte Illuminierungsenergie
ist entsprechend höher
als die, die mit einem Monochrometer von "hoher Auflösung" verbunden ist (in typischer Weise < 2 nm). Dass die
gelieferte Energie ausreicht für
eine Fluoreszenz-Bildaufzeichnung wird gewährleistet durch die Empfindlichkeit
der Kamera, die für
die Lumineszenz-Bildaufzeichnung entwickelt wurde.