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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
meisten Heimcomputer-Benutzer sind heutzutage mit einem Netzwerk
wie zum Beispiel dem Internet auf die eine oder andere Weise verbunden.
Die populärste
Verbindungstechnik ist immer noch, das öffentliche Fernsprechnetz (PSTN;
Public Switched Telephone Network) und eine Vorrichtung zu verwenden,
die Modem genannt wird. Wie es heute selbst der allgemeinen Bevölkerung
durchaus bekannt ist, stellt ein Modem eine Verbindung her, indem
es eine Telefonnummer eines Internetdiensteanbieters (ISP; Internet
Service Provider) wählt, der
eine Einrichtung unterhält,
die eine Verbindung mit dem Internet herstellt. Digitale Signale,
die von dem Computer des Benutzers erzeugt werden, werden von dem
Modem in analoge Signale umgewandelt und umgekehrt, so dass sie
exakt über
die Telefonleitungen übertragen
werden können.
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Was
der Öffentlichkeit
im großen
und ganzen weniger bekannt ist, ist die Konfiguration der ISP-Einrichtung
und wie diese Verbindungen zum Internet bereitstellt. ISPs wie zum
Beispiel America Online (AOL) unterhalten eine sehr große Anzahl
von Einwähl-Zugangspunkten.
Diese Zugangspunkte erlauben es einem Benutzer, eine lokale Telefonnummer zu
wählen,
die dann den Anruf mit einer lokalen Vermittlungsstelle verbindet.
Der Vermittlungsstellen-Switch,
der ein sogenannter Class-5-Switch sein kann, leitet dann den Anruf
zu einem Wählabschlusspunkt
(dial termination point). Der Wählabschlusspunkt
kann sich in oder hinter der Vermittlungsstelle befinden, wie etwa
an einem Computernetz-Einwahlknoten (POP; Point of Presence). An
dem POP terminiert eine Vorrichtung, die Fernzugriff-Server (RAS; Remote
Access Server) genannt wird, die Verbindung. Dort sind Terminierungs-Modems
(TM; Terminating Modems) an dem RAS oftmals zusammengefasst. Insbesondere
enthält
der RAS eine große
Anzahl von Modemvorrichtungen, die für die Verbindungsherstellung
verwendet werden, um Modemsignale zu und von den Ursprungs-Modems
(OM; Originating Modems) der Benutzer zu senden und zu empfangen.
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Von
dem RAS, der Signale zurück
in die digitale Form umwandelt, können die Signale durch ein paketbasiertes
Netzwerk, wie zum Beispiel ein Internet-Protokoll-(IP)-Netzwerk,
zu dem Internet übertragen
werden. In einigen Fällen
haben große
Diensteanbieter wie zum Beispiel AOL Verträge mit Erbringern von Vermittlungsdiensten
wie etwa Genuity oder UUNet abgeschlossen, um Verkehr von den lokalen
Vermittlungsstellen-Switches zu Fernzugriff-Server-Standorten über digitale Hochgeschwindigkeitsleitungen
zu übertragen.
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Aber
andere Paradigmen führen
zu fundamentalen Änderungen
in der Natur des Telefonnetzes. Am bemerkenswertesten ist die Änderung, Sprachverkehr
von Vermittlungsstellen über
digitale Transportnetze unter Verwendung von Technologien zu übertragen,
die ursprünglich
für das Übertragen von
Datenverkehr gedacht waren, wie zum Beispiel das Internet Protokoll
(IP). So stellt man sich vor, dass sogenannte Voice-over IP (VoIP)
Paketnetze die Architektur der Wahl für den zukünftigen Sprachtransport sind.
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In
dieser Architektur, die auf einer hohen Ebene in 1 gezeigt
ist, kann eine Vermittlungsstelle (CO; Central Office) 12 mehrere
Sprachverbindungen 10 des Typs vom herkömmlichen Fernsprechdienst (POTS;
Plain Old Telephone Service) zusammenfassen und diese in ein digitales
Zeitmultiplex-(TDM)-Transport-14-Format
wie etwa T1-Carrier oder E1-Carrier multiplexen. Dies erlaubt die
Verwendung von digitalen Technologien für den Transport von Sprachsignalen
zu einer Transitstelle, in der ein Voice over Internet Protocol
Gateway (VoIP GW) 20 installiert ist. Das VoIP GW wandelt
die TDM-Signale
in ein Format für
den paketvermittelten Transport um und leitet diese an ein IP-Netzwerk 30 weiter. Auf
der anderen Seite des IP-Netzwerks empfängt ein zweites VoIP GW 40 die
Signale, wandelt sie wieder zurück
in das TDM-Format um und leitet diese zu einer Far-End-Vermittlungsstelle
(CO) 42 weiter, die dann die Signale zu einzelnen Far-End-POTS-Verbindungen 44 weiterleitet.
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Da
sich Telekommunikationsnetze auf eine VoIP-Architektur umstellen,
wird es wichtig, verschiedene Typen von Anrufen (Calls) zu unterstützen, die ein
Benutzer über
das TDM-Netzwerk zu tätigen wünscht. Gegenwärtig gibt
es Standards für
das Übertragen
von Sprache, von im Tonwahlverfahren (Zweitonmehrfrequenz-(DTMF)-Verfahren)
gewählten
Ziffern und einer Faxsignalisierung über IP-Verbindungen. Obwohl
Bemühungen
dahingehend fortfahren, Standards für das Übertragen von Modemverkehr über TDM-Verbindungen
zu entwickeln, ist bis jetzt noch kein Standard für einen
zuverlässigen Transport
von Modemsignalen über
IP-Verbindungen gewählt
worden.
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Eine
Bemühung
zur Lösung
dieses Problems ist der sogenannte Modem-Relay-Transport. Modem Relay wird von
der International Telecommunications Union (ITU) und der Internet
Engineering Task Force (IETF) geprüft, und zwar mit einem aggressiven
Plan, um Standards in der nahen Zukunft zu ratifizieren. Die Grundidee
hinter dieser Architektur ist, eine "Modem Relay"-Fähigkeit
in das VoIP GW einzufügen.
Eine solche Architektur ist in 2 gezeigt.
Hier agiert das Wählmodem 14 als
ein Ausgangspunkt für
einen Anruf bei einem Zielpunkt, der ein Internetdiensteanbieter
(ISP) 60 sein kann. Der Modemanruf wird typischerweise
zuerst einmal zu einem Class-5-Switch oder einem anderen Vermittlungsstellen-Switch
in der Standardweise über
ein leitungsvermitteltes PSTN 18 weitergeleitet. Der Class-5-Switch
(der in 2 nicht gezeigt ist) verbindet
den Anruf durch das PSTN 18 mit einem Ursprungs-Sprach-Gateway
(OGW; Originating Voice Gateway) 20, das Modem Relay unterstützt.
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Das
OGW 20 implementiert einen gewissen Betrag an Modemintelligenz,
um so zu ermöglichen, dass
Modemverkehr über
ein IP-Netzwerk 20 zu einem Terminierungs-Gateway (TGW;
Terminating Gateway) 40 übertragen werden kann. Diese
kann zum Beispiel aus dem (De-)Modulieren der Modemdaten (z.B. gemäß den CCITT
V.90, V.34, V.32 oder V.22 Standards), der Fehlerkorrekturverarbeitung (z.B.
gemäß V.42 oder
V.44) und dem Einkapseln der resultierenden Modemdaten als ein Simple
Packet Relay Transport (SPRT)-Paket
bestehen.
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Das
TGW 40 empfängt
dieses "Modem over IP" (MoIP)-formatierte
Paket und wandelt es dann wieder zurück in ein TDM-Format, so dass
es über eine
andere PSTN-44-Verbindung zu einem Fernzugriff-Server (RAS) 50 transportiert
werden kann. Dies umfasst das Abstreifen der SPRT-Formatierung,
das Durchführen
einer Fehlerkorrektur V.42 und das Formatieren gemäß dem Datenmodulationsprotokoll (V.90,
V.34, V.32, V.22) etc.. Von dem Fernzugriff-Server wird das Paket
dann über
ein reines TDM-Netzwerk 44 zu dem ISP 60 übermittelt.
Hier werden die Daten von dem Terminierungs-Modem (RAS) (de-)moduliert und fehlerkorrigiert.
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In
dieser Modem-Relay-Architektur müssen sowohl
das OGW 20 als auch das TGW 40 einen gewissen
Betrag an Modemintelligenz enthalten, um einen korrekten Transport
der Modemsignale über
das IP-Netzwerk zu erlauben. Insbesondere sollten sie grundlegende
Teile einer Modem-Protokoll-Stack-Verarbeitung durchführen, wie gezeigt ist. Ein
Digitalsignalprozessor (DSP), der sich in jedem der Gateways 20 und 40 und
an dem RAS 50 befindet, führt die benötigten Protokollübersetzungen durch.
Auf der untersten Schicht des Protokoll-Stack umfasst dies eine
physikalische Schicht, die eine Modulation/Demodulation oder Daten-"Modem-Pumpen"-Funktionen in Übereinstimmung
mit Modem-Standards (V.90, V.34, V.32, V.22 und dergleichen) durchführt. Die
Modem-gestützten
Gateways 20 und 40 führen auch sekundäre Funktionen
der physikalischen Schicht durch, wie zum Beispiel die Fehlerkennung
und die Fehlerkorrektur, wie sie zum Beispiel von V.42 oder V.44
spezifiziert sind.
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Die
Gateways 20 und 40 führen auch Aufgaben durch, die
mit Netzwerkschichtaufgaben assoziiert sind. Diese können zum
Beispiel aus der Schichtung eines Simple Packet Relay Transport
(SPRT) über
UDP bestehen, um Datensignale so zu formatieren, dass sie richtig über das
IP-Netzwerk 30 transportiert werden können. Es sei angemerkt, dass
die SPRT-Pakete immer noch komprimiert sind (gemäß V.42bis oder V.44), wenn
sie so weitergeleitet werden.
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Die
Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 01/65786A1 beschreibt
ein System, bei dem ein analoges Telefon mit Voice over IP (VoIP)-Anwendungen verwendet
werden kann, das einen Digitalsignalprozessor enthält, um analoge
Sprachsignale als ein IP-Paket und durch Implikation Modemsignale
zu übertragen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Weiterleiten von Modemsignalen durch ein Transportnetz
von einem Ursprungs-Modem zu einem Zielpunkt bereitgestellt, wobei
das Verfahren Folgendes umfasst: an einem Ursprungs-Gateway das
Empfangen von Modem-Telephonie-Signalen; das Entfernen von Modem-Protokollinformationen aus
den Modem-Telephonie- Signalen;
das Einkapseln der resultierenden Daten in ein Transportprotokollpaket;
das Weiterleiten der eingekapselten Pakete über eine paketvermittelte Voice
over Internet Protocol (VoIP)-Datennetzverbindung; an einem Modem-Relay-Signal-Aggregationspunkt:
das Beenden der Modem-Relay-Sitzung; und das Weiterleiten der resultierenden
Datenpakete durch ein Paketdatennetz-Gateway zu dem Zielpunkt.
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Entsprechende
Vorrichtungs-, Computerprogramm- und Computerprodukt-Ausführungsformen werden
ebenfalls bereitgestellt. Das hier beschriebene System ergibt sich
aus der Realisierung, dass man einen der PSTN-Zweige des Modem-Relay-Anrufs
und folglich einen großen
Teil des Modem-Prozesses eliminieren kann. Man bedenke, dass nur
bestimmte Abschnitte der Modemverarbeitung in der physikalischen
Schicht von dem Terminierungs-Gateway (TGW) durchgeführt werden
müssen,
um die Signale kompatibel für
den Transport über
das Internet zu machen. Insbesondere werden die Daten der Benutzer
an einem Ursprungspunkt als Modemsignale formatiert und zu einem
Ursprungs-Gateway (OGW) transportiert, wie dies bei Modem-Relay-Operationen des Standes
der Technik der Fall ist. Aber wir haben bemerkt, dass die Modemsignale
bereits als digitale Daten formatiert sind, wenn sie an dem Terminierungs-Gateway
ankommen. Deshalb kann der letzte PSTN-Zweig eliminiert werden,
und die Modem-Modulations-/Demodulations-Signalverarbeitung braucht überhaupt
nicht durchgeführt
zu werden. Das Terminierungs-Gateway (TGW) kann deshalb Pakete einfach
zu dem Ziel-IP-Netzwerk
weiterleiten und kann mit einem kleinen Betrag an Verarbeitung die
anderen Modem-Relay-Funktionen, die mit TGWs & RAS aus dem Stand der Technik assoziiert
sind, ersetzen.
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Mit
dieser Architektur wird eine neue Vorrichtung verwendet, die Modem
Relay Aggregator genannt wird. Das OGW funktioniert in der Weise,
wie es dies bei einem Modem-Relay-(MR)-Anruf tut, und leitet die
MoIP-Pakete zu einem TGW-Standort weiter. Aber der Modem Relay Aggregator
(MRA) ersetzt die Funktionalität
sowohl des Terminierungs-Gateway als auch des RAS und führt die
Dekomprimierung und jegliche benötigte
Anwendungsschichtverarbeitung, wie zum Beispiel eine PPP-Terminierung, durch.
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Der
MRA ersetzt daher das Terminierungs-Gateway und kommuniziert direkt
mit den Ziel-IP-Vorrichtungen. Diese Technik stellt eine viel einfachere
Terminierung für
eine Modem-Relay-Lösung
bereit.
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Als
Folge davon stellt ein MRA einen zuverlässigen Transport für Modemverkehr
quer durch ein Paketnetz bereit. Er vermeidet das Demodulieren des
Modemsignals für
die Übermittlung
zu der PSTN-Seite der Schnittstelle und sendet dann einfach die
eingekapselten Daten zu dem Paketnetz, wodurch der letzte PSTN-Zweig
eliminiert wird. Die anderen Systemkomponenten müssen die Aspekte einer traditionellen
Modem-Relay-Anruf-Verarbeitung nicht vervollständigen.
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Unter
Verwendung der Erfindung können
Internetdiensteanbieter (ISPs) Modemsitzungen von Teilnehmern, die über ein
VoIP-Netz transportiert werden, unter Verwendung des MR terminieren.
Das Sprach-Gateway an dem Ursprungsstandort muss nur solange modifiziert
werden, wie es Modem-Relay-Fähigkeiten
unterstützt,
wie etwa eine physikalische Schicht-Verarbeitung für die Modemsignale,
die Fehlererkennung und die Fehlerkorrektur.
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Als
Folge davon ergeben sich mehrere Vorteile. Wenn das Ziel eines Modemanrufs
zum Beispiel eine IP-Vorrichtung wie etwa eine Webseite ist, dann
eliminiert diese Technik die Notwendigkeit, eine Digitalsignalverarbeitung
(DSP) zur Modulierung oder Demodulierung von Signalen in wenigstens zwei
Stellen (nämlich
dem TGW und dem RAS) zu implementieren. Dies schafft die Möglichkeit
für effizientere
Netzwerkarchitekturen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
oben genannten und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der nachfolgenden ausführlicheren Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
der Erfindung, wie sie in den beigefügten Zeichnungen veranschaulicht
sind, in denen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Teile überall in
den anderen Ansichten beziehen, offensichtlich. Die Zeichnungen
sind nicht notwendigerweise maßstabgerecht,
da eher mehr Gewicht auf die Veranschaulichung der Prinzipien der Erfindung
gelegt wird.
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1 ist
ein Blockdiagramm eines Telekommunikationsnetzwerks für die Handhabung
von Modemverkehr nach dem Stand der Technik.
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2 ist
ein Blockdiagramm einer Modem-Relay-Architektur aus dem Stand der
Technik.
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3 ist
ein Diagramm einer Modem Relay Aggregator-Architektur in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
ein ausführlicheres
Diagramm eines Modem Relay Aggregators (MRA).
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5 ist
ein Ablaufdiagramm der Operationen, die von dem MRA durchgeführt werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG EINES
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Nun
folgt eine Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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3 ist
ein Blockdiagramm eines Telekommunikationsnetzwerks, das Modem Relay
in einem Voice over Internet Protocol (VoIP)-Netz implementiert.
In einem solchen Netz besitzt ein Kunde ein Telefon, das Sprachanrufe
zu und von einem anderen Telefon 27 empfängt und
anmeldet. Es wird veranlasst, dass Sprachsignale über ein öffentliches
Fernsprechnetz (PSTN) 18 durch eine oder mehrere lokale
Vermittlungsstellen (nicht gezeigt) wandern. Die Vermittlungsstellen
enthalten die Vermittlungseinrichtung, wie z.B. einen Class-5-(C5)-Switch, um solche Anrufe
auf einem digitalen Zeitmultiplex-(TDM)-Träger wie etwa einem T1-Carrier-Signal
in einer Art und Weise zusammenzufassen, die in dem Fachgebiet allgemein
bekannt ist.
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Gemäß den wohl
bekannten Telefon-VoIP-Sprachanruf-Steuersignalisierungstechniken
wird ein Sprachanruf eingerichtet, indem eine Verbindung durch ein
Transportnetz, wie zum Beispiel ein Zeitmultiplex-(TDM)-Transportnetz 19,
zu einem Ursprungs-VoIP-Gateway 20 bereitgestellt wird. Das
Voice over IP (VoIP)-Gateway (VoIP GW) wird typischerweise für die Übertragung
von Sprachverkehr verwendet. In diesem Fall werden die TDM-Sprachsignale in
ein Paketformat umgewandelt, so dass sie über ein IP-Netzwerk 30 zu einem Terminierungs-Gateway 24 übertragen
werden können. Das
Terminierungs-Gateway 24 wiederum wandelt die Modemsignale
in ein TDM-Format (PCM) um, damit diese zu einer fernen Vermittlungsstelle über das
PSTN 26 transportiert werden können. Dieses wiederum stellt
eine Verbindung zu dem Zieltelefon 27 bereit. Auf diese
Weise kann ein Sprachverkehr somit über das IP-Netzwerk 30 in
einer Art und Weise übertragen
werden, die im Fachgebiet wohl bekannt ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Übertragung von Modemsignalen
durch das VoIP-Netz oder die sogenannte Modem over IP ((MoIP)-Übertragung. Computermodemsignale,
die zum Beispiel an einem Kunden-Modem 14 erzeugt
werden, werden durch das Träger-IP-Transitnetz 30 durch
einen Modem Relay Aggregator 55 geleitet, um Internet-Verbindungen
zu erreichen, wie sie zum Beispiel durch einen Internetdiensteanbieter
(ISP) 60 zur Verfügung
stehen. Der ISP 60 wiederum stellt Verbindungen zu Computernetzwerken 70 wie
etwa dem Internet bereit, damit Daten erhalten werden können, Seiten
im World Wide Web betrachtet werden können und dergleichen.
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In Übereinstimmung
mit der Erfindung benötigt
die Terminierungs-Gateway-Vorrichtung
(in diesem Fall der Modem Relay Aggregator (MRA) 55) keine
Umwandlung in das Zeitmultiplex-(TDM)-Format für den Transport über eine
zweite PSTN-Verbindung, wie dies bei der Modem-Relay-Architektur
aus dem Stand der Technik von 2 der Fall
ist. Statt dessen nutzt die vorliegende Erfindung die Implementierung
der Modem-Relay-Funktionalität
und der Internet-Gateway-Funktionalität in derselben Vorrichtung.
Der MRA 55 ist deshalb eine neue Kategorie von Telekommunikationsvorrichtung,
die an dem Zielende des Träger-IP-Transitnetzes 30 sitzt.
Hier vollendet der MRA 55 die Terminierung des Modem-Protokoll-Stack
und agiert als ein Gateway zum Internet 70, ohne dass die
Notwendigkeit besteht, das PSTN ein zweites Mal zu durchqueren.
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Zu
dem Zeitpunkt, an dem der Modemanruf eingerichtet wird, erkennt
die Steuersignalisierung den Anruf als einen Modemanruf und bewirkt,
dass das Anrufziel statt ein Fernzugriff-Server (RAS) (wie dies
der Fall bei dem Modem Relay Netz des Standes der Technik ist, das
in 2 gezeigt ist) ein Modem Relay Aggregator (MRA)-gestütztes VoIP
GW 20 ist. In der Praxis wird die Modemfunktionalität 220 in
dem OGW unterstützt,
vor allem die Fähigkeit,
die Modulations-/Demodulationsverarbeitung der physikalischen Schicht
(Daten-Modem-Pumpe) durchzuführen.
Auf diese Weise wird dann, wenn Modemsignale von dem Kunden-Modem 14 an
dem Ursprungs-Gateway (OGW) 20 empfangen werden, nur eine
Demodulationsfunktion durchgeführt.
In ähnlicher
Weise werden Signale, die zu dem Kunden-Modem 14 gesendet
werden sollen und von dem IP-Netzwerk 30 stammen, remoduliert
und über
das TDM-Netzwerk 19 gesendet.
Aber das ist die gesamte Verarbeitung, die das OGW 20 durchführen muss.
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Das
OGW 20 macht somit einen Anruf bei einem Modem Relay Aggregator 55 und
errichtet eine Verbindung durch das IP-Netzwerk 30. Die
Verbindung kann durch eine standardisierte Anrufsteuersignalisierung
(z.B. über
ein H.323 Netzwerk 31) in einer Art und Weise hergestellt
werden, die auf dem Fachgebiet wohl bekannt ist. Nach dem Öffnen der
Anrufverbindung zu dem MRA 55 können die Modemdaten dann über das
IP-Netzwerk 30 in einer komprimierten Form übertragen
werden und an dem MRA 55 ankommen.
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Außer der
Demodulation des Modemsignals und der Durchführung der Fehlererkennung und
Fehlerkorrektur braucht das OGW 20 die restlichen Aspekte
der traditionellen Modemterminierung nicht vollständig durchzuführen. Zum
Beispiel müssen
die Dekomprimierung und das PPP oder andere Transportschichtprotokolle
nicht von der Modemfunktionalität 40 in
dem Ursprungs-Gateway 20 bereitgestellt werden.
Das IP-Netzwerk 30 überträgt dann
die komprimierten und immer noch rahmenformatierten Daten über das
IP-Netzwerk 30 zu
dem MRA 55. Es sollte angemerkt werden, dass ein einziger
MRA 55 die Modemverkehrsaggregation für eine Anzahl von unterschiedlichen
Verbindungen durchführen
kann.
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Die
Ziel-IP-Vorrichtung 70 kann jegliche IP-gestützte Vorrichtung
wie zum Beispiel ein Internet Gateway, ein Router, ein IP Switch
oder eine andere Vernetzungsvorrichtung sein, die IP-adressierbar
ist.
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Der
Modem Relay Aggregator (MRA) 55 kann typischerweise eine
Anzahl von Funktionen durchführen,
wenn er sich in einem Modem-Relay-Zustand befindet. Zum Beispiel kann
der MRA 55 nach der Aushandlung einer MR-Sitzung mit dem OGW 20 die
IP-artige Einkapselung entfernen, die von einem Simple Paket Relay
Transport Protokoll (SPRT) implementiert wurde und an dem Ursprungs-Gateway
(OGW) 20 hinzugefügt
wurde. In einem nächsten
Schritt werden die Daten dekomprimiert, und irgendeine Anwendungsschichtverarbeitung,
wie etwa eine PPP-Verarbeitung, kann durchgeführt werden, falls dies notwendig
ist.
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Das
resultierende neue IP-Paket, das eine Zieladresse für die IP-Vorrichtung 70 aufweist,
kann dann geschaffen werden. Wenn dies vollendet ist, kann der MRA 55 dann
das Paket über
das paketvermittelte Netzwerk, wie dies von dem ISP 60 repräsentiert
wird, weitergeleitet werden, von wo aus es zu der Zielvorrichtung 70 geroutet
wird.
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4 ist
ein verallgemeinertes Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels des MRA 55.
Der MRA 55 umfasst wenigstens einen Prozessor 60,
der eine Software 62 ausführt, wenigstens eine Schnittstelle 64,
die mit dem/den Prozessor(en) 60 verbunden ist, wenigstens
eine Speichereinheit 68, die mit der/den Schnittstelle(n) 64 und
dem/den Prozessor(en) 60 verbunden ist, und einen Bildschirmtreiber 70,
der mit dem/den Prozessor(en) 60 verbunden ist. Die Schnittstelle(n) 64 umfasst/umfassen
einen Code 66, der dazu verwendet wird, die Kommunikationen der
physikalischen Schicht zu unterstützen.
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Die
Schnittstelle(n) gibt/geben IP-Pakete 65a zu und von dem
Ursprungs-Gateway 22 ein und aus. Die Schnittstelle(n)
kommuniziert/kommunizieren auch IP-Pakete 65b zu und von
einem lokalen oder fernen Computer (nicht gezeigt).
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Die
Software 62, die von den Prozessoren 60 ausgeführt wird,
stellt eine Verarbeitung für
die IP-Pakete 65a, 65b sowohl in der Vorwärts-, als
auch in der Rückwärtsrichtung
bereit (d.h., von dem Ursprungs-Gateway 22 zu einem Endknotencomputer oder
umgekehrt). Die Software stellt effektiv die Funktionalität des Terminierungs-Gateway
und des Fernzugriff-Servers aus dem Stand der Technik bereit. Auf
diese Weise braucht der MRA 55 keinen Digitalsignalprozessor
(DSP) zu umfassen, um seine Operationen durchzuführen, da die Schicht-1-Modulations-/Demodulationsverarbeitung
nicht in dem MRA 55 ausgeführt zu werden braucht. Ein
Ablaufdiagramm der verallgemeinerten Software ist in 5 gezeigt.
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Unter
Bezugnahme auf 5 führt der MRA 55 einen
Prozess 71 aus, der Teil der Software 62 (4)
ist, wenn IP-Pakete 65a von dem Ursprungs-Gateway 20 in
der Form von eingekapselten Daten (Schritt 72) in einer
PPP-Sitzung empfangen werden.
Der Prozess 71 entfernt die Einkapselung (Schritt 74)
und dekomprimiert die Daten, falls notwendig (Schritt 76).
Der Prozess 71 beendet die PPP-Sitzung (Schritt 78)
in einer Art und Weise, die auf dem Fachgebiet allgemein bekannt
ist. Wenn alle Daten gesammelt sind, kapselt der Prozess 71 die komprimierten
oder dekomprimierten Daten in ein neues IP-Paket mit der Zieladresse der Endknoten-IP-Vorrichtung
ein (Schritt 80). Der Prozess 71 endet dann, wenn
die Daten in dem neuen IP-Paket zu dem Datennetzwerk für den Empfang
durch die Endknoten-IP-Vorrichtung übermittelt worden sind.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung insbesondere unter Bezugnahmen auf bevorzugte
Ausführungsbeispiele
davon gezeigt und beschrieben worden ist, wird es von den Fachleuten
auf dem Gebiet verstanden werden, dass verschiedene Änderungen bezüglich der
Form und der Einzelheiten darin durchgeführt werden können, ohne
dass vom Schutzumfang der Erfindung, wie er von den angehängten Ansprüchen umschlossen
wird, abgewichen wird.