DE69531778T2

DE69531778T2 - Katheter mit einem ablenkbaren distalteil

Info

Publication number: DE69531778T2
Application number: DE69531778T
Authority: DE
Inventors: K. Alan SCHAER; Duane Dickens
Original assignee: Cardima Inc
Current assignee: Cardima Inc
Priority date: 1994-05-13
Filing date: 1995-05-11
Publication date: 2004-07-15
Anticipated expiration: 2015-05-12
Also published as: JPH10500334A; US5882333A; JP3701676B2; WO1995031243A1; AU2552895A; EP0758913B1; AU690692B2; CA2190251A1; DE69531778D1; ATE249856T1; EP0758913A1

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft Intraluminalkatheter und insbesondere Elektrophysiologie-(EP)-Katheter mit distalen Spitzen, die nach der Einführung in das Körperlumen eines Patienten geformt werden können.
EP-Katheter besitzen im Allgemeinen längliche Katheterschäfte mit einer oder mehreren Elektroden an ihren distalen Enden zum Nachweisen elektrischer Aktivität oder zum Abgeben von hochfrequenter, z. B. HF, elektrischer Energie zum Ablatieren von Gewebe im Körper eines Patienten. Solche Katheter wurden zum Nachweis elektrischer Aktivität im Herzen eines Patienten zur Bestimmung der Lokalisation von Arrhythmie verursachendem Gewebe und zum Ablatieren von Arrhythmie verursachendem Gewebe nach Bestimmung der Lokalisation des die Arrhythmie verursachenden Gewebes verwendet.
Die distalen Extremitäten von EP-Kathetern müssen häufig im Patienten umgebogen oder geformt werden, um die distale Extremität in ein gewünschtes Körperlumen oder eine Kammer einzuführen. Beispielsweise ist es sehr schwierig, einen EP-Katheter aus der V. cava inferior in den Koronarsinus eines Patienten vorzuschieben. In anderen Fällen ist es wünschenswert, die distale Extremität eines EP-Katheters so zu formen, dass die Form der distalen Extremität beim Nachweis elektrischer Aktivität besser an das Endokard des Patienten angepasst ist. Es ist auch wünschenswert, die distale Extremität eines Katheter vom Ablationstyp so zu formen, dass seine distale Spitze zur leichteren Abgabe von HF-Energie, Laserenergie oder dergleichen auf das Gewebe, beispielsweise das Endokard des Patienten, ausgerichtet ist. US-Patent Nr. 5,190,050 (Nitzche) ist ein Beispiel für einen Katheter vom EP-Typ mit ablenkbarer distaler Spitze.
Die Katheter des Standes der Technik, die über Ablenkmechanismen verfügen, können üblicherweise nur in einer Ebene abgelenkt werden, wozu der Katheterschaft von seinem proximalen Ende außerhalb des Patienten gedreht werden muss, um die abgelenkte Spitze in eine gewünschte Ebene zu bringen, z. B. um die distale Spitze des Katheters in einen gewünschten Ast eines Blutgefäßes zu legen. Leider führt das am proximalen Ende aufgebrachte Drehmoment nicht immer zur selben Drehung am distalen Ende. Häufig speichert der Katheterschaft das Drehmoment und gibt das gespeicherte Drohmoment dann plötzlich frei, wodurch sich das distale Ende plötzlich dreht, d. h. ausschlägt. Wenn ein Katheterschaft über ausreichende Festigkeit verfügt, um auf das proximale Ende aufgebrachtes Drehmoment auf das distale Ende zu übertragen, kann die Steifheit des Schafts soweit erhöht werden, dass sich der Katheter nur schwer durch gewundene Gefäße vorschieben lässt.
Was benötigt wird und bisher noch nicht verfügbar war, ist ein Katheter vom EP-Typ, der eine distale Spitze besitzt, die von seiner Längsachse aus universell abgelenkt werden kann, ohne dass der gesamte Katheter vom proximalen Ende her gedreht werden muss. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese und andere Anforderungen.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Katheteranordnung mit einer distalen Extremität, die von seiner Längsachse her universell abgelenkt werden kann.
Die erfindungsgemäße Katheteranordnung umfasst einen länglichen Katheterschaft mit einem sich darin erstreckenden Innenlumen und einen länglichen Ablenkmechanismus, der vom proximalen Ende der Anordnung bedienbar ist, im Innenlumen des Katheterschafts angeordnet ist und im Innenlumen gedreht werden kann.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Katheter der Anordnung ein Katheter vom EP-Typ mit einer oder mehreren Elektroden an der distalen Extremität des Katheterschafts und einem oder mehreren elektrischen Leitern, die mit den Elektroden auf der distalen Extremität elektrisch verbunden sind und sich zum proximalen Ende des Katheterschafts erstrecken. Vorzugsweise wird der Katheterschaft zumindest teilweise von den elektrischen Leitern gebildet, die zu einer röhrenförmigen Konstruktion gewickelt oder geflochten sind. Eine Innenauskleidung kann in der röhrenförmigen Konstruktion vorgesehen sein, um das sich im Katheterschaft erstreckende Innenlumen zu definieren. Ein Außenmantel oder -überzug aus einem geeigneten Polymermaterial kann auf die Außenfläche der röhrenförmigen Struktur aufgebracht sein, um ihr ein glattes Äußeres zu verleihen.
Der Ablenkmechanismus umfasst ein längliches röhrenförmiges Element mit einem Innenlumen, das sich bis zu seinem distalen Ende erstreckt, und ein ablenkbares Element, das am distalen Ende des röhrenförmigen Elements befestigt ist. Eine Kontrollleitung, die vorzugsweise verschiebbar im Innenlumen des röhrenförmigen Elements angeordnet ist und sich aus einer Öffnung neben dem distalen Ende des röhrenförmigen Elements erstreckt, weist ein distales Ende auf, das am ablenkbaren Element befestigt ist. Das proximale Ende der Kontrollleitung ist mit einem Mittel zum Aufbringen von Spannung zur Bewirkung der Ablenkung des ablenkbaren Elements auf dem distalen Ende des röhrenförmigen Elements und insbesondere zum Variieren von dessen Krümmungsradius ausgestattet. Die Ablenkung des ablenkbaren Elements im Innenlumen des Katheters führt zur Ablenkung des Katheterschafts. Auch auf einem proximalen Abschnitt des röhrenförmigen Elements sind Mittel zum Drehen des Ablenkmechanismus im Innenlumen des Katheterschafts angebracht, um die universelle Ablenkung des Katheterschafts um sein Längsachse zu ermöglichen, ohne den Katheter drehen zu müssen. Die Drehung des Ablenkmechanismus im Innenlumen des Katheterschafts kann vor oder nach Ablenkung der ablenkbaren distalen Spitze des Ablenkmechanismus durchgeführt werden.
Der Ablenkmechanismus ist vorzugsweise in Längsrichtung im Innenlumen des Katheterschafts verschiebbar, so dass der Ort der Katheterschaftablenkung über eine Strecke des Katheterschafts variiert werden kann.
Diese und andere Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden beispielhaften Zeichnungen hervor.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Katheters vom EP-Typ mit den erfindungsgemäßen Merkmalen.
2 ist ein Querschnitt in Längsrichtung durch die distale Extremität des in 1 gezeigten Katheters.
2A ist ein Querschnitt in Längsrichtung durch die distale Extremität des Katheters, ähnlich dem in 2, mit einem geschlossenen distalen Ende.
3 ist ein Querschnitt in Querrichtung des in 2 gezeigten Katheters entlang Linien 3-3.
4 ist ein Querschnitt in Querrichtung des in 2 gezeigten Katheters entlang Linien 4-4.
5 ist ein Querschnitt in Querrichtung des in 2 gezeigten Katheters entlang Linien 5-5.
6 ist ein Querschnitt in Längsrichtung durch den Handgriff am proximalen Ende des in 1 gezeigten Katheters.
7 ist ein Querschnitt in Querrichtung des in 6 gezeigten Handgriffs entlang Linien 7-7.
8 ist ein Querschnitt in Querrichtung des in 6 gezeigten Handgriffs entlang Linien 8-8.
9 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
10 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch die in 9 gezeigte alternative Ausführungsform entlang Linien 10-10.
11 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch die in 9 gezeigte alternative Ausführungsform entlang Linien 11-11.
12 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch die in 9 gezeigte alternative Ausführungsform entlang Linien 12-12.
13 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität einer anderen alternativen Ausführungsform der Erfindung.
14 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
15 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität einer anderen alternativen Ausführungsform der Erfindung.
16 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität der in 14 abgelenkt gezeigte alternative Ausführungsform der Erfindung.
17 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität der in 15 abgelenkt gezeigten alternativen Ausführungsform der Erfindung.
18 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf die distale Extremität einer anderen alternativen Ausführungsform der Erfindung.
19 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch die in 18 gezeigte alternative Ausführungsform entlang Linien 19-19.
20 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch die distale Extremität der in 18 gezeigten alternativen Ausführungsform entlang Linien 20-20.
21 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf eine alternative Ausführungsform eines Ablenkmechanismus.
22 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch den in 21 gezeigten Ablenkmechanismus entlang Linien 22-22.
23 ist ein Querschnitt in Querrichtung durch den in 21 gezeigten Ablenkmechanismus entlang Linien 23-23.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
1–3 zeigen eine Katheteranordnung 10 mit erfindungsgemäßen Merkmalen, einschließlich eines Katheters 11 mit einem länglichen Schaft 12, einer Vielzahl von Elektroden 13 am distalen Abschnitt 14 des Schafts und einem Handgriff 15 am proximalen Ende des Katheterschafts zur Manipulation des Ablenkmechanismus 16, der mindestens drehbar im Innenlumen 17 des Schafts angeordnet ist. Die Ablenkung des distalen Schaftteils 14 und die Drehung der abgelenkten Gestalten des distalen Schaftteils, die durch die Manipulierung des Handgriffs 15 am proximalen Ende des Katheterschafts bewirkt werden, sind in 1 gezeigt. Während sich die abgelenkte Gestalt des distalen Schaftteils 14 um die Längsachse 18 des Schafts 12 dreht, dreht sich der Katheterschaft 12 selbst nicht.
Der distale Schaftteil 14, der in 2 ausführlicher gezeigt ist, besitzt ein äußeres röhrenförmiges Element 20 und einen Ablenkmechanismus 16, der drehbar im Innenlumen 17 angeordnet ist. Das äußere röhrenförmige Element 20 umfasst teilweise eine röhrenförmige Konstruktion 21 aus einer Vielzahl von isolierten elektrischen Leitern 22, die vorzugsweise zu einer röhrenförmigen Konstruktion geflochten und über eine Lötverbindung oder dergleichen (nicht gezeigt.) mit den Elektroden 13 elektrisch verbunden sind. Die Elektroden 13 sind vorzugsweise wie gezeigt paarweise angeordnet, um einen bipolaren Nachweis elektrischer Aktivität zu erleichtern. Das äußere röhrenförmige Element 20 enthält einen äußeren Kunststoffmantel 23, der vorzugsweise aus röntgendichten Kunststoffmaterialien besteht, um ein glatteres Äußeres und zusätzliche Steifheit zu liefern, und eine Innenauskleidung 24, die das Innenlumen 17 definiert. Im Mantel 23 sind Löcher angebracht, um die Elektroden 13 frei zu legen. Der distale Schaftteil 14 weist einen kleineren Durchmesser auf als der proximale Schaftteil 26 und besitzt eine weichere und flexiblere distale Spitze 27. Eine röntgendichte Spule 28 kann zur leichteren fluoroskopischen Beobachtung bei der Anordnung der länglichen Katheteranordnung 10 in einem Patienten in die distale Spitze 27 eingearbeitet sein. Der proximale Schaftteil 26 kann eine Verlängerung des distalen Schaftteils 14 oder ein separates Stück sein, das am distalen Schaftteil befestigt ist.
Der drehbar im Innenlumen 17 angeordnete Ablenkmechanismus 16 enthält ein röhrenförmiges Element 30 hoher Festigkeit, ein distales ablenkbares Element 31, das mit seinem proximalen Ende im distalen Ende des röhrenförmigen Elements hoher Festigkeit befestigt ist, und eine Ablenkungskontrollleitung 32, z. B. ein Kabel, ein Draht oder ein Band, die verschiebbar im Innenlumen 33 des röhrenförmigen Elements hoher Festigkeit angeordnet ist, sich aus der Öffnung 34 in der Wand des röhrenförmigen Elements erstreckt und mit dem distalen Ende am distalen Ende des ablenkbaren Elements 31 über einen Lotkörper 35 befestigt ist. Das ablenkbare Element weist im Allgemeinen einen rechteckigen Querschnitt wie in 4 gezeigt auf und kann über seine Länge in distaler Richtung verjüngt sein. Die Verjüngung kann nur in der kurzen Querausdehnung oder aber in der kurzen und langen Querausdehnung vorhanden sein. Vorzugsweise wird eine röntgendichte Spule 36 wie gezeigt innerhalb des Lotkörpers 35 vorgesehen, um die fluoroskopische Beobachtung der distalen Spitze des ablenkbaren Elements 31 bei der Anordnung der Katheteranordnung 10 in einem Patienten zu erleichtern. Auf die Ablenkkontrollleitung 32 aufgebrachte Spannung lenkt das ablenkbare Element 31 ab, das wiederum den distalen Schaftteil 14 des Katheterschafts 12 wie in 1 als Phantomdarstellung gezeigt ablenkt. Der Krümmungsradius des von der Längsachse 18 abgelenkten distalen Schaftteils 14 wird durch die auf die Kontrollleitung 32 aufgebrachte Spannung kontrolliert. Die Drehung des Ablenkmechanismus 16 im Innenlumen 17 des Katheterschafts 12 gestattet die universelle Ablenkung des distalen Schaftteils 14 des Katheters ohne Drehung des Katheterschafts. Das ablenkbare Element 31 kann auch im abgelenkten Zustand gedreht werden, um eine Drehung der durch den inneren Ablenkmechanismus 16 verursachten abgelenkten Gestalt des distalen Schaftteils 14 zu bewirken (siehe Phantomdarstellung in 1). Die Längsbewegung des Ablenkmechanismus 16 im Innenlumen 17 des Katheterschafts 12 ermöglicht die Ablenkung des ablenkbaren Elements 31 an verschiedenen Stellen entlang der Länge des distalen Schaftteils 14.
Wie am besten in 1, 6 und 7 zu sehen ist, umfasst der am proximalen Ende des Katheterschafts 12 befestigte Handgriff 15 ein Gehäuse 40, eine im Gehäuseinneren verschiebbar angeordnete und darin von einem distalen Zapfen 42 und einem proximalen Zapfen 43 unterstützte Zugstange 41 und eine Drehmomentstange 44. Eine proximale Extremität der Kontrollleitung 32 ist in der Zugstange mit einer Stellschraube 45 befestigt. Das distale Ende der Zugstange 41 ist in einer Schleuse oder einem Führungsrohr 42 befestigt, das im distalen Zapfen 42 verschiebbar aufgenommen werden kann und die Drehmomentstange 44 verschiebbar aufnehmen kann. Die Zugstange 41 weist ein Daumenrad 47 zur Erleichterung der Längsbewegung der Zugstange im Gehäuse 40 auf, wodurch wiederum Spannung auf die Kontrollleitung 32 zur Kontrolle der Ablenkung des ablenkbaren Elements 31 an der distalen Extremität des Ablenkmechanismus 16 ausgeübt wird. Das Daumenrad 47 gestattet auch die Drehung der Zugstange 41, die torsionsmäßig mit der Drehmomentstange 44 verbunden ist. Die Drehmomentstange 44 hat einen abgeflachten proximalen Teil, der in einem Schlitz im distalen Teil der Zugstange 41 aufgenommen ist, und ein Daumenrad 48. Das proximale Ende des Katheterschafts 12 ist durch eine Stellschraube 49 oder ein anderes geeignetes Mittel mit dem distalen Ende des Gehäuses 40 verbunden. Eine Drehung des Daumenrads 48 dreht die Drehmomentstange 44 im Innenlumen 17 des Katheterschafts 12. Wenn die Zugstange 41 proximal gezogen wurde, so dass das ablenkbare Element 31 am distalen Ende des Drehmomentrohrs 30 abgelenkt wurde, wird durch Drehung des Daumenrads 48 die abgelenkte Spitze im Innenlumen 17 und der verformte distale Schaftteil 13 wie in 1 gezeigt gedreht. Eine Längsbewegung des Daumenrads 48 bewegt den Ablenkmechanismus 16 im Innenlumen 17 in Längsrichtung.
Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist teilweise in 9–12 gezeigt. In dieser Ausführungsform besitzt die Katheteranordnung 50 einen Katheterschaft 51 mit einer Vielzahl von Elektroden 52 am distalen Schaftteil 53. Der proximale Teil 54 des Katheterschafts 51 weist ein äußeres röhrenförmiges Element 55 und ein inneres röhrenförmiges Element 56 auf, das mit einem geeigneten Klebstoff (z. B. ein Epoxy) am äußeren röhrenförmigen Element befestigt ist. Eine flexible expandierte Spule 57 ist mit dem proximalen Ende am distalen Ende des inneren röhrenförmigen Elements 56 befestigt, das sich in den distalen Schaftteil 53 erstreckt, und mit dem distalen Ende an einer Elektrode 58 mit distaler Spitze, die aus Lot gebildet ist und eine Mess- oder eine Emitterelektrode sein kann. Im distalen Schaftteil 53 sind eine Vielzahl von elektrischen Leitern 59 in eine röhrenförmige Gestalt geflochten oder gewickelt und in einem Polymerrohr 60 aufgenommen, auf dem die Elektroden 52 befestigt sind. Jede Elektrode 52 ist über eine Lötverbindung oder eine andere geeignete elektrische Verbindung elektrisch mit mindestens einem Leiter 59 verbunden. Ein oder mehrere Leiter 59 sind ebenfalls mit der Elektrode 58 mit distaler Spitze, die eine Mess- oder Emitterelektrode sein kann, elektrisch verbunden. Das distale Ende des Polymerrohrs 60 ist mit einem Klebstoff (z. B. Epoxy) an der Elektrode 58 mit distaler Spitze befestigt, und das proximale Ende ist mit einem Klebstoff am äußeren röhrenförmigen Element 55 befestigt. Der Ablenkmechanismus 61, der drehbar im Innenlumen 62 des inneren röhrenförmigen Elements 56 angeordnet ist, enthält ein Drehmomentrohr 63, ein ablenkbares Element 64 und eine Kontrollleitung 65, die verschiebbar im Innenlumen 66 des Drehmomentrohrs angeordnet ist. Die Kontrollleitung 65 erstreckt sich aus der Öffnung 67 in der distalen Extremität des Drehmomentrohrs 63 und ist durch eine Lötverbindung oder einen geeigneten Klebstoff mit der distalen Spitze des ablenkbaren Elements 64 verbunden. Die Kontrollleitung 65 besitzt eine Schlaufe 68, die um den die Spule 57 bildenden Draht 70 angeordnet ist.
Durch Aufbringen von Spannung auf die Kontrollleitung 65 wird das ablenkbare Element 64 wie bei der vorherigen Ausführungsform abgelenkt. Durch Drehung des Drehmomentrohrs 63 im Innenlumen 62 gleitet die Schlaufe 68 der Kontrollleitung 65 am Draht 70 entlang und bildet die Spule 57, um den Ablenkmechanismus 61 im Innenlumen 62 des Innenrohrs 56 in Längsrichtung zu bewegen.
In der in 9–12 gezeigten Ausführungsform ist vorzugsweise ein Thermistor 71 in der Elektrode mit distaler Spitze vorgesehen, der aber von dieser elektrisch isoliert ist und dem Nachweis der Temperatur dient. Der Thermistor 71 kann wie gezeigt mit einem Paar elektrischer Leiter 59 elektrisch verbunden sein.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in 13 gezeigt, worin die Katheteranordnung 80 ein ablenkbares Element 81 aufweist, das durch Kragen 83 und 84 mit der Elektrode 82 mit distaler Spitze verbunden ist. Die anderen Teile der Katheteranordnung 80 entsprechen im Wesentlichen denen der in 2–5 gezeigten Anordnung, mit der Ausnahme, dass die Spule fehlt. Diese Ausführungsform liefert eine positivere Kontrolle der distalen Spitze des Katheters und eine stärkere Elektrode mit distaler Spitze als die zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Sie gestattet aber nicht die Bewegung des Ablenkmechanismus in Längsrichtung.
14 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, worin die Katheteranordnung 90 ein Paar Kontrollleitungen 91 und 92 besitzt, die an verschiedenen Stellen entlang der gleichen Seite mit dem ablenkbaren Element 93 verbunden sind. Die Katheteranordnung 90 entspricht ansonsten im Wesentlichen der in 9 gezeigten Ausführungsform. Durch Aufbringen von Spannung auf die Kontrollleitungen 91 und 92, zusammen oder unabhängig voneinander, können verschiedene Krümmungen im ablenkbaren Element 93 über seine Länge, wie in 16 zu sehen, geformt werden.
15 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, worin die Katheteranordnung 100 eine Kontrollleitung 101 besitzt, die mit einem distalen Teil des ablenkbaren Teils 102 verbunden ist, und eine Kontrollleitung 103, die mit proximalen Teil des ablenkbaren Elements verbunden ist. Wie in 17 zu sehen, führt Aufbringen von Spannung auf beide Kontrollleitungen zusammen oder auf die Kontrollleitungen unabhängig voneinander zur Entstehung einer Vielzahl von Krümmungen im ablenkbaren Element 102, von denen viele mit der in 14 gezeigten Ausführungsform nicht erreichbar sind. Die Katheteranordnung 100 entspricht ansonsten im Wesentlichen der in 9 gezeigten Ausführungsform.
18–20 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders für eine Katheteranordnung vom Ablationstyp eignet. In dieser Ausführungsform ist ein Sicherheitsdraht 110 vorgesehen, dessen proximales Ende z. B. mit Löt oder einem geeignete Klebstoff an einem zylindrischen Anker 111 befestigt ist und dessen distales Ende auf ähnliche Weise mit der Elektrode 112 mit distaler Spitze verbunden ist, um dem distalen Teil verbesserte Zugfestigkeit zu verleihen und zu verhindern, dass die Elektrode mit distaler Spitze im Gebrauch abgezogen wird. Ein geeigneter Sicherheitsdraht besitzt einen Durchmesser von 0,076 mm (0,003 Zoll) und besteht aus Edelstahl mit einem Polyimid-Mantel.
21–23 zeigen diagrammatisch einen alternativen Ablenkmechanismus 120, der ein röhrenförmiges Element 121 hoher Festigkeit aufweist, das ein ablenkbares Element 122 besitzt, das im distalen Ende des röhrenförmigen Elements befestigt ist. Ein Kontrolldraht 123 erstreckt sich durch das Innenlumen 124 des röhrenförmigen Elements 121 und aus der Öffnung 125 heraus und ist mit seinem distalen Ende an dem dünneren Teil des ablenkbaren Elements 122 befestigt. Eine spiralförmige Spule 126 ist um die distale Extremität des ablenkbaren Elements 122 angeordnet und durch einen Lotkörper, der einen Pfropf 127 formt, der wie in den zuvor besprochenen Ausführungsformen auch eine Elektrode sein kann, am distalen Ende befestigt. Das ablenkbare Element 122, das im Allgemeinen einen rechteckigen Querschnitt aufweist, ist in distaler Richtung verjüngt, um höhere Flexibilität entlang der Länge des ablenkbaren Elements in Richtung der kurzen Querabmessung zu bieten. Das ablenkbare Element 122 kann auch distal in der langen Querabmessung verjüngt sein, um zusätzliche Flexibilität zu bieten.
Die Gesamtlänge der erfindungsgemäßen Katheteranordnung zur Verwendung in den Gefäßen oder Kammern des Herzens eines Patienten liegt im Bereich von ca. 90 bis ca. 150 cm, vorzugsweise von ca. 110 bis ca. 135 cm. Bei Verwendung in anderen Teilen des Körpers des Patienten können andere Längen erforderlich sein. Der Außendurchmesser der distalen Teile der Katheter hängt von ihrem Anwendungszweck ab, aber im Allgemeinen liegt er bei 0,38–2 mm (ca. 0,015 bis ca. 0,08 Zoll).
Die Bestandteile der erfindungsgemäßen Katheteranordnung können aus herkömmlichem Material bestehen. Das äußere röhrenförmige Element kann beispielsweise aus Polyethylen, einem Polyester oder einem Polyester-Polyamid-Material wie Hytrel^® bestehen. Das röhrenförmige Element hoher Festigkeit des Ablenkmechanismus kann aus Hyposchlauch aus Edelstahl oder einer pseudoelastischen NiTi-Legierung bestehen. Die Kontrollleitung kann ebenfalls aus Edelstahl oder einer pseudoelastischen NiTi-Legierung bestehen.
Ein zur Zeit in Betracht kommender Gebrauch der erfindungsgemäßen Katheteranordnung ist die Aufzeichnung der elektrischen Aktivität im Koronarsinus oder einer davon abzweigenden Vene in einem Patienten und in den Herzkammern eines Patienten. Bei dieser Anwendung wird die Katheteranordnung perkutan in die V. femoralis des Patienten eingeführt und durch die V. cava inferior in den rechten Vorhof vorgeschoben. Der distale Teil des Katheters wird üblicherweise bis zu diesem Punkt in der Regel relativ gerade gehalten. Sobald er sich im rechten Vorhof befindet, wird der distale Teil der Katheteranordnung abgelenkt, indem der Ablenkmechanismus so bedient wird, dass die Einführung des distalen Teils der Anordnung in das Ostium des Koronarsinus des Patienten erleichtert wird. Sobald er sich im Koronarsinus befindet, kann der distale Teil gerade gezogen werden, damit die Passage durch den Koronarsinus und in die sich davon erstreckende große Vene erleichtert wird. Der distale Teil kann zur Auswahl eines Venenasts erneut abgelenkt werden, wenn er sich im Koronarsinus oder der großen Vene befindet.
Die Ablenkung des distalen Teils des Katheters kann auch verwendet werden, um die Form des distalen Teils an die Form der Innenfläche einer Herzkammer anzupassen, um mittels Elektroden auf dem distalen Teil effizienter Signale nachweisen zu können oder zwischen einer Elektrode mit distaler Spitze auf dem distalen Teil und dem zu ablatierenden Endokardgewebe besseren Kontakt herstellen zu können. Andere Anwendungen sind für den Fachmann offensichtlich.
Während die vorliegende Erfindung hierin mit Bezug auf bestimmte zur Zeit bevorzugte Ausführungsformen beschrieben wurde, können verschiedene Modifikationen und Verbesserungen an der Erfindung vorgenommen werden. In den hierin beschriebenen Ausführungsformen ist das ablenkbare Element beispielsweise im Wesentlichen gerade, und die daran befestigte Kontrollleitung wird zur Krümmung oder Ablenkung des ablenkbaren Elements verwendet. Es ist auch vorgesehen, das ablenkbare Element permanent zu verformen oder zu krümmen, bevor die Katheteranordnung in die Gefäße des Patienten eingeführt wird, und die Kontrollleitung dazu zu verwenden, das ablenkbare Element in einem geraden Zustand zu halten, während es vorgeschoben wird, und die auf die Kontrollleitung aufgebrachte Spannung zu lösen, wenn das ablenkbare Element eine abgelenkte oder gekrümmte Gestalt annehmen soll. Andere Modifikationen sind möglich, ohne vom Umfang der Erfindung wie in den anhängenden Ansprüchen offenbart abzuweichen.

Claims

Längliche Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) umfassend a) einen länglichen Katheter (11, 51), der proximale und distale Abschnitte, ein sich darin erstreckendes Innenlumen (17, 62) und mindestens eine Elektrode (13, 52) an einem distalen Teil (14, 53) davon aufweist, b) ein internes Ablenkmittel (16, 61, 120), das im Innenlumen (17, 62) des Katheters (11, 51) angeordnet ist, eine ablenkbare distale Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) aufweist und axial im Innenlumen (17, 62) des Katheters (12, 51) und in Bezug zum Katheter (11, 51) rotieren kann, so dass die Drehung des internen Ablenkmittels (16, 61, 120) im Innenlumen (17, 62) des Katheters (11, 51) es dem distalen Teil (14, 53) des Katheters (11, 51) gestattet, um eine Längsachse (18) des Katheters (11, 51) abgelenkt zu werden, ohne den Katheter (11, 51) axial zu drehen, und c) ein Mittel (15), das vom proximalen Abschnitt der Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) bedienbar ist, zum Anlegen einer axialen Spannung an das interne Ablenkmittel (16, 61, 120), um dadurch den distalen Teil (14, 53) des Katheters (11, 51) zum Variieren des Krümmungsradius des distalen Teils (14, 53) abzulenken.
Längliche Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) nach Anspruch 1, worin das Mittel (15), das vom proximalen Abschnitt der Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) bedienbar ist, die Ablenkung der ablenkbaren distalen Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) des internen Ablenkmittels (16, 61, 120) einstellt.
Längliche Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) nach Anspruch 1, worin das interne Ablenkmittel (16, 61, 120) umfasst ein röhrenförmiges Element (30, 63, 121) mit proximalen und distalen Enden, ein sich darin erstreckendes Innenlumen (33, 66, 124), eine Öffnung (34, 67, 125) in der Nähe des distalen Endes davon in Fluidkommunikation mit dem Innenlumen (33, 66, 124) und der ablenkbaren distalen Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) befestigt am distalen Ende des röhrenförmigen Elements (30, 63, 121) und einen Steuerdraht (32, 65, 91, 92, 101, 103, 123), der in gleitfähiger Weise im Innenlumen (33, 66, 124) des röhrenförmigen Elements (30, 63, 121) angeordnet ist, sich aus der Öffnung (34, 67, 125) in der Nähe des distalen Endes davon erstreckt und an der ablenkbaren distalen Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) befestigt ist, wodurch das Anlegen von Spannung auf den Steuerdraht (32, 65, 91, 92, 101, 103, 123) die Ablenkung der ablenkbaren distalen Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) verursacht.
Längliche Katheteranordnung (10, 50) nach Anspruch 1, die ein Mittel zum longitudinalen Bewegen des internen Ablenkmittels (16, 61, 120) im Innenlumen (17, 62) des Katheters (11, 51) unabhängig vom Mittel zum Ablenken der ablenkbaren distalen Spitze (31, 64, 122) umfasst.
Längliche Katheteranordnung (50) nach Anspruch 3, worin das interne Ablenkmittel (61) einen schraubenförmig gewickelten Draht (70) beinhaltet, der um die ablenkbare distale Spitze (64) angeordnet ist, und worin ein Mittel zur longitudinalen Bewegung des internen Ablenkmittels (61) eine Schleife (68) beinhaltet, die an der ablenkbaren distalen Spitze (64) befestigt ist und in gleitfähiger Weise in den Draht eingreift, der die Schraubenwindung (57) bildet, wodurch die Drehung des internen Ablenkmittels (61) um eine Längsachse davon die longitudinale Bewegung des internen Ablenkmittels (61) im Innenlumen (62) des Katheters (51) verursacht.
Längliche Katheteranordnung (80, 90, 100) nach Anspruch 1, worin die ablenkbare distale Spitze (81, 93, 102) des internen Ablenkmittels drehbar am distalen Ende des Katheters befestigt ist.
Längliche Katheteranordnung (90, 100) nach Anspruch 3, worin das interne Ablenkmittel einen zweiten Steuerdraht (92, 103) umfasst, der in gleitfähiger Weise im Innenlumen des röhrenförmigen Elements angeordnet ist, sich aus einer zweiten Öffnung im röhrenförmigen Element erstreckt und an der ablenkbaren distalen Spitze (93, 102) an einer zweiten Stelle befestigt ist.
Längliche Katheteranordnung (90) nach Anspruch 7, worin der zweite Steuerdraht (92) an der gleichen Seite der ablenkbaren distalen Spitze (93) befestigt ist, an der der erste Steuerdraht (91) befestigt ist.
Längliche Katheteranordnung (100) nach Anspruch 7, worin der zweite Steuerdraht (103) an der Seite der ablenkbaren distalen Spitze (102) befestigt ist, die der Seite gegenübersteht, an der der erste Steuerdraht (101) befestigt ist.
Längliche Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) nach Anspruch 1, worin der längliche Katheter (11, 51) eine geschlossene distale Spitze aufweist.
Längliche Katheteranordnung (80, 90, 100) nach Anspruch 10, worin die ablenkbare distale Spitze (81, 93, 102) des internen Ablenkmittels drehbar an der geschlossenen distalen-Spitze des Katheters befestigt ist.
Längliche Katheteranordnung (80, 90, 100) nach Anspruch 11, worin die geschlossene distale Spitze des Katheters eine Elektrode (82) ist.
Längliche Katheteranordnung (80, 90, 100) nach Anspruch 12, worin die Elektrode (82) eine Ablationselektrode ist.
Längliche Katheteranordnung (80, 90, 100) nach Anspruch 13, die ein Temperaturmessmittel der distalen Spitze des Katheters umfasst.
Längliche Katheteranordnung (10, 50, 80, 90, 100) nach Anspruch 3, worin die ablenkbare distale Spitze (31, 64, 81, 93, 102, 122) einen rechtwinkligen Querschnitt aufweist.
Längliche Katheteranordnung nach Anspruch 3, worin die ablenkbare distale Spitze (122) sich in distaler Richtung zu einer kleineren kurzen Querabmessung verjüngt.
Längliche Katheteranordnung nach Anspruch 3, worin ein Sicherheitsdraht (110) oder -band, die proximale und distale Enden aufweisen, im Katheter angeordnet ist, wobei das distale Ende an der Elektrode der distalen Spitze (112) befestigt ist und das proximale Ende im Katheter an einer Stelle proximal zur Elektrode der distalen Spitze (112) befestigt ist.
Längliche-Katheteranordnung nach Anspruch 17, worin ein ringförmiger Anker (111) in dem Katheter vorgesehen ist und das proximale Ende des Sicherheitsdrahts (110) daran befestigt ist.