DE69533345T2 - Vorhof-Defibrillator und Verfahren, zur Ausrüstung eines Zeitschalters mit doppelter Rücksetzschaltung - Google Patents

Vorhof-Defibrillator und Verfahren, zur Ausrüstung eines Zeitschalters mit doppelter Rücksetzschaltung Download PDF

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf einen Vorhofdefibrillator zum Anlegen kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe eines menschlichen Herzen, das Kardioversion benötigt. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere auf einen vollständig automatischen, implantierbaren Vorhofdefibrillator gerichtet, der eine erhöhte Sicherheit durch Verringerung der möglichen Gefahr von induziertem Herzkammerflimmern aufweist, das durch zeitlich falsch abgestimmtes Zuführen von kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens entstehen kann. Insbesondere sichert der Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung, dass kardiovertierende elektrische Energie nur synchron mit einer erkannten Depolarisationsaktivierungswelle, die einer echten Depolarisationsaktivierungswelle des Herzens entspricht, an die Vorhöfe des Herzens angelegt wird.
  • Vorhofflimmern ist wahrscheinlich die am häufigsten vorkommende Herzarrhytmie. Obwohl sie normalerweise keine lebensbedrohende Arrhythmie ist, ist sie mit Herzschlägen verbunden, von denen angenommen wird, dass sie durch Blutgerinnsel verursacht werden, die sich in Bereichen eines stagnierenden Blutstroms im Ergebnis eines längeren Vorhofflimmerns bilden. Weiterhin treten bei Patienten, die von einem Vorhofflimmern betroffen sind, allgemein Herzpalpitationen ein (schnelles und unregelmäßiges Schlagen des Herzenss) und es kann sogar ein Schwindelanfall oder sogar der Verlust des Bewußtseins auftreten.
  • Verbesserte Vorhofdefibrillatoren und Leitungssysteme, die sowohl den automatischen Betrieb als auch eine erhöhte Sicherheit gewährleisten, sind vollständig in dem US-Patent Nr. 5,282,837 beschrieben. Wie in dem vorher angeführten Bezugspatent und Bezugsanmeldung offenbart, ist das Synchronisieren der Zuführung von defibrillierender oder kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe mit einer ventrikularen elektrischen Aktivierung (R-Welle) für das Verhindern von induziertem Herzkammerflimmern wichtig. Herzkammerflimmern ist eine tödliche Arrhythmie, die durch elektrische Energie hervorgerufen werden kann, die zu einer falschen Zeit in dem Herzzyklus, beispielsweise während der T-Welle des Zyklus, dem Herzen zugeführt wird. Die Vorhofdefibrillatoren der vorher angeführten Bezugsanmeldung weist eine erhöhte Sicherheit gegenüber induziertem Herzkammerflimmern durch Messen der Herzkammeraktivierungen des Herzens in einer Art und Weise auf, die zum Zweck des Erzeugens zuverlässiger Synchronisierungssignale das Erkennen von Rauschen als elektrische Herzkammeraktivierungen vermeidet. Daher sichern diese implantierbaren Vorhofdefibrillatoren eine zuverlässige Synchronisation, indem sie eine solche Immunität gegenüber Rauschen bei der R-Wellen-Erkennung aufweisen.
  • Das vorher angeführte US-Patent Nr. 5,282,837 beschreibt das zeitlich nicht übereinstimmende Messen einer elektrischen Aktivierung, beispielsweise einer R-Welle, an zwei verschiedenen Bereichen des Herzens, um eine zuverlässige Anzeige zu geben, dass die gemessene elektrische Aktivierung eine wirkliche oder gesetzmäßige elektrische Aktivierung und nicht Rauschen oder eine andere Störung ist. Zeitlich nicht übereinstimmend gemessene elektrische Aktivierungen gemäß den Merkmalen des US-Patents Nr. 5,282,837 werden als echte elektrische Aktivierungen betrachtet. Andere Aktivierungen werden als Rauschen oder als eine andere Störung angesehen. Die zeitlich nicht übereinstimmend gemessene elektrische Aktivierung kann daher als Grundlage für das Synchronisieren der Zuführung eines defibrillierenden oder kardiovertierenden elektrischen Impulses zu den Vorhöfen dienen.
  • Es ist ferner beobachtet worden, dass während Episoden von Vorhofflimmern die Herzschlagfrequenz auf eine hohe Frequenz ansteigt und/oder äußerst variabel wird. Bei hohen Herzschlagfrequenzen ist die R-Zacke jedes Herzzyklus gering von der T-Welle des unmittelbar vorhergehenden Herzzyklus beabstandet. Das kann zu einem Zustand führen, der im Fachgebiet als ein „R an T„- Zustand bekannt ist und von dem angenommen wird, dass er zu einem induzierten Herzkammerflimmern beiträgt, wenn die Vorhöfe synchron mit einer R-Welle dicht an einer T-Welle kardiovertiert werden.
  • Das Dokument US-A 5,207,219 offenbart einen Vorhofdefibrillator zum Anlegen kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe eines menschlichen Herzens mit einem ersten Detektor zum Messen einer Depolarisationsaktivierungswelle an einem ersten Ort des Herzens und Erzeugen eines ersten Auslösesignals, einen zweiten Detektor zum Messen der Vorhofaktivität an einem zweiten Ort des Herzens und Erzeugen eines zweiten Auslösesignals und einem Zeitgeber zum zeitlichen Abstimmen der Zeit zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Depolarisationsaktivierungswellen des Herzens, wobei der Zeitgeber entweder auf das erste oder das zweite Auslösesignal anspricht, um die zeitliche Abstimmung zu starten und mit einer Kardiovertierschaltung zum Anlegen der kardiovertierenden elektrischen Energie an die Vorhöfe des Herzenss, wenn die Vorhöfe des Herzenss eine Kardioversion benötigen und wenn der Zeitgeber eine Zeitspanne taktet, die größer als ein vorgegebenes Zeitintervall ist.
  • Es ist in hohem Maße erwünscht, die Depolarisationsaktivierungswellen (R-Wellen) des Herzens zu messen, um die Synchronisationsimpulse (oder Signale) in einer Art und Weise zu erzeugen, welche das Erkennen von Rauschen als eine Depolarisationsaktivierungswelle verhindert. Es ist auch erwünscht, die Depolarisationsaktivierungswellen in einer Art und Weise zu messen, die Depolarisationsaktivierungswellen mit einer extrem geringen Amplitude erkennt, jedoch nicht irrtümlicherweise Rauschen oder T-Wellen mit geringer Amplitude. Außer dem Rauschen ist ein weiteres Problem bei der zuverlässigen Erkennung von Depolarisationsaktivierungswellen für das Erzeugen von Synchronisationsimpulsen die Variabilität der Amplituden von Depolarisationsaktivie rungswellen. Insbesondere während des Vorhofflimmerns sind die Depolarisationsaktivierungswellen durch eine extreme Variabilität gekennzeichnet. Einer Depolarisationsaktivierungswelle mit äußerst geringer Amplitude kann unmittelbar eine Depolarisationsaktivierungswelle mit extrem großer Amplitude folgen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung ist in den beigefügten Ansprüchen definiert. Die vorliegende Erfindung stellt daher einen implantierbaren Vorhofdefibrillator zum Anlegen kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe eines menschlichen Herzens zur Verfügung. Der Vorhofdefibrillator ist gekennzeichnet durch einen ersten Detektor zum Messen einer Depolarisationsaktivierungswelle an einem ersten Ort des Herzens und Erzeugen eines ersten Auslösesignals und einen zweiten Detektor zum Messen der Depolarisationsaktivierungswelle an einem zweiten Ort des Herzens und Erzeugen eines zweiten Auslösesignals. Der Vorhofdefibrillator ist weiterhin gekennzeichnet durch einen Zeitgeber zum zeitlichen Abstimmen der Zeit zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Depolarisationsaktivierungswellen des Herzens. Der Zeitgeber spricht entweder auf das erste oder das zweite Auslösesignal an, um die zeitliche Abstimmung zu starten. Der Vorhofdefibrillator ist noch weiterhin gekennzeichnet durch eine Kardiovertierschaltung zum Anlegen der kardiovertierenden elektrischen Energie an die Vorhöfe des Herzens, wenn die Vorhöfe des Herzens eine Kardioversion benötigen und wenn der Zeitgeber eine Zeitspanne taktet, die größer als ein vorgegebenes Zeitintervall ist.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist ein schematisches Blockdiagramm eines vollständig implantierbaren Vorhofdefibrillators, der die vorliegende Erfindung gemäß ihrer bevorzugten Ausführung verkörpert, und der in Verbindung mit einem menschlichen Herzen dargestellt ist, das eine Vorhofflimmern-Überwachung und eine mögliche Kardioversion der Vorhöfe benötigt.
  • 2 stellt eine Reihe von Wellenformen dar, die für die elektrische Aktivität eines menschlichen Herzens, die durch den Vorhofdefibrillator von 1 erkannt wird, repräsentativ sind.
  • 3 ist ein Blockdiagramm der durch den Mikroprozessor von 1 implementierten Synchronisationstest-Funktionssstufe.
  • 4 ist ein Flussbild, welches die Art und Weise darstellt, in welcher der Vorhofdefibrillator von 1 gemäß der vorliegenden Erfindung für das zuverlässige Erkennen von Depolarisationsaktivierungswellen des Herzens und das Anlegen kardiovertierender elektrischer Energie an das Herz ausgeführt werden kann.
  • 5 ist ein Flussbild, welches die Art und Weise darstellt, in welcher der Vorhofdefibrillator von 1 gemäß der vorliegenden Erfindung für das Ausführen einer morphologischen Konsistenzanalyse an erkannten Depolarisationsaktivierungswellen in Verbindung mit dem Flussbild von 4 ausgeführt werden kann.
  • Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführung
  • Nun auf 1 Bezug nehmend, stellt diese einen vollständig implantierbaren Vorhofdefibrillator 30 dar, der die vorliegende Erfindung verkörpert, gezeigt in Verbindung mit einem schematisch dargestelltem menschlichen Herz 10, das eine Vorhofflimmern-Überwachung und eine potentielle Kardioversion der Vorhöfe benötigt. Die in 1 dargestellten Teile des Herzens 10 sind die rechte Herzkammer 12, die linke Herzkammer 14, der rechte Vorhof 16, der linke Vorhof 18, die obere Hohlvene 29, der Sinus Corinarius-Kanal 21, der, wie hierin verwendet, den Sinus Corinarius 22 und die große Herzvene 23 bezeichnet, und der Sinus Coronarius Ostium oder die Öffnung 24, die freie Wand der linken Herzkammer 26 und die untere Hohlvene 27. Weiterhin bezeichnet, wie hierin verwendet, der Ausdruck „Depolarisationsaktivierungswellen„ R-Wellen des Herzzyklus, welche Depolarisationen der Herzkammern 12 und 14 induzieren.
  • Der Vorhofdefibrillator 30 weist allgemein eine Kapsel 32 für das luftdichte Abdichten der inneren Schaltungselemente des Vorhofdefibrillators 30, eine endokardiale erste Leitung 34 und eine intravaskulare zweite Leitung 36 auf. Die zweite Leitung 36 kann alternativ zwei Leitungen umfassen. Um die Zeichnungsfigur nicht übermäßig zu komplizieren, ist in 1 eine einzelne Leitung dargestellt. Die Kapsel 32 und die erste und zweite Leitung 34 und 36 sind ausgestaltet, um unter der Haut eines Patienten implantiert zu werden, um so den Vorhofdefibrillator vollständig implantierbar zu machen.
  • Die endokardiale erste Leitung 34 weist vorzugsweise eine endokardiale bipolare Leitung mit Elektroden 38 und 40 auf, die angeordnet sind, um elektrischen Kontakt mit der rechten Kammer 12 des Herzens 10 herzustellen. Die Elektroden 38 und 40 gestatten ein bipolares Messen der Depolarisationsaktivierungswellen in der rechten Herzkammer zwischen einem Paar von Orten 38a und 42a in der rechten Herzkammer 12. Wie dargestellt, ist die Leitung 34 durch die obere Hohlvene 20 in den rechten Vorhof 16 und dann in die rechte Herzkammer 12 geführt. Wie von Fachleuten mit gewöhnlicher Qualifikation zu erkennen ist, könnte ein zweiter Weg für die Leitung 34 alternativ durch die untere Hohlvene 28 in den rechten Vorhof 16 und dann in die rechte Herzkammer 12 führen.
  • Die zweite Leitung 36 weist allgemein eine erste, oder entfernte, Elektrode 42 und eine zweite Elektrode 46 auf. Wie dargestellt, ist die zweite Leitung 36 flexibel und ausgestaltet, um durch die obere Hohlvene 20 nach unten in den rechten Vorhof 16, in den Sinus Coronarius Ostium 24 hindurchgeführt und in den koronaren Sinus-Kanal 21 des Herzens nahe seiner linken Seite vorgeschoben zu werden. Die erste oder entfernte Elektrode 42 ist vorzugsweise in dem Sinus Coronarius 22 oder der großen Vene 23 des Herzens benachbart zu der linken Herzkammer 14 an einem Ort 42a angeordnet. Die Elektrode 42 weist vorzugsweise eine längliche Form auf, so dass sie sich in dem Sinus Coronarius 22 und/oder in der großen Herzvene 23 benachbart zu der linken Herzkammer 14 und unter dem linken Vorhof 18 befindet. Die zweite Elektrode 46 ist vorzugsweise an einem Ort 46a in entweder der rechten Vorkammer 16 oder in der oberen Hohlvene 20 und vorzugsweise in dem rechten Vorhof 16 angeordnet.
  • Wie vorher angeführt, kann die zweite Leitung 36 zwei Leitungen umfassen. In der vorliegenden bevorzugten Ausführung kann eine der beiden Leitungen die erste Elektrode 42 und die andere der beiden Leitungen die zweite Elektrode 46 aufweisen. Wie vorher angeführt, sind die erste Elektrode 42 und die zweite Elektrode 46 in 1 kombiniert als eine einzelne Leitung, der zweiten Leitung 36, dargestellt, um so die Zeichnungsfigur nicht übermäßig zu komplizieren.
  • Die erste Elektrode 42 ist zusammen mit der zweiten Elektrode 46 der zweiten Leitung 36 für das Zuführen von defibrillierender oder kardiovertierender elektrischer Energie zu den Vorhöfen vorgesehen. Weil die erste Elektrode 42 unter dem linken Vorhof 18 nahe der linken Herzkammer 14 und die zweite Elektrode 46 entweder in dem rechten Vorhof 16 oder in der oberen Hohlvene 20 und über dem Sinus Coronarius Ostium 24 angeordnet sind, ist die zwischen diesen Elektroden angelegte elektrische Energie im Wesentlichen auf die Vorhöfe 16 und 18 des Herzens 10 beschränkt. Dadurch wird die an die rechte Herzkammer 12 und an die linke Herzkammer 14 angelegte elektrische Energie, wenn die Vorhöfe kardiovertiert oder defibrilliert werden, minimiert.
  • In der Kapsel 32 weist der Vorhofdefibrillator 30 einen ersten oder rechten Herzkammer-Kanal 60 (RV), einen zweiten oder rechten Herzkammer-Sinus Coronarius-Kanal 62 (RVCS) und einen dritten oder Vorhofkanal 64 auf. Der RV-Kanal 60 weist einen ersten Messverstärker 50, ein erstes Filter 52, ein zweites Filter 54 und einen R-Wellen-Detektor 56 auf. Der RVCS-Kanal 62 weist einen zweiten Messverstärker 70, einen drittes Filter 72, ein viertes Filter 74 und einen zweiten R-Wellen-Detektor 76 auf. Der Vorhofkanal 64 weist einen dritten Messverstärker 80, ein fünftes Filter 82, ein sechstes Filter 84 und einen Vorhof-Aktivitäts-Detektor 86 auf. In der Kapsel 32 weist der Vorhofdefibrillator 30 weiterhin einen Mikroprozessor 88 und einen Speicher 90 auf.
  • Der erste Messverstärker 50 weist einen ersten Eingang 92, der mit der Elektrode 38 der ersten Leitung 34 verbunden ist, und einen zweiten Eingang 94 auf, der mit der Elektrode 40 der ersten Leitung 34 verbunden ist, auf. Der erste Messverstärker 50 verstärkt die gemessene elektrische Aktivität des Herzens. Das erste Filter 52 konditioniert die gemessene elektrische Aktivität des Herzens und stellt an einem Ausgang 96 ein verstärktes Eingangssignal zur Verfügung, das für die elektrische Aktivität des Herzens, beispielsweise durch die bipolaren Elektroden 38 und 40 in der rechten Kammer 12 des Herzens 10 gemessene Depolarisationsaktivierungswellen, repräsentativ ist. Der erste Messverstärker 50 kann eine oder mehrere Verstärkungsstufen aufweisen und die Reihenfolge des ersten Messverstärkers 50 und des ersten Filters 52 kann umgekehrt sein. Das bedeutet, dass das erste Filter 52 mit den Elektroden 38 und dem ersten Messverstärker 50 verbunden sein kann. Das zweite Filter 54 konditioniert weiterhin die gemessene elektrische Aktivität des Herzens.
  • Der erste R-Wellen-Detektor 56 weist einen Eingang 98 auf, der mit dem zweiten Filter 54 verbunden ist. Der erste R-Wellen-Detektor 56 erzeugt ein elektrisches Ausgangssignal oder ein Auslösesignal, das der Depolarisationsaktivierungswelle entspricht, die durch den ersten Messverstärker 50 gemessen wird, wenn das verstärkte Eingangssignal, das an dem Eingang 98 des ersten R-Wellen-Detektors 56 empfangen wird, einen Schwellenwert überschreitet.
  • Dadurch bildet der RV-Kanal 60, der die Elektroden 38, 40, den Messverstärker 50, das erste Filter 52, das zweite Filter 54 und den R-Wellen-Detektor 56 aufweist, eine erste Erkennungseinrichtung für das Messen einer Depolarisationsaktivierungswelle im Allgemeinen an einem ersten Ort des Herzens und spezifischer zwischen einem ersten Paar von Orten 38a und 42a des Herzens, um ein erstes Auslösesignal zu erzeugen. Die Elektroden 38 und 40 und der erste Messverstärker 50 bilden eine erste Messeinrichtung für das Messen der Depolarisationsaktivierungswelle. Der erste R-Wellen-Detektor 56 bildet eine erste Ausgangseinrichtung für das Erzeugen des ersten Auslösesignals in Reaktion auf die erste Messeinrichtung.
  • Der RVCS-Kanal 62 funktioniert vorzugsweise in einer ähnlichen Art und Weise, wie der RV-Kanal 60. Der zweite Messverstärker 70 weist einen ersten Eingang 100, der mit der Elektrode 42 der zweiten Leitung 36 verbunden ist, und einen zweiten Eingang 102, der mit der Elektrode 38 der ersten Leistung 34 verbunden ist, auf. Der zweite Messverstärker 70 verstärkt die gemessene elektrische Aktivität des Herzens. Das dritte Filter 72 konditioniert die gemessene elektrische Aktivität und stellt an einem Ausgang 104 ein verstärktes Signal zur Verfügung, das für die elektrische Aktivität des Herzens, beispielsweise die durch die Elektroden 38 und 42 gemessenen Depolarisationsaktivierungswellen, repräsentativ ist. Der zweite Messverstärker 70 kann eine oder mehr Verstärkungsstufen aufweisen. Das vierte Filter 74 konditioniert weiterhin die verstärkte elektrische Aktivität.
  • Der zweite R-Wellen-Detektor 76 weist einen Eingang 106 für das Empfangen des verstärkten Signals auf. Der zweite R-Wellen-Detektor 76 erzeugt ein elektrisches Ausgabesignal oder Auslösesignal, wenn das an dem Eingang 106 zur Verfügung gestellte verstärkte Eingangssignal einen Schwellenwert überschreitet.
  • Dadurch bildet der RVCS-Kanal, der die Elektrode 42, die Elektrode 38, den zweiten Messverstärker 70, das dritte Filter 72, das vierte Filter 74 und den R-Wellen-Detektor 76 aufweist, eine zweite Erkennungseinrichtung für das Messen der Depolarisationsaktivierungswelle im Allgemeinen an einem zweiten Ort des Herzens, und spezifischer zwischen einem zweiten Paar von Orten 38a und 42a des Herzens und erzeugt ein zweites Auslösesignal. Der zweite Messverstärker 70 und das dritte Filter 72 bilden eine zweite Messeinrichtung für das Messen der Depolarisationsaktivierungswelle. Der R-Wellen-Detektor 76 bildet eine zweite Ausgangseinrichtung für das Erzeugen des zweiten Auslösesignals in Reaktion auf die zweite Messeinrichtung.
  • Der dritte Messverstärker 80 misst die elektrische Aktivität in den Vorhöfen 16 und 18 des Herzens. Zu diesem Zweck weist der Messverstärker 80 einen ersten Eingang 10, der mit der Elektrode 46 verbunden ist, und einen zweiten Eingang 112 auf, der mit der Elektrode 42 verbunden ist, auf. Das fünfte Filter 82 und das sechste Filter 84 konditionieren die verstärkte elektrische Aktivität, die durch den dritten Messverstärker 80 gemessen wird. Der Vorhof-Aktivitäts-Detektor 86 weist einen Eingang 114 zum Empfangen der konditionierten, verstärkten elektrischen Aktivität und einen Ausgang 114 zum Bereitstellen einer Anzeige der elektrischen Aktivität des Herzens, die von dem dritten Messverstärker 80 gemessen wird, zur Verfügung. Als ein Ergebnis bilden der Vorhofkanal 64, der die Elektroden 42 und 46, den dritten Messverstärker 80, das fünfte Filter 82, das sechste Filter 84 und den Vorhof-Aktivitäts-Detektor 86 aufweist, eine dritte Erkennungseinrichtung für das Messen der Aktivität des Herzens in mindestens einem der Vorhöfe des Herzens.
  • Der Mikroprozessor 88 ist vorzugsweise in einer Art und Weise ausgeführt, wie es in dem US-Patent Nr. 5,282,837 offenbart und weiterhin, wie es hierin nachfolgend in Bezug auf das Flussbild von 4 und 5 beschrieben wird. Die Ausführung des Mikroprozessors 88 gemäß der vorliegenden Ausführung der vorliegenden Erfindung führt zu einer Anzahl von Funktionsstufen, Diese Stufen weisen einen Intervall-Zeitgeber 116, einen Vorhof-Arrhythmie-Detektor in Form eines Vorhofflimmern-Detektors 118 und eine Ladungszuführungs- und Energiesteuerstufe 120 auf. Die Funktionsstufen, die von dem Mikroprozessor 88 ausgeführt werden, umfassen weiterhin einen Synchronisationstest 119, einen Abtastraten-Zeitgeber 123, einen Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125, einen Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 und einen RVCS-Zeitgeber 129, die detaillierter in Verbindung mit 4 und 5 erläutert werden. Der Mikroprozessor 88 ist ausgestaltet, um in Verbindung mit dem Speicher 90 betrieben zu werden, der mit dem Mikroprozessor 88 durch einen Mehrfachbitadressen- und Datenbus 121 verbunden ist.
  • Der Vorhofdefibrillator 30 weist ferner einen Analog-Multiplexer 122, einen Analog/Digital-Wandler 124 und eine Direktspeicherzugriffs-Steuereinrichtung 126 (DMA) auf. Der Ausgang 96 des ersten Filters 52, der Ausgang 104 des dritten Filters 72 und der Ausgang 87 des fünften Filters 82 sind mit dem Analog-Multiplexer 122 gekoppelt. In Reaktion auf die Steuersignale, die von dem Mikroprozessor 88 an dem Steuereingang 128 empfangen werden, koppelt der Analog-Multiplexer 122 Signale, die entweder von dem ersten Filter 52, dem dritten Filter 72, dem fünften Filter empfangen werden, oder eine Zeitfolgekombination dieser Signale mit dem Ausgang des Analog-Multiplexers 122. Der Ausgang 130 ist mit dem Analog/Digital-Wandler 124 und mit einem Analog/Digital-Wandler 124 verbunden, welcher von dem Ausgang 130 empfangene analoge Signale in digitale Daten umwandelt. Die digitalen Daten werden über einen Mehrfachbit-Bus 132 zu der Direktspeicherzugrifts-Steuereinrichtung 126 übertragen. Die Direktspeicherzugriffs-Steuereinrichtung 126 überträgt digitale Daten zusammen mit der Speicheradresseninformation über einen Mehrfachbit-Bus 134 zu dem Speicher 90. Im Ergebnis dessen werden Daten, die entweder von dem ersten Filter 52, dem dritten Filter 72 oder dem fünften Filter 82 empfangen werden, durch die DMA-Steuereinrichtung 126 in dem Speicher 90 ohne weiteren Eingriff durch den Mikroprozessor 88 gespeichert.
  • Zum Bestimmen, ob das Herz 10 Kardioversion oder Defibrillation benötigt und um die Zuführung von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie mit dem Erkennen einer Herzkammeraktivierung zu synchronisieren, erfasst der Vorhofdefibrillator 30 ein intrakardiales Elektrogramm (EGM)-Segment. Um ein Einkanal-EGM-Segment zu erfassen, überträgt der Mikroprozessor 88 Steuersignale zu dem Steuereingang 128 des Analog-Multiplexers 122, um zu bewirken, dass der Analog-Multiplexer 122 entweder mit dem Ausgang 96 des ersten Filters 52 oder mit dem Ausgang 104 des dritten Filters 72 oder der Ausgang 87 des fünften Filters 82 mit dem Ausgang 130 des Analog-Multiplexers 122 gekoppelt wird. Der Analog/Digital-Wandler 124 wandelt analoge Signale von dem Ausgang 130 in digitale Daten um. Die DMA-Steuereinrichtung 126 empfängt die digitalen Daten und speichert sie in dem Speicher 90.
  • Um ein Mehrkanal-EM-Segment zu erfassen, überträgt der Mikroprozessor 88 Steuersignale zu dem Steuereingang 128 des Analog-Multiplexers 122, um zu bewirken, dass der Analog-Multiplexer 122 eine periodische Zeitfolge-Kombination von zwei oder mehr der Filterausgänge 96, 104 oder 87 mit dem Ausgang 130 des Analog-Multiplexers 122 verbindet. Der Analog/Digital-Wandler 124 wandelt die sequentiellen analogen Signale von jedem der abgefragten Filterausgänge 96, 104 oder 87 in digitale Daten um. Die DMA-Steuereinrichtung 126 empfängt die digitalen Daten in einem Zeitmultiplex-Format und speichert die Daten in dem Speicher 90.
  • Auf diese Weise kann der Vorhofdefibrillator 30 Daten entsprechend der elektrischen Aktivität des Herzens speichern, die durch jeden der ersten Messverstärker 50, zweiten Messverstärker 70 und dritten Messverstärker 80 gemessen werden. Nach dem Erfassen eines EGM-Segments durch den Vorhofdefibrillator 30, können die Daten, welche das EGM-Segment bilden, durch den Mikroprozessor 88 analysiert werden.
  • Der Vorhofdefibrillator 30 weist ferner eine Lade- und Speicherkondensatorschaltung 140 des Typs, der im Fachgebiet gut bekannt ist, die einen Speicherkondensator bis zu einem vorbestimmten Spitzenspannungspegel auflädt, und eine Entladeschaltung 142 zum Entladen des Speicherkondensators in der Schaltung 140 über eine vorbestimmte Zeit, um, wenn erforderlich, einen gesteuerten Entladungsausgang von elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens 10 abzugeben, auf. Zu diesem Zweck ist die Entladeschaltung 142 mit der ersten Elektrode 42 und mit der zweiten Elektrode 46 der zweiten Leitung 36 verbunden, um kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie an die Vorhöfe anzulegen. Der Vorhofdefibrillator 30 weist ferner eine entleerbare Stromquelle 14, beispielsweise eine Lithium-Batterie, auf, um die elektrischen Komponenten des Vorhofdefibrillators 30 mit Strom zu versorgen.
  • Wenn der Vorhofflimmern-Detektor 118 feststellt, dass die Vorhöfe 16 und 18 flimmern und somit eine Kardioversion benötigen, bewirkt die Ladungszuführungssteuerung 120, dass die Lade- und Speicherkondensatorschaltung 140 den Speicherkondensator in der Schaltung 140 auflädt. Die Ladungszuführungssteuerung 120 veranlasst die Entladeschaltung 142 den Kondensator der Schaltung 140 für das Anlegen kardiovertierender elektrischer Energie auf die Vorhöfe 16 und 18 synchron mit einer durch den ersten Messverstärker 50 und den ersten R-Wellen-Detektor 56 und den zweiten Messverstärker 70 und den zweiten R-Wellen-Detektor 76 erkannten R-Welle zu entladen.
  • Für das Eingeben der Betriebsparameter in den Mikroprozessor 88 empfängt der Vorhofdefibrillator 30 programmierbare Betriebsparameter von einer externen Steuereinrichtung 146, die extern in Bezug auf die Haut des Patienten ist. Die externe Steuereinrichtung 146 ist ausgestaltet, um mit einem Empfänger/Sender 148 in der Kapsel 32 zu kommunizieren, welcher mit dem Mikroprozessor 88 über einen bidirektionalen Bus 150 gekoppelt ist. Der Empfänger/Sender 148 kann von dem Typ sein, der im Fachgebiet für das Übertragen verschiedener Informationen, die er von dem Mikroprozessor 88 erhält, an die externe Steuereinrichtung 146 oder für das Empfangen von Programmierungsparametern von der externen Steuereinrichtung 146, welche der Empfänger/Sender 148 dann zu dem Mikroprozessor 88 für die Speicherung in dem internen Speicher oder in dem Speicher 90 in der Kapsel 32 überträgt, bekannt ist.
  • Der Empfänger/Sender 148 weist eine Sendespule 152 auf. Solche Kommunikationsschaltungen sind im Fachgebiet gut bekannt und können, wie vorher angeführt, für das Empfangen von Befehlen von außen an die implantierbare Kapsel 32 und zum Übermitteln von Daten von der implantierten Kapsel 32 zu der externen Steuereinrichtung 146 verwendet werden.
  • Nun auf 2 Bezug nehmend, ist dort eine Reihe von Wellenformen dargestellt, die für die elektrische Aktivität des menschlichen Herzen 10 repräsentativ sind, die durch den Vorhofdefibrillator von 1 erkannt werden. Die Wellenformen von 2 sind mit der Spannung auf der senkrechten Achse und mit der Zeit auf der horizontalen Achse aufgezeichnet.
  • 2 zeigt ein intrakardiales Elektrogramm-Segment der rechten Herzkammer (RV EGM) 160, das durch den ersten Messverstärker 50 zwischen einem ersten Paar von Orten 38a und 40a erkannt wurde. Das RV EGM – Segment 160 kann durch den Analog/Digital-Wandler 124 in digitale Daten umgewandelt und für die Analyse durch den Mikroprozessor 88 durch die Direktzugriffs-Steuereinrichtung 126 in dem Speicher 90 gespeichert werden. Das RV EGM-Segment 160 zeigt eine Darstellung einer erkannten Depolarisationsaktivierungswelle oder R-Welle 162, die eine Spitze 164 aufweist. Das RV EGM 160-Segment weist ferner einen Anfangsabschnitt 166 mit einer negativen Neigung und einen Endabschnitt 168 mit einer positiven Neigung auf. Das RV-EGM-Segment 160 weist eine Spitzenbreite 165, gemessen bei einer vorbestimmten Spannung 167 auf.
  • 2 zeigt weiterhin eine Darstellung eines erkannten Schwellenwertereignisses 170, wie es durch den ersten R-Wellen-Detektor 56 erkannt ist. Das zweite Filter 54 empfängt das RV EGM-Segment 160 von dem ersten Filter 52 und stellt nach einer weiteren Konditionierung das RV EGM-Segment dem ersten R-Wellen-Detektor 56 zur Verfügung. Wenn der Signalpegel des RV EGM-Segments einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, liefert der R-Wellen-Detektor 56 eine elektrische Anzeige eines solchen Schwellenwertereignisses 170 an den Mikroprozessor 88. Das erkannte Schwellenwertereignis 170 kann in dem Speicher 90 als die Zeit gespeichert werden, zu der der erste R-Wellen-Detektor 56 ein Schwellenwertereignis in der rechten Kammer 12 des Herzens 10 erkannt hat. Der Mikroprozessor 88 verwendet das erkannte Schwellenwertereignis 170 zum Beispiel dazu, um die Zeit, zu welcher das Schwellenwertereignis 170 erkannt wurde, mit der zeitlichen Abstimmung des RV EGM-Segments 160 zu vergleichen, wie es ausführlicher in Verbindung mit dem Flussbild von 4 und 5 behandelt wird.
  • 2 zeigt weiterhin ein intrakardiales Sinus Coronarius-Elektrogramm-Segment der rechten Herzkammer (RVCS EGM) 172, das durch den zweiten Messverstärker 70 zwischen einem zweiten Paar von Orten 38a und 40a erkannt wurde. Das RVCS EGM – Segment 172 kann durch den Analog/Digital-Wandler 124 in digitale Daten umgewandelt und für die Analyse durch den Mikroprozessor 88 durch die Direktzugriffs-Steuereinrichtung 126 in dem Speicher 90 gespeichert werden. Das RVCS EGM-Segment 172 zeigt eine Darstellung einer erkannten Depolarisationsaktivierungswelle oder R-Welle 174, die eine Spitze 176 aufweist. Das RVCS EGM 172-Segment weist ferner einen Anfangsabschnitt 178 mit einer positiven Neigung und einen Endabschnitt 180 mit einer negativen Neigung auf. Das RVCS EGM-Segment 172 weist eine Spitzenbreite 177, gemessen bei einer vorbestimmten Spannung 179 auf.
  • 2 zeigt weiterhin noch eine Darstellung eines erkannten Schwellenwertereignisses 182, wie es durch den zweiten R-Wellen-Detektor 76 erkannt ist. Wenn der Signalpegel des RVCS EGM-Segments, der durch den zweiten R-Wellen-Detektor 76 empfangen wurde, einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, liefert der zweite R-Wellen-Detektor 76 eine elektrische Anzeige eines solchen Schwellenwertereignisses 182 an den Mikroprozessor 88. Das erkannte RVCS-Schwellenwertereignis 182 kann in dem Speicher 90 als die Zeit gespeichert werden, zu der der zweite R-Wellendetektor 76 ein Schwellenwertereignis zwischen den Orten 38a und 42a erkannt hat.
  • 3 ist ein Blockdiagramm der Synchronisationstest-Funktionsstufe 119, die durch den Mikroprozessor 88 von 1 ausgeführt wird. Gemäß der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung wird, nachdem der Vorhofflimmern-Detektor 118 eine Vorhofflimmern-Episode erkannt hat und nachdem der Speicherkondensator in der Schaltung 140 bis auf eine vorbestimmte Spitzenspannung aufgeladen worden ist, der Synchronisationstest 119 durchgeführt, um die Lieferung von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie von dem Speicherkondensator in der Schaltung 140 mit einer R-Welle zu synchronisieren, die durch den RV-Kanal 60 erkannt wurde.
  • Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 weist vorzugsweise eine Anzahl von unabhängigen Tests oder Prüfungen auf, um die Übereinstimmung von durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannten R-Wellen zu prüfen. Die Abarbeitung der Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 wird ausführlich in Verbindung mit 4 und 5 behandelt.
  • Diese Prüfungen umfassen eine Zeitgeberbereichsprüfung 184 zum Prüfen, dass das durch den Intervall-Zeitgeber 116 zeitlich abgestimmte Intervall zwischen aufeinanderfolgenden R-Wellen größer ist, als ein vorbestimmtes Minimum und kleiner als ein vorbestimmtes Maximum ist. Der Synchronisationstest 119 umfasst weiterhin eine Zwei-Kanal-Schwellenwertereignis-Prüfung 186 zum Prüfen der zeitlichen Abstimmung zwischen R-Wellen oder Schwellenwertereignissen, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt wurden. Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 weist ferner einen Zwei-Kanal-Spitzentest 188 zum Prüfen der Zeitabhängigkeit zwischen Spitzenwerten von R-Wellen, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt wurden, auf.
  • Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 umfasst darüber hinaus eine Spitzen der rechten Herzkammer und Schwellenwertereignis-Prüfung zum Prüfen der Zeitabhängigkeit zwischen dem Spitzenwert und dem erkannten Schwellenwertereignis, das durch den RV-Kanal 60 gemessen wurde. Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 umfasst ferner eine Zwei-Kanal-Morphologie-Prüfung 192 zum Überprüfen der Amplituden und der Dauer von Abschnitten von Depolarisationsaktivierungswellen, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt wurden. Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 schließt noch darüber hinaus einen Kanal-zu-Kanal-Überschneidungstest 194 zum Prüfen der Zeitabhängigkeit von vorbestimmten Abschnitten der Depolarisationsaktivierungswelle ein, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt wurden. Die Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 umfasst ferner eine Zwei-Kanal-Rausch- und Amplituden-Prüfung 196 zum Überprüfen, dass die Depolarisationsaktivierungswellen, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt wurden, den vorbestimmten Rausch- und Amplituden- Größenordnungskriterien entsprechen.
  • Die Prüfungen oder Tests, die in der Synchronisationstest-Funktionsstufe 119 enthalten sind, werden vorzugsweise durch den Mikroprozessor 88 in Reaktion auf Anweisungen und Daten durchgeführt, die in dem Speicher 90 gespeichert sind. Der Mikroprozessor 88 kann einen oder mehrere dieser Tests und Prüfungen, die in 3 dargestellt sind durchführen und er kann andere Kontrolltests ausführen, die dort nicht dargestellt sind.
  • Der Betrieb des Vorhofdefibrillators 30 wird nun unter Bezugnahme auf 4 und unter Bezug auf eine bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung beschrieben. Für die Zwecke dieser Erläuterung wird angenommen, dass der Vorhofflimmern-Detektor 118 eine Vorhofflimmern-Episode erkannt hat und dass der Speicherkondensator in der Schaltung 140 auf eine vorbestimmte Spitzenspannung aufgeladen ist.
  • Nun auf 4 Bezug nehmend, stellt der Mikroprozessor 88 zuerst in Schritt 200 die Elemente zurück, die für das Synchronisieren der Lieferung von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie mit einer erkannten R-Welle verwendet werden und initialisiert sie. Der Mikroprozessor 88 stellt den Abtastraten-Zeitgeber 123 (1), den Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125, den Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 und den RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber 129 zurück. Weiterhin startet der Mikroprozessor 88 in Schritt 200 den Abtastraten-Zeitgeber 123 und initialisiert eine Mehrkanal-EGM-Datenerfassung von dem RV-Kanal-Filterausgang 96 und dem RVCS-Kanal-Filterausgang 104. Der Abtastraten-Zeitgeber 123 signalisiert nach Ablauf, dass eine einzelne Datenabtastung durch die DMA-Steuereinrichtung 126 von sowohl dem RV-Kanal-Filterausgang 96 als auch von dem RVCS-Kanal-Filterausgang 104 erfasst ist. Nach dem Ablauf kann dann der Mikroprozessor 88 die digitale Datenabtastung von jedem, dieser beiden Kanäle erfassen.
  • Weiterhin startet der Mikroprozessor 88 ebenfalls in Schritt 200 den Intervall-Zeitgeber 116 in Reaktion auf eine Herzkammeraktivierung (R-Welle), die entweder durch den RV-Kanal 60 oder den RVCS-Kanal 62 erkannt ist. Eine R-Welle ist erkannt, wenn das RV EGM 160 einen vorbestimmten Schwellenwert in dem RV-Kanal 60 überschritten hat und der R-Wellen-Detektor 56 ein RV-Schwellenwertereignis oder ein Auslösesignal 170 dem Mikroprozessor 88 zur Verfügung gestellt hat, oder wenn das RVCS EGM 172 einen vorbestimmten Schwellenwert in dem RVCS-Kanal 62 überschritten hat und der R-Wellen-Detektor 76 dem Mikroprozessor 88 ein RVCS-Schwellenwertereignis oder ein Auslösesignal 182 zur Verfügung gestellt hat. Nach dieser Signalisierung der Herz kammeraktivierung ist der Schritt 200 abgeschlossen und der Schritt 202 wird eingegeben.
  • In Schritt 202 wird der Abtastraten-Zeitgeber 123 getestet. Wenn der Abtastraten-Zeitgeber 123 abgelaufen ist, stellt in Schritt 204 der Mikroprozessor den Abtastraten-Zeitgeber 123 zurück und verarbeitet die zuletzt erfassten digitalen Datenabtastungen (die in dem Speicher 90 gespeichert sind) von sowohl dem RV-Kanal 60 als auch von dem RVCS-Kanal 62. Diese beiden Datenabtastungen stellen einen einzigen Datenpunkt auf einem Elektrogramm in dem RV-Kanal 60 als auch von dem RVCS-Kanal 62 dar. Das bedeutet, die durch den ersten Messverstärker 50 und den zweiten Messverstärker 70 gemessene elektrische Aktivität des Herzens 10 wird durch den Analog-Multiplexer 122 dem Analog/Digital-Wandler 124 zum Umwandeln in digitale Daten und zur Speicherung durch die DMA-Steuereinrichtung 126 in dem Speicher 90 zur Verfügung gestellt. Während dieser Erfassung verarbeitet der Mikroprozessor 88 weiterhin diese in dem Speicher 90 gespeicherten Daten Punkt für Punkt, wie sie durch die DMA-Steuereinrichtung 126 erfasst wurden und wie es durch den Abtastraten-Zeitgeber 123 signalisiert wird.
  • Der Abtastraten-Zeitgeber 123 kann zurückgestellt werden, um nach einem vorbestimmten Zeitintervall, zum Beispiel zwei Millisekunden oder vier Millisekunden, abzulaufen. Der Abtastraten-Zeitgeber 123 steuert somit die Frequenz, mit welcher Datenabtastungen, die Elektrokardiogramme darstellen, von dem RV-Kanal 60 und von dem RVCS-Kanal 62 erfasst werden, nachdem der Vorhofflimmern-Detektor 118 eine Vorhofflimmern-Episode erkannt hat. Während die DMA-Steuereinrichtung 126 die Elektrogramme von dem RV-Kanal 60 und von dem RVCS-Kanal 62 erfasst, kann der Mikroprozessor 88 die vorher erfassten Elektrogramm-Daten erfassen, zum Beispiel durch Ausführen von morphologischen Tests, die nachfolgend in Verbindung mit 5 beschrieben werden.
  • Es ist erwünscht, kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie unmittelbar nach dem Erkennen einer R-Welle an die Vorhöfe des Herzens anzulegen, um die Gefahr eines induzierten Herzkammerflimmerns zu minimieren. R-Wellen, die durch den RV-Kanal 60 an den Orten 38a und 40a (1) erkannt werden, neigen jedoch dazu, weit variierende Amplituden aufzuweisen, insbesondere wenn das Herz 10 sich im Zustand des Vorhofflimmerns befindet. Daher besteht die Gefahr, dass eine R-Welle mit niedriger Amplitude durch den RV-Kanal 60 nicht erkannt werden kann, was bedeutet, dass der Intervallzeitgeber 116 nicht zurückgestellt werden kann und bewirkt, dass der Intervall-Zeitgeber 116 ein in der Länge verfälschtes Intervall misst. Um zu sichern, dass alle R-Wellen erkannt werden und bewirkt wird, dass der Intervall-Zeitgeber 116 zurückgestellt wird, stellt der Vorhofdefibrillator 30 gemäß der vorliegenden Erfindung den Intervall-Zeitgeber 116 in Reaktion auf die Erkennung einer R-Welle entweder durch den RV-Kanal 60 oder durch den RVCS-Kanal 62 zurück.
  • Da die durch den RVCS-Kanal erkannte Herzaktivität dazu neigt, infolge des Vorhofflimmerns und durch anderes Rauschen verrauscht zu sein und weil eine durch den RVCS-Kanal 62 erkannte R-Welle dazu neigt, sich über die Zeit auszubreiten, ist es vorteilhaft, kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie nur in Reaktion auf eine R-Welle anzulegen, die durch den RV-Kanal 60 erkannt wird. Wie jedoch aus 2 ersichtlich ist, kann sich ein RVCS EGM 172, das durch den RVCS-Kanal 62 erkannt ist, über die Zeit relativ zu einem RV EGM 160, das durch den RV-Kanal 60 erkannt ist, ausbreiten. Ein RVCS-Schwellenwertereignis 182 kann tatsächlich zu einer früheren Zeit erkannt werden, als ein RV-Schwellenwertereignis 170, das für dieselbe Depolarisationsaktivierungswelle erkannt wurde. Daher wird gemäß der vorliegenden Erfindung das Rückstellen des Intervall-Zeitgebers 116 in Reaktion auf ein RVCS-Schwellenwertereignis 182 um eine vorbestimmte Zeit, zum Beispiel 20 Millisekunden, verzögert, die durch den RVCS-Verzögerungszeitgeber 129 zeitlich abgestimmt ist. Das Rückstellen des Intervall-Zeitgebers 116 in Reaktion auf ein RV-Schwellenwertereignis 170 wird vorzugsweise nicht verzögert. Der RVCS-Verzögerungszeitgeber 129, welcher die Verzögerungszeit für das Rückstellen des Intervall-Zeitgeber 116 in Reaktion auf ein RVCS-Schwellenwertereignis 182 festlegt, ist vorzugsweise unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmierbar. Der doppelte Rückstellprozess, der das Verzögern der Rückstellung des Intervall-Zeitgebers 116 in Reaktion auf ein erkanntes RVCS-Schwellenwertereignis 182 einschließt, erlaubt das Anlegen kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie genau mit einer R-Welle zu synchronisieren, die in dem RV-Kanal 60 erkannt wird.
  • Um diesen doppelten Rückstellungsprozess zu beginnen, bestimmt in Schritt 206 der Mikroprozessor 88 zuerst, ob ein Schwellenwertereignis aufgetreten ist. Ein Schwellenwertereignis ist aufgetreten, wenn das RV EGM 160 einen vorbestimmten Schwellenwert in dem RV-Kanal 60 überschritten hat und der R-Wellen-Detektor 56 ein Auslösesignal 170 an den Mikroprozessor 88 geliefert hat. Wenn ein RV-Schwellenwertereignis in Schritt 208 erkannt ist, bestimmt der Mikroprozessor 88, ob das Zeitintervall, das durch den Intervall-Zeitgeber 116 gemessen ist, sich innerhalb einer vorbestimmten Größenordnung befindet. Die Größenordnung wird durch minimale und maximale Zeitintervalle bestimmt, die von außen her mit der externen Steuereinrichtung 146 und dem Sender/Empfänger 148 an dem implantierten Vorhofdefibrillator 30 eingestellt werden können. Gemäß der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung kann das minimale Zeitintervall in der Größenordnung von 500 Millisekunden und das maximale Zeitintervall in der Größenordnung von 2000 Millisekunden liegen. Wenn das durch den Intervall-Zeitgeber 116 gemessene Zeitintervall kleiner als das minimale Zeitintervall oder größer als das maximale Zeitintervall ist, startet der Mikroprozessor 88 den Intervall-Zeitgeber in Schritt 212 neu. Es wird in Reaktion auf das in Schritt 206 erkannte RV-Schwellenwertereignis keine kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie angelegt und der Mikroprozessor 88 wartet, bis ein nachfolgendes RV-Schwellenwertereignis aufgetreten ist, bevor kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie angelegt wird. Wenn das durch den Intervall-Zeitgeber 116 gemessene Zeitintervall sich in dem vorbestimmten Größenordnungsbereich der Intervallzeiten befindet, startet der Mikroprozessor 88 in Schritt 210 den Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 und startet in Schritt 212 den Intervall-Zeitgeber neu.
  • Wenn in Schritt 206 durch den Mikroprozessor 88 kein RV-Schwellenwertereignis erkannt wurde, bestimmt der Mikroprozessor 88 in Schritt 214, ob der RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber 129 abgelaufen ist. Der RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber 129 kann dann in Reaktion auf ein vorher erkanntes RVCS-Schwellenwertereignis gestartet werden. Wenn der RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber in Schritt 216 abgelaufen ist, stellt der Mikroprozessor 88 den RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber zurück, stoppt ihn und startet in Schritt 212 den Intervall-Zeitgeber neu.
  • In Schritt 218 bestimmt der Mikroprozessor 88, ob ein RVCS-Schwellenwertereignis erkannt worden ist. Ein RVCS-Schwellenwertereignis ist erkannt, wenn das RVCS EGM 172 einen vorbestimmten Schwellenwert in dem RVCS-Kanal 62 überschritten hat und der R-Wellen-Detektor 76 ein Auslösesignal 182 an den Mikroprozessor 88 geliefert hat. In Reaktion auf das Erkennen eines RVCS-Schwellenwertereignisses startet der Mikroprozessor 88 in Schritt 220 den RVCS-Verzögerungs-Zeitgeber 129.
  • In Schritt 222 bestimmt der Mikroprozessor 88, ob der Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 abgelaufen ist. Der Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 wurde in Schritt 210 in Reaktion auf das Erkennen eines RV-Schwellenwertereignisses, das dem R-zu-R-Intervall-Kriterium genügt, gestartet. Der Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 sichert, dass kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie erst nach einer vorbestimmten Verzögerungszeit nach dem Erkennen eines RV-Schwellenwertereignisses, das dem R-zu-R-Intervall-Kriterium genügt, angelegt wird. Der Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 kann zum Beispiel das Anlegen von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie um 30 bis 50 Millisekunden nach dem Erkennen eines RV-Schwellenwertereignisses, das dem R-zu-R-Intervall-Kriterium genügt, verzögern. Die von dem Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 gemessene vorbestimmte Verzögerungszeit ist vorzugsweise unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmiert. Wenn der Mikroprozessor 88 in Schritt 222 feststellt, dass der Stoßverzögerungs-Zeitgeber abgelaufen ist, bestimmt der Mikroprozessor 88 in Schritt 224, ob das RV EGM 160 und das RVCS EGM 172 einem Satz von vorbestimmten morphologischen Tests oder Prüfungen entsprochen hat, die In 5 dargestellt sind.
  • Bezug auf 5 nehmend, ist dort ein Flussdiagramm gezeigt, welches die Art und Weise erläutert, in welcher der Vorhofdefibrillator von 1 in Verbindung mit dem Flussbild von 4 gemäß der vorliegenden Erfindung für das Ausführen einer morphologischen Beschaffenheitsanalyse an den erkannten Depolarisationsaktivierungswellen ausgeführt sein kann. Bei der Ausführung der in 5 dargestellten Schritte, analysiert der Mikroprozessor 88 die in dem Speicher 90 gespeicherten Daten, die der elektrischen Aktivität des Herzens 10 entsprechen, die durch den ersten Messwertverstärker 50 und den zweiten Messwertverstärker 70 (1) erkannt wurden. Bis zu einem möglichen Grad wird diese Analyse auf einer Punkt-auf-Punkt-Basis, wie die Daten erfasst worden sind, ausgeführt, wie es in Schritt 204 angegeben ist. Diese Echtzeitanalyse minimiert die Rechenzeit, die erforderlich ist, um die in 5 dargestellten Entscheidungen zu treffen, so dass defibrillierende elektrische Energie so schnell wie möglich nach dem Ablaufen des Stoßverzögerungs-Zeitgebers 127 geliefert werden kann.
  • Um zu sichern, dass der Vorhofdefibrillator 30 keine kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie an die Vorhöfe des Herzens 10 in Reaktion auf eine fehlerhaft erkannte R-Welle oder ein fehlerhaft erkanntes Schwellenwertereignis anlegt, führt der Vorhofdefibrillator gemäß der vorliegenden Erfindung morphologische und Schwellenwertprüfungen zusätzlich zu dem R-zu-R-Intervall-Abstimmungstest aus. Die Morphologie einer erkannten Depolarisationsaktivierungswelle beinhaltet die Form-, Dauer- und Amplitudenkennwerte der Depolarisationsaktivierungswelle. Wie vorher in Bezug auf 1 erläutert, wird eine digitale Darstellung eines Depolarisationsaktivierungswellen-Segments in dem Speicher 90 für die Analyse durch den Mikroprozessor 88 gespeichert. Weiterhin werden gemäß der vorliegenden Erfindung eine morphologische Analyse und Beschaffenheitstests unter Verwendung von R-Wellen-Segmenten und Schwellenwertereignissen durchgeführt, die sowohl durch den RV-Kanal 60 als auch durch den RVCS-Kanal 62 erkannt werden. Bevor eine Kardioversion oder Defibrillation auftreten kann, müssen die R-Wellen-Segmente und Schwellenwertereignisse vorbestimmten Kriterien entsprechen, um zu sichrem, das eine erkannte R-Welle eine echte oder gesetzmäßige R-Welle ist. Daher wird kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie an die Vorhöfe des Herzens nur dann angelegt, wenn die Vorhöfe des Herzens Kardioversion benötigen und wenn ein erstes, durch den RV-Kanal 60 erkanntes Signal einem ersten Kriterium genügt und wenn ein zweites, durch den RVCS-Kanal 62 erzeugtes, Signal einem zweiten Kriterium genügt.
  • In Schritt 226 bestimmt der Mikroprozessor 88, ob die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannten Schwellenwertereignisse innerhalb einer vorbestimmten Zeit, zum Beispiel 20 Millisekunden, in Bezug aufeinander liegen. Die vorbestimmte Zeit kann unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmierbar sein. Wenn eine erkannte R-Welle eine echte R-Welle ist, muss sie sowohl in dem RV-Kanal 60 als auch in dem RVCS-Kanal 62 innerhalb einer vorbestimmten Zeit erkannt sein. Wenn die erkannte Depolarisationsaktivierungswelle diesen Kriterien nicht genügt, geht der Mikroprozessor 88 zu Schritt 242 (4) über.
  • In Schritt 228 bestimmt der Mikroprozessor 88, ob die morphologischen Spitzen des Depolarisationsaktivierungswellen-Segments, die durch den RV-Kanal 60 und den RVCS-Kanal 62 erkannt sind, innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne, beispielsweise von 20 Millisekunden, auftreten. Die vorbestimmte Zeit ist unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmierbar. Bei der Durchführung dieses Tests bestimmt der Mikroprozessor 88 die Spitze 164 eines RV EGM 160 und die Spitze eines RVCS EGM 172 (2). Wenn die Zeitabhängigkeiten zwischen den Spitzen 164 und 176 diesen Kriterien nicht genügen, geht der Mikroprozessor 88 zum Schritt 242 über.
  • Weiterhin bestimmt in Schritt 228 der Mikroprozessor 88, ob die Breite der morphologischen Spitzen der Depolarisationsaktivierungswellen-Segmente sich innerhalb eines vorbestimmten Spitzenbreiten-Zeitbereichs befinden. So muss zum Beispiel die Breite 165 des RV EGM 160 (2) kleiner als die maximale Breite von zum Beispiel 50 ms und größer als die minimale Breite, zum Beispiel 12 ms, sein. Gleichermaßen muss die Breite 177 des RVCS EGM 172 kleiner als eine maximale Breite und größer als eine minimale Breite sein. Die jeweiligen Maxima und Minima sind vorzugsweise unabhängig voneinander definierbar.
  • In Schritt 230 bestimmt der Mikroprozessor 88, ob die morphologische Spitze 164 der durch den RV-Kanal 60 erkannten R-Welle innerhalb einer vorbestimmten Zeit, beispielsweise von 20 Millisekunden, des durch den RV-Kanal 60 erkannten RV-Schwellenwertereignisses 170 auftritt. Das vorbestimmte Zeitintervall ist vorzugsweise unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmierbar. Die Spitze 164 des RV EGM 160 sollte innerhalb einer vorbestimmten Zeit des RV-Schwellenwertereignisses 170 auftreten. Wenn die durch den RV-Kanal 60 erkannte R-Welle diesen Kriterien nicht genügt, geht der Mikroprozessor 88 zu Schritt 242 weiter.
  • In Schritt 232 stellt der Mikroprozessor 88 fest, ob das durch den RV-Kanal 60 erkannte RV EGM 160 und das durch den RVCS-Kanal erkannte RVCS EGM 172 den vorbestimmten Morphologie-Kriterien genügen. So kann zum Beispiel der Mikroprozessor 88 feststellen, ob die Amplituden des Anfangsabschnitts 166 und des Endabschnitts 168 des RV EGM 160 sich innerhalb eines vorbestimmten Wertebereichs befinden. Gleichermaßen kann der Mikroprozessor 88 feststellen, ob die Amplituden des Anfangsabschnitts 178 und des Endabschnitts 180 des RVCS EGM 172 sich innerhalb eines vorbestimmten Wertebereichs befinden. Weiterhin kann zum Beispiel der Mikroprozessor 88 feststellen, ob sich die Zeitdauer des Anfangsabschnitts 166 und des Endabschnitts 168 des RV EGM 160 innerhalb eines vorbestimmte Wertebereichs befinden und ob sich die Zeitdauer des Anfangsabschnitts 178 und des Endabschnitts 180 des RVCS- EGM 172 innerhalb eines vorbestimmte Wertebereichs befinden. Diese Tests sichern, dass kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie nur in Reaktion auf eine echte R-Welle an die Vorhöfe des Herzens 10 geliefert wird und dass die erkannte R-Welle eine echte R-Welle ist und nicht mit Rauschen oder anderen Störungen kontaminiert ist. Wenn das erkannte RV EGM 160 und das RVCS EGM 172 nicht diesen Kriterien in Schritt 232 genügen, geht der Mikroprozessor zu Schritt 242 weiter.
  • In Schritt 234 stellt der Mikroprozessor 88 fest, ob die Dauer des Endabschnitts 180 eines erkannten RVCS EGM 172 die Dauer des Endabschnitts 168 eines erkannten RV EGM 160 um eine vorbestimmte Zeit, beispielsweise vier Millisekunden, überschreitet. Die vorbestimmte Zeit kann in Reaktion auf die externe Steuereinrichtung 146 programmierbar sein. Dieser Test unterstützt das Absichern, dass eine erkannte Herzaktivität einen physiologischen Ursprung aufweist und nicht einen fremden Ursprung, wie zum Beispiel Rauschen. Durch den RVCS-Kanal 62 erkannte R-Wellen, beispielsweise RVCS EGM 172, weisen allgemein eine Nachlaufdauer von R-Wellen auf, zum Beispiel des Endabschnitts 180, welche die Nachlaufdauer von R-Wellen überschreitet, die durch den RV-Kanal 60 erkannt sind, zum Beispiel des Endabschnitts 168. Wenn das erkannte RV EGM 160 und das erkannte RVCS EGM 172 diesen Kriterien nicht genügen, geht der Mikroprozessor 88 zu Schritt 242 weiter.
  • In Schritt 236 stellt der Mikroprozessor 88 fest, ob die erkannte Signalqualität ausreichend ist, um zu sichern, dass eine echte R-Welle zuverlässig erkannt ist. So kann zum Beispiel der Mikroprozessor 88 bei der Analyse des in dem Speicher 90 gespeicherten RV EGM 160 alle Abschnitte des erkannten RV EGM 160, wie zum Beispiel den Anfangsabschnitt 166 und die Endabschnitte 168 ermitteln, welche eine vorbestimmte Amplitude (den Amplitudenschwellenwert) überschreiten. Wenn die Anzahl solcher Abschnitte eine vorbestimmte Anzahl (den Anzahlschwellenwert) überschreitet, kann der Mikroprozessor 88 schlussfolgern, dass das erkannte RV EGM verrauscht und von unzureichender Qualität ist. Der Amplitudenschwellenwert und der Anzahlschwellenwert sind vorzugsweise sowohl für den RV-Kanal 60 als auch für den RVCS-Kanal 62 unter Verwendung der externen Steuereinrichtung 146 programmierbar.
  • Ein zusätzlicher Test, der in Schritt 236 durchgeführt werden kann, ist die Analyse der maximalen Amplitude des erkannten RV EGM 160 und des erkannten RVCS EGM 172. So kann zum Beispiel der Mikroprozessor 88 feststellen, dass sich der Spitzenwert 164 des erkannten RV EGM 160 innerhalb eines vorbestimmten Wertebereichs befindet, und dass sich der Spitzenwert 176 des erkannten RVCS 172 innerhalb eines vorbestimmten Wertebereichs befindet. Das sichert, dass sich zum Beispiel der Analog/Digital-Wandler 124 während des R-zu-R-Intervalls, welches der Lieferung von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie vorhergeht, nicht sättigt. Wenn das erkannte RV EGM 160 und das erkannte RVCS EGM 172 diesen Kriterien nicht genügen, geht der Mikroprozessor 88 zu Schritt 242 weiter.
  • Das präzise Ordnen der in den Schritten 226 bis 236 erläuterten Tests ist nicht kritisch. Vorzugsweise muss die erkannte Herzaktivität allen Kriterien in diesen Schritten oder Tests genügen, bevor die Entladeschaltung 142 kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie an die Vorhöfe des Herzens anlegt. Es können jedoch einer oder mehrere dieser Tests entfallen, wobei man dabei noch im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung bleibt. Weiterhin kann es, um in der entladbaren Energiequelle 144 gespeicherte Energie zu sparen, vorteilhaft sein, rechentechnisch einfache Tests zuerst auszuführen.
  • Wieder auf 4 Bezug nehmend, bewirkt in Schritt 244, wenn die erkannte Herzkammeraktivierung jedem der vorbestimmten Morphologie- und Beschaffenheitskriterien entsprochen hat (Schritte 226 bis 236), und wenn das Zeitintervall zwischen den letzten beiden unmittelbar aufeinanderfolgenden Herzkammeraktivierungen, wie sie durch den Intervall-Zeitgeber gemessen werden, größer als das vorausgewählte minimale Zeitintervall und kleiner als das vorausgewählte maximale Zeitintervall ist, und wenn der Vorhofflimmern-Detektor 118 festgestellt hat, dass die Vorhöfe Defibrillation benötigen, die Ladungszulieferungs-Steuerstufe 120 des Mikroprozessors 88, dass die Entladeschaltung 142 die elektrische Energie, die in dem Speicherkondensator der Schaltung 140 für das Anlegen der kardiovertierenden oder defibrillierenden elektrischen Energie an die Vorhöfe 16 und 18 des Herzens 10 gespeichert ist, sofort entlädt. Da der Mikroprozessor 88 in der Lage ist, die Schritte 202 bis 222 sehr schnell nach dem Auftreten der letzten erkannten Herzkammeraktivierung abzuarbeiten und die Schritte 226 bis 236 sehr schnell nach dem Ablaufen des Stoßverzögerungs-Zeitgebers abzuarbeiten, legt die Entladeschaltung 142 die kardiovertierende elektrische Energie im Wesentlichen zusammenfallend oder synchron mit der letzten erkannten Herzkammeraktivierung, wie sie durch den Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 erkannt ist, an die Vorhöfe des Herzens an. Vorzugsweise legt die Entladeschaltung 76 die kardiovertierende elektrische Energie innerhalb von 30 bis 50 Millisekunden der letzten erkannten Herzkammeraktivierung an die Vorhöfe des Herzens an.
  • In Schritt 242 legt , wenn die erkannte Herzkammeraktivität nicht den vorbestimmten Morphologie- und Beschaffenheitskriterien jedes der Tests der Schritte 226 bis 232 genügt, der Vorhofdefibrillator 30 keine kardiovertierende oder defibrillierende elektrische Energie an die Vorhöfe des Herzens in Reaktion auf den Ablauf des Stoßverzögerungs-Zeitgebers, bewirkt durch das in Schritt 206 erkannte Schwellenwertereignis, an. Statt dessen stellt der Mikroprozessor 88 den Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 zurück und stoppt ihn, bis ein nachfolgendes RV-Schwellenwertereignis erkannt wird, welches den R-zu-R-Intervall-Kriterien genügt.
  • Wenn in Schritt 222 der Stoßverzögerungs-Zeitgeber 127 nicht abgelaufen ist, oder wenn in Schritt 224 einer oder mehrere der morphologischen Tests nicht bestanden wurden und der Stoßverzögerungs-Zeitgeber in Schritt 242 zurückgestellt wurde, geht der Mikroprozessor 88 zu dem Schritt 246 weiter, um zu bestimmen, ob der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber abgelaufen ist. Der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125 wird durch den Mikroprozessor 88 verwendet, um nach einer vorbestimmten Zeit die Stoßsynchronisationsprozedur zu unterbrechen, die in 4 und 5 dargestellt ist. Der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125 kann zum Beispiel in Schritt 200 zurückgestellt und gestartet werden, wenn der Mikroprozessor 88 mit der Suche nach einer erkannten Herzkammeraktivierung beginnt, um die Lieferung von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie zu synchronisieren. Der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125 kann beispielsweise nach einer Minute ablaufen. Das zeigt an, dass kein geeigneter Synchronisationszustand festgestellt werden kann. Um den wiederholten Betrieb der Stoßsynchronisationsprozedur, die in 4 dargestellt ist, zu verhindern, der die entladbare Energiequelle 144 entladen kann, wenn der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125 abgelaufen ist, endet die Synchronisationsprozedur in Schritt 248.
  • Wenn in Schritt 246 der Synchronisations-Zeitüberwachungs-Zeitgeber 125 nicht abgelaufen ist, geht der Mikroprozessor 88 zu Schritt 202 weiter und wartet auf das nächste Ablaufen des Abtastraten-Zeitgeber 123, das signalisiert, dass die DMA-Steuereinrichtung 126 eine andere digitale Datenabtastung von jedem der RV- und RVCS-Kanäle 60, 62, erfasst hat. Der Abtastraten-Zeitgeber 123 läuft in regelmäßigen Intervallen ab, zum Beispiele jede zwei Millisekunden oder jede vier Millisekunden. Nach jedem Ablauf des Abtastraten-Zeitgebers 123 werden die in 4 und 5 dargestellten Schritte möglicherweise ausgeführt, wie es durch die Entscheidungsschritte in diesen Figuren angezeigt wird.
  • Im Ergebnis der vorher angeführten Sachverhalte schließt der Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung das Anlegen von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens bei Vorliegen eines möglicherweise gefährlichen Zustands der Vorhöfe des Herzens, der sich aus einer Herzschlagfrequenz ergibt, die zu hoch ist, oder einer Herzschlagfrequenz, von der angenommen wird, dass sie in hohem Maße gefährlich ist, aus. In jedem Fall verringert der Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung die Gefahr des Induzierens von Herzkammerflimmern während des Anlegens von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens in hohem Maße.
  • Weiterhin schließt der Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung das Anlegen von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens aus, wenn erkannte Herzkammeraktivierungen nicht den vorher definierten morphologischen und Beschaffenheitskriterien genügen. Der Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung verringert somit die Gefahr des falschen Erkennens von Herzkammeraktivierungen und die Gefahr des Induzierens von Herzkammerflimmern während des Anlegens von kardiovertierender oder defibrillierender elektrischer Energie an die Vorhöfe des Herzens in Reaktion auf eine falsch erkannte Herzkammeraktivierung.
  • Wenn auch eine spezielle Ausführung der vorliegenden Erfindung dargestellt und beschrieben ist, können Modifizierungen durchgeführt werden. Zum Beispiel können die Intervall-Zeitabstimmungs- und morphologischen Kriterien der vorliegenden Erfindung vorteilhaft in einem externen Vorhofdefibrillator verwendet werden, in dem eine Elektrode oder Elektroden, die an der Hautoberfläche eines Patienten haften, zusammen mit einem R-Wellen-Detektor zum Erkennen von Herzkammeraktivierungen und Oberflächen-Anschlusselektroden für das Anlegen der kardiovertierenden elektrischen Energie an die Vorhöfe des Herzens verwendet werden. Solche Oberflächen-Erkennungs- und Anschlusselektroden sind im Fachgebiet gut bekannt. Weiterhin kann die Erfindung durch Weglassen irgendeines oder aller Tests, die in 5 dargestellt sind, modifiziert werden. So könnten zum Beispiel die RVCS-Morphologie-Tests oder die RV-RVCS-Überschneidungstests entfallen. Es ist daher beabsichtigt, alle solche Veränderungen und Modifikationen, die in den Schutzumfang der Erfindung fallen, in die beigefügten Ansprüche einzubeziehen.

Claims (9)

  1. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) zum Anlegen von kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe (16, 18) eines menschlichen Herzen (10), gekennzeichnet durch: einen ersten Detektor (60) zum Messen einer Depolarisationsaktivierungswelle zwischen einem ersten Paar von Orten (38a, 40a) innerhalb der rechten Kammer des Herzen (10) und Erzeugen eines ersten Auslösesignals; einen zweiten Detektor (62) zum Messen der Depolarisationsaktivierungswelle zwischen einem zweiten Paar von Orten (38a, 42a) innerhalb der rechten Herzkammer und innerhalb des koronaren Sinus und/oder der großen Vene neben der linken Herzkammer und Erzeugen eines, zweiten Auslösesignals; einen Zeitgeber zum zeitlichen Abstimmen der Zeit zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Depolarisationsaktivierungswellen des Herzen (10), wobei der Zeitgeber entweder auf das erste oder das zweite Auslösesignal anspricht, um die zeitliche Abstimmung zu starten; und durch eine Kardiovertierschaltung zum Anlegen der kardiovertierenden elektrischen Energie an die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10), wenn die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10) eine Kardioversion benötigen und wenn der Zeitgeber eine Zeitspanne taktet, die größer als ein vorgegebenes Zeitintervall ist.
  2. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 1, ferner gekennzeichnet durch einen dritten Detektor (64) zum Messen der Aktivität von mindestens einem Vorhof (16, 18) des Herzen (10) und durch einen Vorhofflimmerdetektor (118), der auf einen dritten Detektor (64) anspricht und feststellt, wann die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10) eine Kardioversion brauchen.
  3. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 2, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die kardiovertierende Schaltung (142) die kardiovertierende elektrische Energie an die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10) anlegt, wenn die Zeit zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Depolarisationsaktivierungswellen größer als ein vorgegebenes Zeitintervall ist.
  4. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 3, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die kardiovertierende Schaltung (142) die kardiovertierende elektrische Energie an die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10) legt, wenn der Zeitgeber (116) die Zeit zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Depolarisationsaktivierungswellen des Herzen (10) in Abhängigkeit von dem ersten Auslösesignal taktet.
  5. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 4, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitgeber das Takten nach einer vorgegebenen Verzögerung beginnt, nachdem das zweite Auslösesignal empfangen wurde.
  6. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 1, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitgeber in Abhängigkeit von dem ersten oder zweiten Auslösesignal zurückgesetzt wird.
  7. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 6, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die kardiovertierende Schaltung (142) die kardiovertierende elektrische Energie an die Vorhöfe (16, 18) des Herzen (10) legt, wenn der Zeitgeber (116) von dem ersten Auslösesignal zurückgesetzt wird.
  8. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 1, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der erste Detektor eine erste Erkennungsschaltung (50) zum Erkennen der Depolarisationsaktivierungswelle und eine erste Ausgabeschaltung (56) umfasst, die mit der ersten Erkennungsschaltung (50) gekoppelt ist, um das erste Auslösesignal in Abhängigkeit von der ersten Erkennungsschaltung (50) zu erzeugen.
  9. Implantierbarer Vorhofdefibrillator (30) nach Anspruch 8, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Detektor eine zweite Erkennungsschaltung (62) zum Erkennen der Depolarisationsaktivierungswelle und eine zweite Ausgabeschaltung (76) aufweist, die mit der zweiten Erkennungsschaltung (62) gekoppelt ist, um das zweite Auslösesignal in Abhängigkeit von der zweiten Erkennungsschaltung (62) zu erzeugen.
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