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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Pulsoximetrie
wird eingesetzt, um kontinuierlich die arterielle Blutsauerstoffkonzentration
von Erwachsenen, Kleinkindern und Neugeborenen im Operationssaal,
im Genesungsraum, auf der Intensivstation und in zunehmendem Maße auch
auf Station zu überwachen.
Es besteht ein Bedarf für
Pulsoximetrie im Kreißsaal, um
den Sauerstoffstatus eines Fötus
während
der Wehen und der Geburt zu überwachen,
und um den Sauerstoffstatus von Herzpatienten zu überwachen.
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Pulsoximetrie
wurde traditionell bei einem Patientenbestand eingesetzt, wo die
arterielle Blutsauerstoffkonzentration typischerweise größer als
90% ist, d.h., wo mehr als 90% des funktionalen Hämoglobins
im arteriellen Blut Oxyhämoglobin
ist und wo weniger als 10% reduziertes Hämoglobin ist. Die Sauerstoffsättigung bei
diesem Patientenbestand fällt
selten unter 70%. Fällt
sie auf weniger als einen derart niedrigen Wert, so ist ein ungesunder
klinischer Zustand indiziert, und Gegenmaßnahmen sind grundsätzlich erforderlich.
In dieser Situation ist ein hoher Grad an Genauigkeit bei der Schätzung der
Sättigung
nicht in der Weise klinisch relevant, wie die zeitliche Entwicklung.
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Herkömmliche
2-Wellenlängen-Pulsoximeter
emittieren Licht aus zwei lichtemittierenden Dioden (LEDs) in ein
pulsierendes Gewebebett und sammeln das transmittierte Licht mittels
einer Photodiode, welche auf einer gegenüberliegenden Fläche angeordnet
ist (Transmissions-Pulsoximetrie) oder auf einer angrenzenden Fläche (Reflexions-Pulsoximetrie). Die
LEDs und der Photodetektor sind aufgenommen in einem wiederverwendbaren
Sensor oder einem Einwegsensor, welcher eine Verbindung zu der Pulsoximeter-Elektronik
und einem Anzeigegerät
herstellt. Der Begriff "Puls" bei der Pulsoximetrie
rührt her
von der zeitlich veränderlichen Menge
arteriellen Blutes in dem Gewebe während eines Herzzyklusses,
und die verarbeiteten Signale des Photodetektors erzeugen die bekannte
plethysmographische Wellenform, welche durch die zyklische Lichtdämpfung verursacht
wird. Zum Einschätzen
der Sauerstoffsättigung
muss die primäre
Wellenlänge
mindestens einer LED ausgewählt
werden an einem Punkt im elektromagnetischen Spektrum, an dem sich
die Absorption von Oxyhämoglobin
(HbO2) von der Absorption von reduziertem
Hämoglobin
(Hb) unterscheidet. Die zweite Wellenlänge der zwei LEDs muss an einer
unterschiedlichen Stelle im Spektrum liegen, wo zusätzlich die
Absorptionsdifferenzen zwischen Hb und HbO2 unterschiedlich
sind zu den Absorptionen bei der ersten Wellenlänge. Kommerzielle Pulsoximeter
nutzen eine Wellenlänge
im nahen roten Bereich des sichtbaren Spektrums nahe 660 Nanometern
(nm) und eine Wellenlänge
im nahen infraroten Bereich des Spektrums im Bereich von 880 nm
bis 940 nm (siehe 1). Dabei sollen "rote" Wellenlängen oder "rotes" Spektrum sich auf
den Bereich von 600 bis 800 nm des elektromagnetischen Spektrums
beziehen; "nahes
rot" auf den Bereich
von 600 bis 700 nm; "entferntes
rot" auf den Bereich
von 700 bis 800 nm; und "infrarot" oder "nahes infrarot" auf den Bereich
von 800 bis 1000 nm.
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Photoströme, welche
im Photodetektor erzeugt werden, werden detektiert und verarbeitet
zum Zweck der Messung der Modulationsrate der roten bis infraroten
Signale. Es wurde beobachtet, dass diese Modulationsrate gut mit
der arteriellen Sauerstoffsättigung
korreliert, wie in 2 dargestellt ist. Pulsoximeter
und Pulsoximetriesensoren werden empirisch kalibriert, indem die
Modulationsrate über
einen Bereich von in-vivo-gemessenen
arteriellen Sauerstoffsättigungen
(SaO2) bei einem Patientenbestand, gesunden
Freiwilligen oder bei Tieren gemessen wird. Die beobachtete Korrelation
wird im Umkehrschluss verwendet, um die Sättigung (SpO2)
einzuschätzen,
welche auf Echtzeitgemessenen Werten von Modulationsraten beruht.
(Dabei bezieht sich SaO2 auf die invivo-gemessene
funktionelle Sättigung,
wohingegen SpO2 die mittels Pulsoximetrie
geschätzte
funktionelle Sättigung
ist).
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Die
Auswahl von Emitterwellenlängen
in konventionellen Pulsoximetern basiert auf verschiedenen Faktoren,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
optimaler Signaltransmission durch durchblutetes Gewebe, Empfindlichkeit
auf Änderungen
in der arteriellen Blutsauerstoffsättigung und der Intensität und Verfügbarkeit kommerzieller
LEDs bei den gewünschten
Wellenlängen.
Traditionell wird eine der beiden Wellenlängen ausgewählt aus einem Bereich der Absorptionsspektren
(1), in welchem der Extinktionskoeffizient von
HbO2 sich deutlich unterscheidet von dem
von Hb. Der Bereich nahe 660 nm ist der Bereich, in dem das Verhältnis der
Lichtabsorption durch reduziertes Hämoglobin zu der Lichtabsorption
von mit Sauerstoff angereichertem Hämoglobin am größten ist.
Hochintensitäts-LEDs
im Bereich von 660 nm sind auch weithin erhältlich. Die IR-Wellenlänge wird
typischerweise nahe bei 805 nm gewählt (dem isosbestischen Punkt)
zum Zwecke einer numerischen Vereinfachung, oder im Spektrum von
880 bis 940 nm, wo zusätzliche
Empfindlichkeit wegen des umgekehrten Absorptionsverhältnisses
von Hb und HbO2 erzielt werden kann. Leider
weisen Pulsoximeter, welche LED-Wellenlängen-Paare aus dem 660 nm-Band
und dem 900 nm-Band einsetzen, alle eine verringerte Genauigkeit
bei niedrigen Sauerstoffsättigungen
auf.
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Die
Druckschrift US-A 4,623,248 (D1), welche den nächstkommenden Stand der Technik
darstellt, beschreibt einen für
geringe Sättigungen
optimierten Sensor.
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Der
Unterschied zwischen der in Anspruch 1 beschriebenen Anordnung und
der Anordnung der D1 besteht darin, dass die Detektionsmittel zum
Empfang von Strahlung von den Ausrichtungsmitteln nach Streuung
durch Gewebe im Betrieb nicht mehr als die Streustrahlung von drei
Spektren empfangen, wobei jeweils beliebige zwei dieser Spektren
Wellenlängen
aufweisen, derart, dass das Produkt der jeweiligen Extinktions- und
Streukoeffizienten dieser beiden Spektren jeweils erste und zweite
Werte bilden und dass das Verhältnis dieser
ersten und zweiten Werte für
eine Mehrheit von Sauerstoffsättigungen
unter 65% zwischen 0,5 und 2 liegt.
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ZUSAMMENSETZUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß werden
genauere Schätzungen
von niedrigen arteriellen Sauerstoffsättigungen durch den Einsatz
von Pulsoximetrie dadurch erzielt, dass ein Wellenlängenspektrum
von ersten und zweiten Lichtquellen dahingehend optimiert wird,
dass die Sättigungs-Schätzungen
bei niedrigen Sättigungswerten verbessert
werden, wohingegen die Sättigungs-Schätzungen
bei hohen Sättigungswerten
geringstmöglich
negativ beeinflusst werden im Vergleich zum Einsatz konventioneller
erster und zweiter Wellenlängenspektren. Es
wurde gefunden, dass Berechnungen bei niedrigen Sättigungen
signifikant verbessert werden können, wenn
die erwarteten oder vorhergesagten Absorptionsraten und Streuraten
des ersten Wellenlängen-Spektrums
angenähert
werden oder bestenfalls zur Deckung gebracht werden an beziehungsweise
mit den erwarteten oder vorhergesagten Absorptionsraten und Streuraten
des zweiten Wellenlängenspektrums,
im Vergleich zu einer Auswahl konventioneller Paare von Wellenlängen-Spektren,
beispielsweise wenn konventionell eine erste Wellenlänge mit
einem Zentrum nahe bei 660 nm eingesetzt wird und eine zweite Wellenlänge mit einem
Zentrum irgendwo im Bereich von 880 nm bis 940 nm.
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Die
vorliegende Erfindung deckt einen bereits lange vorhandenen Bedarf
für einen
Pulsoximeter-Sensor und ein System, welches genauere Schätzungen
arterieller Sauerstoffsättigungen
bei niedrigen Sauerstoffsättigungen
liefert, d.h. Sättigungen
gleich oder geringer als 80%, 75%, 70%, 65% oder 60%, im Vergleich
zu bisher Dagewesenem im Stand der Technik. Der Sensor und das System
sind besonders brauchbar zum Schätzen
der arteriellen Sättigung
eines lebenden Fötus
während
der Wehen, wobei der Sättigungsbereich von
besonderer Bedeutung und von besonderem Interesse allgemein zwischen
15% und 65% liegt, und ist besonders brauchbar zum Einschätzen arterieller Sättigungen
lebender Herzpatienten, welche an einer deutlichen Verschiebung
von venösem
Blut in ihre Arterien in ihren Herzen leiden und deren Sättigungsbereich
von hauptsächlicher
Bedeutung und hauptsächlichem
Interesse daher ungefähr
zwischen 50% und 80% liegt. Im Gegensatz dazu hat ein typischer
gesunder Mensch eine Sättigung über 90%.
Die Erfindung ist immer dann von Bedeutung, wenn der interessante
Sättigungsbereich
eines lebenden Subjektes, entweder eines Menschen oder eines Tieres,
niedrig ist.
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Zusätzlich dazu,
dass bessere Schätzungen
arterieller Sauerstoffsättigungen
bei niedrigen Sättigungen
erzielt werden, erzielen der erfindungsgemäße Sensor, der erfindungsgemäße Monitor
und das erfindungsgemäße System
weiterhin bessere und genauere Sauerstoffsättigungen, wenn störungsinduzierte
Artefakte vorhanden sind, und in Verbindung gebracht werden mit
dem zu überwachenden
Subjekt.
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Wenn
die Raten der Absorption und der Streuung durch das Gewebe, welche
mittels der ersten und zweiten Wellenlängenspektren überprüft werden,
für die
besonders interessanten Sättigungswerte
enger zueinander gebracht werden, wird eine verbesserte Korrelation
und Übereinstimmung
des Gewebes, welches tatsächlich
durch die ersten und zweiten Wellenlängen getestet wird, erzielt,
wodurch Fehler, welche durch störungsinduzierte
Artefakte erzeugt werden, drastisch reduziert werden. Wenn zum Beispiel
Licht einer Wellenlänge
absorbiert wird mit einer Rate, welche signifikant höher ist
als die Rate der anderen Wellenlänge,
so dringt das Licht der anderen Wellenlänge signifikant tiefer in das
Gewebe ein. Ist das getestete Gewebe besonders inhomogen, so kann
dieser Unterschied in den Eindringtiefen einen signifikant negativen
Einfluss auf die Genauigkeit der arteriellen Sauerstoffsättigungsschätzung haben.
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Störungsinduzierte
Artefakte schließen
jedes Artefakt ein, welches einen messbaren Einfluss auf die relativen
optischen Eigenschaften des getesteten Mediums hat, sind aber nicht
auf derartige Artefakte beschränkt.
Störungsinduzierte
Artefakte schließen
ohne Beschränkung
der Allgemeinheit Folgendes ein:
- (1) Variationen
in der Zusammensetzung des Gewebes, welches durch den Sensor getestet
wird, von Subjekt zu Subjekt, d.h. Variationen in der relativen
Menge an Fett, Knochen, Gehirn, Haut, Muskel, Arterien, Venen, etc.;
- (2) Variationen in der Hämoglobinkonzentration
im getesteten Gewebe, zum Beispiel hervorgerufen durch vasale Erweiterungen
oder vasale Verengungen und jede andere physische Ursache, welche
die Durchblutung in dem untersuchten Gewebe beeinflusst; und
- (3) Variationen in der Kraft, welche zwischen dem Sensor und
dem zu untersuchenden Gewebe angewendet wird, wodurch die Menge
an Blut im umliegenden Gewebe beeinflusst wird.
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In
einer Ausführungsform
beschreibt die vorliegende Erfindung einen fötalen Pulsoximetersensor mit einer
Lichtquelle, welche optimiert ist für den fötalen Sauerstoffsättigungsbereich
und für
eine Maximierung der Unempfindlichkeit gegenüber störungsinduzierten Artefakten.
Vorzugsweise werden eine entfernte rote und eine infrarote Lichtquelle
eingesetzt, wobei die entfernte rote Lichtquelle eine mittlere Wellenlänge zwischen 700
und 790 nm aufweist. Die infrarote Lichtquelle kann eine mittlere
Wellenlänge
wie in den dem Stand der Technik entsprechenden Vorrichtungen haben,
welche bei Patienten mit hoher Sättigung
eingesetzt werden, d.h. zwischen 800 bis 1000 nm. Dabei soll "hohe Sättigung" eine arterielle
Sauerstoffsättigung
größer als
70% bezeichnen, vorzugsweise größer als
75%, alternativ größer als
80%, optional größer als
90%.
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Der
erfindungsgemäße fötale Sensor
ist weiterhin dadurch optimiert, dass der Abstand zwischen der Stelle,
an der das emittierte Licht in das Gewebe eintritt, und der Stelle,
an der das detektierte Licht aus dem Gewebe austritt, derart ausgestaltet
ist, dass die Empfindlichkeit gegen störungsinduzierte Artefakte minimiert ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung werden elektrooptische Wandler (beispielsweise
LEDs und Photodetektoren) angrenzend an das Gewebe platziert, wo
das Licht in das Gewebe eintritt und aus dem Gewebe austritt. Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung sind die optoelektrischen Wandler entfernt
von dem Gewebe platziert, beispielsweise in dem Oximeter-Monitor,
und optische Fasern verbinden die Wandler und das Gewebe, wobei
das Gewebe von einem Ende einer Faser beleuchtet wird, und wobei
Licht, welches von dem Gewebe gestreut wird, von einem Ende einer
Faser gesammelt wird. Vorzugsweise werden mehrere Fasern oder Faserbündel eingesetzt.
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Die
vorliegende Erfindung erkennt, dass der typische Sauerstoffsättigungswert
bei einem Fötus
im Bereich von 5 bis 65% liegt, in der Regel 15 bis 65%, im Vergleich
zu den 90% und mehr bei einem typischen Patienten mit normal (hoher)
Sättigung.
Zusätzlich
unterliegt ein fötaler
Sensor erhöhten
störungsinduzierten Artefakten.
Ein weiterer einzigartiger Faktor bei der fötalen Oximetrie besteht darin,
dass der Sensor typischerweise durch die Vagina eingeführt wird
und dass der genaue Ort, an dem dieser zu liegen kommt, nicht im
Vorhinein bekannt ist.
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Die
vorliegende Erfindung erkennt alle diese Besonderheiten der fötalen Oximetrie
oder Oximetrie für Patienten
mit geringer Sättigung
und stellt einen Sensor bereit, der die Unempfindlichkeit gegenüber störungsinduzierten
Artefakten optimiert. Diese Optimierung wird erzielt durch einen
Kompromiss bezüglich
der Empfindlichkeit auf Änderungen
im Sättigungswert.
Dieser Kompromiss resultiert in einer verlässlicheren Berechnung, welche
nicht offensichtlich ist für
diejenigen, welche Verfahren nach dem Stand der Technik verwenden, die
versuchen, die Empfindlichkeit gegenüber Änderungen im Sättigungswert
zu maximieren. Die Verbesserung bezüglich der Funktionen, welche
aus diesen Optimierungen resultieren, lassen sich sowohl auf Reflexions-
als auch auf Transmissions-Pulsoximetrie anwenden. Ein Beispiel
einer fötalen
Transmissions-Pulsoximetrie-Anordnung,
welche mit der vorliegenden Erfindung einsetzbar ist, wird in der
US-Patentanmeldung 07/752,168 beschrieben, für welche der Benannte der vorliegenden
Erfindung benannt ist, wobei deren Offenbarung hiermit als Referenz
eingeschlossen sei. Ein Beispiel einer nicht-fötalen Transmissions-Pulsoximetrie-Anordnung, welche
mit der vorliegenden Erfindung einsetzbar ist, wird beschrieben
in dem US-Patent Nr. 4,830,014, für welche der Benannte der vorliegenden
Erfindung benannt ist.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
eine Kurve der Absorptionscharakteristik von Oxyhämoglobin
(HbO2) und von reduziertem Hämoglobin
(Hb) gegen die Wellenlänge,
wobei nahe rote und infrarote LED-Wellenlängen gemäß dem Stand der Technik gezeigt
sind;
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2 zeigt
eine Funktion der roten/infraroten Modulationsrate als Funktion
der Sauerstoffsättigung;
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3 zeigt
eine Skizze, welche die Eindringung von Licht durch verschiedene
Schichten von Gewebe bei verschiedenen Entfernungen darstellt;
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4A zeigt
eine Kurve der Variation der Extinktions- und Streukoeffizienten über einen
Bereich von Wellenlängen
für verschiedene
Sättigungswerte;
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4B zeigt
eine Tabelle der Werte gemäß 4A;
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5 zeigt
eine Skizze, welche die Anordnung eines Sensors auf einem Fötus illustriert;
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6 zeigt
eine Kurve, welche das Spektrum einer LED gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt;
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7–18 zeigen
Kurven, welche eine experimentelle Modellierung der Modulationsrate
und des Sättigungsfehlers
darstellen als Funktion der Sättigung
für verschiedene
rote und infrarote Wellenlängenkombinationen;
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19–23 zeigen
Kurven, welche die Sättigung
und den Fehler darstellen, welcher durch die angewandte Kraft hervorgerufen
wird für
verschiedene Kombinationen von Emitterwellenlänge und Emitter-Detektor-Beabstandung
für Experimente
an Schafen;
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24 und 25 zeigen
Skizzen, welche die Konstruktion eines Sensors gemäß der vorliegenden Erfindung
illustrieren;
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26A–B zeigen
Skizzen einer einzeln gekapselten 2-Emitter-Kapsel, wie sie in der
vorliegenden Erfindung eingesetzt wird; und
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27 zeigt
ein Bockschaltbild eines Pulsoximeters gemäß der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSGESTALTUNGEN
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Ein
Verständnis
des Aufbaus des fötalen
Sensors gemäß der vorliegenden
Erfindung erfordert ein Verständnis
der Umgebung, in welcher der Sensor eingesetzt werden wird. 3 stellt
die Schichten von Gewebe an einer typischen Stelle am Fötus dar,
an der ein Sensor angebracht werden kann. Typischerweise befindet sich
dort eine erste Schicht Haut 12, möglicherweise gefolgt von einer
Fettschicht 14, einer Muskelschicht 16 und einer
Schicht Knochen 18. Dies ist eine vereinfachte Betrachtung,
welche nur zu Verdeutlichungszwecken dienen soll. Die Konturen und
die Schichten können
an unterschiedlichen Stellen variieren. Beispielsweise wäre an der
Stirn der Knochen näher
bei der Oberfläche,
im Gegensatz zum Hals, wo Muskeln näher an der Oberfläche wären. Derartige
Variationen der Lage können
die erste Art von Störungs-Artefakten
hervorrufen, welche in der Zusammenfassung erwähnt wurden – Artefakt aufgrund von Variationen
in der Gewebezusammensetzung.
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Die
allgemeinen Lichtwege von einem Emitter 20 zu einem Photodetektor 22 sind
durch Pfeile 24 und 26 dargestellt. Pfeil 24 zeigt
Licht, welches nahezu direkt von dem Emitter 20 zu dem
Detektor 22 gelangt, im Wesentlichen geleitet vom einen
zum anderen, wobei es durch sehr wenig durchblutetes Gewebe dringt.
Der Pfeil 26 andererseits stellt die tiefere Eindringung
eines anderen Lichtweges dar. Die Eindringtiefe wird beeinflusst
durch die Wellenlänge
des Lichts und die Sättigung.
Bei niedriger Sättigung
dringt beispielsweise infrarotes Licht tiefer ein als nahes rotes
Licht. Die tiefere Eindringtiefe kann in einer unerwünschten
Variation zwischen den infraroten und roten Signalen führen, da
das infrarote Signal durch mehrere verschiedene Schichten dringt.
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Weiterhin
ist in 3 der Effekt eines Gebrauchs eines Emitters 28 dargestellt,
welcher auf dem Gewebe in einem größeren Abstand von einem Detektor 30 angeordnet
ist als das erste Paar 20, 22, welches oben beschrieben
wurde. Es ist erkennbar, dass diese größere Trennung in der Durchdringung
einer größeren Menge
von Gewebe resultiert, was durch die Pfeile 32 und 34 dargestellt
ist. So erhöht
die größere Beabstandung
die Eindringtiefe, obwohl sie die Intensität des empfangenen Signals am
Detektor reduziert, was aus der verstärkten Dämpfung von einer größeren Menge
Licht, welches im Gewebe absorbiert wird, und von der in diesem
Fall größeren Lichtausbreitungsdistanz
herrührt.
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Der
zweite Typ von Störungen,
der in der Zusammenfassung erwähnt
ist, besteht in Variationen in der Blutkonzentration in dem Gewebe
von Patient zu Patient oder über
die Zeit hinweg. Eine niedrigere Konzentration resultiert in einer
geringeren Absorption, wodurch die Eindringtiefe erhöht wird.
Die Erfinder schätzen, dass
die mittlere Eindringtiefe von Photonen in einem Medium abhängig ist
von dem Produkt der Absorptions- und Streukoeffizienten, und diese
Schätzung
entspricht den Ergebnissen von Weiss et al., Statistics of Penetration
Depth of Photons Re-emitted from Irradiated Tissue, Journal of Modern
Optics, 1989, vol. 36, No. 3, 349–359, 354.
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Lichtabsorption
in Gewebe im sichtbaren und nahen infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums
wird beherrscht durch die Absorptionscharakteristik von Hämoglobin.
Absorptionskoeffizienten von Hämoglobin
lassen sich in der Literatur finden, beispielsweise in Zijlstra
et al., "Absorption
spectra of human fetal and adult oxyhemoglobin, de-oxyhemoglobin,
carboxyhemoglobin and methemoglobin", Clinical Chemistry, 37/9, 1633–1638, 1991
(was hiermit als Referenz eingeschlossen sei). Gemessene Streukoeffizienten
von Gewebe werden beeinflusst durch die Messmethode und das Modell
zur Anpassung der Daten, obwohl eine generelle Übereinstimmung hinsichtlich
der relativen Empfindlichkeit gegenüber der Wellenlänge unabhängig von
der Methode besteht. Die Gewebe-Streukoeffizienten, welche von den
Erfindern benutzt wurden, basieren auf einer Diffusionstheorie und
stammen aus Schmitt, "Simple
photon diffusion analysis of the effects of multiple scattering
on pulse oximetry",
IEEE Transactions on Biomedical Engingeering, Vol. 38, No. 12, December 1991.
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4A stellt
ein Schaubild dar, welches das Produkt der Absorptions- und Streukoeffizienten
für 0%, 40%,
85% und 100% Sättigungen
für Wellenlängen zwischen
600 nm und 1000 nm zeigt. Für
85 bis 100% Gewebe-Sauerstoffsättigung
besteht ein gutes Gleichgewicht oder eine gute Korrelation zwischen
dem Produkt der Absorptions- und Streukoeffizienten von konventionell
gewählten
Wellenlängen-Paaren
(d.h. 660 nm und 892 nm), wie durch die Punkte A und B auf der Kurve 101 gezeigt.
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Für niedrige
Gewebe-Sauerstoffsättigungen
weisen die Punkte C und D auf Kurve 102 graphisch darauf
hin, dass ein sehr signifikantes Missverhältnis zwischen dem Produkt
der Absorptions- und Streukoeffizienten des 660 nm nahen roten und
892 nm infraroten Lichts besteht, wobei das nahe rote Licht stärker absorbiert
und gestreut wird. Dieses sehr signifikante Missverhältnis in
der Absorption und der Streuung resultiert darin, dass sehr unterschiedliches
Gewebe durch das nahe rote und das infrarote Licht untersucht wird,
wodurch die Genauigkeit der arteriellen Sauerstoffsättigungsberechnung
signifikant verschlechtert wird. Wenn zusätzlich ein großer Bereich
von niedrigen arteriellen Sauerstoffsättigungen genau berechnet werden
muss, wie beispielsweise bei der Überwachung eines Fötus während der
Wehen, wobei der Bereich von arteriellen Sauerstoffsättigungen
sich zwischen 15% und 65% erstrecken kann, wird aus Betrachtung
der 4A deutlich, dass nicht nur ein signifikantes
Missverhältnis
zwischen den Absorptions- und Streuraten des nahen roten und infraroten
Lichts besteht, sondern dass auch das Ausmaß des Missverhältnisses
signifikant variiert, wenn die arterielle Sauerstoffsättigung
variiert, wodurch eine differentielle Ungenauigkeit der Sauerstoffsättigungsschätzung entsteht,
welche mit der arteriellen Sättigung
variiert.
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Andererseits
zeigen die Punkte D und E auf Kurve 102 in 4A die
Vorteile einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auf, welche
darin besteht, erste und zweite Wellenlängen, d.h. 732 nm und 892 nm, zu
wählen,
deren Absorptions- und Streucharakteristik besser ausgewogen ist
als die dem Stand der Technik entsprechende Paarung von 660 nm und
892 nm für
40% Gewebe-Sauerstoffsättigung.
Es lässt
sich wahrnehmen, dass dies, da die Extinktions- und Streukoeffizienten
bei 732 nm besser zu den Extinktions- und Streukoeffizienten bei
892 nm passen, in einem verbesserten Überlapp des Gewebes resultiert,
welches durch die beiden Lichtwellenlängen untersucht wird. Zusätzlich resultieren
die 732 nm in einer geringeren Variation der Extinktions- und Streukoeffizienten
als Funktion der Sauerstoffsättigung
im Vergleich zu 660 nm, wodurch bessere und genauere Sauerstoffsättigungsschätzungen über einen
breiteren Bereich von Sättigungen
erzielt werden. Die Gewebe-Sauerstoffsättigungswerte, welche in 4A dargestellt
sind, korrelieren eng mit den arteriellen Sauerstoffsättigungswerten.
Im Allgemeinen entspricht ein gegebener Wert von Gewebe-Sauerstoffsättigung
einem höheren
Wert arterieller Blutsauerstoffsättigung.
So schätzen
die Erfinder beispielsweise, dass eine Gewebe-Sauerstoffsättigung
von 85% ungefähr
einer arteriellen Sauerstoffsättigung
von 100% entspricht.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, die Wellenlängen zu
optimieren, welche für
einen Sensor eingesetzt werden, welcher dazu bestimmt ist, die fötale arterielle
Sauerstoffsättigung
während
der Wehen zu schätzen,
wobei die interessante Sättigung
unter 70% liegt, wobei ein typischer Bereich von Interesse zwischen
15% und 65% liegt. Ein Versuch, die Absorptions- und Streuraten
der beiden Wellenlängen
in einem fötalen
Sensor anzupassen oder auszubalancieren, ist besonders nützlich,
da die Menge an störungsinduzierten
Artefakten hinsichtlich ihrer Anzahl und Größe so ernst zu nehmen ist.
So ist es beispielsweise bei einem Oberflächen-Reflexionssensor schwierig, a priori
zu wissen, wo auf dem Fötus
der Sensor platziert werden wird. So wird dies z.B. in manchen Fällen der
Kopf sein, in anderen Fällen
die Wange. Die Gewebezusammensetzung variiert daher von Anwendung
zu Anwendung. Zusätzlich
wird die Kraft, mit welcher der Sensor aufgedrückt wird, während der Wehen variieren,
wodurch noch weitere, zusätzliche
störungsinduzierte
Artefakte entstehen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den
erfindungsgemäßen Sensor für Herzpatienten
einzusetzen, deren Bereich der Sättigung,
wo eine Genauigkeit bei den Berechnungen wichtig ist, zwischen 50%
und 80% liegt.
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5 stellt
die Platzierung eines Sensors 410 auf einem Fötus 412 dar.
Der Sensor wird durch ein Kabel 414 mit einem externen
Pulsoximeter-Monitor verbunden. Wie ersichtlich, ist der Sensor 410 eingeklemmt
zwischen einer Uteruswand 416 und den Fötus 412. In diesem
Beispiel ist der Sensor auf der Seite der Stirn des Fötus platziert.
Dieses Einklemmen des Sensors übt
eine Kraft auf die Haut unmittelbar unter dem Sensor aus, wodurch
die Blutmenge in dem örtlichen
Gewebe reduziert wird. Dadurch wird die Blutmenge, durch welche
das Lichtsignal hindurchtritt, verringert, wodurch die Schwierigkeit,
eine genaue Sauerstoffanreicherung des Blutes zu messen, erhöht wird.
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Bei
Auswahl einer optimalen LED-Wellenlänge muss berücksichtigt
werden, dass LEDs eine spektrale Freite aufweisen und keine Geräte mit einer
einzigen, schmalbandigen Wellenlänge,
wie beispielsweise ein Laser, darstellen. 6 stellt
die spektrale Freite einer bevorzugten Wellenlänge für einen Sensor gemäß der vorliegenden
Erfindung dar, wobei die entfernte rote Wellenlänge bei 735 nm sich als Maximum-Wellenlänge erweist.
Der Pfeil 510 bezeichnet jedoch eine Verteilung von Wellenlängen, welche
ungefähr
25 nm breit sein kann, bei denen der Intensitätslevel ungefähr 50% des
Intensitätslevels
bei der Maximum-Wellenlänge
beträgt. Zusätzlich ist
es schwierig, bei der Herstellung von LEDs die Maximum-Wellenlänge eng
unter Kontrolle zu halten. So wird der Käufer, welcher eine spezielle
Wellenlänge
spezifiziert, wie beispielsweise die Wellenlänge von 735 nm in einer Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung, erwarten, dass er LEDs erhält, deren
tatsächliche
mittlere Wellenlänge
um 10, 20 oder mehr Nanometer von dem spezifizierten Wert abweicht.
Ein enger Bereich wird typischerweise durch Testen und Aussortieren
erzielt.
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27 zeigt
ein Blockschaltbild einer Ausgestaltung eines Pulsoximeters, welches
die vorliegende Erfindung implementiert. Licht einer Lichtquelle 210 tritt
in Patientengewebe 212 ein, wird gestreut und wird detektiert
durch einen Photodetektor 214. Ein Sensor 200,
welcher die Lichtquelle und den Photodetektor enthält, kann
weiterhin eine Codiereinrichtung 216 umfassen, welche Signale
zur Verfügung
stellt, welche die Wellenlänge
der Lichtquelle 210 kennzeichnen, um es dem Oximeter zu
erlauben, entsprechende Kalibrationskoeffizienten auszuwählen, um
die Sauerstoffsättigung
zu berechnen. Die Codiereinrichtung 216 kann beispielsweise
ein Widerstand sein.
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Der
Sensor 200 ist verbunden mit einem Pulsoximeter 220.
Das Oximeter schließt
einen Microprozessor 222 ein, welcher mit einem internen
Bus 224 verbunden ist. Weiterhin sind mit dem Bus ein RAM-Speicher 226 und
ein Display 228 verbunden. Ein Zeitprozessor (time processing
unit, TPU) 230 stellt Zeitregelsignale an den Lichtsteuerschaltkreis 232 zur
Verfügung,
welcher regelt, wann die Lichtquelle 210 erstrahlt, und,
wenn mehrere Lichtquellen eingesetzt werden, das Multiplex-Zeitschema
für die
verschiedenen Lichtquellen regelt. Die TPU 230 regelt weiterhin
die Taktung von Signalen vom Photodetektor 214 durch einen
Verstärker 233 und einen
Schalter-Schaltkreis 234. Diese Signale werden zur entsprechenden
Zeit aufgenommen, abhängig
davon, welche der mehreren Lichtquellen aufleuchtet, wenn mehrere
Lichtquellen eingesetzt werden. Das empfangene Signal wird durch
einen Verstärker 236,
einen Tiefpassfilter 238 und einen Analog-Digital-Konverter 240 geleitet.
Die digitalen Daten werden dann in einem aneinandergereihten seriellen
Modul (queued serial module, QSM) 242 gespeichert, für ein späteres Laden
in das RAM 26, wenn sich das QSM 242 füllt. In
einer weiteren Ausgestaltung können
mehrere parallele Wege von separaten Verstärkerfiltern und A/D-Wandlern für mehrere
empfangene Lichtwellenlängen
oder Spektren vorgesehen sein.
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Ein
Empfänger
und ein Decodiermodul 242 bestimmen die Wellenlänge der
Lichtquelle mittels der Codiereinrichtung 216. Eine Ausgestaltung
eines Schaltkreises für
diesen Zweck ist beschrieben in dem gemeinsam benannten US-Patent
Nr. 4,770,179.
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Basierend
auf dem Wert der empfangenen Signale, welche korrespondieren zu
dem Licht, welches durch den Photodetektor 214 empfangen
wird, wird der Microprozessor 222 die Sauerstoffsättigung
berechnen, wobei wohlbekannte Algorithmen verwendet werden.
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Diese
Algorithmen erfordern Koeffizienten, welche empirisch bestimmt werden
können,
korrespondierend beispielsweise zu den Wellenlängen des eingesetzten Lichts.
Diese sind gespeichert in einem ROM 246. Die spezielle
Kombination von Koeffizienten, welche für ein beliebiges Paar von Wellenlängenspektren
ausgewählt
wird, wird bestimmt durch den Wert, welcher durch die Codiereinrichtung 216 angezeigt
wird, entsprechend einer speziellen Lichtquelle in einem speziellen
Sensor 200. In einer Ausgestaltung können mehrere Widerstandswerte
zugewiesen werden, um verschiedene Zusammenstellungen von Koeffizienten
auszuwählen. In
einer weiteren Ausgestaltung werden dieselben Widerstände eingesetzt,
um auszuwählen
aus den Koeffizienten, welche geeignet sind für eine infrarote Quelle, gepaart
entweder mit einer Quelle für
nahes Rot oder einer Quelle für
entferntes Rot. Die Auswahl, ob der nahe rote oder der entfernte
rote Satz von Koeffizienten ausgewählt wird, kann mittels eines
Regeleingangssignals über
Regeleingänge 254 erfolgen.
Die Regeleingänge 254 können beispielsweise
ein Schalter auf dem Pulsoximeter, eine Tastatur oder eine Schnittstelle sein,
welche Anweisungen von einem entfernten Host-Computer übermitteln.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung setzen sowohl Modellierung als
auch Prototypen ein, um den im Weiteren beschriebenen optimierten
Sensor zu erzeugen. Es existieren verschiedene theoretische Modelle zur
Beschreibung der Streuung von Licht in Gewebe. Die Modelle, welche
von den Erfindern eingesetzt werden, gehen von der Annahme einer
isotropen Streuung in einem homogenen Gewebebett aus. Obwohl dies eine
Vereinfachung der wahren Natur der Lichtstreuung in Gewebe darstellt
(Gewebe ist inhomogen und Licht wird vorwiegend in Vorwärtsrichtung
gestreut), sind diese Modelle nützlich
zur Vorhersage des Verhaltens von Pulsoximetrie und der Empfindlichkeit
auf viele Design-Parameter.
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Unter
Einsatz eines derartigen Modells wurden verschiedene Auswahlmöglichkeiten
von LED-Wellenlängen
untersucht. Gewebecharakteristiken wurden numerisch definiert und
die Basiskorrelation (Kalibration) zwischen SaO2 und
der Modulationsrate wurde berechnet für jedes in Betracht gezogene
Wellenlängen-Paar. Eine
Veränderung
der physiologischen Bedingung wurde simuliert durch Revidieren eines
oder mehrerer der numerisch definierten physikalischen Parameter.
SpO2 wurde erneut berechnet mittels der
resultierenden Modulationsrate, und die Sättigungsregion, in der Fehler
minimiert wurden, wurde verzeichnet. Für arterielle Sättigungen über 80%
resultiert die konventionelle Wahl der Wellenlänge von 660 nm, gepaart mit
890 nm, in einer optimalen Leistung, wohingegen für arterielle
Sättigungen
unter 70% Emitter in einem Band bei 735 nm, gepaart mit 890 nm,
eine erhöhte
Stabilität
bewirken.
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Die 7 bis 18 zeigen
die vorhergesagten Fehler aufgrund einer Änderung des Gewebeblutvolumens
auf ein Viertel des Basiswertes für eine Auswahl von roten und
infraroten LED-Wellenlängen-Paaren. Die
Figuren A (wie beispielsweise 7A) zeigen
die Modulationsrate als Funktion von SaO2.
Die Figuren B(7B) zeigen den Sättigungsfehler
als Funktion von SaO2. Diese Störung simuliert
die Effekte von Variationen im Blutvolumen innerhalb des Patientenbestandes,
Anämie,
Blutleere oder lokalisierte Ausblutung von Blut im Gewebe.
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Die
Empfindlichkeit der Kalibration gegenüber einer Veränderung
in der Gewebeblutkonzentration ist dargestellt für verschiedene Paarungen von
roten und infraroten Wellenlängen.
In jedem Fall hat die LED keine sekundäre Strahlung, und die Störung sinkt
von einer nominellen 2%-Blutkonzentration im Gewebe auf 0,5%.
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Die 7 bis 9 zeigen
die Art der Funktionalität,
wie man sie in konventionellen Pulsoximetern findet. Die 10 bis 18 zeigen
eine Verschiebung des optimalen Funktionalitätsbereichs von Sättigungen über 80%
zu niedrigeren Sättigungen,
wenn die rote LED-Wellenlänge
im Bereich 700 nm bis 790 nm des Spektrums gewählt wird. Die Lichtstreuung
wird minimal beeinflusst durch Veränderungen in der Sauerstoffanreicherung,
aber die Lichtabsorption wird signifikant beeinflusst, wenn sich
reduziertes Hämoglobin
in dem Gewebe in Oxyhämoglobin
umwandelt oder umgekehrt. Der beste Funktionalitätsbereich der Pulsoximetrie
tritt auf, wenn ein Gleichgewicht zwischen den Streu- und Absorptionseigenschaften
der beiden Kanäle
innerhalb des durchbluteten Gewebes auftritt. Gleichgewicht tritt
auf, wenn eine gute Überlappung
besteht zwischen den Volumina an Gewebe, welche durch die beiden
Kanäle
untersucht werden, was voraussetzt, dass die Eindringtiefe von Licht
bei den beiden Wellenlängen übereinstimmt.
Bei höheren
Sättigungen
tritt dieses optimale Gleichgewicht bei Paarung von Wellenlängen mit
einem roten Emitter in dem 660 nm-Band auf, wohingegen bei geringeren
Sättigungen
das Gleichgewicht sich mit dem Einsatz eines roten Emitters im 730
nm-Band verbessert. Die Variation der IR-LED von 805 bis 940 nm
resultiert nicht in einer signifikanten Änderung der Funktionalität.
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Bei
Einsatz eines LED-Paares nahe bei 730 nm und 890 nm für die Pulsoximetrie
reduziert sich die Empfindlichkeit der Modulationsrate auf Veränderungen
in der Sauerstoffkonzentration (d.h. die Steigung der Kurve in beispielsweise 1)
relativ zum Einsatz von 660 nm und 890 nm, aber die Messung wird
unempfindlicher gegenüber
anderen Änderungen
in der Gewebecharakteristik als einer Änderung der Sauerstoffsättigung.
Ein Rauschen in der Messung der Modulationsrate aufgrund von Faktoren
wie elektronisches Instrumentenrauschen, Digitalisierung oder Störung durch
Umgebungslicht, wird wichtiger, kann jedoch generell durch gutes
Instrumentendesign und entsprechende Signalverarbeitung berücksichtigt
werden. Der Einfluss und Abweichungen aufgrund von optischen Gewebeeigenschaften
werden jedoch weniger signifikant, wenn eine sorgfältige Auswahl
von Emitter-Wellenlängen
getroffen wird, wenn diese ausgewählt werden unter Berücksichtigung
der Sättigungsregion
von primärem
Interesse.
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Die
Erfinder haben empirische Tests an Schafen mit prototypischen Sensoren
durchgeführt.
Die empirischen Beobachtungen stützen
den Gebrauch von roten LEDs im 735 nm-Band beim Design eines Pulsoximeters,
welches robuster ist gegenüber
störungsinduzierten
Artefakten im Bereich niedrigerer Sättigungen. Reflexions-Pulsoximetrie-Sensoren
wurden hergestellt, wobei konventionelle LED-Paare von 660 nm bis
890 nm sowie von 735 nm bis 890 nm eingesetzt wurden.
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Die 19 bis 23 zeigen,
dass Messungen durchgeführt
wurden in einem Bereich der Sauerstoffsättigungswerte, welche an der
X-Achse angezeigt sind, von näherungsweise
100% Sauerstoffsättigung
bis zu weniger als 10%. Die Kurven zeigen die berechnete Sättigung
(SpO2) für
jeden tatsächlichen
Sättigungswert
(SaO2). Der tatsächliche Sättigungswert wird bestimmt,
indem simultan Blutproben aus einem arteriellen Katheter entnommen
werden, welcher in die linke femorale Arterie eingelassen ist. SaO2 wird gemessen mit einem Labor-Co-Oximeter
(Instrument Labs IL, 282 oder Radiometer OSM-3). Dieser Wert wird verwendet auf der
X-Achse in den Figuren.
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Wie
zu sehen ist, bezeichnet die diagonale Linie in den 19, 20 und 22 das
erwünschte Resultat,
bei welchem der berechnete Wert gleich dem tatsächlichen Wert ist, so wie er
mit dem Katheter gemessen wurde. Die in den 19, 20 und 22 dargestellten
Versuche wurden durchgeführt,
wobei eine nominelle Kraft von ungefähr 50 g auf den Sensor ausgeübt wurde,
um diesen gegen die Haut zu halten.
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Bei
Einsatz des 660 nm-Sensors mit einer Mitte-zu-Mitte- Beabstandung
Emitter/Detektor von 14 mm auf dem Gewebe, zeigt 19,
dass die Sensorkalibration sehr empfindlich ist auf die Art des
untersuchten Gewebes. Die Kalibration auf dem Kopf und Hals ist
sehr unterschiedlich.
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Bei
Gebrauch des 735 nm-Sensors mit einem Mitte-zu-Mitte-Abstand Emitter/Detektor
von 5,8 mm auf dem Gewebe ist die Verzerrung zwischen Kopf und Hals
stark reduziert, wie in 20 dargestellt.
Es existiert dennoch immer noch eine substantielle Empfindlichkeit
gegenüber
einer Blutentleerung an der Oberfläche. Dies wird deutlich in 21,
welche den Effekt eines störungsinduzierten
Artefaktes illustriert (Aufdrückkraft des
Sensors).
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22 zeigt
die Ortsunempfindlichkeit eines 735 nm-Sensors mit einer Mitte-zu-Mitte-Beabstandung Emitter/Detektor
von 14 mm. 23 zeigt, dass dieser Sensor
weiterhin unempfindlich ist gegenüber der Kraft, welche auf den
Sensor ausgeübt
wird (störungsinduzierter
Artefakt).
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Es
wurde experimentell bestätigt,
dass eine Erhöhung
der Mitte-zu-Mitte-Beabstandung Emitter/Detektor von 5,8 mm für 735 nm/890
nm-LED-Wellenlängen
die Empfindlichkeit gegenüber
störungsinduzierten Artefakten
verringert hat, wobei gute Funktionalität erreicht wurde mit einer
Emitter/Detektor-Beabstandung gleich oder größer als 10 mm.
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Sowohl
die Modellierung als auch die tatsächlichen Experimente zeigen
eine Verbesserung bezüglich der
Zuverlässigkeit
einer Sättigungsmessung,
welche erzielt wird durch eine Optimierung der roten Wellenlänge hin
zu einem Bereich zwischen 700 und 790 nm. Zusätzlich wird eine Verringerung
der Erfassung von Sättigungsfehlern
bei Vorliegen von Kraft-Artefakten dadurch erreicht, dass die Beabstandung
zwischen den Emittern vom Detektor vergrößert wird.
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Die
Kraft, welche auf den Sensor ausgeübt wird, verursacht eine Blutentleerung
des Oberflächengewebes,
wodurch die verbleibenden Unterschiede aufgrund der Inhomogenität des Gewebes
weiter vergrößert werden,
oder Lichtleitung zwischen dem Emitter und Detektor verursacht wird,
wodurch Fehler in der Sättigungsberechnung
hervorgerufen werden. Diese werden kompensiert durch eine größere Beabstandung
Emitter/Detektor, was darin resultiert, dass Licht von den roten
und infraroten LEDs tiefer in das Gewebe eindringt, wodurch die
Wahrscheinlichkeit erhöht
wird, dass dieses im Durchschnitt durch dieselbe Kombination von
Gewebestrukturen hindurchtritt, wie in 3 dargestellt.
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24 zeigt
eine Draufsicht auf einen Sensor gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung. Die Sensor-Stirnfläche 110 trägt eine
entfernt-Rot-LED 112 und eine Infrarot-LED 114. Diese sind
mit einem Abstand von 14 mm Mitte-zu-Mitte von einem Detektor 116 beabstandet.
Vorzugsweise sind die Mitten der entfernt-Rot- und der Infrarot-LED
nicht mehr als 0,5 mm beabstandet. Die Sensor-Stirnfläche ist
mittels eines Kabels 118 mit einem Stecker 120 für eine Verbindung
zum Pulsoximeter-Monitor verbunden. 25 zeigt
eine Seitenansicht des Sensors gemäß 24, wobei
der Biegebereich 122 des Sensors und der Sensorrücken 132 dargestellt
sind. Bei einer Platzierung im Uterus übt der Uterus eine Kraft auf
den Sensorrücken 132 aus und
verformt den Biegebereich 122. Wie ersichtlich ist, resultiert
diese Technik darin, dass eine Kraft auf den Sensor ausgeübt wird,
wodurch ein guter Sensor-Fötus-Kontakt
erzielt wird, resultiert jedoch eventuell in einer geringeren lokalen
Blutentleerung des Gewebes. Es sei darauf hingewiesen, dass jede
Sensorausgestaltung eine mögliche
Blutentleerung bewirkt.
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Die
Modellierung und empirische Tests zeigen, dass die Art der Korrelation
zwischen der Modulationsrate und der Sättigung bei der Pulsoximetrie
abhängig
ist von den optischen Eigenschaften des Gewebes und dass die Empfindlichkeit
gegenüber
variierenden störungsinduzierten
Artefakten beeinflusst werden kann durch die Auswahl von EmitterWellenlängen. Für hohe Sauerstoffsättigungen
ist die Zahl von Emittern im 660 nm- und 890 nm-Band gut geeignet
für stabile
Pulsoximetrie-Berechnungen, wohingegen Emitter im 700 bis 790 nm-Band
und 890 nm-Band bessere Funktionalität bei niedrigen Sättigungen
aufweisen. Andere Wellenlängenkombinationen
können
gewählt
werden aus anderen Bereichen im sichtbaren und nahen infraroten
Bereich des Spektrums mittels einer Analyse ähnlich der hier beschriebenen
Analyse. Momentan begünstigen jedoch
allgemeine Erwägungen
des Instrumentendesigns (beispielsweise elektronisches Signal-Rausch-Verhältnis und
potentielle Lichtleitung mit eng beabstandeten Komponenten in einer
Reflexionsmessung) den Einsatz der diskutierten Wellenlängen. Durch
Einsatz der beschriebenen Analyse sind andere Verbesserungen der
Pulsoximetrie möglich.
Die 19 bis 23 zeigen
die Resultate dieser Tests für
verschiedene Sensor-Prototypen.
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Die 26A und 26B zeigen
Vorderansichten und Seitenansichten einer einzelnen Kapsel, welche
die Emitter 112 und 114 gemäß 24 und 25 enthält. Beide
Emitter sind verkapselt in einer einzelnen Haltleiter-Kapsel, um
die Kapsel kompakter zu gestalten, um die Miniaturisierung zu erzielen,
welche für eine
fötale
Sensoranwendung von Vorteil ist. In der Ausgestaltung gemäß 26A ist der Emitter-Chip 112 mittels
eines leitfähigen
Epoxids 130 auf ein Substrat 132 montiert. Das
Substrat 132 hat die Gestalt einer Metallverkapselung,
deren äußerer Bereich 134 die
Außenkontakte
der Kapsel bildet. Der Emitter 114 ist oben auf das Metallsubstrat 136 montiert,
dessen Außenseite 138 die
zweite Kontaktierung bildet.
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Die
elektrische Verbindung zum Emitter 114 wird mittels der
Kontaktierung 138 auf der einen Seite durch das leitfähige Epoxid
und auf der anderen Seite über
eine Drahtkontaktierung 140 hergestellt, welche mit der
anderen Kontaktierung 134 verbunden ist. Auf ähnliche
Weise ist die Kontaktierung 134 durch das leitfähige Epoxid 130 mit
dem zweiten Emitter 112 verbunden, wobei die andere Seite
des Emitters 112 mittels eines Drahtkontaktes 142 mit
der Kontaktierung 138 verbunden ist. Entsprechend schaltet,
wie dargestellt, eine Beaufschlagung der zwei Kontakte 134 und 138 mit
einer Spannung einer ersten Polarität einen der Emitter an und
schaltet den anderen aus, wohingegen eine Umkehrung der Polarität die Wahl
des Emitters, welcher angeschaltet wird und welcher ausgeschaltet
wird, umkehrt. Beide Emitter und ihre entsprechenden Substrate sind
verkapselt in einer Kapsel 144, welche beispielsweise aus
Kunststoff bestehen kann.
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26B ist eine Seitenansicht, welche die verkapselte
Kapsel 144 von der Seite zeigt und die Emission von Licht 146 von
den Emittern 112, 114 verdeutlicht. Die Struktur
der 26A – 26B ist
kompakt und einsetzbar für
eine fötale
Anwendung. Vorzugsweise beträgt
der Abstand zwischen den Mitten der zwei Emitter-Chips 112 und 114 weniger
als 2 mm. Auf diese Weise erlaubt die Verkabelung der Kapsel, dass
die Kapsel zwei Kontakte hat, im Gegensatz zu vier Kontakten, wenn
zwei separate Emitterkapseln verwendet würden.
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Alternativ
zum Einsatz einer entfernt-Rot- und einer Infrarot-LED können andere
Verfahren zur Erzeugung ausgewählter
Lichtspektren zweier verschiedener Wellenlängen eingesetzt werden. Beispielsweise
können
anstelle von LEDs Laser eingesetzt werden. Alternativ lässt sich
eine Weißlichtquelle
oder eine andere Lichtquelle einsetzen, wobei die Wellenlänge am Detektor
optimiert wird. Dies kann durch Einsatz geeigneter Filter entweder
vor der Lichtquelle oder dem Detektor erfolgen, oder durch Einsatz
eines Wellenlängen-sensitiven
Detektors. Wenn Filter eingesetzt werden, könnten diese vor abwechselnden
Detektoren oder Emittern platziert werden, oder Filter könnten alternierend
vor einem einzelnen Emitter oder Detektor aktiviert werden.
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Ein
Pulsoximeter für
den Einsatz über
einen breiten Sättigungsbereich
kann mehrere Wellenlängen-Paare
einsetzen (zum Beispiel sowohl Emitter im 660 nm- und 730 nm-Band, gekoppelt mit
einem 900 nm-Emitter), wobei das geeignete Emitter-Paar ausgewählt wird
für den
Einsatz zur Berechnung von SpO2, basierend
auf dem geschätzten
Wert der Sauerstoffsättigung.
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Ein
derartiges Pulsoximeter könnte
verwirklicht werden mit zwei oder mehr roten LEDs oder könnte alternativ
verwirklicht werden mit einer einzelnen Lichtquelle und verschiedenen
Filtern oder verschiedenen Wellenlängen-sensitiven Detektoren.
Verschiedene rote Wellenlängenspektren
könnten
eingesetzt werden, basierend auf der Sättigung des Patienten.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die vorliegende Erfindung durch andere
spezielle Ausführungsformen
umgesetzt werden kann, ohne dass von der wesentlichen Charakteristik
der Erfindung abgewichen wird. Die Wellenlänge könnte variiert werden, wobei
diese Optimierung immer noch in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist. Weiterhin könnten Lichtröhren, Lichtfasern,
mehrere Filter oder mehrere Detektoren eingesetzt werden in Übereinstimmung
mit den Konzepten der vorliegenden Erfindung. Es könnten unterschiedliche
Sensoren als die in 25 dargestellte Biegestruktur
eingesetzt werden, wie beispielsweise eine Blasenstruktur, welche
sich aufbläst
und den Sensor gegen den Fötus
hält.