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HINTERGRUND
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Die
Erfindung beitrifft im Allgemeinen Zusammensetzungen zur Behandlung
von hypertonischer kardiocerebro-renovaskulärer Erkrankung sowie nicht-hypertonischer
kardiocerebro-renovaskulärer
Erkrankung, insbesondere die einzigartige Formulierung, die bei
der Behandlung dieser Erkrankungen und ihrer Symptome verwendet
wird, wobei eine endogene biologische Quelle für Stickoxid (L-Arginin) und
ein Stimulator für
die Stickoxid-Synthase (NOS), insbesondere Nitroglycerin, vor der
Verabreichung gemischt werden, so dass ein Gemisch erhalten wird,
das sich zur Behandlung von Nitroglycerintoleranz eignet.
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BESCHREIBUNG DES DAZUGEHÖRIGEN FACHGEBIETES
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Seit
mehreren Jahrzehnten wird Nitroglycerin als Gefäßdilatator bei der Behandlung
von kardiovaskulärer
Erkrankung an Menschen verabreicht. Nitroglycerin oder Glyceryltrinitrat
ist ein organischer Nitratester, der bei der Verabreichung an ein
Individuum biologisch in Stickoxid (NO), einen pharmakologisch aktiven
Metaboliten, umgewandelt wird. NO aktiviert beispielsweise lösliche Guanylatcyclase
in glatten Gefäßmuskelzellen,
was wiederum das cyclische Guanosinmonophosphat (cGMP) erhöht. Dadurch
kommt es zu einer Gefäßrelaxation
(Waldmann et al., 1987, Cyclic GMP synthesis and function, Pharmacol.
Rev. 39, 163) und schließlich
zur Gefäßdilatation
und zu einer Reduktion des Blutdrucks. Die Wirksamkeit von Nitroglycerin
ist jedoch stark verringert, weil der Empfänger einer therapeutischen
Verabreichung von Nitroglycerin rasch eine Toleranz für die vorteilhaften
Wirkungen von Nitroglycerin entwickelt. Daher schränkt der
Beginn der Nitroglycerin-Toleranz den therapeutischen Wert von Nitroglycerin
signifikant ein, weil die erhöhten
Dosen nur wenig oder gar keine Wirkung auf die Gefäßrelaxation
oder Gefäßdilatation
ausüben.
(Bogaert, M., 1991, Clinical relevance of tolerance to nitrovasodilators,
J. Cardiovas. Pharmacol. 17 (Suppl. 3), S 313; und Unger, P., et
al., 1991, Tolerance to intravenous nitrates, J. Cardiovasc. 17
(Suppl. 3), S 300.). Der genaue Mechanismus der Nitroglycerin-Toleranz
ist unbekannt. Folgende Theorien erklären die Toleranz. Die zur direkten
Biotransformation von Nitroglycerin in aktives Stickoxid nötigen Sulfhydryl-Pools
werden durch überschüssiges Nitroglycerin-Substrat
abgereichert. (Boesgaard, S. et al., 1991, Nitrate Tolerance: Effect
of thiol supplementation during prolonged nitroglycerin infusion
in an in vivo rat model, J. Pharmacol. Exp. Ther. 258, 851). Die
Aktivierung der vaskulären
Guanylatcyclase wird durch Nitroglycerin verringert (Henry P. J.
et al., 1989, S-Nitrosothiols as vasodilators: Implications regarding
tolerance to nitric-oxide-containing vasodilators, Br. J. Pharmacol.
98, 757), oder die Rate des cGMP-Abbaus kann während der Toleranz gegenüber Nitroglycerin
erhöht
werden (Axelsson, K. L., et al., 1987, Nitrate tolerance from a
biochemical point of view, Drugs 33, 63).
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Gerade
wurde ebenfalls gezeigt, dass Stickoxid enzymatisch als normaler
Metabolit aus Arginin im Gefäßendothel
gebildet wird, so dass eine wichtige Komponente für die Bildung
von dem aus Endothel hergeleiteten Relaxationsfaktor (EDRF) bereitgestellt
wird. Makrophagen und Nervenzellen produzieren ebenfalls Stickoxid
im Körper
als Komponente ihrer zelltötenden
und/oder cytostatischen Funktion.
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Vor
Kurzem wurde festgestellt, dass eine Familie von als NOS bezeichneten
Enzymen Stickoxid aus L-Arginin bildet, und dass das erzeugte Stickoxid
für die
endothelabhängige
Relaxation und Aktivierung von löslicher
Guanylatcyclase, die Neurotransmission in den zentralen und peripheren
Nervensystemen und für
die aktivierte Makrophagen-Cytotoxizität verantwortlich ist (Sessa,
William, C., 1994, The Nitric Oxide Synthase Family of Proteins,
Review, S. 131–143).
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Die
Stickoxidsynthase kommt in vielen bestimmten Isoformen vor, die
eine konstitutive Form (cNOS) und eine induzierbare Form (iNOS)
umfassen. Die konstitutive Form ist in normalen Endothelzellen,
Neuronen und einigen anderen Geweben zugegen. Die Bildung von Stickoxid
durch die konstitutive Form in Endothelzellen spielt wahrscheinlich
eine wichtige Rolle bei der normalen Blutdruckregulation. Die induzierbare
Form der Stickoxidsynthase ist in aktivierten Makrophagen zugegen
und wird in glatten Gefäßmuskelzellen,
beispielsweise durch verschiedene Cytokine und/oder mikrobielle
Produkte, induziert. Man nimmt an, dass die Überproduktion von Stickoxid
durch die induzierbare Form von Stickoxidsynthase bei Sepsis oder
durch Cytokin induziertem Schock eine wichtige Rolle bei der beobachteten
lebensbedrohlichen Hypotonie spielt.
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Wie
vorstehend erwähnt
wird die Umwandlung von L-Arginin in Stickoxid enzymatisch durch
NOS katalysiert, und das resultierende Nebenprodukt ist L-Citrullin.
Die NOS-Aktivität
wurde zwar wie vorstehend erörtert
zu Beginn im Endothel beschrieben, jedoch wird sie mittlerweile
in vielen Zelltypen beschrieben. Gehirn-, Endothel-, und Makrophagen-Isoformen
scheinen Produkte oder verschiedene Gene zu sein, die etwa 50% Aminosäure-Identität aufweisen.
Gehirn- und Endothel-NOS haben sehr ähnliche Eigenschaften und unterscheiden
sich hauptsächlich
dadurch, dass Gehirn-NOS cytosolisch ist und das Endothel-Enzym
vorwiegend ein membranassoziiertes Protein ist.
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Die
konstitutive Form der Stickoxid-Synthase (cNOS) ist die Hauptsynthase
im Gehirn und im Endothel. Sie kann unter Grundbedingungen aktiv
sein und kann durch Anstiege des intrazellulären Calciums, die in Reaktion
auf rezeptorvermittelte Agonisten oder Calciumionophore erfolgen,
weiter stimuliert werden. cNOS scheint die "physiologischen" Form des Enzyms zu sein und spielt
eine Rolle bei einer anderen Gruppe biologischer Prozesse. In vitro-Untersuchungen
legen nahe, dass die Aktivität
der Stickoxidsynthase in Form einer negativen Rückkopplung durch Stickoxid
selbst reguliert werden kann. Beim kardiocerebro-renovaskulären Kreislauf
ist das Primärziel
für konstitutiv
produziertes Stickoxid lösliche
Guanylatcyclase im glatten Gefäßmuskel,
Myokard (Myocyten) und im koronären
glatten Gefäßmuskel.
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In
Gegenwart von normalem Substrat wird Stickoxid vorzugsweise durch
Stickoxidsynthase hergestellt. Bei Fehlen von L-Arginin erzeugt
wahrscheinlich die Stickoxidsynthase im Gehirn das radikalische
Superoxid und Wasserstoffperoxid. Diese Eigen-schaft der Stickoxidsynthase
hat potentielle größere Bedeutungen
für die
Neurotoxizität
und pathophysiologische Bedingungen, wie Ischämie.
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Im
Gegensatz zu der konstitutiven Form des Enzyms war die induzierbare
calciumabhängige
Form zu Beginn nur in Makrophagen beschrieben. Es ist jetzt bekannt,
dass die Induktion der Stickoxidsynthase in Reaktion auf geeignete
Stimuli in vielen anderen Zelltypen auftreten kann. Dies umfasst
sowohl Zellen, die gewöhnlich
keine konstitutive Form der Stickoxidsynthase exprimieren, wie glatte
Gefäßmuskelzellen,
sowie Zellen, wie diejenigen des Myokards (Levine B., et al., 1990,
Elevated circulating levels of tumor necrosis factor in severe chronic
heart failure. N. Engl. J. med. 323: 236–241), die vergleichbare Mengen
der konstitutiven Isoform exprimieren.
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iNOS
weist unter basalen Bedingungen eine vernachlässigbare Aktivität auf, aber
in Reaktion auf Faktoren, wie Lipopolysaccharid und bestimmte Cytokine,
erfolgt die Expression über
einen Zeitraum von Stunden. Die induzierte Form des Enzyms erzeugt
eine viel größere Menge
NO als die konstitutive Form und induziertes NOS scheint die "pathophysiologische" Form des Enzyms
zu sein, weil hohe NO-Konzentrationen, die durch iNOS erzeugt werden,
für die
Zellen toxisch sein können.
Die Induktion von iNOS kann durch Glucocorticoide und einige Cytokine
gehemmt werden. Relativ wenig ist über die posttranskriptionelle
Regulation von iNOS bekannt. Cytotoxische Wirkungen von NO sind
wahrscheinlich zum Großteil
von Guanylatcyclase und der Bildung von cyclischem GMP unabhängig.
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Ein
Großteil
der Forschung auf dem Gebiet hat sich mit Inhibitoren der iNOS-Stimulation mittels
verschiedener Derivate von L-Arginin beschäftigt. Es wurde jedoch wenig
an der Stimulation von cNOS und ihrer Wirkung auf die Nitroglycerintoleranz
geforscht. Die Nitroglycerintoleranz frustriert die Gesundheitsfürsorgegemeinschaft
immer mehr, weil es bisher keinen wirksamen Weg zur Stimulation
der physiologischen NO-Produktion über den Toleranz- oder Resistenzgrund
von Nitroglycerin gibt, damit die vorteilhafte Wirkung der Verabreichung
von Nitroglycerin für
längere
Zeiträume
aufrechterhalten wird.
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Ein
wirksames Verfahren zur Behandlung hypertonischer kardiocerebrorenovaskulärer Erkrankungen und
Symptome sowie nicht-hypertonischer kardiocerebrorenovaskulärer Erkrankungen
und Symptome, mit dem der Resistenz-Toleranzgrund von Nitroglycerin überwunden
wird, im Stand der Technik vonnöten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Mit
dem hier verwendeten Begriff "Individuum" wird ein beliebiges
Säugetier,
einschließlich
Menschen, bezeichnet, wobei die Stickoxidbildung aus Arginin erfolgt.
Die hier genannten Zusammensetzungen zur Verwendung bei Individuen
beabsichtigen die prophylaktische Verwendung sowie die heilende
Verwendung bei der Therapie eine bestehenden Zustands. Der Begriff "natives NO" wie er hier verwendet
wird, betrifft Stickoxid, das durch die Biotransformation von L-Arginin
oder von dem L-Arginin-abhängigen Weg
produziert wird. Der Begriff "Endpunkte" wie er hier verwendet
wird betrifft klinische Ereignisse, denen man im Verlauf der Behandlung
einer kardiovaskulären
Erkrankung begegnet, bis hin zu und einschließlich Tod (Mortalität).
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Zusammensetzung
zur Behandlung der pharmakologischen Toleranz für Nitroglycerin.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Zusammensetzungen
zum Vorbeugen, Behandeln, Unterbrechen oder Verbessern der Erkrankungsbedingungen,
die durch die Biotransformation von L-Arginin in endogenes Stickoxid
oder "natives" Stickoxid begünstigt werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Formulierung,
die eine kombinierte arterien- und venendilatatorische Wirkung hat.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Zusammensetzungen,
die die Tachykardie lindern oder verhindern und Ischämie vorbeugen
oder behandeln.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist das Vormischen von L-Arginin und
Nitroglycerin damit eine synergistische Wirkung zur Behandlung der
Nitroglycerintoleranz durch Steigern oder Maximieren der Fähigkeit von
Nitroglycerin zur Produktion von "nativem" Stickoxid erzielt wird, und das Reduzieren
der klinischen Endpunkte, die Mortalität beinhalten.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Zusammensetzungen,
die eine Reperfusionsverletzung in Individuen verhindern, die einen
plötzlichen
Wiederaufbau des Blutstroms hatten.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung der Kombination
oder des Gemischs, das zur Reduktion der Dosierungsanforderungen
von L-Arginin und der entsprechenden schädlichen Konsequenzen der Volumenüberlastung
gebildet wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Gemischs
von Nitroglycerin und L-Arginin zur Behandlung von Hypertonie, hypertonischer
Herzerkrankung; Koronaerkrankung, einschließlich Angina, Myokardinfarkt
und plötzlichem
Tod; sowie einem breiten Bereich von kardiovaskulären Erkrankungen (Herzversagen,
Schlaganfall und peripheren Gefäßerkrankungen)
und renovaskulärer
Ischämie/Hypertonie.
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Diese
und andere Aufgaben der Erfindung werden durch eine oder mehrere
der nachstehend angegebenen Ausführungsformen
bereitgestellt.
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Ein
Aspekt der Erfindung stellt eine therapeutische Zusammensetzung
zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer Erkrankung
in einem Individuum durch Gefäßdilatation
oder Gefäßrelaxation bereit,
umfassend einen Venendilatator im Gemisch mit einem Arteriendilatator.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt ein therapeutisches Gemisch
bereit, umfassend ein Gemisch aus L-Arginin und einen Agonisten
der Stickoxidsynthase.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung werden therapeutisch wirksame Mengen L-Arginin und
ein cNOS-Agonist vor der Verabreichung an ein Individuum miteinander
vermischt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden therapeutisch wirksame Mengen L-Arginin und
Nitroglycerin bei einem physiologisch verträglichen pH-Wert vor der Verabreichung miteinander
vereinigt.
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Bei
einer Ausführungsform
umfassen die Zusammensetzungen zur Behandlung von Hypertonie bei
einem Individuum durch Gefäßdilatation
oder Gefäßrelaxation
das Auswählen
eines hypertonischen Individuums; das Verabreichen einer antihypertonischen
Formulierung, umfassend ein Gemisch eines Venendilatators und eines
Arteriendilatators, an das Individuum; periodisches Blutdruckmessen
bei dem Individuum; und weiteres Verabreichen der Formulierung,
bis ein wünschenswerter
Blutdruck oder eine therapeutische Wirkung in dem Individuum erfasst
wird. Ein wünschenswerter
Blutdruck in einem hypertonischen Individuum sollte schließlich innerhalb
der folgenden Bereiche liegen: systolisch vorzugsweise im Bereich
von 95 bis 180 mm Hg, stärker
bevorzugt im Bereich von 105 bis 165 mm Hg, und sogar noch stärker bevorzugt
im Bereich von 120 bis 140 mm Hg; und diastolisch vorzugsweise im
Bereich von 55 bis 115 mm Hg, stärker
bevorzugt 65 bis 100 mm Hg, und sogar noch stärker bevorzugt im Bereich von
70 bis 90 mm Hg, und am stärksten
bevorzugt 75 bis 85 mm Hg. Unter keinen Umständen sollte der systolische
Blutdruck 95 mm Hg unterschreiten dürfen.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist das Bereitstellen von Verbindungen zur Vorbeugung oder Behandlung
einer kardiovaskulären
Erkrankung in einem nicht-hypertonischen
Individuum durch Gefäßdilatation
oder Gefäßrelaxation,
umfassend: das Auswählen
des Individuums; Verabreichen einer Formulierung, umfassend ein
Gemisch von einem Venendilatator und einem Arteriendilatator an
das Individuum, wobei der Venendilatator eine kombinierte Nicht-Endothel-
und Endothel-abhängige
Quelle für
Stickoxid (d. h. Nitroglycerin) ist, und der Arteriendilatator eine
Endothel-abhängige
Quelle für
Stickoxid (L-Arginin) ist; periodisches Messen der Gefäßrelaxation
bei dem Individuum, und; weiteres Verabreichen der Formulierung
bis ein wünschenswerter
Zustand der Gefäßrelaxation
oder ein wünschenswerter
therapeutischer Effekt an dem Individuum erfasst wird. Ein wünschenswerter
Zustand der Gefäßrelaxation
ist beispielsweise das Senken des systolischen Blutdrucks um etwa
20 mm Hg und das Senken des diastolischen Blutdrucks um etwa 10
mm Hg. Unter keinen Umständen
sollte der systolische Blutdruck auf weniger als 95 mm Hg gesenkt
werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist das Bereitstellen von Verbindungen zur Behandlung von Hypertonie in
einem Individuum durch Gefäßdilatation,
umfassend das Auswählen
eines hypertonischen Individuums; das Verabreichen einer anti-hypertonischen
Formulierung, umfassend ein Gemisch von L-Arginin und Nitroglycerin,
an ein Individuum; das periodische Blutdruckmessen bei dem Individuum;
und das weitere Verabreichen der anti-hypertonischen Formulierung,
bis ein wünschenswerter
Blutdruck in dem Individuum erfasst wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist das Bereitstellen von Verbindungen zur Stimulation von cNOS
in einem Individuum, umfassend das Auswählen eines Individuums; das
Verabreichen einer Formulierung, umfassend ein Gemisch von L-Arginin und Nitroglycerin,
an ein Individuum, damit die Produktion von "nativem" NO maximiert wird, und so die Toleranz
behandelt wird und die Endpunkte, die die Mortalität einschließen, reduziert
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Es
zeigt:
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1, eine schematische Darstellung der Stickoxid-Produktion,
die vorgeschlagenen L-Arginin-abhängigen und -unabhängigen Wege.
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2,
ein Säulendiagramm,
die cNOS-stimulierende Wirkung der kombinierten Verabreichung von L-Arginin
und Nitroglycerin auf Rattenaorta.
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3,
ein Säulendiagramm,
das Fehlen der cNOS-stimulierenden Wirkung der kombinierten Verabreichung
von L-Arginin und SNP auf Rattenaorta.
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4,
eine Human-Dosis-Untersuchung, das Fehlen von Tachykardie während der
Verabreichung der hier beschriebenen Formulierung.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Man
hat entdeckt, dass das Vereinigen von L-Arginin und Nitroglycerin
vor der Verabreichung das Resistenz- oder Toleranz-Niveau, das gewöhnlich bei
der Verabreichung von nur Nitroglycerin festgestellt wird, überwindet.
Man nimmt an, dass NOS durch Nitroglycerin stimuliert werden kann
und dass das Vormischen mit L-Arginin eine synergistische vorteilhafte
Wirkung hat, die auf der Bildung eines Komplexes oder einer Koordinationsverbindung
zwischen Nitroglycerin und L-Arginin beruhen kann. Überschüssiges L-Arginin
stellt zusätzliches
Substrat für
die stimulierte Stickoxidsynthase bereit, die die Biotransformation
von L-Arginin in Stickoxid katalysiert.
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Eine
solche Stimulation von NOS in der Gegenwart von überschüssigem L-Arginin kann zum Vorbeugen,
Behandeln, Aufhalten oder Verbessern einer beliebigen Erkrankung
oder eines beliebigen Zustands verwendet werden, die/der durch die
NO-Produktion positiv
beeinflusst werden kann. Solche Bedingungen umfassen hypertonische
kardiocerebro-renovaskuläre
Erkrankungen und Symptome, sowie nicht-hypertonische kardiocerebro-renovaskuläre Erkrankungen.
Das Gemisch ist besonders geeignet für Individuen, die eine native
NO-Produktion benötigen.
Die Anwendung eines solchen Gemischs ist vorteilhaft für: (1) chronisch
stabile Angina; (2) instabile Angina; (3) akuten Myokard-Infarkt;
(4) hibernierendes Myokard; (5) starres Myokard; (6) die Einschränkung der
ventrikulären
Remodellierung bei Post-Myokard-Infarkt und die anschließende Gefahr von
kongestivem Herzversagen; (7) die Prophylaxe von rezidivierendem
Myokard-Infarkt; (8) die Verhinderung von plötzlichem Tod nach Myokard-Infarkt;
(9) vasospastische Angina; (10) systolisch gesehenes kongestives Herzversagen
in Zusammenhang mit 1 bis 6 oben; (11) diastolisch gesehenes kongestives
Herzversagen in Zusammenhang mit 1 bis 10 oben und 12 bis 15 unten;
(12) mikrovaskuläre
Angina, gesehen in Zusammenhang mit 1 bis 11 oben und 15 und 16
unten; (13) stille Ischämie,
gesehen in Zusammenhang mit 1 bis 12 oben und 15 und 16 unten; (14)
die Reduktion der ventrikulären
ektopischen Aktivität,
gesehen in Zusammenhang mit 1 bis 13 oben und 15 unten; (15) für einen
beliebigen oder alle der vorstehenden Zustände 1 bis 14 von ischämischem
Myokard in Zusammenhang mit hypertonischer Herzerkrankung und gestörter Korona-Vasodilatator-Reserve;
(16) die Steuerung des Blutdrucks bei der Behandlung von hypertonischer
Krise, perioperativer Hypertonie, unkomplizierter essentieller Hypertonie
und sekundärer
Hypertonie; (17) die Regression der linken ventrikulären Hypertrophie,
gesehen in Zusammenhang mit 15 und 16 oben; (18) die Vorbeugung und/oder
Regression von epikardialer Korona-Atherosklerose, gesehen in 1 bis 17
oben; (19) die Vorbeugung von Restenose nach Angioplastie; (20)
die Vorbeugung und/oder Verbesserung der radikalisch vermittelten Reperfusionsverletzung
in Zusammenhang mit 1 bis 19 oben; (21) die Verwendung der Kombination
bei der Vorbeugung von Myokard-Verletzung während des kardioplegischen
Stillstands während
des Korona-Bypass oder einer anderen offenen Herzoperation, d. h.
die Verwendung der Kombination als kardioplegische Lösung; (22)
die Post-Transplantat-Kardiomyopathie;
(23) die renovaskuläre
Ischämie;
(24) die cerebrovaskuläre
Ischemie (Transiente ischämische
Attacke (TIA) und Schlaganfall).
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1 ist eine schematische Darstellung, die
den vorgeschlagenen Wirkmechanismus, der von Nitro-Gefäßdilatatoren
auf der Erzeugerzelle und einer Zielzelle ausgelöst wird und ihre Beziehung
untereinander zeigt. Es scheint, dass der Wirkmechanismus von Nitroglycerin
oder Glyceryltrinitrat (GTN) sowohl L-Arginin-abhängig
als auch L-Arginin-unabhängig
ist, und dieser Zusammenhang hat weitreichende Auswirkungen auf
die Entwicklung und die Behandlung der Nitroglycerin-Toleranz und die
Reduktion der klinischen Endpunkte und Mortalität. Eine Art von Erzeugerzelle
ist eine Endothelzelle, kann aber auch eine Endokard-Zelle oder eine
Korona-Endothelzelle sein; und ein entsprechender Typ von Zielzelle
ist eine glatte Gefäßmuskelzelle, kann
aber auch eine Myokardzelle (Myocyt) sein. Glatte Gefäßmuskelzellen
befinden sich hauptsächlich
in den Venen, Arterien und Korona-Arterien. Die folgende Diskussion konzentriert
sich auf die Glattmuskel- und Myocyten-Relaxation, die durch Nitro-Gefäßdilatatoren
stimuliert wird, wobei die Stickoxidsynthase cNOS, die konstitutive,
Form der Stickoxidsynthase, ist, die Erzeugerzellen Endothelzellen
sind, und die Zielzellen glatte Gefäßmuskelzellen sind. Diese Veranschaulichung
soll nicht auf irgend eine zelluläre Beziehung zwischen den verschiedenen
Wirkstellen hinauslaufen, sondern eher ihre funktionelle Beziehung
veranschaulichen.
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In 1 kann die Produktion von NO auf einer
Vielzahl von Quellen und Mechanismen beruhen, die eingehend in Ignarro,
(Louis J. PhD., 1991, Pharmacology of Endothelium-Derived Nitric
Oxide and Nitrovasodilators, The Western Journal of Medicine, S.
51–62)
beschrieben sind, das hierin vollinhaltlich durch Bezugnahme aufgenommen
ist. Bei dem L-Arginin-unabhängigen
oder Nicht-Endothel-abhängigen
Weg hängt
die Aktivierung der Guanylatcyclase (GC) durch Stickoxid (NO) von
dem Typ des verwendeten Nitro-Gefäßdilatators ab. Anorganisches
Nitrit (NO2 –)
wird eingespeist, und nur begrenzte Mengen können die Zelle durchdringen,
aber das intrazelluläre
Nitrit kann zu NO umgewandelt werden. Lipophile organische Nitratester
(R-OH) werden durch Reaktionen, die durch saures Thiol (R-SH) erleichtert
werden, in NO umgewandelt. S-Nitrosothiole
(R-SNO) sind labile Zwischenprodukte, die sich spontan zersetzen
und NO erzeugen. Man nimmt an, dass einer der Mechanismen, durch
den Thiole die Wirkung von Nitroglycerin vervielfachen und die Toleranz gegenüber Nitroglycerin
in gewissem Maße
umkehren, durch direkte Reaktion zwischen dem Thiol (R-SH) und Nitroglycerin
(GTN) erfolgt, so dass das labile Zwischenprodukt S-Nitrosothiol
(R-SNO) erhalten wird, das sich wie vorstehend beschrieben zersetzt
(R-SH + GTN → R-SNO
ist nicht in 1 gezeigt). Eine nicht-enzymatische
Bildung von exogenem NO tritt wahrscheinlich mit Thiolquellen, wie
Cystein, Dithiothreitol, N-Acetylcystein, Mercaptobernsteinsäure, Thiosalicylsäure, und
Methylthiosalicylsäure
auf. Nitrate, wie Isosorbid-Dinitrat und Isosorbid-5'-Mononitrat können auch zur Herstellung von
NO verwendet werden, da sie einfach kommerziell erhältliche
Zwischenprodukte in dem bekannten L-Arginin-unabhängigen Weg
sind. Nitroprussid ((CN)5-FeNO) bildet beim
Abbau NO und ist nicht Thiol-abhängig.
GTP ist Guanosintriphosphat; HONO ist salpetrige Säure; Meth.-Blau
ist Methylenblau; R-ONO steht für
organische Nitritester; und R-SS-R steht für ein Disulfid. Bei dem L-Arginin-unabhängigen Weg
ist die Glyceryltrinitrat (GTN)-Reaktion durch R-ONO2 dargestellt,
und sie benötigt
wahrscheinlich einen bestimmten Pool an Thiolen, wie ein sulfhydrylhaltiges
Enzym, damit NO erzeugt wird, und es wurde vorher angenommen, dass
die intrazelluläre
Thioldefizienz zu einer Toleranz gegenüber den pharmakologischen Wirkungen
von Nitroglycerin führt.
Dies ist jedoch nicht für
die Toleranz verantwortlich, da exogene dosisabhängige Thiole nicht zu einer
Umkehr der Nitroglycerin-Toleranz führen (Fung H. L., 1988, Journal
of Pharmacology and experimental Therapeutics. 245: 2, 524–30.), sondern
gegenüber
einer Erleichterung der spontanen Freisetzung von Stickoxid eine
vorteilhafte Wirkung als unabhängige
Donatoren von NO ausüben
können.
(Munzel, T., M. D. et al., 1994, What Causes Nitroglycerin Tolerance?
Clinical Cardiology. 20 Nr. 9: 40–47.
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Es
wird jedoch hier erstmalig die Hypothese aufgestellt, dass die Toleranz
für Nitroglycerin
einen sekundären
Weg beinhaltet oder dass tatsächlich
dieser "sekundäre Weg" der primäre Weg sein
kann. Dieser sekundäre
Weg ist der L-Arginin-abhängige
Weg oder der Endothel-abhängige
Weg, der in 1 gezeigt ist. Der 1 zufolge hat die Erzeugerzelle bekanntlich
mehrere rezeptorvermittelte Agonisten, wie den Endothel-B-Rezeptor (ETB); Acetylcholin (Ach); Substanz P (SP),
Histamin (H); Arginin-Vasopressin (AVP); Bradykinin (BK); Adenosintriphosphat
(ATP); Prostaglandin F2a (F2a);
Oxytocin (OT); und den Calciumionophor (A23187), die die NOS-Produktion
stimulieren. Es wurde aber bisher nicht spekuliert, dass Nitroglycerin
in doppelter Weise als Agonist für
NOS und Prodrug für
den Sulfhydryl-vermittelten L-Arginin-unabhängigen Weg dienen kann.
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Es
wurde zuvor angenommen, dass Nitroglycerin keine Wirkung auf die
Biotransformation von L-Arginin in "natives" Stickoxid hatte, doch jetzt geht man
davon aus, dass Nitroglycerin oder ein Nitroglycerin-Komplex oder
eine -Koordinationsverbindung (GTN-Komplex in 1)
mit L-Arginin eine stimulierende Wirkung auf cNOS hat. Der Mechanismus
ist nicht gut verstanden, aber es scheint, dass die neue Kombination
von Nitroglycerin und L-Arginin vor der Verabreichung eine bisher
unerwartete synergistische Wirkung auf die cNOS-Stimulation hat,
die zum Teil auf einer neuen Komplexformulierung beruhen kann, die
als Abgabesystem für
nicht verarbeitetes Nitroglycerin dient. Die Stimulation von cNOS
kann dagegen ein Ergebnis von cNOS mit einer einzelnen Rezeptorstelle
für den
Komplex oder Nitroglycrin sein, das sich mit L-Arginin im Zustand des
Disassoziationsgleichgewichts befindet. Das Verabreichen der beiden
in Kombination stellt auch ein angemessenes Substrat für cNOS-Verarbeitung
von L-Arginin bereit, da das L-Arginin im Überschuss zugegeben wird.
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Zwischen
L-Arginin und Nitroglycerin scheint es in gewissem Maße zu Komplex-
oder Koordinationsverbindungen zu kommen, wenn die beiden gemischt
werden. Dies ist in der Tabelle I gezeigt, wobei die Koordinationsverbindung
mit einem Bruker 300 MHz NMR untersucht wurde. Die untersuchten
Proben bestanden aus den folgenden: Probe A, ein konzentrierter
Standard (100 mg L-Arg in 0,5 ml D2O); Probe
B, ein konzentriertes Gemisch (100 mg L-Arg plus eine Tablette Nitrostat
in 0,5 ml D2O; Probe C, ein verdünnter Standard (1 Tropfen
Probe A in 1,0 ml D2O); und Probe D, ein
verdünntes
Gemisch (13 mg L-Arg plus 3 Tabletten Nitrostat in 1 ml D2O). Diese Proben wurden verglichen und im
Computer vereinigt und so bestimmt, ob sich ein Komplex gebildet
hatte. Die Zugabe von Nitroglycerin zu L-Arginin führte zu
einer Änderung
der chemischen Verschiebungen für
das L-Arginin-Multiplett bei δ 1,9
und das Triplett bei δ 3,2,
den am häufigsten
untersuchten Signalen. Diese Änderung
ist in der Tabelle I gezeigt.
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Tabelle
O
Analyse des δ 3,2-Signals
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Analyse
des δ 1,9-Signals
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Die Änderung
der chemischen Protonenverschiebungen bei L-Arginin in der Anwesenheit
von Nitroglycerin ist ein starker Indikator dafür, dass sich ein Komplex der
Substanzen in Lösung
bildet, so dass ein Zwischenprodukt erhalten wird, das sich erheblich
von den beiden unabhängigen
Substanzen unterscheidet. Dies wird weiter durch die Tatsache gestützt, dass
die Verschiebung nicht konzentrationsabhängig war. Somit kann deutlich
geschlossen werden, dass L-Arginin und Nitroglycerin nicht unabhängig in
Lösung
wirken, sondern eher auf gewisse Weise an der Bildung eines Komplexes
beteiligt sind, die die chemische Umgebung der L-Arginin-Protonen ändert und
die mit der Hochauflösungs-NMR-Spektroskopie
erfasst werden können.
Dies kann das einzigartige vorteilhafte NO-Abgabesystem erklären, das
die vorher bei der Verabreichung von Nitroglycerin allein beobachtete
Resistent-Toleranzschwelle überwindet.
Die vorteilhafte Wirkung kann jedoch lediglich aus der gleichzeitigen
Verareichung von L-Arginin und eines cNOS-Stimulators resultieren.
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Die
Kombination von L-Arginin und Nitroglycerin kann ebenfalls zu einer
kombinierten und venendilatatorischen Wirkung führen. Allein verwendet ist
Nitroglycerin prinzipiell ein Venendilatator und verursacht aufgrund
seiner Ansammlung in den Venen einen raschen Anstieg des Herzschlags,
wohingegen L-Arginin dagegen bei alleiniger Verwendung prinzipiell
ein Arteriendilatator ist. Daher bildet die Kombination der beiden
Ergebnisse bei ausgeglichener arterien- und venendilatatorischer
Wirkung ein Gegengewicht zu den Tendenzen der einen oder anderen
Substanz, so dass eine Tachykardie erzeugt wird, die der Ischämie bei
einem entstehenden Myokardinfarkt entgegenwirkt. Dies wird durch
vorläufige
Daten in Untersuchungen an Hunden erwogen, und ist am bemerkenswertesten
in den in Tabelle II gezeigten Daten. Die Daten in der Tabelle II
wurden durch Verabreichen von 5 cm3/min
L-Arginin erzeugt, wobei das L-Arginin bei 10% w/v (g/ml) und das
Nitroglycerin bei 3,38 μg/kg/min
durch intravenöse
(IV) Verabreichung über
einen 5-Minutenzeitraum verabreicht wurde. Der Hund war ein Beagle
mit 13,6 kg Gewicht. Bei der Verabreichung in Kombination blieben
die relativen Konzentrationen und Dosen gleich. BP ist der Blutdruck
(systolisch/diastolisch in mm Hg); MAP ist der mittlere Arteriendruck
(mm Hg); CO ist der Herz-Ausstoß (Liter/min.);
TPVR ist die periphere Gefäß-Gesamtresistenz (Dyn*sec/cm3); ΔTPVR
ist die Änderung
der peripheren Gefäß-Gesamtresistenz
(%); und HR ist die Herzrate (bpm).
-
TABELLE
II – Hundeuntersuchung
-
Wie
aus der Wirkung auf CO oder auf den Herzausstoß ersichtlich beruht ein Anstieg
des Herzausstoß nach
der Verabreichung von L-Arginin allein auf der Wirkung von L-Arginin
prinzipiell als Arteriendilatator; und die Abnahme des Herzausstoßes, der
mit Nitroglycerin allein beobachtet wird, beruht prinzipiell auf
einer venendilatatorischen Wirkung; wohingegen die Kombination eine
im Wesentlichen ausgeglichene arterien- und venendilatatorische
Wirkung hervorbringt (eine Änderung
des Herzausstoßes
von nur 0,04 (1,60 – 1,56)).
Folglich fehlt eine Tendenz zur Tachykardie (d. h. es gibt kein
Anzeichen für
eine Barorezeptor-Reflex-Aktivierung).
-
Ein
weiterer vorteilhafter Mechanismus der Kombination betrifft die
Tatsache, dass allein verwendetes Nitroglycerin nur einen minimalen
Vorteil bei der Eindämmung
der Reperfusionsverletzung bei Patienten bietet, die kürzlich Herzattacken
und einen plötzliche
Wiederaufbau des Blutstromes hatten. Das Gleiche wird bei Patienten
beobachtet, die einen Wiederaufbau des Blutstroms nach Korona-Bypass-Operationen
nach dem Entfernen der Bypass-Pumpe durchlaufen. Diese Form der
Reperfusionsverletzung wird wahrscheinlich durch eine Radikal-Erzeugung
bei der Reperfusion vermittelt, und vorläufige Daten insbesondere bei
Katzen zeigen, dass allein verabreichtes L-Arginin die Produktion
von Radikalen einschränkt.
(Weyrich, A. S., PhD., et al., 1992, The Role of L-Arginine in Ameliorating
Reperfusion Injury After Myocardial Ischemia in the Cat. Circulation.
86: 289–288).
Daher schränkt
eine Kombination im Vergleich zu allein verwendetem Nitroglycerin
die Reperfusionsverletzung wahrscheinlich ein.
-
Ein
weiterer Vorteil der Verwendung der Kombination gegenüber den
jeweils allein verwendeten Substanzen betrifft die Tatsache, dass
die Freiwilligen-Untersuchung bisher mit nur L-Arginin ergaben,
dass es eine schwacher Gefäßdilatator
in Bezug auf die Dosierungsanforderungen ist (600 ml/Std. wie beschrieben von
Nakaki T. et al., 1990, L-Arginine
Induced Hyportension. The Lancet, S. 696). Patienten die instabile
Koronasyndrome und Myokardinfarkt mit oder ohne Komplikation des
kongestiven Herzversagens haben, sind gegenüber einer Volumenüberlastung
bei der Verabreichung von IV-Flüssigkeiten
anfällig.
Daher kann man durch Kombinieren von Nitroglycerin und L-Arginin
die Gesamt-L-Arginin-Dosierungsanforderung und dadurch die Gefahr
zur Entwicklung von kongestivem Herzversagen erheblich einschränken. Dies
kann ebenfalls bei Patienten von Bedeutung sein, die eine gestörte Nierenfunktion
aufweisen und die gegenüber
Azidose und Nierenversagen mit großen L-Arginin-Volumina anfällig sind.
-
Die
einzusetzende prinzipielle Kombination ist ein Gemisch, das die
therapeutischen Konzentrationen von L-Arginin und Nitroglycerin
in Wasser beinhaltet. Jedes beliebige L-Arginin mit pharmazeutischem
Grad ist ausreichend, und es sollte verdünnt werden, und zwar vorzugsweise
auf 2,5 bis 60% w/v (g/ml), stärker
bevorzugt 5 bis 45% (w/v) (g/ml), noch stärker bevorzugt zwischen 7,5
bis 40% w/v (g/ml), sogar noch stärker bevorzugt 10 bis 15% w/v
(g/ml), und am stärksten
bevorzugt 10% w/v (g/ml) L-Arginin. Die üblichen erwarteten Dosen sind
30 g L-Arginin in sterilem Wasser (Gesamtvolumen 300 ml). Man erwartet,
dass das L-Arginin schließlich
in einem Verhältnis
von Hydrochloridsalz : L-Arginin als Base von etwa 10 : 1 bis etwa
25 : 1 vorliegt, und noch stärker
bevorzugt 15 : 1 bis etwa 20 : 1 Hydrochloridsalz zu Base, und am
stärksten
bevorzugt 15 : 1 Hydrochloridaslz zu Base. In diesem Beispiel sind
28 bis 29 g das Hydrochloridsalz und 1 bis 2 g L-Arginin sind die
Base. Man erwartet, dass das mit L- Arginin zu kombinierende Nitroglycerin
eine von der Masse des Individuums in kg und von der Dosierungsdauer
abhängige
Konzentration im Bereich von vorzugsweise 0,1 μg/kg/min bis 5 μg/kg/min,
stärker
bevorzugt im Bereich von 0,2 μg/kg/min
bis 4 μg/kg/min,
noch stärker
bevorzugt im Bereich von 0,5 μg/kg/min
bis 3 μg/kg/min,
noch stärker
bevorzugt im Bereich von 0,75 μg/kg/min bis
2 μg/kg/min
und am stärksten
bevorzugt 1 μg/kg/min
hat. Daher wird das Nitroglycerin je nach dem IV-Volumen, der Verabreichungsdauer
und dem Gewicht des Individuums in einer so großen Menge zugegeben, dass der
gewünschte
Bereich erhalten wird (d. h. 1 μg/kg/min).
Wird ein transdermales System verwendet, sollte die Abgabe von Nitroglycerin
vorzugsweise zwischen 0,2 mg/Std. und 1 mg/Std., stärker bevorzugt
zwischen 0,3 mg/Std. und 0,8 mg/Std. und sogar noch stärker bevorzugt
zwischen 0,4 mg/Std. und 0,6 mg/Std. betragen. Man erwartet, dass
die Verpackung gefriergetrocknetes L-Arginin in einer Glasflasche
enthält,
wozu das Nitroglycerin und das sterile Wasser derart zugegeben werden
sollten, dass 30 g L-Arginin und 1 bis 960 mg Nitroglycerin insgesamt
mit sterilem Wasser zu einem Gesamtvolumen von 300 cm3 verdünnt werden.
Alternativ können
Nitroglycerin, L-Arginin und Wasser in sterilen Glasflaschen zugegeben
und auf einen physiologischen pH-Wert eingestellt werden. Der pH-Wert
beim Wiederauflösen
in Wasser sollte vorzugsweise im Bereich von etwa 5 bis 8, stärker bevorzugt
im Bereich von 6 bis 7,5, noch stärker bevorzugt im Bereich von
7 bis 7,5 liegen, und noch stärker
bevorzugt etwa 7,4 betragen, d. h. es handelt sich um einen physiologischen
pH-Wert, damit das vorhandene Problem vermieden wird, das in solchen
Lösungen
zugegen ist, welche eine pH-Wert-Einschränkung auf
5,6 erfordern, so dass ein bakterielles Überwachsen in Perioden längeren Stehenlassens
beim Versand in Lösung
vermieden wird.
-
Die
Nitroglycerin-Dosis kann je nach den künftigen Untersuchungen an der
Wirkung des Kombinationsverhältnisses
auf die Herzrate variieren. Die Diskussion konzentriert sich zwar
auf die intravenöse
Verabreichung, jedoch sind zudem auch buccale, intrakoronare, intramuskuläre, topische,
intranasale, rektale, sublinguale, orale, subkutane oder Pflaster-Verabreichungsformen
allein oder in Kombination zulässig.
Die Kombination von L-Arginin und Nitroglycerin in einem Pflaster
kann aufgrund ihrer Kompatibilität
die üblichste
Verwendung sein, wie es derzeit der Fall ist für die Verwendung von nur Nitroglycerin
in Pflasterform. Die Anwendbarkeit der Pflastertechnologie wird
durch den Löslichkeitstest
von L-Arginin in TridilTM unterstützt. Der
Löslichkeitstest
zeigte Folgendes: ohne die Zugabe von Wasser lösen sich etwa 170 mg L-Arginin
in 1,0 ml TridilTM (5 mg Nitroglycerin/ml);
ein klares farbloses Gemisch wurde erhalten, wenn 2500 mg L-Argininhydrochlorid,
1,0 ml TridilTM und 2,8 ml deionisiertes
Wasser bei 30°C
unter vorsichtigem Rühren
vereinigt wurden und dann auf Umgebungstemperatur (etwa 24°C) gekühlt wurden;
und es wurde ein sehr dicker aber dennoch gießfähiger Schlamm erhalten, wenn
2500 mg L-Arginin, 1 ml TridilTM und nur
0,5 ml deionisiertes Wasser ver einigt wurden. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass L-Arginin und TridilTM ein starkes
Ausmaß an
Löslichkeitskompatibilität aufweisen,
und sie daher leicht in die gängige
Pflaster-Verabreichungstechnologie
eingebracht werden können.
-
Folgendes
veranschaulicht den vorstehend beschriebenen Wirkmechanismus kardiocerebro-renovaskulärer Erkrankungen:
-
Beispiel 1
-
Es
wurde vor kurzem entdeckt, dass Hunde, die bis zum Grund einer Nitroglycerinwirkung
behandelt wurden, durch gemeinsame Verabreichung von Nitroglycerin
und L-Arginin weiter ansprechbar gemacht werden konnten, und zwar
auf ähnliche
Weise, wie man es gewöhnlich
klinisch bei Zugabe von Natriumprussid (SNP) zu Nitroglycerin beobachtet;
im Vergleich zu SNP hatte jedoch das mit Nitroglycerin kombinierte
L-Arginin viel günstigere
hämodynamische
Wirkungen. Verglichen mit SNP war die Gefäßwiderstand um 50% reduziert,
der Herzausstoß verdoppelt
und die Kontraktilität
erhöht.
Dies führte
zu der Hypothese, dass die Kombination von L-Arginin und Nitroglycerin
im Gegensatz zu SNP, das bekanntlich auf direkte Weise Stickoxid
produziert, EDRF erzeugte.
-
Da
es bekanntlich immer noch Diskussionen darüber gibt, ob EDRF identisch
zu Stickoxid ist, wurde die Hypothese aufgestellt, dass EDRF, das
nicht identisch zu NO ist, für
den Unterschied bei der hämodynamischen
Wirkung verantwortlich ist. Zur Erklärung des zusätzlichen
EDRF wurde die Hypothese aufgestellt, dass Nitroglycerin nicht nur
ein Prodrug für
Stickoxid ist, sondern auch ein Agonist für die cNOS-Aktivierung ist,
und dass die Einschränkungen
der L-Arginin-Rate im Hundemodell erklärt werden können durch ein gestörtes Verhältnis zwischen
Angebot und Nachfrage bei der L-Arginin-Aufnahme, insbesondere bei
einem Krankheitszustand, wie Hypertonie, Hyperlipidämie, Arteriosklerose,
bei der die Endothelzelle beteiligt ist, wobei es sich wahrscheinlich
um einen aktiven Transportprozess mit potentiellen Einschränkungen
der Rate handelt, die möglicherweise
durch passive Diffusion von in Überschuss
zugeführtem
L-Arginin aufgehoben werden können.
Folglich besteht eine vernünftige
Erklärung
zur Kombination von L-Arginin mit Nitroglycerin zur Behandlung von
Nitrat-Resistenz und Toleranz. Diese Hypothese wurde getestet, indem
die Einwirkungen von Nitroglycerin in Kombination mit L-Arginin
in wässriger
Lösung
auf Ratten-Aorta untersucht wurde, und die Ergebnisse wurden mit
den Ergebnissen verglichen, die mit SNP erhalten wurden, das in
wässriger
Lösung
mit L-Arginin kombiniert war. Die Wirkung der Kombination von L-Arginin
und Nitroglycerin erscheint in 2. Die klinischen
Präparate
waren wie folgt:
-
TIERPRÄPARATION
-
Acht
Sprague-Dawley-Ratten wurden in dieser Nitroglycerin-Untersuchung
verwendet, und zwei wurden in der SNP-Untersuchung verwendet. Die
Aorten wurden nach der Entnahme aus den Ratten jeweils gereinigt
und in 5 Segmente geschnitten. Die Segmente wurden statistisch verteilt,
damit die Variation der Grundlinienwerfe minimiert war. Danach wurden
die Segmente in Earl's-Salzlösung bei
37°C inkubiert.
-
BEHANDLUNGSPROTOKOLL
-
Nitroglycerin-Gruppe – Eines
der 5 entfernten Segmente diente als Kontrolle, mit der die Integrität des Endothels
bestimmt wurde (Basisaktivität).
Die anderen vier erhielten jeweils 50 μmol L-Arginin. Nach 30 min wurde
1 ml IBMAX (50 μmol)
zu den 5 Segmenten gefügt,
um jeglichen weiteren cGMP-Abbau durch Phosphodiesterase zu verhindern
(IBMAX ist Isobutylmethylxanthin). Die 5 Segmente wurden folgendermaßen behandelt:
A – Kontroll-Basisaktivität; B ist
die L-Arginingruppe – 50 μmol L-Arginin
wurden zur Basisgruppe gegeben; C ist die Nitroglyceringruppe – 5 μmol Nitroglycerin
in 50 μmol
L-Arginin; D ist die Gruppe Nitroglycerin + NG-Nitro-L-argininmethylester
(L-NAME, ein bekannter
Inhibitor mit NOS-Funktion) – 5 μmol Nitroglycerin
+ 0,5 μmol
L-NAME und 50 μmol L-Arginin;
und E ist die L-NAME-Gruppe – 0,5 μmol L-NAME
und 50 μmol
L-Arginin. Nach 50 min wurden die Segmente jeweils entnommen und
in 500 μl
0,1 NHCl untergebracht. Sie wurden für eine Std. stehen gelassen,
wobei sie entnommen und gewogen wurden.
-
TEST AUF CYCLISCHES AMP
-
Zur
Bestimmung von cGMP wurden 400 μl
HCl-Lösung,
die nach dem Entnehmen und Wiegen der Streifen verblieb, in Gamma-Flow-Röhrchen überführt, und
cyclisches GMP wurde durch Radioimmuntest bestimmt.
-
DATENINTERPRETATION
-
- A. Kontrolle – Basal. Dies veranschaulicht
die cGMP-Aktivität
an der Grundlinie, welche erzeugt wurde durch Anhalten der NO-Quellen
zur Aktivierung von löslicher
Guanylatcyclase, d. h. die Grundlinie.
- B. L-Arginin-Gruppe. Diese veranschaulicht die cGMP-Aktivität, die durch
L-Arginin und EDRF (endogene oder "native" NO-Produktion) erzeugt wird.
- C. Nitroglycerin-Gruppe. (L-Arginin plus Nitroglycerin). Die
cGMP-Aktivität
veranschaulicht die Summe von B (L-Arginin) plus Nitroglycerin-Induktion
von cNOS, und anschließendes
EDRF, das zusätzlich
zu Stickoxid durch den L-Arginin-unabhängigen Weg
aus Nitroglycerin erzeugt wurde (Prodrug-Effekte).
- D. L-NAME-Gruppe. L-Arginin (L-Arginin plus Nitroglycerin plus
L-NAME). Veranschaulicht die cGMP-Aktivität aus der enzymatischen Nitroglycerin-Umwandlung
allein, da das im Überschuss
verwendete L-NAME das von EDRF aus allen Quellen hergeleitete NOS
hemmt.
- E. L-Arginin + L-NAME – veranschaulicht
die cGMP-Aktivität
aufgrund von Nicht-Stickoxid-Quellen,
die die lösliche
Guanylatcyclase-Aktivierung aktiviert, und die von sämtlichen
Messungen subtrahiert wurde, damit die Wirkungen aus der Nicht-NO-Aktivierung von cGMP
eliminiert wurden. (atrialer natriuretischer Faktor, usw.).
-
Demzufolge
gilt: Gesamt-NO aus Nitroglycerin ist C – B; NO aus dem enzymatischen
Abbau von Nitroglycerin zu NO ist gleich D – E; EDRF (NOS)-Stimulation
aus Nitroglycerin = (C – B) – (D – E)
-
SNP-Gruppe
-
Eine
zweite Gruppe von zwei Ratten wurde wie oben untersucht, nur dass
in dieser Gruppe Nitroglycerin im Behandlungsprotokoll durch SNP
ersetzt wurde. Diese Ergebnisse sind in der 3 gezeigt,
A', B' und E' entsprechen genau
A, B und E von 2. C' ist gleich 50 μmol L-Arginin plus 1 μmol SNP und
veranschaulicht die cGMP-Aktivität aus der
L-Arginin-Stimulation der EDRF-Produktion plus jegliche cNOS-Aktivierung durch
SNP plus NO aus SNP durch nicht-enzymatische Umwandlung. SNP benötigt anscheinend
keine Sulfhydrylgruppe, aber es bildet eher NO und Cyanid nicht-enzymatisch als Nebenprodukt.
D' ist SNP + L-NAME – veranschaulicht
die cGMP-Aktivität, die durch
nicht-enzymatische Umwandlung von SNP zu NO allein erzeugt wird,
d. h. exogenes oder "nicht-natives" NO. Gesamt-NO aus
SNP = C' – B'; Gesamt-NO aus SNP aus
der nicht-enzymatischen Umwandlung = D' – E'; EDRF aus SNP durch
NOS-Aktivierung
= (C' – B') – (D' – E').
-
ERGEBNISSE
-
Die 2 und 3 fassen
diese Ergebnisse jeweils mit einem Säulendiagramm zusammen, das
die jeweils erfassten Picomole cGMP/100 mg Feuchtgewebe veranschaulicht.
Wurden Nitroglycerin und L-NAME bei Abwesenheit von L-Arginin vereinigt,
was in 2 allerdings nicht gezeigt ist, wurden ähnliche
Ergebnisse in Bezug auf die cGMP-Produktion erhalten. In den 2 und 3 ist
die als NOS bezeichnete Säule
die Menge an erzeugten "nativem" NO gleich Gesamt-NO
minus NO, produziert über
den L-Arginin-unabhängigen Weg.
-
Die
Nitroglycerin-Resistenz-Toleranz frustriert Kardiologen und Pharmakologen
seit 1888. (Stewart D. D., 1888, Remarkable Tolerance to Nitroglycerin.
Philadelphia Polyclinic. 172–5).
Diese Ergebnisse unterstützen
die in der 1 gezeigte Hypothese und
klären
den Mechanismus der Nitroglycerin-Toleranz. Man nimmt an, dass eine
zusätzliche
Nitroglycerin-Aktivierungsstelle cNOS in der Endothelzelle ist.
Unter Bedingungen, die zu Toleranz führen, bewirkt der Agonisteneffekt
von Nitroglycerin bei cNOS-Induktion eine Abreicherung von L-Arginin
in der Endothelzelle sekundär
zu den Einschränkungen
der Raten bei den Kinetiken der aktiven L-Arginin-Transportpumpen
in 1. Dies erzeugt eine gestörte Situation
von Angebot und Nachfrage beim Membran- Aufnahme-Schritt und erklärt, warum
Arginin im Hunde-Modell geschwindigkeitsbeschränkend ist. Dies kann auch erklären, warum
während
der Verabreichung von Nitroglycerin ein nitratfreies Intervall vonnöten ist.
Man nimmt an, dass dies nötig
ist, so dass die Endothelzellen das defiziente L-Arginin durch aktiven Transport
wieder auffüllen
können.
Es wird vermutet, dass durch Zugabe von L-Arginin zu Nitroglycerin
EDRF erzeugt werden kann, und bei dem Verfahren kann gegenüber der
Verwendung von Nitroglycerin allein oder in Kombination mit SNP
oder anderen Donatoren von exogenem NO eine signifikante Reduktion
der klinischen und Mortalitäts-Endpunkte
erhalten werden.
-
Die
Tatsache, dass Venen im Vergleich zu Arterien gegenüber exogenem
NO (und höchstwahrscheinlich
auch "nativem" NO) empfindlicher
sind, erklärt
warum Nitroglycerin bei niedrigen Dosen prinzipiell ein Venendilatator
verglichen mit SNP ist, welches ein ausgeglichener Arterien-Venendilatator
ist. Es erklärt
warum Nitroglycerin bei 37 μg/Std.
arteriell wird, weil bei dieser Menge das gesamte EDRF-Potential
realisiert wird und die Prodrug-Umwandlung von NO die letzte Quelle
für das
durch Nitroglycerin erzeugte Stickoxid übernimmt. Diese letzte Quelle
für das
aus der Prodrug-Umwandlung erzeugte NO ist äquivalent zu NO aus SNP und
erzeugt einen ähnlichen
arteriellen Effekt.
-
Möglicherweise
ist EDRF nicht identisch zu NO und ist möglicherweise die Vorstufe (L-OH-NO
hat eine Halbwertszeit von 3 bis 50 sek.) für NO. Dies würde erklären, warum
die Versuche, bei denen Nitroglycerin gegen SNP in klinischen Situationen
ersetzt wurde, wie bei instabiler Angina und akutem Myokardinfarkt,
fehlschlugen (Flaherty, J. T., M. D., 1983, Comparison of Intravenous
Nitroglycerin and Sodium Nitroprusside in Acute Myocardial Infarction.
American Journal of Medicine. 53–60), weil EDRF bessere anti-ischämische Wirkungen
hat, und weil EDRF nicht mit SNP erzeugt wird, führt SNP nicht zu den Vorteilen
bei der Mortalität,
die potentiell mit Nitroglycerin realisierbar wären. Ein weiterer vorteilhafter
Effekt von EDRF, der durch die cNOS-Stimulation mit Nitroglycerin
hervor gerufen wird, kann darauf beruhen, dass EDRF verglichen mit
exogenem NO als Radikalfänger
wirkt (Zembowicz A., et al., 1991, Nitric Oxide and Another Potent
Vasodilator are Formed from NG-Hydroxy-L-arginine
by Culture Endothelial Cells. Pharmacology. Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88: 11172–76).
Bei einer Reperfusionsverletzung wird ein Radikalfänger (möglicherweise
EDRF) zur Absorption der Radikale benötigt, was anscheinend mit L-Arginin
und Nitroglycerin, aber nicht mit SNP, einer nicht-nativen NO-Quelle,
geschieht. Dies lässt
sich dadurch erklären,
dass man das Zwischenprodukt EDRF nicht bei SNP erwartet. Die Toleranz
wird aufgebaut, und die vorteilhafte Wirkung von Nitroglycerin geht
verloren, weil kein EDRF mehr produziert wird, oder mindestens bis
der geschwindigkeitseinschränkende
Schritt durch Zugabe von L-Arginin-Substrat überwunden wird. Dies bietet
einen zusätzlichen
vorteilhaften Mechanismus aus der Kombination oder dem Komplex,
weil es auf der Tatsache beruht, dass allein verwendetes Nitroglycerin
bei der Eindämmung
der Reperfusions verletzung bei Patienten, die vor Kurzem Herzattacken
und einen plötzlichen
Wiederaufbau des Blutstroms hatten, bald seine vorteilhafte Wirkung.
Gleiches gilt für
Patienten, die nach Korona-Bypassoperationen einen neuerlichen Aufbau
des Blutstroms hatten, und die von der Bypasspumpe entfernt wurden.
Diese Form der Reperfusionsverletzung wird wahrscheinlich durch
radikalische Erzeugung von Reperfusion vermittelt, und vorläufige Daten
insbesondere an Katzen belegen, dass allein verabreichtes L-Arginin
ebenfalls die Produktion von Radikalen einschränkt. Daher lindert die Kombination
wahrscheinlich die Reperfusionsverletzung im Vergleich zu allein
verwendetem Nitroglycerin.
-
Diese
Ergebnisse zeigen die Herstellung eines neuen Medikamentes durch
Kombination von Nitroglycerin und L-Arginin im Überschuss, wobei man einen
Vorteil aus dem passiven Diffusions-Aufhebemechanismus der Membrantransportpumpe
der Endothelzellen als Behandlung für die Nitroglycerin-Resistenz-Toleranz erzielt.
Eine solche Formulierung wird beispielsweise angewendet Hypertonie,
hypertonischer Herzerkrankung, Koronaerkrankung (Angina, Myokardinfarkt,
plötzlichem
Tod), kardiovaskulären
Erkrankungen (kongestives Herzversagen, Schlaganfall, peripherer
Gefäßerkrankung),
cerebro-vaskulärer
Ischämie
(TIA) und renovaskuläre
Ischämie.
-
Eine
weitere potentielle Verwendung dieses Komplexes ist die unabhängige Produktion
von EDRF wie es hier bei den Rattenaorta- und Hunde-Ergebnissen
beobachtet wird, die als Behandlung der Nitroglycerin-Toleranz ohne
zusätzliche
Toxizität
oder Unbequemlichkeit bei der Verabreichung von dem derzeit allein verwendeten
Nitroglycerin, sehr wertvoll ist. Das Verabreichungsverfahren bleibt
unverändert.
-
Allerdings
scheint das L-Arginin-Nitroglycerin-Gemisch cNOS selektiv zu stimulieren
und induziert iNOS nicht. Dies wird durch folgendes unterstützt:
- 1. Die iNOS-Induktion führt gewöhnlich zu irreversiblem Gefäßkollaps
und Tod. Das klassische Beispiel ist endotoxischer Schock. Dies
wurden in den vorliegenden Untersuchungen nicht beobachtet.
- 2. Die iNOS-Induktion geht mit einem positiven Rückkopplungs-Mechanismus
zur Steigerung des L-Arginin-Transportes in die iNOS-Endothelzelle
einher (Lind, D. S., M. D., 1993, Endotoxin Stimulates Arginine Transport
in Pulmonan Artery Endothelial Cells. Surgery; 114; 2; S. 199–205). Das
Supplementieren der L-Arginin-Verabreichung beschleunigt daher nur
die Tendenz des Gefäßkollapses.
- 3. Bei Zuständen,
in denen die iNOS-Induktion an der Grundlinie nicht zugegen ist,
führt die
Verabreichung von Nitroglycerin, L-Arginin, allein oder kombiniert,
nicht zu einem irreversiblen Gefäßkollaps.
Sowohl Nitroglycerin allein als auch die Kombination erzeugt eine
dosisabhängige
Hypotonie, die beim Unterbrechen der Einwirkung der jeweiligen Medikamente
reversibel ist.
-
Dem
vorstehenden Absatz 2 zufolge ist in Zuständen der vorstehend beschriebenen
iNOS-Induktion. wahrscheinlich die Entwicklung der Nitroglycerin-Toleranz eine
entgegengesetzte Wirkung von Nitroglycerin auf die Membranpumpe,
d. h. ein negativer Rückkopplungsmechanismus
auf den aktiven L-Arginin-Membrantransport. Dies kann ein Faktor
sein, der zur Entwicklung von Toleranz führt.
-
Dem
vorstehenden Absatz 3 zufolge kann die iNOS-Induktion ein gemeinsames
Merkmal von sämtlichen
vaskulären
Schocks, einschließlich
hämorrhagischem
und kardiogenem Schock, sein. Fortgeschrittene Stufen von kongestivem
Herzversagen mit Low-Output-Syndrom (kardiogener Borderline-Schock)
kann entsprechend mit einer Cytokin-Produktion (Tumornekrosefaktor)
und einer Induktion von iNOS einhergehen. Beim künftigen Einsatz der Verabreichung
von L-Arginin in Kombination mit Nitroglycerin in diesen Zuständen sollte
man genauso vorsichtig vorgehen wie derzeit bei der Verabreichung
von Nitroglycerin allein, wenn die Patienten an der Grundlinie hypotonisch
sind.
-
Eine
achtstündige
Infusion bei einem normalen Freiwilligen wurde durchgeführt mit
einem weiten Bereich von Nitroglycerin-Konzentrationen von 12,5
mg/250 ml Gesamtvolumen bis 100 mg/250 ml Gesamtvolumen 10% L-Arginin,
und es wurde bedeutenderweise das Fehlen von Tachykardie gefunden,
die zuvor bei nur L-Arginin oder Nitroglycerin beschrieben wurde.
Bei der 2½fachen
derzeit zugelassenen Dosierungen der L-Arginin-Einwirkung (75 g
insgesamt) gab es zudem keinen Beweis für die metabolische Azidose
von HCl, das in der derzeitig zugelassenen L-Arginin-Formulierung vorhanden
ist. Diese Untersuchung ist nachstehend zusammengefasst.
-
Beispiel 2
-
Die
folgende Untersuchung ist eine Dosisbereichsstudie an gesunden freiwilligen
Personen für
intravenöses
Nitroglycerin mit L-Arginin. Die Aufgabe dieser Studie ist die Untersuchung
der kombinierten Verabreichung von intravenösem Nitroglycerin mit 10% L-Arginin
(wässrig)
für Folgendes:
- 1. Reflex-Tachykardie (Barorezeptor-Reflexaktivierung.
- 2. Hypotonie-Aktivität
(therapeutische Wirkung).
- 3. metabolische Störungen-Metabolische
Azidose.
- 4. elektrokardiographische Anomalien bei verlängerter
Infusion.
-
Der
in dieser Dosisbereichsstudie untersuchte Patient war ein 47 Jahre
alter Mann mit normalem Blutdruck ohne vorherige Krankheitsgeschichte
oder ohne Krankenhausaufenthalt und ohne chronische Medikamenteneinnahme.
-
Die
in dieser Studie verwendeten Materialien bestanden aus den folgenden:
- 1. Tridil-Marke von intravenösem Nitroglycerin
(5 mg pro cm3)
- 2. 10% L-Arginin i wasser (R-GeneTM-KABI).
- 3. Normale Salzlösung.
- 4. 5 × 150
cm3 vakuumversiegelte sterile Flaschen.
- 5. Zwei Ivac-Pumpen mit einem 3-Wegehahn für alternative Infusionen von
Medikament und Salzlösung.
- 6. Ein Propac-Herzmonitor.
- 7. Ein Spacelabs 2000 24 Std-Blutdruck-Monitor.
- 8. Ein Cardionostics Dural Lite Model #2011 Holter-Rekorder.
-
Die
Patientenpräparation
bestand aus der Vorbehandlung mit 40 mg Pepcid (Famotidin-Merck)
und 50 mg Benadryl in der Nacht davor. 50 mg Benadryl wurden am
Morgen der Untersuchung wiederholt gegeben. Dies erfolgte zur Blockierung
von H1- und H2-Rezeptoren
aus einer möglichen
Aktivierung durch L-Arginin.
-
Am
Morgen der Untersuchung wurde ein Grundlinien-EKG zusammen mit Serum-Chemien und vollständiger Blutzahl
(CBC) erstellt. Danach wurde der 24 Std. Holter-Monitor, der ambulatorische Blutdruckmonitor,
und Propac befestigt. Der Blutdruckmonitor wurde gegen den Propac
kalibriert, und es wurde eine Diskrepanz von etwa 20 mm Hg systolischer
und 10 mm Hg diastolischer Blutdruck im linken gegenüber dem rechten
Arm beobachtet. Anschließend
wurde eine IV im linken Fuß in
der linken Saphena-Vene mit einem 18 Gauge Angiocath-Verweilkatheter
etabliert. Eine anfängliche
Erhaltungsinfusion mit Salzlösung
wurde bei KVO-(Vene wird offen gelassen)-Rate begonnen. Danach wurden
sechs schnelle Dosisreaktionstitrationen über die nachfolgenden 8 Std.
durchgeführt,
und diese sind in der 4 gezeigt mit ¼ (Flasche
#1), ½ (Flasche
#2) und Nitroglycerin voller Stärke
in 10% L-Arginin (Flasche #3). Danach folgte eine Nitroglycerininfusion voller
Stärke
in Wasser ohne L-Arginin (Flasche #4). Anschließend wurde eine Infusion von
reinem 10% L-Arginin ohne Nitroglycerin in 10% L-Arginin (Flasche
#5) verabreicht. Zuletzt wurde eine Infusion, bestehend aus der
doppelten Stärke
Nitroglycerin in 10% Arginin (Flasche #6) verabreicht. Nitroglycerin
voller Stärke
wurde definiert als 50 mg Nitroglycerin in einem Gesamtvolumen von
250 cm3 L-Arginin 10% in Wasser oder Wasser allein
(Flasche #4).
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Mit
jeder Infusion betrug die Anfangsrate 25 cm3 pro
Std. Danach wurde die Infusion auf 50 cm3 verdoppelt.
Dies wurde alle 5 bis 10 min um 50 cm3 pro
Std. erhöht,
bis eine Gesamtinfusionerate von 300 cm3 pro
Std. erzielt wurde. Während
dieser Infusionen wurden die Blutdruck- und Herzraten-Daten alle
2 min durch Propac vor der Erhöhung
der Infusionsrate wie oben beschrieben aufgezeichnet. Während des
Austausches der Flaschen wurde die Infusion in normale Salzlösung bei
100 ml pro Std. umgeändert.
Zu Beginn jeder Infusion wurde ein etwa 100 ml "Totraum" aus dem über der vorherigen Flasche
verbleibenden Infusat eliminiert, indem die ersten 100 ml bei einer "weit offenen" Rate liefen. Dann
wurde die 25 ml-Abfolge wie bereits vorher beschrieben reinitialisiert.
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Nach
der letzten Infusion wurden die Serumchemien, CBC und EKG wiederholt.
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Für jede Infusion
wurde der systolische und diastolische Blutdruck am rechten Arm
gemittelt. Die Herzrate wurde entsprechend gemittelt. Diese Durchschnittswerte
wurden erhalten, indem jeder einzelne Messwert alle zwei Min abgelesen
wurde, diese summiert wurden und die Zeitspanne, in der die Infusion
erfolgte (Messungen zwischen den Infusionen während der Flaschenwechsel nicht
enthalten), dividiert wurde.
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Die
Ergebnisse sind in der 4 zusammengefasst. In 4 bedeutet
SBP systolischer Blutdruck, DBP bedeutet diastolischer Blutdruck,
und HR bedeutet Herzrate. Es scheint überhaupt kein Beweis für eine Reflex-Tachykardie
bei dem in 4 verwendeten Verhältnis von
Nitroglycerin zu L-Arginin vorzuliegen. Es gab eine dosisabhängige Blutdruckreduktion
zusammen mit einem Trend zur Abhängigkeit
von der Nitroglycerin-Konzentration. Es gab keinen Beweis für eine metabolische
Azidose, die sich sekundär
auf L-Arginin entwickelte, das über
einen längeren
Zeitraum in einer Gesamtdosis von 75 g, verabreicht über 8 Std.,
infundiert wurde. Es gab keinen Beweis für eine Arrhythmie. Es gab keinen
Beweis für
elektrokardiographische Anomalien. Dies zeigt eindeutig, dass die
Verabreichung von kombiniertem L-Arginin/Nitroglycerin keine nachteiligen Konsequenzen
hat, die entweder mit allein verabreichtem L-Arginin oder Nitroglycerin
beobachtet werden.
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Die
vorstehende Beschreibung der Erfindung veranschaulicht die bevorzugten
Ausführungsformen der
Erfindung, die derzeit von deren Erfinder in Erwägung gezogen werden. Es sollte
jedoch eindeutig sein, dass die vorhergehende Beschreibung nicht
als Einschränkung
aufgefasst werden sollte, wobei es verschiedene äquivalente Systeme und Wege
zur Durchführung
der Erfindung gibt. Man geht davon aus, dass das L-Arginin von kommerziell
erhältlichen
Produkten, wie R-GeneTM oder einer beliebigen
anderen Quelle für
L-Arginin von pharmazeutischer Qualität hergeleitet ist, und das
Nitroglycerin kann von einer Vielzahl von Abgabesystemen des Standes
der Technik für
Nitroglycerin allein erhalten werden, beispielsweise Lingual-Aerosole, wie
NitrolingualTM-Spray (0,4 mg/Messdosis von
Poulenc Rorer); transdermale Systeme wie MinitranTM (0,6 mg/Std.);
topische Salben, wie Nitro-BidTM-Salbe (2%
von Marion Merrell Dow), sowie eine Tabletten- und Pflasterform
(derzeit mit einem kommerziellen Pflasterprodukt von DuPont, das
als TridilTM bezeichnet wird). Diese Liste
ist nicht allumfassend, sondern soll lediglich eine Vielzahl von
Nitroglycerin-Abgabesystemen veranschaulichen, die sich leicht in
ein Abgabesystem für
die Kombination von L-Arginin und Nitroglycerin umwandeln lassen.
Dies ist jeweils für
kompatible Systeme zur gleichzeitigen Abgabe von Nitroglycerin und
L-Arginin erforderlich.