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Hintergrund
der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung:
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Die
Erfindung betrifft eine Halbleiteranordnung, ein Montagesubstrat
und ein Verfahren zum Ersetzen der Halbleiteranordnung. Insbesondere
betrifft die Erfindung: den Aufbau der Halbleiteranordnung in der
Umgebung ihrer Elektroden, wobei die Halbleiteranordnung Lotkontakthügel aufweist;
ein Montagesubstrat für
die Halbleiteranordnung, das die Halbleiteranordnung auf einem Substrat
montiert enthält;
und ein Verfahren zum Ersetzen der Halbleiteranordnung auf dem Montagesubstrat.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik:
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Im
Hinblick auf aktuelle Entwicklungen elektronischer Anordnungen bezüglich Strukturverkleinerungen
und geringeren Gewichtes wurden verschiedene Studien mit Verfahren
zum Montieren von Halbleiteranordnungen bei hoher Dichte durchgeführt. Verfahren,
bei denen Halbleiteranordnungen wie Halbleiterchips oder Halbleitergehäuse auf
ein Substrat mittels Lotkontakthügel
montiert werden sind für den
praktischen Einsatz als Technik vorgesehen, die es erlaubt eine
Montage mit den momentan höchsten Dichten
zu erzielen.
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US 5,011,066 offenbart beispielsweise
eine Technik zum Herstellen einer gelöteten elektrischen Verbindung
zwischen lötbaren
Oberflächen
auf einer Komponente und einem Substrat. Verbessertes Verfließen einer
Lotkugel während
des Verbindens wird durch Verwenden einer weiteren lötbaren Oberfläche benachbart
zur lötbaren
Oberfläche
der Komponente erzielt. Bei dem verbundenen Aufbau kontaktiert das eingeebnete
Lot beide lötbaren
Oberflächen
auf der Komponente.
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Jedoch
weist ein Montagesubstrat für
eine Halbleiteranordnung, bei der eine Halbleiteranordnung auf ein
Substrat mit Lotkontakthügeln
montiert wird ein Problem hinsichtlich des Ersetzens der Halbleiteranordnung
auf.
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Speziell
wird eine Halbleiteranordnung, die auf dem Substrat ersetzt werden
muss gewöhnlich vom
Substrat in einem Zustand entfernt, bei dem die Lotkontakthügel durch
eine Wärmebehandlung
aufgeschmolzen sind. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass ein Teil
des Lots auf den Elektroden des Substrats nach dem Entfernen der
Halbleiteranordnung zurückbleibt.
Die Menge der Lotreste variiert unter den Elektroden des Substrats.
Deshalb kann es zu Kurzschlüssen
aufgrund überschüssiger Mengen
von Lotresten führen
oder zu einer Fehlverbindung aufgrund verschiedener Mengen von Lotresten
falls eine Ersatz-Halbleiteranordnung mit dem Substrat beim Ersetzen
der Halbleiteranordnung verbunden wird.
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Um
obige Probleme zu lösen
wurden verschiedene Maßnahmen
ausgearbeitet. Beispielsweise offenbart JP 1-209736 ein Verfahren,
bei dem eine dünne
Metallschicht mit guter Lot-Benetzbarkeit auf die Lotreste auf den
Elektroden des Substrats nach dem Ersetzen einer Halbleiteranordnung
vom Substrat gepresst wird, wobei die dünne Metallschicht auf einer
Siliziumplatte ausgebildet ist und eine Wärmebehandlung derart durchgeführt wird,
dass die Lotreste von der Siliziumplatte angezogen werden, wodurch
die Lotreste von den Elektroden des Substrats entfernt werden.
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JP
5-121488 beschreibt ein Substrat, das Extraelektroden für zukünftige Ersetzungen
von auf dem Substrat montierten Halbleiteranordnungen aufweist.
Dieses Substrat ermöglicht
es, eine Ersatz-Halbleiteranordnung auf die Extraelektroden zu montieren
nachdem die alte Halbleiteranordnung, welche auf die primären Elektroden
gelötet
war, entfernt wurde. Somit tritt man den Problemen von Kurzschlüssen und
Fehlverbindungen der Ersatz-Halbleiteranordnung
aufgrund von Lotresten, die auf den Elektroden nach dem Entfernen
der alten Halbleiteranordnungen verbleiben, entgegen.
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Jedoch
erfordert das in JP 1-209736 beschriebene Verfahren eine Siliziumplatte
mit einem darauf ausgebildeten Lot-annehmenden Metall und einen
zusätzlichen
Schritt zum Absorbieren der Lotreste mit der Siliziumplatte nach
dem Entfernen der Halbleiteranordnung, was zu einem komplizierten Prozess
führt.
Ebenso ermöglichen
einige der in JP 5-121488 be schriebenen Elektrodenanordnungen keinen
Einbau derartiger Extraelektroden auf dem Substrat und das Substrat
ist nicht dafür
ausgelegt, dass das Ersetzen der Halbleiteranordnung mit großer Anzahl
durchgeführt
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine auf ein Montagesubstrat montierte
Halbleiteranordnung angegeben, wobei die Halbleiteranordnung aufweist:
eine auf einer Oberfläche
der Halbleiteranordnung ausgebildete Verbindungselektrode; das Montagesubstrat
eine in einer bestimmten Position auf einer Oberfläche des
Montagesubstrats ausgebildete Substratelektrode aufweist; die Halbleiteranordnung
zusätzlich
aufweist: einen auf der Verbindungselektrode ausgebildeten Lotkontakthügel, wobei
der Lotkontakthügel
die Verbindungselektrode elektrisch und mechanisch mit der auf dem
Montagesubstrat ausgebildeten Substratelektrode verbindet und eine
auf der Oberfläche
der Halbleiteranordnung in einer Umgebung des Lotkontakthügels vorgesehene
Lotanziehungsschicht, wobei ein Oberflächenbereich hiervon eine Lotaffinität aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Flächen der Lotanziehungsschicht
und der Verbindungselektrode gleich oder größer ist als eine Fläche, die
1.25 Mal so groß ist
wie die Fläche
der Substratelektrode des Montagesubstrats.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Lotanziehungsschicht lediglich In der Nachbarschaft
des Lotkontakthügels
auf der Oberfläche
der Halbleiteranordnung ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Lotanziehungsschicht im Wesentlichen oberhalb
einer gesamten Fläche
der Oberfläche
der Halbleiteranordnung, ungeachtet eines Bereichs in welchem die
Verbindungselektrode angeordnet ist, ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die auf der Oberfläche der Halbleiteranordnung
ausgebildete Verbindungselektrode eine runde Form auf und die Lotanziehungsschicht
ist ringförmig
und die Verbindungselektrode umgebend ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Lotanziehungsschicht im Wesentlichen über einer
gesamten Fläche
der Oberfläche
der Halbleiteranordnung, ungeachtet eines Bereichs in welchem die
Verbin dungselektrode angeordnet ist, ausgebildet und die Lotanziehungsschicht
ist in eine Mehrzahl von Bereichen entsprechend einer bestimmten
Anzahl von Verbindungselektroden unterteilt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die auf der Oberfläche der Halbleiteranordnung
ausgebildete Verbindungselektrode eine rechteckige Form auf und
die Lotanziehungsschicht ist um die Verbindungselektrode herum ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die auf der Oberfläche der Halbleiteranordnung
ausgebildete Verbindungselektrode eine runde Form auf und die Verbindungselektrode
ist in einer Entfernung von der in einer Nachbarschaft der Verbindungselektrode
angeordneten Lotanziehungsschicht angeordnet, wobei die Entfernung
5% bis 30% des Durchmessers eines Lotkontakthügels ausmacht.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Lotanziehungsschicht lediglich in einer Umgebung
des Lotkontakthügels
auf der Oberfläche
der Halbleiteranordnung vorgesehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Lotanziehungsschicht im Wesentlichen über einer
gesamten Fläche
der Oberfläche
der Halbleiteranordnung, ungeachtet eines Bereichs in dem die Verbindungselektrode
ausgebildet ist, angeordnet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist das Montagesubstrat eine in einer Umgebung der
Substratelektrode ausgebildete Lotabdeckung auf, die das Lot vom
Abfließen
von der Substratelektrode abhält.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ersetzen der
Halbleiteranordnung des Montagesubstrats gemäß dem ersten Aspekt angegeben,
wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Annähern der Halbleiteranordnung
an das Montagesubstrat während
die Halbleiteranordnung auf eine Temperatur erwärmt wird, die es ermöglicht, das
Lot zu schmelzen, wobei dadurch das geschmolzene Lot des Lotkontakthügels zwischen
der Verbindungselektrode und der Substratelektrode mit der Lotanziehungsschicht
in einer Nachbarschaft der Verbindungselektrode kontaktiert werden
kann; Kühlen
der Halbleiteranordnung zum Verfestigen des ge schmolzenen Lots in
einen Zustand, in dem das geschmolzene Lot auf der Oberfläche der
Lotanziehungsschicht in der Nachbarschaft der Verbindungselektrode
verteilt ist; Entfernen der Halbleiteranordnung von dem Substrat
durch Kraftanwendung auf die Halbleiteranordnung auf dem Substrat,
so dass das verfestigte Lot hart von der Substratelektrode des Montagesubstrats
getrennt wird; und Befestigen einer weiteren Halbleiteranordnung
in einem Bereich des Substrats, in dem die Halbleiteranordnung entfernt
wurde.
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In
Ausführungsformen
der Erfindung ist die Lotanziehungsschicht lediglich in der Umgebung
der Lotkontakthügel
auf der Oberfläche
der Halbleiteranordnung ausgebildet, so dass die Differenz der thermischen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem Material der Halbleiteranordnung
und dem Material der Lotanziehungsschicht zu keiner Verformung der Halbleiteranordnung
führt.
Da zudem keine Metallschicht in den Bereichen mit aktiven Elementen
ausgebildet ist, werden die Eigenschaften der Halbleiteranordnung
nicht unvorteilhaft beeinflusst. Die Substratelektroden mit den
Verbindungselektroden verbindende Lotkontakthügel werden derart geschmolzen, dass
diese von der Lotanziehungsschicht angezogen werden und danach durch
Kühlen
verfestigen, wonach die Halbleiteranordnung mit Krafteinwirkung
in einer Richtung parallel zum Substrat abgelöst wird. Hierdurch wird das
Lot in der Umgebung der Substratelektrode aufgrund eines Unterschieds
hinsichtlich der mit Lot verbundenen Flächenbereiche zwischen der Seite
der Halbleiteranordnung und des Montagesubstrats getrennt. Dadurch
lässt sich
die Halbleiteranordnung entfernen ohne viele Lotreste auf den Substratelektroden
des Substrats zu hinterlassen.
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Bei
einem Verfahren zum Ersetzen von Halbleiteranordnungen gemäß der Erfindung
wird eine Halbleiteranordnung an eine Substratseite angenähert während die
Halbleiteranordnung auf eine Temperatur erwärmt wird, die es ermöglicht,
das Lot zu schmelzen, so dass das geschmolzene Lot der Lotkontakthügel sich
mit einer Lotanziehungsschicht in der Umgebung der Lotkontakthügel verbindet,
wonach die Halbleiteranordnung zum Verfestigen des Lots gekühlt wird.
Danach wird die Halbleiteranordnung mit Kraft abgetrennt, so dass
das ausgehärtete Lot
von den Elektroden des Substrats getrennt wird. Somit wird das Lot
in der Umbebung der Substratelektrode aufgrund eines Unterschieds
der mit Lot verbundenen Flächenbereiche
auf der Seite der Halbleiteranordnung und der Seite des Montagesubstrats getrennt. Dadurch
kann die Halbleiteranordnung ohne Zurücklassen vieler Lotreste auf
den Substratelektroden des Substrats entfernt werden.
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Somit
lässt sich
ein Ersetzen der Halbleiteranordnung auf dem Substrat viele Male
durchführen ohne
eigens hierfür
vorgesehene Betriebsmittel einzusetzen oder die Anzahl der durchzuführenden Schritte
zu erhöhen.
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Somit
werden mit Hilfe der Erfindung die Vorteile erzielt: (1) Bereitstellen
eines Montagesubstrats für
eine Halbleiteranordnung mit einer derartigen Halbleiteranordnung;
und (2) Bereitstellen eines Verfahrens zum Ersetzen einer Halbleiteranordnung,
so dass das Ersetzen der Halbleiteranordnung auf dem Substrat viele
Male durchgeführt
werden kann ohne hierfür
eigens vorgesehene Betriebsmittel einsetzen zu müssen oder die Anzahl der durchzuführenden Schritte
erhöhen
zu müssen.
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Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden einem Fachmann beim Lesen
und Verstehen der nachfolgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug
zu den begleitenden Abbildungen ersichtlich.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1A und 1B sind
Ansichten zur Beschreibung eines Halbleiterchips und eines Montagesubstrats
für eine
Halbleiteranordnung gemäß einem Beispiel
1 der Erfindung. 1A zeigt einen Teil einer Querschnittsansicht
des Montagesubstrats für die
Halbleiteranordnung; 1B zeigt die Struktur einer
Oberfläche
des Halbleiterchips.
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2A bis 2E sind
Ansichten, die aufeinanderfolgende Schritte während der Ausbildung von Lotkontakthügeln und
Lotanziehungsschichten gemäß dem Beispiel
1 der Erfindung zeigen.
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3A bis 3C sind
Ansichten zur Erläuterung
des Entfernens eines Halbleiterchips von dem Montagesubstrat für die Halbleiteranordnung
gemäß dem Beispiel
1 der Erfindung.
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4A bis 4D sind
Ansichten zur schematischen Darstellung des Aufbaus und des Betriebs eines
während
des Schrittes zum Entfernen des Halbleiterchips gemäß dem Beispiel
1 der Erfindung verwendeten mechanischen Geräts.
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5A und 5B sind
Ansichten zur Beschreibung eines Halbleiterchips und eines Montagesubstrats
für eine
Halbleiteranordnung gemäß dem Beispiel
2 der Erfindung. 5A zeigt einen Teil einer Querschnittsansicht
des Montagesubstrats für die
Halbleiteranordnung; 5B zeigt den Aufbau einer Oberfläche des
Halbleiterchips.
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6A bis 6E sind
Ansichten zur Darstellung aufeinanderfolgender Schritte während der Herstellung
von Lotkontakthügeln
und Lotanziehungsschichten gemäß dem Beispiel
2 der Erfindung.
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7 ist
eine Ansicht zur Darstellung der Oberflächenstruktur einer Variante
des Halbleiterchips gemäß dem Beispiel
2 der Erfindung.
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8 ist
eine Ansicht zur Darstellung der Oberflächenstruktur einer weiteren
Variante des Halbleiterchips gemäß dem Beispiel
2 der Erfindung.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
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Beispiel 1
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1A und 1B sind
Ansichten zur Beschreibung eines Montageträgers für eine Halbleiteranordnung 101 (im
Folgenden auch als Montagesubstrat für eine Halbleiteranordnung 101 bezeichnet) und
eines Halbleiterchips 120 gemäß dem Beispiel 1 der Erfindung. 1A zeigt
einen Teil einer Querschnittsansicht des Montagesubstrats für die Halbleiteranordnung; 1B zeigt
den Aufbau einer Oberfläche
des Halbleiterchips.
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Wie
in 1A gezeigt enthält der Montageträger für die Halbleiteranordnung 101 den
Halbleiterchip 120, der auf einem Montagesubstrat 110 montiert
ist. In bestimmten Bereichen einer Oberfläche eines Chipsubstrats 21 des
Halbleiterchips 120 sind runde Chipelektroden (Verbindungselektroden) 22 vorgesehen.
Ein Lotkontakthügel 31 ist
auf jeder Chipelektrode 22 ausgebildet. In den weiteren
Bereichen der Oberfläche
des Chipsubstrats 21, ungeachtet der Chipelektroden 22,
ist eine Oberflächenisolationsschicht 24 bestehend
aus SiN, SiO2 oder hierzu vergleichbaren
Materialien ausgebildet. Ringförmige Lotanziehungsschichten 23 sind
auf der Oberflächenisolationsschicht 24 derart
ausgebildet, dass diese jede Chipelektrode 22 umkreisen
(1B). Die Lotkontakthügel 31 sind in 1B nicht
dargestellt.
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Auf
dem Montagesubstrat 110 sind Substratelektroden 12 in
zu den Chipelektroden 22 des Halbleiterchips 120 entsprechenden
Positionen ausgebildet, wobei der Halbleiterchip 120 auf
das Montagesubstrat 110 montiert ist. In den die Substratelektroden 12 umgebenden
Bereichen ist eine Lotabdeckung 13 zum Verhindern des Abfließens von
Lot ausgebildet.
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Zudem
sind die Chipelektroden 22 an die Substratelektroden 12 des
Montagesubstrats 110 über
den Lotkontakthügel 31 verbunden,
so dass der Halbleiterchip 120 auf das Montagesubstrat 110 fixiert
ist.
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Als
Material eines Substrat-Hauptkörpers 11 des
Montagesubstrats 110 können
bekannte Materialien wie Keramiken, Glas, Glas/Epoxydbasierte Materialien
(d.h. mit Epoxydharz umgebene Glasfasern) und Papier/Phenol-basierte
Materialien (d.h. in Phenolharz eingetauchtes Papier) verwendet
werden. Für
das Material der Substratelektroden 12 können Lotannehmende
Metalle wie Ag, Pd, Au, Ni und Cu oder Legierungen hiervon verwendet
werden. In einigen Fällen
können
die Substratelektroden 12 eine Struktur aufweisen, bei
der Barrierenmetallschichten, z.B. Ni oder Ti, und eine Metallschicht,
z.B. W, Ti, Cr, Cu, die für
die Verdrahtung auf dem Substrat verwendet werden, auf einer unteren
Seite einer Schicht bereitgestellt werden, wobei die Schicht aus
beliebigen der oben erwähnten
Lot-annehmenden
Metalle besteht. In diesem Falle weisen die Substratelektroden 12 beispielsweise
eine Multischichtstruktur aus Au/Ni/Cu oder Ni/Ti/Cu auf. Die Lotabdeckung 13 ist vorgesehen
um ein Abfließen
des Lots in dem Falle zu verhindern, dass die Verdrahtung auf dem
Substrat aus einem Lot-annehmenden Metall wie Cu besteht. Harze
wie Epoxydharz oder Phenol lassen sich als Lotabdeckung 13 verwenden.
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Die
Chipelektroden 22 des Halbleiterchips 120 weisen
eine Struktur auf, bei der eine Barrierenmetallschicht und eine
Lot-annehmende Metallschicht auf einer Al-Si Legierungsschicht ausgebildet sind.
Al-Si Legierungen werden gewöhnlich
als Verdrahtungsmaterial für
Halbleiteranordnungen verwendet. Beispielsweise können die
Chipelektroden 22 eine Multischichtstruktur aus Cu/Cr/Al-Si
oder Ni/Ti/Al-Si aufweisen.
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Als
Material für
die Lotkontakthügel 31 wird ein
Pd, Sn, In und Bi als Hauptkomponenten enthaltendes Material verwendet.
Beispielsweise kann eutektisches Lot aus Pd-Sn, Hochtemperaturlot,
für das Pb:Sn
= 95:5 gilt, und gewöhnliches
Lot mit Pd:Sn = 4:6 verwendet werden.
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Die
Lotanziehungsschichten 23, die eines der Merkmale der Erfindung
darstellen, werden aus einem Lot-annehmenden Metall wenigstens in
einem Oberflächenbereich
ausgebildet. Beispielsweise kann jede Lotanziehungsschicht 23 eine
derartige Struktur aufweisen, dass ein unterer Bereich aus einer
Metallschicht wie Ti oder Cr besteht, so dass eine nahe Verbindung
mit dem SiN oder SiO2 der Oberflächenisolationsschicht 24 erzielt
werden kann.
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Die
spezifischen Dimensionen des Montagesubstrats für die Halbleiteranordnung 101 sind
in 1A (in Millimetern) dargestellt. Der Abstand zwischen
jeder Chipelektrode 22 und jeder Lotanziehungsschicht 23 darf
nicht zu klein sein um eine Isolation zwischen den Lotkontakthügeln 31 und
den Lotanziehungsschichten 23 zu erzielen und dieser darf nicht
zu groß sein
im Vergleich zu dem Durchmesser der Lotkontakthügel 31 um sicherzustellen,
dass das aus den Lotkontakthügeln 31 hervorgehende
geschmolzene Lot auf die Lotanziehungsschichten 23 in deren
Umgebung angezogen werden. Gemäß der Erfindung
beträgt
der Abstand zwischen jeder Chipelektrode 22 und jeder Lotanziehungsschicht 23 ungefähr 5% bis
30% des Durchmessers der Lotkontakthügel 31. Wird beispielsweise
angenommen, dass der Lotkontakthügel 31 einen
Durchmesser von 100 μm
aufweist, wie in 1A gezeigt, so beträgt der Abstand
vorzugsweise ungefähr
5 μm bis
30 μm.
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Darüber hinaus
ist die Summe der Fläche
jeder Lotanziehungsschicht 23 sowie der Fläche jeder Chipelektrode 22 vorzugsweise
gleich oder größer als
eine Fläche,
die 1.25 Mal größer ist
als die Fläche jeder
Substratelektrode 12 des Montagesubstrats 110.
Ist die Summe der Flächen
jeder Lotanziehungsschicht 23 und jeder Chipelektrode 22 kleiner
als die 1.25 fache Fläche
jeder Substratelektrode 12, so kann der abgetrennte Bereich
des Lots variieren, was zu einer nicht ausreichenden Verbindung
eines Ersatz-Halbleiterchips
mit dem Montagesubstrat führen kann.
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Durch
Anwenden von bekannten Halbleiterchip-Produktionstechniken kann
der Abstand der Chipelektroden 22 kleiner als 160 μm gestaltet
werden, was dem in dem Beispiel verwendeten Wert entspricht. In
diesem Falle kann der Durchmesser jedes Lotkontakthügels 31 auch
kleiner gestaltet werden. Wird jedoch der Durchmesser der Lotkontakthügel 31 zu
klein, wird der Abstand zwischen dem Halbleiterchip 120 und
dem Montagesubstrat 110 des Montagesubstrats für die Halbleiteranordnung 101 kleiner als
60 μm, was
dem in dem Beispiel verwendeten Wert entspricht. Dies führt zu einem
größeren Einfluss
von thermischen Verspannungen auf die Verbindungsbereiche zwischen
dem Halbleiterchip 120 und dem Montageträger 110.
Dadurch nimmt die thermische Verspannung aufgrund eines Unterschieds
in den Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem das Chipsubstrat 21 ausbildenden
Materials, z.B. Si oder GaAs und dem das Montagesubstrat 110 ausbildenden
Materials zu, was zu einer geringeren Zuverlässigkeit des Halbleiterchips 120 führt. Aus diesem
Grund muss der Abstand zwischen dem Halbleiterchip 120 und
dem Montageträger 110 wie im
gegebenen Beispiel größer als
ein bestimmter Wert sein.
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Nachfolgend
wird das Verfahren zum Ausbilden der Lotkontakthügel 31 und der Lotanziehungsschicht 23 beschrieben. 2A bis 2E zeigen die
jeweils aufeinander folgenden Herstellungsschritte.
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In
den 2A bis 2E kennzeichnet
das Referenzzeichen 20 einen Halbleiterwafer, auf welchem
ein funktioneller Schaltkreis einschließlich Transistoren und vergleichbaren
Elementen bereits ausgebildet ist. Eine mit dem oben erwähnten funktionellen
Schaltkreis verbundene Anschlusselektrode 22a ist in einem
bestimmten Bereich der Oberfläche des
Halbleiterwafers 20 ausgebildet. Der Halbleiterwafer 20 ist
mit einer Oberflächenisolationsschicht 24 in
den Bereichen des Halbleiterwafers 20 bedeckt, die die
Anschlusselektroden 22a nicht einbeziehen.
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Zunächst wird
auf der Oberfläche
des Halbleiterwafers 20, auf dem der funktionelle Schaltkreis ausgebildet
ist, eine Barrierenmetallschicht 41 etwa aus Ti, Ti-W oder
Cr mit einer Dicke von 0.1 μm
bis 0.3 μm
durch Gasphasenabscheidung oder Sputtern ausgebildet. Nachfolgend
wird eine Metallschicht etwa aus Ni oder Cu mit einer Dicke von
ungefähr
1 μm auf
der Barrierenmetallschicht 41 durch Gasphasenabscheidung
oder Sputtern ausgebildet. Auf der Metallschicht aus Ni oder Cu
wird eine Au Schicht, die die beste Affinität mit den Lotkontakthügeln 31 aufweist,
mit einer Dicke von 0.05 μm
durch Nicht-Elektrolyse-Plattieren („non-electrolysis plating") ausgebildet. Dadurch
wird die Lot-annehmende Metallschicht 42 ausgebildet (2A).
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Nachfolgend
wird ein Fotolack auf die gesamte Oberfläche des Halbleiterwafers 20 aufgebracht.
Durch Belichtung und Entwicklung wird der Fotolack zur Ausbildung
einer Lackschicht 51 zur Durchführung einer selektiven Ätzung strukturiert. Die
Strukturierung wird derart durchgeführt, dass Fötolackbereiche 51a und 51b in
Oberflächenregionen
des Halbleiterwafers 20 zurückbleiben, in denen jeweils
die Chipelektroden 22 sowie die Lotanziehungsschichten 23 ausgebildet
werden sollen. Nun wird durch Verwenden der Lackschicht 51 als
Maske die Lot-annehmende Metallschicht 42, welche freiliegt,
einer selektiven Ätzung
unterzogen. Im Falle, dass die Lotannehmende Metallschicht 42 aus
einer oberen Au Schicht und einer unteren Ni Schicht besteht wird
die obere Au Schicht durch eine Ethyl-Alkohollösung aus Jod und einem Jodid
aus Kalium geätzt
und die untere Ni Schicht wird in einer Salpetersäurelösung geätzt. Dadurch
wird eine Unterlageschicht 42a als Unterbau für den Lotkontakthügel 31 auf
der Anschlusselektrode 22a ausgebildet. Darüber hinaus
wird eine Lotannehmende Metallschicht 42b, die die Oberfläche der
Lotanziehungsschicht 23 definiert, in einer Umgebung der
Unterlageschicht 42a erzeugt (2B).
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Nach
dem Entfernen der Lackschicht 51, wird erneut ein Fotolack
auf den Halbleiterwafer 20 aufgetragen. Durch Belichten
und Entwickeln wird der Fotolack derart strukturiert, dass eine
Lackschicht 52 zum Durchführen eines selektiven Plattierens
ausgebildet wird, wobei die Lackschicht 52 eine Öffnung 52a in
einem zur Unterlageschicht 42a entsprechenden Bereich aufweist.
Danach wird ein Elektro-Plattieren des Lots unter Verwendung der Barrierenmetallschicht 41 als
gemeinsame Elektrode und Verwenden der Lackschicht 52 als
Maske auf selektive Weise durchgeführt. Hieraus resultierend wird eine
Lotschicht 31a, die zu einem Lotkontakthügel 31 werden
soll, auf der Unterlagenschicht 42a ausgebildet (2C).
Die Lotschicht 31a weist eine Höhe von ungefähr 30 μm auf.
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Nach
dem Entfernen der Lackschicht 52 wird die Barrierenmetallschicht 41 durch
Verwenden der Lotschicht 31a, der Lot-annehmenden Metallschichten 42a und 42b als
Masken mit einem bestimmten Ätzmittel
selektiv entfernt (2D). Besteht die Barrierenmetallschicht 41 beispielsweise
aus Ti, wird etwa eine Mischung aus Ethylendiamintetraessigsäure, einer
Wasserstoffperoxidlösung
und einer Ammoniaklösung
als Ätzmittel
verwendet. Besteht die Barrierenmetallschicht 41 aus W,
wird eine Wasserstoffperoxidlösung
als Ätzmittel
verwendet. Somit weist die Chipelektrode 22 eine Struktur
auf, bei der die Unterlageschicht 42a und die Barrierenmetallschicht 41 auf
die Anschlusselektrode 22a laminiert sind. Zusätzlich weist
die Lotanziehungsschicht 23 eine Struktur auf, bei der
die Barrierenmetallschicht 41 und die Lot-annehmende Metallschicht 42b auf der
Oberflächenisolationsschicht 24 ausgebildet sind.
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Schließlich wird
ein Flussmittel auf die Oberfläche
des Halbleiterwafers 20 aufgetragen und eine Wärmebehandlung
durchgeführt,
wodurch die Lotschicht 31a verfließt und den Lotkontakthügel 31 mit einer
Höhe von
ungefähr
70 bis 80 μm
ausbildet (2E). Alternativ hierzu kann
die Ausbildung des Lotkontakthügels 31 anstatt
der Verwendung eines Flussmittels durch Verfließen der Lotschicht 31a erzielt
werden, während
der Halbleiterwafer 20 in eine Glyzerinlösung bei
hoher Temperatur eingetaucht wird.
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Danach
wird der Halbleiterwafer 20 in Würfel zerschnitten, so dass
der den Lotkontakthügel 31 und die
Lotanziehungsschicht 23 aufweisende Halbleiterchip 120 erzielt
wird.
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Der
auf diese Weise hergestellte Halbleiterchip 120 wird auf
das Montagesubstrat 110 mit Hilfe eines Montageprozesses
montiert, so dass das Halbleitermodul (Montagesubstrat für die Halbleiteranordnung) 101 erhalten
wird.
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Das
Halbleitermodul 101 wird einem Auswahltest oder einem Burn-In-Test unterzogen,
um gute Produkte von schlechten Produkten zu trennen. Die als schlechte
Produkte ermittelten Halbleiterchips des Halbleitermoduls werden
durch Ersatz-Halbleiterchips ersetzt.
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Nachfolgend
wird das Verfahren zum Ersetzen des Halbleiterchips beschrieben.
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3A bis 3C sind
Ansichten zur Darstellung des Entfernens eines Halbleiterchips von dem
Montagesubstrat für
die Halbleiteranordnung gemäß dem Beispiel
1 der Erfindung. 4A bis 4C sind
Ansichten zur schematischen Darstellung des Aufbaus und der Verwendung
eines mechanischen Geräts,
welches beim Entfernen des Halbleiterchips gemäß dem Beispiel 1 der Erfindung
eingesetzt wird.
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Zunächst wird
ein Puls-Erwärmungsgerät 1 (z.B.
ein "Simple Type
Bonder FLB-1-S":
hergestellt von Nitto Kogyo K.K.) auf eine Rückseite des Halbleiterchips 120,
der auf das Montagesubstrat 110 montiert ist, gepresst.
Der Lotkontakthügel 31 wird
auf 20°C
bis 30°C
oberhalb des Schmelzpunktes des Lots erwärmt (3A und 4A).
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Sobald
der Lotkontakthügel 31 schmilzt,
wird das Puls-Erwärmungsgerät 1 in
Richtung des Montagesubstrats 110 bewegt, so dass der Abstand
zwischen dem Halbleiterchip 120 und dem Montagesubstrat 110 ungefähr 20 μm bis 30 μm wird. Somit
wird das von dem Lotkontakthügel 31 hervortretende
geschmolzene Lot 31b mit der Lotanziehungsschicht 23 in
der Umgebung der Chipelektrode 22 in einem flüssigen Zustand
verteilt verbunden (3B und 4B).
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Danach
wird das Puls-Erwärmungsgerät 1 abgekühlt, so
dass das geschmolzene Lot 31b, das über der Lotanziehungsschicht 21 verteilt
ist, erhärtet.
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Auf
der Oberfläche
des Lotkontakthügels
tritt im Wesentlichen keine Oxidation auf, während das geschmolzene Lot 31b von
der Lotanziehungsschicht 23 angezogen wird, zumal die Verbindung
der Chipelektrode 22 mit der Substratelektrode 12 mit
einem Verfließverfahren
unter einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt
wird. Selbst falls geringfügige Oxidation
auf der Oberfläche
des Lotkontakthügels 31 auftritt
wird der geschmolzene Lotkontakthügel 31 während der
obigen Bewegung des Halbleiterchips 120 physikalisch deformiert,
so dass neue Oberflächen
auf dem Lot erzeugt werden. Hieraus resultierend haftet das Lot
auf der Lotanziehungsschicht 23. Falls darüber hinaus
eine Oxidation auf der Oberfläche
des Lotkontakthügels 31 auftritt,
lässt sich
das Lot durch Auftragen eines Flussmittels benetzten.
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Nachfolgend
wird das Montagesubstrat für die
Halbleiteranordnung 101 auf ein Chipentfernungsgerät (PULLTESTER
PTR100S: hergestellt von Rhesca K.K.) gebracht. Eine Kraft wird
auf den Halbleiterchip 120 in einer zu einer Grenzfläche zwischen
dem Halbleiterchip 120 und dem Montagesubstrat 110 (4C)
parallelen Richtung mit Hilfe eines Chip-Druckhilfsmittels 2 des Chipentfernungsgeräts zum Entfernen
des Halbleiterchips 120 von dem Montagesubstrat 110 (3C und 4D)
ausgeübt.
Zu diesem Zeitpunkt wird festes Lot 31c, das mit der Chipelektrode 22 und
der Lotanziehungsschicht 23 des Halbleiterchips 120 sowie
der Substratelektrode 12 des Montagesubstrats 110 verbunden
ist, in der Umgebung der Substratelektrode 12 aufgrund
eines Unterschieds in den mit Lot 31c ver bundenen Flächenbereichen
zwischen der Halbleiterchipseite und der Montagesubstratseite getrennt.
Da insbesondere der Flächenbereich
des mit der Montagesubstratseite verbundenen Lots 31c kleiner
als der Flächenbereich
des mit der Halbleiterchipseite verbundenen Lots 31c ist,
wird das Lot 31c näher
zur Substratelektrode 12 hin getrennt. Deshalb verbleibt lediglich
eine geringe Menge von Lot auf der Substratelektrode 12 des
Montagesubstrats 110, wobei die Mengen der Lotrückstände auf
allen Substratelektroden 12 gleich sind.
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Nun
wird ein Ersatz-Halbleiterchip auf den Bereich des Montagesubstrats 110 montiert,
in dem der unbrauchbare Halbleiterchip 120 angeordnet war.
Damit wird das Ersetzen des Halbleiterchips fertiggestellt.
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Wie
oben beschrieben enthält
der Halbleiterchip 120 gemäß dem Beispiel die Lotanziehungsschichten 23,
welche das geschmolzene Lot durch Kontakt mit den geschmolzenen
Lotkontakthügeln 31 anziehen,
wobei die Lotanziehungsschicht 23 in einer Umgebung der
Lotkontakthügel 31 ausgebildet ist.
Wird der Halbleiterchip 120 vom Montagesubstrat 110 entfernt,
so wird der Halbleiterchip 120 näher zur Montagesubstratseite 110 gebracht,
während
der Halbleiterchip auf eine Temperatur erwärmt wird, bei der das Lot schmilzt,
so dass das zwischen den Chipelektroden 22 des Halbleiterchips 120 und
den Substratelektroden 12 des Montagesubstrats 110 vorhandene
geschmolzene Lot 31b von den Lotanziehungsschichten 23,
die in einer Umgebung der Lotkontakthügel 31 angebracht
sind, angezogen wird. Damit wird der überwiegende Teil des Lots in
die Chipelektroden 22 und Substratelektroden 12 verbindenden
Bereich auf die Halbleiterchipseite 120 zurückgezogen.
Wird der Halbleiterchip 120 von dem Trägersubstrat 110 weggezogen,
so verbleibt der überwiegende
Teil des Lots auf der Chipelektrode 22 und der Lotanziehungsschicht 23 und
somit von den Substratelektroden 12 entfernt.
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Lotreste 31c1 , die auf den Substratelektroden 12 nach
dem Entfernen des Halbleiterchips 120 vom Montagesubstrat 110 verbleiben,
lassen sich im Wesentlichen vermeiden, so dass die Substratelektroden 12 wieder
mit den Elektroden 22 eines Ersatz-Halbleiterchips zufriedenstellend
gelötet
werden können.
Somit wird vermieden, dass Probleme wie Kurzschlüsse und Fehlverbindungen des
Ersatz-Halbleiterchips aufgrund von Fluktuationen der Lotmenge auftreten.
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Darüber hinaus
ist es nicht erforderlich, beim Austauschen der Halbleiterchips
die Lotreste, die auf dem Montagesubstrat 110 nach dem
Entfernen des alten Halbleiterchips zurückbleiben, mittels eines extra
Verfahrens zu entfernen. Damit ist es sehr einfach einen Ersatz-Halbleiterchip
mit dem Montagesubstrat 110 zu verbinden. Ähnliche
Austauschprozesse können
wiederholt werden, wodurch ein Ersetzen mehrerer Halbleiterchips
möglich
ist.
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Gemäß dem Beispiel
sind die Lotanziehungsschichten 23 lediglich in der Umgebung
der Lotkontakthügel 31 auf
der Oberfläche
des Halbleiterchips 120 ausgebildet, so dass der Unterschied der
thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem den Halbleiterchip 120 ausbildenden
Material und dem die Lotanziehungsschichten 23 ausbildenden
Material zu keinen unvorteilhaften Auswirkungen auf den Halbleiterchip 120 führt.
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Darüber hinaus
ist dieser Aufbau ebenso wirksam, falls es unmöglich ist, Lotanziehungsschichten
in aktiven Bereichen des Halbleiterchips auszubilden, d.h. in Bereichen
in denen aktive Elemente und Desgleichen ausgebildet sind, z.B.
in Fällen
in denen Lotanziehungsschichten ausbildende Metallschichten Kondensatoren
zusammen mit Verbindungselektroden des Halbleiterchips ausbilden, was
zu einer unvorteilhaften Auswirkung auf den Betrieb des Halbleiterchips
führt.
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Darüber hinaus
werden gemäß dem Beispiel die
die Substratelektroden 12 mit den Chipelektroden 22 verbindenden
Lotkontakthügel 31 geschmolzen, auf
die Lotanziehungsschicht 23 angezogen und danach durch
Kühlen
ausgehärtet,
wonach der Halbleiterchip 120 mit Krafteinwirkung in einer
zum Montagesubstrat 110 parallelen Richtung abgelöst wird. Werden
nun die Lotanziehungsschichten 23 lediglich in der Umgebung
der Lotkontakthügel 31 vorgesehen,
wird das Lot in der Umgebung der Substratelektrode 12 aufgrund
eines Unterschieds zwischen der Halbleiterchipseite und der Montagesubstratseite hinsichtlich
der hiermit verbundenen Flächenbereiche
des Lots getrennt. Damit lässt
sich der Halbleiterchip 120 entfernen, wobei lediglich
eine geringe Menge von Lotresten 31c1 auf
den Substratelektroden des Trägersubstrats 110 verbleibt.
Das Entfernen des Halbleiterchips 120 gestaltet sich einfach,
da dieser Prozess lediglich das Bewegen des Halbleiterchips 120 während des
Erwärmens
des Halbleiterchips 120, Abkühlen des Halbleiterchips 120 und
Entfernen des Halbleiterchips 120 vom Montagesubstrat 110 beinhaltet.
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Beispiel 2
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5A und 5B sind
Ansichten zur Beschreibung eines Halbleiterchips 130 und
eines Montagesubstrats für
eine Halbleiteranordnung 102 gemäß dem Beispiel 2 der Erfindung. 5A zeigt
einen Teil eines Querschnitts des Montagesubstrats für die Halbleiteranordnung; 5B zeigt
den Aufbau einer Oberfläche
des Halbleiterchips.
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Wie
in 5A gezeigt enthält das Montagesubstrat für die Halbleiteranordnung 102 den
auf einem Montagesubstrat 110 montierten Halbleiterchip 130.
Im Gegensatz zum Halbleiterchip 120 aus Beispiel 1 enthält der Halbleiterchip 130 des
gegenwärtigen
Beispiels eine Lotanziehungsschicht 33, die sich im Wesentlichen über die
gesamte Oberfläche des
Halbleiterchips 130 und nicht nur in der Umgebung der Chipelektroden 22 erstreckt.
Darüber
hinaus weist der Halbleiterchip 130 denselben Aufbau wie
der Halbleiterchip 120 aus Beispiel 1 auf.
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Im
Beispiel 2 ist es ebenso von Vorteil, dass der Abstand zwischen
der Chipelektrode 22 und der Lotanziehungsschicht 33 ungefähr 5% bis
30% des Durchmessers der Lotkontakthügel 31 beträgt.
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Nun
wird der Prozess zum Ausbilden der Lotkontakthügel 31 und der Lotanziehungsschicht 33 kurz
beschrieben.
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6A bis 6E sind
Ansichten durch Darstellung aufeinanderfolgender Schritte beim Ausbilden
der Lotkontakthügel
und der Lotanziehungsschichten gemäß dem gegenwärtigen Beispiel.
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Zunächst wird
eine Barrierenmetallschicht 41 und eine Lotannehmende Metallschicht 42 auf
der Oberfläche
eines Halbleiterwafers 20 wie in Beispiel 1 (6A)
ausgebildet. Danach wird ein Fotolack auf die gesamte Oberfläche des
Halbleiterwafers 20 aufgetragen. Durch Belichten und Entwickeln
wird der Fotolack zur Ausbildung einer Lackschicht 61 zur Durchführung einer
selektiven Ätzung
strukturiert. Die Strukturierung wird derart ausgeführt, dass
die Lackschicht 61 eine Öffnung 61c in der
Umgebung einer Anschlusselektrode 22a des Halbleiterwafers 20 aufweist.
Durch Verwenden der Lackschicht 61 als Maske wird die Lot-annehmende
Metallschicht 42, welche freigelegt ist, einer selektiven Ätzung unterzogen.
Im Fal le, dass die Lot-annehmende Metallschicht 42 aus
einer oberen Au Schicht und einer unteren Ni Schicht besteht, wird
die obere Au Schicht in einer Ethylalkohollösung aus Jod und eines Jodids des
Kaliums geätzt
und die untere Ni Schicht wird in einer Salpetersäurelösung geätzt. Dadurch
wird eine Unterlageschicht 42a als Grundgerüst für den Lotkontakthügel 31 auf
der Anschlusselektrode 22a ausgebildet. Darüber hinaus
wird eine Lotannehmende Metallschicht 42c, die die Oberfläche der
Lotanziehungsschicht 33 definiert, in einer Umgebung der
Unterlageschicht 42a ausgebildet (6B).
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Danach
wird die Lackschicht 61 entfernt. Wie in Beispiel 1 wird
ein Lot-Elektro-Plattieren durch Verwenden einer Lackschicht 52 mit
einer Öffnung 52a in
einem zur Unterlageschicht 42a entsprechenden Bereich auf
selektive Weise durchgeführt.
Dies führt zu
einer Lotschicht 31a auf der Unterlageschicht 42a, aus
der der Lotkontakthügel 31 entsteht
(6C).
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Nach
dem Entfernen der Lackschicht 52 wird die Barrierenmetallschicht 41 selektiv
durch Verwenden der Lotschicht 31a, der Lot-annehmenden Metallschichten 42a und 42c als
Masken mit einem bestimmten Ätzmittel
entfernt (6D). Entspricht die Barrierenmetallschicht
beispielsweise Ti, wird eine Mischung aus Ethylendiamintetraessigsäure, Wasserstoffperoxidlösung und
Ammoniaklösung
als Ätzmittel
verwendet. Entspricht die Barrierenmetallschicht W, wird eine Wasserstoffperoxidlösung als Ätzmittel
verwendet. Dadurch wird die Chipelektrode 22 ausgebildet,
welche einen Aufbau aufweist, bei dem die Unterlageschicht 42a und
die Barrierenmetallschicht 41 auf die Anschlusselektrode 22a laminiert
sind. Zusätzlich
wird die Lotanziehungsschicht 33 ausgebildet, die einen
Aufbau aufweist, bei dem die Barrierenmetallschicht 41 und
die Lot-anziehende Metallschicht 42c auf der Oberflächenisolationsschicht 24 ausgebildet
sind.
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Schließlich wird
ein Flussmittel auf die Oberfläche
des Halbleiterwafers 20 aufgetragen und eine Wärmebehandlung
wird durchgeführt,
wodurch die Lotschicht 31a zu einem Lotkontakthügel 31 mit
einer Höhe
von ungefähr
70 bis 80 μm
zerfließt
(6E).
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Danach
wird der Halbleiterwafer 20 in Würfel zerschnitten, so dass
der den Lotkontakthügel 31 und die
Lotanziehungsschicht 33 aufweisende Halbleiterchip 130 erzielt
wird.
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Der
somit hergestellte Halbleiterchip 130 wird auf das Montagesubstrat 110 mittels
eines Montageprozesses montiert, wobei das Halbleitermodul (Montagesubstrat
für die
Halbleiteranordnung) 102 erhalten wird.
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Das
Halbleitermodul 102 wird einem Auswahltest oder einem Burn-In-Test zur Trennung
von guten und schlechten Produkten unterzogen. Die als unbrauchbar
ermittelten Halbleiterchips des Halbleitermoduls werden durch Ersatz-Halbleiterchips
ersetzt.
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Entsprechend
dem gegenwärtigen
Beispiel bedeckt die Lotanziehungsschicht 33 im Wesentlichen
die gesamte Oberfläche
des Halbleiterchips 130, ungeachtet der Chipelektroden 22.
Hieraus resultierend wird ein weiterer Vorteil erzielt, indem Licht daran
gehindert wird, in das Innere des Halbleiterchips 120 vorzudringen,
so dass eine Fehlfunktion des Schaltkreises aufgrund derartigen
Lichtes verhindert wird.
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Entsprechend
dem Aufbau des Montagesubstrats für die Halbleiteranordnung 102 gemäß dem gegenwärtigen Beispiel,
bei dem die Lotanziehungsschicht 33 eine große Fläche auf
der Oberfläche
des Halbleiterchips 130 in Anspruch nimmt, leidet der Halbleiterchip 130 unter
einer großen
thermischen Belastung aufgrund des Unterschieds in den thermischen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen der die Lotanziehungsschicht 33 ausbildenden
Metallschicht und dem den Halbleiterchip 130 ausbildenden
Chipsubstrat.
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In
diesen Fällen
kann die Lotanziehungsschicht 33, wie in 7 als
Variante des Beispiels 2 gezeigt, in kleinere Bereiche 33a unterteilt
werden, wobei jeder Bereich zwei oder mehr benachbarte Chipelektroden 22 aufweist,
wodurch der Einfluss der thermischen Belastung auf einen Halbleiterchip 130a abnimmt.
Damit hindert der Halbleiterchip 130a nicht nur Licht daran
in dessen Inneres vorzudringen, sondern ermöglicht es ebenso die thermische
Belastung zwischen den Bereichen 33a der Lotanziehungsschicht 33a und
dem Chipsubstrat zu dissipieren.
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Obwohl
die Chipelektroden 22 in den Beispielen 1 und 2 mit denselben
runden planaren Mustern versehen wurden, können die Chipelektroden 22 auch
weitere planare Muster aufweisen. Beispielsweise liegt ein Halbleiterchip 130b,
der in 8 als weitere Variante des Beispiels 2 mit Chipelektroden 22b mit
quadratisch planarem Muster gezeigt ist, innerhalb des Schutzbereichs
der Erfindung. In diesem Falle wird eine Lotanziehungsschicht 33b in
bestimmtem Abstand von den Chipelektroden 22b entsprechend
dem quadratischen Muster der Chipelektroden 22b bereitgestellt.
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Obwohl
ein Halbleiterchip als Beispiel einer auf ein Substrat zu montierenden
Halbleiteranordnung beschrieben wurde, können ebenso ein Halbleitergehäuse oder
ein hybrides Schaltungsboard mit einer Mehrzahl darauf ausgebildeter
Elemente als Halbleiteranordnung verwendet werden. Die Erfindung
lässt sich
auch in dem Falle einsetzen, bei dem derartige Halbleitergehäuse und
hybride Schaltungsboards mit einem Substrat mittels Lotkontakthügel verbunden
sind.
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Erfindungsgemäß wird eine
Lotanziehungsschicht bereitgestellt, die das geschmolzene Lot durch
Kontakt zu dem geschmolzenen Lotkontakthügel anzieht, wobei die Lotanziehungsschicht
in einer Umgebung der Lotkontakthügel vorgesehen ist. Soll eine
Halbleiteranordnung von dem Substrat entfernt werden, so wird die
Halbleiteranordnung näher
an das Substrat geführt,
während
die Halbleiteranordnung bis zu einer Temperatur erwärmt wird,
die es ermöglicht,
das Lot zu schmelzen, so dass das geschmolzene Lot zwischen den
Verbindungselektroden der Halbleiteranordnung und den Substratelektroden
des Montagesubstrats von der Lotanziehungsschicht, die in der Umgebung
der Lotkontakthügel vorgesehen
ist, angezogen wird. Hieraus resultierend wird der überwiegende
Anteil des Lots im Verbindungsbereich zwischen Verbindungselektroden und
den Substratelektroden von der Halbleiteranordnungsseite aufgenommen.
Wird die Halbleiteranordnung vom Montagesubstrat weggezogen, wird
das meiste Lot als auch die Halbleiteranordnung von den Substratelektroden
entfernt. Deshalb treten keine Probleme mit Kurzschlüssen und
Fehlfunktionen der Ersatz-Halbleiteranordnung aufgrund von Fluktuationen
in der Lotmenge beim Montieren einer Ersatz-Halbleiteranordnung auf das Montagesubstrat auf.
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Ebenso
müssen
beim Austauschen der Halbleiterchips die Lotreste, die auf dem Montagesubstrat
nach dem Entfernen des alten Halbleiterchips verbleiben, nicht mittels
eines separaten Prozesses entfernt werden. Damit ist es einfach,
einen Ersatz-Halbleiterchip auf das Montagesubstrat zu montieren
und gleichartige Austauschvorgänge
können
wiederholt werden, so dass mehr als ein Austausch des Halbleiterchips
möglich
wird.