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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die parenterale Verabreichung von Retardpeptidzusammensetzungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Peptide
werden im Allgemeinen parenteral verabreicht, z.B. durch subkutane
Injektion, da sie oft im Gastrointestinaltrakt abgebaut werden.
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Viele
Peptidbehandlungen (z.B. Insulin, LHRH und Somatostatin) verlangen
entweder die kontinuierliche oder wiederholte Verabreichung des
Peptids an den Patienten über
einen längeren
Zeitraum. Jedoch verursachen solche kontinuierlichen Injektionen
sowohl Unbequemlichkeit als auch Beschwerden für den Patienten.
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Retardformulierungen
wurden entwickelt, um Peptide über
längere
Zeiträume
zu verabreichen ohne die Notwendigkeit von wiederholten Injektionen.
Feste polymere Mikrokapseln und Matrizen, die z.B. biologisch abbaubare
Polymilchsäurepolymere
verwenden, wurden entwickelt. Siehe z.B. Hutchinson, US-Patent Nr.
4,767,628 und Kent et al., US-Patent Nr. 4,675,189. Hydrogele sind
auch als Retardformulierungen für
Peptide verwendet worden. Diese Hydrogele umfassen Polymere wie
Poly-N-Isopropylacrylamid (NIPA), Celluloseether, Hyaluronsäure, Lecithin
und Agarose, um die Abgabe zu steuern. Siehe z.B. PCT-Anmeldung
WO 94/08623.
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Von
einigen Peptiden wurde berichtet, dass sie lösliche Aggregate oder unlösliche Dispersionsteilchen bilden,
sobald sie in eine Lösung
gemischt werden. Siehe Eckhardt et al., Pharm. Res., 8: 1360 (1991).
Kürzlich
haben andere die Möglichkeit
untersucht, diese Peptidaggregate als Retardformulierungen zu verwenden. Siehe
Europäische
Patentanmeldung 0 510 913 A2 (1992); und Wan et al., Pharmaceutical
Research, Band 11, 10 Suppl., Abstract S. S291 und S. S243 (1994).
Jedoch machen es diese aggregierten Retardzusammensetzungen nötig, dass
das Peptid in Salzlösung
oder biologisch verträglichen
Puffern gelöst
wird und dann inkubiert wird, bis sich eine flüssigkristalline Gelstruktur
ausbildet.
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EP 0 292 472 beschreibt
ein Set zur Bereitstellung und Applikation eines Gewebeklebstoffes,
umfassend eine Mehrzahl an Injektionsspritzenkörpern, die in Konen enden,
wobei vier Injektionsspritzenkörper paarweise
kombiniert sind und die Konen jedes Paares miteinander über ein
Kupplungsstück
verbunden sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde herausgefunden, dass bestimmte lösliche Salzformen von Peptiden
als parenterale Retardgelformulierung ohne den Zusatz eines biologisch
abbaubaren Polymers oder einer anderen Trägermatrix zum Steuern des Freisetzungsprofils
des Peptids formuliert werden können.
Die Peptidzusammensetzungen gelieren automatisch bei Interaktion
mit den Körperflüssigkeiten
eines Patienten und geben dann das Peptid kontinuierlich über einen
längeren
Zeitraum ab. Die Peptidzusammensetzungen reduzieren folglich das
Volumen, die Kosten und die Herstellungszeit bekannter Polymer-Peptid-Retardformulierungen.
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Eine
halbfeste, pharmazeutische Retardsuspension zur parenteralen Verabreichung
an einen Patienten besteht im Wesentlichen aus (1) einer löslichen,
gelierfähigen
Salzform eines Peptids und bis zu 30 Gew.-% eines pharmazeutisch
verträglichen,
löslichen
Trägers;
und (2) einem Lösungsmittel
in einer Menge von weniger als 50%, und vorzugsweise 20 oder 10%,
der Menge des Lösungsmittels,
die benötigt
wird, um die Salzform des Peptids zu lösen und eine halbfeste Konsistenz
der Suspension bereitzustellen, wobei die halbfeste Suspension automatisch
nach Interaktion mit den Körperflüssigkeiten
des Patienten ein Gel ausbildet und das Peptid kontinuierlich im
Patienten über
einen längeren
Zeitraum von wenigstens 3 Tagen abgibt.
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Wie
es hierin verwendet wird, ist eine „gelierfähige Salzform eines Peptids" eine Salzform eines
Peptids, die bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten
ein Gel ausbilden wird. Ob eine Salzform eines Peptids „gelierfähig" ist und die erwünschten
biologischen Eigenschaften aufweisen wird, kann durch Untersuchen
der Salzform des Peptids in den unten beschriebenen in vitro- und
in vivo-Assays bestimmt werden. Der Begriff „Peptid" bedeutet ein natürliches oder synthetisches
Molekül,
das zwei oder mehr Aminosäuren
umfasst, die über
die Carboxylgruppe der einen Aminosäu re und die Aminogruppe einer
anderen verbunden sind. Folglich umfasst der Begriff sowohl Polypeptide
als auch Proteine. Eine „lösliche" Salzform eines Peptids
ist eine, die in Wasser bei einem pH von 7,0 und einer Temperatur
von 25°C
eine Löslichkeit
von 0,1 mg/ml und vorzugsweise 1,0 mg/ml aufweist.
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Die
Begriffe „biologisch
aktives Analogon" und „Analogon" werden hierin austauschbar
verwendet, um natürlich
vorkommende, rekombinante und synthetische Peptide oder Derivate
oder Fragmente von Peptiden zu umfassen, die im Wesentlichen die
gleiche agonistische oder antagonistische Wirkung der unmodifizierten oder
natürlich
vorkommenden Peptide aufweisen, z.B. diejenigen, bei denen die N- oder C-terminale
Gruppe strukturell modifiziert worden ist.
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Geeignete
Peptide, die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen Wachstumshormon (growth
hormone, GH), Wachstumshormon freisetzendes Peptid (growth hormone
releasing peptide, GHRP), Wachstumshormon freisetzender Faktor (growth
hormone releasing factor, GRF), Epidermaler Wachstumsfaktor (epidermal
growth factor), Interferon, Insulin, Somatostatin, Bombesin, Calcitonin,
Calcitonin-Gen verwandtes
Peptid (calcitonin gene related peptide, CGRP), Amylin, Parathormon
(PTH), Parathormon freisetzendes Peptid (parathyroid hormone related
peptide, PTHrp), Gastrin, Gastrin freisetzendes Peptid (gastrin
releasing peptide, GRP), Melanocyten stimulierendes Hormon (melanocyte
stimulating hormone, MSH), Adrenocorticotrophes Hormon (adrenocorticotrophic
hormone, ACTH), Lutropin (LH), Lutropin freisetzendes Hormon (luteinizing
hormone-releasing hormone, LHRH), Cytokinasen, Sorbin, Cholecystokinin
(CCK), Glucagon, Glucagon-ähnliches
Peptid (glucagon-like peptide, GLP), Enkephalin, Neuromedin, Endothelin,
Substanz P, Neuropeptid Y (NPY), Peptid YY (PYY), vasoaktives intestinales
Peptid (vasoactive intestinal peptide, VIP), hypophysäres Adenylatcyclase
aktivierendes Polypeptid (pituitary adenylate cyclase activating
polypeptide, PACAP), Bradykinin, Thyrotropin freisetzendes Hormon
(thyrotropin releasing hormone, TRH), Beta-Zellen-Tropin (ein Fragment
des ACTH) oder biologisch aktive Analoga irgendeines der oben genannten.
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Bevorzugte
lösliche,
gelierfähige
Salzformen der Peptide umfassen Salze von Somatostatin und Analoga
wie SOMATULINETM (BIM 23014C) (Kinerton,
Ltd., Dublin, Irland; siehe z.B. Johnson et al., Eur. J. Endocrinol.
130:229–34,
1994), Salze des Calcitonins und seiner Analoga, Salze der LHRH-Analoga
wie der Antagonist GANIRELIXTM (GRX, siehe
z.B. Nestor et al., J. Med. Chem., 35(21):3942–3948, 1992) und Salze von GH,
GRF, PTH, PTHrp und biologisch aktive Analoga davon.
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Beispiele
für bevorzugte
Salzformen sind diejenigen mit therapeutisch verträglichen
organischen Säuren
(z.B. Essigsäure,
Milchsäure,
Maleinsäure,
Zitronensäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure, Benzoesäure, Methansulfonsäure oder
Toluolsulfonsäure
und Salze mit anorganischen Säuren
wie den Halogenwasserstoffsäuren
(z.B. Chlorwasserstoffsäure),
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendeten gelierfähigen
Peptide können
mit einem pharmazeutisch verträglichen,
monomeren, löslichen
Trägermittel
zur Erleichterung der Herstellung und/oder der Verabreichung gemischt
werden. Beispiele für
Trägermittel
umfassen Polyalkohole wie Mannitol und Sorbitol, Zucker wie Glucose
und Lactose, Tenside, organische Lösungsmittel und Polysaccharide.
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Die
Begriffe „halbfeste
Suspension" und „halbfeste
Zusammensetzung" werden
hierin austauschbar verwendet und beziehen sich auf viskose, pastöse Suspensionen
der Salzformen der Peptide in einem flüssigen Lösungsmittel wie sterilisiertem
Wasser. Eine halbfeste Suspension umfasst (1) eine feste, lösliche,
gelierfähige
Salzform eines Peptids und bis zu 30 Gew.-% eines pharmazeutisch
verträglichen,
löslichen
Trägermittels;
und (2) ein Lösungsmittel,
z.B. ein wässriges
Lösungsmittel
wie sterilisiertes Wasser in einer Menge von weniger als 50%, und
vorzugsweise 20 oder 10% der Lösungsmittelmenge,
die zum Lösen
der Salzform des Peptids und zum Bereitstellen einer halbfesten
Konsistenz benötigt
wird. Die Suspension wird auch parenteral an den Patienten in einer
Injektion verabreicht und bildet nach Interaktion mit den Körperflüssigkeiten
des Patienten automatisch ein Gel.
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Die
Menge des Lösungsmittels,
z.B. Wasser, in der Suspension muss geringer sein als diejenige,
die die gesamte Salzform des Peptids lösen kann, d.h. das Verhältnis des
Peptids zum Lösungsmittel
muss größer als
die Löslichkeit
des Peptids sein, z.B. 26,0 mg/ml für das Somatostatin-Analogon
SOMATULINETM in Wasser bei einem pH von
7,0 und einer Temperatur von 25°C.
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In
einer Ausführungsform
besteht ein Retardgel, das sich in einem Patienten bildet, aus einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, die eine lösliche, gelierfähige Salzform
eines Peptids und bis zu 30 Gew.-% eines pharmazeutisch verträglichen,
löslichen
Trägers
enthält,
und einem oder mehreren Körperflüssigkeiten des
Patienten, wobei die Salzform des Peptids automatisch nach Interaktion
mit den Körperflüssigkeiten
ein Gel ausbildet, und das Gel das Peptid kontinuierlich innerhalb
des Patienten über
einen Zeitraum von wenigstens drei Tagen nach Bildung freisetzt.
Die pharmazeutische Zusammensetzung, die das Gel bildet, kann ein Feststoff
sein oder sie kann zusätzlich
ein Lösungsmittel
enthalten, z.B. sterilisiertes Wasser, in einer Menge, die weniger
als 50% der Lösungsmittelmenge
beträgt,
die benötigt
wird, um die Salzform des Peptids zu lösen und um der pharmazeutischen
Zusammensetzung eine halbfeste Konsistenz zu verleihen.
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Die
Erfindung stellt ein Injektionssystem zur Verabreichung einer halbfesten,
pharmazeutischen Retardsuspension bereit, umfassend (a) eine erste
Injektionsspritze, die einen hohlen Zylinder mit zwei Enden und
einen Stutzen am ersten Ende, und einen Presskolben, der beweglich
in dem Zylinder angeordnet ist und durch eine Öffnung am zweiten Ende des
Zylinders herausragt, aufweist, wobei der Zylinder eine lösliche,
gelierfähige
Salzform eines Peptids zwischen dem Stutzen und dem Presskolben
enthält;
(b) eine zweite Injektionsspritze, die einen hohlen Zylinder mit
zwei Enden und einen Auslassstutzen am ersten Ende und einen Presskolben,
der beweglich in dem Zylinder angeordnet ist, und durch eine Öffnung am
zweiten Ende des Zylinders herausragt, aufweist, wobei der Zylinder
ein pharmazeutisch verträgliches
flüssiges
Trägermaterial
zwischen dem Auslassstutzen und dem Presskolben enthält; (c)
ein Verbindungsglied, das einen flüssigkeitsführenden Kanal aufweist, wobei
das Verbindungsglied den Stutzen der ersten Injektionsspritze abtrennbar
mit dem Auslassstutzen der zweiten Injektionsspritze verbindet und
den Flüssigkeitstransfer
vom Auslassstutzen zum Stutzen gestattet; und (d) eine provisorische
Abdichtungsfolie, die in der zweiten Injektionsspritze angeordnet
ist, um das flüssige
Trägermaterial
von der gelierfähigen
Salzform des Peptids in der ersten Injektionsspritze abzutrennen,
wobei eine ausreichende Kraft, die auf den Presskolben in der zweiten
Injektionsspritze ausgeübt
wird, bewirkt, dass das flüssige
Trägermaterial
die provisorische Abdichtungsfolie durchbricht, wodurch es dem flüssigen Trägermaterial
der zweiten Injektionsspritze ermöglicht wird, durch das Verbindungsglied
und in die erste Injektionsspritze zu fließen und sich mit der gelierfähigen Salzform
des Peptids zu vermischen, um eine halbfeste, pharmazeutische Retardsuspension
zu bilden.
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Sofern
es nicht anders definiert ist, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
die gleiche Bedeutung wie sie von einem gewöhnlichen Fachmann auf dem Gebiet,
zu dem diese Erfindung gehört, üblicherweise
ver standen wird. Obwohl ähnliche
oder zu den hierin beschriebenen äquivalente Verfahren und Materialien
bei der Durchführung
oder Prüfung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden die bevorzugten
Verfahren und Materialien unten beschrieben.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch die ausführliche
Beschreibung und die Patentansprüche
offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Freisetzungsrate und das Abgabeprofil fester
und halbfester Medikamentenzusammensetzungen in vitro vergleicht.
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2 ist
ein Diagramm, das die Wirkung des Tensids TWEEN® 80
und des Trägermittels
Hyaluronsäure
auf die Freisetzungsrate und das Abgabeprofil eines Peptids aus
einer festen pharmazeutischen Zusammensetzung in vitro zeigt.
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3 ist
ein Diagramm, das die Wirkung von Monosacchariden auf die Freisetzungsrate
und das Abgabeprofil einer festen Medikamentenzusammensetzung in
vitro zeigt.
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4 ist
ein Diagramm, das die Wirkung verschiedener Durchmesser auf die
Freisetzungsrate und das Abgabeprofil einer festen Medikamentenzusammensetzung
in vitro zeigt.
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5 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationen eines Peptids aus verschiedenen
Dosierungen einer Standardpeptidlösung über die Zeit in vivo in Ratten
vergleicht.
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6 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile verschiedener
Dosierungen einer festen Peptidzusammensetzung über die Zeit in vivo in Ratten
vergleicht.
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7 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile zweier
verschiedener Dosierungen einer festen Zusammensetzung in vivo in
Ratten vergleicht.
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8 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile dreier
verschiedener Dosierungen einer festen Zusammensetzung in vivo in
Ratten vergleicht.
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9 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile eines
Peptids aus einer Standardpeptidlösung und einer festen Zusammensetzung über die
Zeit in vivo in Hunden vergleicht.
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10 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationen eines Peptids aus einer
Standardpeptidlösung und
einer festen Zusammensetzung über
die Zeit in vivo in Hunden vergleicht.
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11 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationen eines Peptids aus einer
Standardpeptidlösung und
einer festen Zusammensetzung über
die Zeit in vivo in Hunden vergleicht.
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12 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile eines
Peptids zeigt, das aus der Verabreichung einer hohen Dosierung (500 μg/kg SOMATULINETM) einer festen Zusammensetzung an Hunde
resultiert.
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13 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile eines
Peptids zeigt, das aus der Verabreichung einer festen Zusammensetzung
einschließlich
eines Trägermittels
an Hunde resultiert.
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14 ist
ein Diagramm, das die Blutkonzentrationen einer speziellen Dosierung
eines Peptids vergleicht, das als eine Standardlösung, eine feste Zusammensetzung
oder als eine von zwei halbfesten Suspensionen an Hunde verabreicht
wurde.
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15 ist
ein Diagramm, das das Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile eines
Peptids über
15 Tage zeigt, das aus der Verabreichung einer halbfesten Suspension
an Hunde resultiert.
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16 ist
ein Diagramm, das das Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile eines
Peptids über
56 Tage zeigt, das aus der Verabreichung einer hohen Dosierung (6
mg/kg) einer halbfesten Suspension an Hunde resultiert.
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17 ist
ein Diagramm, das das Blutkonzentrationsfreisetzungsprofile einer
halbfesten Medikamentensuspension und Polylactat-Glycolat-Mikrosphären über 15 Tage
vergleicht, wenn sie an Hunde verabreicht werden.
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18 ist
eine Schnittzeichnung in Seitenansicht einer Injektionsspritzen-ähnlichen
Vorrichtung, die verwendet wird, um eine halbfeste, pharmazeutische
Suspension zu verabreichen.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Injektionsspritzen-ähnliche Vorrichtungen, die
dafür vorgesehen
sind, halbfeste, pharmazeutische Suspensionen zu verabreichen, die
automatisch Retardgele ausbilden, wenn sie an einen Patienten verabreicht
werden.
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Jede
Einheit der pharmazeutischen Zusammensetzungen wird wenigstens die
tägliche
Dosis des Peptids multipliziert mit der erwünschten Anzahl an wirksamen
Tagen enthalten. Nachdem die pharmazeutische Zusammensetzung automatisch
bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten
geliert, wird das Peptid aus dem Gel gemäß einem Blutkonzentrationsprofil
abgegeben, das mit dem Blutkonzentrationsprofil des Peptids vergleichbar ist,
wenn es mittels kontinuierlicher, täglicher Injektion durch bekannte
Retardzusammensetzungen, z.B. polymere Peptidformulierungen, oder
mittels einer Infusionspumpe, die in einem konstanten Abgabemodus
arbeitet, verabreicht wird.
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Eine Injektionsspritzenvorrichtung
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Eine
Injektionsspritzenvorrichtung zum Verabreichen der halbfesten Suspensionen
wird leicht unter Verwendung vorhandener Technologien hergestellt.
Solche Vorrichtungen umfassen einen Zylinderkörper, eine Nadel und einen
Presskolbenaufbau, die sich alle in Standardinjektionsspritzen finden.
Die Nadel ist eine Hohlnadel mit einer maximalen hohlen Öffnung und
einer glatten internen Oberfläche,
vorzugsweise mit einer internen Oberfläche von wenigstens N6. Der äußere Durchmesser
und die Länge
der Nadel werden an die subkutane oder intramuskuläre Verwendung
angepasst werden. Der Kolbenstopfen, der das Halbfeste aus dem Zylinder
durch die Nadel und in den Patienten schiebt, kann aus Gummi oder
Plastik sein, wie derzeitig in Einwegspritzen verwendet. Die Kolbenstange,
die den Stopfen schiebt, ist ein preiswertes und einfaches Plastikzubehörteil.
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18 zeigt
eine Injektionsvorrichtung 10, die verwendet werden kann,
um eine halbfeste Zusammensetzung zu formulieren und zu verabreichen.
Injektionsvorrichtung 10 umfasst Hohlnadel 1,
die an der ersten Injektionsspritze 3 befestigt ist. Die
feste pharmazeutische Zusammensetzung 2, z.B. in Form eines
lyophilisierten Pulvers, wird in die erste Spritze 3 geladen
und nach Einsetzen eines ersten Presskolbens 6 in die erste Spritze 3 vorzugsweise
unter Vakuum gelagert. Verbindungsglied 4 umfasst ein erstes
Ende 11, ein zweites Ende 12 und eine Längsbohrung 13 zwischen
dem ersten Ende 11 und dem zweiten Ende 12. Das
erste Ende 11 ist an der ersten Injektionsspritze 3 befestigt,
und das zweite Ende 12 ist an der zweiten Injektionsspritze 7 befestigt.
Die Nadel 1 ist innerhalb der Längsbohrung 13 positioniert.
Das Verbindungsglied 4 ist vorzugsweise aus Plastik oder
Metall hergestellt. Steriles Wasser 15 wird in die zweite
Injektionsspritze 7 geladen. Die Barriere 20,
die innerhalb der zweiten Injektionsspritze 7 positioniert
ist, verhindert die vorzeitige Bewegung von Wasser 15 aus
der zweiten Injektionsspritze 7 in die erste Injektionsspritze 3.
Die Barriere 20 wird vorzugsweise aus einem perforierbaren
Material, z.B. einer dünnen
Metallfolie oder einem Plastikfilm, hergestellt.
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Die
Barriere 20 wird durch die Kraft durchbrochen, die durch
Herabdrücken
des Presskolbens 9 ausgeübt wird. Nach Durchbrechen
der Barriere 20 wird der Presskolben 9 weiter
herabgedrückt,
was Wasser 15 aus der zweiten Injektionsspritze 7,
durch die Nadel 1 und in die erste Injektionsspritze 3 drücken wird.
Es ist wichtig, ein Ablösen
der Barriere von der Wandung der Injektionsspritze zu verhindern,
so dass sie nicht in die erste Injektionsspritze gelangt. Die Interaktion
zwischen Wasser 15 und fester Medikamentenzusammensetzung 2 wird
die Bildung einer halbfesten Zusammensetzung in der ersten Injektionsspritze 3 bewirken.
Sowohl die Nadel 1 als auch die erste Injektionsspritze 3 werden
dann vom Verbindungsglied 4 getrennt und verwendet, um
die halbfeste Zusammensetzung auf die übliche Art und Weise in einen
Patienten zu injizieren. Die Presskolbenverriegelung 14 verhindert
das Herabdrücken
des ersten Presskolbens 6, was die Bewegung der trockenen,
festen Zusammensetzung 2 in die zweite Injektionsspritze 7 verhindert.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind die Injektionsspritzen herkömmliche
Injektionsspritzen und sind durch ein Verbindungsglied verbunden,
das eine zentrale Bohrung aufweist, die mit einem Plastikschlauch ausgekleidet
ist. Anfangs ist keine Nadel an der ersten Injektionsspritze befestigt,
aber sie wird an der ersten Injektionsspritze befestigt, die das
Peptid enthält,
nachdem Wasser oder ein anderes Trägermittel aus der zweiten Spritze
durch die Bohrung in das Verbindungsglied eingeführt worden ist. In dieser Ausführungsform kann
die Barriere innerhalb der Bohrung oder innerhalb der ersten Spritze
angeordnet sein.
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Für pharmazeutische
Zusammensetzungen geeignete Peptide
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Die
Salzform der Peptide, die in den Zusammensetzungen verwendet werden
kann, muss in Körperflüssigkeiten,
z.B. Lymphe oder Blutserum, gelieren, wenn sie an einen Patienten
verabreicht wird, und sobald sie geliert ist, ist sie in der Lage,
die Abgabe des Peptids mit einer Geschwindigkeit zu steuern, die
für eine therapeutische
Verwendung des Medikaments geeignet ist. Zum Beispiel, wie in den
Beispielen unten gezeigt wird, sind Gele aus Somatostatin-Analoga
wie SOMATULINETM bei ausreichender Dosierung
dazu in der Lage, eine anhaltende Freisetzung des Peptids ins Blut
von wenigstens 1,0 ng/ml für über einen
Monat aufrechtzuerhalten. Diese Menge ist das therapeutische Somatostatin-Niveau,
das zur Behandlung von z.B. Akromegalie benötigt wird.
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Peptide,
die für
die Verwendung in den Zusammensetzungen bevorzugt sind, umfassen
Somatostatin, Calcitonin, Parathormon (PTH), Parathormon verwandtes
Protein (parathyroid hormone related protein, PTHrP), lösliche Agonisten
oder Antagonisten von LHRH, GRF und andere lösliche Analoga, die agonistische oder
antagonistische Wirkung irgendeines dieser Peptide aufweisen. Vorzugsweise
umfasst das Peptid wenigstens einen hydrophoben Rest, z.B. natürlich nicht
vorkommende Reste wie Naphthylalanin (Nal), Norleucin (Nle) und
Halogen-substituierte Phenylalanine und natürlich vorkommende Reste wie
Trp, Ile, Phe, Val, Leu, Met, Ala, Gly oder Cys, die es dem Peptid
ermöglichen,
ein Gel besser auszubilden. Hydrophobizitäten der Aminosäuren können wie
in Eisenberg, Ann. Rev. Biochem., 53:595–623 (1984) diskutiert bestimmt
werden.
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Die
Konfiguration des Peptids wird auch vorzugsweise geändert, z.B.,
durch eine D-Aminosäure, um enzymatischen
Abbau zu verringern, durch eine Disulfidbrücke, um ein zyklisches Peptid
zu schaffen, oder durch eine interne Amidbindung zwischen den Seitenketten
zweier Aminosäurereste.
Man nimmt an, dass diese Eigenschaften geeigneter Peptide die Fähigkeit
der Salzform des Peptids, automatisch ein Gel auszubilden, sobald
es an einen Patienten verabreicht wird, ermöglichen oder erhöhen.
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Die
folgenden Publikationen offenbaren die Sequenzen von PTH-Peptiden
und -Analoga: John P. Bilezikian (Hrsg.), The Parathyroids Basic
and Clinical Concepts, S. 239–258
(Raven Press, NH 1994); Nissenson et al., „Structure & Function of the
Receptor for Parathyroid Hormone and Parathyroid Hormone-Releasing Hormone", Receptor, 3:193–202 (1993);
Bachem Kalifornien 1993–1994
Katalog (Torrance, CA); und SIGMA, Peptides and Amino Acids 1994
Katalog (St. Louis, MO).
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Die
folgenden Veröffentlichungen
offenbaren die Sequenzen von PTHrP-Peptiden und -Analoga: Yasuda
et al., J. Biol. Chem., 264:7720–7725 (1989); und Burtis W.J.,
Clin. Chem., 38(11):2171–2183
(1992). Weitere Beispiele können
in den folgenden Veröffentlichungen
gefunden werden: PCT-Anmeldung 94/01460 (1994); PCT-Anmeldung 94/02510
(1994); PCT-Anmeldung 93/20203 (1993); PCT-Anmeldung 92/11286 (1992); PCT-Anmeldung
93/06846 (1993); PCT-Anmeldung 92/10515 (1992); PCT-Anmeldung 92/00753 (1992);
EP-Anmeldung 477885 A2 (1992); EP-Anmeldung 561412 A1 (1993); EP-Anmeldung
451867 A1 (1991); deutsche Patentanmeldung 4203040 A1 (1993); US-Patent
Nr. 4,771,124 (1988); US-Patent Nr. 4,656,250 (1987); US-Patent
Nr. 5,229,489 (1993); und Bachem Kalifornien 1993–94 Katalog,
30–34
(1993).
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Die
folgenden Veröffentlichungen
offenbaren die Sequenzen von Somatostatin-Analoga: PCT-Anmeldung
WO 91/09056 (1991); EP-Anmeldung 0 505 680 A1 (1992); EP-Anmeldung
0 363 589 A2 (1990); EP-Anmeldung 0 203 031 A2 (1986); US-Patent Nr. 4,904,642
(1990); US-Patent Nr. 4,871,717 (1989); US-Patent Nr. 4,853, 371
(1989); US-Patent Nr. 4,725,577 (1988); US-Patent Nr. 4,684,620
(1987); US-Patent
Nr. 4,650,787 (1987); US-Patent Nr. 4,603,120 (1986); US-Patent
Nr. 4,585,755 (1986); US-Patent Nr. 4,522,813 (1985); US-Patent
Nr. 4,486,415 (1984); US-Patent Nr. 4,485,101 (1984); US-Patent
Nr. 4,435,385 (1984); US-Patent Nr. 4,395,403 (1983); US-Patent
Nr. 4,369,179 (1983); US-Patent Nr. 4,360,516 (1982); US-Patent Nr.
4,358,439 (1982); US-Patent Nr. 4,328,214 (1982); US-Patent Nr.
4,316,890 (1982); US-Patent Nr. 4,310,518 (1982); US-Patent Nr.
4,291,022 (1981); US-Patent Nr. 4,238,481 (1980); US-Patent Nr.
4,235,886 (1980); US-Patent Nr. 4,224,190 (1980); US-Patent Nr.
4,211,693 (1980); US-Patent Nr. 4,190,648 (1980); US-Patent Nr.
4,146,612 (1979); US-Patent Nr. 4,133,782 (1979); Van Binst et al.,
Peptide Res., 5:8 (1992); Prevost et al., Cancer Res., 52:893 (1992);
und Bachem Kalifornien 1993–1994
Katalog 94–95
(1993).
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Die
folgenden Veröffentlichungen
offenbaren die Sequenzen von GRF-Analoga: PCT-Anmeldung WO 91/18998 (1991); PCT-Anmeldung
WO 92/18537 (1992); PCT-Anmeldung
WO 92/00095 (1992); PCT-Anmeldung WO 91/03053 (1991); EP-Anmeldung 314866
A2 (1989); EP-Anmeldung 136475 B1 (1991); EP-Anmeldung 320785 A2
(1989); US-Patent Nr. 4,732,972 (1988); US-Patent Nr. 4,627,312
(1986); EP-Patentanmeldung 511003 A1 (1992); und Bachem Kalifornien
1993–1994
Katalog 64–65
(1993).
-
Die
folgenden Veröffentlichungen
offenbaren die Sequenzen von LHRH-Analoga: US-Patent Nr. 4,307,083; US-Patent Nr.
4,292,313; US-Patent Nr. 4,124,577; US-Patent Nr. 4,111,923; US-Patent Nr. 4,101,538;
US-Patent Nr. 4,101,537; US-Patent
Nr. 4,093,611; US-Patent Nr. 4,087,419; US-Patent Nr. 4,087,418;
US-Patent Nr. 4,087,417;
US-Patent Nr. 4,083,967; US-Patent Nr. 4,062,835; US-Patent Nr. 4,031,072;
US-Patent Nr. 4,031,070; US-Patent Nr. 4,031,069; US-Patent Nr.
3,824,227; US-Patent Nr. 3,824,065; Rivier et al., J. Med. Chem.,
29:1846 (1986); Ljungquist et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA,
85:8256 (1988); Coy et al., Amer. Clin. Res., 10:139 (1978); Sundaram
et al., Life Sci., 28:83 (1981); Rivier et al., Life Sci., 23:869
(1978); Humphrey et al., J. Med. Chem., 21:120 (1978); und Bachem
Kalifornien 1993–1994
Katalog 67–68
(1993).
-
Die
folgenden Veröffentlichungen
offenbaren die Sequenzen von Calcitonin-Analoga:
EP 464549 A1 (1992) und Bachem
Kalifornien 1993–1994
Katalog 28 (1993).
-
In vitro-Assays für geeignete
Salzformen von Peptiden
-
Ein
einfacher in vitro-Assay kann verwendet werden, um die Eignung einer
Salzform eines gegebenen Peptids zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung zu bestimmen. Die Salzform des Peptids, z.B. in Form eines
Pulvers oder einer Suspension, wird mit einer klaren Körperflüssigkeit,
z.B. Lymphe, Plasma oder Serum, in einem Behälter gemischt. Dieser Behälter wird
auf 37°C
erwärmt,
z.B. durch ein Wasser- oder Ölbad. Eine
Sichtprüfung
wird vorgenommen, um zu bestimmen, ob die Salzform des Peptids ein
Gel gebildet hat.
-
Ein
in vitro-Lichtbeugungsassay kann auch verwendet werden, um zu bestimmen,
ob eine Salzform eines Peptids zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sein wird. Die Salzform des Peptids, z.B. in
Gestalt eines Pulvers, wird auf einem Mikroskopglasobjektträger mit
zwischen 20 und 50 Gew.-% Wasser ge mischt. Nachdem das Peptid gut
gemischt ist, z.B. nach 5 Minuten, wird der Objektträger auf
einem inversen Mikroskop, wie dem ZEISS® AXIOVERT
100, unter Verwendung polarisierten Lichts analysiert. Wenn das
polarisierte Licht gebeugt wird, wie es durch das Vorhandensein
leuchtender Farben angezeigt wird, hat die Salzform des Peptids
ein Gel ausgebildet und ist für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet.
-
Ein
anderer in vitro-Assay wurde verwendet, um die Freisetzungscharakteristika
fester und halbfester Zusammensetzungen zu untersuchen. Die transdermale
Diffusionszelle MICROETTETM (Hanson Research, Palo
Alto, CA) wurde in dem Assay als ein automatisches Probennehmersystem
verwendet, das aus sechs Thermostatzellen, einer mechanischen Rührvorrichtung
und einem Probensammler zusammengesetzt ist.
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Wenn
es verwendet wurde, um das Abgabeprofil fester SOMATULINETM-Zylinder zu untersuchen, waren die Assay-Bedingungen
für das
automatische Probennehmersystem wie folgt: Freisetzungsmedium = NaCl
0,9%, Anfangsvolumen = 7 ml, Stabgewicht = 1,6 bis 1,8 mg, Temperatur
= 37°C,
Rührgeschwindigkeit =
60 Upm, Endrührgeschwindigkeit
= 400 Upm (für
die letzten 15 Min.) und Ausgleichsvolumen = 481 μl. Proben
wurden nach 4, 10, 20, 40, 65, 90, 180 und 270 Minuten entnommen.
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Die
in dem automatischen Probennehmer gesammelten Proben wurden mittels
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) analysiert und in einem Hewlett Packard 1090 Flüssigchromatograph
(Teknokroma, Barcelona, Spanien) mit automatischem Injektionsventil
quantifiziert. Ein UV/VIS-Diodenarraydetektor wurde für die Analyse
verwendet. Eine NUCLEOSIL
TM C-18-Säule, 25
cm × 4,0
mm Durchmesser, wurde verwendet. Die Assay-Bedingungen für die HPLC
waren wie folgt: Komponente A = 0,1% TFA in AcCN:Wasser (80:20);
Komponente B = 0,1% TFA in Wasser; Flussgeschwindigkeit = 0,9 ml/min;
Injektionsvolumen = 20 μl;
Temperatur = Raumtemperatur; Detektion = UV – 280 nm; und Erfassungszeit
= 20 Minuten. Die errechnete Retentionszeit des SOMATULINE
TM betrug 14 Minuten. Das in der HPLC verwendete
Gradientensystem ist in Tabelle I gezeigt. Tabelle
I
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In-vivo-Assay
für anhaltende
Peptidfreisetzung
-
Sobald
eine bestimmte Salzform eines Peptids gefunden wurde, die in einem
beliebigen der oben beschriebenen in vitro-Assays geliert, kann
ein in vivo-Assay verwendet werden, um die Eignung dieser Salzform des
Peptids zur therapeutischen Anwendung an Tieren oder Menschen zu
bestimmen. Ein Blutkonzentrationsfreisetzungsprofil für eine bestimmte
Salzform eines Peptids kann durch Injizieren der Salzform des Peptids
in ein Tier, z.B. eine Sprague-Dawley-Ratte oder einen Hund, und
Untersuchen der in bestimmten Zeitintervallen entnommenen Blutproben,
z.B. stündliche
Intervalle für
1 bis 5 Tage oder 12- oder 24-Stunden-Intervalle für 5 bis
45 Tage, auf die Konzentration des Peptids bestimmt werden. Die
Eignung eines bestimmten Peptidgels oder eines Peptid/Trägermittelgels
für die
therapeutische Abgabe des Peptids kann so bestimmt werden.
-
Insbesondere
werden die Tiere mit Pentobarbital (60 mg/kg i.p. für Ratten)
anästhesiert
und eine Jugularvene wird zur Blutentnahme kanüliert. Eine halbfeste Suspension
oder feste Zusammensetzung (oder eine übliche Lösung für Vergleichszwecke) eines Testpeptids,
z.B. SOMATULINETM, wird subkutan in einer spezifischen
Dosierung, z.B. 1,0, 3,0 oder 6,0 mg/kg SOMATULINETM,
injiziert. Nach Verabreichung der Peptidzusammensetzung oder -Lösung werden
in festgelegten Zeitabständen
heparinisierte Blutproben durch die Kanüle erhalten, und Plasma wird
nach Zentrifugation abgetrennt. Die Peptidmenge in den Plasmaproben
wird mittels eines herkömmlichen
Radioimmunoassay-(RIA)-Verfahrens bestimmt, das eine direkte Messung
ohne Extraktion des Peptids aus dem Rattenplasma erlaubt. Die resultierenden
Messwerte werden aufgetragen (Blutkonzentration (ng/ml) gegen die
Zeit), um ein Blutkonzentrationsfreisetzungsprofil zu erstellen.
-
Zusätzlich kann
das Vorhandensein des Peptids im Tier indirekt durch Untersuchen
auf eine beliebige biologische Antwort des Tiers auf das Peptid
bestimmt werden. Wenn das Peptid ein Somatostatin-Analogon ist,
kann z.B. seine Wirkung und somit seine Anwesenheit durch Untersuchen
der Inhibition der Wachstumshormonfreisetzung in Antwort auf GRF
unter Verwendung herkömmlicher
Assays bestimmt werden. Solche indirekten Verfahren zur Bestimmung
der Anwesenheit eines Peptids können
auch bei menschlichen Patienten verwendet werden. Bei Überwachung
für 1 bis
3 Tage kann dieser in vivo-Assay verwendet werden, um zu bestimmen,
ob ein bestimmtes Peptid ein Gel ausbilden wird, das die erwünschte anhaltende
Freisetzung des Peptids bereitstellt, sobald es in vivo verabreicht
wird. Ein Peptid ist geeignet, wenn es eine anhaltende Freisetzung
des Peptids, z.B. in therapeutischen Niveaus, für wenigstens drei Tage zur
Verfügung
stellt.
-
Dieser
Assay kann auch verwendet werden, um die Wirksamkeit einer bestimmten
Salzform eines Peptids oder einer Kombination aus Salz und Trägermittel
und die notwendigen Dosierungen zur Verwendung in einer bestimmten
Therapie für
ein bestimmtes Tier zu bestimmen, indem das Blutkonzentrationsfreisetzungsprofil
mit den bekannten Dosierungsanforderungen für ein bestimmtes Peptid und
eine bestimmte Krankheit verglichen wird. Zum Beispiel ist es bekannt,
dass eine Blutkonzentration von 1,0 ng/ml eines Somatostatin-Analogons
kontinuierlich aufrecht erhalten werden muss, um Akromegalie zu
behandeln. In ähnlicher
Weise kann dieser Assay verwendet werden, um die erwartete Wirksamkeit
eines bestimmten Typs und einer bestimmten Dosierung einer Salzform
eines Peptids zur Verwendung in spezifischen humanen Therapien abzuschätzen.
-
Für pharmazeutische
Zusammensetzungen geeignete Trägermittel
-
Die
Zusammensetzungen können
hergestellt werden, indem Trägermittel
verwendet werden, die homogen mit den Peptiden gemischt werden.
Die Trägermittel
sollten wasserlöslich
und monomer sein und sollten direkt vom Körper ausgeschieden werden.
Vorzugsweise weist das Trägermittel
ein Molekulargewicht von weniger als 1000 Dalton auf. Das Trägermittel
wird ausgewählt,
um der Zusammensetzung ihre physikalischen Eigenschaften zu verleihen,
aber es beeinträchtigt
typischerweise nicht die Retardcharakteristika der Zusammensetzungen.
Jedoch können,
wie unten gezeigt wird, bestimmte Trägermittel verwendet werden,
um die Freisetzungsge schwindigkeit und die Dauer der Abgabe der
Zusammensetzungen herabzusetzen oder zu erhöhen.
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Geeignete
Trägermittel
umfassen Tenside, z.B. TWEEN® 80, Polyalkohole, z.B.
Mannitol und Sorbitol, Monosaccharide, z.B. Laktose und Glukose,
organische Lösungsmittel
und Polysaccharide.
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Verfahren
zum Herstellen fester pharmazeutischer Zusammensetzungen
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Ein
Verfahren zum Mischen eines Peptids und eines Trägermittels und zum Laden der
resultierenden Medikamentenzusammensetzung zur Injektion über eine
Trokarnadel ist das Folgende.
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Das
Trägermittel,
z.B. Mannitol, wird in einem flüssigen
Herstellungsbindemittel, z.B. Wasser oder einem organischen Lösungsmittel,
gelöst.
Die resultierende Lösung
wird mit dem erwünschten
Peptid gemischt, um eine homogene, halbfeste Mischung zu bilden.
Wenn die feste Endmischung kein Trägermittel enthält, dann
wird das Peptid ausschließlich
mit Wasser oder einem anderen flüssigen
Bindemittel gemischt, um eine halbfeste Mischung zu bilden.
-
Die
halbfeste Mischung wird dann in eine Extrusionskammer, z.B. eine
rostfreie Injektionsspritze oder einen Extrusionsfüllbereich,
mit einem Presskolben oder einer Schraube und einem Extrusionsstutzen
mit einem inneren Durchmesser von 0,5 bis 3,0 mm überführt. Die
Mischung wird extrudiert, in Stäbe
von einer exakten Länge
geschnitten und gesammelt. Die resultierenden Stäbe werden im Vakuum gründlich getrocknet und
weisen vorzugsweise einen Enddurchmesser von 2 oder 3 mm auf. Verschiedene
bekannte Verfahren können
verwendet werden, um die nicht feste Masse eines Materials durch
die Öffnung
zu bewegen, um verlängerte
Stäbe herzustellen,
die einen erwünschten
Querschnitt aufweisen, sobald sie getrocknet sind.
-
Das
Herstellungsbindemittel kann durch Verdampfen, Gefriertrocknen oder
Vakuumtrocknen entfernt werden. Die Stäbe werden dann untersucht,
um den exakten Massenprozentanteil des Peptids, d.h. die Dosierung
pro Einheitslänge
des Zylinders, zu bestimmen. Fünf
Zylinder werden aus einer Charge entnommen, gewogen und dann verarbeitet,
um die Gesamtmenge des Peptids zu entfernen, z.B. durch Solubilisieren
in einem geeigneten Lösungsmittel
wie 0,1% Essigsäure
in Wasser.
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Die
Menge des extrahierten Peptids wird gemessen, indem herkömmliche
HPLC-Methodik verwendet wird, wie sie in dem oben beschriebenen
in vitro-Assay verwendet wird.
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Vor
der Verwendung werden die Stäbe
auch auf Gleichförmigkeit
hin untersucht, indem ihr Gewichts/Längen-Verhältnis berechnet wird. Die Längen und
Gewichte von fünf
Zylindern werden gemessen, und das Verhältnis aus Länge zu Gewicht wird berechnet.
Diese Kontrolle ist nur dann positiv, wenn die relative Standardabweichung
(RSD) weniger als 5% beträgt.
Diese RSD ist gleich [SDLänge/Gewichts-Verhältnis/MittelwertLänge/Gewichts-Verhältnis] × 100, so
dass es ein Maß für die Gleichförmigkeit
des Länge/Gewichts-Verhältnisses
ist.
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Sobald
die Stäbe
akzeptiert worden sind, wird die Dosierung über Längen- und Gewichtsmessung bestimmt.
Da die Peptidkonzentration bereits berechnet worden ist, werden
die Stäbe
auf exakte Längen
zugeschnitten, die den erwünschten
Dosierungseinheiten entsprechen. Die Stäbe werden noch einmal vor der
Verabreichung getestet, indem sie auf einer Waage gewogen werden.
Die Stäbe
sind dann fertig, um in Hohlnadeln, z.B. die eines Trokars, geladen
zu werden.
-
Trokarnadeln
werden über
das hintere Ende beladen, nachdem die Spitze der Nadel z.B. mit
einer Kappe verschlossen worden ist. Das hintere Ende der Nadel
hat vorzugsweise eine Trichtergestalt, was das Einsetzen der festen
Stäbe leicht
macht. Ein metallener Presskolben drückt dann den Stab aus der Spitze
der Nadel in einen Patienten.
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Das
hintere Ende der Trokarnadel kann an einem sterilen Zylinder aus
rostfreiem Stahl, Plastik oder Glas befestigt sein, in den hinein
eine halbfeste Zusammensetzung extrudiert, geschnitten und getrocknet wird.
Der Zylinder ist so angeordnet, dass der Stab durch Schwerkraft
in die Nadel fällt,
wenn er getrocknet ist. Die im Voraus beladene Trokarnadel ist dann
bereit, um mit ihrem metallenen Presskolbensystem und ihrem Aktivierungssystem
an einen üblichen
Trokar angeschlossen zu werden.
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Verfahren zum Herstellen
halbfester Suspensionen und gefriergetrockneter Zusammensetzungen
-
Halbfeste
Suspensionen können
unter Verwendung der gleichen Peptide und Trägermittel hergestellt werden,
die verwendet wurden, um feste Zusammensetzungen herzustellen. Jedoch
sind die halbfesten Peptidsuspensionen verglichen mit den festen
Zusammensetzungen mit zwischen 10 und 90 Gew.-% eines wässrigen
Lösungsmittels
(z.B. sterilisiertem Wasser) hydratisiert, um hochviskose oder pastöse Zusammensetzungen
zu bilden. Vorzugsweise wird das Wasser unmittelbar vor der Verabreichung
der Zusammensetzung an einen Patienten hinzugefügt.
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Die
halbfesten Suspensionen können
durch das gleiche Verfahren wie oben für feste Zusammensetzungen beschrieben
hergestellt werden, d.h. durch Extrusion, aber ohne den letzten
Bindemittelentfernungsschritt. Die halbfesten, extrudierten Stäbe können direkt
mit einer Injektionsspritzen-ähnlichen
Vorrichtung, z.B. wie hierin beschrieben, in einen Patienten injiziert
werden. Alternativ können
die getrockneten, festen Stäbe rehydratisiert
werden, um vor der Injektion eine halbfeste Suspension zu bilden.
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Halbfeste
Zusammensetzungen können
auch in einem Gefriertrocknungsverfahren hergestellt werden, das
die Steuerung der Einheitsdosiermenge vereinfacht und eine einfache
Sterilisation erlaubt, bevor die Zusammensetzung in eine Nadel geladen
wird. Bei diesem Verfahren wird das Peptid, mit oder ohne Trägermittel,
zunächst
in Wasser gelöst.
Die resultierende Lösung
wird mittels Passage durch einen 0,22-Mikronfilter unter Druck, z.B. unter
Verwendung einer Spritze mit einem Presskolben, sterilisiert. Sobald
sie filtriert wurde, muss die Lösung
unter sterilen Bedingungen gehandhabt werden. Das Volumen wird exakt,
z.B. mit einer Mikropipette, kontrolliert, und die sterile Lösung wird
in einen versiegelten Injektionsspritzenzylinder gefüllt. Die Flüssigkeit
in dem Zylinder wird dann gefriergetrocknet. Das resultierende,
lyophilisierte, feste Volumen wird dann, z.B. unter Verwendung eines
Presskolbens, in der Injektionsspritze unter Vakuum verdichtet.
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Die
Injektionsspritze, die den verdichteten, sterilen Feststoff enthält, wird
dann unter Vakuum verpackt. Die feste Zusammensetzung wird dann
in diesem Zustand für
längere
Zeiträume
stabil bleiben ohne die Notwendigkeit der Kühlung oder anderer besonderer
Lagerungsbedingungen. Die feste Zusammensetzung wird unmittelbar
vor Verabreichung mit Wasser hydratisiert, z.B. unter Verwendung
der unten beschriebenen zweiteiligen Vorrichtung, die das benötigte Volumen
an sterilem Wasser in einem separaten Injektionsspritzen-ähnlichen
Zylinder enthält.
Der ge friergetrocknete Feststoff wird rehydratisiert, um eine viskose,
halbfeste Suspension zu bilden, die dann in einen Patienten injiziert
werden kann.
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Eine
Lösung
der Peptidzusammensetzung ist unerwünscht, weil solch eine Lösung, wenn
sie injiziert wird, dispergieren und nicht das Retardgel bilden
wird. Folglich wird die Wassermenge sorgfältig gewählt, um weniger als die Menge
zu betragen, die benötigt
wird, um eine spezifische Menge der Peptidzusammensetzung zu lösen. Zum
Beispiel wird bei 25°C,
pH 7,0, 1,0 ml oder weniger an Wasser benötigt, wenn es mit 26 mg des
Acetatsalzes von SOMATULINETM gemischt wird,
um die Bildung einer Lösung
zu verhindern. Indem man eine Wassermenge verwendet, die weniger
als 50%, und vorzugsweise weniger als 20 oder 10% der Wassermenge
beträgt,
die benötigt
wird, um eine Salzform des Peptids zu lösen, wird eine halbfeste oder
pastöse
Suspension anstelle einer Lösung
sichergestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Nadel an dem Injektionsspritzenzylinder über ein
trichterförmiges
Verbindungsglied befestigt. Das trichterförmige Verbindungsglied kann
Teil der Nadel oder Teil der Injektionsspritze sein. Die Nadel kann
mit der Injektionsspritze fest verbunden sein oder unmittelbar vor
Verwendung an der Injektionsspritze befestigt werden. Die Nadel
wird in Länge
und äußerem Durchmesser
an den Injektionsweg, z.B. intramuskulär, intradermal oder subkutan,
angepasst. Die innere Oberfläche
der Nadel ist vorzugsweise glatt, um die Injektion der halbfesten
Zusammensetzung zu erleichtern.
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Die
Injektionsspritze hat vorzugsweise einen Presskolben von kleinem
Durchmesser (1 bis 5 mm), so dass das kleine Volumen der halbfesten
Zusammensetzung (10 μl
bis 300 μl)
eine signifikante Länge
im Injektionsspritzenzylinder darstellen wird. Dies erlaubt eine
genauere Visualisierung und Dosisabmessung.
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BEISPIELE
FÜR ZUSAMMENSETZUNGEN
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BEISPIEL 1: FESTE ZUSAMMENSETZUNG
MIT 100% SOMATULINETM
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140
mg Wasser wurden zu 60 mg des Acetatsalzes des Somatostatin-Analogons
SOMATULINETM (Kinerton, Ltd., Dublin, Irland)
hinzugefügt.
Sofern es nicht anders angegeben ist, wurde in den folgenden Beispielen,
die SOMATULINETM aufführen, das Acetatsalz von SOMATULINETM verwendet. Die Mischung wurde mit einem
Spatel in einer 2 ml Plastikinjektionsspritze geknetet und anschließend in
eine Injek tionsspritze aus rostfreiem Stahl gegeben, die eine Kammer
mit einem Innendurchmesser von 5 mm und einen Extrusionskopf mit
2,5 mm Innendurchmesser aufwies. Die Mischung wurde als dünne Filamente
durch die Injektionsspritze unter Verwendung einer Injektionsspritzenpumpe
extrudiert. Die entstandenen, extrudierten Filamente wurden in Stäbe von 3
cm Länge
geschnitten und auf Glasobjektträgern
gesammelt. Die Stäbe
wurden dann unter Vakuum für
24 Stunden trocknen gelassen. Die entstandenen Stäbe von 1,4
mm Durchmesser enthielten 10 mg SOMATULINETM/cm.
Die Stäbe
wurden in 3 cm lange Trokarnadeln mit einem Innendurchmesser von
1,5 mm geladen.
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BEISPIEL 2: FESTE ZUSAMMENSETZUNG
MIT 80% SOMATULINETM, 20% MANNITOL
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Dem
Protokoll aus Beispiel 1 wurde gefolgt, indem zunächst 1 g
Mannitol (Roquette, Lestrein, Frankreich) mit 9 g Wasser gemischt
wurden, um eine Lösung
zu bilden. 0,140 g dieser Lösung
wurden zu 0,060 g SOMATULINETM gegeben.
Die extrudierten Filamente wurden geschnitten und auf Glasobjektträgern gesammelt
und für
24 Stunden unter Vakuum getrocknet. Die entstandenen 2,9 cm Stäbe enthielten
40 mg SOMATULINETM (20 Gew.-% Mannitol und
80 Gew.-% SOMATULINETM).
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BEISPIEL 3: HALBFESTE
SUSPENSION MIT 100% SOMATULINETM
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700
mg Wasser wurden zu 300 mg SOMATULINETM gegeben,
um eine halbfeste Suspension herzustellen. Die Mischung wurde mit
einem Spatel in einer 5 ml Plastikspritze geknetet. 200 mg der halbfesten
Zusammensetzung (60 mg Peptid) wurden in jede Spritze geladen.
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BEISPIEL 4: HALBFESTE
SUSPENSION MIT 80% SOMATULINETM, 20% MANNITOL
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0,1125
mg Mannitol und 14,8875 g Wasser wurden gemischt, um eine Trägerlösung zu
bilden. 400 mg SOMATULINETM wurden in 14,60
g dieser Trägerlösung gelöst. Dann
wurden 2,0 ml dieser resultierenden Lösung in einzelne Plastikinjektionsspritzen
gegeben und lyophilisiert. Der resultierende Feststoff wurde mit
einem Presskolben auf ein Volumen von 100 μl verdichtet. Unmittelbar vor
Verabreichung wurde die feste Zusammensetzung mit 133,33 μl Wasser
hydratisiert, um eine halbfeste Suspension zu bilden.
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BEISPIEL 5: FESTE ZUSAMMENSETZUNG
MIT 90% SOMATULINETM, 10% SORBITOL
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Dem
Protokoll in Beispiel 2 wurde gefolgt, indem 0,5 g Sorbitol (Roquette,
Lestrein, Frankreich) und 9,5 g Wasser gemischt wurden, um eine
Lösung
zu bilden. 0,140 g dieser Lösung
wurden zu 60 g SOMATULINETM gegeben. Die
Mischung wurde gewogen, geknetet und extrudiert. Die extrudierten
Filamente wurden geschnitten und auf Glasobjektträgern gesammelt
und unter Vakuum für
24 Stunden getrocknet. Die resultierenden 2,5 cm Stäbe enthielten
3,5 mg SOMATULINETM (10 Gew.-% Sorbitol
und 90 Gew.-% SOMATULINETM).
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BEISPIEL 6: FESTE ZUSAMMENSETZUNG
MIT 84% SOMATULINETM, 16% TWEEN® 80
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Dem
Protokoll aus Beispiel 2 wurde gefolgt, indem 0,8 g TWEEN® 80
(Sigma, St. Louis, MO) und 9,2 g Wasser gemischt wurden, um eine
8%ige Trägerlösung von
TWEEN® in
Wasser zu bilden. 140 mg dieser Trägerlösung wurden zu 60 mg SOMATULINETM gegeben. Diese Mischung wurde gewogen,
geknetet und extrudiert. Die extrudierten Filamente wurden geschnitten
und auf Glasobjektträgern
gesammelt und für
24 Stunden unter Vakuum getrocknet. Die resultierenden 2,5 cm Stäbe enthielten
3,5 mg SOMATULINETM.
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IN VITRO-VERGLEICHSBEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Wirkung oder das Fehlen der Wirkung
verschiedener Modifikationen der festen und halbfesten Zusammensetzungen.
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BEISPIEL 7: VERGLEICHE
FESTER UND HALBFESTER ZUSAMMENSETZUNGEN
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Das
oben beschriebene in vitro-Protokoll wurde verwendet, um zu bestimmen,
ob es irgendeinen Unterschied zwischen den Abgabeprofilen einer
festen, 100%igen SOMATULINETM-Zusammensetzung
und einer halbfesten Zusammensetzung aus 30% SOMATULINETM und
70% Wasser gibt. Jede Zusammensetzung enthielt die gleiche Dosis
an SOMATULINETM. Die Ergebnisse sind in
dem Diagramm aus 1 gezeigt. Zwischen den zwei
Zusammensetzungen wurde kein signifikanter Unterschied beobachtet.
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BEISPIEL 8: WIRKUNG DER
TRÄGER
AUF DIE PEPTIDFREISETZUNGSGESCHWINDIGKEIT
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Das
oben beschriebene in vitro-Protokoll wurde auch verwendet, um die
Wirkung verschiedener Trägermittel
auf das Abgabeprofil und die Freisetzungsgeschwindigkeit verschiedener
fester SOMATULINETM-Zusammensetzungen zu
bestimmen: (1) 100% SOMATULINETM, (2) 86%
SOMATULINETM und 14% TWEEN® 80, (3)
85% SOMATULINETM und 15% Hyaluronsäure, (4)
90% SOMATULINETM und 10% Sorbitol, und (5)
80% SOMATULINETM und 20% Mannitol. Die Ergebnisse
dieser Experimente sind in 2 und 3 dargestellt.
-
2 zeigt,
dass im Vergleich zu 100% SOMATULINETM Hyaluronsäure die
Abgabegeschwindigkeit herabsetzt, während TWEENTM 80
die Abgabegeschwindigkeit erhöht. 3 zeigt,
dass verglichen mit 100% SOMATULINETM die
monomeren, löslichen
Trägermittel
Mannitol und Sorbitol nur eine leichte Zunahme der Freisetzungsgeschwindigkeit
bewirkten.
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BEISPIEL 9: WIRKUNG DES
DURCHMESSERS FESTER PHARMAZEUTISCHER ZUSAMMENSETZUNGEN AUF DIE PEPTIDFREISETZUNGSGESCHWINDIGKEIT
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Das
oben beschriebene in vitro-Protokoll wurde auch verwendet, um die
Wirkung des Stabdurchmessers auf das Abgabeprofil und die Freisetzungsgeschwindigkeit
fester SOMATULINETM-Zusammensetzungen zu
bestimmen. Die feste Zusammensetzung enthielt eine Mischung aus
SOMATULINETM und Mannitol (80:20). Durchmesser
von 0,26 mm und 0,43 mm wurden untersucht. Die Ergebnisse dieses
Assays sind in dem Diagramm aus 4 dargestellt.
Der kleinere Durchmesser von 0,26 mm bewirkte eine schnellere in
vivo-Freisetzung als der größere Durchmesser
von 0,43 mm. Außerdem
bewirkte der Stab mit kleinerem Durchmesser eine vollständige Freisetzung
in weniger als der Hälfte
der Zeit, die für
die vollständige
Freisetzung durch den Stab von größerem Durchmesser benötigt wurde.
-
IN VIVO-BEISPIELE
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Die
Tierversuchsbeispiele unten zeigen die pharmakokinetischen Abgabeprofile
verschiedener fester und halbfester Zusammensetzungen des Acetatsalzes
des Somatostatin-Analogons SOMATULINETM verglichen
mit üblichen
flüssigen
Medikamentenlösungen.
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BEISPIEL 10: IN VIVO-VERGLEICHE
VON PEPTIDLÖSUNGEN
GEGENÜBER
AUS FESTEN PEPTIDZUSAMMENSETZUNGEN GEBILDETEN GELEN
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Der
oben beschriebene in vivo-Assay wurde verwendet, um den Unterschied
in den Blutkonzentrationsprofilen zu untersuchen, die aus Injektionen
einer üblichen
Lösung
SOMATULINETM verglichen mit einer festen
100%igen SOMATULINETM-Zusammensetzung resultieren.
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Die
Lösung
wurde aus dem im physiologischen Serum gelösten Peptid hergestellt und
wurde subkutan in einer Dosierung von 1,0 ml/kg und 0,5 mg/kg SOMATULINETM injiziert. Die Ratten wurden mit Pentobarbital (60
mg/kg i.p.) anästhesiert
und die rechte Jugularvene wurde zur Blutentnahme kanüliert. Nach
der Operation ließ man
die Ratten sich vor dem Experiment für 2 Tage erholen. Die Tiere
wurden in Käfigen
untergebracht, wo sie sich frei bewegen konnten. Nach Verabreichung
der Medikamentenlösung
wurden heparinisierte Blutproben über die Kanüle erhalten, und das Plasma
wurde nach Zentrifugation abgetrennt. Die Menge an SOMATULINETM in den Plasmaproben wurde mittels eines
Radioimmunoassay-(RIA)-Verfahrens bestimmt, das die direkte Messung
ohne Extraktion des Peptids aus dem Rattenplasma erlaubt.
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Das
gleiche Protokoll wurde dann für
SOMATULINETM-Dosierungen von 1,5 und 3 mg/kg
wiederholt. Die Ergebnisse (Mittelwerte der Messwerte aus 6 Ratten)
sind in Tabelle II wiedergegeben und in 5 gezeigt und
zeigen eine Zunahme der maximalen Abgabegeschwindigkeit und -dauer
mit zunehmenden Dosierungen. Wie erwartet führen die üblichen Lösungen zu einem hohen Anfangspeak
der Peptidfreisetzung, die so genannte „Stoßwirkung" (burst effect), der stetig mit der
Zeit abnimmt.
-
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Die
maximale Konzentration (Cmax) des Peptids
betrug 45 ng/ml bei der 0,5 mg/kg Lösung, 78 ng/ml bei der 1,5
mg/kg Lösung
und 126 ng/ml bei der 3 mg/kg Lösung.
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Als
nächstes
wurden die gleichen Dosierungen an 100%igem SOMATULINETM (0,5
mg/kg, 1,5 mg/kg und 3 mg/kg) in fester Form an Ratten verabreicht.
Die Ergebnisse (Mittelwerte der Messwerte aus vier oder fünf Ratten)
sind in Tabelle III wiedergegeben und in 6 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen sogar bei der kleinsten Dosierung von 0,5
mg/kg eine Retardwirkung. Der oben beobachtete anfängliche
Stoßeffekt
(burst effect) der Lösungen
wird durch die festen Zusammensetzungen vermieden. Zum Beispiel
beträgt
Cmax bei der festen 3,0 mg/kg Zusammensetzung
39 ng/ml verglichen mit 126 ng/ml bei der 3,0 mg/kg Lösung.
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BEISPIEL 11: INTRAMUSKULÄRE INJEKTION
FESTER ZUSAMMENSETZUNGEN
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Der
oben beschriebene in vivo-Assay wurde auch an vier Ratten wiederholt,
wobei feste Peptidzusammensetzungen verwendet wurden, die 100% SOMATULINETM in Dosierungen von 0,5 mg/kg und 3 mg/kg
enthielten. Die Verbindungen wurden intramuskulär verabreicht. Die Ergebnisse
sind in 7 dargestellt und zeigen eine
anhaltende Freisetzung über
72 Stunden hinweg mit dem erwarteten Dosiseffekt, aber ohne die
bei Lösungen
beobachtete Stoßwirkung
(burst effect).
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BEISPIEL 12: SUBKUTANE
INJEKTION FESTER ZUSAMMENSETZUNGEN
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde auch mit festen Zusammensetzungen,
die 100% SOMATULINETM in Dosierungen von
0,5, 1,5 und 3 mg/kg enthielten, an sechs Ratten wiederholt. In
diesem Experiment wurden die Zusammensetzungen subkutan verabreicht.
Die Ergebnisse sind in dem Diagramm aus 8 gezeigt.
Wie erwartet wird mit einer Zunahme in der Medikamentenmenge eine
entsprechende Zunahme der Peptidplasmakonzentration beobachtet (Cmax betrug 8,15 ng/ml bei 0,5 mg/kg, 11,70
bei 1,5 mg/kg und 33,59 g/ml bei 3 mg/kg). Außerdem wird die Stoßwirkung
(burst effect) von Standardlösungen
wiederum vermindert wie oben in Beispiel 10 gesehen.
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BEISPIEL 13: VERGLEICHSSTUDIEN
AN HUNDEN
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde verwendet, um die pharmakokinetischen
Parameter der Peptidlösungen
und festen Zusammensetzungen in Hunden zu vergleichen. Das Abgabeprofil
und die Freisetzungsgeschwindigkeit einer üblichen SOMATULINETM-Lösung wurde
nach subkutaner Verabreichung einer Dosierung von 84,8 μg/kg in fünf Hunden
untersucht. Zum Vergleich wurde dem gleichen Protokoll mit einer
festen Zusammensetzung, die 100% SOMATULINETM enthielt,
bei den gleichen fünf
Hunden bei einer Äquivalentdosis
von 100 μg/kg
durch subkutane Injektion gefolgt.
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Wie
in 9 gezeigt, zeigt die grafische Darstellung der
Plasmakonzentration gegen die Zeit ein klassisches Freisetzungsprofil
für die
Peptidlösung
(o) mit einer kurzen Freisetzungsdauer (10 Stunden) und einer Cmax von 46,28 ng/ml (nach 20 Minuten). Andererseits
zeigte die feste Zusammensetzung (⦁) einen dramatischen
Unterschied in den pharmakokinetischen Ergebnissen. Wie in 9 gezeigt,
war Cmax auf 3,56 ng/ml (bei einer Stunde)
herabgesetzt, und die Dauer der Peptidfreisetzung von wenigstens
0,1 ng/ml war um mehr als das 10-fache erhöht auf wenigstens 120 Stunden.
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In
gleicher Weise führte
eine intravenöse
Dosis von 100 μg/kg
einer üblichen
SOMATULINETM-Lösung (o) zu einer schnellen
Cmax von ungefähr 807 ng/ml im Plasma innerhalb
etwas über
einer Minute (10). Andererseits lieferte eine
intramuskuläre
Dosierung von 100 μg/kg
einer festen Zusammensetzung, die 100% des Peptids enthielt (⦁),
ein dramatisch anderes Ergebnis. Die feste Zusammensetzung ergab
eine sehr niedrige Cmax (1,69 ng/ml) bei
2 Stunden und ein Retardprofil von über 96 Stunden (10).
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In
einer anderen Vergleichsstudie wurde sechs neuen Hunden subkutan
eine übliche
Lösung
SOMATULINETM in einer Dosierung von 200 μg/kg injiziert.
Die Ergebnisse zeigten eine Cmax von 125,96
ng/ml (bei 20 Minuten) und eine Dauer von weniger als 24 Stunden
(11, o = Lösung).
Das gleiche in vivo-Protokoll wurde an den gleichen Hunden mit einer
festen Zusammensetzung (100% SOMATULINETM)
in der gleichen Dosierung (200 μg/kg)
unter Verwendung des gleichen subkutanen Verabreichungswegs wiederholt.
Wie in den vorangegangenen Vergleichstests zeigten die Ergebnisse
der festen Zusammensetzung ein vollständig unterschiedliches Freisetzungsprofil
mit einer Cmax im Plasma von 13,26 ng/ml
(bei einer Stunde) und eine Dauer der Peptidfreisetzung von wenigstens
0,1 ng/ml für über 120
Stunden (11, ⦁ = Feststoff).
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BEISPIEL 14: WIRKUNG ERHÖHTER DOSIERUNG
IN VIVO
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde mit der gleichen Feststoffzusammensetzung
(100% SOMATULINETM) an den gleichen Hunden
mittels subkutaner Verabreichung wiederholt, aber in einer fünffach höheren Dosierung
(500 μg/kg)
als in Beispiel 13. Wie oben in Beispiel 13 wurde die Stoßwirkung
(burst effect) mit einer Cmax im Plasma
von 10,62 ng/ml (bei 4 Stunden) unter Kontrolle gehalten. Außerdem wurde
die Dauer der Freisetzung erhöht
und für über 144
Stunden aufrechterhalten (12).
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BEISPIEL 15: TENSIDWIRKUNG
IN VIVO
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde auch an den gleichen Hunden
mit einer festen Zusammensetzung, die SOMATULINETM und
das Tensid TWEEN® 80 (84% SOMATULINETM, 16% TWEEN® 80)
enthielt, wiederholt. Die festen Zusammensetzungen wurden subkutan
in einer Dosierung von 100 μg/kg
verabreicht. Wie in 13 gezeigt (verglichen mit 9)
beschleunigte das Tensid etwas die Freisetzung von SOMATULINETM, d.h. es erhöhte die Freisetzungsgeschwindigkeit
und den Anfangspeak und setzte die Dauer der Freisetzung etwas herab.
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BEISPIEL 16: SUBKUTANE
INJEKTION HALBFESTER SUSPENSIONEN
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde an den gleichen Tieren
mit halbfesten Suspensionen aus 30% SOMATULINETM und
70% Wasser und aus 15% SOMATULINETM und
85% Wasser in der gleichen Dosierung von 200 μg/kg Peptid unter Verwendung
subkutaner Verabreichung wiederholt. Die Ergebnisse waren nicht
signifikant unterschiedlich zu den mit den festen Zusammensetzungen
bei den gleichen Dosierungen wie in Beispiel 13 berichtet erhaltenen
Ergebnissen. Zum Beispiel betrug die entsprechende Plasma-SOMATULINETM-Konzentration bei 24 Stun den 1,74 ng/ml
und 1,61 ng/ml bei den halbfesten Zusammensetzungen und 1,51 ng/ml
bei der festen Zusammensetzung (14). Die
halbfesten Zusammensetzungen wiesen nach zwei Tagen auch jeweils
eine höhere
Freisetzungsrate (0,9 und 0,87 ng/ml) auf als die feste Zusammensetzung
(0,34 ng/ml). Sowohl bei festen als auch halbfesten Zusammensetzungen
wurde die Freisetzung des Peptids für wenigstens 120 Stunden aufrechterhalten,
und die Standardabweichung war sehr gering.
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BEISPIEL 17: INJEKTIONEN
MIT HOHER DOSIERUNG
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde mit einer dritten Gruppe
aus sechs Hunden wiederholt. Eine hohe Dosis (3 mg/kg) SOMATULINETM wurde in einer hydratisierten, halbfesten
Suspension (30% SOMATULINETM und 70% Wasser)
untersucht. Die Zusammensetzung wurde intramuskulär verabreicht.
Die Ergebnisse, in 15 dargestellt, zeigen eine
anhaltende Freisetzung des Peptids sogar bei dieser hohen Dosierung.
Die Cmax betrug immer noch weniger als 10
ng/ml (9,25 ng/ml), und die Dauer war stark erhöht mit einer aufrechterhaltenen
Plasmakonzentration von über
2,4 ng/ml für
mehr als 15 Tage.
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde bei vier Hunden mit einer
sehr hohen Dosierung, 6 mg/kg, der gleichen oben beschriebenen halbfesten
Suspension (30% SOMATULINETM und 70% Wasser)
wiederholt. Diese hohe Dosierung wurde getestet, um die Grenze der
Kontrolle der Freisetzungsgeschwindigkeit zu bewerten, z.B. um ein
mögliches
so genanntes „Fluchtphänomen" (escape phenomenon)
zu beobachten, bei dem die Freisetzungskontrolle bei sehr hohen
Dosierungen verloren geht. Herkömmliche
Retardformulierungen weisen einen maximalen Prozentanteil des Medikaments
auf, der in die Formulierung gemischt werden kann, z.B. im Allgemeinen
15% bei Polymilchsäure-Glykolsäure-(PLGA)-Mikrosphären. Sobald
dieses Maximum erreicht ist, wird die Formulierung ihre Retardcharakteristika
verlieren und das Medikament sofort freisetzen.
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Das
vorliegende Experiment zeigte, dass die Cmax im
Plasma von SOMATULINETM aus der 6,0 mg/kg Dosierung
hoch war, aber innerhalb der therapeutischen Grenzen bei ungefähr 52 ng/ml
lag. Außerdem
war, wie in 16 gezeigt, anstatt dass ein
Fluchtphänomen
auftrat, die Freisetzung des Peptids kontrolliert, d.h. anhaltend,
aber auf einem höheren
Niveau, d.h. größer als
ungefähr
10 ng/ml für
Tage 1–7,
ungefähr
1–10 ng/ml
für Tage
8 bis 33 und über
0,1 ng/ml für
wenigstens 56 Tage. Zum Vergleich: ein Plasmaspiegel von mehr als
7 ng/ml wurde bei einer Do sierung von 3 mg/ml für nur einen Tag aufrechterhalten
(15), während
dieser gleiche Spiegel bei einer Dosierung von 6 mg/kg für 12 Tage
aufrechterhalten wurde.
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BEISPIEL 18: VERGLEICH
VON PLGA-MIKROSPHÄREN
UND HALBFESTEN MEDIKAMENTENZUSAMMENSETZUNGEN
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Das
oben beschriebene in vivo-Protokoll wurde bei sechs Hunden verwendet,
um die Abgabeprofile und Freisetzungsgeschwindigkeiten einer halbfesten
SOMATULINETM-Zusammensetzung und einer Dosierung
von 30 mg SOMATULINETM, die auf PLGA-Mikrosphären geladen
wurden (Ipsen Biotech, Paris, Frankreich), zu vergleichen. Diese
Mikrosphärendosierung
ist vergleichbar mit der Dosierung, die in der ersten halbfesten
Zusammensetzung aus Beispiel 17 verwendet wurde, d.h. ungefähr 3,0 mg/kg.
Das Diagramm aus 17 zeigt das Blutkonzentrationsprofil
der halbfesten Zusammensetzung (⦁) und das Profil der mit
SOMATULINETM beladenen PLGA-Mikrosphären (o) über 15 Tage.
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Wie
im Diagramm gezeigt, bietet die halbfeste Zusammensetzung eine verbesserte
Kontrolle der Stoßwirkung
(burst effect) im Hinblick auf Zeit und Dosierung verglichen mit
den beladenen Mikrosphären
(156 ng/ml nach 30 Minuten bei den Mikrosphären und 2,6 ng/ml nach 4 Stunden
bei der halbfesten Zusammensetzung). Außerdem bietet die halbfeste
Zusammensetzung eine etwas erhöhte
Freisetzungsdauer mit einer Freisetzungsgeschwindigkeit von 2,48
ng/ml an Tag 15, während
die Mikrosphären
an Tag 15 eine Freisetzungsgeschwindigkeit von 1,09 ng/ml aufwiesen.
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ANDERE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Während die
Erfindung im Zusammenhang mit ihrer detaillierten Beschreibung beschrieben
worden ist, versteht es sich, dass die vorangegangene Beschreibung
den Schutzumfang der Erfindung, die durch den Umfang der angefügten Patentansprüche definiert
ist, erläutern
und nicht beschränken
soll. Andere Aspekte, Vorteile und Modifikationen finden sich in
den Patentansprüchen.