-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Gebiet der
Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Selektion stark exprimierender
Wirtszellen, ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins von Interesse
in hohen Ausbeuten und ein Verfahren zur Herstellung von eukaryotischen
Zellen mit mehreren Kopien einer für ein Protein von Interesse
kodierenden Sequenz.
-
Beschreibung
des Hintergrunds der Erfindung und verwandter Gebiete
-
Die
Entdeckung von Verfahren zur Einführung von DNA in lebende Wirtszellen
in funktioneller Form stellte den Schlüssel zum Verständnis vieler
fundamentaler biologischer Prozesse dar und machte die Produktion
von wichtigen Proteinen und anderen Molekülen in kommerziell brauchbaren
Mengen möglich.
-
Trotz
des allgemeinen Erfolgs solcher Gentransferverfahren bestehen immer
noch einige allgemeine Probleme, welche die Effizienz, mit der ein
für ein
gewünschtes
Protein kodierendes Gen in eine Wirtszelle eingeführt und
in dieser exprimiert werden kann, einschränken. Ein Problem besteht darin,
zu erkennen, wann das Gen erfolgreich in die Rezipientenzellen transferiert
wurde. Ein zweites Problem ist die Unterscheidung von Zellen, die
das Gen enthalten, und solchen, welche die Transfervorgänge überlebt
haben, das Gen aber nicht enthalten. Ein drittes Problem betrifft
die Identifikation und Isolation von Zellen, die das Gen enthalten
und das durch das Gen kodierte Protein in hohen Ausbeuten exprimieren.
-
Im
Allgemeinen sind die bekannten Verfahren zur Einführung von
Genen in eukaryotische Zellen äußerst ineffizient.
Von den Zellen in einer gegebenen Kultur nimmt nur ein kleiner Teil
exogen zugesetzte DNA auf und exprimiert diese, und ein noch kleinerer
Teil behält
diese DNA auf stabile Weise.
-
Die
Identifikation jener Zellen, in die ein für ein gewünschtes Protein kodierendes
Produktgen inkorporiert ist, wird typischerweise erreicht, indem
in dieselben Zellen ein anderes Gen eingeführt wird, das im Allgemeinen
als selektierbares Gen bezeichnet wird und für einen selektierbaren Marker
kodiert. Ein selektierbarer Marker ist ein Protein, das für das Wachstum
oder Überleben
einer Wirtszelle unter den jeweils gewählten Kulturbedingungen erforderlich
ist, wie beispielsweise ein Enzym, das Resistenz gegen ein Antibiotikum
oder anderes Arzneimittel verleiht, oder ein Enzym, das einen metabolischen
oder katabolischen Defekt in der Wirtszelle kompensiert. Selektierbare
Gene, die häufig
bei eukaryotischen Zellen eingesetzt werden, umfassen die Gene für Aminoglykosid-Phosphotransferase
(APH), Hygromycin-Phosphotransferase
(hyg), Dihydrofolatreductase (DHFR), Thymidinkinase (tk), Neomycin,
Puromycin, Glutaminsynthetase und Asparaginsynthetase.
-
Das
Verfahren zur Identifikation einer Wirtszelle, in die ein Gen inkorporiert
ist, auf Basis der Expression eines zweiten inkorporierten Gens,
das für
einen selektierbaren Marker kodiert, durch die Wirtszelle wird als
Cotransfektion bezeichnet. Bei diesem Verfahren werden typischerweise
ein Gen, das für
ein gewünschtes Polypeptid
kodiert, und ein Selektionsgen gleichzeitig in die Wirtszelle eingeführt, obwohl
sie auch nacheinander eingeführt
werden können.
Im Falle einer gleichzeitigen Cotransfektion können das für das gewünschte Polypeptid kodierende
Gen und das selektierbare Gen auf einem einzelnen DNA-Molekül oder auf
separaten DNA-Molekülen
vorhanden sein, bevor sie in die Wirtszellen eingeführt werden.
Wigler et al., Cell 16, 777 (1979). Zellen, in die das für das gewünschte Polypeptid
kodierende Gen inkorporiert ist, werden dann durch Züchten der
Zellen unter Bedingungen identifiziert oder isoliert, die bevorzugt
das Wachstum oder Überleben jener
Zellen ermöglichen,
die den selektierbaren Marker synthetisieren, für den das selektierbare Gen
kodiert.
-
Das
Expressionsausmaß eines
Gens, das in eine eukaryotische Wirtszelle eingeführt ist,
hängt von mehreren
Faktoren ab, einschließlich
der Genkopienzahl, Transkriptionseffizienz, Messenger-RNA- (mRNA-) Reifung,
Stabilität
und Translationseffizienz. Demgemäß umfasst eine starke Expression
eines gewünschten Polypeptids
typischerweise die Optimierung eines oder mehrerer dieser Faktoren.
-
Beispielsweise
kann das Niveau der Proteinproduktion durch kovalente Bindung der
kodierenden Sequenz des Gens an einen „starken" Promotor oder Enhancer, der zu hohen
Transkriptionswerten führt,
gesteigert werden. Promotoren und Enhancer sind Nucleotidsequenzen,
die spezifisch mit Proteinen in einer Wirtszelle wechselwirken,
die an der Transkription beteiligt sind. Kriegler, Meth. Enzymol.
185, 512 (1990); Maniatis et al., Science 236, 1237 (1987). Promotoren
befinden sich stromauf von der kodierenden Sequenz eines Gens und
erleichtern die Transkription des Gens durch RNA-Polymerase. Von
den eukaryotischen Promotoren, die als starke Promotoren für eine starke
Expression identifiziert wurden, sind der frühe SV40-Promotor, späte Adenovirus-Hauptpromotor,
der Maus-Metallothionein-1-Promotor, die lange terminale Wiederholung
des Rous-Sarkom-Virus und der unmittelbare frühe menschliche Zytomegalievirus-Promotor
(CMV).
-
Enhancer
stimulieren die Transkription aus einem gebundenen Promotor. Anders
als Promotoren sind Enhancer aktiv, wenn sie sich stromab von der
Transkriptionsinitiationsstelle oder in einem deutlichen Abstand vom
Promotor befinden, obwohl Enhancer sich in der Praxis physikalisch
und funktionell mit Promotoren überschneiden
können.
Alle der oben angeführten
starken Promotoren enthalten beispielsweise auch starke Enhancer.
Bendig; Genetic Engineering 7, 91, Adademic Press (1988).
-
Das
Niveau der Proteinproduktion kann auch durch eine Erhöhung der
Genkopienzahl in der Wirtszelle gesteigert werden. Ein Verfahren
zum Erhalt einer hohen Genkopienzahl besteht in der direkten Einführung von
mehreren Kopien des Gens in die Wirtszelle, beispielsweise unter
Einsatz eines großen
molaren Überschusses
des Produktgens in Bezug auf das selektierbare Gen während der
Cotransfektion. Kaufman, Meth. Enzymol. 185, 537 (1990). Bei diesem
Verfahren wird jedoch nur ein kleiner Teil der cotransfizierten
Zellen das Produktgen mit hoher Kopienzahl enthalten. Außerdem sind,
da es keine allgemein anwendbaren, praktischen Verfahren zur Unterscheidung
solcher Zellen von dem Großteil
von Zellen, die weniger Kopien des Produktgens enthalten, gibt,
typischerweise arbeits- und zeitaufwändige Screening-Verfahren erforderlich,
um die gewünschten
Transfektanten mit hohen Kopienzahlen zu identifizieren.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Erhalt einer hohen Genkopienzahl umfasst
das Klonieren des Gens in einen Vektor, der zu einer autonomen Replikation
in der Wirtszelle in der Lage ist. Beispiele für solche Vektoren umfassen
Säugetierexpressionsvektoren,
die vom Epstein-Barr-Virus oder vom Rinder-Papillomavirus abgeleitet
sind, und Hefe-2-μm-Plasmidvektoren.
Stephens und Hentschel, Biochem. J. 248, 1 (1987); Yates et al., Nature
313, 812 (1985); Beggs, Genetic Engineering 2, 175, Academic Press
(1981).
-
Ein
weiteres Verfahren zum Erhalt einer hohen Genkopienzahl umfasst
eine Genamplifikation in der Wirtszelle. Eine Genamplifikation findet
in eukaryotischen Zellen von Natur aus mit einer relativ geringen
Häufigkeit
statt. Schimke, J. Biol. Chem. 263, 5989 (1988). Eine Genamplifikation
kann aber auch induziert, oder zumindest ausgewählt, werden, indem Wirtszellen
einem geeigneten Selektionsdruck ausgesetzt werden. In vielen Fällen ist
es beispielsweise möglich,
ein Produktgen zusammen mit einem amplifizierbaren Gen in eine Wirtszelle
einzuführen
und danach auf die Amplifikation des Markergens zu selektieren,
indem die cotransfizierten Zellen schrittweise steigenden Konzentrationen
eines Selektionsmittels ausgesetzt werden. Typischerweise wird das
Produktgen zusammen mit dem Markergen unter solchen Bedingungen
coamplifiziert.
-
Das
am weitesten verbreitete amplifizierbare Gene für diesen Zweck ist ein DHFR-Gen, das für ein Dihydrofolatreductase-Enzym
kodiert. Das Selektionsmittel, das zusammen mit dem DHFR-Gen eingesetzt wird,
ist Methotrexat (Mtx). Eine Wirtszelle wird mit einem Produktgen,
das für
ein gewünschtes
Protein kodiert, und einem DHFR-Gen cotransfiziert, und die Transfektanten
werden identifiziert, indem die Zellen zuerst in einem Kulturmedium
gezüchtet
werden, das Mtx enthält.
Eine geeignete Wirtszelle beim Einsatz eines Wildtyp-DHFR-Gens ist
die Chinahamster-Ovarial-(CHO-)
Zelllinie, die keine DHFR-Aktivität aufweist und wie von Urlaub
und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980), beschrieben
hergestellt und vermehrt wird. Die transfizierten Zellen werden
dann schrittweise erhöhten
Mengen von Mtx ausgesetzt. Dies führt zur Synthese von zahlreichen
Kopien des DHFR-Gens und gleichzeitig zahlreichen Kopien des Produktgens.
Schimke, J. Biol. Chem. 263, 5989 (1988); Axel et al., US-Patent
Nr. 4.399.216; Axel et al., US-Patent Nr. 4.634.665. Weitere Schriften,
die sich mit der Cotransfektion eines Gens gemeinsam mit einem genetischen
Marker beschäftigen,
der eine Selektion und darauf folgende Amplifikation ermöglicht,
umfassen Kaufman in Genetic Engineering 9, Hrsg. J. Setlow, Plenum
Press, New York (1987); Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol. 159, 601 (1982);
Ringold et al., J. Mol. Appl. Genet. 1, 165-175 (1981); Kaufman
et al., Mol. Cell Biol. 5, 1750-1759 (1985); Kaetzel und Nilson,
J. Biol. Chem. 263, 6244-6251 (1988); Hung et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 83, 261-264 (1986); Kaufman et al., EMBO J. 6, 87-93
(1987); Johnston und Kucey, Science 242, 1551-1554 (1988); Urlaub
et al., Cell 33, 405-412 (1983).
-
Um
das DHFR-Amplifikationsverfahren auf andere Zelltypen auszuweiten,
kann eine DHFR-Genmutante, die für
ein Protein mit verringerter Empfindlichkeit gegenüber Methotrexat
kodiert, gemeinsam mit Wirtszellen eingesetzt werden, die normale
Mengen eines endogenen Wildtyp-DHFR-Gens enthalten. Simonsen und
Levinson, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80, 2495 (1983); Wigler
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 77, 3567-3570 (1980); Haber
und Schimke, Somatic Cell Genetics 8, 499-508 (1982).
-
Alternativ
dazu können
Wirtszellen mit dem Produktgen, einem DHFR-Gen und einem dominanten
selektierbaren Gen, wie z.B. einem neo-Gen, cotransfiziert werden.
Kim und Wold, Cell 42, 129 (1985); Capon et al., US-Patent Nr. 4.965.199.
Transfektanten werden identifiziert, indem zuerst die Zellen in
einem Neomycin (oder das verwandte Arzneimittel G418) enthaltenden
Kulturmedium gezüchtet
werden, und die so identifizierten Transfektanten werden dann für eine Amplifikation
des DHFR-Gens und des Produktgens selektiert, indem sie nacheinander
steigenden Mengen Mtx ausgesetzt werden.
-
Wie
aus dieser Erläuterung
hervorgeht, ist die Selektion von rekombinanten Wirtszellen, die
große Mengen
eines gewünschten
Proteins exprimieren, im Allgemeinen ein Mehrschrittverfahren. Im
ersten Schritt werden Anfangstransfektanten selektiert, in die das
Produktgen und das selektierbare Gen inkorporiert sind. In nachfolgenden Schritten
werden die Anfangstransfektanten einer weiteren Selektion für starke
Expression des selektierbaren Gens und dann einem Zufalls-Screening
auf hohe Expressionswerte des Produktgens unterzogen. Um Zellen
zu identifizieren, die das gewünschte
Protein stark exprimieren, muss üblicherweise
eine große
Anzahl an Transfektanten gescreent werden. Die meisten Transfektanten
produzieren weniger als die Maximalwerte des gewünschten Proteins. Außerdem wird
die Mtx-Resistenz in DHFR-Transformanten zumindest teilweise durch
verschiedene Genamplifikationsgrade verliehen. Schimke, Cell 37,
705-713 (1984). Die Unzulänglichkeiten
einer Coexpression des nicht selektierten Gens wurden von Wold et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 76, 5684-5688 (1979), beschrieben. Über die
Instabilität
der amplifizierten DNA wurde von Kaufman und Schimke, Mol. Cell
Biol. 1, 1069-1076 (1981); Haber und Schimke, Cell 26, 355-362 (1981);
und Fedespiel et al., J. Biol. Chem. 259, 9127-9140 (1984), berichtet.
-
Verschiedene
Verfahren zur direkten Selektion solcher rekombinanter Wirtszellen
in einem einzigen Schritt wurden beschrieben. Eine Strategie umfasst
die Cotransfektion von Wirtszellen mit einem Produktgen und einem
DHFR-Gen und die Selektion jener Zellen, die DHFR stark exprimieren,
durch direkte Züchtung
in einem Medium mit hoher Mtx-Konzentration: Viele der auf diese
Weise selektierten Zellen exprimieren auch das cotransfizierte Produktgen
stark. Page und Sydenham, Bio/Technology 9, 64 (1991). Dieses Verfahren
für eine
Einschrittselektion bringt jedoch Nachteile mit sich, die seine
Zweckmäßigkeit
einschränken.
Stark exprimierende Zellen, die durch direkte Züchtung in einem Medium mit
einem hohen Gehalt eines Selektionsmediums erhalten werden, können schlechte
Wachstums- und Stabilitätseigenschaften
aufweisen, was ihre Zweckdienlichkeit für langfristige Produktionsprozess
einschränkt.
Page und Sydenham, Bio/Technology 9, 64 (1991). Eine Einschrittselektion
auf Basis einer starken Resistenz gegen Mtx kann Zellen mit einem
veränderten,
Mtx-resistenten DHFR-Enzym oder Zellen mit veränderten Mtx-Transporteigenschaften
und nicht Zellen mit amplifizierten Genen ergeben. Haber et al.,
J. Biol. Chem. 256, 9501 (1981); Assaraf und Schimke, Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 84, 7154 (1987).
-
Ein
weiteres Verfahren umfasst die Verwendung von polycistronischen
mRNA-Expressionsvektoren, die
ein Produktgen am 5'-Ende
der transkribierten Region und ein selektierbares Gen am 3'-Ende enthalten. Da
die Translation des selektierbaren Gens am 3'-Ende der polycistronischen mRNA ineffizient
ist, legen solche Vektoren eine bevorzugte Translation des Produktgens
an den Tag und erfordern eine große Mengen von polycistronischer
mRNA, um eine Selektion zu überleben.
Kaufman, Meth. Enzymol. 185, 487 (1990); Kaufman, Meth. Enzymol.
185, 537 (1990); Kaufman et al., EMBO J. 6, 187 (1987). Demgemäß können Zellen,
die das gewünschte
Proteinprodukt stark exprimieren, in einem einzigen Schritt erhalten
werden, indem die Anfangstransfektanten in einem Medium gezüchtet werden,
das ein zur Verwendung mit dem jeweiligen selektierbaren Gen geeignetes
Selektionsmittel enthält.
Die Zweckdienlichkeit dieser Vektoren variiert jedoch aufgrund des
unvorhersehbaren Einflusses des stromauf liegenden Produkt-Leserasters
auf die Translation eines selektierbaren Markers und weil das stromauf
liegende Leseraster manchmal während
einer Methotrexat-Amplifikation deletiert wird (Kaufman et al.,
J. Mol. Biol. 150, 601-621
(1982); Levinson, Methods in Enzymology, San Diego: Academic Press,
Inc. (1990)). Spätere
Vektoren inkorporierten eine von Mitgliedern der Picornavirenfamilie
stammende interne Translationsinitiationsstelle, die sich zwischen
dem Produktgen und dem selektierbaren Gen befindet (Pelletier et
al., Nature 334, 320 (1988); Jang et al., J. Virol. 63, 1651 (1989)).
-
Ein
drittes Verfahren für
eine Einschrittselektion umfasst die Verwendung eines DNA-Konstrukts
mit einem selektierbaren Gen, das ein Intron enthält, in dem
sich ein für
das Protein von Interesse kodierendes Gen befindet. Siehe US-Patent
Nr. 5.043.270 und Abrams et al., J. Biol. Chem. 264(24), 14016-14021
(1989). In einem weiteren Einschrittselektionsverfahren werden Wirtszellen
mit einem intronmodifizierten selektierbaren Gen und einem für das Protein
von Interesse kodierenden Gen cotransfiziert. Siehe WO 92/17566,
veröffentlicht
am 15. Oktober 1992. Das intronmodifizierte Gen wird hergestellt,
indem in die transkribierte Region eines selektierbaren Gens ein
Intron mit einer Länge
insertiert wird, dass das Intron mit geringer Effizienz korrekt
vom entsprechenden mRNA-Vorläufer
gespleißt
wird, sodass die Menge des selektierbaren Markers, die vom intronmodifizierten
selektierbaren Gen produziert wird, wesentlich geringer ist als
jene, die vom selektierbaren Ausgangsgen produziert wird. Diese
Vektoren tragen dazu bei, die Integrität des integrierten DNA-Konstrukts sicherzustellen,
aber eine Transkriptionsbindung wird nicht erreicht, da das selektierbare
Gen und das Proteingen durch unterschiedliche Promotoren gesteuert
werden.
-
Andere
Säugetier-Expressionsvektoren
mit nur einer Transkriptionseinheit wurden beschrieben. Retrovirale
Vektoren wurden konstruiert (Cepko et al., Cell 37, 1053-1062 (1984)), worin
eine cDNA zwischen den endogenen Moloney-Maus-Leukämievirus-(M-MuLV-)
Spleißdonor-
und Spleißakzeptorstellen
insertiert wird, auf die ein Neomycin-Resistenzgen folgt. Dieser
Vektor wurde verwendet, um verschiedene Genprodukte zu exprimieren,
nachdem unterschiedliche Zelltypen einer retroviralen Infektion
unterzogen wurden.
-
Vor
dem Hintergrund der obigen Nachteile besteht ein Ziel der vorliegenden
Erfindung in der Erhöhung des
Homogenitätsgrads
in Bezug auf die Expressionswerte von stabilen Klonen, die mit einem
Produktgen von Interesse transfiziert sind, indem ein selektierbarer
Marker (DHFR) und das Protein von Interesse von einem einzelnen
Promotor exprimiert werden.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens zur Selektion von stabilen rekombinanten Wirtszellen,
die ein gewünschtes
Proteinprodukt stark exprimieren, wobei das Verfahren rasch und
bequem durchführbar
ist und die Anzahl an transfizierten Zellen verringert, die gescreent
werden müssen.
Außerdem
besteht ein Ziel darin, eine rasche Bildung von vielen ein- oder
zweiteiligen Polypeptiden aus Klonen oder Pools von stabilen Wirtszelltransfektanten
zu erlauben.
-
Ein
weiteres Ziel besteht in der Bereitstellung von Expressionsvektoren,
die zu aktiven Integrationsvorgängen
tendieren (d.h. eine erhöhte
Neigung zur Bildung von Transformanten aufweisen, worin das DNA-Konstrukt
in eine Region des Genoms der Wirtszelle insertiert ist, die zu
einer starken Expression des Produktgens führt) und für verschiedene Produktgene
geeignet sind, ohne dass sie modifiziert werden müssen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung ein DNA-Konstrukt (DNA-Molekül), umfassend
eine 5'-Transkriptionsinitiationsstelle
und eine Transkriptionsterminationsstelle, ein selektierbares Gen,
das ein amplifizierbares Gen ist, und ein Produktgen, das 3' zum selektierbaren
Gen liegt, eine Transkriptionsregulationsregion, die die Transkription
sowohl des selektierbaren Gens als auch des Produktgens reguliert,
wobei das selektierbare Gen innerhalb eines durch eine Spleißdonorstelle
und eine Spleißakzeptorstelle
definierten Introns liegt. Die Spleißdonorstelle umfasst vorzugsweise
eine effektive Spleißdonorsequenz,
wie sie hierin definiert ist, und reguliert so die Expression des
Produktgens unter Nutzung der Transkriptionsregulationsregion.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts von
Interesse bereit, umfassend das Züchten einer eukaryotischen
Zelle, die mit dem oben beschriebenen DNA-Konstrukt transfiziert
wurde, um das Produktgen zu exprimieren, und die Gewinnung des Produkts.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von eukaryotischen
Zellen bereit, die mehrere Kopien eines Produktgens aufweisen, umfassend
das Transfizieren von eukaryotischen Zellen mit dem oben beschriebe
nen DNA-Konstrukt (worin das selektierbare Gen ein amplifizierbares
Gen ist), das Züchten
der Zellen in einem selektiven Medium, das ein Amplifikationsmittel
umfasst, für eine
ausreichende Zeitspanne, um eine Amplifikation zu ermöglichen,
und das Selektieren von Zellen, die mehrere Kopien des Produktgens
aufweisen. Vorzugsweise erfolgt die Transfektion der Zellen mittels
Elektroporation.
-
Nach
der Transfektion der Wirtszellen weisen die meisten Transfektanten
nicht die Eigenschaften eines selektierbaren Phänotyps des Proteins, für welches
das selek tierbare Gen kodiert, auf, aber überraschenderweise weist ein
kleiner Anteil der Transfektanten den selektierbaren Phänotypen
auf, und von diesen Transfektanten exprimieren die meisten das gewünschte Produkt,
für welches
das Produktgen kodiert, stark. Somit stellt die Erfindung ein verbessertes
Verfahren zur Selektion von rekombinanten Wirtszellen bereit, die
ein gewünschtes
Produkt stark exprimieren, wobei das Verfahren für verschiedenste eukaryotische
Wirtszellen geeignet ist und die Probleme vermeidet, die der vorhandenen
Zellselektionstechnologie anhaften.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1A–
1D sind
schematische Darstellungen verschiedener DNA-Konstrukte der vorliegenden Erfindung.
Die großen
Pfeile stellen das selektierbare Gen und das Produktgen bereit,
das durch die strichlierten Linien gebildete V zeigt die Region
der Vorläufer-RNA,
die zwischen der 5'-Spleißdonorstelle
(SD) und der 3'-Spleißakzeptorstelle
(SA) liegt, die aus Vektoren mit einer funktionellen SD herausgeschnitten
ist. Die Transkriptionsregulationsregion, das selektierbare Gen,
das Produktgen und die Transkriptionsterminationsstelle sind in
1A dargestellt.
1B zeigt
die DNA-Konstrukte
aus Beispiel 1. Die unterschiedlichen Spleißdonorsequenzen sind dargestellt,
d.h. die Wildtyp-ras-Spleißdonorsequenz
(WT-ras), die mutierte ras-Spleißdonorsequenz (ras-MUTANTE)
und die nichtfunktionelle Spleißdonorsequenz
Die
für die
Northern-Blot-Analyse von Beispiel 1 eingesetzten Sonden sind in
1B dargestellt.
1C zeigt
die DNA-Konstrukte aus Beispiel 2, und
1D zeigt
das DNA-Konstrukt aus Beispiel 3, das für die Expression von Anti-IgE-V
H eingesetzt wurde.
-
2 ist
eine schematische Darstellung des in Beispiel 1 eingesetzten Kontroll-DNA-Konstrukts.
-
3A–Q zeigen
die Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1) des DHFR/Intron-(WT-ras-SD)-tPA-Expressionsvektors
aus Beispiel 1.
-
4 ist
ein Balkendiagramm, das die Anzahl an Kolonien zeigt, die sich nach
einer Elektroporation einer linearisierten, doppelten Minipräparation
aus DNAs, die parallel aus den drei in 1B dargestellten
Vektoren (d.h. mit der Wildtyp-ras-Spleißdonorsequenz (WT-ras), der
mutierten ras-Spleißdonorsequenz
(ras-MUTANTE) und der nichtfunktionellen Spleißdonorsequenz (ΔGT)) und
aus dem Kontrollvektor, der DHFR unter Kontrolle eines SV40-Promotors
und tPA unter Kontrolle eines CMV-Promotors aufweist (siehe 2),
hergestellt wurden, in einem selektiven Medium bilden. Die Zellen
wurden in einem nucleosidfreien Medium selektiert und mit einem
automatisierten Kolonienzähler
gezählt.
-
5A–C sind
Balkendiagramme, welche die Expression von tPA aus stabilen Pools
und aus den in 1B gezeigten Vektoren erzeugten
Klonen zeigen. In 5A wurden mehr als 100 Klone
jeder Vektortransfektion vermischt, in 24-Well-Platten ausplattiert
und durch tPA-ELISA bei „Sättigung" getestet. In 5B wurden
zwanzig zufällig
ausgewählte,
von den einzelnen Vektoren stammende Klone durch tPA-ELISA bei „Sättigung" getestet. In 5C wurden
die in 5A genannten Pools (mit Ausnahme
des ΔGT-Pools)
200 nM Mtx ausgesetzt, um auf DHFR-Amplifikation zu selektieren,
und dann gepoolt und auf tPA-Expression getestet.
-
6A–P zeigen
die Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 2) des DHFR/Intron-(Wt-ras-SD)-TNFr-IgG-Expressionsvektors
aus Beispiel 2.
-
7A–B
sind Balkendiagramme, welche die Expression von TNFr-IgG unter Einsatz
von dicistronischen oder Kontrollvektoren (siehe Beispiel 2) zeigen.
Vektoren, die TNFr-IgG enthalten (aber sonst identisch sind mit
den in Beispiel 1 für
die tPA-Expression
beschriebenen), wurden konstruiert (siehe 1C), durch Elektroporation
in dp12.CHO-Zellen eingeführt,
gepoolt und auf Produktexpression getestet, und zwar bevor (7A) und nachdem (7B)
sie einer Amplifikation in 200 nM Mtx unterzogen wurden.
-
8 ist
eine schematische Darstellung des DNA-Konstrukts, das zur Expression.
der VL von Anti-IgE in Beispiel 3 eingesetzt
wurde.
-
9A–O
zeigen die Nucleotidsequenz (Seq:-ID Nr. 3) des Anti-IgE-VH-Expressionsvektors aus Beispiel 3.
-
10A–Q
zeigen die Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 4) des Anti-IgE-VL-Expressionsvektors aus Beispiel 3.
-
11 ist ein Balkendiagramm, das sie Anti-IgE-Expression
aus Beispiel 3 zeigt. Schwer- (VH-) und Leicht-
(VL-) Ketten-Expressionsvektoren wurden
konstruiert, in CHO-Zellen coelektroporiert, Klone wurden selektiert
und auf Antikörperexpression
getestet. Außerdem
wurden Pools hergestellt und auf die Expression vor und nach der
Mtx-Selektion bei 200 nM und 1 μM
getestet.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Definitionen:
-
Das
hierin geoffenbarte „DNA-Konstrukt" umfasst ein nicht
natürlich
vorkommendes DNA-Molekül,
das entweder als Isolat oder in ein anderes DNA-Molekül, z.B.
in einen Expressionsvektor oder das Chromosom einer eukaryotischen
Wirtszelle, integriert bereitgestellt sein kann.
-
Die
Bezeichnung „selektierbares
Gen" bezieht sich
hierin auf eine DNA, die für
einen selektierbaren Marker kodiert, der für das Wachstum oder Überleben
einer Wirtszelle unter den jeweils gewählten Zellkulturbedingungen
notwendig ist. Demgemäß ist eine
Wirtszelle, die mit einem selektierbaren Gen transformiert ist, unter
bestimmten Zellkulturbedingungen, unter denen eine nicht transfizierte
Wirtszelle nicht wachsen oder überleben
kann, in der Lage, zu wachsen oder zu überleben. Typischerweise verleiht
ein selektierbares Gen Resistenz gegen ein Arzneimittel oder kompensiert
einen metabolischen oder katabolischen Defekt in der Wirtszelle.
Beispiele für
selek tierbare Gene sind in der folgenden Tabelle angeführt. Siehe
auch Kaufman, Methods in Enzymology 185, 537-566 (1990), für einen Überblick. TABELLE
1 Selektierbare
Gene und ihre Selektionsmittel
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das selektierbare Gen ein amplifizierbares Gen. Die
Bezeichnung „amplifizierbares
Gen" bezieht sich
hierin auf ein Gen, das unter bestimmten Bedingungen amplifiziert wird
(d.h. zusätzliche
Kopien des Gens werden erzeugt, die in intrachromosomaler oder extrachromosomaler Form überleben).
Das amplifizierbare Gen kodiert üblicherweise
für ein
Enzym (d.h. einen amplifizierbaren Marker), das für das Wachstum
von eukaryotischen Zellen unter diesen Bedingungen erforderlich
ist. Das Gen kann beispielsweise für DHFR kodieren, das amplifiziert
wird, wenn eine damit transfizierte Wirtszelle in Mtx gezüchtet wird.
Nach Kaufman können
die selektierbaren Gene aus Tabelle 1 auch als amplifizierbare Gene betrachtet
werden. Ein Beispiel für
ein selektierbares Gen, das im Allgemeinen nicht als amplifizierbares
Gen betrachtet wird, ist das Neomycin-Resistenzgen (Cepko et al.,
w.o.).
-
Die
Bezeichnung „selektives
Medium" bezieht
sich hierin auf eine Nährlösung, die
zur Züchtung
von das selektierbare Gen enthaltenden eukaryotischen Zellen verwendet
wird, und umfasst folglich ein „Selektionsmittel". Im Handel erhältliche
Medien, wie z.B. Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium ((MEM), Sigma), RPMI-1640 (Sigma) und
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium ((MDEM),
Sigma), sind Beispiele für
Nährlösungen.
Außerdem
kann jedes der in Ham und Wallace, Meth. Enz. 58, 44 (1979); Barnes
und Sato, Anal. Biochem. 102, 255 (1980); US-Patent Nr. 4.767.704;
4.657.866; 4.927.762; oder 4.560.655; WO 90/03430; WO 87/00195;
US-Patent Re. 30.985;
oder US-Patent Nr. 5.122.469 beschriebenen Medien als Kulturmedium eingesetzt
werden. Jedes dieser Medien kann je nach Bedarf mit Hormonen und/oder
anderen Wachstumsfaktoren (wie z.B. Insulin, Transferrin oder Epidermis-Wachstumsfaktor),
Salzen (wie z.B. Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat);
Puffern (wie z.B. HEPES), Nucleosiden (wie z.B. Adenosin und Thymidin), Antibiotika
(wie z.B. dem Arzneimittel GentamycinTM),
Spurenelementen (definiert als anorganische Verbindungen, die üblicherweise
in Endkonzentrationen im Mikromolbereich vorhanden sind) und Glucose
oder einer äquivalenten
Energiequelle ergänzt
sein. Jede andere erforderliche Ergänzung kann ebenfalls in geeigneten Konzentrationen
enthalten sein, die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind. Die bevorzugte Nährlösung umfasst
fötales
Rinderserum.
-
Die
Bezeichnung „Selektionsmittel" bezieht sich auf
eine Substanz, die das Wachstum oder Überleben einer Wirtszelle beeinträchtigt,
der ein bestimmtes selektierbares Gen fehlt. Beispiele für Selektionsmittel
sind oben in Tabelle 1 angegeben. Das Selektionsmittel umfasst vorzugsweise
ein „Amplifikationsmittel", das für die vorliegenden
Zwecke als Mittel zur Amplifikation von Kopien des amplifizierbaren
Gens, wie beispielsweise Mtx, wenn das amplifizierbare Gen DHFR
ist, definiert ist. Siehe Tabelle 1 für Beispiele für Amplifikationsmittel.
-
Die
Bezeichnung „Transkriptionsinitiationsstelle" bezieht sich hierin
auf die Nucleinsäure
im DNA-Konstrukt, die der ersten Nucleinsäure entspricht, die in das
primäre
Transkript inkorporiert wird, d.h. auf den mRNA-Vorläufer, wobei
die Stelle im Allgemeinen am oder neben dem 5'-Ende des DNA-Konstrukts bereitgestellt
ist.
-
Die
Bezeichnung „Transkriptionsterminationsstelle" bezieht sich auf
eine Sequenz einer DNA, die normalerweise am 3'-Ende des DNA-Konstrukts vorhanden ist
und die RNA-Polymerase dazu veranlasst, die Transkription zu beenden.
-
Die
Bezeichnung „Transkriptionsregulationsregion" bezieht sich auf
eine Region des DNA-Konstrukts, welche die Transkription des selektierbaren
Gens und des Produktgens reguliert. Die Transkriptionsregulationsequenz
bezieht sich normalerweise auf eine Promotersequenz (d.h. eine Region
von DNA, die an der Bindung von RNA-Polymerase zur initiation einer Transkription
beteiligt ist), die konstitutiv oder induzierbar sein kann, und
gegebenenfalls einen Enhancer (d.h. ein cis-aktives DNA-Element, üblicherweise
10-300 bp lang, das auf einen Promotor wirkt, um seine Transkription
zu steigern).
-
„Produktgen" bezieht sich hierin
auf DNA, die für
ein gewünschtes
Protein- oder Polypeptidprodukt kodiert. Jedes beliebige Produktgen,
das in einer Wirtszelle exprimiert werden kann, kann verwendet werden,
obwohl die Verfahren der Erfindung besonders zum Erhalt einer starken
Expression eines Produktgens geeignet sind, das nicht auch ein selektierbares
oder amplifizierbares Gen ist. Demgemäß ist das Protein oder Polypeptid,
für welches
das Produktgen kodiert, typischerweise ein solches, das nicht für das Wachstum
oder Überleben
einer Wirtszelle unter den jeweils gewählten bestimmten Zellkulturbedingungen
notwendig ist. Beispielsweise kodieren Produktgene am besten für ein Peptid,
oder sie kodieren für
eine Polypeptidsequenz aus Aminosäuren, deren Länge ausreicht,
um größere Mengen
einer Tertiär- und/oder Quartärstruktur
zu erhalten.
-
Beispiele
für bakterielle
Polypeptide oder Proteine umfassen z.B. alkalische Phosphatase und β-Lactamase.
Beispiele für
Säugetierpolypeptide
oder -proteine umfassen Moleküle
wie beispielsweise Renin; Wachstumshormone, einschließlich des
menschlichen Wachstumshormons und des Rinderwachstumshormons; den
das Wachstumshormon freisetzenden Faktor; das Parathormon; das thyroidstimulierende
Hormon; Lipoproteine; α-1-Antitrypsin;
die Insulin-A-Kette; die Insulin-B-Kette; Proinsulin; das follikelstimulierende
Hormon; Calcitonin; das luteinisierende Hormon; Glucagon; Gerinnungsfaktoren
wie Faktor VIIIC, Faktor IX, Gewebefaktor und von-Willebrands-Faktor;
gerinnungshemmende Faktoren wie Protein C; den atrialen natriuretischen
Faktor; das Lungentensid; einen Plasminogenaktivator, wie Urokinase
oder menschlichen Urin- oder Gewebetyp-Plasminogenaktivator (t-PA);
Bombesin; Thrombin; den hämopoetischen
Wachstumsfaktor; Tumornekrosefaktor-α und -β;
Enkephalinase; RANTES (regulationsaktiviert, normalerweise T-Zell-exprimiert und
-sekretiert); das menschliche Makrophagen-Entzündungsprotein (MIP-1-α); ein Serumalbumin
wie menschliches Serumalbumin; die Müllersche Inhibitionssubstanz;
die Relaxin-A-Kette; die Relaxin-B-Kette; Prorelaxin; das Maus-Gonadotropinassoziierte
Peptid; ein Mikrobenprotein, wie z.B. β-Lactamase; DNase; Inhibin;
Activin; den Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF); Rezeptoren für
Hormone oder Wachstumsfaktoren; Integrin; Protein A oder D; Rheumafaktoren;
einen neurotrophen Faktor wie den aus Knochen gewonnenen neurotrophen
Faktor (BDNF), Neurotrophin-3, -4, -5 oder -6 (NT-3, NT-4, NT-5
oder NT-6) oder einen Nervenwachstumsfaktor wie NGF-β; den aus
Blutplättchen
gewonnenen Wachstumsfaktor (PDGF); einen Fibroblastenwachstumsfaktor
wie aFGF und bFGF; den Epidermis-Wachstumsfaktor
(EGF); einen transformierenden Wachstumsfaktor (TGF) wie TGF-α und TGF-α, einschließlich TGF-β1, TGF-β2, TGF-β3, TGF-β4 oder TGF-β5; den insulinähnlichen
Wachstumsfaktor-I und -II (IGF-I und IGF-II); des(1-3)-IGF-I (Gehirn-IGF-I),
insulinähnliche
Wachstumsfaktor-Bindungsproteine; CD-Proteine wie CD-3, CD-4, CD-8
und CD-19; Erythropoietin; osteoinduktive Faktoren; Immunotoxi-β und -γ; Koloniewachstum stimulierende
Faktoren (CSFs), z.B. M-CSF, GM-CSF und G-CSF; Interleukine (ILs),
z.B. IL-1 bis IL-10; Superoxiddismutase; T-Zell- Rezeptoren, Oberflächenmembranproteine; einen
den Zerfall beschleunigenden Faktor; ein virales Antigen wie beispielsweise
einen Teil der AIDS-Hülle;
Transportproteine, homing-Rezeptoren; Addressine; Regulationsproteine; Antikörper; chimäre Proteine
wie Immunoadhäsine
und Fragmente von jedem beliebigen der oben aufgelisteten Polypeptide.
-
Das
Produktgen besteht vorzugsweise nicht aus einer Antisense-Sequenz,
um die Expression eines Gens, das im Wirt vorhanden ist, zu hemmen.
Bevorzugte Proteine hierin sind therapeutische Proteine, wie z.B.
TGF-β, TGF-α, PDGF, EGF,
FGF, IGF-I, DNase,
Plasminogenaktivatoren, wie z.B. t-PA, Blutgerinnungsfaktoren, wie
z.B. der Gewebefaktor und Faktor VIII, Hormone, wie z.B. Relaxin
und Insulin, Cytokine, wie z.B. IFN-γ, chimäre Proteine, wie z.B. TNF-Rezeptor-IgG-Immunoadhäsin (TNFr-IgG), oder Antikörper, wie
z.B. Anti-IgE.
-
Die
Bezeichnung „Intron" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine Nucleotidsequenz, die innerhalb der transkribierten
Region eines Gens oder innerhalb eines Messenger-RNA-Vorläufers vorhanden
ist, wobei die Nucleotidsequenz vor der Translation durch eine Wirtszelle
aus dem Messenger-RNA-Vorläufer
herausgeschnitten oder gespleißt
werden kann. Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete
Introns werden am besten durch eines der auf dem Gebiet der Erfindung
allgemein bekannten Verfahren hergestellt, beispielsweise durch
Reinigung aus einer natürlich
vorkommenden Nucleinsäure
oder durch De-novo-Synthese. Die in vielen natürlich vorkommenden eukaryotischen
Genen vorhandenen Introns wurden identifiziert und charakterisiert.
Mount, Nuc. Acids Res. 10, 459 (1982). Künstliche Introns, die funktionelle
Spleißstellen
umfassen, wurden ebenfalls beschrieben. Winey et al., Mol. Cell
Biol. 9, 329 (1989); Gatermann et al., Mol. Cell Biol. 9, 1526 (1989).
Introns können
aus natürlich
vorkommenden Nucleinsäuren
erhalten werden, beispielsweise durch den Verdau einer natürlich vorkommenden
Nucleinsäure
mit einer geeigneten Restriktionsendonuclease oder durch PCR-Klonierung
unter Einsatz von Primern, die zu Sequenzen am 5'- und 3'-Ende des Introns komplementär sind.
Alternativ dazu können
Introns mit einer definierten Sequenz und Länge unter Einsatz verschiedener
Verfahren der organischen Chemie synthetisch hergestellt werden.
Narang et al., Meth. Enzymol. 68, 90 (1979); Caruthers et al., Meth.
Enzymol. 154, 287 (1985); Froehler et al., Nucl. Acids Res. 14, 5399
(1986).
-
Die
Bezeichnung „Spleißdonorstelle" oder „SD" bezieht sich hierin
auf die DNA-Sequenz,
welche die Exon-Intron-Grenze am 5'-Ende des Introns direkt umgibt; worin „Exon" die Nucleinsäure 5' zum Intron umfasst.
Viele Spleißdonorstellen
wurden charakterisiert, und Ohshima et al., J. Mol. Biol. 195, 247-259
(1987), stellt einen Überblick
darüber
bereit. Eine „effiziente
Spleißdonorsequenz" bezieht sich auf
eine Nucleinsäuresequenz,
die für
eine Spleißdonorstelle
kodiert, worin die Effizienz der Spleißung von Messenger-RNA-Vorläufern mit
der Spleißdonorsequenz
zwischen etwa 80 bis 99 % und vorzugsweise 90 bis 95 % liegt, wie
durch quantitative PCR bestimmt wird. Beispiele für effiziente
Spleißdonorsequenzen
umfassen die Wildtyp (WT-) ras-Spleißdonorsequenz und die GAC:GTAAGT-Sequenz
aus Beispiel 3. Andere effiziente Spleißdonorsequenzen können leicht
unter Einsatz der hierin beschriebenen Verfahren zur Messung der
Effizienz der Spleißung
selektiert werden.
-
Die
Bezeichnungen „PCR" und „Polymerasekettenreaktion" beziehen sich hierin
auf das In-vitro-Amplifikationsverfahren, das im US-Patent Nr. 4.683.195
(ausgegeben am 28. Juli 1987) beschrieben wurde. Im Allgemeinen
umfasst das PCR-Verfahren wiederholte Durchgänge einer Primerextensionssynthese,
wobei zwei DNA-Primer eingesetzt werden, die zur präferentiellen
Hybridisierung an eine Matrizen-Nucleinsäure in der Lage sind, welche
die zu amplifizierende Nucleotidsequenz umfasst. Das PCR-Verfahren
kann eingesetzt werden, um spezifische DNA-Sequenzen aus genomischer
Gesamt-DNA, aus zellulärer
RNA transkribierter cDNA, Virus- oder Plasmid-DNA zu transkribieren.
Wang und Mark, in: PCR Protocols, 70-75, Academic Press (1990);
Schart, in: PCR Protocols, 84-98; Kawasaki und Wang, in: PCR Technology,
89-97, Stockton Press (1989). Eine Umkehrtranskriptions-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) kann eingesetzt werden, um RNA-Proben zu analysieren, die
Gemische aus gespleißten
und ungespleißten
mRNA-Transkripten enthalten. Fluoreszenzmarkierte Primer, die entworfen
sind, um das Intron zu umspannen, werden zur Amplifikation von sowohl
gespleißten
als auch ungespleißten
Targets eingesetzt. Die resultierenden Amplifikationsprodukte werden
dann durch Gelelektrophorese getrennt und durch Messung der Fluoreszenzemission
der geeigneten Bande(n) quantifiziert. Ein Vergleich wird durchgeführt, um
die Menge an gespleißten
und ungespleißten
Transkripten zu bestimmen, die in der RNA-Probe vorhanden ist.
-
Eine
bevorzugte Spleißdonorsequenz
ist eine „Consensus-Spleißdonorsequenz". Die Nucleotidsequenzen,
die Intron-Spleißstellen
umgeben, wobei die Sequenzen evolutionsbedingt hochkonserviert sind, werden
als „Consensus-Spleißdonorsequenzen" bezeichnet. In den
mRNAs von höheren
Eukaryoten kommt die 5'-Spleißstelle
innerhalb der Consensus-Sequenz AG:GUAAGU (worin der Doppelpunkt
die Spalt- und Ligationsstelle bezeichnet) vor. In den mRNAs von
Hefe ist die 5'-Spleißstelle
von der Consensus-Sequenz:GUAUGU begrenzt. Padgett et al., Ann.
Rev. Biochem. 55, 1119 (1986).
-
Der
Ausdruck „Spleißakzeptorstelle" oder „SA" bezieht sich auf
die Sequenz, die die Intron-Exon-Grenze am 3'-Ende des Introns unmittelbar umgibt,
wobei das „Exon" die Nucleinsäure 3' vom Intron umfasst.
Viele Spleißakzeptorstellen
wurden charakterisiert, und Ohshima et al., J. Mol. Biol. 195, 247-259 (1987),
stellen einen Überblick
darüber
bereit. Die bevorzugte Spleißakzeptorstelle
ist eine wirksame Spleißakzeptorstelle,
die sich auf eine Nucleinsäuresequenz
bezieht, die für
eine Spleißakzeptorstelle
kodiert, worin die Wirksamkeit des Spleißens von Messenger-RNA-Vorläufern mit
der Spleißakzeptorstelle
zwischen etwa 80 % bis 99 % und vorzugsweise 90 bis 95 % liegt,
wie durch quantitative PCR bestimmt wurde. Die Spleißakzeptorstelle
kann eine Consensussequenz umfassen. In den mRNAs von höheren Eukaryoten
tritt die 3'-Spleißakzeptorstelle
innerhalb der Consensussequenz (U/C)11NCAG:G
auf. In den mRNAs von Hefe ist die 3'-Spleißakzeptorstelle durch die Consensussequenz
(C/U)AG: gebunden. Padgett et al., s.o.
-
„Züchten für eine ausreichende
Zeitspanne, um Amplifikation zu ermöglichen", bezieht sich hierin auf den Vorgang
einer physikalischen Züchtung
der eukaryotischen Wirtszellen, die mit dem DNA-Konstrukt transformiert
wurden, in einem Zellkulturmedium, welches das Amplifikationsmittel
enthält,
bis die Kopienzahl des amplifizierba ren Gens (und vorzugsweise auch
die Kopienzahl des Produktgens) in den Wirtszellen in Bezug zu den
transformierten Zellen vor dieser Züchtung zugenommen hat.
-
Die
Bezeichnung „Expression" bezieht sich hierin
auf die Transkription oder Translation, die innerhalb einer Wirtszelle
auftritt. Das Expressionsausmaß eines
Produktgens in einer Wirtszelle kann auf Grundlage von entweder
der Menge an entsprechender mRNA, die in der Zelle vorhanden ist,
oder der Menge des Proteins, für
welches das von der Zelle produzierte Produktgen kodiert, bestimmt
werden. mRNA, die beispielsweise aus einem Produktgen transkribiert
wird, wird wünschenswerterweise
durch Northern-Hybridisierung quantifiziert. Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 7.3-7.57, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989). Ein Protein, für
das ein Produktgen kodiert, kann entweder durch Testen auf die biologische Aktivität des Proteins
oder unter Einsatz von Tests, die von solcher Aktivität unabhängig sind,
wie beispielsweise Western-Blotting oder Radioimmuntest, unter Verwendung
von Antikörpern,
die zur Reaktion mit dem Protein in der Lage sind, quantifiziert
werden. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 18.1-18.88, Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1989).
-
Arten der
Durchführung
der Erfindung
-
Bereitgestellt
werden Verfahren und Zusammensetzungen zur Erhöhung der Stabilität und/oder
Kopienzahl einer transkribierten Sequenz, um höhere Werte einer RNA-Sequenz von Interesse
zu ermöglichen.
Im Allgemeinen umfassen die Verfahren der vorliegenden Erfindung
die Transfektion einer eukaryotischen Wirtszelle mit einem Expressionsvektor,
der sowohl ein Produktgen, das für
ein gewünschtes
Polypeptid kodiert, als auch ein selektierbares Gen (vorzugsweise
ein amplifizierbares Gen) umfasst.
-
Selektierbare
Gene und Produktgene können
aus genomischer DNA, aus zellulärer
RNA transkribierter cDNA oder durch In-vitro-Synthese erhalten werden.
Beispielsweise können
Bibliotheken mit Sonden (wie z.B. Antikörpern oder Oligonucleotiden
aus etwa 20-80 Basen) gescreent werden, die für die Identifikation des selektierba ren
Gens oder des Produktgens (oder des Proteins/der Proteine, für welche
dieses kodiert) entworfen sind. Das Screenen der cDNA- oder genomischen
Bibliothek mit der ausgewählten
Sonde kann unter Einsatz von Standardverfahren, wie sie in den Kapiteln
10-12 bei Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
New York: Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989), beschrieben
sind, durchgeführt
werden. Ein alternatives Mittel zur Isolation des selektierbaren
Gens oder Produktgens basiert auf dem Einsatz der PCR-Methode, wie
in Abschnitt 14 bei Sambrook et al., w.o., beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren zur Durchführung
dieser Erfindung besteht im Einsatz von sorgfältig ausgewählten Oligonucleotidsequenzen
zum Screenen von cDNA-Bibliotheken
von unterschiedlichen Geweben, von denen bekannt ist, dass sie das
selektierbare Gen oder Produktgen enthalten. Die Oligonucleotidsequenzen,
die als Sonden ausgewählt
werden, sollten ausreichend lange und ausreichend unzweideutig sein,
dass falsche positive Resultate minimiert werden.
-
Das
Oligonucleotid wird im Allgemeinen so markiert, dass es bei Hybridisierung
an DNA in der gescreenten Bibliothek detektiert werden kann. Das
bevorzugte Markierungsverfahren basiert auf dem Einsatz von 32P-markiertem ATP mit Polynucleotidkinase,
wie auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt ist, um das Oligonucleotid
radioaktiv zu markieren. Aber auch andere Verfahren können eingesetzt
werden, um das Oligonucleotid zu markieren, einschließlich, nicht
jedoch eingeschränkt
auf, Biotinylierung oder Enzymmarkierung.
-
Manchmal
geht der DNA, die für
das selektierbare Gen und das Produktgen kodiert, eine DNA voraus, die
für eine
Signalsequenz mit einer spezifischen Spaltstelle am N-Terminus des reifen
Proteins oder Polypeptids kodiert, voraus. Im Allgemeinen kann die
Signalsequenz eine Komponente des Expressionsvektors sein, oder
es handelt sich um einen Abschnitt des selektierbaren Gens oder
Produktgens, das in den Expressionsvektor insertiert wird. Wenn
eine heterologe Signalsequenz verwendet wird, ist dies vorzugsweise
eine, die von der Wirtszelle erkannt und verarbeitet (d.h. durch
eine Signalpeptidase gespalten) wird. Für eine Hefesekretion kann die
native Signal sequenz substituiert werden, beispielsweise durch den
Hefe-Invertase-Leader, α-Faktor-Leader (einschließlich Saccharomyces-
und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei Letzterer im US-Patent Nr. 5.010.182 beschrieben ist, das
am 23. April 1991 ausgegeben wurde) oder C.-albicans-Glucoaniylase-Leader
(
EP 362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in der WO 90/13646, veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal. Bei der Säugetierzellexpression
reicht die native Signalsequenz des Proteins von Interesse aus,
obwohl auch andere Säugetier-SignaÍsequenzen
geeignet sein können,
wie beispielsweise die Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden
der gleichen oder einer verwandten Spezies, sowie virale sekretorische
Leader, beispielsweise das Herpex-simplex-gD-Signal. Die DNA für solch
eine Vorläuferregion
ist im Leseraster an das selektierbare Gen oder Produktgen ligiert.
-
Wie
in 1A dargestellt wird das selektierbare Gen im Allgemeinen
am 5'-Ende des DNA-Konstrukts bereitgestellt,
und auf dieses selektierbare Gen folgt das Produktgen. Folglich
enthält
die Volllängen-
(nicht gespleißte)
Nachricht DHFR als erstes offenes Leseraster und erzeugt so ein
DHFR-Protein, um die Selektion von stabilen Transfektanten zu ermöglichen.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Volllängen-Nachricht nennenswerte Mengen des Proteins
von Interesse erzeugt, da das zweite AUG in einer dicistronischen
Nachricht ein ineffizienter Translationsinitiator in Säugetierzellen
ist (Kozak, J. Cell Biol. 115, 887-903 (1991)).
-
Das
selektierbare Gen befindet sich innerhalb eines Introns. Introns
sind nichtkodierende Nucleotidsequenzen, die normalerweise in vielen
eukaryotischen Genen vorhanden sind und in einem Mehrschrittverfahren,
das kollektiv als Spleißen
bezeichnet wird, aus neu transkribierten mRNA-Vorläufern entfernt
werden.
-
Es
wird angenommen, dass ein einziger Mechanismus für die Spleißung von mRNA-Vorläufern in
Säugetier-,
Pflanzen- und Hefezellen verantwortlich ist. Im Allgemeinen erfordert
der Spleißvorgang,
dass das 5'- und
das 3'-Ende des
Introns korrekt gespalten und die resultierenden Enden der mRNA
exakt verbunden werden, sodass eine reife mRNA mit dem richtigen
Leseraster für
eine Proteinsynthese produziert wird. Eine Analyse verschiedener
natürlich
vorkommender und synthetisch konstruierter Genmutanten hat gezeigt,
dass Nucleotidänderungen
an zahlreichen Positionen in den Consensus-Sequenzen an der 5'- und 3'-Spleißsstelle
die Wirkung haben, dass sie die Synthese von reifer mRNA verringern
oder aufheben. Sharp, Science 235, 766 (1987); Padgett et al., Ann.
Rev. Biochem. 55, 1119 (1986); Green, Ann. Rev. Genet. 20, 671 (1986).
Mutationsstudien haben ebenfalls gezeigt, dass sich RNA-Sekundärstrukturen,
die Spleißstellen
involvieren, auf die Spleißeffizienz
auswirken können.
Solnick, Cell 43, 667 (1985); Konarska et al., Cell 42, 165 (1985).
-
Die
Länge des
Introns kann sich ebenfalls auf die Spleißeffizienz auswirken. Durch
die Herstellung von Deletionsmutationen unterschiedlicher Größen innerhalb
des großen
Introns des Kaninchen-β-Globin-Gens bestimmten
Wieringa et al., dass die minimale Intronlänge, die für eine korrekte Spleißung erforderlich
ist, etwa 69 Nucleotide beträgt.
Cell. 37, 916 (1984). Ähnliche
Untersuchungen am Intron der Adenovirus-E1A-Region haben gezeigt,
dass eine Intronlänge
von etwa 78 Nucleotiden zwar eine korrekte Spleißung ermöglicht, aber mit geringerer
Effizienz. Eine Steigerung der Länge
des Introns auf 91 Nucleotide stellt die normale Spleißeffizienz
wieder her, während
eine Trunkierung des Introns auf 63 Nucleotide die korrekte Spleißung aufhebt. Ulfendahl
et al., Nuc. Acids Res. 13, 6299 (1985).
-
Um
für die
Erfindung von Nutzen zu sein, muss das Intron eine Länge aufweisen,
die ausreicht, damit die Spleißung
des Introns von der mRNA effizient ist. Die Herstellung von Introns
mit unterschiedlichen Längen ist
ein Routinevorgang und erfolgt durch auf dem Gebiet der Erfindung
bekannte Verfahren, wie beispielsweise Denovo-Synthese oder In-vitro-Deletionsmutagenese
eines existierenden Introns. Typischerweise weist das Intron eine
Länge von
zumindest 150 Nucleotiden auf, da Introns, die kürzer sind, dazu neigen, weniger
effizient zu spleißen.
Die Obergrenze für
die Länge
des Introns kann 30 kb oder mehr betragen. Als allgemeine Richtlinie
sollte das Intron jedoch weniger als etwa 10 kb lang sein.
-
Das
Intron wird unter Einsatz eines beliebigen der verschiedenen zur
Modifikation einer Nucleinsäure in
vitro bekannten Verfahren modifiziert, sodass es das selektierbare
Gen enthält,
das normalerweise nicht im Intron vorhanden ist. Typischerweise
wird ein selektierbares Gen in ein Intron eingeführt, indem zuerst das Intron
mit einer Restriktionsendonuclease gespalten und dann die resultierenden
Restriktionsfragmente mit der korrekten Orientierung für eine Wirtszellexpression
kovalent an das selektierbare Gen gebunden werden, beispielsweise
durch Ligation mit einem DNA-Ligaseenzym.
-
Das
DNA-Konstrukt ist dicistronisch, d.h. das selektierbare Gen und
das Produktgen unterliegen beide der Transkriptionskontrolle einer
einzigen Transkriptionsregulationsregion. Wie oben erwähnt umfasst
die Transkriptionsregulationsregion einen Promotor. Geeignete Promotorsequenzen
zum Einsatz mit Hefewirten umfassen die Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)) oder andere glykolytische
Enzyme (Hess et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968); und Holland,
Biochemistry 17, 4900 (1978)), wie z.B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase;
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Weiterer
Hefepromotoren, bei denen es sich um induzierbare Promotoren mit
dem zusätzlichen
Vorteil handelt, dass die Transkription durch die Wachstumsbedingungen
kontrolliert werden kann, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase
2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, abbauende Enzyme, die mit dem
Stickstoffmetabolismus assoziiert sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
Maltose- und Galactose-Verwertbarkeit verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zum Einsatz bei der Hefe-Expression sind
bei Hitzeman et al.,
EP
73.657 A , genauer beschrieben. Hefe-Enhancer können ebenfalls
vorteilhaft mit Hefe-Promotoren eingesetzt werden.
-
Expressionskontrollsequenzen
für Eukaryoten
sind bekannt. Praktisch alle eukaryotischen Gene weisen eine AT-reiche
Region etwa 25 bis 30 Basen stromauf von der Stelle auf, an der
die Transkription initiiert wird. Eine weitere Sequenz, die sich
70 bis 80 Basen stromauf vom Transkriptionsstartpunkt vieler Gene
befindet, ist eine CXCAAT-Region, wobei X jedes beliebige Nucleotid
sein kann.
-
Eine
Produktgen-Transkription aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen wird durch
Promotoren gesteuert, die aus den Genomen von Viren, wie z.B. dem
Polyomavirus, Geflügelpockenvirus
(
UK 2.211.504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus,
Vogel-Sarkom-Virus, Zytomegalievirus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus
und insbesondere dem Simian-Virus 40 (SV40), aus heterologen Säugetier-Promotoren,
z.B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor, aus Hitzeschockpromotoren
und aus dem Promotor, der normalerweise mit dem Produktgen assoziiert
ist, erhalten werden, unter der Voraussetzung, dass solche Promotoren
mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
-
Die
frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus werden am besten als SV40-Restriktionsfragment erhalten,
das auch den viralen SV40-Replikationsstartpunkt enthält. Fiers
et al., Nature 273, 113 (1978); Mulligan und Berg, Science 209,
1422-1427 (1980);
Pavlakis et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 7398-7402 (1981).
Der unmittelbare frühe
Promotor des menschlichen Zytomegalievirus (CMV) wird am besten
als HindIII-E-Restriktionsfragment gewonnen. Greenaway et al., Gene
18, 355-360 (1982). Ein System zur Expression von DNA in Säugetierwirten
unter Einsatz des Rinder-Papillomavirus als Vektor ist in
US 4.419.446 geoffenbart.
Eine Modifikation dieses Systems ist in
US 4.601.978 beschrieben. Siehe auch
Gray et al., Nature 295, 503-508 (1982), zur Expression von für Immun-Interferon
kodierender cDNA in Affenzellen; Reyes et al., Nature 297, 598-601
(1982), zur Expression von menschlicher β-Interferon-cDNA in Mauszellen
unter Kontrolle eines Thymidinkinase-Promotors vom Herpes-Simplex-Virus,
Canaani und Berg, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79, 5166-5170 (1982),
zur Expression des menschlichen Interferon-β1-Gens in gezüchteten
Maus- und Kaninchenzellen und Gorman et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 79, 6777-6781 (1982), zur Expression von bakteriellen CAT-Sequenzen
in CV-1-Affennierenzellen,
Hühnerembryo-Fibroblasten,
Chinahamster-Ovarialzellen, He- La-Zellen
und Maus-NIH-3T3-Zellen unter Einsatz der langen terminalen Wiederholung
des Rous-Sarkom-Virus als Promotor.
-
Die
Transkriptionsregulationssequenz in höheren Eukaryoten umfasst vorzugsweise
eine Enhancer-Sequenz. Enhancer sind relativ orientierungs- und
positionsunabhängig
und wurden 5' (Lainins
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 993 (1981)) und 3' (Lusky et al., Mol.
Cell Bio. 3, 1108 (1983)) zur Transkriptionseinheit, innerhalb eines
Introns (Banerji et al., Cell 33, 729 (1983)) sowie innerhalb der
kodierenden Sequenz selbst (Osborne et al., Mol. Cell Bio. 4, 1293
(1984)) gefunden. Viele Enhancer-Sequenzen
sind von Säugetiergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fötoprotein
und Insulin). Typischerweise wird jedoch ein Enhancer von einem
eukaryotischen Zellvirus verwendet. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer
auf der späten Seite
des Replikationsstartpunkts (bp 100-270), den frühen Zytomegalievirus-Promotor-Enhancer
(CMV), den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsstartpunkts
und Adenovirus-Enhancer. Siehe auch Yaniv, Nature 297, 17-18 (1982),
zu Verstärkungselementen
zur Aktivierung von eukaryotischen Promotoren. Die Enhancer können in
den Vektor an einer Position 5' oder
3' zum Produktgen
gespleißt
werden, vorzugsweise befindet er sich jedoch an einer Stelle 5' vom Promotor.
-
Das
DNA-Konstrukt weist eine Transkriptionsinitiationsstelle auf, die
auf eine Transkriptionsregulationsregion folgt, und eine Transkriptionsterminationsregion,
die auf das Produktgen folgt (siehe 1A). Diese Sequenzen
werden unter Einsatz von auf dem Gebiet der Erfindung allgemein
bekannten Verfahren im DNA-Konstrukt bereitgestellt.
-
Das
DNA-Konstrukt stellt normalerweise einen Teil eines Expressionsvektors
dar, der auch andere Komponente umfassen kann, wie beispielsweise
einen Replikationsstartpunkt (d.h. eine Nucleinsäuresequenz, die es dem Vektor
ermöglicht,
ein einer oder mehreren ausgewählten
Wirtszellen zu replizieren), und, falls erwünscht, ein oder mehrere weitere
selektierbare Gene. Die Konstruktion von geeignete Vekto ren, welche
die gewünschten
Kodier- und Kontrollsequenzen enthalten, erfolgt mittels herkömmlicher
Ligationsverfahren. Isolierte Plasmide oder DNA-Fragmente werden
gespalten, zugeschnitten und in der gewünschten Form religiert, um
die erforderlichen Plasmide zu erzeugen.
-
Im
Allgemeinen ist in Klonierungsvektoren der Replikationsstartpunkt
einer, der es dem Vektor erlaubt, unabhängig von der chromosomalen
DNA des Wirts zu replizieren, und er umfasst Replikationsstartpunkte oder
autonom replizierende Seguenzen. Solche Sequenzen sind allgemein
bekannt. Der 2-μ-Plasmid-Replikationsstartpunkt
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Startpunkte (SV40, Polyoma,
Adenovirus, VSV oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
zweckdienlich. Im Allgemeinen ist die Replikationsstartpunktkomponente
bei Säugetier-Expressionsvektoren
nicht erforderlich (der SV40-Startpunkt wird typischerweise nur
eingesetzt, weil er den frühen
Promotor enthält).
-
Die
meisten Expressionsvektoren sind „Shuttle"-Vektoren, d.h. sie sind zu einer Replikation
in zumindest einer Klasse von Organismen in der Lage, können aber
zur Expression in einen anderen Organismus transfiziert werden.
Ein Vektor wird beispielsweise in E. coli kloniert; und dann wird
derselbe Vektor zur Expression in Hefe- oder Säugetierzellen transfiziert,
obwohl er nicht in der Lage ist, unabhängig vom Wirtszellchromosom
zu replizieren.
-
Für eine Analyse
zur Bestätigung
von korrekten Sequenzen in konstruierten Plasmiden werden Plasmide
aus den Transformanten hergestellt, durch Restriktion analysiert
und/oder gemäß dem Verfahren
nach Messing et al., Nucleic Acids Res. 9, 308 (1981), oder dem
Verfahren nach Maxam et al., Methods in Enzymology 65, 499 (1980),
sequenziert.
-
Der
Expressionsvektor mit dem DNA-Konstrukt, wie oben beschrieben hergestellt,
wird in eine eukaryotische Wirtszelle transformiert. Geeignete Wirtszellen
zur Klonierung oder Expression der Vektoren hierin sind Hefe oder
höhere
Eukaryotenzellen.
-
Eukaryotische
Mikroben, wie beispielsweise Fadenpilze oder Hefe, sind geeignete
Wirte für
Vektoren, die das Produktgen enthalten. Saccharomyces cerevisiae,
oder herkömmliche
Backhefe, wird von den niederen eukaryotischen Wirtsorganismen am
häufigsten
eingesetzt. Eine Reihe von anderen Gattungen, Spezies und Stämmen sind
jedoch ebenfalls allgemein erhältlich
und hierin zweckdienlich, wie beispielsweise S. pombe (Beach und
Nurse, Nature 290, 140 (1981)), Kluyveromyces lactis (Louvencourt
et al., J. Bacteriol. 737 (1983)), Yarrowia (
EP 402.226 ), Pichia pastoris (
EP 183.070 ), Trichoderma
reesia (
EP 244,234 ),
Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 76,
5259-5263 (1979)) und Aspergillus-Wirte, wie z.B. A. nidulans (Ballance
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 112, 284-289 (1983); Tilburn
et al., Gene 26, 205-221 (1983); Yelton et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 81, 1470-1474 (1984)) und A. niger (Kelly und Hynes,
EMBO J. 4, 475-479 (1985)).
-
Zur
Expression des Produktgens geeignete Wirtszellen stammen von mehrzelligen
Organismen. Solche Wirtszellen sind zur komplexen Verarbeitungs-
und Glykosylierungsaktivitäten
in der Lage. Im Prinzip ist jede höhere eukaryotische Zellkultur
einsetzbar, egal ob aus einer Vertebraten- oder Invertebratenkultur.
Beispiele für
Invertebratenzellen umfassen Pflanzen- und Insektenzellen. Zahlreiche
Baculovirus-Stämme und Varianten
sowie entsprechende permissive Insekten-Wirtszellen von Wirten wie
Spodoptera frugiperda (Raupe), Aedes aegypti (Mücke), Aedes albopictus (Mücke), Drosophila
melanogaster (Fruchtfliege) und Bombyx-mori-Wirtszellen wurden identifiziert.
Siehe Luckow et al., Bio/Technology 6, 47-55 (1988); Miller et al.,
in: Genetic Engineering 8, 277-279, J. K. Setlow et al., Hrsg.,
Plenum Publishing (1986); und Maeda et al., Nature 315, 592-594
(1985). Eine Reihe solcher Virusstämme sind öffentlich zugänglich,
z.B. die L-1-Variante von Autographa-californica-NPV und der Bm-5-Stamm von Bombyx-mori-NPV,
und solche Viren können
hierin als Virus gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, insbesondere zur Transfektion von Spodoptera-frugiperda-Zellen.
-
Pflanzenzellkulturen
von Baumwolle, Kukuruz (Mais), Erdäpfeln (Kartoffeln), Soja, Petunien,
Paradeisern (Tomaten) und Tabak können als Wirte eingesetzt werden.
Typischerweise werden Pflanzenzellen durch Inkubation mit bestimmten
Stämmen des
Bakteriums Agrobacterium tumefaciens transfiziert, das vorher manipuliert
wurde, sodass es das Produktgen enthält. Während der Inkubation der Pflanzenzellkultur
mit A. tumefaciens wird das Produktgen in den Pflanzenzellwirt transferiert,
sodass dieser transfiziert wird und dann unter geeigneten Bedingungen
das Produktgen exprimiert. Außerdem
stehen Regulations- und Signalsequenzen zur Verfügung, die mit Pflanzenzellen
kompatibel sind, wie beispielsweise der Nopalinsynthase-Promotor und Polyadenylierungssignalsequenzen.
Depicker et al., J. Mol. Appl. Gen. 1, 561 (1982). Außerdem sind DNA-Segmente,
die aus der Stromaufregion des T-DNA-780-Gens
isoliert sind, in der Lage, die Transkription von pflanzenexprimierbaren
Genen in rekombinante DNA enthaltendem Pflanzengewebe zu aktivieren
oder zu verstärken.
EP 321.196 , veröffentlicht
am 21. Juni 1989.
-
Das
größte Interesse
bestand jedoch an Vertebratenzellen, und die Vermehrung von Vertebratenzellen in
einer Kultur (Gewebekultur) hat sich in den letzten Jahren zu einem
Routineverfahren entwickelt (Tissue Culture, Academic Press, Kruse
und Patterson, Hrsg. (1973)). Beispiele für zweckdienliche Säugetier-Wirtszelllinien
sind die mit SV40 transformierte Affennierenlinie CV1 (COS-7, ATCC
CRL 1651); die menschliche embryonale Nierenzelllinie (293-Zellen
oder zum Wachstum in einer Suspensionskultur subklonierte 293-Zellen,
Graham et al., J. Gen Virol. 36, 59 (1977)); Baby-Hamsternierenzellen
(BHK, ATCC CCL 10); Ovarialzellen des chinesischen Hamsters/-DNFR
(CHO, Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 77, 4216
(1980)); dp12.CHO-Zellen (
EP 307.247 veröffentlicht
am 15. März
1989); Maus-Sertoli-Zellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243-251
(1980)); Affennierenzellen (CV1, ATCC CCL 70); Nierenzellen der
Grünen
Meerkatze (VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche Zervixkarzinomzellen
(HELA, ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelratten-Leberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Maus-Mammatumor
(MMT 060562, ATCC CCL51 ); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N.Y.
Acad. Sci. 383, 44-68 (1982)); MRC-5-Zellen; FS4-Zellen; und eine
menschliche Hepatomlinie (Hep G2).
-
Wirtszellen
werden mit den oben beschriebenen Expressions- oder Klonierungsvektoren
dieser Erfindung transformiert und in herkömmlichen Nährmedien kultiviert, die auf
geeignete Weise zur Induktion von Promotoren, Selektion von Transformanten
oder Amplifikation der für
die gewünschten
Sequenzen kodierenden Gene modifiziert wurden.
-
Eine
Infektion mit Agrobakterium tumefaciens wird zur Transformation
von bestimmten Pflanzenzellen eingesetzt, wie von Shaw et al., Gene
23, 315 (1983), und in der WO 89/05859, veröffentlicht am 29. Juni 1989, beschrieben
wurde. Für
Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
kann das Calciumphosphat-Fällungsverfahren
nach Graham und Van der Eb, Virology 52, 456-457 (1978), eingesetzt
werden. Allgemeine Aspekte der Transformation von Säugetierzell-Wirtssystemen
wurden von Axel in der
US 4.399.216 ,
ausgegeben am 16. August 1983, beschrieben. Transformationen in
Hefe werden typischerweise gemäß dem Verfahren
nach Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 3829 (1979), durchgeführt. Aber
auch andere Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen, beispielsweise durch Kerninjektion oder durch
Protoplastenfusion, können
eingesetzt werden.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
wird die DNA mittels Elektroporation in die Wirtszellen eingeführt. Siehe
Andreason, J. Tiss. Cult. Meth. 15, 56-62 (1993), für einen Überblick über Elektroporationsverfahren,
die zur Umsetzung der hierin beanspruchten Erfindung geeignet sind.
Es wurde herausgefunden, dass Elektroporationsverfahren zur Einführung des
DNA-Konstrukts in die Wirtszellen gegenüber Calciumphosphat-Fällungsverfahren
zu bevorzugen ist, da Letzteres dazu führen kann, dass die DNA zerbricht
und Concatemere bildet.
-
Die
Säugetier-Wirtszellen,
die zur Expression des Produktgens hierin eingesetzt werden, können in verschiedenen
Medien gezüchtet
werden, wie im Abschnitt Definitionen oben erläutert wurde. Die Medien enthalten
das Selektionsmittel, das zur Selektion von transformierten Wirtszellen
eingesetzt wird, die das DNA-Konstrukt aufgenommen haben (entweder
als intra- oder als extrachromosomales Element). Um eine Selektion
der transformierten eukaryotischen Zellen zu erreichen, können die
Wirtszellen in Zellkulturplatten gezüchtet werden, und einzelne
Kolonien, die das selektierbare Gen (und somit das Produktgen) exprimieren, können isoliert
und in einem Wachstumsmedium gezüchtet
werden, bis die Nährstoffe
verbraucht sind. Dann werden die Wirtszellen wie nachstehend erläutert auf
Transkription und/oder Transformation analysiert. Die Kulturbedingungen,
wie beispielsweise Temperatur, pH und dergleichen, sind jene, die
vorher bei der zur Expression ausgewählten Wirtszelle verwendet
wurden, und sind für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung somit offensichtlich.
-
Eine
Genamplifikation und/oder -expression kann direkt in einer Probe
gemessen werden, beispielsweise durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting zur Quantifizierung der Transkription von mRNA
(Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201-5205 (1980)), Dot-Blotting
(DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Einsatz einer auf
geeignete Weise markierten Sonde, und zwar auf Basis der hierin
bereitgestellten Sequenzen. Verschiedene Markierungen können eingesetzt
werden, meistens Radioisotope, insbesondere 32P.
Aber auch andere Verfahren können
eingesetzt werden, wie beispielsweise die Verwendung von biotinmodifizierten
Nucleotiden zur Einführung
in ein Polynucleotid. Das Biotin dient in diesem Fall als Stelle
zur Bindung an Avidin oder Antikörper,
die mit verschiedensten Markierungen markiert sein können, wie
beispielsweise Radionucliden, fluoreszierenden Stoffen, Enzymen
oder dergleichen. Alternativ dazu können Antikörper eingesetzt werden, die
spezifische Duplexe erkennen können,
einschließlich
DNA-Duplexen, RNA-Duplexen
und DNA-RNA-Hybridduplexen oder DNA-Proteinduplexen. Die Antikörper können wiederum
markiert sein, und der Test kann durchgeführt, während der Duplex an eine Oberfläche gebunden
ist, sodass bei der Bildung eines Duplex auf der Oberfläche die
Gegenwart eines Antikörper,
der an den Duplex gebunden ist, detektiert werden kann.
-
Alternativ
dazu kann die Genexpression durch immunologische Verfahren gemessen
werden, wie beispielsweise durch immunhistochemische Färbung von
Gewebeschnitten und Tests an einer Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
um die Expression eines Genprodukts direkt zu quantifizieren. Bei
immunhistochemischen Färbeverfahren
wird eine Zellprobe vorbereitet, typischerweise durch Dehydratation
und Fixierung, gefolgt von einer Umsetzung mit markierten Antikörpern, die
für das
gebundene Genprodukt spezifisch sind, wobei die Markierungen üblicherweise
visuell detektierbar sind, wie z.B. enzymatische Markierungen, fluoreszierende
Markierungen, lumineszierende Markierungen und dergleichen. Ein
besonders empfindliches Färbeverfahren,
das für
die vorliegende Erfindung geeignet ist, wurde von Hsu et al., Am.
J. Clin. Path. 75, 734-738 (1980), beschrieben.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
wird die mRNA durch quantitative PCR analysiert (um die Spleißeffizienz
zu bestimmen), und die Proteinexpression wird mittels ELISA wie
in Beispiel 1 hierin beschrieben gemessen.
-
Das
Produkt von Interesse wird vorzugsweise als sekretiertes Polypeptid
aus dem Kulturmedium gewonnen, obwohl es auch aus Wirtszelllysaten
gewonnen werden kann, wenn es direkt ohne Sekretionssignal exprimiert
wird. Wenn das Produktgen in einer anderen rekombinanten Zelle exprimiert
wird, die nicht menschlichen Ursprungs ist, dann ist das Produkt
von Interesse vollkommen frei von Proteinen oder Polypeptiden menschlichen
Ursprungs. Es ist jedoch erforderlich, das Produkt von Interesse
von rekombinanten Zellproteinen oder -Polypeptiden zu reinigen,
um Präparate
zu erhalten, die im Wesentlichen homogen in Bezug auf das Produkt
von Interesse sind. Im ersten Schritt wird das Kulturmedium oder
Lysat zentrifugiert, um partikuläre Zelltrümmer zu
entfernen. Anschließend
wird das Produkt von Interesse von verunreinigenden löslichen
Proteinen und Polypeptiden gereinigt, beispielsweise durch Fraktionierung
auf Immunaffinitäts-
oder Ionenaustauschsäulen;
Ethanolfällung;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie auf Kieselsäure oder auf einem Kationenaustauschharz,
wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfat-Präzipitation;
Gelelektrophorese unter Verwendung von beispielsweise Sephadex G-75;
Chromatographie auf Plasminogensäulen,
um das Produkt von Interesse zu binden, und Protein-A-Sepharose-Säulen, um
Verunreinigungen, wie z.B. IgG, zu entfernen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und sollen
die Erfindung in keinster Weise einschränken.
-
BEISPIEL 1
-
tPa-Produktion
unter Einsatz der dicistronischen Expressionsvektoren
-
Es
wurde versucht, den Grad der Homogenität in Bezug auf die Expressionswerte
von stabilen Klonen durch Expression eines selektierbaren Markers
(wie z.B. DHFR) und des Proteins von Interesse aus einem einzelnen
Promotor zu erhöhen.
Diese Vektoren drängen
den Großteil
des Transkripts zur Produktexpression, während sie durch differentielle
Spleißung
ein fixes Verhältnis
zur DHFR-Expression bereitstellen.
-
Vektoren
wurden hergestellt, die vom Vektor pRK abgeleitet waren (Suva et
al., Science 237, 893-896 (1987)), der ein Intron zwischen dem unmittelbaren
frühen
Promotor des menschlichen Zytomegalievirus (CMV) und der cDNA enthält, die
für das
Polypeptid von Interesse kodiert. Das Intron von pRK ist 139 Nucleotide
lang, weist eine Spleißdonorstelle
auf, die vom unmittelbaren frühen
Zytomegalievirus-Gen
(CMVIE) stammt, und eine Spleißakzeptorstelle
aus einem Gen einer variablen IgG-Schwerkettenregion (VH)-(Eaton et al., Biochem. 25, 8343 (1986)).
-
DHFR/Intron-Vektoren
wurden konstruiert, indem ein EvoRV-Linker in die BSTX1-Stelle eingeführt wurde,
die im Intron von pRK7 vorhanden war. Ein 830 Basenpaare großes Fragment
mit einem Maus-DHFR-Kodierfragment wurde insertiert, um DHFR-Intron-Expressionsvektoren
zu erhalten, die sich nur in der Sequenz unterschieden, welche die
Spleißdonorstelle
enthielt. Diese Sequenzen wurden durch überlappende PCR-Mutagenese
verändert,
um Sequenzen zu erhalten, welche die gleichen Spleißdonorstellen
aufwiesen wie jene, die zwischen Exon 3 und 4 von normalen und mutierten
Ras-Gene gefunden wurden. Eine PCR wurde auch eingesetzt, um die
Spleißdonorstelle
zu zerstören.
-
Ein
Maus-DHFR-cDNA-Fragment (Simonsen et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 80, 2495-2499 (1983)) wurde 59 Nucleotide stromab von der Spleißdonorstelle
in das Intron dieses Vektors insertiert. Die Spleißdonorstelle
dieses Vektors wurde durch Mutagenese verändert, um das Verhältnis zwischen
gespleißter
und nicht gespleißter
Nachricht in transfizierten Zellen zu verändern. Es wurde schon vorher
gezeigt, dass eine einzige Nucleotidänderung (G in A) eine relativ
effiziente Spleißdonorstelle,
die sich im normalen ras-Gen befand, in eine ineffiziente Spleißstelle
verwandelt (Cohen et al., Nature 334, 119-124 (1988)). Diese Wirkung
wurde im Zusammenhang mit dem ras-Gen aufgezeigt und bestätigt, als
diese Sequenzen in menschliche Wachstumshormonkonstrukte transferiert
wurden (Cohen et al., Cell 58, 461-472 (1989)). Außerdem wurde
eine nichtfunktionelle 5'-Spleißstelle
(GT in CA) als Kontrolle (ΔGT)
konstruiert. Ein Polylinker wurde 35 Nucleotide stromab der 3'-Spleißstelle insertiert, um die
cDNA von Interesse aufzunehmen. Ein Vektor, der tPA enthielt (Pennica et
al., Nature 301, 214-221 (1983)), wurde stromab von der Polyadenylierungsstelle
linearisiert, bevor er in CHO-Zellen eingeführt wurde (Potter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81, 7161 (1984)).
-
Plasmid-DNAs,
die DHFR/Intron, tPA und (a) Wildtyp-ras (WT-ras), d.h.
3 (Seq.-ID Nr. 1), (b) eine ras-Mutante oder
(c) eine nichtfunktionelle Spleißdonorstelle (ΔGT) enthielten,
wurden mittels Elektroporation in CHO-DHFR-minus-Zellen eingeführt. Die
Intron-Vektoren wurden jeweils stromab von der Polyadenylierungsstelle
durch Restriktionsendonucleasenbehandlung linearisiert. Der Kontrollvektor
wurde stromab von der zweiten Polyadenylierungsstelle linearisiert.
Die DNAs wurden nach einer Phenol/Chloroform-Extraktion ethanolgefällt und
in 20 μl
1/10 Tris-EDTA resuspendiert. Dann wurden 10 μg DNA mit 10
7 CHO.dp12-Zellen (
EP 307.247 , veröffentlicht
am 15. März
1989) in 1 ml PBS 10 min lang auf Eis inkubiert, bevor eine Elektroporation
bei 400 Volt und 330 μf
unter Verwendung eines „BRL
Cell Porator" durchgeführt wurde.
-
Die
Zellen wurden wieder 10 min lang auf Eis gegeben, bevor sie in ein
nichtselektives Medium plattiert wurden. Nach 24 Stunden wurden
den Zellen nucleosidfreies Medium zugegeben, um auf stabile DHFR+-Klone zu selektieren, die gepoolt wurden.
Die gepoolten DHFR+-Klone wurden lysiert,
und mRNAs wurden hergestellt.
-
Um
die mRNA herzustellen, wurde RNA aus 5 × 107 Zellen
extrahiert, die aus Pools aus mehr als 200 Klonen gezüchtet worden
waren, die von der stabilen Transfektion der drei Vektoren, deren
wesentliche Konstruktion in 1B dargestellt
ist, und von nichttransfizierten CHO-Zellen stammten. RNA wurde über Oligo-DT-Cellulase
(Collaborative Biomedical Products) gereinigt. 10 μg mRNA wurde
dann einem Northern-Blotting
unterzogen, bei dem die mRNA auf einem 1,2-%-Agarose-, 6,6-%-Formaldehydgel
laufen gelassen wurde, und in einen Nylonfilter (Strategene-Duralon-UV-Membran) transferiert,
prähybridisiert,
sondiert und gemäß den Anweisungen
des Herstellers gewaschen.
-
Der
Filter wurde nacheinander unter Einsatz von Sonden sondiert (dargestellt
in 1B), die (a) die Vollängen-Nachricht, (b) sowohl
die Vollängen-
als auch die gespleißte
Nachricht oder (c) β-Actin
detektieren würden.
Eine Sondierung mit der langen Sonde zeigte, dass der Vektor, der
die effiziente Spleißdonorstelle (d.h.
WT-ras) enthielt, überwiegend
eine mRNA mit der für
das gespleißte
Produkte vorhergesagten Größe erzeugt,
während
die anderen beiden Vektoren vorwiegend eine mRNA ergaben, deren
Größe einer
nichtgespleißten
Nachricht entsprach. Die DHFR-Sonde detektierte nur Vollängen-Nachrichten
und zeigte, dass der vom WT-ras-Spleißdonor stammende Vektor sehr
wenig Volllängen-Nachrichten
erzeugt, mit denen ein DHFR-positiver
Phänotyp
verliehen werden kann.
-
4 zeigt
die Anzahl an DHFR-positiven Kolonien, die nach doppelt durchgeführten Elektroporationen
mit den drei oben beschriebenen Intron-Vektoren und aus einem herkömmlichen
Vektor, der einen tPA antreibenden CMV-Promotor und einen DHFR antreibenden
SV-Promotor aufwies, erhalten wurden (siehe 2). Die
Steigerung der Kolonienzahl verläuft
parallel zur Steigerung der Vollängen-Nachrichten,
die mit der Modifikation der Spleißdonorstellen akkumulierten.
Der herkömmliche
Vektor erzeugt effizient Kolonien und unterscheidet sich nicht signifikant
vom ΔGT-Konstrukt.
-
Der
Grad der tPA-Expression wurde bestimmt, indem Zellen in 1 ml F12-DMEM
(50:50, mit 5 % FBS) in 24-Well-Schalen fast bis zur Konfluenz ausgesät wurden.
-
Das
Wachstum der Zellen wurde fortgesetzt, bis das Medium verbraucht
war. Dann wurde das Medium durch ELISA auf tPA-Produktion getestet.
Kurz gesagt wurde ein Anti-tPa-Antikörper auf die Wells einer ELISA-Mikrotititerplatte
aufgetragen, und Medienproben wurden zu den Wells zugesetzt, gefolgt
von einem Waschvorgang. Die Bindung des Antigens (tPA) wurde dann
unter Einsatz von mit Meerrettichperoxidase (HRPO) markiertem Anti-tPA-Antikörper quantifiziert.
-
5A zeigt
die Titer eines sekretierten tPA-Proteins nach dem Poolen der Klone
der in 4 gezeigten einzelnen Gruppen. Während die
Anzahl an Kolonien bei einer Abschwächung der Spleißdonorfunktion
zunahm, trat bei tPA-Expression das Gegenteil auf. Die Expressionswerte
stimmten mit den beobachteten RNA-Produkten überein; wenn mehr der dicistronischen
Nachricht gespleißt
wird, enthält
eine größere Menge der
Nachricht tPA als erstes offenes Leseraster, was in einer erhöhten tPA-Expression
resultiert. Eine Mutation von GT in CA an der Spleißdonorstelle
resultiert in einem Überfluss
an DHFR-positiven Kolonien, die undetektierbare Werte von tPA exprimieren,
was möglicherweise
auf eine ineffiziente Nutzung des zweiten AUG zurückzuführen ist.
Wichtig ist, dass 5A auch zeigt, dass die Expressionswerte,
die durch einen der dicistronischen Vektoren (mit WT-ras-SD) erhalten
wurden, etwa dreimal höher
waren als die eines Kontrollvektors mit einem tPA antreibenden CMV-Promotor/Enhancer,
einem DHFR kontrollierenden SV40-Promotor/Enhancer und
SV40-Polyadenylierungssignalen, welche die Expression von tPA und
DHFR kontrollieren.
-
Weiters
wurde die Homogenität
der Expression in den Pools untersucht. 5B zeigt,
dass alle 20 Klone, die durch die von einer WT-ras-Spleißdonorstelle
abgeleiteten dicistronischen Vektoren erzeugt wurden, detektierbare
Werte an tPA exprimieren, während
nur 4 von 20 Klonen, die durch den Kontrollvektor erzeugt wurden,
tPA exprimieren. Keiner der mit dem nichtspleißenden (ΔGT) Vektor transfizierten Klone
exprimierte durch ELISA detektierbare tPA-Werte. Diese Erkenntnis
stimmt mit früheren
Beobachtungen überein, dass
relativ wenig Klone, die mit herkömmlichen Vektoren erzeugt werden,
brauchbare Proteinwerte ergeben.
-
Die
Expression von tPA wurde nach einer Methotrexat-Amplifikation von
Pools gesteigert. 5C zeigt, dass 2 der aus einem
dicistronischen Vektor gebildeten Pools (d.h. mit WT-ras- und ras-MUTANTE-SD-Stellen)
eine deutliche Expressionssteigerung aufwiesen (8,4- und 7,7fach),
während-
der durch den herkömmlichen
Vektor gebildete Pool nur eine leichte Steigerung (2,8fach) aufwies,
wenn diese 200 nM Mtx ausgesetzt wurden. Eine Gesamtsteigerung auf
das 9fache wurde erreicht, wenn der beste dicistronische (WT-ras-SD)
im Gegensatz zum herkömmlichen
Vektor nach einer Amplifikation eingesetzt wurde. Das Wachstum des
am stärksten
exprimierenden Pools in einem nährstoffreichen
Produktionsmedium ergab Titer von 4,2 μg/ml tPA.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Manipulation der Spleißdonorsequenz das Verhältnis zwischen
gespleißter und
Volllängen-Nachricht
und die Anzahl an Kolonien, die sich im selektiven Medium bildet,
verändert.
Außerdem
wurde gezeigt, dass dicistronische Expressionsvektoren Klone erzeugen,
die hohe Werte an rekombinanten Proteinen erzeugen. Überraschenderweise
war es möglich,
starke Expressoren, welche die effiziente WT-ras-Spleißdonorstelle
aufwiesen, durch Selektion auf DHFR+-Zellen zu isolieren,
trotz der Effizienz, mit der das DHFR-Gen von den in diesen Zellen
gebildeten RNA-Vorläufern
gespleißt
wurde.
-
BEISPIEL 2
-
TNFr-IgG-Produktion
unter Einsatz der dicistronischen Expressionsvektoren
-
Um
die allgemeine Anwendbarkeit dieses Ansatzes zu beweisen, wurde
ein zweites Produkt im dicistronischen Vektorsystem evaluiert, das
als DNA von Interesse ein Immunadhäsin (TNFr-IgG) enthielt, das
zur Bindung des Tumornekrosefaktors (TNF) in der Lage war (Ashkenazi
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 10535-10539 (1991)). Die
im obigen Beispiel 1 beschriebenen Versuche wurden im Wesentlichen
wiederholt, mit der Ausnahme, dass das Produktgen für das Immunadhäsin TNFr-IgG kodierte. Plasmid-DNAs,
die eine TNFr-IgG-cDNA und (a) WT-ras, d.h. 6 (Seq.-ID
Nr. 2), (b) eine ras-Mutante oder (c) eine nichtfunktionelle Spleißdonorstelle (ΔGT) enthielten,
wurden in die in Beispiel 1 erläuterten
dp12.CHO-Zellen eingeführt.
Siehe 1C für eine Veranschaulichung der
DNA-Konstrukte.
-
Es
wurde entdeckt, dass die Anzahl an DHFR-positiven Kolonien, die
durch drei dieser Vektoren erzeugt wurden, ähnlich war wie bei den tPA-Konstrukten.
Die Expression von TNFr-IgG verlief ebenfalls parallel mit den tPA-Konstrukten
(7A). Eine Amplifikation von Pools aus zwei der
Konstrukte ergab eine deutliche Steigerung der Expression von Immunadhäsin (9,6-
und 6,8fach) (7B). Die besten dieser amplifizierten Pools
exprimierten 9,5 μg/ml,
wenn sie in einem nährstoffreichen
Produktionsmedium gezüchtet
wurden.
-
Somit
wurde erneut gezeigt, dass dicistronische Expressionsvektoren Klone
erzeugen, die hohe Werte an rekombinanten Proteinen exprimieren.
Außerdem
wurde entgegen der Erwartungen entdeckt, dass die Isolation von
stark produktexprimierenden DHFR+-Wirtszellen
unter Einsatz einer effizienten Spleißdonorstelle (d.h. der WT-ras-Spleißdonorstelle)
möglich
war.
-
BEISPIEL 3
-
Antikörperproduktion
unter Einsatz eines dicistronischen Expressionsvektors
-
Die
Zweckdienlichkeit dieses System zur Antikörperexpression wurde beurteilt,
indem die Produktion eines gegen IgE gerichteten Antikörpers getestet
wurde (Presta et al., Journal of Immunology 151, 2623-2632 (1993)).
Weiters wurde die Flexibilität
des Systems in Bezug auf die Transkriptionsinitiation getestet,
indem der CMV-Promotor/Enhancer
in den vorangehenden Vektoren durch den Promotor/Enhancer ersetzt
wurde, der von der frühen
Region des SV40-Virus stammte (B. Griffin, Structure and Genomic
Organization of SV40 and Polyoma Virus, in: J. Tooze, Hrsg., DNA
Tumor Viruses, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York). Die Schwerkette des Antikörpers
wurde stromab von DHFR insertiert, wie in den vorangegangenen tPA-
und TNFr-IgG-Konstrukten beschrieben. Außerdem wurde eine neue Spleißdonorstellensequenz (GAC:GTAAGT)
in den Vektor eingebaut, die mehr mit der Consensus-Spleißdonorstelle übereinstimmte
als die Spleißdonorstellen
in den in Beispiel 1 und 2 getesteten Vektoren. Der resultierende
Expressionsvektor ist in 1D und 9 dargestellt.
-
Es
wurde herausgefunden, dass dieser Vektor weniger Kolonien erzeugt
als die vorher getesteten Vektoren und vorwiegend ein gespleißtes RNA-Produkt
produzierte. Ein zweiter Vektor wurde konstruiert, der die Leichtkette
des Antikörpers
unter Kontrolle des SV40-Promotors/Enhancers und Poly-A und das
Hygromycin-B-Resistenzgen
unter Kontrolle des CMV-Promotors/Enhancers und SV40-Poly-A aufwies.
Diese Vektoren wurden an einzigartigen HpaI-Stellen stromab vom
Poly-A-Signal linearisiert,
in einem Verhältnis
zwischen Leichtkettenvektor und Schwerkettenvektor von 10:3 vermischt
und unter Einsatz eines optimierten Protokolls (wie in Beispielen
1 und 2 erläutert)
in CHO-Zellen elektroporiert.
-
11 zeigt die Werte der Antikörperexpression durch Klone
und Pools nach einer Selektion in Hygromycin B, gefolgt von einer
Selektion auf DHFR-Expression. Alle 20 der analysierten Klone exprimierten hohe
Werte eines Antikörpers,
wenn sie in einem reichen Medium gezüchtet wurden, und unterschieden
sich voneinander nur um einen Faktor 4. Ein Pool von antikörperproduzierenden
Klonen wurde hergestellt und kurz nach seiner Herstellung analysiert.
Dieser Pool wurde 6 Wochen lang kontinuierlich gezüchtet, ohne
dass ein signifikanter Produktionsabfall auftrat, was zeigt, dass
seine Stabilität
ausreichte, um Gramm-Mengen eines Proteins aus seiner Massenkultur
zu gewinnen.
-
Der
Pool wurde einer Methotrexat-Amplifikation bei 200 nM und 1 μM unterzogen
und ergab eine mehr als 2fache Erhöhung des Antikörpertiters.
Der 1-μM-Mtxresistente
Pool ergab einen Titer von 41 mg/l, wenn er unter optimalen Bedingungen
in einer Suspensionskultur gezüchtet
wurde.
-
Die
Struktur des exprimierten Antikörpers
wurde untersucht. Proteine, die durch den 200-nM-Methotrexat-resistenten
Pool und durch einen gut charakterisierte Expressionsklon, der durch
herkömmliche
Vektoren erzeugt worden war (Presta et al., w.o. (1993)), exprimiert
wurden, wurden metabolisch mit S35-Cystein und
Methionin markiert. Im Speziellen wurden konfluente 35-mm-Platten
von Zellen metabolisch mit 50 μCi
von jeweils S-35-Methionin und S-35-Cystein (Amersham) in serumfreiem
Cystein und methioninfreiem F12:DMEM markiert. Nach einer Stunde
wurde ein nährstoffreiches
Produktionsmedium zugesetzt, und markierte Proteine wurden weitere
sechs Stunden lang in das Medium „verdrängen" gelassen. Die Proteine wurden auf einem
12 % SDS/PAGE-Gel (NOVEX) laufen gelassen, entweder nicht reduziert
oder nach einer Reduktion mit B-Mercaptoethanol. Getrocknete Gele
wurden 16 Stunden lang einem Film ausgesetzt. CHO-Kontrollzellen
wurden ebenfalls markiert.
-
Der
Großteil
des Antikörperproteins
wird mit einem Molekulargewicht von etwa 155 Kilodalton sekretiert,
was mit einem passend disulfidgebundenen Antikörpermolekül mit 2 leichten und 2 schweren
Ketten übereinstimmt.
Bei einer Reduktion verschiebt sich das Molekulargewicht zu 2 etwa
gleich zahlreichen Proteinen mit 22,5 und 55 Kilodalton. Das aus
dem Pool erzeugte Protein ist nicht vom Antikörper unterscheidbar, der durch
den gut charakterisierten Expressionsklon erzeugt wird, ohne scheinbare
Steigerung der freien Schwer- oder Leichtkette, die vom Pool exprimiert
wird.
-
SCHLUSSFOLGERUNG
-
Das
hierin beschriebene effiziente Expressionssystem nutzt Vektoren,
die aus Promotor/Enhancer-Elementen gefolgt von einem Intron, das
die für
den selektierbaren Marker kodierende Sequenz enthält, gefolgt
von cDNA von Interesse und einem Polyadenylierungssignal bestehen.
-
Mehrere
Spleißdonorstellensequenzen
wurden auf ihre Auswirkung auf die Kolonienzahl und Expression der
cDNA von Interesse getestet. Eine nichtfunktionelle Spleißdonorstelle,
Spleißdonorstellen,
die sich in einem Intron zwischen Exon 3 und 4 von mutierten (ras-Mutante-)
und normalen (WT-ras-) Formen des Harvey-Ras-Gens befinden, und eine weitere effiziente
SD-Stelle (siehe Beispiel 3) wurden verwendet. Die Vektoren wurden
so entworfen, dass sie die Expression von dicistronischen primären Transkripten
steuerten. Innerhalb einer transfizierten Zelle bleiben einige der
Transkripte in voller Länge
erhalten, während
der Rest gespleißt
wurde, um die für
DHFR kodierende Sequenz herauszuscheiden. Wenn die Spleißdonorstelle
geschwächt
oder zerstört
wird, ist eine Steigerung der Kolonienzahl zu beobachten.
-
Die
Homogenität
der Expression von Klonen, die durch die ras-Spleißdonorstelle-Intron-DHFR-Vektoren
hergestellt wurden, wurde mit Klonen verglichen, die aus einem herkömmlichen
Vektor mit einem separaten Promotor/Enhancer und Polyadenylierungssignal
für DHFR
bzw. tPA hergestellt wurden. Der DHFR-Intron-Vektor ergibt Kolonien,
die in Bezug auf die Expression viel homogener sind als jene, die
aus dem herkömmlichen
Vektor hergestellt werden. Nichtexprimierende Klone, die vom herkömmlichen
Vektor abstammen, können
das Ergebnis von Brüchen
in der tPA- oder
TNHFr-IgG-Domäne
des Plasmids während
der Integration in das Genom oder das Ergebnis der Methylierung
von Promotorelementen sein (Busslinger et al., Cell 34, 197-206
(1983); Watt et al., Genes and Development 2, 1136-1143 (1988)),
welche die tPA- oder TNFr-IgG-Expression antreiben. Das Verstummen
eines Promotors durch Methylierung oder Brüche in den DHFR-Intron-Vektoren
würde sie
wahrscheinlich unfähig
machen, einen DHFR-positiven Phänotypen
zu verleihen.
-
Es
wurde herausgefunden, dass durch die DHFR-Intron-Vektoren hergestellte
Pools in Methotrexat amplifiziert werden könnten, und ihre Expression
würde um
einen Faktor von 8,4 (tPA) oder 9,8 (TNFr-IgG) steigen. Pools aus
herkömmlichen
Vektoren stiegen nur um das 2,8- und 3,0fache für tPA und TNFr-IgG, wenn sie
auf ähnliche
Weise amplifiziert wurden. Amplifizierte Pools ergaben 9fach höhere tPA-Werte
und 15fach höhere
TNFr-IgG-Werte, wenn sie mit den mit einem herkömmlichen Vektor amplifizierten
Pools verglichen wurden.
-
Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie einzuschränken, sei erwähnt, dass
die Steigerung der Expression von methotrexatresistenten Pools,
die von den dicistronischen Vektoren abgeleitet sind, wahrscheinlich auf
die Transkriptionsbindung von DHFR und dem Produkt zurückzuführen ist;
wenn Zellen für
eine erhöhte DHFR-Expression
ausgewählt
werden, tritt durchwegs eine Überexpression
des Produkts auf. Her kömmlichen Ansätzen fehlt
ein selektierbarer Marker und eine cDNA-Expressionsbindung, sodass
eine Methothrexat-Amplifikation oft eine DHFR-Überexpression erzeugt, ohne
dass eine begleitende Steigerung der Produktexpression zu beobachten
wäre.
-
Eine
weitere Steigerung der Expression um das 4- und 6,3fache wurde erreicht,
wenn amplifizierte tPA- und TNFr-IgG-Pools aus dem Medium, das für die Selektionen
und Amplifikationen eingesetzt wurde, in ein nährstoffreiches Produktionsmedium
transferiert wurden.
-
In
Beispiel 3 wies der Expressionsvektor eine Spleißdonorstelle auf, die stärker mit
der Consensus-Spleißdonorstelle übereinstimmte
und die Schwerkette eines humanisierten Anti-IgE-Antikörpers stromab insertiert
hatte. Dieser Vektor wurde linearisiert und mit einem zweiten linearisierten
Vektor coelektroporiert, der das Hygromycin-Resistenzgen und die
leichte Kette des Antikörpers
jeweils unter Kontrolle seines eigenen Promotors/Enhancers und seiner
Poly-A-Signale exprimierte. Ein Überschuss
eines Leichtketten-Expressionsvektors über den dicistronischen Schwerketten-Expressionsvektor
wurde verwendet, um eine Beeinflussung zugunsten einer Leichtkettenexpression
vorzunehmen. Klone und ein Pool wurden nach einer Hygromycin-B- und
DHFR-Selektion hergestellt. Es zeigte sich, dass die Klone relativ
gleichmäßige, hohe
Antikörperwerte
exprimierten, genauso wie der Pool. Der 1-μM-Pool ergab einen Titer von 41 mg/l,
wenn er unter optimalen Bedingungen in einer Suspensionskultur gezüchtet wurde.
-
Der
Anti-IgE-Antikörper
wurde durch metabolische Markierung, gefolgt von einer SDS/PAGE
unter reduzierenden und nichtreduzierenden Bedingungen bewertet,
und es zeigte sich, dass er vom Protein, das durch eine hochcharakterisierte
klonale Zelllinie exprimiert wurde, nicht unterscheidbar war. Von
spezieller Bedeutung ist die Erkenntnis, dass in Bezug auf den Klon
keine freie Leichtkette im Pool vorhanden ist.
-
Ein
stabiles Expressionssystem für
CHO-Zellen wurde entwickelt, das rasch und mit geringerem Aufwand
als bei anderen Expressionssystemen hohe Werte von rekom binanten
Proteinen ergibt. Das Vektorsystem erzeugt stabile Klone, die gleichmäßig hohe
Werte exprimieren, wodurch die Anzahl an Klonen verringert wird,
die gescreent werden muss, um eine hochproduktive klonale Linie
zu erhalten. Alternativ dazu wurden Pools eingesetzt, um mäßige bis-
hohe Proteinwerte zu erhalten. Dieser Ansatz kann von speziellem
Nutzen sein, wenn eine Reihe von verwandten Proteinen exprimiert
und verglichen werden soll.
-
Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen, ist es möglich, dass
die Vektoren, die sehr effiziente Spleißdonorstellen aufweisen, äußerst produktive
Klone erzeugen, da so wenige Transkripte ungespleißt bleiben,
dass nur Integrationsvorgänge,
die zur Bildung von hohen RNA-Werten führen, genug DHFR-Protein erzeugen,
um Kolonien in einem selektiven Medium zu ermöglichen. Die hohen Werte einer
gespleißten
Nachricht von solchen Klonen wird dann in große Mengen des Proteins von
Interesse translatiert. Pools von Klonen, die gleichzeitig durch
Einführung
von herkömmlichen
Vektoren hergestellt wurden, exprimierten geringere Werte eines
Proteins und waren instabil in Bezug auf eine langfristige Expression,
und außerdem
konnte die Expression nicht merklich gesteigert werden, wenn die
Zellen einer Methotrexat-Amplifikation unterzogen wurden.
-
Das
hierin entwickelte System ist vielseitig in dem Sinne, dass es eine
rasche Erzeugung von ein- oder mehrteiligen Polypeptiden aus Klonen
oder Pools von stabilen Transfektanten ermöglicht. Dieses Expressionssystem
vereinigt die Vorteile von vorübergehenden
Expressionssystemen (rasche und nicht arbeitsintensive Erzeugung
von für
Forschungszwecke ausreichenden Mengen eines Proteins) mit der gleichzeitigen
Entwicklung von stabilen Produktionszelllinien mit höherer Produktivität.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-