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Die
vorliegende Erfindung betrifft Natriumpercarbonatpartikel mit einer
einschichtigen Umhüllung,
umfassend einen Kern im wesentlichen aus Natriumpercarbonat und
eine diesen Kern umgebende, fest daran haftende Hüllschicht.
Trotz Verwendung eines einzigen Umhüllungsmaterials zeichnen sich
die umhüllten
Natriumpercarbonatpartikel durch ihre sehr guten Lager- und Siliereigenschaften
aus. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der umhüllten Natriumpercarbonatpartikel
in Wasch-, Reinigungs- und Bleichmitteln.
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Natriumpercarbonat
(2 Na2CO3 + 3 H2O2) findet als Aktivsauerstoffkomponente
in Wasch-, Bleich- und Reinigungsmitteln Verwendung. Aufgrund der
ungenügenden
Lagerstabilität
des Natriumpercarbonats in warm-feuchter Umgebung sowie in Gegenwart
bestimmter Wasch- und Reinigungsmittelkomponenten muß Natriumpercarbonat
gegen den Verlust von Aktivsauerstoff (Oa) stabilisiert werden.
Ein wesentliches Stabilisierungsprinzip besteht darin, die Natriumpercarbonatpartikel
mit einer Hülle
aus stabilisierend wirkenden Komponenten zu umgeben.
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Das
GB-Patent 174 891 lehrt,
durch den Einfluß von
Witterung oder Katalysatoren zersetzbare Verbindungen durch Umhüllung zu
stabilisieren. Die Umhüllung
erfolgt durch Aufsprühen
einer Hüllkomponente in
flüssiger
Form auf das zu stabilisierende pulverförmige Material, das in Bewegung
gehalten wird; um eine Verflüssigung
oder Verbackung zu vermeiden, wird das Material mit Hilfe eines
Luftstroms gekühlt
oder getrocknet. Mit diesem Verfahren lassen sich Perverbindungen
wie Natriumpercarbonat mit Wasserglas umhüllen. Bei Natriumpercarbonat
läßt sich
durch alleinige Umhüllung
mit einer Wasserglasschicht keine ausreichende Stabilisierung erzielen.
In Zusammenhang mit der Umhüllung
von kristallwasserhaltiger Soda wird in diesem Dokument auch Glaubersalz,
also Natriumsulfatdecahydrat, als mögliche Hüllkomponente erwähnt. Die
Umhüllung
von Natriumpercarbonat mit einer Schicht aus im wesentlichen Natriumsulfat,
das nicht oder nur teilweise in Form seiner Hydrate anwesend ist,
wird durch dieses Dokument nicht nahegelegt.
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Die
DE-OS 24 17 572 offenbart
ein umhülltes
Natriumpercarbonat, wobei die Hüllsubstanz
eine gemischte Verbindung ist, die durch Kristallisation von Natriumcarbonat
oder -bicarbonat mit Natriumsulfat gebildet wurde. Gemäß
DE-Patent 26 22 610 enthält die einschichtige
Umhüllung
außer
Natriumsulfat und Natriumcarbonat zusätzlich ein Natriumsilicat.
Bei beiden in den zuvor genannten Dokumenten beschriebenen Verfahren
wird eine wäßrige Lösung der
Bestandteile des Hüllmaterials
auf Natriumpercarbonatpartikel in einer Wirbelschicht unter Aufrechterhaltung
einer Wirbelschichttemperatur zwischen 30 und 80°C aufgesprüht, wobei sich durch Verdampfen
des eingebrachten Wassers eine feste Umhüllung ausbildet. Trotz deutlich
verbesserter Stabilität
der auf diese Weise umhüllten
Natriumpercarbonatpartikel nimmt der Aktivsauerstoffgehalt bei längerer Lagerung
in Gegenwart eines Waschmittelpulvers noch zu stark ab. Es wurde
ferner gefunden, daß umhüllte Natriumpercarbonatpartikel,
deren Umhüllung
in der äußersten
Schicht ausschließlich
oder als Hauptkomponente eines Gemischs Soda enthält, ein
unbefriedigendes Silierverhalten zeigen, indem sich Schüttungen
solcher Produkte mit zunehmender Lagerzeit verfestigen und somit
ein schlechtes Fließverhalten zeigen
und die Handhabung erschweren.
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Als
Vergleich wurde Natriumpercarbonat unter Anwendung des Verfahrens
der
DE-OS 24 17 572 auch ausschließlich mit
Soda und ausschließlich
mit Natriumsulfat umhüllt.
Gemäß Tabelle
IV dieses Dokumentes zeigen die daraus hervorgehenden umhüllten Produkte
eine wesentlich geringere Stabilität bei feucht-warmer Lagerung
als Produkte, deren Umhüllung
sowohl Natriumsulfat als auch Natriumcarbonat in Form einer Mischverbindung
enthält.
Die genannte
DE-OS 24 17 572 legt
nicht dar, wie das zu umhüllende
Natriumpercarbonat hergestellt wurde. Gemäß
GB 1 300 855 kann Natriumpercarbonat
mit einem Kristallisationsverfahren oder mit einem Wirbelschichtverfahren
hergestellt werden. Es wird weder die Umhüllung von Natriumpercarbonat
noch die Stabilität
umhüllter
Partikel offenbart.
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Gemäß
DE-OS 43 15 380 besteht
das Hüllmaterial
von umhülltem
Natriumpercarbonat aus einem Mineralsalzgemisch, das im wesentlichen
aus Alkalimetallsulfat und Alkalimetallchlorid besteht. Zwar weisen
solche umhüllten
Produkte eine zufriedenstellende Aktivsauerstoffstabilität und, sofern
kein Alkalimetallsilicat zusätzlich
anwesend ist, auch eine erhöhte
Auflösungsgeschwindigkeit
auf, doch werden sie aufgrund ihres Gehaltes an Alkalimetallchlorid
und der damit verbundenen Korrosionsgefahr als nachteilig angesehen.
In diesem Dokument wird kein Hinweis auf die Verwendung von Natriumsulfat
als alleiniges Hüllmaterial
gegeben.
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Gemäß
US-Patent 4,325,933 läßt sich
mit einer Umhüllung
aus Magnesiumsalzen, insbesondere Magnesiumsulfat, der hygroskopische
Charakter von Natriumpercarbonat mindern und die Stabilität erhöhen. Eine
ausschließlich
Magnesiumsalze enthaltende Umhüllung
entspricht aber nicht mehr den derzeitigen Anforderungen an die
Aktivsauerstoffstabilität.
Demgemäß betreffen
die
WO 95/02555 und
die
EP-A 0 623 553 umhüllte Natriumpercarbonatpartikel,
deren Umhüllung
außer
Magnesiumsulfat und einem Silicat zusätzlich Soda oder ein Alkalimetallsalz
aus der Reihe der Carbonate, Bicarbonate und Sulfate enthält. Die
ein- oder mehrschichtige Umhüllung
führt zwar
in der Tat zu einer sehr guten Aktivsauerstoffstabilität, nachteilig
ist jedoch das Erfordernis, drei verschiedene Hüllkomponenten verwenden zu müssen. Zudem
neigen Produkte mit mehrschichtigem Aufbau und Soda in der äußersten
Hüllschicht
zum Verbacken.
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Die
WO 95/15291 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung von Natriumpercarbonatpartikeln mit verbesserter
Stabilität.
In diesem Verfahren wird Natriumpercarbonat mit einem Gas mit erhöhtem CO
2-Gehalt und mit Feuchtigkeit in Kontakt
gebracht, um eine kontinuierliche Natriumbicarbonatschicht auf den
Natriumpercarbonatpartikeln zu bilden. Eine Schicht aus Natriumsulfat
kann zusätzlich
auf die Natriumbicarbonatschicht aufgebracht werden. Das Verfahren
wird in einer Wirbelschichtumhüllungsapparatur
durchgeführt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, weitere umhüllte Natriumpercarbonatpartikel
bereitzustellen, die, obwohl sie nur eine einzige Hüllkomponente
haben, eine sehr gute Aktivsauerstoffstabilität in Wasch-, Bleich- und Reinigungsmitteln
und ein gutes Silierverhalten zeigen.
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Diese
Aufgabe wird durch umhüllte
Natriumpercarbonatpartikel gelöst,
bestehend aus einem Kern aus im Wesentlichen Natriumpercarbonat
und eine diesen Kern umgebende, fest daran haftende Hüllschicht
aus Natriumsulfat, das teilweise hydratisiert sein kann, wobei die
Partikel dadurch gekennzeichnet sind, daß der Kern aus Natriumpercarbonat
besteht, das durch Wirbelschicht-Sprühgranulation
hergestellt wird, wobei eine Wasserstoffperoxidlösung und eine Sodalösung in
einer Wirbelschichtapparatur auf Keime von Natriumpercarbonat gesprüht werden
und gleichzeitig Wasser verdampft wird, und die Hüllschicht
erhältlich
ist durch Aufsprühen
einer wäßrigen Natriumsulfatlösung auf
die in der Wirbelschicht befindlichen, nicht umhüllten Partikel des Natriumpercarbonat-Wirbelschichtsprühgranulats,
und Verdampfen von Wasser unter Aufrechterhaltung einer Wirbelschichttemperatur
zwischen 35 und 100°C,
und die Hüllschicht
0,5 bis 25 Gew.-% Natriumsulfat, berechnet hydratfrei und bezogen
auf Natriumpercarbonat, ausmacht.
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Die übrigen Ansprüche betreffen
bevorzugte Ausgestaltungen der umhüllten Natriumpercarbonatpartikel
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung.
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Der
Kern der umhüllten
Natriumpercarbonatpartikel besteht im Wesentlichen aus Natriumpercarbonat, das
durch Wirbelschicht-Sprühgranulation
hergestellt wurde, wobei eine Wasserstoffperoxidlösung und
eine Sodalösung
in einer Wirbelschichtapparatur auf die Keime von Natriumpercarbonat
gesprüht
und Wasser gleichzeitig verdampft wird. Bezüglich der Herstellung des im
Wesentlichen aus Natriumpercarbonat bestehenden Kerns unter Anwendung
von Wirbelschicht-Sprühgranulationsverfahren
wird zum Beispiel auf die
DE-OS 27
33 935 und die
WO 95/06615 verwiesen.
Unter dem Begriff "im
Wesentlichen" wird
verstanden, dass der Kern herstellungsbedingt geringe Mengen an
Hilfsstoffen, also andere Stoffe als Natriumpercarbonat, enthalten
kann. Die Hilfsstoffe sind üblicherweise
in einer Menge von weniger als 20 Gew.-% und insbesondere weniger
als 10 Gew.-%, bezogen auf den Kern, enthalten. Bei den Hilfsstoffen
handelt es sich insbesondere um Aktivsauerstoffstabilisatoren, wie
beispielsweise Silicate und/oder Magnesiumverbindungen.
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Gemäß der Erfindung
besteht die Hüllschicht
aus Natriumsulfat, das teilweise hydratisiert sein kann.
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Die
Hüllschicht
wird vorzugsweise unter Anwendung eines Wirbelschicht-Sprühgranulationsverfahrens
hergestellt.
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Bekanntlich
bildet Natriumsulfat verschiedene Hydrate, insbesondere das Decahydrat.
Um eine gute stabilisierende Wirkung zu erreichen, wird bei der
Herstellung der Versuch unternommen, ein Produkt mit einem möglichst
geringen Hydratisierungsgrad zu erhalten. Aus diesem Grund wird
die Wirbelschichttemperatur beim Aufbringen der Hüllschicht
oberhalb der Umwandlungstemperatur des Decahydrats (32,4°C) gehalten.
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Das
Gewicht der einschichtigen Umhüllung
des Kerns aus im wesentlichen Natriumpercarbonat liegt zwischen
0,5 und 25 Gew.-%, berechnet hydratfrei, bezogen auf Natriumpercarbonat.
Vorzugsweise beläuft sich
die gesamte Hüllmenge
auf 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 2 bis 10 Gew.-%, jeweils berechnet
hydratfrei und bezogen auf Natriumcarbonat.
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Ein
wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen umhüllten Natriumpercarbonatpartikel
besteht darin, daß die
Hüllschicht
durch das Verfahren gemäß den Ansprüchen erhältlich ist.
Aus den Beispielen und Vergleichsbeispielen wird deutlich, daß die Wahl
des/der Materials/Materialien in der äußersten Schicht der Umhüllung einen
wesentlichen Einfluß auf
die Aktivsauerstoffstabilität
und das Verbackungsverhalten und demzufolge auf das Salierverhalten
hat.
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Wie
in der
DE-OS 24 17 572 offenbart
ist, wurde Natriumsulfat bisher noch nicht als ausreichend effektive
alleinige Hüllkomponente
für Natriumpercarbonat
in Erwägung
gezogen. Bei der Entwicklung von Natriumpercarbonat mit verbesserter
Aktivsauerstoffstabilität
wurde die Verwendung von Natriumsulfat in der Form von Mischsalzen
oder als Bestandteil einer Zusammensetzung aus mehreren Substanzen
als notwendig erachtet. Es war daher überraschend, daß eine sehr
gute Aktivsauerstoffstabilität
in Verbindung mit ausgezeichnetem Salierverhalten erreicht werden
kann, wenn ein Kern aus Natriumpercarbonat-Wirbelschichtsprühgranulat
und Natriumsulfat als alleiniger Bestandteil der Hüllschicht
verwendet wird. Während
umhüllte
Natriumpercarbonatpartikel mit Soda in der äußersten Hüllschicht zum Beispiel während der
Lagerung zum Verbacken neigen, so kann dieses Verbacken vermieden
werden, wenn die äußerste Schicht
der Umhüllung
aus Natriumsulfat besteht, das teilweise hydratisiert sein kann.
Durch das gute Silierverhalten der erfindungsgemäßen Natriumpercarbonatpartikel
kommt es zu keiner Agglomeration und somit zu keinen Entleerungsstörungen und keiner
Brückenbildung
in den Silos, sowie zu keinen Handhabungs- und Ausgabeproblemen bei großen und kleinen
Behältern.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
werden die erfindungsgemäß umhüllten Natriumpercarbonatpartikel
durch Umhüllen
in der Wirbelschicht hergestellt. Das Verfahren zum Aufbringen einer
Umhüllung
auf Natriumpercarbonat durch Aufsprühen einer eine Hüllkomponente
enthaltenden wäßrigen Lösung auf
nicht umhüllte
Natriumpercarbonatpartikel, die in einer Wirbelschicht vorhanden
sind, ist an sich bekannt – es
wird zum Beispiel auf die
EP-A
0 623 553 ,
WO 95/02555 ,
US 4,325,933 und
DE-PS 26 22 610 verwiesen,
in denen das Verfahren der Wirbelschichtumhüllung ausführlich beschrieben, aber die
ausschließliche
Verwendung von Natriumsulfat zur Herstellung einer äußersten
Hüllschicht
weder offenbart noch nahegelegt wird. Eine Wirbelschicht wird unter
Verwendung von Luft als Wirbel- und Trocknungsgas und erfindungsgemäßes nicht
umhülltes
Natriumpercarbonat gebildet. Die aufzusprühende Na
2SO
4-Lösung hat
vorzugsweise einen Natriumsulfatgehalt zwischen 10 und 30 Gew.-%,
Diese Lösung
wird mit einer oder mehreren Sprühdüsen auf
die Partikel in der Wirbelschicht gesprüht. Das Aufsprühen erfolgt
vorzugsweise bei einer Wirbelschichttemperatur zwischen 50 und 80°C. Die zum
Wirbeln und Trocknen verwendete Luft hat gewöhnlich eine Temperatur zwischen
50 und 200°C,
insbesondere zwischen 80 und 120°C.
Das Aufbringen der Hüllschicht
kann in konventionellen Apparaturen für Wirbelschichtsprühgranulation,
zum Beispiel in im wesentlichen runden Wirbelschichtapparaturen oder
in einer Fließrinne
stattfinden. Während
oder nach dem Auftragen der äußersten
Hüllschicht
kann das in der Wirbelschicht befindliche oder daraus abgegebene
Material einem konventionellen Sichtverfahren unterzogen werden.
Der mittlere Korndurchmesser und die Kornspanne der zu umhüllenden
Partikel werden so ausgewählt,
daß das
erfindungsgemäße umhüllte Produkt
den anwendungstechnischen Anforderungen gerecht wird (im Hinblick
auf eine erhöhte
Oa-Stabilität
wird oft ein grobes Material, im Hinblick auf eine kurze Auflösungszeit
ein feineres Material bevorzugt). Die erfindungsgemäß umhüllten Natriumpercarbonatpartikel
können
als Bleichkomponente in Wasch-, Reinigungs-, Bleich- und Desinfektionsmitteln
verwendet werden. Abgesehen von konventionellen Putz- und Scheuermitteln
schließen
die genannten Reinigungsmittel auch Geschirrspülmittel und Zahnprothesenreiniger
ein. Solche Wasch-, Reinigungs-, Bleich- und Desinfektionsmittelzusammensetzungen
zeichnen sich dadurch aus, daß das
darin enthaltene umhüllte
Natriumpercarbonat in Gegenwart von konventionellen Bestandteilen,
wie insbesondere Zeolithe, eine unerwartet hohe Lagerstabilität aufweist,
so daß es
während
der konventionellen Lagerung solcher Zusammensetzungen nur zu einem sehr
langsamen Verlust an Aktivsauerstoff kommt. Die Wasch-, Reinigungs-,
Bleich- und Desinfektionsmittel bestehen zu 1 bis 99 Gew.-% aus
den erfindungsgemäß umhüllten Natriumpercarbonatpartikeln
oder aus einem Gemisch aus diesen und anderen Aktivsauerstoffbleichmitteln
und, was die restliche Menge bis 100 Gew.-% betrifft, aus anderen
konventionellen Komponenten solcher Mittel. Zu diesen Komponenten
zählen insbesondere
die folgenden:
- 1. Oberflächenaktive Mittel aus der Reihe
der kationischen, anionischen, nichtionischen, amphoteren oder ampholytischen
oberflächenaktiven
Mittel.
- 2. Anorganische und/oder organische Builder, deren Hauptwirkung
darin besteht, die für
die Härte
des Wassers verantwortlichen Metallionen zu sequestrieren oder zu
komplexieren, beispielsweise Zeolithe, Schichtsilicate, Polyphosphate,
Aminopolyessigsäuren
und Aminopolyphosphonsäuren
sowie Polyoxycarbonsäuren.
- 3. Alkalisch wirkende Komponenten wie Alkanolamine und anorganische
Elektrolyte wie Silicate, Carbonate und Sulfate.
- 4. Bleichaktivatoren aus der Reihe der N-Acyl-Verbindungen und
O-Acyl-Verbindungen wie Tetraacetylethylendiamin (TAED) und Nonanoyloxybenzolsulfonat
(NOBS).
- 5. Weitere Bestandteile der Mittel können Stabilisatoren für Peroxide,
wie insbesondere Magnesiumsalze, Antivergrauungsmittel, optische
Aufheller, Schauminhibitoren, Enzyme, Desinfektionsmittel, Korrosionsinhibitoren,
Duftstoffe, Farbstoffe und Mittel zur Regulierung des pH-Wertes
sein. Bezüglich
einzelner, unter die Klassen 1 bis 5 fallender Verbindungen wird
zum Beispiel auf die DE-OS 33
21 082 , Seiten 14–30
verwiesen.
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Beispiele
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a) Allgemeine Richtlinien zur Aufbringung
einer Natriumsulfat-Umhüllung
auf umhülltes
oder nicht umhülltes Natriumpercarbonat
in einer Wirbelschicht:
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In
einem Labor-Wirbelschichttrockner wird unter Verwendung von Trocknungsluft
(Zulufttemperatur 100 bis 110°C)
eine Wirbelschicht aus dem zu umhüllenden Natriumpercarbonat
(NaPc) aufgebaut; die Wirbelschicht wird während des Umhüllens aufrechterhalten.
Auf die in der Wirbelschicht befindlichen Partikel wird eine 20
gew.-%ige wäßrige Natriumsulfatlösung gesprüht, wobei
die Temperatur der Wirbelschicht im Bereich zwischen 50 und 60°C gehalten
wird; nachgetrocknet wird bei 80 bis 90°C. Das Aufsprühen der
Lösung
erfolgt unter Verwendung konventioneller Zweistoffdüsen mit
Luft als Treibmittel. Die in den Beispielen angegebenen Hüllmengen
verstehen sich in Gew.-% und beziehen sich jeweils auf das verwendete
Natriumpercarbonat.
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Die
Herstellung der nicht erfindungsgemäßen ein- oder zweischichtig
umhüllten
Produkte erfolgte in ähnlicher
Weise, wobei jedoch eine oder zwei wäßrige Lösung(en), die Hüllkomponenten
enthielt(en), auf den Kern aus Natriumpercarbonat aufgesprüht wurde(n).
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b) Bestimmung der Lagerstabilität von erfindungsgemäßen und
zu Vergleichszwecken hergestellten umhüllten Natriumpercarbonatpartikeln
in Waschmittelformulierungen (= Oa-Retention (%)):
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Ein
phosphatfreies, zeolithhaltiges Waschmittelpulver, Aktivator TAED
und ein umhülltes
oder nicht umhülltes
Natriumpercarbonat (NaPc) werden in einer solchen Menge gemischt,
daß das
Gemisch 5% TAED enthält
und der Oa-Gehalt etwa 2,35 Gew.-% beträgt. Bestandteile im Waschmittelpulver
in Gew.-%:
Anionische
Tenside | 12 |
Nichtionische
Tenside | 8 |
Zeolith
A | 36 |
Soda | 10 |
Na-Silicate | 3 |
Rest
(inkl. Feuchte) | 31 |
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800
g jedes Gemischs werden in handelsüblichen, wasserabweisend imprägnierten
und verklebten E1-Waschmittelpaketen
bei 30°C
und 80% relativer Feuchte in einem Klimaschrank gelagert. Pro Entnahmetermin
(nach 4 und 8 Wochen) wird ein Paket gelagert. Der Oa-Gehalt wird
in üblicher
Weise permanganometrisch bestimmt; die Oa-Retention in wird aus dem Ausgangs-Oa-Gehalt
und dem Ca-Gehalt
nach 4 und 8 Wochen ermittelt.
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c) Bestimmung der Siliereigenschaften:
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Die
Bestimmung der Siliereigenschaften erfolgte nach Jenike (Silo-Handbuch,
Peter Martens (Hrsg.), Ernst & Sohn
Verlag, Berlin (1988), Seiten 41–56) über einen Zeitraum von 28 Tagen.
Die Produktlagerung erfolgte weitgehend unter Luftabschluß bei Raumtemperatur
in verschlossenen Meßzellen
der Zeitverfestigungsbank. Versuche wurden in der Jenike-Meßzelle (Durchmesser:
92 mm) mit einem Hängegewicht
H = 251 g plus 1, 2 und 4 kg als normale Anfangsscherspannung durchgeführt. Zur
Zeitverfestigung wurden Produktproben einer Anfangsscherlast von
H + 2 kg und einer Endscherlast von H + 1 kg ausgesetzt. Die Auflast
während
der Lagerung in der Zeitverfestigungsbank betrug 4,5 kg. Bei der
Methode nach Jenike werden die Verfestigungsspannung σ
1 [Pa]
und die Schüttgutfestigkeit
fc [Pa] in Abhängigkeit
von der Lagerzeit bestimmt. Als Maß für die Fließfähigkeit von Schüttgütern wird
der ffc-Wert anhand der folgenden Gleichung ermittelt:
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Die
Ergebnisse werden wie folgt eingestuft:
- ffc > 10 frei fließend
- ffc 10–4
leicht fließend
- ffc 4–2
kohäsiv
- ffc < 2 sehr
kohäsiv,
nicht fließend
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Umhüllt wurde
einerseits Natriumpercarbonat, das durch Wirbelschicht-Sprühgranulation
gemäß
WO 95/06615 (siehe VB 1
in Tabelle 1) hergestellt wurde, und andererseits handelsübliches
Natriumpercarbonat, das durch Kristallisation aus einer NaCl-haltigen
wäßrigen Lösung herstellt
wurde (siehe VB 6 in Tabelle 2).
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Beispiel B 1 und Vergleichsbeispiele VB
1 bis VB 8
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Die
Herstellung der Produkte erfolgte gemäß allgemeinen Richtlinien.
In der Tabelle 1 sind die Oa-Gehalte aufgeführt. Der Gesamtfeuchtegehalt
der umhüllten
Produkte, bestimmt durch Trocknungsverlust bei 160°C abzüglich Ca-Gehalt, lag zwischen
0,8 und 1,2%. Kornspanne des NaPc-Wirbelschichtgranulats: bis 0,5 mm 27%,
bis 0,6 mm 40%, bis 0,7 mm 14%, bis 0,8 mm 16%, bis 1 mm 3%.
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Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß umhülltes Natriumpercarbonat
mit Na2SO4 als alleinige
Umhüllung
(B1) und zweischichtig umhülltes
NaPc mit Na2SO4 als äußerste Schicht
einer Umhüllung (VB4)
sowohl eine erhöhte
Oa-Retention in der Waschmittelformulierung als auch ein gutes Silierverhalten
zeigen, nämlich "leicht fließend" ab dem 1. Lagertag;
die Fließfähigkeit ändert sich
danach nicht mehr. Natriumpercarbonatpartikel, deren äußerste Schicht
im wesentlichen Soda enthält
(VB 2 und VB 3) verfestigen sich während der Lagerung und sind
als kohäsiv
bis sehr kohäsiv
einzustufen. Aus Beispiel B 1 folgt, daß eine einschichtige Umhüllung eines
NaPc-Wirbelschicht-Sprühgranulats
mit Na2SO4 zu einer
Oa-Retention führt, die im
wesentlichen identisch zu der ist, die mit einer einschichtigen
(VB5) oder zweischichtigen (VB4 und VB3) Umhüllung aus Na2SO4 und Na2CO3 erhalten wird.
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Tabelle
2 zeigt beispielhaft die Ergebnisse für nicht erfindungsgemäße Produkte,
bei denen der Kern in jedem Fall ein kristallisiertes NaPc war.
Die Aktivsauerstoffstabilität
eines nicht umhüllten
kristallisierten NaPc (VB6) ist geringer als die eines NaPc-Wirbelschicht-Sprühgranulats
(VB1). Während
eine Umhüllung
mit Na
2SO
4 (VB 7
und VB 8) in der Tat die Oa-Retention
in der Waschmittelformulierung erhöht und keine Verbackungsneigung
besteht, ist die Oa-Retention für
praktische Zwecke insgesamt unzureichend.