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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine implantierbare Vorrichtung zur
Abgabe eines vorher ausgewählten
Moleküls
in den systemischen Kreislauf bzw. Körperkreislauf. Die Erfindung
betrifft insbesondere eine implantierbare Vorrichtung, die lebensfähige Zellen
enthält.
Wenn die Vorrichtung in ein Blutgefäß implantiert wird, erzeugen
und sezernieren die Zellen das vorher ausgewählte Molekül in das Blut, das nach der
Vorrichtung zirkuliert.
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Ausgangspunkt
der Erfindung
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Die
Entwicklung von Vorrichtungen zur Arzneistoffabgabe bzw. Transport
zur Implantation in einen vorher ausgewählten Ort in einem Säugetier
geht weiter. Bis heute wurde eine Vielzahl chirurgisch implantierbarer
Arzneistoff-Abgabevorrichtungen entwickelt, die unten diskutiert
werden.
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US-Patent
Nr. 4 378 016 beschreibt eine chirurgisch implantierbare Vorrichtung
zur Abgabe eines aktiven Faktors, beispielsweise eines Hormons,
an einen vorher ausgewählten
Ort, beispielsweise die Peritonealhöhle eines Säugetiers. Die Vorrichtung umfasst
einen Flüssigkeits
durchlässigen
membranösen
Sack zur Implantation in das Säugetier
und ein undurchlässiges
Hohlrohr, bei dem ein Ende mit einer Öffnung im Sack verbunden ist
und das andere Ende so vorgesehen ist, dass es außerhalb
des Körpers des
Tieres verbleibt. Das Rohr stellt einen Zugangsweg zum membranösen Sack
bereit, so dass, nachdem der Sack chirurgisch in das Säugetier
implantiert wurde, eine Zell, die eine Hülle enthält, in den Sack über das
Rohr eingebracht werden kann. Nach Einfügung der Zelle, die die Hülle enthält, in den
Sack, können
Zellen einen aktiven Faktor erzeugen, der anschließend in
das umgebende Gewebe oder Organ des Empfängers diffundieren kann.
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US-Patent
Nr. 5 182 111 beschreibt eine chirurgisch implantierbare Vorrichtung
zur Abgabe eines aktiven Faktors an eine vorher ausgewählte Stelle, beispielsweise
ein Gewebe oder Or gan, in einem Säugetier. Die Vorrichtung umfasst
eine semipermeable Membran, die zumindest einen Zelltyp einschließt, der
einen spezifischen aktiven Faktor produziert und einen zweiten Zelltyp,
der einen Wachstumsfaktor erzeugt. Der durch den zweiten Zelltyp
erzeugte Wachstumsfaktor induziert anschließend den ersten Zelltyp, so
dass er den aktiven Faktor erzeugt.
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US-Patent
Nr. 4 479 796 beschreibt einen chirurgisch implantierbaren Dispensierer
zum Infundieren eines vorher ausgewählten Arzneistoffes direkt
in den Blutstrom. Kurz gesagt, wird das Dispensiergerät chirurgisch
in einer Linie mit einem Blutgefäß verbunden.
Das Dispensiergerät
schließt
eine ersetzbare Kartusche von Zellen, beispielsweise von Mikroorganismen,
ein, die den Arzneistoff erzeugen und diesen in den Blutstrom nach
der Kartusche sezernieren.
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US-Patent
Nr. 4 309 776 beschreibt eine intravaskuläre Arzneistoff-Abgabevorrichtung,
die eine Kammer aufweist, die transplantierte Zellen enthält, zur
chirurgischen Implantation in die Gefäßwand eines Blutgefäßes. Die
Vorrichtung umfasst eine poröse
Wand, die es einem Hormon, das von den transplantierenden Zellen
erzeugt wurde, erlaubt aus der Kammer und in den Blutstrom zu diffundieren.
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Es
ist jedoch wünschenswert,
eine Vorrichtung zu erzeugen, die in einem Säugetier entweder nicht chirurgisch
oder durch minimal-invasive chirurgische Verfahren implantiert werden
kann und die, wenn sie einmal implantiert ist, ein vorher ausgewähltes Molekül direkt
in die Gefäße des Säugetieres
sezerniert. Es ist zusätzlich
wünschenswert,
eine Vorrichtung zu erzeugen, die, wenn sie implantiert ist, das
vorher ausgewählte
Molekül
in das Säugetier über eine
verlängerte
Zeitspanne verabreicht und bequem entfernt werden kann, wenn oder
wann immer die Notwendigkeit dazu entsteht. Es ist demgemäß eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine leicht implantierbare Vorrichtung
zur Abgabe eines vorher ausgewählten
Moleküls über längere Zeitspannen
in den Blutkreislauf eines Säugetiers
bereitzustellen.
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Diese
und weitere Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden klarer aus
der Beschreibung, den Zeichnungen und Ansprüchen, die folgen, verständlich werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine implantierbare Vorrichtung oder
Kapsel gemäß der beigefügten Ansprüche zur
Abgabe eines vorher ausgewählten
Moleküls
in den Körperkreislauf
eines Säugetiers
bereit. Die Vorrichtung der Erfindung kann unter Verwendung nicht
invasiver oder minimal-invasiver chirurgischer Verfahren implantiert
werden und, wenn sie einmal implantiert sind, gibt das vorher ausgewählte Molekül direkt
in den Blutstrom ab. Zusätzlich
ist die Vorrichtung der Erfindung zur Erzeugung und danach Sezernierung
des vorher ausgewählten Moleküles in situ
in den Blutstrom über
eine verlängerte
Zeitspanne in der Lage. Die Verwendung der folgenden Vorrichtung
und Verfahren stellt ein einfaches und reproduzierbares System zur
Abgabe therapeutisch wirksamer Mengen eines Genproduktes, beispielsweise
eines Hormons, Wachstumsfaktors, Antikoagulanz, Immunmodulators,
Zytokins oder dergleichen direkt in den Blutstrom des Empfängers bereit.
Die Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung sind, obwohl sie eine
Vielzahl von Anwendbarkeiten aufweisen, insbesondere zur Verwendung
in der Hormonersatztherapie von Nutzen.
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In
ihrem breitesten Aspekt umfasst die Vorrichtung ein Blut-permeables
Element, das zur Verankerung an eine Innenoberfläche eines Blutgefäßes geeignet
ist. Das Blut-permeable Element ist, wie hierin offenbart, so ausgestaltet,
dass, wenn es an der Innenoberfläche
des Blutgefäßes verankert
ist, das Element Blut im Gefäß ermöglicht,
dadurch hindurch zu treten. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine
Kapsel, die durch In-Berührung-Bringen
des Elementes, das im Gefäß angeordnet
ist, positioniert und am Ort gehalten werden kann. Die Kapsel enthält lebensfähige Zellen,
die das vorher ausgewählte
Molekül
produzieren und dieses in dem Blutstrom sezernieren.
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Der
Begriff „systemische
Zirkulation" bzw. „systemischer
Kreislauf" bzw. „Körperkreislauf", wie hierin verwendet,
soll jedes Blutgefäß innerhalb
eines Säugetiers
umfassen, d. h. eine Arterie, eine Arteriole, eine Venula oder Vene,
die eine Blutzufuhr für alle
Gewebe außer
für Lungengewebe
bereitstellt, die durch den Lungenkreislauf eines Säugetiers
perfundiert werden. Der Körperkreislauf
wird in der Technik ebenfalls als größerer Kreislauf oder peripherer Kreislauf
bezeichnet.
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Der
Begriff „blutpermeables
Element", wie hierin
verwendet, soll jede Struktur zum Einfügen in das Lumen eines Blutgefäßes im Körperkreislauf
bedeuten, die, wenn sie einmal eingebaut ist, beispielsweise durch
Haken oder Widerhaken an einer Innenoberfläche des Blutgefäßes verankert
werden kann. Das Element ist weiter dahingehend gekennzeichnet,
dass, wenn es an der Innenwand des Blutgefäßes verankert ist, das Element
den Blutstrom durch das Blutgefäß nicht
verlegt oder verhindert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Blut-permeable Element ein Embolismus-Antimigrationsfilter, beispielsweise
ein Blutgerinsel-anti-Migrationsfilter. Eine Vielzahl von Blutgerinsel-anti-Migrationsfiltern,
die in der Praxis der Erfindung von Nutzen sind, sind in der Technik
bekannt. Das gegenwärtig
bevorzugte Blut-permeable Element ist ein Anti-Migrationsfilter, der als „Greenfield® Vena
cava Filter" bekannt
ist. Nützliche
Greenfiel® Vena
cava Filter sind ausführlich
in den US-Patenten Nr. 4 817 600 und 5 059 205 beschrieben.
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Der
Begriff „Kapsel", wie hierin verwendet, soll
jede Hohlstruktur bedeuten, die so dimensioniert ist, dass sie in
das Lumen eines Blutgefäßes passt, die,
wenn sie in das Blutgefäß eingebracht
wird, den Blutstrom durch das Gefäß nicht verlegt oder verhindert.
Die Kapsel wird im Blutgefäß mittels
des Blut-permeablen Elementes am Ort gehalten. Beispielsweise kann
die Kapsel stromaufwärts
des Blut-permeablen Elementes zurückgehalten werden, wenn die
Kapsel eine Größe aufweist,
dass sie nicht durch das Blut-permeable Element hindurchpassen kann.
Alternativ kann die Kapsel stromabwärts des Blut-permeablen Elementes
angeordnet werden, jedoch durch ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine
Haken oder Haltegurt am Ort gehalten werden, der sich aus dem Blut-permeablen
Element zur Kapsel erstreckt. Es wird zusätzlich mit ins Auge gefasst, dass
die Kapsel eine Keil-artige Form aufweisen kann, so dass das schmale
Ende des Keils durch das Element hindurchpasst, jedoch das größere Ende das
Element berührt,
wodurch eine Passage der Kapsel durch das Element vermieden wird.
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Die
Kapsel kann entweder eine einzelne Hohlfaser oder ein Bündel von
Hohlfasern umfassen, die aus einer semipermeablen Membran hergestellt sind.
Die semipermeable Membran weist vorzugsweise Poren einer Größe auf,
die ausreicht, um die Diffusion des vorher ausgewählten Moleküls dadurch hindurch
zu ermöglichen,
das jedoch klein genug ist, um die Passage von Zellen dadurch hindurch
auszuschließen.
Die Poren sind vorzugsweise so ausgelegt, dass sie ermöglichen,
dass das durch die Zellen produzierte vorausgewählte Molekül direkt in den Blutstrom passiert,
der die Hohlfaser passiert, während
die Zellen daran gehindert werden, aus der Hohlfaser in den Blutkreislauf
zu migrieren. Insbesondere sind die Poren vorzugswei se so dimensioniert,
dass sie gelösten
Stoffen mit einem Molekulargewicht von weniger als ungefähr 150 Kilodalton
ermöglichen,
dadurch hindurchzutreten, während
sie Mittel im Blutstrom ausschließen, beispielsweise Proteine,
insbesondere Antikörper
und zytolytische Faktoren, die durch Lymphozyten sezerniert werden; oder
Zellen, insbesondere Makrophagen und Lymphozyten, die, falls es
ihnen ermöglicht
wird, durch die Poren aus dem Blutstrom in die Hohlfaser hindurchzutreten,
für die
Lebensfähigkeit
der darin eingeschlossenen Zellen nachteilig sein können. Es wird
ins Auge gefasst, dass, wenn das vorher ausgewählte Molekül ein Molekulargewicht von
mehr als ungefähr
150 Kilodalton aufweist, dann die Kapsel Poren aufweisen sollte,
die so dimensioniert sind, dass sie das Hinausdiffundieren des vorher
ausgewählten
Moleküls
aus der Kapsel in den Blutstrom ermöglichen. Es sollte jedoch erwähnt werden,
dass die lebensfähigen
Kapseln, die zum Erzeugen und Sezernieren vorher ausgewählter Moleküle in der Lage
sind, und die ein Molekulargewicht von mehr als 150 Kilodalton aufweisen,
vorzugsweise eine autologe Natur aufweisen, wodurch die Immunreaktion
des Wirtes (humoral und/oder zellulär) minimiert wird, die gegen
die Zellen, die in der Kapsel abgelagert sind, gerichtet ist.
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Polymere,
die bei der Herstellung der biokompatiblen semipermeablen Membranen
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenfluorid, Polyurethanisocyanat,
Polyalginat, Celluloseacetat, Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat,
Cellulosenitrat, Polysulfon, Polystyrol, Polyurethan, Polyvinylalkohol,
Polyacrylonitril, Polyamid, Polymethylmethacrylat, Polyethylenoxid
und Polytetrafluorethylen. Es wird zusätzlich ins Auge gefasst, dass
nützliche
semipermeable Membranen aus einer Kombination solcher Polymere hergestellt
werden können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die lebensfähigen
Zellen, die in die semipermeable Hohlfaser der Kapsel eingeschlossen sind,
vorzugsweise eukaryontische Zellen und am meisten bevorzugt Säugetierzellen.
Obwohl die hierin beschriebene Vorrichtung Zellen enthalten kann, die
das vorher ausgewählte
Molekül
natürlich
produzieren und sezernieren, wird ebenfalls ins Auge gefasst, dass
gentechnisch veränderte
Zellen, d. h. Zellen, die mit einer Nukleinsäure transfiziert sind, die das
vorher ausgewählte
Molekül
kodiert und dazu in der Lage ist, diese zu exprimieren, desgleichen
in der Ausübung
der Erfindung verwendet werden können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das vorher ausgewählte
Molekül
vorzugsweise ein Protein und ist am meisten bevorzugt ein Hormon,
beispielsweise Erythropoietin oder Insulin. Es wird jedoch ins Auge
gefasst, dass die Vorrichtung dazu verwendet werden kann, irgendein
Molekül
in den Blutkreislauf zu transportieren bzw. zu liefern, das aus
einer lebensfähigen
Zelle erzeugt und sezerniert werden kann. Obwohl einzelne Zelltypen,
die ein einzelnes vorher ausgewähltes
Molekül
erzeugen und sezernieren bzw. absondern, in der Erfindung verwendet
werden können,
sollte klar sein, dass Zellen, die zu einem speziellen Zelltyp gehören, und
die eine Vielzahl vorher ausgewählter
Moleküle
produzieren und sezernieren, desgleichen in der Ausübung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Es wird in ähnlicher
Weise ins Auge gefasst, dass eine Vielzahl von Zelltypen, wobei
die Zellen, die zu jedem Zelltyp gehören, unterschiedliche vorher
ausgewählte
Moleküle
produzieren und sezernieren, in einer Kapsel kombiniert werden können, um dadurch
eine Vorrichtung zu erzeugen, die eine erwünschte Kombination vorher ausgewählter Moleküle in den
Blutkreislauf transportiert.
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In
einigen Anwendungen, beispielsweise während der Hormonersatztherapie,
wird bevorzugt Zellen zu verwenden, die das vorausgewählte Molekül in Reaktion
auf einen äußeren Stimulus
bzw. Reiz produzieren. Eine Vorrichtung, die solche regulierten Zellen
enthält,
produziert deswegen das vorher ausgewählte Molekül, wenn die Notwendigkeit hierzu entsteht,
wodurch eine Überproduktion
des vorher ausgewählten
Moleküls
vermieden wird, die, abhängig
vom Molekül,
für den
Empfänger
nachteilig sein kann. Es wird jedoch während anderen Anwendungen,
beispielsweise während
der Ersatztherapie für Faktor
VIII in einer Faktor VIII defizienten Hämophilie; Faktor IX in der
Faktor IX defizienten Hämophilie; oder α1-Antitrypsin
in α1-Antitrypsin defizientem Emphysem ins Auge
gefasst, das Zellen, die diese vorher ausgewählten Moleküle konstitutiv produzieren, in
die Hohlfasern der Vorrichtung mit eingeschlossen sind.
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Bestimmte
Formen von Anämien,
beispielsweise Erythropoietin defizienten Anämien, die durch eine Nierenkrankheit
im Endstadium verursacht sind, ergeben sich aus dem Unvermögen des
Wirtes, Erythropoietin in einer ausreichenden Menge zu erzeugen,
um die Produktion einer ausreichenden Menge an roten Blutzellen
zu induzieren. Als Resultat dieser Krankheit fällt die Masse der roten Blutzellen
des Patienten ab, wodurch das Sauerstoff führende Potential des Blutes
gesenkt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung
deswegen eine Vorrichtung bereit, die Erythropoietin erzeugende
Zellen umfasst, die Erythropoi etin in Reaktion auf eine reduzierte
Sauerstofftransportkapazität
des Empfängerblutes
erzeugen. Die Erfindung ermöglicht,
dass die Erythropoietin erzeugenden Zellen innig genug dem Blut
gegenüber
exponiert werden, so dass eine volle endokrine Funktion der Zellen
effektiv realisiert werden kann. Es wird demgemäß in Erwägung gezogen, dass die implantierbare
Erythropoietin produzierende und sezernierende Vorrichtung der Erfindung
bei der Behandlung von Erythropoietin-Mangel-Anämien von Nutzen sein kann.
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Zusätzlich ergeben
sich bestimmte Formen der Diabetes, beispielsweise die Diabetes
mellitus, aus einem Unvermögen
des Wirtes, Insulin in einer Menge zu produzieren, die ausreicht,
um den Spiegel an zirkulierender Glukose im Blutstrom zu modulieren.
In einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung
eine Vorrichtung bereit, die Insulin produzierende Zellen umfasst,
die Insulin in Reaktion auf den Glukose-Spiegel im Blut produzieren.
Es wird demgemäß in Betracht
gezogen, dass die implantierbare, Insulin produzierende und sezernierende
Vorrichtung der Erfindung in der Behandlung von Insulin-abhängigen Formen
der Diabetes von Nutzen sein können.
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Gemäß eines
weiteren Aspektes kann die Erfindung in einem Verfahren zum perkutanen
Einbringen in ein Blutgefäß eines
Säugetiers
zur Abgabe eines vorher ausgewählten
Moleküls
in den Blutkreislauf verwendet werden. Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte: (a) Verankern eines Blut-permeablen Elements an einer
Innenwand eines intakten Blutgefäßes, das,
wenn es verankert ist, es dem Blut im Gefäß ermöglicht, dadurch hindurch zu
passieren; (b) Einbringen einer Kapsel in einen Ort stromaufwärts des
verankerten Elementes, die lebensfähige Zellen enthält, die
das vorher ausgewählte
Molekül erzeugen
und sezernieren; und (c) es der Kapsel Ermöglichen, das Element zu berühren.
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In
diesem Verfahren kann das Blut-permeable Element in das Blutgefäß mittels
eines Katheters eingebracht werden. Weiterhin kann die Kapsel desgleichen
in das Gefäß mittels
desselben oder eines anderen Katheters eingebracht werden. Während solcher
Verfahren kann das Blut-permeable Element und/oder die Kapsel durch
einen Katheter in das Säugetier über die
Oberschenkel- oder Jugularvene eingebracht und dann in einer natürlichen
Vene verankert werden, beispielsweise in der unteren Hohlvene, in
der oberen Hohlvene, in die Pfortader oder einer renalen Vene oder
alternativ kann in einer synthetischen Vene verankert werden, beispielsweise
einer Vene, die aus einer chirurgisch entwickelten arteriovenösen Fistel
entwi ckelt wurde. Es wird in Erwägung
gezogen, dass die Auswahl geeigneter Orte zur Einbringung und Verankerung
der Vorrichtung innerhalb der Fachkenntnisse des Fachmanns liegt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr speziell unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen zur Veranschaulichung beschrieben werden,
in denen:
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1 eine
seitliche Schnittansicht einer Zell-enthaltenden Kapsel des Typs
ist, die in der Ausübung
der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist,
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2 eine
schematische seitliche Schnittansicht einer zweiten Zell-enthaltenden
Kapsel des Typs ist, die in der Ausübung der vorliegenden von Nutzen
ist,
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3 eine
Darstellung ist, die ein bevorzugtes Blut-permeables Element der
Erfindung darstellt,
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4 eine
Draufsicht des Elementes von 3 ist,
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5 eine
schematische Schnittansicht der Vorrichtung der Erfindung ist, die
in einem intakten Blutgefäß deponiert
ist, und
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6A–6E Darstellungen
sind, die die bevorzugten Ausführungsformen
der Vorrichtung der Erfindung zeigen.
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In
den Zeichnungen zeigen gleiche Bezugsziffern in den jeweiligen Zeichnungen
entsprechende Teile an.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
der allgemeinsten Anwendung sieht die vorliegende Erfindung eine
implantierbare Vorrichtung zur Abgabe eines vorher ausgewählten Moleküls in den
Blutkreislauf eines Säugetiers
vor. Die Vorrichtung der Erfindung ist zur direkten Implantation
in ein Blutgefäß vorgesehen,
vorzugsweise unter Verwendung eines Katheters. Nach Implantation
ermöglicht
die Vorrichtung, dass das vorher ausgewählte Molekül aus der Vorrichtung und in
den Blutstrom des Empfängers
diffundiert, was gemäß bestimmter
Grundgedanken in Reaktion auf Blutparameter funktioniert, beispielsweise
Sauerstoffspannung im Falle Erythropoietin erzeugender Zellen.
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Die
Vorrichtung umfasst zwei Bestandteile, die miteinander in Wechselwirkung
stehen, wenn sie dem Empfänger
implantiert werden. Der erste Bestandteil ist ein Blut-permeables
Element, vorzugsweise eine Käfig-artige
filamentöse
Struktur, die zur Einfügung
in das Lumen eines intakten Blutgefäßes dimensioniert ist. Wenn
es einmal an einen erwünschten
Ort eingebracht wurde, wird das Element am Ort an der Innenwand
des Blutgefäßes verankert, typischerweise
mittels eines Hakens oder Widerhakens, der am Element angeordnet
ist. Das Blutpermeable Element ist derart designed, dass, wenn es an
der Wand des Blutgefäßes verankert
ist, das Element es Blut im Gefäß ermöglicht,
dadurch hindurch zu passieren. Der zweite Bestandteil ist eine Kapsel, die
ebenfalls zur Einfügung
in das Lumen des Blutgefäßes dimensioniert
ist. Die Kapsel umfasst ein semipermeables Gehäuse, das lebensfähige Zellen
umfasst, die das vorher ausgewählte
Molekül
produzieren und sezernieren. Die Kapsel wird in das Blutgefäß stromaufwärts des
Elementes eingefügt.
Wenn sie einmal eingefügt
ist, kann die Kapsel sich entlang des Blutgefäßes mit dem Strom des Blutes
bewegen, bis sie das verankerte Element erreicht, wonach die Kapsel
eingefangen und durch das Element festgesetzt wird. Das vorher ausgewählte Molekül wird durch
die Zellen, die in der Kapsel eingefangen sind, produziert und sezerniert,
die nach dem Sezernieren aus den Zellen aus der Kapsel diffundieren
und in das Blut diffundieren, das die Kapsel passiert. Nach Eintritt
in den Blutstrom wird das vorher ausgewählte Molekül rasch durch das Gefäßsystem
des Wirtes verteilt. Ein richtiger Betrieb der Vorrichtung erfordert, dass
sie den Blutstrom nicht verlegt, d. h., die implantierte Vorrichtung
verhindert die Passage von Blut durch das Blutgefäß nicht.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wird nunmehr ausführlicher
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, die zu Veranschaulichungszwecken vorgesehen
sind und den Umfang der Erfindung nicht einschränken sollen. Bezug nehmend
auf die Figuren zeigen 1 und 2 schematisch
Kapseln 10, die in der Ausübung der Erfindung von Nutzen
sind. In 1 umfasst die Kapsel 10 eine
einzelne Hohlfaser, die aus einer semipermeablen Membran 12 hergestellt
ist, die die lebensfähigen
Zellen 14 einschließt.
In 2 umfasst die Kapsel 10 eine semipermeable
Membran 12, die eine Vielzahl semipermeabler Membranhohlfasern 16 einschließt, die
die lebensfähigen
Zellen 14 einschließen.
Es wird in Erwägung
gezogen, dass die semipermeable Membran 12 und 16 entweder
durch dieselbe oder unterschiedliche Polymerzusammensetzungen definiert
sein können.
Verfahren und Materialien zur Herstellung solcher Membranen sind
in der Technik bekannt und sind unten beschrieben. Die lebensfähigen Zellen 14 können oder
können
nicht an der Innenoberfläche
einer Faser befestigt sein, jedoch hängt dieses Merkmal vom Zelltyp
ab, der in die Vorrichtung mit eingeschlossen ist. Beispielsweise wachsen
einige Zelltypen in einer Verankerungsabhängigen Weise auf einer festen
Oberfläche,
während
andere Zelltypen keine Verankerungsabhängigkeit aufweisen und in Suspension
wachsen. Die Auswahl des Zelltyps jedoch hängt von der sich ergebenden
Anwendung ab.
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Die 3 und 4 zeigen
ein bevorzugtes Blut-permeables Element 20, das in der
Ausübung der
Erfindung von Nutzen ist. Das Element 20 umfasst einen
Kopf 26 und eine Vielzahl von elastischen, typischerweise
metallischen, Beinen 22, die sich davon weg erstrecken.
Die Enden der Beine distal zum Kopf umfassen Haken oder Widerhaken 24, die
nach außen
angeordnet sind, um an der Innenwand des Zielblutgefäßes einzugreifen.
Eine Vielzahl solcher Elemente auf Grundlage dieses Designs sind in
der Technik wohl bekannt und sind ausführlicher unten beschrieben.
Es wird jedoch in Erwägung
gezogen, dass andere Blut-permeable Elemente auf Grundlage anderer
Designs, beispielsweise ein Vogelnestfilter, wie er hierin nachstehend
beschrieben ist, ebenfalls in de Ausübung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann.
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5 zeigt
eine bevorzugte Designkonfiguration für die implantierbare Vorrichtung
der Erfindung. Das Blut-permeable Element ist an einer Innenwand 32 eines
intakten Blutgefäßes 30 verankert. Der
Kopf 26 des Elements 20, der Beine 22 aufweist, die
sich radial davon weg erstrecken, befindet sich im Gefäß stromabwärts von
oder proximal bzw. nahe den Haken 24. Die nach außen angeordneten
Beine 22 sind radial durch Federspannung vorgespannt und
breiten sich Schirm-artig aus, um es dem Haken 24 zu ermöglichen,
in die Wand des Blutgefäßes 30 einzugreifen,
um die Bewegung des Elementes in Richtung des Blutstroms (durch
den Pfeil dargestellt) zu verhindern. Stromaufwärts des Elementes 20 angeordnet
ist eine Kapsel 10, die lebensfähige Zellen enthält. Die
Kapsel ist aus einer semipermeablen Membran hergestellt, die es
Sauerstoff, Glukose und/oder anderen Nährstoffen erlaubt, die für die Lebensfähigkeit
der eingekapselten Zellen notwendig sind, aus dem Blutstrom in das
Lumen der Kapsel zu diffundieren, während den Zellmetaboliten,
beispielsweise dem vorher ausgewählten
Molekül
und zellulären
Abfallprodukten ermöglicht
wird, aus dem Lumen der Kapsel in den Blutstrom hinaus zu diffundieren. 6 zeigt eine Vielzahl von Konfigurationen,
von denen angenommen wird, dass sie in der Ausübung der Erfindung von Nutzen
sind. 6A zeigt eine einzelne Kapsel 10,
die ein Bündel
Hohlfasern umfasst, die mittels Endkappen 40 zusammengehalten werden.
Die einzelne Kapsel ist innerhalb eines einzigen Blut-permeablen
Elementes 20 angeordnet. Unter der Annahme, dass die Haken
und Widerhaken 24 in die Innenwand eines Blutgefäßes eingebettet sind,
wird die Kapsel 10 in ihrer Position im Blutgefäß stromaufwärts des
Blut-permeablen Elementes durch Kontakt mit dem Blut-permeablen
Element 20 zurückgehalten.
Die Konfiguration der in 6B dargestellten
Vorrichtung ist im Wesentlichen dieselbe wie die Vorrichtung in 6A,
außer
dass die Kapseln 10 innerhalb und in Kontakt mit einem
einzigen Blut-permeablen Element 20 angeordnet sind. 6C zeigt
eine einzige Kapsel 10, die innerhalb und in Berührung mit
einem Blut-permeablen Element 20 zurückgehalten wird. Ein Teil der
Kapsel 10, die das Blut-permeable Element 20 zurückhält, ist
innerhalb eines biokompatiblen Gels 50, beispielsweise
eines autologen Blutgerinsels, angeordnet, wodurch ein optimales
Einfangen der Kapsel 10 durch das Blutpermeable Element 20 erfolgt. 6D zeigt zwei
Kapsel 10, die am Ort durch ein Blutpermeables Element 20 zurückgehalten
werden. Die Kapseln 10 kontaktieren das Blutpermeable Element 20 mittels Haken
oder Haltegurten 60. Unter der Annahme, dass die Widerhaken 24 des
Blut-permeablen Elementes 20 in eine Innenwand eines Blutgefäßes eingebettet
sind, würden
die Kapseln 10 stromabwärts des
Blut-permeablen Elementes angeordnet sein. 6E zeigt
zwei Kapseln 10, die mittels zweier Blut-permeabler Elemente 20 am
Ort gehalten werden. Diese Art einer Konfiguration kann insbesondere
von Nutzen sein, wenn eine große
Anzahl von Zellen erforderlich ist, um die bevorzugte Dosis eines vorher
ausgewählten
Moleküls
zu erzeugen und deswegen sind lange Kapseln 10 erforderlich,
um die große
Anzahl lebensfähiger
Zellen aufzunehmen.
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Das Blut-permeable
Element
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Wie
oben erwähnt,
ist der Stand der Technik mit Blut-permeablen Elementen reichlich
versehen, die in der Ausübung
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind. Nützliche Blutpermeable Elemente
sind durch ihre Fähigkeit
charakterisiert, im Lumen eines Blutgefäßes verankert werden zu können, ohne
den Blutstrom durch das Blutgefäß zu verlegen
oder zu verhindern.
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Blut-permeable
Elemente, die in der Ausübung
der Erfindung von Nutzen sind, sind kommerziell erhältlich und
werden als Embolismus- oder Blutgerinsel-Anti-Migrationsfilter vermarktet.
Diese Anti-Migrationsfilter werden routinemäßig durch den medizinischen
Fachmann verwendet, um die Migration potentiell lebensbedrohlicher
Blutgerinsel innerhalb des Gefäßsystems
zu vermeiden. Blutgerinsel-Anti-Migrationsfilter sind typischerweise
so designed, dass sie im Lumen eines Blutgefäßes implantiert und verankert
werden können.
Wenn sie implantiert sind, ermöglichen
die Anti-Migrationsfilter, dass Blut im Gefäß passieren kann, während gleichzeitig
Blutgerinsel eingefangen werden.
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Eine
Vielzahl von Blutgerinnungs-Anti-Migrationsfilter, die in der Erfindung
von Nutzen sind, sind in der Technik bekannt und sind kommerziell
erhältlich.
Beispielsweise sind gegenwärtig
bevorzugte Blutgerinsel-Anti-Migrationsfilter solche, die in den US-Patenten
Nr. 4 817 600 und 5 059 205 beschrieben werden, die in der Technik
als Greenfield® Filter bezeichnet
werden und von Medi.Tech®, Boston Scientific Corporation,
Watertown, MA erhältlich
sind, insbesondere zur Ausübung
der vorliegenden Erfindung geeignet. Die kegelförmigen Greenfield® Vena cava
Filter sind so entwickelt, dass sie eine maximale Einfangfläche zur
Einfangung von Blutgerinseln bereitstellen, während die Durchgängigkei
des Blutgefäßes nach
Einfangen der Embolie erhalten bleibt. Beispielsweise erlaubt die
Geometrie des Kegels die Befüllung
von 80 % seiner Tiefe, bevor die Querschnittsfläche um 64 % reduziert wird,
und dass zumindest 80 % der Tiefe des Filters ohne Entwicklung eines
signifikanten Druckgradienten über
den Filter hinweg befüllt
werden können.
Die Beabstandung der sechs Beine des Greenfield® Vena
cava Filters macht das Einfangen von Emboli sicher, die größer als
3 mm sind (Greenfield et al. (1989) „Venous Interruption", Kapitel 68, Seiten
929–939
in „Haimovici's Vascular Surgery
Principles and Techniques, 3. Ausgabe", Appleton und Lange, Norwalk, Connecticut/San
Mateos, Kalifornien). Demgemäß können die Filter
dazu in der Lage sein, Kapseln einzufangen, die mehr als 3 mm Durchmesser
aufweisen.
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Weitere
nützliche
Blutgerinsel-Anti-Migrationsfilter, die in der Erfindung von Nutzen
sind, werden beispielsweise in den US-Patenten Nr. 4 791 177; 4
494 531; 4 793 348; 5 152 777; 5 350 398; und 5 383 887 beschrieben.
Es wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, dass andere Blutgerinsel-Anti-Migrationsfilter, beispielsweise
solche, die in Greenfield (1991) in „Vascular Surgery, A Comprehensive
Review", Moore,
Hsg. W.B. Saunders Co., Philadelphia, London, Toronto, Montreal,
Sydney, Tokyo, Seiten 669–679
beschrieben sind, einschließlich:
Nitinol-Filter; Gunther-Filter; Venatech-Filter; Amplatz-Filter; und
Vogelnest-Filter desglei chen können
in der Ausübung
der Erfindung verwendet werden. Wegen den den Blutgerinnungs-Anti-Migrationsfiltern
eigenen Eigenschaften, nämlich
Design zum Einbringen in und Verankerung innerhalb des Lumens eines
Blutgefäßes und
weiterhin, dass, wenn sie im Gefäß verankert
sind, die Filter es dem Blutstrom im Gefäß ermöglichen, dadurch hindurch zu
passieren, macht diese als Blut-permeable Elemente der Erfindung wünschenswert.
Es wird jedoch in Erwägung
gezogen, dass andere Blut-permeable Elemente als die hierin beschriebenen,
die jedoch die oben erwähnten Eigenschaften
haben, ebenfalls in der Ausübung
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sein können.
-
Kapsel-Design
-
Die
implantierte Arzneistoff-Abgabevorrichtung der Erfindung kann dazu
in der Lage sein, einen vorher ausgewählten Arzneistoff über eine
verlängerte
Zeitspanne abzugeben, vorzugsweise in einem Bereich von Monaten
bis Jahren. Es wird jedoch in Erwägung gezogen, dass entleerte
Zellkapseln, d. h. bei denen ein beträchtlicher Anteil von Zellen
innerhalb der Kapsel nicht länger
lebensfähig
sind oder nicht mehr länger
das vorher ausgewählte
Molekül sezernieren,
vom Empfänger
wiedergewonnen und durch neue Kapseln ersetzt werden können, die
frische Zellen enthalten, die das vorher ausgewählte Molekül erzeugen und sezernieren.
-
Die
Kapsel kann entweder eine einzige Hohlfaser (in 1 dargestellt)
oder ein Vielzahl von Hohlfasern (wie in 2 dargestellt)
umfassen. Die Anzahl von Fasern hängt von einer Reihe von Variablen
ab, die ohne unzulässigen
experimentellen Aufwand bestimmt werden können. Eine Variable schließt beispielsweise
die Produktivität
der Zellen, die in die Vorrichtung eingebaut werden sollen, ein. Es
wird in Erwägung
gezogen, dass, wenn ein erster Zelltyp mehr vorher ausgewähltes Molekül produziert und
sezerniert als ein zweiter Zelltyp, dann weniger Zellen des ersten
Typs erforderlich sein werden, um dieselbe Menge eines vorher ausgewählten Moleküls zu erzeugen.
Andere Variablen schließen
Folgendes ein: Die Menge des vorher ausgewählten Moleküls, die notwendig ist, um den
erwünschten
therapeutischen Effekt im Empfänger
zu erzeugen; die Ernährungserfordernisse
der Zellen; die Zeit, über
die die Zellen nach Implantation lebensfähig bleiben; und die Dichte,
bis zu der die Zellen wachsen können,
ohne ihre Lebensfähigkeit
zu verlieren. Wenn diese Variablen einmal etabliert wurden, dann
kann der praktizierende Fachmann durch vernünftige Auswahl des Zelltyps
und der Hohlfasergeometrie den geeigneten Zelltyp auswählen, um
im Wirt lebensfähig
zu bleiben und die erwünschte
Menge des vorher ausgewählten Moleküls für die längste Zeitspanne
zu erzeugen.
-
Weil
die Vorrichtung die Abgabe des vorher ausgewählten Moleküls über verlängerte Zeitspannen ermöglicht,
ist deswegen eine bedeutende Erwägung
die Entwicklung von Kapseln, die die Lebensfähigkeit der Zellen, die darin
eingeschlossen sind, nach Implantation in den Wirt aufrechterhalten.
Es ist verständlich,
dass ein oder mehrere Faktoren, einschließlich beispielsweise: der Zufuhr
von Sauerstoff und Nährstoffen
für die
Zellen in der Kapsel; die Entfernung von Abfallprodukten aus den
Zellen in der Kapsel; die Minimierung von Immunreaktionen des Wirtes,
die gegen die Zellen in der Kapsel gerichtet sind; die proliferative
Aktivität
der Zellen; und ob die Zellen im Zentrum der Kapseln angeordnet
sind, gegenüber
einer Drucknekrose empfindlich sind, das Design und die Zubereitung
einer Zell-enthaltenden Kapsel beeinflussen können.
-
Weil
der Transport von Sauerstoff ein limitierender Faktor für die Lebensfähigkeit
und Funktion implantierter Zellen sein kann, muss die Geometrie der
Hohlfasern mit Sorgfalt ausgewählt
werden, um eine adäquate
Sauerstoffabgabe aufrechtzuerhalten. Es wird angenommen, dass der
Transport von Sauerstoff aus dem Lumen des Blutgefäßes an die
Zellen, die in der Kapsel eingeschlossen sind, fast ausschließlich durch
Diffusion erfolgt. Studien haben gezeigt, dass, um die Lebensfähigkeit
von Zellen aufrechtzuerhalten, die vom Blutstrom oder der Blutzufuhr
ausgeschlossen sind, die Zellen vorzugsweise in einer entscheidenden
Diffusionsdistanz von ungefähr 500 μm, besonders
bevorzugt ungefähr
300 μm von der
Blutzufuhr angeordnet sind. Beispielsweise zeigt eine direkte Messung
der gelösten
Sauerstoffkonzentrationen in Säugetier-Brusthauptschlagadern
mit Sauerstoffelektroden, dass die Konzentration von aufgelöstem Sauerstoff
in der Arterienwand einen Flusspunkt bzw. Nadir von 25 mm Hg ungefähr 300 μm vom Blutlumen
entfernt erreicht (Buerk et al. (1982), Am. J. Physiol. 243: H948–H958).
Um optimale Belüftungsbedingungen
sicherzustellen, wird in Erwägung
gezogen, dass die Hohlfasern, die die Zellen enthalten, einen Innendurchmesser
von vorzugsweise weniger als ungefähr 1000 μm (1,0 mm) und am meisten bevorzugt
weniger als ungefähr
500 μm (0,5
mm) aufweisen. Es sei erwähnt,
dass Zellen, die eine niedrige metabolische Aktivität aufweisen
und deswegen einen niedrigen Sauerstoffbedarf, beispielsweise Myoblasten,
in Hohlfasern, die Innendurchmesser aufweisen, die ungefähr 500 μm überschreiten,
lebensfähig
bleiben können,
dass jedoch Zelltypen, die eine hohe metabolische Aktivität aufweisen
vorzugsweise in Hohlfasern eingefangen werden, die einen Innendurchmesser
von ungefähr 200 μm aufweisen.
Es wird in Erwägung
gezogen, dass der optimale Kapseldurchmesser für einen vorher ausgewählten Zelltyp
ohne unzulässigen
experimentellen Aufwand unter Verwendung der hierin nachstehend
beschriebenen Methodik bestimmt werden kann.
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Zusätzlich zu
einer angemessenen Belüftung
bzw. Luftzufuhr ist es von Bedeutung, dass die eingekapselten Zellen
ausreichende Mengen essentieller Nährstoffe aus der Blutzufuhr
erhalten, um lebensfähig
zu bleiben. Es wird angenommen, dass die Sauerstoffdiffusion der
wichtigste Aspekt in der Aufrechterhaltung der Zelllebensfähigkeit
ist, und deswegen kann die Hohlfaser, wenn einmal die Geometrie
einer Hohlfaser für
den Sauerstofftransport optimiert wurde inhärent die Diffusion adäquater Mengen an
Nährstoffe
in das Lumen der Kapsel aus dem Blutstrom ermöglichen. In ähnlicher
Weise wird eine solche Geometrie als eine Diffusion von Zellmetaboliten ermöglichend
in Erwägung
gezogen, einschließlich von
Abfallprodukten und des vorher ausgewählten Proteins, aus der Hohlfaser
hinaus und in den Blutstrom.
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Die
Hohlfasern werden vorzugsweise aus einer semipermeablen Membran
erzeugt, die Poren aufweist, dimensioniert, um die Diffusion von
Sauerstoff und von Nährstoffen
in das Lumen der Hohlfaser zu ermöglichen, während der Ausfluss von zellulären Abfallprodukten
und des vorher ausgewählten
Moleküls
aus der Hohlfaser ermöglicht
wird. Zusätzlich sind
die Poren vorzugsweise so dimensioniert, dass sie die Passage von
Zellen dadurch hindurch ausschließen. Demgemäß sind die Poren so designed, dass
sie eine Migration der lebensfähigen
Zellen aus dem Lumen der Hohlfaser in den Blutstrom verhindern,
wodurch die implantierten Zellen an einem einzigen Ort im Wirt gehalten
werden, um ihre anschließende
Entfernung zu erleichtern, wenn oder falls dies notwendig ist. Die
Poren sind ebenfalls so designed, dass sie den Einstrom der Immunzellen
der Wirte vermeiden, beispielsweise von Makrophagen und Lymphozyten,
die, falls es ihnen möglich
sein würde, das
Lumen der Hohlfasern zu erreichen, für die Lebensfähigkeit
der darin eingeschlossenen Zellen von Nachteil sein könnten. Die
Membran stellt deswegen ein immunprivilegiertes Milieu bereit, das
die darin eingeschlossenen Zellen vor einer Immunreaktion schützt. Dies
kann eine bedeutende Erwägung
sein, wenn die Zellen, die implantiert sind, ihrer Natur nach nicht
autolog sind.
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Es
wird zusätzlich
in Erwägung
gezogen, dass, obwohl die Poren groß genug sein sollten, um das
Heraustreten des vorher ausgewählten
Moleküls zu
ermöglichen,
die Poren vorzugsweise Moleküle wie
beispielsweise Antikörper
oder zytotoxische Zytokine, die ein Molekulargewicht von mehr als
ungefähr
150 kD aufweisen, ausschließen
sollten. Es wird in Erwägung
gezogen, dass der Ausschluss von Wirts-Antikörpern und Zytokinen die Langlebigkeit der lebensfähigen Zellen
im Anschluss an eine Implantation der Vorrichtung in den Wirt vergrößern kann.
Als Folge der bevorzugten Porenausschlussgröße wird erwogen, dass die Hohlfasern
so angepasst sind, dass sie den Einstrom vorher ausgewählter Moleküle mit einem
Molekulargewicht von weniger als 150 kD ermöglichen. Die Porengröße ist eine bedeutende
Erwägung,
wenn die Zellen, die in der Kapsel eingefangen sind, keine autologen
Zellen sind. Es wird demgemäß bevorzugt,
dass, wenn das vorher ausgewählte
Molekül
ein Molekulargewicht von mehr als 150 KiloDalton aufweist, beispielsweise Faktor
VIII, der ein Molekulargewicht von ungefähr 330 KiloDalton aufweist,
dann die Zellen, die in der Hohlfaser eingeschlossen sind, vorzugsweise
autogene oder autologe Zellen sind. Es wird in Erwägung gezogen,
dass die autogenen oder autologen Zellen eine schwächere Immunreaktion
als Zellen aus anderen Quellen zeigen und als Folge hiervon eine
verstärkte
Lebensfähigkeit
und Langlebigkeit aufweisen. Wenn jedoch das vorher ausgewählte Molekül ein Molekulargewicht
bzw. eine Molekülmasse
von weniger als 150 KiloDalton aufweist, beispielsweise Faktor IX
(ungefähr
56 KiloDalton), α1-Antitrypsin (ungefähr 52 KiloDalton) und Erythropoietin
(ungefähr
36 KiloDalton), dann wird angenommen, dass jeder Zelltyp in die
Hohlfaser eingeschlossen werden kann, obwohl autogene und autologe
Zellen bevorzugt werden.
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Die
Hohlfasern, die die Kapsel umfassen oder die zum Einbau in die Kapsel
vorgesehen sind, können
aus biokompatiblen Polymeren hergestellt werden, die einschließen, jedoch
nicht beschränkt sind
auf, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenfluorid, Polyurethanisocyanat,
Polyalginat, Celluloseacetat, Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat,
Cellulosenitrat, Polysulfon, Polystyrol, Polyurethan, Polyvinylalkohol,
Polyacrylonitril, Polyamid, Polymethylmethacrylat, Polyethylenoxid,
Polytetrafluorethylen oder Copolymere hiervon. Eine Zusammenfassung
gegenwärtig
verfügbarer
Hohlfasern, einschließlich
der Verfahren zur Herstellung und der Namen kommerzieller Zulieferer ist
in Radovich (1995), „Dialysis
Membranes: Structure and Prediction", Contrib Nephrol., Basel, Karger: 113:
11–24,
dargelegt. Zusätzlich
sind nützliche
Polytetrafluorethylenpolymer-Hohlfasern kommerziell von Impra, Inc.,
Tempe, AZ oder W.L. Gore and Associates, Flagstaff, AZ, erhältlich.
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Wenn
genug Zellen in eine einzige Hohlfaser implantiert werden können, um
ein erwünschtes
Niveau des vorher ausgewählten
Moleküls
im Blutstrom zu erzeugen, dann enthält die Kapsel der Erfindung
vorzugsweise eine einzige Hohlfaser (s. beispielsweise 1).
Wenn alternativ die übrige
Anzahl der Zellen nicht in eine einzige Hohlfaser eingebaut werden
kann, dann können
die geeigneten Zellzahlen in einem Bündel von Hohlfasern eingeschlossen
werden, wobei das Bündel
von Fasern weiter innerhalb einer zweiten makroporösen äußeren Membran
eingekapselt wird (s. beispielsweise 2). Die poröse äußere Membran
definiert bzw. begrenzt vorzugsweise Poren, die die Diffusion von
Nährstoffen und/oder
Zellmetaboliten in und aus den Zell-enthaltenden Hohlfasern heraus
nicht beeinträchtigen.
Der Zweck der äußeren Membran
besteht darin, das Faserbündel
zusammenzuhalten und die Diffusion von Sauerstoff und von Nährstoffen
in die Hohlfasern und die Diffusion von Abfallprodukten, d. h. Kohlendioxid, und
des vorher ausgewählten
Moleküls
aus den Hohlfasern heraus nicht zu beschränken. In solchen Konfigurationen
weisen die sich ergebenden Bündel an
Hohlfasern üblicherweise
einen Außendurchmesser
auf, der ausreichend ist, um das Einfangen durch die Kapsel des
Blut-permeablen Elementes zu ermöglichen.
Zusätzlich
kann das Bündel
der Hohlfasern durch Endkappen zusammengehalten werden (s. beispielsweise
die Endkappen 40 in 6A). Alternativ
können
die Hohlfasern in einem biokompatiblen Gel, beispielsweise einem
autologen Blutgerinsel, enthalten sein, das aus Blut hergestellt
wurde, extrahiert aus dem beabsichtigten Empfänger, wodurch ein Gerinsel
bzw. Stöpsel
erzeugt wird, der durch das Blut-permeable Element eingefangen werden
kann (s. beispielsweise Plug 50 in 6C). Es wird
zusätzlich
erwogen, dass sogar dann, wenn die Kapseln zu klein sind, um von
Blutpermeablen Element eingefangen zu werden, diese dann in Berührung mit
dem Blutpermeablen Element mittels eines Hakens oder einer Haltevorrichtung
gehalten werden können
(s. beispielsweise die Haltevorrichtung bzw. den Haltegurt 60 in 6D).
Es wird in Erwägung
gezogen, dass die optimale Konfiguration für jedes Blut-permeable Element
und Kapsel ohne unzulässigen
experimentellen Aufwand vom praktizierenden Fachmann bestimmt werden
kann.
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Die
Lebensfähigkeit
und Leistung der Zellen innerhalb der Kapsel kann durch Reduzieren
der Fibrin- und/oder Blutplättchenablagerung
auf oder der Thrombenbildung um die Blutkontaktoberfläche der Kapsel
herum und/oder die Hohlfasern herum gesteigert werden. Es wird in
Erwägung
gezogen, dass die Fibrin- und die Blutplättchenablagerung auf oder die Thrombusbildung
um die Blutkontaktoberfläche
der Kapsel und/oder Hohlfasern herum zusätzliche Grenzflächen-Bedingungen
erzeugen können,
die eine größere Diffusionsdistanz
für Sauerstoff
erzeugen können,
wodurch die Zelllebensfähigkeit
eingeschränkt
wird. Dieses Problem kann durch Verbesserung der Hämokompatibilität der Membran
gelöst werden.
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In
dieser Hinsicht wurden mehrere Ansätze entwickelt, um die Hämokompatibilität von Biomaterialien
zu verbessern, die innerhalb des Blutkreislaufes angeordnet sind.
Der am meisten und umfassend entwickelte Ansatz schließt den Einbau
von Heparin in das Biomaterial in, um eine lokale Antikoagulations-Aktivität auf der
Oberfläche
des Biomaterials zu erreichen. Beispielsweise umfassen Duraflo II-Heparin-Membranen
(Bentley Labs, Baxter Healthcare Corporation, Irvine, Kalifornien)
eine Heparin-Schicht auf der beschichteten Oberfläche einer
Membran, die für
zumindest mehrere Tage wirksam ist. Siehe beispielsweise Hsu (1991),
Perfusion 6: 209–219;
Tong et al. (1992), ASAIO Journal 38: M702–M706. Alternativ kann eine
Polymerbeschichtung aus Polyethylenimin (PEI) auf die Oberfläche des
Biomaterials abgelagert oder ionisch befestigt werden. Beispielsweise
können
Heparin-Fragmente, hergestellt aus dem Abbau von Heparin in salpetriger
Säure kovalent durch
Endpunktanlagerung des Heparins an PEI gebunden werden (Larm et
al. (1983), Biomat., Med. Dev., Art Organs 11 (2&3)): 161–173; Larsson et al. (1987),
Ann N.Y. Acad Sci 516: 102–115).
Dieser Prozess zeigte eine effektive Antikoagulanz-Aktivität auf der
Oberfläche
des Biomaterials für
mehrere Monate (Larsson et al. (s. oben)). Es wird in Erwägung gezogen,
dass die Heparinisierung der Blutkontaktoberfläche der Kapsel und/oder der
Hohlfasern die Fibrin- und Blutplättchenablagerung und/oder die
Thrombusbildung minimieren kann.
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Lebensfähige Zellen
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass eine Vielzahl von Zelltypen in der Ausübung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Die Zellen sind vorzugsweise
eukaryontische Zellen und besonders bevorzugt Säugetierzellen. Am meisten bevorzugt
sind die implantierten Zellen autogen, d. h. in die implantierten
Zellen sind vom beabsichtigten Empfänger gewonnen. Wie oben diskutiert
wird in Erwägung
gezogen, weil die Zellen der Erfindung in ein immunpriviligiertes
Milieu innerhalb einer semipermeablen Membran eingeschlossen sein
können,
beispielsweise, wenn das vorher ausgewählte Molekül ein Molekulargewicht von
weniger als 150 KiloDalton aufweist, dass allogene Zellen, d. h.
Zellen, die von einem anderen Individuum innerhalb derselben Spezies
wie der beabsichtigte Empfänger
gewonnen wurden, oder alternativ xenogene Zellen, d. h. Zellen, die
aus einer anderen Spezies als der Spezies des beabsichtigten Empfängers gewonnen
wurden, in der Ausübung
der Erfindung verwendet werden können.
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Die
in die Vorrichtung eingebauten Zellen sind vorzugsweise isolierte
Zellen, etablierte Zellen oder Zelllinien, die das vorher ausgewählte Molekül von Interesse
produzieren und sezernieren. Solche Zellen oder Zelllinien werden üblicherweise
durch Standardzellkultur- und Screening-Verfahren, die wohl bekannt
und in der Technik sorgfältig
dokumentiert sind, isoliert. Ein Überblick, der derartige konventionelle
Kultur- und Screening-Verfahren diskutiert, schließt beispielsweise „Tissue
Culture, Methods and Applications" (1973) , Kruse und Paterson, Hsg., Academic
Press, New York, San Francisco, London; „Culture of Animal Cells,
A Manual of Basic Technique",
2. Ausgabe (1987), Freshney, Hsg., Wiley-Liss, New York, Chichester,
Brisbane, Toronto, Singapur; „Cell
Biology. A Laboratory Handbook" (1994),
Cells, Hsg., Academic Press; und „Control of Animal Cell Proliferation" (1985), Boyton und
Leffert, Hsg., Academic Press, ein.
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Obwohl
die Zellen und Zelllinien von Interesse vorzugsweise vom Empfänger isoliert
und durch Standardzellkultur-Methodik vor der Implantation expandiert
werden, wird in Erwägung
gezogen, dass nützliche
Zellen oder Zelllinien aus anderen Individuen derselben Spezies
als der beabsichtigte Empfänger
isoliert werden können.
Alternativ können
nützliche
Zellen oder Zelllinien aus Individuen isoliert werden, die zu anderen
Spezies gehören,
d. h. Schwein-, Maus-, Pferd-, Rind-, Affe-, Hund- oder Katzen-Ursprung
aufweisen. Beispielsweise wurden isolierte fötale ventrale Mesenzephalonzellen
vom Schwein, die Dopamin produzieren und sezernieren, in das menschliche
Gehirn implantiert, um die mit der Parkinson-Krankheit verbundenen Symptome zu lindern ((Lindwall
et al. (1990), Science 575–577).
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Die
Zellen produzieren und sezernieren vorzugsweise das vorher ausgewählte Molekül von Interesse
entweder konstitutiv oder in Reaktion auf Umgebungsbedingungen.
Der praktizierende Fachmann kann durch vernünftige Auswahl von Zellen und
Zelllinien eine implantierbare Arzneistoffabgabevorrichtung zur
Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen produzieren. Es ist jedoch
verständlich,
dass der Zelltyp von der Krankheit oder dem zu behandelnden Symptom
abhängen
wird. Um beispielsweise eine Vorrichtung, die zur Behandlung einer
Erythropoietin-defizienten Anämie
geeignet ist, zu erzeugen, kann der Fachmann Erythropoietin produzierende Zellen
in die Vorrichtung der Erfindung mit einbauen. Obwohl jede Zelle,
die Erythropoietin produziert, verwendet werden kann, wird angenommen,
dass optimale Zelltypen Erythropoietin in Antwort auf ihre Umgebung
bzw. Milieu produzieren und sezernieren, d. h. die Konzentration
an gelöstem
Sauerstoff im Blutstrom. Beispielsweise wurden Zelllinien, die Erythropoietin
in Reaktion auf Variationen der Konzentration an gelöstem Sauerstoff
produzieren und sezernieren, isoliert und charakterisiert. Siehe
beispielsweise US-Patent
Nr. 4 393 133 und Goldberg et al. (1987), Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 84: 7972–7976.
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Demgemäß kann der
Einbau jeder Zelle oder Zelllinie, die Erythropoietin in Reaktion
auf das Sauerstoff tragende Potential des Blutes erzeugt, in der Ausübung der
Erfindung nützlich
sein.
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In ähnlicher
Weise kann eine Vorrichtung, die Insulin produzierende Zellen enthält, in der
Behandlung der Insulin-abhängigen
Diabetes mellitus verwendet werden. Zellen, die eine Nützlichkeit
in einer solchen Vorrichtung aufweisen, werden vorzugsweise aus
entweder gesunden Individuen derselben Spezies wie der Empfänger oder
von gesunden Mitgliedern anderer Spezies isoliert, d. h. von Säugetieren
mit Schwein-, Rinder-, Pferd- oder Affen-Ursprung. Verfahren zum Isolieren, Screenen
und Kultivieren von Insulin produzierenden Inselzellen und dispergierten
Betazellen ebenso wie von Insulin produzierenden Zelllinien sind
wohl bekannt und in der Technik sorgfältig diskutiert worden. Siehe
beispielsweise Lacy et al. (1976), Diabetes 25: 585–594; Wollheim
et al. (1990), Methods in Enzymology 192: 188–223; und Wollheim et al. (1990),
Methods in Enzymology 192: 223–235.
-
Zusätzlich zur
Verwendung natürlich
vorkommender Zellen oder Zelllinien, die das Molekül von Interesse
produzieren und sezernieren, wird in Erwägung gezogen, dass Zellen,
die durch konventionelle DNA-Rekombinationsmethodologien „maßgeschneidert" sind, so gentechnisch
verändert
werden können,
dass sie ein erwünschtes
vorher ausgewähltes
Molekül
oder eine Kombination solcher Moleküle produzieren und sezernieren
können.
Die Prozesse zum Manipulieren, Amplifizieren und Rekombinieren von
Nukleinsäuren,
die ein vorher ausgewähltes
Molekül
von Interesse kodieren, sind im Allgemeinen in der Technik wohl
bekannt und müssen
deswegen hier nicht im Detail beschrieben werden. Verfahren zum
Identifizieren und Isolieren von Genen, die ein vorher ausgewähltes Molekül kodieren,
sind ebenfalls wohl bekannt und in der Patent- und auch in der weiteren
Literatur beschrieben.
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Kurz
gesagt, wird die Produktion der DNAs, die vorher ausgewählte Moleküle von Interesse
kodieren, unter Verwendung bekannter Techniken durchgeführt, die
die Verwendung verschiedener Restriktionsenzyme einschließen, die
Sequenz-spezifische Schnitte in der DNA herstellen, um stumpfe Enden
oder kohäsive
Enden zu erzeugen, DNA-Ligasen, Techniken, die den enzymatischen
Zusatz klebriger Enden an stumpfendige DNA ermöglichen, die Konstruktion synthetischer
DNAs durch Zusammenbau kurzer oder mittellanger Oligonukleotide,
cDNA-Synthesetechniken, Polymerasekettenreaktion(PCR)-Techniken
zum Amplifizieren geeigneter Nukleinsäuresequenzen aus Bibliotheken
und synthetische Sonden zum Isolieren von Genen, die das Molekül von Interesse
kodieren. Verschiedene Promotorsequenzen aus Bakterien, Säugetieren
oder Insekten, um nur einige zu nennen oder weitere regulatorische
DNA-Sequenzen, die zum Erreichen einer Expression verwendet werden,
und verschiedene Typen an Wirtszellen sind ebenfalls bekannt und
verfügbar.
Konventionelle Transfektionstechniken und ähnliche konventionelle Techniken
zum Klonieren und Subklonieren von DNA sind in der Ausübung dieser
Erfindung von Nutzen und dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt. Verschiedene
Typen von Vektoren können
verwendet werden, beispielsweise Plasmide und Viren, die Tierviren
und Bakteriophagen einschließen.
Die Vektoren können
verschiedene Marker-Gene verwenden, die einer erfolgreich transfizierten
Zelle eine nachweisbare phänotypische
Eigenschaft verleihen, die zum Identifizieren verwendet werden kann,
welche einer Familie von Klonen erfolgreich die rekombinante DNA
oder den Vektor einbaute.
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Ein
Verfahren zur Gewinnung von DNA, die das Molekül von Interesse kodiert, kann
aus Bibliotheken von Nukleinsäuren
isoliert werden, beispielsweise durch Kolonie-Hybridisierungsprozeduren wie solche,
die in Sambrook et al., Hsg. (1989), „Molecular Cloning", Coldspring Harbor
Laboratories Press, N.Y. beschrieben sind und/oder durch PCR-Amplifikationsmethoden,
beispielsweise solche, die in Innis et al. (1990), „PCR Protocols,
A guide to methods and applications", Academic Press, beschrieben sind.
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Die
Nukleinsäuren,
die das Molekül
von Interesse kodieren, können,
wenn sie einmal isoliert sind, in einen Expressionsvektor integriert
und in einer geeigneten Wirtszelle zur Proteinexpression transfiziert werden.
Nützliche
prokaryontische Wirtszellen schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf E. coli und B. subtilis. Nützliche
eukaryontische Wirtszellen schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, Hefezellen, Insektenzellen, Myeloma-Zellen, Fibroblasten 3T3-Zellen,
Affennieren- oder COS-Zellen, chinesische Hamster-Ovar(CHO)-Zellen, Nerz-Lungenepithelzellen,
humane Vorhautfibroblastenzellen, humane Glioblastomzellen und Teratokarzinomzellen.
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Der
Vektor kann zusätzlich
verschiedene Sequenzen einschließen, um die korrekte Expression des
rekombinanten Proteins zu fördern,
einschließlich
eines Transkriptionspromotors und von Terminationssquenzen, Enhancer-Sequenzen,
bevorzugt Ribosomen-Bindungsstellen-Sequenzen, bevorzugten mRNA-Leader-Sequenzen,
bevorzugten Protein-Prozessierungssequenzen,
bevorzugten Signalsequenzen zur Protein-Sezernierung und dergleichen.
Die DNA-Sequenz, die das Gen von Interesse kodiert, kann ebenfalls
manipuliert werden, so dass potentiell hemmende bzw. inhibierende
Sequenzen entfernt und unerwünschte
sekundäre
Struktur-Bildung minimiert wird.
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Eine
Expression der gentechnisch veränderten
Gene in eukaryontischen Zellen erfordert Zellen und Zelllinien,
die einfach zu transfizieren sind und die dazu in der Lage sind,
Fremd-DNA mit einer
nicht umgeordneten Sequenz stabil aufrechtzuerhalten, und die die
notwendigen zellulären
Bestandteile zur effizienten Transkription, Translation, Post-Translationsmodifikation
und Sekretion des Proteins aufweisen. Zusätzlich ist ein geeigneter Vektor,
der das Gen von Interesse trägt,
ebenfalls notwendig. Das DNA-Vektordesign zur Transfektion in Säugetierzellen
sollte geeignete Sequenzen zur Förderung
der Expression des Gens von Interesse wie hierin beschrieben einschließen, einschließlich von
geeigneten Transkriptionsstart-, Terminations- und Enhancer-Sequenzen,
ebenso wie Sequenzen, die Translationseffizienz steigern, wie beispielsweise
die Kozak-Konsensus-Sequenz. Bevorzugte DNA-Vektoren schließen ebenfalls
ein Marker-Gen und Mittel zum Amplifizieren der Kopienzahl des Gens
von Interesse ein. Ein ausführlicher Überblick über den
Stand der Technik der Produktion von Fremdproteinen in Säugetierzellen,
einschließlich
nützlicher
Zellen, Proteinexpression-fördernder
Sequenzen, Marker-Gene und Gen-Amplifikationsverfahren ist in Bendig (1988),
Genetic Engineering 7: 91–127,
offenbart.
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Die
verschiedenen Zellen, Zelllinien und DNA-Sequenzen, die zur Säugetierzellexpression des
vorher ausgewählten
Moleküls
verwendet werden können,
sind in der Technik wohl charakterisiert und leicht verfügbar. Andere
Promotoren, selektierbare Marker und Gen-Amplifikationsverfahren und -zellen
können
ebenfalls dazu verwendet werden, die Proteine dieser Erfindung zu
exprimieren. Spezielle Details der Transfektions- und Expressionsvorschriften
sind in der Technik wohl dokumentiert und werden vom Fachmann auf
dem Gebiet wohl verstanden. Weitere Details bezüglich verschiedener technischer
Aspekt jedes der Schritte, die in der rekombinanten Produktion von
Fremdgenen in Säugetierzellexpressions-Systemen verwendet
wird, ist in vielen Texten und Laborhandbüchern in der Technik zu finden,
wie beispielsweise F.M. Ausubel et al., Hsg., „Current Protocols in Molecular
Biology", John Wiley & Sons, New York
(1989).
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Es
wird beispielsweise in Erwägung
gezogen, dass nützliche
Faktor-VIII-produzierende Zellen unter Verwendung herkömmlicher
DNA-Rekombinations- und Zellkulturmethodik hergestellt werden kann
und bei der Behandlung der Hämophilie
A verwendet werden kann. Bei spielsweise haben Forscher das MFG-Retrovirus-Vektorsystem
dazu verwendet, Faktor-VIII-cDNA
in murine und humane Zellen zu transferieren (primäre und etablierte
Zelllinien). Die sich ergebenden Zellen zeigen hohe Konzentrationen
der Faktor-VIII-Produktion und dass die Faktor-VIII-sezernierenden
Zellen nach Transfer in immundefiziente Mäuse beträchtliche Konzentrationen an
Faktor VIII im Plasma erzeugen. Siehe beispielsweise Dwarki et al.
(1995), Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92: 1023–1027. Desgleichen können Faktor-IX-produzierende Zellen
hergestellt und in der Behandlung der Hämophilie-B verwendet werden.
Forscher haben retrovirale Vektoren dazu verwendet, humane oder
kanine Faktor-IX-cDNAs in kultivierte primäre murine Myoblasten, kanine
Myoblasten und in eine etablierte murine Myoblasten-Zelllinie einzubringen.
In allen Fällen
erzeugen die sich ergebenden stabil transfizierten Zellen biologisch
aktiven Faktor IX in Kultur und sezernieren nachweisbare Mengen
in das Kulturmedium vor und nach der Differenzierung in Muskelschläuche. Siehe
beispielsweise Roman et al. (1992), Somatic Cell and Molecular Genetics
18: 247–248;
Yao et al. (1992), Proc. Natl. Acad. Sci USA, 89: 3357–3361; und
Yao et al. (1994), Gene Therapy 1: 99–107.
-
Zusätzlich können α1-Antitrypsin-erzeugende
Zellen in der Behandlung eines Emphysems hergestellt und verwendet
werden. Beispielsweise wurde ein retroviraler Vektor zum Invertieren
humaner α1-Antitrypsin-cDNA in das Genom von Maus-Fibroblasten
verwendet, wodurch eine klonale Population von Maus-Fibroblasten
erzeugt wurde, die humanes α1-Antitrypsin
produzieren und sezernieren. Siehe beispielsweise Garver et a. (1987),
Science 237: 762–764.
In ähnlicher
Weise wurden Leberzellen, die aus der Leber von experimentellen
Tieren entfernt wurden, im Anschluss an die Transfektion mit einem retroviralen
Vektor modifiziert, der α1-Antitrypsin-DNA enthielt. Die sich ergebenden
Hepatozyten bzw. Leberzellen produzieren und sezernieren nach Infusion
in den Pfortaderkreislauf des Empfängers nachweisbare Konzentrationen
von α1-Antitrypsin für bis zu einen Monat. Siehe
beispielsweise Crystel (1992), Am. J. Med. 91 (Ergänzungsband
6A) 6A 445–6A
525; und Kan et al. (1992), Proc. Natl, Acad. Sci. USA 89: 89–93.
-
Zusätzlich können rekombinante
Erythropoietin-sezernierende Zelllinien in der Behandlung einer Erythropoietin-defizienten
Anämie
erzeugt und verwendet werden. Beispielsweise produzieren Myoblasten-Klone,
die eine 1,34 Kilobasen Erythropoietin-cDNA vom Menschen tragen,
stabil hohe Konzentrationen an funktionellem humanen Erythropoietin und
sezernieren diese und es wurde nach Transfer in murine Modelle gezeigt,
dass diese bei der Erhöhung des
Hämatokritwertes
für zumindest
12 Wochen wirksam sind. Siehe beispielsweise Hamamori et al. (1995),
J. Clin. Invest. 95: 1808–1813.
-
Es
wird weiterhin in Erwägung
gezogen, dass Zellen, die zur Expression und zum Sezernieren von
Aldolase B in der Lage sind, in der Behandlung der erblichen Fruktose-Intoleranz
verwendet werden können;
Glucose-6-phosphat produzierende Zellen in der Behandlung der Glycogen-Speicherkrankheit Typ
I verwendet werden können;
saure α-Glycosidase
erzeugende Zellen in der Behandlung der Glycogen-Speicherkrankheit
Typ II verwendet werden können,
Amylo-1,6-glycosidase erzeugende Zellen in der Behandlung der Glycogen-Speicherkrankheit
Typ III verwendet werden können,
die Muskelphosphorylase in der Behandlung der Glycogen-Speicherkrankheit
Typ IV verwendet werden kann; die Galactose-1-phosphaturidyltransferase erzeugenden
Zellen bei der Behandlung der Galactosämie verwendet werden können, Phenylalaninhydroxylase
erzeugende Zellen bei Behandlung der Phenylketonurie verwendet werden
können,
Tyrosinaminoaminotransferase erzeugende Zellen in der Behandlung
der Tyrosinämie
nützlich
sein können;
Adenosindesaminase erzeugende Zellen in der Behandlung einer kombinierten
Immundefizientkrankheit von Nutzen sein können; die Phorphobilinogendesaminase
und URO-Decarboxylase erzeugenden Zellen in der Behandlung der Porphyrie
von Nutzen sein können;
die α-Iduronidase
und Induronatsulfatase produzierenden Zellen in der Behandlung der
Mucopolysaccharidosen verwendet werden können; Sphingomyelinase produzierende
Zellen in der Behandlung der Neimann-Pick-Krankheit verwendet werden
können; Glucocerebrosidase
erzeugende Zellen in der Behandlung des Gaucher-Syndroms verwendet
werden können; α-Galaktosidase
erzeugende Zellen in der Behandlung der Fabry-Krankheit verwendet
werden können;
Von-Willebrand-Faktor erzeugende Zellen in der Behandlung der Von-Willebrand-Krankheit
verwendet werden können;
und Antithrombin erzeugende Zellen in der Behandlung der Antithrombin-Defizienz
verwendet werden können.
Alle vorher erwähnten
Zellen und Zelltypen können
unter Verwendung konventioneller DNA-Rekombinations- und gleichermaßen konventioneller
Zellkulturmethodologien erzeugt werden. Es ist verständlich,
dass die vorher erwähnten
Beispiele keinesfalls einschränkend
sind, weil in Erwägung
gezogen wird, dass jede Zelle oder Zelllinie, die ein vorher ausgewähltes Molekül erzeugt
und sezerniert, bei der Linderung der Symptome, die mit einem speziellen
Zustand in Verbindung stehen, nützlich
ist, wenn sie einmal isoliert oder produziert sind, und dann in
der Ausübung
der Erfindung verwendet werden kann.
-
Die
vorletzten Expressionsvehikel zur Expression des vorher ausgewählten Moleküls sind
vorzugsweise Zellen eukaryontischen, am meisten bevorzugt Säugetierursprungs.
Eukaryontische Zellen können
besser zur Entwicklung regulierter Zellen geeignet sein, die das
vorher ausgewählte
Molekül
in Reaktion auf einen äußeren Reiz
produzieren und sezernieren. Es wird jedoch in Erwägung gezogen, dass
unter speziellen Umständen,
beispielsweise wenn kein Regulationsmechanismus erforderlich ist und
das vorher ausgewählte
Molekül
konstitutiv erzeugt werden kann, gentechnisch veränderte prokaryontische
Zellen ebenfalls in der Ausübung
der Erfindung von Nutzen sein können.
-
Beispielsweise
kann unter speziellen Umständen,
beispielsweise während
der Verwendung von Polysulfon-Hohlfasern, die Bildung oder das Einfangen
von Thromben an oder um die Vorrichtung herum den Blutstrom um die
Vorrichtung und/oder die Diffusion von Nährstoffen oder Metaboliten
in die Hohlfasern oder aus diesen heraus beeinträchtigen. Unter diesen Umständen wird
in Erwägung
gezogen, dass alle Zelltypen, die ein Antikoagulanz konstitutiv erzeugen
und in den Blutstrom sezernieren, beispielsweise Gewebspasminogenaktivator,
Streptokinase, Urokinase, Hirudin und dergleichen, ebenfalls in
einer Hohlfaser mit eingeschlossen werden können. Deswegen kann der Fachmann
auf dem Gebiet eine Vorrichtung erzeugen, die Zellen enthält, die
entweder für
sich selbst oder in Kombination ein Antikoagulanz zusätzlich zu
anderen therapeutischen Proteinen erzeugen.
-
Auf
dem Weg eines Beispiels wird in Erwägung gezogen, dass ein Gen,
das das Antikoagulanz-Protein Huridin enthält, in eine Wirtszelle durch konventionelle
Gentransfermethodik eingebracht werden kann. Die lokale Produktion
von Hirudin durch Endothelzellen kann sich insbesondere bei der Vorbeugung
einer Thrombose an vaskulären
Orten als attraktiv erweisen. Studien haben gezeigt, dass Hirudin
ein wirksames Antikoagulanz in vivo ist und gegenüber Heparin
in experimentellen Tiermodellen der Thrombose im Anschluss an eine
arterielle Verletzung überlegen
ist (Haskel et al. (1991), Circulation 1048–1056; Heras et al. (1990),
Circulation 82: 1476–1484).
Beispielsweise kann das Hirudin-kodierende Gen durch Standard-PCR-Vorschriften
isoliert und in einen retroviralen Expressionsvektor, beispielsweise
pMFG Moloney Murines Leukämietumorvirus
(Dranoff et al. (1993), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 3539–3542) stromabwärts einer
Nukleinsäuresequenz,
die eine Signalsequenz für
Von-Willebrand-Faktor (vWF) kodiert, ligiert werden. Der Vektor
wird anschließend
in einen φ-Crip
verpackt, ein amphotropes, Replikations-defizientes rekombinantes
Retrovirus (Danos et al. (1988), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:
6460–6464).
Endothelzellen, d. h. Kaninchen- Endothelzellen
oder humane Umbilikal- bzw. Bauchnabelvenenendothelzellen können anschließend mit
dem rekombinanten Retrovirus infiziert werden, was den Transfer
des Hirudin-Gens in das Genom der Endothelzelle zur Folge hat. Die transfizierten
Endothelzellen erzeugen anschließend konstitutiv das rekombinante
Hirudin-Genprodukt und sezernieren dieses.
-
Herstellung
er Kapsel
-
Wenn
die Zellen oder die Zelllinien, die das vorher ausgewählte Molekül produzieren
und sezernieren, isoliert oder produziert wurden, werden die Zellen
oder Zelllinien danach in Hohlfasern kultiviert, die zur Erzeugung
der Kapsel verwendet werden. Das bevorzugte Verfahren zur Einbringung
der Zellen in die, ebenso wie das Kultivieren der Zellen in den Hohlfasern,
erfolgt mittels eines kommerziellen Bioreaktors. Eine Liste von
Herstellern kommerziell erhältlicher
Bioreaktoren ist in „Genetic
Engineering News",
1. Februar 1995, dargelegt. Bevorzugte Bioreaktoren, die in der
Ausübung
der Erfindung von Nutzen sind, schließen folgende ein: TricentricTM und MabMaxTM Bioreaktoren
von Setec, Livermore, CA. CellPharmTM MicroMouseTM von Unisyn Technologies, Milford, MA;
CellmaxTM Quad von Cellco, Inc. Germantown,
MD; und Vitafiber II Hollow Fiber Cell Culture System von Amicon,
Inc., W.R. Grace und Co., Beverly, MA.
-
Typischerweise
wird eine Suspension von Zellen, die das vorher ausgewählte Molekül in Zellkulturmedium
produzieren und sezernieren, in einen Bioreaktor durch Infundieren
von Zellen gesät,
der Medium in den Hohlfasern des Bioreaktors enthält. Dieser
Schritt hat das Einfangen der Zellen in den Hohlfasern zur Folge.
Danach werden die Zellen unter den optimalen Kulturbedingungen für den speziellen
Zelltyp gemäß den Instruktionen
des Herstellers kultiviert.
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Die
sich ergebenden Hohlfasern können
anschließend
entweder alleine oder als Bündel
von Hohlfasern in Kombination mit dem Blut-permeablen Element in
das Gefäßsystem
des Empfängers
implantiert werden. Verfahren zum Implantieren werden unten diskutiert.
-
Implantation
der Vorrichtung
-
Die
Vorrichtung der Erfindung wird vorzugsweise in das Gefäßsystem
des Wirtes durch ein nicht-chirurgisches oder minimal-invasives
chirurgisches Verfahren eingebracht. Insbesondere wird in Erwägung gezogen,
dass die Vorrichtungen der Erfindung durch eine Vielzahl von Katheter-basierten Vorrichtungen
eingebracht werden können,
die zum Implantieren von Blutgerinsel-Antimigrationsfiltern in das
Gefäßsystem
entwickelt wurden. Beispielsweise beschreiben die US-Patente Nr.
5 147 379 und 3 952 747 und die internationale Patentanmeldung Nr. PCT/US/92/08366
Katheter-basierte Vorrichtungen und Verfahren zum Implantieren von
Blutgerinsel-Antimigrationsfiltern in das Gefäßsystem eines Empfängers. Typischerweise
umfassen die Katheter-basierten Filter Insertionsinstrumente: einen
Träger
zum Tragen eines Blutgerinsel-Antimigrationsfilters in einem kollabierten,
kompakten Zustand; einen Ejektor- bzw. Ausstoßmechanismus, üblicherweise
innerhalb des Trägers
angeordnet, zum Ausstoßen
des Filters am vorher ausgewählten
Ort; ein verlängertes,
biegsames Rohr, das an den Träger
angeschlossen ist, zum Verbringen des Trägers entlang des Blutgefäßes zum
vorher ausgewählten
Ort. Wenn der Filter einmal am bevorzugten Ort im Blutgefäß angeordnet
ist, wird der Filter aus dem Träger
ausgestoßen.
Wenn selbstöffnende
und implantierende Filter verwendet werden, wird der Filter einfach
aus dem Träger
ausgestoßen,
wonach der Filter sich selbst an der Wand des Blutgefäßes verankert.
Wenn jedoch der Filter manuell geöffnet und verwendet wird, dann
kann ein Einfügungsgerät zusätzliche
Mittel zur Bewirkung einer solcher Öffnungs- und Verankerungsschritte
enthalten. Es wird jedoch in Erwägung
gezogen, dass der geschulte Praktiker die kommerziell erhältlichen
Blutgerinsel-Antimigrationsfilter
unter Verwendung von Filtereinfügungsgeräten und
Verfahren einfügen kann,
wie sie vom Hersteller des Filters empfohlen werden.
-
Beispielsweise
umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform die Vorrichtung
der Erfindung ein Filterelement, wie beispielsweise eines, das in
den US-Patenten Nr. 4 817 600 und 5 059 205 beschrieben wird, die
als Greenfield® Vena
cava Filter bekannt sind und von Medi-tech® kommerziell
erhältlich sind.
Boston Scientific Corp., Watertown, MA. Die Greenfield-Filter werden
vorbeladen in einen Einführkatheter
gezogen. Es wird demgemäß in Erwägung gezogen,
dass ein Arzt ein Filterelement derart implantieren kann, wie diejenigen,
die in den US-Patenten
Nr. 4 817 600 und 5 059 205 gemäß der „Instructions
for Use" von Meti-tech® beschrieben
sind, die mit den Filtern geliefert werden. Demgemäß werden die „Instructions
for Use" von Medi-tech® unten
beschrieben.
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Kurz
gesagt, werden die Filter typischerweise durch die Jugular- oder
die Oberschenkelvene durch perkutane Punktur eingefügt. Während der perkutanen
Insertion und nach einem konventionellen Cavogramm wird entweder
die Jugular- oder die Oberschenkelvene mit einer Nadel punktiert
und ein Führungsdraht
wird in das Gefäß durch
die Nadel eingefügt.
Danach wird eine kombinierte Hüllen/Dilatator-Einheit über den
Führungsdraht
in die Vene gedrückt,
bis das Ende der Hülle
außerhalb
der Implantationsstelle angeordnet ist. Während die Hülle am Ort gehalten wird, werden
Dilatator und Führungsdraht
entfernt und lassen die Hülle
zurück.
Die Hülle dient
als Zugang, um die Einbringung des Einführkatheters zu ermöglichen,
der einen Träger
enthält,
der den Filter mit sich trägt.
Die Hülle
wird mit steriler heparinisierter Salzlösung gespült, um eine potentielle Thrombusbildung
innerhalb der Hülle
zu vermeiden, die während
der Einfügung
des Einführkatheters
auftreten kann. Der Einführkatheter
wird in, jedoch nicht über
das Ende der Hülle
hinaus vorgeschoben, bis die Spitze der Filterträgerkapsel nahe des Implantationsorts
angeordnet ist. Dann wird die Hülle
vom Einführkatheter
zurückgezogen,
bis die Trägerkapsel vollständig exponiert
ist. Danach wird der Filter aus der Trägerkapsel durch einen Drückmechanismus ausgestoßen, wonach
die Füße des Filters
nach außen
springen und in der Innenwand des Blutgefäßes eingreifen, wodurch der
Filter in dieser Position verankert wird. Wenn einmal der Filter
ausgestoßen
und im Blutgefäß verankert
wurde, kann eine Kapsel oder Kapseln, die die lebensfähigen Zellen
enthalten, in der gleichen Weise über denselben Katheder in das Blutgefäß in eine
Position stromaufwärts
des verankerten Filters eingebracht werden. Danach wird der Einführkatheter
aus dem Gefäß durch
die Hülle
entfernt. Wenn einmal der Einführkatheter
entfernt wurde, wird die Hülle
ebenfalls entfernt und die Punkturstelle komprimiert, bis ein Blutungsstillstand
erreicht wird.
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Es
ist verständlich,
dass der bevorzugte Ort zur Implantation der Vorrichtung im Blutkreislauf
jedoch von der beabsichtigten Verwendung der Vorrichtung abhängen kann.
Beispielsweise wird in einigen Situationen in Erwägung gezogen,
dass es wünschenswert
ist, die Vorrichtung über
die Oberschenkel- oder Jugularvenen einzubringen und danach das Blut-permeable
Element am Ort innerhalb einer natürlichen Vene zu verankern,
beispielsweise einer unteren Hohlvene, einer oberen Hohlvene, einer
Portvene oder einer Nierenvene. Alternativ kann die Vorrichtung
der Erfindung in einer synthetischen Vene verankert werden, beispielsweise
einer Vene, die aus einer chirurgisch entwickelten arteriovenösen Fistel entwickelt
wurde. Wenn die Vorrichtung jedoch in der Hormonersatztherapie verwendet
werden soll, kann der Arzt sich entscheiden, die Vorrichtung an
einem Ort stromabwärts
des natürlichen
Ortes der Produktion des vorher ausgewählten Moleküls zu implantieren. Beispielsweise
wird α1-Antitrypsin
typischerweise durch Leberzellen produziert; es kann demgemäß wünschenswert
sein, eine α1-Antitrypsin erzeugende Vorrichtung der
Erfindung stromaufwärts
der Leber einzubringen und zu verankern, beispielsweise in der Lebervene.
Zusätzlich
wird, wie oben erwähnt,
Insulin durch Betazellen des Pankreas erzeugt; es kann demgemäß wünschenswert
sein, eine Insulin produzierende Vorrichtung der Erfindung innerhalb
der Portvene stromabwärts
des Pankreas zu verankern.
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Es
sollte jedoch verständlich
sein, dass auf Grundlage der klinischen Umstände ein Arzt auf einer Fall-zu-Fall-Basis
die optimale Art und Weise der Einbringung der Vorrichtung ebenso
wie den optimalen Ort zum Verankern der Vorrichtung bestimmen kann. Solche
Urteile liegen innerhalb des Umfangs des Fachwissens des durchschnittlichen
Arztes.
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Die
Ausübung
der Erfindung wird vollständiger
aus den nachfolgenden Beispielen verständlich, die hierin zu Veranschaulichungszwecken
dargelegt sind und den Umfang der Erfindung keineswegs einschränken sollen.
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Beispiel 1: Wachstum Erythropoietin
erzeugender Zellen in Kultur
-
Erythropoietin
ist ein Hormon, das in spezialisieren Zellen in der Niere produziert
wird und das in den Kreislauf freigesetzt wird, wenn die Sauerstoffzufuhr
zu diesen spezialisierten Zellen abnimmt. Unter hypoxischen Bedingungen,
die sich aus einer Abnahme der Masse der roten Blutzellen ergibt,
tritt eine Abnahme der Sauerstoffzufuhr zu den Geweben auf. Anschließend induziert
die Abnahme des gelösten Sauerstoffgehaltes
spezialisierte Nierenzellen, um die Erythropoietin-Produktion zu
erhöhen
und um dadurch eine erhöhte
Produktion roter Blutkörperchen zu
stimulieren. Nach Zurückkehren
zu einer normalen Sauerstoffabgabe mit Normoxie oder erhöhter Masse
an roten Blutkörperchen
wird die erhöhte
Produktion an Erythropoietin unterdrückt, was die klassische Rückkopplungsschleife
schließt.
Erythropoietin fehlt, obwohl es für die Homöostase der Masse der roten
Blutkörperchen
essentiell ist, in vielen chronischen Krankheiten, einschließlich beispielsweise
des chronischen Nierenversagens, der rheumatoiden Arthritis, bei
Autoimmunkrankheiten, chronischen Infektionen, dem humanen erworbenen
Immundeffizienzsyndrom und Krebs.
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Erythropoietin
ist ein 36 kD Glycoprotein, das eine Polypeptidkette von 165 Aminosäuren Länge umfasst
(Miyake et al. (1977), J. Biol. Chem. 252: 5558–5564). Das Gen für Erythropoietin
wurde kloniert, in chinesische Hamster-Ovarzellen transfiziert und
zur Erzeugung des aktiven Erythropoietins exprimiert (Lin et al.
(1985), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 7580–7585). Forscher haben eine
humane Hepatom-abgeleitete Zelllinie isoliert, die als Hep G2 bezeichnet
wird, die anschließend
Erythropoietin in Reaktion auf variierende Sauerstoffspannungen
in Kulturmedien produzierten und sezernierten (Goldberg et al. (1987),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7972–7976). Die Hep-G2-Zellinie
wird im US-Patent Nr. 4 393 133 beschrieben, die hierin oben miteinbezogen
wurde und ist bei der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville,
MD, unter der Zugangsnummer ATCC HB 8065 erhältlich.
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Um
eine Sauerstoffmangel-Erythropoietin-Produktion zu demonstrieren,
wurden Hep-G3-Zellen
in Zellkulturschalen ausgesät
und in einem RPMI-1640-Medium, das mit 10 % fötalem Kalbsserum ergänzt war,
in einer angefeuchteten Atmosphäre
mit 15 % CO2 bei einer Temperatur von 37° C gezüchtet. Nach
3–5 Tagen
Kultur wurde die Konzentration an gelöstem Sauerstoff im Medium durch Verändern des
Sauerstoffgehaltes der Sauerstoffzufuhr eingestellt. Unter den grundlegenden,
mit Sauerstoff gut versorgten Bedingungen, enthielt die Zusammensetzung
der Luftzufuhr ungefähr
21 % Sauerstoff, 5 % Kohlendioxid und 74 % Stickstoff. Unter hypoxischen
Bedingungen enthielt die Zusammensetzung der Luftzufuhr 1–2 % Sauerstoff,
5 % Kohlendioxid und 93–94
% Stickstoff.
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Nach
Inkubation für
3 Tage wurde die Produktion an Erythropoietin unter sowohl gut mit
Sauerstoff versorgten als auch hypoxischen Bedingungen unter Verwendung
eines QuantikineTM IVDTM Erythropoietin
Immunassay-Kits von R&D
Systems (Minneapolis, MN) gemessen. Die Assays wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
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Unter
den grundlegenden gut mit Sauerstoff versorgten Bedingungen produzierten
Hep-G2-Zellen ungefähr 20 mU
Erythropoietin/106 Zellen über eine
Zeitspanne von 24 Stunden. Unter hypoxischen Bedingungen nahm die
Konzentration der Erythropoietin-Produktion auf ungefähr 100–200 mU/106 Zellen über
dieselbe Zeitspanne hinweg zu.
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Beispiel 2: Wachstum von
Erythropoietin erzeugenden Zellen in Hohlfasern
-
Patienten,
die unter einer Erythropoietin-Mangelanämie leiden, beispielsweise
Patienten, die unter einer Nierenkrankheit im Endstadium leiden,
brauchen ungefähr
10.000 Einheiten rekombinantes humanes Erythropoietin pro Woche
(„Proceedings
from ESRD Patient Management: Strategies for Meeting the Clinical
and Economic Challenges", Nissenso,
Hsg. (1993), in Am. J. Kid. Diseases 22(1), Ergänzung). Demgemäß kann der
durchschnittliche Patient schätzungsweise
ungefähr
1.000 Einheiten Erythropoietin pro Tag erfordern. Weiterhin kann
geschätzt
werden, unter der Annahme, dass unter stimulierten Bedingungen Hep
G2 mehr als 200 mU/106 Zellen über eine
24-stündige
Zeitspanne erzeugen, geschätzt
werden, dass ungefähr
109 Zellen ausreichend Erythropoietin erzeugen,
um geeignete Hämatokrit-Spiegel in einem
solchen Patienten aufrechtzuerhalten.
-
Weil
die Zellen der Erfindung in Hohlfasern bereitgestellt werden, ist
es eine Aufgabe dieses Experiments zu demonstrieren, dass Erythropoietin
erzeugende Zellen innerhalb einer Hohlfaser gezüchtet werden können, ohne
die Zelllebensfähigkeit
zu beeinträchtigen
und/oder die Erythropoietin-Erzeugung zu beeinträchtigen.
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Erythropoietin
erzeugende Hep-G2-Zellen (ungefähr
4,5 × 107/ml) wurden in Hohlfasern eingesät, insbesondere
in Polysulfon-Hohlfasern (W.R. Grace and Associates) und in Celluloseacetat-Hohlfasern
(Cellco, Inc.), mit einem Molekulargewichts-Cut-off von 50 KiloDalton
und Innendurchmessern von 210, 350 oder 510 μm. Die Hohlfasern wurden vorher
mit Laminin oder Kollagen Typ IV innenverkleidet. Die in diesen
Experimenten verwendeten Membranen wiesen Porengrößen auf,
die es gelösten
Stoffen ermöglichten,
die Molekulargewichte von weniger als 50 kD aufwiesen, aus den Hohlfasern
auszutreten und in das Kulturmedium einzutreten. Die Porengröße ermöglicht deswegen,
dass Erythropoietin (36 KiloDalton) aus der Hohlfaser heraus und
in das umgebende Medium diffundiert, während zur selben Zeit die Migration
der Hep-G2-Zellen aus der Hohlfaser heraus vermieden wird. Nach
dem Säen
wurden die Hohlfasern in RPMI 1640 Kulturmedium angeordnet, das
mit 10 % fötalem
Kalbsserum ergänzt
war, und die Zellen wurden unter gut mit Sauerstoff versorgten Bedingungen
(21 % Sauerstoff) bei 37° C
für 2–3 Wochen
gezüchtet.
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Nach
2–3 Wochen
in Kultur wurde die Menge an Erythropoietin, die in das Medium sezerniert
wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, untersucht. Zusätzlich wurden
die Hohlfasern aus dem Kulturmedium entfernt und zur histologischen Überprüfung fixiert, um
das Vorhandensein einer Zellnekrose in den Hohlfasern ebenso wie
die Verteilung der zellulären Messenger-RNA (mRNA) zu überprüfen, die
das rekombinante Erythropoietin kodiert, innerhalb der Mikroumgebung
der Hohlfaser. Die Histologie der Zellen wurde unter Verwendung
von histologischen Standardtechniken analysiert und die zelluläre Erythropoietin-mRNA-Konzentrationen wurden
unter Verwendung einer Standard-in-situ-Hybridisierungsvorschrift
(„In
Situ Hybridization Histochemistry" (1990), Chesselet, Hsg., CRC Press,
Boca Raton, Ann Arbor, Boston) eingeschätzt.
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Die
Hep-G2-Zellen, die in den Hohlfasern mit einem Innendurchmesser
von 210 μm
gezüchtet
wurden, verblieben offensichtlich lebensfähig, weil die kritische Distanz
zur Sauerstoffdiffusion klein genug war, um es den Zellen zu ermöglichen,
ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe
aus dem Medium zu gewinnen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Hep-G2-Zellen,
die in Fasern mit Durchmessern von 350 μm wuchsen, eine Nekrose im Zentrum
der Hohlfasern zeigten. Es erscheint demgemäß, dass die Zellen in der Mitte
des Hohlrohres zu dicht wurden, um ausreichend Nährstoffe und Sauerstoff aus
dem umgebenden Kulturmedium zu gewinnen. Die Hep-G2-Zellen, die
in Fasern mit Innendurchmessern von 510 μm gezüchtet wurden, litten nicht
unter einer Nekrose, jedoch war die Zellschicht, die an der Innenwand
der Hohlfaser befestigt war, ungefähr 150 μm dick. Es erscheint, dass die
Distanz mit der Distanz korrelierte, über die ausreichend Nährstoffe
und Sauerstoffe diffundieren kann, um eine Lebensfähigkeit
der Hep-G2-Zellen aufrechtzuerhalten. Es scheint demgemäß, dass
Hohlfasern mit Innendurchmessern von 510 μm in der Entwicklung von Vorrichtungen
nützlich
sein können,
die Hep-G2-Zellen enthalten, weil die Zellen proliferieren können, bis
Sauerstoff- und
Nährstoff-Konzentrationen
limitierend werden.
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Beispiel 3: Sauerstoffregulierung
der Erythropoietin-Produktion von Hep-G2-Zellen in Hohlfasern
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Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, zu demonstrieren, dass die
Erythropoietin-Genexpression
und Proteinproduktion durch die Sauerstoffspannung des Mediums,
das die Hohlfasern umgibt, reguliert werden kann. Dieses Experiment
kann entweder unter Verwendung einzelner Hohlfasern oder von Hohlfaserbündeln durchgeführt werden,
um zu messen, wie die Rate bzw. Geschwindigkeit der Erythropoietin-Produktion
bezüglich
der Konzentration an Sauerstoff variiert, die im Kulturmedium gelöst ist.
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Einzelne
Hohlfasern und gebündelte
Hohlfasern variierender Durchmesser, beispielsweise von 210 μm oder 510 μm Kollagen-behandelter
Polysulfon-Hohlfasern (Fresenius, USA, Wallnut Creek, CA) weisen
einen Molekulargewichts-Cut-off von ungefähr 50 KiloDalton auf) werden
mit Hep-G2-Zellen besät
und unter optimalen Bedingungen, wie in Beispiel 2 bestimmt, wachsen
gelassen. Nachdem das maximale Zellwachstum erreicht wurde, wird
die Sauerstoffkonzentration des umgebenden Wachstumgsmedium durch
verändernde
Sauerstoffanteile der Luftzufuhr eingestellt. Die Zusammensetzungen
der Luftzufuhr werden auf Sauerstoffkonzentrationen von 21 %; 5
%; 3 %; 2 % oder 1 % Sauerstoff modifiziert. Nach 24 Stunden wird
die Menge an humanem Erythropoietin, das in das Medium sezerniert
wird, unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens
gemessen.
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Die
Zellen in jeder Hohlfaser werden auf ihre Zelllebensfähigkeit
hin überprüft, um zu
bestimmen, ob die Zelllebensfähigkeit
unter Sauerstoff-armen Bedingungen innerhalb des umgebenden Mediums aufrechterhalten
werden kann. Weiterhin wird der Kern der Zellen innerhalb der Hohlfaser
fixiert und die Erythropoietin-mRNA-Konzentrationen im Kern durch
Standard-in-situ-Hybridisierungsverfahren, die in Beispiel 2 verwendet
wurden, bestimmt.
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Es
wird angenommen, dass unter Verwendung dieses Experimenttyps die
Lebensfähigkeit
der Zellen und die Produktion von Erythropoietin gemessen werden
kann, um zu bestimmen, wieviele Zellen in eine Hohlfaser eingebracht
werden können
und wieviele Hohlfasern in einer Vorrichtung der Erfindung verwendet
werden müssen,
um die erwünschte Menge
an Erythropoietin zu erzeugen. Sowohl einzelne als auch Bündel-Hohlfaserkonstrukte
können getestet
werden, um zu bestimmen, ob die Veränderung des Maßstabs nach
oben die Sauerstoffabhängige
Erythropoietin-Produktion der Zellen beeinträchtigt.
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Beispiel 4: Implantation
von Erythropoietin erzeugenden Zellen in vivo
-
Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, die Lebensfähigkeit
von Hep-G2-Zellen im Anschluss an eine Implantation von Hohlfasern,
die Hep G2 enthalten, in den Blutkreislauf eines Tieres zu bestimmen.
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Experimentelle
Hunde wurden mit Ketamin anästhesiert.
Während
sie anästhesiert
werden und mittels einer fluoroskopischen Führung wird ein Titan Greenfield® Vena
cava Filter, beispielsweise ein solcher, der im US-Patent Nr. 5
059 205 beschrieben wird, mittels eines Katheters in eine Oberschenkelvene
eingebracht. Wenn der Filter korrekt in der unteren Hohlvene positioniert
ist, wie durch Fluoroskopie bestimmt, wird der Filter aus der Einfügungsvorrichtung ausgestoßen. Wenn
er einmal ausgestoßen
ist, sichern die Beinhaken des Filters den Filter beständig an
der Wand der Hohlvene.
-
Danach
werden Hep-G2-enthaltende Hohlfasern gemäß optimaler Bedingungen hergestellt,
die in Beispiel 3 zu finden sind, zur intravenösen Implantation stromaufwärts des
verankerten Greenfield Vena cava Filters. Die Hohlfasern werden
zur Injektion vorbereitet, indem diese in ein Fibrin-Blutgerinsel eingebaut
werden, das aus Blut erzeugt wurde, das aus dem Wirtstier entfernt
wurde. Zusätzlich
werden konventionelle Radio-opak-Platinmarkierungen in die Hohlfasern
eingebaut, um eine geeignete Anordnung der Fasern sicherzustellen
und um eine Wiedergewinnung der Fasern nach der Tötung des
Tieres zu unterstützen.
Danach wird das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, durch
einen intravenösen
Katheter stromaufwärts
des verankerten Greenfields® Vena cava Filters verabreicht.
Das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, wird eingefangen und am Ort
innerhalb der Inferior Vena cava durch den Filter zurückgehalten.
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Danach
wird die Filtereinfügungsvorrichtung aus
dem Tier entfernt und das Tier wird sich von der Anästhesie
erholen gelassen. Die Tiere werden anschließend zu variierenden Zeitintervallen
nach der Implantation beobachtet. Nach einer postoperativen Periode,
die sich von ungefähr
2 Wochen bis ungefähr
6 Monaten bewegt, werden die Tiere getötet und die Hohlfasern für eine Analyse
der Zelllebensfähigkeit
entnommen. Zusätzlich
werden die Konzentrationen an Erythropoietin-mRNA in verschiedenen
Mikroumgebungen innerhalb der Hohlfaser durch In-situ-Hybridisierung
unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens bestimmt.
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Es
wird angenommen, dass die implantierten Zellen innerhalb der Kapsel
lebensfähig
bleiben und dass nachweisbare Konzentrationen an zellulärer Erythropoietin-mRNA
innerhalb der implantierten Zellen produziert werden.
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Beispiel 5: Implantation
Erythropoietin erzeugender Zellen in Tieren, die unter einer Erythropoietin-Mangelanämie leiden
-
Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, zu bestimmen, ob eine Vorrichtung
der Erfindung, die lebensfähige
Hep-G2-Zellen umfasst, im Anschluss an eine Implantation in ein
Säugetier
die mit einer Erythropoietin-Mangelanämie verbundenen Symptome lindern
kann.
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Experimentelle
Hunde (1 und 2/3 nephroektomisierte Hunde) wurden mit Ketamin anästhesiert. Während sie
anästhesiert
wurden und mittels einer fluoroskopischen Führung wird ein Titan Greenfield® Vena
cava Filter mittels eines Katheters über die Oberschenkelvene in
die untere Hohlvene eingeführt.
Wenn der Filter korrekt innerhalb der unteren Hohlvene positioniert
ist, wie durch Fluoroskopie bestimmt, wird der Filter aus der Einfügungsvorrichtung ausgestoßen und
an der Wand der unteren Hohlvene verankert.
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Danach
werden in Hep G2 enthaltene Hohlfasern, die gemäß optimaler Bedingungen, zu
finden in Beispiel 4, präpariert
wurden, zur intravenösen
Implantation stromaufwärts
des verankerten Greenfield® Vena cava Filters vorbereitet.
Die Hohlfasern werden zur Injektion durch Einfügen von diesen in ein Fibrin-Blutgerinsel
vorbereitet, das aus Blut erzeugt wurde, das aus dem Wirtstier entfernt
wurde. Zusätzlich
werden konventionelle radio-opake Platinmarkierungen in die Hohlfasern
eingebracht, um eine geeignete Anordnung der Fasern sicherzustellen
und eine Wiedergewinnung der Fasern nach dem Töten des Tieres zu unterstützen. Danach
wird die Fibrin-Gerinsel enthaltenden Hohlfasern durch den intravenösen Katheter
stromaufwärts
des verankerten Greenfield® Vena cava Filters verabreicht.
Das Fibrin-Gerinsel, das
die Hohlfasern enthält,
wird eingefangen und am Ort innerhalb der unteren Hohlvene durch
den Filter zurückgehalten.
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Die
Filtereinfügungsvorrichtung
wird aus dem Tier entfernt und das Tier darf sich von der Anästhesie
erholen. Danach werden die Hämatokrit- und
Erythropoietin-Konzentrationen bei variierenden Zeitintervallen
nach Implantation gemessen. Nach einer postoperativen Zeitspanne
im Bereich von ungefähr
2 Wochen bis 6 Monaten werden die Tiere getötet und die Hohlfasern für eine Analyse
der Zelllebensfähigkeit
wiedergewonnen. Zusätzlich
werden die Konzentrationen an Erythropoietin-mRNA in verschiedenen
Mikroumgebungen innerhalb der Hohlfaser durch In-situ-Hybridisierung
unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens bestimmt.
Kontrollexperimente, bei denen eine nicht-Zell-enthaltende Vorrich tung
in einen nephrektomisierten Hund implantiert werden und bei denen eine
Zellenthaltende Vorrichtung in einen normalen Hund implantiert wird,
wird ebenfalls durchgeführt werden.
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Es
wird angenommen, dass nephrektomisierte Hunde, denen eine Erythropoietin
erzeugende Vorrichtung der Erfindung eingepflanzt werden wird, erhöhte Erythropoietin-
und Hämatokrit-Spiegel
aufweisen werden und eine Aufrechterhaltung der Homeostase bezüglich nephrektomisierter
Hunde, die mit einer nicht-Zell-enthaltenden Vorrichtung behandelt
wurden. Es wird zusätzlich
in Erwägung
gezogen, dass die zellulären
Erythropoietin-mRNA-Konzentrationen
in Zellen höher
sein werden, die in nephrektomisierte Hunde implantiert wurden,
als nicht-nephrektomisierte Hunde.
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Beispiel 6: Isolierung
und Kultur Insulin produzierender Zellen in Kultur
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Insulin
ist ein 5,8 KiloDalton Peptidhormon, das zwei Polypeptidketten umfasst,
die durch Disulfid-Brücken
verbunden sind. Insulin wird durch spezialisierte Zellen (Beta-Zellen
der Langerhans'schen Inseln)
erzeugt, die sich im Pankreas befinden, in Reaktion auf zirkulierende
Konzentrationen der Glukose im Blutstrom. In Reaktion auf erhöhte Glukose-Konzentrationen wird
Insulin produziert, wodurch die Glycogen-Synthese in der Leber und
in den Muskeln stimuliert wird. Das Unvermögen eines Säugetiers, Insulin in einer
Menge zu produzieren, die ausreicht, um eine Euglykämie aufrechtzuerhalten,
hat den Zustand der Diabetes mellitus zur Folge, der bis heute durch
parenterale Verabreichung exogen produzierten Insulins gesteuert
wurde.
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Verfahren
zum Isolieren und Kultivieren von Inselzellen und Beta-Zellen sind
in der Technik sorgfältig
dokumentiert worden. Siehe beispielsweise Lace et al. (1976), Diabetes
25: 484–493;
Wollheim et al. (1990), Methods in Enzymology 192: 188–223; und
Wollheim et al. (1990), Methods in Enzymology 192: 223–235. Beispielsweise
wird in einem Kollagenasebasierten Verfahren Kollagen-vorbehandeltes pankreatisches
Gewebe aus dem Donor-Säugetier ausgeschnitten.
Nach Kollagenase-Behandlung werden die Langerhans'schen Inseln durch
einen Filter mit ungefähr
400 μm Mesh-Löchern filtriert
und Pflaster bzw. Kissen, die durch den Filter passen, werden in
einem Rohr gesammelt, das Hank's-HEPES-Rinderserumalbumin(BSA)-Puffer
enthält.
Danach werden die Kissen von anderen Zellen durch Dichtegradientenzentrifugation
nach Histopaque 1077 enthaltendem Gradient aufge trennt. Die Inselzellen
werden geerntet und in einen Zellkulturschal übertragen, die Hank's-HEPES-BSA-Lösung enthält. Nach Resuspension und mit
Hilfe eines Seziermikroskops werden die Inselzellen durch eine silikonisierte
Pasteur-Pipette aufgepickt und auf ein Zentrifugenreagenzglas übertragen,
das Hank's-Lösung enthält. Die Inselzellen
werden durch Zentrifugation geerntet, in RPMI 1640 Gewebskulturmedium,
das durch Antibiotika und 10 % fötales
Kalbsserum ergänzt
ist, resuspendiert und bei 37° C
in einer Atmosphäre,
die 5 % Kohlendioxid enthält,
inkubiert.
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Nach
Inkubation für
5 Tage wird die Konzentration der Insulinsekretion in das Medium
unter Verwendung eines Radioimmunassay-Verfahrens „Sigma
Immuno-file" gemessen,
bereitgestellt von Sigma Chemical Corp., St. Louis, MO, zur Verwendung
mit dem Sigma-Produkt Nr. 18510. Es wird angenommen, dass die isolierten
Inselzellen nachweisbare Konzentrationen von Insulin in dem Zellkulturmedium erzeugen
und sezernieren.
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Beispiel 7: Wachstum Insulin
erzeugender Zellen in Hohlfasern
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Es
wurde unter Verwendung von Inselzellen, die in pankreatisierte Hunde
implantiert wurden, bestimmt, dass ungefähr 2 × 105 Inselzellen
eine Endokrinfunktion in einem 20 kg schweren Hund aufrechterhalten
können.
Unter Annahme von 104 Inselzellen pro Kilo
wird geschätzt,
dass ein 50 kg schwerer Mensch wahrscheinlich ungefähr 105 Inselzellen erfordern würde, um die Endokrinfunktion
aufrechtzuerhalten. Unter der Annahme, dass Hohlfasern mit einem
Innendurchmesser von ungefähr
250 μm in
der Vorrichtung der Erfindung verwendet wurden, und weiterhin, dass
Inselzellkissen mit einem Durchmesser von 200 μm isoliert wurden, wird geschätzt, dass ungefähr 250 Inselzellen
in eine 50 cm Hohlfaser eingefügt
werden können.
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Weil
die Zellen der Erfindung in Hohlfasern bereitgestellt werden, war
eine Aufgabe dieses Experiments, zu bestimmen, ob die Insulin produzierenden
Inselzellen innerhalb einer Hohlfaser gezüchtet werden können, ohne
die Zelllebensfähigkeit und/oder
Insulin-Produktion zu verschlechtern.
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Ungefähr 200 Inselzellen,
die in Beispiel 6 isoliert wurden, werden in Hohlfasern ausgesät, insbesondere
in Polysulfon-Hohlfasern (W.R. Grace and Associates) und in Celluloseacetat-Hohlfasern (Cellco,
Inc.) mit einem Molekulargewicht-Cut-off von 50 KiloDalton und einem
Innendurchmesser von 210, 350 oder 510 μm. Die in diesen Experimenten
verwendeten Membranen weisen Porengrößen auf, die es gelösten Stoffen
mit Molekulargewichten von weniger als 50 kD und deswegen auch Insulin
ermöglichen,
dadurch hindurchzupassieren, während
zur selben Zeit die Migration der Inselzellen aus der Hohlfaser
hinaus vermieden wird. Es sollte erwähnt werden, dass, um Inselzellen
zu erzeugen, die klein genug sind, um in die 210 μm Hohlfasern
eingebracht zu werden, die durch Kollagenase-Behandlung erzeugten
Inselzellen durch einen Filter mit einer Porengröße von ungefähr 190 μm filtriert
werden sollten. Nach dem Aussäen
werden die Hohlfasern in RPMI 1640 Kulturmedium angeordnet, das
mit 10 % fötalem
Kalbsserum ergänzt
ist, und werden für
2–3 Wochen
bei 37° C
gezüchtet.
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Nach
2–3 Wochen
in Kultur wird die Menge an Insulin, die in das Medium sezerniert
ist, wie in Beispiel 6 beschrieben, untersucht. Zusätzlich werden
die Hohlfasern aus dem Kulturmedium entfernt und zur histologischen Überprüfung fixiert,
um die Zelllebensfähigkeit
innerhalb der Hohlfaser, ebenso wie die Verteilung der zellulären Insulinprotein-Konzentrationen
innerhalb jeder Mikroumgebung der Hohlfaser zu überprüfen. Die Histologie der Inselzellen
wurde unter Verwendung von histologischen Standardmethoden analysiert
und die zelluläre
Insulinprotein-Konzentrationen wurden unter Verwendung histologischer
Standardmethodik analysiert und die zellulären Insulinprotein-Konzentrationen
unter Verwendung immunhistochemischer Standardverfahren bestimmt
(s. beispielsweise „Immunocytochemistry,
Practical Applications in Pathology and Biology", Polak und Van Noorden, Hsg. (1983),
Wright PSG, Bristol, London, Boston, und „Immunochemical Methods in
Cell and Molecular Biology",
Mayer und Walker, Hsg. (1983), Academic Press, London, San Diego,
New York, Boston, Sydney, Tokyo, Toronto).
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass die Inselzellen, die in den Hohlfasern eingeschlossen
sind, lebensfähig
bleiben und nachweisbare Konzentrationen an Insulin erzeugen.
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Beispiel 8: Glukose-Regulation
der Insulin-Produktion durch Inselzellen in Hohlfasern
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Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, zu demonstrieren, dass die
Insulin-Produktion durch die Konzentration an Glukose im Medium,
das die Hohlfasern umgibt, reguliert werden kann. Dieses Experiment
kann entweder unter Verwendung einzelner Hohlfasern oder Hohlfaserbündel durchgeführt werden,
um zu messen, wie die Insulin-Geschwindigkeitsproduktion bezüglich der
Glukosekonzentration des Kulturmediums variiert.
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Einzelne
Hohlfasern und gebündelte
Hohlfasern mit variierenden Durchmessern, beispielsweise 210 μm oder 510 μm (Kollagen-behandelte
Polysulfon-Hohlfasern (W.R. Grace and Associates) und Celluloseacetat-Hohlfasern
(Cellco, Inc.), mit Molekulargewicht-Cut-off von ungefähr 20–50 KiloDalton) werden
mit Inselzellen besät
werden und unter optimalen Bedingungen wie in Beispiel 7 bestimmt
wachsen gelassen. Nach 7 Tagen in Kultur wird das Kulturmedium durch
frisches Kulturmedium ersetzt, das mit Glukose ergänzt ist,
die sich im Bereich von ungefähr 100–500 mg/dl
bewegt. Nach 24 Stunden wird die Menge an Insulin, die in das Medium
sezerniert wird, gemessen, unter Verwendung des in Beispiel 6 beschriebenen
Verfahrens.
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Die
Inseln in jeder Hohlfaser werden bezüglich ihrer Zelllebensfähigkeit überprüft, um zu
bestimmen, ob die Zelllebensfähigkeit
unter den Bedingungen aufrechterhalten werden kann, die In-vivo-Bedingungen
simulieren. Weiterhin wird der Kern der Zellen innerhalb der Hohlfasern
fixiert und die Insulinprotein-Konzentrationen im gesamten Kern
werden durch immunhistochemische Standardverfahren bestimmt, beispielsweise
des Typs, der in Beispiel 7 beschrieben ist.
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Es
wird angenommen, dass unter Verwendung dieses Typs an Experiment
die Lebensfähigkeit der
Zellen und die Produktion von Insulin gemessen werden kann, um zu
bestimmen, wieviele Inselzellen in eine Hohlfaser eingebracht werden
können,
und wieviele Hohlfasern in einer Vorrichtung der Erfindung verwendet
werden müssen,
um die erwünschte Menge
an Insulin zu erzeugen. Sowohl einzelne als auch gebündelte Hohlfaserkonstrukte
können
getestet werden, um zu bestimmen, ob die Änderung der Größenordnung
die Glukose-abhängige
Insulinproduktion in den Inselzellen beeinträchtigt.
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Beispiel 9: Implantation
von Insulin erzeugenden Inselzellen in vivo
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Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, die Lebensfähigkeit
von Inselzellen im Anschluss an die Implantation von Hohlfasern,
die derartige Zellen enthalten, im Blutkreislauf eines Tieres zu
bestimmen.
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Experimentelle
Hunde wurden durch Ketamin anästhesiert.
Während
des Anästhesierens
und mittels eines fluoroskopischen Führung wird ein Titan Greenfield® Vena
cava Filter mittels eines Katheters in eine Oberschenkelvene eingebracht.
Wenn der Filter korrekt innerhalb der unteren Hohlvene positioniert
ist, wie durch Fluoroskopie demonstriert, wird der Filter aus der
Einfugungsvorrichtung ausgestoßen.
Einmal ausgestoßen,
sichern die Beinhaken des Filters den Filter an der Hohlvenenwand
sicher.
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Dann
werden Inselzell-enthaltende Hohlfasern, die gemäß optimaler Bedingungen hergestellt werden,
die in Beispiel 8 zu finden sind, zur intravenösen Verabreichung hergestellt,
und es erfolgt eine Implantation in den verankerten Greenfield® Vena cava
Filter. Die Hohlfasern werden zur Injektion vorbereitet, indem diese
innerhalb eines Fibrin-Blutgerinsels eingebaut werden, das aus Blut
hergestellt wurde, das aus dem Wirtstier entfernt wurde. Zusätzlich werden
konventionelle radio-opake Platinmarkierungen in die Hohlfasern
eingebaut, um eine geeignete Anordnung der Fasern sicherzustellen
und um die Wiedergewinnung der Fasern nach dem Töten des Tieres zu unterstützen. Danach
wird das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, durch
den intravenösen
Katheter stromabwärts
des verankerten Greenfield® Vena cava Filters verabreicht.
Das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, wird eingefangen und am
Ort innerhalb der unteren Hohlvene durch den Filter zurückgehalten.
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Die
Filtereinfügungsvorrichtung
wird aus dem Tier entfernt und es wird dem Tier ermöglicht, sich
von der Anästhesie
zu erholen. Anschließend werden
die Tiere zu variierenden Zeitintervallen nach der Implantation
beobachtet. Nach einer postoperativen Periode im Bereich von ungefähr 2 Wochen
bis ungefähr
6 Monaten werden die Tiere getötet
und die Hohlfasern für
eine Analyse der Zelllebensfähigkeit wiedergewonnen.
Zusätzlich
werden die Konzentrationen der Insulinprotein-Produktion in verschiedenen Mikroumgebungen
innerhalb der Hohlfaser durch ein immunhistochemisches Verfahren
bestimmt.
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Es
wird angenommen, dass die implantierten Inselzellen, die in der
Kapsel eingekapselt sind, lebensfähig bleiben, und dass diese
nachweisbare Konzentrationen einer zellulären Insulinproduktion innerhalb
der implantierten Zellen zeigen.
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Beispiel 10: Implantation
Insulin erzeugender Zellen in Tiere, die unter einer Insulindefizienz
bzw. -Mangeldiabetes leiden
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Das
Ziel dieses Experiments besteht darin, zu bestimmen, ob eine Vorrichtung
der Erfindung, die lebensfähige
Inselzellen umfasst, im Anschluss an die Implantation in ein Säugetier
die mit einer Insulin-defizienten Diabetes mellitus verbundenen
Symptome lindern kann.
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Experimentelle
(pankreatektomisierte) Hunde werden mit Ketamin anästhesiert.
Während
sie anästhesiert
werden und mittels einer fluoroskopischen Führung mit einem Titan Greenfield® Vena cava
Filter mittels eines Katheters in eine Oberschenkelvene durch perkutane
Punktur eingebracht. Wenn der Filter korrekt innerhalb der unteren
Hohlvene positioniert wird, wie durch Fluoroskopie bestimmt, wird der
Filter aus der Einfügungsvorrichtung
ausgestoßen
und an der Wand der unteren Hohlvene verankert.
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Danach
werden die Inselzell enthaltenden Hohlfasern, die gemäß optimaler
Bedingungen, zu finden in Beispiel 9, hergestellt wurden, zur intravenösen Verabreichung
und Implantation innerhalb des verankerten Greenfield Vena cava
Filters präpariert. Die
Hohlfasern werden zur Injektion durch deren Einbau in ein Fibrin-Blutgerinsel
präpariert,
das aus Blut produziert wurde, das aus dem Wirtstier entfernt wurde.
Zusätzlich
werden konventionelle radio-opake Platinmarkierungen in die Hohlfasern
eingebaut, um eine geeignete Anordnung der Fasern sicherzustellen
und um die Wiedergewinnung der Fasern nach dem Töten des Tieres zu unterstützen. Danach
wird das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, durch
den intravenösen
Katheter stromaufwärts
des verankerten Greenfield® Vena cava Filters verabreicht.
Das Fibrin-Gerinsel, das die Hohlfasern enthält, wird am Ort innerhalb der
unteren Hohlvene durch den Filter eingefangen und zurückgehalten.
-
Die
Filterinsertionsvorrichtung wird aus dem Tier entfernt und man lässt das
Tier sich von der Anästhesie
erholen. Danach werden Insulin- und Glukose-Konzentrationen zu variierenden
Zeitintervallen nach der Implantation gemessen. Nach einer postoperativen
Zeitspanne im Bereich von ungefähr
2 Wochen bis 6 Monaten werden die Tiere getötet und die Hohlfasern für eine Analyse
der Zelllebensfähigkeit wiedergewonnen.
Zusätzlich
werden die Konzentrationen der Insulinprotein-Produktion in verschiedenen Mikroumgebungen
innerhalb der Hohlfaser durch Immunhistochemie bestimmt. Pankreactomisierte
Kontrollhunde wurden exakt in derselben Weise behandelt, außer dass
die Insulin produzierenden Zellen aus der Vorrichtung entfernt wurden.
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Es
wird angenommen, dass experimentelle Hunde, denen die Insulin produzierenden
Vorrichtungen implantiert wurden, eine aufrechterhaltende Euglykämie zeigen
und geeignete Plasmainsulin-Konzentrationen aufweisen. Es wird jedoch
in Erwägung gezogen,
dass die Kontrollhunde, denen eine Vorrichtung ohne Insulin produzierende
Zellen implantiert wurden, keine Euglykämie zeigen und die geeigneten
Plasmasinsulin-Konzentrationen nicht aufweisen.