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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von Schutzgruppen in organischer
Synthese und im Speziellen die Verwendung dieser Verbindungen als
Nukleosid schützende
Gruppen. Noch spezieller werden die schützenden Gruppen verwendet in
der ortsspezifischen schrittweisen Synthese von Oligonukleotiden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Desoxyribonucleinsäure ("DNA") und Ribonucleinsäure ("RNA") sind zentral für die Verarbeitung
von Informationen in lebenden Zellen. DNA ist die permanente Informationsspeichereinheit, ähnlich zur
Festplatte eines Computers. RNA ist das Mittel der Zellen zum Übertragen
und Exprimieren dieser Information von der DNA, wenn es notwendig
ist, wie der RAM in einem Computer. Beide Nucleinsäurestrukturen
sind langkettige Moleküle,
die aus Monomeruntereinheiten bestehen, wobei die Sequenz und Reihenfolge
dieser das Mittel des Kodierens (A) darstellen,
gerade so wie die Reihenfolge von Buchstaben in einem Satz eine
spezielle Bedeutung aufweist. Es gibt vier monomerbildende Blöcke in DNA
und RNA (Desoxyadenosin und Riboadenosin sind in B illustriert).
Im Vergleich dazu verwendet die englische Sprache 26 Buchstaben
oder bildende Blöcke,
um einen Satz zu bilden. DNA muss in der Lage sein, diese Information
permanent zu speichern und ist folglich relativ stabil. RNA soll
die Information temporär übertragen
und wird folglich relativ leicht durch Enzyme und extreme pH-Bedingungen
oder andere extreme chemische Zustände abgebaut. Obwohl menschliche
Zellen etwa 6 Billionen Basenpaaren an Desoxyribonucleinsäure ("DNA") enthalten, ist
es sehr bedeutsam, Oligonukleotide sowie kurzkettige DNA-Stränge von
20–30
Basenlänge
zu synthetisieren. Vor 1982 war die Synthese von Oligonukleotiden
ein relativ zeitintensiver Prozess, der üblicherweise das Fachwissen
von Chemikern benötigte.
Das Verfahren zum Ausbilden einer Oligonukleotidkette benötigt eine
Serie von Reaktionen, um die Kette um ein Monomer zu einer Zeit
zu verlängern.
Diese Serie von Reaktionen wird für jedes sequenzielle Monomer
wiederholt, das zur wachsenden Oligonukleotidkette hinzugefügt werden
muss.
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Konventionelle
Phosphoramiditchemie, so genannt nach einer funktionellen Gruppe
auf den monomerbildenden Blöcken,
wurde erstmals Anfang der 80er Jahre entwickelt, wie dies in
US 4,415,732 offenbart ist.
Diese funktionelle Gruppe stellte ein relativ effizientes Mittel
zum Verbinden der die wachsende Kette aufbauenden Blockmonomere
zur Verfügung.
Die Festphasensynthese, wie von Caruthers et al. in
US 4,458,066 offenbart, war eine weitere
Verbesserung für
die Oligonukleotidsynthese. In dieser Technik wird die wachsende DNA-Kette
an eine unlösliche
Matrix angeknüpft über einen
langen organischen Linker, welcher das Wachstum der DNA-Kette im
löslichen
Zustand erlaubt, und zwar in einem Solvens, in welchem die Matrix
platziert wird. Die aufgelöste,
aber immer noch mobilisierte DNA-Kette kann dabei mit Reagenzien
in dem umgebenden Lösungsmittel
zur Reaktion gebracht werden, und erlaubt, das leichte Wegwaschen
werden von Reagenzien von der festen Matrix, an welche das Oligonukleotid
angebunden ist. Diese signifikanten Fortschritte in der Phosphoramiditchemie
und in der Festphasensynthese öffneten
den Weg, kommerzielle DNA-Synthese für das durchschnittliche Biologielabor
realisierbar zu machen. Techniken, wie das Sanger-Sequenzieren,
welches auf synthetischer DNA aufbaut, sind essenziell für das Human
Genome Sequenzierungsprojekt. Andere neue Techniken, z. B. die polymerase
Kettenreaktion ("PCR") wurden entwickelt,
aufgrund der fertigen Verfügbarkeit von
synthetischer DNA. PCR ist eine der prinzipiellen Techniken im forensischen
Untersuchen und bei DNA-Fingerabdrücken.
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Wie
aus B ersichtlich ist, gibt es einige Stellen auf
den Nukleosiden von ähnlicher
chemischer Natur, beispielsweise – OH- oder Hydroxylgruppen.
Wie aus A ersichtlich ist, müssen die
Monomereinheiten in DNA- und RNA-Oligonukleotiden in einer ortsspezifischen
Art und Weise angebunden sein. Dies verlangt das Funktionalisieren
einer Stelle entweder auf der wachsenden Kette oder auf der dazukommenden
Base für das
Anknüpfen
des dazukommenden monomerbildenden Blocks zur wachsenden Kette.
Um das dazukommende Monomer davon abzuhalten, an der falschen Stelle
anzubinden, müssen
die falschen Stellen blockiert werden, wohingegen die korrekte Stelle
frei für
die Reaktion gehalten wird. Dies verlangt die Verwendung dessen,
was als Schutzgruppe bezeichnet wird. Schutzgruppen sind Verbindungen,
die zeitweise an eine po tenziell reaktive Stelle angebunden werden,
um diese gegen eine Reaktion zu schützen. Die Schutzgruppe muss stabil
während
den besagten Reaktionen sein, muss auch eventuell entfernt werden,
um die Originalstelle freizugeben. Die Synthese von Oligonukleotiden
verlangt das Schützen
mehrerer Stellen und spezielle Stellen müssen entschützt werden, wohingegen andere
geschützt
bleiben. Diese Schutzgruppen, gruppiert zusammen zu einem Satz,
werden als orthogonale Schutzgruppen bezeichnet.
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Phosphoramiditchemie
und Festphasen-Oligonukleotidsynthese-Protokolle verwenden Dimethoxytrityl-Schutzgruppen
für die
5'-Hydroxylgruppen
von Nukleosiden (siehe B in Bezug auf die Nummerierung 1', 2', 3', 4' und 5'). Eine Phosphoramidfunktionalität wird verwendet
an der 3'-Hydroxylposition.
Die Phosphoramiditsynthese schreitet im Allgemeinen von der 3'-Stelle zur 5'-Stelle der Ribose-
oder Deoxyribose-Zuckerkomponente
des Phosphoramiditnukleosids (siehe C für eine schematische
Repräsentation
dieser Technologie). Das 5'-Ende
der wachsenden Kette wird mit 3'-Phosphoramidit der
dazukommenden Base gekoppelt, um ein Phosphittriesterintermediat
auszubilden (das 5'-Hydroxyl
der zugegebenen Base wird durch einen Dimethoxytritylgruppe geschützt, so
dass nur eine neue Base zur wachsenden Kette zu einer Zeit hinzugefügt wird).
Jegliche unreagierten 5'-Hydroxyle
werden "gekappt", um die Synthese
dieser Kette zu stoppen, welche um eine Base zu kurz am Ende der
Synthese wäre.
Das Triesterintermediat wird einer Iodoxidation unterzogen nach
jeder Kopplungsreaktion, um ein stabileres Phosphotriesterintermediat
auszubilden. Ohne Oxidation würde
eine unstabile Phosphittriesterverknüpfung unter den Säurebedingungen
der nachfolgenden Syntheseschritte abgeschnitten werden. Die Entfernung
oder Entschützung
der 5'-Dimethoxytrityl-Schutzgruppe
der neu hinzugegebenen Base wird typischerweise realisiert durch
die Reaktion in saurer Lösung,
um eine freie 5'-Hydroxylgruppe zu
erzeugen, welche mit dem nächsten
geschützten
Nukleosidphosphoramidit gekoppelt werden kann. Dieser Prozess wird
für jedes
neu hinzugegebene Monomer wiederholt, bis die gewünschte Sequenz
synthetisiert wird.
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Die
Phosphoramidittechnik war ein signifikanter Fortschritt auf dem
Gebiet. Nichts desto trotz sind einige Probleme mit den Phosphoramiditprotokollen
assoziiert. Diese Probleme sind die folgenden. Alle Chemikalien,
die in der Oligonukleotidsynthese verwendet werden, müssen mit
der Dimethoxytrityl-Schutzgruppe kompatibel sein, und diese Umstände schließen die
Verwendung von inkompatiblen Reagenzien aus, wie auch von in kompatiblen
Schutzgruppen zum Schützen
der 2'-Position
während
der RNA-Synthese.
Die Entfernung der Dimethoxytritylgruppe ist reversibel und konsequenterweise
muss die abgeschnittene Dimethoxytritylgruppe sorgsam von der Reaktion
entfernt werden oder gequentscht werden, um optimale Ausbeuten zu
erhalten. Ein weiteres Problem sind verschiedene Produktverunreinigungen
aufgrund der Vielzahl von Nebenreaktionen, die die saure Entschützung des
5'-Hydroxyls während eines
jeden Zyklus der Basenzugabe begleiten. Die sauren Bedingungen des
Entschützens
führen
zur Verunreinigung während
der Synthese und insbesondere zur Verunreinigung von N-geschütztem Adenosin.
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Versuche,
andere Schutzgruppen und Reagenzien einzusetzen sind weitgehend
gescheitert und zwar im Hinblick auf das Ausräumen des Verunreinigungsproblems.
Aprotische Säurebedingungen,
die nicht zu Verunreinigungen führen,
arbeiten gut nur für
Oligonukleotidsequenzen, die weniger als ungefähr 12 Einheiten lang sind.
Die Verunreinigungsrate ist insbesondere sensitiv im Hinblick auf
die Auswahl der Schutzgruppe für das
N-6 des Adenosins. Phenoxyacetylamid-Schutzgruppen verlangsamen
die Verunreinigungsrate im Vergleich zu Standardbenzoylgruppen,
um einen Faktor von etwa zwei, jedoch bleibt die Verunreinigung
ein Problem für
lange Synthesen und Reaktionen von großer Dimension. Amidin-Schutzgruppen
verlangsamen die Verunreinigung um einen signifikanten Faktor von
20, jedoch hat sich die Verwendung von Amidinen in der Oligonukleotidsynthese
in der kommerziellen Weitverbreitung nicht durchgesetzt, obwohl
sie bereits seit über
10 Jahren beschrieben wurde.
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Ein
signifikanter Nachteil der Verwendung von 5'-Dimethoxytritylgruppen für die Synthese
von Oligonukleotiden ist, dass eine solche Verwendung die Synthese
von Oligonukleotiden mit säurelabilen
Rückgraden oder
Funktionalitäten
ausschließt.
Modifizierte oder unnatürliche
Rückgrade
werden oft verwendet, um Stabilität auf Oligonukleotide zu übertragen,
welche Enzymen ausgesetzt werden können, die Oligonukleotide abbauen.
Beispielsweise können
Antisense-Oligonukleotide, welche Diamidate, Boranophosphate oder
säurelabile
Basen inkorporieren, in pharmazeutischen Anwendungen ihr Versprechen
halten, jedoch schließen
Dimethoxytritylsynthesetechniken, welche Dimethoxytrityl-Schutzgruppen verwenden,
die Herstellung dieser Materialien aus, dadurch, dass sie die Verwendung
von sauren Entschützungsbedingungen
während
der Oligonukleotidsynthese benötigen.
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Die
Verwendung der Dimethoxytritylgruppe verhindert des Weiteren die
Verwendung anderer säurelabiler
Schutzgruppen. Dies ist wichtig für die RNA-Synthese, da weitere
Hydroxylgruppen an der 2'-Position (siehe B)
geschützt
werden müssen.
Die Verwendung der Dimethoxytritylgruppe an der 5'-Position verhindert
daher erfolgreich die Verwendung der säurelabilen Gruppen für das 2'-Schützen während der RNA-Synthese.
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RNA
ist schwieriger zu synthetisieren relativ gesehen zu DNA. Dies liegt
nicht nur daran, dass zusätzliche
orthogonale Schutzgruppen verwendet werden müssen, die kompatibel mit allen
anderen Schutzgruppen sein müssen,
sondern auch an der Instabilität
der RNA, wie bereits zuvor erwähnt.
Die Signifikanz dieses Sachverhalts in puncto RNA-Oligonukleotidsynthese
ist, dass die 2'-Hydroxyl-Schutzgruppen
vorzugsweise die Schutzgruppen sein sollten, die zuletzt entfernt
werden, was unter milden, nicht degenerativen Bedingungen durchgeführt werden
muss.
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RNA
ist insbesondere schwierig zu synthetisieren mit konventionellen
5'-Dimethoxytrityl-Schutzgruppen
aufgrund der Schwierigkeit des Auffindens von passenden 2'-Schutzgruppen. Eine
t-Butyldimethylsilylether-Schutzgruppe wird derzeit an der 2'-Position verwendet
in Verbindung mit der 5'-Dimethoxytritylgruppe, jedoch
fehlt es diesem Prozess an Verlässlichkeit.
Die Kopplungsausbeuten sind schlecht und Hochdruckflüssigkeits-Chromatografie
(high pressure liquid chromatography, "HPLC")-Analyse von RNA-Produkten
zeigt signifikante unerklärbare
Verunreinigungen. Dieser Verunreinigungen vergrößern signifikant die Schwierigkeit des
Isolierens des gewünschten
Oligonukleotids. Die vollständige
Entschützung
der t-Butyldimethylsilylgruppe vom Oligonukleotid ist für lange
Sequenzen fraglich. Das Entschützen
wird in organischen Lösungsmitteln durchgeführt, was
die Isolierung der wasserlöslichen
RNA aus der Entschützungsreaktion
weiter kompliziert. Die Synthese der geschützten Ribonukleotide verwendet
für die
Oligonukleotidsynthese ist auch ziemlich kostenintensiv und neigt
dazu, Verunreinigungen zu erzeugen, welche die Synthese von natürlicher
RNA erschweren. Als ein Ergebnis all dieser Komplikationen ist die
Verwendung von 5'-Dimethoxytritylgruppen
in Verknüpfung
mit einer 2'-t-Butyldimethylsilyl-Schutzgruppe
weder verlässlich
noch effizient.
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Eine
weitere Wahl der 2'-Schützen ist
die Acetalklasse von Schutzgruppen. Sie können unter milden wässrigen
sauren Bedingungen entfernt werden. Dies ist gewünscht als ein schlussendlicher
RNA-Entschützungsschritt,
da die RNA in Wasser löslich
ist, wird leicht gegen Wasser isoliert und ist nur leicht unstabil
unter den Bedingungen des Entschützens
für einige
oder mehrere labile Acetale. Die Verwendung von Acetalen an der
2'-Hydroxylposition
wurde in Verbindung mit einer 5'-Dimethoxytritylgruppe
versucht, jedoch müssen
sehr stabile Acetale verwendet werden mit der säurelabilen Dimethoxytritylgruppe.
Die Entfernung von Acetalen, welche unter den Dimethoxytrityl-Entschützungsbedingungen
stabil sind, benötigt
stark saure Bedingungen, welche die RNA abbauen. Es wurde versucht,
Acetale mit alternativen 5'-Schutzgruppen
einzusetzen, welche unter nicht sauren Bedingungen entschützt werden,
beispielsweise Leuvinyl, jedoch ohne signifikanten Erfolg.
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Die
Oligonukleotidsynthese, gemäß dem H-Phosphonat-Protokoll,
wird einen einzelnen Oxidationsschritt am Schluss des Synthesezyklusses
erlauben. Die Kopplungsausbeuten sind jedoch weniger effizient denn
diejenigen für
die Phosphoramiditchemie und die Oxidation benötigen längere Zeiten und härtere Reagenzien
als die Amiditchemie.
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Es
bleibt ein Bedürfnis,
eine alternative 5'-Schutzgruppe
zu finden, welche die Verwendung von säurelabilen Verknüpfungsagenzien,
Reagenzien und Schutzgruppen erlaubt, die inkompatibel mit Dimethoxytrityl sind,
verbesserte Prozessverunreinigungen sowie Reduktion von Produktausbeuten
ohne signifikante Vergrößerung in
den Zykluszeiten. Eine alternative 5'-Schutzgruppe würde des Weiteren einen signifikanten
Vorteil für
die RNA-Synthese bieten, nämlich,
dass die Verwendung von besser geeigneten 2'-Schutzgruppen
erlaubt wird.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, geeignete geschützte Monomere
und Verfahren für
die verbesserte Synthese von RNA bereitzustellen.
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Es
ist des Weiteren eine Aufgabe dieser Erfindung, geeignete Schutzgruppen
für die
verbesserte Synthese von DNA bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung erreicht die oben genannten und weitere Aufgaben über die
neuen Schutzgruppen. Diese Erfindung beschreibt auch Verfahren,
die neuen Schutzgruppen auf RNA- und DNA-Synthese anwenden. Des
Weiteren können
diese Schutzgruppen noch allgemeiner in irgendeiner ortsspezifischen, schrittweisen
Synthese von Polymeren zusätzlich
zu Nukleotidpolymeren verwendet werden. Noch allgemeiner können diese
Schutzgruppen in jeglicher Art organischer Synthese eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung in ihrem breitesten Sinne schließt Materialien
und Verfahren zur Verwendung in ortsspezifischer schrittweiser Synthese
ein, welche zu Polymerketten führen,
beispielsweise wie in der Ausbildung von Oligonukleotiden und Oligosacchariden.
Das Syntheseprotokoll beginnt mit der Herstellung einer ersten Kette
einschließend
zumindest ein substituiertes Monomer. Dieser Herstellungsschritt
schließt
vorzugsweise das Anbinden des substituierten Monomers an eine unlösliche Polystyrolmatrix
ein. Das substituierte Monomer wird entschützt, falls notwendig um eine
reaktive Stelle zu exponieren. Ein zweites geschütztes Monomer wird bereitgestellt,
das eine Silyl-Schutzgruppe und/oder eine Orthoester-Schutzgruppe
an speziellen Orten aufweist. Das zweite geschützte Monomer wird mit der entschützten Stelle
der Kette umgesetzt, um eine verlängerte Monomerkette auszubilden.
Die Schutzgruppe wird am Verlängerungspunkt
dieser Kette entschützt,
um eine reaktive Stelle zu exponieren, die fertig ist mit dem dritten
substituierten Monomer mit Silyl- und/oder Orthoester-Schutzgruppen
verknüpft
zu werden. Das Syntheseverfahren, das oben offenbart wird, wird
solange wiederholt, bis die gewünschte
Kettenlänge
erreicht wird.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist gerichtet auf ein geschütztes Monomer
zur Anwendung in der schrittweisen Oligonukleotidsynthese, das eine
Molekularformel aufweist, die folgendes umfasst:
wobei R' ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einer Orthoester-Schutzgruppe, Ethern, Alkylethern, Estern,
Halogenen, geschützten
Aminen und geschützten
Hydroxylgruppen; R'' umfasst eine Phosphoramiditgrupppe;
R
1, R
2 und R
3 schließen
zumindest einen Alkoxy- oder Siloxysubstituenten ein; und BASE ist
eine Nucleinsäurebase.
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Eine
speziell bevorzugte Ausführungsform
schließt
die Verwendung einer 5'-Silyl-Schutzgruppe und einer
2'-Orthoester-Schutzgruppe
in der Synthese mit fester Matrix von Ribooligonukleotiden via Phosphoramiditchemie
ein. In dieser Ausführungsform
schließt
die erste Nukleotidkette eine erste Monomereinheit ein. Die Zugabe
jedes weiteren Monomers in der Kette benötigt einen Zyklus von Reaktionen.
Während
jedes Zyklus wird das zweite geschützte Phosphoramiditmonomer
an die exponierte reaktive Stelle der ersten Kette gekoppelt, um
eine Phosphittrieesterverknüpfung über das
5'-Ende der Kette
und das 3'-Ende
des zugegebenen Monomers zu erzielen. Der Zyklus von Schritten,
um das zweite geschützte
Monomer bereitzustellen und an die Kette anzubinden, das zweite
Monomer, das nun an die Kette angebunden ist, zu entschützen, und
das dritte Monomer an die entschützte
Stelle der Kette zu koppeln, werden für jedes weitere Monomer, das
zur Kette hinzugegeben wird, wiederholt. Die Synthese kann verwendet
werden, um spezifische Sequenzen von DNA oder RNA oder funktionelle
Homologe davon zu konstruieren.
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Die
Bezeichnung "funktionelle
Homologe" ist dabei
definiert, so dass sie Polymere bezeichnet, die in gewisser Art
und Weise von natürlichen
vorkommenden Substanzen gemäß den Fachliteraturdefinitionen
abweichen, sich aber für
den Fachmann auf dem Gebiet als fungierend in einer verwandten Art
und Weise verstehen. Diese nicht natürlichen Oligonukleotide können radiogelabelte
Nukleotide, Nukleotide mit angebundenen Chromophoren, Zucker, welche
von Ribose oder Desoxyribose verschieden sind, Oligomere mit alternativen
Phosphatverknüpfungen,
z. B. Methylphosphonate, Thiophosphate, Boranophosphate, fluoridierte
Ribose (oder andere Halogene), Alkylether, substituierte Zucker,
anders substituierte Zucker und basenartige Materialien mit Kohlenstoff
und nicht-kohlenstoff-heterozyklischen Gruppen, beispielsweise 5'-Bromouridin, einschließen. Des
Weiteren verstehen sich konventionelle Basen so, dass sie Adenin,
Guanin, Cytosin, Thymin und Uracil einschließen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur DNA- und RNA-Synthese
durch ortsspezifische schrittweise Polymerisation, umfassend die
folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer ersten
Monomerkette einschließlich
zumindest ein substituiertes Monomer, das eine erste Silyl-Schutzgruppe
aufweist;
- b) Beseitigen der Schutzgruppe von besagter substituierter Monomerkette
durch Entfernen von besagter erster Silyl-Schutzgruppe, um eine
Kette frei von Schutzgruppen zu erhalten;
- c) Bereitstellen eines zweiten substituierten Monomers gemäß irgend
einem der Ansprüche
1 bis 9; und
- d) Reagieren von besagtem zweiten substituiertem Monomer mit
besagter von der Schutzgruppe befreiter Kette, um eine verlängerte Monomerkette
zu erhalten.
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Ein
bevorzugter Verfahrensschritt der Oligonukleotidsynthese schließt die Zugabe
eines Fluoridions, um die Silyl-Schutzgruppe zu entfernen, ein.
Diese Alternative für
die wiederholte 5'-Entschützungs-Bedingungen
führte
zu höheren
Verfahrensausbeuten und geringeren Nebenprodukten. Als ein Ergebnis
wird die Aufreinigung des Volllängenprodukts
drastisch vereinfacht durch die substanzielle Abwesenheit von Nebenprodukten,
welche sehr eng mit dem Volllängenprodukt
verwandt sind. Das Koppeln eines geschützten Phosphoramiditmonomers
mit dem entschützten
Ende der wachsenden Oligonukleotidkette wird durch die Verwendung
eines geeigneten Katalysators realisiert, beispielsweise Tetrazol,
was zu einer Phosphittriesterbrücke führt, die
stabil unter Fluorid-Entschützungsbedingungen
ist. In Kontrast dazu benötigen
konventionelle Phosphoramidit-Oligonukleotid-Synthesereaktionen
saure Entschützungsbedingungen,
welche die Phosphittriester-Verknüpfungen abbauen. Dieser Umstand
des konventionellen Prozesses benötigt einen zusätzlichen
Oxidationsschritt in jedem Zyklus, um einen unstabilen Phosphittriester
in einen stabileren Phosphotriester überzuführen. Im vorliegenden Fall
wird der Oxidationsschritt durch die Abwesenheit von säurelabilen
Dimethoxytrityl-Schutzgruppen vermieden und die Oxidation der gesamten
Kette der Oligonukleotidsequenz wird in einem Schritt am Abschluss
der Synthese durchgeführt.
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Die
5'-Silylgruppe schließt ein zentrales
Siliziumatom mit vier angebundenen Substituenten ein. Diese Substituenten
können
unabhängig
voneinander sein oder verknüpft
miteinander, z. B., um einen Ring auszubilden. Einer dieser Substituenten
ist das geschützte
5'-Nukleosidhydroxyl.
Zumindest einer der drei anderen Substituenten muss eine Siloxy-
oder eine Alkoxygruppe sein. Vorzugsweise sind alle drei Substituenten
Si-loxy- oder Alkoxygruppen
(jegliche Kombination von Siloxy- und Alkoxygruppen ist erlaubt).
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Die
RNA-Synthese benötigt
eine zweite Schutzgruppe, lokalisiert an der 2'-Position des Riboserings, zusätzlich zu
einer 5'-Schutzgruppe.
Diese orthogonalen Schutzgruppen sind so beschaffen, dass die 5'-Schutzgruppe durch
Fluoridionen entfernt wird, oder durch andere nicht saure Reagenzien
und die 2'-Schutzgruppe
unter sauren Bedingungen entfernt wird. Mehr speziell verwendet
die vorliegende Erfindung zur RNA-Synthese eine Orthoester-Schutzgruppe
an der 2'-Position
und eine Silylgruppe an der 5'-Position. Die
Silylgruppe ist so wie im vorigen Paragraph beschrieben. Der Orthoester
ist vorzugsweise ein nicht-zyklischer Orthoester. Die Orthoestergruppe
besteht aus drei Etherbrücken,
wobei eine davon eine 2'-Hydroxylgruppe
des geschützten
Nukleosids ist. Die anderen zwei Substituenten des Orthoesters können irgendwelche organische
Gruppen sein. Vorzugsweise sind diese beiden Substituenten identisch.
Darüber
hinaus weisen diese Substituenten gewisse elektronenziehende Fähigkeiten
auf. Die Verwendung eines Orthoesters als eine 2'-Schutzgruppe erlaubt, dass die letztendlichen
Ribooligonukleotid-Entschützungsbedingungen
mild und essenziell nicht abbauend für das RNA-Produkt sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
beigefügten
Zeichnungen, die enthalten sind und einen Teil der vorliegenden
Beschreibung darstellen, illustrieren die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung,
um die Prinzipien der Erfindung zu erklären.
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A stellt
eine DNA-Kette und eine RNA-Kette dar, die jeweils fünf Monomeruntereinheiten
lang sind und jedes der vier natürlich
vorkommenden Desoxyribo nukleoside und der vier natürlich vorkommenden
Ribonukleoside, wobei die 5'- und 3'-Enden gelabelt sind,
einschließt;
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B stellt
die Strukturen von 2'-Desoxyadenosin
und Riboadenosin dar und illustriert die Nummerierung des Zuckerrings;
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C stellt
eine schematische Repräsentierung
des Zyklus der Reaktionen, verwendet in Standard-Oligonukleotid-Synthesestrategien
dar;
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1 stellt
ein Nukleosid dar, das eine Silylether-Schutzgruppe gebunden an
das 5'-Kohlenstoffatom aufweist.
Daneben sind multiple Substituenten, die kombiniert werden können, um
die Silylether-Schutzgruppe gemäß der vorliegenden
Erfindung auszubilden, dargestellt;
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2 stellt
ein Flussdiagramm dar, welches die Synthese der Precursor-Verbindungen,
dargestellt in 1, beschreibt, gefolgt von der
Phosphoramiditumwandlung der Precursor-Verbindungen, dargestellt
in 1;
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3 stellt
einen detaillierten Reaktionsprozess dar, welcher einen Abschnitt
des Prozesses, dargestellt in 2, ausführt;
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4 stellt
ein verallgemeinertes Flussdiagramm zur Verwendung von Silyl-Schutzgruppen
zur Polymersynthese dar;
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5 stellt
die chemischen Reaktionen, involviert in der Synthese eines Oligonukleotids
gemäß der vorliegenden
Erfindung dar;
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6 stellt
eine Figur dar, welche ein 2'-geschütztes Vorläufernukleosid
repräsentiert
zur Anwendung in der Synthese von RNA gemäß der vorliegenden Erfindung;
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6A stellt verschiedene Substituenten zur
Anwendung in Kombination mit dem Precursor von 6 dar;
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7 stellt
ein schematisches Prozessflussdiagramm für die Synthese von Orthoester
geschützten Precursorn
gemäß der vorliegenden
Erfindung dar;
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8 stellt
einen Hochdruckflüssigkeitschromatographie
("HPLC")-Spur eines Polythymidin-Reaktionsprodukts,
hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung dar;
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9 stellt
eine HPLC-Spur ähnlich
wie diejenige von 8 dar, repräsentiert aber Ergebnisse einer polyadenylierten
Sequenz;
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10 stellt
eine Spur wie diejenige von 8 dar, repräsentiert
aber Ergebnisse einer polyadenylierten Sequenz, hergestellt gemäß der Dimethoxytrityl-Schutzgruppenchemie;
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11 stellt
eine HPLC-Spur ähnlich
zu derjenigen von 8 dar, repräsentiert aber Ergebnisse erhalten
von (rU)9T;
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12 stellt
eine HPLC-Spur ähnlich
zu derjenigen von 8 dar, repräsentiert aber Ergebnisse erhalten
von (rC)9T; und
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13 stellt
eine HPLC-Spur ähnlich
zu derjenigen von 8 dar, repräsentiert aber Ergebnisse erhalten
von (rA)9T.
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BESTE ART
UND WEISE ZUM AUSFÜHREN
DER ERFINDUNG
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Mit
5'-O-Silylether
geschützte
Nukleoside werden synthetisiert, die geeignet sind für die Synthese
von Oligonukleotiden mit fester Matrix. Diese 5'-Silyl-Schutzgruppe wird in Verbindung
mit säurelabilen
Orthoestern an der 2'-Position
von Ribonukleosiden verwendet, um Ribooligonukleotide via Phosphoramiditchemie
zu synthetisieren. Bis-(2-butyn)orthoester
werden für
Uridin und N-Benzoyl-Cytidin verwendet. Bisphenoxyethylorthoester
werden für
N-Benzoyl-adenosin und N-Isobutyryl-guanosin verwendet. Diese Schutzgruppen
und die assoziierten Syntheseverfahren benötigen weniger Zeit als vorliegende
Verfahren zur Synthese von Ribooligonukleotiden. Die letztendlichen
Entschüzungsbedingungen
in dieser Synthese sind wässrige
Puffer von niedrigem pH für
eine hinreichende Periode an Zeit bei 5 bis 95°C. Diese Bedingungen bauen nicht
signifikant das RNA-Produkt ab. Das letztendliche Produkt wird hergestellt
mit besseren Ausbeuten und einer besseren Qualität, d. h. mit weniger Nebenprodukten
im Vergleich zu den derzeitigen 5'-O-Dimethoxytritylnukleosid basierten
RNA-Synthesemethoden.
Wenn sie für
die Synthese von DNA-Oligonukleotiden verwendet wird, ermöglicht die
5'-Silyl-Schutzgruppe
die erfolgreiche Synthese von Oligonukleotiden ohne verunreinigende
Nebenprodukte, assoziiert mit herkömmlichen 5'-O-Dimethoxytritylnukleosid
basierten Synthesen. Alle Synthesen werden ohne Oxidation von Phosphittriester-Zwischenprodukten
realisiert, bis zu einem letztendlichen Oxidationsschritt.
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Eine
5'-OH-Nukleosid-Schutzgruppe
realisiert vorzugsweise verschiedene Funktionen bei der Oligonukleotidsynthese.
Die Gruppe reagiert selektiv mit dem 5'-OH und ermöglicht dabei eine Synthese
von hoher Ausbeute des geschützten
Nukleosidmonomers. Die Gruppe ist vorzugsweise stabil unter Amiditsynthesebedingungen,
Lagerungbedingungen und Oligonukleotidsynthesebedingungen. Schnelle
Entfernung, d. h. mit in weniger als 1 Minute, der Gruppe von einem
Matrix gebundenen Oligonukleotid ist äußerst wünschenswert, um die Synthesezeiten
zu beschleunigen und die verlängerte
Exposition des wachsenden Oligonukleotids gegenüber Reagenzien zu vermindern.
Die Oligonukleotidsynthese wird verbessert, falls die 5'-Schutzgruppe sichtbar
während
dem Entschützen
ist, z. B. von der Addition eines Chromophorsilylsubstituenten.
Des Weiteren dürfen
die Kosten nicht hinderlich sein. Die essenziellen Charakteristika
schließen
Stabilität
unter allen Synthese- und Lagerungsbedingungen ein sowie die schnelle
Entfernung.
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Die
Auswahl von Schutzgruppen wird durch konkurrierende Anforderungen
der essenziellen Charakteristika der Stabilität und des leichten Entfernens
verkompliziert sowie durch das Bedürfnis, diese miteinander konkurrierenden
Ziele auszugleichen. Die meisten Substituenten, welche die Stabilität verbessern,
lassen auch die Zeit anwachsen, die benötigt wird, alle Gruppen zu
entfernen, jedoch der Anstieg in der Stabilität und/oder 5'-Selektivität vergrößert korrespondierend den Grad
der Schwierigkeiten in der Entfernung der Gruppen.
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Die
Zugabe von Alkoxy- und Siloxy-Substituenten zu den 5'-Silylether-Schutzgruppen
vergrößert die Empfänglichkeit
der Schutzgruppen für
ein Fluorid-Kappen der Silyletherbindungen. Das Vergrößern der
sterischen Hinderung des Substituenten konserviert die Stabilität, lässt aber
nicht die Fluoridlabilität
in gleichem Maße
sinken. Eine geeignete Balance von Substituenten auf der Silylgruppe
ermöglicht
es, einen Silylether zu einer praktisch verwendbaren 5'-OH-Nukleosid-Schutzgruppe
zu machen.
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In
dem Kontext der Phosphoramidit-Oligonukleotidsynthese jedoch scheitert
das einfache Ersetzen einer 5'-O-Silylgruppe
mit einer 5'-O-Dimethoxytritylgruppe
und das Verändern
der Entschützungsbedingungen dabei,
eine praktisch realisierbare Oligonukleotidsynthese bereitzustellen.
Mehrere nicht offensichtliche und neue Modifikationen sind für das Verfahren
von Nöten.
Die 5'-Silylgruppe
wird am effizientesten via Fluoridionen entfernt. Fluoridionenquellen
können
jegliche Art von Fluoridionen einschließen, beispielsweise aus anorganischen
Fluoridsalzen, wie z. B. Cäsiumfluorid
und Kaliumfluorid bis hin zu organischen Salzen wie z. B. Tetrabutylammoniumfluorid.
Ein Kronenetherkatalysator wird vorzugsweise eingesetzt in Kombination
mit den anorganischen Fluoridsalzen, um ihren Effekt zu optimieren.
Tetrabutylammoniumfluorid wird üblicherweise die
bevorzugte Fluoridquelle sein. Jedoch ergab das Tetrabutylammoniumfluorid-Entschützen einer
5'-O-Silylgruppe
während
der Oligonukleotidsynthese inkonsistente Ergebnisse mit vergleichsweise
niedrigeren Gesamtlängenausbeuten
und mit Produkten, welche mit Verunreinigungen kontaminiert waren.
Es wurde auch entdeckt, dass die am meisten bevorzugten Fluoridionenquellen
für diese
Erfindung Aminhydrofluoride waren. Die Wahl der Schutzgruppen zur
Anwendung auf die Phosphittriester und Phosphotriester hat Auswirkungen auf
die Stabilität
des Triesters gegenüber
Fluor. Methyl-schützen
des Phosphotriesters oder Phosphittriesters hat sich als stabilisierend
für die
Verbrückung
gegen Fluoridionen herausgestellt und als die Prozessausbeute verbessernd.
Das Methyl-Schützen
erlaubt auch die Synthese von Oligonukleotidsequenzen ohne jeden
Zyklus zu oxidieren. Die Oxidation des Phosphittriesterprodukts
in der Phosphoramiditchemie ist schneller und erzeugt weniger ungewünschte Nebenprodukte
als dies die einschrittige Oxidation der H-Phosphonatchemie tut.
Deshalb ermöglicht
die Verwendung von fluorlabilen Schutzgruppen mit Phosphittriester-Verknüpfungen die
Verwendung von milderen Oxidationsbedingungen und höheren Prozessausbeuten
im Vergleich mit der H-Phosphonatchemie.
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Darüber hinaus
mussten noch weitere Modifikationen gemacht werden. Festphasige
Synthesematrizen aus Standardkontrollporenglas können nicht in Zusammenhang
mit Fluorid-labilen 5'-Silyl-Schutzgruppen eingesetzt
werden, da das Glas durch Fluorid abgebaut wird mit einer signifikanten
Reduktion in der Menge des Gesamtlängenprodukts. Fluorid-stabile
Polystyrol basierte Matrizen sind bevorzugt.
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Ribonukleoside
weisen einen reaktiven 2'-Hydroxylsubstituenten
auf. Im Gegensatz dazu weisen die Desoxynukleoside keinen reaktiven
2'-reaktiven Substituenten
auf. Dementsprechend ist es gewünscht,
die reaktive 2'-Position
in RNA mit einer Schutzgruppe zu schützen, welche kompatibel mit
einer 5'-O-Silyl-Schutzgruppe
ist, z. B. eine die gegenüber
Fluorid stabil ist. Orthoester wurden entwickelt hinsichtlich Stabilität unter allen
Synthesebedingungen und Arbeitsreaktionen und diese Orthoester wurden
erst endgültig
in einem schlussendlichen Säureentschützungsschritt
entfernt, was den RNA-Abbau minimierte.
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Weitere
Modifikationen mussten für
die RNA-Synthese durchgeführt
werden. Der Standard-Phosphoramidit-Kopplungskatalysator Tetrazol
stellte sich als nicht adäquat
für diese
Erfindung heraus, da sich relativ geringere Prozessausbeuten bestimmten.
Stärkere
Reagenzien, beispielsweise S-Ethyltetrazol, p-Nitrophenyltetrazol,
werden bevorzugt eingesetzt, um die Prozessausbeute zu vergrößern.
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1 präsentiert
das Nukleosidmonomer der Formel (I) und verschiedene Substituenten,
die an diese Formel (I) angeheftet werden können. In Formel (I) ist R' vorzugsweise ein
2'-Orthoester-Schutzgruppe
im Fall der RNA-Synthese (welche die 2'-Ribosehydroxygruppe schützt), H
in dem Fall der DNA-Synthese, oder irgendeine kompatible Gruppe,
beispielsweise ein Ether, Alkylether, Ester, Halogen, geschütztes Amin
bzw. eine geschützte
Hydroxylgruppe; R'' kann irgendeine
Gruppe einschließen
als einen Precursor für
das letztendliche Monomer, jedoch ist R'' vorzugsweise
eine Phosphoramiditbrücke
und mehr bevorzugt ist R'' eine Phosphoramiditbrücke, wie
sie in Formel (1A) gezeigt wird, wobei R4 jegliche
Art von kompatiblem organischen Liganden sein kann; R1,
R2 und R3 schließen zumindest
einen Alkoxy- oder Siloxysubstituenten ein und können irgendeinen der Substituenten
(A), (B), (C), (D), (E), (F), (G), (H), (I) und (K) darstellen,
oder Verbindungen von ähnlichem
Molekulargewicht und sterischer Hinderung.; BASE ist eine Nucleinsäurebase,
die enthalten kann Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin, Uracil, N-geschütztes Adenin,
Guanin und Cytosin oder funktionelle Homologe davon. Die entsprechenden
Abschnitte von Formel (I) schließen einen zentralen Ribosebasierten
Zucker ein, der eine Nucleinbase verknüpft mit der 1'-Riboseposition aufweist,
eine Hydroxygruppe, verbunden mit der 3'-Riboseposition und einen Silylether
verknüpft
mit der 5'-Riboseposition.
Die unterbrochene Linie, angebunden an jeden der Substituenten (A)
bis (K) gibt einen Ort für
das Anbinden an die 5'-Siliziumgruppe
an.
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Wie
oben angegeben repräsentiert
Formel (I) einen Precursor für
das Phosphoramiditnukleosid zur Anwendung in der Oligonukleotidsynthese,
wenn R' keine Phosphoramiditgruppe
darstellt. Eine Phosphoramiditgruppe ist vorzugsweise an den Precursor
angebunden, wenn R'' eine Hydroxygruppe
ist. Nachfolgend zur Synthese der 5'-O-Silyl-Schutzgruppe einschließend R
1, R
2 und R
3 wird die 3'-OH-Gruppe vorzugsweise in eine Phosphoramiditbrücke konvertiert
und zwar durch konventionelle Protokolle unter Verwendung von Bisdiisopropylaminomethoxyphosphin,
wie für
die Fachleute auf dem Gebiet verständlich sein wird. Die vorliegende
Synthesetechnik ist des Weiteren vollständig kompatibel mit anderen
Typen der Phosphoramiditverbrückungen,
wie z. B. diejenigen beschrieben in
US
4,415,732 , die hier per Referenz im gleichen Ausmaß, als ob sie
hier vollständig
offenbart wäre,
eingeschlossen ist. Formel (I) einschließend jegliche Kombination von
R
1-, R
2- und R
3-Substituenten A–K, kann aus kommerziell verfügbaren Precursorn
synthetisiert werden, oder synthetisiert werden wie unten beschrieben
oder wie in der Literatur beschrieben.
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2 stellt
ein exemplarisches Flussdiagramm dar, das die Synthese des Precursors
von Formel I darstellt (wobei R'' OH ist), gefolgt
von der Phosphoramiditumwandlung des Precursors der Formel I. Schritt P20
schließt
das Bereitstellen einer Verbindung Rx korrespondierend
mit einer Silylgruppe ein mit einem oder mehreren der gewünschten
Substituenten, R1, R2 und
R3. Diese Verbindung wird vorzugsweise über kommerzielle
Quellen bereitgestellt, wobei beispielsweise R1 eine
Alkylgruppe wie mit den Substituenten A und D ist (siehe 1),
oder durch Reaktion von SiCl4 mit einem
Alkohol, wie für
die Substituenten B und K, oder durch Reagieren von SiCl4 mit dem Natriumsalz von Si-lanol oder Alkohol,
wie für
den Substituenten E.
-
Schritt
P22 schließt
das Reagieren der Verbindung Rx mit einem
geeigneten Alkohol oder Silanol ein. Das Produkt kann aufgereinigt
werden oder verwendet werden wie es ist oder mit geringeren Aufreinigungen.
-
Schritt
P24 schließt
das Wiederholen der Schritte P20 und P22 ein bis hin zu noch einer
Wiederholung für
eine dreifache Substitution des Reaktions-Zwischenprodukts. Jeder
wiederholte Zyklus von Schritt P20 kann ein neues Rx korrespondierend
zu irgendeinem der Substituenten A–K von 1 bereitstellen
oder Rx kann gleich bleiben. Es ist bevorzugt,
dass es zumindest einen Alkoxy- oder Siloxysubstituenten, ausgewählt aus
den Substituenten A–K
einschließt,
da diese Substituenten die Fluoridlabilität des 5'-Silylethers
verstärken.
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Schritt
P26 schließt
das Substituieren das Silylgruppe, abgeleitet von Schritt P24 anstelle
des Wasserstoffs, verknüpft
an das 5'-Sauerstoff
des Nukleosids von Formel (I) ein. Die Substitutionsreaktion wird
vorzugsweise durch die Zugabe des Imidazolkatalysators ermöglicht und
ist ortsspezifisch für
das 5'-Hydroxyl. Eine
Nukleosidgruppe einschließend
eine spezifische BASE wird vorzugsweise mit der Silylgruppe in der
Gegenwart des Imidazolkatalysators kombiniert und reagiert bei Raumtemperatur über eine
oder mehrere Stunden.
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Schritt
P28 schließt
das Anbinden einer Phosphoramidit-funktionellen Gruppe an das 3'-Hydroxyl des Silyl-geschützten Produkts,
abgeleitet aus Schritt 26, ein. Ein geeignetes Lösungsmittel, beispielsweise
wasserfreies Dichlormethan wird mit dem Silylgruppenprodukt kombiniert
und einer überschüssigen Menge
von Bis-diisopropylmethoxyphosphin in der Gegenwart einer katalytischen
Menge von Tetrazol. Die Phosphorylierungsreaktion führt zu einer
ortsspezifischen Phosphoramiditsubstitution des Wasserstoffs, verknüpft an den 3'-Sauerstoff der Formel
(I).
-
BEISPIEL 1
-
Synthese von 5'-O-Silyl-geschütztem 3'-O-Diisopropylmethoxyphosphinthymidin
-
3 stellt
einen detaillierten Reaktionsprozess, einschließend die Schritte P30 bis P36
dar, welche auch die Schritte P20 bis P26 von 2 ausführen. In
diesem Prozess werden Bis-trimethylsiloxy-dichlorsilan und Bis-tritylglycerin
separat synthetisiert, kombiniert und anschließend verwendet, um das 5'-OH eines 2'-Dioxythymidinnukleosids
zu schützen.
Das verwendet Reagens in diesem Beispiel kann aus einer Vielzahl
von kommerziellen Quellen erhalten werden, z. B. von Aldrich Chemical
in Milwaukee, Wisconsin.
-
Schritt
P30 schließt
die Synthese von Bis-trimethoxy-dichlorsilan ein.
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Trimethylsilanol
("TMSO-OH") wurde durch Zugabe
von 10,4 mol an Hexamethylsilazan (84 ml) zu einer gerührten Lösung einschließend 0,4
mol an Eisessig (22,8 ml) in 400 ml an destilliertem Wasser bei
0°C ausgebildet.
Die wässrige
Phase wurde entfernt und zweimal mit 100 ml an Ether gewaschen.
Die Waschungen mit Ether wurden mit der Silanolphase vereinigt und
bei –20°C gelagert,
um den Überschuss
an Wasser auszufrieren. Die wässrige
Lösung
wurde abdekantiert und über
Kaliumcarbonat für
75 min getrocknet, aufgenommen in 750 ml an Ether, durch einen 0,45 μm-Filter
passiert und in der nächsten
Synthese verwendet. NMR-Resonanzanalyse gab die Ausbildung von Disiloxan
in einer Menge eines Bereichs von etwa 3 bis 4 mol% in Bezug auf
das Produkt an.
-
Natriumtrimethylsilanat
("TMSO-Na+")
wurde hergestellt durch Reagieren des Trimethylsilanols in einer
Etherlösung
mit 0,88 mol (21,1 g) an Natriumhydrid, suspendiert in 500 ml anhydritischem
Tetrahydrofuran-Lösungsmittel
unter Bedingungen energischen Rührens
bei 0°C.
Das Rühren
wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur fortgesetzt, nachdem die Trimethylsilanollösung per
Kanüle
zugegeben worden war. Die reagierte Lösung wurde durch Celite filtriert
zur späteren
Verwendung. Die Disiloxankonzentration in der Lösung wurde auf 17% durch eine
NMR-Analyse bestimmt.
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Trichlortrimethylsiloxysilan
wurde hergestellt durch Reagieren eines Aliquots der Natriumtrimethylsilanlösung, enthaltend
0,663 mol an Natriumtrimethylsilanat mit 0,597 mol (68,5 ml) an
Tetrachlorsilan. Die Trimethylsilanlösung wurde per Kanüle zu einer
mechanisch gerührten
Lösung
an Tetrachlorsilan in einer Menge von 400 ml an Ether bei 0°C zugegeben.
Das Salz wurde durch Zentrifugation (8000 rpm für 10 bis 15 min) ent fernt,
und die Lösung
wurde abdekantiert. Der Ether wurde im Vakuum abgezogen und das
Produkt wurde bei Atmosphärendruck
destilliert. Die Destillierung begann bei einer Öltemperatur von 122°C und schritt
bis zu einer Öltemperatur
von 185°C
voran, um das Dichlor-bis-trimethylsiloxysilan einzusammeln. Das
Produkt enthielt 87,91 mol% Trichlortrimethylsiloxysilan, 5,86%
Dichlor-bis-trimethylsiloxysilan und 6,22% Disiloxan. Das Rohprodukt
wurde keiner weiteren Aufreinigung unterzogen.
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Bis-trimethylsiloxydichlorsilan
wurde hergestellt durch Reagieren von 0,3681 mol an Trichlortrimethylsilan
in dem rohen Reaktionsprodukt mit einem 1,1 molaren Äquivalent
von Trimethylsilanol, hergestellt wie oben. Das Trimethylsilanol
wurde per Kanüle
zu einer mechanisch gerührten
Lösung
zugegeben, die das rohe Trichlortrimethylsilan-Reaktionsprodukt enthielt und 1,47 mol
(205 ml) an Triethylamin in 1000 g an Ether bei 0°C. Die Lösung wurde
filtriert unter Argon und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Das Produkt wurde fraktionell destilliert über Calciumhydrid
bei 60°C
und einem Druck von 4 mm HG, um das Bis-trimethylsiloxydichlorsilan-Reaktionsprodukt
zu erhalten und Schritt P30 zu vervollständigen.
-
Schritt
P32 enthielt die Synthese von 1,3-O-Bistrityletherglygerol.
-
Das
1,3-O-Bistrityletherglygerol wurde hergestellt durch Zugabe von
0,304 mol (28 g) an trockenem Glycerol zu 0,608 mol (169,52 g) an
Triphenylmethylchlorid in 400 ml an Pyridinlösungsmittel bei 0°C. Die Reaktion
schritt bis zur Vervollständigung über Nacht
bei Raumtemperatur voran. Das Produkt wurde aufgereinigt auf Silicagel
nach einer wässrigen
Aufarbeitung und dann kristallisiert, um Schritt P32 zu vervollständigen.
-
Schritt
P34 enthielt das Vereinigen der Produkte von Schritt P30 und P32.
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Ein
12 mmol (6,919 g) Aliquot des 1,3-O-Bistrityletherglygerol-Reaktionsprodukts,
gemischt mit 40 mmol (2,723 g) an Imidazol wurde mit Pyridin-Lösungsmittel
vermischt und gemeinsam eingedampft. Eine 40 ml Menge an Pyridin
wurde zugegeben und die Lösung
wurde auf 0°C
in einem Eisbad gekühlt.
Die resultierende Lösung
wurde schnell gerührt,
während
10 mmol (2,772 g) an Bis(trimethylsiloxy)dichlorsilan tropfenweise über 1 Minute
Zeitraum hinzugegeben wurden. Die Lösung wurde aus dem Eisbad entfernt
und bei Raumtemperatur 15 min gerührt, um Schritt P34 zu vervollständigen.
-
Schritt
P36 enthielt die Zugabe des Produktes von Schritt P34 zu einem Thymidinnukleosid.
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Eine
12 mmol (2,904 g) Menge an 2'-Deoxythymidin
wurde mit Pyridin zusammen eingedampft und dann in 24 ml Pyridin
resuspendiert. Die Silyllösung
von Schritt P34 wurde tropfenweise über 30 min zu der schnell gerührten Thymidinlösung bei
0°C zugegeben.
Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur für 1 Stunde fortgesetzt. Dünnschichtchromatografie
unter Verwendung eines Lösungsmittels,
einschließend
eine 40 : 60 Mischung an Hexan : Ethylacetat zeigte an, dass die
Reaktion vollständig
verlaufen war. Destilliertes Wasser (1 ml) wurde hinzugegeben und
das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Eine wässrige
Aufarbeitung gefolgt von Säulenaufreinigung
mit 600 ml Silica mit einem Eluierungslösungsmittel, umfassend eine
50 : 50 Mischung an Hexan : Ethylacetat führte zu 4,88 g eines Produkts
mit 1023,05 g/mol Molekulargewicht, d. h. 4,77 mmol bei einer 47%ige
Ausbeute. Das Produkt wurde aus einer Mischung von Ethylacetat und
Pentan kristallisiert, um eine Spur von 3'-O-Silylnukleosid-Verunreinigung zu
entfernen und Schritt P36 zu vervollständigen.
-
Das
Produkt, erhalten von Schritt P36, wurde zur Reaktion gebracht,
um ein 5'-O-Silylgeschütztes 3'-O-Diisopropylmethoxyphosphinthymidin
auszubilden. Ein 1,783 mmol (1,824 g) Aliquot des 5'-O-Silylthymidin-Reaktionsprodukts
des Schritts P36 wurde mit 654 μl
an Bis-diisopropylmethoxyphosphin in 20 ml an wasserfreiem Dichlormethan
aufgelöst,
um eine Reaktionsmischung herzustellen. Eine Menge von 0,5 M an
Tetrazol wurde mit 1,7 ml Acetonitril vermischt und zur Reaktionsmischung
unter Rühren
für 8 Stunden
bei Raumtemperatur zugegeben. Dünnschichtchromatografie
unter Verwendung einer Lösungsmittelmischung
von 65 : 35 : 1 an Hexan : Ethylacetat : Triethylamin zeigte an,
dass die Reaktion vollständig
abgelaufen war. Eine wässrige
Aufarbeitung gefolgt von Silicagel-Aufreinigung stellte eine 67%
Produktausbeute des 5'-Silylgeschützten phosphorilierten
Nukleosids bereit.
-
Tabelle
1 stellt die Fluoridlabilität-Ergebnisse
dar, die von verschiedenen Verbindungen erhalten wurden, welche
gemäß Beispiel
1 aus den verschiedenen Substituenten von 1 erzeugt
wurden. Tabelle 1 wird unmittelbar unter 1 dargestellt,
um eine einfache Referenz zu selbiger herzustellen. So leitet sich
beispielsweise die erste Formulie rung in Tabelle 1 von einer Kombination
an Substituenten A, A und B als R1, R2 und R3 ab. 1 und
Tabelle 1 enthalten Substituenten, von denen aktuell herausgefunden
wurde, dass sie im Labor funktionieren, sollen aber nicht als exklusive
Liste aller Substituenten, die funktionieren werden, verstanden
werden. Darüber
hinaus kann jeglicher kompatible Alkoxy- oder Siloxy-Substituent
verwendet werden, der ein Molekulargewicht und/oder eine sterische
Ausdehnung aufweist, die den Substituenten von 1 und Tabelle
2 nahe kommen. Die Anzahl von bedeutsamen Substituenten ist sehr
groß und
wird das Einbringen eines Chromophors erlauben, beispielsweise einer
Dansylgruppe, und zwar in eine Silylgruppe, die mit einer der Rx-Positionen von Formel 1 korrespondiert.
Die zweite Spalte schließt
einen Vergleich der Zeit bis zu einer Vervollständigung der Reaktion ein, die
die Fluorid-labile Silylgruppe entfernte. Die Zeit für eine vollständige Reaktion
wurde durch Dünnschichtchromatografie
aus einer Lösung
bestimmt, die die entsprechenden Precursor von Formel (1) einschloss,
und zwar in einem Tetrahydrofuran-Lösungsmittel, gemischt mit einer
molaren Fraktion des Precursors und fünf äquimolaren Fraktionen an Tetrabutylammoniumfluorid.
Die Precursor mit kürzeren
Reaktionszeiten sind mehr bevorzugt, wobei der I-I'-E,E-Precursor am
meisten bevorzugt ist.
-
4 stellt
ein verallgemeinertes Diagramm des Prozesses zur Verwendung von
Silyl-Schutzgruppen in
der Synthese von Polymeren in Form eines schematischen Blocks dar.
Dieser Prozess bietet sich für
jegliche Art der Polymersynthese an, jedoch enthalten bevorzugte
Ausführungsformen
die Synthese von Zuckerketten, wie z. B. Oligosacchariden, Oligonukleotiden
und dergleichen.
-
Schritt
P38 schließt
die Herstellung einer ersten Kette ein, die zumindest ein Monomer
mit einer Silyl-Schutzgruppe enthält. Diese Kette ist vorzugsweise
eine Nukleotidkette oder ein funktionelles Homolog davon. Der Herstellungsschritt
enthält
vorzugsweise das Anbinden der ersten Kette an eine unlösliche Matrix,
wie z. B. eine Polystyrolmatrix. Die Verwendung einer Polystyrol-basierten
Matrix ist am meisten bevorzugt aufgrund der Tendenz des Fluoridions,
Glas anzugreifen und abzubauen. Die Reaktion kann auch in einer
Lösung auftreten,
ohne eine festphasige Matrix, jedoch verstärkt diese Art der Reaktion
die Schwierigkeit im Aufreinigen des letztendlichen Produkts. In
der Oligonukleotidsynthese ist die Matrix vorzugsweise an das 3'-Ende des ersten
Nukleotids gebunden. Die Silyletherbindung wird dementsprechend
an der 5'-Riboseposition
für eine
3'- nach 5'-richtungsspezifische
Synthese lokalisiert sein. Die Fachleute auf dem Gebiet werden verstehen,
dass eine rückwärts gerichtete
Richtung (5' nach
3') in der Synthese
möglich
ist, jedoch die rückwärts gerichtete Synthese
weniger bevorzugt ist aufgrund von erhöhten Kosten assoziiert mit
kommerziell verfügbaren
Reagenzien.
-
Schritt
P40 schließt
das Entschützten
der ersten Kette durch Entfernen der Silyl-Schutzgruppe ein. Dieser Schritt schließt vorzugsweise
das Fluorid assistierte Brechen der Silylether (Si-O)-Bindung ein.
-
Schritt
P42 schließt
das Bereitstellen eines Monomers ein, das eine Silyl-Schutzgruppe
aufweist.
-
In
der Oligonukleotidsynthese ist das Monomer vorzugsweise ein Phosphoramiditnukleosid
mit einer 5'-Silyl-Schutzgruppe.
In der RNA-Synthese weist das Nukleosid vorzugsweise eine zweite
Schutzgruppe auf, die einen Orthoester an der 2'-Riboseposition aufweist. Diese Monomere,
aie auch die Monomere verwendet, um die erste Kette von Schritt
P38 herzustellen, können
gemäß des verallgemeinerten
Prozesses von 2 synthetisiert werden.
-
Schritt
P44 schließt
das Koppeln oder Reagieren des Monomers von Schritt P42 mit der
entschützten Kette
von Schritt P40 ein. Die Kopplungsreaktion folgt im Allgemeinen
etablierten konventionellen Protokollen für Phosphoramiditkopplungsreaktionen
mit der Ausnahme, dass substituierte Tetrazolkatalysatoren vergrößerte Ausbeuten
in einigen RNA-Synthesen bereitstellen können und in vorteilhafter Art
und Weise als ein Ersatz für
den konventionellen Tetrazolkatalysator eingesetzt werden können. Die
Kopplungsreaktion wird nicht vollständig in jedem Zyklus sein,
da einige entschützte
Ketten nicht mit dem Phosphoramiditnukleosid von Schritt 42 reagieren
werden. Dementsprechend wird der Kopplungsschritt vorzugsweise durch
Kappen der unreagierten Ketten vervollständigt, um die Herstellung der
Quasi-Volllängenketten
zu vermeiden, denen einige Nukleotide zur wahren Gesamtlängensequenz
fehlen. Die gekürzten
Ketten werden später
leicht bei der Säulenaufreinigung
entfernt. Das Kappen wird vorzugsweise durchgeführt durch Zugabe, kommerziell
erhältliche Standardmischungen
einschließend
Acetanhydrid ("Ac2O")
und N-Methylimidazol oder Dimethylaminopyridin ("DMAP").
-
Schritt
P46 schließt
das Wiederholen der Schritte P38, P40, P42 und P44 ein, bis die
Anzahl von Zyklen hinreichend ist, um eine Kette in einer gesamten
Länge einschießend die
gewünschte
Nukleotidsequenz bereitzustellen. In der Oligonukleotidsynthese
kann Schritt P42 für
jeden entsprechenden Zyklus variieren durch Bereitstellen eines
Nukleosids, das eine Base aufweist, die mit der gewünschten
Sequenz korrespondiert.
-
Schritt
P48 schließt
die Oxidation der Phosphittriester-Kettenverbrückung ein, um eine Phosphotrieser-Verbrückung auszubilden.
Die Oxidation wird vorzugsweise durch Zugabe von t-Butylperoxid
in Toluol durchgeführt.
Es versteht sich jedoch, dass die Oxidation nicht vollständig konventionell
ist, da Schritt P48 durchgeführt
wird, nachdem die Volllängensequenz
konstruiert wurde. Es ist oft wünschenswert,
Schritt P48 vor dem Schritt P50 durchzuführen, da die Entschützungsbedingungen,
die in Schritt P50 existieren können, die
Phosphittriester-Verbrückung
abbauen werden.
-
Schritt
P50 schließt
die Entfernung von verbleibenden Schutzgruppen ein. Im Falle der
RNA-Synthese schließt
Schritt P50 vorzugsweise eine letztendliche Säureentschützung zum Entfernen der bevorzugten
Orthoester ein.
-
BEISPIEL 2
-
Oligonukleotidsyntheseprotokolle
-
Oligonukleotidsynthese
wurde durchgeführt
auf einem Gene Assemble Plus-Syntheseautomaten von Pharmacia aus
Milwaukee, Wisconsin. Die Protokolle können von den Fachleuten auf
dem Gebiet für
jegliche Art kommerziell verfügbarer
Syntheseautomaten adaptiert werden. Eine feste Matrix wurde für alle Synthesen verwendet
und schloss eine Thymidin-Polystyrol-Matrix mit einem Succinat-Linker
von Pharmacia, gepackt in 0,2 oder 1,0 μmol-Säulen, vertrieben von Miligen
aus Milford, Massachusetts, ein. Das Silyl-entschützende Reagens
ist wie folgt: 0,5 M wässrige
HF-Lösung,
vertrieben von Mallinkrodt, und 3,5 M Triethylamin ("TEA")-Lösung in
N-Methylpyrrolidon ("NMP"). Waschlösungen waren
Acetonitril ("MeCN") und eine 1 : 1
Mischung von TEA : NMP. Die Amidite wurden zu 0,1 M in Acetonitril
aufgelöst.
Der Kopplungskatalysator war 0,45 M Tetrazol für die DNA-Synthese und 0,15
M S-Ethyltetrazol für
RNA-Synthese. Die Kopplungszeit für die DNA-Synthese war 1 Minute
und 4 Minuten für
die RNA- Synthese.
Die Kappungslösungen
schlossen, kommerziell verfügbare Standards,
Acetanhydrid und N-Methylimidazol oder Dimethylaminopyridin ein.
Die letztendliche Oxidation der Volllängensequenz wurde durchgeführt unter
Verwendung von 3 M-t-Butylperoxid
in Toluol. Tabelle 2 schließt einen Überblick
der Oligonukleotidsynthese-Zyklen-Bedingungen
folgend dem verallgemeinerten Prozess, dargestellt in 4,
ein.
-
TABELLE
2
Oligonukleotidsyntheseüberblick
zum DNA-Synthesezyklus unter Verwendung einer 5'-O-Silylgruppe
*
-
Die
Matrixsäule
wird aus dem Syntheseautomaten entfernt nach Abschluss der Kettenverlängerungszyklen,
die gemäß Tabelle
2 durchgeführt
werden. Eine Entschützungsmischung
wird hergestellt, so das sie 200 mg an Dinatrium-2-cobamoyl-2-cyanoethylen-1,1-dithiolattrihydrat
("Dithionatriumsalz") in 800 ml an Dimethylformamid
("DMF") enthält. Die
Entschützungsmischung
wird durch die Säule
für 15
Minuten eingespritzt, um Methyl-Schutzgruppen auf dem Phosphotriestern
zu entfernen. Die Säule
wird anschließend
gewaschen mit destilliertem Wasser und dann mit Aceton und an der
Luft getrocknet. Die Matrix wird entfernt und in einer versiegelten
Phiole platziert, enthaltend eine Mischung von 750 μl NH4OH und 250 μl Ethanol für eine 60 minütige Inkubation
bei 65°C
(16 Stunden für
N-Benzoyl-adenosin und N-Isobutyryl-guanosin), um basische Schutzgruppen
zu entfernen und Oligonukleotide von der Matrix abzuspalten. Die
Flüssigkeit
wird aus der Phiole entfernt, sie wird heruntergetrocknet, resuspen diert
in Wasser, quantifiziert und analysiert durch reverse Phasen- oder
Ionenaustausch-Hochdruckflüssigkeits-Chromatografie
("HPLC").
-
Die
RNA-Synthese verlangt einige kleine Unterschiede im Hinblick auf
die DNA-Syntheseprotokolle von
Tabelle 2. Orthoester werden als 2'-OH-Schutzgruppen für die RNA-Synthese verwendet
und Schritt P58 setzt 0,15 M S-Ethyltetrazol anstelle des Tetrazolkatalysators
in Tabelle 2 ein. Auf die NH4OH-Entschützung wird
das Produkt heruntergetrocknet und erneut in 0,05 M Kaliumphosphatpuffer
(pH 3,0) aufgenommen und bei 65°C
für 1 Stunde
inkubiert. Saure Entschützung
von Homopolymeren von rA und rC haben bei Raumtemperatur nicht funktioniert,
arbeiten aber für
Homopolymere von U. Dieses Nichtfunktionieren tritt vermutlich aufgrund
der Sekundärstruktur
auf, jedoch wird das Erhitzen der Proben in einer erfolgreichen
Entschützung
resultieren. Die Anmelder verfolgen die Theorie, dass die Zugabe
von viel Salz (beispielsweise NaCl) zur Lösung die Sekundärstruktur
vom hydrophilen Orthoestern zerstören wird und in einer Entschützung bei
Raumtemperatur resultieren wird. Auf die saure Entschützung folgt
vorzugsweise die Zugabe von 0,15 M Tris (pH 8,5) für 30 Minuten
bei 65°C,
um 2'-O-Formylgruppen, welche
Nebenprodukte der sauren Entschützung
sind, zu entfernen. 2'-O-Formylgruppen werden
leicht oberhalb pH 7 entfernt. RNA-Produkte werden vorzugsweise
durch HPLC ohne weiteres Aufarbeiten analysiert.
-
5 stellt
die Reaktionen dar, die in die Synthese eines Oligonukleotids gemäß des Protokolls
von Tabelle 2 involviert sind, mit Verweis auf die Schritte P52
und P58, was die repetitive Natur des Zyklus anzeigt. In 5 ist
R' vorzugsweise
eine 2'-Schutzgruppe,
H oder irgendeine nicht reaktive Gruppe, und die verbleibenden Variablen
sind wie in Referenz auf Formel (I) beschrieben.
-
6 stellt
die Formel (II) dar, welche einen 2'-geschützten Nukleosid-Precursor zur
Verwendung in der Synthese von RNA repräsentiert. In 2 ist
R' eine 2'-Orthoestergruppe,
korrespondierend zu R' von
Formel (I) (siehe 1); BASE' schließt vorzugsweise eine Gruppe,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Adenin, Guanin, Cytosin, Uracil oder
funktionellen Homologen davon ein und R6 kann
irgendein Substituent sein, ist vorzugsweise aber eine Silylethergruppe,
Wasserstoff, Hydroxyl oder ein organischer Ligand. Formel (IIa)
ist ein speziell bevorzugter nicht-zyklischer Orthoester zur Verwendung
als R' in Formel
(I) und Formel (II). In Formel (IIa) ist R vorzugsweise einer der
Substituenten (AA), (BB), (CC), (DD) und (EE), wie dies in 6A gezeigt wird, wobei X1,
X2, X3, X4 und X5 jeden kompatiblen
Liganden darstellen können,
vorzugsweise einen Wasserstoff-, Halogen-, einen Alkylgruppen- oder
einen Cyanosubstituenten darstellen; und R5 jeglicher
kompatible organische Ligand sein kann. R' umfasst noch mehr bevorzugt Formel
(IIa), die als R einen der Substituenten (L), (M), (N), (O), (P),
(Q), (S), (T), (U), (V) und (X) aufweist. Die verbleibenden Variablen
sind wie in der Referenz aus Formel (I) beschrieben. Die unterbrochene
Linie verbunden mit jedem der Substituenten (L) bis (X) zeigt eine
Stelle für
das Anbinden einer R-Gruppe an einen Sauerstoff des 2'-Orthoesters an.
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Alle
diese Substituenten wurden synthetisiert und getestet hinsichtlich
der Verlässlichkeit
als R-Substituenten. Das hauptsächliche
Orthoester-Auswahlkriterium war die Stabilität des ultimativen Orthoesters,
d. h. wie sie durch die Halbwertszeit des 2'-O-Orthoesteruridins
in einer pH 2-Umgebung gemessen wird. Versuche mit mehreren Orthoestern
legten nahe, dass die bevorzugten Orthoester eine minimale Halbwertszeit über 5 Minuten
in einer pH 2-Umgebung bei einer Temperatur von 25°C benötigten.
Die pH-Einstellung wurde durch Zugabe von Salzsäure zu Wasser eingestellt.
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Tabelle
3 wird direkt unterhalb von 6 dargestellt
zur einfachen Referenz dazu. Die erste Spalte von Tabelle 3 enthält eine
Beschreibung der synthetisierten Verbindung, beispielsweise beschreibt
der erste Eintrag eine Verbindung, wo alle R-Substituenten (L)-Gruppen
darstellen. Die zweite Spalte der Tabelle 3 beschreibt die Halbwertszeit
der Verbindung in einer pH 2-Umgebung, wie durch HPLC bestimmt wurde.
Die Verbindungen von Tabelle 3 und die Substituenten von 6 stellen
eine exemplarische Liste von Verbindungen dar, die geeignete Orthoester-Schutzgruppen
ausbilden. Die Fachleute auf dem Gebiet werden verstehen, dass verschiedene
weitere geeignete Verbindungen existieren mit ähnlichem Effekt auf die Basizität des Sauerstoffs
in dem Orthoester. Jedes Orthoester-geschützte Nukleosid weist unterschiedliche
Säurelabilität auf. 4-N-Benzoyl-cytidin
und -uridin sind kompatibel, wohingegen 6-N-Benzoyladenosin und
2-N-Isobutyryl-guanosin beide ungefähr dreimal stabiler sind. Folglich
waren die am meisten bevorzugten Orthoester zur Verwendung in der
Oligonukleotidsynthese Tri-2-butynorthoester für C- und U-Nukleoside und Triphenoxyethylorthoester
für A-
und G-Nukleoside.
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7 stellt
ein schematisches Flussdiagramm des Prozesses zur Synthese von Orthoester-geschützten Precursorn
gemäß Formel
(II) dar sowie die nachfolgende Verwendung dieser Precursor, um
die Precursor von Formel (I) zur Anwendung in dem Verfahren von 2 zu
erhalten.
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Schritt
P68 schließt
die Synthese eines Orthoesterreagenzes ein. Dieser Schritt enthält vorzugsweise die
Reaktion von Trimethylorthoformat und einem Alkohol, jedoch korrespondiert
die Hydroxylgruppe des Alkohols korrespondiert mit den Substituenten
(L) bis (X) in 6. Diese Reagenzien werden vorzugsweise
zur Reaktion in der Gegenwart einer katalytischen Menge von p-Toluolsulfonsäure kombiniert.
Methanol wird während
der Reaktion durch Destillieren bei Atmosphärendruck und bei Temperaturen
von größer als
100°C entfernt,
um die Reaktion vorwärts
zu treiben.
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Schritt
P70 schließt
das Bereitstellen eines Ribonukleosids ein, das an den 5'- und 3'-Ribose-Sauerstoffen geschützt ist.
Die bevorzugten geschützten
Nukleoside sind 5'-,3'-O-Tetraisopropylsiloxylnukleoside, welche
von Monomer Sciences of Huntsville, Alabama, gekauft werden können. Die
Tetraisopropylsiloxyl-Gruppen werden im Folgenden als TIPS-Schutzgruppen
bezeichnet.
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Schritt
P72 schließt
das Reagieren der geschützten
Nukleoside von Schritt P72 mit einem Orthoester-Reagens von Schritt
P68 ein. Außer
für Uridinnukleoside
wird die Reaktion mit dem bevorzugten TIPS-Nukleosid durchgeführt in einem
Dibutylphthalat-Lösungsmittel
mit einer Destillation im Hochvakuum des Alkohol-Nebenprodukts,
um die Ausbeute zu verbessern, die andernfalls typischerweise von
20% bis 60% reicht. Die Reaktion mit Uridinnukleosiden wird am besten
realisiert durch Verwendung keines Lösungsmittels.
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Schritt
P74 schließt
die Entfernung der 5'-,3'-TIPS-Schutzgruppen
vom Reaktionsprodukt vom Schritt P72 ein. Die Entfernung der bevorzugten
TIPS-Gruppen wird vorzugsweise durchgeführt durch Reaktion mit Triethylaminhydrofluorid
in Acetonitril.
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Schritt
P76 schließt
die Verwendung des Reaktionsprodukts von Schritt P74 in Schritt
P26 von 2 ein, um ein 2'-Orthoester-geschütztes Phosphoramiditnukleosid
in Schritt P42 des Prozesses, dargestellt in 4, zur Verfügung zu
stellen.
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BEISPIEL 3
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Synthese von 2'-Orthoester-geschützten Nukleosidmonomeren,
2'-O-Butynorthoesteruridin,
2'-O-Butynorthoester-N-benzoylcytidin,
2'-O-Phenoxyethylorthoester-N-benzoyladenosin
und 2'-O-Phenoxyethylorthoester-N-isobutyrylguanosin
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Ein
Orthoesterreagens wurde aus 2-Buten-1-ol synthetisiert. Eine Reaktionsmischung
wurde hergestellt einschließend
eine 2,90 mol Menge (203,3 g) von redestilliertem 2-Butyn-1-ol, eine
0,935 mol Menge (102,3 ml) an Trimethylorthoformat (0,935 mol, 102,3
ml) und eine katalytischen Menge (0,018 mol, 4,69 g) von p-Toluolsulfonsäure und
wurde in 100 ml Dioxan aufgelöst.
Das Dioxanlösungsmittel
wurde abdestilliert unter vermindertem Druck. Vier Wiederholungszyklen
wurden durchgeführt,
wobei eine zusätzliche
Menge von 150 ml an Dioxanlösungsmittel
zur Reaktionsmischung hinzugegeben wurde, die nachfolgend durch
Destillation entfernt wurde. Eine 5 ml Menge an Triethylamin wurde
zur Mischung hinzugegeben, um die Reaktion zu quentschen. Das rohe
Reaktionsprodukt wurde aus der Mischung bei 95°C und in einem Vakuum von 10 μm Hg destilliert,
um ein aufgereinigtes Reaktionsprodukt, einschließend eine
54%ige Ausbeute an Tri(2-butyn)-orthoester zur Verfügung zu
stellen.
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Das
resultierende Orthoesterprodukt wurde in der Synthese von 2'-O-Butynorthoesteruridin
verwendet. Eine Reaktionsmischung wurde zusammengemischt, so dass
sie eine 5,11 mmol Menge (2,973 g) an 5',3'-O-TIPS-uridin
enthielt, eine 0,611 mmol Menge (153 mg) an p-Toluolsulfonsäure und
eine 30,55 mmol Menge (6,73 g) an Tri(2-butyn)orthoester. Die Reaktionsmischung
wurde unter Hochvakuum bei 65°C
für 3 Stunden
erhitzt. Eine 1 ml Menge Triethylamin wurde hinzugegeben um die
Reaktion zu quentschen. Die 5',3'-TIPS-Gruppen wurden
durch Zugabe von 5 ml 1,0 M HF, 2,0 M Triethylamin in Acetonitril
abgespalten. Die Abspaltungsreaktion war nach 1 Stunde abgeschlossen.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde auf Silicagel
gereinigt, um 60,3% Ausbeute zu ergeben.
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Das
Orthoesterprodukt wurde in der Synthese von 2'-O-Butynorthoester-4-N-benzoylcytidin eingesetzt.
Die Prozedur war identisch zu derjenigen, beschrieben im vo rangehenden
Paragraphen, außer,
dass 5',3'-O-TIPS-(N-benzoyl)cytidin
substituiert war durch 5',3'-O-TIPS-uridin.
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Ein
Phenoxyethylorthoester wurde in der Synthese von 2'-O-Phenoxyethanolorthoester-N-benzoyladenosin
eingesetzt. Eine Reaktionsmischung wurde hergestellt, so dass sie
eine 15 ml mmol Menge (9,2 g) an 5',3'-O-TIPS-(N-benzoyl)adenosin,
aufgelöst
in 50 ml an Dioxanlösungsmittel
mit 0,75 mmol Menge (188 mg) an p-Toluolsulfonsäure und 45 mmol Menge (19,1
g) an Triphenoxyethanolorthoester enthielt. Die Reaktionsmischung
wurde auf 65°C
aufgeheizt und blieb zur Inkubation über Nacht bei dieser Temperatur.
Triethylamin wurde zugegeben, um die Reaktion zu quentschen, und
die Lösung
wurde über
Silicagel passiert, um eine überschüssige Menge
an Orthoesterreagens zu entfernen. Die gesammelten Fraktionen enthaltend
das gewünschte
Reaktionsprodukt wurden vereinigt und das Lösungsmittel wurde im Vakuum
abgezogen. Die 5'-
und 3'-TIPS-Schutzgruppen
wurden durch Zugabe einer 30 ml Lösung, enthaltend 1,0 M HF und
2,0 M Triethylamin, in Acetonitril entfernt. Die Ausbeute des gewünschten
Reaktionsprodukts betrug 19%. 2'-O-Phenoxyethylorthoester-N-isobutyrylguanosin
wurde hergestellt durch eine ähnliche
Prozedur.
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BEISPIEL 4
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Synthese eines DNA-Homopolymers
dT-dT-dT-dT-dT (Sequenz ID Nr. 1)
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Eine
Synthese von 3'-O-Diisopropylmethoxyphosphin-thymidin-monomer
wurde durchgeführt
wie in Beispiel 1 beschrieben verwendet, um ein Thymidinhomopolymer
gemäß der DNA-Syntheseprotokolle,
dargestellt in Beispiel 2, zu synthetisieren.
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8 stellt
eine Hochdruckflüssigkeitschromatographie
("HPLC")-Spur des Reaktionsprodukts
dar. Die X-Achse repräsentiert
die Zeit in 10 Minuten. Die Y-Achse repräsentiert eine relative spektrale
Absorption der Wellenlänge
von 260 nm. Jeder Peak ist mit einer Computer-erzeugten Fläche unterhalb
des Peaks verbunden. Die "Flächenprozentzahl"-Säule identifiziert
eine relative Menge des Reaktionsprodukts, assoziiert mit jedem
Peak. Zwei signifikante Beobachtungen treten von diesen Resultaten,
dargestellt in 8, auf. Zuerst ist eine 98%ige
Ausbeute des Gesamtlängenreaktionsprodukts genauso
gut wie verglichen zur konventionellen Ausbeute bei der DNA-Synthese
mit mehr als 5 verknüpften
Monomeren. Zum zweiten tritt eine verminderte relative Menge von
länger
gehaltenen Produkten zu Zeiten von mehr als 0,15 Minuten auf. Die
essenzielle Abwesenheit dieser großen Produkte vereinfacht den
Aufreinigungsprozess.
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BEISPIEL 5
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Synthese eines DNA-Homopolymers
dA-dA-dA-dA-dA-dA-dA-dA-dA-T (Sequenz ID Nr. 2)
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Die
polyadenylierte Homopolymersequenz korrespondierend zu Sequenz ID
Nr. 2 wurde synthetisiert durch die DNA-Protokolle, dargestellt
in Beispiel 2. Vergleichende Ergebnisse wurden erhalten aus den
konventionellen Dimethoxytritylprotokollen, dargestellt durch ABI
aus Foster City, California.
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Ein
Silyl-geschütztes
Phosphoramiditadenosinnukleosidmonomer wurde in einer identischen
Art und Weise im Hinblick auf Beispiel 1 hergestellt, außer, dass
N-Benzoyldeoxyadenosinnukleosid substituiert anstellen von Thymidinnukleosid
war.
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Synthese
und Entschützung
des Polymers setzt die Bedingungen ein, die identisch zu denjenigen
dargestellt in Beispiel 2 waren. Ammoniumhydroxidbehandlung zum
Abspalten von der Matrix benötigten
eine 5 Stunden Reaktionszeit bei 65°C. Die rohen Oligonukleotidprodukte
wurden durch Ionenaustausch HPLC analysiert.
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9 stellt
eine HPLC-Spur für
die Oligonukleotidprodukte dar, die sich von den Silylgeschützten Monomeren
ableiten und zeigt eine 92%ige relative Länge des Gesamtlängenprodukts
an, und eine 0,68%ige relative Menge von länger gearteten Verunreinigungen. 10 stellt
eine Vergleichs-HPLC-Spur von Oligonukleotidprodukten dar, die sich
von konventionellen Dimethoxytritylprotokollen ableiten und zeigt
eine 87%ige relative Menge des Gesamtlängenprodukts und eine 1,99%ige
relative Menge von länger
gearteten Verunreinigungen an.
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BEISPIEL 6
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Synthese von Homopolymeren
von (rU)9T, (rC)9T,
(rA)9T
-
Eine
Vielzahl von 2'-Orthoester-geschützten RNA-Nukleosidmonomer-Precursorn
wurde wie in Beispiel 3 synthetisiert. Diese Precursor schlossen
2'-O-Butynorthoesteruridin,
2'-O-Butynorthoester-4-N-benzoylcytidin
und 2'-O-Phenoxyethylorthoester-N-benzoyladenosin
ein. Die 5'-O-Silyl-Schutzgruppe
und eine 3'-O-Diisopropylmethoxyphosphin-Gruppe
wurden zu den jeweiligen Precursorn, wie in Beispiel 1, zugegeben, um
Monomere zur Synthese gemäß den Protokollen,
dargestellt in Beispiel 2, bereitzustellen.
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Oligonukleotide
enthaltend (rA)9T (Sequenz ID Nr. 3), (rC)9T (Sequenz ID Nr. 4) und (rU)9T
(Sequenz ID Nr. 5) wurden synthetisiert, wie in Beispiel 2 beschrieben,
mit der Ausnahme, dass 0,15 M S-Ethyl-tetrazol in Acetonitril als
Kopplungskatalysator verwendet wurde. Die Zeit, die für die Kopplungsreaktion
benötigt
wurde (Schritt P58), wurde dementsprechend auf 4 Minuten ausgedehnt.
Das Entschützen
war ähnlich
wie bei Deoxynukleotidpolymeren mit der Ausnahme, dass die Thiosalz-Entschützungszeit
auf 30 Minuten vergrößert war und
die NH4H-Kontaktzeit über Nacht ausgedehnt wurde.
Die Proben wurden auf ein Pulver eingetrocknet und in einem Kaliumphosphatpuffer
(pH 3,0) resuspendiert, wo sie bei 65°C für 1 Stunde inkubiert wurden.
Ein gleiches Volumen von 0,15 M Tris (pH 8,5) wurde hinzugegeben
und die resultierende Mischung wurde erhitzt auf 65°C für 30 Minuten.
Die Oligonukleotidprodukte wurden durch Ionenaustausch HPLC analysiert. 11 stellt die
HPLC-Spur für
(rU)9T dar. 12 stellt
die HPLC-Spur für
(rC)9T dar. 13 stellt
die HPLC-Spur für
(rA)9T dar. Mit der Ausnahme von (rC)9T zeigen diese Spuren exzellente Homopolymerausbeuten
an.
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BEISPIEL 7
-
Heteropolymersynthese
mit Vergleichs-HPLC-Analyse und Ribozym-Abspaltungs-Assay
-
Synthese
und Entschützen
von Heteropoylmeren wurde in identischer Weise zu den RNA-Syntheseprotokollen,
dargestellt in Beispiel 2, durchgeführt. Tabelle 4 dient dazu, die
verschiedenen Heteropolymersequenzen, die synthetisiert wurden,
zu identifizieren. Sequenz ID Nr. 6 ist ein Substrattemplat für das Ribozym-Schneiden.
Sequenz ID Nr. 9 ist eine korrespondierende Ribozym-Sequenz. Sequenz
ID Nr. 7 ist ein vermischtes Polymer. Sequenz ID Nr. 8 ist die gleiche
Sequenz ID Nr. 7, wobei Cytidin durch Uridin ersetzt wird. TABELLE
4
Heteropolymersequenzen
Sequenz
ID Nr. | Sequenz |
6 | 5'-GAAUCGAAACGCGAAAGCGUACUAGCG-T-3' |
7 | 5'-CUUAGAGUAGUCAUCGC-T-3' |
8 | 5'-UUUAGAGUAGUUAUUGU-T-3' |
9 | 5'-CGCUACUGAUGAGAUUC-T-3' |
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Die
#6 Sequenz und die korrespondierende Ribozymsequenz #9 wurden Synthetisiert
durch Dimethoxytrityl-Chemie unter Verwendung von Standardprotokollen,
dargestellt durch ABI aus Foster City, California. Sequenz #9 schließt die gleiche
Länge und
Basenzusammensetzung wie Sequenz #7 ein, jedoch angeordnet in unterschiedlicher
sequenzieller Reihenfolge. Ionenaustausch-HPLC-Analysen von rohen
Oligonukleotiden ergaben die folgenden Ergebnisse in Tabelle 5.
Die Gesamtrohproduktausbeuten waren signifikant höher für die Oligonukleotide
synthetisiert über
diese Erfindung. Tabelle 5 erleichtert eine vergleichende Analyse
der Volllängenproduktausbeuten,
die sich aus der Silyl-Schutzgruppenchemie ableiten gegenüber von
analogen Ausbeuten aus der konventionellen Dimethoxytrityl-Schutzgruppenchemie.
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TABELLE
5
Vergleich von Oligonukleosidausbeuten zwischen Silyl-Schutzgruppenprotokollen
und konventionellen Phosphoramiditprotokollen
Tabelle
5: Vergleich der Prozentausbeuten des Gesamtlängenprodukts in der Rohsynthese
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Oligonukleotide
korrespondieren zu Sequenzen Nr. 6 wurden synthetisiert in beiden
Verfahren.
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Die
entsprechenden Oligonukleotidprodukte wurden durch HPLC aufgereinigt.
Beide #6 Sequenzen wurden mit P32 gelabelt über Kinase-Reaktion
gemäß konventionellen
Protokollen und inkubiert mit der Nr. 9 Sequenz. Die Zeitpunkte
wurden auf Polyacrylamidgel-Elektrophorese ("PAGE")
erzeugt, um die Rate zu analysieren und das Ausmaß, in welchem
die Nr. 6 Sequenzen gespalten wurden. Tabelle 6 schließt die PAGE-Ergebnisse
ein.
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TABELLE
6
Vergleich der kinetischen Daten der Abspaltung des Ribozymsubstrats
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Die
Fachleute auf dem Gebiet werden verstehen, dass die oben dargestellte
Diskussion dazu dient, die bevorzugten Verfahren und Materialien
zur Anwendung in der Erfindung zu identifizieren. Die bevorzugten Ausführungsformen,
wie hier oben beschrieben, können
offensichtlichen Modifizierungen unterzogen werden, ohne dass vom
wahren Umfang und Geist der Erfindung abgewichen wird. Dementsprechend
erklären
die Erfinder hiermit ihre Intension, sich auf die Doktrin der Äquivalenz
zu verlassen, um ihre vollen Rechte in der Erfindung zu schützen.
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