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BEREICH DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft den Bereich der Biomaterialien, der implantierbaren
medizinischen Vorrichtungen und der Zellbiologe. Insbesondere betrifft
die Erfindung Verfahren für
die Verbesserung der Leistungsfähigkeit
medizinischer Vorrichtungen, wenn sie in biologischer Umgebung implantiert
sind. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung Vorrichtungen,
wie implantierbare vaskuläre
Transplantate.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Biomaterialien
sind seit langen in der wiederherstellenden Chirurgie verwendet
worden, um erkrankte oder verletzte Organe zu ersetzen. Die meisten
Biomaterialien, die gegenwärtig
für die
Herstellung von implantierten Vorrichtungen verwendet werden, wurden
ursprünglich
für nicht
medizinische Anwendungen entwickelt. Solche Materialien wurden anfänglich als
für die
Herstellung von implantierbaren Vorrichtungen geeignet angesehen,
wenn sie nicht toxisch waren und physische Eigenschaften aufwiesen,
die die Herstellung der gewünschten
Vorrichtungen erlauben würden.
Es erscheint jedoch, daß die
meisten, wenn nicht alle, üblicherweise
verwendeten implantierten Biomaterialien ein gewisses Potential
aufweisen, unerwünschte
Antworten an der Material-Gewebeschnittstelle zu erzeugen. Siehe
z. B. Hanker, J. S. und B. L. Giammara, „Biomaterials and Biomedical
Devices", Science
242: 885–892
(1988).
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Derzeit
werden implantierte Vorrichtungen als erfolgreich in Situationen
angesehen, in denen beliebige unerwünschte Oberflächenantworten,
die auftreten können,
nicht unangemessen den Wirt betreffen oder wesentlich mit der Hauptfunktion
der Vorrichtung interferieren. Beispielsweise beeinflußt die Bildung
einer Thrombusschicht auf der luminalen Oberfläche typischerweise nicht Funktion
eines vaskulären
Transplantats großen Durchmessers,
wobei sie ein Transplantat kleineren Durchmessers verschließen könnte.
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Die
anfängliche
Untersuchung im Hinblick auf die der Entwicklung von Materialien,
die eine verbesserte Biokompatibilität aufweisen, richtete sich
im wesentlichen auf die Erzeugung von Materialien, die eine minimale
Reaktion mit Gewebe zeigten. Obwohl dieser Ansatz die Funktion vieler
Vorrichtungen verbessert hat, sind weitere Verbesserungen in der
Kompatibilität
und Leistungsfähigkeit
der implantierten Vorrichtungen wünschenswert.
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Solche
Verbesserungen können
die Erzeugung von Biomaterialoberflächen beinhalten, die tatsächlich die
gewünschten
Gewebewechselwirkung, beispielsweise Adhäsion und Infil tration durch
bestimmte wünschenswerte
Gewebezellen (Hanker et al.), fördern.
Eine Sorte der wünschenswerten
Gewebeinfiltration beinhaltet den als „Endothelialisierung" bekannten Prozeß der im
Falle eines vaskulären
Transplantats die Wanderung von Endothelzellen aus angrenzendem
Gewebe auf die luminale Oberfläche
(d. h. die Oberfläche,
die das Lumen auskleidet) und in das Lumen des Transplantats hinein
beinhalten.
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Auf
ein vaskuläres
Transplantat angewandt könnte
eine solche Endothelialisierung beispielsweise über zwei verschiedenen Mechanismen
auftreten (Greisler, H. P. New Biologic and Synthetic Vascular Prostheses,
R. G. Landes, Co., Austin, Texas (1991)). Ein Mechanismus, der als „transanatomotische" Endothelialisierung
bezeichnet wird, beinhaltet die Förderung des Einwachsens von
Pannus längs
in das Transplantat aus dem Lumen des Blutgefäßes, in das das Transplantat
eingefügt
wurde. Die Endothialisierung über
dieses Verfahren führt
zu Endothelzellen, die das Lumen des Transplantats ausfüllen, mit
wenigen, wenn überhaupt Endothelzellen
in der Porosität
des Transplantats.
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Der
andere Mechanismus, der als „transmurale" oder „transinterstitiale" Endothelialisierung
bezeichnet wird, beinhaltet die Förderung des Einwachsens von
Kapillaren und/oder kapillaren Endothelzellen durch die Transplantatwand
und die Porosität.
Solche Endothelzellen stammen aus der Mikrovaskulatur angrenzenden
Gewebes, außerhalb
des vaskulären
Transplantats und wachsen durch die Wand des vaskulären Transplantats
zum Teil aufgrund seiner Porosität
hindurch. Unter geeigneten Bedingungen sind die Endothelzellen dazu
in der Lage, durch die Transplantatwand hindurch zu wachsen und
das Transplantatlumen zu besiedeln.
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Die
eingewachsenen Endothelzellen sind häufig dazu in der Lage Kapillaren
innerhalb und durch die Poren des Materials zu bilden, die das vaskuläre Transplantat
bilden. Für
solche Kapillarbildung ist es jedoch nicht bestätigt worden, daß sie ein
wesentlicher Bestandteil des Prozesses selbst ist. Da die Endothelzellen selbst
aus Kapillaren abstammen und Kapillaren häufig innerhalb der Transplantatporosität beobachtet
werden, wird die transmurale Endothelialisierung manchmal auch als „kapillare
Endothelialisierung" bezeichnet. Der
Vorgang der kapillaren Endothelialisierung kann durch seine aufeinanderfolgenden
zellulären
Schritte unterschieden werden, die die anfängliche Anheftung von Endothelzellen
an das Transplantatmaterial, gefolgt von der Ausbreitung, die Einwanderung
nach innen und, gegebenfalls, die Proliferation umfassen.
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Die
physischen Ansätze
für die
Verbesserung der Endothelialisierung tendierten dazu, sich auf die Oberfläche selbst
zu konzentrieren, beispielsweise auf die Porosität oder die Rauheitqualitäten der
Oberfläche.
Goldon et al. berichteten beispielsweise, daß Transplantate aus expandierten
Polytetrafluorethylen („ePTFE") mit einem Abstand
zwischen den Knoten von 60 μm
eine optimale Porosität
zur Verfügung
stellte, um die transmurale Endothelialisierung in Pavianen zu erlauben.
(Siehe Golden, M. A., S. R. Hanson, T. R. Kirkman, P. A. Schneider
und A. W. Clowes, „Healing
of Polytetrafluoroethylene Arterial Grafts is Influenced by Graft
Porosity", J. Vasc.
Surg. 11: 838–845
(1990)).
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Eine ähnliche
Sorte des ePTFE-Transplantats mit dem selben Abstand zwischen den
Knoten von 60 μm
wurde in Patienten implantiert, erlaubte jedoch keine Endothelialisierung.
(Siehe Kohler, T. R., J. R. Stratton, T. R. Kirkman, K. H. Johansen,
B. K. Zierler und A. W. Clowes, „Convential Versus High-Porosity
Polytetrafluoroethylene Grafts: Clinical Evaluation", Surgery 112: 901–907 (1992)).
Die Anmelder haben ermittelt, daß sich die ePTFE-Transplantate, die
in Patienten implantiert wurden, von denen, die in Pavianen implantiert
wurden dadurch unterschieden, daß die ePTFE-Transplantate,
die bei Patienten verwendet wurden, einem modifizierten Typ angehörten, der
eine äußere Ummantelung
aus einem Verstärkungsfilm
verwendete.
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Das
als „Gore-Tex
Vascular Graft" bekannte
Produkt wird dadurch beschrieben, daß es eine durchschnittliche
Fibrillenlänge
von 25 Mikron aufweist, um die Aufnahme umliegenden Gewebes in das
Transplantatimplantat zu erlauben. Dieses bestimmte Produkt stellt
jedoch auch einen Verstärkungsfilm
zur Verfügung, der
fest eingebauter Bestandteil der äußeren Transplantatoberfläche ist,
für den
gesagt wird, daß er
dem Transplantat eine äußere Unterstützung zur
Verfügung
stellt, um eine Aneurysma-ähnliche
Aufblähung
zu verhindern, den Nahtrückhalt
zu verbessern und einen problematischen „Reißverschluß"-Effekt zu verhindern. In anderen Experimenten
wurde die transmurale Endothelialisierung in Hunden durch ein ePTFE-Transplantat hergestellt,
in dem 800 μm
Poren mit einer Nadel erzeugt wurden; die Porosität war jedoch
so groß,
daß eine Vorverklumpung
erforderlich war, um übermäßige Blutungen
zu verhindern (Kusaba, A., C. R. Fischer, III, T. J. Matulewski
und T. Matsumoto, „Experimental
Study of the Influence of Porosity on Development of Neointima in
Gore-Tex® Grafts:
A Method to Increase Long-term Patency Rate", Amer. Surg. 47: 347–354 (1981)).
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Wachstumsfaktoren
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Neben
physischen Ansätzen
für das
Erreichen der Endothelialisierung sind auch bestimmte chemische
Ansätze
versucht worden. Diese haben dazu tendiert, sich auf die Verwendung
verschiedener Proteine zu konzentrieren, die Wachstumsfaktoren und
zelluläre
Adhäsionsproteine
oder die Form der Proteinanheftung an die Oberfläche umfassen.
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Wachstumsfaktoren
(WF) sind lösliche
Polypeptide (mit Molekulargewichten, die typischerweise von 5 bis
50 Kilodalton reichen), die dazu in der Lage sind durch den Körper zu diffundieren
und Zellteilung (Proliferation) zu stimulieren. Zur Zeit scheint
es, daß nur
für eine
WF-Sorte, insbesondere FGF-1 berichtet wurde, das es die kapillare
Endothelialisierung in ein vaskuläres Transplantat hinein fördert. (Greisler,
H. P. New Biologic and Synthetic Vascular Prostheses, R. G. Landes,
Co. Austin, Texas (1991)). In diesem Bericht wurde der WF nicht
auf der Vorrichtung immobilisiert und wurde jedoch tatsächlich in
einer Form zur Verfügung
gestellt, die es ihm erlauben würde
löslich
zu werden. Genauer gesagt wurde ein Gemisch aus einem Fibrinkleber,
Heparin und FGF-1 verwendet, um die Zwischenräume des Abstands zwischen den
Knoten von 60 μm
des ePTFE-vaskulären
Transplantats zu füllen.
Das Transplantat wurde anschließend
in Kaninchen und Hunde implantiert und führte zu einer verbesserten
transmuralen Endothelialisierung.
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Es
erscheint, daß der
Fibrinklebstoff langsam abgebaut wird, um lösliches FGF-1 freizusetzen,
das wiederum die Proliferation und die Wanderung von Endothelzellen
fördern
kann, um eine kapillare Endothelialisierung zu bilden. Zusätzlich dazu,
daß es
löslich
ist, hat FGF-1 die unerwünschte
zweite Wirkung der Förderung
der Proliferation von glatten Muskelzellen. Diese Zellen dringen
auch in die Transplantatporosität
ein und werden im Transplantatlumen hyperplastisch, ein Ergebnis,
daß für die medizinische
Verwendung nicht als geeignet angesehen werden würde. Kang, S. S., D. Ren und
H. P. Greisler, „Vascular
Smooth Muscle Cell Growth on Fibrin Glue Containing Fibroblast Growth
Factor-1 and Heparin",
Trans. Soc. Biomat. 17: 33 (1994).
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Adhäsionsmoleküle
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Adhäsionsmoleküle sind üblicherweise
große
Proteine, Kohlenhydrate oder Glycoproteine (typischerweise 100 bis
1000 Kilodalton), die dazu dienen spezifisch an Zelloberflächenrezeptoren
zu binden. Sie verbinden wiederum Zellen mit einem anderen Substrat
(„Oberflächenadhäsionsmolekül" oder „SAM" = „surface adhesion
molecule") oder
mit angrenzenden Zellen („Zelladhäsionsmolekül" oder „CAM" = cell adhesion
molecule"). Es erscheint
nicht, daß CAMs
für die
Verbesserung der kapillaren Endothelialisierungscharakteristika von
Implantatvorrichtungen vorgeschlagen oder verwendet wurden.
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Obwohl
für eine
Vielzahl von SAM-Proteinen gezeigt wurde, daß sie die Gewebeintegration
bei implantierten Vorrichtungen verbessern (z. B. ein erhöhtes Fibroblastenwachstum
zeigen, eine erhöhte
Bindung an subkutanes Gewebe, eine verringerte Inflammation und
Nekrose des angrenzenden Gewebes und eine verringerte Bildung von
fibrösen
Kapseln um die implantierten Vorrichtungen) scheint es, daß für keines
gezeigt worden ist, die kapillare Endothelialisierung zu verbessern.
Siehe beispielsweise Okada, T. und Y. Ikada, „Tissue Reactions to Subcutaneously
Implanted, Surface-Modified Silicones", J. Biomed. Mater. Res. 27: 1509–1518 (1993);
Kirkham, S. M, und M. E. Dangel, "The Keratoprosthesis: Improved Biocompatability
Through Design and Surface Modification", Ophth. Surg. 22: 455–461 (1991);
Clapper, D. L., S. M. Kirkham und P. E. Guire, "ECM Proteins Coupled to Device Surfaces
Improve in vivo Tissue Integration", J. Cell. Biochem. 18C: 283 (1994);
und Kito, H., N. Nakajima und T. Matsuda, "Differentiated Biocompatible Design
of Luminal and Outer Graft Surfaces. Photocurable Extracellular
Matrices, Fabrication, and Cellular Response", ASAIO Journal 39: M506–M511 (1993).
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Williams
et al. zeigten, daß die
Adsorption mehrerer verschiedener SAM-Proteine (umfassend Fibronectin
und eine Kombination aus Typ I- und III-Kollagen) auf vaskulären Transplantaten,
die in vitro Anheftung von Endothelzellen verbesserte. Die Proteine
wurden zum Zwecke der Evaluierung der Zellansiedlung hinzugefügt, es gab
keinen Hinweis auf eine Wirkung auf die kapillare Endothelialisierung.
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Gleichermaßen wurde
für adsorbiertes
Fibronectin durch Seeger et al. berichtet, daß es eine leichte (d. h. zweifache)
Erhöhung
des Rückhalts
von Endothelzellen erzeugte, die vor der Implantation von vaskulären Transplantaten
in Hunden hinzugefügt
wurden. (Siehe Williams S. K., et al., „Adult Human Endothelial Cell Compatibility
with Prosthetic Graft Material",
J. Surg. Res. 38: 618–629
(1985) bzw. Seeger, J. M. und N. Klingman, "Improved In Vivo Endothelialization
of Prosthetic Grafts by Surface Modification with Fibronectin", J. Vasc. Surg.
8: 476–482
(1988)).
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Kovalentes
Binden
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Chemische
Faktoren sind an Trägeroberflächen in
einer Vielzahl von Wegen befestigt worden umfassend die passive
Adsorption, wie sie in einer Vielzahl der obigen Referenzen beschrieben
wurde. Die U.S.-Patent Nr. 4,979,959 und 5,263,992 betreffen die
Vorbereitung und Verwendung biokompatibler Vorrichtungen, bei denen
das biokompatible Mittel kovalent über eine photoreaktive Gruppe
mit einer chemischen Verknüpfungsgruppe
an ein Biomaterialsubstrat gebunden ist.
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Im
Hinblick auf SAM verwenden Kito et al. (oben zitiert) Photochemie,
um die äußere Oberfläche zu beschichten
und um die Porosität
von vaskulären
Dacron-Transplantaten mit Gelatine zu füllen. Die luminale Oberfläche wurde
dann mit Chondroitinsulfat beschichtet. Nach der Implantation in
Hunden für
eine Woche zeigten die Transplantate ein erhöhtes Einwachsen von Fibroblasten
von der äußeren Oberfläche in die
Transplantatporosität
und keine Endothelzellen auf der luminalen Oberfläche. Es
wurde über
keine kapillare Endothelialisierung berichtet.
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In
einer weiteren Studie wurden Adhäsionsproteine
unter Verwendung von „Photochemie" an der Oberfläche von
Transplantaten immobilisiert, die entweder aus Polyurethan oder
aus ePTFE gebildet waren (Clapper, D. L., K. M. Hagen, N. M. Hupfer,
J. M. Anderson und P. E. Guire, „Covalently Immobilized ECM
Proteins Improve Patency and Endothelialization of 4 MM Grafts Implanted
in Dogs", Trans.
Soc. Biomat. 16: 42 (1993)). Die Anmelder haben seitdem nachgewiesen,
daß das
spezifische ePTFE Transplantatmaterial wie in einer oben beschriebenen
Form zur Verfügung
gestellt wurde, d. h. daß es
ganzheitlich mit der äußeren Transplantatoberfläche eine äußere Ummantelung
mit einem äußeren Verstärkungsfilms
aufwies, die dazu dienen sollte die Wandporosität deutlich zu verringern. Das
Polyurethan wiederum hatte wenige, wenn überhaupt, Poren, die sich vollständig durch
die Transplantatwände
erstreckten. Unter Verwendung des Hundemodells zeigten beide Transplantate
verschiedene Grade einer verbesserten Endothelzellenbedeckung, wenn
sie entweder mit Fibronectin oder Typ IV-Kollagen oder mit beiden
beschichtet wurden. Die auf dem Transplantatlumen vorhandenen Endothelzellen
wanderten in jedem Fall wahrscheinlich aus dem Lumen der angrenzenden
Arterie durch den Prozeß der
transanastomischen Endothelialisierung ein. Jede Transplantatsorte
war im wesentlichen nicht porös
und alle auf den luminalen Oberflächen des Transplantats beobachteten
Endothelzellen waren Teile der durchgehenden Endothelzellschicht,
die sich aus dem Lumen der angrenzenden Arterien erstreckten. Ein
solches Zellwachstumsmuster steht in Übereinstimmung mit einer transanastomotischer
im Gegensatz zu einer transmuralen Endothelialisierung.
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Es
sind Beispiele berichtet worden, in denen kovalent immobilisierte
Proteine eine verbesserte Gewebeintegration bei Implantatvorrichtungen
zur Verfügung
stellen. Beispielsweise wenn mit Silikongummi gekoppelt (über eine
Kombination aus Glimmentladung, Pfropfpolymerisation und Carbodiimidkupplung)
war Typ I-Kollagen dazu in der Lage, die Dicke der fibrösen Kapseln
zu verringern, die sich nach subkutaner Implantation für 16 Wochen
in Ratten bildeten (Okada, T. und Y. Ikada, „Tissue Reactions to Subcutaneously
Implanted, Surface-Modified Silicones", J. Biomed. Mater. Res. 27: 1509–1518 (1993)).
Typ I-Kollagen ist
thrombogen, würde
jedoch nicht für
die Verwendung in Implantaten, wie in vaskulären Implantaten geeignet sein.
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In
einem anderen Experiment wurde eine Beschichtung aus Typ IV-Kollagen
auf Silikongummibrustimplantaten photoimmobilisiert und subkutan
für 16
Wochen in Schweine implantiert. Die beschichteten Implantate zeigten
eine starke Gewebebindung an die Vorrichtungsoberfläche und
dünnere
fibröse
Kapseln (Clapper, (1994), siehe oben). Die Implantate wurden jedoch
nicht als porös
beschrieben und es wurde keine kapillare Endothelialisierung beschrieben.
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In
noch einer weiteren Situation wurde eine Beschichtung aus Typ I-Kollagen
auf eine feste intracorneale Polymethylmethacrylat-Linse aufgetragen
und für
15 Monate in Kaninchen cornea implantiert. Das Implantat förderte die
Bindung von Stromalgewebe, verringerte die Inflammation angrenzend
an die Vorrichtung und verringerte deutlich die Nekrose von Cornealgewebe über der
Vorrichtung (Kirkham et al., siehe oben). Wiederum war das Implantat
nicht porös
und es wurde keine kapillare Endothelialisierung beschrieben.
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Schließlich beschrieben
Kinoshita, Y., T. Kuzuhara, M. Kirigakubo, M. Kobayashi, K. Shimura,
Y. Okada, „Soft
tissue reaction to collagen-immobilized porous polyethylene: subcutaneous
implantation in rats for 20 wk",
Biomaterials, Vol. 14, Nr. 3, 209–215 (1993) ein Polyethylenprobenmaterial,
das eine große
Porosität
aufwies (Poren mit 400 Mikron) und kovalent mit Kollagen I durch
Pfropfpolymerisation gekoppelt war. Für das Material wurde gefunden,
daß es
das Einwachsen in das Gewebe, nach subkutaner Implantationen in
ein Rattenmodell verbesserte. Für
das Probenmaterial wurde nicht beschrieben, das es ausreichende
Eigenschaften (z. B. eine ununterstützte Festigkeit) für die Herstellung
eines vaskularen Grafts aufwies, noch wurde es beschrieben, daß es eine
für diesen
Zweck ausreichende Porosität
aufwies. Auch, und wie oben beschrieben, würde für Kollagen I tatsächlich angenommen,
daß es
für die
Verwendung in einem vaskulären
Graft im Hinblick auf seine thrombogene Eigenschaft ungeeignet wäre.
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Zur
Zeit erscheint es, daß der
Stand der Technik immer noch Materialien und entsprechende Verfahren für die zur
Verfügungstellung
einer Implantatsoberfläche
bedarf, die dazu in der Lage sind wirksam, vorhersagbar und reproduzierbar
die transmurale oder kapillare Endothelialisierung zu fördern. Es
erscheint, daß bisher nichts
im Stand der Technik die kovalente Befestigung eines geeigneten
Adhäsionsfaktors
an eine steife (z. B. ununterstützte)
poröse
Trägeroberfläche einer
implantierbaren Vorrichtung in einer Weise, die dazu in der Lage ist,
die Endothelialisierung in oder durch die Wände der Vorrichtung zu fördern oder
zu verbessern, nahelegt, versucht, geschweige denn erreicht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine implantierbare medizinische Vorrichtung
nach Anspruch 1 und ein Verfahren für die Zubereitung einer implantierbaren
medizinischen Vorrichtung nach Anspruch 8 zur Verfügung.
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Die
Anmelder haben gefunden, daß unter
Berücksichtigung
der vorliegenden Erfindung Biomaterialien zur Verfügung gestellt
werden können,
die die Steifigkeit aufweisen, die für die Verwendung als Implantat
in vivo notwendig ist, während
sie zur selben Zeit die Porosität
aufweisen, die notwendig ist, um das Wachstum der Kapillaren durch
die Poren des Biomaterials zu erlauben. Die Ausführung der vorliegenden Erfindung
erlaubt es dadurch, die übliche
Notwendigkeit zu vermeiden, sich auf Produkte, wie poröses ePTFE
zu verlassen, das einen äußeren Verstärkungsfilm
für die
Verwendung in vaskulären
Transplantaten aufweist. Stattdessen erlaubt die Erfindung die Verwendung
von porösen
ePTFE an sich nur modifiziert durch die Immobilisierung von den
hierin beschriebenen Adhäsionsmolekülen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt der Artikel in Form eines vaskulären Transplantats vor und das
Biomaterial ist ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Tetrafluorethylenpolymeren (wie ePTFE),
aromatischen/aliphatischen Polyesterharzen (wie Polyethylenterephthalat
(„PET") und Poly(butylenterephthalat)
(„PBT"), Polyurethan und
Silikongummis (wie Hitze-gereifte Gummis und die, die durch „Raumtemperaturvulkanisierung" (RTV) von Silikonelastomere
gebildet werden). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Adhäsionsmolekül ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Fibronectin, Laminin und Kollagen. Vaskuläre Transplantate
der Erfindung zeigen Leistungscharakteristika, die denen natürlicher
Gefäße nahe
kommen, z. B. im Hinblick auf die Integrität, Stärke und Endothelzellbedeckung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das vaskuläre
Transplantat aus ePTFE gebildet, das Poren aufweist, die sich durch
die Transplantatwand erstrecken und einen Abstand zwischen den Knoten im
Bereich von 10 bis 300 μm
aufweisen, wie durch Rasterelektronenmikroskopie bestimmt. In solch
einer Ausführungsform
werden die Adhäsionsmoleküle kovalent
an der Oberfläche,
umfassend die Porenoberflächen des
Implantats mittels Photochemie, immobilisiert.
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Für die vaskulären Implantate
der vorliegenden Erfindung ist es gefunden worden, daß sie eine
verbesserte Endothelialisierung deutlich fördern, wenn sie in vivo bewertet
werden. Eine solche Verbesserung kann im Hinblick auf entweder die
Zahl der Zellen, für
die gefunden wurde, daß sie
Porenoberflächen
und die innere Oberfläche
des Biomaterials kolonisieren und/oder im Hinblick auf die Geschwindigkeit
der Endothelialisierung nach Kontakt mit dem Körper ausgedrückt werden.
Bevorzugte Transplante zeigen eine Verbesserung in der Größenornung
von etwa dem dreifachen oder mehr in einer oder beiderlei Hinsicht
im Vergleich zu unbeschichteten Kontrollen und vorzugsweise vierfach
oder mehr. Im Vergleich zu anderen bekannten Verfahren stellen die
Ergebnisse eine bedeutende Verbesserung dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Artikel zur Verfügung, der
eine implantierbare medizinische Vorrichtung umfaßt, die
aus einem porösen,
steifen Biomaterial gebildet wurde, das eine Oberfläche zur
Verfügung
stellt, die ein immobililiertes Adhäsionsmolekül in einer Menge und eines
Typs zur Verfügung
stellt, die/der geeignet ist die kapillare Endothelialisierung durch
die Oberfläche
hindurch und in die Vorrichtung zu fördern, wenn sie in vivo verwendet
wird.
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Wie
hierin verwendet, sollen die folgenden Begriffe und Wörter die
folgenden zugeschriebenen Bedeutungen haben:
„implantierbare
medizinische Vorrichtung",
welche aus Gründen
der Kürze
als „Vorrichtung" oder „medizinische
Vorrichtung" bezeichnet
wird, wird einen Gegenstand bezeichnen, der zumindest zum Teil aus
einem Biomaterial hergestellt ist und für die Verwendung in Kontakt
mit Körpergeweben
umfassend Körperflüssigkeiten gedacht
ist;
„Biomaterial" soll die chemische
Zusammensetzung eines Materials bezeichnen, das verwendet wird,
um eine Vorrichtung herzustellen und das ein oder mehrere seiner
Gewebe-Kontaktoberflächen zur
Verfügung
stellt;
„Porosität" und Flexionen davon
(wie „Poren" und „porös") soll ein Biomaterial
bezeichnen, das kleine Kanäle oder
Durchlässe
aufweist, die auf einer äußeren (z.
B. einer ersten Hauptoberfläche
des Biomaterials beginnen und sich im wesentlichen durch das Biomaterial
hindurch bis zu einer inneren (z. B. einer zweiten Hauptoberfläche erstrecken;
„steif" und Flexionen davon
wird die Fähigkeit
eines bestimmten Biomaterials bezeichnen, wenn es in der Form einer
implantierbaren medizinischen Vorrichtung hergestellt wird, den
Drucken zu widerstehen, denen es im Laufe seiner Verwendung ausgesetzt
wird und wobei es in der Lage ist die Durchgängigkeit und die Porenstruktur
in vivo zu bewahren;
„Oberfläche" soll die Grenzfläche zwischen
dem Biomaterial und seiner Umgebung bezeichnen. Es ist für den Begriff
beabsichtigt, daß er
die Verwendung des Wortes sowohl im makroskopischen Sinne (z. B.
die zwei Hauptflächen
eines Bogen eines Biomaterials) sowie in seinem mikroskopischen
Sinne (z. B. die Auskleidung von Poren, die das Material durchdringen)
umfaßt.
Die Oberfläche
ist dazu in der Lage, als Immobilisierungsstelle für die Zelladhäsionsmoleküle zu dienen,
sowohl für
die Anheftung als auch für
die Wanderung von Endothelzellen;
„Adhäsionsmoleküle" sollen Peptide, Proteine und Glycoproteine
bezeichnen, die dazu in der Lage sind, an ein Substrat und/oder
Zellen zu binden, um Zellen an dem Substrat oder an angrenzenden
Zellen zu befestigen;
„Endothelialisierung" wird, wenn nicht
anders angegeben, austauschbar mit dem Begriff „kapillare Endothelialisierung" verwendet, um das
Wachstum von Endothelzellen auf im wesentlichen allen Gewebe berührenden Oberflächen eines
Biomaterials, das dazu verwendet wird, eine poröse, steife Vorrichtung zu bilden,
zu bezeichnen.
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VORRICHTUNGEN
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Die
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung umfassen medizinische Vorrichtungen,
die für
den fortgesetzten Kontakt mit Körperflüssigkeiten
oder Geweben vorgesehen sind, und insbesondere solche Vorrichtungen,
die von der kapillaren Endothelialisierung profitieren können, wenn
sie entweder in in vivo oder in in vitro Anwendungen verwendet werden.
Bevorzugte Vorrichtungen sind im Körper implantierbar und umfassen vaskuläre Transplantate
und künstliche
Organe, wie Bauchspeicheldrüse,
Leber und Niere. Andere geeignete Implantatvorrichtungen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Vorrichtungen, die verwendet werden, um genetisch modifizierte
Zellen zu implantieren, die rekombinante Proteine für die therapeutische
Verwendung verabreichen und künstliche
Gewebe- und Organimplantate, wie Ersatzhaut, Gelenke und Ohren.
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Die
Bedeutung der kapillaren Endothelialisierung wird bei jeder speziellen
Vorrich tung abhängig
von der Sorte und dem Zweck der Vorrichtung variieren. Eingewachsene
Kapillaren können
für das
zur Verfügung stellen
der Perfusion der Vorrichtung, z. B. um Nährstoffe zu Zellen in der Vorrichtung
zu bringen, und um Abbauprodukte wegzubringen, nützlich sein. Eingewachsenen
Kapillaren können
auch für
das zur Verfügung
stellen von Endothelzellen nützlich
sein, um die Oberflächen
der vaskulären
Transplantate auszukleiden, um die Blutkompatibilität zu verbessern.
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Andere
geeignete Vorrichtungen sind zu der in vitro Verwendung in der Lage,
wie die, die für
die Erzeugung von gewebekonstruierten Organen verwendet werden.
Im Verlauf des Gewebekonstruktionsprozesses kann beispielsweise
eine äußere Vorrichtung
als Gerüststruktur
für die
Kultivierung von Zellen dienen, die wiederum wandern, proliferieren
und differenzieren werden, um Gewebe oder Organe zu bilden, die
anschließend
im Patienten implantiert werden.
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BIOMATERIALIEN
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Die
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung können aus einer Vielzahl steifer
Biomaterlialien hergestellt werden, die dazu in der Lage sind eine
Oberfläche
für die
Adhäsion und
für die
Wanderung von Endothelzellen zur Verfügung zu stellen. Eine Vielzahl
geeigneter Materialien können
als Träger
eingesetzt werden, wobei die primären Erwägungen die sind, daß sie eine
optimale Kombination solcher Eigenschaften, wie der Stärke, der
Oberflächenfläche, der
Einfachheit des Eindringens und der Verwendung und der Kosten zur
Verfügung
stellen.
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Bevorzugte
Trägermaterialien
sind synthetische Polymere, umfassend Oligomere, Homopolymere und
Copolymere, die sich entweder aus Additions- oder Kondensationspolymerisationen
ergeben. Beispiele geeigneter Additionspolymere umfassen, sind aber
nicht eingeschränkt
auf, Acryle, wie die, die aus Methylacrylat, Methylmethacrylat,
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Acrylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Glycerylacrylat,
Glycerylmethacrylat, Methacrylamid und Ethacrylamid polimerisiert
sind; Vinyle, wie Styrol, Vinylchlorid, Vinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol
und Vinylacetat; Polymere, die aus Ethylen, Propylen gebildet sind
und Tetrafluorethylen. Beispiele von Kondensationspolymere umfassen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, Nylon, wie Polycaprolactam, Polylauryllactam, Polyhexamethylenadipamid
und Polyhexamethylendodecandiamid und auch Polyurethane, Polycarbonate,
Polyamide, Polysulfone, Poly(ethylenterephthalat), Polymilchsäure, Polyglycolsäure, Polydimethylsiloxane
und Polyetherketon.
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Andere
geeignete Materialien umfassen Metalle und Keramiken. Die Metalle
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, Titan, rostfreien
Stahl, Kobaltchrom. Die Keramiken umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Silikonnitrid, Silikoncarbid, Zirkon und Tonerde sowie Glas und
Kieselerde. ePTFE ist ein bevorzugtes Biomaterial für die Verwendung
in der Herstellung implantierbarer Vorrichtungen in der vorliegenden Erfindung
und insbesondere für
die Herstellung von vaskulären
Transplantaten. Geeignetes ePTFE ist in der Form vaskulärer Transplantate
von solchen Quellen, wie IMPRA, Inc., Tempe, AZ, erhältlich.
Die kommerziell erhältlichen
Transplantate werden aus ePTFE hergestellt und in steriler Form
in einer Vielzahl von Anordnungen, umfassend gerade, konisch zulaufende
und stufenförmige
Konfigurationen zur Verfügung
gestellt.
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Es
ist für
solche Produkte bekannt, daß sie
biologisch inert sind und daß sie
dazu in der Lage sind, eine deutliche inflammatorische Reaktion
zu verhindern und so hergestellt werden können, daß sie eine kontrollierte mikroporöse Struktur
aufweisen. Solche Biomaterialien können in einer Vielzahl von
Weisen charakterisiert werden, umfassend die Fibrillenlänge. Die
Kontrolle der Fibrillenlänge
wiederum kann verwendet werden, um Mikrostrukturen herzustellen,
die dazu in der Lage sind, Gewebeeinwachsungen auszuschließen oder anzunehmen.
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STEIFIGKEIT
UND POROSITÄT
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Biomaterialien
sind die, die eine ausreichende Steifigkeit für die für sie gewünschten Zwecke aufweisen, unabhängig davon
ob sie in vivo oder in vitro verwendet werden. Für die Verwendung bei der Bildung
eines vaskulären
Transplantats wird ein Biomaterial beispielsweise eine ausreichende
Steifigkeit aufweisen, um es dem Transplantat zu erlauben die Transplantatdurchgängigkeit
und die Porenstruktur im Laufe seiner beabsichtigten Verwendung
zu bewahren.
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Die
Steifigkeit des Biomaterials kann durch jedes geeignete Mittel bewertet
werden. Die Knotenbereiche des ePTFE sind aus nicht porösen PTFE
zusammengesetzt, das dazu dient Reißfestigkeit (z. B. für Nähte und
Festigkeit gegenüber
aneurysmalen Ausdehnungen) zur Verfügung zu stellen. Die internodalen
Bereiche sind aus PTFE-Fasern zusammengesetzt, die dazu dienen die
Knoten zu verbinden, wobei die Freiräume zwischen den Fasern die
hierin bezeichnete Porosität
zur Verfügung
stellen. Die Knotengröße kann
als Prozentsatz der Gewebekontaktfläche ausgedrückt werden, die aus Knoten-PTFE
zusammengesetzt ist.
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Der
Abstand zwischen den Knoten kann als durchschnittliche Fibrillenlänge ausgedrückt werden.
Die Porosität
wiederum wird im allgemeinen als der Abstand zwischen den Knoten
ausgedrückt
(d. h. der durchschnittliche Abstand von der Mitte eines Knotens
zur Mitte des benachbarten Knotens). Bevorzugte ePTFE-Materialien
haben Knoten ausreichender Größe und Häufigkeit,
um eine angemessene Stärke
(z. B. im Hinblick auf aneurysmale Aufblähung) zur Verfügung zu
stellen und Zwischenknotenbereiche von ausreichender Häufigkeit
und Faserlänge,
um eine angemessene Porosität
zur Verfügung
zu stellen (um die kapillare Endothelialisierung zu erlauben). Ein
solches ePTFE-Material ist eins, das Knoten zur Verfügung stellt,
die in der Größenordnung
von 30% oder mehr und vorzugsweise 40% sind oder mehr der Gewebekontaktoberfläche umfassen.
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Solche
Materialien werden weniger, jedoch dickere Knoten zur Verfügung stellen,
die wiederum eine deutlich größere Stärke in vivo
zur Verfügung
stellen. Im Hinblick auf die vorliegende Beschreibung wird der Fachmann
dazu in der Lage sein, Vorrichtungen unter Verwendung von Biomaterialien,
die eine geeignete Kombination von Porosität und Rigidität aufweisen,
zu identifizieren und herzustellen.
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Biomaterialien
sind porös,
um die Anheftung und Wanderung von Zellen zu erlauben, auf die die
Bildung und das Wachstum von Kapillaren in die Oberfläche folgen
kann. Geeignete Poren können
in der Form kleiner Kanäle
oder Durchlässe
vorliegen, die an einer äußeren Oberfläche beginnen
und sich zum Teil oder vollständig
durch das Biomaterial erstrecken. In solchen Fällen sind die Querschnittsdimensionen
der Poren größer als
der Durchmesser einer Kapillare (5 μm) und typischerweise kleiner
als 1 mm. Untereinander verbundene Poren sind vorzugsweise zu Vertiefungen
verbunden (nicht verbundene Poren). Vorzugsweise reicht der durchschnittliche
Durchmesser solcher Poren von etwa 5 μm bis zu etwa 1 mm. Die Porosität muß ausreichend
groß sein,
um die kapillare Endothelialisierung zu erlauben; daher sollte der
durchschnittliche Durchmesser der einzelnen Poren größer als
etwa 5 μm
sein. Der obere Porengrößenwert
ist nicht kritisch, solange das Biomaterial eine ausreichende Steifigkeit
aufweist, es ist jedoch unwahrscheinlich, daß eine nützliche Vorrichtung eine durchschnittliche
Porengröße von größer als
etwa 1 mm aufweisen würde.
Solche Porengrößen können durch
mikroskopische Untersuchungen quantifiziert werden.
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Mit
einem bevorzugten Biomaterial, wie einem ePTFE-Material, kann die
Porosität
durch die Zwischenknotenbereiche des Materials bestimmt werden.
Der Abstand zwischen den Knoten und die Knotenbreite sind nützliche
Faktoren nicht nur um die Gesamtporosität zu bestimmen, sondern gleichermaßen auch
zur Bestimmung der Stärke
des Materials.
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ADHÄSIONSMOLEKÜLE
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Geeignete
Adhäsionsmoleküle sind üblicherweise
große,
natürlich
auftretende Proteine oder Kohlenhydrate mit Molekulargewichten über 100.000
Dalton. Adhäsionsmoleküle sind
in vivo typischerweise dazu in der Lage an spezifische Zelloberflächenrezeptoren
zu binden und mechanisch Zellen mit dem Substrat oder mit angrenzenden
Zellen zu verbinden. Zusätzlich
zu der Förderung
der Zellanheftung können
geeignete Adhäsionsmoleküle andere
Zellantworten, umfassend die Zellwanderung und die Zelldifferenzierung
fördern
(die wiederum die Bildung von Kapillarröhren durch Endothelzellen umfassen
kann). Bevorzugte Adhäsionsmoleküle für die Verwendung
der vorliegenden Erfindung umfassen Substratadhäsionsmoleküle (SAM), wie die Proteine
Laminin, Fibronectin, Kollagen, Vitronectin und Tenascin und Adhäsionspeptide
oder funktionelle synthetische Analoge, die von SAM's abgeleitet sind.
Andere geeignete Adhäsionsmoleküle umfassen
Zell-zu-Zell Adhäsionsmoleküle (CAM),
wie N-Cadherin und P-Cadherin.
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Die
Ausgangsadhäsionsproteine
(d. h. die nativen) weisen üblicherweise
eine oder mehrere aktive Peptidedomänen auf, die an Zelloberflächenrezeptoren
binden und die die Zellanheftung, Wanderung und Differenzierungsaktivitäten der
Ausgangsadhäsionsproteine
erzeugen. Diese Domänen
bestehen aus spezifischen Aminosäuresequenzen,
von denen mehrere synthetisiert worden sind und von denen berichtet
wurde, daß sie
die Adhäsion
von Endothelzellen fördern.
Diese Domänen
und funktionelle Analoge dieser Domänen werden als Adhäsionspeptide
bezeichnet. Wünschenswerterweise
weisen Adhäsionspeptide,
die in dieser Erfindung verwendet werden, in ihrer Aminosäuresequenz
zwischen 3 und etwa 30 Aminosäurereste
auf.
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Die
Adhäsionspeptide
aus Fibronectin umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
RGD (Arg-Gly-Asp), REDV (Arg-Glu-Asp-Val) und C/HV (WQPPRARI oder
Trp-Gln-Pro-Pro-Arg-Ala-Arg-Ile).
Die Adhäsionspeptide
aus Laminin umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, YIGSR (Tyr-Ile-Gly-Ser-Arg)
und SIKVAV (Ser-Ile-Lys-Val-Ala-Val) und F-9 (RYVVLPRPVCFEKGMNYTVR
oder Arg-Tyr-Val-Val-Leu-Pro-Arg-Pro-Val-Cys-Phe-Glu-Lys-Gly-Met-Asn-Tyr-Thr-Val-Arg).
Adhäsionspeptide
aus Typ IV-Kollagen umfassen, sind aber nicht aufgeschränkt auf,
Hep-III (GEFYFDLRLKGDK oder Gly-Glu-Phe-Tyr-Phe-Asp-Leu-Arg-Leu-Lys-Gly-Asp-Lys).
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Siehe
beispielsweise die folgenden Offenbarungen: Kleinmann, H. K., B.
S. Weeks, H. W. Schnaper, M. C. Kibbey, K. Yamamura und D. S. Grant, „The Laminins:
A Family of Basement Membrane Glycoproteins Important in Cell Differentiation
and Tumor Metastases",
Vitamins and Hormones 47: 161–186
(1993); Hubbell, J. A., S. P. Massia und P. D. Drumheller, „Surface-grafted
Cell-binding Peptides in Tissue Engineering of the Vascular Graft", Am. N. Y. Acad.
Sci. 665: 253–258
(1992); Mooradian, D. L., J. B. McCarthy, A. P. N. Skubitz, J. D.
Cameron und L. T. Furcht, „Characterization
of FN-C/H-V, a Novel Synthetic Peptide from Fibronectin that Promotes
Rabbit Corneal Epithelial Cell Adhesion, Spreading, and Motility", Invest. Ophth. & Vis. Sci. 34: 153–164 (1993);
Charonis, A. S., A. P. N. Skubitz, G. G. Koliakos, L. A. Reger,
J. Dege, A. M. Vogel, R. Wohlhueter und L. T. Furcht, "A Novel Synthetic
Peptide from the B1 Chain of Laminin with Heparin-binding and Cell Adhesion-promoting
Activities, J. Cell Biol. 107: 1253–1260 (1988); und Koliakos,
G. G., K. Kouzi-Koliakos, L. T. Furcht, L. A. Reger und E. C. Tsilibary, "The Binding of Heparin
to Type IV Collagen: Domain Specificity with Identification of Peptide
Sequences from the α1(IV)
and α2(IV)
Which Preferentially Bind Heparin", J. Biol. Chem. 264: 2313–2323 (1989).
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Die
Dichte der Adhäsionsmoleküle, die
durch die tragende Oberfläche
der Vorrichtung getragen wird, sollte ausreichend sein, um die Endothelzelladhäsion und
die Wanderung zu fördern.
Diese Dichte kann in der Form eine Vielzahl verschiedener Molekültypen und/oder
einer Vielzahl von Molekülen
eines bestimmten Typs zur Verfügung
gestellt werden. Beispielsweise ist RGD dazu in der Lage, die Endothelzellanheftung
und -verteilung zu fördern,
wenn es mit 0,001 Femtomolen (10–18 Mole)
pro Quadratzentimeter immobilisiert ist. Dies ist die geringste
wünschenswerte
Dichte der Adhäsionsmoleküle (siehe
z. B. Massia, S. P. und J. A. Hubbell, „An RGD Spacing of 440 nm
Is Sufficient for Integrin αvβ3-mediated Fibroblast Spreading and 140 nm
for Focal Contact and Streß Fiber
Formation", J. Cell
Biol. 114: 1089–1100
(1991)). Es sind auch viel höhere
Dichten erforderlich, um Beschichtung zu erzeugen, die durch die
Quervernetzung benachbarter Adhäsionsmoleküle erzeugt
werden. Dieser Ansatz erfordert 1 bis 10 Monoschichten Adhäsionsmoleküle auf der
Trägeroberfläche, was
ungefähr
10–10 bis
10–9 Molen
Peptid oder 10–12 bis 10–11 Molen
Protein pro Quadratzentimeter entspricht. Daher wird die Dichte
der Adhäsionsmoleküle wünschenswerterweise
von etwa 10–8 bis
zu etwa 10–9 Mole
Adhäsionsmoleküle pro Quadratzentimeter
der Biomaterialoberfläche
reichen.
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IMMOBILISIERUNG
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Die
Adhäsionsmoleküle werden
kovalent an die poröse
Vorrichtung durch einen von zwei Ansätzen gebunden. In einer Ausführungsform
werden die Adhäsionsmoleküle kovalent
an die Biomaterialoberfläche gebunden.
In einer alternativen Ausführungsform
werden die Adhäsionsmoleküle kovalent
an angrenzende Adhäsionsmoleküle in einer
Weise gebunden, die ein quervernetztes Adhäsionsmolekülenetzwerk erzeugen, wobei
das Netzwerk physisch in der untereinander verbundenen Porosität des Biomaterials
eingeschlossen ist. Bevorzugte Vorrichtungen stellen befestigte
Adhäsionsmoleküle in einer
Weise zur Verfügung,
die eine wirksame Aktivität
nach der Implantation oder unter den oben beschriebenen Zellkulturbedingungen
zur Verfügung
stellen.
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Die
kovalente Bindung bei jedem der Ansätze wird mit latent reaktiven
Gruppen erreicht.
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In
der Ausführungsform,
in der die Adhäsionsmoleküle kovalent
an die Biomaterialoberfläche
gebunden sind, sind die Moleküle
wünschenswerterweise
kovalent mit der Oberfläche
durch eine Verknüpfungsgruppe
verknüpft,
wobei die Verknüpfungsgruppe
einen Rest einer latent reaktiven Gruppe, die auf eine kovalente Bindung
an die Oberfläche
angewendet wird, umfaßt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Beschichtung des Adhäsionsmoleküls durch
kovalente Verknüpfung
der angrenzenden Adhäsionsmoleküle erzeugt,
was zu einem Netzwerk quervernetzter Adhäsionsmoleküle führt, die physisch in der Porosität des Biomaterials
eingeschlossen sind.
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Vorzugsweise
ist eine angemessenen Dichte der Adhäsionsmoleküle gleichmäßig und homogen auf den Materialoberflächen verteilt,
um eine durchgängige
Adhäsionsmoleküloberfläche zur
Verfügung
zu stellen, auf der die Endothelzellen anheften und wandern können.
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Der
Begriff „latent
reaktive Gruppe",
wie hierin verwendet, bezeichnet eine chemische Gruppe, die auf eine
spezifisch angewendete äußere Energiequelle
dadurch reagiert, daß sie
eine aktive Spezies erzeugt, was zu einer kovalenten Bindung an
angrenzende Moleküle
oder eine Biomaterialoberfläche
führt.
Bevorzugte Gruppen sind ausreichend stabil, um unter Bedingungen
gelagert zu werden, unter denen sie diese Eigenschaften bewahren.
Siehe z. B. U.S.-Patent Nr. 5,002,582.
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Latent
reaktive Gruppen, die auf verschiedene Teile des elektromagnetischen
Spektrums reagieren, können
ausgewählt
werden, wobei die, die auf ultraviolette und sichtbare Teile des
Spektrums reagieren (hierin als „photoreaktiv" bezeichnet) besonders
bevorzugt sind. Latent reaktive Gruppen reagieren auf spezifisch
angewendete externe Stimuli, um die Erzeugung aktiver Spezies hervorzurufen
mit sich ergebenden kovalenten Bindung an angrenzende chemische
Strukturen, z. B. wie durch dieselben oder durch ein anderes Molekül zur Verfügung gestellt.
Latent reaktive Gruppen sind die Atomgruppen in einem Molekül, die ihre
kovalenten Bindungen unter Lagerungsbedingungen unverändert bewahren,
aber auf Aktivierung durch eine externe Energiequelle hin kovalente
Bindungen mit anderen Molekülen
bilden. Die latent reaktiven Gruppen erzeugen aktive Spezies, wie
freie Radikale und insbesondere Nitrene, Carbene und angeregte Stadien
von Ketonen nach Absorption externer elektrischer, elektromagnetischer
oder kinetischer (thermischer) Energie. Latent reaktive Gruppen
können
ausgewählt
werden, um auf verschiedene Teile des elektromagnetischen Spektrums
hin zu reagieren und latent reaktive Gruppen, die z. B. auf die
ultravioletten und sichtbaren Teile des Spektrums antworten, sind
bevorzugt und werden hierin gelegentlich als „photochemische" Gruppen bezeichnet.
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Photoreaktive
Arylketone, wie Acetophenon und Benzophenon oder ihre Derivate,
sind bevorzugt, da diese funktionellen Gruppen typischerweise ohne
weiteres dazu in der Lage sind, die hierin beschriebenen Aktivierungs-/Inaktivierungs-/Reaktivierungszyklen
zu durchlaufen. Das Benzophenon ist eine besonders bevorzugte photoreaktive
Gruppe, da es zu der photochemischen Anregung unter anfänglicher
Bildung eines angeregten Singletzustandes in der Lage ist, der einem
Intersystemübergang
zum Tripletstadium unterzogen wird. Das angeregte Tripletstadium
kann sich zwischen Kohlenstoff-Wasserstoffbindung durch die Abspaltung
eines Wasserstoffatoms (beispielsweise von einer Trägeroberfläche) einschieben,
wodurch ein Radikalenpaar erzeugt wird. Der anschließende Zusammenbruch
des Radikalenpaars führt
zu der Bildung einer neuen Kohlenstoff-Kohlenstoffbindung. Wenn
eine reaktive Bindung (z. B. eine Kohlenstoff-Wasserstoffbindung)
für die
Bindung nicht verfügbar
ist, ist die durch das ultraviolet-induzierte Anregung der Benzophenongruppe
reversibel und das Molekül
kehrt nach Entfernung der Energiequelle zum Energieniveau des Grundstadiums
zurück. Photoaktivierbare
Arylketone, wie Benzophenon und Acetophenon sind von besonderer
Bedeutung, da sie im Wasser einer mehrfachen Reaktivierung unterzogen
werden und da her eine erhöhte
Beschichtungseffizienz zur Verfügung
stellen. Somit sind photoreaktive Arylketone besonders bevorzugt.
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Die
Azide stellen eine weitere bevorzugte Klasse der latent reaktiven
Gruppen dar und umfassen Arylazide (C6R5N3), wie Phenylazid
und insbesondere 4-Fluor-3-nitrophenylazid, Acylazide (-CO-N3), wie Benzoylazid und p-Methylbenzoylazid,
Azidoformate (-O-CO-N3), wie Ethylazidoformat,
Phenylazidoformat, Sulfonylazide (-SO2N3), wie Benzolsulfonylazid und Phosphorylazide
(RO)2PON3, wie Diphenylphosphorylazid
und Diethylphosphorylazid. Diazoverbindungen stellen eine weitere
Klasse latentreaktiver Gruppen dar und umfassen Diazoalkane (-CHN2), wie Diazomethan und Diphenyldiazomethan,
Diazoketone (-CO-CHN2), wie Diazoacetophenon und 1-Trifluormethyl-1-diazo-2-pentanon,
Diazoacetate (-O-CO-CHN2), wie t-Butyldiazoacetat und Phenyldiazoacetat
und beta-keto-alpha-Diazoacetate (-CO-CN2-CO-O-),
wie t-Butylalphadiazoacetat.
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Andere
latentreaktive Gruppen umfassen die alephatischen Azoverbindungen,
wie Azobisisobutyronitril, die Diazirine (-CHN2),
wie 3-Trifluormethyl-3-phenyldiazirin, die Ketene (-CH=C=O), wie
Keten und Diphenylketen. Peroxyverbindungen werden als eine weitere
Klasse der latent reaktiven Gruppen erwogen und umfassen Dialkylperoxide,
wie di-t-Butylperoxide
und Dicyclohexylperoxid und Diacylperoxide, wie Dibenzoylperoxid
und Diacetylperoxid und Peroxyester, wie Ethylperoxybenzoat.
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Nach
der Aktivierung der latent reaktiven Gruppen, werden die Beschichtungsadhäsionsmoleküle kovalent
aneinander und/oder an das Oberflächenmaterial durch kovalente
Bindungen über
Reste der latent reaktiven Gruppen gebunden. Beispielhafte latent
reaktive Gruppen und ihre Reste nach Aktivierung werden wie folgt
aufgezeigt.
Latent
reaktive Gruppe | Seitenrestfunktionalität |
Arylazide | Amin
R-NH-R' |
Acylazide | Amid
R-CO-NH-R' |
Azidoformate | Carbamat
R-O-CO-NH-R' |
Sulfonylazide | Sulfonamid
R-SO2-NH-R' |
Phosphorylazide | Phosphoramid
(RO)2PO-NH-R' |
Diazoalkane | neue
C-C-Bindung |
Diazoketone | neue
C-C-Bindung und Keton |
Diazoacetate | neue
C-C-Bindung und Ester |
beta-keto-alpha-Diazoacetate | neue
C-C-Bindung und beta-Ketoester |
aliphatische
Azo | neue
C-C-Bindung |
Diazarine | neue
C-C-Bindung |
Ketene | neue
C-C-Bindung |
photoaktivierte
Ketone | neue
C-C-Bindung und Alkohol |
Dialkylperoxide | Ether |
Diacylperoxide | Ester
und neue C-C-Bindungen |
Peroxyester | Ether,
Ester und neue C-C-Bindungen |
-
Adhäsionsmoleküle, die
in der Erfindung nützlich
sind, weisen wünschenswerterweise
im Durchschnitt mindestens zwei und vorzugsweise drei oder mehr
latent reaktive Gruppen pro Adhäsionsmolekül auf. Die Quervernetzung
zwischen angrenzenden Molekülen
kann durch die Verwendung von Adhäsionsmolekülen gebildet werden, wobei
jedes zwei oder mehr latent reaktive Gruppen aufweist. Eine solche
Quervernetzung hilft bei dem Rückhalt
der Adhäsionsmoleküle innerhalb
der Porosität
der Vorrichtungen.
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ENDOTHELIALISIERUNG
-
Die
Fähigkeit
einer Oberfläche
eine kapillare Endothelialisierung zu fördern kann in einer geeigneten Weise
entweder in vivo oder in vitro bestimmt werden. Eine bevorzugte
Bestimmung wird durch das Ausführen eines
Tests der als Ratten-„Fettpolster"-Testverfahren bekannt
ist, wie hierin beschrieben, erreicht. Unter Verwendung eines in
vivo Testverfahrens wird die Endothelialisierung typischerweise
für ein
bestimmtes Biomaterial und eine Vorrichtung bewertet – sowohl
mit als auch ohne immobilisiertes Adhäsionsmolekül. Es ist gefunden worden,
daß implantierbare
Vorrichtungen ohne eine Beschichtung der vorliegenden Erfindung
nur geringe oder keine kapillare Endothelialisierung zeigen wird.
Im Vergleich dazu zeigen Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung
typischerweise eine zweifache oder größere und vorzugsweise dreifache
oder größere Anzahl
an Endothelzellen oder Kapillaren, die an der Gewebekontaktoberfläche (umfassend
Poren) des Biomaterials vorhandenen sind, im Vergleich zu einer
unbeschichteten Kontrolle.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die Endothelialisierung in Vorrichtungen
durch die Beschichtung der Materialoberfläche mit einer Vielzahl von
Adhäsionsmolekülen. Wie
oben beschrieben beinhaltet die kapillare Endothelialisierung in
eine poröse
Vorrichtung hinein Bedingungen, für die beabsichtigt wird, daß sie die Wanderung
von Endothelzellen in die Porosität, die Proliferation der Endothelzellen
mit oder ohne Ausbildung der tubularen Struktur von Kapillaren fördern.
-
Die
Erfindung wird des weiteren durch die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele verdeutlicht.
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BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Immobilisierung der Adhäsionsmoleküle
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Wie
hierin im größeren Detail
unten beschrieben, wurden drei Adhäsionsmoleküle (Fibronectin, Laiminin und
Typ IV-Kollagen) von kommerziellen Quellen erhalten und durch die
kovalente Befestigung einer photoaktivierbaren latent reaktiven
Gruppe photoderivatisiert. Die Proteine wurden dann zu einer porösen vaskulären Transplantatvorrichtung
hinzugefügt,
die aus expandierten Polytetrafluorethylen (ePTFE) gebildet war. Die
Proteine wurden bestraht, um die photoaktivierbaren latent reaktiven
Gruppen zu aktivieren und um eine kovalente Immobilisierung an der
ePTFE-Vorrichtung zu erzeugen.
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Das
ePTFE hat einen niedrigen Gehalt abspaltbarer Wasserstoffe, so daß für den Mechanismus
der Photoimmobilisierung der Adhäsionsmoleküle an ePTFE
vermutet wird, daß er
in erster Linie durch Quervernetzung aneinandergrenzende Adhäsionsmoleküle stattfindet.
Wiederum wird das kovalent quervernetzte Netzwerk der Adhäsionsmoleküle über physischen
Einschluß innerhalb
der Porosität
des ePTFE immobilisiert.
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Materialien.
Menschliches Serumfibronectin wurde von Alpha Therapeutic Corporation,
Los Angeles, CA erhalten. Laminin, das von der Engelbreth-Holm-Swarm-Mäuse-Tumorzellinie hergestellt
wurde, wurde von Collaborative Biomedical Products, Bedford, MA,
erhalten. Menschliches Plazenta Typ IV-Kollagen wurde von Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO, erhalten. ePTFE vaskuläre Transplantate
mit einem Innendurchmesser von 6 mm oder 10 mm, einer Wanddicke
von etwa 0,3 mm bis etwa 0,4 mm, einen Zwischenknotenabstand von
30 μm und
ohne äußere Einhüllung wurden
von IMPRA, Inc., Tempe, AZ, erhalten. Ein Transplantatmaterial,
das als Produkt „80S10TW" identifiziert wurde
(80 cm Länge,
10 mm innerer Durchmesser, gerade, dünne Wand) wurde verwendet,
um beschichtete Scheiben, wie unten beschrieben, herzustellen und
zu evaluieren.
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Synthese
eines heterobifunktionalen Quervernetzungsmittels. Ein heterobifunktionales
Quervernetzungsmittel (BBA-EAC-NOS) wurde synthetisiert und verwendet,
um jedes Protein zu photoderivatisieren. Das BBA-EAC-NOS hat an
einem Ende eine photoaktivierbare Benzophenongruppe (Benzoylbenzosäure, BBA), einen
Abstandshalter in der Mitte (Epsilo naminocapronsäure, EAC) und eine reaktive
thermochemische Aminkopplungsgruppe am anderen Ende (N-Oxysuccinimid, „NOS"). BBA-EAC wurde
aus 4-Benzoylbenzoylchlorid und 6-Aminocapronsäure synthetisiert. Dann wurde
NOS-Ester des BBA-EAC durch die Esterifizierung der Carboxygruppe
des BBA-EAC durch Carbodiimidaktivierung mit N-Hydroxysuccimid verestert, um BBA-EAC-NOS
zu ergeben.
-
Photoderivatisierung
und Radiomarkierung der Adhäsionsmoleküle Fibronectin,
Laminin und Typ IV-Kollagen wurden jeweils durch die kovalente Kopplung
primärer
Amine an die Proteine über
den NOS-Ester des BBA-EAC-NOS photoderivatisiert. Das BBA-EAC-NOS wurde in einem
Verhältnis
von 10–15
Molen BBA-EAC-NOS pro Mol Protein hinzugefügt.
-
Nach
der Photoderivatisierung wurde ein Teil des photoderivatisierten
Proteins zur Verwendung für
die Quantifizierung der Proteinmenge, die auf dem ePTFE photoimmobilisiert
wurde, mit Tritium radiomarkiert. Das Markierungsverfahren bestand
zuerst aus dem Hinzufügen
eines Mols Formaldehyd pro 5 Mole Amin auf jedem Protein. Die sich
ergebende Schiffsche-Base wurde dann mit einem Mol Natriumborhydrid
(4–20
Curie pro Millimol) pro 20 Mole Amin des Proteins reduziert. Überschüssige Radiomarkierung
wurde durch Dialyse entfernt.
-
Kovalente
Bindung der photoderivatisierten Adhäsionsmoleküle an ePTFE. Lösungen der
photoderivatisierten Proteine wurden zu ePTFE hinzugefügt, so wurde
ihnen erlaubt für
2 Stunden bei Raumtemperatur zu adsorbieren und wurden bei 320 bis
340 nm bestrahlt, um die BBA-Reste zu aktivieren und eine kovalente Kopplung
zu erzeugen. Das Laminin und das Fibronectin wurde mit 25 μg Protein
pro Quadratzentimeter des ePTFEs hinzugefügt und das Typ IV-Kollagen
wurde mit 100 μg
Protein pro Quadratzentimeter des ePTFEs hinzugefügt. Nach
der Beleuchtung wurde ungekoppeltes Protein durch das Waschen der
Probe über
Nacht in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), die 1% Tween 20
enthielt, gewaschen. Nach der PBS/Tween 20-Waschung wurden die Proben
durch das Eintauchen in 70%igen Ethanol für 20 Minuten sterilisiert.
Das verbleibende Tween 20 und Ethanol wurde dann durch das Waschen
im sterilen PBS entfernt.
-
Immobilisierte
Proteinmengen auf dem ePTFE. Tritiummarkierte Proteine wurden verwendet,
um die Mengen jedes immobilisierten Proteins auf ePTFE zu quantifizieren,
wobei jedes tritierte Protein entweder nach dem es photoderivatisiert
wurde (um die Menge des über
die Photoimmobilisierung immobilisierten Proteins zu quantifizieren)
oder bevor es photoderivatisiert wurde (um die Menge des Proteins,
das über
Adsorption immobilisiert wurde, zu quantifizieren) angewendet. Wie
in der Tabelle 1 gezeigt, wurden größere Mengen jedes Proteins über Photochemie
immobilisiert als über
Adsorption, wobei der jeweilige Unterschied bei Laminin 2,5-fach
höher,
bei Typ IV-Kollagen 14-fach höher
und bei Fibronectin 1,6-fach höher
war. Unter diesen Bedingungen reicht der Prozentsatz jedes hinzugefügten Photoproteins,
das photoimmobilisiert war (% Kopplungseffizienz) von 2,0 bis 9,4.
-
Tabelle 1
-
Mengen
der tritierten Adhäsionsmoleküle, die
auf ePTFE immobilisiert wurden. Immobilisierte Proteinmengen werden
als Mittelwert von 3 Wiederholungen gezeigt; S. E. M. deutet den
Standardfehler des Mittelwerts an.
-
-
BEISPIEL 2
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Zellkulturbewertungen
-
In
vitro biologische Aktivität
der immobilisierten Adhäsionsmoleküle. ePTFE-Scheiben mit 1,4
cm Durchmesser wurden mit nicht tritierten photoderivatisierten
Proteinen unter Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens photoderivatisiert.
Sie wurden dann auf ihre biologische, in vitro Aktivität in einem
Testverfahren bewertet, um die Fähigkeit
zu bestimmen, die Proliferation vaskulärer Endothelzellen zu unterstützen. Unbeschichtete
ePTFE-Scheiben wurden als Kontrolle bewertet und die verbleibenden
Scheiben wurden entweder mit Laminin, Typ IV-Kollagen oder Fibronectin
beschichtet. Jede der vier Scheibensorten wurde in einzelne Vertiefungen
von 24-Vertiefungszellkulturplatten eingebracht, wurden mit 1500
Zellen pro Vertiefung Kalbslungenendothelzellen angeimpft (CPAE-Zellen,
die von der American Type Culture Collection, Rockville, MD, erhalten
wurden), und unter Standardzellkulturbedingungen, die von der American
Type Culture Collection vorgeschrieben waren, kultiviert.
-
Nach
sechs Tagen in Kultur wurden die relativen Zellzahlen in jeder Vertiefung
unter Verwendung eines metabolischen Tetrazoliumfarbstoffs bestimmt.
Wenn der Tetrazoliumfarbstoff (MTT) zu den Zellen hinzugefügt wird,
wandelt die metabolische Aktivität
der lebenden Zellen das hinzugefügte
MTT zu einem gefärbten Produkt
um, wobei die Menge der Farberzeugung zu der Anzahl der vorhandenen
lebensfähigen
Zellen proportional ist. Da das gefärbte Produkt des MTT-Metabolismus
das Licht bei 570 mm absorbiert, konnte die relative Zahl der wachsenden
Zellen auf jeder ePTFE-Scheibe durch die Löslichmachung der Zellen auf
jeder Scheibe und das Messen der Absorption der sich ergebenden
Lösung
in einem Spektrophotometer bei 570 nm wie durch Mosmann, T., „Rapid
Colorimetric Assay for Cellular Growth and Survival: Application
to Proliferation and Cytotoxicity Assays", J. Immunol. Method. 65: 55–63 (1983)
beschrieben, quantifiziert werden.
-
Die
Tabelle 2 zeigt das ePTFE, das mit jeder Proteinsorte beschichtet
ist, Endothelzellzahlen im Vergleich zu der unbeschichteten Kontrolle
in der Größenordnung
von dem 19-fach
oder mehr unterstützt.
Es kann bemerkt werden, daß jedes
photoimmobilisierte Protein eine ähnliche Menge des Endothelzellwachstums
fördert,
was in Übereinstimmung
mit den von anderen berichteten Ergebnissen, wie sie oben beschrieben
wurden, steht.
-
Tabelle 2
-
Wachstum
der Endothelzellen auf ePTFE, das vorher mit photoimmobilisierten
Proteinen beschichtet wurde. Die relativen Zellzahlen werden mittels
der Absorption eines Tetrazoliumfarbstoffs (MTT) bei 570 nm gemessen
ausgedrückt,
wobei der Mittelwert aus vier Wiederholungen und dem Standardfehler
des Mittelwerts (S. E. M.) gezeigt wird.
-
-
Ähnliche
Experimente wurden durchgeführt,
um das Wachstum von CPAE-Zellen auf ePTFE, das zuvor mit absorbierten
oder photoimmobilisierten Protein beschichtet war, zu vergleichen.
Die immobilisierten Mengen des Fibronectins und Kollagens waren
zu denen in Tabelle 1 berichteten ähnlich und die beschichteten ePTFE-Proben
wurden auf das Wachstum von CPAE-Zellen, wie in Tabelle 2 beschrieben,
bewertet. Die Zellwachstumsergebnisse zeigten überraschenderweise, daß die Mengen
des Zellwachstums, die mit absorbierten Proteinen gefunden wurden,
statistisch nicht anders waren als die, die für unbeschichtete Proben beobachtet
wurden. Im Gegensatz dazu förderten
photoimmobilisierte Proteine einheitlich ein CPAE-Wachstum, das
größer als
das der unbeschichteten Kontrollen war und vergleichbar mit dem,
das für
photoimmobilisierte Proteine in der Tabelle 2 beobachtet wurde.
Während
es nicht beabsichtigt ist, durch eine Theorie gebunden zu sein,
erscheint es, daß die
adsorbierten Proteine von dem ePTFE durch die CPAE-Zellen entfernt
wurden, wodurch eine Oberfläche
erzeugt wurde, die mit der von unbeschichteten ePTFE vergleichbar
war. Im Gegensatz dazu wurden kovalent immobilisierte (photoimmobilisierte)
Proteine nicht durch die CPAE-Zellen entfernt und stellten eine
stabile Oberfläche
für das
Zellwachstum zur Verfügung.
Darüber
hinaus wird für
die verbesserte Stabilität
solcher kovalent immobilisierter Proteine erwartet, daß sie die
Stabilität
solcher Beschichtungen gleichermaßen nach der Aussetzung gegenüber der
Belastung der in vivo Umgebung verbessern.
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BEISPIEL 3
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Kapillare Endothelialisierung
in beschichtetes ePTFE im Rattenmodell
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Das
Rattenepidymale-Fettpfotenimplantatsystem. Die Anmelder haben gefunden,
daß die
Adhäsionsmoleküle der vorliegenden
Erfindung stark, z. B. kovalent an ein Substrat gebunden sein sollten,
um die Endothelialisierung in poröse Implantatvorrichtungen zu
fördern.
Um sich der Menge der Endothelialisierung weiter zu nähren, die
für menschliche
Anwendungen notwendig sind und um andererseits die Leistungsfähigkeit verschiedener
Ausführungsformen
vorherzusagen, kann ein geeignetes Tierimplantationssystem verwendet werden.
Die meisten Vorrichtungen, für
die die Erfindung wahrscheinlich im Patienten verwendet wird (z.
B. vaskuläre
Transplantate) werden subkutan oder an ähnliche Stellen implantiert.
Solche Stellen weisen üblicherweise
große
Mengen Fettgewebe auf. Andererseits sind häufig 90% oder mehr der in solchen
Fettgewebe vorhandenen Zellen mikrovaskuläre Endothelzellen, wobei der
Großteil
der verbleibenden Zellen Fettzellen sind (siehe z. B. Williams,
S. K., T. F. Wang, R. Castrillo und B. E. Jarrell, „Liposuction-derived
Human Fat Used for Vascular Graft Sodding Contains Endothelial Cells
and Not Mesothelial Cells as the Major Cell Type", J. Vasc. Surg. 19: 916–923 (1994).
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Im
Gegensatz zu Menschen enthalten subkutane Stellen in Tieren häufig wenig
Fettgewebe, wenig mikrovaskuläre
Endothelzellen und eine Vielzahl von Fibroblasten (Williams, S.
K. und L. B. Kleinert, „Differential Healing
of ePTFE Implants in Subcutaneous Versus Adipose Tissue", Seiten 74–75 in Symposium
Notebook for Surfaces in Biomaterials Symposium abgehalten in Scottsdale,
AZ (7.–10.
September 1994). Ratten-epididymales Fett hat jedoch eine Morphologie,
das dem menschlichen subkutanen Fett im zellulären Gehalt stark ähnelt. Darüber hinaus
können
mikrovaskuläre
Endothelzellen aus Ratten-epididymalen Fettpolstern unter Verwendung
von Verfahren, die dem ähnlich
sind, die für
mikrovaskuläre
Endothelzellen aus menschlichen subkutanen Fettgewebe verwendet
werden, isoliert und kultiviert werden. Es folgt ein Protokoll,
das durch Dr. Stuart Williams der Universität Arizona at Tucson entwickelt
wurde und hierin für
die Bewertung der beschichteten Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
in ein Tiermodell aufgenommen wurde.
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Implantationsprotokolle.
18 Erwachsene Sprague-Dawley-Ratten wurden mit ePTFE-Scheiben mit einem
1 cm Durchmesser, die in der für
Tabelle 2 beschriebenen Weise beschichtet wurden, implantiert. Es
wurden auch vier Probentypen, wie in der Tabelle 2 beschrieben,
bewertet, nämlich
unbeschichtete Kontrollen und jedes der drei photoimmobilisierten
Proteine (Laminin, Typ IV-Kollagen und Fibronectin). Für die Implantatchirurgie
wurde jede Ratte mit 50 mg/kg Nembutal® anästhesiert,
ein abdominaler Mittellinieneinschnitt wurde gemacht und der distale
Teil jedes epididymalen Fettpolsters wurde chirurgisch dargestellt.
Die serosale Schicht jedes Fettpolsters wurde eingeschnitten und
eine ePTFE-Scheibe wurde in jedes Fettpolster eingeführt; somit erhielt
jede Ratte zwei ePTFE-Scheiben. Die ePTFE-Scheiben wurden durch das Nähen des
Fetts um jede Scheibe immobilisiert und die abdominalen Einschnitte
wurden geschlossen.
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Jede
der vier Beschichtungsvariationen wurde in neun verschiedene Ratten
implantiert, wobei zwei Variationen, die in jede Ratte implantiert
wurden, randomisiert waren. Sechs Ratten (die drei Scheiben mit
jeder Beschichtungsvariante enthielten) wurden nach einer, drei
bzw. fünf
Wochen getötet.
Die Scheiben und umgebendes epididymales Gewebe wurden entnommen
und für
Histologie und Immuncytochemie vorbereitet.
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Histologie.
Jede Probe des ePTFE und umgebendes Gewebe wurde mit 4% Paraformaldehyd
in phosphatgepufferter Salzlösung
(pH 7,4) fixiert, in Paraffin eingebettet, geschnitten, deparaffiniert
und gefärbt,
um die Visualisierung der Zellen, die in der Porosität des ePTFE
wachsen, zu ermöglichen.
Die mit Hematoxylin und Eosin (H&E)
gefärbten
Schnitte zeigten große
Kapillarzahlen in ePTFE-Scheiben, die mit Fibronectin oder Laminin
beschichtet waren; es wurden jedoch weniger Kapillaren in Scheiben
beobachtet, die mit Typ IV-Kollagen
beschichtet waren oder bei unbeschichteten Kontrollscheiben.
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Da
H&E nicht verwendet
werden kann, um zwischen Endothelzellen und mehreren anderen Zelltypen zu
unterscheiden, wurde ein immuncytochemischer Farbstoff, der für vaskuläre Endothelzellen
spezifisch ist, verwendet, um zu bestätigen, daß die Strukturen, die (beruhend
auf der H&E-Färbung) Kapillaren
zu sein schienen, tatsächlich
aus Endothelzellen zusammengesetzt waren. Ein immuncytochemisches
Verfahren wurde eingesetzt, das auf der Gegenwart eines einzigartigen
Zelloberflächenkohlenhydrats
innerhalb von vaskulären
Endothelzellen beruhte, das durch das Lectin Griffonia gefärbt werden
kann (siehe z. B. Christy, J. P., F. M. Lupinetti, A. H. Mardan
und S. A. Thompson, „Endothelial
Cell Viability in the Rat Aortic Wall", Ann. Thorac. Surg. 51: 204–207 (1991).
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Das
Färbeverfahren
beinhaltete das Reagieren der Gewebfschnitte mit Fluorescin-markierten Griffonia
unter Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops, um Zellen zu identifizieren,
die ein Fluoreszenz zeigten. Für
diese Studie war die fluoreszente Gruppe des Griffonias das Fluorescinisothiocyanat
(FITC). Das Färben mit
Fluorescin-markierten Griffonia erzeugte zwei bedeutende Ergebnisse.
Zuerst bestätigte
der Test, daß die röhrenförmigen Strukturen,
die bei Bewertung durch H&E-Färbung Kapillaren
zu sein schienen, tatsächlich
aus Endothelzellen zusammengesetzt waren. Die relative Zahl der
in unbeschichteten Scheiben im Vergleich zu jeder Proteinbeschichtung
vorhandenen Kapillaren werden in der Tabelle 3 gezeigt und sie zeigen,
daß drei- bis
viermal so viele Kapillaren in mit Fibronectin oder Laminin beschichteten
ePTFE wuchsen als in unbeschichteten Scheiben oder mit Typ IV-Kollagen beschichteten
Scheiben.
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Zweitens
bestätigte
der Test die Gegenwart von zusätzlichen
Endothelzellen, die keine Kapillaren gebildet hatten sowie auch
die Gegenwart vieler Endothelzellen, die in der Porosität der mit
Typ IV-Kollagen beschichteten Scheiben, aber nicht in den Kontrollscheiben
(unbeschichtet) oder in mit Fibronectin oder Laminin beschichteten
Scheiben vorhanden waren.
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Die
Daten unterstützen
den Schluß,
daß: 1)
unbeschichtete ePTFE-Scheiben das Einwachsen weniger Endothelzellen
und weniger Kapillaren fördern,
2) daß ePTFE-Scheiben,
die mit Typ IV-Kollagen beschichtet sind, das Einwachsen von Endothelzellen
fördern,
aber die meisten dieser Endothelzellen bilden keine Kapillaren und
3) daß ePTFE-Scheiben,
die mit Fibronectin oder Laminin beschichtet sind, das Einwachsen
von Endothelzellen mit einer deutlichen Menge der Kapillarbildung
fördern.
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Tabelle 3
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Einwachsen
von Kapillaren in beschichtete ePTFE-Proben, die 5 Wochen in Rattenfettpolster
implantiert wurden. Kapillarröhren
wurden im Mikroskopsichtfeld von 400 × 400 Mikron (0,16 cm2) gezählt
und von der Anzahl pro 0,16 mm2 zur Anzahl
pro 1 mm2 umge wandelt. Mittelwerte sind
der Durchschnitt von 5–9
Bestimmungen. Der S. E. M. ist der Standardfehler des Mittelwerts.
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Da
die kapillare Endothelialisierung in die Wände eines Transplantats hinein
ein Schlüsselbestandteil im
Prozeß der
transmuralen in vivo Endothelialisierung ist, kann für Beschichtungen,
die dazu in der Lage sind die kapillare Endothelialisierung in ePTFE-Scheiben,
die in Ratten-epididymale Fettpolster implantiert sind, zu fördern, erwartet
werden, daß sie
die transmurale Endothelialisierung von interpositionalen Transplantaten,
die in Arterien implantiert sind fördern.
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Die
Beispiele zeigen, daß Adhäsionsproteine
kovalent an ePTFE in Mengen gebunden werden können, die deutlich höher sind
als die, die mit einfacher Adsorption beobachtet werden. Sie zeigen
auch, daß jedes
photoimmobilisierte Protein eine ähnliche 19-fache Verstärkung des
Endothelzellwachstums in vitro erzeugte. Schließlich zeigen die Beispiele,
daß Fibronectin
und Laminin aber nicht Typ IV-Kollagen eine deutlich verstärkte kapillare
Endothelialisierung in vivo erzeugt.