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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der
in vivo-Funktion eines Polypeptids durch Abschirmen von exponierten
Zielstellen dieses Polypeptids durch Immobilisieren des Polypeptids
an einem Gruppen-spezifischen Adsorbens, das Anionenaustauschliganden
trägt,
welche durch organisch-chemische Synthese hergestellt wurden, Aktivieren
des biokompatiblen Polymers, Konjugieren des so aktivierten biokompatiblen
Polymers mit dem immobilisierten Polypeptid und danach Eluieren
des Konjugats von dem Adsorbens. Insbesondere ist das Polypeptid
Faktor VIII. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für Konjugate,
wo das Polypeptid Faktor VIII mit einer hohen spezifischen Aktivität ist, wobei
Monomethoxy-Polyalkylenoxid (mPEG) als das biokompatible Polymer
verwendet wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
ist wohlbekannt, dass die in vitro-Stabilität und die in vivo-Halbwertszeit
von Polypeptiden durch kovalente Befestigung von biokompatiblen
Polymeren (im Folgenden als Konjugation oder Modifikation bezeichnet)
erhöht
werden können.
Die Modifikation der Polypeptidoberfläche weist ebenfalls den Vorteil
auf, dass die Immunogenität,
die von dem Polypeptid gezeigt wird, verringert wird.
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US 4,970,300 (Fulton et
al.) offenbart ein Konjugat, welches ein Protein mit Faktor VIII-Aktivität umfasst,
das kovalent mit einem nicht antigenen Liganden verknüpft ist.
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Die
Pegylierung, d.h. das Koppeln von verschiedenen Polyethylenglycolen
(PEG) an ein Polypeptid, ist eine Technik, die weithin zur Erhöhung der
in vitro-Stabilität
und der in vivo-Halbwertszeit
von z.B. Proteinen verwendet wird. Bei der Pegylierung wurden über die
Jahre hinweg viele Techniken vorgeschlagen. Hier wird Bezug genommen
auf Zalipsky, S. et al. in Poly(Ethylene Glycol) Chemistry, Biotechnical
and Biomedical Applications, Plenum, New York (1992) und Katre N.
V., Adv. Drug Deliv. Rev., 10, 91–114 (1993).
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WO
92/16555 (Enzon) offenbart makromolekulare Konjugate von biologisch
aktiven Polypeptiden oder Glycopolypeptiden mit Acylhydrazinderivaten
von Polyethylenglycol.
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Ebenfalls
JP 59 172425 offenbart
Blutgerinnungsfaktor-Derivate, welche an Polyethylenglycol gebunden
sind.
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Für einige
Polypeptide wurde ein Verlust an Aktivität oder Funktion als Folge dieser
Konjugation festgestellt – eine
Wirkung, die mit dem Grad der Modifikation zunimmt (Inada, Y. et
al., Trends in Biotechnology, 13, 86–91 (1995)). Es wurden Methoden
entwickelt, um das Koppeln selektiver zu machen, um dieses Problem zu
umgehen. Beispielsweise wurde eine gezielte Mutagenese auf rekombinantes
Interleukin-2 (rIL-2) angewendet. Ein spezifisches Target kann durch
Insertion eines Cysteins erzeugt werden (Goodson, R. J. und Katre,
N. V., Bio/Technology 8, 344–346
(1990); Katre 1993, siehe oben). Ein solcher Weg ist nicht generell
für therapeutische
Proteine anwendbar, da die Aminosäuresubstitution die ursprünglichen
Charakteristika des Moleküls
verändern
kann, und ist daher umstritten. Alternativ kann das Polymer zu Glycosylierungsstellen
eines Proteins, z.B. Faktor IX, wie in der WO 94/29370 (Enzon) offenbart
wird, oder Faktor VIII, wie in der WO 94/15625 offenbart wird, dirigiert
werden. Dieses beinhaltet jedoch die Oxidation der Kohlenhydratanteile,
was erreicht werden kann, indem das Glycoprotein mit Natriumperiodat
oder enzymatisch mit Galactoseoxidase umgesetzt wird. Diese Bedingungen
sind oft schädlich
für das
Molekül.
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In
der WO 94/13322 (Farmitalia Carlo Erba) wird gezeigt, dass die Pegylierung
durchgeführt
werden kann, ohne die Funktion gewisser Stellen zu beeinträchtigen,
welche für
die Funktion des bestimmten Proteins („erste Substanz") wesentlich sind.
Dieses wird erreicht durch das Schützen der Stellen durch Inkontaktbringen der
ersten Substanz mit einer zweiten Substanz, die spezifisch an diese
Stellen bindet. Insbesondere wird die Pegylierung durchgeführt, indem
das bestimmte Protein an einem Harz mit Liganden immobilisiert wird,
die eine spezifische Affinität
zu dem Protein aufweisen. Zweite Substanzen sind beispielsweise
komplementäre biologische
Moleküle.
Beispiele für
Paare, die in der WO 94/13322 offenbart sind, sind Antikörper (erste
Substanz) – entsprechendes
Antigen (zweite Substanz); spezifischer Inhibitor (erste Substanz) – Enzym
(zweite Substanz); Wachstumsfaktor (erste Substanz) – entsprechender
Rezeptor (zweite Substanz), oder das Umgekehrte von jedem dieser
Paare.
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In
einem Verfahren, das zur pharmazeutischen Produktion gedacht ist,
ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Verwendung von Substanzen, die
biologisch komplex sind, bei einem Minimum gehalten werden kann.
Dieses beruht hauptsächlich
auf den strengen Anforderungen an die Dokumentation über die
biochemische Homogenität
und Sicherheit für
die Verwendung dieser Substanzen. Daher wäre die Verwendung von Affinitätsliganden,
die durch organisch-chemische Synthese hergestellt wurden, vorteilhaft.
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DE 37 17 210 betrifft ein
Verfahren zur Modifikation von Biopolymeren, vorzugsweise ladungstragenden
Biopolymeren, durch Immobilisieren des Biopolymers an beispielsweise
einem Ionenaustauschadsorbens, Umsetzen des Biopolymers mit Reagenzien,
z.B. Enzymen oder anderen biochemischen Reagenzien, zum Erhalt eines
Reaktionsprodukts und anschließend
Desorbieren des Reaktionsprodukts von dem Adsorbens. Das Reaktionsprodukt
ist vorzugsweise eine Nukleinsäure,
die mit einem Restriktionsenzym gespalten wird. In der
DE 37 17 210 wird der adsorbierte
Zustand des Biopolymers verwendet, um das Biopolymer besser an Reagenzien
zu exponieren, wodurch die Effizienz der Modifikation erhöht wird.
Es gibt keinen Hinweis auf die Abschirmung von exponierten Zielstellen,
noch einen Zweck zur Erhaltung der Aktivität des Biopolymers, welche zu
einem Vorteil für
die Funktion des Biopolymers in vivo führen würden. Die Erfindung der
DE 37 17 210 zielt lediglich
darauf ab, Eigenschaften von Biopolymeren, wie z.B. Nukleinsäuren, zu
kartieren, indem der ursprüngliche
Charakter durch konkrete Bearbeitung oder Erhöhung der Anzahl an funktionellen
Einheiten des Makromoleküls,
wie z.B. den Einbau von radioaktiven Isotopen, verändert wird.
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Viele
Proteine, die zur therapeutischen Anwendung gedacht sind, sind gewöhnlich durch
Verwendung verschiedener Pegylierungstechniken konjugiert worden
(Francis, G. E. et al., in Stability of Protein Pharmaceuticals/Series:
Pharmaceutical Biotechnology 3, 235–263 (1992); Inada, Y. et al.,
Trends in Biotechnology, 13, 86–91
(1995)). Die meisten Beispiele betreffen die intravenöse Verabreichung.
Jedoch wurde die Aufnahme nach subkutaner Verabreichung in Plasma,
Lunge, Leber und Milz einiger mPEG-konjugierter Allergene offenbart,
und die Immuntherapie mit mPEG-konjugierten Allergenen, die subkutan
gegeben wurden, hat sich als wirksam erwiesen (Dreborg, S. und Åkerblom,
E. B., Crit. Rew. Therap. Drug Carr. Sys. 6(4), 315–365 (1990)).
Ebenso wurde die intramuskuläre
Verabreichung in klinischen Versuchen mit Adenosindeaminase verwendet
(Hershfield, M. S. et al., New Eng. J. Med. 316, 589–596 (1987).
Die Pegylierung wurde ebenfalls in einigen wenigen Fällen als
für den
oralen Weg vorteilhaft beansprucht. So wurde die Pegylierung von
IgG zur oralen Verabreichung in der EP-A-0 614 373 der Mount Sinai
School of Medicine offenbart. Die Pegylierung von Faktor VIII und
Faktor IX zur oralen Verabreichung wurde offenbart in Sakuragawa
et al., Acta Med. Biol., 34(3), 77–84 (1987) und in der japanischen
Patentanmeldung Nr. 44509/83 der Nippon Chemifar Company.
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Faktor
VIII ist ein Protein, welches an der intrinsischen Blutgerinnung
beteiligt ist. Es ist ein Kofaktor bei der Reaktion, wo der Enzymfaktor
IXa in Gegenwart von Phospholipid und Calciumionen das Proenzym Faktor
X in die aktive Form, Faktor Xa, umwandelt, was letztendlich zu
einem Fibringerinnsel führt.
Der menschliche Faktor VIII wird synthetisiert als ein einzelkettiges
Molekül
mit ungefähr
300 kDa und besteht aus den Strukturdomänen A1-A2-B-A3-C1-C2 (Gitschier
et al., 1984, Nature 312, S. 326; Wood et al., 1984, Nature 312,
S. 330; Vehar et al., 1984, Nature 312, S. 337; Toole et al., 1984,
Nature 312, S. 342). Das Vorläuferprodukt
wird im Golgiapparat zu zwei Polypeptidketten mit 200 und 80 kDa
prozessiert, und die zwei Ketten, die durch ein Metallion(en) zusammengehalten
werden, werden im Blut befördert
(Kaufman et al., 1988, J. Biol. Chem. 263, S. 6352; Andersson et
al., 1986, Proc. Natl. Acad. Sci. 83, S. 2979). Die B-Domäne von Faktor
VIII scheint entbehrlich zu sein, was die Funktion als Faktor VIII-Kofaktor
betrifft, während
die A- und C-Domänen mehrere
Interaktionsstellen für
andere Makromoleküle
aufweisen, die eine Rolle bei der Hämostase spielen (Sandberg et
al., 1993, Thrombos. Haemostas. 69 S. 1204 und Lind et al., 1995,
Eur. J. Biochem. 232, S. 19).
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Aus
den obigen Abschnitten ist ersichtlich, dass Faktor VIII ein Protein
mit mehreren Interaktionsstellen ist, die jeweils für eine spezifische
Funktion verantwortlich sind. Daher ist es schwierig, Faktor VIII
unter voller Beibehaltung der biologischen Funktion zu modifizieren.
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Die
Pegylierungstechnik wurde zuvor auf Proteinmischungen angewendet,
die Faktor VIII enthielten. So wurde in der WO 94/15625 (Enzon)
offenbart, dass die Pegylierung von Faktor VIII unter Verwendung
einer Carbamat(Urethan-)Verknüpfung
bei einem nicht festgelegten Modifikationsgrad, der aus einem 100fachen molaren Überschuss
von mPEG bezogen auf Faktor VIII resultiert, die in vivo-Halbwertszeit
in Mäusen
von 13 Stunden auf 55 Stunden erhöhen kann. Herkömmlicherweise
wird für
die Halbwertszeit in Mäusen
ca. 1 Stunde angenommen. Daher sind 13 Stunden eine ungewöhnlich lange
Halbwertszeit bei Mäusen.
Weiterhin muss man berücksichtigen,
dass bei der extrem geringen Reinheit der anfänglichen Faktor VIII-Präparation
(20–50 IU/mg
Protein) andere Proteine als Faktor VIII während der Kopplungsreaktion
vorherrschend waren. Ein wichtiges Protein, das gewöhnlich in
Faktor VIII-Präparationen
mit geringer Reinheit vorhanden ist, ist der von Willebrand-Faktor,
welcher eine stabilisierende Funktion für Faktor VIII aufweist und
ebenfalls sehr gut zu dem Schutz der entsprechenden funktionellen
Stelle während
des Konjugationsprozesses beitragen könnte. Nach der Konjugation
kann mPEG auf irgendeinem der Proteine, die in der Proteinmischung
vorliegen, von welcher Faktor VIII normalerweise nur einen kleinen
Anteil ausmacht, lokalisiert sein. Die pegylierte Proteinmischung, welche
Faktor VIII enthielt, wurde zur intravenösen Verabreichung verwendet.
Ein wohldefiniertes Ausgangsmaterial ist jedoch einer der wesentlichen
Faktoren, welche die kontrollierten Bedingungen ausmachen, die für die pharmazeutische
Produktion benötigt
werden.
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Andere
Polymere wurden ebenfalls zum Konjugieren von Faktor VIII verwendet.
So wurde in dem U.S.-Patent 4,970,300 offenbart, dass eine Dextrankonjugation
angewendet werden kann, um die Halbwertszeit von Faktor VIII zu
verlängern.
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Bei
den meisten Kopplungstechniken reagiert das Polymerreagens mit ε-Aminogruppen
von Lysinresten des Polypeptids. Diese sind oft über die gesamte Polypeptidoberfläche verteilt,
und können
sehr wohl zu einer Konjugation in der Nähe einer funktionellen Stelle
führen.
Als Folge wird durch zufälliges
Koppeln oft die Aktivität
oder Funktion gestört.
Es ist unsere Erfahrung, dass, wenn derartige Techniken auf sehr
reine Präparationen
angewendet werden, wie z.B. einen rekombinanten Faktor VIII mit
Koagulationsaktivität,
bei welchem die B-Domäne deletiert
wurde, diese Aktivität
schon bei einem Modifikationsgrad von ca. 5 mPEG/Faktor VIII-Molekül drastisch
verringert wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, dass die spezifische
Aktivität
von konjugierten Polypeptiden in einem hohem Ausmaß beibehalten
werden kann, indem einfach das Polypeptid vor der Kopplungsreaktion
an einem Gruppen-spezifischen Adsorbens immobilisiert wird, worauf
die Desorption des Konjugats durch herkömmliche Techniken folgt. Dieses
ist sehr überraschend,
da es vorher als wesentlich angesehen wurde, Adsorbentien mit spezifischen
Bindungseigenschaften bezogen auf das in Frage stehende Polypeptid
zu verwenden, um einen Schutz von gewissen Domänen zu erreichen, die für die biologischen Funktionen
wichtig sind.
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Der
Nutzen der Modifizierung von biokompatiblen Polymeren hängt oft
von dem Modifikationsgrad ab. Somit wird gewöhnlich ein hoher Modifikationsgrad,
d.h. eine hohe Anzahl an biokompatiblen Polymeren pro Polypeptidmolekül, für einen
effizienten Schutz gegenüber
einer proteolytischen Aktivität
benötigt.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung, bei welcher die biokompatiblen
Polymere selektiver eingeführt
werden, wurde die spezifische Aktivität besser bewahrt. So haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden, dass Faktor VIII effizient
gegen den Abbau in einer in vitro-Umgebung, von welcher gezeigt
wurde, dass diese eine zersetzende Wirkung auf dieses Molekül aufweist,
geschützt
werden kann. Diese Wirkung kann bei einem Modifikationsgrad von
nur 4–5
mPEG/Faktor VIII erreicht werden.
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Die
Verwendung von Gruppen-spezifischen Adsorbentien gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ökonomisch
günstiger
im Vergleich zu den Adsorbentien, die im Stand der Technik offenbart
werden. Die Verwendung Gruppen-spezifischer Adsorbentien wird ebenfalls
die Registrierung der Konjugate als therapeutische Mittel erleichtern.
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Das
vorliegende Verfahren macht es möglich,
die in vivo-Funktion von Polypeptiden zu verbessern, insbesondere
indem die pharmakokinetische Funktion einschließlich der Bioverfügbarkeit
verbessert wird und indem die Immunogenität, die von den Polypeptiden
gezeigt wird, verringert wird.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung
der in vivo-Funktion von Faktor VIII, indem exponierte Zielstellen
des Polypeptids abgeschirmt werden, indem
- a)
Faktor VIII durch Interaktion mit einem Gruppen-spezifischen Adsorbens,
das Anionenaustauschliganden trägt,
welche durch organisch-chemische Synthese hergestellt wurden, immobilisiert
wird;
- b) das biokompatible Polymer aktiviert wird;
- c) das aktivierte biokompatible Polymer mit dem immobilisierten
Faktor VIII konjugiert wird; und danach
- d) das Konjugat von dem Adsorbens eluiert wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck Interaktionsstelle
auf verschiedene Stellen, die für
die biologische Funktion des bestimmten Polypeptids wesentlich sind.
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In
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck exponierte
Zielstellen auf externe Stellen auf dem in Frage stehenden Polypeptid,
die für
unerwünschte
Reaktionen in vivo anfällig
sind. Beispiele für
exponierte Zielstellen umfassen antigene Epitope und Stellen für eine proteolytische
Spaltung. Gewisse Stellen für eine
proteolytische Spaltung werden dennoch als Interaktionsstellen bezeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung macht es in einem bisher unerreichbaren Ausmaß möglich, den
Einfluss von unerwünschten
Reaktionen in vivo, z.B. proteolytische Spaltung und möglicherweise
Aggregation, zu verringern, während
gleichzeitig die Interaktionsstellen, die für die biologische Funktion
des Polypeptids wesentlich sind, unbeeinflusst gelassen werden.
Dieses wurde bei der Anwendung der mPEG-Konjugation von (rekombinantem)
Faktor VIII offenbart. Insbesondere werden durch Immobilisieren
des Polypeptids durch Interaktion mit einem Gruppen-spezifischen
Adsorbens, das Liganden trägt,
welche durch organisch-chemische Synthese hergestellt wurden, die
Interaktionsstellen auf dem Polypeptid von der Konjugation mit dem
biokompatiblen Polymer ausgeschlossen. Weiterhin werden durch Konjugieren
des aktivierten biokompatiblen Polymers mit dem Polypeptid an den
gewünschten,
externen Stellen die exponierten Zielstellen vor der Wirkung von
z.B. Proteasen versteckt.
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In
der vorliegenden Anmeldung beziehen sich Polypeptide auf Proteine
und Oligopeptide mit wenigstens 20 Aminosäuren in der Kette. Die Anzahl
an Aminosäuren
des Polypeptids, das gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird, liegt geeigneterweise in dem Bereich von 30 bis
zu 4.500 Aminosäuren
und vorzugsweise in dem Bereich von 40 bis zu 3.000 Aminosäuren. Die
Polypeptide können
aus Säugetieren,
insbesondere aus dem Menschen stammen oder durch rekombinante DNA-Techniken
hergestellt werden. Polypeptide, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
konjugiert werden können,
umfassen Polypeptide, die koagulierende Aktivität zeigen oder eine unterstützende Funktion
zur Koagulation aufweisen. Die Polypeptide können die volle Länge aufweisen,
d.h. die Sequenz der Aminosäuren
ist identisch mit der entsprechenden Sequenz, die im Allgemeinen
in Säugetieren
und insbesondere in Menschen gefunden wird. Die Polypeptide können ebenfalls
Deletionsderivate der Polypeptide in voller Länge sein, wobei eine oder mehrere
Aminosäuren fehlen.
Insbesondere ist das Polypeptid der Koagulationsfaktor VIII.
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Der
Faktor VIII in voller Länge,
welcher in menschlichem Plasma vorliegt, weist eine Molekülmasse von
ca. 300 kDa auf. Faktor VIII-Konzentrate, die aus menschlichem Plasma
stammen, enthalten mehrere fragmentierte vollständig aktive Faktor VIII-Formen,
wie von Andersson et al. (siehe oben) beschrieben wird. Die kleinste
aktive Form weist eine Molekülmasse
von ca. 170 kDa auf und besteht aus zwei Ketten mit ca. 90 kDa und
ca. 80 kDa, die durch ein Metallion(en) zusammen gehalten werden
(siehe EP-A-0 197 901). Der biologisch aktive Faktor VIII, welcher
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, hat daher geeigneterweise eine Molekülmasse in
dem Bereich von ca. 170 kDa bis zu ca. 300 kDa.
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Pharmacia
AB aus Stockholm, Schweden, hat ein rekombinantes Faktor VIII-Produkt
entwickelt, welches der Faktor VIII-Form aus Plasma mit 170 kDa
in therapeutischen Faktor VIII-Konzentraten
entspricht. Das trunkierte rekombinante Faktor VIII-Molekül wird r-VIII
SQ genannt und wird von Ovarienzellen des Chinesischen Hamsters
(CHO-Zellen) in einem Zellkulturprozess in serumfreiem Medium hergestellt.
Die spezifische Aktivität
von r-VIII SQ beträgt
ca. 15.000 IU VIII:C pro mg Gesamtprotein. Die Struktur und Biochemie
von r-VIII SQ wurden in der WO-A-91/09122 beschrieben, die auf Pharmacia
AB übertragen
wurde.
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In
der vorliegenden Erfindung kann Faktor VIII entweder Faktor VIII
aus Plasma oder ein rekombinanter Faktor VIII sein. Wenn Faktor
VIII rekombinant ist, kann dieser Faktor VIII in voller Länge oder
vorzugsweise ein Deletionsderivat von Faktor VIII in voller Länge mit
koagulierender Aktivität
sein. In diesem Zusammenhang ist ein Deletionsderivat definiert
als ein Koagulationsfaktor VIII, bei welchem die gesamte oder ein
Teil der B-Domäne
fehlt, während
die koagulierende Aktivität
beibehalten wird. Die verbleibenden Domänen sind geeigneterweise durch
einen Aminosäurelinker
verknüpft.
Beispiele für
verschiedene Linkerkonstrukte werden in P. Lind et al., Eur. J.
Biochem., Bd. 232 (1995), Seiten 19–27 angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung kann vorteilhaft verwendet werden, um selektiv
biokompatible Polymere in eine große Vielzahl von Faktor VIII-Produkten
einzuführen.
Somit kann die vorliegende Erfindung verwendet werden, um Faktor
VIII aus Plasma in vivo weiter zu stabilisieren, welcher bereits
durch Assoziation mit seinem Trägerprotein,
dem von Willebrand-Faktor
(vWf), stabilisiert ist.
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Es
ist vorteilhaft, dass das Endprodukt wohldefiniert ist. Daher sollte
die spezifische Faktor VIII-Aktivität in dem Kopplungsverfahren
der vorliegenden Erfindung wenigstens ca. 1.000 IU/mg Gesamtprotein
und geeigneterweise wenigstens 2.000 IU/mg Gesamtprotein betragen.
Die spezifische Faktor VIII-Aktivität liegt vorzugsweise in dem
Bereich von 5.000 bis zu 20.000 IU/mg Gesamtprotein und insbesondere
in dem Bereich von 10.000 bis zu 17.000 IU/mg Gesamtprotein.
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Die
Faktor VIII-Aktivität
in dem Kopplungsverfahren kann wenigstens ca. 1.000 IU/ml und geeigneterweise
wenigstens 2.000 IU/ml betragen. Die Faktor VIII-Aktivität liegt
vorzugsweise in dem Bereich von 5.000 bis zu 50.000 IU/ml und insbesondere
von 20.000 bis 40.000 IU/ml.
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Das
biokompatible Polymer der vorliegenden Erfindung kann ausgewählt werden
aus der Gruppe, bestehend aus Homopolymeren, Copolymeren oder Blockcopolymeren
von Monoalkyl-verkappten Polyalkylenoxiden. Die biokompatiblen Polymere
können
gerade oder verzweigt sein. Das Monoalkyl-verkappte Polyalkylenoxid
wird geeigneterweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Polyethylenglycol-Homopolymeren und
Polypropylenglycol-Homopolymeren.
Das biokompatible Polymer ist vorzugsweise ein Polyethylenglycol(PEG)-Homopolymer. Das
Molekulargewicht des PEG kann in dem Bereich von ca. 300 bis zu
20.000, geeigneterweise in dem Bereich von 1.500 bis zu 10.000 und
vorzugsweise in dem Bereich von 3.000 bis zu 5.000 liegen.
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Das
biokompatible Polymer sollte an einem Ende endverkappt sein, um
eine Kreuzderivatisierung zu vermeiden. Beispiel für Gruppen,
die zu diesem Zweck geeignet sind, sind gerade oder verzweigte niedere
Alkoxygruppen, vorzugsweise die Monomethoxygruppe. Ein besonders
bevorzugtes biokompatibles Polymer in der vorliegenden Erfindung
ist Monomethoxy-Polyethylenglycol
(mPEG).
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Andere
biokompatible Polymere sind ebenfalls vorstellbar, z.B. Dextran,
Polyvinylpyrrolidon und DL-Aminosäuren.
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Das
biokompatible Polymer muss vor der Kopplungsreaktion aktiviert werden,
um die Bildung von kovalenten Bindungen möglich zu machen. Zu diesem
Zweck sollte das Ende des biokompatiblen Polymers, das dem Polypeptid
gegenüber
liegt, eine daran befestigte Hydroxylgruppe aufweisen, die einer
Aktivierung zugänglich
ist. Es gibt mehrere Wege, um das biokompatible Polymer zu aktivieren,
was von der Aminosäure
abhängt,
die zur kovalenten Bindung ausgewählt wurde. Geeignete mPEG-Derivate
zum Koppeln an Aminogruppen sind mPEG-Succinimidylsuccinat, mPEG-Succinimidylsuccinamid,
mPEG-Succinimidylpropionat, Succinimidylcarbonat von mPEG, Succinimidylester
von carboxymethyliertem mPEG, mPEG-Oxycarbonylimidazol, mPEG-Nitrophenylcarbonate,
mPEG-Trichlorphenylcarbonat, mPEG-Tresylat (das letztere offenbart von
Nilsson K., Mosbach K., Methods in Enzymology, Bd. 104, Seiten 56–69 (1984)),
(alle erwähnten
Reagenzien werden vertrieben von der Shearwater Polymers, Inc.,
Huntsville, AL, USA), mPEG-Maleinsäureanhydrid und mPEG-Methylmaleinsäureanhydrid
(Garman A., Kalindjian S. B., FEB Bd. 223: 2, Seiten 361–365) sowie
gemischte Anhydride von mPEG-Succinat, mPEG-Essigsäure bzw.
mPEG-Propionsäure
(Dreborg S. und Akerblom E., siehe oben).
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Cysteinreste
können
mit mPEG-Maleimid, mPEG-Vinylsulfon und mPEG-Orthopyridyldisulfid
(vertrieben von der Shearwater Polymers, Inc., Huntsville, AL, USA)
konjugiert werden. Geeignete Reagenzien im Fall der Konjugation
der Guanidinogruppe von Arginin sind mPEG-Derivate von Phenylglyoxal (Zalipski,
siehe oben).
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Kohlenhydrate
müssen
zuerst oxidiert werden, so dass Aldehydgruppen vorliegen, und dann
können diese
mit mPEG-Hydrazid konjugiert werden (Zalipski, siehe oben).
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Der
Kopplungsvorgang wird bei einem pH durchgeführt, der für die zu konjugierende Aminosäure geeignet
ist. Es müssen
ebenfalls der pH, der für
das Polypeptid insgesamt geeignet ist, wie auch die pH-Abhängigkeit
der Reaktivität
des biokompatiblen Polymers in Betracht gezogen werden. Normalerweise
liegt daher der pH zur Kopplung in dem Bereich von ca. 7 bis zu
ca. 8, wobei die untere Grenze angesetzt wird, um einen verlängerten
Kopplungsvorgang zu vermeiden, und die obere Grenze, um milde Bedingungen
für das
Polypeptid bereit zu stellen. Der obige pH-Bereich ist für eine Konjugation
geeignet, an der Lysine beteiligt sind. Daher haben wir in den Beispielen
der vorliegenden Erfindung eine Substanz mit FVIII-Aktivität unter
derartigen milden Bedingungen konjugiert. pH-Werte außerhalb
dieses Bereichs können
in gewissen Fällen
ebenfalls geeignet sein. So werden Konjugationen, an denen Cysteine
beteiligt sind, geeigneterweise bei einem pH unter ca. 7 durchgeführt, wogegen
Arginine geeigneterweise bei einem pH in dem Bereich von ca. 5,5
bis zu ca. 9,3 konjugiert werden.
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Der
Kopplungsvorgang sollte bei einer Temperatur über 0°C, geeigneterweise in dem Bereich
von ca. 5 bis zu ca. 40°C
und vorzugsweise in dem Bereich von 10 bis zu 30°C durchgeführt werden. Wiederum muss die
Temperatur in Betracht gezogen werden, die für das Polypeptid insgesamt
geeignet ist, wie auch der Einfluss der Temperatur auf die Reaktivität des biokompatiblen
Polymers. In den Beispielen der vorliegenden Anmeldung wurden alle
Kopplungsschritte bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Das
Adsorbens, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
Gruppen-spezifisch in Bezug auf das zu immobilisierende Polypeptid.
Gruppen-spezifische Adsorbentien weisen Affinität zu mehreren Polypeptiden
auf. Weiterhin binden sie oft weniger stark, und die Elution kann
unter milderen Bedingungen durchgeführt werden als mit monospezifischen
Adsorbentien, wobei die letzteren an ein einziges oder eine sehr
kleine Anzahl an Polypeptiden binden. Beispiele für geeignete
Gruppen-spezifische Adsorbentien sind angegeben in Jansson, J. C.
et al., Protein Purification, Principles. High Resolution Methods,
and Applica tions, VCH Publishers, Seiten 274–285 (1989). Das Adsorbens
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet,
dass es Liganden trägt,
die durch organisch-chemische Synthese hergestellt wurden.
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Insbesondere
sind Liganden, welche zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, Anionenaustauschgruppen, die vorzugsweise stark sind,
wie quaternäres
Aminoethyl (QAE), Trimethylaminoethyl (TMAE) oder quaternäres Aminomethyl
(Q), insbesondere quaternäres
Aminomethyl (Q). Die Liganden können
weiterhin eng oder mit einem Spacer wie Alkylamin, Hexylamin, Diaminodipropylamin,
Ethylaminsuccinamid (Persson & Lagerström, in Packings
and stationary phases in chromatographic techniques, Unger, K. K.,
Herausg., Marcel Dekker Inc. 1990, S. 754) oder mit einem verzweigten
Tentakel, an welchem die Liganden befestigt sind (ein geeignetes
Beispiel ist FractogelTM EMD, das von Merck
aus Deutschland hergestellt wird) an die Matrix gekoppelt sein.
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Nach
dem Kopplungsvorgang wird das konjugierte Polypeptid durch herkömmliche
Techniken eluiert. In diesen Zusammenhang ist es wesentlich, dass
die physiko-chemischen Bedingungen in Betracht gezogen werden, um
einen Abbau der konjugierten Polypeptide zu vermeiden. Wenn somit
der Kopplungsweg eine konjugierende Bindung beinhaltet, die innerhalb
eines gewissen pH-Bereichs labil ist, sollte dies vermieden werden.
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Wenn
das Polypeptid an dem Adsorbens immobilisiert ist, kann in dem Kopplungsvorgang
der vorliegenden Erfindung das Polypeptid mit einem löslichen
Blockierungsmittel in Kontakt gebracht werden, mit dem Zweck, zusätzliche
Stellen von der Konjugation auszuschließen. Ein solches Blockierungsmittel
sollte durch organisch-chemische Synthese hergestellt werden und
sollte zusätzlich
mit irgendeinem der oben identifizierten Liganden, die an ein Polymer
gebunden sind, konjugiert sein, welche ausgewählt sind aus Monoalkyl-verkappten
Polyalkylenoxiden, Copolymeren oder Blockcopolymeren von Polyalkylenoxiden,
Polyethylenglycol-Homopolymeren
oder Polypropylenglycol-Homopolymeren. Das Blockierungsmittel kann
ebenfalls Einheiten mit spezifischer Affinität zu dem Polypeptid tragen.
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Nach
der Elution wird das in Kontakt gebrachte lösliche Blockierungsmittel desorbiert,
indem geeignete chemische Bedingungen angewendet werden. Wenn beispielsweise
das Blockierungsmittel durch hydrophobe Interaktion adsorbiert wurde,
könnte
dieses durch ein Vermindern der Ionenstärke oder einfach durch ein
Absenken der Temperatur desorbiert werden. Das lösliche Blockierungsmittel wird
danach von dem Konjugat durch Gelpermeationschromatographie unter
herkömmlichen
Bedingungen abgetrennt.
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Die
Matrix des Adsorbens in der vorliegenden Erfindung kann irgendein
kommerzielles Harz sein, von dem bekannt ist, dass es mit biologischen
Molekülen
kompatibel ist. So kann die Matrix ausgewählt werden aus verschiedenen
stark hydrophilen Matrizes, z.B. Agarosematrizes wie einer großen Vielzahl
an SepharoseTM-Matrizes, die von Pharmacia
Biotech aus Uppsala, Schweden, verkauft werden, organischen Polymermatrizes
wie z.B. TSK-GEL:s, das von der Tosoh Corp. aus Tokio, Japan, verkauft
wird, oder hochporösen
organischen Polymermatrizes, die von Per Septive Biosystems aus
Boston, USA, verkauft werden. Membranmatrizes sind ebenfalls geeignet,
z.B. SartobindTM, das von Sartorius aus
Deutschland verkauft wird, und MemSepTM,
das von Millipore aus den USA verkauft wird. Die Matrix ist vorzugsweise
eine Agarosematrix. Geeignete Agarosematrizes in der vorliegenden
Erfindung sind, außer
SepharoseTM, MinileakTM,
das von der Kem-En-Tec A/S aus Kopenhagen, Dänemark, verkauft wird, und
Bio-Gel A, das von Bio-Rad aus Brüssel, Belgien, verkauft wird.
Vorzugsweise ist die Matrix quervernetzt, was einen schnellen Fluss
(FF) und dadurch eine hohe Produktionskapazität ermöglicht. Insbesondere wird die
Chromatographie der vorliegenden Erfindung auf einem Q SepharoseTM FF-Gel durchgeführt. Weiterhin können Harze,
die aus Copolymeren von Oligoethylenglycol, Glycidylmethacrylat
und Pentaerythroldimethacrylat zusammengesetzt sind, wie FractogelTM (vertrieben von Merck aus Deutschland),
Cellulose und poröses
Glas ebenfalls vorteilhaft verwendet werden.
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Die
Konjugate von einem Polypeptid und einem biokompatiblen Polymer,
die durch die vorliegende Erfindung erhältlich sind, sind neu. Mit
dem vorliegenden Verfahren kann die Polypeptidaktivität nach der
Konjugation zu wenigstens 30% der Aktivität vor der Konjugation, geeigneterweise
wenigstens 50% und vorzugsweise wenigstens 70% der Aktivität vor der
Konjugation beibehalten werden.
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Die
Konjugate von einem Polypeptid und einem biokompatiblen Polymer,
die durch das vorliegende Verfahren erhältlich sind, können als
Medikamente verwendet werden. Insbesondere Konjugate von Faktor
VIII und einem biokompatiblen Polymer, die gemäß dem vorliegenden Verfahren
hergestellt wurden, können
als ein Medikament verwendet werden. Es ist besonders vorteilhaft,
ein Konjugat von Faktor VIII und einem biokompatiblen Polymer zu
verwenden, bei welchem der Grad der Konjugation in dem Bereich von
1 bis zu 15 Monoalkyl-verkappten PEG/Faktor VIII-Molekül, geeigneterweise
in dem Bereich von 2 bis zu 10 Monoalkyl-verkappten PEG/Faktor VIII-Molekül, vorzugsweise
in dem Bereich von 3 bis zu 7 Monoalkyl-verkappten PEG/Faktor VIII-Molekül liegt.
In diesem Zusammenhang wird der konjugierte Faktor VIII geeigneterweise durch
rekombinante DNA-Technik erzeugt, ist vor zugsweise ein rekombinantes
Deletionsderivat des Faktors VIII in voller Länge, das koagulierende Aktivität aufweist,
und insbesondere das Deletionsderivat des rekombinanten Faktors
VIII SQ (r-VIII SQ).
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Die
konjugierten Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden geeigneterweise
zur subkutanen, intramuskulären,
intradermalen oder intravenösen
Verabreichung verwendet. Insbesondere kann der konjugierte Faktor
VIII zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Hämophilie
A und insbesondere zur subkutanen, intramuskulären, intradermalen oder intravenösen Verabreichung
eines solchen Medikaments verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
von Konjugaten von Faktor VIII zur Verwendung bei der Behandlung
der Hämophilie
A durch subkutane, intramuskuläre,
intradermale oder intravenöse
Verabreichung eines Konjugats von Faktor VIII und einem biokompatiblen
Polymer, das gemäß dem vorliegenden
Verfahren hergestellt wurde.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele werden nur zu Zwecken der Veranschaulichung
bereit gestellt und sollen nicht so ausgelegt werden, dass diese
den Umfang der vorliegenden Erfindung, welche durch die angeführten Ansprüche definiert
ist, in irgendeiner Weise beschränken.
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BEISPIEL 1
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Herstellung
des rekombinanten Faktors VIII
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Die
Herstellung des rekombinanten Faktors VIII SQ (r-VIII SQ) wurde
in Wesentlichen so durchgeführt, wie
in dem Patent WO-A-9109122, Beispiel 1–3, beschrieben wird. Eine
DHFR-defizitäre CHO-Zellline (DG44N.Y.)
wurde mit einem Expressionsvektor, welcher das r-VIII SQ-Gen enthielt,
und einem Expressionsvektor, welcher das Dihydrofolatreduktasegen
enthielt, elektroporiert. Nach Selektion auf selektiven Medien wurden überlebende
Kolonien durch Wachstum in schrittweise ansteigenden Mengen an Methotrexat
amplifiziert. Der Überstand
von den resultierenden Kolonien wurde einzeln im Hinblick auf Faktor
VIII-Aktivität
hin gescreent. Ein Produktionsklon wurde ausgewählt, und dieser wurde anschließend an
das Wachstum in serumfreier Suspension in einem definierten Medium
angepasst, und schließlich wurde
ein Zellkultivierungsverfahren in großem Maßstab entwickelt. Der Überstand
wird nach gewissen Zeiträumen
gesammelt und wie nachstehend beschrieben weiter gereinigt.
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Das
konditionierte Medium wurde durch Filtration aufgeklart, der pH
wurde eingestellt, und dann wurde das Filtrat auf eine S SepharoseTM FF-Säule
(Säulenvolumen
3 l) geladen. Nach dem Waschen wurde Faktor VIII mit einem Salzpuffer
eluiert, welcher 5 mM CaCl2 und 0,02% TritonTM X-100 enthielt. Dieser Kationenaustauschchromatographie-Schritt
wurde bei 2–8°C durchgeführt. Das
Eluat von dem S SepharoseTM FF-Schritt (S-Eluat)
wurde bis zur weiteren Reinigung eingefroren.
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700
ml des S-Eluats wurden aufgetaut, und die Temperatur wurde auf Raumtemperatur
eingestellt. Eine Vireninaktivierung wurde durch Inkubation für 30 min
mit Tri-n-butylphosphat (TNBP) und TritonTM X-100 bei
einer Endkonzentration von 0,3% (v/v) bzw. 1,0% (v/v) durchgeführt. Eine
Immunaffinitätssäule mit
monoklonalem Antikörper
(mAB) mit einem Volumen von 260 ml wurde mit einem S-Eluatpuffer äquilibriert,
welcher die entsprechenden Mengen an Vireninaktivierungschemikalien
enthielt. Die Faktor VIII-Lösung
wurde dann auf die mAB-Säule
geladen, welche anschließend
gewaschen wurde. Die Elution wurde mit einem Puffer durchgeführt, welcher
50% Ethylenglycol enthielt.
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Eine
Q SepharoseTM-Säule wurde bei einer hohen Konzentration
an Natriumchlorid voräquilibriert
und dann mit einem Puffer derselben Zusammensetzung wie derjenige,
mit welchem die Immunaffinitätssäule eluiert
wurde, äquilibriert.
Das mAB-Eluat wurde aufgeladen, und die Säule wurde dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen,
worauf ein Waschpuffer mit physiologischer Ionenstärke folgte.
Die Säule
wurde eluiert, indem die Natriumchloridkonzentration auf 0,6 M erhöht wurde.
Es wurde kein Detergens für
die Wäsche
und Elution der Q-Säule verwendet.
Eine Butyl SepharoseTM 4 FF-Säule wurde
mit einem Puffer äquilibriert,
der 50 mM Histidin, 1,4 M NH4Ac, 50 mM CaCl2 und 0,02% TweenTM 80,
pH 6,8, enthielt. NH4Ac wurde zu dem Q-Eluat
bis zu einer Endkonzentration von 1,0 M und TweenTM 80
bis zu 0,02% zugegeben. Diese Lösung
wurde bei einer linearen Fließgeschwindigkeit
von 60 cm/h auf die Butylgelsäule
geladen. Die Säule
wurde dann mit 5 Säulenvolumina Äquilibrierungspuffer
gewaschen und dann bei einer linearen Fließgeschwindigkeit von 35 cm/h
mit einem Puffer, der 50 mM Histidin, 0,5 M NH4Ac,
50 mM CaCl2 und 0,02% TweenTM 80,
pH 6,8, enthielt, eluiert. Die Reinheit dieses Präparats war
sehr hoch, wobei sich eine spezifische Aktivität von 12.000–17.000
IU/mg Protein ergab.
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Analyse
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In
den Beispielen 1–8
wurde die Faktor VIII-Aktivität
mit einem chromogenen Test (Chromogenix AB aus Mölndal, Schweden) analysiert,
sofern nicht anderes angegeben ist. Die Menge an Faktor VIII wurde
spektrophotometrisch bei A280 und durch Aminosäureanalyse bestimmt. Die Menge
an mPEG, das an das Polypeptid gekoppelt war, wurde mit einem Protonen-NMR-Verfahren
gemessen (Dreborg, S. und Åkerblom,
E. B., Crit. Rew. Therap. Drug Carr. Sys. 6(4), 315–365 (1990)).
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BEISPIEL 2 (Vergleichsbeispiel)
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Faktor VIII, konjugiert
mit einem gemischten Anhydrid von mPEG-Succinat
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Die
Pufferzusammensetzung des HIC-Eluats, welches gemäß Beispiel
1 hergestellt wurde, wurde durch Gelpermeationschromatographie ausgetauscht,
welche auf einer Superose 12-Säule (vertrieben
von Pharmacia Biotech aus Uppsala, Schweden) durchgeführt wurde,
die vorher mit einem Puffer der folgenden Zusammensetzung äquilibriert
wurde: 0,25 M Hepes, 4 mM CaCl2, pH 7,8.
Zu Aliquots der r-VIII SQ-Lösung wurde
ein 35-, 60- und 100facher molarer Überschuss (bezogen auf rVIII)
eines gemischten Anhydrids von mPEG-Succinat (MG 3.000) zugegeben.
Die Mischungen wurden für
1,5 Stunden auf einer rotierenden Vorrichtung bei Raumtemperatur
reagieren gelassen. Um den Überschuss
an mPEG-Bernsteinsäure
zu entfernen und die heterogene Population von konjugiertem rVIII
entsprechend der Größe aufzutrennen,
wurde eine Gelpermeationschromatographie durchgeführt, wobei
nun eine Superose 6-Säule
(vertrieben von Pharmacia Biotech aus Uppsala, Schweden) verwendet
wurde. Aus jeder Kopplungsreaktion wurden die Fraktionen, welche der
ersten und zweiten Hälfte
des Proteinpeaks entsprachen, getrennt analysiert (in Tabelle I
als Pool 1 und Pool 2 bezeichnet). Tabelle I stellt die Ergebnisse
des Konjugierens von r-VIII SQ mit dem gemischten Anhydrid von mPEG-Succinat
dar.
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Wie
aus Tabelle I ersichtlich ist, wurde die spezifische Aktivität von rVIII
selbst bei diesem niedrigen Grad der Konjugation dramatisch verringert.
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BEISPIEL 3
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Faktor VIII, adsorbiert
an ein O SepharoseTM FF-Gel während der
Kopplung mit einem gemischten Anhydrid von mPEG-Succinat
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Reaktive
Lysine, die von negativen Ladungen umgeben sind, auf dem Faktor
VIII-Molekül
wurden vor der Konjugation mit mPEG geschützt, indem der Faktor VIII
an ein Anionenaustauschgel adsorbiert wurde. Eine Säule, welche
mit Q SepharoseTM FF (vertrieben von Pharmacia
Biotech aus Uppsala, Schweden) gepackt war, die mit einem Puffer
der folgenden Zusammensetzung äquilibriert
war: 50 mM L-Histidin, 0,15 M NaCl, 4 mM CaCl2,
pH 6,5, wurde verwendet, um Faktor VIII zu adsorbieren. Ein HIC-Eluat,
das gemäß Beispiel
1 hergestellt wurde, wurde auf die Säule geladen. Um geeignete Bedingungen
für die
Kopplung mit mPEG zu erhalten, wurde die Säule vor der Zugabe des mPEG
mit einem Puffer gewaschen, der 0,25 M Hepes, 4 mM CaCl2,
pH 7,8, enthielt. Das Gel wurde in ein Reaktionsgefäß überführt, ein
gemischtes Anhydrid von mPEG-Succinat (MG 3.000) wurde zu der Aufschlämmung in
einer Menge, welche dem molaren Überschuss
bezogen auf Faktor VIII, wie er in Tabelle II angegeben ist, entsprach,
zugegeben. Die Reaktion wurde unter Rotation für 1,5 Stunden inkubiert. Die
Säule wurde
dann erneut gepackt, und der konjugierte rVIII wurde mit einem Puffer
von 50 mM L-Histidin, 0,6 M NaCl, 4 mM CaCl2,
pH 6,8, eluiert. Es wurden vier Präparationen bei einer konstanten
Menge r-VIII SQ, die pro Menge an Gel geladen wurde, hergestellt.
Alle Schritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt. Tabelle II stellt die
Resultate mit dem konjugierten r-VIII SQ, adsorbiert an Q SepharoseTM FF-Gel, dar.
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Wie
aus Tabelle II ersichtlich ist, wird die spezifische Aktivität des konjugierten
r-VIII SQ in einem signifikant höheren
Ausmaß im
Vergleich zu dem r-VIII SQ, der in Beispiel 2 konjugiert wurde,
beibehalten.
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BEISPIEL 4
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FVIII, adsorbiert an ein
Q SepharoseTM FF-Gel während der Kopplung mit mPEG-Tresylat
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In
diesem Beispiel wurden alle Schritte der Adsorption, Kopplung und
Elution von r-VIII SQ auf Q SepharoseTM FF-Gel
wie in Beispiel 3 durchgeführt.
mPEG-Tresylat (MG 5.000) wurde verwendet, um Faktor VIII zu konjugieren.
Tabelle III stellt die Ergebnisse von konjugiertem r-VIII SQ, adsorbiert
an ein Q SepharoseTM FF-Gel, mit mPEG-Tresylat
gemäß der Erfindung
dar.
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Die
spezifische Aktivität
war die diesem Fall, möglicherweise
aufgrund des höheren
Molekulargewichts von mPEG, etwas niedriger als in Beispiel 3.
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BEISPIEL 5
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Faktor VIII, adsorbiert
an ein Tentakel-Anionenaustauschgel während der Kopplung mit einem
gemischten Anhydrid von mPEG-Succinat
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Eine
Säule,
die mit FractogelTM EMD TMAE 650 (vertrieben
von Merck) gepackt war, wurde verwendet, um r-VIII SQ zu adsorbieren.
Alle Schritte wurden wie in Beispiel 3 durchgeführt. Tabelle IV stellt die
Ergebnisse aus der Konjugation von r-VIII SQ, adsorbiert an ein
Tentakel-Anionenaustauschgel, mit einem gemischten Anhydrid von
mPEG-Succinat gemäß der Erfindung
dar.
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BEISPIEL 6
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Thrombinaktivierung
von mPEG-konjugiertem Faktor VIII
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Die
Thrombinaktivierung von konjugiertem r-VIII SQ wurde in einem in-vitro-Test
getestet, welcher den Fachleuten wohlbekannt ist. Eine Probe, die
gemäß Beispiel
3 hergestellt wurde, was zu einem Derivatisierungsgrad von 4 mPEG/r-VIII
SQ führte,
wurde getestet. Der konjugierte r-VIII SQ konnte durch menschliches Thrombin
in einer dosisabhängigen
Weise aktiviert werden. Die Inaktivierung wurde anschließend verfolgt.
In 1 ist die Kurve von Aktivitätsänderungen, die erhalten wurden,
gezeigt, wenn 1 NIH-Einheit an Thrombin pro 1 Einheit an konjugiertem
r-VIII SQ zugegeben wurde. Ein einstufiges Gerinnungsverfahren,
das im Wesentlichen gemäß Mikaelsson
et al., 1983, Blood 62, S. 1006 durchgeführt wurde, wurde zum unmittelbaren Test
von Proben aus der Reaktionsmischung verwendet. Eine dreißigfache
Aktivierung wurde innerhalb von einer Minute erhalten, worauf eine
Inaktivierung folgte. Die Aktivierungs-Inaktivierungsmuster, die
mit Thrombin erhalten wurden, waren in Übereinstimmung mit früher berichteten
Untersuchungen über
die Interaktion Faktor VIII-Thrombin
(Fulcher et al., 1983, Blood, 61, S. 807, Andersson et al., 1986,
Proc. Natl. Acad. Sci., 83, S. 2979, Eaton et al., 1986, Biochemistry,
25, S. 505, Rotblat et al., 1985, Biochemistry, 24, S. 4294).
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BEISPIEL 7
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Stabilitätstests
mit mPEGyliertem Faktor VIII in einem Extrakt aus Schweinegewebe
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Um
den Einfluss der mPEG-Konjugation auf die Stabilität von Faktor
VIII in einer Lösung,
welche für die
subkutane Umgebung repräsentativ
ist, auszuwerten, wurde ein in vitro-Test unter Verwendung eines
Extrakts aus Schweinegewebe durchgeführt. Zwei Präparationen
von mPEG-konjugiertem Faktor VIII wurden wie in Beispiel 3 beschreiben
hergestellt und in dem Extrakt inkubiert, und Aliquots wurden nach
0, 2, 4, 6 und 24 Stunden im Hinblick auf die Koagulationsaktivität analysiert,
wobei ein chromogener Test verwendet wurde. Während der ersten 6 Stunden
korrelierte der Konjugationsgrad mit der verbleibenden Aktivität.
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Die
Ergebnisse in Tabelle V und 2 zeigen
deutlich, dass die mPEG-Konjugation die Stabilität von Faktor VIII signifikant
erhöht.
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BEISPIEL 8
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Bioverfügbarkeitsuntersuchung
von mPEGyliertem Faktor VIII in Makakenaffen
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Um
den Einfluss der mPEG-Konjugation auf die in vivo-Stabilität von Faktor
VIII auszuwerten, wurde eine pharmakokinetische Untersuchung durchgeführt. Zwei
Präparationen
von mit mPEG konjugiertem Faktor VIII wurden wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt, und deren spezifische Aktivitäten wurden bestimmt, wie in
Tabelle VI angegeben ist. Um eine hohe Homogenität des derivatisierten Materials
zu erreichen, das durch den Kopplungsvorgang erzeugt wurde, wurde
eine Fraktionierung jeder Präparation
zweimal durch Gelpermeationschromatographie durchgeführt. Eine
Superdex 200 PG XK 16/60-Säule
(vertrieben von Pharmacia Biotech aus Uppsala, Schweden), welche
mit 19 mM L-Histidin, 0,31 M NaCl, 3,4 mM CaCl2,
0,02% Tween 80, pH 7,0 äquilibriert
war, wurde verwendet. Eine Volumenreduktion der Faktor VIII-Lösungen vor
der zweiten Gelpermeationschromatographie wurde in autoklavierten
Centriplus 30-Konzentratoren, Ultrafiltrationsvorrichtungen für die Zentrifuge
(Cutoff 30 kDa, vertrieben von der Amicon Inc. MA, USA) durchgeführt. Die
Lösungen wurden
dreimal bei 2.500 × g
für 45
min konzentriert. Die gepoolten Fraktionen, die nach der zweiten
Gelpermeationschromatographie erhalten wurden, wurden anschließend in
einem Puffer verdünnt,
welcher der folgenden endgültigen
Formulierung entsprach: 19 mM L-Histidin, 0,31 M NaCl, 3,4 mM CaCl2, 0,02% Tween 80, 17,5 mM Sucrose, pH 7,0.
Die Proteinlösungen
wurden schließlich
filtriert, wobei 0,22 μm
Millex GV-Filter (vertrieben von Millipore, MA, USA) verwendet wurden,
und anschließend
in autoklavierte Flaschen gefüllt.
Die Lösungen
wurden bis zur Verwendung bei –70°C gelagert.
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Sechs
weiblichen Makakenaffen wurden zu verschiedenen Gelegenheiten einzelne
intravenöse
Dosen der Präparation
1 mit 250 IU/kg und einzelne subkutane Dosen der Präparation
1 und der Präparation
2 mit 1.500 IU/kg verabreicht. Alle Lösungen wurden vor der Verabreichung
1:1 mit Wasser zur Injektion verdünnt. Die Injektionsstelle für die subkutane
Verabreichung war der linke oder rechte Dorsalbereich des Tieres bzw.
für die
intravenöse
Verabreichung die linke oder die rechte Vena cephalica. Blutproben
wurden zu den folgenden Zeitpunkten nach der Injektion von allen
Tieren über
eine Punktion der Vena femoralis in Röhrchen entnommen, die Natriumcitrat
als Antikoagulans (10% des Gesamtvolumens) enthielten:
Intravenöse Verabreichung:
0 (vor Dosis), 0,25, 1, 2, 4, 8, 24, 30, 48 h.
Subkutane Verabreichung:
0 (vor Dosis), 3, 6, 9, 12, 15, 24, 30, 48 h.
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Eine
pharmakokinetische Untersuchung des nicht konjugierten Faktors VIII
wurde in einer getrennten Untersuchung mit derselben Spezies durchgeführt. Die
Dosen, der Verabreichungsweg und die Ergebnisse (Mittelwert (± Standardabweichung
(SD))) sind in Tabelle VI gezeigt. TABELLE
VI
wobei AUC die Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
ist.
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Wie
aus Tabelle VI ersichtlich ist, führte die subkutane Verabreichung
von beiden Präparationen
des mPEG-konjugierten Faktors VIII zu einer deutlich höheren Bioverfügbarkeit
im Vergleich zu der subkutanen Verabreichung von nicht konjugiertem
r-VIII SQ. Eine statistische Analyse unter Verwendung des Studenten-T-Tests
bestätigte,
dass der Unterschied signifikant war.