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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft neue Verbundstoffgegenstände, die eine Materialfärbung unter
Anwendung von Teilchenstreuung einsetzen.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Im
Stand der Technik ist es gut bekannt, Materialien unter Verwendung
von Färbemitteln
und Pigmenten zu färben.
Leider sind Pigment- und Farbstoff-Färbemittel bei Aussetzung an
ultraviolettes Licht, Ozon oder Bleiche Verblassungseffekten unterworfen.
Die übliche
Ursache dieser Verblassung besteht in chemischen Veränderungen
in dem Farbstoff. Diese chemischen Veränderungen verändern die
Elektronenübergänge des Farbstoffs
und führen
somit zu einer unerwünschten
Instabilität
der Farbe. Blaue Färbemittel
auf Anthrachinonbasis beispielsweise verblassen bei Aussetzung an
Ozon. Da die meisten Färbemittel
eine Blaukomponente beinhalten, führt eine Verblassung der blauen
Farbe zu einer Verblassung praktisch jeder Farbe.
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Es
ist im Handel allgemein üblich,
Polymere zu färben;
jedoch sind farbige Polymere, wie z.B. gefärbte Polymere, auch schwierig
wieder aufzubereiten. Die meisten hochwertigen Endanwendungen erfordern
die Trennung wiederaufbereiteter Kunststoffe nach ihrer Farbe. Aufgrund
der Vielzahl verfügbarer
Farben jedoch wird eine Trennung nach Farben selten durchgeführt. Statt
dessen trennen die meisten Recyclingunternehmen Kunststoffe in eine
farblose und eine gemischt-farbige Gruppe. Da die Entfernung von
Färbemitteln
energieintensiv und teuer ist und zu Problemen bei der Entsorgung
der Restfarbe führt,
verbleiben farbige Kunststoffe in der gemischt-farbigen Gruppe.
Wiederaufbereitetes Polymer aus dieser Gruppe liefert marmoriertes
oder bestenfalls grünbraunes
oder braunes Polymer von eingeschränktem Nutzen. Aufgrund dieser
Schwierigkeiten sammeln viele Recyclinganlagen farbige Kunststoffe überhaupt
nicht. Jene Anlagen, die farbige Kunststoffe annehmen, verbrennen
häufig
die gemischt-farbige Gruppe. In einigen Anwendungsformen, wie z.B.
bei Teppichen, ist leider fast das gesamte zur Wiederaufbereitung
zur Verfügung
stehende Material farbig. Im Ergebnis werden diese Polymere selten
wiederaufbereitet. Folglich werden jährlich Milliarden Kilogramm
alter Teppiche in Mülldeponien
entsorgt, wodurch wertvolle natürliche
Rohstoffe verschwendet werden.
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Die
Verwendung chemischer Farbstoffe, wie Pigmente oder Färbemittel,
kann auch in Bezug auf die Toxizität der Pigmente und die Verwaltung
des Abfallstroms zu Problemen führen.
Viele Pigmente enthalten giftige Schwermetalle. Ein Naßfärbungsprozeß produziert
Bäder verbrauchter
Farbstoffe. Diese Abwässer
aus Färbeanlagen
können
negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Auch ist die Bandbreite
erzielbarer optischer Effekte eingeschränkt, wenn Färbemittel und Pigmente die
einzigen Farbstoffe sind. Es besteht ein Bedarf nach einer neuen
Technologie, die sich mit der Verblassung, der Wiederverwertbarkeit,
den Abwässern von
Färbeanlagen
und der Toxizität
befaßt.
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Es
wäre von
Vorteil, verbesserte Färbeverfahren
bereitzustellen, die einen Wechsel von einem Farbzustand in einen
anderen ermöglichen.
Solche farbverändernden
Zusammensetzungen können
beispielsweise für
kosmetische Zwecke in Polymerfasern eingesetzt werden, welche in
Textilien und Teppichen sowie in farbverändernden Fenstern und Anzeigeeinrichtungen
zur Anwendung kommen. Weiterhin könnte diese Art der Technologie
für militärische Zwecke,
wie z.B. in Tarnkleidung, Zelten und Maschinerie, eingesetzt werden. Wenn
eine solche Farbveränderung
infolge einer Aussetzung an Licht, Temperaturveränderungen oder Veränderungen
der Feuchtigkeit reversibel ist, können für solche Gegenstände Chamäleon-Effekte
erzielt werden. Wenn der Farbwechseleffekt ein einmaliges Ereignis
ist, welches durch photochemische Strahlung oder Aussetzung an hohe
Temperaturen hervorgerufen wird, kann der Farbwechseleffekt zu einer
räumlich
begrenzten Färbung
führen.
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Ein
wichtiges kommerzielles Ziel besteht in der Steigerung des Werts
von Polymerfilmen, Fasern, Beschichtungen und anderen Gegenständen durch
Erreichen neuartiger optischer Effekte. Ein Fortschritt auf diesem
Gebiet ist in der
US 5,233,465 beschrieben,
die einen Polymerfilm mit metallischem Glanz, welcher aus der Mehrfachschichtung
farbloser Polymere mit unterschiedlichen Brechungsindizes resultiert,
bereitstellt. Diese Filme und abgeleitete Fasern werden derzeit
in vielen Anwendungsformen für
kosmetische Zwecke, wie z.B. für
die Produktverpackung und Textilgegenstände, verwendet. Ein weiterer
Vorteil besteht in der Bildung eines Reliefmusters aus parallelen
Linien auf der Oberfläche
eines Polymerfilms. Dies führt
auch ohne die Verwendung von Färbemitteln
oder Pigmenten zu chromatischen Effekten. Eine Technologie dieser
Art, bei der das Reliefmuster aus parallelen Linien aus Prismen
besteht, ist in dem US-Patent Nr. 4,805,984 beschrieben. Solche
Polymerfilme sind für
Solarfenster und Lichtleitungsanwendungen kommerziell erhältlich.
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Das
Prägen
von Polymerfilmen, insbesondere von metallisierten Polymerfilmen,
um neue optische Effekte zu erzielen, ist ebenfalls gut bekannt.
Das US-Patent Nr. 4,886,687 beschreibt die nichtpigmentierte Färbung als
Ergebnis von Strahlenbeugungseffekten, die von einem geprägten Muster
mit 5.000 bis 100.000 Zeilen pro Zoll (was einer Periodizität von etwa
0,25 bis 5 Mikrometern entspricht) herrühren. Während eine solche Prägung für Filme
oder Filmstreifen eindrucksvolle visuelle Effekte liefert, sind
solche Effekte bei Polymerfasern mit kleinen Durchmessern und konventionellen
Faserquerschnitten schwierig wahrnehmbar. Darüber hinaus wird die in dem
US-Patent Nr. 4,886,687 beschriebene Prägung als vorzugsweise durch
die Interferenz zweier kohärenter
Lichtstrahlen holographisch erzeugt beschrieben. Obgleich ein solches
Prägeverfahren
einen hohen Grad an Zuverlässigkeit
der Wiedergabetreue im Prägeprozeß liefern
kann, ist es verhältnismäßig teuer.
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Neuartige
optische Effekte in Silikatgläsern
wurden unter Verwendung kolloidaler Metallteilchen erzielt. Das
US-Patent Nr. 4,017,318 beschreibt Glasgegenstände, die aufgrund kolloidaler
Silberteilchen nach Aussetzung an photochemische Strahlung hitzebehandelt
werden können,
um Färbungseffekte
zu liefern. Die US-Patente 2,515,936, 2,515,943 und 2,651,145 beschreiben
weiterhin Verfahren zur Herstellung farbiger Silikatgläser unter
Verwendung von Kombinationen verschiedener kolloidaler Metalle,
einschließlich
kolloidalem Gold und Silber. Perlmuttartige Zusammensetzungen werden
ebenfalls weithin verwendet, um neuartige optische Effekte wie Färbung bei
Polymergegenständen
zu liefern. Diese Zusammensetzungen, wie sie in den US-Patenten
Nr. 3,087,829 und 4,146,403 beschrieben sind, liefern eine Färbung aufgrund
der Interferenz von Licht, welches von parallelen, gegenüberliegenden
Seiten von Plättchen,
die auf den Plättchenseiten
von Glimmersubstratteilchen abgeschieden sind, reflektiert wird.
Dieser von Interferenz herrührende
Färbungsprozeß hängt wesentlich
von der nahezu perfekten parallelen Anordnung der reflektierenden
Plättchenoberflächen ab. Somit
werden manche Farbstoffe als Plättchen-Interferenzfarbstoffe
bezeichnet. Aufgrund des mehrere Mikrometer großen Durchmessers der Plättchen sind
solche Teilchen ungeeignet für
das Spinnen von Fasern der Art, wie sie herkömmlich für Textilien und Teppiche verwendet
werden, da die verfügbaren
perlmuttartigen Plättchen
seitliche Abmessungen haben, die mit dem Durchmesser solcher Fasern
vergleichbar sind. Im Ergebnis werden diese Plättchen entweder während des
Faserspinnprozesses herausgefiltert, oder sie verstopfen die Öffnungen
von Spinndüsen.
Die perlmuttartigen Plättchen
sind vorzugsweise parallel zu der Polymeroberfläche ausgerichtet. Ohne eine
solche parallele Ausrichtung fällt
der Farbeffekt nicht so drastisch aus. Weiterhin werden dichte Polymergegenstände benötigt, damit
die Irideszenz bei denjenigen Ladungsniveaus besonders ausgeprägt ist,
die ohne eine gravierende Verschlechterung der mechanischen Polymereigenschaften verwendet
werden können.
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Christiansen-Filter
sind seit über
hundert Jahren bekannt. Solche Filter bestehen gewöhnlich aus
Teilchen eines Feststoffs in einer flüssigen Matrix. Die Teilchen
und die Wirtsmatrix werden so ausgewählt, daß die Wellenlängenabhängigkeit
des Brechungsindexes der Wirtsmatrix und der Teilchen erheblich
voneinander abweichen und daß es
eine Wellenlänge
gibt, bei der die Brechungsindizes der Wirtsmatrix und der Teilchen gleich
sind. Bei dieser Wellenlänge
ist der Filter durchlässig,
und bei von dieser Wellenlänge
entfernten Wellenlängen
wird das Licht stark gestreut und nicht durchgelassen. Für einen
wirksamen Betrieb im sichtbaren Wellenlängenbereich sollten solche
Filter keine Komponenten enthalten, die Licht bei diesen Wellenlängen signifikant
absorbieren. Das US-Patent Nr. 3,586,417 zeigt, daß die Wellenlänge, bei
der ein Christiansen-Filter durchlässig ist, für eine optische Vorrichtung
durch Variieren der Temperatur des Filters variiert werden kann. Eine
solche Variation resultiert aus den unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten
für die
Brechungsindizes der Streuteilchen und der flüssigen Matrix. Verschiedene
neue Verfahren für
die Herstellung von Christiansen-Filtern, darunter einige Versuche
zur Herstellung optischer Vorrichtungen mit fester Matrix, werden
beschrieben von Balasubramanian, Applied Optics 31, S. 1574-1587
(1992). Während
Christiansen-Filter für
das Bereitstellen einer wellenlängensensitiven
Lichttransmission für
optische An wendungen sehr nützlich
sind, wurden zuvor noch keine Mittel zum Erzielen speziell verstärkter Färbungseffekte
für Streulicht
unter Anwendung des Christiansen-Effekts demonstriert. Solche verstärkten Effekte
bei Streulicht sind von großer
Bedeutung für
die Entwicklung neuer Technologien zum Erzielen von Materialfärbungen.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, durch Anwendung einer Färbung mit
Teilchenstreuung die oben beschriebenen Probleme der Technologien
aus dem Stand der Technik zu überwinden.
Materialien und Verfahren für
das Modifizieren und Verstärken
der Färbungseffekte
der Teilchenstreuung sollen durch diese Erfindung bereitgestellt
werden.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert einen Verbundstoffgegenstand, welcher
eine erste Zusammensetzung und eine zweite Zusammensetzung umfaßt,
wobei
die erste Zusammensetzung eine feste erste Matrixkomponente mit
einem nicht-flüssigen
Teilchenstreufarbstoff umfaßt,
wobei die Färbung
von der Größe der darin
dispergierten Teilchen abhängt,
und
wobei die zweite Zusammensetzung eine feste zweite Matrixkomponente
mit einem darin dispergierten Elektronenübergangsfarbstoff, -färbemittel
oder -pigment umfaßt,
wobei
sich die ersten und zweiten Zusammensetzungen gegenseitig nicht
durchdringen,
wobei es wenigstens eine Wellenlänge von
einfallendem Licht im sichtbaren Bereich und einen Lichteinfallswinkel
gibt, bei denen die erste Zusammensetzung weniger als etwa 90% des
auf den Gegenstand einfallenden Lichts absorbiert,
wobei der
Absorptionskoeffizient der ersten Zusammensetzung bei einer Wellenlänge im sichtbaren
Bereich des Spektrums weniger als etwa 50% desjenigen der zweiten
Zusammensetzung beträgt,
wobei
der höchste
Absorptionspeak des Teilchenstreufarbstoffs nicht in den sichtbaren
Bereich des Spektrums fällt
und
wobei entweder
- (a) der Teilchenstreufarbstoff
einen Brechungsindex hat, der bei einer Wellenlänge im Sichtbaren mit demjenigen
der ersten Matrixkomponente übereinstimmt
und es im sichtbaren Spektralbereich einen großen Unterschied in der Wellenlängenabhängigkeit
des Brechungsindexes des Teilchenstreufarbstoffs und der Matrixkomponente
gibt und wobei der Teilchenstreufarbstoff eine mittlere Teilchengröße von weniger
als etwa 2000 Mikrometer hat oder
- (b) der mittlere Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
im sichtbaren Wellenlängenbereich
von demjenigen der ersten Matrixkomponente um wenigstens etwa 5%
abweicht, die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
in der kleinsten Abmessung weniger als etwa 2 Mikrometer beträgt und der
Teilchenstreufarbstoff, wenn er in einer farblosen, isotropen Flüssigkeit,
die einen erheblich abweichenden Brechungsindex hat, dispergiert
wird, bei sichtbaren Wellenlängen
dadurch gekennzeichnet ist, daß er
eine effektive maximale Absorption hat, die wenigstens das 2-fache
der effektiven minimalen Absorption ist, wobei die effektive Absorption
als der negative Logarithmus des Verhältnisses von durchgelassener
Lichtintensität zu
einfallender Lichtintensität
(–log(I/I0)) ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verbundstoffgegenstands der vorliegenden Erfindung umfassen
sowohl die erste als auch die zweite Matrixkomponente organische
Polymere.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verbundstoffgegenstands der vorliegenden Erfindung absorbiert
oder streut die erste Zusammensetzung mehr als etwa 50% gleichmäßiger Strahlung
bei der ultravioletten Wellenlänge,
bei welcher die zweite Zusammensetzung der maximalen Farbverblassungsrate unterworfen
wird.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Teilchenstreufarbstoff im sichtbaren
Bereich nicht absorbierend.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung weicht der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
bei allen Wellenlängen
im sichtbaren Bereich des Spektrums erheblich von demjenigen der
ersten Matrixkomponente ab, und wenigstens etwa 50% aller Teilchen
des Teilchenstreufarbstoffs besitzen eine kleinste Abmessung, die
weniger als etwa 0,25 Mikrometer beträgt.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung beträgt
die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
von etwa 0,01 bis etwa 0,4 Mikrometer, das mittlere Verhältnis von
maximaler Abmessung zu minimaler Abmessung für einzelne Teilchen des Teilchenstreufarbstoffs
beträgt
weniger als etwa vier und der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
bei allen Wellenlängen
im sichtbaren Bereich des Spektrums weicht erheblich von demjenigen
der Matrix ab.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung sind sowohl die erste als auch die zweite
Matrixkomponente Polymere, die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
beträgt
weniger als etwa 1000 Mikrometer, sowohl die erste Matrixkomponente
als auch die Teilchenstreufarbstoffe sind im wesentlichen optisch
isotrop, es gibt eine Wellenlänge
im sichtbaren Bereich des Spektrums, bei welcher der Brechungsindex
der ersten Matrixkomponente im wesentlichen demjenigen des Teilchenstreufarbstoffs
gleicht, der Brechungsindexunterschied der ersten Matrixkomponente
und des Teilchenstreufarbstoffs hängen wesentlich von der Wellenlänge im sichtbaren
Bereich ab und die erste Matrixzusammensetzung bei Wellenlängen im
sichtbaren Bereich des Spektrums ist im wesentlichen nicht absorbierend.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Unterschied in nF-nC für
den Teilchenstreufarbstoff und für
die erste Matrix komponente in seiner absoluten Höhe größer als 0,001, wobei nF und nC die Brechungsindizes
des Teilchenstreufarbstoffs bzw. der ersten Matrixkomponente bei
486,1 nm bzw. 656,3 nm sind.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
wenigstens eine der ersten und zweiten Matrixkomponenten ein oder
mehrere Materialien, die aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus einem
Polyamid, Polyester, Polyolefin, Polyvinyl, Acryl, Polysulfon, Polykarbonat,
Polyarylat und Polystyrol.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist die erste Zusammensetzung auf wenigstens
einer Seite des Gegenstandes angeordnet und befindet sich im wesentlichen
außerhalb
der zweiten Matrixzusammensetzung, die zweite Zusammensetzung enthält einen
Elektronenübergangsfarbstoff
oder ein -pigment und es gibt eine Wellenlänge von sichtbarem Licht und
einen Lichteinfallswinkel, bei denen von etwa 10% bis etwa 90% Lichtdurchgang
durch die erste Zusammensetzung stattfinden, und wobei αeteVe für die zweite
Zusammensetzung größer ist
als 0,1, wobei αe der Absorptionskoeffizient bei der Wellenlänge im sichtbaren
Bereich ist, bei welcher für
den Elektronenübergangsfarbstoff
oder das -pigment die maximale Absorption stattfindet, te die maximale Dicke der Lage ist, welche
die zweite Zusammensetzung enthält,
und Ve der Volumenanteil der zweiten Zusammensetzung
ist, welche der Elektronenübergangsfarbstoff
oder das -pigment ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung bildet die erste Zusammensetzung eine
Faserhülle,
die einen Kern überdeckt,
der die zweite Matrixzusammensetzung ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Teilchenstreufarbstoff in der ersten Zusammensetzung eine anorganische
Zusammensetzung. Weiterhin ist bevorzugt, daß die anorganische Zusammensetzung
ein oder mehrere Materialien umfaßt, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
bestehend aus Wismutoxychlorid, Titandioxid, Antimontrioxid, Bariumtitanat,
festen Lösungen
von BaTiO3 mit SrTiO3,
PbTiO3, BaSnO3,
CaTiO3 oder BaZrO3,
Kalium-Lithium-Niobat, Aluminiumhydroxid, Zirkoniumoxid, kolloidalem
Siliziumdioxid, Lithiumniobat, Lithiumtantalit, Proustit, Zinkoxid,
alpha-Zinksulfid und beta-Zinksulfid.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung gemäß Ausführungsform
(b) beträgt
die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
in der kleinsten Abmessung weniger als 0,2 Mikrometer.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Teilchenstreufarbstoff ein ferroelektrisches, antiferroelektrisches
oder pho toferroelektrisches Material. Weiterhin ist bevorzugt, daß das ferroelektrische
Material eine ferroelektrische Relaxor-Keramik ist, wobei die ferroelektrische
Relaxor-Keramik eine Curie-Übergangstemperatur
von etwa 250°K
bis etwa 350°K
hat. Darüber
hinaus ist es bevorzugt, daß die
ferroelektrische Relaxor-Keramik die Form A(BF1/2BG1/2)O3 hat, wobei
BF und BG die Atomsorten auf den B-Stellen in einer Struktur vom
Bleititanattyp repräsentieren,
oder eine Legierung von einer oder mehreren Zusammensetzungen solch
einer Form mit einer anderen Keramikzusammensetzung ist und worin
A Pb ist und BF1/2 und BG1/2 unabhängig voneinander
Sc1/2, Ta1/2, Fe1/2 oder Nb1/2 sind.
Alternativ hat die ferroelektrische Relaxor-Keramik die Form A(BF1/3BG2/3)O3, wobei BF und BG die Atomsorten auf den
B-Stellen in einer Struktur vom Bleititanattyp repräsentieren,
oder eine Legierung von einer oder mehreren Zusammensetzungen solch
einer Form mit einer anderen Keramikzusammensetzung ist und wobei
A Pb ist, BF1/3 Mg1/3,
Ni1/3 oder Zn1/3 ist
und BG2/3 Nb2/3 ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die erste Zusammensetzung eine Polymermatrix, die darin dispergiert
Teilchen eines oder mehrerer Materialien aufweist, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, bestehend aus VO2, V2O3, NiS, FeSi2, Fe3O4, NbO2,
Ti2O3, Ti4O7, Ti5O9 und V1-xMxO2, worin M W, Mo,
Ta oder Nb ist und x kleiner als etwa 0,1 ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung hat der Verbundstoffgegenstand die Form
eines Films, in welchem eine Lage der ersten Zusammensetzung mit
entweder einer Seite oder mit beiden gegenüberliegenden Seiten der zweiten
Zusammensetzung verbunden ist. Hierbei ist weiterhin bevorzugt,
daß die
erste Matrixkomponente und die zweite Matrixkomponente beide ein
organisches Polymer umfassen, wobei der Verbundstoff die Form von
Filmstreifen hat, die weniger als etwa 200 Denier und ein Breite-zu-Dicke-Verhältnis von
wenigstens etwa 5 aufweisen.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Teilchenstreufarbstoff gasgefüllte Teilchen, eine fluorierten
Kohlenstoff enthaltende Zusammensetzung oder eine transparente Kohlenstoffphase.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung haben die Teilchenstreufarbstoffteilchen
die Form eines Aggregates von einzelnen primären Teilchen mit im wesentlichen
gleichmäßigen Größen in wenigstens
m Dimensionen, wobei (a) m entweder zwei oder drei ist, (b) die
primären
Teilchen eine Anordnung mit translationaler Periodizität in von
einer bis m Dimensionen nur innerhalb des Teilchenstreufarbstoffs
bilden, (c) der Raum zwischen primären Teilchen innerhalb des
Teilchenstreufarbstoffs ein Gas, eine Flüssigkeit, ein Feststoff oder
eine Kombination davon ist, (d) die Teilchenstreufarbstoffe in einem
Matrixpolymer dispergiert sind und (e) der Volumenanteil dieser
Teilchenstreufarbstoffe weniger als etwa 75% des Gesamtvolumens
des Matrixpolymers und des Teilchenstreufarbstoffs beträgt. Vorzugsweise
beträgt die
mittlere Größe der einzelnen
primären
Teilchen in der kleinsten Abmessung weniger als etwa 1000 nm und
die translationale Periodizität
der primären
Teilchen in wenigstens einer Dimension beträgt von etwa 50 nm bis etwa
2000 nm. Es ist außerdem
bevorzugt, daß der
Raum zwischen primären Teilchen
innerhalb des Teilchenstreufarbstoffs entweder eine Flüssigkeit
oder einen Feststoff mit einem Brechungsindex, der von demjenigen
der primären
Teilchen um weniger als 5% im sichtbaren Spektralbereich abweicht,
umfaßt.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Teilchenstreufarbstoff in der
Polymermatrix inhomogen verteilt, wobei die inhomogene Verteilung
dieses Teilchenstreufarbstoffs so ist, daß entweder (a) die vorherrschenden
Farbvariationen weniger häufig
als alle 200 Mikrometer sind oder (b) die optischen Eigenschaften
auf einer Dimensionsskala, die mit den Wellenlängen des sichtbaren Lichts
vergleichbar ist, periodisch verändert
werden.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung wird die nicht gleichmäßige Verteilung
von entweder dem Teilchenstreufarbstoff oder dem optionalen Elektronenübergangsfarbstoff,
-färbemittel
oder -pigment durch ein magnetisches Feld, ein elektrisches Feld oder
gemusterte Bestrahlung bereitgestellt.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Verbundstoffgegenstand in Faserform,
wobei der Teilchenstreufarbstoff einen Halbleiter, einen metallischen
Leiter, ein Metalloxid oder ein Metallsalz umfaßt, der Teilchenstreufarbstoff
einen mittleren Durchmesser in der kleinsten Abmessung von weniger
als etwa 2 Mikrometer aufweist, die Polymermatrixkomponente im sichtbaren
Bereich des Spektrums im wesentlichen nicht absorbierend ist und
der Teilchenstreufarbstoff ein Minimum im Intensitätsverhältnis des
durchgehenden Lichts im Bereich von 380 bis 750 nm aufweist, welches
im Vergleich zu demjenigen, welches man für den gleichen Halbleiter oder
metallischen Leiter mit einer mittleren Teilchengröße oberhalb
von etwa 20 Mikrometer erhält,
um wenigstens 10 nm verschoben ist. Vorzugsweise umfaßt der Teilchenstreufarbstoff
ein oder mehrere kolloidale Teilchen, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
bestehend aus Gold, Platin, Kupfer, Aluminium, Zinn, Zink, Nickel,
Blei, Palladium, Silber, Rhodium, Osmium, Iridium und Legierungen
davon. Weiterhin ist bevorzugt, daß das Intensitätsverhältnis von durchgehendem
Licht zwei Minima im Wellenlängenbereich
des sichtbaren Spektrums aufweist und die Teilchenverteilung des
Teilchenstreufarbstoffs mononodal ist. Vorzugsweise weist entweder
(a) der Teilchenstreufarbstoff darauf eine Beschichtung auf und
der Brechungsindex der Beschichtung weicht von demjenigen der Polymermatrix
bei allen Wellenlängen
im sichtbaren Bereich des Spektrums um wenigstens 10% ab, oder (b) der
Teilchenstreufarbstoff umfaßt
eine Reihe von Lagen, die sich in ihren Brechungsindizes zwischen
benachbarten Lagen um wenigstens 5% unterscheiden. Hierbei ist es
bevorzugt, daß die
Beschichtung ein Material mit einem Absorptionspeak bei sichtbaren
Wellenlängen
umfaßt
und das Volumen der Beschichtung geringer ist als etwa 50% des Gesamtvolumens
des Teilchens des Teilchenstreufarbstoffs. Hierbei ist weiterhin
bevorzugt, daß die
mittlere Größe des Teilchenstreufarbstoffs
geringer ist als etwa 0,2 Mikrometer und das Volumen der Beschichtung
geringer ist als etwa 20% des Gesamtvolumens des Teilchens des Teilchenstreufarbstoffs.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung rührt
Dichroismus im sichtbaren Bereich entweder von einer bevorzugten
Orientierung des Elektronenübergangsfarbstoffs,
des Färbemittels,
des Pigmentes oder des Matrixpolymers her.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Verbundstoffgegenstand entweder einen Teilchenstreufarbstoff
in einer piezoelektrischen Polymermatrix oder einen piezoelektrischen
Teilchenstreufarbstoff in einer faserförmigen Polymermatrix, wobei
weder die Polymermatrix noch der Teilchenstreufarbstoff im sichtbaren
Bereich signifikant absorbieren.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Gegenstand eine Anti-Reflexionsbeschichtung.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Verbundstoffgegenstand in einer
hohlen Polymerfaser enthalten, wobei entweder (a) der Teilchenstreufarbstoff
innerhalb eines Hohlraums der Faser angeordnet ist oder (b) der
Teilchenstreufarbstoff in einer Polymermatrix verteilt ist, welche
eine Umhüllung
der hohlen Polymerfaser ist, und wobei eine innere Oberfläche oder
der innere Hohlraum der hohlen Faser mit einem Material gefärbt ist,
das Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums signifikant absorbiert.
Weiterhin ist bevorzugt, daß die
Hohlfaser mehrere seitliche Öffnungen
umfaßt,
die sich von einem Kern der Faser zu einer Oberfläche der
Faser erstrecken, wobei der mittlere Abstand benachbarter Öffnungen
weniger als etwa 25,4 cm (10 Inch) beträgt und der mittlere Öffnungsdurchmesser
in der Lage ist, eine Flüssigkeit
in den Faserkern mit einem Druck von weniger als 1406 g/mm2 (2000 psi) aufzusaugen. Außerdem ist
es bevorzugt, daß der
Verbundstoffgegenstand durch Schmelzspinnen der hohlen Polymerfasern
und Lösungstrocknen
des Hohlraums der Hohlfaser erhalten wird. Vorzugsweise umfaßt die Hohlfaser
Teilchen eines Photoferroelektrikums in einem Trägerfluid mit niedriger Leitfähigkeit,
welches innerhalb des Faserhohlraums angeordnet ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung gemäß Ausführungsform
(a) haben sowohl der Teilchenstreufarbstoff als auch die Polymermatrix
im wesentlichen isotrope optische Eigenschaften. Vorzugsweise umfaßt dieser
Verbundstoffgegenstand zusätzlich
ein Kopplungsmittel, das an der Grenzfläche zwischen dem Teilchenstreufarbstoff
und der Polymermatrix angeordnet ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Verbundstoffgegenstand auf einem
Gegenstand enthalten, der eine aus der Schmelze gesponnene Faser
ist, umfassend ein Nylonpolymer und einen im wesentlichen nicht
absorbierenden, anorganischen Teilchenstreufarbstoff mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von weniger als etwa 0,1 Mikrometer. Vorzugsweise
ist hier der Elektronenübergangsfarbstoff
oder das -pigment eine Form von gefärbtem elementarem Kohlenstoff.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung ist der Verbundstoffgegenstand in Filmform,
wobei die Polymermatrix des Teilchenstreufarbstoffs optisch isotrop
ist und optisch anisotrope, plättchenförmige Teilchen
eines Teilchenstreufarbstoffs umfaßt, wobei (a) die plättchenförmigen Teilchen
vorherrschend mit Teilchenplättchenebenen
parallel zu der Filmoberfläche orientiert
sind, (b) die optische Achse der Teilchenstreufarbstoffteilchen
senkrecht zu der Teilchenplättchenebene
steht und (c) der normale Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
bei einer Wellenlänge
im sichtbaren Bereich im wesentlichen mit dem der Polymermatrix übereinstimmt.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung verändern
sich der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs und der Brechungsindex
des Polymermatrixmaterials bei einer gegebenen Lichtpolarisationsrichtung
in entgegengesetzten Richtungen und diese Veränderungen rühren von einer Veränderung
des elektrischen Feldes, der Temperatur, des Drucks, der Zeit-Temperatur-Exposition,
der Feuchte oder dem Aussetzen an ein chemisches Mittel her. Vorzugsweise
ist dieser Verbundstoffgegenstand entweder Teil einer Indikatorvorrichtung
oder einer Anzeigevorrichtung, welche eine Farbreaktion liefert.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verbundstoffgegenstands
der vorliegenden Erfindung wird eine Farbveränderung eines Gegenstandes,
welcher den Verbundstoff enthält,
durch eine Veränderung
des Unterschiedes in dem Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
und der Matrix aufgrund von Exposition an sichtbare, ultraviolette
oder infrarote Strahlung erzeugt.
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Die
Erfindung liefert verbesserte Verfahren und Zusammensetzungen für das Färben von
Materialien unter Verwendung von Lichtstreuung durch Teilchen, die
in Matrizes dispergiert sind, welche zumindest teilweise lichtdurchlässig sind.
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Die
für diese
Erfindung geeigneten Farbstoffe werden Teilchenstreufarbstoffe genannt.
Solche Farbstoffe werden unterschieden von Farbstoffen, die eine
Färbung
liefern aufgrund der Interferenz zwischen Licht, welches von entgegengesetzten
parallelen Seiten oder Grenzflächen
von plättchenförmigen Teilchen
reflektiert wird, sogenannten plättchenförmigen Interferenzfarbstoffen,
und denjenigen, die eine Färbung
liefern aufgrund von Elektronenübergängen, sogenannten
Elektronenüber gangsfarbstoffen.
Während
Teilchenstreufarbstoffe einen gewissen Grad an Färbung durch Elektronenübergänge liefern
können,
ist ein Farbstoff nur ein Teilchenstreufarbstoff für Zwecke
dieser Erfindung, wenn die Färbung
von der Größe der Teilchen
abhängt
und keine signifikante Färbung
durch die Interferenz von Licht, welches von entgegengesetzten Seiten
oder Grenzflächen
paralleler Plättchen
reflektiert wird, erfolgt. Plättchenförmige Interterenzfarbstoffe
sind ausdrücklich von
der Definition der Teilchenstreufarbstoffe ausgenommen. Ein plättchenförmiger Interferenzfarbstoff
ist ein flaches, aus Schichten bestehendes Material, das eine flache
Plättchenschicht
mit einer Dicke, die zwischen 50 und 1000 nm beträgt, umfaßt.
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Damit
ein Material ein Teilchenstreufarbstoff ist, muß es gewisse Voraussetzungen
erfüllen,
die von der Ausführungsform
der Erfindung abhängig
sind. Teilchenstreufarbstoffe sind entweder absorbierende Teilchenstreufarbstoffe
oder nicht-absorbierende Teilchenstreufarbstoffe, abhängig davon,
ob die Teilchenstreufarbstoffe Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums
signifikant absorbieren oder nicht. Eine Absorption wird nachgewiesen
durch die visuelle Wahrnehmung von Farbe, wenn die Teilchen ausreichend
groß sind,
so daß eine
Teilchenstreuung von Licht nicht signifikant ist.
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In
Ausführungsformen
der Erfindung gemäß einer
ersten Kategorie wird ein Teilchenfarbstoff verwendet, wobei dieser
in einer festen Matrix dispergiert wird, welche einen Brechungsindex
im Sichtbaren hat, der wesentlich von demjenigen des Teilchenstreufarbstoffs
abweicht. Für
diese erste Kategorie wird ein Teilchenstreufarbstoff als ein Material
definiert, welches entweder die Eigenschaft A oder die Eigenschaft
B hat, wie sie unten beschrieben werden.
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Die
Eigenschaften A oder B werden bestimmt durch Dispergieren des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs
in einer farblosen isotropen Flüssigkeit,
welche einen Brechungsindex hat, der von jenem des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs
so weit abweicht, wie dies möglich
ist. Den zuverlässigsten
Test erhält
man, wenn der Brechungsindexunterschied zwischen der Flüssigkeit
und dem Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff so groß wie möglich gewählt wird. Dieses Gemisch aus
Flüssigkeit
und Feststoff, welches nur den Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff
und die farblose isotrope Flüssigkeit
enthält,
wird als Teilchentestgemisch bezeichnet. Der negative Logarithmus
des Intensitätsverhältnisses
von durchgelassenem Licht zu einfallendem Licht (–log(I/I0)) wird für das Teilchentestgemisch gemessen
als konstante Funktion der Wellenlänge über einen Wellenlängenbereich,
welcher den gesamten sichtbaren Spektralbereich von 380 bis 750
nm umfaßt.
Solche Messungen können
unter Verwendung eines herkömmlichen
Spektrometers für
sichtbares UV-Licht in geeigneter Weise durchgeführt werden. Die erhaltene Größe (–log(I/I0)) wird als die effektive Absorption bezeichnet,
da sie die Wirkungen sowohl der Streuung als auch der Absorption
bei Reduzierung der Intensität
durchgelassenen Lichts beinhaltet.
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Die
Eigenschaft A ist nur für
Teilchenstreufarbstoffe für
Materialien, die im sichtbaren Bereich des Spektrums nicht signifikant
absorbieren, ein bestimmender Faktor, was bedeutet, daß die Absorption nicht
so stark ist, daß sie
die durch Teilchenstreuung erzielten Färbungseffekte übertrifft.
Für den
alleinigen Zweck des Testens auf die Eigenschaft A wird ein Material,
das im sichtbaren Bereich nicht signifikant absorbiert, als eines definiert,
dessen Teilchentestgemisch eine effektive maximale Absorption im
Spektralbereich von etwa 380 bis etwa 750 nm hat, die sich um mindestens
etwa das Zweifache und vorzugsweise mindestens etwa das Dreifache
verringert, wenn die mittlere Teilchengröße des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs
auf über
etwa 20 Mikrometer erhöht
wird, ohne die gravimetrische Konzentration des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs
in dem Teilchentestgemisch zu verändern.
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Es
versteht sich, daß die
oben beschriebenen Absorptionsverhältnisse im allgemeinen eine
geringe Abhängigkeit
von der Konzentration des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs in
dem Teilchentestgemisch aufweisen werden. Eine solche Abhängigkeit
ist für
gewöhnlich
so gering, daß sie
für die
Bestimmung, ob ein Material ein Teilchenstreufarbstoff ist oder
nicht, unerheblich ist. In Fällen
jedoch, in denen ein Material nur geringfügig ein Teilchenstreufarbstoff
ist (oder geringfügig
kein Teilchenstreufarbstoff ist), sollten die oben beschriebenen
Absorptionsverhältnisse
bei der Konzentration des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs, der
für die Anwendung
auf Materialien vorgesehen ist, gemessen werden. Für Fachleute
auf dem Gebiet liegt es außerdem
auf der Hand, daß die
Konzentration des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs in dem Testgemisch
ausreichend groß sein
sollte, so daß I/I0 signifikant von Eins abweicht, jedoch nicht
so groß,
daß I
zu klein wird, um zuverlässig
gemessen zu werden.
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Ein
Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff, der im Sichtbaren nicht signifikant
absorbiert, hat die Eigenschaft A, wenn das Teilchentestgemisch
eine effektive maximale Absorption im Spektralbereich von etwa 380 bis
etwa 750 nm hat, was mindestens das Zweifache und vorzugsweise mindestens
das Dreifache der effektiven minimalen Absorption in demselben Wellenlängenbereich
ist, und wobei die mittlere Teilchengröße für das Material unter etwa 20
Mikrometern beträgt.
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Wenn
der Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff im Sichtbaren signifikant
absorbiert, kann er alternativ als Teilchenstreufarbstoff bestimmt
werden, wenn ein anderes Material die Eigenschaft A hat und dieses
Material im Sichtbaren nicht signifikant absorbiert und im wesentlichen
dieselbe Teilchengrößenverteilung
und dieselben Teilchenformen wie der Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff
hat.
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Bei
Kandidaten-Streufarbstoffen, die im Sichtbaren signifikant absorbieren,
ist die Eigenschaft B auch geeignet, um zu bestimmen, ob ein Teilchenmaterial
ein Teilchenstreufarbstoff ist oder nicht. Die Bestimmung, ob das
Kriterium der Eigenschaft B erfüllt
ist, erfordert dieselbe Berechnung effektiver Absorptionsspektren
im sichtbaren Bereich wie oben verwendet. Das Kriterium der Eigenschaft
B ist erfüllt,
wenn der Kandidaten-Teilchenstreufarbstoff ein Minimum der Intensität des durchgelassenen
Lichts aufweist, welches im Vergleich zu demjenigen, das man für die gleiche
Zusammenset zung mit einer mittleren Teilchengröße oberhalb von etwa 20 Mikrometer
erhält,
um wenigstens 10 nm verschoben ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Farbstoff gebildet, wenn kleine Teilchen,
die als primäre
Teilchen bezeichnet werden, in großen Teilchen eingeschlossen
sind. Für
diesen Fall kann man bestimmen, ob das Kandidatenmaterial ein Teilchenstreufarbstoff
ist oder nicht, indem man entweder das Kriterium der Eigenschaft
A oder das Kriterium der Eigenschaft B auf entweder die primären Teilchen oder
auf die die primären
Teilchen einschließenden
Teilchen anwendet.
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Diese
Schwierigkeiten bei der Bestimmung, was ein Teilchenstreufarbstoff
ist, bestehen nicht mehr bei erfindungsgemäßen Ausführungsformen der zweiten Kategorie,
wobei der Brechungsindex eines Teilchenstreufarbstoffs mit demjenigen
des Matrixmaterials bei einer Wellenlänge im Sichtbaren übereinstimmt.
In solchen Fällen
ist jedes Material, welches eine Teilchengröße von weniger als 2000 Mikrometern
hat, ein Teilchenstreufarbstoff. Ebenso ist die Bestimmung, ob ein
Kandidat ein Teilchenstreufarbstoff ist oder nicht, sehr offensichtlich,
wenn er eine zweidimensional oder dreidimensional aufgebaute Anordnung
von primären
Teichen aufweist. Große
Teilchen solcher Teilchenstreufarbstoffe zeigen eine für das Auge
sichtbare opalartige Irideszenz.
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Obwohl
die obigen Bestimmungen, ob ein Teilchenmaterial ein Teilchenstreufarbstoff
ist oder nicht, kompliziert zu sein scheinen, sind sie recht einfach
und auf bequeme Weise durchzuführen.
Es ist weitaus einfacher, Feststoffe in Flüssigkeiten zu dispergieren
als in den festen Matrizen, die die Gegenstände dieser Erfindung liefern.
Außerdem
können
die Messungen der effektiven Absorption, die für die Anwendung des Kriteriums
der Eigenschaft A oder der Eigenschaft B erforderlich sind, rasch
und mit konventionellen Verfahren unter Verwendung eines preisgünstigen
Spektrometers durchgeführt
werden. Daher spart die Anwendung dieser Eigenschaftskriterien sehr
viel Zeit bei der Identifizierung von Materialien (d.h. Teilchenstreufarbstoffen),
die für
die Ausführung
dieser Erfindung geeignet sind.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung werden Elektronenübergangsfarbstoffe in Verbindung
mit Teilchenstreufarbstoffen verwendet. Ein Elektronenübergangsfarbstoff
ist definiert als ein Material, welches einen Absorptionskoeffizienten
von größer als
10–1 cm–1 bei
einer Wellenlänge
im Sichtbaren hat und die Kriterien eines Teilchenstreufarbstoffs
nicht erfüllt.
Färbemittel
und Pigmente in Verbindung mit Teilchenstreufarbstoffen werden in
Ausführungsformen
dieser Erfindung ebenfalls eingesetzt. Ein Färbemittel oder Pigment ist
als ein Material definiert, das Licht im Sichtbaren in ausreichendem
Maße absorbiert, um
eine visuell wahrnehmbare Färbung
zu erzeugen. In Abhängigkeit
von der Teilchengröße kann
ein Pigment entweder ein Teilchenstreufarbstoff oder ein Elektronenübergangsfarbstoff
sein. Im allgemeinen können
in Ausführungsformen
der Erfindung auch Elektronenübergangsfarbstoffe,
Färbemittel
oder Pigmente austauschbar verwendet werden.
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Im
Gebrauch werden die in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Teilchenstreufarbstoffe
als Teilchen in einer umgebenden Matrix dispergiert. Diese Teilchenstreufarbstoffteilchen
können
innerhalb einer Wirtsmatrix entweder zufällig oder in positionskorrelierter
Weise angeordnet sein. In beiden Fällen können infolge einer Streuung
von diesen Teilchen intensive Färbungseffekte
auftreten. Bevorzugt ist eine positionskorrelierte Anordnung von
Teilchenstreufarbstoffen, um Färbungseffekte
zu erzielen, die in gewisser Weise auffällig sind und in einigen Fällen für verschiedene
Blickwinkel zu deutlich unterschiedlichen Färbungen führen. Solche Streuvorgänge von
Teilchenanordnungen mit translationaler Ordnung werden als Bragg-Streuung
bezeichnet. Nicht-korrelierte Teilchenstreufarbstoffe werden bevorzugt,
um feinere Färbungseffekte
zu erzielen, welche selbst bei nicht-absorbierenden Teilchenstreufarbstoffen
intensiv sein können.
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Da
die sichtbaren Grenzen der Lichtstrahlung in etwa zwischen 380 und
750 nm liegen, werden diese Grenzen bevorzugt genutzt, um die optischen
Eigenschaften der Teilchenstreufarbstoffe für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung zu definieren. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
haben die bevorzugten Teilchenstreufarbstoffe einen Brechungsindex,
der im gesamten sichtbaren Spektralbereich von 380 bis 750 nm von
demjenigen der Wirtsmatrix abweicht, und Teilchenstreueffekte werden
vorzugsweise unter Verwendung von Elektronenübergangsfarbstoffen, Färbemitteln
oder Pigmenten verstärkt.
Diese Gegebenheit unterscheidet sich von dem Fall der Christiansen-Filtermaterialien
aus dem Stand der Technik, die eine Übereinstimmung der Brechungsindizes
von Wirts- und Matrixmaterialien bei wenigstens einer Wellenlänge im Sichtbaren
liefern, und Elektronenübergangsfarbstoffe,
Färbemittel
oder Pigmente verschlechtern üblicherweise
die Leistung. Wenn nicht anders angegeben, handelt es sich bei den
beschriebenen Brechungsindizes um jene, die bei Raumtemperatur gemessen
wurden. Außerdem
soll ein Teilchenstreufarbstoff einen abweichenden Brechungsindex,
einen niedrigeren Brechungsindex oder einen höheren Brechungsindex, als ein
Matrixmaterial haben, wenn es eine Lichtpolarisationsrichtung gibt,
für die
dies zutrifft.
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Die
Teilchenstreufarbstoffe oder eine Unterkomponente davon sollen klein
genug sein, um Licht wirksam chromatisch zu streuen. Wenn es keine
sichtbare Wellenlänge
gibt, bei der ein Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs und
der Matrix im wesentlichen übereinstimmen,
so bedeutet dies, daß die
mittlere Teilchengröße solcher
Farbstoffe vorzugsweise weniger als etwa 2 Mikrometer in der kleinsten
Abmessung beträgt.
Mit mittlerer Teilchengröße ist eher
das einfache arithmetische Mittel gemeint als (beispielsweise) der quadratische
Mittelwert. Für
Ausführungsformen
dieser Erfindung, bei denen eine chromatische Färbung infolge eines bestehenden
großen
Unterschieds zwischen dem Brechungsindex der Matrix und dem des
Teilchenstreufarbstoffs im gesamten sichtbaren Spektralbereich auftritt,
beträgt
die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
noch bevorzugter zwischen 0,01 und 0,4 Mikrometern. In diesem Fall
beträgt
die mittlere Teilchengröße in der kleinsten
Abmessung ganz besonders bevorzugt weniger als etwa 0,2 Mikrometer.
Besonders wenn der Teilchenstreufarbstoff Licht im sichtbaren Bereich
signifikant absorbiert, liegen selbst kleinere mittlere Teilchengrößen von
weniger als 0,01 Mikrometer noch innerhalb des bevorzugten Bereichs. Ebenso
ist es bevorzugt, daß,
wenn die Teilchenstreufarbstoffteilchen nicht vorherrschend orientiert
sind, das mittlere Verhältnis
von maximaler Abmessung zu minimaler Abmessung für einzelne Teilchen des Teilchenstreufarbstoffs
weniger als etwa vier beträgt
und die Teilchenstreufarbstoffteilchen bezüglich Teilchengröße oder
-form geringe Dispersion aufweisen. Andererseits können bei
Ausführungsformen
dieser Erfindung, bei denen der Brechungsindex von Teilchenstreufarbstoff
und Matrix bei einer sichtbaren Wellenlänge im wesentlichen verschwindend
klein ist, die Teilchenformen ziemlich unregelmäßig sein, und bevorzugte mittlere
Teilchengrößen können recht
groß sein,
vorzugsweise weniger als etwa 2000 Mikrometer. Es können sogar
noch größere Teilchengrößen im bevorzugten
Bereich liegen, wenn in dem Teilchenstreufarbstoff kleinere Teilchenstreufarbstoffe
enthalten sind. Dieser komplizierte Sachverhalt bevorzugter Teilchengrößen für verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung wird nachfolgend bei der Diskussion dieser Ausführungsformen
weiter verdeutlicht.
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Anstatt
Teilchengrößen durch
eine mittlere Teilchengröße oder
eine mittlere Teilchengröße in der kleinsten
Abmessung auszudrücken,
kann die Teilchengröße für einen
bestimmten Teilchenstreufarbstoff als der Anteil von Teilchen ausgedrückt werden,
deren kleinste Abmessung kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert
ist. Eine solche Beschreibung ist am besten geeignet für die Ausführungsformen
dieser Erfindung, bei denen der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
bei allen Wellenlängen
im Sichtbaren stark von dem der Matrix abweicht. In solchen Ausführungsformen
haben bevorzugt wenigstens 50% aller Teilchen eine kleinste Abmessung
von weniger als etwa 0,1 Mikrometer.
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Die
Matrix, in welcher der Teilchenstreufarbstoff dispergiert ist, kann
im sichtbaren Spektralbereich entweder absorbierend oder nicht-absorbierend
sein. Diese Absorptionscharakteristik kann durch Verwendung weglängenabhängiger oder
weglängenunabhängiger Mengen
für die
Charakterisierung festgelegt werden. Wenn beispielsweise eine anfängliche
Lichtintensität
I0 durch Absorptionsprozesse auf It reduziert wird, nachdem das Licht durch
eine Matrix der Dicke t hindurchgetreten ist, beträgt die prozentuale
Transmission 100(It/I0).
Der entsprechende Absorptionskoeffizient ist –(1/t)In((It/I0). Wenn nicht anders angegeben, sind die beschriebenen
Absorptionscharakteristika jene für eine Lichtpolarisationsrichtung,
bei welcher die Lichtabsorption am geringsten ist. Für bestimmte
Anwendungsfälle
ist es bevorzugt, daß der
Teilchenstreufarbstoff im sichtbaren Bereich im wesentlichen nicht-absorbierend
ist. Für
andere Anwendungsfälle
ist es ausreichend, wenn der Teilchenstreufarbstoff keinen Höchstwert
im Absorptionsmaximum im Sichtbaren hat. Für andere Anwendungsfälle, die
noch beschrieben werden, ist es bevorzugt, wenn der Teilchenstreufarbstoff
bei Wellenlängen
im Sichtbaren ein Maximum im Absorptionskoeffizienten hat. Letzteres
liefert Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen der Teilchenstreufarbstoff eine Überzugsschicht
aus einem absorbierenden Material aufweist, die ausreichend dünn ist,
so daß es
zu wenig Lichtabsorption kommt.
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Eine
im sichtbaren Bereich nicht stark frequenzabhängige Streuung von Licht tritt
häufig
als Ergebnis von Fehlern in einem Matrixmaterial auf. Ein Beispiel
solcher Fehler sind Grenzen zwischen Kristalliten und amorphen Bereichen
in semikristallinen Polymermatrixmaterialien. Eine solche nicht-chromatische Streuung kann
die Erzielung einer Färbung
unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen störend beeinflussen. Folglich
ist es nützlich,
den "effektiven
Absorptionskoeffizienten" durch
die obigen Bezeichnungen zu definieren ohne eine Korrektur für die Streuung
der Matrix, die nicht von den Teilchenstreufarbstoffen verursacht
wird.
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Aufgrund
ihrer Anwendbarkeit bei der Herstellung zahlreicher Gegenstände, für die neuartige
optische Effekte wünschenswert
sind, wie z.B. Teppiche, Bekleidung, Tapeten, Vorhangstoffe, Abdekkungen
für Möbel, Polymerformteile
und Beschichtungen, sind organische Polymere als Matrixmaterialien
für die
Zusammensetzungen dieser Erfindung bevorzugt. Mit Polymeren meinen
wir Homopolymere, Copolymere und verschiedene Gemische davon. Verschiedene
anorganische und gemischt organisch-anorganische Matrixmaterialien
sind auch geeignet für
die Verwendung als Matrixmaterialien in der vorliegenden Erfindung,
wie z.B. SiO2-Gläser und Gemische aus organischen
und anorganischen Polymeren. Die Hauptbeschränkung bei der Auswahl solcher
Matrixmaterialien besteht darin, daß eine Absorption oder eine
wellenlängeninsensitive
Lichtstreuung nicht so dominant sind, daß die wellenlängenselektive
Streuung (d.h. die chromatische Streuung) aufgrund von Teilchenstreufarbstoffen
vernachlässigbar
ist. Diese Beschränkung
bedeutet, daß solche
Matrixmaterialien einen gewissen Grad an Transparenz aufweisen müssen. Unter
Anwendung des oben definierten effektiven Absorptionskoeffizienten
bedeutet dieses Erfordernis der Transparenz, daß der effektive Absorptionskoeffizient für die Wirtsmatrix,
in welcher die Teilchenstreufarbstoffteilchen dispergiert sind,
bei irgendeiner Wellenlänge im
sichtbaren Spektralbereich vorzugsweise weniger als etwa 10-4 Å-1 beträgt.
Besonders bevorzugt ist dieser effektive Absorptionskoeffizient
der Wirtsmatrix bei irgendeiner Wellenlänge im Sichtbaren kleiner als
etwa 10-5 Å-1,
und ganz besonders bevorzugt ist dieser effektive Absorptionskoeffizient
bei irgendeiner Wellenlänge
im Sichtbaren kleiner als etwa 10-6 Å-1. Zahlreiche kommerziell erhältliche
transparente organische Polymere mit kleineren effektiven Absorptionskoeffizienten
im Sichtbaren sind besonders geeignet für die Verwendung als Matrixmaterialien
in der vorliegenden Erfindung. Diese beinhalten z.B. Polyamide,
Polyurethane, Polyester, Polyacrylnitrile und Kohlenwasserstoffpolymere,
wie Polyethylen und Polypropylen. Amorphe Polymere mit aufgrund
von Fehlern sehr geringer Streuung sind besonders bevorzugt, wie
z.B. Polyvinyl, Acryl, Polysulfon, Polycarbonat, Polyarylat oder
Polystyrol mit optischer Qualität.
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In
Abhängigkeit
von der gewünschten
Färbungsintensität kann die
Beladungsmenge des Teilchenstreufarbstoffs in der Wirtsmatrix über einen
sehr breiten Bereich variiert werden. Solange die Teilchenstreufarbstoffe
sich nicht in einem solchen Ausmaß anhäufen, daß große Brechungsindex schwankungen
an den Grenzflächen
zwischen den Teilchen eliminiert werden, wird die Intensität der Färbung im
allgemeinen mit der Beladungsmenge des Teilchenstreufarbstoffs zunehmen.
Sehr hohe Beladungsmengen des Teilchenstreufarbstoffs jedoch können mechanische
Eigenschaften verschlechtern, und eine dichte Ansammlung von Teilchen
kann Brechungsindexveränderungen
an den Grenzflächen
drastisch verringern und die effektiven Abmessungen der Streuteilchen
verändern.
Aus diesem Grund beträgt
die volumetrische Beladungsmenge des Teilchenstreufarbstoffs in
der Wirtsmatrix vorzugsweise weniger als etwa 70%, besonders bevorzugt
weniger als etwa 30% und ganz besonders bevorzugt weniger als etwa
10%. Um jedoch einen signifikanten Färbungseffekt zu erzielen, macht
der Teilchenstreufarbstoff vorzugsweise wenigstens etwa 0,01 Gew.-%
der Matrixkomponente, besonders bevorzugt wenigstens etwa 0,1 Gew.-%
der Matrixkomponente und ganz besonders bevorzugt wenigstens etwa
1,0 Gew.-% der Matrixkomponente aus. Außerdem können die erforderlichen Beladungsmengen
der Teilchenstreufarbstoffe für
absorbierende Teilchenstreufarbstoffe niedriger liegen als für nicht-absorbierende
Teilchenstreufarbstoffe, und sie können in bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung verringert werden, wenn entweder der Brechungsindexunterschied
zwischen Matrix und Teilchenstreufarbstoff erhöht wird oder wenn die Dichte
der Matrix, die den Teilchenstreufarbstoff beinhaltet, zunimmt.
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Verschiedene
Verfahren des Teilchenaufbaus können
bei den Materialien der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden,
um die Brechungsindexvariationen zu erzielen, die notwendig sind,
um eine starke Teilchenstreuung zu erreichen. Bevorzugte Verfahren
umfassen (1) das Verfahren mit einfachen Teilchen, (2) das Verfahren
mit oberflächenverstärkten Teilchen
und (3) das Verfahren mit Zwiebelschalen- bzw. mehrlagigen Teilchen.
Bei dem Verfahren mit einfachen Teilchen haben die Teilchen eine
im wesentlichen einheitliche Zusammensetzung und der Brechungsindex
dieser Teilchen wird so gewählt,
daß er
von dem der Wirtsmatrx abweicht. Wenn nicht anders angegeben, beziehen
sich hierin gemachte Anmerkungen bezüglich des Brechungsindexunterschieds
von Teilchen und Wirtsmatrizen entweder auf den Brechungsindex der
Teilchen beim Verfahren mit einfachen Teilchen oder, im Falle von
komplexeren Teilchen, auf die äußere Lage
von Teilchen. Beim Verfahren mit oberflächenverstärkten Teilchen umfassen die
Teilchen einen Überzug
aus einem Mittel, dessen Brechungsindex von dem der Matrix abweicht.
Die Brechungsindizes des Oberflächenverstärkungsmittels
und der Wirtsmatrix sollten vorzugsweise um mindestens etwa 5% voneinander
abweichen. Besonders bevorzugt ist dieser Brechungsindexunterschied
größer als
etwa 25%. Im Verfahren mit Zwiebelschalen-Teilchen schließlich sind
die Streuteilchen mehrlagig (wie Zwiebelschalen) ausgebildet mit
Lagen mit unterschiedlichen Brechungsindizes, so daß von jeder
Grenzfläche
zwischen den Lagen eine Streuung erfolgt. Dieser Brechungsindexunterschied
ist vorzugsweise größer als
etwa 5%, obwohl auch kleinere Brechungsindexunterschiede in geeigneter
Weise eingesetzt werden können,
wenn die Zwiebelschalenstruktur eine große Anzahl von Lagen aufweist.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
des Verfahrens mit einfachen Teilchen ist der Brechungsindex der
Streuteilchen höher
als der der Matrix. In einer anderen Ausführungsform ist der Brechungsindex
der Matrix höher
als der der Streuteilchen. In diesen beiden Ausführungsformen sollten der Brechungsindexunterschied
von Streuungszentren und Matrix maximiert werden, um die Färbung aufgrund
von Teilchenstreuung zu verstärken.
Somit werden diese Ausführungsformen
als Ausführungsformen
mit großem Δn bezeichnet.
Genauer gesagt sollte in dem Falle, daß die Streuungszentren anorganische
Teilchen sind und die Matrix ein organisches Polymer ist, der Unterschied
zwischen den Brechungsindizes von anorganischen Teilchen und organischem
Polymer maximiert werden. Dieser Brechungsindexunterschied wird
im allgemeinen von der Lichtpolarisationsrichtung abhängen.
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In
weiteren Ausführungsformen
dieser Erfindung stimmen die Brechungsindizes der Teilchenstreufarbstoffe
bei zumindest einer Wellenlänge
im Sichtbaren fast genau überein.
Bei diesen Ausführungsformen ist
es bevorzugt, daß (1)
ein großer
Unterschied in der Wellenlängenabhängigkeit
des Brechungsindexes des Teilchenstreufarbstoffs und des Matrixpolymers
im sichtbaren Spektralbereich besteht, (2) das Matrixpolymer und
der Teilchenstreufarbstoff Zustände
haben, die optisch isotrop sind, und (3) das glatte Matrixpolymer
im Sichtbaren eine sehr hohe Transparenz aufweist. Solche Ausführungsformen,
die als Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn
bezeichnet werden, verwenden das Konzept der Christiansen-Filter,
um eine Färbung
zu erzielen. Die Größe der Teilchenstreufarbstoffe
wird so gewählt,
daß alle
Wellenlängen
im sichtbaren Bereich gestreut werden, mit Ausnahme jener, die in
der Nähe
der Wellenlänge
liegen, bei der die Brechungsindizes von Matrix und Teilchenstreufarbstoff übereinstimmen.
Diese Wellenlängenabhängigkeit
der Streuungswirkung liefert oder verstärkt die Färbung des Gegenstands.
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Sowohl
die Ausführungsformen
mit großem Δn als auch
die Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn
liefern die Mittel zur Erzielung einer dauerhaften oder eine wechselbaren
Färbung.
In den Ausführungsformen
mit großem Δn wird eine
auf gewünschte
Weise veränderbare
Färbung
vorzugsweise durch die kombinierte Wirkung von Teilchenstreuung
und einer wellenlängenabhängigen Absorption
im Sichtbaren in Verbindung mit einem Elektronenübergang erzielt. In den Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn kann
eine je nach Wunsch veränderbare
Färbung
erzielt werden durch Effekte (Aussetzung an Licht oder photochemische
Strahlung, Aussetzung an Wärme,
elektrische Felder, Temperaturen, Feuchtigkeit usw.), die entweder
(1) die Wellenlänge,
bei der Δn
zwischen zwei Wellenlängen
im sichtbaren Bereich verschwindend klein ist, verschieben, (2)
die Wellenlänge,
bei der Δn
innerhalb des sichtbaren Bereichs verschwindend klein ist, verschieben,
(3) die Wellenlänge,
bei der Δn
außerhalb
des sichtbaren Bereichs verschwindet, verschieben, oder (4) aufgrund
der kombinierten Wirkungen von Teilchenstreuung und Chromismus bei
der Absorption im Sichtbaren in Verbindung mit einem Elektronenübergangsfarbstoff,
-färbemittel
oder -pigment eine Farbverschiebung verursachen. Eine der Entdeckungen
der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß ferroelektrische, veränderbare
antiferroelektrische Zusammensetzungen und photoferroelektrische
Zusammensetzungen bevorzugte Zusammensetzungen zum Erzielen einer
veränderbaren
Färbung
unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen liefern.
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Elektronenübergangsfarbstoffe,
-färbemittel
oder -pigmente sind besonders bevorzugt, um eine veränderbare
Färbung
für die
Ausführungsformen
mit großem Δn zu erzielen,
wenngleich solche Farbstoffe keiner Veränderung der Elektronenabsorptionsfärbung unterliegen.
Der Grund hierfür
wird ersichtlich bei Betrachtung eines Materials (wie z.B. eines
Polymerfilms), welches ausreichend dünn ist, so daß die Teilchen
nicht die gesamte einfallende sichtbare Strahlung streuen. Im Falle
der Ausführungsform
mit großem Δn ist der
Unterschied der Brechungsindizes von Teilchenstreufarbstoffen und
Matrix über
den gesamten sichtbaren Spektralbereich hinweg groß (verglichen
mit der Wellenlängenabhängigkeit
von Δn über diesen
Bereich). Somit steigern Veränderungen
der Brechungsindexunterschiede zwischen Teilchenstreufarbstoff und
Matrix die Gesamtintensität
des gestreuten Lichts, welche im allgemeinen etwa exponentiell proportional
zu (Δn)2 ist, verändern jedoch nicht wesentlich
die Wellenlängenverteilung
solchen gestreuten Lichts. Andererseits können die chromatische Reflexion
und Absorption eines Elektronenübergangsabsorptionsfarbstoffs
eine Veränderbarkeit
der chromatischen Eigenschaften gestreuten Lichts liefern, da die
Menge einfallendem Lichts, welche durch Elektronenübergangsfarbstoff,
-färbemittel
oder -pigment hervorgerufen wird, von der Menge an Licht abhängen kann,
die nicht durch den Teilchenstreufarbstoff gestreut wird. Man kann
sich beispielsweise die Situation vorstellen, in der die Effektivität der Streuung
und die Dicke einer Teilchenstreufarbstofflage so groß sind,
daß im wesentlichen
kein Licht zu einer Lage transmittiert wird, die einen Elektronenübergangsfarbstoff
enthält.
Wenn dann der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs so verändert wird,
daß der
Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs dem der Matrix viel näherkommt,
kann Licht durch die Teilchenstreufarbstoffschicht zu der Elektronenübergangsfarbstofflage
im wesentlichen durchgelassen werden. Dann führt eine Veränderbarkeit des
Brechungsindexes des Teilchenstreufarbstoffs zu einer Veränderbarkeit
der Färbung
des Gegenstands. Diese Situation unterscheidet sich sehr von dem
Fall der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn,
bei der selbst ohne eine Elektronenabsorption ein Gegenstand, welcher
ausreichend dünn
ist, so daß er
Licht nicht vollständig
streut, eine Veränderbarkeit
der chromatischen Eigenschaften gestreuten Lichts beweisen kann. Dies
kann zutreffend sein, solange eine Veränderung bei der Wellenlänge im Sichtbaren
möglich
ist, bei welcher Δn
verschwindend klein ist und Δn
in signifikanter Weise von der Wellenlänge im Sichtbaren abhängt. Die Wellenlängenabhängigkeit
des Brechungsindexes im Sichtbaren wird in geeigneter Weise bereitgestellt
als entweder nF-nC oder
die Abbesche Zahl ((nD-1)/(nF-nC)), wobei die Indizes F, D und C für die Werte
des Brechungsindexes bei 486,1, 589,3 bzw. 656,3 nm stehen. Um in
der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn
eine verstärkte
Färbung
zu erzielen, ist der Unterschied in nF-nC für
den Teilchenstreufarbstoff und die Matrix, in der dieser Farbstoff
dispergiert ist, in seiner absoluten Größe vorzugsweise größer als
0,001.
-
Teilchenstreufarbstoffe
und Elektronenübergangsfarbstoffe
können
entweder in derselben Matrix zusammengemischt oder in separaten
Matrizen vermischt sein, die so angeordnet sind, daß sie sich
entweder im wesentlichen gegenseitig durchdringen oder im wesentlichen
gegenseitig nicht durch dringen. Der letztere Fall, bei dem der Teilchenstreufarbstoff
und der Elektronenstreufarbstoff sich in separaten Matrizen befinden, die
sich im wesentlichen gegenseitig nicht durchdringen, liefert die
bevorzugteren Ausführungsformen
dieser Erfindung, da die Gesamtintensität des Lichts, das durch den
Teilchenstreufarbstoff gestreut wird, dadurch optimiert werden kann.
Im Falle dieser Ausführungsform
liegt die Matrix, die den Teilchenstreufarbstoff enthält, auf
wenigstens einer Seite eines hergestellten Gegenstands vorzugsweise
im wesentlichen außerhalb
derjenigen, die den Elektronenfarbstoff enthält. Damit die Effekte sowohl
eines Elektronenübergangsfarbstoffs
als auch eines nicht-absorbierenden Teilchenstreufarbstoffs wahrnehmbar
sind, sollte die Dicke der den Teilchenstreufarbstoff enthaltenden
Matrix derart sein, daß es
eine Wellenlänge
im sichtbaren Bereich gibt, bei der von etwa 10% bis etwa 90% des
Lichts durch die Matrixschicht des Teilchenstreufarbstoffs transmittiert
werden, um die Matrixschicht des Elektronenübergangsfarbstoffs zu erreichen.
Die bevorzugte Dicke der den Elektronenabsorptionsfarbstoff enthaltenden
Matrixschicht, welche unterhalb der Schicht (te)
liegt, die den Teilchenstreufarbstoff enthält, ist abhängig von dem Absorptionskoeffizienten
des Elektronenübergangsfarbstoffs
bei der Wellenlänge
im Sichtbaren, bei der die maximale Absorption stattfindet (λm)
und die mit αe bezeichnet ist, und dem Volumenanteil der
Matrix, der der Elektronenübergangsfarbstoff
(Ve) ist. Vorzugsweise ist αeteVe größer als
0,1, was einer Absorption von 9,5% bei λm entspricht.
Gleichermaßen
ist es bei den Ausführungsformen,
bei denen der Teilchenstreufarbstoff und der Elektronenabsorptionsfarbstoff
in derselben Phase zusammengemischt sind, nützlich, analoge Größen für den Teilchenstreufarbstoff
zu definieren (welche durch die Indizes s bezeichnet sind), wobei
der einzige Unterschied, αs, für
den Teilchenstreufarbstoff die Auswirkungen von sowohl der Lichtabsorption
als auch der Lichtstreuung auf die Reduzierung der durch das Material
durchgelassenen Lichtmenge beinhaltet und αs von
der Teilchengröße abhängig ist.
Bei diesen Ausführungsformen unterscheiden
sich αeVe und αsVs vorzugsweise um einen Faktor von weniger
als etwa zehn, und besonders bevorzugt um einen Faktor von weniger
als etwa drei.
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Die
Variation der Brechungsindizes für
organische Polymere bei Zusammensetzungen ist relativ klein im Vergleich
zu der entsprechenden Variation bei anorganischen Teilchen. Folgendes
sind typische Mittelwerte für
zahlreiche nicht orientierte organische Polymere bei 589 nm: Polyolefine
(1,47-1,52), Polystyrole (1,59-1,61), Polyfluorolefine (1,35-1,42),
nicht-aromatische, nicht-halogenierte
Polyvinyle (1,45-1,52), Polyacrylate (1,47-1,48), Polymethacrylate
(1,46-1,57), Polydiene (1,51-1,56), Polyoxide (1,45-1,51), Polyamide (1,47-1,58)
und Polycarbonate (1,57-1,65). Für
die Verwendung als Polymerwirtsmatrizen besonders bevorzugte Polymere
sind jene, bei denen aufgrund von Fehlern wenig Lichtstreuung im
Sichtbaren auftritt, wie z.B. Polymere, die entweder amorph sind
oder Kristallitgrößen haben,
die viel kleiner sind als die Wellenlänge sichtbaren Lichts. Letztere
Polymere können
beispielsweise durch schnelle Schmelz-Abschreckverfahren gewonnen
werden.
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Bevorzugte
Streuteilchen für
die Kombination in Zusammensetzungen mit Polymeren, die in Ausführungsformen
mit großem Δn derart
niedrige Brechungsindizes haben, sind Materialien mit hohem Brechungsindex,
wie z.B.: 1) Metalloxide wie Titandioxid, Zinkoxid, Siliciumdioxid,
Zirkonoxid, Antimontrioxid und Aluminiumoxid; 2) Kohlenstoffphasen
wie Diamant (n etwa gleich 2,42), Lonsdaleit und diamantartiger
Kohlenstoff; 3) andere anorganische Stoffe mit hohem Brechungsindex,
wie Wismutoxychlorid (BiOCl), Bariumtitanat (n0 zwischen
2,543 und 2,339 und ne zwischen 2,644 und
2,392 bei Wellenlängen
zwischen 420 und 670 nm), Kalium-Lithium-Niobat (n0 zwischen
2,326 und 2,208 und ne zwischen 2,197 und
2,112 bei Wellenlängen
zwischen 532 und 1064 nm), Lithiumniobat (n0 zwischen
2,304 und 2,124 und ne zwischen 2,414 und
2,202 bei Wellenlängen
zwischen 420 und 2000 nm), Lithiumtantalat (n0 zwischen
2,242 und 2,112 und ne zwischen 2,247 und
2,117 bei Wellenlängen
zwischen 450 und 1800 nm), Proustit (n0 zwischen
2,739 und 2,542 und ne zwischen 3,019 und
2,765 bei Wellenlängen
zwischen 633 und 1709 nm), Zinkoxid (n0 zwischen
2,106 und 1,923 und ne zwischen 2,123 und
1,937 bei Wellenlängen
zwischen 450 und 1800 nm), alpha-Zinksulfid
(n0 zwischen 2,705 und 2,285 und ne zwischen 2,709 und 2,288 bei Wellenlängen zwischen
360 und 1400 nm) und beta-Zinksulfid (n0 zwischen
2,471 und 2,265 bei Wellenlängen
zwischen 450 und 2000 nm). Organische Phasen mit hohem Brechungsindex
sind als Teilchenstreufarbstoffe für die Verwendung in Phasen
mit niedrigem Brechungsindex ebenfalls bevorzugt. Ein Beispiel einer
organischen Phase mit hohem Brechungsindex, die als Teilchenstreufarbstoff
mit einer organischen Matrixphase mit niedrigem Brechungsindex (wie
z.B. ein Polyfluorolefin) verwendet werden kann, ist ein Polycarbonat
oder ein Polystyrol. Üblicherweise
bezeichnen n0 und ne in
der obigen Auflistung von Brechungsindizes die gewöhnlichen
bzw. außergewöhnlichen
Brechungsindizes von Kristallen, die optisch anisotrop sind. Der
Brechungsindex n0 gilt für Licht, welches sich entlang
der optischen Achse nach unten ausbreitet, so daß keine Doppelbrechung auftritt,
und der Brechungsindex ne gilt für Licht
mit einer Polarisation entlang der optischen Achse.
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Für den Fall,
in dem eine Matrix mit hohem Brechungsindex in Kombination mit Streuteilchen
mit niedrigem Brechungsindex benötigt
wird, sind bevorzugte Teilchenstreufarbstoffe 1) Materialien mit
niedrigem Brechungsindex, wie fluorierte lineare Polymere, fluorierte
Kohlenstoffröhrchen,
fluorierter Graphit und fluorierte Fullerenphasen, 2) Teilchen mit
niedrigem Brechungsindex, wie mit Luft oder anderen Gasen gefüllte Hohlräume, und
3) anorganische Materialien mit niedrigem Brechungsindex, wie kristallines
oder amorphes MgF2. Verschiedene anorganische
Gläser,
wie z.B. Silikatgläser,
sind in Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn
für die
Verwendung als Teilchenstreufarbstoffe in vielen organischen Polymermatrizen
bevorzugt. Der Grund hierfür
besteht darin, daß solche
Gläser
kostengünstig
sind und in geeigneter Weise so formuliert werden können, daß ihr Brechungsindex
bei einer Wellenlänge
im Sichtbaren mit demjenigen wichtiger, kommerziell erhältlicher
Polymere übereinstimmt.
Weiterhin kann die Dispersion des Brechungsindexes solcher Gläser sehr
von der der Polymere abweichen, so daß bei der Teilchenstreuung
wesentliche Färbungseffekte
auftreten können.
Anorganische Gläser
sind für
die Verwendung in Ausführungsformen
mit großem Δn ebenfalls
bevorzugt, obwohl klar sein sollte, daß die für eine Ausführungsform mit großem Δn ausgewählte Wirtsmatrix
für bestimmte
Glasteilchen einen Brechungsindex haben muß, der entweder weit höher oder
weit niedriger ist als derjenige der Matrix, die in einer Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn
für dieselben
Glasteilchen ausgewählt
wurde. Beispielsweise wäre
in der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn
ein Glas mit einem Brechungsindex von 1,592 ein geeigneter Teilchenstreufarbstoff
für Polystyrol,
da Polystyrol in etwa diesen Brechungsindex hat. Andererseits könnte in
einer Ausführungsform
mit großem Δn Polyheptafluorbutylacrylat
mit einem Brechungsindex von 1,367 mit denselben Glasteilchen verwendet
werden. Für
den Aufbau dieser Farbstoffsysteme sei angemerkt, daß die Brechungsindizes
von gewöhnlichen
Gläsern,
wie sie in optischen Instrumenten eingesetzt werden, von etwa 1,46
bis 1,96 reichen. Beispielsweise reichen die Brechungsindizes von
gewöhnlicher
Krone, Borosilikatkrone, Bariumflint und leichtem Bariumflint von
1,5171 bis 1,5741, und die Brechungsindizes von schweren Flintgläsern reichen
bis zu 1,9626. Die nF-nC-Werte
für diese
Gläser mit
Brechungsindizes zwischen etwa 1,5171 und 1,5741 liegen im Bereich
zwischen 0,0082 und 0,0101. Der entsprechende Bereich der Abbeschen
Zahl liegt zwischen 48,8 und 59,6. Ein am unteren Ende des obigen Bereichs üblicherweise
verwendeter optischer Gläser
liegender Brechungsindex wird für
Quarzglas erzielt; dieses Material ist darüber hinaus ein bevorzugter
Teilchenstreufarbstoff. Der Brechungsindex von Quarzglas liegt im
Bereich zwischen 1,4619 bei 509 nm und 1,456 bei 656 nm.
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Ferroelektrische
Keramiken (wie das oben erwähnte
Bariumtitanat und feste Lösungen
von BaTiO3 mit SrTiO3,
PbTiO3, BaSnO3,
CaTiO3 oder BaZrO3)
sind bevorzugte Zusammensetzungen für die Teilchenstreufarbstoffphase
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung. Hierfür gibt es
zwei Gründe.
Erstens können
für viele
solche Zusammensetzungen sehr hohe Brechungsindizes erzielt werden.
In Ausführungsformen mit
großem Δn können diese
hohen Brechungsindizes mittels einer Verstärkung der Streuung aufgrund
des in Bezug auf den Brechungsindex der Matrixphase großen Brechungsindexunterschieds
die Färbung
drastisch verstärken.
Zweitens kann, wenn in Abwesenheit eines angelegten Feldes die Brechungsindizes
von Matrix und Wirtsphase bei einer bestimmten Wellenlänge übereinstimmen
(wie es in Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn
der Fall ist), ein angelegtes elektrisches Feld die Wellenlänge, bei
der diese Übereinstimmung
auftritt, verändern
und so zu einem Wechsel des Farbzustands führen. Alternativ kann eine
ferroelektrische Phase, die ein organisches Polymer ist, als Wirtsphase
ausgewählt
werden. Wenn wiederum eine Teilchenphase ausgewählt wird, um bei einer bestimmten
Wellenlänge
mit dem Brechungsindex des ungepolten Ferroelektrikums übereinzustimmen,
kann der Polungsprozeß einen
elektrisch induzierten Farbwechsel herbeiführen. Bei einer solchen Übereinstimmung
des Brechungsindexes von Wirtsphase und Teilchenstreufarbstoff kann
es sich um eine solche handeln, die nur für eine vorgegebene Lichtpolarisationsrichtung
existiert. Ganz besonders bevorzugt ist es jedoch, daß das Matrixmaterial
und der Teilchenstreufarbstoff geringe optische Anisotropie aufweisen,
so daß die Übereinstimmung
der Brechungsindizes von der Lichtpolarisationsrichtung größtenteils
unabhängig
ist.
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Keramiken,
bei denen es sich um Relaxor-Ferroelektrika handelt, sind bevorzugte
Ferroelektrika für die
Verwendung als Teilchenstreufarbstoffphasen. Diese Relaxor-Ferroelektrika
haben einen sehr diffusen Übergang
zwischen ferroelektrischem und paraelektrischem Zustand. Dieser Übergang
ist gekennzeichnet durch eine Temperatur Tm,
bei welcher es sich um die Temperatur des frequenzabhängigen Peaks
der dielektrischen Konstante handelt. Für gewöhnlich bezeichnen wir Tm hier als die Curie-Temperatur (Tc) eines Relaxor-Ferroelektrikums, wenngleich
solche Ferroelektrika keine einzelne Übergangstemperatur von einem
rein ferroelektrischen Zustand in einen rein paraelektrischen Zustand
haben. Relaxor-Ferroelektrika sind bevorzugte Ferroelektrika für die Verwendung
als Teilchenstreufarbstoffe, wenn ein durch ein elektrisches Feld
induzierter Farbwechsel gewünscht
wird, da solche Zusammensetzungen sehr große feldinduzierte Brechungsindexveränderungen
offenbaren können.
Da diese feldinduzierten Brechungsindexveränderungen im allgemeinen abnehmen,
wenn die Teilchendurchmesser kleiner werden, sollten die Teilchenabmessungen
so groß gewählt werden,
wie es mit der Erzielung gewünschter
Färbungszustände im Einklang
steht.
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Für die vorliegende
Erfindung bevorzugte Relaxor-Ferroelektrika haben eine Struktur
vom Bleititanattyp (PbTiO3) und weisen eine
Fehlordnung an entweder den Stellen vom Pb-Typ (genannt A-Stellen) oder den Stellen
vom Ti-Typ (genannt B-Stellen) auf. Beispiele solcher Relaxor-Ferroelektrika mit
einer Fehlordnung in der Zusammensetzung an den B-Stellen sind Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 (genannt PMN), Pb(Zn1/3Nb2/3)O3 (genannt PZN),
Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 (genannt PNN), Pb(Sc1/2Ta1/2)O3, Pb(Sc1/2Nb1/2)O3 (genannt PSN), Pb(Fe1/2Nb1/2)O3 (genannt PFN)
und Pb(Fe1/2Ta1/2)O3. Diese haben die Form A(BF1/3BG2/3)O3 und A(BF1/2BG1/2)O3, worin BF und BG die Atomtypen an den B-Stellen
repräsentieren.
Weitere Beispiele von Relaxor-Ferroelektrika mit B-Stellen-Fehlordnung
sind feste Lösungen
der obigen Zusammensetzungen, wie z.B. (1-x)Pb(Mg1/3Nb2/3)O3-xPbTiO3 und (1-X)Pb(Zn1/3Nb2/3)O3-XPbTiO3. Ein weiteres, komplizierteres Relaxor-Ferroelektrikum,
welches für
die vorliegende Erfindung bevorzugt ist, ist Pb1-x 2+Lax 3+(ZryTiz)1-x/4 O3, welches mit PLZT bezeichnet ist.
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PZT
(Blei-Zirkonat-Titanat, PbZr1-xTixO3) ist eine für die Verwendung
als Teilchenstreufarbstoff besonders bevorzugte ferroelektrische
Keramik. PMN (Bleimagnesiumniobat, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3) ist ein weiteres
besonders bevorzugtes Material, welches unterhalb von Raumtemperatur
ferroelektrisch wird. Keramikzusammensetzungen, die durch die Hinzufügung von
bis zu 35 mol-% PbTiO3 (PT) zu PMN erhalten
werden, sind für die
Verwendung als Teilchenstreufarbstoffe ebenfalls besonders bevorzugt,
da die Hinzufügung
von PT zu PMN ein Verfahren für
das Abwandeln von Eigenschaften (wie z.B. das Erhöhen der
Curie-Übergangstemperatur
und das Variieren der Brechungsindizes) liefert, und da ein Zustand
eines Relaxor-Ferroelektrikums unter Verwendung von bis zu 35 mol-%
an hinzugefügtem
(d.h. legiertem) PT erreicht werden kann.
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Keramische
Zusammensetzungen, die einem feldinduzierten Phasenübergang
vom antiferroelektrischen in den ferroelektrischen Zustand unterworfen
sind, sind zur Erlangung von Verbundstoffen, die einem durch ein
elektrisches Feld induzierten Farbwechsel unterliegen, ebenso bevorzugt.
Eine bevorzugte Familie ist die Familie Pb0,97La0,02(Zr, Ti, Sn)O3,
von der Brooks et al. (Journal of Applied Physics 75, S. 1699-1704 (1994))
gefunden haben, daß sie
dem Übergang
von dem antiferroelektrischen in den ferroelektrischen Zustand bei
Feldern mit nur 0,027 MV/cm unterworfen sind. Eine weitere Familie
solcher Zusammensetzungen bilden die auf Bleizirkonat basierenden
Antiferroelektrika, die von Oh et al. in "Piezoelectricity in the Field-Induced
Ferroelectric Phase of Lead Zirconate-Based Antiferroelectrics", J. American Ceramics
Society 75, S. 795-799 (1992) und von Furuta et al. in "Shape Memory Ceramics
and Their Applications to Latching Relays", Sensors and Materials, 3, 4, S. 205-215
(1992) beschrieben wurden. Beispiele bekannter Zusammensetzungen
dieser Art, die als die PNZST-Familie bezeichnet werden, haben die
allgemeine Form Pb0,99Nb0,02[(Zr0,6Sn0,6)1- yTiy]0,98O3. In dieser Familie enthaltene Zusammensetzungen
zeigen ein feldinduziertes ferroelektrisches Verhalten, welches
aufrechterhalten wird, selbst wenn das polende Feld entfernt wird.
Ein solches Verhalten wird bei Material des Typs I (y = 0,060),
bei welchem der ferroelektrische Zustand wieder in den antiferroelektrischen
Zustand zurückkehrt,
wenn das Feld entfernt wird, nicht beobachtet. Material des Typs
II (y = 0,63) jedoch behält
den ferroelektrischen Zustand bei, bis ein kleines Umkehrfeld angelegt
wird, und das Material des Typs III (y = 0,065) kehrt nicht in den
antiferroelektrischen Zustand zurück, bis es bei über 50°C thermisch
getempert wird. Diese Merkmalsunterschiede widerspiegelnd, kann
das Material des Typs I für
Gegenstände
verwendet werden, die ihre Farbe ändern, wenn ein elektrisches
Feld angelegt wird, und in ihre Ausgangsfarbe zurückwechseln,
wenn dieses Feld entfernt wird. Andererseits können die Materialien der Typen
II und III verwendet werden, um Materalien bereitzustellen, bei
denen der durch das elektrische Feld veränderte Farbzustand stabil bleibt,
bis entweder ein Feld in der umgekehrten Richtung angelegt oder
das Material thermisch getempert wird.
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Ferroelektrische
Polymerzusammensetzungen sind geeignet, um entweder den Teilchenstreufarbstoff oder
das Matrixmaterial für
einen Verbundstoff bereitzustellen, der elektrisch von einem Farbzustand
zu einem anderen umschaltbar ist. Der Begriff ferroelektrisches
Polymer, wie er hierin verwendet wird, umfaßt sowohl Homopolymere als
auch alle Kategorien von Copolymeren, wie z.B. statistische Copolymere
und verschiedene Arten von Blockcopolymeren. Dieser Begriff umfaßt auch
verschiedene physikalische und chemische Gemische von Polymeren.
Polyvinylidenfluorid-Copolymere,
wie Polyvinylidenfluorid-trifluorethylen, P(VDF-TrFE), sind bevorzugte
ferroelektrische Polymerzusammensetzungen. Zusätzliche Copolymere von Vinylidenfluorid, die
für die
Verbundstoffe der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, werden
von Toumut in Macromolecular Symposium 82, S. 99-109 (1994) beschrieben.
Andere bevorzugte ferroelektrische Polymerzusammensetzungen sind
die Copolymere von Vinylidencyanid und Vinylacetat (besonders das
Copolymer mit gleichem Molverhältnis)
und sonstige Nylons, wie Nylon 11, Nylon 9, Nylon 7, Nylon 5, Nylon
3 und Copolymere davon.
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Andere
Teilchenstreufarbstoffe umfassen jene, die absorbierende Teilchenstreufarbstoffe
sind. Eine bevorzugte Familie solcher absorbierender Teilchenstreufarbstoffe
sind kolloidale Teilchen von Metallen (wie z.B. Gold, Silber, Platin,
Palladium, Blei, Kupfer, Zinn, Zink, Nickel, Aluminium, Eisen, Rhodium,
Osmium, Iridium, und Legierungen, Metalloxide wie Kupferoxid, und
Metallsalze). Vorzugsweise haben die Teilchen eine mittlere Abmessung
von weniger als etwa 0,5 Mikrometern. Besonders bevorzugt haben
die Teilchen eine mittlere Abmessung von weniger als etwa 0,1 Mikrometern.
Um spezielle Färbungseffekte
zu erzielen, sind Teilchen mit einer mittleren Abmessung von weniger
als etwa 0,02 Mikrometern ganz besonders bevorzugt. Teilchen mit
kolloidartigen Abmessungen werden hierin als kolloidale Teilchen
bezeichnet, ob Kolloidlösungen
gebildet werden können
oder nicht. Teilchengrößen unterhalb
von etwa 0,02 Mikrometern sind besonders nützlich für das Erzielen einer Vielzahl
von Färbungseffekten
aus einer Zusammensetzung von absorbierenden Teilchenstreufarbstoffen,
da diese kleinen Größen Brechungsindizes
von Teilchen und maximale Absorptionskoeffizienten liefern können, die
von der Teilchengröße abhängig sind.
Diese Variation in der Größe des wellenlängenabhängigen Brechungsindexes
und des Absorptionskoeffizienten ist bei Teilchen am stärksten ausgeprägt, die
manchmal als Quantenpunkte bezeichnet werden. Solche Quantenpunktteilchen
haben vorzugsweise eine begrenzte Teilchengrößenverteilung und eine mittlere
Teilchengröße, die
zwischen etwa 0,002 und 0,010 Mikrometern liegt.
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Zweckmäßige Verfahren
zum Bilden kolloidaler Teilchen umfassen die verschiedenen im Stand
der Technik gut bekannten Verfahren, wie z.B. die Reaktion eines
Metallsalzes in einer Lösung
oder die Kristallisation von Materialien in begrenzten Räumen, z.B.
Festkörpermatrizen
oder Vesikeln. Gleichermaßen
können gut
bekannte Verfahren für
das Herstellen kolloidaler Teilchen angewandt werden, bei denen
man flüssige
oder feste Teilchen in Kolloidgröße, die
in einem Gas oder einem Vakuum dispergiert sind, entweder zu Feststoffteilchen
der gewünschten
Zusammensetzung reagieren läßt oder
sie auf andere Weise in diese umwandelt, wie z.B. durch Kristallisation.
Als ein Beispiel für
die Bildung kolloidaler Teilchen, die für die vorliegende Erfindung
geeignet sind, durch Lösungsreaktionsverfahren
sei angeführt,
daß Q.
Yitai et al. (in Materials Research Bulletin 30, S. 601-605 (1995))
die Erzeugung von Zinksulfidteilchen mit einem Durchmesser von 0,006
Mikrometern und einer sehr begrenzten Teilchenverteilung durch die
hydrothermale Behandlung gemischter Lösungen aus Natriumsulfid und
Zinkacetat beschrieben haben. Des weiteren haben D. Daichuan et
al. (in Materials Research Bulletin 30, S. 537-541 (1995)) die Erzeugung
kolloidaler Teilchen mit einheitlicher Abmessung von β-FeO(OH)
durch die Hydrolyse von Eisen(III)-Salzen in der Gegenwart von Harnstoff
unter Verwendung von Mikrowellenheizung beschrieben. Diese Teilchen
hatten eine stäbchenartige
Form und eine begrenzte Größenverteilung.
Unter Anwendung eines ähnlichen
Verfahrens (das in Materials Research Bulletin 30, S. 531-535 (1995)
beschrieben ist) haben diese Autoren kolloidale Teilchen von α-FeO hergestellt,
welche eine einheitliche Form (und Abmessungen) hatten, die von
einer tetragonalen Form bis fast Kugelform (mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von etwa 0,075 Mikrometern) variiert werden
kann.
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Faserartige
Teilchenstreufarbstoffe, die in mindestens zwei Dimensionen eine
kolloidartige Größe haben,
sind für
bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung ebenfalls bevorzugt, besonders dort, wo anisotrope Färbungseffekte
erwünscht
sind. Ein unübliches
Verfahren zum Bilden sehr kleiner Fasern, die als Teilchenstreufarbstoffe
verwendet werden können,
beinhaltet die Abscheidung eines Materials innerhalb des begrenzten
Raums einer Hohlfaser im Nano-Größenbereich.
Der Teilchenstreufarbstoff kann dann entweder die gefüllte Faser
mit Durchmesser im Nano-Größenbereich
umfassen oder die Faser des Füllstoffs,
welche erlangt wird durch Entfernen (durch physikalische oder chemische
Mittel) der Hülle,
die durch die ursprüngliche
Hohlfaser bereitgestellt wurde. Der allgemeine Ansatz zur Herstellung
solcher Fasern durch das Füllen
von Hohlfasern im Nano-Größenbereich
wird beispielsweise von V.V. Poborchii et al. in Superlattices and
Microstructures, Band 16, Nr. 2, S. 133-135 (1994) gelehrt. Diese
Autoren zeigten, daß Nanofasern
mit Durchmessern von 6 nm durch Injektion und nachfolgende Kristallisation
von geschmolzenem Galliumarsenid in den 2 bis 10 nm großen Kanälen, die
in Fasern von Chrysotilasbest vorhanden sind, erzielt werden können. Ein
Vorteil von Teilchen mit solch kleinen Abmessungen, ob faserförmig oder
nicht, besteht darin, daß die
quantenmechanischen Effekte Brechungsindizes und Elektronenübergangsenergien
liefern, die stark von der Teilchengröße abhängen. Somit können für einen
Teilchenstreufarbstoff durch Variieren der Teilchengröße zahlreiche
verschiedene Färbungseffekte
erzielt werden. Auch kann ein hoher Dichroismus im Sichtbaren für kolloidale
Fasern von Metallen und Halbleitern erzielt werden, und ein solcher
hoher Dichroismus kann zu neuartigen visuellen Erscheinungsbildern
von Gegenständen
führen,
die solche Fasern als Teilchenstreufarbstoffe einschließen.
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Kolloidale
Teilchenstreufarbstoffe sowie auch Teilchenstreufarbstoffe mit größeren Abmessungen,
die eine im Sichtbaren absorbierende äußere Schicht aufweisen, zählen zu
den bevorzugten Teilchenstreufarbstoffen für die Verwendung in Ausführungsformen
mit großem Δn. In solchen
Ausführungsformen
mit großem Δn besteht
im sichtbaren Wellenlängenbereich
ein großer
Brechungsindexunterschied zwischen dem Teilchenstreufarbstoff und
der Matrix. Der Grund für
diese Präferenz
besteht darin, daß eine
sehr dünne
Lage eines sichtbares Licht absorbierenden Farbstoffs auf der Außenseite
eines farblosen Teilchenstreufarbstoffs die Streuung an der Grenzfläche zwischen
Teilchen und Matrix drastisch verstärken kann, während die
Lichtabsorption nicht wesentlich gesteigert wird. Um die Vorzüge einer
solchen Ausgestaltung des Teilchenstreufarbstoffs zu erzielen, ist
es bevorzugt, daß (1)
die Beschichtung des sichtbares Licht absorbierenden Farbstoffs auf
der Oberfläche
des Teilchenstreufarbstoffs im Durchschnitt weniger als 50% des
Gesamtvolumens der Teilchen in dem Teilchenstreufarbstoff umfaßt, (2)
die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
weniger als 2 Mikrometer beträgt
und (3) der Brechungsindex der Beschichtung des Teilchenstreufarbstoffs
von dem der Matrix abweicht, in welcher der Teilchenstreufarbstoff
bei sichtbaren Wellenlängen
wenigstens zu 10% dispergiert ist. Besonders bevorzugt umfaßt die Beschichtung
des sichtbares Licht absorbierenden Farbstoffs auf der Oberfläche des
Teilchenstreufarbstoffs durchschnittlich weniger als etwa 20% des
Gesamtvolumens der Teilchen in dem Teilchenstreufarbstoff, und die
mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
beträgt
weniger als 0,2 Mikrometer. Bevorzugte Anwendungsformen solcher
oberflächenverstärkter Teilchenstreufarbstoffe
sind Polymerfasern, Polymerfilme und aus Polymeren geformte Gegenstände. Ein
Verfahren für
die Herstellung kolloidaler Teilchen, die einen sichtbares Licht
absorbierenden Farbstoff auf der Oberfläche eines farblosen Substratteilchens
aufweisen, wird von L.M. Gan et al. in Materials Chemistry and Physics
40, S. 94-98 (1995) beschrieben. Diese Autoren synthetisierten mit
einem leitfähigen
Polyanilin beschichtete Bariumsulfatteilchen unter Verwendung einer
umgekehrten Mikroemulsionstechnik. Die Größen der Verbundstoffteilchen (von
etwa 0,01 bis 0,02 Mikrometer) sind geeignet für die Durchführung der
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung mit großem Δn.
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Kolloidteilchen
können
der Matrix entweder in Kolloidform zugegeben werden oder die Kolloidteilchen können nach
Zugabe zu der Matrix gebildet werden. Ebenso können diese Prozesse der Kolloidbildung
und -dispersion für
einen Vorläufer
der Matrix durchgeführt
werden, welcher nachfolgend durch chemische Prozesse, wie z.B. Polymerisation,
in die Matrixzusammensetzung umgewandelt wird. Wenn beispielsweise
die Matrix ein organisches Polymer wie Nylon ist, können die
Metallkolloide in einer Flüssigkeit
gebildet, mit dem Grundpolymer gemischt und über den Schmelzpunkt des Polymers
erhitzt werden, um mit Teilchenstreufarbstoffen gefärbtes Nylon
zu erzeugen. Andererseits können
kolloidale Metallteilchen oder ein Vorläufer hiervon zu dem Monomer
des Polymers hinzugefügt
werden, die Kolloidteilchen können
in dem Monomer gebildet werden, und das Monomer kann dann polymerisiert
werden. Ein Vorläufer
eines Metallkolloids kann auch zu der Polymermatrix hinzugefügt werden,
und die Kolloidteilchen können
dann in einem nachfolgenden Schritt gebildet werden. Solche Prozesse
der Bildung und Aufnahme von Kolloidteilchen können vereinfacht werden durch
Verwendung eines Schmelzzustands, eines gelösten, eines Gel- oder eines
durch Lösungsmittel
gequollenen Zustands des Polymers (oder eines Vorläufers davon)
während
der Kolloidaufnahme, Kolloidbildung oder Kolloidbildung und -aufnahme.
Alternativ kann bei hoher Energie eine mechanische Vermengung mit
einem Festkörperzustand
des Polymers (oder eines Vorläufers
davon) durchgeführt
werden, um eine Kolloidaufnahme, Kolloidbildung oder Kolloidbildung
und -aufnahme zu erreichen.
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Die
Aufnahme von Teilchenstreufarbstoffen mit Kolloidgröße im Gelzustand
eines Polymers vor der Bildung dieses Gelzustands in eine Polymerfaser
stellt eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung dar. Für
einen solchen Vorgang sollte der Brechungsindex des Teilchenstreufarbstoffs
bei einer Wellenlänge
im Sichtbaren um mindestens 10% von dem der festen Polymermatrix
der Faser abweichen. Die mittlere Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
beträgt
vorzugsweise weniger als etwa 0,2 Mikrometer, besonders bevorzugt
weniger als etwa 0,08 Mikrometer und ganz besonders bevorzugt weniger
als etwa 0,02 Mikrometer. Bei Teilchengrößen von weniger als etwa 0,02
Mikrometern absorbiert der Teilchenstreufarbstoff im Sichtbaren
signifikant. Im Falle, daß der
Teilchenstreufarbstoff im Sichtbaren im wesentlichen nicht-absorbierend
ist, umfaßt die
Polymerfaser vorzugsweise einen Elektronenübergangsfarbstoff, der mit
dem Teilchenstreufarbstoff im Gelzustand vermischt ist. Vorzugsweise
ist dieser Elektronenübergangsfarbstoff
im wesentlichen eine schwarze Kohlenstofform, wie z.B. Ruß, und der
Teilchenstreufarbstoff umfaßt
eine anorganische Zusammensetzung. Um die Faserstärke nicht
zu beeinträchtigen,
sollten sowohl der Teilchenstreufarbstoff als auch die optional
für diese
Fasern verwendeten Elektronenübergangsfarbstoffteilchen
sehr kleine Abmessungen, vorzugsweise von weniger als etwa 0,02
Mikrometern, haben. Solche Ausführungsformen
der Erfindung lösen
ein seit langem bestehendes Problem bei der Färbung von Fasern sehr großer Stärke, die
im Gelzustand gesponnen werden, wie z.B. Polyethylen mit hohem Molekulargewicht,
welches aus einem Mineralölgel
gesponnen wird. Dieses Problem besteht darin, daß konventionelle organische
Färbemittel
oder Pigmente die Bildung eines qualitativ hochwertigen Produkts
aus dem Gelzustand beeinträchtigen
können.
Ein wichtiges Beispiel eines aus dem Gelzustand gesponnenen Faserprodukts
großer
Stärke
ist die von AlliedSignal hergestellte SpectraTM-Polyethylenfaser.
Diese Fasern, welche bei hohen Temperaturen gelverarbeitet werden,
werden weit verbreitet für
Angelschnüre,
Fischernetze, Segel, Seile und Gurtzeug eingesetzt. Das Fehlen zufriedenstellender
früherer
Verfahren im Stand der Technik für
das Erzielen von Färbungen
ist ein Problem.
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Ultrafeine
Metallteilchen, die für
die Verwendung als Teilchenstreufarbstoffe geeignet sind, können sich
auf der Oberfläche
viel größerer Teilchen
befinden, die selbst auch Teilchenstreufarbstoffe sind. Kombinierte
Teilchenstreufarbstoffe dieser Form eignen sich auch für die vorliegende
Erfindung. Verfahren für
die Herstellung solcher Teilchenstreufarbstoffe, bei denen Metallteilchen
auf viel größeren Polymerteilchen
abgeschieden werden, werden von H. Tamai et al. in Journal of Applied
Physics 56, S. 441-449 (1995) beschrieben. Als weitere Alternative
können
kolloidale Teilchenstreufarbstoffe innerhalb größerer Teilchen liegen, die
abhängig
von ihren Abmessungen und ihrem Brechungsindex im Sichtbaren (in
Bezug auf die Matrix) zusätzlich
eine Teilchenstreufärbung
liefern können.
Auf jeden Fall werden die größeren Teilchen
als Teilchenstreufarbstoffe bezeichnet, solange die eingeschlossenen
Teilchen Teilchenstreufarbstoffe sind. In einem bevorzugten Fall sind
die Kolloidteilchen Metall- oder Metallegierungsteilchen in einer
Glasmatrix. Verfahren zum Erhalten kolloidalen Kupfers, dispergiert
in SiO2 enthaltendem Glas, sind beschrieben
in Journal of Noncrystalline Solids 120, S. 199-206 (1990), und
Verfahren für
das Erzeugen von Silikatgläsern,
welche kolloidale Teilchen verschiedener Metalle, einschließlich Gold
und Silber, enthalten, sind beschrieben in den US-Patenten 2,515,936, 2,515,943
und 2,651,145, die durch Bezugnahme hierin aufgenommen sind. Diese
kolloidale Teilchenstreufarbstoffe enthaltenden Gläser werden
z.B. durch Mahlen oder Schmelzvorgänge in Teilchen transformiert
und in Ausführungsformen
dieser Erfindung als Teilchenstreufarbstoffe eingesetzt. In solchen
Ausführungsformen sind
diese Teilchenstreufarbstoffe vorzugsweise in einer Polymermatrix
dispergiert, was eine Teilchenstreufärbung für Gegenstände liefert, die aus dem resultierenden
Polymerverbundstoff bestehen.
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Ein
Vorteil dieser Ausgestaltung des Teilchenstreufarbstoffs als Kolloid-in-Teilchen
besteht darin, daß die
Glasteilchen die kolloidalen Teilchen hinsichtlich Abbauprozessen,
wie Oxidation, stabilisieren können.
Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß hohe Temperaturen einsetzende
Verfahren für
die Bildung des Kolloids in dem Glas angewendet werden können, was
bei der Dispersion der Kolloidteilchen direkt in einer organischen Polymermatrix
nicht möglich
wäre. Ein
dritter Vorteil des Kolloid-in-Teilchen-Verfahrens
besteht darin, daß die Prozesse
der Kolloidbildung und -dispersion von den Prozessen der Dispersion
des Teilchenstreufarbstoffs in der fertigen Polymermatrix getrennt
sind, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessern kann.
Alternativ zur Schmelzsynthese von Kolloid-in-Teilchen-Teilchenstreufarbstoffen
können
solche Farbstoffe durch ein von K.J. Burham et al. angewandtes Verfahren
synthetisiert werden, welches in Nanostructure Materials 5, S. 155-169
(1995) beschrieben ist. Diese Autoren nahmen Kolloidteilchen in
Siliciumdioxid durch Dotieren von Metallsalzen in den für die Sol-Gel-Synthese
des Silikats verwendeten Silanen auf. Hierdurch erhielten sie in dem
Siliciumdioxid dispergierte kolloidale Teilchen von Ag, Cu, Pt,
Os, Co3C, Fe3P,
Ni2P oder Ge. Für die Zwecke der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
in Siliciumdioxid dispergierte Kolloidteilchen zu für die Verwendung
als Teilchenstreufarbstoffe geeigneten Teilchengrößen zermahlen
werden.
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Anstelle
eines anorganischen Glases kann das die Kolloidteilchen enthaltende
Teilchen ein Polymer sein. Im Stand der Technik ist es bekannt,
Filme aus kolloidalen Dispersionen zahlreicher Metalle in der Gegenwart
von Vinylpolymeren mit polaren Gruppen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
und Polymethylvinylether, herzustellen. Für die Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung geeignete Teilchenstreufarbstoffe können erhalten werden durch
Schneiden oder Mahlen (vorzugsweise bei niedrigen Temperaturen)
eines durch Lösungsmittelverdampfen
der kolloidalen Dispersion gebildeten Polymerfilms. Besonders bevorzugt können solche
Teilchenstreufarbstoffe gebildet werden durch Entfernen des Lösungsmittels
aus einem Aerosol, welches in einem ein Polymer enthaltenden Lösungsmittel
dispergierte Kolloidteilchen enthält. Teilchenstreufarbstoffe,
die entweder Halbleiter oder metallische Leiter sind, zählen zu
den bevorzugten Zusammensetzungen für die Verwendung in Polymerfasern.
Solche Teilchenstreufarbstoffe liefern im allgemeinen eine signifikante
Absorption bei sichtbaren Wellenlängen. In einem solchen Fall
ist es bevorzugt, daß der
Teilchenstreufarbstoff in der kleinsten Abmessung einen mittleren
Durchmesser von weniger als etwa 2 Mikrometern hat, die glatte Polymermatrix
im Sichtbaren im wesentlichen nicht-absorbierend ist und das Minimum
durchgelassener Intensität
sichtbaren Lichts für
den Teilchenstreufarbstoff infolge der begrenzten Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
um wenigstens etwa 10 nm verschoben ist. Besonders bevorzugt beträgt diese
Verschiebung für
die gewählten
Teilchengrößen des
Teilchenstreufarbstoffs und das gewählte Matrixmaterial mindestens
etwa 20 nm. Um die Wirkung der Teilchengröße auf die minimale durchgelassene
Lichtintensität
zu bestimmen, stellt eine Teilchengröße oberhalb von etwa 20 Mikrometern
eine gute Annäherung
an die unbegrenzte Teilchengrößenbegrenzung
dar.
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Bei
Teilchenstreufarbstoffzusammensetzungen, die ein einzelnes Maximum
im Absorptionskoeffizienten im sichtbaren Bereich liefern, wenn
die Teilchen groß sind,
erlaubt eine andere Anwendung des Standardverhältnisses durchgelassener Lichtintensität die Identifizierung
bevorzugter Teilchenstreufarbstoffe. Bei diesem Verfahren werden
jene Teilchenstreufarbstoffe ermittelt, die zumindest zwei Minima
im Verhältnis
der durchgelassenen Lichtintensität haben, die im sichtbaren
Wellenlängenbereich
auftreten. Zwei solche Minima, eventuell zusätzlich zu anderen Minima, können entweder
aus einer bimodalen Teilchengrößenverteilung
oder aus Unterschieden in den Minima resultie ren, welche sich aus
Absorptionsprozessen und Streuprozessen bei einer mononodalen Teilchengrößenverteilung
ergeben. Wenn die Teilchenstreufarbstoffe für Anwendungen benötigt werden,
bei denen eine Wechselbarkeit der Farbzustände erforderlich ist, ist es
bevorzugt, daß sich diese
beiden Minima für
eine mononodale Teilchengrößenverteilung
ergeben. Der Grund für
diese Präferenz liegt
darin, daß die
Veränderbarkeit
des Brechungsindexunterschieds zwischen Matrix und Teilchenstreufarbstoff
eine wechselbare Färbung
liefern kann, wenn die Teilchenstreueffekte dominieren. Die mononodale
und die bimodale Teilchenverteilung, wie sie oben beschrieben wurde,
bestimmen gewichtsanteilsmäßige Teilchenverteilungen
mit einem bzw. zwei Peaks.
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Für Anwendungen,
bei denen umkehrbare Farbveränderungen
in Reaktion auf Temperaturveränderungen
erwünscht
sind, sind spezielle Keramiken, die reversiblen elektronischen Phasenveränderungen
unterliegen, bevorzugte Teilchenstreufarbstoffe gemäß der vorliegenden
Erfindung. Solche Zusammensetzungen, die bei Temperaturerhöhungen umkehrbaren Übergängen in
Zustände
hoher Leitfähigkeit
unterworfen sind, sind VO2, V2O3, NiS, NbO2, FeSi2, Fe3O4,
NbO2, Ti2O3, Ti4O7,
Ti5O9 und V1-xMxO2,
wobei M ein Dotiermittel ist, welches die Übergangstemperatur von derjenigen
von VO2 (wie W, Mo Ta oder Nb) absenkt,
und wobei x viel kleiner als Eins ist. VO2 ist
ein besonders bevorzugter farbverändernder Teilchenzusatz, da
es drastischen Veränderungen
sowohl der tatsächlichen
als auch der imaginären
Komponenten des Brechungsindexes bei einer besonders geeigneten
Temperatur (etwa 68°C)
unterliegt. Die Synthese und die elektronischen Eigenschaften dieser
anorganischen Phasen werden beschrieben von Speck et al. in Thin
Solid Films 165, 317-322 (1988) und von Jorgenson und Lee in Solar
Energy Materials 14, 205-214 (1986).
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Aufgrund
ihrer Stabilität
und ihrer ausgeprägten
Lichtabsorptionsfähigkeit
stellen verschiedene Formen aromatischer Kohlenstoffe bei der Verwendung
zur Verstärkung
der Färbungseffekte
von Teilchenstreufarbstoffen bevorzugte Elektronenübergangsfarbstoffe
dar. Solche bevorzugten Zusammensetzungen beinhalten verschiedene
Arten von Kohlenschwarz, wie Kanalschwarz, Ofenschwarz, Knochenschwarz
und Lampenschwarz. Je nach den gewünschten Färbungseffekten aus der kombinierten
Wirkung von Teilchenstreufarbstoff und Elektronenfarbstoff sind
auch verschiedene andere anorganische und organische Farbstoffe
geeignet, die herkömmlicherweise
in der Pigment- und Färbemittelindustrie
eingesetzt werden. Einige Beispiele solcher anorganischer Pigmente
sind Eisenoxide, Chromoxide, Bleichromate, Eisen(III)-ammoniumferrocyanid, Chromoxidgrün, Ultramannblau
und Cadmiumpigmente. Einige Beispiele geeigneter organischer Pigmente sind
Azopigmente, Phthalocyaninblau und Grünpigmente, Chinacridonpigmente,
Dioxazinpigmente, Isoindolinonpigmente und Küpenpigmente.
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Um
neuartige Erscheinungsbilder zu erzeugen, können entweder dichroitische
Elektronenübergangsfarbstoffe
oder eine dichroitische Matrixzusammensetzung verwendet werden.
Solche neuartigen Erscheinungsbilder können beispielsweise entstehen,
weil die Streuung durch Teilchenstreufarbstoffe einen Grad der Polarisierung
darstellen kann. Eine bevorzugte Orientierung der dichroiti schen
Achse ist bevorzugt, vorzugsweise entweder parallel oder senkrecht
zur Faserachse im Falle einer Faser oder zur Filmebene im Falle
eines Films, und diese kann in geeigneter Weise erzielt werden durch
konventionell angewandte Verfahren zur Herstellung von Polarisatoren,
wie z.B. durch mechanisches Ziehen. Das dichroitische Verhalten
kann entweder in derselben Matrixkomponente, in welcher der Teilchenstreufarbstoff
dispergiert ist, oder in einer davon verschiedenen Matrixkomponente
in geeigneter Weise entwickelt werden. Ein bevorzugtes Verfahren
für das
Bereitstellen dichroitischer Polymermatrixmaterialien für die Ausführungsformen
mit großem Δn besteht
in der Aufnahme eines Färbemittelmoleküls in das
Polymer, gefolgt von uniaxialem Strecken der das Färbemittelmolekül enthaltenden
Matrix. Ein solches Färbemittelmolekül dient
als dichroitischer Elektronenabsorptionsfarbstoff. Die Wirkung des
mechanischen Streckprozesses besteht in der bevorzugten Orientierung
der optischen Übergangsachse
des Färbemittelmoleküls in Bezug
auf die Streckachse des Polymers. Die Erzeugung polarisierender
Filme durch das mechanische Strecken einer Polymerwirtsmatrix wird
beschrieben von Y. Direx et al. in Macromolecules 28, S. 486-491
(1995). In dem von diesen Autoren beschriebenen Beispiel war das
Färbemittel
Sudanrot und die Wirtsmatrix war Polyethylen. Jedoch sind auch verschiedene
andere Kombinationen von Färbemittelmolekülen und
Polymermatrizen geeignet, um den Polarisationseffekt zu erhalten,
der in den Teilchenstreufarbstoff-Verbundstoffen gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in geeigneter Weise eingesetzt werden
kann.
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Verschiedene
chemische Zusammensetzungen, die eine Veränderbarkeit von Brechungsindex
oder Absorptionskoeffizienten liefern können, eignen sich entweder
für Wirtsmatrizen,
Teilchenstreufarbstoffe oder Elektronenübergangsfarbstoffe, die die
Effekte der Teilchenstreufarbstoffe verstärken. Um neuartige Färbungseffekte
zu erzielen, welche anisotrop sind, können all diese anisotropen,
veränderbaren
chemischen Zusammensetzungen optional in einer bevorzugten Orientierung
in hergestellte Gegenstände
aufgenommen werden. Durch die Bereitstellung von Brechungsindex-
und Elektronenübergangsveränderungen,
die als eine Funktion der Aussetzung an Wärme oder Licht oder Feuchtigkeitsveränderungen
auftreten, liefern solche Materialien (entweder mit oder ohne bevorzugte
Orientierung) einen veränderbaren
Färbungszustand.
Es sind eine ganze Reihe solcher farbverändernder und für die vorliegende
Erfindung geeigneter Chemikalien bekannt, wie z.B. Anile, Fulgide,
Spiropyrane und andere photochromatische organische Verbindungen,
wie sie in dem Buch von A.V. El'tsov
mit dem Titel "Organic
Photochromes" (Consultants
Bureau, New York, 1990) beschrieben sind. Solche farbverändernden
Chemikalien können
als Elektronenübergangsfarbstoffe
eingesetzt werden, die die visuellen Effekte von Teilchenstreufarbstoffen
in Polymerverbundstoffen modifizieren. Farbveränderungen in Reaktion auf Temperatur,
Lichtexposition oder Feuchtigkeit können alternativ erzeugt werden
unter Verwendung der zahlreichen gut bekannten Materialien, die
in Reaktion auf diese Einflüsse
zu Brechungsindexveränderungen
und zu keiner signifikanten Veränderung
der Absorptionskoeffizienten bei Wellenlängen sichtbaren Lichts führen. Solche
Materialien können
bei den farbverändernden
Verbundstoffen entweder als Matrixmaterial oder als Teilchenstreufarbstoffe
eingesetzt werden.
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Weiterhin
sind eine Vielzahl photopolymensierbarer Monomere, lichtdotierbarer
Polymere, durch Licht abbaubarer Polymere und photovernetzbarer
Polymere verfügbar,
um die veränderbaren
Brechungsindizes und die veränderbaren
Elektronenabsorptionscharakteristika zu liefern, welche die Herstellung
von Gegenständen
mit veränderbarer
Teilchenstreufärbung
ermöglichen.
Für diese
Verwendung geeignete Materialien sind beispielsweise in Kapitel
1 (Seiten 1-32) des von J.E. Lai geschriebenen Buchs mit dem Titel "Polymers for Electronic
Applications" beschrieben,
welches von demselben Autor herausgegeben wurde (CRC Press, Boca
Raton, Florida, 1989). Derzeit eingeführte verbesserte Materialien
werden beschrieben von G.M. Wallraff et al. in CHEMTECH, S. 22-30,
April 1993. Für
die vorliegende Anmeldung geeignete, exotischere Zusammensetzungen
werden beschrieben von M.S.A. Abdou, G.A. Diaz-Guijada, M.I. Arroyo
und S. Holdcroft in Chem. Mater. 3, S. 1003-1006 (1991).
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Gefärbte Polymergegenstände gemäß der vorliegenden
Technologie können
auch Füllstoffe,
Verarbeitungshilfsstoffe, Antistatika, Antioxidantien, Antiozonatoren,
Stabilisatoren, Schmiermittel, Formentrennmittel, Antischleiermittel,
Weichmacher und andere Standardzusatzstoffe aus dem Stand der Technik
beinhalten. Wenn solche Zusatzstoffe nicht zusätzlich als Teilchenstreufarbstoffe
oder Elektronenübergangsfarbstoffe
gewünschten
Zwecken dienen, sollten sich solche Zusatzstoffe vorzugsweise entweder
einheitlich in dem den Teilchenstreufarbstoff enthaltenden Polymer
lösen oder
solche Zusatzstoffe sollten einen gewissen Grad an Transparenz aufweisen
und einen Brechungsindex haben, welcher dem des Matrixpolymers ähnlich ist.
Dispergiermittel wie oberflächenaktive
Mittel sind gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders geeignet für
das Dispergieren der Teilchenstreufarbstoffteilchen. Viele geeignete
Dispergiermittel und andere Polymeradditive sind im Stand der Technik
gut bekannt und sind in Bänden
wie "Additives for
Plastics", Ausgabe
1, Hrsg. J. Thuen und N. Mehlberg (D.A.T.A., Inc., 1987) beschrieben.
Kopplungsmittel, die die Kopplung zwischen Teilchenstreufarbstoffteilchen
und Wirtsmatrix verbessern, sind besonders wichtige Zusatzstoffe
für Ausführungsformen
mit verschwindend kleinem Δn,
da sie Spaltbildung oder mangelhafte Benetzung an Grenzflächen zwischen
Teilchen und Matrix eliminieren können. In Fällen, bei denen der Teilchenstreufarbstoff
entweder ein Glas oder eine Keramik ist und die Wirtsmatrix ein
organisches Polymer ist, sind bevorzugte Kopplungsmittel verschiedene
Silane, die kommerziell erhältlich
und so ausgestaltet sind, daß sie
die Bindung in Verbundstoffen, die sowohl anorganische als auch
organische Phasen enthalten, verbessern. Beispiele für Kopplungsmittel,
die für
Teilchenstreufarbstoff-Verbundstoffe dieses Typs geeignet sind,
sind 7169-45B und X1-6124 von Dow Corning Company.
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Die
gefärbten
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung können
optional Materialien umfassen, die entweder fluoreszierend oder
phosphoreszierend sind. Ein Beispiel solcher bekannter Materialien
ist die Form Zn1-xCdxS,
welche Verunreinigungen von Cu, Ag oder Mn aufweist und wobei x
nicht größer als
Eins ist.
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Gemäß verschiedener
Lehren dieser Erfindung beziehen wir uns auf photopolymerisierbare
Monomere und Oligomere. Beispiele solcher Zusammensetzungen, die
für die
Ausführung
erfindungsgemäßer Ausführungsformen
geeignet sind, sind Monomere, welche zwei oder mehrere konjugierte
Diacetylengruppen (die im festen Zustand polymerisierbar sind),
vinyletherterminierte Ester, vinyletherterminierte Urethane, vinyletherterminierte
Ether, vinyletherterminierte funktionalisierte Siloxane, verschiedene
Diolefine, verschiedene Epoxidharze, verschiedene Acrylate sowie
Gemische der obigen umfassende Hybridsysteme enthalten. Verschiedene
Photoinitiatoren, wie Triarylsulfonsalze, sind ebenfalls für solche
Systeme geeignet.
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Für das Vereinigen
und Herstellen der Verbundstoffe der vorliegenden Erfindung können verschiedene Verfahren
angewendet werden. Zum Beispiel können Teilchenstreufarbstoffe
mit Polymermatrixmaterialien vereinigt werden durch (1) Schmelzphasendispersion,
(2) Lösungsphasendispersion,
(3) Dispersion in einer kolloidalen Polymersuspension oder (4) Dispersion
in entweder einem Vorpolymer oder einem Monomer des Polymers. Verbundstoffilme
können
entweder durch Lösungsmittelverdampfen
oder durch Zugabe eines Nichtlösungsmittels
zu einer Lösung,
die dispergiertes Keramikpulver und gelöstes Polymer enthält, gefolgt
von Probenfiltration, Trocknen und Heißpressen, gebildet werden.
Gemäß Verfahren
(4) können
die Keramikteilchen in einem Monomer oder Vorpolymer dispergiert
werden, welches später
thermisch oder unter Verwendung photochemischer Strahlung, wie ultravioletter,
Elektronenstrahl- oder y-Strahlung, polymerisiert wird. Teilchenstreufarbstoffe
können
mit der Matrix auch durch Xerographie, Pulverbeschichtung, Plasmaabscheidung
und ähnliche
im Stand der Technik gut bekannte Verfahren kombiniert werden. Beispielsweise
können
Teilchenstreufarbstoffe unter Verwendung von Xerographietechniken,
wie sie in "Printing
Textile Fabrics with Xerography" (W.W.
Carr, F.L. Cook, W.R. Lanigan, M.E. Sikorski und W.C. Tinche, Textile
Chemist and Colorist, Band 23, Nr. 5, 1991) beschrieben sind, zu
Stoffen oder Teppichen hinzugefügt
werden. Die Beschichtung von Gegenständen aus Textilien, Teppichfasern
und Tapeten mit Teilchenstreufarbstoffen in einer schmelzbaren Polymermatrix,
um eine Färbung
zu erhalten, stellt aufgrund der kommerziellen Bedeutung einer zügigen Auslieferung
von Gegenständen,
die häufigen
Stil- und Farbveränderungen
und individuellen Kundenwünschen Rechnung
tragen, eine besonders wichtige Ausführungsform dar. Einer solchen
Abscheidung kann optional eine separate Abscheidung eines Elektronenübergangsfarbstoffs
vorausgehen, um die Wirkung des Teilchenstreufarbstoffs zu verstärken.
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Um
eine einheitliche Mischung der Keramik in dem Wirtspolymer zu erzielen,
können
im Falle von Verbundstoffvorläuferzuständen niedriger
Viskosität
Ultraschallmischer eingesetzt werden, und statische Mischer und
konventionellere Mischer können
für Schmelzmischprozesse
verwendet werden. Statische Mischer, die für Schmelzmischprozesse besonders
geeignet sind, sind kommerziell erhältlich von Kenics Corporation
in Danvers, Massachusetts, und werden von Chen und MacDonald in
Chemical Engineering, 19. März
1973, S. 105-110 beschrieben. Schmelzphasenvereinigung und Schmelzphasenherstellung
sind für
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Beispiele
geeigneter Schmelzphasen-Herstellungsverfahren sind Heißwalzen,
Extrusion, Flachpressen und Spritzgießen. Für die Herstellung der komplexeren
Formen sind Spritzgießen
und Extrusion besonders bevorzugt.
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In
einigen Fällen
ist es wünschenswert,
einen gewissen Grad kontrollierter Aggregation der Teilchenstreufarbstoffe
zu erzielen, um Anisotropie bei Färbungseffekten zu erhalten.
Eine solche Aggregation für
die Erzeugung von Anisotropie bei der Färbung findet vorzugsweise entweder
in einer oder in zwei Dimensionen statt, wobei die Richtung einer
solchen Aggregation bei verschiedenen Teilchenaggregaten miteinander
korreliert ist. Eine solche Korrelation bei der Aggregation wird
am geeignetsten durch mechanische plastische Verformung einer Matrix,
die stark mit dem Teilchenstreufarbstoff beladen ist, erhalten.
Eine solche mechanische Verformung kann im Falle einer Faser in
der Faserrichtung oder im Falle eines Films in entweder einer oder beiden
von zwei senkrechten Richtungen in der Filmebene stattfinden. Alternativ
zu der Nutzung der Teilchenaggregation zur Erzeugung einer Anisotropie
der Färbung
kann eine Anisotropie der Teilchenform genutzt werden, um eine ähnliche
Wirkung zu erzielen. Beispielsweise kann eine mechanische Verformung
von Filmen und Fasern während
der Verarbeitung dazu führen,
daß sich
plättchenförmige Teilchen
bevorzugt mit der Plättchenebene
senkrecht zu der Filmebene orientieren, und sich faserartige Teilchen
bevorzugt mit der Teilchenfaserachse parallel zu der Faserachse
des Verbundstoffs orientieren.
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Eine
bestimmte Form des Orientierungseffekts von Teilchenstreufarbstoffen
ist für
Ausführungsformen mit
verschwindend kleinem Δn
besonders geeignet. In solchen Ausführungsformen ist es normalerweise
bevorzugt, daß Teilchenstreufarbstoffe
und Matrixmaterialien in ihren optischen Eigenschaften isotrop sind.
Um jedoch neue winkelabhängige
Färbungseffekte
zu erhalten, kann man plättchenförmige Teilchen
eines anisotropen Teilchenstreufarbstoffs in Polymerfilmen bevorzugt
so orientieren, daß eine
optische Achse des Teilchenstreufarbstoffs zu der Filmebene senkrecht
steht. Derartige Teilchen und eine derartige Polymermatrix werden
so ausgewählt,
daß der
durchschnittliche Brechungsindex (n0) der
Teilchen bei einer Wellenlänge
im Sichtbaren dem der Matrix entspricht. Somit wird ein Filmgegenstand
als sehr farbig erscheinen, wenn Licht senkrecht zur Filmebene durch
den Film durchgelassen wird. Licht jedoch, welches, wenn man es ähnlich betrachtet,
schräg
zur Filmebene einfällt,
wird bei allen Wellenlängen
gestreut, so daß der
Gegenstand entweder als nicht farbig oder als weniger intensiv farbig
erscheint. In solchen Ausführungsformen
wird der Teilchenstreufarbstoff so gewählt, daß seine optische Achse senkrecht
zu der Teilchenplättchenebene
steht, was bei vielen Materialien der Fall ist, die entweder eine
hexagonale, trigonale oder tetragonale Symmetrie aufweisen. Die
bevorzugte Orientierung der Ebene der plättchenförmigen Teilchen parallel zu
der Filmebene kann durch verschiedene konventionelle Prozesse, wie
Filmrollprozesse, Filmbildung durch Lösungsabscheidungsprozesse und
biaxiale Streckprozesse, erreicht werden. Es sei angemerkt, daß solche
plättchenförmigen Teilchenstreufarbstoffe
sich von den Plättcheninterterenzfarbstoffen
des Standes der Technik ziemlich unterscheiden. Bei diesen Farbstoffen des
Standes der Technik ist keine Übereinstimmung
der Brechungsindizes von Matrix und Teilchen erforderlich, und große Brechungsindexunterschiede
zwischen den Teilchen und der Matrix im gesamten sichtbaren Bereich
können
tatsächlich
den Färbungseffekt
steigern.
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Fasern
der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
können
entweder durch herkömmliche
Spinntechniken oder durch Schmelzerzeugung eines Films, gefolgt
von Schneiden des Films in Endlosfasern oder Kurzfasern, gebildet
werden. Ein Elektronenübergangsfarbstoff
kann optional in der Verbundfilmzusammensetzung enthalten sein.
Alternativ kann ein den Teilchenstreufarbstoff enthaltender Polymerfilm
durch Klebeverbindung mit einer oder mit beiden Seiten eines Polymerfilms,
welcher einen Elektronenübergangsfarbstoff enthält, verbunden
sein. Die klebende Verbindungsschicht zwischen diesen Polymerfilmlagen
kann jede typischerweise zur Filmbeschichtung verwendete Schicht
sein. Es ist jedoch bevorzugt, dasselbe Matrixpolymer für die verbundenen
Filme zu verwenden und die Verbindungsschicht so auszuwählen, daß sie in
etwa denselben Brechungsindex wie dieses Matrixpolymer hat. Alternativ
können
die zentrale Filmlage, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält, und
die äußeren Filmlagen,
welche den Teilchenstreufarbstoff enthalten, unter Verwendung gut
bekannter Technologien der Polymerfilm-Coextrusion in einem einzigen
Schritt coextrudiert werden. Wenn das gewünschte Endprodukt eine Polymerfaser
ist, können
diese mehrschichtigen Filmzusammensetzungen nachfolgend in Faserform
geschnitten werden. Mikrostreifenschneider- und Aufrollvorrichtungen,
die für
die Umwandlung solchen Filmmaterials in Endlosfasern geeignet sind,
sind von Ito Seisakusho Co., Ltd. (Japan) erhältlich. Besonders interessante
visuelle Effekte können
erzielt werden, wenn diese Fasern aus einem Doppelschichtfilm geschnitten
werden, der aus einer Polymerfilmschicht, die den Teilchenstreufarbstoff
enthält,
auf einer Seite und einer Polymerfilmschicht, die einen Elektronenübergangsfarbstoff enthält, auf
der gegenüberliegenden
Seite besteht. Solche Fasern, die für verschiedene Betrachtungswinkel ein
unterschiedliches visuelles Erscheindungsbild liefern, können in
verschiedenen Anwendungsformen, wie z.B. in Teppichen und Textilien,
verdreht werden, um aufgrund des Auftretens alternierender Segmente
unterschiedlicher Färbung
in einem Betrachtungswinkel ein räumlich gefärbtes Material zu erzeugen.
Ein Färbungseffekt
wird erzielt, wenn die dem Betrachter am nächsten liegende Faserseite
die den Teilchenstreufarbstoff enthaltende Filmschicht ist, und
ein anderer Färbungseffekt
wird erzeugt, wenn die dem Betrachter am nächsten liegende Seite die den
Elektronenübergangsfarbstoff
enthaltende Filmschicht ist. Solche speziellen Färbungseffekte geschnittener
Filmfasern sind visuell am besten erkennbar, wenn die geschnittenen
Filmfaserstreifen ein Breite-zu-Dicke-Verhältnis von wenigstens 5 haben.
Darüber
hinaus wird die Dimensionskompatibilität solcher Fasern für die Vermischung
mit konventionellen Polymerfasern für die Anwendung in Textilien und
Teppichen gesteigert, wenn die geschnittenen Filmfasern weniger
als 200 Denier aufweisen. Alternativ zu dem Filmspaltprozeß können entweder
Doppelschicht- oder Mehrschichtfasern mit diesen Merkmalen unter Verwendung
einer Spinndüse,
die so ausgestaltet ist, daß sie
die verfügbare
Spinndüsentechnologie
einsetzt, direkt schmelzgesponnen werden. Dieser Abschnitt hat die
Bildung von Fasern durch das Schneiden von Polymerfilmen dieser
Erfindung, die einen Teilchenstreufärbungseffekt liefern, verdeutlicht.
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Es
sollte jedoch klar sein, daß die
beschriebenen Filme auch als Filmprodukte bei der Anwendung in verschiedenen
Bereichen von der Produktverpackung einerseits bis hin zu Tapeten
andererseits wichtige kommerzielle Möglichkeiten bereitstellen.
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Mantel-Kern-Fasern,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind Fasern, die einen
Mantel aus einer ersten Zusammensetzung und einen Kern aus einer
zweiten Zusammensetzung umfassen. Entweder der Mantel oder der Kern
können
organisch, anorganisch oder gemischt organisch-anorganisch sein, unabhängig von
der Zusammensetzung der anderen Komponente. Vorzugsweise enthalten
sowohl der Mantel als auch der Kern solcher Fasern organische Polymerzusammensetzungen.
Weiterhin ist der Teilchenstreufarbstoff vorzugsweise im Mantel
enthalten, und ein Elektronenübergangsfarbstoff
ist vorzugsweise im Kem enthalten. Durch Auswahl einer Querschnittsgeometrie
des Mantels oder des Kerns ohne Kreiszylindersymmetrie ist es möglich, Fasern
bereitzustellen, die bei Betrachtung aus verschiedenen seitlichen
Richtungen verschiedene Färbungen
liefern. Beispielsweise kann die äußere Mantelgeometrie ein Kreiszylinder
sein, und der Kern kann eine Ellipse mit hohem Aspektverhältnis sein.
Bei Betrachtung senkrecht zur Faserrichtung entlang der langen axialen
Richtung der Ellipse kann der Effekt des Elektronenübergangsfarbstoffs
bei der Färbung
dominieren. Andererseits kann eine entsprechende Betrachtung entlang
der kurzen Achse der Ellipse einen visuellen Effekt liefern, der
weniger von dem Elektronenübergangsfarbstoff
beeinflußt
wird. Allgemeiner gesprochen beträgt, um solche winkelabhängigen visuellen
Effekte zu erzielen, das maximale Verhältnis der senkrechten Achsenrichtungen
im Querschnitt für
die äußere Oberfläche des
Mantels vorzugsweise weniger als die Hälfte des entsprechenden Verhältnisses
bezogen auf den Kern. Alternativ sollten sowohl der Mantel als auch
der Kern ein maximales Verhältnis
der senkrechten Achsenrichtungen im Querschnitt haben, welches zwei übersteigt,
und die Längsachsenrichtungen
im Querschnitt von Mantel und Kern sollten vorzugsweise nicht aneinander
ausgerichtet sein. Solche Fasern, die für verschiedene Betrachtungswinkel
ein unterschiedliches visuelles Erscheinungsbild liefern, können in
verschiedenen Anwendungsformen, wie z.B. Teppichen und Textilien,
verdreht sein, um ein räumlich
gefärbtes
Material zu erzeugen, dessen Erscheinungsbild in einem Betrachtungswinkel
durch alternierende Segmente verschiedener Färbung bestimmt wird.
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Die
Fähigkeit,
die Färbung
von Mantel-Kern-Fasern durch Variieren der relativen Querschnitte
von Mantel und Kern zu verändern,
ermöglicht
die leichte Herstellung von Garnen, die aufgrund von Variationen
in der Färbung
verschiedener Fasern in dem Garn interessante visuelle Effekte zeigen.
Eine solche Variation kann beispielsweise erreicht werden durch
Variieren der relativen oder der absoluten Größen von Mantel und Kern, ihrer
relativen Formen und der relativen Orientierung der Querschnitte
von Mantel und Kern. In all diesen Fällen kann diese Variation entweder
entlang der Länge
einzelner Fasern oder für
verschiedene Fasern in einem Garn erzielt werden. In diesen Ausführungsformen
ist der Teilchenstreufarbstoff vorzugsweise in dem Fasermantel und
ein Elektronenübergangsfarbstoff
ist im Faserkern enthalten. Außerdem
wird ein aus solchen Fasern bestehendes Garn vorzugsweise direkt
nach dem Spinnen mit einer Spinndüse mit vielen Löchern zusammenge fügt. Variationen
in der Konstruktion einzelner Spinndüsenlöcher oder Variationen im Zuführdruck für Mäntel und
Kerne an verschiedenen Faserspinnlöchern können die gewünschten
Variationen von Faser zu Faser entweder im Mantelquerschnitt, dem
Kernquerschnitt oder beiden ermöglichen.
Alternativ können
Variationen in der Färbung
einzelner Fasern entlang ihrer Länge
durch geeignete Mittel erreicht werden. Diese Mittel können beispielsweise
darin bestehen, daß man
als eine Funktion der Spinnzeit entweder (1) den Polymermantel-Zuführdruck
oder den Polymerkern-Zuführdruck
oder (2) die relativen Temperaturen der Mantel- und Kernpolymere
an der Spinndüse
variiert. Von diesen Methoden wird die Variation der Färbung entlang
der Länge
einzelner Fasern bevorzugt, und solche Variationen werden vorzugsweise
dadurch erreicht, daß man
die relativen Zuführdrücke der
Faserkomponenten Mantel und Kern verändert. Solche Druckvariationen
werden vorzugsweise für
die Spinndüsenlöcher, die
zur Erzeugung verschiedener Fasern benutzt werden, gleichzeitig erzielt,
und solche Spinndüsenlöcher für verschiedene
Fasern sind vorzugsweise im wesentlichen identisch. Garne werden
bevorzugt kurz vor dem Spinnen aus den Fasern geformt, so daß das Verhältnis der
Anordnungen gleicher Farben für
verschiedene Fasern nicht verlorengeht. Als Ergebnis einer solchen
bevorzugten Ausführungsform
stehen die Farbveränderungen
einzelner Fasern zwischen den Fasern in räumlichem Bezug, so daß diese
Farbvariationen in dem Garn am deutlichsten sind.
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Die
Tatsache, daß die
Faserfärbung
sowohl vom Mantel/Kern-Verhältnis
als auch mechanischen Ziehprozessen abhängt, wenn der Teilchenstreufarbstoff
in dem Mantel und der Elektronenübergangsfarbstoff
im Kern enthalten ist, bringt wichtige Sensoranwendungen mit sich.
Diese Sensoranwendungen nutzen die von Faserabnutzung und anderen
faserschädigenden
Prozessen, wie z.B. dem Zerquetschen von Fasern, welches durch Verformung
der Querschnitte von Mantel und Kern eine Färbung erzeugen kann, Abrieb
oder Faserauflösung,
welche den Querschnitt des Fasermantels verändern können, und Faserstrecken (welches
die Querschnitte von Mantel und Kern verändern, eine Anhäufung von
Teilchenstreufarbstoffen bewirken und sowohl Polymerkettenorientierung
als auch Faserkristallinität
erhöhen
kann) resultierenden Farbveränderungen.
In jedem Fall ist die Grundlage dieser Farbveränderungen im allgemeinen ein
sich ändernder
relativer Beitrag von Teilchenstreufarbstoff und Elektronenübergangsfarbstoff
zur Färbung
eines Gegenstands. Solche Sensoren können wertvolle Hinweise auf
Beschädigungen
in Gegenständen
wie Seilen, Schlingen und Reifencords liefern, wo die Möglichkeit
eines Versagens mit katastrophalen Auswirkungen sowie die Unsicherheit
darüber, wann
es zu einem solchen Versagen kommen kann, zu einem häufigen Austausch
des Gegenstands führt.
Die Mantel/Kern-Fasern der vorliegenden Erfindung können in
solchen Gegenständen
als farbanzeigende Fasern in Minderzahl oder Mehrzahl eingesetzt
werden.
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Spezielle
Verfahren können
verwendet werden, um eine teilcheninduzierte Färbung für Fasern zu erzielen, die in
hohler Form gesponnen werden. Die Teilchen, die über Streuung eine Färbung liefern,
können
in einer geeigneten Flüssigkeit
dispergiert werden, die nachfolgend die hohlen Fasern füllt. Optional
können
Elektronenübergangsfarbstoffe
in dieser Flüssigkeit
enthalten sein, um den Färbungseffekt
zu verstärken.
Dieser Ansatz wird ermöglicht
entweder durch die Verwendung eines zur Kurzfaser geschnittenen
Faservorläufers (d.h.
kurze, auf offene Länge
geschnittene Stücke)
oder unter Verwendung von Hohlfasern, die stellenweise Mikrolöcher aufweisen,
wo der Kern der Hohlfaser an die Oberfläche durchbricht. Das Vorhandensein
dieser Mikrolöcher
erlaubt ein rasches Füllen
der Fasern. Geringe Drücke
von vorzugsweise weniger als 2000 psi können verwendet werden, um das
rasche Füllen
der Fasern zu erleichtern. Ein Trägerfluid niedriger Viskosität wird vorzugsweise
ausgewählt,
welches nach dem Füllprozeß durch
Licht oder Wärme
polymerisiert werden kann. Alternativ zu diesem Ansatz kann der
Teilchenstreufarbstoff in geschmolzenem Polymer enthalten sein, aus
dem die Hohlfasern durch Schmelzspinnen erzeugt werden. Dann kann
das polymerisierbare Fluid, das nach dem Spinnen in die Hohlfaser
gezogen wird, einen Elektronenübergangsfarbstoff
enthalten, um den Färbungseffekt
des Teilchenstreufarbstoffs zu verstärken. Verschiedene Modifikationen
dieser Verfahren können eingesetzt
werden. Beispielsweise können
durch Schmelzspinnen erzeugte Fasern verschiedene Kombinationen
von Teilchenstreu- und Elektronenübergangsfarbstoffen enthalten,
wie es auch bei dem Fluid der Fall ist, das in die Hohlfasern gezogen
wird. Gemäß einer
weiteren Variante dieser Verfahren können die Innenwände von
aus einer Schmelze gesponnenen Hohlfasern, die einen Teilchenstreufarbstoff
enthalten, mit einem Material beschichtet werden, das einen Teil
des Lichts absorbiert, welches durch den Teilchenstreufarbstoff
nicht gestreut wird. Eine solche Beschichtung kann beispielsweise
erhalten werden, indem man eine ein Oxidationsmittel enthaltende
Monomerlösung
für ein
leitfähiges
Polymer einzieht, das leitfähige
Polymer auf den Innenwänden
der Hohlfasern lösungspolymerisiert
und dann die für
die Polymerisation verwendete Lösung
aus den Hohlfasern herauszieht. Die Innenwände der Hohlfasern sind vorzugsweise
mit einem Elektronenübergangsfarbstoff
gefärbt
unter Verwendung eines Spinnfärbungsprozesses,
der Wärmeabbinden
erfordert. Beispielsweise kann eine Färbemittellösung unter Anlegen eines geeigneten
Drucks in die Hohlfasern aufgesaugt werden, Färbemittellösung an der äußeren Oberfläche der
Fasern kann weggewaschen werden, die Färbemittelfärbung kann durch Wärmebehandlung
fixiert werden und die in den Fasern enthaltene Färbemittellösung kann
entfernt werden (beispielsweise durch Verdampfen einer wäßrigen Lösung). Alternativ
zum Wärmeabbinden
kann die Fixierung des Färbemittels
auf der inneren Oberfläche
der Hohlfasern entweder durch photochemische oder Wärmewirkung
von Strahlung, wie Elektronenstrahlung, ultravioletter oder Infrarotstrahlung,
stattfinden. Eine solche durch Wärme
oder Licht unterstützte
Fixierung des Färbemittels
kann in einer gemusterten Weise erzielt werden, was Fasern liefert,
die die Art räumlich
begrenzter Färbungseffekte
aufweisen, wie sie für
die Verwendung in Teppichen und Textilien erwünscht sind.
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Dieselben
Verfahren zum Erhalten einer Färbung
der Innenwände
von Hohlfasern, wie oben beschrieben, können eingesetzt werden, um
durch die Ablagerung von Teilchenstreufarbstoffen auf der Innenseite
von Hohlfasern neuartige optische Effekte zu erzielen. Diese Teilchenstreufarbstoffe
werden vorzugsweise abgeschieden, indem man eine kolloidale Lösung, die
den Teilchenstreufarbstoff enthält,
in die Hohlfasern einsaugt und dann das Fluid, welches als Träger für die kolloidalen
Teilchen dient, verdampft. Die Flüssigkeit, in der die kolloidalen
Teilchen dispergiert sind, kann op tional ein Material enthalten,
welches eine feste Matrix für
die kolloidalen Teilchen bildet, nachdem die Fluidkomponenten eliminiert
wurden. Solche kolloidalen Teilchenstreufarbstoffe, ob sie als glatte
Schicht auf den Innenwänden
abgeschieden oder in einer Matrix dispergiert sind, können dann
optional mit einem Elektronenübergangsfarbstoff
beschichtet werden unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren
zur Beschichtung der Innenwände
von Hohlfasern, die nicht mit Teilchenstreufarbstoffen beschichtet
sind. Es sei angemerkt, daß die
oben beschriebene Abscheidung von kolloidalen Teilchen auf der Innenseite
von Hohlfasern in einem Ausmaß zu
einer Aggregation dieser Teilchen führen kann, daß sie sich
von Teilchenstreufarbstoffen in Elektronenübergangsfarbstoffe umwandeln.
Je nach dem gewünschten
Färbungseffekt
kann diese Aggregation entweder wünschenswert oder nicht wünschenswert
sein.
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Im
folgenden werden Teilchenstreufarbstoffe in Hohlfasern eingesetzt,
um Photochromismus zu erzeugen. Ein solcher Photochromismus kann
erzielt werden unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen, die
Photoferroelektrika sind. Für
diese Anwendung bevorzugte Photoferroelektrika sind beispielsweise
BaTiO3, SbNbO4,
KNbO3, LiNbO3 und
solche Zusammensetzungen mit optionalen Dotiermitteln wie Eisen.
Diese und ähnliche
Zusammensetzungen sind beschrieben in Kapitel 6 (S. 85-114) in "Photoferroelectrics" von V.M. Fridkin
(Springer-Verlag, Berlin, 1979). Photospannungen in der Größenordnung
von 103 bis 105 Volt
können
für Photoferroelektrika
erzeugt werden, obwohl es sich verstehen sollte, daß diese
Photospannungen sich verringern, wenn die Teilchengröße in der
Polarisationsrichtung abnimmt. Die entsprechenden durch Licht erzeugten elektrischen
Felder können
verwendet werden, um eine reversible Aggregation (d.h. eine Teilchenverkettung) von
photoferroelektrischen Teilchen zu erzeugen, die in einer schwach
leitfähigen
Flüssigkeit
in dem Hohlraum einer Hohlfaser dispergiert sind. Wenn die Abmessungen
dieser photoferroelektrischen Teilchen ausreichend klein sind, werden
Aggregations- und Desaggregationsprozesse eine photoinduzierte Veränderung
im visuellen Erscheinungsbild und der Färbung der Faser erzeugen. Die
elektrische Leitfähigkeit
der Flüssigkeit
kann die Geschwindigkeit bestimmen, mit der die Färbung nach
Beendigung der Lichtexposition in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrt,
da diese Leitfähigkeit
zu einer Kompensation der photoinduzierten Ladungstrennung, die
das photoinduzierte Feld erzeugt, führen kann. Die oben beschriebenen
Verfahren können
für das Füllen der
Hohlfasern mit der ein Photoferroelektrikum enthaltenden Flüssigkeit
verwendet werden, und eine solche Flüssigkeit kann durch eine Reihe
von Prozessen, wie beispielsweise dem periodischen Verschließen der
hohlen Röhrchen
unter Verwendung mechanischer Verformung, in die Fasern eingeschlossen
werden. Aus diesen photochromen Fasern bestehende Gegenstände können für verschiedene
Anwendungsformen eingesetzt werden, wie beispielsweise in Kleidung,
die bei Aussetzung an Licht automatisch die Farbe wechselt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Teilchenstreufarbstoff ein Photoferroelektrikum,
welches in einer Feststoffmatrix dispergiert ist, deren Brechungsindex
bei einer Wellenlänge
im Sichtbaren gleich dem des Photoferroelektrikums ist (entweder
wenn das Photoferroelektri kum nicht an Licht ausgesetzt wurde oder
nachdem es an Licht ausgesetzt wurde oder beides). Diese Ausführungsform
nutzt die großen
Brechungsindexveränderungen,
die auftreten, wenn ein Photoferroelektrikum Licht ausgesetzt wird, wodurch
die Wellenlänge,
bei der eine Übereinstimmung
der Brechungsindizes auftritt, verschoben wird (oder eine solche Übereinstimmung
entweder verursacht oder eliminiert), was einen Farbwechsel in Reaktion
auf Licht verursacht.
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In
zuvor diskutierten Ausführungsformen
dieser Erfindung (für
Mantel-Kern-Fasern, Dreifachschicht- und Doppelschichtfilme und abgeleitete
Fasern aus geschnittenem Film und hohle Polymerfasern) wurde die Verwendung
von Teilchenstreufarbstoffen in einer Schicht außerhalb der einen Elektronenübergangsfarbstoff enthaltenden
Schicht beschrieben. Ein beschriebener Vorteil besteht in den erzielten
neuartigen Färbungseffekten.
Ein weiterer Vorteil solcher Ausgestaltungen ist besonders hervorzuheben.
Speziell Teilchenstreufarbstoffe, die eine Blaufärbung erzeugen, liefern im
allgemeinen auch eine signifikante Streuung im Ultraviolettbereich
des Spektrums, was zu einem Verblassen vieler Elektronenübergangsfarbstoffe
führen
kann. Somit kann diese Streuung im ultravioletten Bereich die darunterliegenden
Elektronenübergangsfarbstoffe
vor Verblassen durch Aussetzung an ultraviolettes Licht schützen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Vorteilen der Verwendung eines Teilchenstreufarbstoffs,
um für
gegenüber
ultraviolettem Licht empfindliche Faser- und Filmprodukte einen
Ultraviolettlichtschutz bereitzustellen. Für Gegenstände, bei denen der Teilchenstreufarbstoff
in einem ersten Matrixmaterial dispergiert ist, welches im wesentlichen
außerhalb
einer zweiten Matrixkomponente liegt, die einen Elektronenübergangsfarbstoff
enthält
(wie z.B. die oben beschriebenen Hohlfasern, Mantel-Kern-Fasern
und Dreifachschichtfilme und abgeleitete Fasern aus geschnittenen
Filmen), ist es bevorzugt, daß (1)
die erste Matrixkomponente und darin enthaltene Materialien weniger
als etwa 90% des gesamten sichtbaren Lichts, das aus wenigstens
einem möglichen
Betrachtungswinkel auf den Gegenstand einfallen kann, absorbiert,
(2) der Absorptionskoeffizient der ersten Matrixkomponente und darin
enthaltenen Materialien bei einer Wellenlänge im Sichtbaren weniger als
etwa 50% desjenigen der zweiten Matrixkomponente und darin enthaltener
Materialien beträgt,
(3) und der Teilchenstreufarbstoff im Sichtbaren im wesentlichen
nicht-absorbierend ist. Weiterhin ist es bevorzugt, daß die erste
Matrixkomponente und darin enthaltene Materialien bei der Wellenlänge im Ultraviolettbereich,
bei der die zweite Matrixkomponente, welche das elektronische Dotiermittel
enthält,
der maximalen Farbverblassungsrate unterliegt, mehr als etwa 50%
gleichmäßiger Strahlung
entweder absorbiert oder streut. Der Begriff gleichmäßige Strahlung
bedeutet Strahlung, die bei allen sphärischen Winkelpositionen der Probe
die gleiche Intensität
besitzt. Gleichmäßige Strahlungsbedingungen
sind gegeben, wenn die Strahlungsintensität für alle möglichen Winkel der Betrachtung
des Gegenstands gleich ist. Die mittlere Teilchengröße, die
für eine
Verringerung der Transmission von Licht durch eine Matrix bei einer
Wellenlänge λ0 am
wirkungsvollsten ist, ist im allgemeinen größer als etwa λ0/10
und kleiner als etwa λ0/2. Somit sollten für einen maximalen Schutz eines
Elektronenübergangsfarbstoffs,
der bei λ0 am schnellsten verblaßt, die mittlere Teil chengröße für den Teilchenstreufarbstoff
vorzugsweise von etwa λ0/2 bis etwa λ0/10
betragen. Außerdem
sollte für
diesen Zweck der Teilchenstreufarbstoff bevorzugt in etwa kugelförmig sein
(mit einem mittleren Verhältnis von
maximaler Abmessung zu minimaler Abmessung für einzelne Teilchen von weniger
als vier), und es sollte in den Größen verschiedener Teilchen
eine geringe Verteilung vorliegen. Besonders bevorzugt sollte die
mittlere Teilchengröße für die Teilchenstreufarbstoffe,
die für
den Ultraviolettlicht-Schutz von Elektronenübergangspigmenten eingesetzt
werden, von etwa 0,03 bis etwa 0,1 Mikrometer betragen. Teilchenstreufarbstoffe,
die für
die Verleihung von Ultraviolettlicht-Schutz für Elektronenübergangsfarbstoffe
besonders bevorzugt sind, sind Titandioxid und Zinkoxid.
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Für die vorliegende
Technik geeignete Materialien umfassen anorganische oder organische
Materialien mit irgendeiner Kombination von organischen, anorganischen
oder gemischt organisch-anorganischen
Beschichtungen. Die einzige grundlegende Beschränkung eines solchen Beschichtungsmaterials
besteht darin, daß es
im sichtbaren Spektralbereich einen Grad an Transparenz besitzt,
wenn die gesamte Oberfläche
des Gegenstands mit einem solchen Beschichtungsmaterial bedeckt
ist. Bevorzugte Beschichtungsmaterialien für die Anwendung bei Film-,
Faser- oder Formteiloberflächen
sind gut bekannte Materialien, die als Entspiegelungsmaterialien
bezeichnet werden, da sie die Reflektivität äußerer Oberflächen minimieren.
Solche Entspiegelungen können
den visuellen Effekt von Teilchenstreufarbstoffen verstärken, indem
sie die Menge polychromatisch reflektierten Lichts verringern. Entspiegelungsbeschichtungen
können
bereitgestellt werden durch Aufbringen einer Beschichtung auf die
Oberfläche
eines Gegenstands, so daß der
Brechungsindex der Beschichtung in der Nähe der Quadratwurzel des Brechungsindexes
der Oberfläche
des Gegenstands liegt und die Dicke der Beschichtung fast λ/4 beträgt, wobei λ die ungefähre Wellenlänge von
Licht ist, die am problematischsten ist. Entspiegelungsbeschichtungen
können
beispielsweise erhalten werden mit gut bekannten Mitteln für Polymere,
wie Polycarbonat, Polystyrol und Polymethylmethacrylat, durch Fluorierung
der Oberfläche,
Plasmaabscheidung von Fluorkohlenwasserstoffpolymeren auf der Oberfläche, Beschichten
der Oberfläche
mit einem Fluorpolymer aus Lösung
oder in situ-Polymerisation
eines Fluormonomers, mit dem die Oberfläche imprägniert wurde. Selbst wenn der
Brechungsindex der Entspiegelungsschicht des Polymers nicht genau
der Quadratwurzel des Brechungsindexes der Oberfläche des
Gegenstands gleicht, Licht in einem schrägen Winkel auf die Oberfläche einfällt und
die Wellenlänge
des Lichts wesentlich von λ abweicht,
können
für die
vorliegende Erfindung geeignete Entspiegelungseigenschaften unter
Verwendung solcher einzelner Schichten erzielt werden. Darüber hinaus
können
die bekannten Technologien der breitbandigen, mehrschichtigen Entspiegelungsbeschichtungen
verwendet werden, um Entspiegelungsbeschichtungen mit verbesserter Leistung
zu liefern. Somit können
Entspiegelungsbeschichtungen, die die polychromatische Oberflächenspiegelung,
welche den visuellen Effekt der Teilchenstreufarbstoffe beeinflussen
kann, verringern, für
im wesentlichen jedes Substrat, wie z.B. einen Polymerfilm, bereitgestellt
werden.
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Die
Fähigkeit,
die lichtstreuenden Teilchen gemustert anzuordnen, ist wichtig für das Erhalten
der räumlich
begrenzten Färbung,
die für
viele Gegenstände,
wie Polymerfasern, wünschenswert
ist. Es kann eine Reihe von Prozessen verwendet werden, um eine
solche räumlich
begrenzte Färbung
zu erzielen. Ein Verfahren besteht darin, die Wirkung von Magnetfeldern
auf die Anordnung magnetischer kolloidaler Flüssigkeiten auszunutzen, wobei
solche Flüssigkeiten
durch thermische oder photochemische Fixierung in feste Materialien umgewandelt
werden können.
Eine solche thermische Fixierung findet vorzugsweise entweder durch
eine Absenkung der Temperatur unter die Glasübergangs- oder Schmelztemperatur
oder durch thermische Polymerisation statt. Eine solche photochemische
Fixierung findet vorzugsweise durch Photopolymerisation in einen glasartigen
Zustand statt. Ein weiterer geeigneter Fixierungsprozeß besteht
in der Verdampfung von Lösungsmittel
aus der kolloidalen Suspension. Eine solche Fixierung sollte im
wesentlichen durchgeführt
werden, während
das magnetische Material sich in einem durch das Magnetfeld geordneten
Zustand befindet, so daß dem Gegenstand
durch Streuung und Absorptionseffekte des geordneten magnetischen
Materials neuartige optische Eigenschaften verliehen werden. Beispiele
magnetischer kolloidaler Suspensionen, die für die Bereitstellung neuartiger
Färbungseffekte
verwendet werden können,
sind Suspensionen magnetischer Oxide im Nanobereich auf Wasser-
oder organischer Basis. Solche Suspensionen, die als Ferrofluide
bezeichnet werden, sind kommerziell erhältlich von Ferrofluidics Corporation,
Nashua New Hampshire, und werden von K. Raj und R. Moskowitz beschrieben
in Journal of Magnetism and Magnetic Materials, Band 85, S. 233-245
(1990). Ein Beispiel dafür,
wie magnetische Teilchen auf räumlich
variierende Weise abgeschieden werden können, wird erneut in Bezug
auf die obigen Beispiele von Hohlfasern erläutert. Solche Hohlfasern können mit
einer Dispersion der magnetischen Teilchen in einer polymerisierbaren
Flüssigkeit
gefüllt
werden. Die magnetischen Teilchen können unter Verwendung eines
Magnetfelds in einem gewünschten
Muster entlang der Länge
der Hohlfasern räumlich
verteilt werden. Schließlich
kann die Flüssigkeit
polymerisiert oder thermisch oder durch Aussetzung an photochemische
Strahlung vernetzt werden, um die Struktur zu fixieren. Wärmehärtbare Polyurethane
stellen eine bevorzugte Form eines wärmefixierten Fluids für diese
Anwendung bereit.
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Eine
sich räumlich
verändernde
Färbung
von Fasern und Filmen kann durch mechanische Ziehprozesse, die entlang
der Länge
der Faser oder des Films variieren, einfach erreicht werden. Variationen
im Grad des Ziehens können
zu Veränderungen
des Brechungsindexes der Polymermatrix und des Ausmaßes an streckungsinduzierter
Kristallinität
führen.
Diese Variationen liefern eine räumlich
abhängige
Variation der Färbung,
die aus Teilchenstreufarbstoffen resultiert. Damit solche räumlich abhängigen Farbvariationen
visuell wahrnehmbar sind, sollten vorherrschende Farbveränderungen
weniger häufig
als alle 200 Mikrometer vorkommen, es sei denn, die Abgrenzung zwischen
Bereichen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften ist ausreichend
kurz, um Beugungsgitter- oder hologrammartige Effekte zu erzeugen.
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Besonders
interessante und attraktive visuelle Effekte können erzielt werden durch die
Abscheidung von Teilchenstreufarbstoffen als ein Muster, das auf
der Skala der Wellenlänge
von Licht räumlich
variiert. Das Ergebnis einer solchen Musterung ist die Erzeugung
eines hologrammartigen Effekts. Die bevorzugten Teilchenstreufarbstoffe
gemäß der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung haben bei allen Wellenlängen im sichtbaren
Spektrum Brechungsindizes, die nicht gleich denen der Wirtsmatrix
bei derselben Wellenlänge
sind, was das Gegenteil zu dem Fall der Christiansen-Filter ist.
Tatsächlich
ist es bevorzugt, daß die
Teilchenstreufarbstoffe, die gemustert sind, um den hologrammartigen
Effekt zu liefern, von denen der Matrix im gesamten sichtbaren Bereich
um wenigstens etwa 10% abweichen. Besonders bevorzugt beträgt dieser
Brechungsindexunterschied zwischen Teilchenstreufarbstoff und Wirtsmatrix
im gesamten sichtbaren Bereich des Spektrums mindestens etwa 20%.
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Die
Wirkung der Teilchenstreufarbstoffe auf die Färbung von Polymergegenständen und
der darin enthaltenen Polymere kann drastisch verringert oder sogar
eliminiert werden, was ein wichtiger Vorteil der vorliegenden Technologie
ist, da hierdurch die Wiederaufbereitung ursprünglich gefärbter Polymere ermöglicht wird, um
so ein Polymerharz zu erzeugen, welches wenig oder überhaupt
keine Färbung
aufweist. Spezielle Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erlauben eine solche Wiederaufbereitung.
Bei der ersten Ausführungsform
werden sowohl Teilchenstreufarbstoffe als auch Elektronenübergangsfarbstoffe
in verschiedenen Matrixpolymeren eingesetzt, so daß der Färbungseffekt
des Teilchenstreufarbstoffs nur in Gegenwart des Elektronenübergangsfarbstoffs
(welcher nicht gestreutes Licht absorbiert, so daß dieses
Licht den visuellen Effekt von Licht, welches durch den Teilchenstreufarbstoff
chromatisch gestreut wird, nicht beeinträchtigt) wesentlich ist. Bei
dieser Ausführungsform
weist der Streufarbstoff keine signifikante Absorption im Sichtbaren
(zumindest keinen signifikanten Absorptionspeak im Sichtbaren) auf,
und die Matrixpolymere für
den Teilchenstreufarbstoff und den Elektronenübergangsfarbstoff sind ausreichend
verschieden, so daß eine
Trennung durch physikalische oder chemische Mittel praktikabel ist.
Diese Trennung kann beispielsweise erreicht werden durch Auflösen nur
eines der Matrixpolymere oder indem das Matrixpolymer für den Elektronenübergangsfarbstoff dazu
gebracht wird, zu depolymerisieren. Die zweite Ausführungsform
verwendet gefärbte
Gegenstände,
die vorzugsweise nur einen Teilchenstreufarbstoff enthalten. Bei
dieser Art von Wiederaufbereitungsverfahren wird die Färbung des
Polymers verringert oder eliminiert durch entweder (1) einen thermischen
Heiz- oder Strahlungsprozeß,
der den Brechungsindexunterschied zwischen Teilchenstreufarbstoff
und Wirtsmatrix auf einen Wert verringert, der klein, jedoch irgendwo
im sichtbaren Bereich nicht Null ist oder im gesamten sichtbaren
Bereich im wesentlichen Null ist; (2) einen thermischen Heiz- oder
Strahlungsprozeß,
der eine Übereinstimmung
des Brechungsindexes zwischen Matrix und Teilchenstreufarbstoff
bei einer Wellenlänge
im Sichtbaren eliminiert oder dazu führt, daß eine solche Übereinstimmung über einen
breiten Spektralbereich hinweg auftritt; oder (3) einen Auflösungs-,
Verdampfungs- oder chemischen Prozeß, der den Teilchenstreufarbstoff von
der Wirtsmatrix entfernt. Beispielsweise kann der Teilchenstreufarbstoff
eine organische Zusammensetzung sein, die aufgrund des Vorhandenseins
von Doppelbindungen einen hohen Brechungsindex in Bezug auf die
Matrix belegt. Chemische Prozesse (z.B. durch ultraviolettes Licht
induzierte, Vier-Zentren-Kopplung von Doppelbindungen, um Cyclobutanringe
zu bilden) können
den Brechungsindexunterschied zwischen Teilchen und Matrix drastisch
verringern und dadurch die Färbung
effektiv eliminieren. Als weiteres Beispiel kann der Teilchenstreufarbstoff
als einer ausgewählt
werden, der bei Temperaturen, bei denen das Matrixpolymer thermisch
stabil ist, sublimiert werden kann, der in Lösungsmitteln löslich ist,
die für
das Matrixpolymer Nicht-Lösungsmittel
sind, oder der sich im Matrixpolymer auflöst. In all diesen Fällen wird
die Färbung
des Polymers entweder verringert oder eliminiert durch Zerstören der
Teilchen, Verringern des Brechungsindexunterschieds zwischen Teilchen
und Matrix, Eliminieren einer völligen Übereinstimmung
der Brechungsindizes von Teilchen und Matrix bei nur einer Wellenlänge oder
Trennen der Teilchen von dem Matrixpolymer. Tatsächlich sind die oben beschriebenen
Verfahren zum Erhalten einer wechselbaren Färbung von Polymeren (über Brechungsindexänderungen),
die geeignet sind, um räumlich
begrenzte Färbungseffekte
bei Polymergegenständen
zu liefern, auch geeignet, um die Färbung während Wiederaufbereitungsprozessen
zu vermindern oder zu eliminieren. Eine dritte Ausführungsform
dieser Erfindung für
das Bereitstellen wiederaufbereitbarer farbiger Polymere macht Gebrauch
von mechanischen Prozessen, wie Polymerschleifen, die entweder eine
Aggregation oder eine spannungsinduzierte chemische Reaktion des
Teilchenstreufarbstoffs verursachen, wodurch die Wirksamkeit der
Teilchenstreufarbstoffe beim Erzeugen einer Färbung eliminiert wird.
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Die
Ausführungsformen
von Teilchenstreufarbstoffen der vorliegenden Erfindung, wie sie
oben beschrieben sind, erfordern nicht notwendigerweise die Anordnung
der einzelnen Teilchen in Form eines Arrays mit translationaler
Periodizität.
Eine solche Anordnung ist manchmal wünschenswert, da neuartige visuelle
Erscheinungsbilder, speziell intensive schillernde Färbungen,
daraus resultieren können.
Das Problem besteht darin, daß es
bislang unmöglich
war, solche periodischen Anordnungen in den entweder zwei oder drei
gewünschten
Dimensionen in einem Zeitraum, der den durch die Wirtschaftlichkeit
vorgegebenen Anforderungen der Polymerverarbeitung entspricht, zu
erzielen. Die hier beschriebene Ausführungsform der Erfindung liefert ein
wirtschaftlich attraktives Verfahren zur Erzielung dieser neuartigen
visuellen Effekte bei Polymeren. Die Teilchenstreufarbstoffe dieser
Ausführungsform
bestehen aus primären
Teilchen, die in m Richtungen in translationaler Periodizität angeordnet
sind, wobei m 2 oder 3 ist. Zumindest eine translationale Periodizität der Teilchenstreufarbstoffe
ist vorzugsweise ähnlich
zu der Wellenlänge
von Licht im sichtbaren Spektrum. Genauer gesagt beträgt diese
translationale Periodizität
von etwa 50 bis etwa 2000 nm. Besonders bevorzugt beträgt diese
translationale Periodizität
von etwa 100 bis etwa 1000 nm. Um eine solche translationale Periodizität zu erhalten,
ist es wünschenswert,
daß der
Teilchenstreufarbstoff aus Primärteilchen
besteht, die in zumindest m Dimensionen von im wesentlichen einheitlicher
Größe sind.
Der Teilchenstreufarbstoff kann optional andere Primärteilchen
enthalten, mit der Einschränkung,
daß diese
anderen Primärteilchen
im Vergleich mit den obigen Primärteilchen
entweder klein sind oder solche anderen Primärteilchen auch von relativ
einheitlicher Größe in zumindest
den m Dimensio nen sind. Die mittlere Größe der Primärteilchen in ihrer kleinsten
Abmessung beträgt
vorzugsweise weniger als etwa 500 nm.
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Der
erste Schritt des Prozesses besteht in der Herstellung translational
angeordneter Aggregate der Primärteilchen.
Da dieser erste Schritt nicht notwendigerweise auf den Fertigungsstraßen für Polymergegenstände, wie
Fasern, Filme oder Formteile, kommt, muß die Produktivität solcher
Fertigungsstraßen
nicht um die Zeit reduziert werden, die für die Bildung von Teilchenstreufarbstoffen
benötigt
wird, welche aus translational periodischen Primärteilchen bestehen. Der zweite
Schritt des Prozesses besteht in der Vermischung des Teilchenstreufarbstoffs
mit entweder der Polymerwirtsmatrix oder einem Vorläufer davon.
Dann können
im Zuge eines dritten Schritts oder dritter Schritte jegliche notwendigen
Polymerisations- oder Vernetzungsreaktionen durchgeführt werden,
und Gegenstände
können
aus dem die Teilchenstreufarbstoffteilchen enthaltenden Matrixpolymer
geformt werden. Um die gewünschten
visuellen Effekte zu optimieren, ist es unbedingt notwendig, daß die zweiten
und dritten Schritte die translationale periodische Anordnung von
Primärteilchen
innerhalb der Teilchenstreufarbstoffe nicht vollständig unterbrechen.
Dies kann auf eine Reihe von Arten sichergestellt werden. Erstens
sollte die mittlere Größe der Teilchenstreufarbstoffteilchen
in der kleinsten Abmessung vorzugsweise weniger als etwa ein Drittel
der kleinsten Abmessung des Polymergegenstands betragen. Ansonsten
können
mechanische Belastungen während
der Herstellung des Gegenstands die Periodizität der Primärteilchen in dem Teilchenstreufarbstoff
unterbrechen. Die hier genannte Abmessung des Teilchenstreufarbstoffs
ist jene des Teilchenstreufarbstoffs in der geformten Polymermatrix
des Polymergegenstands. Es ist jedoch auch bevorzugt, daß die Teilchengrößen des
Teilchenstreufarbstoffs in der geformten Polymermatrix des Polymergegenstands
jene sind, die anfänglich
während
der Aggregation der Arrays aus Primärteilchen gebildet wurden.
Auch hier wiederum sollten mechanische Schritte, wie mechanisches
Schleifen, soweit möglich vermieden
werden, wenn diese Schritte möglicherweise
die Translationsperiodizität
innerhalb des Teilchenstreufarbstoffs stören, z.B. durch die Bildung
von Rissen oder Korngrenzen innerhalb des Teilchenstreufarbstoffs.
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Verschiedene
Verfahren können
für den
ersten Schritt des Bildens der Teilchenstreufarbstoffteilchen, die
translational periodische Primärteilchen
beinhalten, verwendet werden. Ein geeignetes Verfahren wurde beschrieben
von A.P. Philipse in Journal of Materials Science Letters 8, S.
1371-1373 (1989).
Dieser Artikel beschreibt die Herstellung von Teilchen mit opalartigem
Erscheinungsbild (mit intensiven roten und grünen Streufarben) durch die
Aggregation von Siliciumkugeln mit im wesentlichen einheitlicher
Abmessung von etwa 135 nm. Dieser Artikel lehrt auch, daß die mechanische
Robustheit eines solchen Teilchenstreufarbstoffs mit einer dreidimensionalen
periodischen Anordnung von Quarzkugeln durch eine Behandlung des
Quarzkugelaufbaus mit hohen Temperaturen (einige Stunden bei 600°C) verbessert
werden kann. Eine solche Behandlung verringerte die optische Wirksamkeit
des Teilchenstreufarbstoffs, da die Teilchen trübe wurden. Philipse lehrte
jedoch, daß die
Teilchenaggregate ihr ursprüngliches
schillerndes Erscheinungsbild zurückgewinnen, wenn sie für einige
Tage in Siliciumöl
eingetaucht werden. Eine solche Behandlung (vorzugsweise beschleunigt
unter Verwendung von angelegtem Druck, erhöhter Temperatur oder einer
Flüssigkeit
mit reduzierter Viskosität)
kann ebenso eingesetzt werden, um den in der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Teilchenstreufarbstoff zu erzeugen. Es ist jedoch eher
bevorzugt, wenn die mechanische Robustheit erhalten wird durch (1) Bilden
des translationalen periodischen Aufbaus kugelförmiger Primärteilchen aus einer Flüssigkeit,
die später polymerisiert
werden kann, (2) Einsaugen oder Eindampfen einer Flüssigkeit
ins Innere des so gebildeten translationalen perodischen Teilchenaufbaus
und dann Polymerisieren dieser Flüssigkeit, oder (3) Tempern des
translationalen periodischen Teilchenaufbaus (wie bei Philipse),
Einsaugen oder Eindampfen einer Flüssigkeit ins Innere dieses
Teilchenaufbaus und dann Polymerisieren dieser Flüssigkeit.
Alternativ können
Materialien in dem periodischen Aufbau von Primärteilchen durch physikalische
oder chemische Gasphasenabscheidung, wie z.B. Polymerisation aus
einer Gasphase, dispergiert werden. Solche und ähnliche Verfahren, die für Fachleute
auf dem Gebiet offensichtlich sind, können angewendet werden für die Herstellung
der Teilchenstreufarbstoffe, die in der Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Beispielsweise können die Primärteilchen
entweder organisch, anorganisch oder gemischt organisch und anorganisch
sein. Gleichermaßen
kann das optional in dem Array von Primärteilchen in den Teilchenstreufarbstoffen
dispergierte Material organisch, anorganisch oder gemischt organisch
und anorganisch sein. In Fällen,
in denen die Teilchenstreufarbstoffe zu trübe wären, um visuelle Färbungseffekte
zu optimieren, wenn sich nur Gas in dem leeren Raum zwischen den
Primärteilchen
befände,
ist es nützlich,
in solchen Räumen
entweder ein flüssiges
oder festes Material zu verwenden. Ein solches flüssiges oder
festes Material kann unerwünschte Streuungseffekte
durch Risse und Korngrenzen, die die periodische Anordnung der Primärteilchen
unterbrechen, minimieren. In einem solchen Fall ist es bevorzugt,
wenn eine solche Flüssigkeit
oder ein solcher Feststoff einen Brechungsindex im sichtbaren Bereich
hat, der innerhalb von 5% desjenigen der Primärteilchen liegt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bereitstellung geeigneter Teilchenstreufarbstoffe
macht Gebrauch von Polymerprimärteilchen,
die eine geordnete Anordnung in einem Polymerwirt bilden, welcher
als ein Bindemittel dient. Für
die Herstellung solcher Teilchenstreufarbstoffe geeignete Filme
wurden erzeugt von E.A. Kamenetzky et al. als Teil einer Arbeit,
die beschrieben ist in Science 263, S. 207-210 (1994). Diese Autoren bildeten Filme
aus dreidimensional angeordneten Arrays kolloidaler Polystyrolkugeln
durch die durch ultraviolettes Licht induzierte Fixierung eines
Acrylamid-Methylen-Bisacrylamidgels,
welches ein geordnetes Array solcher Kugeln enthielt. Die Größe der Polymerkugeln
betrug etwa 0,1 Mikrometer und der nächste Abstand benachbarter
Kugeln war vergleichbar mit der Wellenlänge sichtbarer Lichtstrahlung.
Ein Verfahren zur Herstellung von Filmen, die aus dreidimensional
angeordneten Polymerprimärteilchen
bestehen, welche kein Bindemittelpolymer verwenden, wurde beschrieben
von G.H. Ma und T. Fukotomi in Macromolecules 25, 1870-1875 (1992).
Diese Autoren erhielten solche schillernden Filme durch Gießen einer
wäßrigen Lösung aus
monodispersen Poly-4-vinylpyridin-Mikrogelteilchen von entweder
250 oder 700 nm Durchmesser und anschließendem Verdampfen des Wassers
bei 60°C.
Diese Filme wurden mechanisch durch eine Vernetzungsreaktion unter Verwendung
eines Dihalobutans oder eines p-Chlormethylstyrols stabilisiert.
Für die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geeignete Teilchenstreufarbstoffe können durch
Schneiden einer der oben beschriebenen Filmarten hergestellt werden,
um so Teilchen gewünschter
Abmessungen zu erzeugen. Ein bevorzugtes Schneideverfahren ist das
Verfahren, welches von Meadowbrook Inventions in New Jersey angewendet
wird, um Glitterteilchen aus metallisierten Filmen herzustellen.
Verschiedene mechanische Schleifprozesse können für denselben Zweck angewendet
werden, obwohl klar sein sollte, daß niedrige Temperaturen auf
nützliche Weise
eingesetzt werden könnten,
um eine Brüchigkeit
zu erzeugen, die einen solchen Schleifprozeß ermöglicht. Für die Verwendung als Teilchenstreufarbstoffe
ist es bevorzugt, daß der
Schneide- oder Schleifprozeß Teilchen
liefert, deren Abmessungen für
einen Einschluß geeignet
sind, ohne die Wirtsmatrix, die vorzugsweise ein Polymer ist, wesentlich
zu beschädigen.
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Die
Teilchenstreufarbstoffe der Ausführungsform
dieser Erfindung werden vorzugsweise während der Aggregation von Primärteilchen
in den erforderlichen Größen gebildet.
Alle Verfahren, die für
eine Reduzierung der Teilchengrößen nach
der Herstellung verwendet werden, sollten ausreichend mild sein,
so daß sie
die gewünschte
Periodizität
der Primärteilchen
nicht störend
beeinflussen. Gleichermaßen
sollten die Verarbeitungsbedingungen während des Vermischens des Teilchenstreufarbstoffs
in der Polymermatrix (oder einem Vorläufer davon) und andere Schritte,
die zur Bildung des Endprodukts führen, den optischen Effekt
der periodischen Anordnung der Primärteilchen nicht wesentlich
zerstören.
Bei Teilchenstreufarbstoffen, die nicht so ausgestaltet sind, daß sie mechanisch
robust sind, finden bevorzugte Verfahren des Mischens des Teilchenstreufarbstoffs
und des Matrixpolymers (oder eines Vorläufers davon) in einem flüssigen Zustand
niederer Viskosität, wie
z.B. in einem Monomer, einem Präpolymer
oder einer Lösung
des für
die Matrix verwendeten Polymers, statt. Bei Polymeren, die nicht
so ausgestaltet sind, daß sie
mechanisch robust sind, sind Filmherstellung und Beschichtung des
Gegenstands unter Verwendung von Lösungsabscheidungsverfahren
bevorzugt, um den in dem geformten Matrixpolymer dispergierten Teilchenstreufarbstoff
zu erhalten. Gleichermaßen
ist im Falle solcher nicht-robusten Teilchenstreufarbstoffe die
Bildung einer geformten Polymermatrix durch Reaktion einer den Teilchenstreufarbstoff
enthaltenden Flüssigkeit,
beispielsweise durch Wärmepolymerisation,
Photopolymerisation oder Polymerisation unter Verwendung anderer
photochemischer Strahlungen, bevorzugt. Reaktionsspritzgießen ist
besonders bevorzugt, um Formteile zu erhalten, die mechanisch nicht
robuste Teilchenstreufarbstoffe enthalten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung besteht der Teilchenstreufarbstoff aus Primärteilchen,
die in zwei Dimensionen statt in drei Dimensionen translational
periodisch sind. Faserartige Primärteilchen mit einem ungefähr einheitlichen
Querschnitt senkrecht zur Richtung der Faserachse neigen dazu, auf diese
Art zu aggregieren, wenn sie in geeigneten Flüssigkeiten dispergiert sind.
In gleicher Weise neigen kugelförmige
Primärteilchen
dazu, sich zu Arrays mit zweidimensionaler Peri odizität zu aggregieren,
wenn sie auf ebenen Oberflächen
abgeschieden werden. Solche Teilchen können beispielsweise auf der
Oberfläche
einer Flüssigkeit
(oder einer rotierenden Trommel) in einem Polymerbindemittel, welches
die kugelförmigen
Teilchen zu zweidimensionalen Arrays klebend verbindet, gebildet
werden. Diese Array-Bögen
können
dann auf die Teilchengrößen zugeschnitten
oder gemahlen werden, die für
den Teilchenstreufarbstoff erwünscht
sind.
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Bei
allen der oben beschriebenen Ausführungsformen von Teilchenstreufarbstoffen
der Erfindung, die aus translational periodischen Primärteilchen
bestehen, ist es bevorzugt, daß das
von den Teilchenstreufarbstoffen eingenommene Volumen weniger als
etwa 75% des Gesamtvolumens des Matrixpolymers und des Teilchenstreufarbstoffs
beträgt.
Der Grund hierfür
ist, daß die
Verwendung niedriger Ladungsniveaus des Teilchenstreufarbstoffs
zu verbesserten mechanischen Eigenschaften des Verbundstoffs, relativ
zu jenen, die bei hohen Ladungsniveaus erhalten werden, führen kann.
Wie oben unter Bezug auf Teilchenstreufarbstoffe, die keine Aggregate
aus periodisch angeordneten Primärteilchen
sind, beschrieben wurde, kann der visuelle Effekt der Teilchenstreufarbstoffe,
die aus geordneten Arrays aus Primärteilchen bestehen, unter Verwendung von
Elektronenübergangsfarbstoffen
verstärkt
werden. Solche Verstärkungsmittel,
ebenso wie Verfahren für das
Erzeugen von Farbveränderungseffekten,
die wechselbar sind, sind analog zu denen, die hierin für andere Arten
von Teilchenstreufarbstoffen beschrieben wurden.
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Vom
Standpunkt des Erzielens von Färbungseffekten
für Polymergegenstände, die
während
der Polymerwiederaufbereitung leicht zu entfernen sind, können Teilchenstreufarbstoffe,
die aus translational angeordneten Primärteilchenarrays bestehen, besondere
Vorteile bereitstellen, speziell wenn die Primärteilchen im sichtbaren Bereich
nicht signifikant absorbieren und der Polymergegenstand keinen Elektronenübergangsfarbstoff
beinhaltet. Der Grund hierfür
ist, daß Verarbeitungsschritte,
die solche Arrays unterbrechen, die Färbungseffekte stark verringern
können.
Vom Standpunkt der Polymerwiederaufbereitung aus betrachtet ist
es nützlich,
Teilchenstreufarbstoffe bereitzustellen, die leicht durch thermische,
mechanische oder chemische Schritte beeinflußt werden können.
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Für Fachleute
auf dem Gebiet liegen zahlreiche Anwendungen, für die die Zusammensetzungen
dieser Erfindung nützlich
sind, auf der Hand. Für
Gegenstände
jedoch, die über
eine veränderbare
Färbung
oder eine veränderbare
Transparenz verfügen,
die im Sichtbaren weitreichend ist, werden im folgenden detailliertere
Beschreibungen von Anwendungsbeispielen gegeben. Eine solche Anwendungsform
findet sich bei Trennwänden,
Fenstern, Anzeigen und Schildern, bei denen die durch ein elektrisches
Feld induzierte Veränderbarkeit
des Brechungsindexes eines Teilchenstreufarbstoffs, eines Elektronenübergangsstoffs
oder einer oder mehrerer Matrixkomponenten entweder einen Betrieb
der Einrichtung oder einen verstärkten
Betrieb der Einrichtung bereitstellt. Gemäß einem Beispiel kann die durch
ein elektrisches Feld induzierte Brechungsindexveränderung
zwischen Teilchenstreufarbstoff und der umliegenden Matrixkomponente
eingesetzt werden, um (1) die Transparenz einer Überzugsschicht auf einem Schild
(so daß die
darunterliegende Nachricht zwi schen dem sichtbaren und dem nicht
sichtbaren Zustand umschaltet) oder (2) die Transparenz einer Trennwand
oder eines Fensters zu verändern.
Bei Anzeigeeinrichtungen und Schildern kann ein elektrisches Feld,
das an eine den Teilchenstreufarbstoff enthaltende Matrixschicht
angelegt wird, dazu führen,
daß sich
der Umfang der Teilchenstreuung verändert – wodurch der effektive Blickwinkel
für eine
darunterliegende Nachricht (beispielsweise erzeugt durch eine Gegenlicht-Flüssigkristallanzeige
oder andere Arten von statische oder veränderbare Information liefernden
Materialien) verändert
wird. Das elektrische Feld kann veränderbare Eigenschaften bereitstellen
für den
Teilchenstreufarbstoff, das Matrixmaterial für diesen Farbstoff, einen Elektronenübergangsfarbstoff
oder jede andere Art von Material zur Darstellung von Informationen,
oder irgendeine Kombination aus diesen Materialien.
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Ganz
besonders bevorzugt verläuft
die Richtung einer Brechungsindexveränderung, die durch einen Teilchenstreufarbstoff
erzeugt wird (verursacht durch Umgebungseinflüsse, z.B. ein angelegtes elektrisches Feld,
Temperatur, Zeit-Temperatur-Aussetzung, Feuchtigkeit oder ein chemisches
Mittel) in einer Richtung entgegengesetzt zu der der Wirts-Materialien.
In diesem bevorzugten Fall wird die Empfänglichkeit der Teilchenstreuung
gegenüber
einem angelegten elektrischen Feld oder anderen Umgebungseinflüssen durch
die Brechungsindexveränderung
sowohl des Teilchenstreufarbstoffs als auch des Matrixmaterials
für diesen
Farbstoff verstärkt.
Ganz besonders bevorzugt gilt ein solcher Unterschied in der Richtung
der Brechungsindexveränderung
von Teilchenstreufarbstoff und Matrixmaterial für alle möglichen Lichtpolarisationsrichtungen.
Für die obigen
Anwendungsfälle
können
elektrische Felder entweder in gemusterter oder ungemusterter Weise
angelegt werden und es können
verschiedene elektrische Felder an den Teilchenstreufarbstoff und
andere Materialien, wie den Elektronenübergangsfarbstoff, angelegt
werden. Im allgemeinen hängt
das örtliche
Feld über einem
Teilchenstreufarbstoff in einer Matrix von dem Aggregationszustand
dieses Farbstoffs in der Matrix ab, so daß eine gemusterte Variation
in einem solchen Grad der Aggregation dazu verwendet werden kann,
einen gemusterten Unterschied in der Reaktion des Teilchenstreufarbstoffs
auf ein angelegtes elektrisches Feld zu liefern. Wenn beispielsweise
die elektrische Leitfähigkeit
und die Dielektrizitätskonstante
des Teilchenstreufarbstoffs beide größer als jene der Matrix sind,
kann ein erhöhter
Spannungsabfall über
dem Teilchenstreufarbstoff erzeugt werden durch Erhöhung des
Grads an Teilchenaggregation. Wenn die Veränderbarkeit der Teilchenstreuung
größtenteils
ein Ergebnis des Einflusses des elektrischen Feldes auf den Teilchenstreufarbstoff
ist, kann eine solche Aggregation die Veränderbarkeit steigern.
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Anzeige-
oder Beleuchtungsgeräte,
die elektrolumineszente Zusammensetzungen aufweisen, stellen spezielle
Anwendungsmöglichkeiten
dar. Beispielsweise kann die Veränderung
der Teilchenstreuung durch ein elektrisches Feld eingesetzt werden,
um den Grad an diffuser Lichtstreuung von einer elektrolumineszenten Lichtquelle
zu verändern
oder eine gemusterte Verteilung der Lichtemission bereitzustellen.
In einem bevorzugten Fall dienen Teilchen der elektrolumineszenten
Zusammensetzung als Teilchenstreufarbstoff. Eine andere Anwendungsmöglichkeit
dieser Erfindung auf dem Gebiet der Beleuchtung sind Glühbirnen
und Leuchten, die langsam Licht abzugeben beginnen, nachdem der
Lichtschalter gedrückt
wird; dies ist eine Anwendungsform thermochromer Materialien, die
in dem US-Patent Nr. 5,083,251 beschrieben wird, welches durch Bezugnahme
hierin aufgenommen ist. Solche Lichtquellen werden gesucht, um natürliche zeitabhängige Beleuchtungseffekte
zu erzeugen, die an einen Sonnenaufgang erinnern. Ein Beispiel einer
solchen Technologie, die eine Ausführungsform mit verschwindend
kleinem Δn
verwendet, wird durch Anwenden eines Teilchenstreufarbstoffs erhalten,
der bei Raumtemperatur einen Brechungsindex hat, welcher mit dem
der Wirtsmatrix an irgendeinem Punkt im Sichtbaren nicht übereinstimmt.
Der Teilchenstreufarbstoff wird so ausgewählt, daß die Erwärmung der Lichtquelle dazu
führt,
daß der
Brechungsindex von Teilchenstreufarbstoff und Matrix im Sichtbaren übereinstimmen.
Somit eliminiert der Erwärmungsprozeß die Teilchenstreuung
bei der Wellenlänge der Übereinstimmung,
so daß die
Lichtquelle lichtdurchlässiger
wird. Wenn gewünscht
wird, daß diese Übereinstimmung
breiter angelegt ist, sollte eine geringe Verteilung des Brechungsindexunterschieds
zwischen dem Teilchenstreufarbstoff über den sichtbaren Wellenlängenbereich
vorliegen. In Fällen,
in denen eine geringe Verteilung in Δn gewünscht wird, können der
Teilchenstreufarbstoff und die Matrix so ausgewählt werden, daß der Unterschied
in nF-nC für den Teilchenstreufarbstoff
und die Matrixkomponente in ihrer absoluten Größe kleiner ist als 0,0001.
Für diese
Anwendungsform ist es besonders bevorzugt, wenn die Übereinstimmung
zwischen dem Brechungsindex der Matrix und dem des Teilchenstreufarbstoffs
diskontinuierlich erreicht wird durch Erhöhung der Temperatur über eine
gewünschte
Temperatur als eine Folge eines diskontinuierlichen Phasenübergangs
entweder des Teilchenstreufarbstoffs oder des Matrixmaterials. Ansonsten
wird die Farbe des durchgelassenen Lichts mit der Temperatur des
Teilchenstreufarbstoffs und des zugehörigen Matrixmaterials kontinuierlich
leicht variieren.
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Anzeigegeräte für chemische
Stoffe, Druck, Temperatur, Feuchtigkeitsaufnahme, Temperaturgrenzen (wie
z.B. Frostanzeiger oder Entfrostungsanzeiger) und Zeit-Temperatur-Aussetzung
liefern andere Anwendungsbeispiele des Teilchenstreufarbstoffs dieser
Erfindung. Bei solchen Geräten
kann eine umkehrbar oder unumkehrbar veränderte Färbung als Folge einer Veränderbarkeit
des Brechungsindexes oder der Elektronenübergänge von Teilchenstreufarbstoffen,
Matrixkomponenten oder Elektronenübergangsfarbstoffen resultieren.
Bei den genannten Zeit-Temperatur-Anzeigern kann eine Farbveränderung
anzeigen, daß entweder
eine gewünschte
Aussetzung an Wärme
stattgefunden hat (z.B. für
die Produktverarbeitung) oder daß eine unerwünschte Aussetzung
an Wärme
stattgefunden hat (was zu einer unerwünschten Abwertung eines verderblichen
Produkts führen
kann). Unter Verwendung der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn
kann die Wellenlänge,
bei der es zu einer Übereinstimmung
des Brechungsindexes zwischen Matrix und Teilchenstreufarbstoff
kommt, eine Funktion der zusammengefaßten Aussetzung an Wärme sein.
Beispielsweise können
Polymerfilme, die für
die Verpackung von gefrorenem Gemüse verwendet werden, einer
Farbveränderung
unterworfen werden, wenn das Gemüse
für einen
Verzehr ausreichend erhitzt wurde. Als ein weiteres Beispiel der Anwendung
der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn
für die
Anzeige einer erfolgreichen Verarbeitung kann ein Harz, welches
einer Fixierung unter worfen wird (wie z.B. eine Platine) einen Teilchenstreufarbstoff
in der Fixierungsmatrix enthalten. Der sich verändernde Brechungsindexunterschied
zwischen dem Teilchenstreufarbstoff und der Matrix erzeugt dann
eine Farbreaktion, die anzeigt, wann eine zufriedenstellende Fixierung
des Harzes erreicht wurde. Ein ähnliches
geeignetes Beispiel der Anwendung einer Teilchenstreufärbung (in
der Ausführungsform
mit verschwindend kleinem Δn)
liegt in der Anzeige einer Feuchtigkeitsaufnahme bei Polymeren,
wie z.B. Nylon 6 – um
die erfolglose Verarbeitung zu vermeiden, zu der es kommen würde, wenn
das Polymer eine zu hohe Feuchtigkeitsaufnahme aufweist.
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Teilchenstreufarbstoffe
dieser Erfindung erlauben auch die bequeme Markierung von Gegenständen, wie
von Polymerfilmen, unter Ausnutzung der thermischen oder photochemischen
Veränderungen
des Brechungsindexes oder von elektronischen Übergängen, die infolge eines Aussetzens
an einen Laserstrahl mit einem Muster während Produktverpackungsvorgängen mit
hoher Geschwindigkeit auftreten. Zum Beispiel können Zahlen, die mittels eines
Lasers auf einen zum Verpacken verwendeten Polymerfilm geschrieben
wurden, als eine Folge von durch Licht induzierten Veränderungen
in dem Brechungsindexunterschied zwischen dem Teilchenstreufarbstoff
und der Matrix sichtbar werden. Solche umschaltbaren Teilchenstreufarbstoff-/Matrix-Kombinationen
können
auch als eine Signatur verwendet werden, um Produktfälschungsaktivitäten zu vereiteln.
Die Teilchenstreufarbstoffe können
auch für
Anwendungen verwendet werden, bei denen die Umschaltbarkeit der
Brechungsindexübereinstimmung
bei Wellenlängen
von ultraviolettem Licht die Funktion von Materialien liefert. Zum
Beispiel kann ein intelligenter Sonnenschirm für Badegäste bereitgestellt werden,
indem man einen Teilchenstreufarbstoff in einer flüssigen Matrix
dispergiert, die ursprünglich
bei ultravioletten Sonnenwellenlängen
mit denjenigen der Teilchen übereinstimmte.
Eine durch Licht induzierte Veränderung
des Brechungsindex von entweder der Matrix oder dem Teilchenstreufarbstoff
(so daß eine Übereinstimmung
des Brechungsindex nicht länger
vorliegt) kann eine verbesserte Wirksamkeit des Sonnenschirms als
eine Funktion von zunehmender Sonnenstrahlenaussetzung liefern.
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Die
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
von Teilchenstreufarbstoff sind besonders geeignet für die Polymergegenstände, die
durch Desktop-Herstellungsverfahren hergestellt werden. Die Technologien nach
dem Stand der Technik für
Desktop-Herstellung (welche auch als schnelle Vorserienfertigung
bezeichnet wird) sind in Modern Plastics, August 1990, Seiten 40
bis 43, und in CHEMTECH, Oktober 1990, Seiten 615 bis 619 beschrieben.
Beispiele für
solche Verfahren sind verschiedene Stereolithographie-Technologien,
die entweder die gemusterte Elektronenstrahl-Polymerisation oder
die gemusterte Photo-Polymerisation von Monomeren umfassen. In solch
einem Fall können
der Teilchenstreufarbstoff und optional der Elektronenübergangsfarbstoff
in der das Photomonomer enthaltenden Flüssigkeit dispergiert sein.
Zusätzlich
dazu, daß eine Färbung bereitgestellt
wird, können
solche Materialien die zusätzlichen
Vorteile liefern, daß eine
Schrumpfung während
der Harzaushärtung
reduziert wird. Vinyletheroligomere und -monomere, die in Verbindung
mit Triarylsulfoniumsalzen verwendet werden, sind für diese
Anwendungen besonders bevorzugt. Dies ist das ultraviolett gehärtete VectomerTM-System, das von Allied Signal entwickelt
wurde. Die Teilchengröße des Teilchenstreufarbstoffs
sowie anderer möglicher
fester Zusätze
sollte ausreichend klein sein, so daß sich diese Teilchen während der
Herstellung eines Gegenstandes nicht nennenswert absetzen. Aus diesem
Grund sind Teilchenstreufarbstoffe, die colloidale Abmessungen besitzen,
besondert bevorzugt. Ein weiteres Verfahren zur schnellen Vorserienherstellung
ist das Laminierungsverfahren für
laminierte Gegenstände,
bei welchen über
Walzen zugeführte
Bahnen aus Polymer mittels eines soffwaregesteuerten Lichtstrahls
geschnitten werden, wobei der Gegenstand mit einer Bahn pro Zeitpunkt
aufgebaut wird. Bei diesen Verfahren können der Teilchenstrahlfarbstoff
und optional der Elektronenübergangsfarbstoff
entweder in den Polymerbahnen, dem Haftmittel, das zum Verbinden
der Bahnen verwendet wird, oder in beidem angeordnet sein. In einem
weiteren Verfahren, das zur schnellen Vorserienherstellung verwendet
wird, werden dünne
Lagen eines Pulvers auf der Oberfläche des Gegenstands, welcher
aufgebaut wird, abgeschieden, und diese Lagen werden in einer gemusterten
Art und Weise unter Verwendung eines Lichtstrahls verschmolzen.
Alternativ wird ein Bindemittel (oder ein Vorläufer davon) in einer gemusterten
Art und Weise auf das Pulver gesprüht (wie beispielsweise unter
Anwendung von Tintenstrahlsprühen),
wodurch eine Formung des Gegenstands in drei Dimensionen ermöglicht wird.
Als eine weitere Alternative können
die Pulverlagen durch eine mittels einer Rakel aufgebrachten Gelschicht
ersetzt sein, welche in einer gemusterten Art und Weise lichtgehärtet wird.
In diesen Verfahren können
die Teilchenstreufarbstoffe und optional die Elektronenübergangsfarbstoffe
der hierin beschriebenen Ausführungsformen der
Erfindung in den Ausgangspulvern, dem Bindemittel, dem Gelpolymer
oder Kombinationen davon enthalten sein. Eine weitere Technologie
für schnelle
Vorserienfertigung baut dreidimensionale Gegenstände durch die profilierte Extrusion
von dünnen
Spulen aus Polymer auf. In diesem Fall können die Teilchenstreufarbstoffe und
optional die Elektronenübergangsfarbstoffe
der vorliegenden Erfindung Zusatzstoffe zu dem geschmolzenen Polymer
sein. Bei jeder der oben beschriebenen Technologien für die schnelle
Vorserienfertigung kann eine Materialfärbung entweder unter Verwendung
der Ausführungsform
mit großem Δn oder der
Ausführungsform
mit verschwindend geringem Δn
der vorliegenden Erfindung erreicht werden.
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Die
folgenden speziellen Beispiele werden angegeben, um die Erfindung
genauer zu erläutern,
und sie sollten nicht als Beschränkungen
für den
Schutzumfang der Erfindung angesehen werden.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel beschreibt das Erreichen einer blauen Färbung und einer winkelabhängigen Farbschattierung
durch das Schmelzspinnen von trilobalen Fasern aus einem Gemisch
aus einem nicht-absorbierenden
Teilchenstreufarbstoff (welcher ein Titandioxid mit einem mittleren
Durchmesser von 35 nm ist) und einem Elektronenübergangsfarbstoff in einem
Nylonmatrixpolymer. Die in diesem Beispiel hergestellte gefärbte Faser
besteht aus einem zusammengemischten Gemisch aus sowohl dem Teilchenstreufarbstoff
(Titandioxid) und dem Elektronenübergangsfarbstoff
(Kohlenstoff- Schwarz)
in einer Nylonmatrix. Wenn es nicht anders angegeben ist, ist das
in diesem und den folgenden Beispielen verwendete Nylon MBM, ein
Nylon-6, das von Allied Signal Inc. hergestellt wird. Titandioxid-Teilchen
von MT-500B (welches ein unbeschichtetes Titandioxid von Daicolor-Pope
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 35 nm ist) wurden in
einer Konzentration von 10 Gew.-% mit trockenem Nylon-6 trocken
gemischt. Das Gemisch wurde extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet.
Die 10%-ige Probe wurde mit mehr Nylon-6 trocken gemischt, extrudiert,
pelletiert und erneut getrocknet bis zu einer abgesenkten Endkonzentration
von 1 %. Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung, die von Allied Signal hergestellt
wurde (enthaltend 20 % Kohlenstoff-Schwarz in Nylon-6) wurde auf
eine Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration von 1 % abgesenkt durch Trockenmischen
der Vormischung mit Nylon-6, Extrudieren, Pelletieren und erneutes
Trocknen des Gemischs. Das Gemisch von 1 % Titandioxid in Nylon
wurde mit dem Gemisch von 1 % Kohlenstoff-Schwarz in Nylon in einem
Gewichtsverhältnis
von 99,5/0,5 gemischt. Das resultierten Gemisch wurde zu Fasern
von etwa 50 μm
Außendurchmesser
gesponnen, mit einem Streckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt und texturiert. Die resultierende Faser war
hellblau bis graublau mit einer winkelabhängigen Farbschattierung.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel beschreibt die Modifikation des Verfahrens von Beispiel
1 durch die Verwendung von CaplubeTM, was
ein auf Gemüseöl basierendes
Material ist, das als ein Dispergiermittel für den Titandioxid-Teilchenstreufarbstoff
wirkt. Die Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration in dem Nylon-Verbundstoff, der
mit einem Titandioxid/Nylon-Verbundstoff zusammengemischt wird,
ist um eine Größenordnung
niedriger als in Beispiel 1. Jedoch wird die Menge des Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Verbundstoffs, der
mit dem Titandioxid/Nylon-Verbundstoff zusammen gemischt wird, entsprechend
erhöht,
so daß das
durch Zusammenmischen erhaltene Verhältnis von Titandioxid/Kohlenstoff-Schwarz gegenüber demjenigen
von Beispiel 1 im wesentlichen unverändert bleibt. Infolge dessen
ist die in diesem Beispiel erzielte Faserfärbung im wesentlichen die gleiche,
wie für
Beispiel 1. Titandioxid-Teilchen von MT-500B mit einem mittleren
Durchmesser von 35 nm wurden mit Caplube über Nacht zu einer Paste mit
40 Gew.-% Titandioxid in Caplube vermahlen. Das resultierende Gemisch
wurde mit trockenem Nylon-6 unter Erhalt einer Endkonzentration
von Titandioxid von 1 Gew.-% trocken vermischt. Dieses Gemisch wurde
dann extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet. Ein Verbundstoff
von 0,1 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz in Nylon-6 wurde auf ähnliche
Weise, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, für eine Konzentration von 1
Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz hergestellt. Das Gemisch von 1 % Titandioxid
in Nylon wurde mit dem Gemisch von 0,1 % Kohlenstoff-Schwarz in
Nylon in einem Gewichtsverhältnis
von 95/5 gemischt. Aus dem resultierenden Gemisch wurde unter Anwendung
des Verfahrens von Beispiel 1 eine Faser gesponnen, verstreckt und
texturiert. Die resultierende Faser war hellblau bis graublau mit
einer winkelabhängigen
Farbschattierung.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel beschreibt das Erreichen einer hellblauen bis graublauen
Färbung
und einer winkelabhängigen
Farbschattierung durch das Schmelzspinnen von trilobalen Fasern
aus einem Gemisch von einem nicht-absorbierenden Teilchenstreufarbstoff
in Nylon-6 und Kohlenstoff-Schwarz in Polypropylen. Während sich
der Teilchenstreufarbstoff (Titandioxid) und der Elektronenübergangsfarbstoff
in separaten Matrizen befanden, wurden diese Matrizen in einer im
wesentlichen durchdringenden Art und Weise mittels eines Schmelzmischprozesses
zusammengemischt. Ein Verbundstoff von 1 Gew.-% des MT-500B-Titandioxids
in Nylon wurde hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
Kohlenstoff-Schwarz wurde in Polypropylen (von Himont Co.) zu einer
Endkonzentration von 0,1 Gew.-% trocken gemischt, extrudiert und
pelletiert. Das Gemisch von 1 % Titandioxid in Nylon wurde mit dem
Gemisch von 0,1 % Kohlenstoff-Schwarz in Polypropylen in einem Gewichtsverhältnis von
98/2 gemischt. Das resultierende Gemisch wurde unter Anwendung des
Verfahrens von Beispiel 1 zu einer Faser gesponnen, verstreckt und
texturiert. Die resultierende Faser war hellblau bis graublau mit
einer winkelabhängigen
Farbschattierung.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel zeigt, daß der
Färbungseffekt
erheblich verändert
werden kann, wenn das Titandioxid/Nylon-Gemisch der Mantel und das
Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Gemisch der Kern einer trilobalen Mantel-Kern-Faser
ist. Dieses Beispiel steht im Gegensatz zu demjenigen der Beispiele
1 und 2 (wo der Teilchenstreufarbstoff und der Elektronenübergangsfarbstoff
zusammen in das Nylon gemischt wurden) und zu demjenigen von Beispiel
3 (wo der Teilchenstreufarbstoff in Nylon-6 gemischt wurde, der
Elektronenübergangsfarbstoff
in Polypropylen gemischt wurde und diese zwei Polymergemische dann
vor dem Spinnprozess zusammengemischt wurden). Titandioxid-Teilchen
von MT-500B wurden in einer Konzentration von 10 Gew.-% mit Nylon-6
trocken gemischt und dann mit zusätzlichem Nylon-6 auf eine Titandioxid-Konzentration
von 5 Gew.-% abgesenkt. Eine Konzentration von 1 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz
in Nylon-6 wurde hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
Das Titandioxid/Nylon-Gemisch (5 % Titandioxid) und das Kohlenstoff-Schwarz-Nylon-Gemisch (1
% Kohlenstoff-Schwarz) wurden zu einem triloablen Mantel-Kern-Fasergarn
gesponnen, das 64 Filamente pro Faserbündel enthielt. Das volumetrische
Mantel/Kern-Verhältnis
betrug 60/40, und die einzelnen Fasern hatten einen maximalen Durchmesser
von etwa 50 Mikrometern. Das resultierende Fasergarn war marineblau.
Das Garn wurde anschließend
mit einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt unter Herstellung eines Garns mit 1305 Denier.
Das verstreckte Garn wurde dann texturiert. Das verstreckte und
texturierte Garn war marineblau mit einer ganz geringfügig dunkleren
Schattierung als die unverstreckte Faser.
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BEISPIEL 5
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Dieses
Beispiel zeigt die Wirkung des Wechsels von einer trilobalen Mantel/Kern-Faser
mit einem volumetrischen Mantel-Kern-Verhältnis von 60/40 in Beispiel
4 zu einer runden Mantel/Kern-Faser mit einem volumetrischen Mantel/Kern-Verhältnis von
70/30. Sowohl in diesem Beispiel als auch in Beispiel 4 befindet
sich die Polymermatrix, welche den Teilchenstreufarbstoff enthält, außen auf
der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Ein
Nylon-Verbundstoff mit 5 Gew.-% MT-500B-Titandioxid und ein Nylon-Verbundstoff
mit 1 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz wurden hergestellt, wie es in Beispiel
4 beschrieben ist. Das 5 %-ige Titandioxid/Nylon-Gemisch und 1 %-ige
Kohlenstoff-Schwarz /Nylon-Gemisch wurden zu runden Mantel-Kern-Fasern
gesponnen, die unter Herstellung eines Garns mit 128 Filamenten
pro Faserbündel
miteinander vereinigt wurden. Die Kohlenstoff-Schwarz-Phase befand
sich im Kern und das Titandioxid in dem Mantel in den einzelnen
Fasern, welche einen Außendurchmesser
von etwa 50 μm
hatten. Das volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis
betrug 70/30. Das Garn war marineblau und hatte eine geringfügig hellere
Schattierung als das Garn in Beispiel 4. Das Garn wurde anschließend mit
einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt und texturiert. Das resultierende verstreckte
und texturierte Garn war marineblau und hatte eine sehr geringfügig dunklere
Schattierung als die unverstreckte Faser, aber eine hellere Schattierung
als das verstreckte und texturierte Fasergarn von Beispiel 4.
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BEISPIEL 6
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Dieses
Beispiel zeigt die kombinierte Wirkung einer weiteren Erniedrigung
des volumetrischen Mantel/Kern-Verhältnisses (im Vergleich mit
demjenigen der Beispiele 4 und 5), einer Erniedrigung der Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration
in dem Kem und einer Erniedrigung der Titandioxid-Konzentration in
dem Mantel. Ein Nylon-Verbundstoff mit 1 Gew.-% MT-500B-Titandioxid
wurde hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung,
die 20 % Kohlenstoff-Schwarz in Nylon-6 enthielt, wurde in zwei Stufen
auf eine Konzentration von 0,03 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz abgesenkt.
Das 1 %-ige Titandioxid/Nylon-Gemisch und 0,03 %-ige Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Gemisch
wurden zu runden Mantel-Kern-Fasern gesponnen, die unter Ausbildung
eines Fasergarns mit 144 Filamenten miteinander vereinigt wurden.
Das Kohlenstoff-Schwarz
enthaltende Nylon befand sich in dem Kern, und das Titandioxid enthaltende
Nylon befand sich in dem Mantel in einzelnen Fasern mit einem mittleren
Außendurchmesser
von etwa 50 μm.
Das volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis betrug 95/5. Das resultierende
Garn war blaßblau/grau.
Die Garnfarbe war signifikant heller als in Beispiel 4 und 5. Dieses
Garn wurde anschließend
mit einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt, was ein verstrecktes Garn lieferte, das eine
Gesamt-Denier-Zahl
von 2637 hatte. Das verstreckte Garn wurde texturiert und zu Schlingen
und Teppich verarbeitet. Das resultierende Garn war blau/grau und
hatte eine winkelabhängige
Farbschattierung. Die Schattierung war eine sehr geringfügig grauere
Schattierung als für
das unverstreckte Garn, aber eine signifikant hellere Schattierung
als bei dem verstreckten und texturierten Garn von Beispiel 4.
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BEISPIEL 7
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Dieses
Beispiel zeigt weiter die Wirkungen einer Veränderung der Titandioxid-Konzentration,
der Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration und des Mantel/Kern-Verhältnisses
für Mantel/Kern-Fasern.
In diesem Beispiel befindet sich die Polymermatrix, die den Teilchenstreufarbstoff
enthält,
im wesentlichen außen
auf der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Titandioxid-Teilchen von MT-500B
mit einer mittlere Abmessung von 35 nm wurden in einer Konzentration
von 10 Gew.-% mit Nylon-6 trocken gemischt. Das Gemisch wurde extrudiert,
pelletiert und erneut getrocknet. Die 10 %-ige Probe wurde mit mehr
Nylon-6 zu einer abgesenkten gravimetrischen Endkonzentration von
6,2 % trocken gemischt, extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet.
Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung, die 20 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz
in Nylon-6 enthielt, wurde auf eine Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration
von 1,54 Gew.-% abgesenkt durch Trockenmischen der Vormischung mit
Nylon-6, Extrudieren, Pelletieren und erneutes Trocknen des Gemischs.
Das 6,2 %-ige Titandioxid/Nylon-Gemisch und 1,4 %-ige Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Gemisch
wurden zu trilobalen Mantel-Kern-Fasern gesponnen und diese Fasern
wurden unter Ausbildung eines 64 Filamente enthaltenden Garns vereinigt.
Die Kohlenstoff-Schwarz-Phase befand sich in dem Kern und das Titandioxid
in dem Mantel der einzelnen Fasern, und der Faser-Außendurchmesser
betrug etwa 50 Mikrometer. Das volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis betrug
80/20. Die resultierende Faser war blau mit einem hellvioletten
Stich. Die Faserfarbe hatte eine hellere Schattierung als in Beispiel
5. Das Garn wurde anschließend
mit einem Verstreckverhältnis von
3,2/1 verstreckt, texturiert und zu Schlingen und Teppich verarbeit.
Die resultierenden Gegenstände
waren mittelblau.
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BEISPIEL 8
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Dieses
Beispiel zeigt weiter die Wirkung einer Veränderung der Kohlenstoff-Schwarz-Konzentration und
des Mantel/Kern-Verhältnisses
von Mantel/Kern-Fasern im Vergleich zu denjenigen der Beispiele
4 und 5. In diesem Beispiel befindet sich die Polymermatrix, die
den Teilchenstreufarbstoff enthält,
im wesentlichen außerhalb
der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Titandioxid-Teilchen
von MT-500B mit einer mittleren Abmessung von 35 nm wurden in einer
Konzentration von 10 Gew.-% mit Nylon-6 trocken gemischt. Das Gemisch
wurde extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet. Die 10 %-ige
Probe wurde auf eine abgesenkte Endkonzentration von 5 Gew.-% Titandioxid
mit mehr Nylon-6 trocken gemischt, extrudiert, pelletiert und erneut
getrocknet. Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung, die 20 % Kohlenstoff-Schwarz
in Nylon-6 enthielt, wurde auf eine Konzentration von 1,9 Gew.-%
Kohlenstoff-Schwarz abgesenkt durch trockenes Vermischen der Vormischung
mit Nylon-6, Extrudieren, Pelletieren und erneutes Trocknen des
Gemisches. Das 5,0 %-ige Titandioxid /Nylon-Gemisch und das 1,9
%-ige Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Gemisch wur den zu trilobalen Mantel-Kern-Fasern
mit einem maximalen Außendurchmesser
von etwa 50 Mikrometer gesponnen. Diese Fasern wurden unter Ausbildung
eines 64 Filamente enthaltenden Garns, das eine Gesamt-Denier-Zahl von
3025 hatte, vereinigt. Die Kohlenstoff-Schwarz-Phase befand sich
in dem Kern und das Titandioxid in dem Mantel. Das volumetrische
Mantel/Kern-Verhältnis
betrug 65/35. Das resultierende Garn war dunkelblau. Die Garnfarbe
hatte eine hellere Schattierung als in Beispiel 4. Das Garn wurde
anschließend
mit einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt, texturiert und zu einem Vellourteppich und
gewobenen Schlingen verarbeitet. Diese Gegenstände waren dunkelblau.
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BEISPIEL 9
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Dieses
Beispiel, welches mit den Beispielen 4 und 5 verglichen werden kann,
zeigt, wie man eine sehr dunkelblaue Färbung erhält. In diesem Beispiel befindet
sich die Polymermatrix, die den Teilchenstreufarbstoff enthält, außerhalb
der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Titandioxid-Teilchen
von MT-500B mit einer mittleren Abmessung von 35 nm wurden in einer
Konzentration von 10 Gew.-% mit Nylon-6 trocken gemischt. Das Gemisch
wurde extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet. Die 10 %-ige
Probe wurde auf eine abgesenkte gravimetrische Endkonzentration
von Titandioxid von 3,8 % mit mehr Nylon-6 trocken gemischt, extrudiert,
pelletiert und erneut getrocknet. Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung,
die 20 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz in Nylon-6 enthielt, wurde auf
eine Konzentration von 0,46 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz abgesenkt
durch trockenes Mischen der Vormischung mit Nylon-6, Extrudieren,
Pelletieren und erneutes Trocknen des Gemischs. Das 3,8 %-ige Titandioxid/Nylon-Gemisch
und das 0,46 %-ige Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Gemisch
wurden zu trilobalen Mantel-Kern-Fasern mit einem maximalen Außendurchmesser
von 50 μm
gesponnen. Das Kohlenstoff-Schwarz enthaltende Nylon befand sich
in dem Kern, und das Titandioxid enthaltende Nylon befand sich in
dem Mantel der einzelnen Fasern. Diese Fasern wurden unter Erhalt
eines 64 Filamente enthaltenden Garns, das eine Gesamt-Denier-Zahl von 2064 hatte,
vereinigt. Das volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis betrug 50/50 für die einzelnen
Fasern, und die Farbe dieser Fasern war ein dunkles Marineblau.
Die Garnfarbe war dunkler als in Beispiel 4. Die Faser wurde anschließend mit
einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt, texturiert und zu einem Vellourteppich verarbeitet.
Dieser Teppich war dunkelmarinegrau/-blau.
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BEISPIEL 10
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Dieses
Beispiel zeigt die Wirkung einer Veränderung der Teilchengröße von Titandioxid
gegenüber derjenigen,
die für
die oben genannten Beispiele verwendet wurde, die Titandioxid als
den Teilchenstreufarbstoff einsetzen, wie Beispiel B. Obwohl für das Titandioxid
beansprucht wird, daß es
einen "blauen Ton
in Weiß- und
Farbtönen" aufweist, ist die
Teilchengröße in diesem
Beispiel zu groß für Ausführungsformen
der Erfindung und das Titandioxid erfüllt nicht die Kriterien für einen
Teilchenstreufarbstoff in Ausführungsformen
mit großem Δn. Für dieses
TiO2 wird hierin gezeigt, daß es eine graue
Faser erzeugt. Titandioxid 555 von Whittaker, Clark and Daniels,
Inc. wurde in einer Konzentration von 10 Gew.-% mit Nylon-6 trocken
gemischt. Das Gemisch wurde extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet.
Die 10 %-ige Probe wurde zu einer abgesenkten Endkonzentration von
5 % mit mehr Nylon-6 trocken gemischt, extrudiert, pelletiert und
erneut getrocknet. Eine Kohlenstoff-Schwarz-Vormischung, die 20 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz
in Nylon-6 enthielt wurde auf eine Konzentration von 1,9 Gew.-%
Kohlenstoff-Schwarz abgesenkt durch trockenes Mischen der Vormischung
mit Nylon-6, Extrudieren, Pelletieren und erneutes Trocknen des
Gemischs. Die 5,0 %-ige Titandioxid/Nylon-Mischung und die 1,9 %-ige
Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Mischung wurden zu trilobalen Mantel-Kern-Fasern
gesponnen, die einen maximalen Außendurchmesser von 50 μm hatten.
Die Kohlenstoff-Schwarz-Phase befand sich in dem Kern und das Titandioxid
befand sich in dem Mantel. Das volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis betrug
65/35. Durch Vereinigen von 64 solcher Fasern wurde ein Garn hergestellt.
Dieses Garn war mittelgrau und hatte eine blaue Tönung. Das
Garn wurde anschließend
mit einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt, texturiert und zu einem Vellourteppich verarbeitet.
Der resultierende Teppich war mittelgrau. Daher wirkte das Titan
nicht als ein Teilchenstreufarbstoff.
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BEISPIEL 11
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Dieses
Beispiel stützt
die Darstellung von Beispiel 10, dass die Verwendung einer zu großen Teilchengröße der Titandioxidteilchen
Materialien liefert, die keine signifikante Teilchenstreufärbung aufweisen.
Wie in Beispiel 10 war das verwendete Titandioxid das Titandioxid
555 von Whittaker, Clark and Daniels, Inc. Der Unterschied zwischen
diesem Beispiel und Beispiel 10 ist, daß die trilobalen Teppichfasern
einen Mantel hatten, der 6,2 Gew.-% Titandioxid in Nylon aufwies,
einen Kern, der 1,54 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz in Nylon aufwies,
und daß das
volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis vor
dem Verstrecken 80/20 betrug. Abgesehen von der Erhöhung der
Teilchengröße des Titandioxids
sind alle präperativen
Details die gleichen, wie Beispiel 7. Jedoch während der Vellourteppich von
Beispiel 7 mittelblau war, war der in diesem Beispiel hergestellte
Teppich hellgrau.
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BEISPIEL 12
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Dieses
Beispiel zeigt, daß durch
Herstellung eines Garns, in welchem verschiedene Fasern über ihre Längen ein
leicht unterschiedliches Mantel/Kern-Verhältnis besitzen, man ein Garn
mit vielen Schattierungen herstellen kann, ohne daß man Farbschlieren
hat. In diesem Beispiel befindet sich die Polymermatrix, die den Teilchenstreufarbstoff
enthält,
außerhalb
der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Ein Nylon-Verbundstoff
mit 5 Gew.-% MT-500B-Titandioxid und ein Nylon-Verbundstoff mit
1 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz wurden hergestellt, wie es in Beispiel
4 beschrieben ist. Die 5 %-ige Titandioxid/Nylon-Mischung und die
1 %-ige Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Mischung
wurden zu runden Mantel-Kern-Fasern mit Durchmessern von etwa 50 μm gesponnen.
Der Kohlenstoff-Schwarz-Verbundstoff befand sich in dem Kern und
der Titandioxid- Verbundstoff
befand sich in dem Mantel. Das Spinnbündel wurde so eingestellt,
daß es
während
des Spinnens einzelner Filamente eine Variation des Mantel/Kern-Verhältnisses
zuließ.
Diese Variation des Mantel/Kern-Verhältnisses wurde durch Variieren
des Drucks erreicht, der von der Pumpe erzeugt wurde, die dazu verwendet
wurde, den Strom von Mantelmaterial für die Filamente zu liefern,
während
der Druck, der durch die Pumpe erzeugt wurde, die dazu verwendet
wurde, den Strom von Kernmaterial zu liefern, konstant gehalten wurde.
Das mittlere volumetrische Mantel/Kern-Verhältnis betrug 90/10, obwohl
dieses Verhältnis
entlang der Faserlänge
entsprechend dem Druck, der von der Pumpe für das Kernmaterial geliefert
wurde, variierte. Die verschiedenen Abschnitte des resultierenden
Garns hatten unterschiedliche Schattierungen von blau, die von cremefarbig
bis zu marineblau reichten. Die Faser wurde anschließend mit
einem Verstreckverhältnis
von 3,2/1 verstreckt und texturiert. Das resultierende Garn war
vielfarbig und enthielt einzelne Filamentlängen mit Schattierungen von
cremefarbig bis marineblau.
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BEISPIEL 13
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Dieses
Beispiel zeigt, wie man für
Mantel-Kern-Fasern verschiedene andere Farben erreichen kann. In
diesem Beispiel befindet sich die Polymermatrix, die den Teilchenstreufarbstoff
enthält,
im wesentlichen außerhalb
der Polymermatrix, die den Elektronenübergangsfarbstoff enthält. Der
Elektronenübergangsfarbstoff in
diesem Beispiel ist ein rotes Pigment, das als Feuerwehrrot bezeichnet
wird. Die Feuerwehrrot-Nylon-6 Probe wurde von Allied Signal erhalten
und enthält
ein rotes Pigment von Stanridge Color Company. Ein Verbundstoff
mit 6,2 Gew.-% MT-500B Titandioxid in Nylon-6 wurde hergestellt,
wie es im Beispiel 7 beschrieben ist. Die 6,2 %-ige Titandioxid/Nylon-Mischung und die
Feuerwehrrot/Nylon-Mischung wurden zu trilobalen Mantel-Kern-Fasern
gesponnen, die ein volumetrisches Mantel/Kern-Verhältnis von
65/35 und einen maximalen Durchmesser von etwa 50 μm aufwiesen.
Diese Fasern wurden an der Spinndüse unter Ausbildung eines 64 Filamente
enthaltenden Garns vereinigt. Dieses Garn war violett. Der das rote
Pigment enthaltende Nylon-Verbundstoff befand sich in dem Kern und
der das Titandioxid enthaltende Nylon-Verbundstoff befand sich in dem Mantel
von einzelnen Fasern. Das Garn wurde anschließend mit einem Verstreckverhältnis von
3,2/1 verstreckt, texturiert und zu Schlingen verarbeitet. Die resultierenden
Schlingen hatten eine Schattierung von violett.
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BEISPIEL 14
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Dieses
Beispiel zeigt, daß Zinkoxid
zusammen mit Kohlenstoff-Schwarz zur Bereitstellung einer blauen
Färbung
von Nylon-Fasern verwendet werden kann. Das auf Nanogröße gebrachte
Zinkoxid wurde von der Nyacol Company erhalten. Die Fasern wurden
durch Spinnen eines Zinkoxid/Nylon-Verbundstoffs durch eine Vorrichtung,
die zuvor für
das Spinnen von Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Verbundstoff verwendet wurde, erhalten.
Das Ergebnis war das Erreichen einer blauen Färbung für die Zinkoxid/Nylon-Fasern
infolge der Aufnahme des Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Verbundstoffs,
der in der Spinnvorrichtung zurückgeblieben
war. Sechs Pellets von 20 Gew.-% Kohlenstoff-Schwarz in Nylon und
sechs Pellets von 10 ppm Kohlenstoff-Schwarz in Nylon wurden miteinander
vermischt und durch einen Schmelze-Teiler gedrückt, welcher als die Spinnvorrichtung verwendet
wurde. Anschließend
wurden drei aufeinanderfolgende Ansätze von 2 bis 3 Gramm von 1
Gew.-% Zinkdioxid in Nylon durch den Schmelze-Teiler gedrückt unter
Erhalt von Faserproben eines ersten Durchgangs, eines zweiten Durchgangs
und eines dritten Durchgangs. Diese Filamente waren grau mit einem
Blaustich. Die Farbe von Fasern aus jedem aufeinander folgenden
Durchgang war etwa heller als diejenige des vorausgegangenen Durchgangs.
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BEISPIEL 15
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Dieses
Experiment zeigt die Färbung,
die von der Extrusion von Nylon aus einem Gemisch eines nicht-absorbierenden
Teilchenstreufarbstoffs und eines Elektronenübergangsfarbstoffs in einem
Nylon-Matrixpolymer resultiert. Der Teilchenstreufarbstoff in diesem
Beispiel war Titandioxid, und der Elektronenübergangsfarbstoff war Eisenoxid.
Titandioxid-Teilchen von MT-500B mit einer mittleren Teilchenabmessung
von 35 nm wurden in Nylon-6 zu einem Gemisch mit 2 Gew.-% dispergiert.
Eisenoxid wurde mit Nylon-6 zu einem Gemisch von 1 Gew.-% trocken
gemischt. 10 g der 1 %-igen Eisenoxid/Nylon-Probe, 495 g des 2 %-igen
Titandioxid-Gemischs und 495 g Nylon-6 wurden trocken gemischt,
extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet unter Erhalt von Pellets
mit Gesamtkonzentrationen von 0,01 % Eisenoxid und 0,99 % Titandioxid.
Die Pellets hatten ein helles rosiges Pink mit einer leichten bläulichen
Untertönung.
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BEISPIEL 16
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Dieses
Beispiel dient als ein Vergleich zu Beispiel 15 und zeigt die Standardwirkungen,
die für
Eisenoxid erwartet werden. Eisenoxid wurde mit Nylon-6 zu einer
Mischung von 1 Gew.-% trocken gemischt. 10 g der 1 %-igen Eisenoxid/Nylon-Probe
wurde mit 990g Nylon-6 trocken gemischt. Die Probe wurde extrudiert, pelletiert
und erneut getrocknet unter Erhalt von Pellets mit Gesamtkonzentrationen
von 0,01 % Eisenoxid. Die Pellets hatten ein wässriges, mattes, Lachsrosa.
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BEISPIEL 17
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Dieses
Experiment dient als ein Vergleich zu Beispiel 15 und 16 und zeigt
die Standardwirkungen, die man für
Eisenoxid und Titanoxid mit einer Teilchengröße, die als ein Teilchenstreufarbstoff
nicht wirksam ist, erwartet. Für
dieses Beispiel wurde Titandioxid 555, das von Whittaker, Clark
and Daniels, Inc. erhältlich
ist, verwendet. Es sei angemerkt, daß, obwohl dieses Titandioxid
zur Herstellung des in der Literatur beschriebenen Blautons in Weiß und Färbungen
verwendet wird, es eine größere Teilchengröße als MT-500B
besitzt und nicht die neuen optischen Effekte liefert, die man bei
dieser Erfindung sieht (Beispiel 15). Titandioxid-Teilchen 555 von
Whittaker haben eine Teilchengröße, so daß maximal
0,01 % auf einem Sieb mit einer Maschenzahl von 325 zurückgehalten
werden. Die geschätzte
mittlere Teilchenabmessung liegt über 200 nm. Das Whittaker-Titandioxid
wurde in Nylon-6 zu einem Gemisch von 5 Gew.-% dispergiert. Eisenoxid
wurde mit Nylon-6 zu einem Gemisch von 1 Gew.-% trocken gemischt.
10 g der 1 %-igen Eisenoxid-Nylon/Probe 198 g des 5 %-igen Titandioxid-Gemischs
und 792 g Nylon-6 wurden trocken gemischt, extrudiert, pelletiert
und erneut getrocknet unter Erhalt von Pelletes mit Gesamtkonzentration
von 0,01 % Eisenoxid und 0,99 Titandioxid. Die Pellets hatten ein
weiches Blasrosa ohne bläuliche
Untertönung.
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BEISPIEL 18
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Dieses
Experiment, welches dem Vergleich mit Beispiel 15 dient, zeigt das
Erreichen einer blauen Färbung
bei Polymer-Pellets, die aus einem Gemisch eines nicht-absorbierenden
Teilchenstreufarbstoffs und eines Elektronenübergangsfarbstoffs in einem
Nylon-Matrixpolymer (worin Kohlenstoff-Schwarz als der Elektronenübergangsfarbstoff
dient und Titandioxid als der Teilchenstreufarbstoff dient) gebildet
sind. Titandioxid-Teilchen von MT-500B mit einer mittleren Teilchenabmessung
von 35 nm wurden in Nylon-6 zu einem Gemisch von 2 Gew.-% dispergiert.
Kohlenstoff-Schwarz wurde von einer Vormischung von 20 Gew.-% in
Nylon-6 auf ein Gemisch von 1 Gew.-% abgesenkt. Nylon-6, das 1 %-ige Kohlenstoff-Schwarz
und 2 %-ige Titandioxid-Gemisch wurden trocken gemischt, extrudiert,
pelletiert und erneut getrocknet unter Erhalt von Nylon-Pellets
mit Gesamtkonzentrationen von 0,005 % Kohlenstoff-Schwarz und 0,25
% Titandioxid. Die Pellets waren hellblau mit einem Graustich.
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BEISPIEL 19
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Dieses
Experiment dient als ein Vergleich gegenüber Beispiel 18 und zeigt die
Standardeffekte, die für Titandioxid
und Kohlenstoff-Schwarz erwartet werden. Für dieses Beispiel wurde das
Titandioxid 555, das von Whittaker, Clark and Daniels, Inc. erhalten
wurde, verwendet. Es sei angemerkt, daß, obwohl dieses Titandioxid
dazu verwendet wird, den in der Literatur in Weiß und Färbungen beschriebenen Blauton
herzustellen, es eine größere Teilchengröße besitzt
als das MT-500B und nicht die neuen optischen Effekte liefert, die
man bei dieser Erfindung sieht (Beispiel 18). Titandioxid-Teilchen von 555
von Whittaker, Clark and Daniels, Inc. wurden in Nylon-6 zu einem
Gemisch von 2 Gew.-% dispergiert. Kohlenstoff-Schwarz wurde von
einer Vormischung mit 20 Gew.-% in Nylon-6 auf ein Gemisch von 1
Gew.-% abgesenkt. Nylon-6, Kohlenstoff-schwarz (1%) und das 2 %-ige
Titandioxid-Gemisch wurden trocken gemischt, extrudiert, pelletiert
und erneut getrocknet unter Erhalt von Pellets mit Gesamtkonzentrationen
von 0,005 % Kohlenstoff-Schwarz und 0,25 % Titandioxid. Die Pellets
waren grau mit keiner blauen Untertönung.
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BEISPIEL 20
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Dieses
Experiment zeigt das Erreichen einer grau/blau-metallisch erscheinenden
Faser durch Verwendung eines Gemisches eines nicht-absorbierenden
Teilchenstreufarbstoffs (Titandioxid) und eines Elektronenübergangsfarbstoffs
(Kohlenstoff-Schwarz) in einem Nylon-Matrixpolymer. Titandioxid-Teilchen
von MT-500B mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 35 nm wurden
in Nylon-6 zu einem Gemisch von 2 Gew.-% dispergiert. Kohlenstoff-Schwarz
wurde von einer Vormischung von 20 Gew.-% in Nylon-6 auf eine Mischung
von 1 Gew.-% abgesenkt. Insgesamt 417,5 g 2 %-iges Titandioxid,
83,5 g 1 %-iges Kohlenstoff-Schwarz und 1503 g Nylon-6 wurden trocken
gemischt, extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet unter Erhalt
von Pellets mit Gesamtkonzentrationen von 0,04167 % Kohlenstoff-Schwarz
und 0,4167 % Titandioxid. Die Pellets waren dunkelblau-grau. Die
Pellets wurden zu einer grau/blau-metallisch erscheinenden Faser
gesponnen.
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BEISPIEL 21
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Dieses
Experiment zeigt das Erreichen neuer optischer Effekte und einer
Färbung,
die im Vergleich zu denjenigen von Beispiel 20 modifiziert sind.
Diese Effekte wurden wiederum unter Verwendung eines Gemischs von
Titandioxid und Kohlenstoff-Schwarz in Nylon erzielt. Das Titandioxid
ist ein nicht-absorbierender Teilchenstreufarbstoff, und Graphit
ist der Elektronenübergangsfarbstoff.
Titandioxid-Teilchen von MT-500B mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von 35 nm wurden in Nylon-6 zu einem Gemisch von 2 Gew.-% dispergiert.
Kohlenstoff-Schwarz wurde von einer Vormischung von 20 Gew.-% in
Nylon-6 auf ein Gemisch mit 1 Gew.-% abgesenkt. Insgesamt wurden
208,75 g 2 %-iges Titandioxid, 41,75 1 %-iges Kohlenstoff-Schwarz und
1753,5 Nylon-6 trocken gemischt, extrudiert, pelletiert und erneut
getrocknet unter Erhalt von Pellets mit Gesamtkonzentrationen von
0,0208 % Kohlenstoff-Schwarz und 0,208 % Titanoxid. Die Pellets
waren dunkelblau mit grauen Untertönungen. Die Pellets wurden
zu Fasern gesponnen unter Herstellung einer grau-blaumetallisch
erscheinenden Faser mit geringfügig
hellerer metallischer Farbe als Beispiel 20.
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BEISPIEL 22
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Dieses
Beispiel soll die Effekte erläutern,
die mit einem absorbierenden Teilchenstreufarbstoff erzielbar sind.
In diesem Beispiel wurden Goldteilchen verwendet, um Nylon eine
Rosafärbung
zu verleihen. Eine Goldkolloid-Lösung
wurde durch Erhitzen von 95 ml einer wässrigen Goldchlorid (III)-Lösung, die 5 mg Gold enthielt,
hergestellt. Wenn diese Lösung
den Siedepunkt erreichte, wurden 5 ml wässrige 1 %-ige Natriumcitrat-Lösung unter
schnellem Rühren
hinzugefügt.
Zuerst war keine Farbe sichtbar. Die Streuungszentren bildeten sich über einen
Zeitraum von 5 Minuten. In diesem Zeitraum wechselte die Lösung von
einem gräulichen Blau
zu einem Rot. 5 ml dieser Lösung
wurden zu 5 g fein gemahlenem Nylon hinzugefügt, und das Gemisch wurde in
einem Vakuumofen bei 100°C über Nacht
erhitzt, um das Wasser auszutreiben. Das Ergebnis war eine rosane
Nylonprobe.
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Diese
Probe wurde zu Faserfilamenten extrudiert, die eine rosane Farbe
mit einigen violett-rosanen Punkten aufwiesen.
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BEISPIEL 23
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Dieses
Beispiel dient der Gegenüberstellung
zu Beispiel 22 und zeigt, daß der
kolloidale Streufarbstoff eher in Nylon eingefangen (als auf der
Oberfläche
aggregiert) sein sollte, um für
Nylon den gewünschten
Färbungseffekt
zu erreichen. Eine rot gefärbte
Goldkolloid-Lösung
wurde hergestellt, wie es in Beispiel 22 beschrieben ist. Diese
Lösung
wurde zu einer gleichen Menge in Bezug auf die Millimeterabmessung
von Nylon-Pellets hinzugefügt,
und das Gemisch wurde auf 100°C
erhitzt. Das Wasser verkochte und lies nur graue Pellets aus Nylon
zurück.
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BEISPIEL 24
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Mit
einer zum Beispiel 22 ähnlichen
Technik zeigt dieses Beispiel, daß kolloide Metalle zur Erzeugung von
Farbe in Nylon-6 verwendet werden können. Eine Goldkolloid-Lösung wurde
hergestellt, indem zuerst 237,5 ml einer wässrigen Goldtrichloridlösung (die
0,005 % Gold enthielt) zum Kochen erhitzt wurde. Anschließend wurden
12,5 ml einer 1 %-igen wässrigen
Trinatriumcitratlösung
zu der kochenden Goldtrichloridlösung unter
schnellem Rühren
hinzugefügt. Über 30 Minuten,
während
die Lösung
kochte, wechselte die Farbe von sehr blassem gräulichen Blau zu einem sehr
tiefen Rot. Beim Abkühlen
wurden die gesamten 250 ml dieser tiefroten kolloidalen Goldlösung zu
500 g fein gemahlenem Nylon-6 hinzugefügt und unter Herstellung einer gleichmäßigen Farbdispersion
sorgfältig
gemischt. Das gesamte Wasser in diesem Gemisch wurde dann durch
Trocknen des Gemischs über
Nacht in einem Vakuumofen bei 110°C
verdampft. Das resultierende intensiv rosane Pulver enthielt etwa
0,0025 % kolloidales Gold. Dieses Pulver wurde dann zu rosanen Fasern gesponnen,
die 12 Filamente pro Faserbündel
enthielten. Die Fasern wurden mit einem Verstreckverhältnis von
3:1 verstreckt unter Herstellung von blaß rosanen verstreckten Fasern.
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BEISPIEL 25
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Dieses
Beispiel demonstriert die Erzeugung von Teilchenstreufarbstoffen
während
der Extrusion unter Verwendung von Metallsalzen. Es wurde kein Trinatriumcitrat
oder ein vergleichbares nicht polymeres Reduktionsmittel hinzugefügt. 0,104
g einer wässrigen
5 %-igen Lösung
(bezogen auf das Gewicht) von AgNO3 wurden
mit 10 ml entionisiertem Wasser verdünnt. Das Gemisch wurde zu 30
g gemahlenem Nylon-6 hinzugefügt. Die
Probe wurde gemischt, in einen Vakuumofen gegeben und bei 85°C für 3,5 Stunden
gehalten. Die Temperatur wurde auf 100 bis 105 °C für zwei Stunden erhöht. Das
resultierende weiße
oder cremefarbige Pulver wurde aus dem Ofen genommen. Dieses Pulver
wurde dann durch einen Schmelzeaufteiler unter Erhalt eines hellgelben
Filaments gesponnen.
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BEISPIEL 26
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Dieses
Beispiel erläutert
weiter die Verwendung von Metallsalzen zur Erzeugung von Farbe in
Nylon. AuCl3 (0,015 g) wurde in 3,75 ml
entionisiertem Wasser gelöst.
Nylon-6 (7,5 g) wurde hinzugefügt,
und das Gemisch wurde gemischt, in einen Vakuumofen gestellt und
bei 85 °C
für 3,5
Stunden gehalten. Die Temperatur wurde auf 100 bis 105°C für zwei Stunden
angehoben. Das resultierende hellrosane Pulver wurde aus dem Ofen
genommen. Das Pulver wurde dann durch einen Schmelzeteiler unter
Erhalt eines tief purpurroten Filaments gesponnen.
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BEISPIEL 27
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Dieses
Beispiel demonstriert, daß hohle,
weiße
Polymerfasern, die Titandioxid-Teilchenstreufarbstoffe enthalten,
in ihrem Erscheinungsbild blau werden, wenn diese Fasern mit einer
Flüssigkeit
mit einem Elektronenübergangsfarbstoff
gefüllt
werden. Titandioxid-Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von
35 nm wurden mit trockenem MBM Nylon-6 trocken gemischt unter Erhalt
einer Beladungsmenge des Titandioxids in dem Nylon von 6,2 %. Das
Gemisch wurde extrudiert, pelletiert und erneut getrocknet. Die
Proben wurden zu hohlen, weißen
Fasern gesponnen, welche dann zu Kurzfasern geschnitten wurden.
Die Faser wurde in eine Wasserlösung,
die Negrosinschwarz enthielt, gegeben. Die schwarze Lösung trat
durch Kapillarwirkung in die Faserenden ein, wodurch eine blaue
Faser erzeugt wurde.
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BEISPIEL 28
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Dieses
Beispiel belegt die außerordentlich
hohe Bleichbeständigkeit
der Teppiche und Fasern, die unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen
hergestellt sind. Die Teppiche und Fasern aus den Beispielen 7 und
8 sowie kommerziell erhältliche
pigmentierte Nylonfasern (Allied Signal) und kommerziell erhältlicher
gefärbter
Teppich (Allied Signal) mit ähnlichen
Fasern wurden in unverdünnte
Haushaltsbleichlösungen
(eine wässrige
5,25 %-ige Natriumhypochloritlösung)
für 72
Stunden gegeben. Die Teppiche und Fasern aus den Beispielen 7 und
8 zeigten keine Ausbleichung. Dem gegenüber verblichen alle Fasern
und Teppiche, die unter Verwendung herkömmlicher Technologie entweder
gefärbt
oder pigmentiert waren, wobei dieses Ausbleichen am stärksten für die gefärbten Fasern
und Teppiche war.
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BEISPIEL 29
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Dieses
Beispiel belegt die hohe Ausbleichbeständigkeit von gewobenen Gegenständen (Schlingen), die
unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen hergestellt wurden,
gegenüber
einem Aussetzen an Ozon. Schlingen aus den Beispielen 7 und 8 sowie
Schlingen, die aus kommerziell erhältlichen pigmentierten Nylonfasern
(Allied Signal) und kommerziell erhältlichen gefärbten Fasern
(Allied Signal) mit ähnlichen
Farben hergestellt waren, wurden einem Standard-Ozontest unterzogen.
Die Schlingen aus den Beispielen 7 und 8 zeigten kein sichtbares
Ausbleichen. Sehr unterschiedliche Ergebnisse wurden für die Gegenstände erhalten,
die nach herkömmlichen
Technologien zur Erzeugung von Färbung
hergestellt waren: Die Fasern von den Schlingen aus pigmentierten
Fasern zeigten leichtes Ausbleichen, und die Schlingen von gefärbten Fasern
zeigten erhebliches Ausbleichen.
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BEISPIEL 30
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Dieses
Beispiel zeigt, daß ähnliche
Färbeeffekte,
wie sie in Beispiel 8 erhalten wurden, resultieren, wenn der Nylonfasermantel
in diesem Beispiel entweder durch einen Mantel aus derivatisiertem
Polypropylen oder einem Mantel aus Polyethylenterephthalat ersetzt
wird. Sowohl in diesem Beispiel als auch im Beispiel 8 war der Teilchenstreufarbstoff
in dem Fasermantel Titandioxid-Teilchen von MT-500B mit einem mittleren Durchmesser
von 35 nm. Darüber
hinaus war in allen diesen Fällen
der Faserkern ein Kohlenstoff-Schwarz/Nylon-Verbundstoff. Diese
Veränderung
des Mantelpolymers veränderte
nicht wesentlich die Faserfärbung,
welche dunkelblau war.
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BEISPIEL 31
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Dieses
Experiment demonstriert das Verfahren, welches dafür verwendet
wurde zu bestimmen, ob oder ob nicht ein Kandidatenmaterial, die
für eine
Verwendung als ein Teilchenstreufarbstoff für Ausführungsformen mit großem Δn dieser
Erfindung erforderlichen Eigenschaften hat. Es wurde eine Dispersion
von 0,001 Gew.-% des Kandidaten-Teilchenstreufarbstoffs in Ethylenglycol
hergestellt. Die Transmission der Dispersion wurde von 380 bis 750
nm unter Verwendung eines Perkin Elmer Lambda 7 UV/Visible-Spektrometers
gemessen, und die Absorption wurde aus dieser Transmission berechnet.
Die minimale Absorption (A
min) und die maximale
Absorption (A
max) wurden in dem sichtbaren
Wellenlängenbereich
zwischen 380 und 750 nm identifiziert. Das erforderliche Verhältnis wurde
dann als die effektive Absorption bei dem Absorptionsmaximum, geteilt
durch die effektive Absorption bei dem Absorptionsminimum berechnet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind nachfolgend aufgelistet:
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Sämtliche
der oben genannten teilchenförmigen
Materialien sind im wesentlichen nicht absorbierend im Sichtbaren.
Je nachdem, ob oder ob nicht Amax/Amin über
oder unter 2 liegt, ist das untersuchte Material ein Teilchenstreufarbstoff
für Ausführungsformen
mit großem Δn dieser
Erfindung: Mit zunehmenden Werten für dieses Verhältnis über 2 wird
die Wirksamkeit des Teilchenstreufarbstoffs zur Herstellung einer
Färbung
im Allgemeinen erhöht.
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BEISPIEL 32
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Dieses
Beispiel belegt die hohe Ausbleichbeständigkeit von gewobenen Gegenständen (Schlingen), die
unter Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen hergestellt sind,
gegenüber
dem Aussetzen an Licht. Schlingen der Beispiele 8 und 29 wurden
einem harten Lichtechtheitstest ausgesetzt: GM 112 KJ für drei Tage. Die
Schlingen besaßen
eine ausgezeichnete Lichtechtheitsrate (Delta ∊) von 0,87
für die
Nylon/Nylon-Schlinge und 0,79 für
die PET/Nylon-Schlinge. Bei der PET/Nylon-Schlinge wurde kein Ausbleichen
beobachtet.
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BEISPIEL 33
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Dieses
Beispiel belegt die hohe Ausbleichbeständigkeit der Farbe, die unter
Verwendung von Teilchenstreufarbstoffen erzeugt wurde. Fasern aus
Beispiel 23 wurden in eine unverdünnte Lösung von Haushaltsbleiche (eine
wässrige
5,23 %-ige Natriumhypochlorit-Lösung)
gegeben. Es war kein Ausbleichen der Farbe nach 96 Stunden des Aussetzens
an Bleichlösung
zu erkennen.