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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vorhofdefibrillation,
wobei wenigstens zwei Vorhofdefibrillationsimpulse aufeinander folgend
entlang zweier oder mehrerer verschiedener Strompfade geliefert
werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Vorhofflimmern
ist eine der häufigsten
Herzrhythmusstörungen.
Zu den gesundheitlichen Folgen, die mit einem Vorhofflimmern verbunden
sind, zählen
reduzierte Herzleistung, weniger regelmäßiger ventrikulärer Rhythmus,
die Bildung von Blutgerinnseln in den Herzohren, und eine erhöhte Inzidenz von
Schlaganfällen.
Obwohl es einige Medikamente zur Behandlung von Vorhofflimmern gibt,
haben diese eine Anzahl von Nebeneffekten, die ihren therapeutischen
Nutzen reduzieren.
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Im
Gegensatz zu Patienten, die von einem ventrikulären Herzflimmern betroffen
sind, sind Patienten, die an einem Vorhofflimmern leiden, bei Bewusstsein.
Der Schmerz, verbunden mit der Verabreichung des Defibrillationsschocks,
kann heftig sein, und es besteht ein Bedarf an Mitteln zur Durchführung einer
Vorhofdefibrillation in einer Weise, die weniger schmerzhaft für den behandelten
Patienten ist.
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Das
US-Patent Nr. 5,165,403 (R. Mehra) offenbart ein implantierbares
Leitungssystem, das zur Defibrillation (oder „cardioverting") des Herzvorhofs des
Herzens eines Patienten nützlich
ist. In dem offenbarten System ist eine Elektrode in ent weder der großen Herzvene
des Herzens oder in dem Sinus coronarius des Herzens angeordnet,
und eine weitere Elektrode ist entweder in dem rechten Vorhof oder
in der Vena-cava-superior des Herzens angeordnet. Konfigurationen
zur Reduzierung des Schmerzes, verbunden mit der Defibrillation,
werden nicht offenbart.
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Das
US-Patent Nr. 5,209,229 (Gilli) offenbart ein implantierbares Gerät zur Vorhofdefibrillation
unter Verwendung mehrerer implantierbarer Elektroden. Bei Detektion
eines Vorhofflimmerns wird eine erste Elektrodenkonfiguration gewählt und
ein Defibrillationsschock verabreicht. Wenn das Vorhofflimmern nach
dem Schock verbleibt, wird eine zweite Elektrodenkonfiguration gewählt und
ein zweiter Defibrillationsschock verabreicht. Verabreichungen mehrerer
Defibrillationsimpulse werden nur verwendet, wenn der anfängliche
Defibrillationsimpuls versagt, und nicht als ein Mittel zur Reduzierung
von Schmerzen, verbunden mit der Vorhofdefibrillation.
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In
Betracht des Vorangehenden ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zur Durchführung
einer Vorhofdefibrillation bereitzustellen, die die mit dieser verbundenen
Schmerzen reduziert.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zur Durchführung
einer Vorhofdefibrillation bereitzustellen, die eine Vorhofdefibrillation
zuverlässig
behandelt.
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Ein
noch weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zur Behandlung eines Vorhofflimmerns bereitzustellen, die das Ausmaß des chirurgischen
Eingriffs, verbunden mit der Implantierung der notwendigen Defibrillationselektroden, reduziert,
und die Komplexität
bei der Implantierung der notwendigen Defibrillationselektroden
minimiert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist in dem beigefügten
Anspruchssatz definiert.
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Ein
implantierbares System zur Vorhofdefibrillation des Vorhofs eines
Herzens eines Patienten ist hier beschrieben. Das System weist ein
erstes Paar an Vorhofdefibrillationselektroden, das zur Lieferung
eines ersten Vorhofdefibrillationsimpulses entlang eines ersten
Strompfades in dem Herzen konfiguriert ist, und einen Impulsgeber
auf, der funktionell mit dem ersten Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
zum Liefern des ersten Vorhofdefibrillationsimpulses verbunden ist.
Ein zweites Paar von Vorhofdefibrillationselektroden, das zur Lieferung
eines zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses entlang eines zweiten
Strompfades in dem Herzen konfiguriert ist, ist ebenfalls vorgesehen,
wobei der zweite Strompfad sich von dem ersten Strompfad unterscheidet.
Ein Impulsgeber ist funktionell mit dem zweiten Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
zum Liefern des zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses nach dem ersten Defibrillationsimpuls
verbunden.
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Der
zweite Defibrillationsimpuls wird ohne eine eingreifende Überwachung
der Wirksamkeit des ersten Defibrillationsimpulses geliefert. Die
vorliegenden Erfindung sieht somit eine Vorhofdefibrillation durch
eine aufeinander folgende Lieferung zweier Vorhofdefibrillationsimpulse
entlang unterschiedlicher Strompfade zu dem Vorhof eines Patienten
vor, der an einem Vorhofflimmern leidet. Die Energie des Impulses
und die damit verbundenen Schmerzen werden somit reduziert.
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Wie
für den
Fachmann erkennbar, können der
erste und der zweite Impuls, wenn gewünscht, von zusätzlichen
Impulsen gefolgt werden. Zusätzliche
Impulse können
entlang unterschiedlicher Strompfade oder entlang des ersten oder
zweiten Strompfads folgen. Die hier beschriebene Vorrichtung kann
zur Verabreichung zusätzlicher
Impulse gemäß bekannten
Techniken erweitert werden.
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Mehrere
Defibrillationsimpulse wurden bei der Behandlung von ventrikulärem Flimmern
angewendet (siehe z.B. das US-Patent Nr. 5,224,476 (Ideker und Guse)
und die darin zitierten Quellenangaben), wobei eine Schmerzreduktion
keine zwingende Zielsetzung ist. Mehrere Defibrillationsimpulse
entlang verschiedener Strompfade sind bei der Behandlung von Vorhofflimmern
bisher nicht vorgeschlagen worden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
eine erste Ausführungsform
eines implantierbaren Defibrillationssystems gemäß der vorliegenden Erfindung,
wobei ein erster Katheder Defibrillationselektroden, angeordnet in
dem Sinus coronarius proximal und in dem Sinus coronarius distal,
trägt,
ein zweiter Katheder Defibrillationselektroden, angeordnet in dem
rechten Vorhof und in der Lungenschlagader, trägt und ein dritter Katheder
eine Überwachungselektrode,
angeordnet in dem rechten Ventrikel, trägt.
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2 veranschaulicht
eine zweite Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei ein erster Katheder Defibrillationselektroden trägt, die
in dem Sinus coronarius proximal und in dem Sinus coronarius distal
angeordnet sind, wobei ein zweiter Katheder eine in der Lungenschlagader
angeordnete Defibrillationselektrode trägt und wobei ein dritter Katheder eine Überwachungselektrode, die
in dem rechten Ventrikel angeordnet ist und eine Defibrillationselektrode
trägt,
die in dem rechten Vorhof angeordnet ist.
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3 veranschaulicht
eine dritte Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei ein erster Katheder Defibrillationselektroden trägt, die
in dem Sinus coronarius proximal und in dem Sinus coronarius distal
angeordnet sind, wobei ein zweiter Katheder eine Defibrillationselektrode,
angeordnet in dem rechten Vorhof, trägt und wobei ein dritter Katheder
eine Überwachungselektrode,
angeordnet in dem rechten Ventrikel, und eine Defibrillationselektrode,
angeordnet in der Lungenschlagader, trägt.
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4 veranschaulicht
eine vierte Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei ein erster Katheder Defibrillationselektroden,
angeordnet in dem Sinus coronarius proximal und in dem Sinus coronarius
distal, trägt
und ein zweiter Katheder eine Defibrillationselektrode, angeordnet
in dem rechten Vorhof, eine Überwachungselektrode,
angeordnet in dem rechten Ventrikel, und eine Defibrillationselektrode,
angeordnet in der Lungenschlagader, trägt.
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5 veranschaulicht
eine fünfte
Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung ähnlich
der ersten Ausführungsform,
wie in 1 illustriert, außer, dass die Defibrillationselektrode,
die auf dem zweiten Katheder angeordnet ist und in der Lungenschlagader
positioniert ist, entfernt worden ist und eine Defibrillationselektrode
auf der Oberfläche des
Defibrillators vorgesehen worden ist.
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6 veranschaulicht
schematisch die elektronische Schaltung eines implantierbaren Vorhofdefibrillators
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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7A veranschaulicht
eine abfallende exponentielle Wellenform, die zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Die Spannung ist auf
der vertikalen Achse und die Zeit auf der horizontalen Achse aufgetragen,
wobei negative Spannungen durch Wellenformen unterhalb der horizontalen
Achse angezeigt werden.
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7B ist ähnlich 7a und
veranschaulicht eine abgestufte Eingangswellenform.
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7C ist ähnlich 7a und
veranschaulicht eine geformte Wellenform.
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7D ist ähnlich 7a und
illustriert überlappende
Wellenformen.
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8 ist
ein Balkendiagramm und illustriert die gesamte gelieferte Energie
in Joule (aufgetragen auf der vertikalen Achse), die zur Erreichung
einer Vorhofdefibrillation mittels verschiedener einzelner Strompfade
(Balken „A" bis „G") und dualer Strompfade
(Balken „H" bis „N") bei erwachsenen
Schafen benötigt
wird. Die Strompfade sind über
jedem Balken angezeigt, wobei duale Strompfade durch ein Komma getrennt
sind. „RAap" steht für rechtes
Herzohr, „DCS" steht für Sinus
coronarius distal, „CSos" steht für Sinus
coronarius proximal, „LPS" steht für linke
Lungenschlagader, und „RV" steht für rechte ventrikuläre Spitze.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Anatomisch
weist das Herz ein faseriges Skelett, Klappen, die Gefäßstränge der
Aorta, die Lungenschlagader und die Muskelmassen der Herzkammern
(d.h., rechte und linke Vorhöfe
und rechte und linke Ventrikel) auf. Die schematisch illustrierten Teile
des Herzens 30, die in den 1–5 gezeigt sind,
beinhalten das rechte Ventrikel „RV" 32, das linke Ventrikel „LV" 34, den
rechten Vorhof „RA" 36, den linken
Vorhof „LA" 38, die
Vena-cava-superior 48, den Sinus coronarius "CS" 42, die
große
Herzvene 44 und den Sinus coronarius Ostium oder „os" 40.
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Die
treibende Kraft für
den Fluss von Blut im Herzen resultiert aus der aktiven Kontraktion
des Herzmuskels. Diese Kontraktion kann als ein elektrisches Signal
detektiert werden. Die Kontraktion wandert in einem Wellenfortpflanzungsmuster,
welches bei den Zellen des SA Knoten und den umgebenden Herzmuskelfasern
beginnt, und dann in den Vorhof wandert und daraufhin durch den
AV-Knoten passiert und, nach einer kurzen Verzögerung, in die Ventrikel.
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Der
Beginn eines Herzzyklus wird durch eine P-Welle ausgelöst, welche
gewöhnlich
eine kleine positive Welle ist. Die P-Welle induziert eine Depolarisierung
der Vorkammer des Herzens. Die P-Welle wird gefolgt von einem Herzzyklusabschnitt,
welcher im Wesentlichen mit einer Zeitkonstante der Größenordnung 120 Millisekunden
(„ms") konstant ist.
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Der „QRS Komplex" des Herzzyklus geschieht
nach dem im Wesentlichen konstanten Abschnitt. Das beherrschende
Kennzeichen des QRS Komplex ist die R-Welle, welche eine rapide
positive oder negative Ablenkung aufweist. Die R-Welle weist im
Allgemeinen eine größere Amplitude
als irgendeine andere Welle des Herzzyklus auf, und besitzt eine gezackte
Form von relativ kurzer Dauer mit einem steilen Anstieg, eine maximale
Amplitude und einen steilen Abfall. Die R-Welle ist die Depolarisation
der Ventrikel und deshalb, wie hier verwendet, bezeichnet der Terminus „Ventrikelaktivierungen" die R-Wellen des
Herzzyklusses. Der QRS Komplex wird durch die S-Welle vervollständigt, welche
typischerweise eine kleine Ablenkung aufweist, die das Herzsignal auf
eine Grundlinie zurückführt. Der
S-Welle folgend erfolgt die T-Welle mit einer Verzögerung von
etwa 250 ms. Die T-Welle ist relativ lang in ihrer Dauer (z.B.,
ungefähr
150 ms). Der Herzzyklus zwischen der S-Welle und der T-Welle wird
gewöhnlich
als ST-Segment bezeichnet. Die T-Welle ist ein empfindlicher Teil
des Herzzyklusses, während
dessen ein Vorhofdefibrillationsschock vermieden werden sollte, um
die Möglichkeit
eines induzierten (und oft tödlichen)
ventrikulären
Flimmerns zu reduzieren. Der nächste
Herzzyklus beginnt mit der nächsten
P-Welle. Die typische Dauer eines kompletten Herzzyklus ist von
der Größenordnung
von ungefähr
800 ms.
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Im Überblick
weist ein implantierbares System zur Vorhofdefibrillation eines
Herzens eines Patienten (a) ein erstes Paar von Vorhofdefibrillationselektroden,
das zur Lieferung eines ersten Vorhofdefibrillationsimpulses entlang
eines ersten Strompfades in dem Herzen konfiguriert ist; (b) einen
Impulsgeber, der funktionell mit dem ersten Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
zum Liefern des ersten Vorhofdefibrillationsimpulses verbunden ist;
(c) ein zweites Paar von Vorhofdefibrillationselektroden, das zur
Lieferung eines zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses entlang eines
zweiten Pfades in dem Herzen konfiguriert ist, wobei der zweite
Strompfad sich von dem ersten Strompfad unterscheidet; und (d) einen
Impulsgeber auf, der funktionell mit dem zweiten Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
zur aufeinander folgenden Lieferung des zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses
nach dem ersten Defibrillationsimpuls verbunden ist. Die Elektrodenpaare
können
an einer Vielzahl von verschiedenen Stellen angeordnet werden, so
lange unterschiedliche Strompfade für den ersten und den zweiten
Impuls erreicht werden. Eine einzige Elektrode kann in mehr als
einem Elektrodenpaar mitwirken, so dass, z.B., zwei Strompfade durch drei
Defibrillationselektroden erreicht werden. Wenn gewünscht, können zusätzliche
Elektroden an einem Teil eines Elektrodenpaars zur Bereitstellung
eines einzelnen Poles zusammengebunden werden, und es können zusätzliche
Elektroden für
zusätzliche Schocks,
die auf den ersten und zweiten Schock folgen, bereitgestellt werden.
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In
einer Ausführung
der Erfindung besitzt das erste Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
eine Defibrillationselektrode, die in dem rechten Vorhof oder in
der Vena-cava-superior des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode,
die in dem Sinus coronarius distal oder der großen Herzvene des Herzens angeordnet
ist. Die Elektroden selbst können
zur Anordnung an den angedeuteten Stellen konfiguriert sein. Viele
Alternativen für
das zweite Paar von Vorhofdefibrillationselektroden, die einen zweiten
Strompfad ausbilden, sind möglich.
Zum Beispiel kann das zweite Elektrodenpaar von Vorhofdefibrillationselektroden
folgendes aufweisen:
- (A) eine Defibrillationselektrode,
die in dem Sinus coronarius proximal des Herzens angeordnet ist, und
eine Defibrillationselektrode, die vor dem linken Vorhof des Herzens
(z.B. in der linken Lungenschlagader, oder auf der äußeren Oberfläche eines
subkutan implantierten Geräts
in der linken Brustregion des Patienten) angeordnet ist;
- (B) eine Defibrillationselektrode, die in der linken Lungenschlagader
des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode, die
in dem rechten Ventrikel des Herzens angeordnet ist;
- (C) eine Defibrillationselektrode, die in dem Sinus coronarius
distal des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode,
die in dem rechten Ventrikel des Herzens angeordnet ist;
- (D) eine Defibrillationselektrode, die in der linken Lungenschlagader
der Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode, die
in dem rechten Vorhof des Herzens angeordnet ist;
- (E) eine Defibrillationselektrode, die in der linken Lungenschlagader
des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode, die
in dem Sinus coronarius distal des Herzens (die Elektrode, welche
in dem Sinus coronarius distal angeordnet ist, kann optional mit
einer Elektrode, angeordnet in dem rechten Vorhof, zu einem Pol
zusammengebunden sein) angeordnet ist;
- (F) eine Defibrillationselektrode, die in dem Sinus coronarius
proximal des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode,
die in dem rechten Vorhof des Herzens angeordnet ist; oder
- (G) eine Defibrillationselektrode, die in dem Sinus coronarius
proximal des Herzens angeordnet ist, und eine Defibrillationselektrode,
die in dem Sinus coronarius distal des Herzens (die Elektrode, angeordnet
in dem Sinus coronarius distal kann optional mit einer Elektrode,
angeordnet in dem rechten Vorhof, zu einem Pol zusammengebunden
sein) angeordnet ist.
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Wieder
können
die Elektroden zur Anordnung an den angedeuteten Stellen konfiguriert
sein, und eine Vielzahl von Variationen des Vorangegangenen werden
für den
Fachmann leicht ersichtlich sein. Zum Beispiel, kann der erste Defibrillationsimpuls
durch das zweite Paar von den oben angedeuteten Elektroden geliefert
werden, und der zweite Defibrillationsimpuls könnte durch das erste Paar der oben
angedeuteten Elektroden (in diesem Fall würde das angedeutete zweite
Paar von Elektroden als das „erste
Paar" und das angedeutet
erste Paar als „zweites
Paar" dienen) geliefert
werden. Zusätzlich
kann eine Vielzahl von Elektroden zur Bereitstellung von drei, vier
oder fünf
oder mehr verschiedenen Elektrodenpaaren implantiert werden und
die Kopplung der Elektroden an den Impulsgeber könnte nach der Implantation
der Elektroden zur Optimierung der Elektrodenkonfiguration für einen
bestimmten Patienten umgeschaltet werden.
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1 illustriert
eine erste Ausführungsform eines
Systems zur Vorhofdefibrillation der vorliegenden Erfindung. Der
Vorhofdefibrillator 10 aus 1 beinhaltet
ein implantierbares Gehäuse 13,
welches eine hermetisch versiegelte elektronische Schaltung 15 beinhaltet.
Der Vorhofdefibrillator umfasst weiterhin einen ersten Katheder 20,
einen zweiten Katheder 24, und einen dritten Katheder 28,
welche allesamt in das Herz 30 einsetzbar sind, ohne dass
ein chirurgischer Eingriff nötig
ist. Der Terminus „Katheder", wie hier verwendet,
beinhaltet „Stilett" und wird auch austauschbar
mit dem Terminus „Leitung" verwendet. Jeder
der Katheder 20, 24, 28 enthält Elektrodenleitungen 20a, 20b, 24a, 24b, 28a,
jeweils zur Verbindung wenigstens einer Elektrode mit der elektrischen
Schaltung 15 in dem Gehäuse.
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In
der Ausführungsform
aus 1 weist das implantierbare Defibrillationssystem
eine erste Defibrillationselektrode 50, die zur Positionierung
in dem rechten Vorhof (RA) 36 oder in der Vena-cava-superior 48 konfiguriert
ist. Auch ist in der Schnittansicht das Innere des rechten Ventrikels
(RV) 32, ne ben dem Außeren
des linken Vorhofs (LA) 38 und das Äußere des linken Ventrikels
(LV) 34 illustriert. Eine zweite Defibrillationselektrode 52 ist
zur Anordnung in dem Sinus coronarius distal (DSC) 42 oder
in der großen
Herzvene 44 konfiguriert. Ein Impulsgeber, welcher Teil
der in dem implantierbaren Gehäuse 13 eingeschlossenen
elektronischen Schaltung 15 ist, ist mit dem ersten Paar
Elektroden 51 (50, 52) verbunden und
verbindet das erste Paar von Elektroden 51 (50, 52)
durch die Leitungen 20, 24. Folglich stellt das
erste Paar Elektroden 51 einen ersten Stromweg zur Lieferung
eines ersten Vorhofdefibrillationsimpulses zwischen diesen bereit.
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Ein
zweites Paar Elektroden ist zur Bereitstellung eines zweiten Strompfades,
der sich von dem ersten Strompfad unterscheidet, angeordnet. Wie
in 1 illustriert, weist ein zweites Paar eine dritte
Elektrode 58 und eine vierte Elektrode 60 auf. Wie
gezeigt, ist die dritte Elektrode 58 zur Positionierung
in dem Sinus coronarius proximal (PCS) 42 und die vierte
Elektrode 60 zur Positionierung in der linken Lungenschlagader
(LPA) 45 konfiguriert. Ein zweiter Impuls wird von dem
Impulsgeber erzeugt und durch die Leitungen 20, 24 geliefert,
um durch die elektrisch gekoppelten oder gepaarten PCS und LPA Elektroden 59, 60 zugeführt zu werden.
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Wie
in 1 gezeigt, weist die erste Leitung 20 in
dieser Ausführungsform
eine endokardiale verlängerte
Leitung durch die Vene hindurch mit Elektroden 52 und 58 auf,
die zum Aufbauen einer elektrischen Kommunikation mit den, wie hier
oberhalb beschriebenen, entgegengesetzten (oder gepaarten) Elektroden
angeordnet sind. Die Leitung ist typischerweise in einen Katheder
eingeschlossen und flexibel ausgebildet, um diese durch die Vena-cava-superior 48 in
den rechten Vorhof 50 und dann in den Sinus coronarius
os 40 zu führen
und dann in den Sinus coronarius weiterzuschieben, so dass die Distalelektrode 52 sich
in dem Sinus coronarius distal (DCS) innerhalb des CS neben dem
LV 34 und unterhalb des LA, oder innerhalb der großen Herzvene 44 neben
dem linken Ventrikel 34 befindet. Die proximale CS Elektrode
(beschrieben in dieser Ausführungsform
als die dritte Elektrode, Supra) 58 ist derart von der
DCS Elektrode beabstandet, dass die PCS Elektrode in dem CS bleibt,
wenn die DCS Elektrode richtig positioniert ist.
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Die
zweite Leitung 24 in 1 weist
eine endokardiale verlängerte
Leitung auf, die durch die Vene hindurchgeht, welche Elektroden 50 und 60 besitzt,
die zum Aufbau elektrischer Kommunikation mit einer entgegengesetzten
oder gepaarten Elektrode zur Bereitstellung eines entsprechenden
Schockimpulses zwischen diesen angeordnet sind. Als solche ist die
Leitung typischerweise von einem Katheder umschlossen und zur Einführung in
die Vena-cava-superior 48 und zum Vorschieben in die Lungenschlagader 45 flexibel
ausgeführt.
Die vierte Elektrode oder Lungenschlagaderelektrode ist vorzugsweise
auf der Spitze oder dem Abschnitt der Spitze der Leitung 24 angeordnet,
so dass diese einführbar
in der Lungenschlagader, benachbart dem LA 38, positioniert
ist. Bei richtiger Einbringung ist die erste Elektrode oder RA Elektrode 50 auf
der Leitung von der LPA Elektrode 60 derart beabstandet,
dass diese nach dem Einbringen in dem RA 36 oder der Vena-cava-superior 48 positioniert
ist.
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Ebenso
ist in 1 eine fünfte
Elektrode 65 illustriert, die zur Positionierung in dem
Abschnitt der Spitze des RV 32 konfiguriert ist. Diese
Elektrode ist typischerweise eine Überwachungselektrode zur Bereitstellung
des gewählten
Herzwellensignals, das heißt,
P, R, oder T, mittels der angeschlossenen Leitungslinie 28 an
ein Synchronisationsüber wachungsgerät 72 und
an ein Steuergerät
in der elektrischen Schaltung 15, welche es dem Steuergerät 74 erlaubt, die
Lieferung der Vorhofstimulationsimpulse als Antwort auf die detektierten
Herz- oder Ventrikulärsignale
zu synchronisieren, um die Möglichkeit
eines induzierten ventrikulären
Flimmerns zu minimieren.
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2–4 sind ähnlich der 1,
wie oben, und illustrieren wechselnde Ausführungsformen der Leitungs-
und Elektrodeneinbringungen, wobei die Elektrodenpaare und die relative
Einbringung zur Lieferung der Stimulationsschockimpulse die Gleiche
bleibt. Vergleichbare Komponenten weisen vergleichbare Bezugszeichen
zu 1 oben auf. Es wird für den Fachmann leicht erkennbar
sein, dass es für
die elektrische Kopplung der jeweiligen entgegengesetzten Elektroden
keine Rolle spielt, auf welche Leitungen genau die Elektroden angeordnet
sind. Die elektrische Kopplung wird durch das Steuergerät und den
Schalter in der elektronischen Schaltung (unten beschrieben) bereitgestellt.
In jeder Ausführungsform ist
es bevorzugt aber nicht notwendig, dass die PCS und DCS Elektroden
zur leichteren Einführung
auf derselben Leitung bleiben, hier gezeigt als erste Leitung oder
Katheder 20.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, wobei die zweite Leitung oder Katheder 24' die LPA Elektrode 60 an
dem distalen Ende aufweist, vorzugsweise an der Spitze der Leitung.
Die dritte Leitung oder Katheder 28' besitzt die proximal bzw. distal
angeordneten RA und RV Elektroden 50, 65.
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3 zeigt
verschiedene Ausführungsformen
der zweiten und dritten Leitung oder der Katheder 24'', 28''.
Der zweite Katheder 24'' weist proximal angeordnete
RV und distal angeordnete LPA Elektroden 65, 60 auf;
der dritte Katheder 28'' um fasst eine RA
(oder SVC) Elektrode 50, welche als eine distale Elektrode
an dessen Spitze angeordnet ist.
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4 illustriert
eine Ausführungsform,
welche nur zwei Katheder oder Leitungen 20, 24''' verwendet.
Die zweite Leistung 24''' umfasst drei Elektroden, eine
distale LPA Elektrode 60, eine dazwischen liegende RV Elektrode 65 und
eine proximale RA (oder SVC) Elektrode 50.
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5 ist ähnlich 1,
illustriert aber eine wechselnde Ausführungsform der LPA Elektrode 60 sowie
wechselnde Leitungs- und Kathederkonfigurationen. Die LPA Elektrode 60 wird
ersetzt durch (oder bei der Alternative ergänzt durch) eine Elektrode mit einem
aktiven äußeren Abschnitt 60' des Gehäuses 13,
welches vorzugsweise vor dem linken Vorhof implantiert ist. Bei
dieser Ausführungsform
ist die Gehäuseelektrode 60' typischerweise
mit der PCS Elektrode 58 gepaart und zum Bereitstellen
eines Stimulationsimpulses, abhängig
von dem Steuergerät
und der elektronischen Schaltung, zwischen diesen konfiguriert.
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6 illustriert
ein Beispiel eines implantierbaren Gehäuses 13 beinhaltend
eine elektronische Schaltung 15, welche einen oder mehr
Verstärker (nicht
dargestellt) zur Verstärkung
gemessener Herzsignale aufweist. Die verstärkten Signale werden durch
einen Vorhofflimmerdetektor 70 analysiert, welcher feststellt,
ob ein Vorhofflimmern vorliegt. Der Vorhofflimmerdetektor 70 kann
einer der vielen dem Fachmann bekannten sein. Obwohl, wie dargestellt, ein
Messsignal durch die RA Elektrode 50 bereitgestellt wird,
wird es für
den Fachmann leicht erkennbar sein, dass die Messelektrode auch
eine Vielzahl von Messelektroden mit einer Vielzahl von Signalen
aufweisen kann, wie zum Beispiel eine bipolare Konfiguration, oder
auch Elekt roden aufweisen kann, die in wechselnden Bereichen des
Herzens angeordnet sind, wie in der Fachwelt bekannt, wie zum Beispiel dem
CS. Bei dieser Situation ist die Eingangsleitung zu dem Vorhofflimmerdetektor
als eine Vielzahl von Leitungen ausgebildet, die, wenn nur gemessen
werden soll, eine Eingabe für
den Detektor bereitstellen.
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Die
Defibrillationselektroden können
zur Messung von Herzzyklen wechselnd konfiguriert sein, oder können kleinere
Messelektroden benachbart zu diesen aufweisen und somit eine Eingabe
für die
elektronische Baugruppe bereitstellen sowie eine vorbestimmte Stimulationsschockausgabe
gemäß der Steuerung
des Steuergerätes
für vorbestimmte Herzbereiche
bereitstellen.
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Die
elektronische Schaltung 15 umfasst ein Herzzyklusüberwachungsgerät („Synchronisationsüberwachungsgerät 72'') zur Bereitstellung von Synchronisationsinformationen
für das
Steuergerät 74. Wie
unten beschrieben, wird die Synchronisation typischerweise durch
Messung der Herzaktivität
in dem RV vorgesehen, kann aber auch andere Messelektroden umfassen,
welche mit den Defibrillationselektroden zur Bereitstellung zusätzlicher
Sicherheit, dass die Vorhofstimulationsschockimpulse nicht während eines
sensiblen Abschnitts des Herzzyklus geliefert werden, so dass die
Möglichkeit
eines induzierten ventrikulären
Flimmerns reduziert wird, kombiniert oder getrennt verwendet werden
können.
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Bei
einem Signal von dem Vorhofflimmerdetektor 70, beaufschlagt
das Steuergerät 74 wiederum eine
Kondensatorladungsschaltung 76 mit einem Signal, welche
dann den Kondensatorspeicher 78 bis zu einer vorbestimmten
Spannung auflädt,
typischerweise von einer Batteriequelle (nicht dargestellt). Die Entladung
des Kondensators wird durch das Steuergerät 74 und/oder eine
Entladungsschaltung 80 gesteuert. Das Steuergerät steuert
(oder sieht vor) typischerweise, basierend auf Informationen von
dem Synchronisationsüberwachungsgerät 72,
den vorgewählten
Schockimpuls so, dass dieser entweder an eine Entladungsschaltung
zur weiteren Verarbeitung (d.h. zur weiteren Formung der Wellenform
des Signals, Terminierung des Impulses, etc.) oder direkt an einen
Schalter weiterleitet wird. Das Steuergerät steuert typischerweise auch
die richtige Auswahl der vorbestimmten Defibrillationselektrodenpaar(e)
zur Steuerung des Schalters zur elektrischen Aktivierung eines gewünschten
Elektrodenpaars zum Koordinieren des vorbestimmten elektrischen
Schockimpulspfades durch welchen der Schockimpuls bereitgestellt
wird.
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Wie
oben festgestellt worden ist, stellt die vorliegende Erfindung zwei
getrennte Schockimpulse an zwei getrennte Strompfade bereit, die
auch durch die Elektrodenpaaranordnung bestimmt sind, wie oben beschrieben.
Deshalb wird es für
den Fachmann leicht erkennbar sein, dass der Kondensator 78 als
ein einzelner Kondensator oder als ein Verbund paralleler Kondensatoren
ausgebildet sein kann, welcher ausreichend geladen und so dimensioniert
ist, dass wenigstens zwei getrennte Schockimpulse an vorbestimmten
Elektroden, die in dem Herz angeordnet sind, bereitgestellt werden
können.
Zusätzlich kann
der Kondensator 78 als zwei oder mehr getrennt geladene
Kondensatoren (oder Bank paralleler Kondensatoren) an getrennten
Leitungen zur Bereitstellung zweier getrennter und aufeinander folgender Schockimpulse
gemäß der Steuerung
durch das Steuergerät 74 und/oder
der Entladungsschaltung 80 aufweisen. Jedoch ist der Kondensator 78 vorzugsweise
ein relativ großer
Kondensator zur Sicherstellung einer ausreichenden Ladungs- und
Abklingzeitspanne (d.h. lange Zeitkonstante und niedrige Neigung)
zur Bereitstellung ausreichender Energie für zwei Schockimpulse. Beispielsweise
würde ein
Kondensator mit einer Kapazität
in dem Bereich 200–1000 μF oder mehr
mit einer zugehörigen
Zeitkonstante in dem Bereich von 30 ms auf eine Spannung von typischerweise
ungefähr
100–200
Volt aufgeladen werden und würde
eine V(Maximum) in einer typischen ersten Wellenform mit einer Vorderflanke von
etwa 50–100
Volt liefern. Wenn mehr als zwei zusätzliche Schocks verabreicht
werden, dann kann ein größerer Kondensator
verwendet werden. Bei der Alternative, bei welcher die elektronische
Baugruppe eine Schaltung zur weiteren Formung der Wellenform benutzt,
kann der Kondensator in einen höheren Spannungsbereich
aufgeladen werden (im Bereich von 200 V).
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung besitzt der Impulsgeber einen einzigen Kondensator 78 und
das Steuergerät 74 einen
Schalter (z.B. ein Koppelpunktschalter), der funktional mit dem
Kondensator verbunden ist. Der Schalter ist zum Bereitstellen eines
biphasischen Impulses (d.h. eine erste Phase eines Impulses einer
vorbestimmten Polarität
gefolgt von einer zweiten Phase eines Impulses von umgekehrter Polarität) als ersten
Vorhofdefibrillationsimpuls und eines biphasischen Impulses als
zweiten Vorhofdefibrillationsimpuls konfiguriert.
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Das
Steuergerät 74 liefert
einen vorgewählten
elektrischen Impuls an vorbestimmte Elektrodenpaare durch einen
Schalter 82, welcher vorzugsweise programmierbar ist. Das
Kondensatorladegerät 76,
der Kondensator 78, das Steuergerät 74, die Entladungsschaltung 80 und
der Schalter 82 bilden folglich einen elektrischen Impulsgeber.
Deshalb ist es verständlich,
dass im Betrieb als Antwort auf eine Eingabe von dem Vorhofflimmerdetektor 70 das Steuergerät 74 den
Impulsgeber zur Synchronisierung der Lieferung einer zeitlich abgestimmten
Impulsausgabe an die richtigen Elektrodenpaare in Übereinstimmung
mit der Herzzyklusinformation steuert, die von dem Synchronisationsüberwachungsgerät 72 und
der spezifischen Elektrodenkonfiguration, die von dem Gerät verwendet
wird, empfangen werden. Weiterhin, wenn eine biphasische Wellenform
verwendet wird, wird es dem Fachmann leicht verständlich sein,
dass der Impulsgeber auch einen Koppelpunktschalter zum Schalten
der Polarität
der Elektrodenpaare zur Lieferung der zweiten (umgekehrten oder
negativen) Wellenformphase aufweist. Es wird auch bevorzugt, dass
die elektronische Baugruppe einen Empfänger/Sender, der mit dem internen
Steuergerät 74 zur
Kommunikation mit einem externen Steuergerät gekoppelt ist, aufweist.
Folglich kann der Impulsbereich durch eine externe Eingabe an das Steuergerät zur Veränderung
beispielsweise der Wellenform, der Spannung, der Elektrodenkopplung, oder
sogar zur Datengewinnung von Überwachungsdaten über die
Anzahl von Vorhofflimmervorkommnissen und die Effektivität der Schockhöhe empfangen
und gespeichert im Speicher verändert
werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Schalter 82 zur Veränderung
der Kopplung des Impulsgebers an die Vorhofdefibrillationselektroden
programmierbar (z.B. durch Fernsteuerung, wie beispielsweise durch
ein Funksignal). Dieses Merkmal wird vorteilhaft verwendet, wenn
mehrere Elektroden so implantiert werden, dass die Elektrodenpaare,
die die ersten und zweiten Vorhofdefibrillationsimpulse liefern,
zur Optimierung der Technik für
einen bestimmten Patienten verändert
werden können.
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Die
Energie des ersten Vorhofdefibrillationsimpulses ist vorzugsweise
nicht größer als
8 Joule, besser nicht größer als
6 Joule, noch besser nicht größer als
4 Joule und am besten nicht größer als
2 Joule. Die Energie des zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses ist
typischerweise nicht größer als
die Energie des ersten Defibrillationsimpulses (obwohl solch ein Ergebnis
möglich
ist, wenn ein Dualkondensatoraufbau verwendet wird), und ist vorzugsweise nicht
größer als
8 Joule, besser nicht größer als
6 Joule, noch besser nicht größer als
4 Joule und am besten nicht größer als
2 Joule. Der zweite Vorhofdefibrillationsimpuls folgt vorzugsweise
dem ersten Vorhofdefibrillationsimpuls nach 0 bis 500 Millisekunden, oder
besser folgt der erste Vorhofdefibrillationsimpuls nach 0 bis 200
Millisekunden. Bei der Alternative kann der zweite Vorhofdefibrillationsimpuls
sich mit dem ersten Vorhofdefibrillationsimpuls überlappen, zum Beispiel von
einem Viertel bis zum dritten Viertel der gesamten Schockdauer (die
Dauer der beiden Schocks in Reihe). Die Dauer jedes Schocks kann, beispielsweise
zwischen drei und zwanzig Millisekunden sein, wobei die gesamte
Schockdauer beispielsweise zwischen vier und ein Halb und vierzig Millisekunden
liegt.
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7A bis 7D zeigen
beispielhaft Wellenformen, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können.
In jeder Figur ist die Spannung auf der vertikalen Achse angegeben und
die Zeit ist auf der horizontalen Achse angegeben. Die spezielle
Wellenform des Defibrillationsimpulses ist nicht entscheidend, und
jede Wellenform kann verwendet werden. Die typische Spannungswellenform,
die von einem Kondensator geliefert wird, ist eine abfallende exponentielle
Wellenform 54, 56 mit der Vorderflankenspannung
des zweiten Impulses VL2 kleiner oder gleich
der Spannung der hinteren Flanke des ersten Impulses. Eine solche
Wellenform ist in 7A dargestellt. Wie dargestellt,
ist die erste Impulswellenform 54 eine biphasische asymmetrische
Wellenform mit einer längeren
ersten Phase und einer kürzeren
zweiten Phase: beispielsweise einer 5–15 Millisekunden (ms) ersten
Phase und einer 2–10
ms zweiten Phase. Besser noch ist die biphasische Wellenform etwa
eine 3 ms/–1ms
Impulswellenform.
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Alternativ
weisen symmetrische Wellenformen ungefähr gleiche erste und zweite
Phasenimpulssegmentdauern, wie beispielsweise 3 ms/3ms, monophasische
Wellenformen oder sogar umgekehrt biphasische asymmetrische Wellenformen
auf, oder auch Kombinationen von Wellenformen sind geeignet. Weiterhin
zeigen die 7A und 7B die Wellenform 56, 56', die auch asymmetrische
biphasische Wellenformen aufweisen und entlang der gleichen Zeitdauer
sind wie für
die erste beschriebene Wellenform 54. Die Wellenformen
können
gestufte Eingabewellenformen 54', 56' sein, wie gezeigt in 7B.
Die Wellenformen können
geformt sein, wie illustriert durch die Wellenformen 54'', 56'' in 7C. Monophasische
Wellenformen können
als entweder eine erste, zweite (s. 7C) oder
sogar als beide Impulswellenformen verwendet werden. Die Phasen von
biphasischen Wellenformen können
beispielsweise 0–200
ms zueinander zeitversetzt sein. Zusätzlich können die Wellenformen überlappend
sein, wie gezeigt in 7D, um beispielsweise aufeinander
folgend eine erste Impulsphase 54a an einem ersten Elektrodenpaar,
wie z.B. einem rechten Vorhof (RA) zu Sinus coronarius distal (DCS)
Elektrodenpaar, eine zweite Wellenform 56a der ersten Phase an
einem zweiten Elektrodenpaar, wie z.B. einem Sinus coronarius (PCS)
zu linker Lungenschlagader LPA Elektrodenpaar, eine erste Wellenform
einer zweiten Phase 54b an dem ersten Elektrodenpaar, und
dann eine zweite Wellenform einer zweiten Phase 56b an
einem zweiten Elektrodenpaar bereitstellen. Wie für den Fachmann
erkennbar ist, kann die Schockfolge in einer Vielzahl von Arten
verändert werden
und entspricht immer noch in der Funktion der Art, wie in diesem
Dokument beabsichtigt wird.
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Im Überblick
besitzt ein implantierbarer Vorhofdefibrillator zur Verwendung in
einem System zur Vorhofdefibrillation eines Herzens eines Patienten durch
ein erstes und ein zweites Paar von Vorhofdefibrillationselektroden
ein implantierbares Gehäuse; einen
Vorhofflimmerdetektor, der in dem Gehäuse enthalten ist; einen Impulsgeber,
der in dem Gehäuse enthalten
und funktionell mit dem Vorhofflimmerdetektor verbunden ist. Das
Gehäuse
kann aus jedem geeigneten, der Fachwelt bekannten, biokompatiblen Material
hergestellt sein. Eine Stromversorgung, wie z.B. eine Batterie,
ist funktionell mit dem Impulsgeber verbunden und typischerweise
in dem Gehäuse
beinhaltet. Der Impulsgeber ist zur Lieferung eines ersten Vorhofdefibrillationsimpulses
zwischen dem ersten Paar Vorhofdefibrillationselektroden bei der
Detektion eines Vorhofflimmerns konfiguriert; und der Impulsgeber
ist zur Lieferung eines zweiten Vorhofdefibrillationsimpulses zwischen
dem zweiten Paar Vorhofdefibrillationselektroden nach dem ersten
Defibrillationsimpuls konfiguriert. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine subkutane Elektrode auf einer äußeren Oberfläche des
Gehäuses
des implantierbaren Vorhofdefibrillators angeordnet, wie beschrieben in
dem US-Patent Nr. 5,292,338 (G. Bardy). Der Defibrillator wird dann
in die linke Brustregion des Patienten, gemäß bekannten Techniken, wie
beschrieben in dem US-Patent
Nr. 5,292,338 (Bardy), implantiert (z.B. subkutan, in die linke
pektorale Region). Der implantierbare Defibrillator kann in Kombination mit
bekannten Leitungen oder Leitungen, wie hier beschrieben, zur Bereitstellung
eines Systems, wie hier beschrieben, verwendet werden.
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Eine
Leitung zur Einführung
in das Herz eines Patienten in Verwendung in Kombination mit einem
Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung besitzt einen verlängerten
Katheder, der zur Einführung
nach unten durch die Vena-cava-superior des Herzens, in den rechten
Vorhof hinein, durch die Öffnung
des Sinus coronarius hindurch, durch den Sinus coronarius proximal und
hinein in den Sinus coronarius distal oder in die große Herzvene
des Herzens zum Erreichen einer betriebsfähigen Konfiguration darin flexibel
konfiguriert ist; eine erste Vorhofdefibrillationselektrode, die
mit dem Katheder verbunden ist; eine zweite Vorhofdefibrillationselektrode,
die mit dem Katheder verbunden ist. Die erste und zweite Vorhofdefibrillationselektroden
sind auf dem Katheder so voneinander beabstandet, dass die erste
Vorhofdefibrillationselektrode in dem Sinus coronarius distal oder
der großen
Herzvene des Herzens angeordnet ist, und die zweite Vorhofdefibrillationselektrode
in dem Sinus coronarius proximal des Herzens angeordnet ist, wenn
der Katheder in der betriebsfähigen
Konfiguration ist.
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Eine
weitere Leitung zur Einführung
in das Herz eines Patienten zur Verwendung in Kombination mit einem
Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung besitzt einen verlängerten
Katheder, der zur Einführung
in die Vena-cava-superior des Herzens hinunter, hinein in den rechten
Vorhof, durch das rechte Ventrikel hindurch, und hinein in die Lungenschlagader
zum Erreichen einer betriebsfähigen Konfiguration
darin flexibel konfiguriert ist; eine erste Vorhofdefibrillationselektrode,
die mit dem Katheder verbunden ist; eine zweite Vorhofdefibrillationselektrode,
die mit dem Katheder verbunden ist. Die erste und die zweite Vorhofdefibrillationselektroden
sind auf dem Katheder so voneinander beabstandet, dass die erste
Vorhofdefibrillationselektrode in den rechten Vorhof des Herzens
und die zweite Vorhofdefibrillationselektrode in der Lungenschlagader
positioniert ist, wenn der Katheder in der betriebsfähigen Konfiguration
ist. Die Leitung kann auch eine dritte Elektrode umfassen, die mit
dem Katheder verbunden ist, wobei die dritte Elektrode von der ersten
und der zweiten Vorhofdefibrillationselektrode derart beabstandet
ist, dass die dritte Elektrode in dem linken Ventrikel des Herzens
ange ordnet ist, wenn der Katheder in der betriebsbereiten Konfiguration
ist. Die dritte Elektrode kann eine Überwachungselektrode sein.
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Systeme
wie oben beschrieben, können
zur Bereitstellung eines implantierten Defibrillationssystems einem
Patienten durch gewöhnliche
chirurgische Techniken implantiert werden, oder durch Techniken,
die dem geschulten Chirurgen im Lichte dieser Offenbarung erkennbar
sind. Zusätzliche
Merkmale können
auch zu dieser Erfindung hinzugefügt werden, ohne die Funktion
dieser Erfindung oder deren Resultat zu beeinflussen. Solche zusätzlichen
Merkmale umfassen, aber nicht auf diese beschränkt, Sicherheitsmerkmale, wie
zum Beispiel Lärmunterdrückung oder
Geräte
zur Überwachung
mehrerer Wellen (R und T), Verifizierungsprüfung zur Reduzierung falscher
Positive, Prekardioversionswarnung, programmierter verzögerter Eingriff,
bipolar konfigurierte Messelektroden, Reduzierung der Menge an Ladungsspannung,
die benötigt
wird, einen Kondensatorspeicher zum Laden durch „langsames Laden" und die verbundenen
Schaltungen, einen zwischenzeitlich aktivierten Defibrillationsdetektor
zur Reduzierung von Energieableitung, eine Schalteinheit zur Minimierung
der Leitungen von dem Impulsgeber, etc.
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Obwohl
der Vorhofdefibrillator als implantierbarer Defibrillator beschrieben
worden ist, ist es für den
Durchschnittsfachmann leicht verständlich, dass die Erfindung
auch in einen externen Vorhofdefibrillator eingebaut sein kann,
welcher Katheder zur Positionierung der Elektroden für eine kurze
Zeit in einem Herz eines Patienten verwendet. Der externe Defibrillator
könnte
bei einer einmaligen Kardioversion von Vorhofflimmern oder für Patienten,
welche nach einem chirurgischen Eingriff ein Vorhofflimmern entwickeln,
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter in dem folgenden nicht beschränkenden
Beispiel erklärt.
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BEISPIEL I
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In
diesem Beispiel, wie in 8 graphisch illustriert (Ergebnis
H), erzielte ein dualer Strompfad mit einem ersten Elektrodenpaar
RA-DCS und einem zweiten Elektrodenpaar CSDS (PCS,
Supra)-LPA eine signifikante Verringerung der gelieferten Energie
in einem Schafmodell von Vorhofflimmern (AF).
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In
fünf erwachsenen
Schafen (Herzgewicht 342 ± 21
gms), wurde AF durch rasches Vorhofschrittmachen induziert. Defibrillationselektroden wurden
durch die Vene in dem rechten Herzohr (RAap), dem Sinus coronarius
distal (DCS), dem Sinus coronarius proximal (CSos), der linken Lungenschlagader
(LPA), und der rechten ventrikulären
Spitze (RV) angeordnet. Sieben einzelne und sieben duale Strompfade
wurden verglichen. Eine biphasische Wellenform mit einem Kondensator
mit der ersten Phasendauer 3 ms und der zweiten Phasendauer 1 ms
wurde durch jeden Strompfad geliefert. Die hintere Flankenspannung
jeder vorangehenden ersten Phase war gleich der vorderen Flankenspannung
der nächsten
Phase. Vorhofdefibrillationsgrenzwerte (ADFT) wurden unter Verwendung
eines Anstiegsprotokolls bestimmt, und Erfolgswahrscheinlichkeitskurven
wurden dann durch Verabreichung von 10 Schocks für jede Wellenform bestimmt,
angefangen bei dem ADFT unter Verwendung einer Aufwärts/Abwärtsmethode
mit einer 20 Volt Schrittgröße. Das
Diagramm zeigt die Elektrodenkonfigurationen und die mittlere und
die Standardabweichung von der gesamt gelieferten Energie für die 50%
Erfolgspunkte (E50). Der Dualstrompfad „H" weist einen viermal kleineren E50 auf,
als der gewöhnliche einfache
Strompfad „A" (0,26 ± 0,18
vs. 1,13 ± 0,23 Joule);
auch weist der Pfad „H" einen signifikant
niedrigeren E50 auf als alle anderen einfachen und dualen Elektrodenkonfigurationen,
die getestet wurden. Verglichen mit dem einfachen Strompfad („A"), der bei den ersten
implantierbaren Vorhofdefibrillatoren verwendet wird, können Vorhofdefibrillationsgrenzwerte
durch die Verwendung dualer Strompfade merklich reduziert werden.
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Das
Vorangegangene illustriert die vorliegende Erfindung und soll nicht
als diese beschränkend
ausgelegt werden. Die Erfindung ist demgemäß in den folgenden Ansprüchen definiert.