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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine Materialzusammensetzung, die wasserlösliche Polymere
umfasst, die dazu in der Lage sind, Phosphat oder Oxalat zu komplexieren,
Verfahren zur Herstellung der Polymere, Verfahren zur Verwendung
der Polymere bei der Komplexierung von diätetischem Phosphat oder Oxalat
in Tieren, um dessen Absorption aus dem Magen-Darm-Trakt zu verhindern
und Formulierungen für
deren Verwendung als nicht systemische Mittel.
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HINTERGRUND UND ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist bekannt, dass Serumphosphat-Werte oberhalb des normalen Bereichs
schädliche
Wirkungen besitzen. Es hat sich gezeigt, dass Hyperphosphatämie, der
Zustand, bei dem überhöhte Phosphatwerte
im Serum vorliegen, pathologische Zustände wie beispielsweise Osteodystrophie
und sekundären
Hypoparathyroidismus hervorrufen [siehe z.B. M. E. Rubin et al.,
Arch. Intern. Med. 124, 663-669 (1969); und E. Slatopolsky et al.,
Kidney Int'l 2,
147-151 (1972)]. Die Hauptrisikogruppe für Hyperphosphatämie sind
die Patienten, die Nierenversagen entwickeln. Ihre Hyperphosphatämie entwickelt
sich, wenn ihre Nieren die Funktion, Phosphat, welches in ihrer
Diät aufgenommen
wird, auszuscheiden nicht mehr ausreichend erfüllen und führt zu vielen Komplikationen.
[Siehe z.B. D. Mizumoto et al., Clin. Nephrol. 42, 315-321 (1994)
für Details
zum klinischen Verlauf]. Die Behandlung von Patienten mit chronischem
Nierenversagen ist relativ teuer und erfordert einen hohen Zeitaufwand
des medizinischen Personals. Patienten mit Nierenversagen können Fluid,
Natrium, Kalium, Chlorid, Phosphat, Stickstoff und andere Mineralien,
die in ihrer Diät
enthalten sind und im Körper
nicht benötigt
werden, nicht vollständig
ausscheiden. Die Behandlung dieser Patienten führt von minimalen diätetischen
Einschränkungen
zu starken diätetischen
Einschränkungen,
entweder zu einer peritonealen Dialyse oder zu einer Hämodialyse,
wenn sich der Zustand der Nieren dieser Patienten verschlechtert.
Bei vielen Patienten kann eine Nierentransplantation erforderlich
sein, aufgrund des Mangels an geeigneten Spendernieren kann es aber
erforderlich sein, dass der Patient jahrelang eine Hämodialyse
erhält,
bevor eine Transplantation möglich
ist. Aus gesundheitsmedizinischen Daten geht hervor, dass gegenwärtig etwa
150.000 Patienten in den USA eine Hämodialyse erhalten. In dem
Stadium des Nierenversagens liegen, wenn eine Dialyse benötigt wird, üblicherweise
zahlreiche Metabolismusstörungen
vor. Da die Nieren die Belastung durch aufgenommene Flüssigkeiten
und Elektrolyte, die ausgeschieden werden müssen, nicht mehr bewältigen,
sind die Gesamtwerte im Körper
an Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphat, Chlorid, Wasser und verschiedenen
Spurenmineralien üblicherweise
höher als
normal. Die übermäßige Flüssigkeitsretention
und die abnormale Hormonproduktion verursacht Hypertonie. Abnormaler
Metabolismus verursacht Hyperlipidämie und Hypercholesterinämie. Folglich
erhalten Patienten mit Nierendialyse üblicherweise zahlreiche medikamentöse Behandlungen,
um ihren Blutdruck, Hormonstatus, Fettwerte und Serumchemikalien
zu kontrollieren. Üblicherweise
müssen
sie außerdem
strenge diätetische
Beschränkungen
ertragen, einschließlich
einer minimalen Proteinaufnahme, genauer Flüssigkeitsbeschränkung, strenger
Natriumbeschränkung,
geringer Fettaufnahme und hoher Aufnahme einfacher Kohlenhydrate.
Diese diätetischen
Beschränkungen
sind notwendig, da die Nierendialyse den Chemikalienhaushalt im
Körper
nicht effektiv wiederherstellt und die Hormonwerte auf Normalwerte
bringt. Eine Dialyse dauert häufig
vier bis acht Stunden pro Sitzung, 2- bis 4-mal wöchentlich,
um die Flüssigkeit,
Harnstoff, Kreatin und Elektrolyte, die selbst bei einer strengen
Diät erzeugt
werden, zu entfernen. Besonders Phosphat ist mit einer Dialyse schwer
zu kontrollieren, da Phosphat durch die für die Dialyse üblicherweise
verwendeten Membranen nur in geringem Maß dialysiert wird.
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Abgesehen
von Nierenversagen rufen auch andere Erkrankungen Hyperphosphatämie hervor.
Primärer
Hypoparathyroidismus ist eine seltene Ursache für Hyperphosphatämie. [Siehe
z.B. D. Mizumoto et al., Clin. Nephrol. 42, 315-321 (1994).] Eine
Vergiftung mit Phosphat kann auch durch eine Verabreichung von phosphathaltigen
Einläufen,
oralen Abführmitteln
oder Urinsäure-Bildnern
hervorgerufen werden. Ein Schilddrüsenkarzinom führt gelegentlich
zu Hyperphosphatämie.
Die schnelle Lyse von Tumoren während
der Chemotherapie kann ebenfalls Hyperphosphatämie verursachen, die durch
die Beeinträchtigung
der Nierenfunktion aufgrund der durch die Tumorlyse produzierten überschüssigen Harnsäure verstärkt werden
kann. [Siehe z.B. T. Smith, South. Med. J. 81, 415-416 (1988).]
Hyperphosphatämie
wurde auch bei Kindern von Müttern mit
Diabetes berichtet. [Siehe z.B. R. C. Tsang et al., J. Pediatrics,
89, 115-119 (1976).] Wenn auch weit seltener als Nierenversagen
verursachen auch diese Erkrankungen schwerwiegende Gesundheitsprobleme,.
Eine Behandlung dieser Ursachen von Hyperphosphatämie schließt oft eine
diätetische
Beschränkung
von Phosphat ein, um die Menge des absorbierten Phosphats zu verringern.
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Ein
weiterer Krankheitszustand, der eine signifikante Sterblichkeit
und Kosten verursacht, ist die Bildung von Nierensteinen. Nierensteine
sind in Nordamerika die Ursache für 400.000 Krankenhauseinweisungen
pro Jahr. Oxalatsteine verursachen 234.000 dieser Krankenhauseinweisungen.
Manche Metabolismus-Wege in Säugern
können
zur Bildung von Oxalat führen,
das nicht weiter metabolisiert werden kann und durch die Nieren
ausgeschieden werden muss. Diese Wege machen jedoch weniger als
ein Drittel des Oxalats im Urin aus, während diätetisches Oxalat die Quelle
für 67%
des Oxalats im Urin bei Patienten mit normalem Metabolismus ist
[siehe z.B. R. P. Holmes et al., Scanning Microsco. 9: 1109-1120
(1995)]. Sowohl endogenes als auch diätetisches Oxalat muss zusammen
mit anderen Substanzen wie Calcium, überschüssigem Wasserstoff, Harnstoff
und Natrium über
die Nieren ausgeschieden werden. Calciumoxalat und Oxalsäure besitzen eine
geringe Löslichkeit
in Urin und werden leicht unter Bildung von Nierensteinen präzipitieren.
Patienten mit Steatorrhö,
Ileumresektion, Ileum-Ausschaltung, schwerwiegender Ileum-Mucosa-Erkrankung
oder Pankreasinsuffizienz weisen eine höhere Absorption von diätetischem
Oxalat auf als gesunde Personen und haben größere Probleme mit Oxalatsteinen
[siehe J. Q. Stauffer, Am. J. Dig. Dis. 22: 921-928 (1977); A. F.
Hofmann et al., Int. J. Obes. 5: 513-518 (1981); K. Dharmsathaphorn,
et al., Dig. Dis. Sci. 27: 401-405 (1982); Gastroenterology 84:
293-300 (1983); und D. P. D'Cruz,
et al., Br. J. Urol. 64: 231-234 (1989)]. Genetisch bestimmte Hyperoxalurie
verursacht eine erhöhte
endogene Produktion von Oxalat, die zur Bildung von Oxalat-Nierensteinen
führen
kann. Diätetisches
Oxalat kann die Nierensteinbildung bei diesen Patienten verschlimmern.
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Obwohl
bei der gegenwärtigen
Therapie für
Hyperphosphatämie
auf eine diätetische
Beschränkung von
Phosphat zur Verringerung der Phosphatbelastung Wert gelegt wird,
ist dies häufig
nicht ausreichend, um die Hyperphosphatämie vollständig zu behandeln und für die Patienten
ziemlich belastend. Es wird üblicherweise
notwendig, die diätetische
Beschränkung
mit einer Therapie zu ergänzen,
die dazu konzipiert ist, zu verhindern, dass das Phosphat, welches
aufgenommen wird, durch den Magen-Darm-Trakt absorbiert wird. [Siehe
z.B. J. A. Ramirez et al., Kidney Int'l 30, 753-759 (1986); und M. S. Sheikh
et al., J. Clin. Invest. 83, 66-73 (1989).] Ebenso haben sich die
Behandlungen von Hyperoxalurie entweder darauf fokusiert, die diätetische Aufnahme
von Oxalat zu verringern, indem verschiedener Nahrungsmittel vermieden
werden, oder darauf, die Absorption von Oxalat aus dem Magen-Darm-Trakt zu verhindern.
Diätetische
Beschränkungen
waren schwierig und verwirrend. Manche Autoren schlagen vor, dass
sämtliches
grünes
Gemüse,
Rhabarber, Tee und Schokolade weggelassen werden müssen. Andere
Autoren zählen
auch Rüben,
Nüsse,
Weizenflocken und Erdbeeren zu den Nahrungsmitteln, die eingeschränkt werden
müssen,
während
sämtliches
grünes
Gemüse
außer
Spinat erlaubt ist [siehe z.B. L. K. Massey et al., J. Am. Diet.
Assoc. 93: 901-906 (1993)]. Manche Autoren schlagen eine hohe Calciumaufnahme
vor, während
andere strenge Begrenzungen von Calcium fordern. Manche Autoren
fordern Diäten
mit niedrigem Proteingehalt, während
andere auf der Meinung bestehen, dass Protein bei der Behandlung
keine Rolle spielt, während
diätetische
Kohlenhydrate und Fette auf einem Minimum gehalten werden müssen. Die
vorgeschlagenen Darmbindemittel für Oxalat schlossen Calcium,
Magnesium, Aluminium und Ballaststoffe ein [siehe z.B. R. P. Holmes
et al., Scanning Microsco. 9: 1109-1120 (1995) und A. F. Hofmann
et al., Int. J. Obes. 5: 513-5180 (1981)]. Andere Autoren fürchten,
dass übermäßiges Calcium zu
einer verstärkten
Steinbildung führen
wird. Manche Autoren beschränken
Ballaststoffe. Keine dieser Diäten war
besonders erfolgreich, wie die Rate von 50% des erneuten Auftretens
von Nierensteinen innerhalb der ersten sechs Jahre nach Entfernung
eines Nierensteins belegt. Die bevorzugte Behandlung würde die
Bindung von Oxalat im Magen-Darm-Trakt
durch ein Mittel beinhalten, das seine Absorption verhindern wird.
Die übliche
Methode, um diese Bindung von Phosphat oder Oxalat zu bewerkstelligen,
schließt
die Verwendung von Komplexierungsmitteln ein.
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"Komplexierungsmittel" sind Verbindungen,
die bestimmte andere Verbindungen anziehen und diese an das Komplexierungsmittel
gebunden halten. Viele unterschiedliche Mechanismen können bewirken,
dass ein Zielmolekül
oder Ion zu einem Komplexierungsmittel hingezogen wird. Einfache
Komplexierungsmittel können
Ionen sein, die dazu in der Lage sind, mit einer Substanz zu reagieren
und eine unlösliche
Verbindung zu bilden, die dann präzipitiert. Diese Reaktion zweier
ionischer Spezies unter Bildung eines unlöslichen Moleküls ist eine
der einfachsten Formen der Komplexbildung.
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"Chelatierungsmittel" sind eine Art von
Komplexierungsmitteln, die Komplexe bilden, welche als "Chelate" bekannt sind. Chelatierungsmittel
bilden zwei- oder mehrfach koordinierte kovalente Bindungen mit
anderen Verbindungen, Ionen oder Atomen über wenigstens zwei Stellen
an dem Komplexierungsmittel. Diese Stellen befinden sich häufig an "Armen", die drei bis acht
Atome enthalten, sodass die Bildung eines Rings mit vier bis zehn
oder mehr Atomen ermöglicht
wird, wenn das komplexierte Atom oder Molekül kovalent an beiden Enden
des Chelatierungsmittels gebunden wird. Insbesondere aufgrund dieser
Ringbildung sind Chelate stabiler als Verbindungen, die aus den
beiden selben Molekülen
unter Ausbildung einer nur einfach koordinierten kovalenten Bindung
gebildet werden. Die Stabilität
des Chelats ist außerdem
verbessert, wenn mehrere "Arme" reagieren, wobei
mehrere Ringe erzeugt werden. Zusätzlich zu der Stabilität aufgrund
der höheren
Anzahl von Ringen besitzen diese Verbindungen auch aufgrund der
sterischen Wechselwirkung der verschiedenen Arme, die das komplexierte
Atom oder Molekül
einschließen
eine erhöhte
Stabilität,
sodass eine leichte Dissoziation aus dem Komplex verhindert wird.
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Andere
Formen von Komplexierungsmitteln schließen solche ein, die Moleküle durch
ionische Anziehungskräfte
anziehen und festhalten. Dipol-Dipol- oder Dipol-Ion-Anziehungskräfte können ebenfalls
die Ursache für
die Fähigkeit
des Komplexierungsmittels sein, die komplexierte Verbindung sowohl
anzuziehen als auch festzuhalten. Andere Kräfte, die zu der Funktion von
Komplexierungsmitteln beitragen können, schließen hydrophobe
und hydrophile Wechselwirkungen ein.
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Diese
oben genannten Kräfte
sind nur als veranschaulichende Beispiele angegeben und sollen nicht sämtliche
Kräfte
beinhalten, durch welche Komplexierungsmittel Verbindungen anziehen
und festhalten können.
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Funktionalisierte
feste Harze sind für
die Komplexierung verschiedener Substanzen von biologischem Interesse
verwendet worden. Ein Beispiel hierfür ist Cholestyramin, ein quervernetztes
Polystyrol, bei dem ein Teil der Styrol-Monomere mit einem quaternären Aminchlorid
funktionalisiert ist. Dieses Harz wird Gallensäuren anziehen und festhalten,
sodass deren Absorption aus dem Magen-Darm-Trakt verhindert wird.
[Siehe "QuestranTM Powder.", von Bristol-Meyers Squibb, Pysicians Desk Reference,
51. Ausgabe, 1997; S. 774-776.] Ein Nachteil von Cholestyramin ist
jedoch, dass es klebrig ist, einen unangenehmen Geschmack besitzt
und eine geringe Bindungskapazität
aufweist. Daher ist es erforderlich, dass die Patienten große Mengen
eines unangenehm schmeckenden Feststoffs zu sich nehmen, was dazu
führt,
dass die Akzeptanz bei Patienten gering ist. Außerdem tauscht Cholestyramin
sein Chlorid aus und bindet dann an das Gallensäure-Ion. Die Menge an freigesetztem
Chlorid reicht häufig
aus, um bereits bei Cholestyramin-Dosierungen unterhalb derer, die benötigt werden,
um den Patienten angemessen zu behandeln, metabolische Azidose hervorzurufen.
Diese Probleme der Klebrigkeit, des unangenehmen Geschmacks, der
geringen Bindungskapazität
und des Ionenaustauschs einer nicht wünschenswerten Menge an Ionen
aus dem Harz treten bei den meisten bis heute eingesetzten Harzen
auf.
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Die
Therapie von Hyperphosphatämie
mit Komplexierungsmitteln bei Patienten mit Nierenversagen hat sich
auf die Präzipitation
von Phosphat im Magen-Darm-Trakt
mit Salzen von Aluminium oder Kalzium konzentriert. Aluminiumsalze
(üblicherweise
die Hydroxide wie beispielsweise AmphojelTM von
Wyeth-Ayerst oder MaaloxTM von Ciba) waren
nicht zufrieden stellend, da Aluminium aus dem Magen-Darm-Trakt
absorbiert wurde und Osteomalazie und neurologische Erkrankung verursachte.
Das Carbonat-Salz von Calcium (TumsTM von
SmithKline Beecham) war das am häufigsten
klinisch verwendete Mittel, obwohl die Acetat-(PhosLoTM von Braintree),
Citrat- und Alginat-Salze ebenfalls verwendet wurden. Diese Mittel
führen
zu einer übermäßigen Absorption
von Kalzium und einer daraus resultierenden Kalzifizierung des weichen
Gewebes. Vor kurzem wurde Calcium-β-hydroxy-β-methylbutyrat als Phosphat-Komplexierungsmittel
vorgeschlagen. [Siehe z.B. M. F. Sousa et al., Nephron. 72, 391-394
(1996).]. Dieses Salz funktioniert ebenfalls über die Präzipitation von Calciumphosphat,
was zu sämtlichen
Problemen führt,
die mit den anderen Calciumsalzen verbunden sind. Es wurde hauptsächlich deswegen
für Nierendialysepatienten
vorgeschlagen, da berichtet wurde, dass das β-Hydroxy-β-methylbutyrat den Protein-Metabolismus
verbessert. Anionenaustauschharze wurden in vitro mit Aluminiumsalzen
verglichen. Bio-RexTM 5, DowexTM XF
43254, DowexTM XY 40012 und DowexTM XY 40013 wiesen jeweils Bindungskapazitäten in Höhe von etwa
der Hälfte
der Bindungskapazität
von Aluminiumverbindungen auf. DowexTM SBR
und DowexTM 1-X8 konnten nur ein Drittel
des Phosphats binden, das Aluminiumsalze binden. DowexTM XF
43311 und DowexTM XY 40011 konnten 80% des
Phosphats binden, das Aluminiumsalze binden konnten. (Sämtliche
Dowex-Harze sind von The Dow Chemical Company und es handelt sich
um stark basische Anionenaustauschharze auf Basis einer quaternären Amin-Funtionalität.) [Siehe
z.B. H. M. Burt et al., Uremia Invest. 9(1), 35-44 (1985-1986); und H. M.
Burt et al., J. Pharm. Sci. 76(5), 379-383 (1987).] Diese Mittel
wurden nicht bei Patienten verwendet, da sie Chlorid freisetzen,
welches Azidose hervorrufen könnte, hohe
Dosierungen erforderlich sind, um die geringe Bindungskapazität zu kompensieren
und da sie Gallensäuren
binden, was die zulässige
Dosis, bevor durch eine Störung
der Fettabsorption Diarrhö auftritt,
begrenzen könnte.
Andere Komplexierungsmittel für
Phosphat sind vorgeschlagen worden. Diese beinhalteten Eisensalze,
quervernetztes Eisendextran, Seltenerdsalze und Zirkonylchlorid.
[Siehe z.B. K. Spengler et al., Nephrol., Dial. Transplant. 11,
808-812 (1996); und L. Graff et al., Res. Commun. Mol. Pathol. Pharmacol.
90, 389-401 (1995).]. Jedes dieser Mittel ist dazu konzipiert, Phosphat
zu komplexieren, indem ein Präzipitat
aus den Metallen und dem Phosphat gebildet wird. Keines dieser Mittel
ist menschlichen Freiwilligen oder Patienten verabreicht worden.
Der Forschungsaufwand bei der Suche nach Phosphat-Komplexierungsmitteln
belegt, dass ein Bedarf an einem besseren Verfahren zur Behandlung
von Hyperphosphatämie
besteht, als die gegenwärtig
verfügbaren
Verfahren mit diätetischen
Beschränkungen
oder bekannten und verfügbaren
Medikationen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass es im Gegensatz zu wasserlöslichen
Harzen und Polymeren zur Verwendung als in vivo Phosphat- oder Oxalat-Reduktionsmittel
nun möglich
ist, ein wasserlösliches
Polyetherglykol-Polymer zu verwenden. Dieses Polymer weist ein strukturelles
Rückgrat
aus Kohlenstoffatomen und Sauerstoffatomen auf, wobei zwischen den
Sauerstoffatomen jeweils wenigstens zwei aufeinander folgende Kohlenstoffatome
vorhanden sind. Beispiele für
solche Polymere schließen
die Polyethylenglykole und Polypropylenglykole ein. Diese Polymere
müssen
wasserlöslich
sein und sie müssen
eine Gruppe an dem Rückgrat
des Polymers oder ein funktionalisiertes Derivat an dem Polymer
aufweisen, das bei physiologischem pH-Wert kationisch ist und eine
Komplexbildung mit Phosphat oder Oxalat erlaubt. Diese Polymere weisen
ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 5.000 bis etwa
750.000 Da auf. Diese Polymere sind auf herkömmliche Weise formuliert und
werden in vivo in einem Tier verwendet, um die vorhandene Menge
an Phosphat oder Oxalat zu verringern. Um diese Polymere herzustellen,
muss darauf geachtet werden, das gewünschte Molekulargewicht und
die gewünschte
Löslichkeit
zu erhalten, sodass diese Polymere oft mit Derivaten funktionalisiert
sind.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft dementsprechend eine Reihe von wasserlöslichen
Polyetherglykolen (PEG), die dazu geeignet sind, die Probleme der
gegenwärtigen
und vorgeschlagenen Phosphat- oder Oxalat-Komplexierungsmittel zu vermeiden. Das
PEG beinhaltet Polyepihalohydrin (PEi)-Polymere, bei denen der Halogen-Anteil
des PEi-Polymers entweder Chlorid, Bromid oder Iodid sein kann.
Die Polyetherglykole (PEG) weisen ein strukturelles Rückgrat aus
Kohlenstoff und Sauerstoff auf, bei dem die Anzahl an aneinander folgenden
Kohlenstoffatomen 2 oder mehr betragen muss und bei dem keine aufeinander
folgenden Sauerstoffatome vorliegen. Beispiele für diese Polyetherglykole sind
Polyethylenglykol und Polypropylenglykol. Die Wasserlöslichkeit
dieser vorliegenden PEG-Polymere, bei denen es sich üblicherweise
um Derivate handelt, führt
zu einem homogenen Gemisch mit den biologischen Fluiden, die in
dem Tier (bedeutet warmblütige
Säuger
einschließlich
Menschen) behandelt werden, anstelle der Aufschlämmung eines unlöslichen
Harzes in den biologischen Fluiden, wie es von den derzeitigen Verfahren
bekannt ist. Es wurde entdeckt, dass diese Löslichkeit zu einer besseren
Vermischung und einer verbesserten Komplexbildung führt, die
es ermöglicht,
dass niedrigere Dosierungen des Komplexierungsmittels verwendet
werden können.
Außerdem
ist die Verabreichung des Mittels für das Tier angenehmer, da keine
klebrige Beschaffenheit vorliegt und da der Geschmack des Mittels
abgeschwächt
ist und vollständiger
mit einem wässrigen
Geschmacksstoff maskiert werden kann als das Harz.
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Die
Formulierung, die mit den PEG-D (Polyetherglykolderivat)-Polymeren,
insbesondere den PES-D-Polymeren verwendet werden kann, ist zur
nicht systemischen Verwendung bestimmt. Somit werden diese Formulierungen
dem Tier oral verabreicht. Die Dosis des PEG-D-Polymers wird durch
die Menge an Phosphat oder Oxalat, die entfernt werden muss, beeinflusst.
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Ein über den
Mund gegebenes Phosphatbindemittel würde entsprechend einem Verhältnis der
Bindungsstellen an dem Polymer zu dem Phosphat in der Diät dosiert.
Die normale amerikanische Diät
weist 48-65 mmol an Phosphor pro Tag auf. Eine 1X-Beladung entspräche 1 mol
Polymerbindungsstellen pro mol diätetisches Phosphat. Eine 5X-Beladung
entspräche
5 mol Polymerbindungsstellen pro mol diätetischem Phosphat.
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PEi/TMA
(14.000 Mw) absorbierte bei pH = 7 in Saline
und mit einer 5X-Beladung
des Polymers 0,69 mmol Phosphat pro Gramm, wobei etwa 98% des Phosphats
gebunden werden. Um 48 bis 65 mmol Phosphat zu absorbieren, wären 70 bis
94 g dieses Polymers pro Tag erforderlich. PEi/EDA (etwa 14.000-20.000 Mw) absorbierte
bei pH 7 in Saline, und mit einer 5X-Beladung des Polymers 1,38
bis 1,73 mmol Phosphat pro Gramm (etwa 98% des Phosphats) und es
wären 28
bis 47 g pro Tag erforderlich, um sämtliches Phosphat in der Diät zu binden.
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In
Rattenversuchen war eine 1X-Beladung recht wirksam dabei, das Serumphosphat
innerhalb von 1 oder 2 Wochen zu verringern. Eine 2X-Dosis verringerte
das Serumphosphat schneller. Eine 5X-Dosis verringerte das Serumphosphat
innerhalb weniger Tage, aber die Ratten aßen nicht normal, so dass ein
Teil der Verringerung des Phosphats das Ergebnis des Hungerns gewesen
sein kann. Aus diesen Rattenversuchen scheint es, dass eine übliche Dosis
0,5X bis 1X Beladung betragen würde,
während
so hohe Dosen wie 5X für einen
oder zwei Tage verwendet werden könnten, um Phosphat schnell
zu verringern. Somit würde
die übliche Dosis
etwa 3 bis etwa 10 g pro Tag (oder etwa 1 bis etwa 3 g pro Mahlzeit,
3 Mahlzeiten pro Tag) betragen und eine Kurzzeitdosis könnte so
hoch wie etwa 15 bis etwa 50 g pro Tag (oder etwa 5 bis 15 g pro
Mahlzeit, 3 Mahlzeiten pro Tag) sein. Daher beträgt die effektive Menge des
PEG-D oder PEi-D von etwa 1 bis etwa 15 g pro Mahlzeit für die Entfernung
von Phosphat aus der Diät.
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Die
normale amerikanische Diät
variiert von 0 bis 300 mg Oxalat (0 bis 3,3 mmol) pro Tag. Da das
Formelgewicht von Phosphat und Oxalat annähernd gleich ist, während die
Menge an Oxalat in der Diät
ungefähr 5%
der Menge an Phosphat in der Diät
beträgt,
würde eine
Ausgangsdosis etwa 0,6 bis etwa 2 g pro Mahlzeit, 3 Mahlzeiten pro
Tag betragen. Daher beträgt
die effektive Menge des PEG-D oder PEi-D von etwa 0,6 bis etwa 2
g pro Mahlzeit.
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Die
Formulierungen für
die Verabreichung der PEG-D-Polymere oder der PEi-D-Polymere dieser
Erfindung sind beliebige geeignete orale Formulierungen einschließlich, aber
nicht begrenzt auf feste Dosierungsformen wie beispielsweise Tabletten,
Kapseln, Dragees, Gel-Dragees, trockene Pulver, trockene körnige Gemische
und andere feste Formulierungen; und Flüssigkeiten wie beispielsweise
Suspensionen, Lösungen und
flüssige
Gemische mit kommerziell erhältlichen
Säften,
Frühstücksgetränken und
Fruchtgetränken. Üblicherweise
sind in der Formulierung pharmazeutisch annehmbare Träger vorhanden.
Somit ist eines oder mehrere der folgenden Elemente vorhanden: Hilfsstoffe;
Bindemittel wie beispielsweise Stärke, Polyvinylpyrrolidon (PVP)
und vorgelierte Stärke;
Gleitmittel wie beispielsweise Magnesiumstearat, Calciumstearat
und Stearinsäure
und andere inerte Bestandteile einschließlich Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel,
Puffer, Mittel zur Verhinderung eines Zusammenbackens, Trübungsmittel,
Zucker wie beispielsweise Saccharose und synthetische Süßstoffe,
Speiseöle
wie beispielsweise Mineralöle
und Farbstoffe können
in der Formulierung mit PEG-D
vorliegen. Eine beliebige Formulierung, die allgemein in Nahrungsmitteln,
Getränken
oder Wirkstoffsubstanzen verwendet wird, kann als Formulierung auf
herkömmliche
Weise eingesetzt werden. Die endgültigen Formulierungen werden
durch Verfahren hergestellt, die im Stand der Technik bekannt sind.
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Es
wurde auch bestimmt, dass zur Verhinderung der Absorption von Phosphat
oder Oxalat aus dem Magen-Darm-Trakt und zur Minimierung nachteiliger
gastrointestinaler Nebeneffekte das PEG-D-Polymer oder PEi-D-Polymer
als Komplexierungsmittel größer als
etwa 5.000 Da und vorzugsweise größer als etwa 10.000 Da sein
sollte. Die Polymere mit extrem hohen Molekulargewichten sind jedoch
möglicherweise
in Wasser nicht mehr löslich.
[Siehe Finch, C.A., "Chemical
modification and some cross-linking reactions of water-soluble polymers", Chemistry and Technology
of Water-Soluble Polymers, Finch, C.A., Hrsg., Plenum, New York, NY,
1983; S. 81-111.]. Der Molekulargewichtsbereich, in dem diese Veränderungen
auftreten, hängt
von dem speziellen betrachteten PEG- oder PEi-D-Polymer ab, es tritt
aber allgemein ein Verlust der Wasserlöslichkeit oberhalb von 750.000
Da auf. Durch einen Verlust der Wasserlöslichkeit wird das PEG- oder
PEi-D-Polymer weniger schmackhaft für Patienten und weniger effektiv
darin, Phosphat oder Oxalat zu binden. Die vorliegende Erfindung
stellt aufgrund der Wasserlöslichkeit
der PEG- oder PEi-D-Polymere der Erfindung, ihrer polymeren Natur
und da es nicht erforderlich ist, dass ein Metall-Ion dazu konzipiert
ist, Phosphat oder Oxalat zu präzipitieren,
eine signifikante Verbesserung gegenüber allen anderen bekannten
oder verfügbaren
Mitteln zur Entfernung von Phosphat oder Oxalat aus dem Magen-Darm-Trakt
dar.
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Viele
wasserlösliche
Polymere sind bekannt und Polymere mit höherem Molekulargewicht sind üblicherweise
in Wasser weniger löslich
als Polymere mit niedrigerem Molekulargewicht mit derselben Zusammensetzung.
[Siehe Thomson, R. A. M., "Methods
of polymerization for preparation of water-soluble polymers", in Chemistry and
Technology of Water-Soluble Polymers. Finch, C. A., Hrsg., Plenum,
New York, New York, 1983; S. 31-70; und Fuchs, O., "Solvents and non-solvents
for polymers", Polymer
Handbook, 3. Ausgabe, Brandrup, J. und Immergut, E. H., Hrsg., Wiley,
New York, New York, 1989; S. VII/379-VII/402.]
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Die
wasserlöslichen
Polymere dieser Erfindung sind Aminderivate von Polyethylenglykolen
(PEG-D). Diese Polymere können
hergestellt werden durch Polymerisation eines Epihalohydrins und
anschließende
Derivatisierung des resultierenden Polyepihalohydrins, um Polyepihalohydrin-Derivat
(PEi-D)-Polymer
bereitzustellen. (Die Bedingungen für die Herstellung dieses PEi-D-Polymers werden später dargelegt.)
Bei den derzeitigen industriellen Verfahren zur Herstellung von
Polyepihalohydrinen werden entweder Polymere mit kurzer Kettenlänge mit
einem durchschnittlichen Molekulargewichtsbereich unterhalb etwa
3.000 oder Molekulargewichtsbereichen größer als 1.000.000 hergestellt.
[Siehe E. J. Vandenberg, J. Polym. Sci. 47, 486-489 (1960); Vandenberg,
E. J. "Elastomers,
Synthetic (Polyethers)",
Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Ausgabe. Bd.
8. Kroschwitz, J., Hrsg. Wiley, New York, New York, 1979; S. 568-582;
und Owens, K., Kyllingstad, V. L., "Elastomers, Synthetic (Polyethers)", Kirk-Othmer Encyclopedia
of Chemical Technology, 4. Ausgabe, Bd. 8. Kroschwitz, J., Hrsg.
Wiley, New York, NY, 1993; S. 1079-1093.] Daher ermöglicht diese Erfindung auch
das Verfahren zur Herstellung von Polyepihalohydrinamin-Derivat
(PEi-D)-polymeren im Bereich von 5.000 bis 750.000 Da. Diese PEi-D-Polymere
sind besonders gut geeignet für
die Verwendung bei der Verhinderung der Absorption von diätetischem
Phosphat oder Oxalat aus dem Magen-Darmtrakt.
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Diese
Erfindung betrifft wasserlösliche
PEi-D-Polymere, die dazu in der Lage sind, Phosphat oder Oxalat
zu komplexieren und deren Verwendung zur Verringerung der Absorption
von diätetischem
Phosphat bzw. Oxalat aus dem Magen-Darmtrakt. Solche PEi-D-Polymere
können
auf Basis des Rückgrats
des Polymers, der an das Rückgrat
gebundenen Substituenten, der funktionellen Gruppen, welche die
Wasserlöslichkeit
verbessern und der funktionellen Gruppen, welche die Komplexierung
von Phosphat oder Oxalat ermöglichen,
beschrieben werden.
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Die
wasserlöslichen
komplexierenden PEi-D-Polymere der vorliegenden Erfindung umfassen
Polymere mit einer Rückgratstruktur,
die entweder Wasserlöslichkeit
und eine Phosphat- oder Oxalat-Komplexierungsfähigkeit bereitstellt oder die
Seitenketten erlaubt, welche eine Wasserlöslichkeit ermöglichen
und eine Funktionalisierung, um die Komplexierung von Phosphat oder
Oxalat zu ermöglichen
und die Polymere weisen bevorzugt ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 5.000 bis etwa 750.000 Da auf und weiter bevorzugt von
etwa 10.000 bis etwa 80.000 Da. Die Wasserlöslichkeit der PEi-D-Polymere
dieser Erfindung ist als die Fähigkeit
des Polymers definiert, ein homogenes Gemisch einer wirksamen Menge
des Polymers mit Wasser zu bilden. Bevorzugt schließt die Wasserlöslichkeit
der PEi-D-Polymere der vorliegenden Erfindung ein, dass wenigstens
0,01 Gramm (g) des Polymers sich in 1.000 Milliliter (ml) Wasser
lösen und
weiter bevorzugt, dass sich wenigstens 1 g des Polymers in 1.000
ml Wasser löst.
Eine Verringerung der Absorption von Phosphat oder Oxalat aus dem
Magen-Darm-Trakt
zeigt an, dass der Prozentsatz an diätetischem Phosphat oder Oxalat,
welches aus dem Magen-Darm-Trakt durch Absorption in den Körper entfernt
wird, geringer ist, wenn die erfindungsgemäßen PEi-D-Polymere verwendet
werden als wenn diese Polymere nicht verwendet werden. Diese Verringerung
kann durch einen Vergleich des Prozentsatzes an diätetischem
Phosphat oder Oxalat im Kot eines Tieres, während das Tier das PEi-D-Polymer
aufnimmt mit demselben Prozentsatz, wenn das Tier das Polymer oder
irgendein anderes Phosphat oder Oxalat komplexierendes Mittel nicht
einnimmt, bestimmt werden. Eine angemessene Berücksichtigung von Veränderungen
in der Phosphat- oder Oxalat-Absorption während des Wachstums kann durch
vergleichende Studien mit Kontrolltieren durchgeführt werden.
Weitere Daten, welche die Verringerung der Absorption von Magen-Darm-Phosphat
oder -Oxalat bei einem Tier bestätigen,
können
durch einen Vergleich der Ausscheidung von Phosphat oder Oxalat
im Urin als Prozentsatz des diätetischen
Phosphats oder Oxalats vor und während
einer oralen Erprobung des Polymers erhalten werden, wobei die Erprobung
mehrere Wochen dauert, da sich die Ausscheidung von Phosphat oder
Oxalat im Urin verringert, wenn die Menge an absorbiertem Phosphat
oder Oxalat nicht ausreichend ist, um die Phosphat- oder Oxalat-Homöostase bei
einer normalen Ausscheidung von Phosphat oder Oxalat im Urin beizubehalten. Eine
zusätzliche
Bestätigung
der Verringerung der gastrointestinalen Absorption von Phosphat
oder Oxalat kann erhalten werden, indem die Serumwerte der Spezien
vor und während
der Verabreichung des Polymers gemessen werden.
-
Beispiele
für Polymere,
die in dieser Erfindung enthalten sind, sind wasserlösliche Polymere
mit einem Rückgrat
aus Polyethylenglykol, derivatisiert mit funktionellen Gruppen (PEG-D),
welche die Wasserlöslichkeit und
die Phosphat- oder Oxalat-Komplexierungsfähigkeit verbessern. Bei manchen
dieser Polymere können Seitenketten
mit funktionellen Gruppen erforderlich sein, die eine Wasserlöslichkeit
oder Komplexierung des Phosphats oder Oxalats ermöglichen.
Die vorliegende Erfindung schließt beide diese Gruppen von
derivatisierten Polymeren (PEG-D) ein. Beispiele für Seitenketten,
welche die Wasserlöslichkeit,
Phosphat- oder Oxalat-Komplexierungsfähigkeit oder beides verbessern
könnten,
beinhalten eine Anbindung an das Polymerrückgrat, entweder direkt oder
durch C2-C6-Alkylen
oder (C2-C6-Alkyl)arylgruppen,
funktionelle Gruppen wie Hydroxylgruppen, Sulfonate, Phosphonate,
Nitrogruppen, Aminogruppen, Phosphingruppen, Carbonylgruppen, Thiolgruppen,
Halogenide und Kombinationen dieser Gruppen. Diese Beispiele für Polymerseitenketten
sind nur als Beispiele angegeben und nicht dazu gedacht, die Seitenketten
oder die funktionellen Gruppen an den Polymeren dieser Erfindung
zu begrenzen. Im Allgemeinen ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Polymere
ein so kleines Formelgewicht wie möglich für die Monomereinheit des Polymers
aufweisen, um die Dosierung für
das Tier zu verringern.
-
Eine
Technik zur Herstellung eines Polyethylenglykol-Rückgrats
(PEG) ist die Polymerisierung eines Epihalohydrins wie beispielsweise
Epichlorhydrin in Gegenwart einer Lewis-Säure mit mittlerer Stärke in einem Lösungsmittel,
das nicht als Kettenterminator wirkt. Dichlormethan ist ein Beispiel
für ein
solches Lösungsmittel,
wohingegen Alkohole oder wasserhaltige Lösungsmittel nicht bevorzugt
sind. Diese Techniken sind im Fachbereich allgemein bekannt, siehe z.B.
US-Patent 2,871,219 ; oder
E. J. Vandenberg, J. Polymer. Sci. 47, 486-489 (1960). Diese bestimmte
Technik besitzt den Vorteil, dass das Polyethylenglykol-Rückgrat mit
einer funktionalisierten Seitenkette (d.h. CH
2Cl)
an dem Rückgrat
hergestellt wird, die eine leichte Substitution anderer Funktionalitäten ermöglicht,
wie im Folgenden beschrieben. Ein weiteres Monomer, das in ähnlichen
Reaktionen verwendet werden kann, um ein Polyethylenglykol-Rückgrat mit
funktionalisierten Seitenketten zu erzeugen, ist 3,4-Dichlor-2,2-butanoxiran.
Andere Verfahren zur Herstellung eines Polyethylen-Rückgrats
mit Seitenketten an dem Rückgrat,
um eine weitere Funktionalisierung des Polymers zu ermöglichen,
sind ebenfalls in dieser Erfindung enthalten. Diese Verfahren beinhalten
Reaktionen an zuvor gebildetem Polyethylenglykol, um die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
zu dehydrieren und anschließend über die
Doppelbindung eine Funktionalität
einzuführen.
Ein bevorzugtes Ausgangsmaterial für ein Polyethylenglykol-Rückgrat ist ein Epihalohydrin
wie beispielsweise Epichlorhydrin oder Epibromhydrin.
-
Wie
zuvor erläutert,
ist es wünschenswert,
dass die erfindungsgemäßen Polymere
wasserlöslich
sind. Manche Polymer-Rückgrate
tragen zur Löslichkeit
in Wasser bei. Die Sauerstoffatome in dem Rückgrat verschiedener Polyethylenglykole
verbessern die Wasserlöslichkeit.
Manche Polymere können
von der Funktionalisierung von Seitenketten profitieren, um die
Wasserlöslichkeit
zu steigern. Die Funktionalisierung des Polymer-Rückgrats
zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit
kann durchgeführt
werden, indem Gruppen, welche eine Wasserstoffbrückenbindung mit Wasser oder
eine ionische Dissoziation in Wasser ermöglichen, eingeführt werden.
Solche Gruppen beinhalten Hydroxylgruppen, Aminogruppen, Sulfonatgruppen,
Phosphonatgruppen, Carbonylgruppen, Carbamatgruppen, Nitrogruppen
und Carbonsäuregruppen.
Diese Beispiele sind nur als Beispiele für funktionelle Gruppen gedacht,
welche die Wasserlöslichkeit
verbessern könnten
und sie sind nicht dazu gedacht, die erfindungsgemäßen funktionellen
Gruppen zu begrenzen. Das Einbringen dieser Gruppen als funktionelle
Gruppen an den Polymeren kann durchgeführt werden, indem die Gruppen
bereits in dem Monomer vorliegen, wenn das Polymer hergestellt wird
oder durch eine separate Reaktion, um die Gruppe in ein Polymer
einzufügen.
Die erstere Technik wird durch die Herstellung von Polyvinylsulfonsäure und
Polyacrylsäure
demonstriert. Diese Technik ist im Fachbereich der Polymerisation
gut bekannt.
-
Die
zweite Technik schließt
die Einführung
der gewünschten
Funktionalität
an dem Polymer auf Basis einer Umwandlung der zuvor an dem Polymer
vorhandenen Funktionalität
ein. Solche Umwandlungen von funktionellen Gruppen sind im Fachbereich
der organischen Chemie bekannt. Z.B. Comprehensive Organic Transformations:
A Guide to Functional Group Preparations von Richard C. Larock stellt
viele Herstellungsweisen für
das Einfügen
verschiedener funktioneller Gruppen dar. Diese Referenz beinhaltet
Tabellen, in denen die gewünschte
Funktionalität,
die vorhandene Funktionalität
und die Reaktionsfolgen, von denen berichtet wurde, dass über diese
die Umwandlung bewerkstelligt wird, aufgelistet sind. Andere Quellen
für Herstellungstechniken
beinhalten Advanced Organic Chemistry: Reactions, Mechanisms and
Structure, 4. Ausgabe, von Jerry March; Nitration: Methods and Mechanisms
von George A. Olah, Ripudaman Malhotra und Subhash C. Narang; und
Advanced Organic Chemistry von Francis A. Carey und Richard J. Sundberg,
Plenum Press, NY, 1990.
-
Außerdem besitzen
die Polymere der vorliegenden Erfindung die Fähigkeit, mit Phosphat oder
Oxalat wie oben erläutert
einen Komplex zu bilden. Um dies durchzuführen, enthält das Polymerrückgrat vorzugsweise
entweder eine Gruppe, die eine Komplexbildung mit Phosphat oder
Oxalat ermöglicht
oder es ist mit einer solchen Gruppe funktionalisiert. Durch eine
beliebige Gruppe, die bei dem physiologischen pH-Wert (etwa pH 6,5
bis 7,5), der sie ausgesetzt ist, kationisch ist, wird im Allgemeinen
die Komplexbildung mit Phosphat oder Oxalat erleichtert. Amine und
Phosphine sind Beispiele für
solche Gruppen, die bei physiologischem pH-Wert kationisch sein
können.
Um Komplexe mit Phosphat oder Oxalat zu bilden, sollte es sich bei
den Aminen entweder um quaternäre
Amine handeln oder sie sollten dazu in der Lage sein, unter physiologischen
Bedingungen in quaternäre
Amine umgewandelt zu werden. Ebenso sollten Phosphine entweder quaternäre Phosphine sein
oder dazu in der Lage sein, unter physiologischen Bedingungen leicht
in quaternäre
Phosphine umgewandelt zu werden, damit sie kationisch sind. Somit
können
die Amine primäre,
sekundäre,
tertiäre
und quaternäre Amine
oder Polyamine sein. Weiter bevorzugte Funktionalitäten beinhalten
solche, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Ammoniak, Ethylenaminen, Alkanolaminen
und (C1-C10-Alkyl)aminen.
Präparative Reaktionen
zur Einfügung
dieser Gruppen sind in denselben Literaturstellen zu finden, die
oben für
funktionelle Gruppen, die dazu konzipiert sind, die Wasserlöslichkeit
zu verbessern, erwähnt
wurden.
-
Somit
können
die erfindungsgemäßen Polymere
(PEG-D) entweder in einem oder in zwei Schritten hergestellt werden.
-
Ein
Schritt: Wasserlösliche
Phosphat-komplexierende Polymere oder Oxalakomplexierende Polymere können in
einem Schritt hergestellt werden, wenn das Monomer eine entsprechende
Funktionalität
enthält,
um die Polymerisation zu ermöglichen,
bei der ein entsprechendes Rückgrat
erzeugt wird bei der und gleichzeitig Seitenketten mit einer Funktionalität erzeugt
werden, die mit Phosphat oder Oxalat einen Komplex bilden kann. Entweder
das Rückgrat,
die Seitenketten oder beide würden
zu einer Löslichkeit
in Wasser führen.
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Zwei
Schritte: In einem Zweischritt-Verfahren beinhaltet der erste Schritt
die Herstellung eines Rückgrats
mit geeigneten Abgangsgruppen. Diese Abgangsgruppen werden in dem
zweiten Schritt ersetzt, um die gewünschte Funktionalität einzufügen, die
benötigt
wird, um die Wasserlöslichkeit
zu verbessern, die Komplexierungsfähigkeit zu verbessern oder
beides.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung dieser
PEG-D- oder PEi-D-Polymere
als nicht systemische Mittel, um die Absorption von diätetischem
Phosphat oder Oxalat im Magen-Darm-Trakt zu verhindern. Es wurde
entdeckt, dass bei dieser Anwendung die Wasserlöslichkeit und die Größe jeweils
eine wichtige Rolle spielen. Wie oben beschrieben, wird durch die
Wasserlöslichkeit
die Vermischung des Komplexierungsmittels mit der Zielverbindung
verbessert, was zu einer effektiveren Komplexbildung führt. Außerdem wird
das Mittel durch die Wasserlöslichkeit
schmackhafter, so dass die Akzeptanz beim Patienten erhöht ist.
Die Größe des Moleküls ist bei
dieser Art der Anwendung wichtig, da kleinere Moleküle als etwa
1.500 Da aus dem •Magen-Darm-Trakt
in die Blutbahn absorbiert werden können, was für die vorliegende Erfindung
nicht wünschenswert
ist. Moleküle
zwischen 1.500 und etwa 5.000 Da werden nicht aus dem Magen-Darm-Trakt
absorbiert, sie können
jedoch einen osmotischen Effekt hervorrufen, durch den Wasser in den
Darm gezogen wird, und Diarrhö und
mögliche
Dehydrierung hervorgerufen werden. Die Wasserlöslichkeit sinkt im Allgemeinen
mit einer zunehmenden Größe des Polymers.
Daher kann es zusätzlich
zu der oben beschriebenen unteren Grenze des Molekulargewichts für die erfindungsgemäßen Polymere
eine obere Grenze des Molekulargewichts bei etwa 750.000 Da geben.
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Für manche
Polymere können
Rückgrate
mit der entsprechenden Länge
durch Verwendung von im Fachbereich bekannten Mitteln erzielt werden.
Beispielsweise wird Polyvinylpyrrolidon mit dem entsprechenden Molekulargewicht
erhalten, indem Vinylpyrrolidon polymerisiert wird und anschließend das
entstehende Gemisch von Molekulargewichten entweder durch Größenausschlussmembranen
oder Ausschlusschromatographie in präparativem Maßstab aufgetrennt
wird. Andere Polymere können
durch eine sorgfältige
Auswahl des Verhältnisses
der Mole an Monomer zu den Molen an Katalysator in dem Ausgangsreaktionsgemisch
in dem korrekten Molekulargewichtsbereich hergestellt werden. Manche
Polymere sind jedoch schwierig in dem bevorzugten Gewichtsbereich
herzustellen. Bei diesen Polymeren sind üblicherweise derart starke
Katalysatoren erforderlich, um die Polymerisation zu starten, dass
nur sehr kurze Polymere gebildet werden bevor die Polymerisation
durch Nebenreaktionen gestoppt wird. Wenn die Katalysatoren für diese
Polymerisation bei einem Versuch, eine bessere Kontrolle über den
Polymerisationsgrad zu erhalten, teilweise inaktiviert werden, so
schreitet die Reaktion zu extrem hohen Molekulargewichten fort,
ohne dass es möglich
ist, den Polymerisationsgrad zu kontrollieren. Diese Probleme sind
im Fachbereich gut bekannt und werden in Allcock, H.R. und Lampe,
F.W., Contemporary Polymer Chemistry, 2. Ausgabe, Prentice Hall,
Englewood Cliffs, New Jersey, 1990, S. 21-333; und in Young, R.
J. und Lovell, P. A., Introduction to Polymers, 2. Ausgabe, Chapman
und Hall, New York, 1991, S. 15-133 diskutiert. Durch Trennungstechniken
wie beispielsweise denjenigen, die für Polyvinylpyrrolidon beschrieben
wurden, können
Polymere mit hohem Polymerisationsgrad erfolgreich verarbeitet werden
und solche Polymere mit niedrigeren Molekulargewichten isoliert
werden.
-
Eine
Ausführungsform
dieser Erfindung sind Polyepichlorhydrin-Polymere (PEi-D-Polymere), die
ein Molekulargewicht von 5.000 Da und mehr, weiter bevorzugt wenigstens
12.000 Da, noch weiter bevorzugt wenigstens 15.000 Da aufweisen.
Polymere dieser Erfindung können
ein beliebiges Molekulargewicht oberhalb dieser Minimalwerte aufweisen,
bevorzugt aber weniger als 750.000 Da, weiter bevorzugt weniger
als 500.000 Da, am meisten bevorzugt weniger als 300.000 Da und
ganz besonders bevorzugt weniger als 80.000 Da. Polyepichlorhydrin-Polymere
in dem bevorzugten Molekulargewichtsbereich wurden im Allgemeinen
nicht hergestellt. Viele im Stand der Technik beschriebene Polyepichlorhydrin-Polymere
wiesen ein zu geringes Molekulargewicht, üblicherweise weniger als 3.000
Da auf. [Siehe T. Aida et al., Macromolecules 21, 1195-1202 (1988);
A. Le Borgne et al., Makromol. Chem., Macromol. Symp. 73, 37-46
(1993); und R. Nomura et al., J. Polym. Chem. 26, 627-636 (1988).]
Diese Polymere wurden üblicherweise
mit zu starken Katalysatoren wie beispielsweise Alkylaluminium-
oder Borverbindungen hergestellt. Wenn sauerstoffhaltige Verbindungen
zu den Aluminiumkatalysatoren hinzugefügt wurden, um diese teilweise
zu inaktivieren, so ergab sich Polyepichlorhydrin mit Molekulargewichten über 1.000.000
Da. [Siehe
US-Patent Nr. 2,871,219 ;
E. J. Vandenberg, J. Polymer Sci. 47, 486-489 (1960); und J. Wu
et al., Polym. J. 22, 326-330 (1990).]
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In
der vorliegenden Erfindung wurde entdeckt, dass der geeignete Molekulargewichtsbereich
von Polyepichlorhydrin hergestellt werden konnte, indem eine Katalyse
durch Triethyloxoniumhexafluorophosphat oder 1,2-Ethyl-di(trifluormethansulfonat) – d.h. "1,2-Ethylditriflat" eingesetzt wurde.
Triethyloxoniumhexafluorophosphat wurde als Katalysator beschrieben,
der dazu in der Lage ist, Epichlorhydrin zu polymerisieren, indem Epichlorhydrin-Gruppen an jedes
Ende eines zentralen Ethylenglykols addiert werden, um Molekulargewichte zwischen
900 und 1.000 Da zu bilden. [Siehe Okamoto, Y., "Cationic ring-opening polymerization
of epichlorhydrin in the presence of ethylene glycol", Ring-opening Polymerization:
Kinetics, Mechanisms, and Synthesis, McGrath, J. E., Hrsg., ACS,
Washington, D.C. 1985; 286:361-372.] Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von Polyepichlorhydrin ohne Vorhandensein von Ethylenglykol.
Durch die vorliegende Erfindung wurde Polyepichlorhydrin mit geeignetem
Molekulargewicht durch die Kontrolle der Polymerisations-beendenden Reaktionen
erzeugt. Diese Kontrolle wurde erhalten, indem sämtliche Reagenzien und Lösungsmittel
sorgfältig
destilliert wurden, um Wasser auszuschließen, die Temperatur während der
exothermen Reaktion sorgfältig kontrolliert
wurde und das Verhältnis
der Katalysatormoleküle
zu Epichlorhydrin-Molekülen
zu Beginn der Reaktion sorgfältig
kontrolliert wurde. Eine kontinuierliche Zugabe von Epichlorhydrin
zu dem Reaktionsgemisch, nachdem eine gegebene Anzahl von wachsenden
Polymeren initiiert wurde, ermöglichte
auch eine optimale Kontrolle über
das Molekulargewicht des Polymers. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
des gewünschten Molekulargewichts
von Polyepichlorhydrin ist die Verwendung von 1,2-Ethyl-ditriflat
als Katalysator. Ein drittes Verfahren zur Herstellung von Polyepichlorhydrin
mit Molekülen
in dem geeigneten Gewichtsbereich ist die Verwendung von Fluorborsäure als
Katalysator bei einer entsprechenden Kontrolle der Temperatur und
der Zugaberaten.
-
Wenn
es zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit
und/oder der Komplexierungsfähigkeit
des Polymers erforderlich ist, so kann in einem zweiten Schritt
das Anbringen verschiedener Funktionalitäten wie beispielsweise Amine,
Aminocarboxylate, Kronenether, Aza-Makrozyklen oder Carboxylaten
an dem Rückgrat
bewerkstelligt werden. Die Auswahl der Funktionalität wird in
Abhängigkeit
von der gewünschten
Aktivität
des resultierenden wasserlöslichen
komplexierenden Polymers durchgeführt. Bevorzugt werden die gewünschten
funktionellen Gruppen Phosphat oder Oxalat auf Basis eines Verhältnisses
von 1 mol Phosphat oder Oxalat zu 1 mol an Monomerkomplexierungsstellen
komplexieren und es ermöglichen,
dass die für
einzelne Dosen benötigten
Polymermengen wie beispielsweise 1 bis 10 g, in kleinen Mengen an
Wasser wie beispielsweise 1 bis 8 Unzen löslich sind. Idealerweise würde eine
funktionelle Gruppe beide dieser Funktionen erfüllen, es kann aber das Anbringen
von zwei oder mehreren unterschiedlichen funktionellen Gruppen an
dem Polymerrückgrat erforderlich
sein. Das Anbringen der gewünschten
Komplexierungsgruppe oder -gruppen an einem Polyethylenglykolrückgrat wird
durch geeignete Reaktionen entsprechend der Funktionalität, die sich
nach der Synthese an dem Polymer befindet, und der Art des gewünschten
Komplexierungsmittels durchgeführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, bei der das Polymerrückgrat aus Epichlorhydrin hergestellt
wird, erfolgt die Funktionalisierung des Polyepichlorhydrins, indem
es unter nukleophilen Bedingungen mit einem geeigneten Amin umgesetzt
wird, um die für
die gewünschte
Verwendung des wasserlöslichen
chelatierenden Polymers benötigte
Reaktivität
bereitzustellen. Wenn beispielsweise die Situation nur das Binden
von Phosphat in einer sauren Umgebung erfordert, so kann die Säure ein
Amin zu einem Ammonium protonieren, das aufgrund seiner positiven
Ladung an ein Anion wie Phosphat oder Oxalat binden wird. Somit
wird die Verwendung eines primären
oder sekundären
Amins (wie beispielsweise Ethylendiamin, Diethylentriamin entweder als
freies Material oder als Material bei dem die primären Amine
blockiert sind, um die Substitution an den sekundären Stickstoff
zu zwingen oder höhere
Analoga von Ethylenamin) ausreichend sein, wobei ein Stickstoff das
Chlorid ersetzt, während
der andere Stickstoff frei bleibt, um protoniert zu werden und das
Anion zu binden. Sogar die Substitution des Chloratoms durch Ammoniak
würde ein
Amin bereitstellen, das protoniert werden kann. Wenn es andererseits
notwendig ist, Phosphat selbst unter alkalischen Bedingungen zu
binden (beispielsweise bei der Bindung von Phosphat im Magen-Darm-Trakt
eines Patienten, der mit Tagamet
TM behandelt
wird, so dass keine Magensäure
mehr vorhanden ist), so kann ein tertiäres Amin wie beispielsweise
Trimethylamin das Chloratom ersetzen. Dies würde zu einer quaternären Ammoniumverbindung
führen,
die unabhängig
vom pH-Wert positiv geladen ist. Somit wäre z.B. ein Beispiel der erfindungsgemäßen Polymere
ein Polymer der Formel:
bei dem R unabhängig Wasserstoff;
eine unsubstituierte C
1-C
6-Alkylgruppe,
die unverzweigt, verzweigt oder zyklisch sein kann; eine substituierte
C
1-C
6-Alkylgruppe, die
unverzweigt, verzweigt oder zyklisch sein kann; eine unsubstituierte
C
6-C
14-Arylgruppe;
eine substituierte C
6-C
14-Arylgruppe
bedeuten kann oder 1 oder 2R-Gruppen nicht vorhanden sein können (z.B.
wobei nur eine der R-Gruppen nicht vorhanden sein kann) wie in dem
Fall, wenn der dargestellte Stickstoff anstelle von 4 Substituenten
nur 3 Substituenten aufweist (einschließlich der Verbindung zu dem
Polymerrückgrat).
Wenn z.B. Ethylendiamin an Polyepichlorhydrin substituiert ist,
so hätte
die Formel eine R-Gruppe als Wasserstoff, eine R-Gruppe als Aminoethylgruppe
und eine R-Gruppe wäre
nicht vorhanden. In einem anderen Beispiel ist Trimethylamin an
Polyepichlorhydrin substituiert, was zu der obigen Formel führt, bei
der jede der drei R-Gruppen eine Methylgruppe ist. In einem weiteren Beispiel
ist Hexadecylamin an Polyepichlorhydrin substituiert, was dazu führt, dass
eine R-Gruppe eine Hexadecylgruppe ist, eine R-Gruppe ein Wasserstoff
ist und eine R-Gruppe nicht vorhanden ist.
-
Wenn
eine hohe Selektivität
oder hohe Stabilitätskonstanten
für den
Komplex benötigt
werden, so kann das Polyepichlorhydrin oder ein anderes wasserlösliches
Polymer mit einer makrozyklischen Verbindung mit Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel oder einer Kombination dieser Heteroatome im Makrozyklus
wie beispielsweise Kronenethern, Aza-Kronenethern, Thiokronenethern,
Cyclodextrinen oder Porphyrinen substituiert sein. [Siehe z.B. R.
M. Izatt et al., Chem. Rev. 91, 1721-2085 (1991); und S. Tamagaki
et al., Supramol. Chem. 4, 159-164 (1994).] In den Fällen, in
denen makrozyklische Komplexierungsgruppen an dem Polymer substituiert sind,
kann auch eine weitere Funktionalität erforderlich sein, um die
Löslichkeit
in Wasser zu gewährleisten.
-
Die
PEi-Polymere werden auf die oben erläuterte Weise derivatisiert,
um ihre korrespondierenden PEi-D-Polymere zu bilden. Wenn die Aminogruppe
als funktionalisierte Gruppe in dem Derivat gewünscht ist, so kann das PEi
in dem reinen Amin-Lösungsmittel
umgesetzt werden. Üblicherweise
wird mindestens ein viermolarer Überschuss,
bevorzugt ein 12 bis 16 molarer Überschuss
des Amins bezogen auf die Chlormethylgruppe in dem PEi verwendet.
Eine Ausnahme zu dieser molaren Anforderung war Trimethylamin, bei
dem nur 0,5 mol des Amins bezogen auf 1 mol PEi in einer 20%-igen
wässrigen
Lösung
erforderlich waren. Wasser wird während dieses Schrittes üblicherweise
aus dem Reaktionssystem ausgeschlossen, da Wasser zu einer Hydrolyse
der Chlormethylgruppen in dem PEi beiträgt. Der Temperaturbereich für die Reaktion
liegt zwischen etwa 25 und etwa 120°C. Die übrige Reaktion wurde wie oben
und in den Beispielen beschrieben durchgeführt. Die Umwandlung des Chlorids
in der Chlormethylgruppe in Polyepichlorhydrin zu dem Aminderivat
liegt bei etwa 10 bis etwa 80%.
-
Die
Erfindung wird durch eine Betrachtung der folgenden Beispiele weiter
verdeutlicht, die nur als Beispiele der vorliegenden Erfindung gedacht
sind.
-
Allgemeine experimentelle Vorgehensweisen
-
- A. Vorgehensweise für die Bestimmung der an das
Polyepichlorhydrin (PEi) addierten Menge an Amin.
-
Das
Ausmaß der
Funktionalisierung von Ethylendiamin (EDA) an einem Polyepichlorhydrin-Polymer wurde
durch ein Kupfertritrationsverfahren bestimmt. Die PEi/EDA-Lösung wurde
mit einer Kupferchloridlösung
in Gegenwart eines MurexideTM-Indikators
titriert. Das Kupfer wurde bis zur Sättigung durch das EDA chelatisiert,
wobei an diesem Punkt das überschüssige Kupfer
den Indikator komplexierte und dieser Endpunkt unter Verwendung
eines kolorimetrischen Detektors beobachtet wurde.
-
Benötigte Lösungen für den METTLER® DL40GP-MemoTitrator:
- 1. Eine 0,01 M Kupferchloridlösung, hergestellt
durch Hinzufügen
von 1,705 g (0,01 mol) Kupferchlorid (CuCl2·2H2O) [von Fisher] (FW170,48) zu einem volumetrischen
1 l-Kolben und Verdünnen
mit entionisiertem Wasser bis zu der Marke.
- 2. Eine 0,02 M Natriumacetatpufferlösung, hergestellt durch Hinzufügen von
0,272 g (0,002 mol) Natriumacetat-Trihydrat (CH3COONa·3H2O) [von Fisher] (FW 136,08) zu einem volumetrischen
1 l-Kolben und Verdünnen
mit Wasser bis zu der Marke.
- 3. Eine 0,1% MurexideTM-Indikator-Lösung, hergestellt
durch Hinzufügen
von 5,0 g (0,0176 mol) Ammoniumpurpuratsäure [von Fisher] (FW 284,19)
zu einem volumetrischen 500 ml-Kolben und Verdünnen mit Wasser bis zu der
Marke.
-
Spezielle
125 ml-Polyethylen-Einwegbecher (passend für einen METTLER
® ST20-Probenwechsler gefertigt)
wurden auf einer METTLER
® AE 163-Waage tariert
und mit einer wässrigen
Lösung
von PEi/EDA (einer abgeschätzten
Menge, um etwa 8 mg an PEi/EDA zuzuführen) gefüllt. Das Gewicht dieser Probe
wurde automatisch in Verfahren 365 eines METTLER
® DL
40GP-MemoTitrators
aufgezeichnet. Zu dieser PEi/EDA-Lösung wurden 80 ml entionisiertes
Wasser, 4,0 ml einer 2 mmolaren wässrigen Lösung von Natriumacetat und
0,5 ml einer 0,1%-igen wässrigen
Lösung
von Ammoniumpurpuratsäure
(Murexide
TM-Indikator) hinzugefügt. Diese
Probenlösungen
wurden auf dem Probenwechsler platziert und mit 0,01 M Kupferchloridlösung titriert.
Der Endpunkt wurde unter Verwendung eines METTLER
® DP550-Phototrode
kolorimetrischen Detektors beobachtet und in den MemoTitrator eingegeben.
Das Ausmaß der
Funktionalisierung an dem Polyepi-Polymer konnte dann auf Basis
der Anzahl der Mole Kupfer, die durch das EDA chelatisiert wurden,
berechnet werden. Ein Beispiel für
dieses Titrationsverfahren ist in der folgenden Tabelle I ersichtlich:
Tabelle
I. Daten der Umsetzung von Ethylendia min mit Polyepichlorhydrin |
Reaktion Nr. | EDA:Polyepi
Molverhältnis | Temp.
(C°) | Dialysiert über MwCO | LösungK onz
(%) | Probengewicht
(g) | Menge des
Titrationsmittels (ml) | Prozent EDA
zugegeben zu Polyepi |
53554-40a | 16 | 108 | 1.000 | 6,6 | 0,1254 | 2,460 | 34,54 |
53554-40b | 16 | 108 | 3.500 | 7,1 | 0,1123 | 2,320 | 33,80 |
53554-40c | 16 | 108 | 12-14.000 | 3,6 | 0,2064 | 2,203 | 34,45 |
53554-41a | 4 | 25 | 1.000 | 10,8 | 0,0680 | 0,735 | 11,63 |
53554-41b | 4 | 25 | 3.500 | 10,2 | 0,0800 | 0,800 | 11,39 |
53554-41c | 4 | 25 | 12-14.000 | 7,2 | 0,1132 | 0,842 | 12,00 |
-
Aus
den Daten der obigen Tabelle 1 ist erkennbar, dass je mehr Ethylendiamin
(EDA) als Reagenz mit dem Polyepi-Polymer (PEi) verwendet wird und
je höher
die Reaktionstemperatur ist, desto größer die Menge an EDA ist, die
an das Polymerrückgrat
addiert wird. Auf Grundlage der Beobachtungen in zahlreichen Experimenten,
in denen Poylepi-Polymere mit verschiedenen Aminen funktionalisiert
wurden, ist die Wasserlöslichkeit
umso höher,
je größer die
Anzahl der Amine ist, die an das PEi-Polymer angebunden werden.
Lösungen mit > 50 Gew.% PEi/EDA wurden
bei Umgebungstemperaturen erzielt.
-
- B. Die Vorgehensweise für die Bestimmung des Molekulargewichts
schließt
eine Geldurchlässigkeitschromatographie
ein. Für
die Bestimmung von Polyepichlorhydrin wird, bevor irgendeine Derivatisierung
durchgeführt
wird, eine PL-Gel-Mixed-E-Säule
eingesetzt, wobei Tetrahydrofuran als Lösungsmittel für die Probe und
als Eluent verwendet wird. Die Kalibrierung wurde durch einen Vergleich
mit kommerziellen Polyethylenglykolstandards von Polymer Laborstories
durchgeführt.
Die Fließgeschwindigkeiten
werden auf 1 ml/min bei einer Säulentemperatur
von 40°C
reguliert. Die Proben werden in Tetrahydrofuran mit einer Konzentration
von 0,25 Gew.% gelöst
und filtriert, um jegliche Teilchen (worin Polymere mit sehr hohem
Molekulargewicht enthalten sein können) zu entfernen. Ein Schleifeninjektor
wird verwendet, um 150 μl
Lösung auf
die Säule
zu injizieren. Die resultierenden Chromatogramme werden verwendet,
um über
eine mathematische Berechnung Mn, Mw, Mz und Mz+1 mit Software an der Computerkontrolleinheit
zu bestimmen. Sämtliche
Molekulargewichte, die angegeben sind, stellen Mw-Messungen
dar.
-
Die
Messung des Molekulargewichts der derivatisierten Polyepichlorhydrin-Polymere wurde mit
einer TSKgel 2000PW + 3000PW + 5000PW-Säule unter Verwendung von 0,1
M NaCl, 0,1 M EDA in 1:1 Methanol/Wasser bei 1 ml/min und bei einer
Säulentemperatur
von 40°C
durchgeführt.
Das Injektionsvolumen betrug 100 μl.
Die Proben wurden in Wasser mit einer 1%-igen Konzentration gelöst und vor
der Injektion filtriert. Mw-Werte sind angegeben.
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Die
Erfindung wird durch eine Betrachtung der folgenden Beispiele weiter
verdeutlicht, die nur beispielhaft für die vorliegende Erfindung
gedacht sind.
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BEISPIELE Ausgangsmaterialien
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Beispiel A: Herstellung von Polyepichlorhydrin
(PEi) unter Verwendung von Triethyloxonium-Hexafluorophosphat.
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In
einer trockenen Atmosphäre
wurden 0,1257 g Triethyloxonium-Hexafluorophosphat
in 9,4438 g trockenem Methylenchlorid gelöst. Destilliertes Epichlorhydrin
(78,4 g) wurde in ein Gefäß gegeben,
mit trockenem Stickstoff gespült
und in ein Bad mit einer konstanten Temperatur von 40°C eingetaucht.
Die Triethyloxonium-Hexafluorophosphat Lösung wurde unter Rühren zu
dem Epichlorhydrin hinzugefügt
und für
24 h umgesetzt. Die Temperatur wurde auf 70°C erhöht, als die Viskosität des Reaktionsgemisches
zunahm. Das resultierende Material wurde dreimal mit Ethanol gespült. Es wurden
84 g an Material erhalten. Die Geldurchlässigkeitschromatographie ergab
einen Molekulargewichtsbereich von 3.000 bis 400.000 Da mit einem
mittleren Molekulargewicht (Mw) von 100.000,
und 90% des Polymers wiesen ein Molekulargewicht zwischen 5.000
und 100.000 Da auf.
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Beispiel B: Herstellung von Polyepichlorhydrin
(PH) unter Verwendung von Fluorborsäure
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In
einer trockenen Atmosphäre
wurden 450 ml Methylenchlorid, 1,0 ml 48%-ige wässrige Fluorborsäure und
10 ml 54%-ige Fluorborsäure
in Diethylether auf 40°C
erwärmt.
Zu dieser Zusammensetzung wurden langsam 850 ml Epichlorhydrin hinzugefügt und unter
Rückfluss
erhitzt, bis die Reaktion vollständig
war. Die Reaktion wurde mit einem Rotationsverdampfer unter vermindertem
Druck und bei Temperaturen von bis zu 100°C eingedampft, bis kein weiteres
Lösungsmittel
mehr entfernt werden konnte. Das Molekulargewicht des Polymers betrug
gemäß Geldurchlässigkeitschromatographie
3.500 Da (Mn), wobei über 40% des Materials ein Molekulargewicht
von mehr als 14.000 Da aufwiesen.
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Endprodukte
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Beispiel 1: Herstellung von Polyepichlorhydrin/Trimethylamin
(PEi/TMA).
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In
einen 2 l-PARR-Druckreaktor aus rostfreiem Stahl wurden 185 g (2
mol) des Polyepichlorhydrin-Polymers mit einem Molekulargewicht
von mehr als 5.000 Da (FW 92,53 pro wiederholende Monomereinheit)
geladen. Zu diesem Polyepichlorhydrin-Polymer wurden 246,5 g (1
mol) einer 24 gew.%-igen Lösung
von Trimethylamin (FW 59,11) hinzugefügt. Der Reaktor wurde verschlossen
und in eine PARR-Heiz/Rühr-Einheit
gegeben und mit Stickstoff unter Druck gesetzt auf 75 psi (Pa).
Das Reaktionsgefäß wurde
unter konstantem Rühren
auf 115°C
erhitzt. Der Reaktor wurde für
16 Stunden bei 115°C
und 75 psi (Pa) gehalten. Der Reaktor wurde abgekühlt, auf
Atmosphärendruck
belüftet
und geöffnet.
Die Reaktionslösung
wurde durch ein Nr. 1-Filterpapier auf einem 9,0 cm-Büchner-Filter
unter Vakuum filtriert, anschließend in einen 500 ml-Rundkolben übertragen.
Diese Lösung
wurde bei 70°C
und 8 inch (20,32 cm) Wasservakuumdruck auf 80 ml Volumen rotationsverdampft.
Dieses Reaktionsprodukt wurde in eine Spectra/PorTM-Membrantasche [Molekulargewichts-Cutoff
14.000] übertragen
und in 10 inch (25,4 cm) entionisiertem Wasser für 16 Stunden dialysiert, um
jegliche nicht umgesetzten Spezien mit niedrigem Molekulargewicht
zu entfernen. Das Molekulargewicht betrug etwa 18.000 Da (Mw).
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Beispiel 2: Herstellung von Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniumhydroxid
(Pei/TMA/NH4OH).
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Ein
2 l-PARR-Druckreaktor aus rostfreiem Stahl wurde mit 23,6 g (0,25
mol) Polyepichlorhydrin-Polymer (FW 92,53 pro wiederholende Monomereinheit)
beladen. Zu diesem Polyepichlorhydrin-Polymer wurden 250 ml Wasser
und 30,8 g (0,125 mol) einer 24 gew.%-igen Trimethylaminlösung (FW
59,11) hinzugefügt.
Der Reaktor wurde verschlossen und in die PARR-Heiz/Rühreinheit gegeben und unter
konstantem Rühren
auf 105°C
erhitzt. Der Reaktor wurde für
16 Stunden bei 105°C
und 50 psi (Pa) gehalten. Der Reaktor wurde abgekühlt, auf
Atmosphärendruck
belüftet
und mit 450 g (7,7 mol) einer 29 gew.%-igen Ammoniumhydroxidlösung (FW
17) beladen. Der Reaktor wurde erneut verschlossen und in die Heiz/Rühreinheit
gegeben und erneut auf 105°C
erhitzt. Der Reaktor wurde für
16 h bei 105°C
und 80 psi (Pa) gehalten. Der Reaktor wurde anschließend abgekühlt, belüftet und
geöffnet.
Die Reaktionslösung
wurde durch ein Nr. 1-Filterpapier auf einem 9,0 cm-Büchner-Filter unter Vakuum
filtriert, anschließend
in einen 500 ml-Rundkolben übertragen.
Diese Lösung
wurde bei 70°C
und 23 inch (58,42 cm) Wasservakuumdruck auf 80 ml Volumen rotationsverdampft. Dieses
Reaktionsprodukt wurde in eine Spectra/PorTM-Membrantasche
[Molekulargewicht-Cutoff 3.500] übertragen
und in 10 inch (25,4 cm) entionisiertem Wasser für 18 h dialysiert. Diese Lösung wurde
anschließend zu
einem hellbraunen hygroskopischen Feststoff lyophilisiert.
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Beispiel 3: Herstellung von Polyepichlorhydrin/Diethylentriamin
(PEi-DETA).
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Ein
500 ml-Dreihalsrundkolben wurde mit einem Rückflusskühler, einem Thermometer, das
mit einer THERMOWATCH I2R-Temperaturkontrolleinheit
verbunden war und einem Zugabetrichter versehen. Der Kolben wurde
mit 412,7 g (4 mol) Diethylentriamin (FW 103,2) beladen und anschließend auf
120°C erhitzt.
Ein Zugabetrichter wurde mit 37,7 g (0,41 mol) Polyepichlorhydrin
mit einem Molekulargewicht von mehr als 5.000 (Monomergewicht 92,53
g) beladen. Das Polyepichlorhydrin wurde zu dem Diethylentriamin
mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,25 ml/min hinzugefügt und anschließend wurde
das Reaktionsgemisch für
weitere 60 min kontinuierlich erhitzt und auf 45°C abgekühlt. Eine Natriumhydroxidlösung (32,8
g, 0,41 mol) einer 50%-igen Lösung
und 150 ml Wasser wurden mit dem Reaktionsgemisch vermischt und
für 45
min gerührt, mit
Filterpapier filtriert, um ein weißes Präzipitat zu entfernen und mit
Specta/PorTM-Membran mit einem Molekulargewichts-Cutoff
von 3.500 Dalton dialysiert. Die Lösungen wurden anschließend lyophilisiert,
um weiße pulverförmige Materialien
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 18.000 Dalton
(Mw) zu erhalten.
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Beispiel 4: Herstellung von Polyepichlorhydrin/Ethylendiamin
(PEi-EDA).
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Ein
2000 ml-Dreihalsrundkoblen wurde mit einem Rührstab, einem Rückflusskühler, einem
10 ml-Zugabetrichter und einem Thermometer, das mit einer THERMOWATCH
I2R-Temperaturkontrolleinheit verbunden
war, ausgestattet. Der Kolben wurde mit 360 g (6 mol) Ethylendiamin
(EDA), (FW 60,1) beladen. Der Zugabetrichter wurde mit 231 g (2,5
mol) Polyepichlorhydrin-Polymer
(FW 92,53 pro wiederholende Monomereinheit) mit einem Molekulargewicht
von mehr als 5.000 Dalton beladen bei dem etwa 40% der Moleküle ein Molekulargewicht
von mehr als 12.000 Dalton aufwiesen. Der Reaktionskolben, welcher
das EDA enthielt, wurde unter konstantem Rühren unter Rückfluss
erhitzt (100°C),
wobei an diesem Punkt das Polyepichlorhydrin-Polymer tropfenweise
zu dem Ethylendiamin mit einer Geschwindigkeit von etwa 4,5 ml/min
hinzugefügt wurde.
Die Reaktion wurde nach der Zugabe des gesamten Polyepichlorhydrin-Polymers
für 16
Stunden fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend in
einen Rundkolben übertragen
und bei 75°C
und 23 inch (58,42 cm) Wasservakuumdruck rotationsverdampft, um
nicht umgesetztes Ethylendiamin zu entfernen. Die Polyepichlorhydrin/EDA-Lösung wurde
in eine Spectra/PorTM-Membrantasche [Molekulargewichts-Cutoff 14.000] übertragen
und für
18 Stunden in 10 inch entionisiertem Wasser dialysiert. Diese Lösung wurde
anschließend
zu einem hellbraunen hygroskopischen Feststoff lyophilisiert. Geldurchlässigkeitschromatographie ergab
ein durchschnittliches Molekulargewicht von mehr als 17.000 Dalton
(Mw).
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Vergleichsbeispiel D: Herstellung von
Polyallylaminobiguanid (PRAG).
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In
einem trockenen Becherglas wurden 9,36 g Polyallylamin-Hydrochlorid
(0,1 mol, bezogen von Aldrich mit einem Molekulargewicht von 50.000
bis 65.000 Dalton) mit 20 ml 10M NaOH und ausreichend Wasser, um
Rühren
zu ermöglichen,
vermischt. Die Flüssigkeit
wurde dekantiert und das Harz wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Das Harz wurde in einem Rundkolben in 300 ml Methanol suspendiert
und mit 20,12 g 3,5-Dimethylpyrazol-1-carboxamidinnitrat (0,1 mol) vermischt.
Das Reaktionsgemisch wurde für
96 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Das Harz wurde anschließend filtriert und mit Methanol
gespült
und getrocknet. Das Produkt wies ein Molekulargewicht von mehr als
etwa 75.000 Dalton auf.
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Vergleichsbeispiel E: Herstellung von
Poly(allylamin-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid).
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Polyallylamin
mit einem Molekulargewicht von 52.000 bis 83.000 Dalton (1,88 g,
0,02 mol) wurde in ein Reaktionsgefäß gegeben und mit 40,4548 g
3M NaOH (0,121 mol) vermischt. N,N,N-Trimethyl-oxiranmethan-aminiumchlorid
(20,0150 g einer 65,2%-igen Lösung,
0,086 mol) wurde hinzugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde über
Nacht unter Rückfluss
erhitzt und in einer Dialysetasche mit einem Molekulargewichts-Cutoff von
3.500 gegen entionisiertes Wasser dialysiert. Die resultierende
Lösung
wurde lyophilisiert, was 1,8 g eines braunen Feststoffs ergab. Der
Feststoff ist:
und er weist ein Molekulargewicht
von mehr als 75.000 Dalton auf.
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Vergleichsbeispiel F: Herstellung von
Poly(allyl-N,N-dimethylamino-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid).
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Polyallylamin
mit einem Molekulargewicht von 52.000 bis 83.000 Dalton (0,9356
g, 0,01 mol) wurde in 5 g Acetonitril gelöst und mit 3,6 ml 3M NaOH (0,0108
mol) umgesetzt, um einen pH-Wert von 7,4 zu erhalten. Methyliodid
(2,84 g, 0,02 mol) wurden hinzugefügt und das Reaktionsgemisch
wurde unter Rückfluss
erhitzt. Während
des Rückflusses
wurden weitere 0,8 ml 3M NaOH (0,0024 mol) zugegeben, um den pH-Wert
auf 7,9 zu erhöhen.
N,N,N-Trimethyloxiranmethanaminiumchlorid (5,77 g einer 65,2%-igen
Lösung,
0,025 mol) wurden hinzugefügt
und der Rückfluss
wurde fortgesetzt. Nach 24 h wurde das Reaktionsgemisch in eine
Dialysetasche mit einem Cutoff-Wert von 3.500 gegeben und über Nacht
in entionisiertem Wasser dialysiert. Die resultierende Lösung wurde
lyophilisiert, was 1,56 g (58% Ausbeute) eines braunen Pulvers ergab.
Die Verbindung ist:
mit einem Molekulargewicht
von mehr als 75.000 Dalton.
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BIOLOGISCHE BEISPIELE
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Beispiel 1: Verhinderung der gastrointestinalen
Phosphatabsorption durch Verwendung von Polyepichlorhydrin/Ethylendiamin.
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Rattenfutter
aus gemischten Getreidesorten, welches 0,65 g% Phosphor enthielt,
wurde mit Polyepichlorhydrin/Ethylendiamin, hergestellt durch die
Vorgehensweise von Beispiel 4, vermischt. Das Futter wurde hergestellt,
indem ausreichend Polyepichlorhydrin/Ethylendiamin mit dem Rattenfutter
vermischt wurde, um 3 mol Bindungsstellen pro mol an Phosphat in
dem Futter, 1 mol Bindungsstellen pro mol Phosphat in dem Futter,
0,5 mol Bindungsstellen pro mol Phosphat in dem Futter und 0 mol
Bindungsstellen pro mol Phosphat in dem Futter (Kontrollgruppe)
zu erhalten. Jeweils sechs Ratten wurden für eine Woche mit der Diät gefüttert. Während dieser
Experimente lag das Urin-Phosphat
am Ende der Woche im Durchschnitt bei 18,2 mg/Tag für die Kontrollen,
bei 8,7 mg/Tag in der 0,5 X-Gruppe, bei 8,6 mg/Tag in der 1X-Gruppe und bei 1,9
mg/Tag in der 3X-Gruppe. Die niedrigeren Urin-Phosphatwerte zeigen, dass die Ratten
darauf reagierten, dass sie nicht genügend diätetisches Phosphat erhielten,
indem sie Phosphat über
eine Einschränkung
der Nierenausscheidung zurückbehielten.
Das Gesamtphosphatgleichgewicht (diätetische Aufnahme-Urinausscheidung-Stuhlgangausscheidung)
am Ende der Woche betrug 47,8 mg/Tag für die Kontrollen, 50,9 mg/Tag
für die
0,5X-Gruppe, 34,3 mg/Tag für
die 1X-Gruppe und 39,5 mg/Tag für
die 3X-Gruppe.
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Vergleichsbeispiel A: Verhinderung der
gastrointestinalen Absorption von Phosphat durch Verwendung von Polyallylamin
(RenaStatTM).
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Polyallylamin-Hydrochlorid
mit einem Molekulargewicht von 50.000 bis 65.000 wurde von Aldrich
bezogen und ohne weitere Reinigung verwendet. Rattenfutter aus gemischten
Getreidesorten, welches 0,65 g% Phosphor enthielt, wurde mit Polyallylamin-Hydrochlorid
in einem Verhältnis
von 98,04 g pulverförmigem
Rattenfutter zu 1,96 g Polymer vermischt, um ein Verhältnis von
1 Aminbindungsstelle pro in dem Futter vorhandenes Phosphat bereitzustellen.
Zwei Ratten mit einem Gewicht von 125 g wurden ad libitum mit dieser
Diät gefüttert und
mit zwei Ratten verglichen, die ad libitum mit nicht verändertem
pulverförmigen
Rattenfutter gefüttert
wurden. Vor Beginn der speziellen Diät und nach einem Zeitraum von
2 Wochen der Stabilisierung wurden im Abstand von 24 h Proben des
Stuhlgangs und des Urins von jeder Gruppe der Ratten erhalten und durch
induktiv gekoppelte Plasmaspektroskopie auf Phosphor untersucht.
Da die Kontrollratten ihre Wachstumsrate innerhalb der 2 Wochen
verringerten, erhöhte
sich der Prozentsatz des im Stuhlgang gefundenen diätetischen
Phosphors von 65% auf 72% (7%-ige Steigerung), während die Ratten mit Polyallylamin-Hydrochlorid
eine Steigerung von 58% auf 75% (17%-ige Steigerung) des nicht absorbierten
diätetischen
Phosphats zeigten, was das 2,6-fache des in den Kontrollratten gefundenen
erhöhten
Phosphatverlusts darstellt. Während
derselben Zeit zeigten die Kontrollratten eine Zunahme des Urin-Phosphors
von 6% auf 16% der diätetischen
Aufnahme, während
die Ratten mit Polyallylamin-Hydrochlorid ihre Urin-Phosphatausscheidung
am Ende der Studie von 6% auf 2% der diätetischen Aufnahme von Phosphat
verringerten. Dies zeigt, dass die Ratten mit Polyallylamin im Vergleich
zu den Kontrollratten Urin-Phosphor zurückbehielten, was zeigt, dass
sie nicht dazu in der Lage waren, ausreichend Phosphor aus ihrer
Diät zu
absorbieren.
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Beispiel II und Vergleichsbeispiel A:
Verhinderung der gastrointestinalen Phosphatabsorption mit Polyallylaminobiguanid.
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Zwei
Sprague-Dawley mit einem Gewicht von 125 g wurde oral NulytelyTM verabreicht, um sämtliches Material aus ihren
Magen-Darm-Trakten zu entfernen. Nach dieser Präparation wurde einer der Ratten
eine Sonderernährung
aus Milch verabreicht, die dazu konzipiert war, 0,324 Millimol (mmol)
Phosphat zuzuführen. Die
andere Ratte wurde mit einer Sonderernährung mit derselben Menge an
Milch, vermischt mit 0,0322 g des in Beispiel 5 hergestellten Polyallylaminobiguanids,
gefüttert.
Nach 1 h wurde beiden Ratten erneut NulytelyTM verabreicht,
um sämtliche
nicht absorbierte Nahrung aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen.
In dem gesammelten Kot wurde durch induktiv gekoppelte Plasmaspektroskopie
Phosphat gemessen. Das Phosphat, das von der Ratte, die Polyallylaminobiguanid
erhielt, nicht absorbiert wurde, betrug 66% des von der Kontrollratte nicht
absorbierten Phosphats.
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Beispiel III und Vergleichsbeispiel B:
Komplexierung von Phosphat durch Poly(allylamin-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid).
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Poly(allylamin-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid),
hergestellt durch die Vorgehensweise von Beispiel 6, wurde in Wasser
mit 0,72 g in 10 ml gelöst,
um eine 0,345 M Lösung
herzustellen. In vier Gefäßen wurden
jeweils 0,54 ml dieser Lösung
(0,19 mmol der Monomereinheiten) mit 10 ml 0,0207 M NaH2PO4 und entsprechenden Mengen an HCl und NaOH
vermischt, um Lösungen
mit pH 3, pH 4,5, pH 6 und pH 7,5 herzustellen. Gefäße mit denselben
pH-Werten wurden außerdem
mit 10 ml an 0,0207 M NaH2PO4 und mit
0,50 ml an 1,5 M CaCO3 (0,749 mmol) hergestellt.
Kontrollgefäße wurden
ebenfalls mit der Natriumphosphatlösung und der Anpassung des
pH-Wertes vorbereitet. Alle Gefäße wurden
mit Wasser auf 12 ml verdünnt. Die
Gefäße wurden
für 1 h
geschüttelt.
Die Lösungen
wurden anschließend
in getrennte CentriconTM 30-Molekulargewichts-Cutoff-Gefäße gegeben
und für
30 min zentrifugiert. Das gesammelte Filtrat wurde durch induktiv
gekoppelte Plasmaspektroskopie auf Phosphor analysiert. Das Polymer
entfernte 58% des Phosphors bei pH 3, 59% des Phosphors bei pH 4,5,
56% des Phosphors bei pH 6 und 44% des Phosphors bei pH 7,5. Das
Calciumcarbonat entfernte 16% des Phosphors bei pH 3, 13% des Phosphors
bei pH 4,5, 9% des Phosphors bei pH 6 und 7% des Phosphors bei pH
7,5. Die Kontrollgefäße zeigten,
dass 0,7% des Phosphors bei pH 3 entfernt wurde, 1,1% des Phosphors
bei pH 4,5 entfernt wurde, 0,4% des Phosphors bei pH 6 entfernt wurde
und 0,6% des Phosphors bei pH 7,5 entfernt wurde. Somit war das
Poly(allylamin-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid)
wirksam darin, Phosphat zu komplexieren.
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Beispiel IV und Vergleichsbeispiel C:
Komplexierung von Phosphat durch Poly(allyl-N,N-dimethylamino-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid).
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Poly(allyl-N,N-dimethylamino-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid),
hergestellt wie in Beispiel 7, wurde in Wasser mit 0,72 g in 10
ml gelöst,
um eine 0,263 M-Lösung
herzustellen. In vier Gefäßen wurden
jeweils 0,67 ml dieser Lösung
(0,18 mmol der Monomereinheiten) mit 10 ml an 0,0207M NaH2PO4 und entsprechenden
Mengen an HCl) und NaOH vermischt, um Lösungen mit pH 3, pH 4,5, pH
6 und pH 7,5 herzustellen. Gefäße mit denselben
pH-Werten wurden außerdem
mit 10 ml an 0,0207 M NaH2PO4 und
mit 0,50 ml an 1,5 M CaCO3 (0,749 mmol)
hergestellt. Kontrollgefäße wurden
ebenfalls mit der Natriumphosphatlösung und der Einstellung des
pH-Wertes vorbereitet. Alle Gefäße wurden
mit Wasser auf 12 ml verdünnt.
Die Gefäße wurden
für 1 h
geschüttelt.
Die Lösungen
wurden anschließend
in getrennte CentriconTM 30-Molekulargewicht-Cutoff-Gefäße gegeben
und für
30 min zentrifugiert. Das gesammelte Filtrat wurde durch induktiv
gekoppelte Plasmaspektroskopie auf Phosphor analysiert. Das Polymer
entfernte 49% des Phosphors bei pH 3, 53% des Phosphors bei pH 4,5,
48% des Phosphors bei pH 6 und 39% des Phosphors bei pH 7,5. Das
Calciumcarbonat entfernte 16% des Phosphors bei pH 3, 13% des Phosphors
bei pH 4,5, 9% des Phosphors bei pH 6 und 7% des Phosphors bei pH
7,5. Die Kontrollgefäße zeigten,
dass 0,7% des Phosphors bei pH 3 entfernt wurden, 1,1% des Phosphors
bei pH 4,5 entfernt wurden, 0,4% des Phosphors bei pH 6 entfernt
wurden und 0,6% des Phosphors bei pH 7,5 entfernt wurden. Somit
war das Poly(allyl-N,N-dimethylamino-N-(2-hydroxy-3-trimethylammoniumpropyl)chlorid)
wirksam darin, Phosphat zu komplexieren.
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Beispiel V: Komplexierung von Oxalat durch
Polyepichlorhydrin/EDA und Polyepichlorhydrin/DETA.
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Eine
0,025 M-Lösung
von Ammoniumoxalat wurde hergestellt. Polyepichlorhydrin mit einem
Molekulargewicht von etwa 45.000 Dalton wurde unter Anwendung der
Vorgehensweise von Beispiel A hergestellt. Die EDA- (Beispiel 4 oben)
und DETA- (Beispiel 3 oben) Derivate wurden hergestellt. Lösungen dieser
beiden Derivate wurden verwendet, um 0,001 mol an Bindungsstellen
in getrennte Molekulargewichts-Cutoff-Filter (CentriconTM-Konzentratoren) zu
platzieren, anschließend
wurden 0,001 mol Oxalat zu jedem Konzentrator und zu einer Kontrolle,
die nur Wasser enthielt, hinzugefügt. Die Lösungen wurden eine Stunde lang
miteinander vermischt, anschließend
zentrifugiert. Die Filtrate wurden durch GC-MS auf Oxalat untersucht
und mit dem Konzentrator der nur Oxalat aufwies verglichen. Die
EDA- und DETA-Polymerderivate
hatten jeweils etwa 30% des Oxalats absorbiert.
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Beispiel VI: Verhinderung der gastrointestinalen
Phosphatabsorption durch Verwendung von Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniak.
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Rattenfutter
aus gemischten Getreidesorten, welches 0,65 g% Phosphor enthielt,
wurde mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniak, hergestellt
in Beispiel 2, in einem Verhältnis
von 97,64 g eines pulverförmigen
Rattenfutters zu 2,36 g an Polymer vermischt, um ein Verhältnis von
1 Aminbindungsstelle pro in dem Futter vorhandenes Phosphat bereitzustellen.
Zwei Ratten mit einem Gewicht von 125 g wurden ad libitum mit dieser
Diät gefüttert und
mit zwei Ratten verglichen, die ad libitum mit nicht verändertem
pulverförmigen
Rattenfutter gefüttert
wurden. Vor Beginn der speziellen Diät und nach einem Zeitraum von
2 Wochen der Stabilisierung wurden im Abstand von 24 h getrennte
Proben von Stuhlgang und Urin von jeder Gruppe der Ratten erhalten
und durch induktiv gekoppelte Plasmaspektroskopie auf Phosphor analysiert.
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Da
die Kontrollratten ihre Wachstumsrate innerhalb der 2 Wochen verringerten,
erhöhte
sich der Prozentsatz des im Stuhlgang gefundenen diätetischen
Phosphors von 65% auf 72% (7%-ige Steigerung), während die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniak
eine Steigerung von 65% auf 76% (11%-ige Steigerung) des nicht absorbierten
diätetischen
Phosphors zeigten, was das 1,6-fache des in den Kontrollratten gefundenen
erhöhten
Phosphatverlusts darstellt. Während
derselben Zeit zeigten die Kontrollratten eine Zunahme des Urin-Phosphors
von 6% auf 16% der diätetischen
Aufnahme, während
die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniak bei der
normalen Diät
7% des diätetischen
Phosphors in ihrem Urin aufwiesen und am Ende der Studie 10% des
diätetischen
Phosphors im Urin aufwiesen. Somit hielten die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin/Ammoniak
im Vergleich zu den Kontrollratten Phosphor zurück, was zeigt, dass sie nicht
in der Lage waren, ausreichende Mengen an Phosphat aus ihrer Nahrung
zu absorbieren.
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Beispiel VII: Verhinderung der gastrointestinalen
Phosphatabsorption durch Verwendung von Polyepichlorhydrin/Trimethylamin.
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Rattenfutter
aus gemischten Getreidesorten, welches 0,65 g% Phosphor enthielt,
wurde mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin, hergestellt in Beispiel
1, in einem Verhältnis
von 96,82 g an pulverförmigem
Rattenfutter zu 3,18 g an Polymer vermischt, um ein Verhältnis von
1 Aminbindungsstelle pro in dem Futter vorhandenes Phosphat bereitzustellen.
Zwei Ratten mit einem Gewicht von 125 g wurden ad libitum mit dieser
Diät gefüttert und
mit zwei Ratten verglichen, die ad libitum mit nicht verändertem
pulverförmigen
Rattenfutter gefüttert
wurden. Vor Beginn der speziellen Diät und nach einem Zeitraum von
2 Wochen der Stabilisierung wurden im Abstand von 24 h getrennte
Stuhlgang- und Urinproben
von jeder Gruppe der Ratten erhalten und durch induktiv gekoppelte
Plasmaspektroskopie auf Phosphor analysiert. Da die Kontrollratten ihre
Wachstumsrate innerhalb der zwei Wochen verringerten, erhöhte sich
der Prozentsatz des in dem Stuhlgang gefundenen diätetischen
Phosphors von 65% auf 72% (7%-ige Steigerung), während die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin
eine Verringerung von 62% auf 59% (3%-ige Verringerung) des nicht
absorbierten diätetischen
Phosphors zeigten. Während
derselben Zeit zeigten die Kontrollratten eine Erhöhung des
Urin-Phosphors von 6% auf 16% (10%-ige Steigerung) der diätetischen
Aufnahme, während
die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin bei der normalen
Diät 6%
des diätetischen
Phosphors in ihrem Urin aufwiesen und am Ende der Studie 9% des
diätetischen
Phosphors im Urin aufwiesen (3%-ige Steigerung). Die geringfügige Steigerung
zeigt, dass die Ratten mit Polyepichlorhydrin/Trimethylamin im Vergleich
zu den Kontrollratten Phosphor zurückbehielten.
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Andere
Ausführungen
der Erfindung werden dem Fachmann aus einer Betrachtung dieser Beschreibung
oder durch die Durchführung
der hierin beschriebenen Erfindung deutlich. Die Beschreibung und
die Beispiele sollen nur exemplarisch gedacht sein, wobei der tatsächliche
Rahmen und Inhalt der Erfindung durch die folgenden Ansprüche dargelegt
ist.