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Diese Endung betrifft thermoplastische
Polymerfolien. Diese Endung betrifft insbesondere geprägte orientierte
thermoplastische Folien und das Verfahren zur Herstellung dieser
Folien.
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Die Verwendung orientierter Folien,
insbesondere Folien, die aus semikristallinen thermoplastischen Polymeren
bestehen, ist weitverbreitet. Diese orientierten Folien sind durch
hohe Zugfestigkeit und niedrige bis mäßige Dehnung gekennzeichnet.
Die Orientierung kann ebenfalls die Kristallordnung und somit den Schmelz-
oder Erweichungspunkt eines orientierten Polymers beeinflussen.
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Nicht orientierte Polymermaterialien,
wie Polypropylen, können
bekanntlich beim Gießen
geprägt
werden. Bei der Herstellung orientierter Polymerfolien lässt sich
jedoch das Gießprägeverfahren
nicht verwenden. Die Orientierung einer Folie erfolgt durch Gießen einer
Polymerlage und anschließendes
Erhitzen und Dehnen (das auch als Ziehen bekannt ist) der Lage zu
einer orientierten Folie. Ein beim Gießen der Lage erzeugtes Prägemuster
wird durch ein Orientierungsverfahren zerstört.
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Geprägte Polymerfolien sind wegen
der auf den Folien erzeugten Zier- oder anderen Oberflächeneffekte
wünschenswert.
Auf geprägten
Polymerfolien sind niedrige Glanzwerte wünschenswert, da sie sich bspw.
als Klebestreifen-Schutzfolien eignen. Das Prägen von Polymerfolien eignet
sich auch zur Änderung
der Reibungseigenschaften der Folie (bspw. zur Veränderung
der Gleiteigenschaften) oder zur Änderung ihrer Haftung an einer
Oberfläche.
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Verfahren zur Prägung orientierter Folien wurden
vorgeschlagen, jedoch erfordern diese das Erwärmen auf Temperaturen und für Zeiten,
die bewirken, dass die orientierte Polymerfolie wünschenswerte
mechanische Masseeigenschaften (wie eine niedrige bis mäßige Dehnung
und hohe Zugfestigkeit) verlieren. Solche Verfahren neigen außerdem dazu,
dass wünschenswerte
Oberflächeneigenschaften
der Folien zerstört
werden. Die Verfahren beinhalten daher nach dem Prägen oft
einen zusätzlichen
Oberflächen-Behandlungsschritt, damit
einige der Oberflächeneigenschaften
der orientierten Folie wiederhergestellt werden.
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EP-A-O 048 948 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung einer biaxial gedehnten und geprägten Polyvinylchlorid-(PVC)-Folie,
dadurch gekennzeichnet, dass eine PVC-Folie unter bestimmten Dehnungsverhältnissen
biaxial gedehnt wird, wobei die resultierende Folie nach dem Dehnen
unter Verwendung bestimmter Bedingungen geprägt wird.
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Im Fachgebiet benötigt man geprägte, orientierte,
thermoplastische Folien, die wünschenswerte
Oberflächeneigenschaften
nicht verlieren und die im Wesentlichen die durch die Orientierung
verliehenen Eigenschaften (bspw. hohe Reißfestigkeit und niedrige bis
mäßige Reißdehnung)
nach dem Prägeverfahren
beibehalten.
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Zusammengefasst wird bei einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung eine geprägte, orientierte semikristalline,
thermoplastische Folie bereitgestellt, umfassend eine orientierte,
semikristalline, thermoplastische Folie mit ersten und zweiten Hauptoberflächen und
eine Vielzahl von Prägungen
auf mindestens einer der ersten und zweiten Hauptoberflächen, wobei
die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der geprägten,
orientierten, semikristallinen, thermoplastischen Folie im Wesentlichen
die gleichen sind wie die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der ungeprägten,
orientierten, semikristallinen, thermoplastischen Folie.
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Diese Erfindung ist in einem anderen
Aspekt ein Verfahren zur Herstellung einer geprägten, orientierten, semikristallinen,
thermoplastischen Folie, umfassend die Schritte Bereitstellen einer
orientierten, thermoplastischen Folie mit ersten und zweiten Hauptoberflächen, Weichmachen
mindestens einer der ersten und zweiten Hauptoberflächen, um
eine erweichte Oberfläche
herzustellen, Prägen
der erweichten Oberfläche,
um eine geprägte,
orientierte, thermoplastische Folie herzustellen, und Kühlen der
geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgen die kombinierten Schritte Weichmachen, Prägen und
Kühlen
in weniger als 1 sec.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Wärmefluss
von einer Flamme zu mindestens einer Hauptoberfläche einer orientierten, thermoplastischen
Folie bereitgestellt, so dass eine erweichte Oberfläche erhalten
wird. Die Folie wird dann zwischen einem Walzenspalt mit mindestens
einer Prägeoberfläche hindurchgeleitet,
so dass auf der Folie Prägungen
erzeugt werden. Diese geprägte
Oberfläche
wird dann gekühlt, um
die Struktur der Prägungen
zu fixieren. Das Erwärmen,
Prägen
und Kühlen
der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie dauert etwa 0,05 bis etwa
1 sec.
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Die resultierende geprägte, orientierte
Folie hat im Wesentlichen die gleichen mechanischen Masseeigenschaften
der orientierten Folie vor dem Prägen. Dieses Verfahren verleiht
einer orientierten Folie eine variable Topographie, die solche Eigenschaften
wie Glanz, Reibung und mechanische Haftung verändert. Wenn der Erweichungsschritt
durch eine Flammenbehandlung erfolgt, verleiht dieses Verfahren
zusätzliche
wünschenswerte
Oberflächeneigenschaften,
wie verbesserte Benetzung und chemische Haftung an die nachfolgenden
Beschichtungen. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Folie
in einem Hochgeschwindigkeitsvorgang oberflächenbehandelt und geprägt.
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In einem weiteren Aspekt ist die
Erfindung ein Schichtaufbau, der eine orientierte, semikristalline,
thermoplastische Folie mit ersten und zweiten Hauptoberflächen und
einer Vielzahl von Prägungen
auf mindestens einer der ersten und zweiten Hauptoberflächen umfasst,
wobei die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der geprägten
orientierten thermoplastischen Folie im Wesentlichen die gleichen
sind wie die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der orientierten, semikristallinen, thermoplastischen Folie vor
dem Prägen.
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In einem weiteren Aspekt ist diese
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines thermoplastischen Gegenstandes
durch Bereitstellen eines Schichtaufbaus, umfassend eine orientierte,
semikristalline, thermoplastische Folie mit einer Hauptoberfläche, Weichmachen
der Hauptoberfläche,
so dass eine erweichte Oberfläche
hergestellt wird, Prägen
der erweichten Oberfläche,
so dass ein geprägter
Schichtaufbau erhalten wird, und Kühlen des geprägten Schichtaufbaus,
wobei die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der orientierten, semikristallinen, thermoplastischen Folie in dem
geprägten
Schichtaufbau im Wesentlichen die gleichen sind wie die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der orientierten, semikristallinen, thermoplastischen Folie in dem Schichtaufbau
vor dem Prägen.
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In dieser Anmeldung bedeutet "die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie sind im Wesentlichen die gleichen
wie die Reißfestigkeit
und die Reißdehnung
der ungeprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie", dass die Reißfestigkeit der geprägten, orientierten,
thermoplastischen Folie um weniger als 10% von der Reißfestigkeit
der nicht geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie abweicht, und die Reißdehnung
der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie um weniger als 10% von der
Reißdehnung
der nicht geprägten,
orientierten thermoplastischen Folie abweicht. Die Reißfestigkeit
weicht vorzugsweise um weniger als 5% ab und/oder die Reißdehnung
weicht um weniger als 5% ab. Diese Eigenschaften ändern sich
nach dem Prägen
stärker
bevorzugt im Wesentlichen nicht.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform des endungsgemäßen Verfahrens.
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Die vorliegende Endung stellt eine
geprägte,
orientierte, semikristalline Folie und ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Folie bereit. In der erfindungsgemäßen Praxis eignet sich ein
breiter Bereich orientierter, thermoplastischer Folien. Der Begriff "Folie" bezieht sich auf
ebene Formen aus Kunststoff, die so dick sind, dass sie selbsttragend
sind, aber so dünn
sind, dass sie gebogen, gefaltet oder geknittert werden, ohne zu
reißen.
Die Foliendicke hängt
von den gewünschten
Anwendungen und den Herstellungsverfahren ab. Der Begriff "orientiert" steht für eine Polymerfolie,
die in mindestens einer Richtung gedehnt wurde, so dass die Polymermoleküle ausgerichtet
wurden; wodurch somit gewöhnlich
die Reißfestigkeit
erhöht
und die Reißdehnung der
Polymerfolie in Orientierungsrichtung gegenüber einer nicht gedehnten Polymerfolie
gesenkt wird.
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Der Begriff "thermoplastisch" bezieht sich auf Polymere, die bei
Einwirkung von Wärme
erweichen und beim Abkühlen
in ihren ursprünglichen
Zustand zurückkehren.
Natürliche
Substanzen, die dieses Verhalten aufweisen, sind Rohkautschuk und
eine Reihe von Wachsen. Der Begriff wird jedoch gewöhnlich,
wie nachstehend beschrieben, auf synthetische Polymere angewendet.
Diese Polymere unterscheiden sich von "wärmehärtbaren" Polymeren, die gewöhnlich unter
Einwirkung von aktivierender Strahlung, wie Wärme oder Licht, härten oder "hart werden", und somit anschließend nicht
durch Erwärmen
erweicht werden können.
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Eine Unterscheidung, die bei den
thermoplastischen Polymeren, welche zur Herstellung von Folien verwendet
werden, vorgenommen werden muss, ist, dass einige Polymere amorph
und andere semikristallin sind. D. h. ein amorphes Polymer hat keine
Fernordnung, wie sich bspw. durch Weitwinkel-Röntgenstreuung bestimmen lässt. Eine
weitere Unterscheidung für
amorphe Polymere ist, dass einige amorphe gummiartige Polymere sind,
deren Glasübergangstemperatur
(Tg) unter ihrer Einsatztemperatur liegt,
und andere amorphe glasartige Polymere sind, deren Tg über ihrer
Einsatztemperatur liegt. Amorphe gummiartige Polymere werden auch
als "Elastomere" bezeichnet. Der
Begriff Elastomer bezieht sich auf Polymere, deren Eigenschaften
denen von vulkanisiertem Naturkautschuk ähneln, nämlich die Fähigkeit, dass sie sich auf
mindestens das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge dehnen und beim Loslassen
sehr schnell auf ihre ursprüngliche
Länge zurückschnellen
können.
Der Begriff beinhaltet nicht vernetzte Polyolefine, die thermoplastisch
sind; diese werden als thermoplastische Olefinkautschuke bezeichnet.
Die mechanischen Eigenschaften der amorphen Kautschukpolymere werden
durch die Orientierung gewöhnlich
nicht beeinflusst, und sie werden auch nicht durch Wärme oder
Erwärmen
und anschließendes
Abkühlen
beeinflusst.
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Amorphe, glasartige Polymere haben
keinen gut definierten Schmelzpunkt. Im Gegensatz zu homogenen,
amorphen, glasartigen Polymeren sind semikristalline Polymere morphologisch
heterogen, kristalline und amorphe Bereiche aufweisend; sie haben
unterscheidbare, reversible Schmelzpunkte. Die Existenz kristalliner
Bereiche in semikristallinen Polymeren kann durch Verfahren ermittelt
werden, wie Weitwinkel-Röntgenstreuung.
Diese Polymere können
orientiert werden, damit ihre Reißfestigkeit erhöht und ihre
Reißdehnung gesenkt
wird. Wärme
kann die Orientierung jedoch auch aufheben und die vorteilhaften
Verbesserungen der Eigenschaften, die durch die Orientierung erzielt
werden, senken, wenn die Erwärmung
ausreichend lange dauert.
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Polymere, die sich zur erfindungsgemäßen Verwendung
eignen, weisen einen Erweichungsübergang (entweder
einen Schmelzpunkt oder einen Glasübergang) über der Einsatztemperatur auf,
und man kann orientierte Folien aus ihnen herstellen. Semikristalline,
thermoplastische Folien eignen sich zur Verwendung bei der Herstellung
geprägter,
orientierter Folien durch das erfindungsgemäße Verfahren.
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Orientierte, thermoplastische Polymerfolien
werden durch im Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt, wie Erwärmen des
Polymers auf eine Temperatur nahe oder über der Erweichungsübergangstemperatur, und
anschließendes
Dehnen in einer oder mehreren Richtungen. Gewöhnlich wird eine Polymerlage
extrudiert (das ebenfalls als "schmelzextrudiert" bezeichnet wird)
und dann durch rasches Dehnen bei einer gewünschten Temperatur orientiert,
so dass eine orientierte Folie erhalten wird, gefolgt von raschem
Quenchen. Das Quenchen gewährleistet,
dass die Orientierung nicht durch molekulare Entspannung verloren
geht. Die Orientierung kann in Richtung der Folienbewegung erfolgen,
die im Fachgebiet als Maschinenrichtung oder Längsrichtung bezeichnet wird.
Die Folien können
in nur einer Richtung orientiert werden; diese werden dann als uniaxial
orientierte Folien bezeichnet. Sie lassen sich auch in zwei Richtungen
orientieren, gewöhnlich
orthogonal zueinander, und diese werden dann als biaxial orientierte
Folien bezeichnet. Die Richtung orthogonal zur Längsrichtung wird als Querrichtung
bezeichnet. Die mechanischen Eigenschaften der orientierten Folien
variieren je nach der Richtung und dem Ausmaß der Orientierung und oft
in Bezug auf Längs-
und Querrichtungen. Die Orientierung erzeugt gewöhnlich steifere Folien mit
erhöhtem
Modul, gesenkter Reißdehnung
und gesteigerter Reißfestigkeit.
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Geeignete orientierte, semikristalline,
thermoplastische Folien umfassen solche, die Polyolefin-Homopolymere umfassen,
wie Polyethylen und Polypropylen, Copolymere von Ethylen, Propylen
und/oder 1-Butylen; Copolymere, die Ethylen enthalten, wie Ethylenvinylacetat
und Ethylenacrylsäure;
Polyester, wie Poly(ethylenterephthalat), Polyethylenbutyrat und Polyethylennaphthalat;
Polyamide, wie Poly(hexamethylenadipamid); Polyurethane; Polycarbonate;
Poly(vinylalkohol); Ketone, wie Polyetheretherketon; Polyphenylensulfid;
und Gemische davon.
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Bevorzugte orientierte, semikristalline
Polymerfolien umfassen Polyethylen, Polypropylen, Poly(ethylen/propylen),
Poly(ethylen/1-butylen), Polypropylen/1-butylen), Poly(ethylen/propylen/1-butylen), Poly(ethylenterephthalat),
Poly(ethylenbutyrat), Poly(ethylennaphthalat) und Gemische davon.
Besonders bevorzugte Folien umfassen lineares Polyethylen mit niedriger
Dichte, Polyethylen mit hoher Dichte, Polyethylen mit extrem hohem
Molekulargewicht, isotaktisches Polypropylen, Gemische aus isotaktischem
Polypropylen und im Wesentlichen syndiotaktischem Polypropylen und
Gemische aus isotaktischem Polypropylen und Polyethylen.
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Eine bevorzugte biaxial orientierte,
semikristalline Polymerfolie umfasst isotaktisches Polypropylen, das
ebenfalls als biaxial orientiertes Polypropylen (BOPP) bezeichnet
wird.
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Die erfindungsgemäß geeigneten orientierten,
thermoplastischen Polymerfolien sind gewöhnlich etwa 2 bis etwa 250 μm dick. Ihre
Dicke reicht vorzugsweise von etwa 5 bis 150 μm, und stärker bevorzugt von etwa 10
bis etwa 75 μm.
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Die eifindungsgemäß geeigneten orientierten,
thermoplastischen Polymerfolien können Füllstoffe, Weichmacher, Farbstoffe,
Gleitmittel, Verarbeitungshilfsstoffe, Keimbildner, Ultraviolettlicht-Stabilisatoren
und andere Eigenschaftsmodifikatoren enthalten. Diese Materialien
werden gewöhnlich
einem Polymer zugesetzt, bevor es zu einer orientierten Folie verarbeitet
wird (bspw. in der Polymerschmelze vor der Extrusion zu einer Folie).
Organische Füllstoffe
können
organische Farbstoffe und Harze sowie organische Fasern, wie Nylon- und
Polyimidfasern, umfassen. Anorganische Füllstoffe können Pigmente, Quarzglas, Calciumcarbonat,
Talk, Diatomeenerde, Titandioxid, Kohlefasern, Ruß, Glasperlen,
Glasblasen, Mineralfasern, Tonteilchen, Metallteilchen und dergleichen
umfassen. Füllstoffe
können
in Mengen bis zu etwa 100 Teilen pro 100 Teilen des Polymers, das
die orientierte Folie ausmacht, zugesetzt werden. Andere Additive,
wie Flammschutzmittel, Stabilisatoren, Antioxidantien, Verträglichkeits-verleihende
Mittel, Mikrobizide (bspw. Zinkoxid), elektrische Leiter und Wärmeleiter
(bspw. Aluminiumoxid, Bornitrid, Aluminiumnitrid und Nickelteilchen)
lassen sich in das Polymer einmischen, das zur Herstellung der Folie
in Mengen von etwa 1 bis etwa 50 Volumenprozent verwendet wird.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren
lässt sich
ein Schichtaufbau, der auch als mehrschichtige Folie bekannt ist,
als Ausgangsfolie verwenden. Diese Folien umfassen bspw. Schichten
von Folien, die durch Coextrusion mit einem oder mehreren Polymeren
gebildet werden, Folien, die mit einer anderen Schicht überzogen
sind, oder Folien, die laminiert sind oder aneinander haften.
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Die Hauptoberfläche der orientierten, thermoplastischen
Folie umfasst die Schicht, die erweicht, geprägt und gekühlt werden soll.
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Die erfindungsgemäßen geprägten, orientierten, semikristallinen
Folien lassen sich mit anderen Folien zu Schichtaufbauten herstellen.
Diese Folien können
orientierte, thermoplastische Folien sein oder nicht orientierte,
thermoplastische Folien. Diese beinhalten semikristalline Folien.
Schichten, welche als Trägerschichten
dienen, lassen sich ebenfalls verwenden. Trägerschichten sollten in Form
von einschichtigen oder mehrschichtigen Folien, porösen Folien,
schaumartigen Folien, Gewebe- oder Vliesmaterialien, Metallfolien,
und Kombinationen der vorstehend genannten vorliegen. Schichten,
die einen Klebstoff umfassen, können
ebenfalls in einem Schichtaufbau verwendet werden. Die Klebstoffe
können
Heißschmelzkleber
sein, die bei Raumtemperatur im Wesentlichen keine Klebrigkeit aufweisen,
oder bei Raumtemperatur druckempfindlich sein und ausgeglichene
Scher- und Klebeeigenschaften aufweisen. Druckempfindliche Klebstoffe
umfassen bspw. Acryl, Segmentblock-Copolymer, Kautschuk, α-Olefin, Silikon,
Polyvinylether und Urethan. Ein besonders geeigneter Klebstoff kann
Acrylklebstoff (Isooctylacrylat (95%)/Acrylsäure (4,5%)) umfassen. Die Schicht
des druckempfindlichen Klebstoffs ist gleichmäßig und hat eine Haftung an
Glas von weniger als 17 g/mm. Die Klebstoffe zur erfindungsgemäßen Verwendung
sind in den US-Patenten Nr. 4,699,842; 3,578,622; 3,331,729; 2,926,105
und 4,835,217 beschrieben.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine orientierte, thermoplastische Folie mit einer ersten und einer
zweiten Hauptoberfläche
bereitgestellt. Die thermoplastische Folie bewegt sich zwischen
den Walzen oder darüber
oder ähnliches,
das der Kontrolle der Folienspannung dient. Mindestens eine der
ersten und zweiten Hauptflächen
der Folie wird einem Wärmefluss
von einer Heizquelle ausgesetzt, wie einer Flamme, einem Plasmabrenner
und dergleichen. Heizquellen bewirken eine erweichte Oberfläche in dem
gewünschten Zeitrahmen,
d.h. schnell genug, dass ein Erweichen der Folienoberfläche verursacht
wird, ohne dass eine signifikante Änderung in der Orientierung
und/oder den Eigenschaften der Gesamtfolie verursacht wird. Eine
bevorzugte Heizquelle ist eine Flamme. Der Wärmefluss bewirkt, dass die
Folienoberfläche
erweicht.
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Die Folie kann über einen Träger laufen,
wie eine Trägerwalze,
während
sie der Heizquelle ausgesetzt ist. Ein Träger für die Folie kann ein Verziehen
der Folie beim Erhitzen minimieren. Die Heizquelle liefert der Oberfläche der
orientierten, thermoplastischen Folie ausreichend Wärme, damit
die Oberfläche
wie es zum Prägen
nötig ist
erweicht wird. Das Prägen
kann mit irgendeiner im Fachgebiet bekannten Maßnahme durchgeführt werden.
Das bevorzugte Prägeverfahren
ist die Bewegung der erweichten Folie durch einen Walzenspalt mit
einer Prägeoberfläche. "Walzenspalt" betrifft zwei nahe
beieinander stehende Walzen, die Druck auf eine Folie ausüben, wenn
sie zwischen ihnen hindurch gelangt. Die Prägeoberfläche berührt die Folie mit ausreichender
Kraft, so dass in der erweichten Oberfläche der Folie Prägungen erzeugt
werden. Die geprägte
Folie wird dann durch eine Anzahl von Verfahren gekühlt, dass
die Temperatur der erweichten Oberfläche unter ihren Erweichungspunkt
reduziert wird, bevor die erweichte Folie eine signifikante Änderung
der Masseeigenschaften erfährt,
die aus der vorhergegangenen Orientierung hervorgegangen sind. Diese
Verfahren umfassen das Bewegen der Folie über eine oder mehrere gekühlte Walzen,
die diese zu einem Wasserbad befördern, oder
das Kühlen
durch Luft oder andere Gase, wie bspw. durch Verwendung eines Luftmessers.
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In dieser Anmeldung bedeutet der
Begriff "Verweildauer" diejenige Zeit,
die man für
die kombinierten Schritte Erweichen, Prägen, und Kühlen der Folie benötigt. Die
Verweildauer variiert je nach der Konfiguration (bspw. Ausrüstungsgröße und Foliengeschwindigkeit)
des Systems zum Erwärmen,
Prägen
und Kühlen
der Folie. Die Einwirkungsdauer der Wärme sollte genügend lang
sein, dass die Oberfläche
der orientierten thermoplastischen Folie vor dem Kontakt mit der
Prägewalze
erweicht wird, und die Verweildauer sollte nicht so lange sein,
dass die mechanischen Eigenschaften der Folie zerstört werden.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Verweildauer daher so kurz wie möglich.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in 1 veranschaulicht.
Die orientierte, thermoplastische Folie 10 mit den Hauptoberflächen 9 und 11 wird
zwischen der Presswalze 12 und der Trägerwalze 14 durchgeleitet,
damit der Zug auf die Folie gesteuert wird, jedoch lassen sich auch
andere Verfahren zur Steuerung des Zugs verwenden. Sowohl Presswalze 12 als
auch Trägerwalze 14 sind
mit einer glatten Schicht überzogen,
die einen engen Kontakt zwischen den Walzen 12 und 14 und
der Folie 10 gewährleistet.
Geeignete Deckschichten für
die Trägerwalze
und die Presswalze beinhalten Elastomere, wie Neopren, Nitril-Kautschuk,
Silikon-Kautschuk, Polyetherurefhan-Kautschuk, chlorsulfonierten
Kautschuk, Polytetrafluorethylen (PTFE) und dergleichen. Die: Temperatur
von einer oder beiden Walzen lässt
sich mittels Wasser-Umwälzsystem
steuern.
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Die Hauptoberfläche 9 von Folie 10 bewegt
sich über
die Flamme 16, die von einem Bandbrenner 18 ausgeht.
Es erfolgt ein schnelles Erhitzen der Hauptoberfläche 9.
Die Folie 10 wird zwischen der Trägerwalze 14 und einer
positiv gemusterten, metallplattierten Prägewalze 20 befördert, so
dass eine geprägte
Oberfläche von
Folie 10 erhalten wird, welche ein Muster aufweist, das
zu demjenigen, das maschinell in die Prägewalze 20 eingearbeitet
ist, umgekehrt ist.
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Die Prägewalze 20 wird mittels
pneumatischer oder hydraulischer Zylinder und Hebelmechanismen, wie
sie im Fachgebiet bekannt sind, gegen die Trägerwalze 14 gepresst.
Die auf die Prägewalze 20 ausgeübte Kraft
wird durch. Verändern
des Drucks auf die Zylinder und durch Verändern der Breite des Kontaktes
zwischen Prägewalze 20 und
Trägerwalze 14 gesteuert.
Die auf die Prägewalze 20 aufgebrachte
Kraft variiert von etwa 17,5 bis etwa 1050N/laufende cm (10 bis
etwa 600 Pfund/laufende Zoll). Die angelegte Kraft sollte so groß sein,
dass ein gewünschtes
Muster in die thermoplastische Folie geprägt wird.
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Die Folie 10 wird dann gekühlt, indem
sie über
eine wassergekühlte
Kühlwalze 22 bewegt
wird. Der Fachmann erkennt, dass sich auch andere Kühlvorrichtungen
verwenden lassen. Bspw. können
ein Luftmesser, das Eindampfen von flüssigem Stickstoff oder ein
Wasserbad verwendet werden, um die Oberfläche der thermoplastischen Folie
zu kühlen,
wenn diese die Prägewalze
verlässt.
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Diejenige Dauer, während der
ein Punkt auf der Oberfläche 9 erweicht
wird, wenn sich dieser über
die Flamme 16, durch die Trägerwalze 14 und die
Prägewalze 20 bewegt,
und unter seinen Erweichungspunkt gekühlt wird, wenn er über die
Kühlwalze 22 läuft, ist
die "Verweildauer". Die Verweildauer
reicht gewöhnlich
von etwa 0,05 sec. bis etwa 1 sec. und vorzugsweise von etwa 0,1
bis etwa 0,3 sec. Die Zeitdauer der Einwirkung der Hitze von der
Flamme sollte ausreichen, dass die Oberfläche der orientierten, thermoplastischen
Folie vor dem Kontakt mit der Prägewalze
erweicht wird, und die Verweildauer sollte nicht so lange sein,
dass die mechanischen Eigenschaften der Folie zerstört werden.
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Der Flammenbrenner 18 mischt
gewöhnlich
vorgemischte Flammen, in denen der Kraftstoff und das Oxidationsmittel
vor dem Verbrennen sorgsam gemischt werden, und die Verbrennungsgeschwindigkeit
wird durch die Geschwindigkeit der in den Flammen stattfindenden
chemischen Reaktionen gesteuert. In einer vorgemischten Flamme ist
der Leuchtkegel derjenige Abschnitt der Flamme, in dem der Temperaturanstieg
am größten ist
und ein Großteil
der Reaktions- und Wärmefreisetzung
erfolgt. Zur raschen Erhitzung einer Polymerfolie zu erhöhten Temperaturen
lassen sich vorgemischte und Diffusionsflammen verwenden. Bei einer
Diffusionsflamme kommen getrennte Kraftstoff- und Oxidationsmittelströme durch
molekulare und turbulente Diffusion zusammen. Bei Diffusionsflammen
wird die Verbrennungsgeschwindigkeit gesteuert durch die Mischgeschwindigkeit
der Reaktanten. Im Gegensatz zu vorgemischten Flammen, die gewöhnlich eine
schmale 1 bis 2 mm breite Reaktionszone aufweisen, haben Diffusionsflammen
einen breiteren Bereich, durch den sich die chemische Zusammensetzung ändert und
eine chemische Umsetzung erfolgt. Sowohl vorgemischte als auch Diffusionsflammen
können
entweder laminar oder turbulent sein.
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Flammen werden gewöhnlich durch
zwei Eigenschaften beschrieben: Flammenleistung und Molverhältnis von
Oxidationsmittel zu Kraftstoff. Die Flammenleistung ist das Produkt
von Volumen des Kraftstoffs, der pro Zeiteinheit verbrannt wird,
und der Wärmeenthalpie
des Kraftstoffs. Übliche
Einheiten für
die Flammenleistung sind W oder Btu/Std. Bei der Flammenbehandlung
kann die Flammenleistung normalisiert werden, damit die Dimensionen
des Brenners berücksichtigt
werden, was zu Einheiten wie W/cm2 oder
Btu/Std-in2 führt. Das für die vollständige Verbrennung
benötigte
genaue Verhältnis
von Oxidationsmittel zu Kraftstoff ist bekannt als stöchiometrisches
Verhältnis.
Die genaue Menge an trockener Luft, die für die vollständige Verbrennung von
Methan nötig
ist, ist bspw. 9,55 Volumen pro Volumen Methan. Das stöchiometrische
Verhältnis
für eine Luft
: Methan-Flamme ist bspw. 9,55 : 1. Das Äquivalenzverhältnis ist
definiert als das stöchiometrische
Verhältnis
von Oxidationsmittel : Kraftstoff, dividiert durch das tatsächliche
Verhältnis
von Oxidationsmittel : Kraftstoff. Für kraftstoffarme Flammen ist
die Menge an Oxidationsmittel größer als
die stöchiometrische
Menge, und somit ist das Äquivalenzverhältnis kleiner
als 1,00. Für
Oxidationsmittel : Kraftstoffgemische im stöchiometrischen Verhältnis ist
das Äquivalenzverhältnis genau
1,00. Bei kraftstoffreichen Systemen ist das Äquivalenzverhältnis größer als
1,00.
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Die erfindungsgemäß geeignete Flamenbehandlungsausrüstung ist
eine beliebige, die eine Flamme in unmittelbarer Nähe zur Polymeroberfläche bereitstellen
kann. Die Folienoberfläche
wird gewöhnlich
flammenbehandelt, wenn die Folie über einen gekühlten Träger wandert,
bspw. eine gekühlte
Walze, damit ein Verziehen der Folie verhindert wird. Die Flammenbehandlungsausrüstung umfasst
kommerzielle System, die hergestellt werden bspw. von The Aerogen
Company, Ltd. Alton, United Kingdom und Sherman Treaters., Ltd. Thame,
United Kingdom. Die Ausrüstung
hat vorzugsweise einen Mischer, der ein Oxidationsmittel mit dem Kraftstoff
mischt. Ein Bandbrenner ist zur Flammenbehandlung der Polymerfolien
am besten geeignet, jedoch können
auch andere Arten Brenner verwendet werden.
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Die Flamme hat einen optimalen Abstand
zur Polymer-Substratoberfläche
und wird von einem Gemisch aus Oxidationsmittel und Kraftstoff gespeist.
Der Abstand zwischen der Spitze des Flammkegels und der Oberfläche des
Polymers reicht von etwa 30 mm bis etwa –2 nun, d. h. die Folie wird
von der Flamme berührt
und besetzt den Raum der ansonsten die letzten 2 mm von der Flammenspitze
einnimmt. Der Abstand liegt vorzugsweise zwischen 0 und 10 mm. Der
Kraftstoff hat eine niedrigere Elektronegativität als das Oxidationsmittel.
Geeignete Kraftstoffe umfassen bspw. Naturgas, Methan, Ethan, Propan,
Butan, Ethylen, verflüssigtes
Petroleumgas, Acetylen, Kohlenmonoxid, Dimethylether, Ammoniak,
und deren Gemische. Geeignete Oxidationsmittel umfassen Luft, mit
Sauerstoff angereicherte Luft, und mit Stickoxid angereicherte Luft.
Das Oxidationsmittel reagiert mit dem Kraftstoff und bildet eine
chemische Spezies, die mit der Oberfläche der thermoplastischen Folie
reagieren kann.
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In der 2 ist
eine weitere Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Verfahrens
gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
sind beide Hauptoberflächen
der orientierten thermoplastischen Folie erweicht und geprägt. Die
orientierte thermoplastische Folie 42 mit den Hauptoberflächen 41 und 43 bewegt
sich über
die Führungswalze 45,
die der Steuerung der Folienzugspannung dient. Die Folie 42 wird
zur Trägerwalze 48 befördert. Die
Hauptoberfläche 43 der
Folie 42 wandert über
die Wärmequelle 46.
Geeignete Wärmequellen
umfassen einen Plasmabrenner und eine Flamme, die bspw. von einem
Bandbrenner ausgeht. Es erfolgt ein rasches Erhitzen der Hauptoberfläche 43.
Die Folie 42 wird durch die Trägerwalze 48 und eine
positiv gemusterte Prägewalze 50 transportiert,
damit auf der Hauptoberfläche 43 Prägungen erzeugt
werden. Die Folie 42 wird zu einer zweiten Trägerwalze 52 befördert, die
so angeordnet ist, dass die Hauptoberfläche 41 nahe der zweiten Wärmequelle 54 wandert.
Die Wärmequelle 54 kann
vom gleichen Typ sein wie die Wärmequelle 46,
oder sie kann eine andere Art Wärmequelle
sein. Ein rasches Erwärmen
der Hauptoberfläche 41 tritt
ein. Die Folie 42 wird dann zwischen der Trägerwalze 52 und
der Prägewalze 56 befördert, damit
die Prägungen
auf der Hauptoberfläche 41 produziert
werden. Die Folie 42 läuft
weiter zu den Führungswalzen 57 und 58,
die die Folie gespannt halten, während
diese durch das Wasserbad 60 läuft. Ein Luftmesser eignet
sich ebenfalls als Kühlvorrichtung
und kann anstelle des Wasserbades eingesetzt werden.
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In Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren
bezieht sich der Begriff Prägen
auf ein Verfahren, in dem ein Muster in die Oberfläche eines
Gegenstandes eingedrückt
wird. Das Prägen
erfolgt gewöhnlich
mit einer Patrize aus einem harten Material, wie eine Metallschicht
auf einer Prägewalze
wie sie durch die Bezugszahl 20 in 1 gezeigt ist. Der Fachmann ist sich
darüber
bewusst, dass das Prägen
durch verschiedene Verfahren erfolgen kann, einschließlich der
Verwendung eines kontinuierlichen Werkzeugbandes oder einer Hülse. Bevorzugte
Metallschichten umfassen solche mit Nickel, Kupfer, Stahl und Edelstahl.
Die Muster werden gewöhnlich
maschinell in die Metallschicht eingearbeitet und können eine
große
Anzahl von Größen und Formen
aufweisen. Jedes Muster, das sich in eine Metalloberfläche ritzen
lässt,
kann in der erfindungsgemäßen Praxis
verwendet werden. Der Begriff "Muster" steht nicht notwendigerweise
für eine
regelmäßige, sich wiederholende
Anordnung, sondern kann auch eine zufällige Anordnung von Eigenschaften
mit gleicher oder verschiedener Größe bedeuten. Muster, die sich
für die
erfindungsgemäße Praxis
eignen, umfassen vierseitige quadratische Pyramiden, verkürzte vierseitige
quadratische Pyramiden, Kegel, gerade Linien, Wellenlinien und dergleichen
und werden maschinell in mindestens einen Abschnitt der Prägewalze
eingearbeitet. Ein individuelles Merkmal des Musters wird als Prägung bezeichnet.
Die Anzahl und der Abstand der Prägungen sowie die Beschaffenheit
der individuellen Prägung,
wie ihre Tiefe, das Ausmaß der
scharfen reflektierenden Kanten und die Form können wunschgemäß variiert
werden.
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Wie nachstehend beispielhaft beschrieben
werden eine Vielzahl von Prägungen
auf der orientierten, thermoplastischen Folie gebildet. Es gibt
gewöhnlich
etwa 15 bis etwa 150 Prägungen
pro laufendem Zentimeter (40 bis 400 pro laufendem Zoll). Die Prägungen können eine
beliebige Tiefe aufweisen, so lange die mechanischen Eigenschaften
der Folien im Wesentlichen nach der Bildung der Prägungen beibehalten
werden. Die Tiefe einer Prägung reicht
gewöhnlich
von mehr als 0 bis zu etwa 90% der Dicke der orientierten thermoplastischen
Folie. In den nachstehend beschriebenen Mustern reicht die Tiefe
einer Prägung
von etwa 0,02 nun bis etwa 0,2 mm.
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Ungeachtet des Prägemusters sind die mechanischen
Masseeigenschaften der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie im Wesentlichen die gleichen,
wie bei der orientierten, thermoplastischen Folie. D. h. die Reißfestigkeit
der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie weicht um weniger als 10%
von der Reißfestigkeit
der nicht geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie ab, und die Reißdehnung
der geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie weicht um weniger als 10%
von der Reißdehnung
der nicht geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie ab. Die Reißfestigkeit
weicht vorzugsweise um weniger als 5% ab und/oder die Reißdehnung
weicht um weniger als 5% ab. Stärker
bevorzugt ändern
sich diese Eigenschaften nach dem Prägen nicht.
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Man nimmt an, dass die mechanischen
Gesamteigenschaften sich im Wesentlichen nicht ändern, da die orientierte thermoplastische
Folie nur eine kurze Zeit bei erhöhten Temperaturen verweilt,
und die gesamte Folie nicht über
die Erweichungstemperatur des Polymers erhitzt wird. Zeit ist ein
wichtiger Erwägungspunkt, da
das Erhitzen bei oder über
der Erweichungstemperatur des Polymers für längere Zeiträume zu einem Verlust der Orientierung
führen
kann, und somit zum Verlust der gewünschten mechanischen Eigenschaften.
Das Vermeiden von Bedingungen, die ausreichen, dass das Polymer
schmilzt, ist ebenfalls vorteilhaft, da das geschmolzene Polymer
an den Prägewalzen
haften bleibt und es somit zu einer signifikanten Beschädigung der Polymerfolie
kommen kann. Die mechanischen Eigenschaften der Folie werden außerdem signifikant
verändert,
wenn das Schmelzen erfolgt, da die Polymerketten, die das orientierte
Polymer ausmachen, eine erhöhte Beweglichkeit
aufweisen und ausreichend Zeit, um die Orientierung zu verlieren.
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Wenn eine Polymerfolie orientiert
wird, dann wird die Reißfestigkeit
in der Orientierungsrichtung signifikant erhöht und die Reißdehnung
in Orientierungsrichtung signifikant reduziert. Dies führt zu einer
Folie, die signifikant stärker
als ihr nicht orientiertes Gegenstück ist. Signifikante mechanische
Masseeigenschaften der orientierten, thermoplastischen Folien beinhalten
Dehnungseigenschaften, wie Reißfestigkeit,
und Spannungseigenschaften wie die prozentuale Reißdehnung.
Diese Eigenschaften werden an Folien gemessen, die 24 Std. bei 22°C (72°F) und 50%
relativer Feuchtigkeit (RH) konditioniert wurden. Die Messungen
werden an Folienstreifen durchgeführt, die aus der Längsrichtung
und der Querrichtung der Folie geschnitten werden, da die Werte
je nach dem Ausmaß der
Orientierung der Folie variieren können. Eine gewöhnliche
biaxial orientierte Polypropylenfolie hat bspw. eine Reißfestigkeit
von etwa 144 N/mm2 (20000 psi) in Längsrichtung
und etwa 280 N/mm2 (39000 psi) in Querrichtung.
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Wird eine orientierte, thermoplastische
Folie für
eine längere
Zeitdauer erweicht oder geschmolzen, werden die orientierten und
geordneten Bereiche gestört.
Die führt
oft zu einer Abnahme der Zugfestigkeit und einem Anstieg der Reißdehnung,
wenn die Störung
erheblich ist. Üblicherweise
werden jedoch Anstiege der Reißfestigkeit
und/oder Abnahmen der Reißdehnung
beobachtet, die nicht erheblich sind, d.h. kleiner als 10% Abweichung
vom nicht geprägten
Zustand.
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Die Reißdehnung ist ein Maß für die Kraft
auf den Folienstreifen zum Zeitpunkt des Reißens, dividiert durch den ursprünglichen
Querschnitt des Teststreifens. Die prozentuale Reißdehnung
ist ein Maß für die Änderung
der Länge
des Folienstreifens zum Zeitpunkt des Reißens, dividiert durch die ursprüngliche
Länge des Teststreifens,
und multipliziert mit 100. Die Messungen dieser Eigenschaften vor
und nach dem Prägen
einer Folie unabhängig
davon, ob dies durch das erfindungsgemäße Verfahren oder durch andere
im Fachgebiet beschriebene Verfahren erfolgt, bietet ein Verständnis für die Wirkung
verschiedener Verfahren auf die mechanischen Eigenschaften einer
Folie.
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Ist die Wärmequelle eine Flamme, stellt
das erfindungsgemäße Verfahren
eine Maßnahme
zum Prägen
und Behandeln der Oberfläche
einer orientierten, thermoplastischen Polymerfolie bereit. Der Begriff "Behandeln" bedeutet demzufolge,
dass sowohl die Benetzungs- als auch Hafteigenschaften des Polymers
verbessert werden können.
Dies beruht darauf, dass eine Flamme sowohl eine Wärmequelle
als auch eine Quelle für
aktive chemische Spezies ist, und so nicht nur die Polymerfolie
erhitzt, sondern auch die Oberfläche
der Folie oxidiert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt auch verschiedene
Oberflächentopographien
bereit. Änderungen
der Topographie können
zur Herstellung von Oberflächen
geeignet sein, die die gewünschten
Ablöse-, Haft-
oder Glanzeigenschaften haben.
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Glanz ist eine wichtige Eigenschaft
für einige
Anwendungen einer geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie. Glanz ist ein Maß für das Licht,
das von der Folienoberfläche
im Spiegelwinkel, dem Winkel gleich und gegenüber dem Winkel der Quelle des
einfallenden Lichts, reflektiert wird. Zur Erzielung eines bestimmten
Glanzgrades, bspw. auf einer orientierten Polypropylenfolie, erfolgt
das Prägen,
um absichtliche Defekte in der glänzenden Folienoberfläche hervorzurufen,
wodurch das Verhältnis
der Spiegelreflexion zur diffusen Reflexion herabgesetzt wird. Dieses
Verhältnis
wird durch die Anzahl und den Abstand der Prägungen beeinflusst, sowie durch
die Beschaffenheit der einzelnen Prägung, wie ihre Tiefe, dem Ausmaß scharfer
reflektierender Kanten und ihrer Form. Eine gemusterte Presswalze
wird hergestellt, damit der richtige Ausgleich zwischen Spiegelreflexion
und diffuser Reflexion geschaffen wird. Reduktionen des Spiegelglanzes
können bspw.
bewerkstelligt werden, indem die Art des Musters konstant gehalten
wird, während
die Tiefe und der Abstand des Musters variiert wird. Auf diese Weise
sinkt die Spiegelreflexion mit steigender Menge diffuser, reflektierender,
rauer Stellen.
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Die erfindungsgemäßen geprägten, orientierten, thermoplastischen,
Folien können
als alleinstehende oder selbsttragende Folien verwendet werden oder
können
zu Konstruktionen mit anderen Schichten aufgebaut werden. Die geprägten, orientierten,
thermoplastischen Folien eignen sich als Komponenten der Produkte,
die Klebebänder,
Trennstreifen, Photographie- oder Bildfolien und Magnetspeichermedien
und dergleichen umfassen.
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Beispiele
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Diese Erfindung wird weiter veranschaulicht
durch die nachstehenden Beispiele, die den Rahmen der Erfindung
nicht einschränken
sollen. In den Beispielen sind sämtliche
Teile, Verhältnisse
und Prozentangaben, wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht
bezogen. Die nachfolgenden Testverfahren wurden zur Bewertung und
zur Charakterisierung der schwach haftenden rückseitigen Klebezusammnsetzungen,
die in den Beispielen hergestellt wurden, verwendet. Sämtliche
Materialien sind kommerziell erhältlich,
bspw. von Aldrich Chemicals, wenn nicht anders angegeben oder beschrieben.
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Testverfahren
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Bestimmungen der Zugeigenschaft
der Folie
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Die Bruchfestigkeit und die Bruchdehnung
der Folien wurde durch die in ASTM D-882 beschriebenen Verfahren
gemessen, "Tensile
Properties of Thin Plastic Sheeting", Verfahren A. Die Folien wurden 24
Std. bei 22°C
(72°F) und
50% relativer Feuchte (RH) konditioniert. Die Untersuchungen wurden
mit einer Zugtestmaschine durchgeführt, die kommerziell als Modell
Nr. 4502 von Instron Corporation von Canton, MA, erhältlich ist.
Die Proben für
diesen Test waren 1,25 cm breit und 15 cm lang. Eine anfängliche
Spannbacken-Trennung von 5 cm und eine Kreuzkopf-Geschwindigkeit
von 30 cm/min wurden verwendet. Für jede Probe wurden 10 Probenstücke getestet,
und zwar 5 in der Längsrichtung
(LD) (d. h. Maschinenrichtung) und 5 in der Querrichtung (TD).
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Die Zugwerte sind in der Tabelle
2 angegeben. Der Unterschied in der Reißfestigkeit und der Reißdehnung
zwischen nicht geprägter
Folie und geprägter
Folie wird ausgedrückt
als "delta" und ist in Prozent
angegeben. Delta wird berechnet durch Subtraktion des Wertes (der
Reißfestigkeit
oder der Reißdehnung)
einer geprägten,
orientierten Folie von dem Wert einer nicht geprägten, orientierten Folie und
Division durch den Wert für
die nicht geprägte,
ortentierte Folie (d. h. (nicht geprägte, ortentierte Folie – geprägte, ortentierte
Folie)/nicht geprägte,
ortentierte Folie) und Multiplikation mit 100.
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Bestimmung des Glanzes
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Glanz ist ein Maß für das Licht, das von der Folienoberfläche im Spiegelwinkel
reflektiert wird, d.h. dem Winkel gleich oder gegenüber dem
Winkel der Quelle für
das einfallende Licht. Der Glanz wurde gemäß dem in ASTM D-2457 beschriebenen
Verfahren "Test
for Specular Gloss of Plastic Films" mit einem Glanzmessgerät bei 60° Messwinkel
(kommerziell erhältlich
unter der Warenbezeichnung "ProGloss
Pro-3" von Hunter
Associates Lab aus Reston, Virginia) gemessen. Weil alle Proben
transparent waren, wurde vor den Messungen eine mattschwarze Rückoberfläche unter
jeder Testprobe untergebracht. Von jeder Folienprobe wurden 5 Messungen
durchgeführt,
so dass ein durchschnittlicher prozentualer Glanz erhalten wurde.
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Bestimmung der Oberflächentopographie
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Die Topographie der geprägten Folien
wurde mittels Oberflächenrauheit
-Messvorrichtung (kommerziell erhältlich als Modell RST Plus
von WYKO Corporation aus Tucson, AZ) bestimmt. Diese Vorrichtung
verwendet die Technik der Vertikal-Rasterinterferometrie (VSI) zur
Bestimmung der Rauheit. Bei dieser Technik wird Licht, das von einem
Bezugsspiegel reflektiert wird, mit Licht kombiniert, das von der
Probenoberfläche reflektiert
wird, so dass Intereferenzränder
erhalten werden. Die Vorrichtung zum Messen der Rauheit misst den
Grad der Randmodulation oder die Kohärenz. Ein Computer-Algorithmus
verarbeitet die Rand-Modulationsdaten
aus der Intensität
des reflektierten Lichts zur Berechnung der Oberflächenhöhen. Mit
dieser Technik ist die vertikale Auflösung aus einer einzelnen Messung
3 nm. Ein weiterer Computeralgorithnus berechnet die durchschnittlichen
und totalen Höhen
der rauen Bereiche. Die Gesamt-Rauhöhe, Rt,
ist der größte Peak-Tal-Profilabstand.
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Befeuchtungstest
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Die Abschätzung der Feuchtspannung einer
Polymerfolienoberfläche
erfolgt durch Wischen einer Reihe von Flüssigkeiten mit verschiedenen
Oberflächenspannungen über verschiedene
Bereiche der Oberfläche einer
Polymerfolienprobe gemäß ASTM D-2578, "Wetting Tension of
Polyethylene and Polypropylene Films". Die Feuchtspannung der Folienoberfläche wird
durch die Oberflächenspannung
der Flüssigkeit
angenähert, die
die Folienoberfläche
gerade benetzt. Die unbehandelten Polypropylen- und unbehandelten
Poly(ethylenterephthalat) (PET)-Folien, die in dieser Untersuchung
verwendet wurden, hatten ASTM-Befeuchtungs-Testwerte von 29 mJ/m2 bzw. 48 mJ/m2.
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Bestimmung der Oberflächen-Zusammensetzung
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Die Röntgen-Photoelektronen-Spektroskopie
(XPS oder ESCA) wurde mit einem Spektralphotometer mit einer monochromatischen
AlKα-Photonenquelle
bei einem Elektronen-Take-off-Winkel
von 38° in
Bezug auf die Oberfläche
(kommerziell erhältlich
von Hewlett Packard als Model 5950B) durchgeführt. Die Spektren wurden auf
das 285,0 eV 1s-Niveau für Kohlenstoff,
das für
Kohlenwasserstoff beobachtet wird, bezogen. Aus den ESCA-Spektren
wurden die O/C-Atomverhältnisse
erhalten. Die übliche
Standard-Abweichung der aus den ESCA erhaltenen O/C-Verhältnisse
war ±0,02.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer geprägten,
orientierten Polypropylenfolie.
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Ein brennbares Gemisch wurde hergestellt
durch Mischen eines Oxidationsmittels, das aus staubgefilterter
Pressluft (bei 25°C
mit einem Taupunkt unter etwa –10°C) bestand,
mit einem Naturgas-Kraftstoff in einem Venturi-Mischer (Flowmixer
Model 88-9, erhältlich
von Pyronics aus Cleveland, Ohio). Der Naturgas-Kraftstoff hatte
eine spezifische Dichte von 0,577; ein stöchiometrisches Verhältnis von
trockener Luft : Naturgas von 9,6 : 1 und eine Wärmeenthalpie von 37,3 kJ/l.
Die Fließgeschwindigkeiten
von Luft und Naturgas wurden mit Flussmessgeräten (Model 5812 (8-400 Lpm)
und Model 5811 (1-50 Lpm)) (beide kommerziell erhältlich von
Brooks Instrument aus Hatfield, PA) gemessen. Die Masse-Flussmessgeräte wurden
mit kumulativen In-Line-Flussmessgeräten kalibriert, die auf dem
Verdrängungsprinzip
arbeiten (kommerziell erhältlich von
Rockwell International aus Pittsburgh, PA). Die Naturgas- und Luftströme wurden
mit Steuerungsventilen (erhältlich
von Badger Meter Inc. of Tulsa; OK) geregelt. Sämtliche Ströme wurden so eingestellt, dass
ein Flammenäquivalenz-Verhältnis von
1,00 und eine normalisierte Flammenleistung von 580 W/cm2 erhalten wurde. Das brennbare Gemisch gelangte
durch ein 3 m langes Rohr zu einem Bandbrenner. Der Bandbrenner
war ein 35 cm × 1
cm Edelstahlband, das in einem gusseisernen Gehäuse befestigt war (erhältlich als
Teil Nr. FMB-206 von The Aerogen Company aus Alton, United Kingdom).
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Der Brenner wurde direkt unter einer
Stahlkühlwalze
mit 25 cm Durchmesser und 40 cm breiter Vorderseite (hergestellt
von F. R. Gross Company of Stow, Ohio) befestigt. Die Kühlwalze
hatte eine 6 mm dicke Silikonelastomer-Deckschicht (Nr. FS-8725
mit einem Shore-A-Durometer von 80–90, erhältlich von der American Roller
Company aus Kansasville, WI). Die Trägerwalze wurde mit einem Wasserumwälzsystem
(kommerziell erhältlich
unter der Handelsbezeichnung "STERLCO" von Sterling Inc.
aus Milwaukee, Wn auf 30°C gehalten.
Ein elektrischer Funken zündete
das brennbare Gemisch. Stabile konische Flammen wurden mit den Spitzen
2 bis 3 mm über
der obersten Oberfläche
des Bandbrenners gebildet. Die Eingangsfolie war thermisch extrudierte,
biaxial orientierte Homopolymerpolypropylen(BOPP)-Folie (0,049 mm
(1,9 mit) durchschnittliche Dicke, 30 cm breit). Die mit 120 m/min
wandernde Folie wurde von den Führungswalzen
zu den Trägerwalzen geführt. Der
Abstand zwischen der obersten Oberfläche des Bandbrenners und der
Trägerwalze
wurde so eingestellt, dass ein Abstand von 6 bis 8 mm zwischen den
Spitzen der leuchtenden stabilen Flammkegel und der Oberfläche der
BOPP-Folie erhalten wurde. Zur Gewährleistung eines innigen Kontaktes
zwischen dem Substrat und der Trägerwalze
wurde eine Presswalze mit 10 cm Durchmesser und 40 cm breiter Vorderseite,
die mit Polyetherurethan-Elastomer (80-90 Shore A-Durometer, erhältlich von
der American Roller Company) bedeckt war, an der 9 Uhr-Position
an der Eingangsseite der Trägerwalze
untergebracht, als sich die Folie von links nach rechts bewegte.
Die Vorderseite der BOPP-Folie wurde der laminaren vorgemischten
Flamme ausgesetzt, wobei die Rückseite
durch Kontakt mit der elastomerbeschichteten Trägerwalze gekühlt wurde.
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Nach dem Einwirken der Flamme wurde
die BOPP-Folie durch Kontakt mit einer Präge-Presswalze mit 10 cm Durchmesser und
40 cm breiter Vorderseite, die sich an 4-Uhr-Stellung auf der Ausgangsseite
der Trägerwalze
befand, geprägt.
Die Zone, an der das Erwärmen
der BOPP-Folie erfolgte, lag im Wesentlichen zwischen dem nach innen
weisenden Walzenspalt und dem nach außen weisenden Prägewalzenspalt,
oder war etwa 40% des Umfangs der Trägerwalze. Mit diesem Wert als
Dimension für
die Heizzone betrug die Einwirkdauer der Flammenwärme auf
die BOPP-Folie etwa 0,15 sec. Die Verweildauer, d. h. die Dauer
der vereinigten Schritte Erwärmen
der Folienoberfläche
durch die Flamme, Prägen
der Folie durch Zusammenbringen mit der Prägewalze und Kühlen der
Folienoberfläche
unter ihre Erweichungstemperatur betrug etwa 0,3 sec.
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Die Prägepresswalze bestand aus einem
wassergekühlten
Stahlkern, der mit einer 0,9 mm dicken Beschichtung aus autokatalytischem
Kupfer plattiert war, die ein positives Muster aufwies, das in das
Kupfer geschnitten worden war. Das Muster wurde in die mittleren
5 cm der Presswalze geschnitten, während die Kupferbeschichtung
auf den 17,5 cm der nicht-gemusterten Presswalzenseite auf beiden
Seiten des positiven Musters auf eine Dicke von 0,5 mm reduziert
war. Daher war der gemusterte Bereich der Prägepresswalze die einzige Kontaktfläche zwischen
der Presswalze und der Trägerwalze.
Das Muster war eine verkürzte
quadratische Pyramide mit einer Basisabmessung von etwa 0,14 mm
und einer oberen Abmessung von etwa 0,03 mm mit 50 Pyramiden pro
cm Seitenbreite. Die Temperatur der Prägepresswalze wurde durch ein
Wasserumwälzsystem
("STERLCO") auf 25°C gehalten.
Die Prägepresswalze
wurde gegen die Folie und die Trägerwalze
gepresst, und zwar mittels Pressluftzylindern, die insgesamt etwa
1100 Newton (250 Pfund Kraft) gegen die Trägerwalze ausübten, was
eine Kraft von etwa 220 Newton pro laufendem cm (125 Pfund pro laufendem
Zoll) längs
der 5 cm Seitenbreite, die das positive Prägemuster enthielten, hervorbrachte.
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Die Auswirkungen der Flammenbehandlung
und das Prägen
auf der orientierten, thermoplastischen Folie sind durch die Daten
in den nachstehenden Tabellen gezeigt.
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Die Daten in der Tabelle 1 zeigen,
dass der 60° Glanz
der geprägten
BOPP-Folie viel kleiner als bei der nicht geprägten Folie war. Diese Minderung
des Glanzes wurde durch das Vorhandensein der Prägungen verursacht. Diese Prägungen hatten
eine Gesamthöhe
von Peak-Tal (Rt) von 6,8 μm. Der Tabelle
2 zufolge unterschieden sich Reißfestigkeit und Reißdehnung
der geprägten BOPP-Folie
von der nicht geprägten
Folie um weniger als 5%, was zeigt, dass die Folien im Wesentlichen
nicht durch das Erwärmungs-
und Prägeverfahren
verändert
wurden. Schließlich
hatte die geprägte
BOPP-Folie, wie durch die Benetzungs- und ESCA-Daten in Tabelle
1 gezeigt, eine gesteigerte Benetzbarkeit und ein erhöhtes Ausmaß an Oberflächenoxidation,
was zeigte, dass die BOPP-Folie durch das Verfahren gleichzeitig
geprägt
und oberflächenbehandelt wurde.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer geprägten,
orientierten Polymerfolie mit der gleichen Eingangsfolie wie in
Beispiel 1 und ähnlich
wie das Verfahren von Beispiel 1, außer dass die Trägerwalze mit
einer 1 mm dicken Beschichtung aus Polyetherurethanelastomer (erhältlich als
Nr. LK-285 von American Roller Company) überzogen war. Die Auswirkung
der Oberflächenbehandlung
und des Prägens
auf der orientierten, thermoplastischen Folie ist durch die Daten
in den nachstehenden Tabellen gezeigt.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer geprägten,
biaxial orientierten, Poly(ethylenterephthalat)folie. Die Herstellung
war ähnlich
dem Verfahren von Beispiel 1, außer dass eine Stahl-Kühlwalze mit
25 cm Durchmesser und 40 cm breiter Vorderseite mit einer 2 mm dicken
Beschichtung aus chlorsulfoniertem Kautschuk-Elastomer (80–85 Shore
A-Durometer, erhältlich von
der American Roller Company unter dem Warenzeichen "HYPALON") verwendet wurde.
Die Eingangsfolie war ein 30 cm breites 0,014 mm (0,6 mit) dickes
biaxial orientiertes Poly(ethylenterephthalat) (PET). Die Foliengeschwindigkeit
war etwa 180 m/min.
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Nach dem Einwirken der Flamme wurde
das PET durch den Kontakt mit einer Prägepresswalze mit 15 cm Durchmesser
und 40 cm breiter Vorderseite, die sich an der 4 Uhr-Stellung auf
der Ausgangsseite der Trägerwalze
befand, geprägt.
Die Prägepresswalze
hatte einen wassergekühlten
Stahlkern, der mit einer 0,9 mm dicken Beschichtung aus autokatalytischem
Kupfer plattiert war, die ein positives Muster aufwies. Das Muster
war eine verkürzte
quadratische Pyramide mit einer Basisabmessung von etwa 0,2 mm und
einer oberen Abmessung von etwa 0,06 mm mit 50 Pyramiden pro cm
Seitenbreite. Die Prägepresswalze
wurde gegen die Folie und die gekühlte Trägerwalze mit Pressluftzylindern
gedrückt,
die insgesamt etwa 41600 Newton (8900 Pfund Kraft) gegen die Trägerwalze
aufbrachten. Dadurch ergab sich eine Kraft von etwa 1050 Newton pro
laufendem cm (600 Pfd. pro laufendem Zoll) gegen die 40 cm breite
Vorderseite der Prägewalze.
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Die Auswirkungen der Oberflächenbehandlung
und des Prägens
auf die orientierte, thermoplastische Folie sind durch die Daten
in den nachstehenden Tabellen gezeigt.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung einer geprägten,
orientierten, thermoplastischen Folie, die wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt wurde, außer
dass die Eingangsfolie 30 cm breite und 0,040 mm (1,6 mit) dicke
ortentierte Polypropylenfolie (kommerziell erhältlich von 4P Folie Forchheim
GmbH aus Forchheim, Deutschland) war, und die Foliengeschwindigkeit
150 m/min betrug. Die Auswirkungen der Oberflächenbehandlungen und des Prägens auf
die ortentierte, thermoplastische Folie sind durch die Daten in
den nachstehenden Tabellen gezeigt.
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Vergleichsbeispiel l
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Die Eigenschaften einer nicht geprägten, biaxial
orientierten Polypropylenfolie (die als Eingangsfolie der Beispiele
1 und 2 verwendet wurde) wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in
den nachstehenden Tabellen gezeigt. Die Eigenschaften der Folie
dieses Vergleichsbeispiels wurden mit denen der geprägten, orientierten
Folien, hergestellt wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben, verglichen,
um zu zeigen, dass das Weichmachen der Oberfläche einer orientierten Folie
und ihr Prägen
die mechanischen Eigenschaften der orientierten Folie nicht signifikant ändert. Die
Oberflächeneigenschaften
der Folie werden jedoch durch das Verfahren zur Erzeugung niedrigerer
Glanzwerte, einer erhöhten
Benetzbarkeit und einem gesteigerten Ausmaß an Oberflächenoxidation verändert. Diese Änderungen
der Oberflächeneigenschaften
sind für
viele Anwendungen wünschenswert.
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Vergleichsbeispiel 2
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Die Eigenschaften der ungeprägten, biaxial
orientierten Poly(ethylenterephthalat)(PET-Folie), die als Eingangsfolie
in Beispiel 3 verwendet wurde, wurde gemessen. Die Ergebnisse sind
in den nachstehenden Tabellen gezeigt. Die Eigenschaften der Folie
dieses Vergleichsbeispiels wurden mit denen der geprägten, biaxial orientierten
Poly(ethylen)terephthalat(PET)-Folie, die wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt wurde, verglichen, um zu zeigen, dass das Weichmachen
der Oberfläche
einer orientierten Folie und ihr Prägen die mechanischen Eigenschaften
der orientierten Folie nicht signifikant ändert. Die Oberflächeneigenschaften
der Folie werden jedoch durch das Verfahren zur Erzeugung eines
niedrigeren Glanzwertes, einer erhöhten Benetzbarkeit und einem
gesteigerten Ausmaß an
Oberflächenoxidation
verändert.
Diese Änderungen
der Oberflächeneigenschaften
sind für
viele Anwendungen wünschenswert.
-
Vergleichsbeispiel 3
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Die Eigenschaften der ungeprägten, biaxial
orientierten Polypropylen-Folie, die als Eingangsfolie in Beispiel
4 verwendet wurde, wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in den nachstehenden
Tabellen gezeigt. Die Eigenschaften dieser Folie wurden mit denen
der geprägten,
orientierten Polypropylen-Folie, die wie in Beispiel 4 beschrieben
hergestellt wurde, verglichen, um zu zeigen, dass das Weichmachen
der Oberfläche
einer orientierten Folie und ihr Prägen die mechanischen Eigenschaften
der orientierten Folie nicht signifikant ändert. Die Oberflächeneigenschaften
der Folie werden jedoch durch das Verfahren zur Erzeugung eines
niedrigeren Glanzwertes, einer erhöhten Benetzbarkeit und einem
gesteigerten Ausmaß an
Oberflächenoxidation verändert.
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Vergleichsbeispiele 4a
und 4b
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Die Eigenschaften einer biaxial orientierten
Polypropylen-(BOPP)-Folie mit einer Dicke von 50 μm (2 mil),
kommerziell erhältlich
von Mobil Chemical Co. aus Belleville, Ontario, Kanada, wurden gemessen
und sind in den nachstehenden Tabellen als Vergleichsbeispiel 4a
angegeben. Diese Folie wurde zum direkten Vergleich der Eigenschaften
einer Folie verwendet, die gemäß der Offenbarung
in Beispiel 2 von US-Patent Nr. 5,328,653 verarbeitet wurde. Beispiel
2 des US-Patentes beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer
dünnen
wärmeverschweißbaren semikristallinen
Oberflächenschicht
auf einem semikristallinen, orientierten Polymer. Dies erfolgt durch
Verwendung einer erwärmten
strukturierten Oberfläche,
wie einer erwärmten
Walze (die als "hot-can" bezeichnet wird),
so dass eine dünne
Schicht des orientierten Polymers rasch erwärmt wird. Die Struktur auf
der erwärmten
Walze wird auf die Oberflächenschicht
einer Folie übertragen,
wodurch die Folienoberfläche
geprägt
wird.
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Die BOPP-Folie wurde mit 23 m/min
(75 fpm) über
eine Kautschuk-Stützwalze
und durch einen Walzenspalt, der durch die Trägerwalze und eine mit Polytetrafluorethylen
(kommerziell erhältlich
unter dem Handelsnamen TEFLON) beschichtete strukturierte Metallwalze
gebildet wurde, die auf eine Oberflächentemperatur von 260°C erhitzt
wurde, bewegt. Die effiziente Wärmeübernagung
zwischen der erwärmten
Metallwalze und der BOPP-Folie war ausreichend, um die Oberfläche zu verändern und
eine amorphe Schicht auf der Kontaktseite der BOPP-Folie zu erzeugen.
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Die Daten bezüglich der mechanischen Eigenschaften
zeigen, dass das Hot-Can-Verfahren (d. h. Vergleichsbeispiel 4b)
die mechanischen Eigenschaften einer geprägten, orientierten Folie ungünstig beeinträchtigt.
Die Benetzungseigenschaften einer durch das Hot-Can-Verfahren behandelten
Folie werden zudem nicht verbessert.
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Bei einem Vergleich der Masseeigenschaften
der Folie der nicht geprägten,
orientierten Folie (4a) mit denen der strukturieren Folie (4b) zeigte
sich, dass das zur Herstellung der Folie aus dem Vergleichsbeispiel 4b
verwendete Verfahren insofern einen signifikanten Wärmeschaden
hervorbrachte, als dass die Folie spröde wurde. Die Masseeigenschaften
der Folie sind in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 5a
und 5b
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Die Eigenschaften einer kommerziell
erhältlichen,
nicht geprägten,
biaxial orientierten Polypropylenfolie wurden gemessen und mit denen
einer kommerziell erhältlichen,
biaxial orientierten Polypropylenfolie verglichen. Die Folien, jeweils
mit einer Dicke von 35 μm
(1,4 mil), wurden von 4P Folie Forchheim GmbH aus Forchheim, Deutschland,
erhalten. Das Vergleichsbeispiel 5a war die nicht geprägte Folie.
Das Vergleichsbeispiel 5b war auf einer Hauptoberfläche geprägt. Die
geprägte
Oberfläche ähnelte der
in Beispiel 1 beschriebenen Oberfläche.
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Die Reißfestigkeit und die Reißdehnung
der kommerziell erhältlichen
Folie (V5b) unterschieden sich signifikant von denen der nicht geprägten Folie
(V5a) in der Querrichtung (TD). Dies zeigte, dass die geprägte Folie
eine signifikante Wärmeschädigung (verglichen
mit der kommerziell verfügbaren
nicht geprägten
Folie) aufwies. Dies zeigt, dass das zur Herstellung dieser geprägten Folie
verwendete Verfahren die mechanischen Eigenschaften der ungeprägten Folie
nicht wesentlich beibehält.
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TABELLE
1
Oberflächeneigenschften
orientierter Folien
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TABELLE
2
Mechanische Masseeigenschaften
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Die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wurde zwar eingehend erörtert und in Detail beschrieben
jedoch kann man davon ausgehen, dass der Fachmann Änderungen
und Modifikationen der beschriebenen Ausführungsform vornehmen kann.