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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
das Gebiet der radiometrischen Bohrlochvermessung und insbesondere
auf ein Verfahren zum Bestimmen des spezifischen Widerstandes einer
Erdformation in Echtzeit und in großen Untersuchungstiefen in
der Formation. Eine Form der Erfindung besitzt allgemeine Anwendung
für die
Technik der Bohrlochvermessung, wobei die Erfindung insbesondere
bei der Vermessung während
des Bohrens (LWD) und bei Richtungsbohranwendungen nützlich ist.
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Beschreibung
des verwandten Gebiets
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Die Vermessung des spezifischen Widerstandes,
die den spezifischen elektrischen Widerstand von Formationen mißt, die
ein Bohrloch umgeben, ist eine allgemein verwendete Technik für die Auswertung
einer Formation. Poröse
Formationen mit einem hohen spezifischen Widerstand geben im allgemeinen
das Vorkommen von Kohlenwasserstoffen an, während andere poröse Formationen
mit einem niedrigen spezifischen Widerstand im allgemeinen mit Wasser
gesättigt
sind. Drahtgebundene Bohrlochvermessungen erzeugen Messungen des spezifischen
Widerstandes in einem Bohrloch (wobei der Bohrstrang entfernt ist),
indem eine Vermessungsvorrichtung an einem Drahtleitungskabel in
das Bohrloch herabgelassen wird und mit der Vorrichtung Messungen
aufgenommen werden, während
das Kabel zurückgezogen
wird. Diese Technik der Messung des spezifischen Widerstandes verwendet
verschiedene Anordnungen von Sensoren und Detektoren an der Vermessungsvorrichtung
und an der Erdoberfläche,
um elektrische Ströme
und/oder Potentiale zu messen, von denen sich der spezifische Widerstand der
Formation ableitet.
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Während
des Richtungsbohrens eines Bohrlochs in einer Erdformation ist es
notwendig, die Bahn des Bohrlochs zu bestimmen, um sicherzustellen,
daß das
Bohrloch in die Sollrichtung gebohrt wird. Um die Aufgabe der Bestimmung
der Bohrlochbahn auszuführen,
nimmt das Bohrpersonal während des
Bohrvorgangs mehrere Messungen der Bohrkronen- und Bohrlochbedingungen
vor. Diese Messungen im Bohrloch umfassen die Neigung und Richtung des
Bohrlochs dicht bei der Bohrkrone, was für die Aufrechterhaltung der
genauen Steuerung der Bohrlochbahn wesentlich ist. Während des
Bohrprozesses kann die Kenntnis von Eigenschaften der Formation
in Verbindung mit der Kontrolle der Bohrlochbahn nützlich sein.
Zum Beispiel kann die Identifikation einer "Markierungs"-Formation wie etwa einer Schiefergesteinsschicht
mit Eigenschaften, die aus Bohrberichten von früher gebohrten Bohrlöchern bekannt sind,
und von der bekannt ist, daß sie
in einer bestimmten Entfernung oberhalb der Zielformation liegt, mit
starkem Nutzen bei der Auswahl verwendet werden, wo die Krümmung des
Bohrlochs zu beginnen hat, um sicherzustellen, daß ein bestimmter
Krümmungsradius
das Bohrloch tatsächlich
in die anvisierte Formation einbringt. Eine Schiefergesteinsformation
kann beispielsweise im allgemeinen durch ihre relativ hohe natürliche Radioaktivität ermittelt
werden, während
eine Sandstein-Formation mit einer hohen Salzwassersättigung
durch ihren relativ niedrigen spezifischen elektrischen Widerstand
ermittelt werden kann. Dann, wenn das Bohrloch gekrümmt worden
ist, so daß es
im allgemeinen parallel zu der Lagerstätte in der Zielformation verläuft, können dieselben
Messungen verwendet werden, um zu bestimmen, ob die Bohrlochneigung
in der Zielformation entweder zu hoch oder zu niedrig ist.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
liegt in dem Bereich der Messung des spezifischen Widerstandes einer
Formation während
des Bohrbetriebs. Messungen des spezifischen Widerstandes umfassen
typisch eine oder mehrere Techniken. Die erste dieser Techniken
verwendet ein System von Ringspulen und Elektroden. Ein elektrischer
Strom wird in einem Ringspulensender erzeugt und fließt in die Formation.
Der Strom fließt
durch die Formation, und eine Elektrode, die in einem Abstand entfernt
von dem Sender angebracht ist, erfaßt den Strom oder Spannungsabfall.
Der spezifische Widerstand der Formation wird aus der Stromund/oder
Spannungsmessung abgeleitet. Diese Elektrodenmeßtechnik des spezifischen Widerstandes
ist in den US-Patenten 5.235.285, 5.339.036, 5.339.037 und 5.359.324 beschrieben.
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Eine zweite Technik zum Messen des
spezifischen Widerstandes ist eine Messung der elektromagnetischen
Wellenausbreitung, die die Phasenverschiebung und/oder die Dämpfung eines
Signals zwischen einem Empfängerpaar
mißt.
Beispiele dieser Technik sind in den US-Patenten 4.899.112 und 5.594.343
beschrieben.
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Eine dritte Art der Messung des spezifischen Widerstandes
ist die Induktionstechnik. Diese Technik verwendet ein System von
Spulen, die um eine metal lische oder nichtmetallische Spindel gewickelt sind,
und ist in dem US-Patent 5.157.605 beschrieben. Bei der Induktionstechnik
ist das Signal in dem Empfänger
proportional zu der spezifischen Leitfähigkeit der Formation. Das
Signal wird erzeugt, indem Ströme
in der Formation induziert werden und an dem Empfänger die
Spannung erfaßt
wird.
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Diese Techniken werden häufig verwendet, um
den spezifischen Widerstand einer Formation mit einer maximalen
radialen Untersuchungstiefe zu bestimmen, die etwa gleich groß ist wie
der maximale Sender-Empfänger-Abstand
in der Vermessungsvorrichtung. Die maximale Untersuchungstiefe für typische
drahtgebundene Vermessungen und LWD-Systeme ist daher auf Grund
von kostenbestimmten Beschränkungen
und praktischen Beschränkungen
der Werkzeuglänge
auf etwa 6 bis 8 Fuß (1,8
bis 2,4 Meter) begrenzt.
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In der Induktionstechnik wiederum
verwenden Induktionswerkzeuge Wechselströme in den Senderspulen, um
ein magnetisches Wechselfeld in der umgebenden leitfähigen Erdformation
aufzubauen. Dieses magnetische Wechselfeld induziert Stromschleifen
in der Erdformation, die selbst ein sekundäres Magnetfeld erzeugen, das
als eine Spannung von einer Empfängerspule
feststellbar ist, die in einem Abstand von der Senderspule angebracht
ist.
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Im allgemeinen enthalten Induktionswerkzeuge
Mehrspulenanordnungen, die konstruiert sind, um die vertikale Auflösung und
die Untersuchungstiefe zu optimieren. Die 1 und 2 zeigen
schematisch ein grundlegendes drahtgebundenes Zweispulen-Induktionswerkzeug 8,
das in ein Bohrloch 9 eingesetzt ist. Ein Zweispulen-Werkzeug
umfaßt
eine Senderspule 1 und eine Empfängerspule 2, die koaxial
auf einer Spindel 3 angebracht sind. Typische Spulenabstände erstrecken
sich von 1 bis 10 Fuß (0,3
bis 3,0 Meter). In der Praxis kann jede Spule von mehreren bis zu
einhundert oder mehr Windungen enthalten, wobei die genaue Windungszahl
durch Konstruktionserwägungen
bestimmt ist. Ein Senderoszillator 4 steuert die Betriebsfrequenz
des Induktionswerkzeuges 8, die sich im allgemeinen im
Bereich von einigen zehn Kilohertz (kHz) befindet, wobei 20 kHz
die am häufigsten
verwendete Frequenz ist. Die Senderspule 1 induziert in
der Erdformation 10 einen Strom 5, der von der
Empfängerspule 2 erfaßt wird. Dieser
Strom bildet einen Massekreis 6 um das Werkzeug. Der Empfängerverstärker 7 verstärkt das empfangene
Signal, das von dem sekundären
Magnetfeld durch die Summe aller Massekreise in der Formation erzeugt
wird, für
die Verarbeitung und ferner für
die Übertragung
zur Oberfläche.
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Ungeachtet der Tatsache, daß die Induktionsmessung
als Messung des "spezifischen
Widerstandes" bezeichnet
wird, ist die in einer Empfängerspule
induzierte Spannung, wobei das unmittelbare gemeinsame Signal durch
die Konstruktion ausgeblendet ist, tatsächlich direkt proportional
zu der spezifischen Leitfähigkeit
der Erdformation anstatt zu dem spezifischen Widerstand der Erdformation.
Die Beiträge
zu dem Gesamtsignal der spezifischen Leitfähigkeit aus den verschiedenen
einzelnen Gebieten der Formation summieren sich elektrisch parallel,
da die von der koaxialen Spulenanordnung erzeugten Ströme alle
parallel zueinander fließen.
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Zusätzlich zum Messen des spezifischen
Widerstandes der Formation besitzen die Elektroden- und Induktionstechniken
weitere Anwendungen, die Vermessungsfunktionen während des Bohrens zugeordnet
sind. Eine derartige Anwendung ist die Bohrlochtelemetrie, die diese
Techniken bei der Meßdatenübertragung
zur Oberfläche
an einen Empfänger und
schließlich
an die Oberfläche
zur Auswertung und Analyse verwendet. Die Elektrodentelemetrie wird
mittels einer an dem Werkzeugkörper
angeordneten Senderingspulenantenne implementiert, die stromführend ist,
um einen für
die gemessenen Daten typischen Strom zu induzieren, der auf einem Weg
fließt,
der den Werkzeugkörper
und die Erdformation umfaßt.
Das Werkzeug besitzt ferner eine Elektrode, die an dem Körper in
einem Abstand von dem Sender angeordnet ist. Die Elektrode erfaßt ein elektrisches
Signal, das aus dem induzierten Strom resultiert, und erhält die Meßdaten aus
dem erfaßten Strom.
Dieses Telemetriesystem ist ausführlicher
in dem US-Patent
5.235.285 offenbart.
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Eine effektive Elektrodentelemetrie
im Bohrloch muß mehrere
Hindernisse überwinden,
die von den elektrischen Charakteristika des Bohrlochs und der Formation
hervorgerufen werden. Während
der Bohr- und Vermessungsvorgänge
fließt
ein Bohrfluid durch das Werkzeug zu der Bohrkrone. Das Bohrfluid füllt außerdem den
Ringraum des Bohrlochs zwischen dem Vermessungswerkzeug und der
Wand des Bohrlochs. Wenn dieses Bohrfluid auf Öl basiert und folglich mit
einem hohen elektrischen Widerstand behaftet ist, beeinflußt es die
Signalstärke
während
der Übertragung.
Noch ein weiteres Hindernis kann eine mit einem sehr hohen Widerstand
behaftete Formation oder können äußerst leitfähige dünne Schichten
sein, die in einer mit einem Widerstand behafteten Formation eingebettet
sind. Diese Schichttypen sind besonders unangenehm bei den Telemetrievorgängen. Mit
einem sehr hohen Widerstand behaftete Formationen schränken den
Stromfluß stark
ein. Diese Einschränkung
des Stromes verhält
sich analog zu einem offenen elektrischen Stromkreis. Wo leitfähige Formationsschichten
in eine mit einem Widerstand behaftete Formation eingebettet sind,
wird der Stromfluß zu
dem Empfänger
durch die leitfähigen
Schichten verhindert, die wie ein Kurzschluß wirken oder einen Stromabschnüreffekt
erzeugen. Ein weiteres Hindernis für die Übertragung von Signalen zur
Oberfläche
ist die Verwendung von Geräten
wie etwa Stabilisatoren auf den Schwerstangen zwischen dem Sender
und Empfänger.
Derartige Geräte können als
ein elektrischer Kurzschluß wirken,
der verhindert, daß das
Telemetriesignal den Empfänger erreicht.
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Die Bohrlochinduktionstelemetrie überwindet mehrere
der Hindernisse, die für
die Elektrodentelemetrie festgestellt wurden. Ein typisches Induktionstelemetriesystem
umfaßt
eine Sendeantenne und einen Modulator, die an einem ersten Ort im
Bohrloch angebracht sind. Ein Signal, das moduliert ist, um von
einem oder mehreren Meßsensoren
erfaßte
Daten zu transportieren, wird an der Sendeantenne angelegt, um ein
Magnetfeld um den Ort zu induzieren. Eine Empfangsantenne, die an
einem zweiten Ort auf der Oberfläche
angebracht ist, fängt
einen Teil des Magnetfeldes auf, das durch die Sendeantenne induziert
wurde und erzeugt ein Signal, das demoduliert wird, um die übertragenen
Daten zu liefern.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Vertahren
und eine Vorrichtung zur Schaffung einer Echtzeit-Tiefenmessung
des spezifischen Widerstandes von Erdformationen mit einer Untersuchungstiefe,
die von dem Meßinstrument
ausgehend etwa von 25 bis 60 Fuß (7,6
bis 18,3 Meter) reicht. Die vorliegende Erfindung beschreibt ferner
eine Vorrichtung und ein Verfahren, die ein verbessertes Telemetriesystem
zum Senden von Meßdaten
zur Oberfläche
schaffen. Die Messung des spezifischen Widerstandes wird aus dem
zur Oberfläche übertragenen Induktionstelemetriesignal
abgeleitet.
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Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung,
den spezifischen Widerstand einer Formation in relativ großen radialen
Untersuchungstiefen ausgehend von der Meßvorrichtung zu messen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine
Messung des spezifischen Widerstandes unter Verwendung des Telemetriesignals
auszuführen,
das die Daten der gemessenen Parameter zur Oberfläche zu einem
Empfänger
transportiert.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Formationsbegrenzungen
während
des Bohrens und besonders bei Richtungsbohranwendungen zu ermitteln.
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Es ist ferner Aufgabe dieser Erfindung,
effektivere Messungen des spezifischen Widerstandes einer Formation
und Datenübertragungen
in Anwesenheit von mit einem elektrischen Widerstand behafteten
Bohrlochfluiden zu erzielen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Verfahren,
wie es in Anspruch 1 dargestellt ist, und eine Vorrichtung, wie
sie in den Ansprüchen
12 und 20 dargestellt ist, zur Messung des spezifischen Widerstandes
einer Erdformation während
des Bohrprozesses. Selbstverständlich
kann die spezifische Leitfähigkeit,
die der Kehrwert des spezifischen Widerstandes ist, in dieser Spezifikation
austauschbar mit diesem Begriff verwendet werden. Die Technik der vorliegenden
Erfindung verwendet das drahtlos zur Oberfläche gesendete Induktionstelemetriesignal, das
Bohrinformationen und andere erfaßte Vermessungsinformationen
enthält,
um eine Messung des spezifischen Widerstandes einer Formation auszuführen. In
dem Telemetrieprozeß erzeugt
ein Sender ein magnetisches Induktionsfeld in der Erdformation, das
den Meßdaten
entspricht. Der Weg des gesendeten Signals erstreckt sich in einer
relativ größeren radialen
Tiefe in die Formation als des Meßsignal von herkömmlichen
Vermessungswerkzeugen. Dieser relativ größere Signalweg schafft eine
Empfindlichkeit für
den spezifischen Widerstand einer Formation in größeren Untersuchungstiefen
in der Formation. Eine tiefere Messung des spezifischen Widerstandes gibt
dem Bohrpersonal ein besseres Bild der umgebenden Formation zur
Steuerung des Bohrens, wobei die Informationen besonders nützlich für Richtungsbohroperationen
sind. Der tiefere Signalweg ist das Ergebnis des vergrößerten Abstandes
zwischen dem Sender und dem Empfänger,
was durch das Anordnen dieser Komponenten an weit getrennten Orten
an dem Bohrstrang anstatt in einem Einzelwerkzeug erzielt wird.
Um den Sender-Empfänger-Abstand
weiter zu vergrößern, kann
der Sender in nächster
Nähe zu
der Bohrkrone in einer Bohrbaueinheit angebracht sein, wobei er
vorzugsweise in dem Bohrkronenkasten angebracht sein kann, der die Bohrkrone
mit einer Bohrlochsohlen-Baueinheit (BHA) verbindet. Eine derartige
Anordnung ist in der US-Patentanmeldung
08/921.971 beschrieben. Der Empfänger
kann Teil eines Werkzeuges zum Messen während des Bohrens (MWD) sein
oder kann in einer getrennten Unterbaueinheit untergebracht sein.
Um die Sendestärke
im Hinblick auf den vergrößerten Wegabstand
des Signals zu erhöhen,
sind sowohl der Sender als auch der Empfänger mit einem Ferritkern bestückt. Die
vorliegende Erfindung verwendet das Telemetriesignal, das die Bohrmeß- und Vermessungsdaten
zur Oberfläche
transportiert, um den spezifischen Widerstand einer Formation zu
bestimmen. Während
des Übertragungsprozesses
werden die Meß-
und Vermessungsdaten moduliert und von dem Sender als Datenrahmen
wie etwa 10 Millisekunden lange 10-kHz-Impulse mittels Induktionstelemetrie
an einen auf der Oberfläche
angebrachten Empfänger
gesendet. Die dem Empfänger
zugeordnete Elektronik demoduliert das Signal, das die Meß- und Vermessungsdaten
liefert. Jeder Impuls wird durch Korrelation mit einem 10-kHz-Bezugssignal demoduliert.
Das demodulierte Signal und seine Phasenquadratur werden dann quadriert
und addiert, um phasenunempfindlich zu sein. Die Empfängerelektronik
ertaßt
außerdem
die Amplitude des Telemetriesignals. Die Amplitude des Telemetriesignals
wird verwendet, um den spezifischen Widerstand der umgebenden Formation
mittels Modellierung des spezifischen Widerstandes zu bestimmen.
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Aufgrund der Übertragungstiefe in der Formation
beeinflussen die Bohrlochbedingungen und die Bedingungen flacher
Formationen die Tiefformations-Signalübertragung
in keinem großen
Maß. Somit überwindet
die vorliegende Erfindung die Telemetrieprobleme, die unter den
obenbeschriebenen Bedingungen der Bohrlochs und flacher Formationen festgestellt
wurden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird besser
verständlich
mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung, worin:
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1 eine
schematische Darstellung der wesentlichen Komponenten einer Induktionsmeßvorrichtung
ist;
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2 eine
schematische Darstellung der wesentlichen Komponenten einer in ein
Bohrloch eingebrachten Induktionsmeßvorrichtung ist;
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3 eine
schematische Darstellung der in ein Bohrloch eingebrachten Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung ist;
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4 ein
Diagramm eines unveränderten ununterbrochenen
Trägersignals
ist;
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5 ein
moduliertes Trägersignal
zeigt, das Bohr- und Vermessungsinformationen enthält;
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6 ein
Ablaufplan des Betriebs der vorliegenden Erfindung ist;
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7 eine
Darstellung eines 27-Bit-Wortes für die Datenübertragung zur Oberfläche ist;
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8 eine
Darstellung eines pulspositionsmodulierten Datenrahmens ist, der
an den Empfänger
gesendet wird;
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9 ein
Schema der Impulspositionen in einem Datengebiet des Datenrahmens
nach 8 ist;
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10a, 10b und 10c verschiedene Impulspositionen in
einem Datengebiet zeigen, die auf verschiedenen Bit-Folgen basieren;
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11 ein
Prinzipschaltbild der Schaltung ist, die verwendet wird, um den
Trägersignalanteil des
gesendeten Signals während
der Demodulation zu gewinnen und um die Spitzenamplitude zu ermitteln;
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12a und 12b jeweils modulierte Signale zeigen,
wie sie in der vorliegenden Erfindung gesendet und empfangen werden;
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13 eine
Querschnittsansicht des Senders der vorliegenden Erfindung ist;
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14 eine
graphische Darstellung der Transformierten der Signalamplitude des
spezifischen Widerstandes für
ein zweispuliges Tiefenmeßsystem
des spezifischen Widerstandes der vorliegenden Erfindung ist;
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15a, 15b, 15c und 15d graphische
Darstellungen der realen und der imaginären Signaltransformierten des
spezifischen Widerstandes bei verschiedenen Signalhöhen und
Sender-Empfänger-Abständen sind;
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16 eine
schematische Darstellung eines Werkzeuges gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, das sich einer Kontrastbegrenzung des spezifischen Widerstandes
in einem scheinbaren Neigungswinkel von 90 Grad nähert;
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17a eine
graphische Darstellung des Antwortsignals des spezifischen Widerstandes
einer Formation ist, während
sich das Werkzeug nach 16 von
einer Formation mit einem niedrigen spezifischen Widerstand zu einer
Formation mit einem hohen spezifischen Widerstand bewegt;
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17b eine
graphische Darstellung des Antwortsignals des spezifischen Widerstandes
einer Formation ist, während
sich das Werkzeug nach 16 von
einer Formation mit einem hohen spezifischen Widerstand zu einer
Formation mit einem niedrigen spezifischen Widerstand bewegt;
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18 eine
schematische Darstellung eines Werkzeuges gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, das sich einer Kontrastbegrenzung des spezifischen Widerstandes
in einem scheinbaren Neigungswinkel von 0 Grad nähert;
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19a eine
graphische Darstellung des Antwortsignals des spezifischen Widerstandes
einer Formation ist, während
sich das Werkzeug nach 18 von
einer Formation mit einem niedrigen spezifischen Widerstand zu einer
Formation mit einem hohen spezifischen Widerstand bewegt; und
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19b eine
graphische Darstellung des Antwortsignals des spezifischen Widerstandes
einer Formation ist, während
sich das Werkzeug nach 18 von
einer Formation mit einem hohen spezifischen Widerstand zu einer
Formation mit einem niedrigen spezifischen Widerstand bewegt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in einem System zum Vermessen und
Messen während
des Bohrens implementiert. In 3 ist
die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung schematisch in einem
Bohrloch in einer Erdformation dargestellt. Eine Bohrlochsohlen-Baueinheit
(BHA) 70 zum Bohren eines geradlinigen oder gerichteten
Bohrlochs 9 in einer Erdformation 10 ist mittels
eines Bohrstrangs 71 aufgehängt, der auf der Erdoberfläche durch
einen Bohrturm (nicht gezeigt) gehalten wird. Der Bohrturm ist mit
einem Antrieb versehen, um den Bohrstrang 71 zu drehen,
und enthält
eine Schlammpumpe, um Bohrfluid mit innerem Überdruck durch die Bohrung
des Bohrstrangs 71 abwärts
zu drücken.
Das Bohrfluid verläßt die BHA 70 durch Öffnungen
in der Bohrkrone 72 und kehrt an die Erdoberfläche zur
erneuten Einspritzung durch die Schlammpumpe zurück. Die BHA 70 umfaßt typisch
ein Werkzeug zum Messen während
des Rohrens (MWD) 73 und einen Rotationsbohrmotor 74, der
eine Bohrkronenwelle 75 antreibt. Die Bohrkronenwelle 75 wird
von Lagern 76 gehalten und umfaßt an ihrem Ende im Bohrloch
einen erweiterten Bohrkronenkasten 77, in den die Bohrkrone 72 geschraubt
ist. Zusätzlich
kann der Bohrmotor 74 ein gekrümmtes Gehäuse aufweisen, um das Bohren gerichteter
Bohrungen zu erleichtern. Selbstverständlich kann die BHA 70 andere
Komponenten zusätzlich
zu den oben aufgezählten
wie etwa beispielsweise Stabilisatoren und Werkzeuge zum Vermessen
während
des Bohrens enthalten.
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In dem erweiterten Bohrkronenkasten 77 ist ein
batteriebetriebenes Meßund
Elektronikpaket 78 angebracht. Das Meß- und Elektronikpaket 78 enthält Meßgeräte zur Durchführung von
Messungen während
des Bohrens und kann Magnetometer zur Überwachung der Bohrlochrichtung,
Beschleunigungsmesser zur Überwachung
der Bohrlochneigung und/oder Meßgeräte zur Auswertung
der Formation enthalten. An dem erweiterten Bohrkronenkasten 77 ist
eine Senderspule 79 angebracht, die Telemetriesignale,
welche codierte Daten von den verschiedenen Meßgeräten transportieren, durch die Erdformation 10 zu
einer in dem MWD-Werkzeug 73 angebrachten Empfängerspule 80 sendet.
Selbstverständlich
kann die Senderspule 79 in einer getrennten Unterbaueinheit
angebracht sein, während
das MWD-Werkzeug 73 an verschiedenen Orten in der BHA 70 angebracht
sein kann, wobei eine derartige Plazierung die Tiefe bestimmt, in
die die empfangenen Telemetriesignale in der Erdformation 10 eindringen.
Die Senderspule 79 und die Empfängerspule 80 sind
durch Schutzschilde 81 vor Beschädigung geschützt und
jeweils mit einem Ferritkern 82 bestückt, um den Übertragungsbereich
des Systems zu vergrößern. Schließlich enthält das Meß- und Elektronikpaket 78 außerdem die
notwendige Elektronik, um die Daten von den Meßgeräten zu codieren und die Senderspule 79 anzusprechen.
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Die Erfindung verwendet die Amplitude
des Induktionstelemetriesignals, das die während des Bohrens eines Bohrlochs
erhaltenen Vermessungs- und Bohrdaten überträgt, um den spezifischen Widerstand
einer Erdformation zu bestimmen. Die Senderspule 79 induziert
ein Signal in der Erdformation 10, das den gemessenen Vermessungs-
und Bohrdaten entspricht. Die Empfängerspule 80 erfaßt dieses
Signal, und die der Empfängerspule 80 zugeordnete
Elektronik gewinnt die gemessenen Daten zurück zur Übertragung an die Erdoberfläche mittels
eines Schlamm-Impulstelemetriesystems in dem MWD-Werkzeug 73 oder
in einer getrennten Unterbaueinheit. Ein derartiges Schlamm-Impulstelemetriesystem
ist in dem US-Patent 5.375.098 beschrieben. Bevor mit der Beschreibung
der Erfindung fortgefahren wird und um das Verstehen der Erfindung zu
fördern,
werden einige Grundkonzepte in bezug auf die Signalübertragung
wiederholt.
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Wie in 4 gezeigt
ist, beginnt die Signalübertragung
mit der Verwendung eines ununterbrochen oszillierenden Signals beliebiger
Amplitude und Frequenz, das keine Informationen trägt. Dieses
ununterbrochene Signal wird als ein "Trägersignal" oder einfach als
ein "Träger" bezeichnet. Der
Träger
kann unterbrochen oder die Signalamplitude verändert werden, so daß er einer
Impulsfolge ähnlich
wird, die etwa einem bekannten Code entspricht, wie in 5 gezeigt ist. An diesem
Punkt kann das oszillierende unterbrochene Signal einige Informationen
transportieren. In dem vorliegenden Fall sind die Informationen
die Meßdaten.
Es gibt viele Möglichkeiten,
das Trägersignal
zu verändern.
Modulation ist das Verfahren der Veränderung eines Trägersignals,
um sinnvolle Informationen zu übertragen.
Der Modulationstyp, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist die Pulspositionsmodulation (PPM). Die PPM verwendet eine Impuls-Ankunftszeit-Position
in einem Datenzug, um quantisierte Datenwerte darzustellen. Die
Charakteristika von Impulsen in einem Datenzug können außerdem verändert werden, um die Informationen
zu übertragen.
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Wieder auf die vorliegende Erfindung
zurückkommend,
zeigt 6 die Operationsfolge,
die verwendet wird, um den spezifischen Widerstand einer Formation
zu bestimmen. Es werden Daten von Messungen gesammelt, die während einer
Bohroperation durchgeführt
wurden. Der erste Schritt 11 ist das Erzeugen eines für die gemessenen
Parameter typischen Signals. Dieses Signal hat eine digitale Form
und ist eine Umsetzung einer analogen Messung. Um dieses Signal
an den Oberflächenempfänger zu
senden, ist es notwendig, das Signal zu codieren (Kasten 12).
Das Codierungsverfahren erzeugt ein 27-Bit-Wort für die Übertragung.
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7 zeigt
ein 27-Bit-Wort 22, das für die Übertragung an einen Oberflächenempfänger bereit ist.
Wie gezeigt ist, kann dieses Wort mehrere Felder umfassen, die verschiedene
Datentypen enthalten. In diesem Beispiel dient ein 2-Bit-Feld 24 als
ein Rahmenzähler
für die
Anzahl von Rahmen, die zur Oberfläche gesendet wurden. Dieses
Feld kennzeichnet jeden gesendeten Rahmen, um ein besseres Verfolgen
der gesendeten Daten zu ermöglichen.
Feld 23 ist ein 2-Bit-Feld,
das als Rahmentypfeld dient und den Meßdatentyp in dem Wort kennzeichnet.
Diese Daten können
eine von mehreren gemessenen Charakteristika sein, wie etwa Temperatur
oder Bohrkronenneigung. Feld 25 ist ein Elf-Bit-Wort, das
die tatsächlichen
Meßdaten
enthält.
Zum Beispiel ergibt eine Neigungsmessung von 238 Milli-g, was 76,2 Grad
entspricht, 00011101110 im Feld 25. Feld 26 besitzt
zwei Bits und kennzeichnet beispielsweise die Stoßhöhe an der
Bohrkrone. Zusätzlich
zur Übertragung
der Meßdaten
kann der Bitstrom Fehlererfassungsbits enthalten. Diese zusätzlichen
Bits des Bitstroms helfen zu erfassen, ob während der Übertragung des Datenstroms
ein Fehler aufgetreten ist und verifizieren, daß die gesendeten Daten die
empfangenen Daten waren. Fehlererfassungsschemata werden häufig in
digitalen Übertragungen
verwendet. Das einzelne Fehlerertassungsschema kann abhängig von
der gewünschten
Erfassungshöhe
in der Verwendung von nur einem Bit bis zu mehreren Bits variieren.
Das letzte Feld 27 in diesem Wort ist ein Zehn-Bit-Fehlererfassungsfeld,
das bei der Prüfung einer genauen Übertragung
der Daten hilft.
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Wie wiederum in 6 gezeigt ist, ist der nächste Schritt 13 das
Senden des Signals zur Oberfläche.
Diese Übertragung
umfaßt
die Modulierung des Signals unter Verwendung von PPM-Techniken. Wie
unten ausführlich
erörtert
wird, wird das 27-Bit-Wort in einem Datenrahmen zur Oberfläche gesendet.
Codierte Impulse enthalten die Informationen des 27-Bit-Wortes.
Jeder Impuls enthält
ein 10-kHz-Signal. Die Position jedes Impulses in dem Datenrahmen
stellt einen Abschnitt der Daten in dem 27-Bit-Wort dar.
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8 zeigt
das Format der gesendeten und erfaßten Daten in einem PPM-Schema.
Der Sender sendet etwa alle zwei Minuten einen Datenrahmen. Der
Datenrahmen 28 enthält
elf 10-kHz-Impulse. Die Daten sind durch die Verwendung der Impulsposition codiert.
Der erste Impuls 29 und der letzte Impuls 30 sind
Synchronisierungsimpulse, die den Anfang und das Ende des Datenrahmens 28 angeben.
Die verbleibenden Impulse liegen in den Datengebieten 31a bis 31i.
Die Datengebiete sind, wie gezeigt ist, durch Pausen 32 in
der Länge
von zwei Sekunden getrennt. In 9 umfaßt jedes
Datengebiet mehrere Positionen in dem Gebiet, in denen ein Impuls 34 vorkommen
kann. Jede Datenimpulsposition entspricht einem von acht Symbolen,
deren Werte der Impulsverzögerungsposition
entsprechen. Es gibt sieben mögliche
Verzögerungspositionen
von 30 Millisekunden Länge
oder acht mögliche
Impulspositionen I, II, III, IV, V, VI, VII und VIII. In einem Beispiel
der Übertragung
des 27-Bit-Wortes nach 7 stellt
jeder der neun Informationsimpulse drei Bits des 27-Bit-Wortes dar.
Der Datenrahmen 28 enthält
diese neun Impulse plus die zwei Synchronisierungsimpulse 29 und 30. Wie
in 10a gezeigt ist,
besitzt das erste Datengebiet einen Impuls 34 an der sechsten
Position, wenn die ersten drei Stellen des 27-Bit-Wortes "101" sind. Eine dreistellige
Folge "011" in 10b hat einen Impuls 34 in dem
vierten Datengebiet zu Folge. Eine Folge "000" in 10c führt zu einem Impuls 34 in der
ersten Position des Datengebietes.
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Wie wiederum nochmals in 6 gezeigt ist, wird das
modulierte Signal empfangen (Kasten 14) und demoduliert
(Kasten 15), um die in dem Signal enthaltenen Daten zu
erhalten. Als Teil dieser Demodulationsfunktion wird der Träger aus
dem modulierten Signal ausgekoppelt. 11 zeigt
ein Prinzipschaltbild der Demodulation und des Trägerauskopplungsverfahrens.
Das von dem Analog-Digital-Umsetzer
(A/D-Umsetzer) der Empfängerelektronik
abgetastete Signal wird zuerst lückenlos
mit einer 10-kHz-Bezugs-Cosinusfunktion und ihrer um 90 Grad phasenverschobenen
Sinusfunktion multipliziert. Beide Ergebnisse werden dann über 10 Millisekunden
summiert, quadriert und die Ergebnisse addiert. Die resultierende
Quadratwurzel entspricht einer phasenunempfindlichen Kreuzkorrelation
des ankommenden Signals mit einem 10 Millisekunden langen 10-kHz-Bezugsimpuls.
Wie in 6 gezeigt ist, ist
nach dem Demodulieren der nächste
Schritt 16 das Erfassen eines Datenspitzenwertes. Ein Spitzenschwellenwert,
der auf das kreuzkorrelierte Signal angewendet wird, definiert einen
Spitzenwert oder Impuls, dessen Auftrittszeit und Amplitude einer
maximalen Korrelationsamplitude entspricht.
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Anhand von 8 sendet
der Sender einen Datenrahmen 28 an den Empfänger. Wie
zuvor erwähnt
ist, enthält
jeder Datenrahmen einen ersten Impuls 29 und einen letzten
Impuls 30 (Synchronisierungsimpulse), die den Anfang und
das Ende des Datenrahmens angeben. Im Schritt 16 befindet
sich der Empfänger
ständig
in einer Suchbetriebsart, in der er versucht, Amplitudenspitzenwerte
zu ermitteln. Wenn der Empfänger
eine Spitzenwertamplitude ermittelt, beginnt er eine Suche nach
einem gültigen Datenrahmen 28.
Die Suche nach einem gültigen
Datenrahmen ist notwendig, um zu bestimmen, ob die ermittelte Spitzenwertamplitude
Daten oder statisches Rauschen ist. Um nach einem gültigen Rahmen
zu suchen, prüft
der Empfänger
das Vorhandensein von Synchronisierungsimpulsen. Da ein Datenrahmen
eine Dauer von etwa 21 Sekunden hat, überprüft der Empfänger die vorherigen 21 Sekunden
auf Synchronisierungsimpulse und gültige Ankunftszeit für alle dazwischenliegenden
datentragenden Impulse.
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Nach der Ermittlung eines gültigen Datenrahmens
ist der nächste
Schritt 17 das Wiederherstellen des 27-Bit-Wortes in dem
Empfänger.
Dieser Schritt ist ein Decodieren der in dem Datenrahmen positionierten
Impulse. Herkömmliche
Fehlererfassungstechniken in der Burst-Betriebsart (27, 17)
werden nun verwendet (Kasten 18), um die Gültigkeit des übertragenen
Wortes festzustellen. Wenn festgestellt worden ist, daß die Übertragung
gültig
ist, werden die Daten aus dem 27-Bit-Word ausgekoppelt (Kasten 19).
Bei der Interpretation des demodulierten Signals werden die in dem
Signal übertragenen
Meßdaten
aus den Positionen der Impulse bestimmt. Nach Schritt 19 konzentriert
sich das Verfahren auf den Bestimmungsprozeß des spezifischen Widerstandes
einer Formation. Schritt 20 mißt die Amplitude des Trägersignals,
das während
der Datenübertragung
verwendet wird. Der spezifische Widerstand einer Formation wird
durch Vergleich der Amplitude des empfangenen Signals mit der des
gesendeten Signals bestimmt (Kasten
21).
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12a zeigt
das Signal 38, wie es gesendet wird. 12b zeigt das Signal 39, wie
es empfangen wird. Wie gezeigt ist, ähnelt das empfangene Signal 39 dem
gesendeten Signal 38. Da jedoch die umgebende Erdformation
das Trägersignal
dämpft, besitzt
das empfangene Signal 39 eine viel kleinere Amplitude als
das gesendete Signal. Der spezifische Widerstand einer Formation
wird aus einer Transformierten des spezifischen Widerstandes errechnet, die
vom Sender-Empfänger-Abstand
in einer homogenen Formation abhängt,
wie in 14 gezeigt ist. Wo
die Bohrlochbahn in geometrisch komplizierten Formationsschichten
einen relativ kleinen scheinbaren Neigungswinkel hat, müssen die
Signalamplitude und eine Vorausmodellierung der Formationsschichten
verwendet werden, um eine Darstellung des spezifischen Widerstandes
der Schichten zu schätzen.
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Wie zuvor festgestellt wurde, sind
sowohl der Sender als auch der Empfänger mit einem Ferritkern bestückt, um
den Übertragungsbereich
des Signals und somit die Untersuchungstiefe der Messung des spezifischen
Widerstandes zu vergrößern. Ferrite oder
jeder Werkstoff mit einer hohen longitudinalen magnetischen Permeabilität besitzen
eine Fokussierungswirkung auf das longitudinale Magnetfeld, das von
der Induktionsübertragung
der vorliegenden Erfindung verwendet wird. 13 zeigt eine Querschnittsansicht des
Senders 40 der vorliegenden Erfindung. Ein schützender
elektromagnetisch durchlässiger
Schild 41 umschließt
die Antenne 42. Dieser Schild besitzt Schlitze 43,
die für
die elektromagnetische Übertragung
des Signals vorgesehen sind. In dieser Ausführungsform umfaßt die Antenne 42 eine druckdichte
Spindel 44. Ferritstangen 45 sind longitudinal
in die Spindel 44 eingebettet. Um die Ferritstangen ist
Leitungsdraht in der Form einer Spule 46 gelegt. Ein Epoxidharzring 48 grenzt
an die Spule und die Ferritstangen an. Die Spule ist durch einen
VITON-Gummiring 47 als Schutz vor Bohrlochfluiden dicht
gekapselt. Eine kleine Lücke 49 besteht
zwischen dem Schild 41 und dem VITON-Gummiring 47, um
eine Dehnung des Rings 47 während des Betriebs zuzulassen.
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Die Antwort des spezifischen Widerstandes oder
die Transformierte des spezifischen Widerstandes des Systems der
vorliegenden Erfindung ist in 14 für eine Messung
der Signalamplitude gezeigt. 14 zeigt
die Signalamplitude als Funktion des spezifischen Widerstandes einer
Formation für Sender-Empfänger-Abstände 50 und 51 von
jeweils 25 Fuß (7,62
Meter) und 40 Fuß (12,19
Meter). Wie gezeigt ist, kann die 40-Fuß-Messung (12,19-Meter-Messung)
51 den
spezifischen Widerstand über einen
größeren Signalamplitudenbereich
scharf unterscheiden. In beiden Messungen liegt die Fähigkeit, den
spezifischen Widerstand basierend auf der Signalamplitude zu messen,
minimal oberhalb von etwa 20 Ohmmetern.
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Ein Verfahren zur Erweiterung des
Bereichs von meßbaren
spezifischen Widerständen
einer Formation über
20 Ohmmeter ist die Verwendung der komplexen Zusammensetzung des
Signals wie in der Standard-Induktionstechnik. Die Messung des spezifischen
Widerstandes weist die reale Komponente
54 (V
R)
und die imaginäre
Komponente
53 (V
l) des Signals
auf, wie in den
15a und
15b gezeigt ist. Wie in den
15b. und
15d angegeben ist, hat die reale Komponente
54 eine
größere Empfindlichkeit
für den spezifischen
Widerstand einer Formation als die imaginäre Komponente
53 und
kann den spezifischen Widerstand als Funktion der Signalamplitude über einen
größeren Bereich
unterscheiden. Da die vorliegende Messung eine durch die Gleichung
dargestellte
Amplitudenmessung
52 (V
A) ist und
die Synchronisierung der gesendeten und empfangenen Signale nicht
einbezieht, ist eine Bestimmung des Realteils der Signale nicht
möglich.
Allerdings kann in diesem asynchronen System der Unterscheidungsbereich
des spezifischen Widerstandes einer Formation über 20 Ohmmeter erweitert werden,
indem ein höherfrequentes
Signal wie etwa 100 kHz verwendet wird, das die Transformierten
des spezifischen Widerstandes
50 und
51 nach
14 nach rechts zu einem
höheren
spezifischen Widerstand (etwa 100 Ohmmeter) verschiebt. Außerdem kann
der spezifische Widerstand der Formation in verschiedenen Untersuchungstiefen
von einem einzelnen gesendeten Signal bestimmt werden, indem die
Signalimpulse auf verschiedenen Frequenzen gesendet werden, wobei
jede Frequenz eine Messung in einer anderen Tiefe liefert. In der
vorliegenden Erfindung werden drei Frequenzen, etwa 2, 10 und 100
kHz, bevorzugt. Allerdings können
Frequenzen in dem Bereich von etwa 1 kHz bis 300 kHz verwendet werden.
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Aufgrund ihres großen Sender-Empfänger-Abstandes
erzielt die vorliegende Erfindung eine große Untersuchungstiefe des spezifischen
Widerstandes einer Formation. Dieses Merkmal ist insbesondere beim
Ermitteln von Formationsbegrenzungen nützlich. 16 zeigt schematisch ein mit 10 kHz arbeitendes
Werkzeug gemäß der vorliegenden Erfindung,
das sich einer Kontrastbegrenzung
56 des spezifischen Widerstandes
in einem scheinbaren Neigungswinkel von 90 Grad nähert. Die 17a und 17b zeigen das Antwortsignal des spezifischen Widerstandes,
während
sich das Werkzeug der Begrenzung 56 des spezifischen Widerstandes
in einem scheinbaren Neigungswinkel von 90 Grad nähert und
sie überschreitet.
Wie in 17a gezeigt ist, gibt
es bei 200 Ohmmetern 57 keine Änderung des spezifischen Widerstandes über die
Begrenzung 56 und somit keine Änderung in dem Signal. Bei
einem Kontrast von 20 Ohmmetern zu 200 Ohmmetern 58 gibt
es praktisch keine Änderung
in dem Signal, hauptsächlich
aufgrund der begrenzten Fähigkeit, spezifische
Widerstände über 20 Ohmmeter
zu unterscheiden, wenn mit 10 kHz gearbeitet wird. Bei einem Kontrast
von 2,0 Ohmmetern zu 200 Ohmmetern 59 gibt es eine schwache
Bewegung in dem Signal, etwa zehn Fuß (3 Meter), bevor das Werkzeug die
Begrenzung 56 erreicht, und mehr Bewegung, nachdem es die
Begrenzung überschritten
hat. Bei 0,2 Ohmmetern zu 200 Ohmmetern 60 beginnt das Signal
sich schnell zu ändern,
etwa fünf
Fuß (1,5
Meter) bevor das Werkzeug die Begrenzung 56 überschreitet. 17b zeigt, daß die Antworten
das Gegenteil sind, wenn die Bewegung von einer Formation mit hohem
spezifischen Widerstand zu einer Formation mit niedrigem spezifischen
Widerstand erfolgt. Es gibt einen 10 bis 15 Fuß (3 bis 4,5 Meter) großen Vorgriff 61,
wenn das Annähern
an die Begrenzung 56 von einer mit einem Widerstand behafteten
Formation zu einer leitfähigen
Formation erfolgt.
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18 zeigt
schematisch ein mit 10 kHz arbeitendes Werkzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung, das sich einer Kontrastbegrenzung 56 des spezifischen
Widerstandes in einem scheinbaren Neigungswinkel von 0 Grad nähert. 19 zeigt das Antwortsignal
des spezifischen Widerstandes, während
sich das Werkzeug von einer Formation mit niedrigem spezifischen
Widerstand zu einer Formation mit hohem spezifischen Widerstand
in einem scheinbaren Neigungswinkel von 0 Grad bewegt. Natürlich gibt
es dort keine Änderung
in der 200-Ohmmeter-Antwort 62 über die Begrenzung. Die 20-Ohmmeter-Antwort
63 zeigt wiederum praktisch keine Änderung über die Begrenzung 56.
Die 2,0-Ohmmeter-Antwort 64 beginnt
bei etwa 40 Fuß (12,2
Meter) vor der Begrenzung anzusprechen. Die 0,2-Ohmmeter-Antwort 65 beginnt
bei etwa 25 Fuß (7,6
Meter) vor der Begrenzung eine drastische Änderung zu zeigen. Der wohlbekannte
Horizontaloder Großwinkel-Hornbildungseftekt
bewirkt beim Überschreiten einer
Formationsbegrenzung, daß die
0,2-Ohmmeter-Antwort die 200-Ohmmeter-Höhe übersteigt und dann auf die
200-Ohmmeter-Höhe
zurückgeht.
Wie in 19b gezeigt ist,
ist die Antwort des Werkzeuges im wesentlichen das Gegenteil der
in 19a gezeigten, wenn
es sich von einer Formation mit hohem spezifischen Widerstand zu
einer Formation mit niedrigem spezifischen Widerstand bewegt.
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Die vorliegende Erfindung schafft
somit eine Messung des spezifischen Widerstandes einer Formation
mit den folgenden Charakteristika: 1) eine große radiale Untersuchungstiefe
des spezifischen Widerstandes, die proportional zu dem Abstand zwischen
dem Sender und Empfänger
ist; 2) eine vertikale Auflösung,
die ebenfalls proportional zu dem Abstand zwischen dem Sender und
Empfänger
ist; 3) eine Empfindlichkeit für
den spezifischen Widerstand einer Formation bis etwa 20 Ohmmeter,
wenn die Impulsamplitude der Transformierten des spezifischen Widerstandes
bei einer Betriebsfrequenz von 10 kHz verwendet wird, oder eine
Empfindlichkeit bis etwa 100 Ohmmeter bei einer Betriebsfrequenz
von 100 kHz; 4) die Fähigkeit,
Formationsbegrenzungen basierend auf Änderungen im spezifischen Widerstand einer
Formation zu erfassen; 5) die Fähigkeit
der Vorausschau, wenn die Bohrkrone von einer Formation mit niedrigem
spezifischen Widerstand in eine Formation mit hohem spezifischem
Widerstand übergeht;
und 6) die Fähigkeit,
sich in Bohrungen umzusehen, die etwa parallel zu Formationsbegrenzungen mit
einem erheblichen Kontrast des spezifischen Widerstandes gebohrt
werden. Diese Anwendung ist für das
Anbringen von Bohrungen und das Verbleiben in einer vordefinierten
Formationsschicht während
des Richtungsbohrens wichtig.