-
EINLEITUNG
-
Die
Erfindung betrifft einen neuen Polypeptid-LSR-Rezeptor-Komplex (Lipolysis
Stimulated Receptor), gekennzeichnet durch seine funktionalen Aktivitäten, die
Klonierung der komplementären
cDNA der Messenger-RNA, die für
jede der Untereinheiten des multimeren Komplexes codieren, Vektoren
und transformierte Zellen, Methoden für die Diagnostik und Selektion
von Verbindungen, die als Arzneimittel zur Prävention und/oder Behandlung
von Krankheiten und/oder Pathogenesen wie zum Beispiel Fettleibigkeit
und Anorexie, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Diabetes, Hypertension und ganz allgemein der verschiedenen
Krankheiten in Verbindung mit Störungen
des Stoffwechsels der Zytokine verwendbar sind.
-
Die
Fettleibigkeit ist ein sowohl ernstes wie auch verbreitetes Problem
der Volksgesundheit: in den Industrieländern weist ein Drittel der
Bevölkerung
ein Übergewicht
von mindestens 20%, bezogen auf das Idealgewicht, auf. Das Phänomen verstärkt sich
sogar in den Regionen des Globus mit sich modernisierender Wirtschaft
wie den Pazifikinseln und ganz allgemein. In den Vereinigten Staaten
ist der Anteil an fettleibigen Personen von 25% Ende der 70er Jahre
auf 33% zu Beginn der 90er Jahre gestiegen.
-
Die
Fettleibigkeit erhöht
das Risiko der Entstehung von kardiovaskulären oder Stoffwechselkrankheiten
beträchtlich.
Man schätzt,
dass wenn die gesamte Bevölkerung
ein Idealgewicht hätte,
das Risiko der Koronarinsuffizienz um 25% und das der Herzinsuffizienz
und der Apoplexien um 35% geringer wäre. Die Koronarinsuffizienz,
die atheromatöse
Erkrankung und die Herzinsuffizienz stehen an erster Stelle der
durch Fettleibigkeit entstandenen kardiovaskulären Komplikationen. Bei einem Übergewicht
von mehr als 30% ist die Entstehung von Koronarerkrankungen bei
Personen unter 50 Jahren doppelt so hoch. Die bei anderen Krankheiten
durchgeführten
Studien sprechen ebenfalls für
sich. Bei einem Übergewicht
von 20% ist das Risiko der arteriellen Hypertension doppelt so hoch.
Bei einem Übergewicht
von 30% ist das Risiko der Entstehung eines nicht insulinabhängigen Diabetes
dreimal so hoch. Das der Hyperlipidämien ist versechsfacht.
-
Die
Liste der Krankheiten, deren Entstehung durch Fettleibigkeit begünstigt wird,
ist lang: Hyperurikämie
(11,4% bei fettleibigen Personen im Vergleich zu 3,4% bei der Gesamtbevölkerung),
Erkrankungen des Verdauungsapparates, Störungen der Leberfunktionen
und sogar bestimmte Krebsarten.
-
Gleich
ob die physiologischen Veränderungen
der Fettleibigkeit durch eine Erhöhung der Anzahl der Fettzellen
oder durch eine Erhöhung
der Menge der in jeder Fettzelle gespeicherten Triglyzeride oder
durch beide Faktoren gekennzeichnet sind, dieses Übergewicht
ist hauptsächlich
auf ein Ungleichgewicht zwischen den aufgenommenen Kalorienmengen
und den vom Organismus verbrauchten Kalorienmengen zurückzuführen. Die
Forschungsarbeiten über
die Ursachen dieses Ungleichgewichts gehen in mehrere Richtungen.
Einige befassten sich mit der Untersuchung des Mechanismus der Aufnahme
der Nahrungsmittel und somit der Moleküle, die die Nahrungsaufnahme
und das Sättigungsgefühl steuern.
Andere Studien bezogen sich auf den Grundstoffwechsel; das heißt auf die
Art, in der der Organismus die aufgenommenen Kalorien verwendet.
-
Es
gibt vier Arten von Behandlungen, die vorgeschlagen werden. Die
Beschränkung
der Nahrungsaufnahme ist die am häufigsten angewandte. Den Fettleibigen
wird empfohlen, ihre Ernährungsgewohnheiten
zu ändern,
so dass sie weniger Kalorien aufnehmen. Diese Art der Behandlung
ist kurzfristig wirksam. Die Zahl der Rückfälle ist jedoch hoch. Ebenfalls
vorgeschlagen wird die Erhöhung
des Kalorienverbrauchs durch Bewegung. Diese allein angewandte Behandlung
ist unwirksam, sie verbessert jedoch den Gewichtsverlust bei Personen,
die eine kalorienreduzierte Diät
machen. Die gastrointestinale Chirurgie, die die Absorption von
aufgenommenen Kalorien verringert, ist wirksam, wurde jedoch wegen
der dabei auftretenden Nebenwirkungen praktisch aufgegeben. Die
medikamentöse
Behandlungsweise setzt entweder die anorexigene Wirkung von Molekülen, die
im Bereich des zentralen Nervensystem eine Rolle spielen, oder die
Wirkung von Molekülen, die
den Energieverbrauch erhöhen,
indem sie die Wärmeproduktion
steigern, ein. Der Prototyp dieses Molekültyps sind die Schilddrüsenhormone,
die die oxidativen Phosphorylierungen der mitochondrialen Atmungskette
entkoppeln. Die Nebenwirkungen und die Toxizität dieser Art von Behandlung
machen ihre Anwendung gefährlich.
Eine Vorgehensweise, die auf eine Verringerung der Aufnahme von
Nahrungsmittelfetten abzielt, indem diese im Innern des Verdauungstraktes
unschädlich
gemacht werden, wird ebenfalls angewandt. Sie führt jedoch zu schwer tolerierbaren
physiologischen Ungleichgewichten: Defizit der Aufnahme von fettlöslichen
Vitaminen, Flatulenz und Steatorrhoe. Gleich welche therapeutische
Vorgehensweise in Betracht gezogen wird, die Behandlungen der Fettleibigkeit
sind alle durch eine äußerst hohe
Anzahl von Rückfällen gekennzeichnet.
Die beim Menschen für
die Fettleibigkeit verantwortlichen molekularen Mechanismen sind
komplex und beziehen genetische und Umweltfaktoren mit ein. Auf
Grund der geringen Wirksamkeit der bis heute bekannten Behandlungen
müssen
die genetischen Mechanismen, die die Fettleibigkeit bestimmen, dringend
definiert werden, so dass gezieltere Arzneimittel entwickelt werden
können.
-
Mehr
als 20 Gene wurden als mögliche
Kandidaten untersucht, entweder waren sie an Krankheiten beteiligt,
bei denen die Fettleibigkeit eine der klinischen Manifestationen
ist, oder sie sind Homologe der an der Fettleibigkeit bei Tieren
beteiligten Gene. Das Gen OB, das sich in dem Chromosomenbereich
7q31 befindet, ist eines der am besten erforschten Gene. Sein Produkt,
das Leptin, ist an den Sättigungsmechanismen
beteiligt. Das Leptin ist ein Plasmaprotein von 16 kDa, das von
den Adipozyten unter der Wirkung unterschiedlicher Reize produziert
wird. Fettleibige Mäuse
vom Typ ob/ob weisen ein Defizit des Gens des Leptins auf; dieses Protein
ist im Plasma dieser Tiere nicht nachzuweisen. Die Verabreichung
von mit Hilfe der Gentechnik hergestelltem Leptin an Mäuse ob/ob
korrigiert ihre relative Hyperphagie und erlaubt eine Normalisierung
ihres Gewichts. Bei dieser anorexigenen Wirkung des Leptins spielt
ein Rezeptor des zentralen Nervensystems eine Rolle: der Rezeptor
ob, der zur Familie der Rezeptoren für Zytokine der Klasse 1 gehört. Der
Rezeptor ob kommt bei fettleibigen Mäusen der Rasse db/db in zu
geringer Menge vor. Die Verabreichung von Leptin an diese Mäuse hat
keine Auswirkung auf ihre Nahrungsaufnahme und erlaubt keine bedeutende
Reduzierung ihres Gewichts. Die Mechanismen, mit Hilfe derer die
Rezeptoren ob das Signal der Sättigung übertragen,
sind nicht genau bekannt. Es ist wahrscheinlich, dass das Neuropeptid
Y bei dieser Signalisierung eine Rolle spielt. An dieser Stelle
muss darauf hingewiesen werden, dass die Rezeptoren ob nicht die
einzigen Appetitregler sind. Der Rezeptor Melanocortin 4 ist ebenfalls
beteiligt, denn die Mäuse,
bei denen ein Mangel an diesem Rezeptor erzeugt wurde, sind fettleibig
(Gura, 1997).
-
Die
Entdeckung des Leptins und die Charakterisierung des Leptin-Rezeptors
im Bereich des zentralen Nervensystems haben einen neuen Weg zur
Erforschung von Arzneimitteln gegen Fettleibigkeit eröffnet. Dieser
Weg hat sich jedoch schnell als enttäuschend erwiesen. Bis auf eine
Ausnahme (Montague et al., 1997) zeigte es sich, dass die für Leptin
oder für
seinen Rezeptor ob kodierenden Gene bei den fettleibigen Personen normal
waren. Ferner sind paradoxerweise die Plasmakonzentrationen an Leptin,
dem Sättigungshormon,
bei den meisten fettleibigen Personen anormal erhöht. Der
größte Teil
der Bemühungen
in der therapeutischen Forschung in dieser Richtung bezog sich auf
die Charakterisierung der Wirkung des Leptins im Bereich des zentralen
Nervensystems.
-
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung beruht auf der Konzentrierung der Forschungsarbeiten auf
die Entdeckung der Mechanismen der Eliminierung von Leptin. Die
am meisten anerkannte Hypothese der Arbeit ist, dass die Leptin-Konzentrationen
im Plasma bei fettleibigen Personen erhöht sind, da dieses Hormon von
dem Fettgewebe produziert wird und die Fettmasse bei fettleibigen
Personen erhöht
ist. Die Erfinder haben eine andere Hypothese aufgestellt und postuliert,
dass die Leptin-Konzentrationen bei den Fettleibigen erhöht sind,
da die Ausscheidung dieses Hormons verringert ist. Dieses Defizit
führt zu
einem Syndrom der Resistenz gegenüber Leptin und die fettleibige
Person entwickelt eine entsprechende Reaktion auf die hohen Leptin-Konzentrationen. Aus
dieser Sicht müsste
die Behandlung fettleibiger Personen nicht in einer Erhöhung der
Leptin-Konzentrationen, sondern in einer Normalisierung derselben
bestehen. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Rezeptoren
vom Typ ob Signalisierungsrezeptoren sind. Diese Rezeptoren können das
Leptin im Bereich der Plasmamembran binden, sie können das
Protein jedoch nicht ins Innere der Zelle bringen, damit es dort
abgebaut wird. Die Rezeptoren ob sind keine Endozytose-Rezeptoren.
-
LSR Rezeptor
-
Die
Erfinder haben einen Rezeptor, insbesondere der Leber, mit der Bezeichnung
LSR Rezeptor charakterisiert, der eine zweifache Aktivität hat. Der
LSR Rezeptor erlaubt zum einen die Endozytose von Lipoproteinen,
wenn er durch freie Fettsäuren
aktiviert wird, und dient somit als Clearanceweg für Lipoproteine.
Dieser Weg dient hauptsächlich,
jedoch nicht ausschließlich,
zur Clearance von Partikeln intestinalen Ursprungs mit hohem Anteil
an Triglyzeriden (Mann et al., 1995). Diese Aktivität, die besonders
im Bereich der Leber zum Ausdruck kommt, hängt von dem Vorhandensein freier
Fettsäuren
ab, die durch Bindung an den Rezeptor zu einer reversiblen Änderung
der Konfiguration dieses Komplexes führen und ihm erlauben, mit
einer hohen Affinität
unterschiedliche Klassen von Lipoproteinen, wie die Aproprotein
B oder Aproprotein E enthaltenden Lipoproteine, zu binden.
-
Zum
anderen bindet der LSR Rezeptor-Komplex unter normalen Bedingungen
in Abwesenheit von freien Fettsäuren
keine Lipoproteine, sondern ist in der Lage, ein Zytokin zu binden,
insbesondere Leptin, und es dann zu internalisieren und abzubauen.
-
Man
muss wissen, dass die Erfindung nicht die LSR Rezeptoren in natürlicher
Form betrifft, das heißt, dass
sie nicht ihrer natürlichen
Umgebung entnommen werden, sondern dass sie durch Reinigung aus
natürlichen
Quellen oder auch durch genetische Rekombination oder aber durch
chemische Synthese erhalten werden und so nicht-natürliche
Aminosäuren
enthalten können,
wie nachfolgend beschrieben wird. Die Produktion eines rekombinanten
LSR Rezeptors, die durchgeführt
werden kann, indem man eine der Nukleotidsequenzen nach der Erfindung
verwendet, ist besonders günstig,
denn sie erlaubt, einen höheren
Reinheitsgrad des Rezeptors zu erhalten.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere einen gereinigten LSR Rezeptor der
Ratte, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine Untereinheit
mit einem Molekulargewicht von circa 66 kDa und eine Untereinheit mit
einem Molekulargewicht von circa 58 kDa enthält.
-
Der
gereinigte LSR Rezeptor der Ratte dieser Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass er eine die Aminosäurensequenz
SEQ ID 2 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α oder eine die
Aminosäurensequenz
SEQ ID 4 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α' und eine, vorzugsweise
drei, die Aminosäurensequenz
SEQ ID 6 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheiten β enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen gereinigten LSR Rezeptor der
Maus, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine Untereinheit
mit einem Molekulargewicht von circa 66 kDa und eine Untereinheit
mit einem Molekulargewicht von circa 58 kDa enthält.
-
Der
gereinigte LSR Rezeptor der Maus dieser Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass er eine die Aminosäurensequenz
SEQ ID 16 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α oder eine
die Aminosäurensequenz
SEQ ID 17 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α' und eine, vorzugsweise
drei, die Aminosäurensequenz
SEQ ID 18 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheiten β enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen gereinigten LSR Rezeptor des
Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine Untereinheit
mit einem Molekulargewicht von circa 72 kDa und eine Untereinheit mit
einem Molekulargewicht von circa 64 kDa enthält.
-
Der
gereinigte LSR Rezeptor des Menschen dieser Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass er eine die Aminosäurensequenz SEQ ID 8 oder eine
homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α oder eine
die Aminosäurensequenz
SEQ ID 10 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheit α' und eine, vorzugsweise
drei, die Aminosäurensequenz
SEQ ID 12 oder eine homologe Sequenz derselben umfassende Untereinheiten β enthält.
-
Ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der LSR Rezeptoren dieser Erfindung ist ein rekombinanter LSR Rezeptor,
der durch Expression in einem rekombinanten Wirt einer oder mehrerer
der Nukleotidsequenzen nach der Erfindung erhalten wird. Dieser
bevorzugte rekombinante Rezeptor besteht aus einer Untereinheit α oder α' und einer, vorzugsweise
drei, Untereinheiten β,
insbesondere einer Untereinheit α oder α' und drei Untereinheiten β eines menschlichen
LSR Rezeptors.
-
LSR Polypetidsequenzen
-
Die
Erfindung betrifft Polypeptide, dadurch gekennzeichnet, dass sie
ein Bestandteil eines LSR Rezeptors nach der Erfindung sind.
-
Man
muss wissen, dass die Erfindung nicht die Polypeptide in natürlicher
Form betrifft, das heißt,
dass sie nicht ihrer Umgebung entnommen werden. Die Erfindung betrifft
nämlich
Peptide, die durch Reinigung aus natürlichen Quellen oder durch
genetische Rekombination oder auch mit Hilfe der chemischen Synthese
erhalten werden und so nicht-natürliche
Aminosäuren
enthalten können,
wie nachfolgend beschrieben wird. Die Produktion eines rekombinanten
Polypeptids, die durchgeführt
werden kann, indem man eine der Nukleotidsequenzen nach der Erfindung
oder ein Fragment einer dieser Sequenzen verwendet, ist besonders
vorteilhaft, denn sie erlaubt, einen höheren Reinheitsgrad des gewünschten
Polypeptids zu erhalten.
-
Die
Erfindung betrifft also ein gereinigtes, isoliertes oder rekombinantes
Polypeptid, das eine Sequenz von mindestens 5, vorzugsweise mindestens
10 bis 15, aufeinanderfolgenden Aminosäuren eines LSR Rezeptors sowie
die Homologen, Äquivalente
oder Varianten des genannten Polypeptids oder eins seiner Fragmente enthält. Vorzugsweise
ist die Sequenz von mindestens 10 bis 15 Aminosäuren des LSR Rezeptors ein
biologisch aktives Fragment eines LSR Rezeptors.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere gereinigte, isolierte oder rekombinante
Polypeptide, die eine Sequenz von mindestens 10 bis 15 Aminosäuren eines
LSR Rezeptors der Ratte, eines LSR Rezeptors der Maus oder eines
menschlichen LSR Rezeptors enthalten.
-
In
dieser Beschreibung wird der Ausdruck Polypeptid ebenfalls für ein Protein
oder ein Peptid verwendet.
-
LSR Nukleotidsequenzen
-
Gegenstand
dieser Erfindung sind ebenfalls gereinigte Sequenzen der Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie für
einen LSR Rezeptor oder ein Polypeptid nach der Erfindung codieren.
-
Die
Erfindung betrifft eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens 8, vorzugsweise mindestens 10 und insbesondere
mindestens 15, aufeinanderfolgende Nukleotide des Polynukleotids
einer Genomsequenz, einer cDNA oder einer RNA, eines LSR Rezeptors
sowie die komplementären Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Insbesondere
betrifft die Erfindung gereinigte, isolierte oder rekombinante Nukleinsäuren, die
eine Sequenz von mindestens 8, vorzugsweise 10 und insbesondere
mindestens 15, aufeinanderfolgende Nukleotide einer Nukleinsäuresequenz
eines LSR Rezeptors der Maus oder eines menschlichen LSR Rezeptors
enthalten.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls veränderte,
mutierte, äquivalente
oder homologe Sequenzen der Nukleinsäuresequenzen nach der Erfindung
oder eins ihrer Fragmente. Sie betrifft schließlich die Sequenzen, die in
der Lage sind, sich spezifisch mit den Nukleinsäuresequenzen nach der Erfindung
zu hybridisieren.
-
Die
Erfindung betrifft also ebenfalls die Nukleinsäuresequenzen, die in dem Gen
enthalten sind, das für
den LSR Rezeptor codiert, insbesondere jeden der Exons des genannten
Gens oder eine Kombination der Exons des genannten Gens oder auch
ein Polynukleotid, das sich auf einem Abschnitt eines oder mehrerer Exons
erstreckt. Bevorzugterweise codieren diese Nukleinsäuren für ein oder
mehrere biologisch aktive Fragmente des menschlichen LSR Rezeptors.
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls die gereinigten Sequenzen von Nukleinsäuren, die
für ein
oder mehrere Regulierungselemente der Expression des LSR Gens codieren.
In dieser Erfindung ebenfalls enthalten sind die Promotor- und/oder
Regulator-Nukleinsäuresequenzen
des Gens, das für
den Rezeptor nach der Erfindung codiert, oder eine ihrer allelen
Varianten, die mutierten, äquivalenten
oder homologen Sequenzen oder eins ihrer Fragmente.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls gereinigte Hybridisierungs-Nukleinsäuresequenzen,
mindestens 8 Nukleotide enthaltend, dadurch gekennzeichnet, dass
sie sich spezifisch mit einer Nukleinsäuresequenz nach der Erfindung
hybridisieren können.
-
Vorzugsweise
können
Fragmente der Nukleinsäure
oder von Oligonukleotiden, die die Nukleotidsequenzen nach der Erfindung
als Sequenzen haben, als Sonden oder Starter verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Methoden für die Musterung von cDNA-Banken
und Banken der genomischen DNA, für die Klonierung der isolierten
cDNA und/oder der Gene, die für
den Rezeptor nach der Erfindung codieren, und für ihre Promotoren und/oder
Regulatoren, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz
nach der Erfindung verwenden.
-
Die
Nukleotidsequenzen, dadurch gekennzeichnet, dass sie nach einer
der vorhergehenden Methoden nach der Erfindung erhalten werden können, oder
die Sequenzen, die in der Lage sind, sich mit den genannten Sequenzen
zu hybridisieren, sind ein Teil der Erfindung.
-
Vektoren, Wirtszellen
und transgene Tiere
-
Die
Erfindung umfasst ebenfalls die Vektoren der Klonierung und/oder
der Expression, die eine Nukleinsäuresequenz nach der Erfindung
enthalten.
-
Die
Vektoren nach der Erfindung, dadurch gekennzeichnet, dass sie die
Teile enthalten, die die Expression und/oder die Sekretion der genannten
Sequenzen in einer Wirtszelle erlauben, sind ebenfalls ein Teil der
Erfindung.
-
Die
Erfindung umfasst ferner die Wirtszellen, insbesondere die Eukaryonten-
und Prokaryontenzellen, die von den Vektoren nach der Erfindung
transformiert wurden, sowie die Säugetiere, mit Ausnahme des
Menschen, die eine der genannten transformierten Zellen nach der
Erfindung enthalten.
-
Unter
den Säugetieren
nach der Erfindung zieht man Tiere wie Mäuse, Ratten oder Kaninchen
vor, die ein Polypeptid nach der Erfindung exprimieren, wobei der
Phänotypus
dem normalen oder veränderten
LSR Rezeptor, insbesondere dem mutierten menschlichen Ursprungs,
entspricht.
-
Diese
Zellen und Tiere sind in einem Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten
Polypeptids nach der Erfindung verwendbar und können ebenfalls als Analyse-
und Musterungsmodell dienen.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von Zellen, Säugetieren
oder Polypeptiden nach der Erfindung für die Untersuchung der Expression
und der Aktivität
des Rezeptors nach der Erfindung und direkte oder indirekte Wechselwirkungen
zwischen dem genannten Rezeptor und chemischen oder biochemischen Verbindungen,
die bei der Aktivität
des genannten Rezeptors eine Rolle spielen können.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von Zellen, Säugetieren
oder Polypeptiden nach der Erfindung für die Musterung von chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die direkt oder indirekt mit dem
Rezeptor nach der Erfindung interagieren können und/oder in der Lage sind,
die Expression oder die Aktivität
des genannten Rezeptors zu modulieren.
-
Herstellung von aus dem
LSR Rezeptor hervorgegangenen Polypeptiden
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Synthese von synthetischen oder
rekombinanten Polypeptiden der Erfindung, insbesondere mit Hilfe
der chemischen Synthese oder durch Verwendung einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung.
-
Die
mit Hilfe der chemischen Synthese erhaltenen Polypeptide, die nicht-natürliche Aminosäuren, die den
genannten rekombinanten Polypeptiden entsprechen, enthalten können, sind
ebenfalls in der Erfindung enthalten.
-
Das
Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids der Erfindung in rekombinanter
Form ist ebenfalls in dieser Erfindung enthalten und ist dadurch
gekennzeichnet, dass man die transformierten Zellen unter Bedingungen,
die die Expression eines rekombinanten Polypeptids der Polypeptidsequenz
nach der Erfindung erlauben, züchtet
und dass man das genannte rekombinante Polypeptid erhält.
-
Die
rekombinanten Polypeptide, dadurch gekennzeichnet, dass man sie
nach dem genannten Verfahren herstellen kann, sind ebenfalls Teil
der Erfindung.
-
Antikörper
-
Die
mono- oder polyklonalen Antikörper
oder ihre Fragmente, chimäre
Antikörper
oder Immunkonjugate, dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Lage
sind, ein Polypeptid oder einen Rezeptor nach der Erfindung spezifisch
zu erkennen, sind Teil der Erfindung.
-
Es
ist insbesondere auf den Vorteil von Antikörpern hinzuweisen, bestimmte
Polypeptide, Varianten oder Fragmente, insbesondere biologisch aktive,
nach der Erfindung spezifisch zu erkennen.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Methoden zum Nachweis und/oder zur
Reinigung eines Polypeptids nach der Erfindung, dadurch gekennzeichnet,
dass sie Antikörper
nach der Erfindung verwenden.
-
Die
Erfindung umfasst ferner gereinigte Polypeptide, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit Hilfe einer Methode nach der Erfindung hergestellt
werden.
-
Im Übrigen können die
Antikörper
der Erfindung, insbesondere die monoklonalen Antikörper, neben ihrer
Verwendung zur Reinigung von Polypeptiden ebenfalls zum Nachweis
dieser Polypeptide in einer biologischen Probe verwendet werden.
-
Ganz
allgemein können
die Antikörper
der Erfindung vorteilhafterweise in jeder Situation verwendet werden,
wo die normale oder anormale Expression eines normalen oder mutierten
LSR Rezeptors-Polypeptids beobachtet werden muss.
-
Nachweis der allelischen
Variabilität
und Diagnostik
-
Teil
der Erfindung sind ebenfalls die Verfahren zur Bestimmung einer
allelischen Variabilität,
einer Mutation, einer Deletion, einem Verlust der Heterozygotie
oder einer genetischen Anomalie, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Nukleinsäuresequenz
oder einen Antikörper
nach der Erfindung verwenden.
-
Diese
Methoden beziehen sich zum Beispiel auf die Methoden zur Diagnose
einer Prädisposition
zur Fettleibigkeit, zu den damit verbundenen Risiken oder auf Krankheiten,
die mit Störungen
des Stoffwechsels der Zytokine verbunden sind, wobei anhand einer
biologischen Probe des Patienten das Vorhandensein von Mutationen
in mindestens einer der oben beschriebenen Sequenzen nachgewiesen
wird. Die analysierten Nukleinsäuresequenzen
können
sowohl die der genomischen DNA, der cDNA oder der mRNA sein.
-
Auf
dieser Erfindung basierende Nukleinsäuren oder Antikörper können ebenfalls
für eine
positive und differenzierende Diagnose bei einem isoliert genommenen
Kranken oder für
eine präsymptomatische
Diagnose bei einem Risikopatienten, insbesondere mit einer Vorgeschichte
in der Familie, verwendet werden.
-
Ferner
kann der Nachweis einer spezifischen Mutation eine evolutive Diagnose
erlauben, insbesondere in Bezug auf die Intensität der Erkrankung oder auf den
wahrscheinlichen Zeitpunkt ihres Auftretens.
-
Musterung von Verbindungen,
die von Interesse sind
-
Ebenfalls
in der Erfindung enthalten sind Methoden zur Selektion von chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die zu einer direkten oder indirekten
Wechselwirkung mit dem Rezeptor oder den Polypeptidsequenzen oder
den Nukleotiden nach der Erfindung in der Lage sind und/oder erlauben,
die Expression oder die Aktivität
des LSR Rezeptors zu modulieren.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Selektion von chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die zu einer Wechselwirkung mit
einer Nukleinsäuresequenz,
die in einem für
einen LSR Rezeptor codierenden Gen enthalten ist, in der Lage sind,
wobei das genannte Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es
das In-Kontakt-bringen einer Wirtszelle, die einen LSR Rezeptor
oder ein Fragment des genannten Rezeptors exprimiert, mit einer
Kandidatenverbindung, die in der Lage ist, die Expression oder die
Regulation der Expression der genannten Nukleinsäuresequenz zu modifizieren,
und den direkten oder indirekten Nachweis einer Modifizierung der
Expression oder der Aktivität
des LSR Rezeptors umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Methode zur Selektion von chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die zu einer Wechselwirkung mit
dem LSR Rezeptor in der Lage sind, wobei das genannte Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass es das In-Kontakt-bringen eines
LSR Rezeptor oder eines Fragment des genannten Rezeptors oder einer
Wirtszelle, die einen LSR Rezeptor oder ein Fragment des genannten
LSR Rezeptors exprimiert, mit einer Kandidatenverbindung, die in
der Lage ist, die Aktivität
des LSR Rezeptors zu modifizieren, und den direkten oder indirekten Nachweis
einer Modifizierung der Aktivität
des LSR Rezeptors oder der Bildung eines Komplexes zwischen der
Kandidatenverbindung und dem genannten LSR Rezeptor oder dem genannten
Polypeptid umfasst.
-
Die
Erfindung umfasst Verbindungen, die zu einer direkten oder indirekten
Wechselwirkung mit einem LSR Rezeptor in der Lage sind, sowie Verbindungen,
die zu einer Wechselwirkung mit einer oder mehreren Nukleinsäuresequenzen
des LSR Rezeptors in der Lage sind. Sie umfasst ebenfalls die chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die eine Modulation der Expression
oder der Aktivität
des Rezeptors nach der Erfindung erlauben. Die Verbindungen, dadurch
gekennzeichnet, dass sie mit Hilfe einer der Methoden nach dieser
Erfindung ausgewählt
wurden, sind ebenfalls Teil der Erfindung.
-
Unter
diesen Verbindungen nach der Erfindung bevorzugt man insbesondere
die Antikörper
nach der Erfindung, die Polypeptide nach der Erfindung, die Nukleinsäuren, Oligonukleotide
und Vektoren nach der Erfindung oder ein Leptin oder eines seiner
Derivate, vorzugsweise eine seiner Proteinvarianten, oder chemisch modifizierte
Leptine oder mit Hilfe der genetischen Rekombination erhaltene oder
das Protein gC1qR oder eine seiner analogen Verbindungen oder eines
seiner Fragmente.
-
Die
Erfindung umfasst schließlich
Verbindungen, die in der Lage sind, die Expression oder die Aktivität des Rezeptors
nach der Erfindung zu modulieren, als Arzneimittel zur Prävention
von Krankheiten und/oder Pathogenesen wie die Fettleibigkeit oder
die Anorexie, die Hyperlipidämie,
die Arteriosklerose, den Diabetes, die Hypertension und ganz allgemein
diverse Krankheiten, die mit Störungen
des Stoffwechsels der Zytokine verbunden sind.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
Der LSR Rezeptor
-
Die
Erfindung betrifft einen gereinigten LSR Rezeptor („Lipolysis
Stimulated Receptor"),
vorzugsweise der Leber, der aus mindestens einer Untereinheit α oder α' und aus mindestens
einer Untereinheit β besteht. Die
Untereinheit α hat
ein Molekulargewicht von circa 66 kDa bei der Ratte und bei der
Maus und von circa 72 kDa beim Menschen. Die Untereinheit α' hat ein Molekulargewicht
von circa 64 kDa bei der Ratte und bei der Maus und von circa 70
kDa beim Menschen. Die Untereinheit β hat ein Molekulargewicht von
circa 58 kDa bei der Ratte und bei der Maus und von circa 64 kDa
beim Menschen.
-
Die
Erfinder haben die Hypothese aufgestellt, der zufolge die ergiebigste
Form und wahrscheinlich auch die aktivste Form des LSR Rezeptors
die ist, in der man eine Untereinheit α oder α' und drei Untereinheiten β findet.
Es scheint jedoch möglich
zu sein, dass die Untereinheiten α und α' zum einen und β zum anderen unterschiedliche
biologische Funktionen haben und dass diese Funktionen in einer
Zelle unabhängig
von ihrer Zusammensetzung in Form des Rezeptors ausgeübt werden
können.
-
Die
Erfinder haben ebenfalls beobachtet, dass sich ein Komplex zwischen
dem LSR Rezeptor und dem Rezeptor gC1qR mit einem Molekulargewicht
von circa 33 kDa oder einem homologen Protein bilden kann. Es scheint,
als sei der Rezeptor gC1qR temporär mit dem LSR Rezeptor verbunden
und als würde
die Gegenwart des Proteins C1q oder homologer Proteine nicht nur
erlauben, gC1qR vom LSR Rezeptor zu trennen, sondern auch den LSR
Rezeptor zu aktivieren, auch bei Nichtvorhandensein von Fettsäuren.
-
Aktivität des LSR
Rezeptors und Anwendungsbereiche
-
Diese
Erfindung bezieht sich also auf einen Rezeptor, insbesondere der
Leberzelle, dadurch gekennzeichnet, dass er in der Lage ist, in
Gegenwart von freien Fettsäuren
Lipoproteine zu binden und bei Nichtvorhandensein von freien Fettsäuren ein
Zytokin zu binden, vorzugsweise das Leptin, wobei die gebundenen
Lipoproteine und das Zytokin inkorporiert und dann durch die Zelle
abgebaut werden und der genannte Rezeptor ferner das Protein gC1qR
oder eines seiner analogen Proteine binden kann.
-
Clearance von Lipoproteinen
-
Der
LSR Rezeptor stellt den wichtigsten Weg der Eliminierung von Lipoproteinen
intestinaler Herkunft und von Partikeln mit hohem Anteil an Triglyzeriden
dar, insbesondere die VLDL und die Chylomikronen. Der LSR Rezeptor
kann auch zur Eliminierung von LDL dienen, Partikel mit hohem Cholesteringehalt,
die zum größten Teil über den
LDL Rezeptor eliminiert werden, von denen jedoch circa 30% im Bereich
der Leber über unterschiedliche
Wege des LDL Rezeptors eliminiert werden.
-
Die
Erfinder haben nachgewiesen, dass der LSR Rezeptor in der Lage ist,
die Lipoproteine zu binden, insbesondere die Lipoproteine mit hohem
Triglyzeridgehalt, sie dann zu internalisieren und abzubauen. Diese Aktivität der Clearance
von Lipoproteinen durch den Rezeptor erfordert das Vorhandensein
von freien Fettsäuren,
zum Beispiel Oleat, und ist gehemmt in Gegenwart von Antikörpern, die
gegen den LSR und gegen die vom LSR stammenden Peptide gerichtet
sind.
-
Clearance von Zytokinen
-
Die
Erfinder haben ebenfalls nachgewiesen, dass der LSR Rezeptor bei
Nichtvorhandensein von freien Fettsäuren, zum Beispiel Oleat, in
der Lage ist, Zytokine, vorzugsweise Leptin, zu binden. Die Funktion
der Clearance des Leptins ist jedoch nur möglich, wenn der Rezeptor keine
von der Lipase der Leber oder von der hormonempfindlichen Lipase
des Fettgewebes produzierten Fettsäuren gebunden hat. Sobald die
Zytokine gebunden sind, internalisiert sie der LSR Rezeptor und
baut sie ab. Die Aktivität
des Abbaus der Zytokine, vorzugsweise von Leptin, sind durch gegen
den LSR oder gegen aus dem LSR hervorgegangene Peptide gerichtete
Antikörper
gehemmt.
-
Die
Erfinder haben aufgezeigt, dass es die Untereinheit α des LSR
Rezeptors ist, die eine besondere Rolle bei der Bindung von Zytokinen
und vorzugsweise von Leptin spielt.
-
Ferner
haben die Erfinder mit Hilfe von Mäusen nachgewiesen, dass die
LSR Rezeptoren in vivo für ein
Abfangen von Zytokinen in der Leber, vorzugsweise von Leptin, sorgen.
-
Die
hohen Leptingehalte bei fettleibigen Personen können durch mehrere molekulare
Mechanismen erklärt
werden, die die Clearance von Leptin in der Leber verringern können, darunter
insbesondere:
- a) eine Veränderung eines Gens (eines der
Gene) des LSR und/oder seines (seiner) Promotors (Promotoren);
- b) eine Erleichterung des allosterischen Umbaus durch post-transkriptionelle
Veränderungen,
die einen Übergang
von der zytokinkompetenten Konfiguration zu der Konfiguration des
Rezeptors für
Lipoproteine erlaubt;
- c) einen ungenügenden
Transport der LSR enthaltenden Vesikel von oder in Richtung der
Plasmamembran (diese Funktion hängt
von der Unversehrtheit des Zytoskeletts ab);
- d) eine Erhöhung
des Abbaus des LSR;
- e) eine Erhöhung
der Fettkalorienration, die, indem sie den Rezeptor zur Ausscheidung
von Lipoproteinen bewegt, seine Kapazität zum Abbau von Leptin teilweise
verringert.
-
Kontrolle der LSR Aktivität durch
Zytokine
-
Schließlich haben
die Erfinder nachgewiesen, dass Zytokine, insbesondere das Leptin,
die Aktivität des
LSR Rezeptors in Gegenwart von freien Fettsäuren modulieren. Insbesondere
erhöhen
die Zytokine die Lipoproteinausscheidung des LSR Rezeptors und,
genauer gesagt, die Bindung, Internalisierung und den Abbau der
VLDL und der LDL. Diese Erhöhung
der LSR Aktivität
könnte
das Ergebnis der Erhöhung
der sichtbaren Anzahl an LSR Rezeptoren an der Oberfläche der
Zellen auf Grund einer Steigerung der Proteinsynthese und einer
Mobilisierung der Endozytosevesikel sein. Ferner haben die Erfinder
an Mäusen
nachgewiesen, dass die Zytokine, vorzugsweise das Leptin, in vivo
in der Lage sind, die post-prandiale lipämische Reaktion zu verringern.
-
Das
Leptin und wahrscheinlich weitere Zytokine sind also Regulatoren
der Aktivität
des LSR. Ein Syndrom der Resistenz gegenüber Leptin oder andere Zytokine
kann zu einer Hypertriglyzeridämie,
entweder permanent oder beschränkt
auf die post-prandiale
Phase, führen.
-
Behandlungen der Fettleibigkeit
-
Die
Rolle des LSR bei der Ausscheidung des Leptins erlaubt, ein physiopathologisches
Modell vorzustellen, das eine Überprüfung der
zur Behandlung der Fettleibigkeit angewandten Strategien erfordert.
Es ist nämlich
wichtig, die Leptin-Konzentrationen bei fettleibigen Personen zu
verringern, um die physiologischen Fluktuationen dieses Hormons
wiederherzustellen.
-
Deshalb
ist es möglich,
die Verwendung von Verbindungen zur Behandlung der Fettleibigkeit
in Betracht zu ziehen, die die Modulierung der Anzahl von LSR Rezeptoren,
ihrer Recyclinggeschwindigkeit oder der Veränderung ihrer Konfiguration
erlauben und/oder Folgendes erlauben:
- 1. eine
Kontrolle der Leptinämie
und somit der Sättigungs-
und Hungergefühle;
- 2. eine Wiederherstellung der normalen Leptin-Konzentrationen
und die normale Regulierung des Essverhaltens zur normalen Wahrnehmung
der Hunger- und Sättigungsgefühle;
- 3. eine Kontrolle der Triglyzeridämie;
- 4. eine Regulierung der Plasmakonzentrationen an Chylomikronrückständen, sehr
atherogenen Partikeln.
-
Die
Rolle des LSR Rezeptors bei der Ausscheidung von Lipoproteinen intestinaler
Herkunft in der Leber erlaubt die Verwendung von Verbindungen in
Betracht zu ziehen, die in der Lage sind, die Expression und/oder
die Aktivität
des LSR zu modulieren, um die Verteilung der Lipide aus der Nahrung
unter den peripheren Geweben, insbesondere den Fettgeweben, und
der Leber zu modulieren. Eine Behandlung der Fettleibigkeit wird
darin bestehen, den Abbau der Lipoproteine in der Leber zu begünstigen
und dadurch ihre Speicherung in dem Fettgewebe zu verringern und
ihre Plasmakonzentrationen zu regulieren. Dieser letzte Effekt erlaubt,
die Verwendung derartiger Verbindungen in Betracht zu ziehen, um
die mit der Fettleibigkeit verbundenen Risiken, insbesondere die
atherogenen Risiken, zu verringern.
-
Behandlungen der Anorexie
und der Cachexie
-
Es
ist möglich,
die Verwendung der Methoden zur Regulierung der LSR-Aktivitäten in Betracht
zu ziehen, um Behandlungen einzuführen, die einen Ausweg aus
dem teuflischen Kreislauf, der die nervöse Anorexie kennzeichnet, ermöglichen.
Durch Verringerung der Anzahl von Rezeptoren müsste man die Gewichtszunahme
bei magersüchtigen
oder unterernährten
Personen begünstigen.
-
Unter
diesen Bedingungen ist es von Interesse, die Ausscheidung von Leptin
selektiv zu hemmen, indem man synthetische Peptide oder pharmakologische
Moleküle
verwendet, die entweder die LSR-Synthese verringern oder seine Fähigkeit
blockieren, Leptin und/oder Lipoproteine zu binden oder auch den
Katabolismus des Rezeptors erhöhen.
-
Behandlungen der Störungen des
Zytokin-Stoffwechsels
-
Die
Analyse der primären
Struktur der Untereinheit α des
LSR, wie sie nachfolgend beschrieben wird, zeigt eine homologe Stelle
zu den Bindungsstellen der an ihren Rezeptoren vorhandenen Zytokine
sowie zwei Routingsignale, die die Endozytose und den schnellen
Abbau der Liganden in den Lysozomen erlauben. Diese Beobachtung
ist neuartig in dem Sinne, dass die Rezeptoren für die Zytokine nicht die Internalisierung
und den Abbau der Liganden erlauben. Diese Rezeptoren wurden auf
der Basis ihrer Eigenschaften der intrazellulären Signalisierung charakterisiert.
-
Außer dass
er die Eigenschaft aufweist, den proteolytischen Abbau der Lipoproteine
und des Leptins zu erlauben, ist es also sehr wahrscheinlich, dass
der LSR Rezeptor auch den Abbau der anderen Zytokine vornimmt. Diese
Funktion kann dank der Antikörper
Anti-LSR und der transfektierten CHO-Zellen, die die Untereinheit α des LSR
exprimieren, wie die, die im Beispiel 4 beschrieben werden, untersucht
werden. Die Beteiligung des LSR an der Ausscheidung von Zytokinen
ist wesentlich, denn diese Moleküle
spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels,
des Glucosestoffwechsels und bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme
und der Gewichtszunahme.
-
Die
molekularen Mechanismen, mit Hilfe derer die Zytokine die physiologischen
Funktionen, die bei der Fettleibigkeit und ihren Komplikationen
eine Rolle spielen, modulieren, sind zahlreich und komplex. Es ist jedoch
anzumerken, dass die Störungen
des Stoffwechsels der Zytokine mit der Hypertriglyzeridämie, die
häufig
von Infektionen durch Viren, Bakterien oder Protozoen begleitet
ist, verbunden sind. Ferner führen
die Zytokine und insbesondere der Tumor Necrosis Factor (TNF) zu
einer vorübergehenden
Hypertriglyzeridämie, die
mit der, die in einigen Formen des Diabetes in Verbindung mit Fettleibigkeit
zu beobachten ist, vergleichbar ist.
-
Die
Verringerung der Anzahl von LSR Rezeptoren, die im Bereich der Leber
von fettleibigen Mäusen exprimiert
werden, könnte
eine mangelnde Eliminierung bestimmter Zytokine erklären, wobei
dieser Mangel zu Stoffwechselstörungen
wie denen führt,
die man bei der Fettleibigkeit findet. Die Verwendung von Leberzellen
in der Kultur und der nachfolgend genannten verschiedenen Modelle
fettleibiger Tiere erlaubt, unter allen Zytokinen und insbesondere
denen, die zu einem Gewichtsverlust führen (IL-6, LIF, OSM, CNTF,
IL-11, 1L-12α sowie
TNFα und
TNFβ), die
zu bestimmen, die die Expression und/oder die Aktivität des LSR
modulieren. Die Bestimmung solcher Zytokine kann zum Beispiel durchgeführt werden,
indem man Methoden wie die in den Beispielen 4 bis 6 vorgestellten
anwendet.
-
Schließlich werden
bei der Untersuchung der primären
Struktur des LSR α potenzielle
Phosphorylierungsstellen nachgewiesen. Dies eröffnet die Perspektive einer
Regulierung der zellulären
Aktivität
durch den LSR Rezeptor. Ein besonders wichtiges Beispiel wäre die Beteiligung
des LSR an der Regulierung der Produktion von „Acute Phase Proteins" unter dem Einfluss
verschiedener Reize, darunter die Zytokine.
-
Die
Beteiligung des LSR an der Ausscheidung und am Abbau von Zytokinen
könnte
sich im Übrigen nicht
auf die Leber beschränken.
Wenn nämlich
nachgewiesen wurde, dass die Expression des LSR vorrangig in der
Leber stattfindet, so ist auch sicher, dass die Expression dieses
Rezeptors nicht auf dieses Organ beschränkt ist. Eine Voruntersuchung
durch Northern Blot an verschiedenen menschlichen Geweben konnte
außer
den Leberprodukten Expressionsprodukte im Bereich der Niere und
des Hodens nachweisen. Eine weitergehende Untersuchung wird einen
Nachweis der verschiedenen LSR exprimierenden Gewebe beim Menschen
erlauben. Unter diesem Blickwinkel könnte der LSR nicht nur im Bereich
der Leber, sondern auch in den peripheren Geweben am Abbau von Zytokinen
beteiligt sein. Ein Defizit an dieser Aktivität könnte an der Entstehung von
Autoimmunkrankheiten, von sklerotischen Plaquen und rheumatoider
Arthritis beteiligt sein. Eine Ansammlung von Zytokinen wird häufig bei
der Pathogenese dieser Krankheiten beobachtet.
-
Die Polypeptidsequenzen
des LSR Rezeptors
-
Die
Erfindung betrifft Polypeptide, dadurch gekennzeichnet, dass sie
ein Bestandteil eines LSR Rezeptors nach der Erfindung sind. Die
Erfindung betrifft insbesondere Polypeptide, dadurch gekennzeichnet, dass
sie die Untereinheiten α, α' oder β des LSR
Rezeptors bilden.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere ein gereinigtes, isoliertes oder
rekombinantes Polypeptid, das eine Sequenz von mindestens 5, vorzugsweise
mindestens 10 bis 15, aufeinanderfolgende Aminosäuren eines LSR Rezeptors enthält, sowie
die Homologe, Äquivalente
und Varianten des genannten Polypeptids oder eines seiner Fragmente.
Vorzugsweise ist die Sequenz von mindestens 10 bis 15 Aminosäuren des
LSR Rezeptors ein biologisch aktives Fragment eines LSR Rezeptors.
-
Vorzugsweise
betrifft die Erfindung gereinigte, isolierte oder rekombinante Polypeptide,
die eine Sequenz von mindestens 10 bis 15 Aminosäuren eines LSR Rezeptors der
Ratte, eines LSR Rezeptors der Maus und eines menschlichen LSR Rezeptors
enthalten.
-
In
einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Polypeptid dadurch gekennzeichnet, dass es
eine Sequenz von mindestens 10 bis 15 aufeinanderfolgenden Aminosäuren, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Sequenzen SEQ ID 2, SEQ ID 4 und SEQ
ID 6 sowie den Varianten, Äquivalenten
oder Homologen dieses Polypeptids, oder eines ihrer Fragmente enthält. Vorzugsweise
ist das Polypeptid ein Homolog oder ein biologisch aktives Fragment
einer der oben genannten Sequenzen.
-
In
einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Polypeptid dadurch gekennzeichnet, dass es
eine Sequenz von mindestens 10 bis 15 aufeinanderfolgenden Aminosäuren, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Sequenzen SEQ ID 16, SEQ ID 17 und
SEQ ID 18 sowie den Varianten, Äquivalenten
oder Homologen dieses Polypeptids, oder eines ihrer Fragmente enthält. Vorzugsweise
ist das Polypeptid ein Homolog oder ein biologisch aktives Fragment
einer der oben genannten Sequenzen.
-
In
einem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Polypeptid dadurch gekennzeichnet, dass es
eine Sequenz von mindestens 10 bis 15 aufeinanderfolgenden Aminosäuren, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Sequenzen SEQ ID 8, SEQ ID 10 und SEQ
ID 12 sowie den Varianten, Äquivalenten
oder Homologen dieses Polypeptids, oder eines ihrer Fragmente enthält. Vorzugsweise
ist das Polypeptid ein Homolog oder ein biologisch aktives Fragment
einer der oben genannten Sequenzen.
-
Unter
den bevorzugten Polypeptiden der Erfindung sind insbesondere die
Polypeptide der menschlichen Sequenz mit SEQ ID 8, SEQ ID 10 oder
SEQ ID 12 sowie die der Sequenz der Ratte mit SEQ ID 2, SEQ ID 4
oder SEQ ID 6 oder die der Sequenz der Maus mit SEQ ID 16, SEQ ID
17, SEQ ID 18 zu nennen. Die den in den 1 bis 6 dargestellten
Bereichen entsprechenden Fragmente, deren Positionen auf den Sequenzen
den Sequenzen SEQ ID 2, 8 oder 16 entsprechen, sind in den Tabellen
1, 3 und 4 genannt.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung ebenfalls die Polypeptide mit SEQ ID 29 und SEQ ID
30.
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls die Polypeptide, die die oben beschriebenen
Polypeptide umfassen, sowie ihre homologen, äquivalenten oder veränderten
Polypeptide sowie die bevorzugterweise biologisch aktiven Fragmente
der genannten Polypeptide.
-
Unter
den Polypeptiden nach der Erfindung bevorzugt man ebenfalls die
Polypeptide, die eine Aminosäurensequenz,
ausgewählt
unter den Aminosäurensequenzen,
wie sie oben definiert sind, enthalten oder aus dieser bestehen,
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Bestandteil des Rezeptors nach
der Erfindung sind.
-
Untersuchung der Polypeptidsequenzen
der Untereinheiten α, α' und β des LSR
Rezeptors
-
Die
systematische Untersuchung der Produkte der 3 in dieser Anmeldung
beschriebenen cDNA der Ratte ist auf 1 schematisch
dargestellt. Die Untereinheit α des
LSR Rezeptors der Ratte, ein von der längsten cDNA codiertes Protein
LSR-Rn-2097), weist die folgenden Eigenschaften auf.
-
Potenzielle
Glykosylierungsstellen findet man in den Positionen 12–14 und
577–579.
Eine potenzielle Bindungsstelle für Glykosaminoglykane findet
man in Position 14–17.
Mehrere Phosphorylierungsstellen sind im Bereich des NH2-terminalen
Endes lokalisiert (in den Positionen 193–196, 597–600, 169–171, 172–174, 401–403, 424–426, 464–466, 467–469, 185–188, 222–225, 436–439, 396–399, 504–507, 530–533, 624–627, 608–615), und legen nahe, dass
dieses in Richtung der intrazellulären Region orientiert ist.
-
Im Übrigen weist
das Protein neben dem NH2-terminalen Ende
eine Sequenz hydrophober Aminosäuren
auf, die durch zwei Aminosäuren,
die die Struktur einer Haarnadel bilden, deren 2 Arme aus hydrophoben Aminosäuren bestehen,
zweigeteilt sind. Man kann annehmen, dass diese Region die Bindungsstelle
der Fettsäuren
des LSR darstellt. Eine aliphatische Kohlenwasserstoffkette kann
so die Struktur eines Handschuhfingers annehmen. Die zwei Aminosäuren sind,
genauer gesagt, im Fall des LSR der Ratte zwei Proline, die sich in
den Positionen 31 und 33 der Polypeptidsequenz der Untereinheit α befinden.
-
Ebenfalls
neben dem NH2-terminalen Ende befindet sich
eine Konsensussequenz der Bindung an Clathrin, ein Protein, das
die Innenseite der „coated
pits" bekleidet
(Chen et al., 1990). Diese spezifischen Regionen der Plasmamembran
erlauben die schnelle Endozytose der Membranproteine. Eine solche
Konsensussequenz findet man im Bereich des LRP-α2-Makroglobulin,
der CRAM und des LDL-Rezeptors (Herz et al., 1988; Lee et al., 1990;
Goldstein et al., 1995). Eine Mutation in diesem Bereich hat eine
bedeutende Verzögerung der
Internalisierung des LDL zur Folge und führt zu einer familiären Hypercholesterinämie (Davis
et al., 1986).
-
Der
Rezeptor besitzt anschließend
eine Sequenz hydrophober Aminosäuren,
die einen potenziellen transmembranären Bereich darstellen. Die
Länge dieses
Segments erlaubt nur ein einziges Passieren durch die Phospholipiddoppelschicht
(Brendel et al., 1992).
-
Zwischen
diesem Signal der Bindung an Clathrin und der hydrophoben Kette,
die dem einzigen transmembranären
Segment entspricht, befinden sich 2 Motive LI und LL (Letourneur
et al., 1992). Diese beiden Motive werden in den folgenden Proteinen
wiedergefunden: glut 4 Glukosetranporter (Verhey et al., 1994);
der unveränderten
Kette und dem Histokompatibilitätskomplex
der Klasse II (Zhong et al., 1997; Parra-Lopez et al., 1997). Diese Signale steuern
die Endozytose und die intrazelluläre Adressierung der Proteine
in dem peripheren Membransystem.
-
Neben
C-Terminal findet man anschließend
eine Region mit hoher Cysteinkonzentration, die eine Homologie mit
den Rezeptoren der Zytokine und folgenden Rezeptoren aufweist: den
Rezeptoren für
TNF 1 und 2 (Tumor Necrosis Factor 1 und 2); dem Rezeptor für NGF mit
geringer Affinität
(Nerve Growth Factor), dem löslichen
Rezeptor für
TNF des Fibromvirus Shope; CD40, CD27 und CD30, den Rezeptoren für die Zytokine CD40L,
CD27L und CD30L; dem Protein der Zelle T4-1BB, dem Rezeptor für das putative Zytokin 4-1BBI,
dem Antigen FAS(APO 1), dem Rezeptor für das Protein FASL, das an
der Apoptose beteiligt ist, dem Antigen OX40 der T-Zelle, dem Rezeptor
für das
Zytokin OX40L und dem Protein A53 des Vacciniavirus (Cytokines and
their receptors, 1996; Banner et al., 1993).
-
Neben
diesem Segment mit hoher Cysteinkonzentration findet man eine Region
mit Aminosäuren,
die alternativ + und – geladen
sind (Brendel et al., 1992). Diese Region bildet eine potenzielle
Bindungsstelle für die
Apoproteinliganden Apo B und Apo E. Diese Region enthält ferner
ein RSRS-Motiv, das man im Bereich des Lamins (Simos et al., 1994)
und des SF2' (Krainer
et al., 1991) wiederfindet.
-
Die
Form LSR α', die von der cDNA
LSR-Rn-2040 codiert wird, besitzt alle oben beschriebenen Bereiche
nach der Sequenz LSR α,
die von cDNA LSR-Rn-2097 codiert wird, mit Ausnahme des Elements
LI/LL, dessen Dublett Leukin durch alternatives Splicing eliminiert
wird. Obwohl sie sehr ähnliche
Sequenzen besitzen, könnten
sich die Untereinheiten α,
die von LSR-Rn-2097 codiert werden, und α', die von LSR-Rn-2040 codiert werden, also in ihrer Recyclinggeschwindigkeit
und ihrer Adressierung unterscheiden. Die Form β, die von LSR-Rn-1893 codiert
wird, besitzt weder einen transmembranären Bereich noch eine Region
mit hoher Cysteinkonzentration und einem Homolog der Rezeptoren
für Zytokine.
Sie besitzt jedoch im NH2-terminalen Bereich
die hydrophobe Region, die durch eine Wiederholung von Prolin getrennt
wird, die Region mit hohem Anteil an geladenen Aminosäuren und
das Motiv RSRS. Dieser Bestandteil befindet sich wahrscheinlich
vollständig
außerhalb
der Zelle, in der er über
Disulfidbrücken
entweder an das Produkt LSR-Rn-2040 oder an das von LSR-Rn-2097
gebunden ist.
-
In
der folgenden Tabelle 1 sind die verschiedenen oben beschriebenen
Bereiche oder Motive aufgeführt,
ihre eventuelle Zugehörigkeit
zu jeder der Untereinheiten des LSR Rezeptors sowie die Anfangs-
und Endpositionen der genannten Bereiche oder Motive oder Regionen,
die die genannten Bereiche oder Motive enthalten, wie sie in der
Sequenz SEQ ID 2 genannt sind, genannt.
-
-
Vergleich der Polypeptidsequenzen
der LSR Rezeptoren bei der Ratte, der Maus und beim Menschen
-
Die
Längen
der Polypeptidsequenzen sowie die SEQ ID ihrer jeweiligen Sequenzen
in der beigefügten Liste
der drei Arten von Untereinheiten der LSR Rezeptoren nach der Erfindung
bei der Ratte, der Maus und beim Menschen sind der folgenden Tabelle
21 genannt.
-
-
-
Diese
Polypeptidsequenzen wurden aus jeder der drei entsprechenden cDNA-Sequenzen bei der
Ratte, der Maus und beim Menschen, die weiter unten ausführlich beschrieben
werden, erhalten. Die zur Bezeichnung dieser cDNA-Sequenzen verwendete
Nomenklatur, die die Länge
an Nukleotiden wiedergibt, sowie die SEQ ID ihrer jeweiligen Sequenzen
in der beigefügten
Liste sind in der folgenden Tabelle 2b aufgeführt.
-
-
Die
Proteinsequenz, die der Untereinheit α des LSR Rezeptors entspricht,
die von der Sequenz LSR-Hs-2062 abgeleitet ist, hat eine Länge von
649 Aminosäuren.
Sie ist in einer Reihe angeordnet mit den Proteinsequenzen, die
von LSR-Mm-1886 abgeleitet sind, mit einer Länge von 594 Aminosäuren, und
von LSR-Rn-2097, mit einer Länge
von 593 Aminosäuren
(2). Die Konservierung
der Proteinsequenzen ist sehr gut (80,2% beziehungsweise 82,2% Identität bei 591
und 590 überlappenden
Aminosäuren).
Die in der Proteinsequenz des LSR α der Ratte nachgewiesenen funktionalen
Bereiche finden sich in der Sequenz LSR α des Menschen sowie in der des
LSR α der
Maus (2).
-
Die
menschlichen Proteine, die den Formen LSR-Hs-2005 (α') und LSR-Hs-1858
(β) entsprechen,
haben eine vorausgesagte Größe von 630
beziehungsweise 581 Aminosäuren.
Die Proteine der Ratte, die den Formen LSR-Rn-2040 (α') und LSR-Rn-1893 (β) entsprechen,
haben eine vorausgesagte Größe von 574
beziehungsweise 525 Aminosäuren.
Die Proteine der Maus, die den Formen LSR-Mm-1829 (α') und LSR-Mm-1682
(β) entsprechen,
haben eine vorausgesagte Größe von 575
beziehungsweise 526 Aminosäuren.
Die Aneinanderreihung der drei menschlichen Formen (3), der drei bei der Ratte beschriebenen
Formen (4) und der
drei bei der Maus beschriebenen Formen (5) zeigt, dass bei den drei Gattungen alle
Proteinformen das Signal NPGY der Bindung an das Clathrin und das
Motiv RSRS konservieren. Die langen Formen (α) des Menschen (Produkt von
LSR-Hs-2062), der
Ratte (Produkt von LSR-Rn-2097) und der Maus (Produkt von LSR-Mm-1886) weisen die
gesamten funktionalen Eigenschaften des LSR auf. Die drei kurzen
Formen (β)
(Produkte von LSR-Hs-1817, LSR-Rn-1893 beziehungsweise LSR-Mm-1682) verlieren den Bereich
Dileucin der lyosomalen Adressierung, den transmembranären Bereich
und den Print des Zytokin-Rezeptors. Es ist ebenfalls anzumerken,
dass die drei intermediären
Formen (α') (Produkt von LSR-Hs-2005, LSR-Rn-2040
und LSR-Mn-1829) den Dileucin-Bereich verlieren, wobei der transmembranäre Bereich
und der dem Print des Zytokin-Rezeptors entsprechende Bereich konserviert
bleiben (3, 4 und 5). Die 6 stellt
schließlich
die Proteine aus den drei beim Menschen nachgewiesenen Formen der
cDNA und die Motive, die jede von ihnen infolge des Splicing, aus
dem sie hervorgegangen ist, enthält,
dar.
-
In
der folgenden Tabelle 3 sind die verschiedenen oben beschriebenen
Bereiche oder Motive sowie die Anfangs- und Endpositionen der genannten
Bereiche oder Motive oder der Regionen, die die genannten Bereiche
oder Motive enthalten, wie sie in der Sequenz SEQ ID 16 der Maus
genannt sind, aufgeführt.
-
-
In
der folgenden Tabelle 4 sind die verschiedenen oben beschriebenen
Bereiche oder Motive sowie die Anfangs- und Endpositionen der genannten
Bereiche oder Motive oder der Regionen, die die genannten Bereiche
oder Motive enthalten, wie sie in der Sequenz SEQ ID 8 der Maus
genannt sind, aufgeführt.
-
-
Als
Schlussfolgerung erlaubt die oben beschriebene Ähnlichkeit in Bezug auf die
Sequenz und die LSR-Struktur die bei der Ratte und/oder der Maus
gemachten Beobachtungen auf den Menschen zu übertragen.
-
Unter
einem homologen Polypeptid versteht man die Polypeptide, die im
Vergleich zum natürlichen Polypeptid
bestimmte Veränderungen
aufweisen, wie insbesondere eine Deletion, ein Abbrechen, eine Längung, eine
chimäre
Fusion und/oder eine Mutation, insbesondere punktförmig. Unter
den homologen Polypeptiden bevorzugt man die, deren Aminosäuresequenz
mindestens 80%, vorzugsweise 90%, Identität zu den Aminosäuresequenzen
der Polypeptide nach der Erfindung aufweisen.
-
Unter
einem äquivalenten
Polypeptid versteht man ein Polypeptid, das mindestens eine der
Aktivitäten des
LSR Rezeptors aufweist, insbesondere die Aktivität des Lipoprotein- oder Chylomikron-Rezeptors,
die Aktivität
des Zytokin-Rezeptors, insbesondere des Leptin-Rezeptors, oder die
Aktivität
des Rezeptors des Proteins gC1q-R oder eines seiner analogen Proteine.
Unter einem äquivalenten
Polypeptid ist ebenfalls jedes Polypeptid zu verstehen, das aus
dem alternativen Splicing der genomischen Nukleinsäuresequenz,
die für
die Polypeptide nach der Erfindung codiert, hervorgegangen ist.
-
Unter
einem veränderten
Polypeptid (oder einer Proteinvariante) sind die gesamten mutierten
Polypeptide, die, insbesondere beim Menschen, vorhanden sein können und
die insbesondere dem Abbrechen, den Deletionen und/oder Additionen
von Aminosäureresten,
Substitutionen oder Mutationen entsprechen, sowie die künstlichen
veränderten
Polypeptide, die dennoch veränderte
Polypeptide genannt werden, zu verstehen. Im vorliegenden Fall stehen
die veränderten
Polypeptide insbesondere zum Teil im Zusammenhang mit dem Auftreten
und der Entwicklung der Fettleibigkeit oder der Anorexie. Sie können ebenfalls
mit dem Auftreten und/oder der Entwicklung von mit der Fettleibigkeit
verbundenen Risiken oder Komplikation in Verbindung stehen, insbesondere
im kardiovaskulären
Bereich und/oder im Bereich der mit Störungen des Zytokinstoffwechsels
verbundenen Erkrankungen.
-
Unter
einem Polypeptidfragment versteht man ein Polypeptid oder ein Peptid,
das durch eine mindestens 15 Nukleotide oder Basen, vorzugsweise
20 Basen oder 30 Basen, enthaltende Nukleinsäuresequenz codiert wird. Diese
Fragmente können
insbesondere eine punktförmige
Mutation im Vergleich zur normalen Polypeptidsequenz umfassen oder
spezifischen Aminosäuresequenzen
von veränderten,
künstlichen
oder beim Menschen vorhandenen Polypeptiden wie den mit einer Polymorphie
verbundenen, die insbesondere mit der Fettleibigkeit oder den oben
genannten Erkrankungen im Zusammenhang stehen, entsprechen.
-
Unter
einem biologisch aktiven Fragment versteht man insbesondere ein
Fragment der Polypeptid-Aminosäurensequenz:
- – das
mindestens eine der Aktivitäten
des LSR-Rezeptors, insbesondere die Aktivität des Lipoprotein-Rezeptors
oder des Zytokin-Rezeptors, insbesondere des Leptin-Rezeptors oder
des der zellulären
Signalisierung aufweist und/oder
- – in
der Lage ist, von einem spezifischen Antikörper des Rezeptors nach der
Erfindung erkannt zu werden und/oder
- – in
der Lage ist, von einer Verbindung erkannt zu werden, die zum Beispiel
durch Aufhebung der Bindung eines spezifischen Liganden des genannten
Rezeptors die Aktivität
des LSR Rezeptors modulieren kann und/oder
- – in
der Lage ist, die Adressierung und/oder die zelluläre Lokalisierung
des LSR Rezeptors zu modulieren und/oder ganz allgemein einen Bereich
oder ein biologisch aktives Motiv des LSR Rezeptors darstellt.
-
Unter
den bevorzugten biologisch aktiven Fragmenten nach der Erfindung
zählt man
insbesondere:
- – die eine Bindungsstelle für Clathrin
enthaltenden Fragmente,
- – die
eine Bindungsstelle für
Fettsäuren,
insbesondere eine Bindungsstelle für Fettsäuren, die eine Sequenz hydrophober
Aminosäuren
enthalten, die durch zwei benachbarte Proline in zwei Teile geteilt
ist, was zu einer Struktur einer Haarnadel führt, deren Arme aus hydrophoben
Aminosäuren
bestehen, enthaltenden Fragmente,
- – die
eine hydrophobe Region, die einen transmembranären Bereich darstellt, enthaltenden
Fragmente,
- – die
eine Region, die in der Lage ist, die Endozytose und die intrazelluläre Adressierung
der Proteine in dem peripheren Membransystem zu kontrollieren, enthaltenden
Fragmente, insbesondere ein Fragment, das eine die Motive LI und
LL enthaltende Stelle enthält,
- – die
eine Bindungsstelle für
Zytokine, insbesondere eine Stelle, die eine Region mit hoher Cysteinkonzentration
einschließt,
enthaltenden Fragmente,
- – die
Fragmente, die eine Region enthalten, die eine potenzielle Bindungsstelle
für Lipoproteinliganden
wie ApoB und ApoE definiert, insbesondere eine Region, die eine
Sequenz von alternativ + und – geladenen Aminosäuren enthält, und
- – die
ein RSRS-Motiv enthaltenden Fragmente.
-
Zu
diesen Fragmenten zählt
man insbesondere die Polypeptide, wie sie in den Tabellen 1, 2 und
4 definiert sind, oder alle Fragmente der Nukleotide von SEQ ID
2, 8 oder 16, die die genannten Polypeptide enthalten, oder alle äquivalenten,
homologen oder veränderten
Fragmente.
-
Weitere
bevorzugte Fragmente schließen
antigene Peptide wie die der Sequenzen SEQ ID 29 und 30 mit ein.
-
Die Nukleotidsequenzen
des LSR Rezeptors
-
Gegenstand
dieser Erfindung sind isolierte Sequenzen der Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie für
einen LSR Rezeptor oder ein Polypeptid nach der Erfindung codieren.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie mindestens 8, vorzugsweise mindestens 10
und insbesondere 15 aufeinander folgende Nukleotide mit SEQ ID 19
sowie komplementäre
Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie mindestens 8, vorzugsweise mindestens 10
und insbesondere 15 aufeinander folgende Nukleotide mit SEQ ID 41 sowie
komplementäre
Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, die
für den
menschlichen LSR Rezeptor codiert, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Nukleotidsequenz enthält,
die den Nukleotiden 1898 bis 21094, insbesondere den Nukleotiden
2001 bis 20979, insbesondere den Nukleotiden 2145 bis 20979 mit
SEQ ID 19 sowie den komplementären
Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
entspricht.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Nukleinsäuresequenzen, die in dem Gen
enthalten sind, das für
den menschlichen LSR Rezeptor codiert, insbesondere jedem der Exons
des genannten Gens oder einer Kombination von Exons des genannten
Gens, oder auch ein Polynukleotid, das sich auf einem Abschnitt
eines oder mehrerer Exons erstreckt. Bevorzugterweise codieren diese
Nukleinsäuren
für ein
oder mehrere biologisch aktive Fragmente des menschlichen LSR Rezeptors.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den Nukleotiden
1 bis 1897 mit SEQ ID 19 entspricht, sowie die Sequenzen komplementärer Nukleinsäuren dieser
Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den Nukleotiden
21095 bis 22976 mit SEQ ID 19 entspricht, sowie die Sequenzen komplementärer Nukleinsäuren dieser
Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, die die Sequenzen SEQ ID 7, SEQ ID 9 und SEQ ID 11 enthält, sowie
die Sequenzen komplementärer
Nukleinsäuren
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, die die Sequenzen SEQ ID 1, SEQ ID 3 und SEQ ID 5 enthält, sowie
die Sequenzen komplementärer
Nukleinsäuren
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, die die Sequenzen SEQ ID 13, SEQ ID 14 und SEQ ID 15
enthält,
sowie die Sequenzen komplementärer
Nukleinsäuren
dieser Nukleinsäure
enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den Nukleotiden
1898 bis 2001 mit SEQ ID 19 oder bevorzugt den Nukleotiden 1898 bis
2144 mit SEQ ID 19 entspricht, sowie die Sequenzen komplementärer Nukleinsäuren dieser
Nukleinsäure enthält.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den Nukleotiden
20980 bis 21094 mit SEQ ID 19 entspricht, sowie die Sequenzen komplementärer Nukleinsäuren dieser
Nukleinsäure
enthält.
-
Unter
den Nukleinsäuren
nach der Erfindung bevorzugt man die Nukleinsäuren der Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, die die Sequenzen SEQ ID 7, SEQ ID 9 und SEQ ID 11,
die Sequenzen SEQ ID 1, SEQ ID 3 und SEQ ID 5 sowie die Sequenzen
SEQ ID 13, SEQ ID 14 und SEQ ID 15 sowie deren komplementäre Sequenzen
enthalten.
-
Ebenso
ein Teil der Erfindung sind die veränderten, mutierten, äquivalenten
oder homologen Sequenzen nach der Erfindung sowie deren Fragmente
oder Nukleinsäuresequenzen,
die in der Lage sind, sich spezifisch mit den Sequenzen nach der
Erfindung zu hybridisieren.
-
Menschliche genomische
Sequenz
-
Die
Erfindung betrifft also die genomische Sequenz des menschlichen
LSR Rezeptors, vorzugsweise die Sequenz SEQ ID 19, sowie deren komplementäre Sequenzen
oder eine ihrer allelischen Varianten, die mutierten, äquivalenten
oder homologen Sequenzen oder eines ihrer Fragmente.
-
Das
Gen des menschlichen LSR (SEQ ID 19) enthält 10 Exons, die über 21 094
pb verteilt sind. Die Größe der Exons
ist wie folgt: 356, 345, 120, 57, 147, 174, 60, 132, 626 beziehungsweise
141 pb (Tabelle 5).
-
-
In
der Spalte EXON sind die von 1 bis 10 nummerierten Exons in der
Reihenfolge 5'-3' ihrer Position auf
der Genomsequenz aufgeführt.
In den Spalten ANFANG und ENDE ist die Position des ersten und des letzten
Nukleotids des betreffenden Exons genannt. In den Spalten 5' SPLIC. und 3' SPLIC. sind die
Sequenzen der Splicingsstelle, die an das Exon am 5' und 3' Ende grenzt, aufgeführt. In
den Spalten BL 5' und
BL 3' sind die Basen
am 5' Ende beziehungsweise
3' Ende eines Exons
genannt, die erst nach dem Splicing am Leserahmen des Messengers
beteiligt werden. Zum Beispiel: da das Exon 7 eine freie Basis am
3' Ende hat, kann dieses
Exon an das 5' Ende
des Exons 8, das zwei freie Basen am 5' Ende hat, angefügt werden. Das Ganze aus 1
Base + 2 Basen stellt das Codon wieder her, das von dem Intron in
der genomischen Sequenz zerstört wurde.
Das Exon 7 kann an seinem 3' Ende
an jedes beliebige Exon, das am 5' Ende zwei freie Basen hat, angefügt werden;
wenn das neu entstandene Codon nicht einem Stoppcodon entspricht,
wird der geöffnete Leserahmen
konserviert bleiben.
-
Die
Exons 1 und 2 sowie 9 und 10 sind gezwungenermaßen co-gespliced und bilden
so einen Block 5',
der den Exons 1 und 2 entspricht und einen Block 3', der den Exons 9
und 10 entspricht. Der funktionale minimale Messenger, der dem Produkt
dieser vier Exons entspricht, hätte
so eine Größe von circa
1 331 pb. Bei den anderen Exons erlauben alle möglichen Kombinationen den offenen
Leserahmen zu konservieren.
-
Die
Größe der nicht
codierenden Exons am 5' Ende
konnte nicht genau bestimmt werden. Die Sequenzen 5' UTR der Ratte unterscheiden
sich nämlich
zu sehr von denen des Menschen, um die Untersuchung dieser Sequenzen
durchzuführen
und das wirkliche Ende 5' der
cDNA des menschlichen LSR zu identifizieren. Diese kann dank der
Isolierung des 5' Endes
der menschlichen LSR Messenger mit Hilfe der von den Erfindern entwickelten
Abfangmethoden des 5' Endes
(WO 9634981) vorgenommen werden. Die nachfolgend beschriebene Polyadenylierungsstelle
ist die einzige, die vor dem Gen USF2 vorhanden ist und befindet
sich am 3' Ende
des menschlichen Gens LSR. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass
die nicht-translatierte Region 3' dieses
Gens sehr kurz ist (geschätzte
Größe circa
100 pb). Alle angegebenen Größen bezüglich der
Moleküle
der cDNA des menschlichen LSR müssen
also je nach Größe des nicht-translatierten
5' Endes angepasst
werden. Die erhaltene Sequenz der menschlichen cDNA hat unter Berücksichtigung
der gesamten aus der Untersuchung der genomischen Sequenz abgeleiteten
Exons eine Größe von 2
158 pb. Diese Form würde
der Form LSR-Rn-2097 entsprechen.
-
Die
Lokalisierung bestimmter Expressionssignale der Nukleotidsequenz
SEQ ID 19 ist in der folgenden Tabelle 6 aufgeführt.
-
-
In
der Spalte Signal sind die charakteristischen Merkmale des Moleküls der Messenger
RNA beschrieben: Start der Translation (ATG), Ende der Translation
(STOPP) und Signal der Polyadenylierung (POLY Ad). In den Spalten
Anfang und Ende ist die Position im Nukleotid vom Anfang und Ende
dieser Signale auf der genomischen Sequenz SEQ ID 19 genannt. Ein
ATG-Signal des Starts der Translation wird dem anderen vorgezogen,
da es ein für
den Start günstigeres
Umfeld aufweist.
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls die gereinigten Nukleinsäuresequenzen,
die für
ein oder mehrere Regulationselemente der Expression des menschlichen
LSR Gens codieren. Ebenfalls Teil der Erfindung sind die Nukleinsäuresequenzen
des Promotors und/oder Regulators des Gens, das für den Rezeptor
nach der Erfindung codiert, oder eine ihrer allelischen Varianten,
die mutierten, äquivalenten
oder homologen Sequenzen oder eines ihrer Fragmente.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere eine gereinigte Nukleinsäure, die
sich am 5' Ende
der codierenden Sequenz des Gens LSR befindet. Diese Nukleinsäure ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den
Nukleotiden 1 bis 1897 der SEQ ID 19 entspricht, sowie die Sequenzen
komplementärer
Nukleinsäuren
dieser Nukleinsäure
enthält.
Kürzere
Fragmente dieser Nukleinsäure
können
ebenfalls als Expressionspromotoren des LSR Gens oder als jede beliebige
Sequenz, die für
ein heterologes Polypeptid codiert, verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, die
sich am 3' Ende
der transkribierten Sequenz des LSR Gens befindet. Diese Nukleinsäure ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den
Nukleotiden 21095 bis 22976 der SEQ ID 19 entspricht, sowie die
Sequenzen komplementärer Nukleinsäuren dieser
Nukleinsäure
enthält.
Kürzere
Fragmente dieser Nukleinsäure
können
ebenfalls als Expressionsregulatoren von Genen verwendet werden.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung auch die genomische Sequenz des menschlichen LSR Rezeptors, vorzugsweise
die Sequenz SEQ ID 41, sowie ihre komplementären Sequenzen oder eine ihrer
allelischen Varianten, die mutierten, äquivalenten oder homologen
Sequenzen oder eines ihrer Fragmente.
-
Vergleich der genomischen
Organisationen beim Menschen, bei der Ratte und der Maus
-
Es
ist interessant, festzustellen, dass eine Synthenie (Konservierung
der Organisationen bestimmter chromosomischer Regionen zwischen
Arten) zwischen der Region des Chromosoms 7 der Maus, wo das Gen Lisch7
lokalisiert ist, in unmittelbarer Nähe von USF2, und der Region
19q13 des menschlichen Chromosoms 19, das den LSR enthält, gut
beschrieben ist. Die Organisation der beiden Gene Lisch7/LSR und
USF2 ist zwischen Arten konserviert. Ebenso findet man ApoE, von
zentromererer Lokalisierung in Bezug auf diese Gene, sowohl bei
der Maus wie auch beim Menschen. Es ist bemerkenswert, dass der
Rezeptor für
die LSR Lipoproteine und einer ihrer Liganden ApoE in einer gleichen
Chromosomenregion lokalisiert sind. Es kommt nämlich häufig vor, dass der Rezeptor
und der Ligand co-reguliert werden. Eine solche Situation würde erlauben,
in Betracht zu ziehen, dass bei der Maus beobachtete Phänomene auf
den Menschen übertragbar
sind.
-
cDNA-Sequenzen des Menschen,
der Ratte und der Maus
-
Die
Erfindung betrifft ferner 3 unterschiedliche cDNA, die aus dem Gen
des LSR Rezeptors durch alternatives Splicing entstanden sind. Diese
3 cDNA wurden beim Menschen, bei der Ratte und der Maus identifiziert
(Tabelle 2b). Sie codieren für
die 3 Typen von Untereinheiten des LSR Rezeptors, α (lang), α' (mittel) und β (kurz).
Die längste
cDNA enthält
alle 10 Exons des Gens. Die mittlere cDNA enthält nicht das Exon 4. Die kürzeste schließlich enthält nicht
die Exons 4 und 5.
-
Die
Nukleotidsequenz der cDNA LSR-Hs-2062 des Menschen, die für die Untereinheit α des LSR
Rezeptors codiert, und die Nukleotidsequenz der cDNA LSR-Rn-2097
der Ratte sind auf 1 955 überlappenden pb
zu 78,6% identisch. Diese Zahlen liegen bei 78,8% beziehungsweise
1 851 pb, wenn die Sequenz LSR-Mm-1886 der Maus (lange Form) mit
der menschlichen Sequenz in einer Reihe liegt. Dieses zeigt eine sehr
große
Konservierung der Nukleinsäuresequenzen
zwischen den Arten. Die größten Unterschiede
werden in dem nicht translatierten 5' Ende (wenn die Sequenz verfügbar ist),
in dem ersten codierenden Exon und in dem nicht translatierten 3' Ende beobachtet.
(7).
-
Die
Erfindung betrifft also ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass sie ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus den Sequenzen SEQ ID 7, SEQ ID
9 und SEQ ID 11, den Sequenzen SEQ ID 1, SEQ ID 3 und SEQ ID 5 und
den Sequenzen SEQ ID 13, SEQ ID 14 und SEQ ID 15 sowie den komplementären Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure,
oder einer ihrer allelischen Varianten, den mutierten, äquivalenten
oder homologen Sequenzen oder einem ihrer Fragmente.
-
Die
Nukleinsäuren,
die die codierenden Phasen der oben genannten Nukleinsäuren zwischen
den Startcodons und den Endcodons der Translation bilden, sind ebenfalls
ein Teil der Erfindung.
-
Die
Nukleinsäuren,
die für
die Polypeptidfragmente nach der Erfindung codieren, sind ebenfalls
ein Teil der Erfindung. Hinzuweisen ist insbesondere auf die Nukleinsäuren, die
für die
in den Tabellen 1, 3 und 4 beschriebenen Fragmente codieren.
-
So
beschreibt die Tabelle 7 die Positionierung solcher Fragmente der
Nukleinsäure
auf der menschlichen Sequenz SEQ ID 7.
-
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, die
der Sequenz des 5'UTR
der cDNA, die für
den menschlichen LSR Rezeptor codieren, entspricht. Diese Nukleinsäure ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den
Nukleotiden 1898 bis 2001 der SEQ ID 19 oder bevorzugterweise den Nukleotiden
1898 bis 2144 der SEQ ID 19 entspricht, sowie die komplementären Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
enthält.
Kürzere
Fragmente dieser Nukleinsäure
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine gereinigte Nukleinsäure, die
der Sequenz des 3'UTR
der cDNAc, die für
den menschlichen LSR Rezeptor codieren, entspricht. Diese Nukleinsäure ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nukleotidsequenz, die den
Nukleotiden 20980 bis 21094 der SEQ ID 19 entspricht, sowie die komplementären Nukleinsäuresequenzen
dieser Nukleinsäure
enthält.
Kürzere
Fragmente dieser Nukleinsäure
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die gereinigten Nukleinsäuren, die
den Sequenzen der 5'UTR
oder der 3'UTR der
cDNA, die für
den LSR Rezeptor der Ratte oder der Maus codieren, entsprechen.
Kürzere
Fragmente dieser Nukleinsäure
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Die
5'UTR und 3'UTR können Elemente
enthalten („responsive
elements" und „enhancers"), die an der Regulierung
der Transkription und der Translation beteiligt sind. Diese Regionen
spielen insbesondere eine Rolle bei der Stabilität der mRNA. Ferner enthält 5'UTR das Motiv Shine-Delgarno,
das bei der Translation der mRNA unerlässlich ist.
-
Unter
Nukleinsäure,
Nukleinsequenz oder Nukleinsäuresequenz
versteht man ein natürliches,
isoliertes oder synthetisches DNA- und/oder RNA-Fragment, das nicht-natürliche Nukleotide
enthält
oder nicht enthält,
das eine präzise
Kettenbildung von modifizierten oder nicht-modifizierten Nukleotiden
bezeichnet, das erlaubt, ein Fragment, ein Segment oder eine Region
einer Nukleinsäure
zu definieren.
-
Unter äquivalenten
Nukleinsequenzen versteht man die Nukleinsequenzen, die für die Polypeptide nach
der Erfindung codieren, unter Berücksichtigung der Degenerierung
des genetischen Code, die Sequenzen der komplementären DNA
und die Sequenzen der entsprechenden RNA sowie die Nukleinsequenzen,
die für
die äquivalenten
Polypeptide codieren.
-
Unter
homologen Nukleinsequenzen versteht man die Nukleinsequenzen, die
für die
homologen Polypeptide codieren und/oder die Nukleinsequenzen, die
einen Identitätsgrad
von mindestens 80%, vorzugsweise 90%, aufweisen. Nach der Erfindung
ist die Identität
lediglich statistisch, sie bedeutet, dass die Sequenzen mindestens
80% und vorzugsweise 90% gemeinsame Nukleotide aufweisen. Es handelt
sich vorzugsweise um Sequenzen, die sich spezifisch mit einer der
Sequenzen der Erfindung hybridisieren können. Vorzugsweise sind die
spezifischen Hybridisierungsbedingungen so, wie sie in den Beispielen
definiert sind, oder so, dass sie mindestens 95% Homologie gewährleisten.
-
Die
Länge dieser
Hybridisierungs-Nukleinsequenzen kann zwischen 8, 10, 15, 20 oder
30 und 200 Nukleotiden, insbesondere zwischen 20 und 50 Nukleotiden,
bevorzugterweise zwischen 20 und 30 Nukleotiden, variieren.
-
Unter
Allel oder allelischer Variante versteht man die natürlichen
mutierten Sequenzen, die den beim menschlichen Wesen vorhandenen
Polymorphien und insbesondere Polymorphien entsprechen, die zum
Auftreten und/oder zur Entwicklung der Fettleibigkeit oder Anorexie
führen
können.
Diese Polymorphien können ebenfalls
zum Auftreten und/oder zur Entwicklung von mit der Fettleibigkeit
verbundenen Risiken oder Komplikationen, insbesondere im kardiovaskulären Bereich,
und/oder zu Krankheiten führen,
die mit Störungen
des Zytokinstoffwechsels verbunden sind.
-
Unter
mutierten Nukleinsequenzen versteht man die Nukleinsequenzen, die
mindestens eine punktförmige
Mutation im Vergleich zur normalen Sequenz enthalten. Wenn die Sequenzen
nach der Erfindung im Allgemeinen normale Sequenzen sind, so sind
es ebenfalls mutierte Sequenzen, sofern sie mindestens eine punktförmige Mutation,
maximal 10% Mutationen, im Vergleich zur normalen Sequenz enthalten.
-
Vorzugsweise
betrifft diese Erfindung mutierte Nukleinsequenzen, in denen die
punktförmigen
Mutationen nicht stumm sind, d. h. dass sie zu einer Modifizierung
der codierten Aminosäure
im Vergleich zu der normalen Sequenz führen. Bevorzugterweise beziehen
sich diese Mutationen auf Aminosäuren,
die den LSR Rezeptor und/oder den LSR Komplex oder die entsprechenden
Bereiche oder Fragmente desselben strukturieren. Diese Mutationen
können
sich auch auf Aminosäuren
beziehen, die in den Regionen enthalten sind, die den Rezeptorstellen,
den Lipoproteinen oder den Zytokinen, insbesondere dem Leptin, oder
den Bindungsstellen der Cofaktoren, insbesondere der freien Fettsäuren, oder
auch den Phosphorylierungsstellen entsprechen. Diese Mutationen
können
sich ebenfalls auf am Transport, an der Adressierung und membranären Verankerung
des LSR beteiligte Sequenzen beziehen.
-
Im
Allgemeinen interessiert sich diese Erfindung ebenso für die normalen
LSR Polypeptide wie für
die mutierten LSR Polypeptide und für ihre Fragmente und die entsprechenden
DNA- und RNA-Sequenzen, wobei die LSR Polypeptide die Polypeptide
des Rezeptors nach der Erfindung bezeichnen.
-
Nach
der Erfindung können
die Fragmente von Nukleinsequenzen insbesondere für Bereiche
der Rezeptoren und Polypeptide codieren, die eine Funktion oder
eine biologische Aktivität,
wie sie oben definiert ist, besitzen, Bereiche oder Regionen enthalten,
die sich stromaufwärts
oder -abwärts
von der codierenden Sequenz befinden und regulierende Elemente der
Expression des LSR Gens enthalten oder auch eine Sequenz besitzen,
die ihre Verwendung als Sonde oder als Starter bei den Verfahren
zum Nachweis, zur Identifizierung oder Amplifikation von Nukleinsequenzen
erlaubt. Diese Fragmente weisen vorzugsweise eine Mindestgröße von 8,
10 Basen auf und man bevorzugt Fragmente mit 20 Basen, vorzugsweise
30 Basen.
-
Unter
den Fragmenten, die, insbesondere für die Diagnostik, interessant
sein können,
sind insbesondere die intronischen genomischen Sequenzen des Gens
des LSR Komplexes, wie insbesondere die Verbindungssequenzen zwischen
den Introns und den Exons, die normalen oder mutierten, zu nennen.
-
Die
Nukleinsäuresequenzen,
die als Sens- und Antisens-Oligonukleotide verwendbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass ihre Sequenzen unter den Sequenzen nach der Erfindung ausgewählt werden,
sind Teil der Erfindung.
-
Unter
den interessanten Nukleinsäurefragmenten
sind so insbesondere die Antisens-Oligonukleotide zu nennen, das heißt, deren
Struktur durch Hybridisierung mit der Zielsequenz für eine Hemmung
der Expression des entsprechenden Produktes sorgt. Zu nennen sind
ebenfalls die Sens-Oligonukleotide, die durch Wechselwirkung mit
den an der Regulierung der Expression des entsprechenden Produkts
beteiligten Proteinen entweder zu einer Hemmung oder zu einer Aktivierung
dieser Expression führen.
-
Die
Mutationen enthaltenden Sequenzen, die an den Promotor- und/oder
Regulatorsequenzen der Gene des LSR Komplexes beteiligt sein können, die
Auswirkungen auf die Expression der entsprechenden Proteine, insbesondere
auf ihr Expressionsniveau, haben können, gehören ebenfalls zu den vorhergehenden Sequenzen
nach der Erfindung.
-
Die
als Starter oder Sonde verwendbaren Nukleinsequenzen, dadurch gekennzeichnet,
dass ihre Nukleinsequenz eine Sequenz nach der Erfindung ist, gehören ebenfalls
zu der Erfindung.
-
Diese
Erfindung betrifft die gesamten Starter, die von den Nukleotidsequenzen
der Erfindung abgeleitet werden können und die erlauben können, die
genannten Nukleotidsequenzen der Erfindung nachzuweisen, insbesondere
die mutierten Sequenzen, wobei insbesondere eine Methode zur Amplifikation
wie die PCR-Methode
oder eine ähnliche
Methode angewendet wird.
-
Diese
Erfindung betrifft die gesamten Sonden, die von den Nukleotidsequenzen
der Erfindung abgeleitet werden können, insbesondere von den
Sequenzen, die in der Lage sind, sich mit ihnen zu hybridisieren, und
die erlauben können,
die genannten Nukleotidsequenzen der Erfindung nachzuweisen, insbesondere
die normalen Sequenzen von den mutierten Sequenzen zu unterscheiden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung als Sonde oder Starter für den Nachweis und/oder die
Amplifikation einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung.
-
Die
gesamten Sonden und Starter nach der Erfindung können mit Hilfe dem Fachmann
bekannter Verfahren markiert werden, um ein nachweisbares und/oder
quantifizierbares Signal zu erhalten.
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls die Nukleotidsequenzen, die nicht-natürliche Nukleotide
enthalten können,
insbesondere zum Beispiel schwefelhaltige Nukleotide oder der Struktur α oder β.
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls selbstverständlich die DNA- wie RNA-Sequenzen
sowie die Sequenzen, die sich mit ihnen hybridisieren, ebenso die
entsprechenden Doppelstrang-DNA.
-
Im
Folgenden werden die vorhergehenden DNA-Sequenzen Gene des LSR Komplex
genannt werden, gleich ob es sich um normale oder pathologische
Sequenzen handelt. Man muss wissen, dass diese Erfindung nicht die
genomischen Nukleotidsequenzen in ihrer natürlichen chromosomischen Umgebung
betrifft, das heißt
in natürlichem
Zustand. Es handelt sich um Sequenzen, die isoliert wurden, das
heißt,
dass sie direkt oder indirekt entnommen wurden, zum Beispiel durch
Copy (cDNA), wobei ihre Umgebung mindestens teilweise modifiziert
wurde.
-
So
kann es sich sowohl um teilweise modifizierte genomische cDNA wie
auch DNA handeln oder um eine, die in Sequenzen enthalten ist, die
sich mindestens teilweise von den Sequenzen, die sie natürlich enthalten,
unterscheiden.
-
Diese
Sequenzen können
ebenfalls als nicht-natürlich
bezeichnet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Methoden für die Musterung von Banken
von cDNA und genomischer DNA, für
die Klonierung der isolierten cDNA und/oder der Gene, die für den Rezeptor
nach der Erfindung und für
ihre Promotoren und/oder Regulatoren codieren, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Nukleinsequenz nach der Erfindung verwenden. Von diesen
Methoden sind insbesondere folgende zu nennen:
- – die Musterung
von cDNA-Banken und die Klonierung der isolierten cDNA (Sambrock
et al., 1989; Suggs et al., 1981; Woo et al., 1979) mit Hilfe von
Nukleinsequenzen nach der Erfindung;
- – die
Musterung von Banken mit Markierungen von 5' Enden (WO 96/34981) für Nukleinsequenzen
nach der Erfindung und so die Isolierung von Markierungen, die die
Klonierung vollständiger
cDNA und der entsprechenden Promotoren anhand von Banken genomischer
DNA erlaubt;
- – die
Musterung genomischer Banken, zum Beispiel von BACs (Chumakov et
al., 1992; Chumakov et al., 1995) und gegebenenfalls eine genetische
Analyse nach der FISH-Methode (Cherif et al., 1990) mit Hilfe von
Sequenzen nach der Erfindung, die die Isolierung und die chromosomische
Lokalisierung, anschließend
die vollständige
Sequenzierung der für
den LSR Rezeptor codierenden Gene erlaubt.
-
Ebenfalls
Teil der Erfindung ist eine Sequenz, insbesondere eine genomische
Sequenz, die für
einen Rezeptor oder ein Polypeptid nach der Erfindung codiert, oder
eine Nukleinsäuresequenz
eines Promotors und/oder Regulators eines Gens, das für einen
Rezeptor oder ein Polypeptid nach der Erfindung codiert, oder eine
ihrer allelischen Varianten, eine mutierte, äquivalente oder homologe Sequenz,
oder eins ihrer Fragmente, dadurch gekennzeichnet, dass man sie
mit Hilfe der vorhergehenden Methoden nach der Erfindung erhalten kann,
oder eine Sequenz, die in der Lage ist, sich mit den genannten Sequenzen
zu hybridisieren.
-
Vektoren, Wirtszellen
und transgene Tiere
-
Die
Erfindung umfasst ebenfalls die Klonierungs- und/oder Expressionsvektoren,
die eine Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung enthalten.
-
Die
Vektoren nach der Erfindung, dadurch gekennzeichnet, dass sie die
Elemente enthalten, die die Expression und/oder die Sekretion der
genannten Sequenzen erlauben, sind ebenfalls Teil der Erfindung.
-
Die
Vektoren, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Promotor- und/oder
Regulatorsequenz nach der Erfindung oder eine Sequenz der zellulären Adressierung
nach der Erfindung oder eines ihrer Fragmente enthalten, sind ebenfalls
Teil der Erfindung.
-
Die
genannten Vektoren enthaften vorzugsweise einen Promotor, Start-
und Endsignale der Translation sowie für die Regulierung der Transkription
geeignete Regionen. Sie müssen
in beständiger
Form in der Zelle gehalten werden können und können gegebenenfalls besondere
Signale besitzen, die die Sekretion des translatierten Proteins
spezifizieren.
-
Diese
verschiedenen Kontrollsignale werden je nach verwendeter Wirtszelle
ausgewählt.
Zu diesem Zweck können
die Nukleinsäuresequenzen
nach der Erfindung in Vektoren für
eine autonome Replikation in einen ausgewählten Wirt oder in integrative
Vektoren des ausgewählten
Wirts inseriert werden. Unter den Systemen für eine autonome Replikation
verwendet man vorzugsweise je nach verwendeter Wirtszelle Systeme vom
Plasmid- oder Virustyp, wobei der Virusvektor insbesondere ein Adenovirus
(Perricaudet et al., 1992), ein Retrovirus, ein Poxvirus oder ein
Herpesvirus (Epstein et al., 1992) sein kann. Der Fachmann kennt
die anzuwendenden Verfahren für
jedes dieser Systeme.
-
Wenn
man die Integration der Sequenz in die Chromosomen der Wirtszelle
wünscht,
kann man zum Beispiel Systeme vom Plasmid- oder Virustyp verwenden;
ein solches Virus ist zum Beispiel das Retrovirus (Temin, 1986)
oder die AAV (Carter, 1993).
-
Derartige
Vektoren werden nach den normalerweise vom Fachmann angewandten
Methoden hergestellt, und die dabei entstandenen Klone können mit
Hilfe von Standardmethoden, zum Beispiel die Lipofektion, die Elektroporation,
der thermische Schock, in einen geeigneten Wirt eingefügt werden.
-
Die
Erfindung umfasst ferner die Wirtszellen, insbesondere die Eukaryonten
und Prokaryonten, die durch die Vektoren nach der Erfindung transformiert
wurden, sowie die transgenen Tiere, mit Ausnahme des Menschen, die
eine der genannten transformierten Zellen nach der Erfindung enthalten.
-
Unter
den zu diesen Zwecken verwendbaren Zellen kann man selbstverständlich die
Bakterienzellen nennen (Olins und Lee, 1993), aber auch die Hefezellen
(Buckholz, 1993), ebenso die Tierzellen, insbesondere die Kulturen
von Säugetierzellen
(Edwards und Aruffo, 1993) und insbesondere die Eierstockzellen
vom chinesischen Hamster (CHO), jedoch ebenfalls die Zellen von
Insekten, in denen man Verfahren anwenden kann, die zum Beispiel
das Baculovirus einsetzen (Luckow, 1993). Ein für die Expression der Proteine
der Erfindung bevorzugter zellulärer
Wirt besteht aus den CHO-Zellen.
-
Unter
den Säugetieren
nach der Erfindung bevorzugt man Tiere wie Mäuse, Ratten oder Kaninchen, die
ein Polypeptid nach der Erfindung exprimieren, wobei der Phänotypus
dem normalen oder varianten LSR Rezeptor, insbesondere dem mutierten
menschlichen Ursprungs, entspricht.
-
Unter
den besonders interessanten Tiermodellen findet man hier insbesondere:
- – die
transgenen Tiere, die ein Defizit an einem der Bestandteile des
LSR aufweisen. Man erhält
sie mit Hilfe der homologen Rekombination an embryonalen Stammzellen,
Transfer dieser Stammzellen in Embryos, Selektion der Chimären, die
im Bereich der Keimbahnen eine Veränderung aufweisen, und Wachstum der
genannten Chimären;
- – die
transgenen Mäuse,
die ein oder mehrere der Gene des LSR Komplexes der Maus und/oder
des Menschen überexprimieren.
Die Mäuse
erhält
man mit Hilfe der Transfektion von Multicopies der Gene des LSR Komplexes
unter der Kontrolle eines starken ubiquitären Promotors oder eines selektiven
eines Gewebetyps, vorzugsweise der Leber;
- – die
transgenen Tiere (vorzugsweise Mäuse,
bei denen ein Defizit an einem oder mehreren der Gene des LSR Komplexes
durch Inaktivierung mit Hilfe des Systems LOXP/CRE Rekombinase (Rohlmann
et al., 1996) oder mit Hilfe eines beliebigen anderen Systems der
Inaktivierung der Expression eines Gens in einem bestimmten Alter
des Tieres erzeugt wurde;
- – die
Tiere (vorzugsweise Ratten, Kaninchen, Mäuse), die ein oder mehrere
der Gene des LSR Komplexes nach viraler Transkription oder Gentherapie überexprimieren;
- – die
Kreuzungen von Tieren mit einem LSR-Defizit (insbesondere Maus)
mit Tieren, die ein Defizit an folgenden Stoffen aufweisen oder
diese überexprimieren:
- – LDL
Rezeptor (Herz et al., 1995; Ishibashi et al., 1993),
- – Leberlipase
(Homanics et al., 1995; Kobayashi et al., 1996),
- – Apoprotein
B (Purcelhuynh et al., 1995; Fan et al., 1995),
- – Apoprotein
E (Plump et al., 1992; Zhang et al., 1992, Huang et al., 1996),
- – ApoCII
(Aalto-Setälä et al.,
1992; Ito et al., 1990; Maeda et al., 1994).
-
Der
Erhalt transgener Tiere und die viralen oder nicht-viralen Transfektionen
werden bevorzugterweise an folgenden Ratten- und Mäuselinien
durchgeführt:
- – Ratte
Zucker (fa/fa) Lida et al., 1996),
- – Maus
AKR/J (West et al., 1992),
- – Maus
ob/ob (Zhang et al., 1994),
- – Maus
ob2j/on2j) (ibid),
- – Maus
Tubby (Kleyn et al., 1996; Nobben-Trauth et al., 1996),
- – fat/fat
(Heldin et al., 1995),
- – Maus
Agouti (Lu et al., 1994; Manne et al., 1995),
- – Maus
db/db (Chen et al., 1996).
-
Die
Zellen und Säugetiere
nach der Erfindung sind in einem Verfahren zur Herstellung eines
Polypeptids nach der Erfindung, wie nachfolgend beschrieben wird,
verwendbar und können
ebenfalls als Analyse- und Musterungsmodell dienen.
-
Die
transformierten Zellen oder Säugetiere,
wie sie oben beschrieben sind, können
so als Modelle verwendet werden, um die Wechselwirkungen zwischen
den Polypeptiden des LSR Komplexes, zwischen diesen und ihren Partnern,
chemischen oder Proteinverbindungen, die direkt oder indirekt an
den Aktivitäten
des Rezeptors für
Lipoproteine oder des Rezeptors für Zytokine und insbesondere
für das
Leptin beteiligt sind, zu untersuchen und um die verschiedenen Mechanismen
und Wechselwirkungen je nach Art der Aktivität oder je nach dem, ob es sich
um einen normalen Komplex handelt oder ob mindestens einer der Bereiche
eine Variante ist, zu untersuchen.
-
Sie
können
vor allem für
die Selektion von Produkten verwendet werden, die mit dem LSR Komplex oder
einem seiner normalen oder veränderten
Bereiche als Cofaktor oder Inhibitor, insbesondere als kompetitiver
Inhibitor, interagieren oder eine Agonisten- oder Antagonisten-Aktivität auf die
Veränderungen
der Konfiguration des LSR Komplexes haben. Vorzugsweise verwendet
man die genannten transformierten Zellen als Modell, die insbesondere
die Selektion von Produkten erlauben, die zur Bekämpfung der
Fettleibigkeit oder oben genannter Erkrankungen dienen können. Die
genannten Zellen können
ebenfalls zum Nachweis der möglichen
Risiken bestimmter Verbindungen verwendet werden.
-
Herstellung von Polypeptiden
aus dem LSR Rezeptor
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Synthese von synthetischen oder
rekombinanten Polypeptiden der Erfindung, insbesondere mit Hilfe
der chemischen Synthese oder durch Verwendung einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung.
-
Die
Polypeptide nach dieser Erfindung können mit Hilfe der chemischen
Synthese hergestellt werden, und zwar durch Anwendung einer beliebigen
der zahlreichen bekannten Peptidsynthesen, zum Beispiel Methoden,
bei denen Festphasen eingesetzt werden, oder Methoden, die partielle
Festphasen verwenden, mit Hilfe der Kondensation oder mit Hilfe
einer Synthese in klassischer Lösung.
-
Wenn
die Verbindungen nach dieser Erfindung mit Hilfe der Methode in
der Festphase synthetisiert wurden, ist die C-Terminal-Aminosäure auf
einem festen reaktionslosen Träger
gebunden und enthält
Schutzgruppen ihrer Aminogruppe in alpha (und wenn dies erforderlich
ist, Schutz an ihren seitlichen funktionalen Gruppen).
-
Am
Ende dieser Stufe wird die Schutzgruppe der terminalen Aminogruppe
eliminiert und man lagert die zweite Aminosäure an, die ebenso den erforderlichen
Schutz enthält.
-
Die
N-terminalen Schutzgruppen werden eliminiert, nachdem jede Aminosäure gebunden
wurde, man erhält
hingegen selbstverständlich
den Schutz an den Seitenketten aufrecht. Wenn die Polypeptidkette
vollständig
ist, spaltet man das Peptid von seinem Träger ab und eliminiert die seitlichen
Schutzgruppen.
-
Das
Syntheseverfahren in der Festphase ist dem Fachmann wohl bekannt.
Siehe insbesondere Stewart et al., (1984) und Bodansky (1984).
-
Die
mit Hilfe der chemischen Synthese hergestellten Polypeptide, die
die entsprechenden nicht-natürlichen
Aminosäuren
enthalten können,
sind ebenfalls ein Teil der Erfindung.
-
Das
Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids der Erfindung in rekombinanter
Form ist ebenfalls in dieser Erfindung enthalten und ist dadurch
gekennzeichnet, dass man die transformierten Zellen, insbesondere
die Zellen oder Säugetiere
dieser Erfindung, unter Bedingungen züchtet, die die Expression eines
rekombinanten Polypeptids, das von einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung codiert ist, erlauben und dass man das genannte
rekombinante Polypeptid gewinnt.
-
Ebenfalls
Teil der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines heterologen
Polypeptids, dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem ein Vektor
oder eine Wirtszelle verwendet wird, der oder die mindestens eine der
Promotor- und/oder Regulatorsequenzen nach der Erfindung oder mindestens
eine der Sequenzen der zellulären
Adressierung nach der Erfindung oder eines ihrer Fragmente enthält.
-
Die
rekombinanten Polypeptide, die dadurch gekennzeichnet sind, dass
sie mit Hilfe des genannten Herstellungsverfahrens erhalten werden
können,
sind ebenfalls ein Teil der Erfindung.
-
Die
nach dem oben genannten Verfahren hergestellten rekombinanten Polypeptide
können
ebenso in Glycosylform oder Nicht-Glycosylform vorliegen und können eine
natürliche
tertiäre
Struktur aufweisen oder auch nicht.
-
Diese
Polypeptide können
aus den oben definierten Nukleinsäuresequenzen nach den dem Fachmann
bekannten Verfahren zur Herstellung rekombinanter Polypeptide hergestellt
werden. In diesem Fall befindet sich die verwendete Nukleinsäuresequenz
unter der Kontrolle von Signalen, die deren Expression in einer
Wirtszelle erlauben.
-
Ein
effizientes System zur Herstellung eines rekombinanten Polypeptids
erfordert, dass man über
einen Vektor und eine Wirtszelle nach der Erfindung verfügt.
-
Diese
Zellen können
hergestellt werden, indem man eine in einen Vektor, wie er oben
definiert ist, inserierte Nukleotidsequenz in Wirtszellen einbringt
und anschließend
die genannten Zellen unter Bedingungen, die die Replikation und/oder
die Expression der transfektierten Nukleotidsequenz erlauben, züchtet.
-
Die
zur Reinigung von rekombinanten Polypeptiden angewandten Verfahren
sind dem Fachmann bekannt. Das rekombinante Polypeptid kann aus
Lysaten und Zellextrakten, dem überstehenden
Teil des Kulturmediums mit Hilfe einzeln oder in Kombination angewandter
Verfahren wie die Fraktionierung, die Chromatografiemethoden, die
Verfahren der Immunaffinität
mit Hilfe von spezifischen mono- oder polyklonalen Antikörpern etc.
... gereinigt werden.
-
Eine
bevorzugte Variante besteht darin, ein rekombinantes Polypeptid
herzustellen, das mit einem „Trägerprotein" (chimäres Protein)
vereinigt ist. Der Vorteil dieses Systems ist der, dass es eine
Stabilisierung und eine Verringerung der Proteolyse des rekombinanten
Produktes, eine Erhöhung
der Löslichkeit
während der
in vitro Renaturierung und/oder eine Vereinfachung der Reinigung
erlaubt, wenn der Fusionspartner eine Affinität für einen spezifischen Liganden
besitzt.
-
Antikörper
-
Die
mono- oder polyklonalen Antikörper
oder ihre Fragmente, chimären
Antikörper
oder Immunkonjugate, dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Lage
sind, ein Polypeptid oder einen Rezeptor nach der Erfindung spezifisch
zu erkennen, sind ein Teil der Erfindung.
-
Die
spezifischen polyklonalen Antikörper
können
aus dem Serum eines Tieres gewonnen werden, das zum Beispiel gegen
Folgendes immunisiert ist:
- – den gereinigten LSR Rezeptor
aus Zellmembranen, die den genannten Rezeptor aufweisen, mit Hilfe
von dem Fachmann wohl bekannten Verfahren wie die Affinitätschromatografie,
wobei zum Beispiel rekombinantes Leptin als spezifischer Ligand
verwendet wird, oder
- – ein
Polypeptid nach der Erfindung, das insbesondere mit Hilfe der genetischen
Rekombination oder mit Hilfe der Peptidsynthese nach gebräuchlichen
Verfahren aus einer Nukleinsäuresequenz
nach der Erfindung hergestellt wurde.
-
Es
ist insbesondere auf die Bedeutung von Antikörpern hinzuweisen, die bestimmte
Polypeptide, Varianten oder Fragmente, insbesondere biologisch aktive,
nach der Erfindung spezifisch erkennen.
-
Die
spezifischen monoklonalen Antikörper
können
nach dem von Köhler
und Milstein 1975 beschriebenen Verfahren für die Kultur von Hybridomen
hergestellt werden.
-
Die
Antikörper
nach der Erfindung sind zum Beispiel chimäre Antikörper, humanisierte Antikörper, Fragmente
Fab oder F(ab')2. Sie können
ebenfalls als Immunkonjugate oder zwecks Erhalt eines nachweisbaren
und/oder quantifizierbaren Signals als markierte Antikörper vorliegen.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren für den Nachweis und/oder die
Reinigung eins Polypeptids nach der Erfindung, dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen Antikörper
nach der Erfindung verwenden.
-
Die
Erfindung betrifft ferner gereinigte Polypeptide, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit Hilfe eines Verfahrens nach der Erfindung erhalten
werden.
-
Im Übrigen können die
Antikörper
der Erfindung außer
zur Reinigung von Polypeptiden ebenfalls für den Nachweis dieser Polypeptide
in einer biologischen Probe verwendet werden.
-
Sie
sind ebenfalls ein Mittel für
die immunzytochemische oder immunhistochemische Untersuchung der
Expression von Polypeptiden des LSR Rezeptors an spezifischen Gewebeschnitten,
zum Beispiel mit Hilfe der Immunfluoreszenz, Goldmarkierung, von
enzymatischen Immunkonjugaten.
-
Sie
erlauben insbesondere, eine anormale Expression dieser Polypeptide
in den Geweben oder biologischen Proben nachzuweisen, was sie nützlich für den Nachweis
einer anormalen Expression des LSR Rezeptors oder für die Beobachtung
der Evolution von Methoden zur Prävention oder Behandlung macht.
-
Ganz
allgemein können
die Antikörper
der Erfindung vorteilhafterweise in jeder Situation eingesetzt werden,
in der die Expression eines Polypeptids des LSR Rezeptors, normal
oder mutiert, beobachtet werden muss.
-
Nachweis der allelischen
Variabilität
und Diagnostik
-
Ebenfalls
ein Teil der Erfindung sind die Verfahren zur Bestimmung einer allelischen
Variabilität,
einer Mutation, einer Deletion, einem Verlust von Heterozygotie
oder einer genetischen Anomalie, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Nukleinsäuresequenz
oder einen Antikörper
nach der Erfindung verwenden.
-
Diese
Verfahren betreffen zum Beispiel die Diagnoseverfahren der Prädisposition
zur Fettleibigkeit, zu damit verbundenen Risiken und zu mit Störungen des
Zytokin-Stoffwechsels
verbundenen Krankheiten, wobei anhand einer biologischen Probe des
Patienten das Vorhandensein von Mutationen in mindestens einer der oben
beschriebenen Sequenz nachgewiesen wird. Die analysierten Nukleinsäuresequenzen
können
ebenfalls der genomischen DNA, der cDNAc oder der mRNA sein.
-
Auf
dieser Erfindung basierende Nukleinsäuren oder Antikörper können ebenfalls
verwendet werden, um eine positive und differenzierende Diagnose
bei einem isoliert genommenen Kranken zu erlauben. Die Nukleinsequenzen
werden vorzugsweise für
eine präsymptomatische
Diagnose bei einem Risikopatienten verwendet, insbesondere mit einer
Vorgeschichte in der Familie. Es ist ebenfalls möglich, eine vorgeburtliche
Diagnose in Betracht zu ziehen.
-
Ferner
kann der Nachweis einer spezifischen Mutation eine evolutive Diagnose
erlauben, insbesondere in Bezug auf die Intensität der Erkrankung oder auf den
wahrscheinlichen Zeitpunkt des Auftretens.
-
Die
Verfahren, die den Nachweis einer Mutation in einem Gen im Vergleich
zum natürlichen
Gen erlauben, sind selbstverständlich
sehr zahlreich. Man kann sie im Wesentlichen in zwei große Kategorien
einteilen. Der erste Typ von Verfahren ist der, bei dem man das
Vorhandensein einer Mutation durch einen Vergleich der mutierten
Sequenz mit der entsprechenden natürlichen und nicht mutierten
Sequenz nachweist, und der zweite Typ ist der, bei dem das Vorhandensein
der Mutation indirekt nachgewiesen wird, zum Beispiel durch Nachweis
von Fehlpaarungen auf Grund des Vorhandenseins der Mutation.
-
Bei
diesen Verfahren können
die in dieser Erfindung beschriebenen Sonden und Starter verwendet werden.
Es handelt sich im Allgemeinen um gereinigte Hybridisierungs-Nukleinsequenzen,
die mindestens 8 Nukleotide enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass
sie sich spezifisch mit einer Nukleinsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID 1, SEQ ID 3, SEQ ID 5, SEQ ID 7,
SEQ ID 9, SEQ ID 11, SEQ ID 13, SEQ ID 14, SEQ ID 15, SEQ ID 19
und SEQ ID 41, hybridisieren können.
Vorzugsweise sind die spezifischen Hybridisierungsbedingungen so
wie die, die in den Beispielen definiert sind, oder so, dass sie
mindestens 95% Homologie gewährleisten.
Die Länge
dieser Hybridisierungs-Nukleinsequenzen kann zwischen 8, 10, 15,
20 oder 30 und 200 Nukleotiden variieren, insbesondere zwischen
20 und 50 Nukleotiden, bevorzugt zwischen 20 und 30 Nukleotiden.
-
Unter
den Verfahren zum Nachweis einer allelischen Variabilität, einer
Mutation, einer Deletion, einem Verlust der Heterozygotie oder einer
genetischen Anomalie bevorzugt man die Verfahren, die mindestens
eine sogenannte Amplifikationsstufe mit Hilfe der PCR (Kettenreaktion
durch Polymerase) oder PCR-like der Zielsequenz nach der Erfindung,
die eine Anomalie aufweisen kann, mit Hilfe eines Starterpaares
von Nukleotidsequenzen nach der Erfindung umfasst. Die vervielfältigten
Produkte können
mit Hilfe eines geeigneten Restriktionsenzyms behandelt werden,
bevor man den Nachweis oder die Bestimmung des Zielproduktes vornimmt.
-
Unter
PCR-like versteht man alle Verfahren, bei denen direkte oder indirekte
Reproduktionen der Sequenzen von Nukleinsäuren eingesetzt werden oder
auch bei denen die Markierungssysteme vervielfältigt wurden. Die Techniken
sind selbstverständlich
bekannt, im Allgemeinen handelt es sich um die Amplifikation der
DNA durch eine Polymerase; wenn die Ausgangsprobe eine RNA ist,
ist zuvor eine Reverstranskription vorzunehmen. Es gibt heute sehr
zahlreiche Verfahren, die diese Amplifikation erlauben, zum Beispiel
die sogenannten NASBA-Verfahren, „Nucleic Acid Sequence Based
Amplification",
(Compton, 1991), TAS „Transcription
based Amplification System" (Guatelli
et al., 1990), LCR „Ligase
Chain Reaction" (Landegren
et al., 1988), „Endo
Run Amplification" (ERA), „Cycling
Probe Reaction" (CPR)
und SDA „Strand
Displacement Amplification" (Walker
et al., 1992), die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die
Erfindung betrifft ferner die Verfahren zur Diagnose von Krankheiten
und/oder Pathogenesen im Zusammenhang mit einer anormalen Expression
des Polypeptids und/oder Rezeptors nach der Erfindung, dadurch gekennzeichnet,
dass man einen Antikörper
nach der Erfindung mit dem zu untersuchenden biologischen Material
unter Bedingungen in Kontakt bringt, die die eventuelle Bildung
von spezifischen immunologischen Komplexen zwischen dem genannten
Polypeptid und dem genannten Antikörper erlauben, und dass man
die eventuell gebildeten immunologischen Komplexe nachweist.
-
Die
Mutationen eines Gens oder eines der Gene des LSR Komplexes können für unterschiedliche
Modifizierungen ihres Produkts oder ihrer Produkte verantwortlich
sein, Modifizierungen, die für
die Diagnostik verwendbar sind. Die Modifizierungen der Antigenizität können nämlich die
Entwicklung spezifischer Antikörper
erlauben. Die Unterscheidung der verschiedenen Konfigurationen des
LSR kann mit Hilfe dieser Verfahren vorgenommen werden. Alle diese
Veränderungen
können
dank mehrerer bekannter Verfahren, die auf der Verwendung mono-
und polyklonaler Antikörper basieren,
die das normale Peptid oder mutierte Varianten erkennen, wie zum
Beispiel mit Hilfe von RIA oder ELISA, in der Diagnostik verwendet
werden.
-
Diese
Diagnoseverfahren betreffen ebenfalls die bildgebenden Diagnoseverfahren
in vivo oder ex vivo, bei denen monoklonale oder polyklonale Antikörper nach
der Erfindung verwendet werden, insbesondere die markierten, und
die allen oder einem Teil der mutierten Polypeptide entsprechen
(zum Beispiel Bildgebung mit Hilfe von Antikörpern, die an ein durch Bildgebung
vom Typ PET-scan nachweisbares Molekül gekoppelt sind).
-
Musterung von Verbindungen,
die von Interesse sind
-
Ebenfalls
Teil der Erfindung sind die Verfahren zur Selektion von chemischen
oder biochemischen Verbindungen, die in der Lage sind, direkt oder
indirekt mit dem Rezeptor nach der Erfindung zu interagieren, und/oder
erlauben, die Expression oder die Aktivität des genannten Rezeptors zu
modulieren, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Rezeptor, eine
Nukleinsäure,
ein Polypeptid, einen Vektor, eine Zelle oder ein Säugetier
nach der Erfindung verwenden.
-
Musterung von Verbindungen,
die die Aktivität
des LSR Rezeptors modifizieren
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Musterung von Verbindungen,
die die Aktivität
des LSR Rezeptors modifizieren, das in der Messung der Auswirkung
von Kandidatenverbindungen auf verschiedene Parameter besteht, die
direkt oder indirekt, unabhängig
voneinander oder in Kombination, eine Aktivität des LSR Rezeptors wiedergeben.
-
Für die Musterung
von Verbindungen, die in der Lage sind, die LSR Aktivität der Clearance
von Lipoproteinen zu modulieren, ist die bevorzugte wichtigste Auswirkung
die Auswirkung der Verbindung auf die Aktivität der Bindung, der Internalisierung
und des Abbaus von Lipoproteinen durch den LSR Rezeptor.
-
Diese
Auswirkung kann in Abwesenheit oder in Gegenwart von freien Fettsäuren oder
von jedem anderen Wirkstoff, der dafür bekannt ist, dass er die
Aktivität
des LSR auf die Clearance von Lipoproteinen herbeiführt oder
hemmt, oder in Abwesenheit oder in Gegenwart von Leptin oder jedem
anderen Wirkstoff, der in der Lage ist, die Funktion des LSR der
Clearance von Zytokinen herbeizuführen oder zu hemmen, untersucht werden.
Sie kann ferner in Abwesenheit oder in Gegenwart von Wirkstoffen,
die in der Lage sind, die Lipase-Aktivitäten entweder intrazellulär oder extrazellulär zu begünstigen
oder zu vermindern, sowie in Gegenwart oder in Abwesenheit bekannter
alternativer Wege des Abbaus von Lipoproteinen gemessen werden.
-
Es
können
ebenfalls verschiedene indirekte Parameter gemessen werden, darunter
die folgenden:
- – die durch die Verabreichung
der Verbindung herbeigeführte
Gewichtsveränderung,
- – die
durch die Verabreichung der Verbindung herbeigeführte Nahrungsaufnahme,
- – die
durch die Verabreichung der Verbindung herbeigeführte post-prandiale lipämische Reaktion
während oder
nach der Einnahme einer Mahlzeit, die zum Beispiel fettreich ist.
-
Man
bevorzugt die Selektion von Verbindungen, die in der Lage sind,
die Konzentrationen an Triglyzeriden im Plasma und/oder die Bindung,
die Internalisierung und den Abbau von Lipoproteinen oder Partikeln mit
hohem Triglyzeridgehalt in der Leber zu beeinflussen.
-
Für die Musterung
von Verbindungen, die in der Lage sind, die LSR Aktivität der Clearance
von Zytokinen, insbesondere von Leptin, zu modulieren, ist die bevorzugte
wichtigste Auswirkung die Auswirkung der Verbindung auf die Aktivität der Bindung,
der Internalisierung und des Abbaus von Zytokinen durch den LSR Rezeptor
in der Leber in Abwesenheit oder in Gegenwart von freien Fettsäuren.
-
Die
Messung der Bindung, Internalisierung und/oder des Abbaus von Lipiden
oder Zytokinen kann zum Beispiel an Hepatozyten oder Fibroblasten
in Kultur oder an jeder anderen Zelle, die an ihrer Oberfläche den
LSR Rezeptor exprimiert, durchgeführt werden. Die Zellen sind
vorzugsweise Zellen, die einen rekombinanten LSR Rezeptor exprimieren,
insbesondere Zellen, die einen rekombinanten LSR Rezeptor exprimieren und
wo der endogene LSR Rezeptor deaktiviert oder nicht vorhanden ist.
Diese Zellen können
den LDL Rezeptor exprimieren oder nicht.
-
Die
Musterung von Verbindungen, die die LSR Aktivität modulieren, verwendet vorzugsweise
Zellen oder Modelltiere nach der Erfindung, insbesondere der Maus,
der Ratte oder des Menschen, insbesondere die oben oder in den folgenden
Beispielen beschriebenen.
-
Musterung von Verbindungen,
die die Expression des LSR Rezeptors modifizieren
-
Die
Musterung kann angewendet werden, um Verbindungen zu testen, die
in der Lage sind, das Niveau und/oder die Spezifität der Expression
des LSR Rezeptors zu modifizieren, entweder indem sie sich kompetitiv
an die Bindungsstellen der in dem LSR-Promotor befindlichen Transkriptionsfaktoren
anlagern oder indem sie sich direkt an die Transkriptionsfaktoren
anlagern.
-
Das
Expressionsniveau des LSR Rezeptors und seine Lokalisierung können mit
Hilfe der Hybridisierung in Lösung
mit großen
Sonden, wie in dem Patent PCT WO 97/05277 beschrieben wird, untersucht
werden, wobei die Lehre dieser Druckschrift in der Literaturliste
genannt ist. Kurz gesagt, wird eine genomische cDNA oder DNA des
LSR Rezeptors oder auch ein Fragment derselben in eine Klonierungsstelle
unmittelbar stromabwärts
eines Promotors einer RNA Polymerase eines Bakteriophagen (T3, T7
oder SP6) inseriert, um eine Antisens-RNA herzustellen. Vorzugsweise
enthält
das Insert mindestens 100 aufeinanderfolgende Nukleotide der genomischen
Sequenz des LSR Rezeptors oder einer der cDNA dieser Erfindung,
insbesondere eine oder mehrere der cDNA mit SEQ ID 9, SEQ ID 11
oder SEQ ID 13. Das Plasmid wird linearisiert und in Gegenwart von
Ribonukleotiden, die modifizierte Ribonukleotide wie Biotin-UTP
und Digoxygenin-UTP enthalten, transkribiert. Ein Überschuss
an dieser markierten RNA wird mit den aus Zellen oder interessanten
Geweben isolierten mRNA in Lösung
hybridisiert. Die Hybridisierungen werden unter stringenten Bedingungen durchgeführt (40–50°C für eine Dauer
von 16 Std. in einer Lösung
aus 80% Formamid, 0,4 M NaCl, pH 7–8). Die nicht-hybridisierte
Sonde wird durch Verdauung mit den spezifischen Ribonukleasen der
einsträngigen RNA
(Rnasen CL3, T1, PhyMm U2 oder A) eliminiert. Das Vorhandensein
modifizierter Nukleotide Biotin-UTP erlaubt das Einfangen von Hybriden
auf Mikrotitrationsplatten, die Streptavidin enthalten. Das Vorhandensein der
DIG Modifizierung erlaubt den Nachweis und die Quantifizierung der
Hybriden mit Hilfe von ELISA, wobei Anti-DIG-Antiköper, die an die alkalische
Phosphatase gekoppelt sind, verwendet werden.
-
Eine
quantitative Analyse der Expression des Gens des LSR Rezeptors kann
ebenfalls durchgeführt werden,
indem man DNA-Arrays verwendet, wobei das Ende des DNA-Array eine eindimensionale,
zweidimensionale oder multidimensionale Anordnung einer Vielzahl
von Nukleinsäuren,
die eine ausreichende Länge
aufweisen, um einen spezifischen Nachweis der Expression der mRNA,
die in der Lage sind, sich zu hybridisieren, bezeichnet. Zum Beispiel
können
die DNA-Arrays eine Vielzahl von Nukleinsäuren enthalten, die von Genen
abgeleitet sind, von denen man das Expressionsniveau bestimmen möchte. Die
DNA-Arrays können
die genomischen Sequenzen von LSR, die einer cDNA dieser Erfindung,
inbesondere eine oder mehrere der cDNA mit SEQ ID 9, SEQ ID 11 oder
SEQ ID 13, alle komplementären
Sequenzen derselben oder alle Fragmente derselben einschließen. Vorzugsweise
enthalten die Fragmente mindestens 15 oder mindestens 25, mindestens
50, mindestens 100 oder mindestens 500 aufeinanderfolgende Nukleotide
der Nukleinsequenzen, von denen sie stammen.
-
Eine
quantitative Analyse der Expression des LSR Rezeptors kann zum Beispiel
mit einem DNA-Array, das die cDNA des LSR Rezeptors aufweist, wie
bei Schena et al. (1995 und 1996) beschrieben wird, durchgeführt werden.
cDNA des LSR Rezeptors oder Fragmente derselben werden mit Hilfe
der PCR-Methode amplifiziert und aus einer 96-Loch-Mikroplatte auf
einem sylatierten Objektträger
fixiert, wobei ein sehr schneller Roboter verwendet wird. Das so
hergestellte Array wird in einem Feuchtraum inkubiert, um die Rehydratisierung
zu erlauben. Es wird anschließend
ein Mal eine Minute lang in 0,2% SDS, zweimal 1 Minute lang in Wasser
und ein Mal 5 Minuten lang in einer Lösung aus Natriumborhydrid gewaschen.
Das Array wird dann 2 Minuten in Wasser von 95°C getaucht, 1 Minute lang in
0,2% SDS transferiert, zweimal mit Wasser gewaschen, getrocknet
und im Dunklen bei 25°C
aufbewahrt.
-
Die
mRNA von Zellen oder von Geweben werden isoliert oder im Handel
erhalten, zum Beispiel von der Gesellschaft Clontech. Die Sonden
werden mit Hilfe eines Reverstranskriptionzyklus hergestellt. Die
Sonden werden anschließend
an das DNA-Array
von 1 cm2 unter einem Deckglas 14 × 14 mm
6–12 Stunden
lang bei 60°C
hybridisiert. Das Array wird 5 Minuten bei 25°C in einer Waschpufferlösung mit
geringer Stringenz (1 × SSC/0,2%
SDS), anschließend
10 Minuten bei Raumtemperatur in einem Puffer mit hoher Stringenz
(0,1 × SSC/0,2%
SDS) gewaschen. Das Array wird in 0,1 × SSC analysiert, wobei ein
Laserfluoreszenzmikroskop mit einem geeigneten Satz von Filtern
verwendet wird. Man erhält
genaue Messungen der differentiellen Expression, indem man den Mittelwert
der Verhältnisse
von zwei unabhängigen
Hybridsierungen nimmt.
-
Eine
quantitative Analyse der Expression des LSR Rezeptors kann ebenfalls
mit cDNA des LSR Rezeptors oder Fragmenten derselben an DNA-Arrays
nach der Beschreibung von Pietu et al. (1996) durchgeführt werden.
Die cDNA des LSR Rezeptors oder Fragmente derselben werden mit Hilfe
der PCR-Methode amplifiziert und auf Membranen fixiert. Die von
verschiedenen Geweben oder Zellen stammenden mRNA werden mit radioaktiven
Nukleotiden markiert. Nach der Hybridisierung und dem Waschen unter
kontrollierten Bedingungen werden die hybridisierten mRNA mit einem
Phosphor Imager oder mit Hilfe der Autoradiographie nachgewiesen.
Die Versuche werden als Doppelversuche durchgeführt und es kann eine quantitative
Analyse der differentiell exprimierten mRNA vorgenommen werden.
-
Alternativ
kann die Analyse der Expression des LSR Rezeptors mit DNA-Arrays
mit hoher Dichte, wie sie Lockhart et al. (1996) und Sosnowski et
al. (1997) beschrieben haben, durchgeführt werden. Oligonukleotide
mit 15 bis 20 Nukleotiden, vorzugsweise etwa 20 Nukleotiden, extrahiert
aus den Sequenzen der genomischen DNA oder cDNA des LSR Rezeptors
oder ihren komplementären
Sequenzen werden direkt auf einem Chip synthetisiert oder werden
synthetisiert und anschließend
auf den Chip aufgebracht.
-
cDNA-Sonden
des LSR, die mit einer geeigneten Verbindung wie Biotin oder Digoxigenin
oder einem fluoreszierenden Molekül markiert sind, werden aus
einer mRNA-Population synthetisiert und werden in Oligonukleotide
mit durchschnittlich 50 bis 100 Nukleotiden fragmentiert. Die so
erhaltenen Sonden werden an den Chip hybridisiert. Nach einem Waschen,
wie es bei Lockhart et al. (1996) beschrieben wird, und einer Anwendung
verschiedener elektrischer Felder (Sosnowski et al., 1997) werden
die markierten Verbindungen nachgewiesen und quantifiziert. Die
Hybridisierungen werden dupliziert. Eine vergleichende Analyse der
Intensität
der Signale, die von den Sonden auf einem Ziel-Oligonukleotid in
verschiedenen cDNA-Proben
erzeugt werden, ergibt eine differentielle Expression der mRNA des
LSR Rezeptors.
-
Die
oben genannten Verfahren erlauben die Analyse der Expressionsniveaus
des LSR Rezeptors in ein und derselben Zelle und ein und demselben
Gewebe unter unterschiedlichen Bedingungen, zum Beispiel Induktion
oder nicht, jedoch ebenfalls die Analyse der Gewebespezifität dieser
Expression unter Bedingungen, die ebenfalls variieren können. Dank
dieser Verfahren kann man die Expression der einen oder anderen
Untereinheit des LSR Rezeptors und ganz allgemein der verschiedenen
aus dem alternativen Splicing hervorgegangenen Formen analysieren,
indem man die Sonden entsprechend definiert.
-
Die
Auswirkung der Kandidatenverbindungen auf die Modulation des Niveaus
oder der Spezifität
der Expression oder des Splicing der verschiedenen Formen des LSR
Rezeptors kann so in großem
Maßstab
analysiert werden, indem man die Zellen, die Quellen von Messenger-RNA
sind, insbesondere die Modellzellen nach der Erfindung, gleich ob
sie den LSR natürlich
exprimieren oder ob es rekombinante Zellen sind, mit den genannten
Kandidatenverbindung in Kontakt bringt.
-
Musterung von Verbindungen,
die mit dem LSR Rezeptor interagieren
-
Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung besteht in Verfahren zur Identifizierung
von Molekülen,
die in der Lage sind, sich an den LSR Rezeptor zu binden. Derartige
Moleküle
können
verwendet werden, um die Aktivität
des LSR Rezeptors zu modulieren. Derartige Moleküle können zum Beispiel verwendet
werden, um den Abbau von Lipoproteinen, vorzugsweise Lipoproteinen
mit hohem Triglyzeridgehalt, oder Zytokinen, vorzugsweise Leptin,
zu stimulieren oder zu verringern. Derartige Moleküle können ebenfalls
verwendet werden, um die Aktivierung der LSR Aktivität durch
Leptin oder durch freie Fettsäuren
zu hemmen.
-
Es
gibt zahlreiche Verfahren zur Identifizierung von Liganden des LSR
Rezeptors. Eins dieser Verfahren wird in dem Patent
US 5.270.170 beschrieben, dessen Lehre
in der Literaturliste genannt ist. Kurz gesagt, man stellt eine
Bank aleatorischer Peptide, die eine Vielzahl von Vektoren enthalten,
die jeweils für
eine Fusion zwischen einem Kandidatenpeptid für eine Bindung an den LSR Rezeptor
codieren, und ein Protein her, das sich an die DNA anlagert, wie
der Repressor Lac, der von dem Gen lacI codiert wird. Die Vektoren
der Bank aleatorischer Peptide enthalten ebenfalls Bindungsstellen
für die
Proteine, die sich an die DNA anlagern, wie die Bindungsstelle LacO,
wenn das Protein der Repressor Lac ist. Die Bank aleatorischer Peptide
wird in eine Wirtszelle eingebracht, in der das Fusionsprotein exprimiert
wird. Die Wirtszelle wird anschließend unter Bedingungen, die
die Bindung des Fusionsproteins an die Bindungsstellen des Vektors
erlaubt, lysiert.
-
Die
Vektoren, die das Fusionsprotein gebunden haben, werden mit dem
immobilisierten LSR Rezeptor, einer Untereinheit des immobilisierten
LSR Rezeptors oder einem Fragment des immobilisierten LSR Rezeptors
unter Bedingungen, die den Peptiden erlauben, sich spezifisch zu
binden, in Kontakt gebracht. Zum Beispiel kann der LSR-Rezeptor,
eine Untereinheit desselben oder ein Fragment desselben mit mindestens 10,
mindestens 20, mindestens 30 oder über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
durch Bindung an eine Oberfläche
wie z. B. ein Plättchen
oder ein Kunststoffteilchen immobilisiert werden.
-
Die
Vektoren, die für
die Peptide codieren, die in der Lage sind, sich an den LSR Rezeptor
zu binden, werden durch Wechselwirkungen zwischen dem Peptid und
dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit des Rezeptors und einem Fragment
desselben spezifisch an der Oberfläche zurückgehalten.
-
Alternativ
können
Moleküle,
die in der Lage sind, mit dem LSR Rezeptor zu interagieren, identifiziert werden,
indem man ein 2-Hybriden-System wie Matchmaker Two Hybrid System
2 verwendet. Entsprechend den Anweisungen des Handbuchs zum Matchmaker
Two Hybrid System 2 (Katalog Nr. K1604-1, Clontech), dessen Lehre
in der Literaturliste genannt ist, werden die Nukleinsäuren, die
für den
LSR Rezeptor, eine Untereinheit desselben oder ein Fragment desselben
mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30 oder über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
codieren, so in einen Expressionsvektor inseriert, dass sie in Phase
mit der DNA sind, die für
die Bindung des Aktivators der Transkription der Hefe GAL 4 mit
der DNA codiert. Die Nukleinsäuren
einer Bank, die für
Proteine oder Peptide codiert, die in der Lage sind, mit dem LSR
Rezeptor zu interagieren, werden so in einen zweiten Expressionsvektor
inseriert, dass sie in Phase mit der DNA sind, die für den Aktivierungsbereich
des Aktivators GAL4 codiert. Die Hefen werden durch die beiden Expressionsplasmide
transformiert und werden in ein Milieu gebracht, das die Selektion
von Zellen erlaubt, die in jedem der Vektoren enthaltene Marker
exprimieren, oder die, die das Gen HIS3, dessen Expression von GAL4 abhängt, exprimieren.
Die transformierten Zellen, die auf einem Milieu ohne Histidin wachsen
können,
werden für
die Expression von LacZ in Abhängigkeit
von GAL4 analysiert. Die Zellen, die ohne Histidin wachsen und LacZ
exprimieren, enthalten ein Plasmid, das für Proteine oder Peptide codiert,
die mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben oder einem
Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30
oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
interagieren.
-
Um
die Wechselwirkung des LSR Rezeptors, einer Untereinheit desselben
oder einem Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20,
mindestens 30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren mit
kleinen Molekülen
wie denen, die durch Kombinationschemie entstehen, zu untersuchen,
ist es möglich, eine
Mikrodialyse, gekoppelt an eine HPLC-Methode, wie sie bei Wang et
al. (1997) beschrieben wird, oder eine Kapillar-Affinitätslektrophorese,
wie sie bei Busch et al. (1997) beschrieben wird, wobei die Lehre
in der Literaturliste genannt ist, anzuwenden.
-
In
anderen Methoden können
die Peptide oder kleinen Moleküle,
die in der Lage sind, mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben
oder einem Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
zu interagieren, an nachweisbare Marker, wie zum Beispiel radioaktive,
fluoreszierende oder enzymatische Marker, gebunden werden. Diese
markierten Moleküle
werden mit dem immobilisierten LSR Rezeptor, einer immobilisierten
Untereinheit desselben oder einem immobilisierten Fragment desselben
mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30 oder über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
unter Bedingungen, die eine spezifische Wechselwirkung erlauben,
in Kontakt gebracht. Nach Eliminierung der nicht-gebundenen Moleküle werden
die gebundenen Moleküle
mit Hilfe geeigneter Mittel nachgewiesen.
-
Diese
Methoden können
insbesondere die Identifizierung von Fettsäuren oder analogen Verbindungen,
die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle der Fettsäuren auf
dem LSR zu binden, von Lipoproteinen oder analogen Verbindungen,
die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle der Lipoproteine
auf dem LSR Rezeptor zu binden, von Derivaten des Leptins oder analogen
Verbindungen, die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle des
Leptins auf dem LSR zu binden, oder von Derivaten des Rezeptors
gC1qR oder analogen Verbindungen, die in der Lage sind, sich an
die Bindungsstelle von gC1qR auf dem LSR zu binden, erlauben.
-
Ferner
können
die Peptide oder kleinen Moleküle,
die sich an den LSR, vorzugsweise an die Bindungsstellen der Fettsäuren, der
Lipoproteine, der Zytokine, insbesondere des Leptins, oder von gC1qR
oder einem seiner analogen Proteine auf dem LSR Rezeptor binden,
mit Hilfe von Kompetitionsversuchen identifiziert werden. Bei derartigen
Versuchen wird der LSR Rezeptor, eine Untereinheit desselben oder
ein Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
auf einer Oberfläche
wie einem Kunststoffträger
immobilisiert. Steigende Mengen von Peptiden oder kleinen Molekülen werden
mit dem immobilisierten LSR Rezeptor, einer immobilisierten Untereinheit
desselben oder einem immobilisierten Fragment desselben mit mindestens
10, mindestens 20, mindestens 30 und über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
in Gegenwart des markierten Liganden des Rezeptors in Kontakt gebracht,
wobei dieser Ligand zum Beispiel das Leptin, das Oleat, die LDL
oder gC1qR sein können.
Der Ligand des LSR Rezeptors kann mit einem radioaktiven, fluoreszierenden
oder enzymatischen Marker markiert werden. Die Fähigkeit des getesteten Moleküls zur Wechselwirkung
mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben oder einem Fragment
desselben mit mindestens 10, mindestes 20, mindestens 30 und über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
wird mit Hilfe der Messung der in Gegenwart des getesteten Moleküls gebundenen
Menge an markiertem Liganden bestimmt. Eine Verringerung der gebundenen
Menge an Ligand in Gegenwart des getesteten Moleküls zeigt
an, dass dieses in der Lage ist, mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit
desselben oder einem Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens
20, mindestens 30 oder über 30
aufeinanderfolgenden Aminosäuren
zu interagieren.
-
Diese
Methoden können
insbesondere die Identifizierung von Fettsäuren oder analogen Verbindungen,
die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle der Fettsäuren auf
dem LSR zu binden, von Lipoproteinen oder analogen Verbindungen,
die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle der Lipoproteine
auf dem LSR Rezeptor zu binden, von Derivaten des Leptins oder analogen
Verbindungen, die in der Lage sind, sich an die Bindungsstelle des
Leptins auf dem LSR zu binden, oder von Derivaten des Rezeptors
gC1qR oder analogen Verbindungen, die in der Lage sind, sich an
die Bindungsstelle von gC1qR auf dem LSR zu binden, erlauben. Man
kann insbesondere die Fähigkeit
derartiger Verbindungen oder jeder beliebigen Kandidatenverbindung, mit
dem Oleat, den Lipoproteinen, dem Leptin oder gC1qR um die Bindung
an den LSR zu konkurrieren, messen.
-
Die
BIACORE-Methode kann ebenfalls zur Musterung von Verbindungen, die
in der Lage sind, mit dem LSR Rezeptor zu interagieren, verwendet
werden. Diese Methode wird bei Szabo et al. (1995) und Edwards und
Leartherbarrow (1997) beschrieben, deren Lehre in der Literaturliste
genannt ist, und erlaubt den Nachweis von Wechselwirkungen zwischen
Molekülen
in Echtzeit ohne Verwendung einer Markierung. Sie basiert auf dem
SPR-Phänomen
(surface plasmon resonance). Kurz gesagt, wird das zu analysierende
Molekül auf
einer Oberfläche
gebunden (wobei typischerweise ein Carboxymethyldextran-Array verwendet
wird). Auf die Seite der Oberfläche,
die nicht die Probe enthält,
wird ein Lichtstrahl gerichtet und wird von dieser reflektiert.
Das SPR-Phänomen
führt zu
einer Reduzierung der Intensität
des reflektierten Lichtes mit einer spezifischen Kombination von
Winkel und Wellenlänge.
Die Geschehnisse bei der Bindung von Molekülen führen zu einer Veränderung
des Brechungskoeffizienten an der Oberfläche, die wie eine Modifizierung
des SPR-Signals nachgewiesen wird. Um eine Musterung von Verbindungen,
die in der Lage sind, mit dem LSR Rezeptor zu interagieren, vorzunehmen,
immobilisiert man den LSR Rezeptor, eine Untereinheit desselben
oder ein Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
auf einer Oberfläche.
Diese Oberfläche
stellt eine Seite einer Zelle dar, in die das zu testende Molekül geht.
Die Bindung des Moleküls
auf dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben oder einem Fragment desselben
mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30 oder über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
wird durch eine Veränderung
des SPR-Signals nachgewiesen. Die getesteten Moleküle können Proteine, Peptide,
Kohlenhydrate, Lipide oder kleine, durch die Kombinationschemie
gebildete Moleküle
sein. Die Kandidatenproteine können
aus allen beliebigen Geweben von allen Spezies extrahiert werden.
Die BIACORE-Methode
kann ebenfalls angewendet werden, indem man Eukaryonten- oder Prokaryontenzellen
oder Lipidvesikel, die einen endogenen oder rekombinanten LSR Rezeptor
an ihrer Oberfläche
aufweisen, immobilsiert.
-
Einer
der größten Vorteile
dieser Methode ist, dass sie die Bestimmung der Assoziationskonstanten zwischen
dem LSR Rezeptor und den interagierenden Molekülen erlaubt. So ist es möglich, die
Moleküle,
die mit großen
oder kleinen Assoziationskonstanten interagieren, spezifisch auszuwählen.
-
Die
Proteine oder anderen Moleküle,
die mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben oder einem
Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
interagieren, können
identifiziert werden, indem man Affinitätssäulen verwendet, die den LSR
Rezeptor, eine Untereinheit desselben oder ein Fragment desselben
mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30 oder über 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäuren
enthalten. Der LSR Rezeptor, eine Untereinheit desselben oder ein
Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
kann an die Säule
gebunden werden, indem man klassische Methoden, die die chemische
Kopplung an ein geeignetes Säulen-Array
wie die Agarose, Affi Gel, oder andere dem Fachmann bekannte Arrays
einschließen,
anwendet. Unter einem anderen Aspekt der Erfindung kann die Affinitätssäule chimäre Proteine
enthalten, in denen der LSR Rezeptor, eine Untereinheit desselben
oder ein Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
zum Beispiel mit dem Gluthation S-Transferase fusioniert ist. Die
zu testenden oben beschriebenen Moleküle werden anschließend auf
die Säule
gebracht. Die mit dem LSR Rezeptor, einer Untereinheit desselben oder
einem Fragment desselben mit mindestens 10, mindestens 20, mindestens
30 oder über
30 aufeinanderfolgenden Aminosäuren
interagierenden Moleküle
werden auf der Säule
zurückgehalten
und können
durch Eluierung isoliert werden. Wenn die getesteten Moleküle Proteine
sind, können
sie anschließend
auf einem Elektrophoresegel 2-D, wie Ramunsen et al. (1997) beschreiben,
deren Lehre in der Literaturliste genannt ist, analysiert werden.
Alternativ können
die auf der Affinitätssäule zurückgehaltenen
Proteine oder anderen Moleküle
mit Hilfe der Elektrophorese gereinigt und sequenziert werden. Eine ähnliche
Methode kann angewandt werden, um Antikörper zu isolieren, um „Phage
Display"-Produkte
oder menschliche Antikörper
aus dem „Phage
Display" zu mustern.
-
Musterung von Verbindungen,
die mit den Promotor- und/oder Regulatorsequenzen des LSR Rezeptors
interagieren
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Methode zur Musterung von Verbindungen,
die mit den Promotor- und/oder Regulatorsequenzen des LSR Rezeptors
interagieren.
-
Die
Nukleinsäuren,
die für
Proteine, die mit den Promotor- und/oder Regulatorsequenzen des
LSR Rezeptors interagieren, codieren, insbesondere eine Nukleotidsequenz,
die den Nukleotiden 1 bis 1897 mit SEQ ID 19 entspricht, oder ein
Fragment derselben können
identifiziert werden, indem man ein Ein-Hybrid-System, wie das in
dem Handbuch zum Kit Matchmaker One-Hybrid-System von Clontech (Katalog
Nr. K1603-1) beschriebene, dessen Lehre in der Literaturliste genannt
ist, verwendet. Kurz gesagt, wird die Ziel-Nukleotidsequenz stromaufwärts von
einem auswählbaren
Markergen kloniert und in ein Hefegenom integriert. Die das integrierte
Markergen enthaltenden Hefen werden mit Hilfe einer Bank, die Fusionen
zwischen cDNA, die für Kandidatenproteine
für die
Bindung auf Promotor- und/oder Regulatorbereiche des Gens des Rezeptors
codieren, und dem Aktivatorbereich eines Transkriptionsfaktors der
Hefe wie GAL4 enthält,
transformiert. Die Hefen werden in ein Milieu gebracht, das die
Selektion von Zellen, die das Markergen exprimieren, erlaubt. Die selektionierten
Hefen enthalten ein Fusionsprotein, das in der Lage ist, sich auf
der Zielregion des Promotors und/oder Regulators zu binden. Die
cDNA der Gene, die für
die Fusionsproteine codieren, werden anschließend sequenziert. Die entsprechenden
Inserts können
dann in Expressions- oder Transkriptionsvektoren in vitro kloniert
werden. Die Bindung der so codierten Polypeptide an die Zielsequenzen
des Promotors kann mit Hilfe dem Fachmann bekannter Methoden bestätigt werden,
darunter die Versuche durch Verlangsamung auf Gel oder Schutz mit
DNAse.
-
Die
Musterung von Verbindungen, die in der Lage sind, die Expression
des LSR Rezeptors zu modifizieren, indem sie sich an Regulator-
und/oder Promotorsequenzen binden, kann ebenfalls mit Hilfe von
Reportergenen durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann eine am 5' Ende der codierenden Sequenz des LSR
Rezeptors befindliche Genomregion, insbesondere eine Nukleotidsequenz,
die den Nukleotiden 1 bis 1897 mit SEQ ID 19 oder einem Fragment
derselben entspricht, in einen Vektor wie pSEAP-Basic, pSEAP-Enhancer, pβgal-Basic,
pβgal-Enhancer
oder pEGFP-1, die bei Clontech verfügbar sind, kloniert werden.
Kurz gesagt, enthält
jeder dieser Vektoren Mehrfachklonierungsstellen, die sich stromaufwärts von
einem Markergen, das für ein
leicht nachweisbares Protein wie die alkalische Phosphatase, die β-Galactosidase
oder das GFP (green fluorescent protein) codiert, befinden. Nach
Inserierung der Genomregion am 5' Ende
der codierenden Sequenz des LSR Rezeptors, insbesondere eine Nukleotidsequenz,
die den Nukleotiden 1 bis 1897 mit SEQ ID 19 entspricht, oder ein
Fragment derselben, wird das Expressionsniveau der Markerproteine
gemessen und mit einem kein Insert enthaltenden Vektor verglichen.
Die Auswirkung von Kandidatenverbindungen auf die von Regulator-
und/oder Promotorsequenzen des LSR ausgehende Expression kann so
beurteilt werden.
-
Die
Musterung von Verbindungen, die in der Lage sind, sich auf Regulator-
und Promotorregionen des Gens des LSR Rezeptors zu binden, können ebenfalls
mit Hilfe dem Fachmann bekannter Versuche der Verlangsamung auf
Gel, die bei Fried und Crothers (1981), Garner und Revzin (1981)
und Dent und Latchman (1993) beschrieben werden, deren Lehre in
der Literaturliste genannt ist, durchgeführt werden. Diese Versuche basieren
auf dem Prinzip, dass ein an ein Protein gebundenes DNA-Fragment langsamer
wandert als dasselbe Fragment ohne Protein. Kurz gesagt, die Ziel-Nukleotidsequenz
wird markiert. Anschließend
wird sie entweder mit einem Kernextrakt oder mit ganzen Zellen,
die so hergestellt werden, dass sie die Transkriptionsfaktoren enthalten,
oder mit verschiedenen zu testenden Verbindungen in Kontakt gebracht.
Die Wechselwirkung zwischen der Regulator- und/oder Promotorregion
des Gens des LSR Rezeptors und der Verbindung oder dem Transkriptionsfaktor
wird mit Hilfe der Elektrophorese durch Verlangsamung der Wanderung
nachgewiesen.
-
Verbindungen
-
Die
chemischen oder biochemischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie die Modulation der Expression oder der Aktivität des erfindungsgemäßen Rezeptors
erlauben, bilden ebenso einen Bestandteil der Erfindung.
-
Die
chemischen oder biochemischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie in der Lage sind, direkt oder indirekt mit dem erfindungsgemäßen Rezeptor
zu interagieren, bilden einen Bestandteil der Erfindung.
-
Die
chemischen oder biochemischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie durch die obenstehend definierten Verfahren ausgewählt werden,
bilden ebenso einen Bestandteil der Erfindung.
-
Insbesondere
wird von den erfindungsgemäßen Verbindungen
ein Leptin oder eine seiner abgeleiteten Verbindungen, vorzugsweise
eine seiner Proteinvarianten, oder die Leptine, die chemisch modifiziert
oder durch genetische Rekombination erhalten wurden oder eines ihrer
Fragmente bevorzugt.
-
Man
kann durch Verbindungen, die es gestatten, die Expression oder Aktivität des Rezeptors
zu modulieren, Verbindungen konstruieren, die es insbesondere gestatten,
die Zahl, die Umsatzgeschwindigkeit und/oder den Konformationswechsel
des erfindungsgemäßen Rezeptors
zu reduzieren, zu stabilisieren oder zu erhöhen oder die gesamte Aktivität oder die
Aktivität
einer der Domänen
des Rezeptors zu begünstigen oder
zu inhibieren oder überdies
die normale Expression des Rezeptors wiederherzustellen, z. B. im
Falle, wenn eine genetische Anomalie festgestellt wurde. Diese Verbindungen
können
als spezifische Liganden des Rezeptors oder einer seiner Domänen interagieren,
z. B. in der Eigenschaft als Kofaktor oder Inhibitor, insbesondere
kompetitiv, oder überdies
mit einer agonistischen oder antagonistischen Aktivität auf Konformationsänderungen
des Komplexes. Diese Verbindungen können ebenso durch Neutralisieren
der spezifischen natürlichen
Liganden des Rezeptors interagieren und auf diese Weise die Aktivität des Rezeptors
inhibieren, die durch seine Liganden induziert wurde.
-
Von
diesen Verbindungen werden die Verbindungen bevorzugt, die es erlauben,
die Zahl der Polypeptide des Rezeptors, seine Umsatzgeschwindigkeit
und/oder die Selektivität
seiner Aktivität
zu modulieren.
-
Es
werden ebenso die erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Erhöhung der
Gesamtaktivität
oder der Expression des erfindungsgemäßen Rezeptors und/oder eine spezifische
Erhöhung
der Rezeptoraktivität
der Zytokinclearance, insbesondere der Leptinclearance und/oder eine
spezifische Erhöhung
der Rezeptoraktivität
der Lipoproteinclearance erlauben.
-
Ebenso
werden die Verbindungen bevorzugt, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Verminderung der Gesamtaktivität oder der Expression des erfindungsgemäßen Rezeptors
und/oder eine spezifische Verminderung der Rezeptoraktivität der Zytokinclearance,
insbesondere der Leptinclearance und/oder eine spezifische Verminderung
der Rezeptoraktivität
der Lipoproteinclearance erlauben.
-
Ebenso
sind die Verbindungen bevorzugt, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Modulation der Zytokinelimination erlauben, insbesondere des
Leptins, und/oder eine Modulation der Elimination von Lipoproteinen,
von Rückständen von
Chylomikronen und/oder von Triglyzeriden.
-
Die
Erfindung umfasst ebenso die erfindungsgemäßen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Modulation des Verhältnisses von Zytokinen, insbesondere
der Leptinämie
und/oder eine Modulation des Verhältnisses von Lipoproteinen,
von Rückständen von
Chylomikronen und/oder von Triglyzeriden erlauben.
-
Stärker bevorzugt
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Kontrolle des Verhältnisses
von Zytokinen erlauben, insbesondere der Leptinämie.
-
Auf
eine ebensolche Weise bevorzugt umfasst die Erfindung die erfindungsgemäßen Verbindungen, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Kontrolle, vorzugsweise eine Verminderung
des Verhältnisses
von Lipoproteinen, eine Verminderung der Plasmakonzentration von
Resten von Chylomikronen und/oder eine Verminderung der Triglyzeridämie erlauben.
-
Von
den am meisten bevorzugten Verbindungen werden diejenigen bevorzugt,
gekennzeichnet dadurch, dass sie ausgewählt sind aus:
- a) einem erfindungsgemäßen Antikörper;
- b) einem erfindungsgemäßen Polypeptid;
- c) einem erfindungsgemäßen Polypeptid,
dadurch gekennzeichnet, dass es einer löslichen Form des erfindungsgemäßen Rezeptors
entspricht;
- d) einem erfindungsgemäßen Vektor;
- e) einem erfindungsgemäßen Vektor,
dadurch gekennzeichnet, dass er auf der äußeren Oberfläche eine spezifische
Erkennungsstelle für
Leberzellen präsentiert;
- f) einem erfindungsgemäßen Vektor,
dadurch gekennzeichnet, dass das Expressionsprodukt der Nukleinsäure, die
durch den Vektor in die Zielzelle inseriert wurde, entweder in der
transformierten Zielzelle gebunden oder durch die transformierte
Zielzelle ausgeschieden wird;
- g) einem erfindungsgemäßen Sense-
oder Antisense-Oligonukleotid;
- h) einem Leptin, oder einer seiner Proteinvarianten oder einem
Leptin, das chemisch oder durch genetische Rekombination modifiziert
wurde oder einem seiner Fragmente.
-
Die
Erfindung betrifft schließlich
die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Medikament.
-
Insbesondere
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Medikament für
die Prävention und/oder
die Behandlung von Krankheiten und/oder der Entstehung von Krankheiten,
die mit Störung
des Ernährungsverhaltens
verbunden sind, bevorzugt.
-
Ebenso
werden erfindungsgemäße Verbindungen
als Medikament zur Prävention
und/oder zur Behandlung von Krankheiten und/oder der Entstehung
von Krankheiten, die mit Störungen
des Zytokinmetabolismus verbunden sind, bevorzugt.
-
Auf
dieselbe Weise bevorzugt betrifft die Erfindung ebenso die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Medikament für
die Prävention
oder für
die Behandlung von Fettleibigkeit oder Anorexie.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
als Medikament für
die Prävention
und/oder für
die Behandlung von Krankheiten und/oder der Entstehung von Krankheiten,
die mit Fettleibigkeit assoziiert sind oder durch Fettleibigkeit
induziert werden, sind bevorzugte Verbindungen.
-
Insbesondere
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Medikament für
die Prävention und/oder
für die
Behandlung der Herzinsuffizienz, der Koronarinsuffizienz, der Apoplexie,
der atheromatösen Krankheit,
der Atherosklerose, der arteriellen Hypertension, des insulinunabhängigen Diabetes,
der Hyperlipidämie
und/oder der Hyperurikämie
bevorzugt.
-
Am
meisten bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Verbindungen als Medikament
für die
Prävention und/oder
die Behandlung der Atheromatose und/oder der Atherosklerose.
-
Schließlich umfasst
die Erfindung erfindungsgemäße Verbindungen
für die
gentherapeutische Prävention
und/oder für
die gentherapeutische Behandlung von Krankheiten und/oder der Entstehung
von Krankheiten, die mit Störungen
des Ernährungsverhaltens
verbunden sind, der Fettleibigkeit und/oder von Krankheiten und/oder
der Entstehung von Krankheiten, die mit der Fettleibigkeit assoziiert
sind oder durch die Fettleibigkeit induziert werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
als aktive Grundbestandteile eines Medikaments sind bevorzugt in
flüssiger
Form, verbunden mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger.
-
Solche
Verbindungen, die als Medikament verwendbar sind, bieten einen neuen
Ansatz für
die Vorbeugung und/oder für
die Behandlung der Krankheiten und/oder der Entstehung der Krankheiten,
die mit Störung
des Ernährungsverhaltens
verbunden sind, wie die Fettleibigkeit oder die Anorexie und die
damit verbundenen Risiken und/oder Komplikationen.
-
Vorzugsweise
werden diese Verbindungen systemisch verabreicht, insbesondere intravenös, intramuskulär, intradermal
oder oral.
-
Ihre
Verabreichungsweisen, Dosierungen und optimale galenische Formen
können
gemäß der generellen
Kriterien bestimmt werden, die bei der Festlegung einer Behandlung
in Betracht gezogen werden, die an einen Patienten adaptiert ist,
wie z. B. das Alter oder das Körpergewicht
des Patienten, die Schwere seines generellen Zustandes, die Toleranz
gegenüber
der Behandlung und festgestellte Nebeneffekte, etc...
-
Wie
vorher erwähnt,
kann es je nach dem Fall angemessen sein, die Aktivität des LSR
zu verstärken, z.
B. in pathologischen Fällen,
die von der Tatsache herrühren,
dass wenigstens eines seiner Gene nicht exprimiert, unzureichend
exprimiert oder in einer anormalen Form exprimiert wird, die es
nicht erlaubt, dass das Genprodukt seine Funktionen erfüllt, durch
Befördern
der Expression seiner Gene oder durch Erhöhen der Aktivität seiner
Genprodukte, oder im Gegenteil eine Überexpression oder eine anormale
Expression dieser Gene zu reprimieren. Es ist folglich angemessen,
auf generelle Weise den Mangel oder die Überexpression von Genprodukten
dieses Genes durch eine „Ersatz"-Therapie zu beseitigen,
die die Verstärkung
oder die Verminderung von Aktivitäten des LSR Komplexes erlaubt.
-
Die „Ersatz"-Therapie kann in
den Fällen,
wo eines der Gene z. B. unzureichend exprimiert wird oder auch,
wenn es in einer anormalen Form exprimiert wird, durch Gentherapie
verwirklicht werden, d. h. durch Einführen der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
und/oder der entsprechenden Gene mit Elementen, die ihre Expression
in vivo erlauben.
-
Die
Grundsätze
der Gentherapie sind bekannt. Man kann erfindungsgemäße virale
Vektoren verwenden; es ist ebenso möglich, nicht-virale Vektoren
vorzusehen, d. h. synthetische Vektoren, die die viralen Sequenzen
nachahmen oder die auch aus nackter DNA oder RNA gemäß der Technik
gebildet werden, die besonders durch die VICAL-Gesellschaft entwickelt
wurde.
-
In
den meisten Fällen
müssen
Zielelemente vorgesehen werden, die eine spezifische Expression
der Leber auf eine Weise sicherstellen, die die Expressionsgebiete
von in die Leptinclearance und die Lipoproteinclearance mit einbezogenen
Proteinen beschränken
zu können.
Es ist ebenso interessant, in bestimmten Fällen Vektoren zur transienten
Expression oder wenigstens zur kontrollierten Expression zu haben,
die man blockieren kann, wenn es notwendig ist.
-
Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung erscheinen in der Fortsetzung
der Beschreibung mit den Beispielen und den Abbildungen, deren Legenden
nachstehend dargestellt sind.
-
LEGENDE DER ABBILDUNGEN
-
1: Schematische Darstellung
der drei Formen des LSR-Proteins der Ratte: LSR 66 (Untereinheit α), LSR 64
(Untereinheit α') und LSR 58 (Untereinheit β).
-
2: Alignment der Proteinsequenzen
der langen Formen (Untereinheiten α) des menschlichen LSR (LSR1.Hs),
der Ratte (LSR1.Rn) und der Maus (LSR1.Mm). Die Symbole (*) unter
dem Alignment bezeichnen die konservierten Aminosäuren, die
Symbole (.) bezeichnen die konservativen Substitutionen der Aminosäuren. Vom
NH2-terminalen
Ende bis zum COOH-terminalen Ende, die mögliche Bindungsstelle von Fettsäuren (FFA)
eingerahmt, die Bindungsstelle für
Clathrin [NPGY], der auf Lysosomen gerichtete Konsensus: Dileucin
LI-X10-LL, die Transmembrandomäne
TM durch Überstrich
gekennzeichnet, das Motiv [RSRS], und die mögliche Bindungsstelle von Lipoproteinen
(+–+–) eingerahmt.
Durch Überstrich
ist das Muster des TNF-Rezeptors
mit (Pfeil) gekennzeichnet; wobei die konservierten Aminosäuren im
Muster angezeigt sind. Die transmembrane Domäne ist zwischen dem letzten
Dileucin und dem TNF-Muster gelegen.
-
3: Alignment von Proteinsequenzen
der drei Typen von Untereinheiten des menschlichen LSR (α: LSR1.Hs; α': LSR2.Hs; β: LSR3.Hs).
Die Bedeutung der Symbole, der Einrahmungen und der Überstriche ist
dieselbe wie in 2.
-
4: Alignment von Proteinsequenzen
der drei Typen von Untereinheiten des LSR der Ratte. Die Bedeutung
der Symbole, der Einrahmungen und der Überstriche ist dieselbe wie
in 2.
-
5: Alignment von Proteinsequenzen
der drei Typen von Untereinheiten des LSR der Maus. Die Bedeutung
der Symbole der Einrahmungen und der Überstriche ist dieselbe wie
in 2.
-
6: Schematische Darstellung
der drei Formen des LSR, die beim Menschen nachgewiesen sind und
die die konservierten Motive in jeder von ihnen anzeigt.
-
A: Schematische Darstellung der genomischen
Organisation des menschlichen LSR vom ersten kodierenden Exon an.
Die Exons sind durch Kästen
angezeigt, die Introns durch unterbrochene Striche. Die Größe der Exons
und der Introns ist in Nukleotiden über ihnen angegeben. Die Elemente,
die den Boten und das kodierte Protein kennzeichnen, sind in die
Abbildung übertragen.
Der Rahmen auf der rechten Seite gibt die Bedeutung der verwendeten
Symbole an.
-
B: Struktur der Form LSR-Hs-2062 des menschlichen
LSR. Diese Form kodiert für
ein Protein mit 649 Aminosäuren.
-
C: Struktur der Form LSR-Hs-2005 des menschlichen
LSR. Diese Form kodiert für
ein Protein mit 630 Aminosäuren.
-
D: Struktur der Form LSR-Hs-1858 des menschlichen
LSR. Diese Form kodiert für
ein Protein mit 581 Aminosäuren.
-
7: Alignment der Nukleotidsequenzen
der langen Formen der cDNA (kodierend für die Untereinheit α) des menschlichen
LSR (Isr1.Hs), der Ratte (Isr1.rRn) und der Maus (Isr1.Mm). Die
konservierten Nukleotide in den 3 Sequenzen sind durch ein Zeichen
* unter den Sequenzen markiert. Striche sind im Inneren der Sequenzen
hinzugefügt,
wenn das optimale Alignment der Sequenzen nur Mikrodeletionen erzeugen kann.
-
8: Identifikation des LSR
Rezeptors durch Liganden- und Western-Blotting von solubilisierten Proteinen
von Membranen der Leber der Ratte (Spuren 1, 2 und 4) oder von dem
240 kD-Protein, das teilweise gereinigt wurde (Spur 3).
-
Spuren
1, 2 und 3: Ligandenblotting. Spur 1: In Abwesenheit von Oleat und
von 125I-LDL;
Spur 2: In Anwesenheit von Oleat und von 125I-LDL;
Spur 3: In Anwesenheit von Oleat und von 125I-LDL.
-
Spur
4: Western-Blotting mit Anti-LSR-Antikörpern.
-
9: Wirkungen von Anti-LSR-Antikörpern auf
die LSR Aktivität.
-
A. Bindung von
125I-LDL
an die Plasmamembranen von Hepatozyten der Ratte in Anwesenheit
von Oleat und ansteigenden Konzentrationen von Anti-LSR-Antikörpern (
)
oder Kontrollantikörpern
(☐), ausgedrückt
als Prozent der Gesamtmenge des gebundenen
125I-LDL
in Abwesenheit von Antikörper.
-
B. Bindung, Inkorporation und Abbau von
125I-LDL in Hepatozyten der Ratte in Primärkultur
in Anwesenheit von Oleat und Anti-LSR-Antikörper (
)
oder Kontrollantikörper
(☐), jeweils ausgedrückt
als% der Gesamtbindung, der Gesamtinkorporation und des Gesamtabbaus
von
125I-LDL in Anwesenheit unspezifischer Antikörper.
-
10: Identifikation des
LSR Rezeptors durch Immunopräzipitation
von Lysaten von Hepatozyten markiert mit 35S-Methionin
und 35S-Cystein, in Anwesenheit eines Kontrollantikörpers (Spur
1) oder eines Anti-LSR-Antikörpers
(Spuren 2 bis 4) nach Trennung durch Elektrophorese in nicht-reduzierenden
Bedingungen (Spuren 2 und 3) oder reduzierenden Bedingungen (Spur
1 und 3).
-
11: Klonierung der cDNA
kodierend für
das LSR α und β.
-
A. Northern-Blot-Analyse, die mehrere Größen der
Boten-RNA von LSR zeigt.
-
B. Northern-Blot-Analyse mit vielen Geweben
von mRNA von LSR mit einer Sonde, die spezifisch für LSR ist
und einer Kontrollsonde, die spezifisch für das β-Aktin ist.
-
C. Analyse von mRNA des LSR mit RT-PCR
unter Verwendung von 5 Primerpaaren, die die gesamte Sequenz abdecken
und Nachweis der 3 Formen, die das Ergebnis des alternativen Splicings
im Amplifikationsfragment sind, das mit dem Primerpaar bc' erhalten wurde.
Das Schema stellt die Ergebnisse der Sequenzanalyse der drei entsprechenden
cDNA-Formen von LSR dar: die karierte Region ist in den zwei kurzen
Formen abwesend, die schraffierte Region ist einzig in der kürzesten
Form abwesend.
-
12: in vitro-Translation
der beiden kompletten cDNAs kodierend für die längste Form (66 kDa, Spur 2)
und die kürzeste
Form (58 kDa, Spur 3) des LSR der Ratte und einer Kontroll-cDNA,
die zur cDNA kodierend für
die längste
Form des LSR gegensinnig ist (Spur 1).
-
Die
in vitro Translationsprodukte, die durch 35S-Methionin
markiert sind, werden nach Elektrophorese bei nicht-reduzierten
Bedingungen analysiert.
-
13: Identifikation der
LSR-Untereinheiten α und β, die für die LSR
Aktivität
verantwortlich sind.
-
A. Schema, das die Lokalisation und die
Sequenz des N-terminalen Peptids von LSR zeigt, das zur Generierung
von Antikörpern
gegen das LSR-Peptid verwendet wurde.
-
B. Western- und Ligandenblotting der Untereinheiten α und β des LSR.
Das Western-Blotting
wird unter Verwendung des Anti-LSR-Antikörpers (Spur 1) oder des Antikörpers gegen
das LSR-Peptid (Spur 2) durchgeführt.
Das Ligandenblotting wird in Anwesenheit von 125I-LDL
mit (Spur 4) oder ohne (Spur 3) Oleat durchgeführt.
-
C. Wirkung eines Antikörpers gerichtet gegen ein synthetisches
LSR-Peptid auf die LSR Aktivität
von Plasmamembranen der Leber der Ratte. Die LSR Aktivität wird in
Anwesenheit eines Kontrollantikörpers
(☐) oder des Antikörpers
gegen das LSR-Peptid
gemessen (
).
-
14: Identifikation der
Untereinheiten des LSR Rezeptors und inhibitorische Wirkung eines
Antikörpers
gerichtet gegen ein synthetisches C-terminales Peptid, das aus LSR
hervorgegangen ist.
-
A- Schema, das die Lokalisation und die
Sequenz des synthetischen Peptids 170 zeigt.
-
B- Western-Blotting von Lysaten von Hepatozyten
der Ratte unter Verwendung der Antikörper gerichtet gegen das synthetische
Peptid 170 (Spur 2) oder eines Kontrollantikörpers (Spur 1); Spur 3: Molekulargewichtsmarker.
-
C- Bindung von 125I-LDL
durch den LSR Rezeptor in Anwesenheit von Oleat und von Kontrollantikörper oder
Antikörper
gerichtet gegen das LSR-Peptid 170.
-
15: Wirkung einer transienten
Transfektion von CHO-K1-Zellen mit den Plasmiden, die die Untereinheiten α und β des LSR
Rezeptors exprimieren, auf die Bindung von LDL in Anwesenheit oder
Abwesenheit von Oleat. Ansteigende Konzentration von Plasmid α allein (❍☐);
feste Konzentration von Plasmid α und ansteigende
Konzentration von Plasmid β (
).
-
16: Wirkung einer transienten
Transfektion von CHO-K1-Zellen mit den Plasmiden, die die Untereinheiten α und β des LSR
Rezeptors exprimieren, auf die Internalisierung und den Abbau von
LDL. Ansteigende Konzentration von Plasmid α allein (
);
feste Konzentration von Plasmid α und
ansteigende Konzentration von Plasmid β (
).
Die Ergebnisse werden als Differenz der Messwerte in Anwesenheit
und Abwesenheit von Oleat ausgedrückt.
-
17: Charakterisierung der
LSR Aktivität
aus CHO-K1-Zellen, die transient mit Nukleinsäuresequenzen transfiziert wurden,
die für
die Untereinheiten α und β des LSR
Rezeptors kodieren, verglichen mit der LSR Aktivität aus denselben
Zellen, die nicht-transfiziert wurden (Kontrolle).
-
A- Bindung von 125I-LDL
in Anwesenheit eines Kontrollantikörpers oder eines Anti-LSR-Antikörpers.
-
B- Bindung von
125I-LDL
in Anwesenheit von ansteigenden Konzentrationen von nichtmarkierten
Lipoproteinen; Chylomikronen der Ratte (♦), menschlichen VLDL (
),
LDL (☐), HDL (
),
LDL behandelt mit Pronase (❍)
oder LDL modifiziert durch Cyclohexandion (LDL-chd,
).
-
18: Wirkung von Oleat,
RAP-39, von Anti-LSR-Antikörpern
und von Chloroquin auf den spezifischen Abbau des Leptins in Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte.
-
19: Western-Blot-Analyse
mit Anti-LSR-Antikörpern
von der Proteinfraktion der Plasmamembran der Leber der Ratte, die
auf einer Säule
zur Affinitätschromatographie
zurückgehalten
wurde und die das Leptin enthält.
-
20: Clearance des
125I-Leptins in Kontrollmäusen (☐), ob/ob- (
)
und db/db-Mäusen
( ) in der Leber und der Niere. Die Ergebnisse werden als Differenz
zwischen den Mengen von
125I-Leptin und
von
125I-β2-Mikroglobulin
ausgedrückt,
die in der Leber und in der Niere wiedergefunden werden.
-
21: Scheinbare Anzahl der
exprimierten LSR Rezeptoren in der Leber von Kontrollmäusen, ob/ob-
und db/db-Mäusen.
-
22: Wirkung von Anti-LSR-Antikörpern auf
das Verhältnis
der Mengen von 125I-Leptin, verteilt in der
Leber und in der Niere.
-
23: Wirkung von ansteigenden
Leptinkonzentrationen auf die LSR Aktivität von Hepatozyten der Ratte
in Primärkultur.
Die Ergebnisse stellen die Differenzen der Aktivität von Zellen
dar, die mit oder ohne Oleat in Anwesenheit von entweder 125I-LDL oder 125I-VLDL
inkubiert wurden.
-
24: Die Fähigkeit
des Leptins zur Induktion der LSR Aktivität von Hepatozyten der Ratte
in Primärkultur.
-
A. Anzahl der scheinbaren exprimierten
Rezeptoren auf der Oberfläche
von Hepatozyten in Anwesenheit oder in Abwesenheit von Leptin, abgeschätzt durch
die Messung der Menge von 125I-LDL gebunden
in Anwesenheit von Oleat.
-
B. Wirkung von Cycloheximid, von Colchicin
und von Cytochalasin B auf die Induktion der LSR Aktivität durch
das Leptin.
-
25: Wirkung des Leptins
auf die lipämische
postprandiale Antwort bei Kontrollmäusen (❍), ob/ob- (
)
und db/db-Mäusen
(☐), wiedergespiegelt durch den Verlauf der Plasmakonzentration
von Triglyzeriden (TG) nach Einnahme einer fettreichen Mahlzeit,
mit einer (B) und ohne eine (A) Injektion von rekombinantem Leptin
der Maus.
-
26: Wirkung des Leptins
in Anwesenheit und Abwesenheit von Laktoferrin auf die lipämische postprandiale
Antwort der ob/ob-Maus, ausgedrückt
durch die Messung der Plasmakonzentration von Triglyzeriden (TG)
nach Einnahme einer fettreichen Mahlzeit.
-
27: Wirkung einer Leptininjektion
auf die scheinbare Zahl der LSR Rezeptoren, die in der Leber der
ob/ob- und db/db-Maus exprimiert wurden.
-
28: Lipämische postprandiale Antwort
und LSR Aktivität
bei Kontrollmäusen
(C57BL6), ob/ob- und db/db-Mäusen.
-
A- Gewicht von männlichen Kontrollmäusen, ob/ob-
und db/db-Mäusen.
-
B- Lipämische
postprandiale Antwort der Kontrollmaus, der ob/ob- und db/db-Maus.
-
C- Scheinbare Anzahl von LSR Rezeptoren,
abgeschätzt
durch die Messung der Bindung von LDL und ausgedrückt in willkürlichen
Einheiten durch Vergleich mit der Aktivität von 5'-Nukleotidase in jeder Plasmamembranpräparation.
-
D- Northern-Blot eines RNA-Gesamtextrakts
der Leber. Die GAPDH wird als Kontrolle verwendet.
-
29: Wirkung einer Langzeitbehandlung
mit Leptin auf ob/ob-Mäuse.
-
A- Gewichtsveränderung in 30 Tagen.
-
B- Lipämische
postprandiale Antwort am 29. Behandlungstag.
-
C- Scheinbare Anzahl von LSR Rezeptoren
am Tag 30, abgeschätzt
durch die Messung der Bindung von LDL und ausgedrückt in willkürlichen
Einheiten durch Vergleich mit der Aktivität von 5'-Nukleotidase in jeder Plasmamembranpräparation.
-
D- Northern-Blot-Analyse der LSR-Expression
mit einem Extrakt der gesamten RNA der Leber. GAPDH und Aktin werden
als Kontrollen verwendet.
-
30: Wirkung der Oleate
auf die Bindung und die Internalisierung der 125I-LDL in normalen menschlichen
Fibroblasten unter normalen Bedingungen.
-
31: Wirkung von ansteigenden
Leptinkonzentrationen auf die LSR Aktivität von menschlichen FH-Fibroblasten
(familiäre
Hypercholesterolämie).
-
32: Inhibitorische Wirkung
eines Antikörpers
gerichtet gegen ein NH
2-terminales (
)
oder COOH-terminates (❍)
Peptid von gC1qR oder von Kontrollantikörpern (☐) auf die
LSR Aktivität
von Plasmamembranen von Hepatozyten der Ratte, ausgedrückt als
Prozentwert der Menge von
125I-LDL gebunden
in Abwesenheit von Antikörpern.
-
33: Wirkung von ansteigenden
Konzentrationen von C1q auf die Bindung, Internalisierung und den
Abbau von
125I-LDL in Hepatozyten der Ratte
in Primärkultur,
in Anwesenheit (
)
oder Abwesenheit (☐) von Oleat.
-
34: Wirkung von 25 ng/ml
von rekombinantem AdipoQ auf die LSR Aktivität in einer Primärkultur von
Hepatozyten der Ratte.
-
35: Wirkung von zwei aufeinanderfolgenden
Injektionen von 1 mg AdipoQ auf die lipämische postprandiale Antwort
bei der Ratte nach Einnahme einer fettreichen Mahlzeit.
-
36: Wirkung der intraperitonealen
Verabreichung von AdipoQ über
drei Tage auf das Gewicht und die plasmatischen Triglyzeridkonzentrationen
von Ratten bei normaler Lebensweise oder fetter Diät.
-
37: Wirkung einer täglichen
Injektion von 100 μg
AdipoQ über
5 Tage auf die Nahrungsaufnahme bei fettleibigen ob/ob- und db/db-Mäusen.
-
BEISPIELE
-
Experimentelle Verfahren
-
Material
-
Na125I wurde von Amersham (Les Ulis, Frankreich)
geliefert. Ölsäure, Rinderserumalbumin
(A 2153) (BSA) und Triton X-100 stammen von Sigma (St Quentin Fallavier,
Frankreich). Das menschliche Laktoferrin (Serva) und das Natriumheparin
wurden von Biowhittaker (Fontenay sous Bois, Frankreich) bzw. von
den Choay-Laboratorien (Gentilly, Frankreich) geliefert. Die enzymatischen
Kits für
die Bestimmung von Triglyzeriden (TG) stammen von Boehringer Mannheim
(Meylan, Frankreich). Das Natriumsuramin wurde von CBC Chemicals
(Woodburg, CT) erhalten. Dulbeccos modifiziertes Eagle-Medium (DMEM),
das Trypsin und das fötale
Kälberserum
wurden von Life Technologies, Inc. (Eragny, Frankreich) geliefert.
-
Tiere
-
Die
Mäuse C57BL/6J-Wildtyp,
C57BL/6J ob/ob, C57BL/Ks Wildtyp und C57BL/Ks db/db werden vom R.
Janvier Breeding Center (Le Genest St Isle, Frankreich) erhalten.
-
Zellen
-
Normale
Fibroblasten (GMO8333) und FH-Fibroblasten (GM00486A, GM007001B,
GM00488C) werden vom NIGMS Human Genetic Mutant Cell Repository
(Camden, NJ) geliefert. Die Zellen werden in 36 mm-Petrischalen
ausgesäht
wie vorher beschrieben (300.000 normale Fibroblasten pro Loch, 150.000
FH-Fibroblasten pro Loch) und werden in einem Inkubator in feuchtem
CO2 in DMEM-Medium kultiviert, das 10% (normale
Fibroblasten) oder 20% (FH-Fibroblasten) fötales Kälberserum, 2 mM Glutamin, 100
u/ml Penicillin und 100 u/ml Streptomycin enthält.
-
Die
Hepatozyten in Primärkultur
werden nach dem zuvor beschriebenen Protokoll (Mann et al., 1995) erhalten.
Darauf werden die Zellen zu 900.000 Zellen pro Loch oder 22 × 106 Zellen pro 165 cm2-Flasche
ausgesäht.
Die Zellen werden für
die Studien nach 48 Stunden in Kultur verwendet.
-
Präparation und Radiomarkierung
von Lipoproteinen
-
Die
VLDL (d < 1,006
g/ml) und LDL (1,025 < d < 1,055 g/ml) werden
durch sequentielle Ultrazentrifugation aus frischem Plasma von Freiwilligen
isoliert (Bihain und Yen, 1992; Goldstein et al., 1983) und vor
Ablauf von 2 Wochen verwendet. Die Lipoproteine werden radioiodiniert
(Bilheimer et al., 1972) und weniger als eine Woche nach der Markierung
verwendet. 125I-LDL und 125I-VLDL
werden unmittelbar vor der Verwendung filtriert (Membran 0,22 μm, Gelman).
-
Präparation und Radiomarkierung
des rekombinanten Leptins der Maus
-
Die
cDNA von Leptin wird aus mRNA von Fettgewebe der C57BL/6J-Maus durch
PCR erhalten. Der 5' PCR-Primer
führt ein
Startkodon nach der Signalsequenz, die deletiert ist, und eine Sequenz,
die für
ein Hexahistidinende kodiert, ein. Die modifizierte Sequenz, die
für das
Mäuseleptin
kodiert, wird in einen Expressionsvektor pSE280 (Invitrogen, Frankreich)
kloniert und in E. coli exprimiert. Die Sequenzierung der Plasmid-DNA
bestätigt
die kodierende Sequenz. Die Bakterien werden bei 37°C kultiviert,
und die Synthese des Proteins wird durch 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
induziert. Die Bakterien, die nach milder Zentrifugation zurückgewonnen
werden, werden durch Gefrieren-Auftauen lysiert, und die DNA wird
durch eine Desoxyribonuclease I verdaut. Die Zellmembranen werden
mit Hilfe eines Detergents extrahiert, und die Inklusionskörper werden
nach Zentrifugation abgetrennt. Nach 3 Wäschen in PBS mit einem 1% Natriumdesoxycholat
werden die Inklusionskörper
in einer Lösung
von 6 M Guanidin-HCl solubilisiert. Die Renaturierung des rekombinanten
Proteins wird durch Verdünnung
auf 1/100 in PBS ausgeführt.
Das renaturierte Protein wird danach mit einer Affinitätschromatographiesäule mit
Nickel zur Bildung von Metallchelaten (Probond, Invitrogen) gereinigt
und konzentriert. Die Eluation wird mit Imidazol ausgeführt. Die
Reinheit des rekombinanten Leptins wird durch SDS-PAGE-Elektrophorese
kontrolliert, und seine Aktivität
wird durch Abschätzung
der Sättigung bei
C57BL/6J ob/ob-Mäusen
nach intraperitonealer Injektion von 25 μg Leptin kontrolliert. Das rekombinante Leptin
wird danach unter Verwendung von Iodo-Beads (Pierce) gemäß der vom
Hersteller empfohlenen Methode radiomarkiert.
-
Klonierung der mRNA von
AdipoQ. Produktion und Reinigung von rekombinanten AdipoQ-Proteinen
-
Klonierung von cDNA in
einem Expressionsvektor
-
Fettgewebe
der Maus wird von C57BL/6J-Mäusen
erhalten, und die mRNA wird mit Hilfe von Poly-dT extrahiert, das
auf magnetischen Kügelchen
(Dynabeads, Dynal, Frankreich) gebunden ist. Eine cDNA-Bank wird
aus Fettgewebe der Maus durch reverse Transkription bei 40°C unter Verwendung
eines kommerziellen Kits (Superscript Life Technologies) konstruiert,
wobei den Anweisungen des Verkäufers
gefolgt wird. Die cDNA, die für
AdipoQ spezifisch ist, wird unter Verwendung der beiden folgenden
Primer amplifiziert:
5' CTACATGGATCCAGTCATGCCGAAGAT
3' (SEQ ID 37)
5' CGACAACTCGAGTCAGTTGGTATCATGG
3' (SEQ ID 38).
-
Das
Amplifikationsprodukt wird dann durch die Restriktionsenzyme BamH1
und Xho1 verdaut und in einen Expressionsvektor pTRC HisB (Invitrogen,
Frankreich) in die entsprechenden Stellen inseriert. Die Version
B von pTRC erlaubt die Expression von heterogenen Sequenzen stromabwärts eines
Hexahistidin-Peptids, das eine Erkennungsstelle für eine Enterokinase
und ein Epitop für
den Anti-Xpress-Antikörper
trägt.
-
Bakterielle Transfektion
und Verifikation der Konstruktion
-
Das
so erhaltene Plasmid wird in E.Coli DII5 α transfiziert. Außerdem wird
die Plasmid-DNA
extrahiert und das heterologe Insert wird sequenziert.
-
Zellkultur, Extraktion
und Reinigung des rekombinanten Proteins
-
Die
rekombinanten Bakterienzellen werden bei 37°C in einem LB-Medium, das Antibiotika
enthält,
kultiviert, bis die OD bei 600 nm 0,2 erreicht. Die Produktion des
rekombinanten Proteins wird dann durch Hinzufügen von 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
in die Kultur induziert. Die Bakterienkultur läßt man für 16 Stunden bei 37°C wachsen.
Die Zellen werden durch Zentrifugation zurückgewonnen. Die Lyse der Zellen
wird durch Verwendung von Lysozym in einem Trispuffer pH 7,4 in
Gegenwart von NaCl, PMSF und Natriumdesoxycholat durchgeführt. Die
DNA wird durch Sonifikation abgebaut. Nach der Zentrifugation wird
das rekombinante Protein vom Überstand
durch eine Probond-Säule
(Invitrogen, Frankreich) getrennt. Diese Säule enthält geladenes Nickel, das eine
Affinität
für Hexahistidin-Peptide
hat. Die Eluation wird in Anwesenheit von Imidazol ausgeführt. Die
Proteinkonzentration wird durch die Methode von Lowry abgeschätzt, nachdem
das Eluationsprodukt dialysiert wurde. Die Reinheit des erhaltenen
Proteins wird durch SDS-PAGE-Elektrophorese getestet, die eine einzige
Bande ergibt.
-
Beispiel 1: Identifikation
des Proteinkomplexes, der für
die LSR Aktivität
verantwortlich ist: teilweise Reinigung und Charakterisierung mittels
polyklonaler Antikörper
-
Die
Technik des Ligandenblottings wurde verwendet, um den Proteinkomplex
zu identifizieren, der für die
LSR Aktivität
verantwortlich ist. Diese Technik, beschrieben im Detail durch Mann
et al., 1995, wird unten stehend ausführlich dargelegt.
-
Ligandenblotting
-
Die
Technik besteht aus der Isolation der Membranen der Leber der Ratte
durch differentielle Zentrifugation (Belcher et al., 1987) und aus
der Solubilisation der Membranproteine in einer Lösung, die
125 mM Octylglucosid, 20 mM Tris und 2 mM EDTA pH 8 enthält. Die
so solubilisierten Proteine werden unter nicht-denaturierenden Bedingungen
auf einem präparativen
SDS-Gel (Dicke 5 mm) getrennt, das einen Gradienten von 4 bis 12%
Polyacrylamid bildet (35–50
mg Protein pro Gel). Darauf werden die Proteine für einen
Teil des Gels auf eine Nitrocellulosemembran elektrotransferiert
(Transfer halbtrocken, 21 V, 45 min, Biorad). Nach Blockierung der
freien Stellen auf dieser Membran in einer PBS-Lösung, die 3% Albumin enthält, wird
die Membran mit 40 μg/ml 125I-LDL in Anwesenheit (8, Spur 2) oder Abwesenheit (8, Spur 1) von 0,8 mM Oleat inkubier.
Darauf wird die Membran fünfmal
für 10
min in PBS enthaltend 0,5% (v/v) von Triton x100 gewaschen und auf
dem Schirm eines Phosphorimagers exponiert.
-
Die
Analyse des Bildes, das in Anwesenheit (8, Spur 2) oder Abwesenheit (8, Spur 1) von Oleat erhalten
wurde, weist die Anwesenheit von 3 Hauptbanden nach, die die LDL
gebunden haben. Das scheinbare Molekulargewicht der ersten Bande
ist ungefähr
240 kDa, dasjenige der zweiten Bande ist 115 kDa und dasjenige der
dritten ist 90 kDa. Auf der Basis dieser Beobachtungen werden zwei
Hypothesen vorgebracht: einerseits ist die LSR Aktivität mit der
Anwesenheit mehrerer verschiedener Proteine verknüpft; andererseits
kann derselbe Bildertyp durch eine multimerische Organisation des
Proteinkomplexes erklärt
werden.
-
Um
diese Hypothese zu verifizieren, haben die Erfinder die Reinigung
der Bande unternommen, die das höchste
scheinbare Molekulargewicht zeigt (240 kDa). Die teilweise Reinigung
dieses Proteins, das mit „Bande
A" bezeichnet wird,
wird durch präparative
Elektrophorese wie folgt ausgeführt.
-
Teilweise Reinigung des
LSR
-
Die
Technik besteht aus der Isolation der Membranen der Leber der Ratte
durch differentielle Zentrifugation (Belcher et al., 1987) und aus
der Solubilisation der Membranproteine in einer Lösung, die
125 mM Octylglucosid, 20 mM Tris und 2 mM EDTA pH 8 enthält. Die
so solubilisierten Proteine werden unter nicht-denaturierenden Bedingungen
auf einem präparativen
SDS-Gel (Dicke 5 mm) getrennt, das einen Gradienten von 4 bis 12%
Polyacrylamid bildet (35–50
mg pro Gel). Darauf werden die Proteine für einen Teil des Gels auf eine
Nitrocellulosemembran elektrotransferiert (Transfer halbtrocken,
21 V, 45 min, Biorad). Nach Blockierung der freien Stellen auf dieser
Membran in einer PBS-Lösung,
die 3% Albumin enthält,
wird die Membran mit 40 μg/ml 125I-LDL in Anwesenheit (8, Spur 2) oder Abwesenheit (8, Spur 1) von 0,8 mM Oleat
inkubiert. Darauf wird die Membran fünfmal für 10 min in PBS enthaltend
0,5% (v/v) von Triton x100 gewaschen und auf dem Schirm eines Phosphorimagers
exponiert. Die interessierenden Proteine werden elektroeluiert (Elektroeluter,
Biorad).
-
Die
Proteine der Plasmamembran der Leber der Ratte wurden präpariert
und auf einem Polyacrylamidgel wie oben stehend getrennt. Die präzise Lokalisation
der Bande A wurde durch Ligandenblotting festgestellt, das nach
dem Elektrotransfer der Probe des präparativen Gels, die an verschiedenen
Stufen entnommen wurde, ausgeführt
wurde.
-
Die
Fragmente des Gels, die die Bande A enthalten, wurden darauf entnommen,
elektroeluiert und konzentriert (Speed-Vac), dann auf ihre Fähigkeit
getestet, LDL in Anwesenheit von Oleat nach Elektrophorese und Transfer
auf Nitrocellulosemembranen zu binden (8, Spur 3; 80 μg Protein pro Spur).
-
Die
so erhaltenen Proteine wurden außerdem zur Herstellung von
polyklonalen Antikörpern
verwendet, deren Spezifität
durch Western-Blotting getestet wurde (8, Spur 4).
-
Herstellung von polyklonalen
Antikörpern
-
Die
LSR-Proteine, die als Antigene für
die Produktion von Anti-LSR-Antikörpern verwendet wurden, wurden
hergestellt wie oben stehend angezeigt.
-
Die
Antigenpräparation
wird subkutan in Anwesenheit des kompletten Freundschen Adjuvans
in ein Kaninchen injiziert, wobei einem klassischen Immunisierungsprotokoll
gefolgt wird. Der Titer der Antikörper, die gegen die Proteine
der Ratte gerichtet sind, wird regelmäßig bestimmt (Dot-Blot-Technik).
Da letzteres für
ausreichend erachtet wird, wird die Spezifität von erhaltenen Antikörpern durch
Western-Blotting mit einer Präparation
solubilisierter Proteine von Membranen der Leber der Ratte, so beschaffen
wie diejenigen oben stehend beschriebenen, mit Anti-Kaninchen-IgG-Antikörpern der
Ziege als sekundäre
Antikörper
getestet, die mit Jod I125 markiert sind.
-
Die
Ergebnisse des Western-Blots nach Elektrophorese unter nicht-reduzierenden
Bedingungen zeigen an, dass die Antikörperprodukte von den Proteinen
der Bande A an drei Hauptproteinbanden binden (240 kDa, 115 kDa
und 90 kDa), die die 125I-LDL in Anwesenheit
von Oleat binden (8,
Spur 4). Um die Beziehung zwischen diesen Proteinkomplexen und der
LSR Aktivität
zu verifizieren, wurde die Wirkung dieser polyklonalen Antikörper auf
die LSR Aktivität
getestet.
-
Die
verwendeten Methoden werden im Detail unten stehend beschrieben
(Mann et al., 1995, Troussard et al., 1995). Die Aktivität des LSR
wird durch Messung der Bindung von Lipoproteinen an die Plasmamembranen
und durch Messung der Bindung, der Internalisierung und des Abbaus
von Lipoproteinen in Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte abgeschätzt.
-
Messung der Bindung von
Lipoproteinen an Plasmamembranen
-
Die
Aktivität
des LSR wird mit einer Präparation
von Plasmamembranen der Leber der Ratte gemessen (Bartles und Hubbard,
1990). Diese Membranen zeigen eine 10 bis 15fache Anreicherung von
5-Nukleotidase (spezifischer Marker von Plasmamembranen). Aliquots
von 100 μg
Protein werden für
30 min bei 37°C in
Anwesenheit oder Abwesenheit von 0,8 mM Oleat in einem Endvolumen
von 250 μl
inkubiert, das durch 100 mM PBS, 2 mM EDTA, 350 mM NaCl, pH 8 komplettiert
wurde (Puffer A). Das Oleat wird einem Volumen von 5 bis 10 μl Isopropanol hinzugefügt. Das
nicht fixierte überschüssige Oleat
wird darauf durch 6 Wäschen
entfernt. Die Bodensätze
werden in 250 μl
Inkubationspuffer resuspendiert, 5 Sekunden mit Ultraschall behandelt, Leistung
1,90% des aktiven Zyklus, dann 15 min bei 18.000 rpm zentrifugiert.
Die aktivierten Membranen werden für 1 Stunde bei 4°C mit verschiedenen
Antikörperkonzentrationen
inkubiert, dann ferner mit 5 μg/ml 125I-LDL
(1 Stunde bei 4°C).
25 μl 2%
BSA werden zur Inkubationsmischung hinzugefügt. Nachdem 200 μl der Inkubationsmischung
auf ein Bett von 5% (Gewicht/Volumen) BSA in Puffer A gebracht wurde,
wird die Menge von 125I-LDL, die an die
Membranen gebunden ist, durch Sedimentation der Membranen durch
Zentrifugation gemessen. Die Überstände werden
durch Absaugen entfernt, die Böden
der Röhrchen
werden abgeschnitten und die Radioaktivität wird in einem γ-Zähler gezählt.
-
Der
inhibitorische Effekt von Anti-LSR-Antikörpern auf die LSR Aktivität, verglichen
mit derjenigen einer beliebigen Präparation von Immunglobulinen
des Kaninchens wird in 9A gezeigt.
Die Inhibition der LSR Aktivität
durch die Anti-LSR-Antikörper
bestätigt,
dass der oben stehend beschriebene multimere Komplex für die Aktivität des Rezeptors
verantwortlich ist und validiert die Technik des Ligandenblottings,
die verwendet wurde, um dies zu identifizieren. Die Wirkung von
Anti-Bande A-Antikörpern
wurde außerdem
bei den anderen Schritten der Rezeptoraktivität getestet: Bei der Internalisierung
und dem Abbau von Lipoproteinen durch das LSR, das auf der Oberfläche von
Hepatozyten in Primärkultur
exprimiert war.
-
Messung der Bindung, der
Internalisierung und des Abbaus von Lipoproteinen durch Hepatozyten
-
Die
LSR Aktivität
in den Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte wird durch die Bindung, die Internalisierung
und den Abbau von 125I-LDL und von 125I-VLDL gemessen (LDL: Lipoprotein geringer
Dichte; VLDL: Lipoproteine sehr geringer Dichte), wie beschrieben
in Bihain und Yen, 1992 und Mann et al., 1995.
-
Für die Messung
der Wirkung von Anti-LSR-Antikörpern
auf die Bindung, die Internalisierung und den Abbau von LDL durch
den LSR werden Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte (48 Stunden nach Aussähen) in Anwesenheit von 20
ng Leptin/Loch für
30 min bei 37°C
inkubiert, gefolgt von der Hinzufügung von Anti-LSR-Antikörper in
Anwesenheit oder Abwesenheit von Oleat. Nach Inkubation bei Raumtemperatur
für 30 min
wird das 125I-LDL (20 μg/ml) hinzugefügt, dann
werden die Zellen für
4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Bindung, die Inkorporation und der Abbau des 125I-LDL werden wie bei Bihain und Yen, 1992
und Mann et al., 1995 beschrieben gemessen.
-
Die
Tatsachen der 9B zeigen,
dass die Anti-Bande A-Antikörper
den größten Teil
der Bindungsaktivität
des LDL an die LSR inhibieren, die auf der Ebene der Hepatozyten
vorhanden sind. Diese Inhibition induziert eine Verminderung der
Internalisierung und des proteolytischen Abbaus von Lipoproteinen
in denselben Verhältnissen.
-
Die
Anti-Bande A-Antikörper
werden so charakterisiert wie Anti-LSR. Ihre relative Spezifität wurde durch
eine selektive Immunopräzipitationsmethode
definiert. Extrakte von Hepatozyten aus Primärkultur werden mittels vorher
beschriebener Anti-LSR-Antikörper gemäß dem unten
stehend beschriebenen Protokoll immunopräzipitiert.
-
Immunopräzipitation
von Extrakten von Hepatozyten in Anwesenheit von spezifischen Antikörpern
-
Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte (Oukka et al., 1997) werden für 60 Minuten
bis 2 Stunden in Anwesenheit eines Gemisches von 35S-Methionin
und 35S-Cystein (Promix, Amersham) inkubiert.
Dieses Medium wird darauf abgenommen, und die Zellen werden gewaschen,
dann in PBS, enthaltend 1% Triton X100, inkubiert. Dies zelluläre Lysat
wird darauf in Anwesenheit von nicht-spezifischen Antikörpern, dann
in Anwesenheit von Protein A inkubiert. Das Äquivalent von 40 μg spezifischer
Anti-LSR-Antikörper wird
darauf hinzugefügt,
und die LSR-Antikörper-Komplexe
werden mit Hilfe einer zweiten Präparation von Protein A präzipitiert.
Nach Waschen werden die Komplexe in Anwesenheit von 1% SDS dissoziiert,
das durch 5% β-Mercaptoethanol
supplementiert ist oder nicht, bei 100°C für 5–10 min inkubiert und auf einem
10%igen Acrylamidgel getrennt. Die Gele werden getrocknet und auf
dem Schirm eines Phosphorimagers exponiert. Jede Spur enthält das Äquivalent
einer 165 cm2-Flasche, d. h. 22 × 106 Zellen.
-
Die
Analyse der Ergebnisse der Immunopräzipitation zeigt an, dass bei
nicht-reduzierten
Bedingungen (10, Spuren
2 – ohne
Inkubation bei 100°C – und 3 – mit Inkubation
bei 100°C –), die
Antikörper
3 Hauptproteinbanden offenbaren: 2 mit scheinbarem Molekulargewicht
von 240 kDa und 180 kDa, 1 mit scheinbarem Molekulargewicht von
68 kDa. Es wird ebenso die Anwesenheit von 2 Banden mit schwächerer Intensität angemerkt,
die einem Molekulargewicht von 115 kDa und 90 kDa entsprechen. Dieser
experimentelle Ansatz weist folglich im wesentlichen dieselben Proteinelemente
nach wie diejenigen, die durch die Methode des Ligandenblotting
identifiziert wurden. Es wird übrigens
beobachtet, dass unter reduzierten Bedingungen (10, Spuren 1 und 4) die Elemente mit
hohem Molekulargewicht in 3 Elemente mit scheinbarem Molekulargewicht
von 68 kDa, 56 kDa bzw. 35 kDa dissoziieren.
-
Die
relativen Intensitäten
der Banden von 68 kDa und 56 kDa liegen nahe beieinander, während diejenige
der Bande mit 35 kDa ungefähr ¼ von derjenigen
der beiden anderen ist.
-
Beispiel 2: Klonierung
von cDNA kodierend für
das LSR α und β
-
Das
Mustern einer Expressionsbank mittels Anti-LSR-Antikörper, wie
vorher beschrieben, wird wie unten stehend angezeigt durchgeführt.
-
Mustern einer Expressionsbank
-
Nach
Infektion von Bakterien mit Bakteriophagen Lambda GT11, enthaltend
cDNA der Leber der Ratte (kommerziell erhalten von Clontech Laboratories
Inc (5' Strech Plus
c-DNA Library),
werden die Zellen auf LB-MgSO4-Medium ausgesäht. Nach
4 Stunden Kultur bei 42°C
wird eine Nitrocellulosemembran, die vorher mit einer 10 mM IPTG-Lösung inkubiert wurde, in die
Petrischalen gebracht. 4 Stunden später wird die erste Membran
herausgezogen und eine zweite auf die Petrischale aufgelegt.
-
Jede
Membran wird unter Bewegung für
1 Stunde in eine Petrischale eingetaucht, die einen Blockierungspuffer
enthält.
Darauf wird der Antikörper
in einer Endkonzentration von 10 μg/ml
dem Blockierungspuffer hinzugefügt
(Huynh et al., 1984; Young et Davis, 1983a und 1983b). Die Membranen
werden darauf drei mal 10 min mit TNT gewaschen (10 mM Tris, 150
mM NaCl, 0,05% Tween 20).
-
Die
Membranen werden in Anwesenheit von sekundärem Antikörper (mit alkalischer Phosphatase konjugiertes
Affinipure F(ab')-2-Fragment
des anti-Kaninchen-IgG der Ziege; Immunotech) in einer Endkonzentration
von 0,08 μg/ml
Blockierungspuffer (TNT + 5% Magermilchpulver, Marke Pâturage)
inkubiert.
-
Nach
Waschen der Membranen im TNT werden diese in Anwesenheit von BCIP
(5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat)
und von NBT (Nitrotetrazoliumblau) inkubiert, bis eine Färbung erhalten
wird.
-
Die
positiven Klone werden dann aus den Schalen zurückgewonnen, titriert und derselben
Prozedur der Immunomusterung unterworfen, um zu bestätigen, dass
es sich um wirklich Positive handelt (sekundäre Musterung). Möglicherweise
kann eine dritte Musterung durchgeführt werden. Die Phagen-DNA
der zurückbekommenen
Klone, isoliert aus einem Bakterienlysat (Protokoll Clontech), wird
durch das Restriktionsenzym EcoR1 verdaut und in die EcoR1-Spaltstelle
des Plasmids pBluescript SK+ inseriert.
-
Zwei
Klone, die ein Insert von 1,8 kb enthalten, wurden so erhalten,
und es hat sich erwiesen, dass die Sequenzen identisch sind. Die
Hybridisierung der mRNA der Leber der Ratte (2 μg von mRNA polyA+) mit einer
Sonde, die dem BgIII-XbaI-Fragment dieses Inserts entspricht, hat
2 Banden der Größe 1,9 kb
bzw. 2,1 kb (11A) nachgewiesen.
Die Analyse der Gewebeverteilung der entsprechenden Boten durch
Northern-Blotting mit einer Sonde, die dem XbaI-XbaI-Fragment dieses
Inserts entspricht, hat gezeigt, dass sie vorzugsweise in der Leber
exprimiert werden (11B).
Das Northern-Blotting wurde gemäß dem folgenden
Protokoll ausgeführt.
-
Northern-Blotting
-
Die
Membranen, die die mRNA der verschiedenen Gewebe der Ratte enthalten
(Clontech) wurden mit Fragmenten der cDNA des LSR-Gens und der cDNA
von menschlichen β-Aktin
(Clontech), die mit dCTP[33P] markiert wurden,
in Puffer mit 5 × SSPE,
10 × Denhardt,
0,5% SDS, 100 μg/ml
DNA aus Lachssamen, 50 entionisiertem Formamid bei 42°C für 16 Stunden
hybridisiert. Darauf wurden die Membranen in 2 × SSC, 0,5% SDS bei Raumtemperatur
und in 1 × SSC,
0,1% SDS bei 65°C
gewaschen, dann mit einem Phosphorimager (Molecular Dynamics) exponiert.
Eine cDNA, die der 1,9 kb-Bande entspricht, wurde durch 5'Race-PCR von einem
1,8 kb-Fragment wiederhergestellt und sequenziert.
-
Um
die Anwesenheit der vielfältigen
Banden im Northern-Blotting aufzuklären, wurden mehrere Primerpaare,
die Fragmente einer cDNA-Sequenz der Ratte definieren, synthetisiert
und als Primer für
eine PCR-Amplifikation verwendet (11C).
Die Sequenzen der verwendeten Oligonukleotide sind unten stehend
aufgeführt:
- – a:
5'-GTTACAGAATTCGCCGCGATGGCGCCGGCG-3' (SEQ ID 20)
- – b:
5'-GCCAGGACAGTGTACGCACT-3' (SEQ ID 21)
- – c:
5'-ACCTCAGGTGTCCCGAGCAT-3' (SEQ ID 22)
- – d:
5'-GAAGATGACTGGCGATCGAG-3' (SEQ ID 23)
- – e:
5'-ACCTCTATGACCCGGACGAT-3' (SEQ ID 24)
- – b': 5'-CACCACCCTGACAGTGCGTA-3' (SEQ ID 25)
- – c': 5'-CTGGGGGCATAGATGCTCGG-3' (SEQ ID 26)
- – d': 5'-GCCCTGGAAGGCCTCGATCG-3' (SEQ ID 27)
- – e': 5'-CAAGTCCCTAGGATCGTCCG-3' (SEQ ID 28)
-
Während jedes
Primerpaar ein einzelnes Fragment nachweist, erlaubt das Paar bc' die Amplifikation von
drei Fragmenten mit verschiedenen Größen. Die Analyse der Sequenzen
dieser Fragmente erlaubt die Wiederherstellung der Sequenz von drei
vollständigen
cDNAs von LSR der Ratte, die als Größe 2097 by (SEQ ID 1), 2040
by (SEQ ID 3) und 1893 by (SEQ ID 5) haben, und alle drei entsprechen
demselben Boten-Vorläufer
durch alternatives Splicing.
-
Diese
drei cDNAs enthalten ein offenes Leseraster, das mit einem AUG-Kodon
an der Position 219 beginnt, umgeben von der Kozak-Konsensussequenz
(Kozak, 1987 und 1990). Die vorhergesagten Molekulargewichte der
kodierten Proteine dieser drei cDNAs sind 66 kDa, 64 kDa bzw. 58
kDa.
-
Die
zwei cDNAs kodierend für
die längste
Form bzw. die kürzeste
Form des LSR der Ratte wurden darauf wie unten stehend angegeben
in vitro-translatiert.
-
In vitro-Translation
-
Die
cDNAs werden im Plasmid pcDNA3 subkloniert; die Transkription und
die in vitro-Translation
werden unter Verwendung des TNT-Kits von Promega ausgeführt. Die
Translationsprodukte, markiert mit 35S-Methionin
und 35S-Cystein, werden nach Elektrophorese
mit Polyacrylamid-Gradientengel (10%) und Exposition auf einem Phosphorimager
sichtbar gemacht.
-
Die
Molekulargewichte der erhaltenen Produkte, entweder 68 kDa oder
56 kDa (12), entsprechen
fast denjenigen der Untereinheiten α und β des LSR.
-
Um
zu definieren, ob die Produkte dieser mRNAs verantwortlich für die Aktivität des Rezeptors
sind, wurden drei verschiedene experimentelle Ansätze verwendet.
-
Erstens
wurden zwei Peptide synthetisiert, die den Resten 169–186 (SAQDLDGNNEAYAELIVLGR: SEQ
ID 29) des LSR-Produkts der mRNA der Größe 2097 by und den Resten 556–570 (EEGQYPPAPPPYSET:
SEQ ID 30) entsprechen. Die drei oben stehend identifizierten Proteine
haben die Sequenz dieser Peptide gemeinsam. Antikörper, gerichtet
gegen diese synthetischen Peptide, wurden gemäß den Protokollen wie oben
stehend angezeigt erhalten. Die 13C und 14C zeigen, dass diese
Anti-LSR-Peptid-Antikörper einen
inhibitorischen Effekt auf die Bindung des LDL an LSR, das auf den
Plasmamembranen der Ratte vorhanden ist, aufweisen, gemessen gemäß dem Protokoll
beschrieben in Beispiel 1.
-
Zweitens
wurde eine teilweise Reinigung der Untereinheiten α und β durch selektive
Solubilisation mit Hilfe von Sarkosyl erreicht; eine Western- und
Ligandenblotting-Studie
hat gezeigt, dass die Elemente α und β die polyklonalen
Anti-LSR-Antikörper
(13B, Spur 1), die
Anti-LSR-Peptid-Antikörper
(13B, Spur 2 und 14B, Spur 2) und die LDL
nach Inkubation mit Oleaten (13B,
Spur 4) binden. Das Ligandenblotting wurde gemäß dem Protokoll beschrieben
in Beispiel 1 durchgeführt;
das Western-Blotting wurde wie unten stehend angezeigt durchgeführt.
-
Western-Blotting
-
Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte werden wie in „Experimentelle Verfahren" angezeigt hergestellt.
Die Zellen, die nach 48 Stunden Kultur geerntet werden, werden gewaschen
und in PBS, enthaltend 1% Triton X100, lysiert. Die Lysate werden
auf ein 10%iges SDS-PAGE-Gel unter reduzierenden Bedingungen (2%
SDS, 5% β-Mercaptoethanol und
20 mM DTT, bei 56°C
für 1 Stunde)
gebracht. Nach Transfer auf eine Nitrocellulosemembran wird Western-Blotting
mit IgG-Antikörpern,
gerichtet gegen den LSR Rezeptor, durchgeführt.
-
Drittens
werden die markierten Proteine LSR 66 und 58, die durch in vitro-Translation
von den cDNAs LSR-Rn-2097 und LSR-Rn-1893 erhalten wurden, zur Abschätzung der
Wirkung von Oleat auf die Bindung von LDL gemäß dem unten stehend ausführlich dargelegten
Protokoll verwendet.
-
Bindung von LDL an die
LSR-Proteine exprimiert in vitro („Aufschwimmen")
-
Die
in vitro-Transduktionsprodukte (17 μl), die mit 35S-Cystein
oder 35S-Methionin markiert sind, werden
für 1 Stunde
bei 37°C
in Anwesenheit von 100 μg/ml
LDL, 1 mM Oleat in Puffer A in einem Endvolumen von 400 μl inkubiert.
Ein gleiches Volumen 8%iges BSA (w/v) wird hinzugefügt. Die
Dichte wird auf 1,21 g/ml mit Natriumbromid eingestellt (unter der
Annahme einer Ausgangsdichte von 1,025 g/ml). Die Proben werden dann
auf eine Natriumbromidlösung
mit 1,063 g/ml gebracht, dann 20 Stunden bei 4°C zentrifugiert (Rotor Beckman
SW 41). Ein Volumen von 1 ml wird von der Oberfläche genommen, gegen einen Elektrophorese-Elutionspuffer
dialysiert, und die Radioaktivität
wird gezählt
(Beckman-β-Zähler).
-
Das
Oleat erhöht
die Bindung des LDL an LSR 56 (bzw. LSR 68) um den Faktor 2 (bzw.
5). So wird gezeigt, dass die Untereinheiten α und β des LSR der Ratte, kodiert
durch die cDNA LSR-Rn-2097 bzw. LSR-Rn-1893 (LSR 56 und LSR 68)
vorzugsweise die LDL nach Inkubation mit Oleat binden.
-
Die
Gesamtheit dieser Ergebnisse zeigt an, dass die cDNAs LSR-Rn-2097
und LSR-Rn-2040
für 2 Proteine
kodieren, die durch Elektrophorese ununterscheidbar sind und deren
scheinbares Molekulargewicht 68 kDa ist; diese Proteine entsprechen
der Bande, die die Untereinheiten α und α' des LSR enthalten, die nach Immunopräzipitation
unter reduzierten Bedingungen identifiziert wurden. Die Untereinheit β des LSR
ist wahrscheinlich das Transduktionsprodukt von der cDNA LSR-Rn-1893.
Die stöchiometrischen
Analysen nach Immunopräzipitation
zeigen an, dass der multimerische Komplex mit scheinbarem Molekulargewicht
von 240 kDa das Ergebnis einer Zusammenfügung einer Untereinheit α mit drei
Untereinheiten β ist.
Die Analyse der verschiedenen Domänen der Proteine, die dem LSR α und β entsprechen,
ist verträglich
mit einer Funktion als Lipoprotein-Rezeptor.
-
Beispiel 3: Analyse der
Aktivität
eines rekombinanten LSR Rezeptors und seiner Untereinheiten in transfizierten
Zellen
-
Die
Erfinder haben ebenso die Expression eines rekombinanten LSR Rezeptors
in CHO-Zellen gemäß dem folgenden
Protokoll durchgeführt.
-
Transfektion durch die
cDNA-Sequenzen kodierend für
den LSR Rezeptor
-
Um
die Aktivität
jeder der rekombinanten Untereinheiten des LSR wie auch die Aktivität eines
rekonstituierten Rezeptors zu studieren, haben die Erfinder das
Expressionsplasmid pcDNA3 (No et al., 1996) verwendet, um in tierischen
Zellen die Expression entweder der cDNA kodierend für die Untereinheit α (Plasmid α) oder einer
cDNA kodierend für
die Untereinheit β (Plasmid β) des LSR
der Ratte zu studieren. Die cDNAs des LSR wurden in das Plasmid
pcDNA3 (Invitrogen) unter Verwendung der EcoR1- und/oder NotI-Restriktionsstellen
subkloniert. Diese einmal erhaltenen Konstrukte wurden zur Transfektion
der tierischen CHO-Zellen verwendet (Ovarienzellen des Hamsters).
-
Nach
48 Stunden Kultur wurden die CHO-Zellen (Chinese hamster ovary)
(CHO-K1, CCL-61, ATCC, Rockville, MD) auf eine 6-Loch-Platte (Falcon)
zu 2,5–2,75 × 105 Zellen/Loch verteilt. Nach 24 Stunden Kultur in
Ham F-12-Medium, enthaltend 10% (v/v) FCS, 2 mM Glutamin und 100
Einheiten/ml Penicillin und Streptomycin, wurden maximal 2 μg Plasmid/Loch
unter Verwendung von Superfect (Qiagen) gemäß den Instruktionen des Lieferanten
(10 μl Superfect/Loch,
2 Stunden bei 37°C
in Ham F-12-Medium
frei von Serum) transfiziert. Die Platten wurden dann mit PBS gewaschen,
um die Transfektionsreagenzien zu entfernen, und die Zellen wurden
darauf in einem Ham F-12-Medium kultiviert, das Serum enthielt.
Die LSR Aktivität
wurde 48 Stunden nach der Transfektion gemäß den Protokollen gemessen,
die in Beispiel 1 ausführlich
dargelegt sind.
-
Die
Erfinder haben die Wirkung einer Co-Transfektion mit den Plasmiden α und β im Vergleich
zu derjenigen einer Transfektion mit dem Plasmid α allein oder
dem Plasmid β allein über die
drei Schritte der Aktivität des
LSR Rezeptors gemäß den Protokollen
getestet, die unten stehend ausführlich
dargelegt sind. Die 15 und 16 zeigen die Vergleiche
zwischen den LSR Aktivitäten,
die mit den rekombinanten Zellen exprimierend die Untereinheit α allein oder
die beiden Untereinheiten α und β erhalten
wurden; ähnliche
Resultate wurden für
den Vergleich β gegen α und β erhalten,
was verträglich
mit der vergleichenden Analyse von Primärsequenzen jeder der Untereinheiten
ist (jede von ihnen trägt
ebenso die möglichen
Bindungsstellen der Lipoproteinliganden und der Fettsäuren, so
z. B. von Oleat).
-
Wirkung einer Transfektion
mit dem Plasmid LSR (α)
allein oder einer Co-Transfektion
mit den Plasmiden LSR (α)
und LSR (β)
auf die Bindung, die Internalisierung und den Abbau der LDL
-
Die
CHO-K1-Zellen wurden transient durch ansteigende Konzentrationen
des Plasmids α transfiziert oder
mit 0,4 μg
Plasmid α und
ansteigenden Konzentrationen des Plasmids β co-transfiziert. Nach 48 Stunden Kultur
wurden die Zellen einmal mit PBS gewaschen und 3 Stunden bei 37°C mit 20 μg/ml 125I-LDL in Anwesenheit oder in Abwesenheit
von 1 mM Oleat in DMEM, enthaltend 0,2% BSA, 5 mM Hepes und 2 mM
CaCl2, pH 7,5, inkubiert. Darauf wurden
die Zellen wie vorher beschrieben gewaschen und bei 4°C für 1 Stunde
mit 10 mM Suramin in PBS inkubiert.
-
Für die Messung
der Bindung der LDL (15)
wurde das Medium zurückgewonnen
und in einen γ-Zähler gebracht,
um die Menge des gebundenen 125I-LDL zu bestimmen.
Die Ergebnisse sind die Mittelwerte von zwei Messungen. Für die Messung
der Internalisierung und des Abbaus von den LDL (16) wurde die Menge von internalisiertem
und abgebautem 125I-LDL gemäß den Protokollen
gemessen, die in Beispiel 1 ausführlich
dargelegt sind.
-
Die
Co-Transfektion mit den Plasmiden α und β erlaubt, die drei Schritte
der LSR Aktivität
festzustellen (15 und 16).
-
Die
Erfinder haben ebenso beobachtet, dass die Co-Transfektion mit den
zwei Plasmiden α und β die LSR
Aktivität
im Vergleich zu einer Transfektion durch nur Plasmid α erhöht. Die
Ergebnisse, die eine effektivere Aktivität des LSR nahelegen, da das
Verhältnis
([β]/[α]) zwischen
den Konzentrationen der exprimierten Untereinheiten α und β zunimmt,
sind verträglich
mit der Beobachtung, dass der LSR Rezeptor durch die Zusammenstellung
einer Untereinheit α (oder α') und mehrerer, wahrscheinlich
drei Untereinheiten β gebildet wird.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass eine einzige Co-Transfektion der Untereinheiten β und α die Überexpression
eines LSR Rezeptors erlaubt, der vollständig funktionell ist, in dem
Sinne, dass er den vollständigen
proteolytischen Abbau des Proteins erlaubt.
-
Um
die Aktivität
des Abbaus von Lipoproteinen zu charakterisieren, wie oben stehend
in Zellen erhalten, die durch die cDNAs von LSR transfiziert wurden,
haben die Erfinder schließlich
die Fähigkeit
eines Anti-LSR-Antikörpers
zur Inhibition der Bindung von den LDL, so wie oben stehend gemessen,
als auch ihre Substratspezifität
gemessen.
-
Charakterisierung der
Aktivität
des Abbaus von Lipoproteinen, erhalten in transfizierten Zellen,
die den rekombinanten LSR Rezeptor exprimieren
-
Die
CHO-Zellen wurden mit den Plasmiden α und β in einem Verhältnis der
Konzentrationen von 1 bis 3 transfiziert.
-
Die 17A zeigt, dass die Aktivität zur Bindung
der LDL, erhalten in den transfizierten Zellen (exprimiert im Vergleich
zu derselben Aktivität,
die in nicht-transfizierten
Kontrollzellen beobachtet wird) auf spezifische Weise durch die
Anti-LSR-Antikörper inhibiert
wird.
-
Die 17B zeigt, dass die Aktivität zur Bindung
der LDL, erhalten in den transfizierten Zellen in Anwesenheit verschiedener
nicht-markierter Lipoproteine als kompetitiver Ligand wirkt. Die
Ergebnisse zeigen eine Ligandenspezifität, die ähnlich zu derjenigen ist, die
für die
endogene LSR Aktivität
in der Ratte beobachtet wurde (Mann et al., 1995): Die Chylomikronen
der Ratte sind das bevorzugte Substrat des rekombinanten LSR der
Ratte; insbesondere kommen darauf in absteigender Spezifität die VLDL
und dann die LDL.
-
Beispiel 4: Einbeziehung
des LSR in die Zytokinclearance
-
Die
Analyse der Sequenz der Untereinheit α des LSR weist eine Region reich
an Cystein nach, die einem Muster des Zytokinrezeptors vom Typ Tumor
Necrosis Factor entspricht. Das LSR unterscheidet sich jedoch von
Zytokinrezeptoren durch die Anwesenheit von Signalen, die die schnelle
Endozytose des Rezeptor/Ligandenkomplexes (Clathrinmotiv) erlauben.
-
Die
Erfinder haben die Hypothese gebildet, dass dieser Rezeptor der
Reinigung der Zytokine dienen könnte,
insbesondere des Leptins; um diese Hypothese zu verifizieren, haben
sie den Abbau des rekombinanten Leptins durch die Hepatozyten in
Primärkultur
gemäß dem unten
stehenden Protokoll analysiert.
-
Abbau des Leptins durch
die Hepatozyten in Primärkultur
-
Die
Primärzellen
von Hepatozyten der Ratte werden für 4 Stunden bei 37°C mit 20
ng/ml von 125I-Leptin in Abwesenheit oder
in Anwesenheit von 0,5 mM Oleat, von 75 μg/ml RAP, von 200 μg/ml Antikörper, der
unspezifisch oder Anti-LSR-spezifisch ist, oder von 50 μg Chloroquinin
inkubiert. Darauf wird das Medium zurückgewonnen und die Menge des
abgebauten 125I-Leptin gemessen.
-
Wie
in 18 angezeigt, wird
der Abbau des Leptins durch die Hepatozyten in Primärkultur
inhibiert durch:
- a) die polyklonalen Antikörper gerichtet
gegen das LSR. Diese Antikörper
inhibieren ebenso in denselben Verhältnissen die LSR Aktivität
- b) das 39 kD-Receptor Associated Protein (RAP); dieses Protein
blockiert die LSR Aktivität
in vitro und verlangsamt die Clearance der Chylomikronen in vivo
(Troussard et al., 1995; Willow et al., 1994)
- c) Chloroquin; dieses Zellgift verhindert die Azifizierung der
Endozytosevesikel und inhibiert die Aktivität der lysosomalen Proteasen
- d) Oleat; diese freie Fettsäure
induziert den Konformationswechsel des LSR, der die Bindungsstelle
der Lipoproteine freigibt.
-
Dieses
zeigt an, dass die FAF-Konformation (Fatty Acid Free) des LSR wahrscheinlich
alleine verträglich
mit der Funktion der Bindung gefolgt vom Abbau des Leptins ist.
Die unspezifischen Immunglobuline sind ohne Wirkung auf den Abbau
des Leptins (18).
-
Um
die Bindung des Leptins an LSR zu verifizieren, werden die Proteine
der Plasmamembran der Leber der Ratte auf eine Affinitätschromatographiesäule gemäß dem unten
stehend ausführlich
dargelegten Protokoll gebracht, die das rekombinante Leptin enthält.
-
Affinitätschromatographie
von Leptin
-
Es
wird eine Hi-trap-Säule
(Pharmacia) verwendet: 5 mg Leptin werden an 1 ml Säulenmaterial
gemäß den durch
den Hersteller vorgegebenen Methoden gebunden. Die Proteine der
Plasmamembran werden aus Lebern der Ratte solubilisiert wie vorher
angezeigt (Mann et al., 1995), dann eine Nacht gegen PBS pH 7,4, 0,1%
Tween 20 dialysiert. Die Säule
wird mit demselben Puffer gewaschen, und das Proteinextrakt wird
mit einer Rate von 0,2 ml/min aufgebracht. Die Säule wird mit 6 ml desselben
Puffers gewaschen. Darauf wird sie mit demselben Puffer eluiert,
der mit 100 mM Glycin pH 3 supplementiert ist; 20 Fraktionen zu
je 500 μl
werden dann durch 5 μl
PBS, 0,1% Tween 20 pH 8 neutralisiert. 50 μl jeder Fraktion werden auf
eine Nitrocellulosemembran zur Dot-Blot-Analyse mittels des Anti-LSR-Antikörpers gebracht.
Die positiven Fraktionen (1, 3, 4, 7 und 8) werden gegen 24 mM Ammoniumbicarbonat,
0,01% Tween 20 dialysiert, gepoolt und durch Speed-Vac auf ein Endvolumen
von 300 μl
konzentriert. 40 μl
des Endproduktes werden durch Western-Blot mittels Anti-LSR-Antikörper analysiert.
-
Die 19 zeigt, dass die Anti-LSR-Antikörper spezifisch
die Untereinheit α erkennen,
die, nachdem sie an das Leptin gebunden ist, durch den Glycinpuffer
wieder freigesetzt wurde.
-
Experimente
mit stabiler Transfektion der Untereinheit α erlauben die Messung der Affinität des Leptins
für diesen
neuen Rezeptor.
-
Die
Gesamtheit dieser Ergebnisse legt nahe, dass das LSR einen der Wege
zum Abbau und zur Elimination des Leptins repräsentiert. Die in vivo-Injektion
des rekombinanten radiomarkierten Leptins hat sowohl bei fettleibigen
Mäusen
als auch bei Kontrollmäusen
eine hohe Clearancegeschwindigkeit und ein bevorzugtes Abfangen
des Leptins durch die Leber und die Niere gezeigt: 50% der injizierten
Dosis wird nach 10 min in diesen beiden Organen wiedergefunden.
Um die Mechanismen des selektiven Abfangens des Leptins zu analysieren,
haben die Erfinder die Mengen von Leptin und von β2-Mikroglobulin
(lösliches
Protein mit Molekulargewicht nahe demjenigen des Leptins, ausgewählt als
Kontrolle) verglichen, die in der Niere und der Leber von normalen
Mäusen
und zwei Linien von fettleibigen Mäusen 5 min nach der Injektion
der gleichen Isotopenindikatordosis dieser beiden radiomarkierten
Proteine vorhanden ist.
-
Messung der Leptinclearance
in den Mäusen
-
Weibliche
Kontrollmäuse,
ob/ob- oder db/db-Mäuse
(6–8 Wochen),
nüchtern,
werden anästhesiert
und erhalten über
die Vena saphena eine Injektion von 80 ng rekombinantes 125I-Leptin der Maus oder 125I-β2-Mikroglobulin
(Sigma, markiert durch die Iodobead-Methode wie das Leptin). 5 min
später
werden die Tiere mit einer physiologischen Salzlösung (15 ml bei 4°C) perfundiert.
Die Gewebe werden entfernt und auf ihre Radioaktivität gezählt (γ-Zähler). In
einigen Fällen
wird ein Anti-LSR-Antikörper
oder ein Kontrollprotein 30 min vor der Injektion des 125I-Leptins
injiziert. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Markierung
des Leptins mit dem 125I keine Wirkung auf
seine biologische Aktivität
hat.
-
Die
Ergebnisse, die in 20 dargestellt
sind, zeigen, dass die Menge des selektiv durch die Leber abgefangenen
Leptins in den fettleibigen Mäusen
im Vergleich zu den Kontrollmäusen
vermindert ist, außerdem
findet man keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Linien,
insoweit es das renale Abfangen des Leptins betrifft.
-
Die
Erfinder haben darauf die Zahl der LSR Rezeptoren in Kontrollmäusen, ob/ob-Mäusen und db/db-Mäusen gemäß dem folgenden
Protokoll gemessen.
-
Messung der scheinbaren
Anzahl der LSR Rezeptoren auf Plasmamembranen
-
Die
scheinbare Anzahl von LSR Rezeptoren auf Plasmamembranen wird wie
vorher beschrieben (Mann et al., 1995) durch Abschätzung der
Menge des LDL gebunden an eine Plasmamembranpräparation gemessen. Die Plasmamembranen
(100 μg)
werden mit 1 mM Oleat inkubiert; darauf werden sie dreimal wie oben
stehend angezeigt gewaschen, dann 1 Stunde bei 37°C mit 40 μg/ml 125I-LDL inkubiert. Die Menge von 125I-LDL, die an Plasmamembranen gebunden
ist, wird darauf durch Zählung
bestimmt. Es wird der Mittelwert über drei Messungen pro Tier
für 3 verschiedene
Tiere in jeder der Gruppen festgestellt.
-
Die 21 zeigt, dass die Zahl
der LSR Rezeptoren in den fettleibigen Tieren, die entweder einen Mangel
an Leptin (ob/ob) oder einen Mangel des ob-Rezeptors (db/db) zeigen,
signifikant vermindert ist. Die Verminderung des selektiven Abfangens
des Leptins in der Leber in den fettleibigen Mäusen koinzidiert mit der Verminderung
der scheinbaren Zahl der LSR Rezeptoren in diesen Tieren.
-
Die
Erfinder haben schließlich
gemäß dem unten
stehend dargelegten Protokoll die Wirkung von Anti-LSR-Antikörpern auf
die Verteilung des Leptins zwischen Leber und Niere 5 min nach der
Injektion einer Isotopenindikatordosis getestet.
-
Messung der Verteilung
des Leptins zwischen Leber und Niere in Anwesenheit eines Anti-LSR-Antikörpers
-
Kontrollmäuse werden
anästhesiert,
dann wird ihnen intravenös
1 mg unspezifischer IgG-Antikörper oder
Anti-LSR-IgG-Antikörper
injiziert. Nach 30 min werden 80 ng 125I-Leptin und nach 5
min eine Perfusion von physiologischer Salzlösung von 4°C injiziert. Die Gewebe werden
sofort entfernt, und es wird die Radioaktivität gemessen. Die Ergebnisse
stellen den Mittelwert und die Standartabweichung dar, die von 3
Tieren für
jede der Gruppen erhalten wurden.
-
Wie
es die 22 zeigt, ist
durch die Anti-LSR-Antikörper
das hepatische Abfangen des Leptins im Vergleich mit Kontrollimmunglobulinen
vermindert und das renale Abfangen erhöht.
-
Die
Ergebnisse zeigen folglich an, dass das LSR für das selektive hepatische
Abfangen des Leptins verantwortlich ist und dass eine Verminderung
der Zahl der Rezeptoren bei fettleibigen Tieren beobachtet wird. Eine
derartige Verminderung kann das Syndrom des Widerstandes gegen das
Leptin und die Erhöhung
der Plasmakonzentration des Leptins erklären, die in der Mehrzahl der
fettleibigen Menschen beobachtet wird.
-
Es
ist ebenso möglich,
dass der LSR Rezeptor als Weg für
den Abbau von anderen Zytokinen dient, insbesondere derjenigen,
die durch Fettgewebe produziert werden. Es wird insbesondere die
Wichtigkeit des Tumor Necrosis Factor α und des Nerve Growth Factor
festgehalten. Diese beiden Zytokine üben eine signifikante Abmagerungswirkung
aus, wenn sie in Menschen injiziert werden (Cytokines and their
receptors, 1996).
-
Beispiel 5: Kontrolle
der LSR Aktivität
durch die Zytokine
-
Die
Untereinheit α des
LSR Rezeptors bindet das Leptin und besitzt mögliche Phosphorylierungsstellen.
Das macht sie zu einem Rezeptor, der nicht nur die Endozytose vermittelt,
aber ebenso der zellulären
Signalübertragung
dienen könnte.
Die Erfinder haben folglich die Hypothese getestet, gemäß der das
Leptin die Aktivität
des LSR wie unten beschrieben moduliert.
-
Messung der LSR Aktivität zur Bindung,
Internalisierung und zum Abbau von Lipoproteinen in Anwesenheit von
Leptin
-
Die
Hepatozyten der Ratte in Primärkultur
werden bei 37°C
mit einer ansteigenden Leptinkonzentration für 30 min inkubiert, dann bei
37°C für 4 Stunden
mit entweder 50 μg/ml 125I-LDL (spezifische Aktivität: 209 cpm/ng)
oder 50 μg/ml 125I-VLDL (spezifische Aktivität 157 cpm/ng)
in Abwesenheit oder in Anwesenheit von 500 μM Oleat inkubiert. Die Zellen
werden darauf gewaschen, und die Mengen der gebundenen 125I-Lipoproteine werden
gemessen, die wie vorher in Beispiel 1 beschrieben inkorporiert
und abgebaut worden sind (Bihain und Yen, 1992). Die Ergebnisse,
die in 23 gezeigt werden,
stellen die Unterschiede dar, die zwischen den inkubierten Zellen
mit oder ohne Oleat erhalten wurden. Jeder Punkt stellt den Mittelwert
von drei Messungen dar. Die Standartabweichung jedes Punktes ist
im Symbol enthalten.
-
Die
Hinzufügung
von ansteigenden Konzentrationen von Leptin zu den Hepatozyten in
Kultur erhöht die
Bindung, die Internalisierung und den Abbau des VLDL und des LDL
(23).
-
Die Analyse
der Fähigkeit
der Induktion der LSR Aktivität
durch das Leptin
-
Messung der scheinbaren
Anzahl von LSR Rezeptoren, die auf der Oberfläche von Hepatozyten der Ratte
in Primärkultur
in Anwesenheit von Leptin exprimiert werden
-
Die
Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte werden für 30 min bei 37°C in Anwesenheit
oder Abwesenheit von 20 ng/ml Leptin inkubiert, 10 min bei 37°C in Anwesenheit
von 0,8 mM Oleat. Die Zellen werden mit auf 4°C vorgekühltem PBS-Puffer gewaschen, dann 2 Stunden bei
4°C in Anwesenheit
von ansteigenden Konzentrationen von 125I-LDL
inkubiert. Die Zellen werden darauf gewaschen, lysiert und die Menge
des gebundenen 125I-LDL wird gemessen.
-
Wirkung von Leptin in
Anwesenheit von Cycloheximid, von Colchicin und von Cytochalasin
B im Vergleich
-
Die
Anfangsbedingungen sind identisch wie bei den oben stehend beschriebenen
Zellen; nach Inkubation mit Leptin werden die Zellen für 30 min
bei 37°C
mit 5 μM
Cycloheximid, 5 μM
Colchicin oder 2,5 μM Cytochalasin
B inkubiert. Die Zellen werden dann 10 min bei 37°C in Anwesenheit
von 0,8 mM Oleat inkubiert. Die Zellen werden dann mit auf 4°C vorgekühltem PBS-Puffer
gewaschen, dann 2 Stunden bei 4°C
in Anwesenheit von 50 μg/ml 125I-LDL inkubiert. Zwei Messungen werden
durchgeführt,
und die gemittelten Ergebnisse werden präsentiert.
-
So
wird gezeigt, dass die Erhöhung
der LSR Aktivität
durch das Leptin durch die Vermittlung einer Erhöhung der scheinbaren Zahl der
auf der Oberfläche
der Hepatozyten exprimierten Rezeptoren erhalten wird (24A). Diese Erhöhung resultiert
einerseits aus einer Erhöhung
der Proteinsynthese (die ist teilweise inhibiert durch das Cycloheximid,
das ein Inhibitor der Proteinsynthese ist). Auf der anderen Seite
bezieht sie die Mobilisation von endozytotischen Vesikeln durch
das System der Mikrotubuli ein (sie ist tatsächlich durch das Cytochalasin
B inhibiert, das den mikrotubulären
Transport blockiert) (24B).
-
Um
die in vivo-Wirkung des Leptins auf die LSR Aktivität zu verifizieren,
haben die Erfinder die triglyzeridämische postprandiale Antwort
von Kontrollmäusen,
ob/ob- und db/db-Mäusen
nach Mästung
mit einer Testmahlzeit gemäß den folgenden
Protokollen charakterisiert.
-
Messung der lipämischen
postprandialen Antwort in den Mäusen
-
Kontrollmäuse, ob/ob-
und db/db-Mäuse,
die seit dem Vortag nüchtern
sind, werden mit einer Mahlzeit gemästet, die sehr reich an Fett
ist [60% Fett (gesättigte
Fettsäuren
37%, einfach ungesättigte
27% und mehrfach ungesättigte
36%), 20% Proteine und 20% Kohlenhydrate], wobei die Versorgung
56 kcal Energie/kg Gewicht des Tieres beträgt. Sofort nach der Mahlzeit
(Zeit = 0 Stunden) werden den Mäusen
200 μl einer
physiologischen Salzlösung
intravenös
injiziert. Zu verschiedenen Zeiten werden 20 μl Blut aus der Schwanzvene in
Röhrchen
entnommen, die 90 μg
Dinatrium-EDTA enthalten, und nach der Trennung des Plasmas durch Zentrifugation
wird die Plasmakonzentration von Triglyzeriden mittels eines Kits
der enzymatischen Dosis bestimmt. Jeder Punkt der präsentierten
Kurven entspricht dem Mittelwert mit Markierung der Abweichung erhalten
aus drei Messungen pro Tier und drei verschiedenen Tieren.
-
Messung der Wirkung des
Leptins auf die lipämische
postprandiale Antwort bei den Mäusen
-
Die
Prozedur ist dieselbe wie oben stehend, außer dass sofort nach der Mahlzeit
(Zeit = 0 Stunden) den Mäusen
intravenös
entweder 200 μl
physiologische Salzlösung
oder 200 μl
derselben Lösung,
enthaltend 50 μg
rekombinantes Leptin der Maus injiziert werden.
-
Messung der lipämischen
postprandialen Antwort bei den Mäusen
in Anwesenheit von Laktoferin und/oder Leptin
-
ob/ob-Mäuse, die
seit dem Vortag nüchtern
sind, werden mit einer Mahlzeit gemästet, die identisch zu der
oben beschriebenen ist. Unmittelbar nach der Mahlzeit (Zeit = 0
Stunden) werden den Mäusen
intravenös 200 μl Salzlösung injiziert,
die entweder keinen Zusatz oder 0,5 μg Leptin oder 2,5 mg Laktoferin
oder ein Gemisch von 0,5 μg
Leptin und 2,5 mg Laktoferin enthalten. Das Blut wird zwischen 2
und 3 Stunden nach der Mahlzeit entnommen, und die Plasmakonzentration
von Triglyzeriden (TG) wird gemessen. Die erhaltenen Werte stellen
den Mittelwert mit Markierung der Abweichung dar, erhalten für vier Messungen
pro Tier und für zwei
verschiedene Tiere [p < 0,02
(ob/ob verglichen mit ob/ob+Leptin), p < 0,01 (ob/ob verglichen mit ob/ob+Laktoferin),
NS (ob/ob+Laktoferin verglichen mit ob/ob+Leptin+Laktoferin)].
-
In Übereinstimmung
mit der Verminderung der Zahl der LSR Rezeptoren, die in den fettleibigen
Mäusen
beobachtet wird, wird ebenso eine Verstärkung der lipämischen
postprandialen Antwort in den nichtbehandelten fettleibigen Mäusen beobachtet.
Die Verabreichung von Leptin über
den intravenösen
Weg zur selben Zeit wie die Testmahlzeit erlaubt es, die lipämische postprandiale
Antwort in zwei Linien von fettleibigen Mäusen und in Kontrollmäusen zu
reduzieren (25).
-
Die
Verminderung der lipämischen
Antwort, die durch Leptin induziert wird, wird durch die Verabreichung
von Laktoferin unterdrückt
(26), das die LSR Aktivität blockiert
(Yen et al., 1994; Mann et al., 1995). Dieses legt nachdrücklich nahe,
dass die Verminderung der lipämischen
Antwort durch eine Erhöhung
der LSR Aktivität
erklärt
werden kann.
-
Schließlich induziert
die Verabreichung von Leptin auch in vivo eine Erhöhung der
scheinbaren Zahl der LSR Rezeptoren, die auf der Oberfläche der
Hepatozyten exprimiert werden. Diese Erhöhung ist sowohl in den ob/ob-Mäusen als
auch in den db/db-Mäusen
signifikant (27).
-
Das
Leptin und wahrscheinlich andere Zytokine sind folglich Regulatoren
der LSR Aktivität.
Ein Syndrom des Widerstandes gegen das Leptin oder gegen andere Zytokine
kann eine Hypertriglyzeridämie,
entweder permanent oder beschränkt
auf die postprandiale Phase zur Folge haben.
-
Beispiel 6: Wirkung des
Leptins auf die LSR-Expression; therapeutische Folgen
-
Um
die Korrelation zwischen der Verabreichung von Leptin, der Verminderung
der lipämischen
postprandialen Antwort und einer Expression oder gesteigerten Aktivität des LSR
Rezeptors zu verstärken
und die möglichen
therapeutischen Einbeziehungen der Induktion der Aktivität der hepatischen
Clearance von Lipoproteinen durch das Leptin besser einzukreisen,
haben die Erfinder die vorstehenden Analysen durch eine folgende
Analyse über
die Entwicklung des Gewichtes, über
die LSR Aktivität
und die Expression von LSR-mRNA in mit Leptin behandelten oder nichtbehandelten
Kontrolltieren oder fettleibigen Tieren vervollständigt.
-
Lipämische postprandiale Antwort
und LSR Aktivität
in den Kontrollmäusen
und fettleibigen Mäusen
-
Männliche
Kontrollmäuse
(C57BL6) (n = 8) und fettleibige Mäuse (ob/ob, n = 8 -Tiere, die
auf der Ebene des Leptingens defizient sind – und db/db, n = 8 – Tiere,
die auf der Ebene des Leptinrezeptorgens defizient sind –) (17 Wochen
alt) wurden gewogen, um auf quantitative Weise die Unterschiede
des Gewichts zwischen Linien festzustellen (28A). Die lipämischen postprandialen Antworten
der Tiere jeder Linie wurden in der Abwesenheit einer Behandlung
durch das Leptin wie oben beschrieben gemessen. Die scheinbare Zahl
der LSR Rezeptoren, die auf der Oberfläche der Leberzellen exprimiert
wurden, wurde bei vier Tieren jeder Linie wie weiter oben beschrieben
gemessen und im Vergleich zu der 5'-Nukleotidase-Aktivität (Enzym,
das selektiv auf der Ebene der Plasmamembranen gemessen wird; Sigma-Kit)
ausgedrückt.
Schließlich
hat ein Northern-Blotting erlaubt, das Expressionsniveau des LSR
Rezeptors bei drei Tieren jede Linie abzuschätzen, wobei dem vorher beschriebenen
Protokoll gefolgt wurde.
-
Die
lipämische
postprandiale Antwort, die am stärksten
in den fettleibigen Tieren erhöht
ist (28B), ist in Übereinstimmung
mit der geringsten scheinbaren Anzahl von hepatischen LSR Rezeptoren
in diesen selben Tieren (28C).
Außerdem
zeigen die Ergebnisse des Northern-Blotting (28D) an, dass diese Verminderung der
scheinbaren Zahl von LSR Rezeptoren in den fettleibigen Tieren mit
einer Verminderung des Expressionsanteils dieses Rezeptors in denselben
Tieren verbunden ist. Die Erfinder haben gezeigt, dass tatsächlich eine
Verminderung der Zahl der mRNAs, kodierend für den LSR Rezeptor, in fettleibigen
ob/ob- und db/db-Mäusen festgestellt
werden kann.
-
Die
Erfinder haben ebenso die Wirkung einer Langzeitbehandlung durch
Behandlung mit Leptin auf ob/ob-Mäuse studiert (29).
-
Wirkung einer Langzeitbehandlung
durch Leptin auf ob/ob-Mäuse
-
Die
fettleibigen ob/ob-Mäuse
erhalten eine tägliche
Injektion entweder von Leptin oder eines äquivalenten Volumens von sterilem
PBS über
30 Tage. Die injizierten Dosen sind 50 μg/Tier von Tag 0 bis Tag 4,
100 μg/Tier
von Tag 5 bis Tag 17 und 150 μg/Tier
von Tag 18 bis Tag 30. Mehrere Parameter werden gemessen, wie unten
stehend angezeigt:
- – das Gewicht (29A): Die Veränderung des Gewichts wird für 6 Tiere
für die
Dauer der Behandlung gemessen;
- – die
lipämische
postprandiale Antwort (29B):
Sie wird für
drei Tiere jeder Gruppe am Tag 29 gemäß dem Protokoll gemessen, das
in Beispiel 5 ausführlich
dargelegt wurde.
- – die
scheinbare Zahl von LSR Rezeptoren (29C):
Sie wird für
3 Tiere jeder Gruppe am Tag 30 gemäß dem Protokoll gemessen, das
in Beispiel 4 ausführlich
dargelegt wurde.
- – die
Menge von LSR-mRNA (23D):
Sie wird durch Northern-Blot abgeschätzt, wie im Protokoll von Beispiel
2 angezeigt.
-
Die
Erfinder haben so einen sehr signifikanten Gewichtsverlust in den
fettleibigen ob/ob-Mäusen
festgestellt, die 30 Tage mit Leptin behandelt wurden. Außerdem ruft
die Behandlung mit Leptin eine Netto-Verminderung der lipämischen
postprandialen Antwort hervor. Diese Verminderung der lipämischen
postprandialen Antwort ist mit einer Erhöhung der scheinbaren Zahl von
LSR Rezeptoren auf der Oberfläche
der Zellen und mit einer Erhöhung
der mRNA-Menge, kodierend für
die Untereinheiten des LSR Rezeptors korreliert.
-
Diese
Ergebnisse stellen in vivo fest, dass das LSR den limitierenden
Schritt der Reinigung der Nahrungslipide darstellt. Außerdem induziert
die Behandlung dieser Fettleibigkeit einen Gewichtsverlust, ruft
eine Erhöhung
der Aktivität
des hepatischen Abbaus von Nahrungslipiden und eine Verminderung
der lipämischen postprandialen
Antwort hervor.
-
Beispiel 7: Charakterisierung
des menschlichen LSR Rezeptors Northern-Blot-Analyse
-
Nukleinsäuresonden
von LSR der Ratte wurden zur Durchführung der Northern-Blots mit
einer Membran (Human Multiple Tissue Northern-Blot, Clontech #7760-1),
enthaltend poly A-RNAs vom menschlichen Herz, Gehirn, Plazenta,
Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere und Pankreas verwendet. Eine
Bande von ungefähr
2 kbp wird in der Leber und in der Niere nachgewiesen. Die näherungsweise
Quantifizierung der Hybridisierungsergebnisse zeigt an, dass der
LSR Rezeptor in der Leber wenigstens fünfmal stärker exprimiert wird als in
der Niere.
-
Klonierung von cDNA; Studie
der Splicing-Zone
-
Experimente
zur RT-PCR mit mRNA haben erlaubt, die Größe von Exon 1 von der 5'-Seite und die Splicing-Stellen zwischen
den Exons 1 und 2 mit größerer Genauigkeit
zu bestimmen. Es ist jedoch nicht sicher, dass dieses Ende den Anfang
dieses Exons bildet. Außerdem
existiert eine zweite Initiationsstelle in Exon 1, die sich weiter
stromabwärts
der ersten befindet und die eine größere Wahrscheinlichkeit als
letztere hat. Das Splicing zwischen den Exons 1 und 2 war zwischen
der menschlichen RNA und derjenigen der Ratte verschieden.
-
Die
Amplifikation wurde mit mehreren Primerpaaren durchgeführt:
-
-
Die
Amplifikation, die mit dem Primerpaar ab durchgeführt wurde,
hat zu zwei Produkten der Größen 1,8
kb und 2 kb nach Separation durch Gelelektrophorese geführt. Die
Größen dieser
beiden Produkte, die durch ein alternatives Splicing erklärt werden
können,
das ähnlich
dem für
die Ratte beschriebenen ist, und die anderen Amplifikationsprimer
wurden nachgewiesen. Diese Primer haben gestattet, die drei cDNA-Formen, die
aus dem alternativen RNA-Splicing resultieren, nachzuweisen.
-
Die
erste cDNA, die die Gesamtheit von 10 Exon enthält, wird LSR-Hs-2062 genannt
und entspricht der SEQ ID 7. Sie entspricht der cDNA der Ratte LSR-Rn-2097.
Die zweite cDNA enthält
die Exon 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 und wird LSR-Hs-2005 genannt.
Sie entspricht der SEQ ID 9. Diese cDNA entspricht der cDNA der
Ratte LSR-Rn-2040.
Schließlich
wird die cDNA, die die Exons 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9 und 10 enthält, LSR-Hs-1858
genannt, und deren Sequenz wird in SEQ ID 11 gelistet. Sie entspricht
der cDNA der Ratte LSR-Rn-1893.
-
Es
ist festzustellen, dass ein Gleiten der Splicing-Stelle an der Grenze
von Exon 8 nachgewiesen werden konnte. Dieses Gleiten von Triplett
TAG an Position 19953–19955
von SEQ ID 19 zum benachbarten Triplett AAG an Position 19956–19958 in SEQ
ID 19 resultiert in dem Verlust des Restes Glu an Position 386 der cDNA
von SEQ ID 8.
-
Die
Proteinsequenzen, kodiert durch die cDNAs LSR-Hs-2062, LSR-Hs-2005
bzw. LSR-Hs-1858, entsprechen den SEQ ID 8, 10 und 12. Die biologischen
Proteinsequenzen können
am ersten ATG-Kodon beginnen, das im Leseraster beobachtet wird
(Position 35 der Proteinsequenz). Jedoch findet sich das bevorzugte Initiationskodon
der Translation stärker
stromabwärts
an Position 83 der Proteinsequenz. Außerdem ist es ganz und gar
möglich,
dass das Initiationskodon stärker
stromaufwärts
in der 5'-Region
des Exons 1 sein könnte,
die noch nicht bestimmt wurde, oder in einem möglichen Exon, das dem letzteren
vorhergeht.
-
Schließlich präsentiert
die 3 eine schematische
Darstellung der verschiedenen Formen von Proteinen, die beim Menschen
nachgewiesen wurden, wobei die konservierten Motive angezeigt werden.
-
Diese
Analyse gestattet es, beim Menschen auf die Existenz von drei LSR-Untereinheiten α, α' und β zu schließen, die
den Formen LSR 66, LSR 64 und LSR 58 der Ratte äquivalent sind.
-
Identifikation und Isolierung
der genomischen Sequenz des menschlichen LSR
-
Eine
Musterung von Banken von gegebenen öffentlichen Nukleinsäuresequenzen
(Genebank, version: 101) ebenso mit der lisch 7-Sequenz der Maus
(Accession-Nummer:
U49507) wie auch mit derjenigen von LSR-2097 der Ratte, die von
den Erfindern isoliert wurde, hat gestattet, zwei menschliche genomische DNA-Sequenzen
zu isolieren. Es handelt sich um Cosmide, deren Accession-Nummern
A0002128 und AD 000684 sind und deren Größen 45.328 by bzw. 41.936 by
sind. Diese beiden Cosmide überlappen
sich teilweise. Das 3'-Ende
des Cosmids A0002128 liegt für
12.838 by über
dem 5'-Ende des
Cosmids AD000684. Für den
gemeinsamen Anteil von 12.838 by sind die Sequenzen zu 100% identisch,
abgesehen von zwei Deletionen an den Positionen 822 und 3170 des
Cosmids AD00684. Das menschliche LSR-Gen ist auf die beiden Cosmide
verteilt. Um die Studie dieser Region zu erleichtern, wurde eine
vollständige
genomische Sequenz rekonstituiert: Die 45.328 by des Cosmids A0002128
wurden der Sequenz des Cosmids AD000684 zwischen der Base 12.839
und der Base 41.936 hinzugefügt.
Die Gesamtheit stellt eine Sequenz von 74.426 by dar. Eine genomische
Sequenz, die das LSR-Gen abdeckt, wurde extrahiert (SEQ ID 19).
-
Die
putativen Exons des LSR-Gens wurden nach Alignment der Sequenz mit
den Sequenzen der mRNAs von Lisch7 der Maus und von LSR der Ratte
wie oben stehend beschrieben bestimmt. Die Gültigkeit der Splicing-Stellen
der putativen Exons wurde gegenseitig verifiziert.
-
Außerdem wurde
eine menschliche genomische Bank mit BACs durch die Methoden beschrieben
in Chumakov et al., 1995 gemustert; die so isolierten Klone wurden
zusammengebracht und subkloniert, dann sequenziert, um die menschliche
genomische Sequenz kodierend für
das LSR zu erhalten (SEQ ID 41).
-
Die
beiden so erhaltenen Sequenzen (SEQ ID 19 und 41) tragen kleine
Abweichungen, die in den beiliegenden Listings erwähnt sind.
-
Beispiel 8: LSR Aktivität beim Menschen
-
Primärkulturen
von menschlichen Fibroblasten, die von Patienten isoliert wurden,
die eine Deletion haben, die den Promotor und das erste Exon des
Genes des LDL-Rezeptors
beeinträchtigt,
wurden hergestellt.
-
Die
Inkubation dieser Zellen in Anwesenheit und in Abwesenheit von Oleat
zeigt, dass letzteres eine Aktivität zur Bindung, Internalisierung
und zum Abbau von LDL induziert, die einer Sättigungskinetik folgt (Bihain
und Yen, 1992). Die Affinität
dieses Rezeptors, die durch Oleat induziert wurde, ist für die Teilchen
am größten, die
reich an Triglyzeriden sind (VLDL und Chylomikronen), wie auch für die Teilchen
aus Triolein und Phosphatidylcholin, die mit rekombinanten Apo-Protein
E supplementiert sind. Die Affinität der LDL für den Rezeptor ist schwächer als
diejenige der VLDL und der Chylomikronen, aber jedoch stärker als
diejenige von Partikeln aus Triolein, Phosphatidylcholin, das kein
ApoE enthält
oder als diejenige von VLDL isoliert aus einem Patienten, der eine
Hyperlipidämie
vom Typ 3 und den E2/2-Phänotyp
des ApoE zeigt (Yen et al., 1994).
-
Die
LSR Aktivität
konnte ebenso in den Fibroblasten von normalen Menschen gemessen
werden (30), wobei
den unten stehenden Protokollen gefolgt wurde.
-
Messung der Bindung, der
Internalisierung und des Abbaus der LDL durch Fibroblasten
-
Die
Fibroblasten werden vorrangig für
eine Woche wie vorher beschrieben kultiviert, mit der Abweichung,
dass das Milieu 20% fötales
Kälberserum
enthält
(Goldstein et. al., 1983). Darauf werden sie mit ansteigenden Konzentrationen
von 125I-LDL in Abwesenheit oder in Anwesenheit
von 1 mM Oleat inkubier. Darauf werden die Zellen gewaschen, lysiert
und bezüglich
ihrer Radioaktivität
gezählt.
-
Beispiel 9: Wirkung des
Leptins auf die LSR Aktivität
beim Menschen
-
Die
LSR Aktivität
von menschlichen FH-Fibroblasten (familiäre Hypercholesterolämie) ist
ebenso nach Inkubation mit dem Leptin erhöht (31), was nahe legt, dass das LSR ganz
wie bei der Ratte beim Menschen an der Zytokinclearance mitwirkt
und dass seine Aktivität
durch diese moduliert wird. Die entsprechenden Messungen wurden,
wie nachstehend angezeigt, durchgeführt.
-
Wirkung des Leptins auf
die LSR Aktivität
in den menschlichen Fibroblasten
-
Die
FH-Fibroblasten werden 30 min bei 37°C mit ansteigenden Leptinkonzentrationen
inkubiert, dann 2 Stunden bei 37°C
mit 50 μg/ml 125I-LDL in Anwesenheit von 500 μM Oleat.
Die Bindung, die Internalisierung und der Abbau der LDL wird, wie
in Beispiel 1 angezeigt, gemessen.
-
Beispiel 10: Klonierung
der cDNA des LSR der Maus; Analyse der Produkte des alternativen
Splicings
-
Die
Klonierung der cDNA des LSR der Maus wurde mit einer mRNA-Bank der
Leber der Maus durchgeführt.
Die verwendete Klonierungsmethode ist dieselbe wie für die cDNA
des menschlichen LSR. Die mRNAs wurden gereinigt, und eine Amplifikation
durch RT-PCR mit den spezifischen DNA-Primern wurde durchgeführt. Das
Amplifikationsfragment wurde in einen Klonierungsvektor TA (Introgen)
kloniert.
-
Eine
Studie der Produkte des alternativen Splicings mit Primern, die
in dem Exon 2 und dem Exon 9 gelegen sind, wurde ebenso auf ähnliche
Weise durchgeführt
wie diejenige, die für
das menschliche LSR durchgeführt
wurde.
-
Drei
Produkte des alternativen Splicings wurden beobachtet: LSR-Mm-1886,
LSR-Mm-1829 und LSR-Mm-1682.
LSR-Mm-1886 enthält
alle Exons von 1 bis 10. LSR-Mm-1829
und LSR-Mm-1682 enthalten nicht die Exons 4 bzw. die Exons 4 und
5. Diese drei biologischen cDNA-Formen entsprechen genau denjenigen,
die bei dem Menschen und der Ratte beobachtet wurden. Die Nukleotidsequenzen
der cDNAs LSR-Mm-1886, LSR-Mm-1829 und LSR-Mm-1682 werden in den
SEQ ID 13, 14 bzw. 15 dargestellt. Die Proteinsequenzen, die durch
die cDNAs LSR-Mm-1886, LSR-Mm-1829
und LSR-Mm-1682 kodiert werden, werden in den SEQ ID 16, 17 und
18 dargestellt.
-
Beispiel 11: Identifikation
der Untereinheit γ des
LSR
-
Die
Untereinheiten α und β des LSR
wurden wie oben angezeigt identifiziert. Die Analyse der Translationsprodukte
der RNAs, kodierend für
diese beiden Untereinheiten, erlaubt es nicht, die Anwesenheit einer dritten
Untereinheit mit Molekulargewicht von ungefähr 35 kDa zu erklären. Diese
letztere wurde nicht nach dem Abbau des LSR-Komplexes entdeckt (10, Spur 4).
-
Wir
haben die NH2-terminale Sequenz dieser Untereinheit γ gereinigt
und erhalten.
-
Die
Reinigung wurde durch Immunoaffinitätschromatographie gemäß dem folgenden
Verfahren durchgeführt.
-
Reinigung der Untereinheit γ des LSR
-
Die
Anti-LSR-Antikörper
(Bande A) werden an ein Harz gekoppelt [2,5 mg IgG auf 3,5 ml des
Harzes Affi-gel Hz immunoaffinity kit (Biorad 153-6060)], das darauf
mit solubilisierten Proteinen von Gesamtmembranen der Leber der
Ratte inkubiert wird (Puffer 20 mM Tris, 2 mM EDTA, 0,125 M Octylglucosid
(5 × CMC),
1 Inhibitorencocktail pH 7,4: 160 mg Membranproteine ergeben 41,3
mg solubilisierte Proteine (PS) in einem Volumen von 17 ml.
- – Die
Inkubation wird für
12 Stunden durchgeführt:
17 ml aufgefüllt
auf 50 ml mit Puffer 20 mM Tris, 2 mM EDTA, pH 7,4 mit den 3,5 ml
des Harzes, unter rotierender Bewegung, bei Raumtemperatur. Das
Harz wird mit 40 ml von Puffer 20 mM Tris, 2 mM EDTA pH 7,4 gewaschen,
dann mit Puffer 20 mM Tris, 2 mM EDTA, 200 mM Glycin, pH 2,5 über 30 Fraktionen
zu 500 μl
eluiert. Der pH jeder Fraktion wird mit 100 μl pro Röhrchen des Puffers 1 M Tris,
2 mM EDTA, pH 9 neutralisiert. 50 μl jeder Fraktion werden auf
eine Nitrocellulosemembran zur Dot-Blot-Analyse gebracht: Inkubation
mit dem Anti-LSR-Antikörper,
dann mit einem sekundären
Antikörper,
der an die alkalische Phosphatase gekoppelt ist.
- – Die
positiven Fraktionen von 7 bis 28 werden 2 über 2 gepoolt und 2,5 mal mit
der Speed-Vac konzentriert. Ein Western Blot mit den gepoolten konzentrierten
und auf einem 10%igen PAGE-SDS-Gel getrennten Fraktionen wird durchgeführt. Banden
werden in den Fraktionen 7 bis 14 (die Fraktionen werden gepoolt) beobachtet.
- – Die
2 Pools werden gegen 24 mM Ammoniumbicarbonat dialysiert, dann mit
der Speed-Vac lyophilisiert. Das Pulver wird in 80 μl Puffer
20 mM Tris, 2 mM EDTA, 2% SDS, 3% Harnstoff, pH 7,4 aufgenommen
und in Anwesenheit von 5% β-Mercaptoethanol 30
min bei 100°C
reduziert.
- – Nach
Wanderung und feuchtem Transfer in 50 mM Tris, 50 mM Borat auf eine
Sequenzierungsmembran (PVDF) bei 30 mA wird die Membran mit Amido
black gefärbt.
-
Eine
Bande mit scheinbarem Molekulargewicht von ungefähr 35 kDa wurde so identifiziert
und zur Sequenzierung gemäß der Edman-Methode
eingeschickt.
-
Die
erhaltene Sequenz ist LHTGDKAFVEFLTDEIKEE. Diese Sequenz ist identisch
mit derjenigen eines Proteins mit Molekulargewicht 33 kDa, das vorher
als Protein der Zelloberfläche
identifiziert wurde, das die globulären Köpfe des C1q (gC1q-R) (Ghebrehiwet
et al., 1984) bindet. Eine neuere Beobachtung zeigt an, dass dieser
mögliche
Rezeptor des C1q ebenso in Vesikeln lokalisiert ist, die unter der
zellulären
Oberfläche gelegen
sind (van den Berg et al., 1997). Dieses Protein entspricht ebenso
einem Protein, das voher als p34 identifiziert wurde und das mit
einem Laminrezeptor assoziiert ist. Dieser Rezeptor besitzt ein
langes NH2-terminales Segment, das zum Inneren
des Zellkerns gerichtet ist, wie 8 Transmembrandomänen. Der
Rezeptor bindet an das Lamin auf eine Weise, die vom Grad der Phosphorylierung
abhängt.
Schließlich
ist gC1q-R mit dem "Splicingfaktor
2" assoziiert (Honoré et al.,
1993). Der Laminrezeptor und der "Splicingfaktor 2" haben das Charakteristikum gemeinsam,
eine repetierte Sequenz von Serin und Arginin (RSRS) zu enthalten,
die im Falle des Laminrezeptors im NH2-terminalen
Segment und im Fall des SF2 carboxyterminal gelegen ist.
-
Es
ist bemerkenswert festzustellen, dass sowohl LSR α als auch
LSR β repetierte
Segmente haben, die reich an Serin und Arginin sind (1). Unsere Hypothese ist,
dass das Protein LSR γ ein
molekulares Chaperon darstellt, das an die Untereinheiten α und β des LSR
durch ihre RSRS-Domäne
gebunden wird.
-
Um
diese Hypothese zu verifizieren, haben wir polyklonale Antikörper hergestellt,
die gegen 2 synthetische Peptide gerichtet sind, deren Sequenz am
carboxy- oder NH2-terminalen Ende des Proteins gC1q-R
gelegen war:
- – Das NH2-terminale
Peptid von gC1q-R: LRCVPRVLGSSVAGY(Aminosäuren
5 bis 19 von gC1q-R) (SEQ ID 39).
- – COOH-terminales
Peptid von gC1q-R: C YITFLEDLKSFVKSQ (Aminosäuren 268
bis 282 von gC1q-R) (SEQ ID 40).
-
Die 32 zeigt, dass diese Antikörper spezifisch
die Aktivität
des LSR inhibieren. Der Antikörper gerichtet
gegen das COOH-terminale Ende scheint am effektivsten zu sein. Diese
Ergebnisse zeigen an, dass gC1q-R oder eines seiner strukturell
nahen Homologen ein molekulares Chaperon darstellt, das auf nicht-kovalente Weise an
den multimerischen LSR-Komplex assoziiert ist.
-
Beispiel 12: Regulation
der LSR Aktivität
durch das C1q und seine Homologe
-
Es
wurde gezeigt, dass gC1q-R den globulären Kopf des Faktors 1 des
Komplements binden kann. Wir haben versucht, diese Eigenschaft von
C1q zu nutzen, um gC1q-R, das an das LSR assoziiert ist, zu verlagern
und haben die Wirkung von steigenden Dosen von C1q auf die Bindung,
die Internalisierung und den Abbau von LDL durch die Hepatozyten
in Primärkultur
gemessen. Die 33 zeigt
eine Erhöhung
des Abfangens und des Abbaus der LDL, die durch menschliches C1q
induziert wurde, wenn auch in Abwesenheit von Oleat.
-
Eine
weniger wichtige aber dennoch signifikante Erhöhung wird ebenso in Anwesenheit
von Oleat beobachtet. Unter diesen Bedingungen jedoch wird die maximale
Wirkung für
geringere C1q-Konzentrationen erhalten.
-
Es
erscheint folglich, dass das gC1q-R in Hinsicht auf das LSR eine
inhibitorische Wirkung ausübt,
die vergleichbar mit derjenigen ist, die durch das 39 kD RAP in
Hinsicht auf das LRP durch den LDL-Rezeptor und das LSR induziert
wird (Troussard et al., 1995). Die Verlagerung des Chaperons gC1q-R
unter Verwendung seiner Fähigkeit,
an Komplement C1q zu binden, erlaubt die Aufhebung der inhibitorischen
Wirkung. Die Analyse der Sequenz von gC1q-R ergibt, dass es nicht
als typischer Membranrezeptor wirken kann. Tatsächlich besitzt das Protein
keine hydrophobe Sequenz, die geeignet ist, um die Phospholipiddoppelschicht
zu überqueren.
-
Die
Wirkung von Komplement C1q auf die Aktivität des LSR öffnet wichtige Perspektiven
im Rahmen der Genetik der Fettleibigkeit. Es ist tatsächlich möglich, dass
die Mutationen, die entweder das Gen von C1q, dasjenige von gC1q-R
oder außerdem
diejenigen ihrer Analoge wie z. B. AdipoQ, das Cerebellin, das Kollagen alpha
1–10,
SPA und SPD (Proteine des Surfactants der Lunge), das Protein, das
an Mannan bindet, und der Scavenger-Rezeptor oder sein Homolog LRP
(Hu et al., 1996; Drickamer et al., 1986; Krieger und Herz, 1994; Elomaa
et al., 1995) beeinträchtigen,
die Aktivität
des LSR entweder gegenüber
der Clearance der Lipoproteine oder gegenüber derjenigen des Leptins
modulieren.
-
Mehrere
Proteine können
mit gC1q-R interagieren, denn sie zeigen Homologien mit dem Komplement C1q.
Insbesondere 2 Proteine, die aus der Maus isoliert wurden, AdipoQ
(Hu et al., 1996) und acrp30 (Scherer et al., 1995) und ein menschliches
Protein APM1 (Maeda et al., 1996) zeigen markante Homologien. Diese
3 Proteine wie die Elemente des Komplements C1q (C1q A, B, C) sind
sekretierte Proteine; sie haben ein NH2-terminates
Ende, das dem Kollagen ähnelt
(Repetition des Motivs Gly-X-Y) und ein COOH-terminales Ende, das
der globulären
Domäne
des Komplements C1q entspricht. Diese 3 Proteine werden bevorzugt
im Fettgewebe exprimiert. Es gibt nur 3 unterschiedliche Aminosäuren zwischen
AdipoQ und acrp30. APM1, ein Protein, dessen Bote charakterisiert
wurde, dass er sehr stark in Adipozyten exprimiert wird, zeigt 79,7%
Identität der
Nukleinsäure
und 80,6% der Aminosäuren
mit AdipoQ. APM1 ist folglich sicherlich das menschliche Homolog
von AdipoQ.
-
Beispiel 13: Musterung
von Verbindungen, die die Aktivität des LSR Rezeptors modifizieren
-
Wie
vorher beschrieben, haben die Erfinder die Hypothese aufgestellt,
dass die "Bande γ" des LSR einem Protein,
das sehr homolog zu gC1qR ist, mit dem LSR Rezeptor wie ein molekulares
Chaperon interagiert und so einen "LSR-Komplex" bildet, umfassend die Untereinheiten α oder α' und β des LSR
Rezeptors und ein Molekül
vom Typ gC1qR. gC1qR wurde vorher als Protein der Zelloberfläche identifiziert,
das die globulären
Köpfe des
Komplementfaktors C1q bindet. Außer C1q sind mehrere Proteine,
die Homologien mit den C1q-Proteinen, insbesondere AdipoQ und acrp30
bei der Maus und APM1 beim Menschen zeigen, geeignet, um mit dem
Protein, das homolog zu gC1qR ist, im LSR-Komplex zu interagieren
und die LSR Aktivität
zu modifizieren.
-
Musterungsparameter
-
Die
Musterung einer Verbindung wie C1q oder AdipoQ wurde durch die Messung
verschiedener Parameter ausgeführt,
deren wichtigster das Maß der
Wirkung der Verbindung auf die Aktivität des LSR Rezeptors ist. Die
verschiedenen Parameter sind die folgenden:
- – die Veränderung
des Gewichts
- – die
Nahrungsaufnahme
- – die
lipämische
postprandiale Antwort
- – die
Bindung, die Internalisierung und/oder der Abbau von Lipoproteinen
wie z. B. des LDL.
-
Die Veränderung
des Gewichts
-
Osmotische
Pumpen wurden chirurgisch in die Bauchhöhlen von 12 männlichen
Sprague-Drawley-Ratten von 400–450
g eingesetzt. Die osmotischen Pumpen enthielten entweder 2 ml PBS
(phosphate buffered saline), pH 7,4 (Kontrolle, 6 Ratten), oder
2 ml rekombinantes AdipoQ-Protein (5 mg/ml PBS, 6 Ratten). Diese
Pumpen wurden eingestellt, um 10 μl/h
zu verabreichen (50 μg
AdipoQ/h). Die Tiere werden gewogen und einzeln in Stoffwechselkäfigen untergebracht.
3 Tiere jeder Gruppe werden ad libitum entweder einer Normalernährung oder
einer fetten Diät
unterworfen (Tag 0). Die fette Diät besteht aus einer normalen
Ernährung, die
mit 2% (Gew./w) Cholesterol, 10% (Gew./w) gesättigte Fettsäure pflanzlicher
Form, %, (Gew./w) Sonnenblumenöl
und 15% (Gew./w) Saccarose supplementiert wurde. Am dritten Tag
werden die Tiere gewogen und Blutproben werden über die Schwanzvene erhalten.
-
Die
Menge der plasmatischen Triglyzeride wurde unter Verwendung eines
enzymatischen Kits gemessen.
-
Die Nahrungsaufnahme
-
Das
rekombinante AdipoQ-Protein (100 μg)
oder PBS allein wurde ob/ob- oder db/db-Mäusen,
die in Stoffwechselkäfigen
gehalten wurden, täglich über 5 Tage
in die Schwanzvene injiziert. Die Mäuse werden jeden Tag gewogen,
und die Menge der konsumierten Nahrung wird ebenfalls gemessen.
Die Ergebnisse entsprechen einer mittleren Nahrungsaufnahme und
einer Standardabweichung für
4 Mäuse
in jeder Gruppe.
-
Die lipämische postprandiale
Antwort
-
Männliche
Sprague-Drawley-Ratten (400–450
g), die seit dem Vortage nüchtern
waren, wurden mit einer Mahlzeit gemästet, die sehr reich an Fett
war (t = 0) (60% Fettsäure,
davon 37% gesättigt,
27% einfach ungesättigt
und 36% mehrfach ungesättigt,
20% Protein und 20% Kohlenhydrate, gesamte Versorgung 56 kcal/kg
Körpergewicht)
und haben sofort danach eine intravenöse Injektion (Vena femoralis)
von entweder 300 μl
PBS allein oder von demselben Volumen erhalten, das 1 mg rekombinantes
AdipoQ-Protein der
Maus enthielt. Blutproben wurden zu verschiedenen Zeiten entnommen
(0, 2, 4 und 6 h). Die Menge von plasmatischen Triglyzeriden wurde
unter Verwendung eines enzymatischen Kits gemessen. Die Ergebnisse
werden als Mittelwerte und Standardabweichung über 3 Tiere dargestellt.
-
Die LSR Aktivität oder Bindung,
Internalisierung und Abbau von Lipoproteinen
-
Primärkulturen
von Hepatozyten der Ratte wurden hergestellt und auf 6-Loch-Platten
verteilt (9.000.000 Zellen/Loch). Nach 48 Stunden wurden die Zellen
einmal mit PBS gewaschen (2 ml/Loch) und 30 min bei 37°C mit 20
ng/ml rekombinantem Leptin der Maus inkubiert. Darauf wurden die
Zellen 4 Stunden bei 37°C
mit ansteigenden Konzentrationen von rekombinanten AdipoQ-Proteinen
der Maus und 20 μg/ml 125I-LDL in Anwesenheit oder Abwesenheit
von 0,5 mM Oleat inkubiert. Die Bindung, die Internalisierung und
der Abbau von Lipoproteinen wurde, wie in Beispiel 1 angezeigt,
gemessen.
-
C1q
-
Die
Verbindung C1q wurde auf seine Fähigkeit
zur Modulation der Aktivität
des LSR Rezeptors getestet (Bindung, Internalisierung und Abbau
der Lipoproteine). Die 33 zeigt,
dass die Verbindung C1q die Eigenschaft hat, die Aktivität in Anwesenheit
und in Abwesenheit von Oleat zu erhöhen. Auf diese Weise konnte
diese Verbindung C1q als Modulator der LSR Aktivität durch
den oben stehend beschriebenen Aktivitätstest selektioniert werden.
-
AdipoQ
-
Die
Verbindung AdipoQ wurde gemäß den vier
Parametern getestet, die oben stehend erklärt sind.
-
Die 34 zeigt, dass die Verbindung
AdipoQ die LSR Aktivität
in Anwesenheit von Oleat moduliert. Bei der Konzentration von 25
ng/ml erhöht
sie tatsächlich
die LSR Aktivität.
-
Die 35 zeigt, dass die Verabreichung
von AdipoQ erlaubt, die lipämische
postprandiale Antwort massiv zu vermindern.
-
Die 36 zeigt, dass eine dreitägige Behandlung
mit Infusionen i. p. durch AdipoQ einen Gewichtsverlust bewirkt,
der viel stärker
ist, wenn die Ratte einer fetten Diät unterworfen ist. Außerdem haben
die Erfinder festgestellt, dass das Verhältnis von plasmatischen Triglyzeriden
bei den Tieren reduziert ist, die mit AdipoQ behandelt werden.
-
Die 37 zeigt, dass eine Injektion
von AdipoQ die Nahrungsaufnahme in den fettleibigen Tieren vermindert.
-
Die
Erhöhung
der LSR Aktivität,
die durch 25 ng/ml AdipoQ induziert wird, kann die Verminderung
der lipämischen
postprandialen Antwort und den Gewichtsverlust erklären.
-
So
ist das Protein AdipoQ eine sehr interessante Verbindung, die insbesondere
für die
Behandlung der Fettleibigkeit verwendet werden könnte. Die Auswahl dieses Proteins
als molekularer Kandidat zur Behandlung der Fettleibigkeit validiert
die Musterungsparameter für
eine Verbindung von Interesse, die die LSR Aktivität moduliert,
wobei der wichtigste Parameter aus dem Maß der LSR Aktivität besteht.
-
Referenzen
-
- Aalto-Setälä, K., Fisher,
E. A., Chen, X., Chajek-shaul, T., Hayek, T., Zechner, R., Walsh,
A., Ramakrishnan, R., Ginsberg, H. N., und Breslow, J. L. J. Clin.
Invest. 90: 1889–1900,
1992.
- Banner, D. W., D'Arcy,
A., Janes, W., Gentz, R., Schoenfeld, H.-J., Broger, C., Loetscher,
H., und Lesslauer, W. Cell 73: 431–445, 1993.
- Bartles, J. R., und Hubbard, A. L. Methods Enzymol. 191: 825–841, 1990.
- Belcher, J. D., Hamilton, R. L., Brady, S. E., Hornick, C. A.,
Jaeckle, S., Schneider, W. J., und Havel, R. J. Proc. Natl. Acad.
Sci. 84: 6785–6789,
1987.
- Bihain, B. E., und Yen, F. T. Biochemistry 31: 4628–4638, 1992.
- Bilheimer, D. W., Eisenberg, S., und Levy, R. I. Biochim. Biophys.
Acta 260: 212–221,
1972.
- Bodansky M., Principles of peptide synthesis, (1984).
- Brendel, V., Bucher, P., Nourbakhsh, I., Blaisdell, B. E., und
Karlin, S. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 2002–2006, 1992.
- Buckholz, R. G. Curr. Op. Biotechnology 4: 538–542, 1993.
- Busch et al. J. Chromatogr. 777 311–328 (1997).
- Carter, B. J. Curr. Op. Biotechnology 3: 533–539, 1993.
- Chen, W.-J., Goldstein, J.-L., und Brown, M. S. J. Biol. Chem.
263: 3116–3123,
1990.
- Chen, H., Charlat, O., Targlia, L. A., et al. Cell 84: 491–495, 1996.
- Cherif D., Julier, C., Delattre, O., Derré, J., Lathrop, G. M., und
Betger, R. Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 87: 6639–6643, 1990.
- Chumakov, I., Rigault, P., Guillou, S., Ougen, P., Billault,
A., Guasconi, G., Gervy, P., Le Gall, I., Soularue, P., Grinas;
P., et al. Nature 359: 380–386,
1992.
- Chumakov, I. M., Rigault, P., Le Gall, i., et al. Nature 377:
175–183,
1995.
- Compton, J. Nature 350: 91–92,
1991.
- Cytokines und Their Receptors (Nicola, N. A. Hrsg.). Oxford
University Press Oxford 1996.
- Davis, C. G., Lehrman, M. A., Russell, D. W., Anderson, R. G.
W., Brown, M. S., und Goldstein, J. L. Cell 45: 15–24, 1986.
- Edwards, C. P., und Aruffo, A. Curr. Op. Biotechnology 4: 558–563, 1993.
- Elomaa, O., Kangas, M., Sahlberg, C., Tuukkanen, J., Sonnunen,
R., Liakka, A., Thesleff, I., Kraal, G., und Tryggvason, K. Cell
80 (4): 603–609,
1995.
- Epstein, A. Médecine/Sciences
8: 902–911,
1992.
- Fan, J. L., Mccormick, S. P. A., Krauss, R. M., Taylor, S.,
Quan, R., Taylor, J. M., und Young, S. G. Arterioscler. Thromb.
Vasc. Biol 15: 1889–1899,
1995.
- Goldstein, J. L., Basu, S. K., und Brown, M. S. Methods Enzymol.
98: 241–260,
1983.
- Goldstein, J. L., Hobbs, H. H., Brown, M. S. Familial Hypercholesterolemia
to The Metabolic und Molecular Bases of Inherited Disease, Band
II, 7. Aufl. (Scriver, C. R., Beaudet, A. L., Sly, W. S., Valle,
D., Hrsg.). Mc Graw-Hill, NY, S. 1981–2030, 1995.
- Guatelli J. C. et at. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 1874–1878, 1990.
- Gura T. Science 275: 751–753,
1997.
- Heldin, C. H. Cell 80: 213–223,
1995.
- Herz, J., Hamann, U., Rogne, S., Myklebost, O., Gausepohl, H.,
und Stanley, K. K. EMBO J. 7: 4119–4127, 1988.
- Herz, J., Qiu, S.-Q., Oesterle, A., DeSilva, H. V., Shafi, S.,
und Havel, R. J. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 4611–4615, 1995.
- Homanics, G. E., de Silva,. H. V., Osada, J., Zhang, S. H.,
Wong, H., Borensztajn, J., und Maeda, N. J. Biol. Chem. 270: 2974–2980, 1995.
- Honoré,
B., Madsen, P., Rasmussen, H. H., Vandekerckhove, J., Celis, J.
E., und Leffers, H. Gene 134: 283–287, 1993.
- Huang, Y. D., Schwendner, S. W., Rall, S. C., und Mahley, R.
W. J. Biol Chem. 271: 29146–29151,
1996.
- Huynh, T. U., Young R. A. und Davis R. W. DNA cloning techniques:
A practical approach, Hrsg. Glover D. (IRL Press Oxford), 1984.
- Iida, M., Murakami, T., Ishida, K, Mizuno, A., Kuwajima, M.,
und Shima, K. Biochem. Biophys. Res. Commun. 224: 597–604, 1996.
- Ishibashi, S., Brown, M. S., Goldstein, J. L., Gerard, R. D.,
Hammer, R. E., und Herz, J. J. Clin. Invest. 92: 883–893, 1993.
- Ito, Y., Azrolan, N., O'Connell,
A., Walsh, A., und Breslow, J. L. Science 249: 790–793, 1990.
- Kleyn, P. W., Fan, W., Kovats, S. G., et al. Cell 85: 281–290, 1996.
- Kobayashi, J., Applebaum-Bowden, D., Dugi, K. A., Brown, D.
R., Kashyap, V. S., Parrott, C., Duarte, C., Maeda, N., und Santamarina-Fojo,
S. J. Biol. Chem. 271: 26296–26301,
1996.
- Köhler
und Milstein. Nature 256, 495–497,
1975.
- Kosak M. Nucleic Acids Res. 15: 8125–8148, 1987.
- Kosak M. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8301–8305, 1990.
- Krainer, A. R., Mayeda, A., Kozak, D., und Binns, G. Cell 66:
383–394,
1991.
- Krieger, M., und Herz, J. Ann. Rev. Biochem. 63: 601–637, 1994.
- Landegren U., Kaiser R., Sanders J. & Hood L. Science 241: 1077–1080, 1988.
- Lee, M. G-S., Bihain, B. E., Russell, D. G., Deckelbaum, R.
J., und Van Der Ploeg, L. H. T. Molec. Cell. Biol. 10: 4506–4517, 1990.
- Letourneur, F., und Klausner, R. D. Cell 69: 1143–1157, 1992.
- Lockhart et al. Nature Biotechnology 14: 1675–1680, 1996
- Lu, D., Willard, D., Patel, I. R., et al. Nature 371: 799–802, 1994.
- Luckow, V. A. Curr. Op. Biotechnology 4: 564–572, 1993.
- Maeda, N., Li, H., Lee, D., Oliver, P., Quarfordt, S. H., und
Osada, J. J.Biol. Chem. 269: 23610–23616, 1994.
- Mann, C. J., Khallou, J., Chevreuil, O., Troussard, A. A., Guermani,
L. M., Launay, K., Delplanque, B., Yen, F. T., und Bihain, B. E.
Biochemistry 34: 10421–10431,
1995.
- Manne, J., Argeson, A. C., Siracusa, L. D. Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92: 4721–4724,
1995.
- Montague, C. T., Farooqi, I. S., Whitehead, J. P., Soos, M.
A., Rau, H., Wareham, N. J., Sewter, C. P., Digby, J. E., Mohammed,
S. N., Hurst, J. A., Cheetham, C. H., Earley, A. R., Barnett, A.
H., Prins, J. B., und O'Rahilly, S.
O. Nature 387: 903–908,
1997.
- No D., Yao T. P, und, Evans R. M. Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
93: 3346–3351,
1996.
- Nobben-Trauth, K., Naggert, J. K., North, M. A., und Nishina,
P. M. Nature 380: 534–538,
1996.
- Olins, P. O., und Lee, S. C. Curr. Op. Biotechnology 4: 520–525, 1993.
- Oukka, M., Andre, P., Turmel, P., Besnard, N., Angevin, V.,
Karlsson, L., Trans, PL., Charron, D., Bihain, B., Kosmatopoulos,
K., Lotteau, V. Eur. J. Immunol. 27: 855–859, 1997.
- Parra-Lopez, C. A., Lindner, R., Vidavsky, I., Gross, M., und
Unanue, E. R. J. Immunol. 158: 2670–2679, 1997.
- Perricaudet, M., Stratford-Perricaudet, L. und Briand, P. La
Recherche 23: 471–473,
1992.
- Pietu et al. Genome Research 6: 492–503, 1996
- Plump, A. S., Smith, J. D., Hayek, T., Aalto-Setälä, K., Walsh,
A., Verstuyft, J. G., Rubin, E. M., und Breslow, J. L. Cell 71:
343–353,
1992.
- Purcellhuynh, D. A., Farese, R. V., Johnson, D. F., Flynn, L.
M., Pierotti, V., Newland, D. L., Linton, M. F., Sanan, D. A., und
Young, S. G. J. Clin. Invest 95: 2246–2257, 1995.
- Rohlmann, A., Gotthardt, M., Willnow, T. E., Hammer, R. E.,
und Herz, J. Nature Biotech. 14: 1562–1565, 1996.
- Sambrook, J., Fritsch, E. F., und Maniatis, T. Molecular cloning:
a laboratory manual. Sec. Ed. Cold Spring Harbor Lab., Cold Spring
Harbor, New York.
- Schena et al. Science 270: 467–470, 1995
- Simos, G., Georgatos, S. D. FEBS Letters 346: 225–228, 1994.
- Sosnowski RG, et al., Proc Nail Acad Sci U S A 1997; 94: 1119–1123
- Stewart J. M. et Yound J. D., solid phase peptides synthesis,
Pierce Chem. Company, Rockford, 111, 2. Auflage, (1984)
- Suggs S. V., Wallace R. B., Hirose T., Kawashima E. H. und Itakura
K. PNAS 78: 6613–6617,
1981.
- Szabo A. et al. Curr. Opin. Struct. Biol. 5, 699–705 (1995)
- Temin, H. M. Retrovirus vectors for gene transfer. In Kucherlapati
R. Hrsg. Gene Transfer New York, Plenum Press, 149–187, 1986.
- Troussard, A. A., Khallou, J., Mann, C. J., André, P.,
Strickland, D. K., Bihain, B. E., und Yen, F. T. J. Biol. Chem. 270:
1706–17071,
1995.
- Verhey, K. J., und Birnbaum, M. J. J. Biol. Chem. 269: 2353–2356, 1994.
- Walker G. T., Fraiser M. S., Schram J. L., Little M. C., Nadeau
J. G., & Malinowski
D. P. Nucleic Acids Res. 20: 1691–1696, 1992.
- Wang et al. Chromatographia, 44 205–208 (1997)
- West, D. B., Boozer, C. N., Moody, D. L., und Atkinson, R. L.
Am. J. Physiol. 262: R1025–R1032,
1992.
- Willow, T. E., Sheng, Z., Ishibashi, S., Herz, J. Science, 264:
1471–1474,
1994.
- Woo S. L. C. Methods Enzymol. 68: 389, 1979.
- Yen, F. T., Mann, C. J., Guermani, L. M., Hannouche, N. F.,
Hubert, N., Hornick, C. A., Bordeau, V., Agnani, G., und Bihain,
B. E. Biochemistry 33: 1172–1180,
1994.
- Young R. A. und Davis R. W. PNAS 80: 1194–1198, 1983a.
- Young R. A. und Davis R. W. Science 222: 778–782, 1983b.
- Zhang, S. H., Reddick, R. L., Piedrahit, J. A., und Maeda, N.
Science 258: 468–471,
1992.
- Zhang, Y., Proenca, R., Maffei, M., Barone, M., Leopold, L.,
Friedman, J. M. Nature, 372 4425–4432, 1994.
- Zhong, G., Romagnoli, P., und Germain, R. N. J. Exp. Med. 185:
429–438,
1997.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-