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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Lipsomenzusammensetzung, die ein darin eingeschlossenes Polynukleotid
aufweist, und ein Verfahren zur Herstellung der Liposomenzusammensetzung.
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Hintergrund
der Erfindung
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In den letzten Jahren wurden Polynukleotide
aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Änderung
der Expression spezifischer Gene, als mögliche therapeutische Mittel
untersucht. Derzeit wird die Gentherapie zum Hinzufügen einer
Genfunktion, die verschwunden ist oder fehlt, und zum Verhindern
der Expression eines Gens untersucht. Insbesondere wird die Gentherapie
mit Antisense-Oligonukleotiden weitreichend untersucht. Oligonukleotide
setzen sich aus einem Strang von Nukleotidresten zusammen, der zur
mRNA eines Zielgens zur Hybridisierung durch Watson-Crick-Basenpaarung
komplementär
sind. Auf diese Weise wird eine Hemmung der Translation häufig durch
Mechanismen, wie zum Beispiel Aktivierung von RNase H oder durch
Verhinderung der Anordnung oder des Fortschreitens des Translationsmechanismus
erreicht (Branch, A. D., Hepatology 24(6): 1517–1529 (1996)).
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Ein Problem bei der Verwendung von
Polynukleotiden, DNA, RNA und Oligonukleotiden als therapeutische
Mittel ist eine relativ geringe Fähigkeit zur Durchdringung der
Zellmembran, um ihren Wirkungsort im Zytoplasma zu erreichen. Polynukleotide
tragen eine negative Ladung und durchqueren daher nicht leicht die Zellmembran
in freier Form.
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Ein weiteres Problem besteht darin,
dass Polynukleotide mit einer Vielzahl extrazellulärer Moleküle wechselwirken
können,
die die biologische Verfügbarkeit
der Polynukleotide verändern
können.
Weiterhin sind Polynukleotide empfindlich gegenüber Zersetzung in biologischen
Flüssigkeiten
und zeigen eine Pharmakokinetik, die für manche therapeutischen Anwendungen
unvorteilhaft sein kann.
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Eine Methode zur Überwindung dieser Probleme
ist die Verabreichung des Polynukleotids in Gegenwart eines Lipid-Vesikels,
wie zum Beispiel einem Liposom, und es wurden verschiedene auf Lipsomen
basierende Zusammensetzungen vorgeschlagen (Zelphati, O., und Szoka,
F. C., J. Control. Res. 41: 99–119 (1996)).
Eine vorgeschlagene Zusammensetzung besteht beispielsweise aus einem
Polynukleotid, das mit vorgebildeten kationischen Liposomen gemischt
ist. Solche Liposomen werden im allgemeinen aus einem kationischen
Lipid hergestellt, das mit einer näherungsweise äquimolaren
Konzentration eines Membran-destabilisierenden Lipids und/oder einem
neutralen Lipid, wie zum Beispiel Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE) gemischt ist. Das Polynukleotid wird mit den vorgebildeten
kationischen Liposomen unter Bildung von Polynukleotid-Liposom-Komplexen
durch Wechselwirkungen zwischen elektrostatischen Ladungen gemischt. Solche
Komplexe weisen eine gewisse in vitro Fähigkeit zum Vermitteln der
zellulären
Aufnahme von Polynukleotiden auf, jedoch macht die relativ große Größe (200–2000 nm)
und schlechte Stabilität
sie für
in vivo Anwendungen, insbesondere zur Abgabe an andere Orange als
Leber und Lungen, ungeeignet (Bennet, C. F., et. al., J. Control.
Rel. 41: 121–130
(1996); Litzinger, D. C., et al., Biochim. Biophys. Acta 1281: 139–149 (1996)).
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Eine weitere vorgeschlagene Polynukleotid-Liposomzusammensetzung
umfaßt
ein Polynukleotid, das in dem wässrigen
Inneren neutraler Lipsome, die von neutralen Vesikel-bildenden Lipiden
gebildet werden, eingeschlossen ist. Diese Liposomen werden typischerweise
entweder durch Hydratisieren eines getrockneten Lipidfilms mit einer
hochkonzentrierten Lösung
des Polynukleotids (Juliano, R. L., und Akhtar, S., Antisense Res.
Dev. 2: 165–176
(1992)) oder durch das umgekehrte Verdampfungsverfahren (REV) (Ropert,
C., et al., Pharm. Res. 10(10): 1427–1433 (1993); Szoka, F. C.,
und Papahadjopoulos, D., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75(9): 4194–4198 (1978))
hergestellt. Ein Problem mit den durch diese Verfahren hergestellten
Polynukleotid-Liposomzusammensetzungen ist eine geringe Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
des Polynukleotids, insbesondere für kleine unilamellaren Vesikel
(< 100 nm), bei
denen Leistungsfähigkeiten
zum Einschließen
in der Größenordnung
von 2– 4%
berichtet worden sind (Zelphati, O., et al., Antiviral Res. 25:
13–25
(1994)). Da Polynukleotide teuer sind, sind solche Leistungsfähigkeiten
zum Einschließen
nicht akzeptabel. Das Problem liegt darin, daß die Rückgewinnung von nicht eingeschlossenem
Polynukleotid kostspielig und/oder zeitraubend sein kann.
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Die WO 96/40964 offenbart partikuläre Lipid-Nukleinsäure-Komplexe,
die entweder unter Verwendung von Detergens-Dialyseverfahren oder
Verfahren, die organische Lösungsmittel
verwenden, gebildet wurden. Jedoch ergeben die in der WO 96/40964
offenbarten Verfahren eine gemischte Population von Lipidteilchen, da
eine geringe Kontrolle der Anordnung der Lipidkomponenten in jedem
Lipidteilchen vorhanden ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Dementsprechend ist es ein Ziel der
Erfindung, eine Zusammensetzung zur in vivo-Verabreichung eines Polynukleotids zur
Verfügung
zu stellen, wobei das Polynukleotid in dem zentralen Kern eines
Liposoms eingeschlossen ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung zur
Verfügung
zu stellen, das eine hohe Leistungsfähigkeit zum Einschließen des
Polynukleotids in das Liposom erreicht.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, eine Liposomenzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die in vivo
stabil ist, wie durch Abwesenheit einer Aggregation der Liposomen
bei der in vivo-Prüfung
bewiesen wird.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, eine Liposomzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die eine lange
Lebenszeit im Blutkreislauf und ein eingeschlossenes Polynukleotid
aufweist.
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In einem Aspekt umfaßt die Erfindung
eine Liposomzusammensetzung, die zur in vivo-Verabreichung eines
Polynukleotids geeignet ist. Die Zusammensetzung umfaßt eines
wässrige
Suspension von Liposomen, die hauptsächlich aus Liposomen mit einer
Zweischichten-Lipidmembran aufgebaut sind, umfassend kationische
Vesikelbildende Lipide, die hauptsächlich in dem inneren Zweischichtenbereich
angeordnet sind und das Polynukleotid umgeben, und neutrale Vesikel-bildende
Lipide, die hauptsächlich
in dem äußeren Zweischichtenbereich
angeordnet sind und eine Be schichtung um die kationischen Polynukleotid-Teilchen
bilden. Die Liposomen weisen einen zentralen Kern mit einer inneren
Oberfläche
auf und das Polynukleotid ist in dem Kern eingeschlossen und hauptsächlich auf
der inneren Oberfläche
lokalisiert.
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In einer Ausführungsform ist das Polynukleotid
eine DNA, RNA oder ein Fragment oder ein Analogon davon.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist das Polynukleotid ein Antisense-Oligonukleotid.
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Das kationische Lipid ist zum Beispiel
1,2-Dioleoyloxy-3-(trimethylamino)propan (DOTAP), N-[1-(2,3-Ditetradecyloxy)propyl]-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DORIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid (DOTMA), 3β[N-(N',N'-Dimethylaminoethan)carbamoyl]cholesterin
(DC-Chol) oder Dimethyldioctadecylammonium (DDAB).
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Das neutrale Vesikel-bildende Lipid
ist in einer Ausführungsform
ein Phospholipid. In einer anderen Ausführungsform ist das neutrale
Lipid mit einem hydrophilen Polymer, wie zum Beispiel Polyethylenglykol
derivatisiert.
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Die Liposomen weisen typischerweise
Größen von
weniger als 300 nm, vorzugsweise zwischen ungefähr 50–300 nm auf.
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In einer weiteren Ausführungsform
schließen
die Liposomen weiter einen Liganden ein, der die Liposomen auf eine
ausgewählte
Stelle im Körper,
wie zum Beispiel eine spezielle Geweberegion oder Zelle richtet.
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In einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung
ein Verfahren zum Einschließen
eines Polynukleotids in Liposomen. Das Verfahren umfaßt das Bilden
von Polynukleotid-kationischen Lipidteilchen in einem Lipidlösungsmittel,
geeignet zum Lösen
des kationischen Lipids, durch (i) Lösen des Polynukleotids in einem nicht-ionischen
Lö sungsmittel,
das mit dem Lipidlösungsmittel
nicht mischbar ist, (ii) durch Inkontaktbringen des Polynukleotids
mit einer Ladung neutralisierenden Menge an kationischem Lipid,
gelöst
in dem Lipidlösungsmittel,
in Gegenwart eines drittem Lösungsmittels,
das wirksam ist, ein Einphasenlösungsmittelsystem zu
bilden, (iii) durch Zugeben von zusätzlichem nicht-ionischen Lösungsmittel
oder Lipidlösungsmittel
zu dem Einphasensystem unter Bedingungen, die wirksam sind, ein
Zweiphasensystem zu bilden und (vi) durch Entfernen der nicht-ionischen
Lösungsmittelphase.
Neutrale Vesikel-bildende Lipide und ein nicht-ionisches wässriges
Lösungsmittel
werden zu dem die Teilchen enthaltenden Lipidlösungsmittel unter Bildung einer
Emulsion gegeben und das Lipidlösungsmittel
wird unter Bildung von Liposomen, mit dem darin eingeschlossenen
Polynukleotid verdampft.
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In einer Ausführungsform werden die Polynukleotid-kationischen
Teilchen durch Lösen
des Polynukleotids in einem nicht-ionischen Lösungsmittel, das mit den Lipidlösungsmittel
nicht mischbar ist, gebildet. Das gelöste Polynukleotid wird mit
einer Ladung neutralisierenden Menge an kationischem Lipid, gelöst in dem
Lipidlösungsmittel,
in Gegenwart eines dritten Lösungsmittel,
das wirksam ist, ein Einphasenlösungsmittelsystem
zu bilden, zum Beispiel eine Monophase, in Kontakt gebracht. Zu
dem Einphasensystem wird zusätzliches nicht-ionisches
Lösungsmittel
oder Lipidlösungsmittel
unter Bedingungen zugegeben, die wirksam sind, ein Zweiphasensystem
zu bilden und die nicht-ionische Lösungsmittelphase wird entfernt.
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In einer Ausführungsform wird das Polynukleotid
in Wasser gelöst
und mit kationischen Lipiden, gelöst in Chloroform, in Gegenwart
von Methanol in Kontakt gebracht.
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In einer Ausführungsform umfaßt das Verdampfen
des Lipidlösungsmittels
das Hydratisieren mit einem wässrigen
Medium.
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In einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung
die Verwendung einer Suspension von Liposomen, wie vorstehend beschrieben,
zur Herstellung eines Medikaments.
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Diese und andere Ziele und Merkmale
der Erfindung werden mit dem Lesen der folgenden genauen Beschreibung
der Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen klarer.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine schematische Abbildung, die die Bildung von erfindungsgemäßen Liposomen
durch ein Extraktions- und Verdampfungsverfahren zeigt,
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die zurückgewonnene Oligonukleotidmenge
in μg nach
Extraktion in eine organische Phase zeigt, die variierende Mengen
des kationischen Lipids Dioleoyltrimethylammoniumpropan (DOTAP)
enthält,
wobei die plus-Symbole/durchgezogene Linie die Oligonukleotidmenge
in der wässrigen
Phase anzeigt und die nicht gefüllten
Dreiecke/gestrichelte Line die Oligonukleotidmenge in der organischen
Phase zeigt,
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3 ist
ein Dichtegradientenprofil für
kationisch markiertes Lipid (durchgezogene Linie) und Polynukleotid
(gestrichelte Linie), gezeigt als Prozentsatz der Gesamtzählungen
gegen die Fraktionsnummer,
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Die 4A–4B sind Fraktionierungsprofile
nach Trennung einer erfindungsgemäßen Liposom-Zusammensetzung
mit einem eingeschlossenen Polynukleotid ( 4A) und einer Vergleichs-Liposom-Zusammensetzung,
die aus neutralen Vesikelbildenden Lipiden gebildet wurde (4B), auf einer Sepharosesäule,
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5 ist
eine graphische Darstellung, die den Prozentsatz der injizierten
Dosis im Blut als Funktion der Zeit nach intravenöser Injektion
von freiem Oliognukleotid (nicht gefüllte Kreise), Oligonukleotid,
eingeschlossen in neutrale Liposomen (gefüllte Dreiecke) und in erfindungsgemäß hergestellte
kationische Liposomen (plus-Symbole), in Mäuse zeigt,
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Die 6A–6C sind graphische Darstellungen,
die die biologische Verteilung eines Oligonukleotids nach intravenöser Verabreichung
an Mäuse
in der freien Form (6A),
eingeschlossen in neutrale Liposomen (6B)
und eingeschlossen in erfindungsgemäße Liposomen (6C) zeigt, und
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Aufnahme durch das retikuloendothelialie
System von verschiedenen Mengen an Oligonukleotid, eingeschlossen
in erfindungsgemäße Liposomen,
nach intravenöser
Verabreichung an Mäuse
zeigt.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die Liposom-Zusammensetzung der Erfindung
setzt sich aus Liposomen, typischerweise in Suspensionsform zusammen,
die ein in dem zentralen Kern eingeschlossenes Polynukleotid aufweisen.
Wie nachstehend beschrieben wird und aus dem Herstellungsverfahren
offensichtlich wird, weisen die Liposomen eine Lipid-Doppelschicht auf,
die sich aus einem kationischen Vesikel-bildenden Lipid und einem
neutralen Vesikel-bildenden Lipid zusammensetzt. Das eingeschlossene
Polynukleotid wird mit dem kationischen Vesikel-bildenden Lipid
verbunden und ist hauptsächlich
auf der inneren Oberfläche
der zentralen Kernkammer von jedem Liposom lokalisiert.
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Unter Bezugnahme auf 1 wird ein Verfahren zur Herstellung
der Liposomen-Zusammensetzung der
Erfindung erläutert.
In dem Verfahren wird ein Polynukleotidkatonisches Lipidteilchen
durch Extrahieren des Polynukleotids durch eine Bligh und Dyer Monophase
gebildet (Bligh, E. G. und Dyer, W. J., Can. J. Biochem. Physiol.
37(8): 911–917
(1959)). Das Polynukleotid wird in einem ersten Lösungsmittel,
typischerweise einem nicht-ionischen Lösungsmittel, mit einer ausgewählten Konzentration
gelöst.
Beispielhafte erste Lösungsmittel
umfassen entionisiertes Wasser und nicht-wässrige hydrophile Lösungsmittel.
Das nicht-ionische Lösungsmittel
kann einen gelösten
Stoff enthalten, der kein Elektrolyt ist, wie zum Beispiel Sucrose,
Glucose, Dextran und dergleichen.
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Ein kationisches Lipid der Wahl wird
in einem geeigneten zweiten Lösungsmittel
gelöst,
das hier ebenfalls als ein Lipidlösungsmittel bezeichnet wird
und das mit dem ersten Lösungsmittel,
in dem das Polynukleotid gelöst
ist, nicht mischbar ist. Das Lipidlösungsmittel kann zum Beispiel
Chloroform, Tetrachlormethan, Trichlorethylen, Trichlorethan, Benzol,
Hexan, Pentan, Toluol und dergleichen sein.
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Das gelöste Polynukleotid und das kationische
Lipid werden in Gegenwart eines dritten Lösungsmittels, das wirksam ist,
eine Monophase, zum Beispiel ein Einphasenlösungsmittelsystem (Röhrchen #2
in 1) zu bilden, in
Kontakt gebracht. Ein solches drittes Lösungsmittel kann ein Alkohol,
wie zum Beispiel Methanol oder Ethanol, ein Keton, wie zum Beispiel
Aceton oder ein Ether sein. Lösungsmittel,
die als drittes Lösungsmittel
geeignet sind, zum Beispiel ein Lösungsmittel, das wirksam ist,
eine Monophase in Gegenwart des ersten Lösungsmittels und des zweiten
Lipidlösungsmittels
zu bilden, können
durch Löslichkeitsexperimente bestimmt
werden, die vom Fachmann ohne weiteres durchgeführt werden.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 1 wird die Monophase inkubiert
und eine Menge des ersten Lösungsmittels
und/oder des Lipidlösungsmittels
wird zur Trennung der Monophase in ein Zweiphasenlösungsmittelsystem
(Röhrchen
#3 in 1) zugegeben.
Das weniger dichte Lösungsmittel
wird aus dem System durch Absaugen oder Dekantieren entfernt. Es
ist klar, dass zu diesem Zeitpunkt jede Phase bezüglich des Polynukleotidgehalts
zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit
der Extraktion, die die Leistungsfähigkeit der Liposombeladung
anzeigt, analysiert werden kann.
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Zu diesem Zeitpunkt wird im Herstellungsverfahren
ein Teilchen gebildet, das hier als ein Polynukleotid-kationisches
Lipdteilchen bezeichnet wird. Es ist klar, dass die Mengen an Polynukleotid
und kationischem Lipid ausgewählt
werden können,
um ein Ladungs-neutralisiertes Polynukleotid-kationisches Lipidteilchen oder
ein geladenes Teilchen zu erreichen. Wie nachstehend diskutiert
wird, zeigen Untersuchungen zur Unterstützung der Erfindung, dass die
Aufnahme der Liposomen durch das retikuloendotheliale System durch
den Grad der Ladungswechselwirkung zwischen dem kationischen Lipid
und dem anionischen Polynukleotid beeinflusst wird.
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Wie im Röhrchen #4 von 1 erläutert
wird, werden neutrale Vesikel-bildende Lipide zu der organischen
Phase gegeben, die die Polynukleotid-kationischen Lipidteilchen
enthält.
Eine Menge an nicht-ionischem Lösungsmittel
wird zugegeben und die Mischung wird kurz durch Verwirbeln und/oder
Beschallung gemischt. Die organische Phase wird dann unter Rotationsverdampfung
unter Bildung einer Gelphase verdampft (Röhrchen #5 1). Nach ausreichender Verdampfung der
organischen Phase kehrt das System in die wässrige Phase zurück unter
Bildung von Liposomen, die eine Zweischicht-Lipidmembran aus den
neutralen Vesikel-bildenden Lipiden und den kationischen Lipiden
aufweisen, wobei das Polynukleotid in dem zentralen Kern der Liposomen
eingeschlossen ist. Die neutralen Vesikel-bildenden Lipide sind
hautsächlich
in den äußeren Lipid-Doppelschichten,
wobei die kationischen Lipide in den inneren Lipid-Doppelschichten
am nächsten
zu dem zentralen Kern der Liposomen sind. Das Polynukleotid, das
mit den kationischen Lipiden verbunden ist, ist hauptsächlich auf
den inneren Oberflächenbereichen
der zentralen Kernkammer.
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In Untersuchungen zur Unterstützung der
Erfindung wurde ein Polynukleotidkationischer Lipidkomplex unter
Verwendung von Antisense-Oligonukleotiden mit 18 bis 21 Resten hergestellt.
Beispiel 1 beschreibt die Herstellung von Polynukleotidkationischen
Lipidteilchen, die aus einem Oligonukleotid mit 18 Resten und dem kationischen
Lipid Dioleoyltrimethylammoniumpropan (DOTAP) zusammengesetzt sind.
In dieser Untersuchung wurde die DPTAP-Menge bestimmt, die erforderlich
ist, um die Ladung des 18-mer Oligonukleotids auszugleichen. Wie
in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde eine festgelegte Menge des
Oligonukleotids, einschließlich
einer Spur von 125I-Oliognonukleotid in
einem nicht-ionischen Lösungsmittel
(entionisiertes Wasser) gelöst und
mit variierenden Mengen an DOTAP, gelöst in Chloroform, gemischt.
Es wurde eine Menge an Methanol zugegeben, die zur Bildung einer
Monophase ausreichte. Nach Inkubation wurde die Monophasen-Mischung unter
Bildung eines Zweiphasenlösungsmittelsystems
durch Zugabe von Wasser und Chloroform zerrissen.
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Die wässrige Phase und die organische
Phase wurde bezüglich
markiertem Oligonukleotid analysiert und die Ergebnisse sind in 2 gezeigt, die die Menge
an 125I-Oligonukleotid
in der organischen Phase (nicht gefüllte Dreiecke/gestrichelte
Linie) und in der wässrigen
Phase (plus-Symbol/durchgezogene Linie) als Funktion des kationischen
Lipids DOTAP in nmol zeigt. Wie ersichtlich ist, blieb bei niedrigen
kationischen Lipidkonzentrationen das meiste Oligonnukleotid in
der nicht-ionischen wässrigen
Phase. Mit zunehmender Konzentration an kationischem Lipid wurde
mehr Lipid aus der Lipid organischen Phase gewonnen und bei ungefähr 80 nmol
DOTAP war im wesentlichen das gesamte Oligonukleotid in das organische
Lipidlösungsmittel
extrahiert worden. An dieser Stelle beträgt das molare Verhältnis von Oligonukleotid
zu kationischem Lipid ungefähr 1
: 50 und das +/– Ladungsverhältnis 3
: 1.
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Andere Untersuchungen, die zur Unterstützung der
Erfindung durchgeführt
wurden, wurden zur Erläuterung
der Wirkung der Lösungsmittel
auf das Extraktionsverfahren zur Bildung der Polynukleotid-kationischen Lipidteilchen
durchgeführt.
In diesen Untersuchungen wurde das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren
unter Verwendung eines ionischen wässrigen Lösungsmittels, Hepespuffer (25
mM Hepes, 140 mM NaCl, pH-Wert 7,4) durchgeführt. In Gegenwart des ionischen
Puffers wurde das Oligonukleotid vermutlich aufgrund einer Ladungs-Abschirmungs-Wechselwirkung
nicht in die organische Phase extrahiert. In anderen Untersuchungen wurde
eine 10% wässrige
Sucroselösung
zur Extraktion verwendet, wobei die Ergebnisse zu den in 2 beschriebenen ähnlich waren.
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Es ist klar, dass das für ein Oligonukleotid
mit 18 Resten und das kationische Lipid DOTAP vorstehend beschriebene
Verfahren für
jede ausgewählte
Kombination von Polynukleotid und kationischem Lipid verwendet werden
kann. Beispielhafte Polynukleotide umfassen DNA, RNA und Fragmente
und Analoga davon, Oligonukleotide mit bis zu 100 Nukleotidresten,
einschließlich
Oligonukleotide mit Nucleasebeständigen
chemischen Bindungen, wie zum Beispiel Phosphorthioat und Methylphosphonat.
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Es ist klar, dass in Ausführungsformen,
in denen das Polynukleotid zum Beispiel eine DNA ist, das Polynukleotid
unter Verwendung eines polykationischen Kondensationsmittel zusätzlich oder
anstelle des kationischen Lipids kondensiert werden kann. Zum Beispiel
sind Spermin, Spermidin, Histone, Polylysin und Protaminsulfat polykationische
Mittel, die zum Kondensieren eines großen Polynukleotids zum Erleichtern
seines Einschlusses in die Liposomen der Erfindung geeignet sind.
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Kationische Lipide, wie sie hier
verwendet werden, beziehen sich auf ein Vesikelbildendes Lipid,
das eine positive Netto-Ladung aufweist. Das kationische Lipid kann
ein Monokation oder ein Polykation sein. Wie hier definiert ist,
beabsichtigt „Vesikelbildendes
Lipid" jedes amphiphatische
Lipid zu umfassen, das hydrophobe und polare Kopfgruppeneinheiten
aufweist und das selbst spontan Zweischichtvesikel in Wasser bilden kann,
wie beispielhaft durch Phospholipide erläutert wurde. Derartige Vesikel-bildende
Lipide sind typischerweise Diacylketten-Lipide, wie zum Beispiel
ein Phospholipid, dessen Acylketten typischerweise eine Länge von
ungefähr
14–22
Kohlenstoffatome aufweisen und die variierende Grade an Ungesättigtheit
aufweisen.
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Beispielhafte kationische Vesikel-bildende
Lipide umfassen Phospholipide, wie zum Beispiel Phosphatidylethanolamin,
dessen polare Kopfgruppen mit einer positiven Einheit derivatisiert
sind, zum Beispiel Lysin, wie zum Beispiel für das mit L-Lysin (LYS-DOPE)
derivatisierte Lipid DOPE erläutert
wurde (Guo, L., et al., Journal of Liposom Research 3(1): 51–70 (1993)).
Ebenfalls in dieser Klasse enthalten sind die Glycolipide, die eine
kationische polare Kopfgruppe aufweisen. Ein weiteres kationisches
Vesikle-bildendes Lipid, das verwendet werden kann, ist Cholesterinamin
und verwandte kationische Sterole.
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Andere Beispiele umfassen 1,2-Dioleoyloxy-3-(trimethylamino)propan
(DOTAP), N-[1-(2,3-Ditetradecyloxy)propyl]-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DORIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA), 3β[N-(N',N'-Dimethylaminoethan)carbamoyl]cholesterin
(DC-Chol) und Dimethyldioctadecylammonium (DDAB).
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Die vorstehend erwähnten Lipide
können
kommerziell erhalten werden oder gemäß veröffentlichten Verfahren hergestellt
werden.
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Eine Vielzahl neutraler Lipide sind
zu Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet. Neutrale Vesikel-bildende
Lipide, die Vesikel-bildende Lipide bezeichnen, die keine Netto-Ladung
aufweisen, umfassen Phospholipide, wie zum Beispiel Phosphatidylcholin,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinositol und Sphingomyelin.
Negativ geladene Lipide werden ebenfalls zur alleinigen Verwendung
oder in Kombination mit einem neutralen Lipid betrachtet. Beispielhafte
negative Vesikel-bildende Lipide umfassen Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerol
und Phosphatidsäure.
Es ist klar, dass andere Lipide, wie zum Beispiel Cholesterin und andere
ungeladenen Sterole zu dem neutralen oder negativ geladenen Vesikel-bildenden
Lipid zugegeben werden können
und, dass verschiedene Kombinationen zur Verwendung geeignet sind.
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Beispiel 2 beschreibt die Bildung
von Liposomen nach der Bildung von Oligonukleotid-kationischen Lipidteilchen
durch das vorstehend in Beispiel 1 diskutierte Extraktionsverfahren.
Kationische Lipid-Oligonukleotidteilchen wurden unter Verwendung
des kationischen Lipids DOTAP und einem Oligonukleotid mit 21 Resten
durch Auflösen
von 50 μg
Oligonukleotid in einer nicht-ionischen wässrigen Phase und 0,5 μmol DOTAP in
einer Lipid organischen Phase hergestellt. Das Oligonukleotid wurde
aus der wässrigen
Phase unter Bildung Oligonukleotid-kationischer Lipidteilchen extrahiert.
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Zu den Oligonukleotid-kationischen
Lipidteilchen wurde eine ausgewählte
Menge Phosphatidylchlolin (Iodzahl 40) und Cholesterin in einem
Verhältnis
von 2 : 1 (PC : Chol) zugegeben. Eine kleine Menge an entionisiertem
Wasser wurde hinzugefügt,
die Mischung wurde kurz zum Emulgieren der Phasen beschallt und
die organische Phase wurde verdampft. Die Liposomen bildeten sich,
sobald das System in die wässrige
Phase zurückkehrte.
Wie vorstehend beschrieben, sind die eingeschlossenen Oligonukleotide
hauptsächlich
an die innere Oberfläche
des zentralen Kernbereichs aufgrund der Ladungswechselwirkung zwischen
kationischem Lipid und den Oligonukleotiden gebunden. Die neutralen
Lipide beschichten die Teilchen unter Bildung einer liposomalen
Doppelschicht, die aus sowohl den kationischen Lipiden, die hauptsächlich in
dem inneren Zweischichtenbereich der Liposomen angeordnet sind,
und den neutralen Lipiden, die in den äußeren Zweischichtenbereichen
der Liposomen angeordnet sind, besteht und eine Beschichtung um
die kationischen Polynukleotidteilchen bildet.
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Liposomen mit eingeschlossenen Oligonukleotiden,
die entsprechend der Beschreibung in Beispiel 2 hergestellt wurden,
wurden durch dynamische Lichtstreuung und auf einer Metrizamid Dichtegradient-Säule zur
Bestimmung der Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
charakterisiert. Wie in Beispiel 3 beschrieben ist, wurde die Suspension
der Liposomen auf eine Metrizamidgradientensäule gegeben, um Liposomen,
die eingeschossenes Oligonukleotid enthielten von nicht eingeschlossenem
Oligonukeotid zu trennen. Nicht eingeschlossenes Oligonukleotid äquilibriert
in einer niedrigeren, dichteren Säulenfraktion, zum Beispiel
die 20% Metrizamidfraktion, wohingegen die Liposomen in einer weniger
dichten Fraktion äquilibrieren.
Nachdem die Liposomen auf die Säule
gegeben worden waren wurde die Gradientensäule zentrifugiert. Nach Zentrifugation hatte
die Liposomenfraktion der Probe an der 10% Metrizamid/Wasser-Grenzfläche äquilibriert
mit eine schwach sichtbaren Lipidbande an der 20%/10% Metrizamid-Grenzfläche. Das
Lipid wurde von der 10% Metrizamid/Wasser-Grenzfläche zum
Zählen
in einem Gammazähler
und zum Untersuchen des Phosphatgehalts gesammelt.
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Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse für drei liposomale
Zusammensetzungen, die verschiedene Mengen an Phosphatidylcholin
enthalten. Die Leistungsfähigkeit
zum Einschließen,
die als Zählungen
der Liposom-gebundenen Oligonukleotidfraktion über die Gesamtzahl der in der
Säule gemessenen
Zählungen
genommen wird, beträgt
ungefähr
73%, was eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu derjenigen
ist, die durch passiven Einschluß erreicht wird.
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In Tabelle 1 sind ebenfalls die liposomalen
Teilchen Größenmessungen,
die durch dynamische Lichtstreuung bestimmt wurden, gezeigt. Die
Liposomen wiesen einen Durchmesser von 360–530 nm auf, der etwas größer ist,
als wie für
die in vivo-Verabreichung
bevorzugt wird, für
die Liposomen mit Größen von
weniger als ungefähr
300 nm bevorzugt werden. Die Dimensionierung der Liposomen bis hinunter
zu der bevorzugten Größe wurde
durch Extrudieren durch 100 nm oder gestapelte 200 nm Filter gezeigt.
Diese Extrusionen zeigten, dass die Liposomen erfolgreich herunter
dimensioniert werden können,
während
sie das eingeschlossene Oligonukleotid behalten. Die Extrusionsexperimente
bestimmten ebenfalls, dass das neutrale Lipid die Liposomen stabilisiert,
wie durch Liposomen offenbar wurde, die mit ungefähr 2 μmol neutralem
Lipid während
der Extrusion stabiler waren.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfassen
die Liposomen eine Oberflächenbeschichtung
von hydrophilen Polymerketten, die wirksam sind, die Blutzirkulationsdauer
der Liposomen zu verlängern.
Geeignete hydrophile Polymere umfassen Polyethylenglycol (PEG),
Polymilchsäure,
Polyglycolsäure,
Polyvinylpyrrolidon, Polymethyloxazolin, Polyethyloxazolin, Polyhydroxypropylmethacrylamid,
Polymethacrylamid, Polydimethylacrylamid und derivatisierte Cellulosen,
wie zum Beispiel Hydroxymethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose.
Eine bevorzugte hydrophile Polymerkette ist Polyethylenglycol (PEG),
vorzugsweise als eine PEG-Kette, die ein Molekulargewicht zwischen
500–10000
Dalton, bevorzugter zwischen 1000–5000 Dalton aufweist.
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Die Beschichtung wird vorzugsweise
hergestellt, indem in die neutralen Vesikelbildenden Lipide, die die
Liposomen bilden, zwischen 1–20
Mol-% eines Vesikelbildenden Lipids, vorzugsweise ein Phospholipid oder
ein anderes Diacylketten-Lipid, das mit der Polymerkette an dessen
Kopfgruppe derivatisiert ist, eingeschlossen wird. Beispielhafte
Verfahren zur Herstellung derartiger Lipide und damit zur Bildung
Polymer-beschichteter Liposomen wurden in den U.S. Patenten mit
den Nummern 5,013,556, 5,631,018 und 5,395,619, die mehreren Inhabern
gehören
beschrieben. Das Polymer kann stabil an das Liüid gekoppelt sein oder durch eine
instabile Verbindung gekoppelt sein, die es den beschichteten Teilchen
gestattet ihre Beschichtung abzuwerfen, wenn sie im Blutstrom zirkulieren.
-
Liposomen, die eine derartige Oberflächenbeschichtung
aufwiesen und ein eingeschlossenes Polynukleotid enthielten, wurden
unter Verwendung von Methoxypolyethylenglycol (mPEG), derivatisiert
mit Distearoylphosphatidylethanolamin (DSPE), hergestellt. Entsprechend
der Beschreibung in Beispiel 3 wurden Oligonukleotidkationische
Lipidteilchen gebildet und Liposomen durch Zugabe von neutralen
Lipiden, die sich aus Phosphatidylcholin, Cholesterin und mPEG2000,
das kovalent an die polare Kopfgruppe von DSPE gebunden war, mPEG-DSPE,
in einem molaren Verhältnis
von 2 : 1 : 0,1 zusammensetzten, zu den Teilchen hergestellt. Die
resultie rende Liposomsuspension wurde durch Polycarbonatfilter auf
Durchmesser von weniger als 200 nm extrudiert.
-
Die Leistungsfähigkeit zum Einschließen des
Oligonukleotids in die PEG-beschichteten
Liposomen wurde durch Trennen der Liposomen von nicht eingeschlossenem
Oligonukleotid auf einem Metrizamidgradienten, entsprechend der
Beschreibung in Beispiel 3, bestimmt. Das Trennprofil der Liposomsuspension
ist in 3 gezeigt, wobei
der Prozentsatz an Gesamtzählungen
auf der Gradientsäule
als Funktion der Fraktionsnummer gezeigt ist. Wie in der Figur ersichtlich
ist, wanderte nahezu das gesamte Lipid zur 10% Metrizamid/entionisertes
H2O-Grenzfläche und, abgesehen von einer
sehr kleinen Menge in den ersten zwei Fraktionen, wandere das gesamte
Oligonukleotid mit dem Lipid. Tabelle 2 faßt die Ergebnisse aus den zwei
getrennten Experimenten zusammen.
-
-
Die Daten in Tabelle 2 zeigen, dass
für ein
Liposom mit einer Größe von ungefähr 175 nm,
eine zur in vivo-Verabreichung geeignete Größe, die Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
ungefähr
90% betrug, was eine beträchtliche
Verbesserung gegenüber
der Leistungsfähigkeit
von 10% ist, die in der Literatur für Liposomen berichtet wird,
die durch andere Verfahren hergestellt werden (Ropert, of al., 1993).
Das Verhältnis
von Oligonukleotid zu Phospholipid beträgt ungefähr 2 nmol/μmol.
-
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Liposomen einen Liganden oder eine Affinitätseinheit,
die wirksam ist, spezifisch an eine gewünschte Geweberegion oder Zielzelle
zu binden. Derartige Einheiten können
an die Oberfläche
des Liposoms oder an die distalen Enden der hydrophilen Polymerketten
gebunden werden. Beispielhafte Einheiten umfassen Antikörper, Liganden
zum spezifischen Binden an Oberflächenrezeptoren von Zielzellen
und dergleichen, wie zum Beispiel in der PCT Anmeldung Nr. WO US94/03103,
die mehreren Inhabern gehört,
beschrieben ist.
-
A. Liposomenstabilität
-
Die Stabilität der Liposomen in 25% fötalem Rinderserum
wurde durch Herstellung von Liposomen, die ein eingeschlossenes
Oligonukleotid aufweisen, und durch Messsung der Liposomengröße als Funktion der
Zeit, nachdem sie in das Serum gegeben wurden, bestimmt.
-
In dieser Untersuchung wurde die
Liposomen gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellt und setzten sich aus einem Oligodesoxynukleotid
mit 21 Resten, dem kationischen Lipid DOTAP und neutralen Lipiden
zusammen, die aus 5 Mol-% mPEG-DSPE,
2 μmol Phosphatidylcholin
und 1,25 μmol
Cholesterin (PC : Chol : mPEG-DSPE mit einem molaren Verhältnis von
2 : 1 : 0,1) bestanden.
-
Unter Verwendung dieser Komponenten
wurden zwei Liposomensuspensionen hergestellt. In der ersten Liposomensuspension
wurde zur Bildung der kationischen Lipid-Oligonukleotidteilchen
und als Hydratationsmedium zur Liposomenbildung während der
Lösungsmittelverdampfung
entionisiertes Wasser verwendet. In der zweiten Suspension wurde
eher eine 5% wässrige
Sucroselösung
als Wasser verwendet.
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Die Größe der Liposomen nach Extrusion
betrug 174 nm für
die in entionisiertem Wasser hergestellten Liposomen und 172 nm
für die
in 5% Sucrose hergestellten Liposomen, wie in Tabelle 3 ersichtlich
ist.
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Eine Probe von jeder Liposomensuspension
wurde in Puffer (25 mM Hepes, 140 mM NaCl, pH-Wert 7,4) gegeben
und die Teilchengröße wurde
wiederum gemessen, wie in Tabelle 3 ersichtlich ist. In beiden Suspensionen
wurden die Liposomen in der Größe auf ungefähr 156 nm
und 157 nm für
die auf Wasser beziehungsweise für
die auf 5% Sucrose basierenden Suspensionen verringert.
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Von jeder Liposomensuspension wurde
eine Probe in eine Lösung
von 25% fötalem
Rinderserum in Puffer gegeben und die Liposomenteilchengröße wurde
sofort und in Zeitabschnitten von 24 Stunden nach Lagerung bei 37°C gemessen.
Wie in Tabelle 3 ersichtlich ist, erleiden die Liposomen in jeder
Suspension eine gewisse Veränderung
in der Teilchengröße, wenn
die Teilchen zum Ausgleichen ihrer inneren und äußeren Osmosestärken äquilibrieren.
Bedeutenderweise wurde keine Aggregatbildung der Liposomen beobachtet,
was darauf hinweist, dass die Liposomen nach in vivo-Verabreichung
stabil sein sollten.
-
-
II. In vivo-Charakterisierung
der Liposomen
-
Liposomen wurde erfindungsgemäß unter
Einschließen
eines 18-mer Phosphorthioat-Oligonukleotids, das zum MDRI-Gen komplementär ist, hergestellt.
Die für
die in vivo-Untersuchungen verwendeten Liposomen umfassten eine
Oberflächenbeschichtung
aus Polyethylenglycol (PEG) hydrophilen Polymerketten, indem die neutrale
Liposomenzusammensetzung Distearoylphosphatidylethanolamin, das
mit PEG (mPEG2000-DSPE) derivatisiert war,
beinhaltete, wie in Beispiel 5B beschrieben ist. Zum Vergleich wurden
neutrale Liposomen durch eine herkömmliche Lipidfilmhydratation
in Gegenwart des Oligonukleotids (Beispiel 5A) hergestellt.
-
Die 4A–4B sind Fraktionierungsprofile
für die
kationischen Liposomen ( 4A)
und neutralen Liposomen (4B),
die für
Tierversuche hergestellt wurden. Die Profile wurde durch Probennahme
der Fraktionen während
Trennung des freien Oligonukleotids von dem Lipid-gebundenen Oligonukleotid
durch Filtration durch einer Sepharose CL-4B-Säule (Beispiel 5B) erhalten.
Wie in 4A ersichtlich
ist, wurden praktisch 100% des Oligonukleotids mit der Lipidfraktion
gebunden, wie durch den einzelnen Elutionspeak über die Fraktionen 5–12 offensichtlich
wird. Wie in 4B ersichtlich
ist, wurden im Gegensatz dazu nur 20% des Oligonukleotids an die
neutralen Liposomen gebunden.
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Die Größe der Liposomen wurde durch
dynamische Lichtstreuung bestimmt und die herkömmlichen Liposomen wiesen einen
mittleren Durchmesser von 197 ± 2
nm (Polydispersität
0,032 ± 0,012)
auf, während die
kationischen Liposomen der Erfindung einen mittleren Durchmesser
von 188 ± 1
nm (Polydispersität
0,138 ± 0,018)
aufwiesen.
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Beide Liposomenzusammensetzungen
wurden Mäusen
entsprechend dem Verfahren von Beispiel 6 verabreicht. Es wurde
ebenfalls freies Oligonukleotid einer Gruppe von Versuchstieren
verabreicht. Die Zusammensetzungen wurden intravenös in einer
einzelnen Bolusinjektion über
die Schwanzvene mit einer Lipid (Phosphatidylcholin)-dosis von 0,5 μmol verabreicht.
Zu spezifischen Zeitpunkten wurden jeweils drei Mäuse von
jeder Versuchsgruppe geopfert und die Organe und eine Blutprobe
wurden auf das Vorhandensein von Oligonukleotid analysiert.
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5 zeigt
die Blutzirkulationslebensdauer des freien Oligonukleotids (nicht
gefüllte
Kreise) und des von einem Liposom eingeschlossenen Oligonukeotids,
wobei die Liposomen der Erfindung durch plus-Symbole und die neutralen
Vergleichsliposomen durch gefüllte
Dreiecke dargestellt sind. Wie in der Figur ersichtlich ist, weist
das freie 125I-markierte Oligonukleotid
anfangs eine schnelle Verteilungsphase auf und näherungsweise 50% der injizierten
Dosis sind aus dem Körper
2 Stunden nach Verabreichung eliminiert worden.
-
Im Gegensatz dazu zeigt das 125I-markierte Oligonukleotid, das innerhalb
des Liposoms eingekapselt ist, ein sehr unterschiedliches pharmakokinetisches
Profil im Blut.
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Eingekapselt innerhalb neutraler
Liposomen (gefüllte
Dreiecke) weist das Oligonukleotid unmittelbar nach der Injektion
eine kurze Anfangsphase der Eliminierung auf, die ungefähr 10% der
injizierten Dosis ausmacht. Die restlichen 90% der Dosis weisen
eine viel kleinere Eliminierungsgeschwindigkeit auf, so dass 24 Stunden
nach Injektion ungefähr
20% der injizierten Dosis im Blut bleiben.
-
Innerhalb der kationischen Liposomen
der Erfindung eingeschlossenes 125I-markiertes Oligonukleotid zeigte
ein ähnliches
Profil, jedoch machte die Anfangsphase der Eliminierung näherungsweise
30% der injizierten Dosis aus. Vierundzwanzig Stunden nach Injektion
blieben über
10% der injizierten Dosis im Blut.
-
Tabelle 4 gibt die für jede Behandlung
berechneten pharmakokinetischen Parameter an. Die Verweilzeit entspricht
der Zeit, die erforderlich ist, um 66% der verabreichten Dosis aus
dem Blut zu eliminieren und die Liposomenformulierungen führen zu
einer signifikanten Verbesserung in der Verweilzeit. Die Fläche unter den
Kurven (AUC)-Werten
sind für
die Liposomenformulierungen ebenfalls signifikant größer, als
für das
freie Oligonukleotid. Die AUC für
ein innerhalb der Liposomen der Erfindung eingeschlossenes Oligonukleotid
ist aufgrund der größeren verabreichten
Dosis (52,4 μg
gegen 6,5 μg)
größer als
für neutrale
Liposomen. Wie vorstehend diskutiert ist, basierte die verabreichte
Dosis eher auf der Lipidmenge als auf der Oligonukleotidmenge, da
die Lipiddosis eine signifikante Wirkung auf die liposomale Pharmakokinetik
aufweisen kann (Allen, T. M. et al., Biochim. Biophys. Acta 1068:
133–141
(1991)), wenn das eingeschlossene Mittel eine langsame Auslaufgeschwindigkeit
aus dem Liposom aufweist. Die Menge an Oligonukleotid, das mit den
kationischen Liposomen gebunden ist, ist für neutrale Liposomen signifikant
größer, wie
durch die Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
(4A und 4B) gezeigt wird, und daher ist die Menge
an Oligonukleotid, die pro μmol
Phospholipid injiziert wird, viel größer für die kationischen Liposomen,
was zu einer größeren AUC
führt.
Werden die Dosen auf 30 μg
Oligonukleotid/Maus (unter Annahme linearer Pharmakokinetik) normiert,
so ist die AUC für
neutrale Liposomen (199,9) größer als
für kationische
Liposomen (128,1) oder freies Oligonukleotid (19,4). Es ist klar, dass
die verbesserte Beladungsfähigkeit
des Oligonukleotids in den kationischen Liposomen der Erfindung
die Verabreichung einer kleineren Lipiddosis erlaubt, um eine gegebene
Oligonukleotiddosis zu erreichen, im Vergleich zu herkömmlichen
neutralen Liposomen.
-
Unter weiterer Bezugnahme auf Tabelle
4 spiegelt sich die schnelle Löschung
von freiem Oligonukleotid aus dem Blut ebenfalls in der Eliminierungsgeschwindigkeitskonstante
(k), die mehr als 10 mal so groß ist, wie
für die
beiden liposomalen Behandlungen. Das Verteilungsvolumen (VD) für
beide liposomalen Behandlungen liegt nahe bei dem Blutvolumen der
verwendeten Tiere, jedoch war das Verteilungsvolumen für das freie Oligonukleotid
ungefähr
5 mal größer, was
darauf hinweist, dass es innerhalb der Gewebe breit verteilt war.
-
Die Halbwertszeiten im Blutkreislauf
(T½)
für die
Anfangsphase der Eliminierung (T½α) und
für die
Eliminierung der Restdosis (T½β) sind ebenfalls in Tabelle
4 gezeigt.
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Tabelle
4
Pharmakokinetische Parameter, berechnet für das Oligonukleotid in verschiedenen
Formulierungen
-
Die 6A–6C sind graphische Darstellungen,
die die biologische Verteilung des Oligonukleotids in den Tieren
zeigt, wobei 6A der
Verteilung nach Verabreichung des Oligonukleotids in freier Form
entspricht, 6B dem in
neutralen Liposomen eingeschlossenen Oligonukleotid entspricht und 6C dem erfindungsgemäß in kationischen
Liposomen eingeschlossenen Oligonukleotid entspricht.
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6A zeigt,
daß zu
jeder Zeit nach 15 Minuten sehr wenig freies Oligonukleotid im Blut übrig bleibt. Der
größte Anteil
der Dosis verteilt sich in der Karkasse, die die gesamten übrig gebliebenen
nicht sezierten Gewebe umfaßt.
Die Leber und Niere enthielten ebenfalls signifikante Mengen an
radioaktiven Zählungen.
-
6B zeigt,
dass zu allen Zeiten der größte Oligonukleotidanteil
im Blut vorkommt, wenn es in Form neutraler Liposomen verabreicht
wird. Die Blutgehalte stellen nahezu die gesamte Dosis dar, besonders
zu den früheren
Zeitpunkten. Zu allen Zeitpunkten gibt es eine relativ konstante
Menge in der Leber und Milz, jedoch scheinen die Gehalte in der
Karkasse zu späteren
Zeitpunkten zuzunehmen und dies würde mit der Verteilung und
Eliminierung des freien Oligonukleotids nach Freisetzung von den
Liposomen oder möglicherweise mit
der Ansammlung von liposomalen Oligonukleotid innerhalb der Gewebe übereinstimmen.
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6C zeigt,
dass bei einem Oligonukleotid, das in kationische Liposomen eingeschlossen
ist, das Nukleotid hauptsächlich
im Blut bleibt. Es gibt eine Zunahme in den Gehalten der Karkasse
mit der Zeit, die mit der Eliminierung von freiem Oligonukleotid
oder mit der Ansammlung von liposomalem Oligonukleotid in den Geweben übereinstimmt.
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In einer weiteren Untersuchung wurde
die Wirkung des Verhältnisses
von Oligonukleotid : kationischem Lipid auf die Aufnahme der Liposomen
durch das retikuloentdotheliale System untersucht. Liposomen wurden
durch das Verfahren der Erfindung (Beispiel 5B) mit Verhältnissen
von Oligonukleoitd : kationischem Lipid (DOTAP) von 0 (kein Oligonukleotid
in der Formulierung), 44,4 μg/mol
(+/– Verhältnis von
2,6 : 1) und 104,8 μg/mol
(+/– Verhältnis von
1,1 : 1) hergestellt. In der Formulierung, in der die Liposomen
kein Oligonukleotid enthielten, wurden die Liposomen in Gegenwart
von 125I-markiertem Tyraminylinulin hydratisiert,
das entsprechend der Beschreibung in Sommerman (Sommerman E. F.
et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 122: 319–324 (1984)) hergestellt worden
war. Die Liposomenformulierung wurde intravenös in Mäuse injiziert und Leber und
Milz wurde 15 Minuten nach Verabreichung bezüglich 125I-markiertem Tyraminylinulin
und 125I-markiertem Oligonukleotid analysiert.
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Die Ergebnisse sind in 7 gezeigt, wobei der Prozentsatz
der Restdosis im retikuloendothelialen System als Funktion des Verhältnisses
von Oligonukleotid/kationischem Lipid gezeigt wird. Für die Dosis
ohne Oligonukleotid verteilten sich 15 Minuten nach Injektion nahezu
50% der Dosis auf die Leber und Milz. Betrug das Verhältnis von
Oligonukleotid/kationischem Lipid 44,4 μg/μmol, verteilten sich 15 Minuten
nach Injektion näherungsweise
40% der Dosis auf Leber und Milz. Betrug das Verhältnis 104,8 μg/μmol (+/– Verhältnis 1,1
: 1) verteilte sich näherungsweise
30 der Dosis auf Leber und Milz. Die Aufnahme bei 104,8 μg/μmol unterschied sich
signifikant von der Aufnahme bei 44,4 μg/μmol und 0 μg/μmol (p < 0,05).
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III. Verabreichungsverfahren
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Das Polynukleotid, das wie vorstehend
in kationische Liposomen eingeschlossen ist, kann an einen Patienten,
der einer Behandlung bedarf, verabreicht werden.
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Das in die Liposomen eingeschlossene
Polynukleotid kann aus einer Vielzahl von auf DNA und RNA basierenden
Polynukleotiden, einschließlich
deren Fragmente und Analoga, ausgewählt werden. In einer Ausführungsform
ist das Polynukleotid ein Antisense-DNA-Oligonukleotid, bestehend
aus Sequenzen, die zu ihrem Ziel komplementär sind und ist üblicherweise
eine Boten-RNA (mRNA) oder ein mRNA-Vorläufer.
Die mRNA enthält
die genetische Information in der funktionalen oder Sense-Ausrichtung
und das Binden des Antisense-Oligonukleotids inaktiviert die dafür bestimmte
mRNA und verhindert deren Translation in ein Protein. Derartige
Antisense-Moleküle
werden, basierend auf biochemischen Experimenten, bestimmt, die
zeigen, dass Proteine von spezifischen RNAs translatiert werden
und, dass sobald die Sequenz der RNA bekannt ist, ein Antisense-Molekül konstruiert
werden kann, das daran durch komplementäre Watson-Crick-Basenpaarung bindet.
Derartige Antisense-Moleküle
enthalten typischerweise zwischen 10–30 Basenpaare, bevorzugter
zwischen 10–25
und besonders bevorzugt zwischen 15–20 Basenpaare.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird
das Antisense-Oligonukleotid für
eine verbesserte Beständigkeit
gegen Nukleasehydrolyse modifiziert. Solche Analoga umfassen Phosphorthioat,
Methylphosphonat, Phosphodiester und p-Ethoxyoligonukleotide (WO 97/07784,
veröffentlich
am 6. März
1997).
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Die Zusammensetzung der Erfindung
soll in einer Vielzahl von Therapien, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf
die Behandlung viraler, bösartiger
und entzündlicher
Erkrankungen und Zustände,
wie zum Beispiel zystische Fibrose, Adenosindeaminasemangel und
AIDS, verwendet werden. Es wird die Behandlung von Karzinomen durch
Verabreichung von Tumorunterdrückungsgenen,
wie zum Beispiel APC, DPC4, NF-1, NF-2, MTS1, RB, p53, WT1, BRCA1,
BRCA2, VHL oder die Verabreichung von Onkogenen, wie zum Beispiel PDFG,
erb-B, erb-B2, RET, ras (einschließlich Ki-ras, N-ras), c-myc,
N-myc, L-myc, Bcl-1, Bcl-2 und MDM2 betrachtet.
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Es wird ebenfalls die Verabreichung
der folgenden Nukleinsäuren
zur Behandlung der angezeigten Zustände betrachtet: HLA-B7, Tumore,
kolorektales Karzinom, Melanom; IL-2, Karzinome, besonders Brustkrebs,
Lungenkrebs und Tumore; IL-4, Karzinom, TNF, Karzinom, IGF-1 Antisense,
Gehirntumore; IFN, Neuroblastom, GM-CSF, renales Zellkarzinom; MDR-1, Karzinom,
besonders fortgeschrittenes Karzinom, Brust- und Eiserstockkrebs
und HSV-Thymidinkinase, Gehirntumore, Kopf- und Halstumore, Mesotheliom,
Eierstockkrebs.
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Es ist klar, dass die Zusammensetzung
der Erfindung ebenfalls in ex vivo-Verfahren verwendbar ist.
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Die Liposomen sind typischerweise
in Suspensionsform zur parenteralen Verabreichung, vorzugsweise
zur intravenösen
Verabreichung. Andere Verabreichungswege, umfassend subkutane, intramuskuläre, interlesionale
(gegen Tumore), intertracheale durch Inhalation, topische, internasale,
intraoculare, Verabreichung über
direkte Injektion in Organe oder intravenöse Verabreichung sind geeignet.
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Aus dem vorstehenden ist klar, wie
verschiedene Merkmale und Ziele der Erfindung getroffen werden. Die
vorliegende Erfindung stellt eine Liposomenzusammensetzung zur Verfügung, die
im zentralen Kern ein Polynukleotid eingeschlossen hat, wobei aufgrund
des Herstellungsverfahrens das Polynukleotid hauptsächlich an
dem inneren Oberflächenbereich
der kationischen Lipide, die den zentralen Kern bilden, gebunden
ist. Eine Beschichtung neutraler Lipide umgibt den kationischen
Lipidkern, wobei die neutralen Lipide zur Stabilisierung der Vesikel
dienen.
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In der Ausführungsform, in der die Liposomen
eine Oberflächenbeschichtung
aus hydrophilen Polymerketten umfassen, erreichten die Liposomen
eine lange Lebensdauer im Blutkreislauf mit wenig Aufnahme durch
das RES.
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Weiterhin führt das Verfahren zur Herstellung
der Liposomen zu einer hohen Leistungsfähigkeit zum Einschließen des
Polynukleotids, wobei mindestens ungefähr 80% des Polynukleotids in
den Liposomen eingeschlossen ist. In den vorstehend beschriebenen
Untersuchungen wurden bei einem Ladungsverhältnis von Oligonukleotid :
kationischem Lipid mit 1 : 1 näherungsweise
95% des Oligonukleotids aus der wässrigen Phase in die organische
Phase extrahiert. Nach Zugabe des neutralen Lipids und Liposomenbildung
blieb das gesamte Oligonukleotid mit dem Lipid gebunden (wie durch 4A gezeigt wird).
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Die Liposomen können bei Bedarf durch Extrusion
dimensioniert werden, um die Liposomengröße in einen Bereich von typischerweise
weniger als ungefähr
300 nm, bevorzugter zwischen 50–300
nm, besonders bevorzugt zwischen 100–200 nm zu bringen, der für die in
vivo-Verabreichung geeignet ist. Die Liposomen sind stabil, wie
durch die nicht vorhandene Aggregation oder deutliche Größenänderung
offensichtlich wird, wenn sie in fötales Rinderserum gegeben werden,
und durch die geringe Lungen- und RES-Aufnahme in vivo offensichtlich
wird.
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IV. BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Liposomenzusammensetzung und das Herstellungsverfahren der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1
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Bildung von
Polynukleotid-kationischen Lipidteilchen
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A. Herstellung von 125I-markiertem Oligonukleotid
-
125I-markiertes
Oligonukleotid wurde auf die folgende Art hergestellt: ein 1 ml
konisches Reaktionsfläschchen
wurde mit näherungsweise
200 μg Iodogen
(Pierce, Rockford, IL) beschichtet und dann wurden 500 μg Oligonukleotid
zusammen mit 2400 pmol 125I (185 Mbq) zugegeben
und 300 μg
Oligonukleotid wurden zusammen mit 2400 pmol 125I
(185 Mbq) und 300 μl
0,35 M Natriumacetat, pH-Wert 4,0 mit einem Gesamtvolumen von 400 μl (Piatyszek,
M. A., Ana. Biochem. 172: 356–359
(1988) zugegeben. Die Mischung wurde für eine Stunde bei 40°C unter häufigem Rühren inkubiert.
Nach der Inkubation wurde die Mischung aus dem Reaktionsfläschchen
entfernt und freies 125I wurde durch Trennung
auf einer Sephadex G-25-Säule entfernt.
Zur Entfernung des restlichen freien 125I
wurde die Probe in 0,3 M Natriumacetat und 2,5 Volumen 95% Ethanol gefällt. Im Überstand
wurde freies Iod verworfen, während
markiertes Oligonukleotid von dem Pellet rehydratisiert wurde und
auf einer Sephadex G-25-Säule
(Pharmacia, Sweden), die in zweifach destilliertem H2O äquilibriert
worden war, entsalzt. Dies führt
zu weniger als 5% an freiem 125I, entsprechend
der Bestimmung durch Dünnschichtchromatographie
auf PE1-Cellulose
(J. T. Baker, Inc., Phillipsburg, NJ).
-
B. Extraktionsverfahren
zur Herstellung von Teilchen
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Es wurden sieben Glasfläschchen
hergestellt, die 10 μg
eines Oligonukleotids mit 18 Resten mit einer Spur 125I-Oligonukleotid
in 0,25 ml destilliertem entionisiertem Wasser enthielten.
-
Das kationische Lipid 1,2-Dioleoyl-3-trimethylammoniumpropan
(DOTAP) (Avanti Polar Lipids, Alabaster, Alabama) wurde in Chloroform
mit einer Konzentration im Bereich von ungefähr 1,8 bis 1889 nmol/ml gelöst.
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Zu jedem Glasfläschchen mit Oligonukleotid
wurden 0,25 ml von jeder Chloroformkationischen Lipidlösung und
0,51 ml Methanol gegeben und jedes Glasfläschchen wurden zur Bildung
einer Monophase verwirbelt.
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Nach 30 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur
wurden 0,25 ml destilliertes entionisiertes H2O
und 0,25 ml CHCl3 zu jedem Glasfläschchen
gegeben, um die Monophase unter Bildung eines Zweiphasensystems
in jedem Glasfläschchen
zuzerrei ßen.
Die Glasfläschchen
wurden gemischt und dann während
7 Minuten bei 800 × g
zentrifugiert. Die wässrige
Methanolschicht wurde von jedem Glasfläschchen abgesaugt und in einem
gesonderten Röhrchen
sicher verwahrt, und dann wurden die Oligonukleotidmenge in beiden
Phasen durch Zählen
in einem Gamma-Zähler
gemessen. Die Ergebnisse sind in 1 gezeigt.
-
Beispiel 2
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Herstellung von Liposomen
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Kationische Lipid-Oligonukleotidteilchen
wurden unter Verwendung des Verfahrens von Beispiel 1 durch Lösen von
50 μg eines
Oligonukleotids mit 21 Resten in destilliertem entionisierten Wasser
hergestellt. 0,5 μmol
DOTAP wurde in Chloroform gelöst
und das Oligonukleotid wurde in das Chloroform entsprechend Beispiel
1 extrahiert.
-
Nach Extraktion wurden Phosphatidiylcholin
(PC, Iodzahl 40) und Cholesterin in einem Verhältnis von 2 : 1 (PC : Chol)
zu der organischen Chloroformphase, die die Oligonukleotid-kationischen
Lipidteilchen enthielt, gegeben. Typischerweise betrug die zugegebene
PC-Menge 0,5 μmol,
1,0 μmol
oder 2,0 μmol.
Nach Zugabe der neutralen Lipide wurde 0,2 ml destilliertes entionisiertes
H2O zugegeben und die Mischung wurde zum
Emulgieren der Mischung kurz beschallt. Die organische Phase wurde
in einem Rotationsverdampfer unter Vakuum mit 500–700 mm
Hg verdampft. Liposomen bildeten sich, sobald das System in die
wässrige
Phase zurückkehrte.
Die Liposomen wiesen typischerweise einen Durchmesser zwischen 200
und 400 nm auf.
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Beispiel 3
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Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
von Polynukleotid
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Eine Liposomensuspension wurde entsprechend
Beispiel 2 hergestellt, wobei eine Spur einer Menge von 125I-markiertem Oligonukleotid (hergestellt
wie in Beispiel 1) zugegeben wurde. Die Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
und das Verhältnis
von Oligonukleotid : Phospholipid wurden folgendermaßen bestimmt.
-
Die Leistungsfähigkeit zum Einschließen wurde
durch Trennen des nicht eingeschlossenen 21-mer Oligonukleotids
von dem Liposom-gebundenen Oligonukleotid auf einem Metrizamidgradienten
und durch Messen der Oligonukleotidmenge in jeder Fraktion durch
einen Gamma-Zähler
bestimmt. Die Leistungsfähigkeit
zum Einschließen
wurde als Zählungen
in der Liposom-gebundenen Oligonukleotidfraktion über die
Gesamtzahl der gemessenen Zählungen
genommen.
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Der Metrizamidgradient wurde folgendermaßen durchgeführt. Ein
20% Metrizamid/10% Metrizamid/entionisiertes H2O-Gradient
wurde in 12 ml Zentrifugenröhrchen
durch aufeinanderfolgendes Beschichten von 1,5 ml 20% Metrizamid,
8 ml 10 Metrizamid und 2 ml entionisiertem H2O
festgesetzt. Ein Kontrollexperiment mit freiem Oligonukleotid bestätigte, dass
100% freies, nicht Lipid-gebundenes Oligonukleotid in der 20% Metrizamidfraktion
zurückblieb.
-
Die Liposomenproben wurden auf die
Gradientensäule
gegeben und die Gradienten wurden dann mit 240000 × g während 4
Stunden bei 4°C
zentrifugiert. Nach Zentrifugation war eine Lipidbande an der 10%
Metrizamid/entionisiertes H2O-Grenzfläche sichtbar.
Das Lipid wurde von der 10% Metrizamid/H2O-Grenzfläche durch
Absaugen mit einer Pipette gesammelt und in einem Gamma-Zähler gezählt und
dann bezüglich
des Phosphatgehalts geprüft.
Tabelle 1 gibt die Ergebnisse von drei liposomalen Formulierungen
an, die 0,5, 1,0 oder 2,0 μmol
Phosphatidylcholin enthielten.
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Beispiel 4
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Liposomen
mit einer Oberflächenbeschichtung
aus Polyethylenglycol
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Liposomen mit einer Oberflächenbeschichtung
aus Polyethylenglycol (PEG) wurden entsprechend dem in Beispiel
2 beschriebenen Verfahren durch Extrahieren von 50 μg Oligonukleotid
mit einer Spur 125I-Oligonukleotid in entionisiertem
Wasser mit 0,5 μmol
DOTAP in Chloroform hergestellt. Dann wurden 3 μmol Phosphatidylcholin (PC40),
1,75 μmol
Cholesterin und 0,175 μmol
Distearoylphosphatidylethanolamin, das mit PEG derivatisiert war
(mPEG2000-DSPE), (molares Verhältnis PC
: Chol : mPEG von 2 : 1 : 0,1) zu der organischen Lipidphase gegeben,
die 0,5 μmol
DOTAP und das extrahierte Oligonukleotid enthielt. Eine Spur 3H-Chol wurde ebenfalls zu der organischen
Phase gegeben.
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Aus dieser Mischung wurden Liposomen
durch Verdampfung des Chloroforms hergestellt und 200 μl entionisiertes
H2O wurde zugegeben, um das Volumen für die Extrusion
zu erhöhen.
Die Liposomensuspension wurde durch 400 nm und 200 nm Polycarbonatfilter
auf Durchmesser von weniger als 200 nm extrudiert.
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Die Liposomensuspension wurde durch
Trennung des nicht eingeschlossenen Oligonukleotids von dem Lipid-gebundenen
Oligonukleotid auf einem Metrizamidgradienten, entsprechend der
Beschreibung in Beispiel 3, abgesehen von einer Zentrifugationszeitdauer
von 12 Stunden, charakterisiert. Nach Zentrifugation wurden die
Gradienten vorsichtig fraktioniert, indem in den Boden des Zentrifugenröhrchens
ein kleines Loch gemacht wurde und die Phasen in gleichen Tropfenfraktionen
in Szintillationsfläschchen
gesammelt wurden. Es wurden sowohl γ- (für 125I-Oligonukeotid)
als auch β-Zählungen
(für 3H-Chol) gemessen, dann wurden für jede Fraktion
die β-Zählungen bezüglich dem γ-Signal korrigiert. 3 gibt ein repräsentatives
Gradientprofil an und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Beispiel 5
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Herstellung
von Liposomen für
in vivo-Untersuchungen
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A. Herstellung von neutralen
Vergleichsliposomen
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Neutrale Liposomen, die ein 18-mer
Antisense-Oligodesoxynukleotid einschlossen, wurden durch Hydratisieren
eines Lipidfilms in einer konzentrierten Lösung des Oligonukleotids hergestellt.
Teilweise hydriertes Soja-Phosphatidylcholin (PC40), Cholesterin
und Polyethylenglycoldistearoylphosphatidylethanolamin (PEG2000-DSPE) wurden in Chloroform bei einem
molaren Verhältnis
von 2 : 1 : 0,1 gemischt. Die Mischung wurde durch Rotationsverdampfen
zu einem dünnen
Film getrocknet und dann wurden Spuren von Chloroform über Nacht
unter Vakuum entfernt. Eine Lösung
mit 1,7 mM Oligonukleotid wurde zu dem Lipidfilm gegeben, woraus
sich eine Phospholipidkonzentration von näherungsweise 300 mM ergab,
man ließ den
Film sechs Stunden bei Raumtemperatur hydratisieren. Ein gleiches
Volumen der Oligonukleotidlösung
wurde dann dazugegeben und das Röhrchen
wurde für
näherungsweise
für eine
Minute verwirbelt. Als nächstes
wurde die Mischung auf 75 mM Phospholipid mit Hepespuffer (25 mM
Hepes, 140 mM NaCl, pH-Wert 7,4) verdünnt und während 2 Minuten beschallt.
Die Liposomen wurden dann unter N2-Druck
durch einen 200 nm Nucleopore Polycarbonatfilter in Hepespuffer
entsprechend Olson et al. (Olson, F., Biochim. Biophys. Acta 557:
9–23 (1979))
extrudiert. Die Größe der Liposomen
wurde durch dynamische Lichtstreuung unter Verwendung einer Brookhaven
B190 Teilchengrößenbestimmungsvorrichtung
(Brookhaven Instrument, Holtsville, NY) bestimmt. Freies Oligonukleotid
wurde von Lipid-gebundenem Oligonukleotid durch Filtration durch
eine Sepharose CL-4B (Pharmacia, Sweden)-Säule getrennt, die mit Hepespuffer äquilibriert
worden war.
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B. Herstellung von kationischen
Liposomen mit einer PEG-Oberflächenbeschichtung
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1. Herstellung von 32P-markiertem Oligonukleotid
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Ein zu dem MDRI-Gen komplementäres 18-mer
Phosphorthioat Oligonukleotid wurde von dem University Core DNA
Services Lab an der University von Calgary (Calgary, AB) synthetisiert.
Ein 32P-markiertes Oligonukleotid wurde
entsprechend dem allgemeinen Verfahren von Sambrook of al.(Sambrook,
J. et al.(1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual Cold Spring
Harbor Laboratory Press, New York) hergestellt.
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In Kürze, 100 ng Oligonukleotid
wurde mit 50 μCi 32P-y-ATP (ICN Pharmaceuticals Inc., Irvine,
CA), 5x's Hinreaktionspuffer
und 10 Einheiten T4-Kinase (Gibco BRL, Gaithersburg, MD) auf ein
Gesamtvolumen von 20 μl
gemischt. Die Mischung wurde bei 37°C in einem Wasserbad während 45
Minuten inkubiert. Nach Inkubation wurden 80 μl Puffer (10 mM Tris, 1 mM EDTA)
zugegeben und dann wurde das Oligonukleotid unter Verwendung von
Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol (25 : 24 : 1) (FisherBiotech, Fair
Lawn, NJ) extrahiert. Freies 32P-γ-ATP wurde
durch Trennung auf einer Sephadex G-50 (Pharmacia, Sweden) Drehsäule entfernt.
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2. Liposomenherstellung
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Das kationische Lipid 1,2-Dioleoyl-3-trimethylammoniumpropan
(DOTAP) (Avanti Polar Lipids, Alabaster, Alabama) wurde zum Extrahieren
des 18-mer Phosphorthioatoligonukleotids durch eine Bligh und Dyer Monophase
verwendet. Bis 700 μg
(näherungsweise
0,118 μmol)
18-mer Oligonukleotid wurde in 250 μl zweifach destilliertem H2O
zuzüglich
einer Spur 125I- oder 32P-markiertem
Oligonukleotid verdünnt.
In einem gesonderten Röhrchen
wurden bis zu zwei μmol
DOTAP auf 250 μl
in CHCl3 verdünnt und 510 μl MeOH wurden
zugegeben. Das Oligonukleotid in zweifach destilliertem H2O wurde dann zu der DOTAP-enthaltenden CHCl3/MeOH-Mischung gegeben und die Probe wurde
zur Bildung einer Monophase gemischt. Nach 30 Minuten Inkubation
bei Raumtemperatur wurden 250 μl
CHCl3, gefolgt von 250 μl zweifach destilliertem H2O zugegeben. Das Röhrchen wurde kurz verwirbelt
und dann mit 900 x g während
7 Minuten zentrifugiert. Das System bestand dann aus zwei Phasen
und die obere wässrige
Phase wurde entfernt und die Oligonukleotidmenge wurde entweder
durch radioaktive Zählungen
oder durch Messen der Extinktion bei 260 nm bestimmt. Dieses Verfahren
führte
dazu, dass ~95% des Oligonukleotids in die organische Phase bei
Verwendung eines Ladungsverhältnisses
von 1 : 1 (+/–)
(DOTAP : Oligonukleotid) extrahiert wurde.
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Als nächstes wurde teilweise hydriertes
Soja-Phosphatidylcholin (PC40), Cholesterin und mPEG-DSPE (alles
in CHCl3) zu der organischen Phase gegeben,
woraus sich ein molares Verhältnis
von PC40 : Chol : DOTAP : mPEG-DSPE von 3 : 2 : 1 : 0,2 ergab. Nach Überführen in
ein Glasteströhrchen
wurde genügend zweifach
destilliertes H2O so zugegeben, dass die
Phospholipidkonzentration 20–30
mM in H2O betragen würde und die Emulsion wurde
verwirbelt und dann für
annähernd
eine Minute beschallt. Die organische Phase wurde dann unter Rotationsverdampfung
bei näherungsweise
400 mmHg verdampft. Das System bildete nach Verdampfung des größten Teils
der organischen Phase eine Gelphase und nach weiterer Verdampfung (manchmal
unter leichtem Rühren)
kehrte das System in die wässrige
Phase zurück,
die kurz verwirbelt wurde und dann weiter verdampft wurde. Die durch
dieses Verfahren gebildeten Vesikel wiesen einen Durchmesser im
Bereich von 600 bis 800 nm auf, die anschließend durch 400 und dann 200
nm Polycarbonatfilter extrudiert wurden.
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Die Größe der Liposomen wurde durch
dynamische Lichtstreuung unter Verwendung einer Brookhaven B190
Teilchengrößenbestimmungsvorrichtung
(Brookhaven Instrument, Holtsville, NY) bestimmt. Die neutralen
Liposomen wiesen einen mittleren Durchmesser von 197 ± 2 nm
(Polydispersität
0,032 ± 0,012)
auf, während
die DOTAP kationischen Liposomen einen mittleren Durchmesser von
188 ± 1
nm (Polydispersität 0,138 ± 0,018)
aufwiesen. Die Größe war in
Puffer bei 4°C
sowie in 25% FBS bei 37°C
für mindestens
drei Tage stabil (Daten sind nicht gezeigt).
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Freies Oligonukleotid wurde von Lipid-gebundenen
Oligonukleotid durch Filtration durch eine Sepharose CL-4B (Pharmacia,
Sweden)-Säule
getrennt, die mit Hepespuffer äquilibriert
worden war. Die Fraktionierungsprofile für die kationischen Liposomen
und die neutralen Liposomen sind in den 4A beziehungsweise 4B gezeigt.
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Beispiel 6
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In vivo-Verabreichung
der Liposomen
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Weibliche ICR herausgezüchtete Mäuse (6–8 Wochen
alt) wurden von Charles River bezogen und innerhalb 5 Wochen nach
Lieferung verwendet, wobei zu dieser Zeit das Gewicht im Bereich
von 24 bis 30 Gramm lag. Den Mäusen
wurde eine einzelne Bolusinjektion über die Schwanzvene mit 0,2
ml Liposomen bei einer Lipiddosis von 0,5 μmol Phospholipid pro Maus gegeben.
Von jeder Injektion lagen die radioaktiven Zählungen im Bereich von 0,4
bis 2 × 105 cpm. Zu spezifischen Zeitpunkten (0,25,
0,5, 1, 4, 12, 24 Stunden) wurden Mäuse (3 pro Gruppe) geopfert
und die Organe wurden seziert, gewogen und radioaktive Zählungen
wurden in einem Beckman Gamma 8000 Zähler bestimmt. Leber, Milz,
Lunge, Herz, Niere, 100 μl
Blut und die Schilddrüse
wurden seziert und gezählt
und der Rest des Tieres (Karkasse) wurde ebenfalls gezählt. Die
radioaktiven Zählungen
wurden in jedem Gewebe und der Karkasse unter Verwendung von Blutkorrekturfaktoren, die
vorher bestimmt worden waren, korrigiert. (Allen, T. M., U. C. L.
A. Symposium on Molecular and Cellular Biology in Lopez Berestein,
G. und Fidler, I., Herausgeber 89: 405–415, Alan R. Liss, New York).
Die Blutzählungen
wurden auf das Gesamtblutvolumen der Maus extrapoliert.
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Die Ergebnisse für die in vivo-Verabreichung
sind in den 5, 6 und 7 gezeigt.