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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Empfänger für globale Navigations-Satellitensysteme
(GNSS) und insbesondere GNSS-Empfänger, bei denen die negativen
Einflüsse
von Mehrwegsignalen auf Korrelationsmessungen verringert sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein
GNSS-Empfänger
bestimmt seine globale Position auf der Basis der Signale, die er
von GPS-, GLONASS- und anderen Satelliten auf Erdumlaufbahnen erhält. Das
von den einzelnen Satelliten ausgesendete Signal umfaßt eine
Trägerwelle,
die mit wenigstens einem binären
pseudozufälligen
(PRN) Code moduliert ist, der aus einer anscheinend zufälligen Folge
von Einsen und Nullen besteht, die sich periodisch wiederholt. Die
Einsen und Nullen in dem PRN-Code werden als "Codechips" bezeichnet, und die Übergänge im Code
von Eins auf Null oder von Null auf Eins, die zu "Codechip-Zeitpunkten" auftreten, werden
als "Bitübergänge" bezeichnet. Jeder
Satellit verwendet einen eindeutigen PRN-Code, so daß der GNSS-Empfänger durch
Bestimmen des im Signal enthaltenen PRN-Codes ein empfangenes Signal einem bestimmten
Satelliten zuordnen kann.
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Der
GNSS-Empfänger
berechnet den Unterschied zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ein Satellit sein
Signal ausgesendet hat, und dem Zeitpunkt, zu dem der Empfänger das
Signal empfängt.
Der Empfänger
berechnet dann aus dem entsprechenden Zeitunterschied seinen Abstand
oder seine "Pseudoentfernung" vom Satelliten.
Unter Verwendung der Pseudoentfernung von wenigstens vier Satelliten
bestimmt der Empfänger
dann seine globale Position.
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Um
den Zeitunterschied zu bestimmen, synchronisiert der GNSS-Empfänger einen
lokal erzeugten PRN-Code dadurch mit dem PRN-Code im empfangenen
Signal, daß er
die Codechips in jedem der Codes miteinander abgleicht. Er bestimmt
dann, um wieviel der lokal erzeugte PRN-Code zeitlich gegenüber dem
bekannten Timing des Satelliten-PRN-Codes
zum Zeitpunkt des Aussendens verschoben ist, und berechnet die zugehörige Pseudoentfernung.
Je genauer der GNSS-Empfänger
den lokal erzeugten PRN-Code mit dem PRN-Code im empfangenen Signal
abgleicht, um so genauer kann der GNSS-Empfänger
den zugehörigen
Zeitunterschied und die zugehörige
Pseudoentfernung bestimmen und damit seine globale Position.
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Die
Codesynchronisationsoperationen umfassen die Erfassung des Satelliten-PRN-Codes und das Verfolgen
des Codes. Um den PRN-Code zu erfassen, führt der GNSS-Empfänger in
der Regel eine Reihe von Korrelationsmessungen aus, die zeitlich um
einen Codechip getrennt sind. Nach der Erfassung verfolgt der GNSS-Empfänger den
empfangenen Code. Er macht im allgemeinen "früh-minus-spät"-Korrelationsmessungen,
d.h. Messungen des Unterschieds zwischen (i) einer Korrelationsmessung
für den
PRN-Code im empfangenen Signal und einer frühen Version des lokal erzeugten PRN-Codes
und (ii) einer Korrelationsmessung für den PRN-Code im empfangenen
Signal und einer späten
Version des lokal erzeugten PRN-Codes. Der GNSS-Empfänger verwendet
dann die früh-minus-spät-Messungen
in einer Verzögerungssynchronisationsschleife
(DLL), die ein Fehlersignal erzeugt, das proportional zu dem Versatz
zwischen dem lokalen und dem empfangenen PRN-Code ist. Das Fehlersignal
wiederum wird dazu verwendet, den PRN-Codegenerator zu steuern, der den lokalen PRN-Code
so verschiebt, daß das
DLL-Fehlersignal minimal
wird.
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Der
GNSS-Empfänger
gleicht auch die Satelliten-Trägerwelle
und die lokale Trägerwelle
in der Regel mittels Korrelationsmessungen ab, die zu einer punktuellen
Version des lokalen PRN-Codes gehören. Dazu verwendet der Empfänger eine
Trägerwellen-Verfolgungsschleife.
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Der
GNSS-Empfänger
empfängt
nicht nur Satellitensignale entlang der Sichtlinie oder des direkten
Weges, sondern auch Mehrwegsignale, das sind Signale, die unterschiedliche
Wege zurücklegen und
die vom Boden, von Wasserkörpern,
nahen Gebäuden
usw. auf den Empfänger
reflektiert werden. Die Mehrwegsignale kommen nach dem Direktwegsignal
beim GNSS-Empfänger
an und verbinden sich mit dem Direktwegsignal zu einem verzerrten
Empfangssignal. Diese Verzerrung des Empfangssignals beeinflußt die Codesynchronisationsoperationen
negativ, da die Korrelationsmessungen, mit denen die Korrelation
zwischen dem lokalen PRN-Code und dem Empfangssignal festgestellt
wird, auf dem erhaltenen Gesamtsignal einschließlich den Mehrwegkomponenten
davon beruhen. Die Verzerrung kann so groß sein, daß der GNSS-Empfänger versucht, sich
statt mit dem Direktwegsignal mit einem Mehrwegsignal zu synchronisieren.
Dies gilt besonders für Mehrwegsignale,
deren Codebitübergänge in der Nähe der Zeitpunkte
liegen, bei denen auch die Codebitübergänge im Direktwegsignal auftreten.
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Ein
Weg, die empfangenen und die lokal erzeugten PRN-Codes besser zu
synchronisieren, ist die Verwendung von eng beabstandeten Korrelatoren
für die
Codeverfolgung. Die Verwendung von "engen Korrelatoren" ist in den US-Patenten 5 101 416; 5
390 207 und 5 495 499 beschrieben, die alle der gleichen Patentinhaberin
gehören
und die hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen werden. Es wurde
festgestellt, daß die
negativen Effekte der Mehrwegverzerrung der Signale auf die früh-minus-spät-Messungen
durch Verringern des Verzögerungsabstands
zwischen den frühen
und späten
Versionen des PRN-Codes
wesentlich reduziert werden können.
Der Verzögerungsabstand
wird derart verringert, daß das
Rauschen in den frühen
und späten Korrelationsmessungen
korreliert.
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Die
engen Korrelatoren befinden sich im wesentlichen näher am maximalen
Wert der Korrelationsfunktion, der zu den Korrelationsmessungen
für den
punktuellen PRN-Code
gehört,
als die Beiträge von
vielen der Mehrwegsignale. Die von diesen Korrelatoren durchgeführten früh-minus-spät-Korrelationsmessungen
sind daher wesentlich weniger verzerrt als wenn sie in einem größeren Abstand
vom Maximalwert erfolgen. Je näher
sich die Korrelatoren am Maximalwert der Korrelationsfunktion befinden, um
so mehr werden die negativen Effekte der Mehrwegsignale auf die
Korrelationsmessungen vermindert. Der Verzögerungsabstand kann jedoch
nicht so eng gemacht werden, daß sich
die DLL nicht mehr mit dem PRN-Code des Satelliten synchronisieren kann
und die Synchronisation aufrecht erhalten kann, da sonst der Empfänger den
PRN-Code im empfangenen Signal nicht verfolgen kann, ohne wiederholt Zeit
für die
Neusynchronisation mit dem Code zu benötigen.
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Die
WO 97/06446 A beschreibt ein System, bei dem ein PRN-Code dadurch
verfolgt wird, daß mittels
einer Verzögerungssynchronisationsschleife mit
zwei frühen
Korrelatoren und zwei späten
Korrelatoren um die Bitübergänge in einem
lokalen PRN-Code Korrelationsmessungen erfolgen. Die WO 97/44682
A beschreibt einen GPS-Empfänger, bei
dem die Periodizität
einer auf die Korrelationsmessung angewendeten Gewichtungsfunktion
auf der Basis der Werte von aufeinanderfolgenden Codebits geändert wird.
Die Gewichtungen dienen zur Verringerung der Auswirkungen des Vorhandenseins von
Mehrwegsignalen oder Rauschen im Empfangssignal.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
einen GNSS-Empfänger
mit
einer Einrichtung zur Aufnahme eines GNSS-Satellitensignals;
einer
Codeverfolgungs-Korrelationseinrichtung zum Verfolgen und Beibehalten
einer Codesynchronisation mit dem PRN-Code in dem GNSS-Satellitensignal unter
Verwendung erster Korrelationsmessungen bezüglich eines lokal erzeugten
PRN-Codes; und mit
einer Leer-PRN-Code-Korrelationseinriclitung
zur Durchführung
zweiter Korrelationsmessungen unter Verwendung eines früh-minus-spät-Signals,
das frühen
und späten
Versionen eines Leer-PRN-Codes entspricht, der mit Ausnahme von
Bitübergängen in dem
lokalen PRN-Code entsprechenden positiven und negativen Impulsen
nullwertig ist,
wobei die Leer-PRN-Code-Korrelationseinrichtung unter
Verwendung der zweiten Korrelationsmessungen den lokal erzeugten
PRN-Code genauer mit dem PRN-Code in dem GNSS-Satellitensignal abgleicht als
die Codeverfolgungs-Korrelationseinrichtung, und
wobei der
Empfänger
die Verfolgung des PRN-Codes mittels der Codeverfolgungs-Korrelationseinrichtung
fortführt,
um die Codesynchronisation mit dem PRN-Code beizubehalten, während die Leer-PRN-Code-Korrelationseinrichtung
gleichzeitig die zweiten Korrelationsmessungen vornimmt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch ein Verfahren zum Verfolgen eines PRN-Codes in einem GNSS-Satellitensignal
mit den Schritten
Aufnehmen eines GNSS-Satellitensignals;
Verfolgen
und Beibehalten der Codesynchronisation mit einem PRN-Code in dem
GNSS-Satellitensignal durch Ausführen
erster Korrelationsmessungen unter Verwendung eines lokal erzeugten
PRN-Codes;
Ausführen
zweiter Korrelationsmessungen zum gleichen Zeitpunkt, zu dem die
ersten Korrelationsmessungen zum Beibehalten der Codesynchronisation ausgeführt werden,
unter Verwendung eines früh-minus-spät-Signals,
das einer frühen
und einer späten Versi on
eines Leer-PRN-Codes entspricht, der außer für Bitübergängen in dem lokalen PRN-Code entsprechenden
positiven und negativen Impulsen nullwertig ist; und
Verwenden
der zweiten Korrelationsmessungen, um den lokal erzeugten PRN-Code genauer auf
den PRN-Code in dem GNSS-Satellitensignal auszurichten als die Ausrichtung,
die in dem Schritt zum Verfolgen und Beibehalten der Codesynchronisation
erreicht wird.
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Die
Erfindung kann bei jedem GNSS-Empfänger verwendet werden, etwa
bei einem Empfänger,
der die Signale verwendet, die von GPS- oder GLONASS-Satelliten
erzeugt werden. Entsprechend betrifft die Erfindung GNSS-Empfänger, was
GPS- und GLONASS-Empfänger
einschließt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen und weitere Vorteile der Erfindung können unter Bezug auf die folgende
Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen besser
verstanden werden. Es zeigen:
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1 ein
funktionelles Blockschaltbild eines erfindungsgemäß aufgebauten
GNSS-Empfängers;
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2 ein
funktionelles Blockschaltbild des PRN-Code-Korrelationssystems im
Empfänger
der 1;
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3 eine
Darstellung eines PRN-Codes und der zugehörigen Versionen von PRN-Leercodes;
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4 ein
funktionelles Blockschaltbild einer PRN-Leercode-Logikschaltung,
die im GNSS-Empfänger
der 1 enthalten ist;
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5 ein
Zeitdiagramm für
die Komponenten der PRN-Leercode-Logikschaltung der 4; und
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6 ein
Flußdiagramm
für die
Codeverfolgungsoperationen des GNSS-Empfängers der 1.
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GENAUE BESCHREIBUNG VON
BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Wie
in der 1 gezeigt, empfängt ein GNSS-Empfänger 10 über eine
Antenne 11 Satellitensignale, konvertiert die Signale in
einem Abwärtskonverter 12 herunter
und tastet die Signale in einem Abtaster 14 ab, um auf
die bekannte Weise I- und Q-Abtastsignale zu erzeugen. Die I- und
Q-Abtastsignale werden über
einen Kanalbus 15 Kanälen 161 , 162 ,
... zugeführt,
die mit der Ausnahme der Verwendung eines anderen PRN-Codes für jeden
Kanal identisch sind. Die Kanäle
werden im folgenden zusammen durch den Bezugskanal 16 bezeichnet.
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Jeder
Kanal 16 umfaßt
einen PRN-Codegenerator 20, der den lokalen PRN-Code erzeugt,
und Komplexkorrelatoren 22, die jeweils I- und Q-Korrelationsmessungen
ausführen,
um die Korrelation zwischen dem lokalen PRN-Code und dem empfangenen
Signal zu bestimmen. Die Korrelatoren 22 führen die
Korrelationsmessungen dadurch aus, daß sie die I- und Q-Abtastwerte
mit frühen,
punktuellen und/oder späten
Versionen des lokalen PRN-Codes und frühen, punktuellen und/oder späten Versionen eines
von der Leer-PRN-Code-Logikschaltung 30 erzeugten "Leer-PRN-Codes" multiplizieren.
Der Leer-PRN-Code
wird weiter unten mit Bezug zu der 3 erläutert, und
die Operationen der Leer-PRN-Code-Logikschaltung 30 und
der Korrelatoren 22, die den Leer-PRN-Code verwenden, werden
weiter unten mit Bezug zu den 4 und 5 genauer
erläutert.
Die Operationen der Korrelatoren 22, die den lokalen PRN-Code
verwenden, werden weiter unten mit Bezug zur 2 erläutert.
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Der
Leer-PRN-Code wird während
der Signalverfolgungsoperationen verwendet, um den empfangenen PRN-Code
und die Trägerwelle
zu verfolgen. Diese Operationen erfolgen, nachdem der GNSS-Empfänger 10 seine
Signalaufnahmeoperationen auf die bekannte Weise ausgeführt hat,
wie es in den US-Patenten 5 101 416; 5 390 207 und 5 495 499 beschrieben
ist, die hier durch Bezugnahme eingeschlossen sind. Wir beschreiben
im folgenden die relevanten Operationen des GNSS-Empfängers 10 bei
der Verfolgung des empfangenen Codes und der empfangenen Trägerwelle
ohne Bezug zu den Signalaufnahmeoperationen. Es erfolgt auch kein
Bezug auf die Verfolgungsoperationen für den Code oder die Trägerwelle,
die sich durch die Verwendung des Leer-PRN-Codes nicht ändern. Zum
Beispiel beschreiben wir nicht, wie der Empfänger das Ausmaß der Dopplerverschiebung
bestimmt und wie er diese Informationen bei den Verfolgungsoperationen
für die Trägerwelle
verwendet. Dem Fachmann sind diese Verfolgungsoperationen für die Trägerwelle
und den Code wie die Signalaufnahmeoperationen bekannt. Außerdem sind
diese Verfolgungsoperationen für
die Trägerwelle
und den Code in den genannten Patenten beschrieben.
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Wie
in der 1 gezeigt, wird in jedem Kanal 16 der
PRN-Codegenerator 20 durch einen Codesynchronisator 24 gesteuert,
der den PRN-Codegenerator anweist, den lokalen PRN-Code zeitlich zu
verschieben. Der Codesynchronisator 24 wird seinerseits
von einem Mikroprozessor 18 gesteuert, der die Korrelationsmeßwerte über einen
Steuerbus 21 zugeführt
erhält.
Der Mikroprozessor 18 verwendet die Korrelationsmeßwerte in
einer Verzögerungssynchronisationsschleife
(DLL), die der Prozessor für den
Kanal betreibt. Die DLL erzeugt auf bekannte Weise ein Fehlersignal
für die
Codeverfolgung, das der Codesynchronisator dazu verwendet, den PRN-Codegenerator 20 anzuweisen,
den lokalen PRN-Code zu verschieben. Im wesentlichen weist der Codesynchronisator
den PRN-Codegenerator an, den lokalen PRN-Code so zu verschieben,
daß das
Fehlersignal für
die Codeverfolgung minimal wird.
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Ein
auf die bekannte Weise arbeitender Trägerwellen-Synchronisator 26 gleicht
eine lokal erzeugte Trägerwelle
mit der Satelliten-Trägerwelle
ab. Der Trägerwellen-Synchronisator 26 wird
vom Mikroprozessor 18 gesteuert, der auf der Basis der
Korrelationsmessungen für
die punktuelle Version des lokalen PRN-Codes ein Fehlersignal für die Trägerwellenphase
erzeugt. Der Trägerwellen-Synchronisator steuert
dann den Winkel, um den die I- und Q-Signal-Abtastwerte von den
Korrelatoren 22 gedreht werden, so, daß der Phasenfehler für die Trägerwelle kleiner
wird, und entfernt die Satelliten-Trägerwelle aus den Abtastwerten.
Der Trägerwellen-Synchronisator 26 erzeugt
auf bekannte Weise auch Informationen für den Code-Synchronisator 24 zur
trägerunterstützten Verfolgung
des empfangenen PRN-Codes.
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Teilweise
auf der Basis der berechneten Trägerwellenphase
und des Timings des lokalen PRN-Codes führt der Mikroprozessor 18 die
Berechnungen für
die Pseudoentfernung aus und bestimmt die globale Position des Empfängers, alles
auf bekannte Weise.
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Wie
in der 2 gezeigt, schickt der Code-Synchronisator 24 frühe, punktuelle
und späte Taktsignale
an den PRN-Codegenerator 20 und die Verzögerer 28 und 29.
Der PRN-Codegenerator 20 erzeugt
die frühe
Version des PRN-Codes. Der Verzögerer 28 erzeugt
in Reaktion auf den Erhalt der frühen Version des Codes vom PRN-Codegenerator 20 und
des punktuellen Taktsignals vom Code-Synchronisator 24 die
punktuelle Version des PRN-Codes. Gleichermaßen erzeugt der Verzögerer 29 in
Reaktion auf den Erhalt der punktuellen Version des Codes vom Verzögerer 28 und
des späten
Taktsignals vom Code-Synchronisator 24 die
späte Version
des PRN-Codes.
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Der
Komplexkorrelator 22a nimmt die punktuelle Version des
PRN-Codes und die I- und Q-Abtastwerte des empfangenen Signals sowie
die Informationen über
den Trägerwellenwinkel
vom Trägerwellen-Synchronisator 24 auf.
Er multipliziert dann die Signal-Abtastwerte
mit dem Code, nachdem die Signal-Abtastwerte um den Trägerwellenwinkel
gedreht wurden, um die Trägerwelle
zu entfernen. Alternativ entfernt der Korrelator 22a die
Trägerwelle
nach der PRN-Code-Multiplikation. Die Ergebnisse der Rotations-
und Multiplikationsoperationen, d.h. die punktuellen Korrelationsmeßwerte,
werden für
eine vorgegebene Zeitspanne akkumuliert, bevor sie über den
Steuerbus 21 zum Mikroprozessor 18 geschickt werden.
Der Mikroprozessor 18 verwendet die Korrelationsmeßwerte in
einer Phasensynchronisationsschleife, um den Fehler in der Trägerwellenphase
zu bestimmen, und gibt an den Trägerwellen-Synchronisator 26 Signale über das
Fehlersignal. Der Trägerwellen-Synchronisator 26 stellt
dann den Winkel ein, mit dem er die Korrelatoren 22a–b anweist,
die I- und Q-Abtastwerte zu drehen.
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Der
Komplexkorrelator 22b arbeitet in einem von zwei Moden,
einem Signalaufnahmemodus und einem Signalverfolgungsmodus, wie
es genauer in den angegebenen Patenten beschrieben ist. Im Signalaufnahmemodus
befindet sich ein Schalter 25 in einer ersten Stellung,
in dem er kontinuierlich auf eine Freigabeleitung 27b zugreift,
so daß der
Korrelator 22b kontinuierlich freigegeben ist. In diesem Modus
führt der
Korrelator 22b Korrelationsmessungen für die frühe Version des lokalen PRN-Codes aus.
Nach der Aufnahme des Signals wird der Schalter 25 in eine
zweite Stellung gebracht, im der durch ein XOR-Gatter 23 selektiv
auf die Freigabeleitung 27b zugegriffen wird. In diesem
zweiten oder Signalverfolgungsmodus führt der Korrelator 22b früh-minus-spät-Korrelationsmessungen
aus, die bei den Codeverfolgungsoperationen verwendet werden. Das
XOR-Gatter 23 gibt
den Zugriff auf die Freigabeleitung frei, wenn die frühe und die
späte Version
des PRN-Codes sich unterscheiden, und es sperrt den Zugriff auf
die Freigabeleitung, wenn die beiden Versionen identisch sind. Die
vom Korrelator 22b erzeugten Korrelati onsmeßwerte sind
die gleichen wie die, die durch Subtrahieren der von getrennten
frühen
und späten
Korrelatoren erzeugten Korrelatonsmeßwerte erhalten werden.
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Wenn
der Korrelator 22b freigegeben ist, dreht er die erhaltenen
Signal-Abtastwerte, um die Trägerwelle
zu entfernen, und multipliziert die gedrehten Abtastwerte mit der
frühen
Version des PRN-Codes. Alternativ kann der Korrelator 22b statt dessen
die Abtastwerte mit der späten
Version des Codes multiplizieren. Der Korrelator 22b kann
auch zum Entfernen der Trägerwelle
die Abtastwerte nach der Multiplikationsoperation drehen. Der Korrelator 22b akkumuliert
dann die Ergebnisse der Multiplikations- und Rotationsoperationen,
das heißt
er akkumuliert die früh-minus-spät-Korrelationsmeßwerte. Nach
einer vorgegebenen Zeitspanne gibt er die akkumulierten Meßwerte über den
Steuerbus 21 an den Mikroprozessor 18. Der Mikroprozessor
verwendet dann die Korrelationsmeßwerte in seinen DLL-Verarbeitungsoperationen.
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Zu
Beginn der Code-Verfolgungsoperationen legt der Code-Synchronisator 24 den
Verzögerungsabstand
zwischen der frühen,
punktuellen und späten
Version des PRN-Codes
durch Einstellen des Timings für
das frühe,
punktuelle und späte
Taktsignal fest. Der Verzögerungsabstand
wird für
die Signalaufnahme auf einen Codechip eingestellt und für die Codeverfolgung
auf einen Bruchteil eines Codechips herabgesetzt, wie es in den
genannten Patenten beschrieben ist. Der/Die Korrelator(en), der/die
mit den frühen
und späten
Versionen des PRN-Codes arbeitet/arbeiten, die zeitlich um den verringerten
Verzögerungsabstand
getrennt sind, wird/werden in der GNSS-Industrie als die "engen Korellatoren" bezeichnet.
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Wie
angegeben werden die vom Korrelator 22b erzeugten früh-minus-spät-Korrelationsmeßwerte vom
Mikroprozessor 18 bei den DLL-Verarbeitungsoperationen
verwendet, die die Operationen des Code-Synchronisators 24 unmittelbar
nach dem Empfang des Satellitensignals steuern. Entsprechend sollte
der Verzögerungsabstand
für diese
Korrelatoren, das heißt
der verringerte Verzögerungsabstand,
nicht zu klein sein, um sicherzustellen, daß sich die DLL mit dem empfangenen
Code synchronisiert. Dies ist besonders wichtig für GNSS-Empfänger, die
sich in sich bewegenden Fahrzeugen befinden, etwa in Kraftfahrzeugen,
Flugzeugen undsoweiter. Die Grenze für den Verzögerungsabstand wird letztlich
durch die Eingangs- oder Hochfrequenzbandbreite des Empfängers bestimmt.
Bei einer größeren Bandbreite
kann der Verzögerungsabstand kleiner
gemacht werden, wie es in den genannten Patenten beschrieben ist.
Nach unseren Erfahrungen kann mit einer Eingangsbandbreite von 10
MHz der Verzögerungsabstand
auf etwa ein Zehntel eines Codechip herabgesetzt werden.
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Zusätzlich zu
den Korrelatoren 22a–b,
die die Korrelationsmessungen für
die Codeverfolgung produzieren, nutzt der Empfänger 10 punktuelle
und früh-minus-spät-"Leercode"-Komplexkorrelatoren 22c und 22d,
um mittels einer frühen,
einer punktuellen und einer späten
Version eines Leer-PRN-Codes Korrelationsmessungen durchzuführen. Diese
Leercode-Korrelatoren korrelieren die I- und Q-Signal-Abtastwerte
mit einem Code, der aus lauter Nullen besteht, mit der Ausnahme
des Bruchteils eines Codechips, der den Zei ten des Bitübergangs
im lokalen PRN-Code entspricht, wie es im folgenden anhand der 3 und 4 erläutert wird.
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Die
Verwendung des Leer-PRN-Codes beseitigt die Beiträge zu den
akkumulierten punktuellen und früh-minus-spät-Korrekturmessungen
von allen Mehrwegsignalen mit Ausnahme derjenigen, die Bitübergänge aufweisen,
die zeitlich den von Null verschiedenen Abschnitten des Leer-PRN-Codes
entsprechen. Die Beiträge
zu den Korrelationsmeßwerten
von den Mehrwegsignalen, die zu den Zeiten der Leercodeimpulse keine Übergänge aufweisen,
heben sich bei der Akkumulation der von Null verschiedenen Korrelationsmeßwerte auf.
Diese Mehrwegsignale sind nämlich
während
der Zeiten von benachbarten positiven und negativen Impulsen im
Leercode im wesentlichen konstant. Zur Aufnahme der Korrelationsmeßwerte werden
die Signale mit den positiven (+1) und den negativen (–1) Codewerten
für die
benachbarten Codeimpulse multipliziert. Wenn die Ergebnisse akkumuliert
oder aufsummiert werden, heben sich die Beiträge der Mehrwegsignale auf.
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Anhand
der 3 wird nun die Theorie erläutert, die hinter der Verwendung
des Leer-PRN-Codes steht. Anhand der 4 und 5 wird
dann erläutert,
wie der GNSS-Empfänger 10 von
der Leer-PRN-Codekorrelation vorteilhaft Gebrauch macht.
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In
der 3 ist der lokale PRN-Code mit A bezeichnet, der
Leer-PRN-Code mit B, die früh-minus-spät-Version
des Leer-PRN-Codes mit C und das empfangene Satellitensignal mit
D. Wie gezeigt macht der lokale PRN-Code zum Codechipzeitpunkt t1 einen positiven Bitübergang 400 auf +1,
gefolgt von einem negativen Bitübergang 402 auf –1 zum Codechipzeitpunkt
t2 und einem positiven Bitübergang 404 auf
+1 zum Codechipzeitpunkt t3. Zum Codechipzeitpunkt
t4 gibt es keinen Bitübergang im Code. Zum Codechipzeitpunkt
t5 macht der lokale PRN-Code einen negativen
Bitübergang 406 von
1 auf –1,
bleibt über
den Codechipzeitpunkt t6 auf –1 und macht
dann zum Zeitpunkt t7 einen positiven Bitübergang 408 von –1 auf 1
und zum Codechipzeitpunkt t8 einen negativen Übergang 410.
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Der
Leer-PRN-Code weist zwischen den Bitübergängen im lokalen PRN-Code den
Wert Null auf und umfaßt
zu den Zeiten der Bitübergänge im lokalen
PRN-Code verbundene kurze Impulse 420. Der Impuls 420 besteht
aus einem ersten Impuls 421, der dem Bitübergang
im lokalen PRN-Code vorangeht, und einem zweiten Impuls 422,
der dem Bitübergang folgt.
Wie in der Zeichnung gezeigt, umfaßt der Leer-PRN-Code zu den
Zeitpunkten der positiven Bitübergänge 400, 404 und 408 jeweils
einen positiven ersten Impuls 421, dem ein negativer zweiter
Impuls 422 folgt, und zu den Zeitpunkten der negativen
Bitübergänge 402, 406 jeweils
einen negativen ersten Impuls 421, dem ein positiver zweiter
Impuls 422 folgt.
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Der
Leer-PRN-Code kann statt dessen an den positiven Bitübergängen im
lokalen PRN-Code auch einen negativen ersten Impuls und einen positiven
zweiten Impuls umfassen, wenn an den negativen Bitübergängen Impulse
mit umgekehrter Polarität
auftreten. Diese Impulse unterschiedlicher Polarität bewirken
eine Vorzeichenänderung
im Verlauf der zugehörigen
Diskriminatorkurve.
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Das
empfangene Satellitensignal umfaßt im Direktwegbeitrag zum
Signal Codebitübergänge 450. Wie
oben angegeben verfolgt der lokale PRN-Code den Direktweg-PRN-Code mittels der
engen Korrelatoren, weshalb die Bitübergänge 400 bis 408 im
lokalen PRN-Code nahe an den Bitübergängen 450 im Direktweg-PRN-Code
auftreten. Das empfangene Signal enthält auch Mehrweg-Signalbeiträge mit Bitübergängen 452 und 454.
Das empfange Signal ist somit eine Kombination der Signale, die
in der 3 mit DDIREKTWEG und DMEHRWEG bezeichnet sind.
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Um
die Korrelation zwischen dem empfangenen Satellitensignal und dem
Leer-PRN-Code zu
bestimmen, multiplizieren die Korrelatoren 22c–d das Satellitensignal,
genauer gesagt Abtastwerte dieses Signals, mit dem Leer-PRN-Code.
Wenn die Multiplikation die Abschnitte des Leer-PRN-Codes mit dem Wert
Null umfaßt,
sind daher alle Korrelationsmeßwerte
gleich Null und tragen damit nicht zu den akkumulierten Korrelationsmeßwerten
bei.
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Die
Bitübergänge 450 im
Direktwegsignal treten nahe an den Bitübergängen 400 bis 408 im
lokalen PRN-Code auf. Die Flanken der Bitübergänge 450 treten daher
zu Zeiten auf, die den Impulsen 420 im Leer-PRN-Code entsprechen.
Die Leercode-Korrelatoren 22c–d erzeugen daher in Verbindung
mit diesen Bitübergängen 450 von
Null verschiedene Korrelationsmeßwerte. Diese von Null verschiedenen
Korrelationsmeßwerte
tragen zu den akkumulierten Korrelationsmeßwerten bei, die zu den Code-
und Trägerwellen-Synchronisatoren
weitergeleitet werden.
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Die
Bitübergänge 452 im
empfangenen Signal sind mit kurzreichweitigen Mehrwegsignalen verbunden
und die Bitübergänge 454 mit
langreichweitigen Mehrwegsignalen. Die Leercode-Korrelatoren 22c–d bilden
in Verbindung mit den Bitübergängen 452 und 454,
die während
der Abschnitte des Leer-PRN-Codes mit dem Wert Null auftreten, Korrelationsmeßwerte mit
dem Wert Null. Die Beiträge
dieser Mehrwegsignale zu den von Null verschiedenen Korrelationsmeßwerten
heben sich auf, wenn während
des von Null verschiedenen Abschnitts des Leer-PRN-Codes keine Bitübergänge 452 oder 454 auftreten.
Die Beiträge
der Mehrwegsignale, die während
der Dauer der Impulse konstant sind, heben sich auf, da der gleiche
Wert mit zum Beispiel einem ersten positiven Impuls im Leer-PRN-Code
und dem benachbarten negativen Impuls im Leer-PRN-Code multipliziert
wird. Wenn diese Produkte akkumuliert werden, addieren sich die
Abschnitte der Korrelationsmeßwerte,
die den Mehrwegsignalen zuzuordnen sind, zu Null. Die Abschnitte
der Korrelationsmeßwerte,
die Signalen mit Bitübergängen während der Impulszeiten
zuzuordnen sind, akkumulieren jedoch nicht zu Null. Entsprechend
tragen Mehrwegsignale mit Bitübergängen, die
während
der Impulszeiten auftreten, zu den Korrelationsmeßwerten
bei.
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Wenn
wenigstens einige der Bitübergänge in den
Mehrwegsignalen vor dem Impuls 421 oder nach dem Impuls 422 auftreten,
erzeugen die Leercode-Korrelatoren 22c–d akkumulierte Korrelationsmeßwerte für Mehrwegsignale,
die kleiner sind als diejenigen für das Direktwegsignal. Für das Direktwegsignal
akkumulieren die Korrelatoren von Null verschiedene Korrelationsmeßwerte,
in denen sich die Beiträge
für das
Signal nicht aufhe ben. Für
Mehrwegsignale akkumulieren die Korrelatoren von Null verschiedene
Korrelationsmeßwerte,
in denen sich die Beiträge
aller Mehrwegsignale aufheben, mit Ausnahme derjenigen mit Bitübergängen, die
während
der Codeimpulse auftreten. Der Empfänger verfolgt daher keine Mehrwegsignale
mit Bitübergängen, die
zu anderen Zeiten als den Zeiten der kurzen benachbarten Impulse
auftreten.
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Der
früh-minus-spät-Leer-PRN-Code
ist eine Kombination eines frühen
Leer-PRN-Codes mit
einem negierten späten
Leer-PRN-Code. Er hat zwischen den Bitübergängen im lokalen PRN-Code den Wert
Null und umfaßt
an jedem Bitübergang
im lokalen PRN-Code eine Folge von drei Impulsen 470. Für positive
Bitübergänge im lokalen
PRN-Code umfaßt der
früh-minus-spät-Leer-PRN-Code
(i) einen positiven ersten Impuls 471, der dem positiven
Impuls 421 im Leer-PRN-Code vorangehet, (ii) einen negativen zweiten
Impuls 472, der doppelt so lang ist wie der positive erste
Impuls und der zeitlich dem verbundenen Impuls 420 im Leer-PRN-Code
entspricht, und (iii) einen positiven dritten Impuls 473,
der dem negativen Impuls 422 im Leer-PRN-Code folgt. Bei
negativen Bitübergängen im
lokalen PRN-Code sind die Polaritäten der Impulse 471 bis 473 denen
der Impulse 470 für
positive Bitübergänge entgegengesetzt.
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Die
Polaritäten
der Folge von Impulsen 470 können vertauscht sein, so daß zum Beispiel
die Impulse für
einen positiven Bitübergang
im lokalen PRN-Code aus einem negativen ersten Impuls, einem positiven
zweiten Impuls und einem negativen dritten Impuls bestehen. Wie
oben hinsichtlich des Leer-PRN-Codes angegeben, ist die Folge des
Vertauschens der Polaritäten
der Impulse eine Vorzeichenänderung
im Verlauf der zugehörigen
Diskriminatorkurve.
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Wie
in der 4 gezeigt, umfaßt die Logikschaltung 30 für den Leer-PRN-Code
vier Verzögerer 32 bis 35,
das heißt
zwei frühe
Verzögerer 32 und 33 und
zwei späte
Verzögerer 34 und 35.
Der PRN-Codegenerator 20 erzeugt die früheste Version des lokalen PRN-Codes,
die in der Zeichnung mit E2 bezeichnet ist. Nach Durchlaufen des
Verzögerers 32 wird
eine frühe
Version des lokalen PRN-Codes erzeugt, die zeitlich näher am punktuellen
PRN-Code liegt. Diese frühe
Version des Codes ist in der Zeichnung mit E1 bezeichnet. Der Verzögerer 33 erzeugt die
punktuelle Version des lokalen PRN-Codes, die der punktuellen Version
der vom Verzögerer 28 (2)
erzeugten punktuellen Version entspricht. Der Verzögerer 34 erzeugt
eine späte
Version des Codes, die in der Zeichnung mit L1 bezeichnet ist. Der
Verzögerer 35 erzeugt
eine noch spätere
Version des Codes, die mit L2 bezeichnet ist. Die Verzögerer 32 bis 35 weisen
voneinander einen zeitlichen Abstand Δ auf, der auch die Dauer der
kurzen Impulse 421 oder 422 ist. Der früheste und
der späteste
Verzögerer 32 und 35 weisen
vorzugsweise einen Abstand von einem Bruchteil eines Codechips auf,
der kleiner ist als der Verzögerungsabstand
für die
engen Korrelatoren 22a–b
(2).
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Die
Logikschaltung 30 für
den Leer-PRN-Code umfaßt
zwei XOR-Gatter 500 und 502, die die Freigabeleitungen 27c und 27d der
Leercode-Korrelatoren 22c und 22d steuern. Die
Korrelatoren 22c–d sind
während
der Abschnitte mit dem Wert Null der zugehöri gen punktuellen und früh-minus-spät-Leer-PRN-Codes
gesperrt und während der
Impulse 420 oder 470 freigegeben. Dadurch ergibt
sich das gleiche Ergebnis wie beim Multiplizieren der I- und Q-Abtastwerte
des Satellitensignals mit den Abschnitten des Codes mit dem Wert
Null und mit dem Wert ungleich Null, das heißt keine Änderungen oder Beiträge zu dem
akkumulierten Korrelationsmeßwerten
während
der Abschnitte des Leer-PRN-Codes mit dem Wert Null und Beiträge während der
Abschnitte des Codes mit einem Wert ungleich Null.
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Die
XOR-Gatter 500 und 502 erzeugen in Verbindung
mit den Gattern 504 bis 507 und dem Inverter 508 an
den Korrelatoren 22c–d
die Impulse 420 und 470. Da die Korrelatoren nicht
auf Codesignale reagieren, die sie erhalten, während sie gesperrt sind, brauchen
die Gatter 504 bis 507 für die Perioden, während denen
die Korrelatoren gesperrt sind, keine Signale mit dem Wert Null
erzeugen und tun dies auch nicht. Alternativ kann die Logikschaltung 30 für den Leer-PRN-Code
die Korrelatoren 22c–d auch
permanent freigeben und direkt die Abschnitte des Leercodes mit
dem Wert Null und mit einem Wert ungleich Null erzeugen.
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Der
in den 3 und 5 mit B bezeichnete Leer-PRN-Code
wird dadurch am Korrelator 22c erzeugt, daß der Korrelator
immer dann freigegeben wird, wenn sich die Versionen E1 und L1 des
lokalen PRN-Codes unterscheiden. Diese Versionen unterscheiden sich
immer dann, wenn sich in der punktuellen Version des lokalen PRN-Codes
ein Bitübergang
abzeichnet.
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Wie
in der 5 gezeigt, geht der Code E1 zum Zeitpunkt t1 – Δ vom niedrigen
auf den hohen Pegel, was gerade vor dem positiven Bitübergang 400 des
punktuellen PRN-Codes
zum Zeitpunkt t1 erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt
t1 – Δ greift das
XOR-Gatter 500 auf die Leitung 27c zu und gibt
den Korrelator 22c frei. Der lokale punktuelle PRN-Code
ist zu diesem Zeitpunkt auf dem niedrigen Pegel, und der Inverter 508,
der auf der Leitung 37 den Leer-PRN-Code erzeugt, erzeugt
ein hohes Signal. Zum Zeitpunkt t1 macht
die punktuelle Version des PRN-Codes einen positiven Übergang,
und das Signal vom Inverter 508 geht auf Null. Der Inverter 508 hat
somit auf der Leitung 37 den positiven ersten Impuls 421 und
einen Übergang
auf den negativen zweiten Impuls 422 produziert.
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Für die Zeitspanne Δ erzeugt
der Inverter 508 über
den Verzögerer 34 das
niedrige Signal, und das XOR-Gatter 500 hält die Freigabeleitung 27c hoch.
Zum Zeitpunkt t1 + Δ macht die L1-Version des lokalen
PRN-Codes einen positiven Übergang,
und das XOR-Gatter 500,
das nun zwei positive Signale erhält, gibt die Leitung 7c frei
und sperrt den Korrelator 22c. Dies erzeugt am Korrelator 22c den Übergang
auf Null, der den Impuls 422 beendet. Das XOR-Gatter 500 hält dann
die Leitung 27c weiter niedrig, bis zum Zeitpunkt tj – Δ, der unmittelbar
vor dem nächsten
Bitübergang
in der punktuellen Version des lokalen PRN-Codes zum Zeitpunkt tj liegt, das E1-Signal von hoch auf niedrig übergeht.
Der Inverter 508 erzeugt ein von Null verschiedenes Signal,
wenn der Korrelator 22c gesperrt ist. Da der Korrelator 22c jedoch
im gesperrten Zustand nicht auf das Inverter-Ausgangssignal reagiert, ist dieses
Signal am Korrelator im Endeffekt auf Null.
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Wenn
der Korrelator 22c freigegeben ist, reagiert er auf den
ersten und den zweiten Impuls 421 und 422 durch
das Erzeugen von Korrelationsmeßwerten,
die nicht Null sind. Er multipliziert dann die I- und Q-Abtastwerte
des empfangenen Signals abhängig
von der Polarität
der einzelnen Impulse 421 und 422 mit ±1 und
akkumuliert die Ergebnisse. Der Korrelator 22c ist zu allen
anderen Zeiten gesperrt und trägt
daher zu diesen Zeiten nicht zu den akkumulierten Korrelationsmeßwerten
bei. Es ist dies das gleiche Ergebnis, das erhalten wird, wenn der
Korrelator statt dessen die I- und Q-Abtastwerte sowohl mit den von
Null verschiedenen Abschnitten als auch mit den auf Null liegenden
Abschnitten des Leer-PRN-Codes multipliziert und die Korrelationsmeßwerte dann
akkumuliert.
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Der
früh-minus-spät-Leer-PRN-Code,
der in den 3 und 5 mit C
bezeichnet ist, wird am Korrelator 22d durch das XOR-Gatter 502 und
das NOR-Gatter 507 erzeugt. Wenn sich die E2- und L2-Versionen
des lokalen FRN-Codes unterscheiden, greift das XOR-Gatter 502 auf
die Leitung 27d zu und gibt somit den Korrelator 22d frei.
Dies erfolgt zum Zeitpunkt tj – 2Δ, die Zeit,
die um die Zeitspanne 2Δ vor
dem Bitübergang
in der punktuellen Version des PRN-Codes zum Beispiel zum Zeitpunkt
t1 liegt.
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Wenn
zum Zeitpunkt t1 – 2Δ das XOR-Gatter 502 das
hohe Signal erzeugt, ist E2 hoch, und E1, L1 und L2 sind auf dem
tiefen Pegel. Das XOR-Gatter 504, das die E1- und L1-Versionen
des Codes erhält, erzeugt
ein tiefes Signal, das an einen der Eingänge des UND-Gatters 506 angelegt
wird. Das UND-Gatter 506 erhält auch die E2-Version des
Codes zugeführt
und erzeugt in Reaktion auf das hohe E2-Signal und das niedrige
Signal vom XOR-Gatter 504 ein Signal auf dem tiefen Pegel.
Das UND-Gatter 505 erzeugt in Reaktion auf die Aufnahme
von invertierten Versionen des E2-Signals und des Signals vom XOR-Gatter 504 ebenfalls
ein Signal auf dem tiefen Pegel. Das NOR-Gatter 507 nimmt
diese beiden tiefen Signale auf und erzeugt auf der Leitung 38 ein
hohes Ausgangssignal, das der Beginn des positiven ersten Impulses 471 im
früh-minus-spät-Leer-PRN-Code
ist.
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Das
XOR-Gatter 504 setzt die Erzeugung des tiefen Signals fort,
bis die E1-Version des lokalen PRN-Codes zum Zeitpunkt t1 – Δ auf den
hohen Pegel geht. Zu diesem Zeitpunkt erzeugt das XOR-Gatter 504 ein
hohes Signal, und die UND-Gatter 505 und 506 erzeugen
ein hohes bzw. tiefes Signal. Das NOR-Gatter 507 reagiert
auf die von den UND-Gattern
erzeugten Signale mit einem tiefen Signal auf der Leitung 38,
was der Übergang
zwischen dem positiven ersten Impuls 471 und dem negativen
zweiten Impuls 472 ist. Die Gatter 504 bis 507 setzen
die Erzeugung der gleichen Signale für eine Zeitspanne von 2Δ fort, bis
die L1-Version des Codes einen positiven Übergang macht. Wenn dies zum
Zeitpunkt t1 + Δ erfolgt, erzeugt das XOR-Gatter 504 ein
tiefes Signal, und die UND-Gatter 505 und 506 erzeugen
jeweils ein tiefes Signal. Das NOR-Gatter 507 erzeugt dann
ein hohes Ausgangssignal, das der Übergang vom zweiten Impuls 472 zum
dritten Impuls 473 ist.
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Eine
Zeitspanne Δ später, d.h.
zum Zeitpunkt t1 + 2Δ, geht das L2-Signal hoch, und
das XOR-Gatter 502 gibt die Leitung 27d frei und
sperrt den Korrelator 22d. Dadurch entsteht am Korrelator
der Übergang
zu dem auf Null liegenden Abschnitt des früh-minus- spät-Leer-PRN-Codes,
der auf den Impuls 473 folgt. Das XOR-Gatter 502 hält dann
den Korrelator 22d bis zum Zeitpunkt 2Δ vor dem nächsten Bitübergang im punktuellen PRN-Code gesperrt. In
diesem Beispiel gibt das XOR-Gatter 502 den Korrelator 22d vor
den Bitübergängen zu
den Zeitpunkten t2, t3,
t5 usw. frei. Es gibt jedoch den Korrelator nicht
zu den Zeitpunkten t4 oder t6 frei,
da zu diesen Zeitpunkten im lokalen PRN-Code keine Bitübergänge erfolgen.
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Der
Korrelator 22d reagiert auf die Impulse 471 bis 473,
die mit dem Bitübergang 400 verbunden sind,
durch das Erzeugen von von Null verschiedenen Korrelationsmeßwerten,
die einer Multiplikation der I- und Q-Abtastwerte des empfangenen
Signals mit +1, –1
bzw. +1 entsprechen. Der Korrelator 22d wird dann bis unmittelbar
vor den nächsten
Bitübergang
im punktuellen PRN-Code gesperrt. Er produziert daher bis zum Zeitpunkt
t2 – 2Δ keinen weiteren Korrelationsmeßwert. Wie
bereits erwähnt,
ergibt das Sperren des Korrelators zwischen den Bitübergängen im
lokalen PRN-Code das gleiche Ergebnis wie eine Multiplikation der
I- und Q-Abtastwerte mit den auf Null liegenden Abschnitten des
früh-minus-spät-Leer-PRN-Codes
und Akkumulieren der Korrelationsmeßwerte mit dem Wert Null.
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Die
beiden UND-Gatter 504, 506 können durch einen Multiplexer
(nicht gezeigt) ersetzt werden, der in Abhängigkeit vom Zustand des Signals vom
XOR-Gatter 502 das E2-Signal oder ein invertiertes E2-Signal
auswählt.
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Die
minimale Breite der Impulse 421 und 422 wird von
der Eingangs- oder Hochfrequenzbandbreite des Empfängers bestimmt.
Die Impulse müssen breit
genug sein, um die ansteigenden und fallenden Flanken der Bitübergänge im empfangenen
Signal zu erfassen. Bei einer breiten Eingangsbandbreite sind die
ansteigenden und abfallenden Flanken der Bitübergänge schärfer. Die Flanken können daher
mit einem kürzeren
Impuls erfaßt
werden. Bei einer kleineren Eingangsbandbreite und weniger scharfen
Bitübergangsflanken
sind dagegen Impulse längerer Dauer
erforderlich. Wenn der Empfänger
eine Eingangsbandbreite von 10 MHz aufweist, beträgt die Dauer
der Impulse 421 und 422 0,5 Mikrosekunden oder
ein Zwanzigstel eines Codechips.
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Anhand
der 6 werden nun die Operationen des GNSS-Empfängers 10 erläutert. Der GNSS-Empfänger nimmt
das Satellitensignal auf und verringert den Verzögerungsabstand zwischen den Codeverfolgungskorrelatoren 22a–b, um den
Satelliten-PRN-Code mit einer Codeverfolgungs-DLL zu verfolgen (Schritte 600, 601).
Wenn die Codeverfolgungs-DLL
mit dem empfangenen PRN-Code synchronisiert ist, benutzt der GNSS-Empfänger die
Korrelationsmeßwerte
von den Leercode-Korrelatoren in einer Leercode-DLL, um den lokalen
PRN-Code besser mit dem Satelliten-PRN-Code abzugleichen (Schritte 602, 605, 606).
Er benutzt auch punktuelle Leer-PRN-Code-Korrelationsmeßwerte,
um die lokale Trägerwelle
mit der Satelliten-Trägerwelle
abzugleichen (Schritt 607). Gleichzeitig fährt der
Empfänger
fort, den empfangenen PRN-Code mit den Codeverfolgungskorrelatoren
zu verfolgen, damit die Codeverfolgungs-DLL mit dem empfangenen
Code synchron bleibt. Wenn die Codeverfolgungs-DLL die Codesynchronisation
verliert, benutzt der Empfänger den
engen Korrelator und Korrelationsmessungen am punktuellen PRN-Code,
um den Code wieder mit dem empfangenen Signal zu synchronisieren.
Während
sich die Codeverfolgungs-DLL wieder synchronisiert, nutzt der Empfänger diese
Korrelationsmessungen, um den lokalen PRN-Code und die lokale Trägerwelle
wieder mit dem Satelliten-PRN-Code und der Satelliten-Trägerwelle
abzugleichen (Schritte 602 bis 604). Wenn die
Codeverfolgungs-DLL wieder mit dem empfangenen Code synchron ist,
nutzt der Empfänger
erneut die Leer-PRN-Code-Korrelationsmessungen (Schritte 602, 605 bis 607).
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Unter
Verwendung der Korrelationsmessungen entweder für den PRN-Code oder den Leer-PRN-Code
zum Abgleichen der Trägerwellen und
der PRN-Codes bestimmt der Empfänger
die Pseudoabstände
zum Teil auf der Basis des Timings des lokalen PRN- Codes, des berechneten
Trägerwellen-Phasenwinkels
und des Verfolgungsfehlers für
den Phasenwinkel (Schritt 608).
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Wenn
der GNSS-Empfänger 10 stationär ist, kann
er die Codeverfolgungskorrelatoren sowohl für die enge als auch Leercode-Korrelation
verwenden. Solange die Bitübergänge im empfangenen
Code dann auftreten, wenn sie erwartet werden – zu den Zeitpunkten der Impulse
im Leer-PRN-Code – kann die
Leer-PRN-Code-DLL dem empfangenen Code verfolgen. Wenn die Übergänge im empfangenen Code
jedoch nicht zu den erwarteten Zeiten auftreten, verliert die DLL
die Codesynchronisation, und der Empfänger muß sich unter Verwendung des
Verzögerungsabstands
der engen Korrelatoren erneut mit dem empfangenen Code synchronisieren,
bevor er wieder die Leercode-Korrelationsmessungen ausführen kann.
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Der
GNSS-Empfänger 10 beseitigt
aus den Korrelationsmessungen dadurch im wesentlichen alle Beiträge von Mehrwegsignalen,
daß er
das empfangene Signal mit frühen,
punktuellen und späten Versionen
des Leer-PRN-Code korreliert. Der GNSS-Empfänger 10 gleicht daher
den lokalen PRN-Code und die lokale Trägerwelle genauer mit dem Direktwegcode
und der Direktweg-Trägerwelle im
empfangenen Signal ab und bestimmt auf der Basis des genaueren PNR-Code-Timings
und der genaueren Information über
den Phasenwinkel der Trägerwelle
die Pseudoentfernungen genauer. Da die Leercodekorrelation erst
dann verwendet wird, nachdem der Empfänger dem empfangenen PRN-Code mit
den engen Korrelatoren verfolgt, das heißt nach einer guten Abgleichung
der lokalen und der empfangenen PRN-Codes, kann der Verzögerungsabstand für die Leercodekorrelation
im wesentlichen so klein gewählt
werden, wie es die Eingangsbandbreite erlaubt.