-
Bereich der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft allgemein Paketfunknetze, und speziell die Unterstützung von
Mobilität
in Paketfunknetzen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Ein
drahtloses DECT-System, in dem die festen Teile (Basisstation) über ein
paketvermitteltes Netz verbunden sind, ist in Sudarshan Rao et al., „Interworking
between Digital European Cordless Telecommunications and a Distributed
Packet Switch", Wireless
Networks, Science Publishers, 1995, S. 83-93 beschrieben.
-
Mobilkommunikationssysteme
wurden entwickelt, weil es notwendig war, Leute erreichen zu können, selbst
wenn sie nicht in der Nähe
eines festen Telefongeräts
sind. Da die Verwendung verschiedener Datenübertragungssysteme in Büros zugenommen
hat, wurden auch verschiedene Datenübertragungsdienste in Mobilkommunikationssystemen eingeführt. Tragbare
Computer ermöglichen
effektive Datenverarbeitung, wo auch immer der Benutzer sich hinbewegt.
Mobilkommunikationsnetze wiederum bieten für den Benutzer ein effektives
Zugangsnetz zu tatsächlichen
Datennetzen für
mobile Datenübertragung.
Um dies zu realisieren, werden neue Arten von Datendiensten für bestehende
und zukünftige Mobilkommunikationsnetze
entworfen. Mobildatenübertragung
wird besonders gut von digitalen Mobilkommunikationssystemen unterstützt, wie
z.B. dem europaweiten Mobilkommunikationssystem GSM (Global System
for Mobile Communication).
-
US 4989204 offenbart ein
Paketfunksystem, wobei eine Mobilstation einen Handover von einer Basisstation
zu einer anderen einleitet, indem sie ein Neuverbindungs-Anforderungs-Paket über eine
neue Basisstation an eine zentrale Station sendet, die dann den
Handover so steuert, dass keine Datenpakete verloren gehen.
-
WO-A-9516330
offenbart eine Anordnung zum Bereitstellen von Paketdatenkommunikation
in einem bestehenden digitalen zellularen TDMA-System.
-
Der
allgemeine Paketfunkdienst GPRS (general packet radio service) ist
ein neuer Dienst im GSM-System und ist einer der Gegenstände der Standardisierung
der GSM-Phase 2+ bei dem ETSI (European Telecommunication Standard
Institute). Die GPRS-Betriebsumgebung umfasst einen oder mehrere
Unternetz-Dienstbereiche, die durch ein GPRS-Backbone-Netz miteinander
verbunden sind. Ein Unternetz umfasst eine Anzahl von Paketdatendienstknoten
SN, die in dieser Anmeldung als bedienende GPRS Supportknoten (serving
GPRS support nodes) SGSN bezeichnet werden, von denen jeder mit
dem GSM-Mobilkommunikationsnetz (typischerweise mit Basisstationssystemen)
so verbunden ist, dass er einen Paketdienst für Mobildatenendgeräte über mehrere
Basisstationen, d.h. Zellen, bereitstellen kann. Das dazwischenliegende
Mobilkommunikationsnetz bietet eine paketvermittelte Datenübertragung
zwischen einem Supportknoten und Mobildatenendgeräten. Verschiedene
Unternetze sind wiederum mit einem externen Datennetz verbunden,
z.B. mit einem öffentlichen
Datennetz (public switched data network) PSPDN, über GPRS Gateway-Supportknoten GGSN
(GPRS gateway support nodes). Der GPRS-Dienst gestattet es also,
Paketdatenübertragung
zwischen Mobildatenendgeräten
und externen Datennetzen zu bieten, wenn das GSM-Netz als ein Zugangsnetz
fungiert. Die GPRS-Netzarchitektur ist in 1 dargestellt.
-
In
dem GPRS-System wurden schichtartige bzw. geschichtete Protokollstrukturen,
bekannt als eine Übertragungsebene
und eine Signalisierungsebene, zum Übertragen von Benutzerinformationen und
Signalisierung definiert. Eine Übertragungsebene
weist eine schichtartige Protokollstruktur auf, die eine Übertragung
von Benutzerinformationen zusammen mit Steuerprozeduren von damit
verbundenen Datenübertragungen
(z.B. Ablaufsteuerung, Fehlererkennung, Fehlerkorrektur und Wiederherstellung im
Fehlerfall) ermöglicht.
Eine Signalisierungsebene besteht aus Protokollen, die zum Steuern
und Unterstützen
der Funktionen der Übertragungsebene
verwendet werden, wie der Steuerung des Zugangs zu dem GPRS-Netz
(Attach und Detach) und die Steuerung des Routing-Pfads der hergestellten
Netzverbindung, um die Mobilität
des Benutzers zu unterstützen. 2 veranschaulicht
die Signalisierungsebene des GPRS-Systems zwischen einer MS und
einem SGSN. Die Protokollschichten der Übertragungsebene sind mit denen
aus 2 bis zur Protokollschicht SNDCP identisch, über der
ein Protokoll des GPRS-Backbone-Netzes (z.B. Internet Protocol IP) zwischen
der MS und dem GGSN (anstelle des Protokolls L3MM) vorliegt. Die
in 2 dargestellten Protokollschichten sind:
- – Schicht-3-Mobilitätsverwaltung
(Layer 3 Mobility Management, L3MM): Diese Protokoll unterstützt die
Funktionalität
von Mobilitätsverwaltung,
z.B. GPRS Attach, GPRS Detach, Sicherheit, Routingaktualisierung,
Standortaktualisierung, Aktivierung eines PDP-Kontexts, und Deaktivierung
eines PDP-Kontexts.
- – Subnetwork
Dependent Convergence Protocol (SNDCP) unterstützt die Übertragung von Protokolldateneinheiten
(N-PDU) einer Netzschicht zwischen einer MS und einem SGSN. Die
SNDCP-Schicht verwaltet zum Beispiel die Chiffrierung und Komprimierung
von N-PDUs.
- – Logische
Verbindungssteuerung (logical link control, LLC): diese Schicht
stellt eine sehr zuverlässige
logische Verbindung bereit. Die LLC ist unabhängig von den nachstehend erwähnten Funkschnittstellen-Protokollen.
LLC-Relay: Diese Funktion leitet LLC-Protokolldateneinheiten (PDU)
zwischen einer MS-BSS-Schnittstelle (Um) und einer BSS-SGSN-Schnittstelle
(Gb) weiter.
- – Basisstations-Subsystem-GPRS-Protokoll
(BSSSGP): Diese Schicht überträgt Routinginformationen
und Informationen bezüglich
QoS zwischen einer BSS und einem SGSS.
- – Frame
Relay, das über
die Gb-Schnittstelle verwendet wird. Eine semipermanente Verbindung, für die LLC-PDUs
mehrerer Teilnehmer multiplext werden, wird zwischen dem SGSN und
dem BSS hergestellt.
- – Radio
Link Control (RLC, Funkverbindungssteuerung): Diese Schicht stellt
eine zuverlässige
Verbindung her, unabhängig
von Funklösungen.
- – Medium
Access Control (MAC, Medienzugangssteuerung): Diese steuert Zugangssignalisierung (Anforderung
und Gewährung)
bezüglich
eines Funkkanals und Zuordnung (mapping) von LLC-Rahmen auf einen
physikalischen GSM-Kanal.
-
In
Bezug auf die Erfindung sind die LLC und L3MM die interessantesten Protokollschichten.
Die Funktion der LLC-Schicht kann wie folgt beschrieben werden:
Die LLC-Schicht arbeitet in der Referenzarchitektur über der
RLC-Schicht und stellt eine logische Verbindung zwischen der MS
und ihrem bedienenden SGSN her. In Bezug auf die Funktion der LCC
sind die wichtigsten Anforderungen eine zuverlässige Verwaltung von LCC-Rahmen-Weiterleitung und
Unterstützung
für Punkt-zu-Punkt-
und Punkt-zu-Mehrpunkt-Adressierung.
-
Der
Dienstzugangspunkt (service access point, SAP) der logischen Verbindungsschicht
ist ein Punkt, an dem die LLC-Schicht Dienste für die Protokolle der Schicht 3 bereitstellt
(SNDCP-Schicht in 2). Die Verbindung der LLC-Schicht
wird über eine
Datenverbindungskennung (data link connection identifier, DLCI)
identifiziert, die in dem Adressfeld jedes LLC-Rahmens übertragen
wird. Die DLCI besteht aus zwei Elementen: Dienstzugangspunkt-Kennung
(SAPI) und Terminal-Endpunkt-Kennung (terminal end point identifier,
TEI). Die TEI identifiziert einen GPRS-Teilnehmer und ist üblicherweise eine
vorübergehende
logische Verbindungskennung (temporary logical link identity) TLLI.
Die TEI kann auch eine andere Teilnehmerkennung sein, wie eine Internationale
Mobilteilnehmerkennung IMSI, aber üblicherweise wird eine Übertragung
der IMSI auf dem Funkweg vermieden.
-
Wenn
ein Benutzer sich mit dem GPRS-Netz verbindet (attach), wird eine
logische Verbindung zwischen der MS und dem SGSN hergestellt. Es kann
damit gesagt werden, dass die MS einen laufenden Anruf hat. Diese
logische Verbindung weist eine Route zwischen der MS und dem SGSN
auf, gekennzeichnet durch die TLLI-Kennung. Damit ist die TLLI eine
vorübergehende
Kennung, deren SGSN für
eine bestimmte logische Verbindung und IMSI zuweist. Die SGSN sendet
die TLLI an die MS in Verbindung mit dem Aufbau einer logischen
Verbindung, und sie wird als eine Kennung bei späterer Signalisierung und Datenübertragung über diese
logische Verbindung verwendet.
-
Datenübertragung über eine
logische Verbindung wird wie im folgenden erläutert ausgeführt. Die von
oder zu einer MS zu übertragenden
Daten werden mit einer SNDCP-Funktion
verarbeitet und an die LLC-Schicht gesendet. Die LLC-Schicht fügt die Daten
in das Informationsfeld von LLC-Rahmen ein. Das Adressfeld eines
Rahmens schließt
z.B. eine TLLI ein. Die LLC-Schicht leitet die Daten an die RLC weiter,
welche unnötige
Daten löscht
und die Daten in eine Form segmentiert, die kompatibel mit der MAC ist.
Die MAC-Schicht
aktiviert Funkressourcen-Prozesse, um einen Funkverkehrsweg zur Übertragung zu
erhalten. Eine entsprechende MAC-Einheit auf der anderen Seite des
Funkverkehrswegs empfängt die
Daten und leitet sie nach oben an die LLC-Schicht weiter. Schließlich werden
die Daten von der LLC-Schicht an die SNDCP übertragen, wo die Benutzerdaten
vollständig
wiederhergestellt werden und an die nächste Protokollschicht weitergeleitet werden.
-
Die
LLC-Schicht steuert die Übertragung
und erneute Übertragung
von LLC-Rahmen über
eine logische Verbindung. Mehrere Zustandsvariablen stehen in Beziehung
zu der Steuerung auf beiden Seiten der Verbindung. In einer Multirahmen-Übertragung schließen solche
Zustandsvariablen z.B. eine Übertragungs-Zustandsvariable
V(S), eine Bestätigungs-Zustandsvariable
V(A), eine Übertragungs-Sequenznummer
N(S), eine Empfangs-Zustandsvariable
V(R) und eine Empfangs-Sequenznummer N(R) ein. Die V(S) gibt die
Nummer des als nächstes
zu übertragenden
Rahmens an. Die V(A) gibt die Nummer des letzten Rahmens an, den
die Gegenseite bestätigt
hat. Die V(S) soll die V(A) nicht um mehr als k Rahmen überschreiten,
d.h. die Größe des Übertragungsfensters
ist k. Die V(R) gibt die Nummer des nächsten Rahmens an, der voraussichtlich
empfangen werden soll bzw. wird. Die Zustandsvariablen werden zurückgesetzt,
d.h. auf den Wert 0 gesetzt, wenn eine logische Verbindung hergestellt
wird. Dies wird durch Verwendung der folgenden Nachrichten des LPAG
(Link Access Procedure on the „G"-channel bzw. Verbindungszugangsvorgang
auf dem „G"-Kanal)-Protokolls
durchgeführt: SABM
(Set Asynchronous Balanced Mode) und UA (Unnumbered Acknowledgement)
oder SAUM (Set Asynchronous Unbalanced Mode).
-
Drei
verschiedene MM-Zustände
der MS sind typisch für
die Mobilitätsverwaltung
(mobility management, MM) eines GRPS-Teilnehmers: Leerlaufzustand,
Standbyzustand, und Bereitschaftszustand (ready state). Jeder Zustand
repräsentiert
eine bestimmte Funktionalität
und Informationsebene, die der MS und dem SGSN zugewiesen wurden.
Informationssätze,
die mit diesen Zuständen
im Zusammenhang stehen, MM-Kontexte (contexts) genannt, werden in
dem SGSN und der MS gespeichert. Der Kontext des SGSN enthält Teilnehmerdaten,
wie die IMSI des Teilnehmers, TLLI und Standort- und Routinginformationen,
etc.
-
Im
Leerlaufzustand (idle state) kann die MS von dem GPRS-Netz aus nicht
erreicht werden, und es werden keine dynamischen Informationen über den
momentanen Zustand oder Standort der MS, d.h. über den MM-Kontext, in dem
Netz geführt.
Die MS empfängt
weder noch sendet sie Pakete, weswegen keine logische Verbindung
zwischen der SGSN und der MS hergestellt wurde. Wenn die MS ein
Dual-Mode-Endgerät
ist, d.h. sowohl im GPRS-Netz
als auch im GSM-Netz arbeiten kann, kann sie sich im GSM-Netz befinden,
wenn sie im GRPS-Leerlaufzustand funktioniert. Die MS kann vom Leerlaufzustand in
den Bereit-Zustand
wechseln, indem sie sich mit dem GPRS-Netz verbindet (attach), und
vom Standby-Zustand
oder Bereit-Zustand in den Leerlaufzustand, indem sie sich vom GPRS-Netz
trennt (detach).
-
Im
Standby- und Bereitzustand ist die MS mit dem GPRS-Netz verbunden.
In dem GPRS-Netz wurde
ein dynamischer MM-Kontext für
die MS erstellt und eine logische Verbindung LLC (Logical Link Control)
zwischen der MS und dem SGSN in einer Protokollschicht hergestellt.
Der Bereitzustand ist der eigentliche Datenübertragungszustand, in dem
die MS Benutzerdaten senden und empfangen kann. Die MS schaltet
von dem Standby-Zustand in den Bereitzustand entweder wenn das GPRS-Netz
ein Paging an die MS durchführt
oder wenn die MS eine Datenübertragung
oder Signalisierung einleitet. Die MS kann in dem Bereitzustand
bleiben (für
eine mit einem Zeitnehmer festgesetzte Dauer), selbst wenn keine
Benutzerdaten übertragen
werden noch eine Signalisierung durchgeführt wird.
-
Im
Standby- und Bereitzustand weist die MS auch einen oder mehrere
PDP-Kontexte (Packet Data Protocol) auf, die in dem bedienenden
SGSN in Verbindung mit dem MM-Kontext
gespeichert werden. Der PDP-Kontext legt verschiedene Datenübertragungsparameter
fest, wie z.B. den PDP-Typ (z.B. X.25 oder IP), die PDP-Adresse (z.B. X.121-Adresse),
Dienstqualität
QoS und NSAPI. Die MS aktiviert den PDU-Kontext mit einer spezifischen Nachricht, Activate
PDP Context Request, in der sie Informationen über die TLLI, PDP-Art, PDP-Adresse,
geforderte QoS und NSAPI angibt. Wenn die MS in den Bereich eines
neuen SGSN roamt, fordert der neue SGSN MM- und PDP-Kontexte von
dem alten SGSN an.
-
Für die Mobilitätsverwaltung
wurden in dem GPRS-Netz logische Routing-Bereiche festgelegt. Ein
Routing-Bereich RA ist ein Bereich, der von einem Betreiber festgelegt
ist und eine oder mehrere Zellen umfasst. Üblicherweise bedient ein SGSN mehrere
Routing-Bereiche.
Ein Routing-Bereich wird verwendet, um den Standort der MS im Standby-Zustand zu ermitteln.
Wenn der Standort der MS nicht im Hinblick auf eine bestimmte Zelle
bekannt ist, wird die Signalisierung mit einem GPRS-Paging innerhalb eines
Routing-Bereichs
RA begonnen.
-
Die
MS führt
einen Routingbereichs-Aktualisierungs-Vorgang durch, um Mobilität einer
paketvermittelten logischen Verbindung zu unterstützen. Im BEREIT
(ready)-Zustand leitet die MS den Vorgang ein, wenn eine neue Zelle
ausgewählt
wird, sich der Routing-Bereich ändert
oder der Aktualisierungs-Zeitnehmer eines zyklischen Routingbereichs abläuft. Das
Funknetz (PLMN) ist eingerichtet, eine ausreichende Menge von Systeminformationen
an die MS zu übertragen,
so dass sie erkennen kann, wenn sie in eine neue Zelle oder einen
neuen Routing-Bereich eintritt und um zu bestimmen, wann sie zyklische
Routingbereichs-Aktualisierungen
durchführen
soll. Die MS erkennt bzw. stellt fest, dass sie in eine neue Zelle
eingetreten ist, indem sie zyklisch die Zellidentität bzw. Zellenkennung
(cell ID), die in ihrem MM-Kontext gespeichert ist, mit der Zellenkennung
vergleicht, die von dem Netz empfangen wurde. Entsprechend stellt
die MS fest, dass sie in einen neuen Routingbereich RA eingetreten
ist, indem sie die Routingbereichskennung, die in ihrem MM-Context
gespeichert ist, mit der Routingbereichskennung vergleicht, die
von dem Netz empfangen wurde. Wenn die MS eine neue Zelle auswählt, speichert
sie die Zellenkennung und den Routingbereich in ihrem MM-Kontext.
-
Alle
vorstehend beschriebenen Prozeduren (z.B. Attach, Detach, Routingbereichs-Aktualisierung und
Aktivierung/Deaktivierung des PDP-Kontext) zum Erzeugen und Aktualisieren
von MM- und PDP-Kontexten und zum Aufbauen einer logischen Verbindung sind
von der Mobilstation aktivierte Prozeduren. In Verbindung mit einer
Routingbereichs-Aktualisierung
führt jedoch
die MS eine Aktualisierung auf den neuen Routingbereich aus, ohne
in der Lage zu sein, auf der Grundlage der von Zellen ausgesendeten
Routingbereichs-Informationen
zu schließen,
ob der SGSN, der die neue Zelle bedient, der gleiche ist, wie der
SGSN, der die alte Zelle bedient hat. Auf der Grundlage der alten
Routingbereichsinformationen, die von der MS in einer Aktualisierungsnachricht übertragen
werden, erkennt der neue SGSN, dass eine Routingbereichs-Aktualisierung
zwischen SGSNs im Gang ist und aktiviert notwendige Abfragen an
den alten SGSN, um neue MM- und
PDP-Kontexte für
die MS an den neuen SGSN zu erzeugen. Da sich der SGSN geändert hat,
sollte die logische Verbindung zwischen der MS und dem neuen SGSN
neu aufgebaut werden. Das Problem ist jedoch, dass die MS nicht
weiß,
dass sich der SGSN geändert
hat. Stattdessen könnte
die MS Daten an den neuen SGSN übertragen,
der nicht in der Lage ist, die Daten zu entpacken, bevor MM- und PDP-Kontexte
auf der Grundlage der an den alten SGSN gestellten Anfrage erzeugt
worden sind. Außerdem,
selbst wenn die Kontexte in dem neuen SGSN schon erzeugt wurden,
stimmen Zustandsvariablen an den Enden bzw. auf den Seiten der logischen
Verbindung nicht überein
und Datenübertragung
schlägt
fehl, zumindest vorübergehend.
Wenn der Abruf von PDP-Kontexten von dem alten SGSN fehlschlägt, wird
Datenübertragung
verhindert, da der neue SGSN gemäß dem zuvor
von der MS aktivierten PDP-Kontext nicht bedient. Die MS hat jedoch keine
Informationen über
eine solche Situation und kann eine Reaktivierung des PDP-Kontext
nicht starten.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Ein
Ziel der Erfindung ist, die Probleme und Nachteile, die sich aus
der Routingbereichs-Aktualisierung
ergeben, zu minimieren und zu beseitigen.
-
Das
Ziel wird mit einem Verfahren, einem zellularen Paketfunknetz, einem
Paketfunk-Supportknoten
und einer Mobilstation gemäß den beigefügten unabhängigen Ansprüchen erreicht.
-
Die
grundlegende Idee der Erfindung ist, dass der bedienende Paketfunk-Supportknoten,
der eine Routingbereichs-Aktualisierung durch eine unbekannte Mobilstation.
erfasst bzw. feststellt, den Aufbau einer logischen Verbindung einleitet,
indem er eine Verbindungsaufbau-Nachricht an die Mobilstation sendet,
wobei die Nachricht die gleiche Kennung enthält, welche die Mobilstation
für sich
in der Routingbereichs-Aktualisierungs-Anforderung verwendet hat. Die Mobilstation
leitet die logische Verbindung auf ihrer eigenen Seite ein und sendet
eine Bestätigung
an den bedienenden Paketfunk-Supportknoten. Die von der Mobilstation
durchgeführte Einleitung
einer logischen Verbindung kann ein Zurücksetzen der Zustandsvariablen
der logischen Verbindung und ein Ändern der neuen Kennung, die möglicherweise
durch den Supportknoten gesendet wurde, in der Mobilstation umfassen.
Zum Beispiel können
Vorgabewerte für
andere mögliche
Verbindungsparameter verwendet werden.
-
Die
Aufbaunachricht einer logischen Verbindung kann jede Nachricht oder
eine Reihe von Nachrichten sein, die den Aufbau oder die erneute
Einleitung einer logischen Verbindung anzeigen. Es ist vorzugsweise
möglich,
Nachrichten zu verwenden, die denen ähnlich sind, welche die Mobilstation
zum Einleiten des Aufbau einer logischen Verbindung beim erstmaligen
Verbinden (attach) mit dem Netz anwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sendet der bedienende Paketfunk-Knoten SGSN des GPRS-Systems einen SABM-Befehl
(Set Asynchronous Balanced Mode) des LAPG-Protokolls (Link Access
Procedure on the „G"-Channel) an die Mobilstation,
und die Mobilstation bestätigt
diesen, indem sie eine UA-Antwort sendet (Unnumbered Acknowledgement,
unnummerierte Bestätigung). Eine
andere bevorzugte Lösung
ist, die Verhandlungsprozedur von LLC-Verbindungsparametern des GPRS-Systems
so zu verwenden, dass der bedienende Supportknoten einen XID-Befehl
an die Mobilstation sendet, wobei der Befehl eine Parameternachricht
einschließt.
Die Mobilstation sendet eine XID-Antwortnachricht, die eine Liste
der Parameter einschließt,
die sie unterstützt.
Wenn ein Zurücksetzen
der Zustandsvariablen gemäß der Erfindung (oder
eine andere Art der Initialisierung der logischen Verbindung) in
der Mobilstation in Reaktion auf den XID-Befehl hinzugefügt wird,
können
gewünschte Verbindungsparameter
mit sehr wenig Signalisierung bereitgestellt werden.
-
Wie
oben bemerkt wurde, kann in manchen Ausnahmesituationen der Paket-Daten-Protokoll-Kontext (PDP) nicht
für den
neuen Supportknoten von dem alten Supportknoten abgerufen werden. Dies
kann z.B. auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass
der neue Supportknoten den alten Supportknoten nicht kennt oder
ihn nicht kontaktieren kann, oder dass der alte Supportknoten die
Teilnehmerdaten verloren hat. In diesem Fall sendet der neue Supportknoten
in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung Informationen an die Mobilstation, dass sie die Aktivierungsprozedur
eines PDP-Kontexts (Kontexte) einleiten soll. Diese Information
kann in den Informationen über
die Änderung
des Supportknotens eingeschlossen oder als gesonderte Information
weitergeleitet werden. Ohne diese Prozedur kann der neue Supportknoten
nicht auf die zuvor von der Mobilstation festgelegte Weise funktionieren,
und Datenübertragung
wird zumindest teilweise verhindert, ohne dass die Mobilstation
dies bemerkt.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung leitet der neue Supportknoten den Aufbau einer logischen
Verbindung unmittelbar nach dem sie festgestellt hat, dass sich
der Supportknoten geändert hat,
ein. Damit kann die Aufbausignalisierung einer logischen Verbindung
zur gleichen Zeit ausgeführt werden,
zu der der neue Supportknoten nach Teilnehmerdaten von dem alten
Supportknoten oder der Teilnehmerdatenbank sucht. Ein daraus entstehender
Vorteil ist, dass die Mobilstation nicht versucht, mehr Datenpakete
zu versenden, da sie glaubt, dass sie immer noch eine Verbindung
mit dem alten Supportknoten hat. Darüber hinaus kann die Aktualisierung
der logischen Verbindung so früh
wie möglich
initialisiert werden, was den Beginn der Datenübertragung beschleunigt, nachdem
Teilnehmerdaten in dem Supportknoten empfangen wurden. Wenn der neue
Supportknoten die Verbindung mit der Mobilstation nicht akzeptiert,
nachdem die Teilnehmerdaten überprüft wurden,
trennt der Supportknoten die aufgebaute logische Verbindung durch
senden einer Trennungsnachricht an die Mobilstation. Im GPRS-System
ist eine für
diesen Zweck geeignete Nachricht zum Beispiel der DISC-Befehl (disconnect, trennen)
des LAPG-Protokolls.
-
Die
Erfindung bietet eine effektive Art und Weise zum Wiederaufbau einer
logischen Verbindung zwischen Supportknoten in Verbindung mit einer
Routingbereichs- Aktualisierung.
Die Erfindung gestattet es, die Aktualisierung der logischen Verbindung
und Unterbrechungen der Datenübertragung vollständig zu
vermeiden, in Verbindung mit einer Intra-Supportknoten-Routingbereichs-Aktualisierung. Das
letztgenannte Problem würde
zum Beispiel in einer Lösung
auftreten, in der die Mobilstation als Vorsichtsmaßnahme immer
einen Wiederaufbau einer logischen Verbindung in Verbindung mit
einer Routingbereichs-Aktualisierung
einleiten würde.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
Im
folgenden wird die Erfindung mittels bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ausführlicher beschrieben,
wobei
-
1 die
GPRS-Netzarchitektur veranschaulicht,
-
2 Protokollschichten
der Signalisierungsebene zwischen einer Mobilstation und einem SGSN
darstellt, und
-
3 ein
Signalisierungsdiagramm ist, das eine Routingbereichs-Aktualisierung
gemäß der Erfindung
veranschaulicht.
-
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung kann auf Paketfunksysteme verschiedener Arten
angewendet werden. Die Erfindung kann besonders bevorzugt verwendet
werden, um einen allgemeinen Paketfunkdienst GPRS (general packet
radio service) in dem europaweiten digitalen Mobilkommunikationssystem GSM
(Global System for Mobile Communication) oder in entsprechenden
Mobilkommunikationssystemen bereitzustellen, wie dem DCS1800 und
PCS (Personal Communication System). Im folgenden werden die bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung mittels einem GPRS-Paketfunknetz beschrieben, das
durch den GPRS-Dienst und das GSM-System gebildet wird, ohne die
Erfindung auf dieses spezielle Paketfunksystem zu beschränken.
-
1 stellt
ein GPRS-Paketfunknetz dar, das in dem GSM-System implementiert
ist.
-
Die
grundlegende Struktur des GSM-Systems umfasst zwei Elemente: ein
Basisstations-System
BSS und ein Netz-Untersystem NSS (network subsystem). Das BSS und Mobilstationen
MS kommunizieren über
Funkverbindungen. In dem Basisstationssystem BSS wird jede Zelle
von einer Basisstation BTS bedient. Eine Reihe von Basisstationen ist
mit einem Basisstations-Controller BSC verbunden, der die Funkfrequenzen
und Kanäle
steuert, die von den BTS verwendet werden. Basisstations-Controller
BSC sind mit einer Mobildienst-Vermittlungsstelle MSC verbunden.
Was eine ausführlichere
Beschreibung des GSM-Systems angeht, wird auf die ETSI/GSM-Empfehlungen
und „The
GSM System for Mobile Communications", M. Mouly und M. Pautet, Palaiseau,
Frankreich 1992, ISBN: 2-957190-07-7 verwiesen.
-
In 1 umfasst
das GPRS-System, das mit dem GSM-Netz verbunden ist, ein GPRS-Netz, welches wiederum
zwei bedienende (serving) GPRS-Supportknoten (SGSN) und einen GPRS-Gateway-Supportknoten
(GGSN) umfasst. Die verschiedenen Supportknoten SGSN und GGSN sind über ein
Intra-Operator-Backbone-Netz miteinander verbunden. Es ist wichtig,
sich klarzumachen, dass in dem GPRS-Netz jede beliebige Anzahl von Supportknoten
und Gateway-Supportknoten vorhanden sein kann.
-
Der
bedienende GPRS-Supportknoten SGSN ist ein Knoten, der die Mobilstation
MS bedient. Jeder Supportknoten SGSN steuert einen Paketdatendienst
im Bereich einer oder mehrerer Zellen in einem zellularen Paketfunknetz,
und daher ist jeder Supportknoten mit einem bestimmten lokalen Element
des GSM-Systems verbunden (Gb-Schnittstelle). Diese Verbindung wird
typischerweise zu dem Basisstation-System BSS aufgebaut, d.h. zu
Basisstations-Controllern BSC oder zu einer Basisstation BTS. Die
Mobilstation MS, die sich in einer Zelle befindet, kommuniziert
mit einer Basisstation BTS über eine
Funkschnittstelle und außerdem
mit dem Supportknoten SGSN, zu dessen Versorgungsbereich die Zelle
gehört, über das
Mobilkommunikationsnetz. Im Prinzip leitet das Mobilkommunikationsnetz
zwischen dem Supportknoten SGSN und der Mobilstation MS nur Pakete
zwischen diesen beiden weiter. Um dies zu verwirklichen, bietet
das Mobilkommunikationsnetz paketvermittelte Übertragung von Datenpaketen
zwischen der Mobilstation MS und dem bedienenden Supportknoten SGSN.
Es muss beachtet werden, dass das Mobilkommunikationsnetz nur eine physische
Verbindung zwischen der Mobilstation MS und dem Supportknoten SGSN
bereitstellt, und somit ist seine exakte Funktion und Struktur in
Bezug auf die Erfindung nicht wichtig. Der SGSN ist auch mit einer
Signalisierungsschnittstelle Gs zu dem Besucherverzeichnis VLR des
Mobilkommunikationsnetzes und/oder zu der Mobildienst-Vermittlungsstelle ausgestattet,
z.B. einer Signalisierungsverbindung SS7. Der SGSN kann Standortinformationen
an die MSC/VLR senden und/oder Anforderungen zum „Paging" (Funkruf) eines
GPRS-Teilnehmers
von der MSC/VLR empfangen.
-
Wenn
die MS sich mit dem GPRS-Netz verbindet, d.h. in einem GPRS-Attach-Vorgang,
erzeugt der SGSN einen Mobilitätsverwaltungs-Kontext
(MM context, mobility management context), der zum Beispiel Informationen
bezüglich
der Mobilität
und Sicherheit der MS beinhaltet. In Verbindung mit einer PDP-Aktivierungs-Prozedur
erzeugt der SGSN einen PDP-Kontext (packet data protocol), der zu
Routing-Zwecken innerhalb des GPRS-Netzes mit dem GGSN verwendet
wird, den der GPRS-Teilnehmer verwendet.
-
Der
GPRS-Gateway-Supportknoten GGSN verbindet das GPRS-Netz eines Betreibers
mit GPRS-Systemen anderer Betreiber und mit Datennetzen 11-12,
wie einem Inter-Operator-Backbone-Netz,
einem IP-Netz (Internet) oder X.25-Netz. Der GGSN schließt PDP-Adressen
von GPRS-Teilnehmern und Routing-Informationen, d.h. SGSN-Adressen,
ein. Routing-Informationen
werden verwendet, um Protokolldateneinheiten PDU vom Datennetz 11 zu
dem derzeitigen Vermittlungspunkt der MS zu tunneln, d.h. zu dem
bedienenden SGSN. Funktionsweisen des SGSN und GGSN können in den
gleichen physikalischen Knoten integriert werden.
-
Das
Standortverzeichnis HLR des GSM-Netzes enthält GPRS-Teilnehmerdaten und
Routing-Informationen
und bildet die IMSI des Teilnehmers in ein oder mehrere Paare aus
PDP-Typ und PDP-Adresse ab. Das HLR bildet auch jedes PDP-Typ- und
PDP-Adressen-Paar in einen oder mehrere GGSNs ab. Der SGSN weist
eine Gr-Schnittstelle zu dem HLR auf (eine direkte Signalisierungs-Verbindung
oder über
ein internes Backbone-Netz 13). Das HLR einer roamenden
MS kann in einem anderen Mobilkommunikationssystem sein als der
bedienende SGSN.
-
Ein
Intra-Operator-Backbone-Netz 13, das die SGSN- und GGSN-Anlagen
eines Betreibers miteinander verbindet, kann zum Beispiel mittels
eines lokalen Netzes implementiert werden, wie z.B. einem IP-Netz.
Es sollte beachtet werden, dass das GPRS-Netz eines Betreibers auch
ohne das Intra-Operator-Backbone-Netz implementiert werden kann,
z.B. indem alle Funktionen in einem Computer bereitgestellt werden.
-
Ein
Inter-Operator-Backbone-Netz ist ein Netz, über das Gateway-Supportknoten
GGSN verschiedener Betreiber miteinander kommunizieren können.
-
Im
folgenden wird die Routingbereichsaktualisierung in dem GPRS-Netz
ausführlicher
beschrieben. Die MS führt
ein Routingbereichs-Aktualisierungs-Verfahren aus, um Mobilität einer
paketvermittelten logischen Verbindung zu unterstützen. Die
MS leitet das Verfahren ein, wenn eine neue Zelle gewählt wird
und sich der Routingbereich RA ändert, oder
wenn der zyklische Aktualisierungszeitnehmer eines Routingbereichs
abläuft.
Das Funknetz (PLMN) ist eingerichtet, eine ausreichende Menge von
Systeminformationen an die MS zu übertragen, so dass sie erkennen
kann, wenn sie in eine neue Zelle oder einen neuen Routing-Bereich eintritt
und um zu bestimmen, wann sie zyklische Routingbereichs-Aktualisierungen
durchführen
soll. Die MS erkennt bzw. stellt fest, dass sie in eine neue Zelle
eingetreten ist, indem sie zyklisch die Zellidentität bzw. Zellenkennung
(cell ID), die in ihrem MM-Kontext gespeichert ist, mit der Zellenkennung
vergleicht, die von dem Netz empfangen wurde. Entsprechend stellt die
MS fest, dass sie in einen neuen Routingbereich RA eingetreten ist,
indem sie die Routingbereichskennung, die in ihrem MM-Context gespeichert
ist, mit der Routingbereichskennung vergleicht, die von dem Netz
empfangen wurde.
-
Wenn
die MS eine neue Zelle oder einen neuen Routingbereich RA feststellt,
bedeutet dies, dass einer der drei folgenden Fälle in Frage kommt: 1) eine
Zellenaktualisierung wird benötigt;
2) eine Routingbereichs-Aktualisierung wird benötigt; und 3) eine kombinierte
Aktualisierung von Routingbereich und Aufenthaltsbereich. In allen
drei Fällen
wählt die MS
lokal eine neue Zelle und speichert die Zellenkennung in ihrem MM-Kontext.
-
Zellenaktualisierungs-Vorgang
-
Eine
Zellenaktualisierung wird durchgeführt, wenn die MS in eine neue
Zelle innerhalb des derzeitigen Routingbereichs RA eintritt und
sich in dem READY (bereit)-Zustand befindet. Wenn der RA sich geändert hat,
wird eine Routingbereichsaktualisierung anstelle der Zellenaktualisierung
ausgeführt.
-
Der
Zellenaktualisierungs-Vorgang wird als eine implizite Prozedur auf
der LLC-Ebene ausgeführt,
was bedeutet, dass normale LLC-Informationen und Steuerrahmen zum
Senden von Informationen über
einen Übergang
zu dem SGSN verwendet werden. Bei einer Übertragung in Richtung des SGSN
wird die Zellenkennung zu allen LLC-Rahmen im Basisstations-System
des Netzes hinzugefügt. Der
SGSN registriert den Übergang
der MS, und jeder weitere Verkehr in Richtung der MS wird über eine
neue Zelle geroutet. Bei einer einfachen Zellenaktualisierung ändert sich
der SGSN nicht, und Probleme, die von der Erfindung beseitigt werden,
treten nicht auf.
-
Aktualisierungsvorgang
eines Routingbereichs
-
Ein
Routingbereich wird aktualisiert, wenn eine MS, die mit dem GPRS-Netz
verbunden ist feststellt, dass sie in einen neuen Routingbereich
RA eingetreten ist, oder wenn der zyklische RA-Aktualisierungs-Zeitnehmer
abgelaufen ist. Wenn der SGSN feststellt, dass er auch den alten
Routingbereich steuert, findet er heraus, dass eine Intra-SGSN-Routingaktualisierung
(innerhalb eines SGSN) in Frage kommt. In diesem Fall hat der SGSN
die notwendigen Informationen über
die MS und muss nicht die GGSNs, HLR oder MSC/VLR über den
neuen Standort der MS informieren. Die zyklische RA-Aktualisierung
ist immer eine Intra-SGSN-Routingbereichs-Aktualisierung.
Bei der Intra-SGSN Routingbereichs-Aktualisierung ändert sich
auch der SGSN nicht, und keine Probleme, die von der Erfindung beseitigt
werden, treten auf.
-
Inter-SGSN Routingbereichs-Aktualisierung
-
Bei
dem Routingbereichs-Aktualisierungs-Vorgang zwischen zwei SGSNs
(Inter-SGSN) ändert
sich der bedienende SGSN und, gemäß der Erfindung, die MS sollte über die Änderung
informiert werden, so dass die MS einen lokalen Vorgang oder einen
Netz- Vorgang bzw.
eine Prozedur zum Aktualisieren einer logischen Verbindung einleiten
kann. Im folgenden wird die Inter-SGSN-Routingbereichs-Aktualisierung
gemäß einer
ersten Ausführungsform der
Erfindung unter Bezug auf 3 beschrieben.
In der folgenden Beschreibung beziehen sich die Bezugszahlen auf
in 3 gezeigte Nachrichten oder Ereignisse.
- 1. Die MS sendet eine Routingbereichs-Aktualisierungs-Anforderung
an den SGSN. Diese Nachricht schließt die vorübergehende logische Verbindungskennung
TLLI (temporary logical link identity) ein, die Zellenkennung der
neuen Zelle Cellid, die Routingbereichs-Kennung des alten Routingbereichs
RAid, und die Routingbereichs-Kennung des
neuen Routingbereichs RAid. Wenn Last an der Funkschnittstelle verringert
werden soll, wird die Zellenkennung Cellid bis zu dem Basisstationssystem
BSS nicht hinzugefügt.
- 2. Der neue SGSN stellt fest, dass der alte Routingbereich zu
einem anderen SGSN gehört,
der in diesem Zusammenhang hier als ein alter SGSN bezeichnet wird.
Als Ergebnis fordert der neue SGSN MM- und PDP-Kontexte für die betreffende MS
von dem alten SGSN an. Alle Kontexte können gleichzeitig angefordert
werden, oder der MM-Kontext und jeder PDP-Kontext können in
unterschiedlichen Nachrichten angefordert werden. Die Anforderungen)
schließen
mindestens die Routingbereichs-Kennung
RAid des alten Routingbereichs und die TLLI ein. Der alte SGSN sendet
als Antwort einen MM-Kontext, PDP-Kontexte und eventuell Authorisierungs-Parameter-Triplets.
Wenn die MS in dem alten SGSN nicht erkannt wird, antwortet der
alte SGSN mit einer geeigneten Fehlernachricht. Der alte SGSN speichert
die Adresse des neuen SGSN, bis der alte MM-Kontext gelöscht wurde,
so dass Datenpakete von dem alten SGSN zu dem neuen SGSN weitergeleitet
werden können.
- 3. Der neue SGSN sendet eine Nachricht „Modify PDP Context Request" („Anforderung
zum Verändern
des PDP-Kontext")
einschließlich
z.B. einer neuen SGSN-Adresse an die beteiligten GGSNs. Die GGSNs
aktualisieren ihre PDP-Kontext-Felder und senden als Antwort eine
Nachricht „Modify
PDP Context Response" („Antwort
bezüglich einer
Veränderung
des PDP-Kontext").
- 4. Der SGSN informiert das HLR über die Änderung des SGSN, indem er
eine Nachricht „Update Location" (Standort aktualisieren)
einschließlich einer
neuen SGSN-Adresse und IMSI sendet.
- 5. Das HLR löscht
den MM-Kontext von dem alten SGSN, indem es ihm eine Nachricht „Cancel
Location" („Standort
löschen") sendet, die eine
IMSI einschließt.
Der alte SGSN löscht
die MM- und PDP-Kontexte und bestätigt dies durch Senden einer
Nachricht „Cancel
Location Ack" („Standort löschen bestätigt").
- 6. Das HLR sendet eine Nachricht „Insert Subscriber Data" (Teilnehmerdaten
einfügen),
die eine IMSI und GPRS-Teilnehmerdaten einschließt, an den neuen SGSN. Der
SGSN bestätigt
dies durch Senden einer Nachricht „Insert Subscriber Data Ack" („Teilnehmerdaten
einfügen
bestätigt").
- 7. Das HLR bestätigt
die Standortaktualisierung durch Senden einer Nachricht „Update
location Ack" („Standort
aktualisieren bestätigt") an den SGSN.
- 8. Wenn der Teilnehmer ebenfalls ein GSM-Teilnehmer ist (IMSI-Attached),
muss die Verknüpfung
zwischen dem SGSN und dem VLR aktualisiert werden. Die VLR-Adresse wird aus
den RA-Informationen abgeleitet. Der neue SGSN überträgt Nachrichten „Location
Updating Request" (Standortaktualisierungs-Anforderung),
die z.B. eine SGSN-Adresse und eine IMSI einschließen, an
das VLR. Das VLR speichert die SGSN-Adresse und bestätigt durch
Senden einer Nachricht „Location
Updating Accept" (Standortaktualisierung
akzeptiert).
- 9. Der neue SGSN bestätig
das Vorhandensein der MS in dem neuen Routingbereich RA. Wenn keine
Beschränkungen
für eine
Registrierung der MS für
den neuen RA existieren, erzeugt der SGSN MM- und PDP-Kontexte für die MS.
Eine logische Verbindung wird zwischen dem neuen SGSN und der MS
aufgebaut. Der neue SGSN antwortet an die MS mit einer Nachricht „Routing Area
Update Accept" (Routingbereichs-Aktualisierung
akzeptiert), die z.B. eine neue TLLI einschließt. Diese Nachricht sagt der
MS, dass das Netz die Aktualisierung erfolgreich durchgeführt hat.
- 10. Die MS bestätigt
die neue TLLI mit einer Nachricht „Routing Area Update Complete" („Routingbereichs-Aktualisierung
abgeschlossen").
- 21. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung leitet
der neue SGSN, der feststellt, dass die alte Routingbereichs-Kennung
zu einem anderen SGSN gehört,
sofort den Aufbau einer logischen Verbindung ein, indem er einen
SABM (Set Asynchronous Balanced Mode)-Befehl des LAPG-Protokolls
(Link Access Procedure on the „G"-channel) an die
Mobilstation sendet. Dieser Befehl schließt dieselbe TLLI ein, welche
die Mobilstation in der Routing Area Update Request-Nachricht verwendet
hat. Auf ein Empfangen des SABM-Befehls hin setzt die Mobilstation die
Zustandsvariablen (V(S), V(A), und V(R) auf Wert 0), Zähler und
Zeitnehmer zurück.
In der Erfindung umfasst der Empfang des SABM-Befehls vorzugsweise
auch ein Setzen von LLC-Verbindungsparametern in der Mobilstation
auf ihre Vorgabewerte. Solche LLC-Verbindungsparameter schließen die
maximale Verzögerung
(T200) der Bestätigungsantwort
eines Datenrahmens, die maximale Anzahl (N200) von erneuten Übertragungen
eines Rahmens, die maximale Anzahl (N201) von Oktetten in dem Informationsfeld
eines Rahmens, und die maximale Anzahl von gesendeten unbestätigten Rahmen
ein, d.h. die Größe des Bestätigungsfensters
ist K. Ein Zurücksetzen
von Zustandsvariablen gemäß der Erfindung umfasst
auch einen Zeitnehmer, der die Verzögerung T200 misst, und ein
Rücksetzen
eines Neuübertragungszählers N200.
Allgemein kann gesagt werden, dass die Aktualisierung einer logischen
Verbindung alle nötigen
Initialisierungen in verschiedenen Protokollschichten in der MS
umfasst. Die MS antwortet durch Senden einer UA-Antwort (Unnumbered
Acknowledgement) an den SGSN. Der SGSN führt die Initialisierung der Zustandsvariablen,
Verbindungsparameter, Zähler
und Zeitnehmer auf seiner eigenen Seite durch, und damit ist die
logische Verbindung aufgebaut. Die MS stellt die Datenübertragung
an den SGSN auch vorzugsweise vollständig ein, bis sie eine Routing
Area Accept-Nachricht von dem SGSN in Schritt 9 empfangen hat.
In
einer andere Ausführungsform
der Erfindung beginnt die neue MS, die feststellt, dass die alte Aufenthaltsbereichskennung
zu einem anderen SGSN gehört,
sofort den Aufbau einer logischen Verbindung durch Einleiten einer
Prozedur der LLC-Schicht, welche die MS und der SGSN zum Aushandeln
der LLC-Verbindungsparameter verwenden. Zu diesem Zweck sendet die
MS einen XID-Befehl gemäß dem LAPG-Protokoll an den SGSN,
wobei der Befehl eine Parameter-Nachricht einschließt. Die Parameternachricht
enthält die
Werte, die von der MS für
LLC-Verbindungsparameter T200, N200, N201 und K angefordert werden.
Der SGSN sendet eine XID-Antwort, die eine Liste der Parameterwerte
enthält,
welche der SGSN unterstützt.
Die MS und der SGSN stellen diese Werte auf die Parameter ein. Natürlich kann der
SGSN auch eine andere geeignete Signalisierungssequenz zum Einleiten
des Aufbaus einer logischen Verbindung in der LLC-Schicht oder in einer
anderen Protokollschicht verwenden.
- 21'. Der Aufbau
einer logischen Verbindung, der in Punkt 21 beschrieben ist, kann
alternativ an jedem beliebigen Punkt durchgeführt werden, z.B. nachdem die
Routing Area Accept-Nachricht gesendet wurde, wie durch die LLC-Signalisierung 21' in 3 veranschaulicht.
Dies verzögert
jedoch den Beginn der Datenübertragung
nach dem Aktualisierungsvorgang.
- 11. In einer andere Ausführungsform
der Erfindung schließt
der SGSN Informationen, dass die MS die Aktivierung des PDP-Kontexts
(der Kontexte) einleiten soll, in die Routing Area Accept-Nachricht
ein (z.B. in dem Cause-Feld). Der SGSN fügt diese Informationen zumindest
hinzu, wenn die Suche nach einem PDP-Kontext (nach Kontexten) von
dem alten SGSN fehlgeschlagen ist. Wenn die MS die Information „aktiviere PDP-Kontexte" empfängt, führt sie
die oben beschriebene Aktualisierung einer logischen Verbindung
durch und leitet die Aktivierung eines PDP-Kontexts ein, indem sie
eine Nachricht (Nachrichten) „Activate
PDP Context Request" an den
SGSN sendet.
-
Die
Standardisierung des GPRS-Systems ist noch nicht abgeschlossen.
Der derzeitige Stand des GPRS-Systems ist in den Empfehlungen GSM
03.60 Version 0.20.0 und GSM 04.64 Version 0.0.1 (Entwurf) des European
Telecommunications Standards Institute (ETSI) beschrieben, die hiermit
als Referenz eingeschlossen sind.
-
Die
Beschreibung veranschaulicht nur bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt, sondern
kann innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche variieren.