-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Konjugat, das einen Photosensibilisator und
eine Zielsteuerungsgruppierung beinhaltet, sowie Verfahren zur Verwendung
des Konjugats.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Infektiöse Erkrankungen
bleiben ein ungelöstes
Problem, im wesentlichen bedingt durch das Erscheinen mehrfach antibiotikaresistenter
Stämme
von Bakterien, neu entdeckter viraler Erkrankungen und der Ausbreitung
von Pilz- und Protozoenerkrankungen.
-
Die
fortgeschrittene parodontale Erkrankung ist eine aus der großen Anzahl
oraler infektiöser
Erkrankungen, und sie ist der Hauptgrund von Zahnverlust bei den über 30-Jährigen.
Parodontale Erkrankungen entstehen aus der Wechselwirkung zwischen
Bakterienzellen und deren Produkten in dentalen Plaques und dem Abwehrmechanismus
des Wirts (Antczak-Bonckoms, A., (1994), J. Dent. Educ. 58: 625-640).
Die derzeitigen Behandlungen stützen
sich oft auf die mechanische Entfernung von Plaque und Bakterien,
was ineffizient sein kann (Unsal E. et al., (1995), J. Periodontol.
66: 47-51), oder
auf antibiotische Therapie, die zu bakterieller Resistenz führen kann
(Olsvik, B et al., (1995), J. Clin. Penodontol. 22: 391-396).
-
Die
photodynamische Therapie (PDT) ist als ein attraktives Verfahren
vorgeschlagen worden, um Mundbakterien und Bakterien in topischen
und gastrointestinalen Infektionen zu eliminieren, da diese Stellen einer
Beleuchtung relativ zugänglich
sind. Beispielsweise kann Faseroptik verwendet werden, um Licht
in die dentale Tasche zu übertragen
(Wilson, M, (1993), J. Appl. Bacteriol. 75: 299-306).
-
Die
WO 91/09631 offenbart ein Verfahren zur photodynamischen Inaktivierung
von Viren mit einer Membranhülle.
Das Verfahren verwendet substituierte Sapphyrin-Verbindungen, um
eine virale Inaktivierung während
der Bestrahlung mit Licht zu erreichen.
-
Die
WO 92/14493 offenbart ein nicht-proteinisches intrazelluläres Bindemolekül, das über ein
Linker-Molekül
an therapeutische und diagnostische Mittel konjugiert ist.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Der
Erfinder hat entdeckt, dass Klassen von Molekülen, die bislang nicht als
Zielsteuerungs-Gruppierungen
für Photosensibilisatoren
verwendet wurden, verwendet werden können, um eine Zielsteuerung
von Photosensibilisatoren zu verwirklichen.
-
Entsprechend
betrifft die Erfindung ein Konjugat-Molekül, welches einen Photosensibilisator
umfasst, der an eine Gruppierung mit einem nicht-paarbildenden Element
(Nicht-Paar-Element, NPM) gekoppelt ist, die Affinität für einen
Zielorganismus besitzt, wobei das nicht-paarbildende Element ein
Polypeptid ist.
-
Die
zielsteuernde Gruppierung (der zielsteuernde Rest) kann ein lineares,
verzweigtes oder zyklisches Polypeptid sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein kleines antimikrobielles
Peptid (SAMP). Histatine, Defensine, Cecropine, Magainine, Gram-positive
Bacteriocine und Peptidantibiotika können SAMPs sein. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein bakterielles, pilzliches,
tierisches, z.B. aus Säugern
stammendes, z.B. menschliches, SAMP oder ein aktives Fragment oder
Analoges hiervon.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein Defensin oder ein aktives
Fragment oder Analoges hiervon. Beispielsweise kann das Defensin
folgendes sein: ein humanes Defensin, z.B. HNP-1, -2, -3 oder -4;
ein Meerschweinchen-Defensin, z.B. GPNP, ein Kaninchen-Defensin,
z.B. Kaninchen NP-1, -2, -3A, -3B oder 5; ein Ratten-Defensin, z.B.
Ratten-NP-1, -2,
-3 oder -4; murines Cryptin; Bactenecin oder Indolicidin aus Rinder-Granulozyten;
oder Plasmin aus Rindersperma.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein SAMP mit Ursprung aus
Insekten oder ein aktives Fragment oder Analoges hiervon, z.B. ein
Cecropin aus Cecropia-Motten, Hummeln, Fruchtfliegen oder anderen
Insekten, ein Apidaecin aus Honigbienen oder ein Adropin aus Fruchtfliegen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein SAMP mit Ursprung aus
Amphibien oder ein aktives Fragment oder Analoges hiervon, z.B.
ein Magainin, ein PGLA, ein XPF, ein LPF, ein CPG, ein PGQ, ein
Bombinin, ein Bombinin-artiges Peptid BLP-1, -2, -3 oder -4, oder
ein Brevinin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein SAMP aus einem Invertebraten
oder ein aktives Fragment oder Analogon hiervon, z.B. Tachyplesin
I, II oder III oder Polyphemusin I oder II aus dem Pfeilschwanzkrebs.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
stammt die zielsteuernde Gruppierung aus einem Fisch, z.B. Pardaxin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Bacteriocin, bevorzugter
ein Gram-positives Bacteriocin oder ein aktives Fragment oder Analogon
hiervon, z.B. ein Nisin, ein Subtilin, Epidermin, Gallidermin, Salivarin
oder ein Lacticin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein Peptid-Antibiotikum oder
ein aktives Fragment oder Analoges hiervon, z.B. ein Tyrocidin oder
ein Bacitracin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein Histatin oder ein aktives
Fragment oder Analoges hiervon, z.B. Histatin-1 bis -8, bevorzugt
Histatin-1, -3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen beinhaltet die
zielsteuernde Gruppierung die Histatin-5-Reste 13-24 oder entsprechende Reste
aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten Ausführungsformen beinhaltet die
zielsteuernde Gruppierung ein Histatin-Molekül, das hergestellt wurde, um
eine innere Duplikation zu beinhalten.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein Polypeptid mit einer Affinität für ein Polysaccharid-Ziel,
z.B. ein Lektin. Dabei kann das Lektin beispielsweise ein Lektin
aus Samen, Bohnen, Wurzeln, aus Rinde/Borke, aus Algen/Tang, aus
Pilzen, Bakterien oder Invertebraten sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die zielsteuernde Gruppierung ein Pflanzenpolypeptid,
z.B. ein Lektin aus Jackbohne, z.B. Concanavalin A oder ein Lektin
aus einer Linse, Lens culinaris.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Speichel-Polypeptid oder ein
aktives Fragment oder Analogon hiervon. Beispiele für Speichelpolypeptide
sind die Histatine, z.B. Histatin-1 bis -8, oder, bevorzugter, Histatin-1,
-3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin-5-Reste 13-24
oder entsprechende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das so
hergestellt wurde, dass es eine interne Duplikation beinhaltet.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Gramnegatives Bacteriocin,
z.B. Colicin B, Colicin E1 oder Colicin Ia.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung bakteriell entwickeltes Polypeptid,
z.B. Nisin, Subtilin, Epidermin, Gallidermin, Salivarin oder Lacticin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerugsgruppierung ein Molekül, z.B.
ein Peptid, das etwas anderes ist als ein Antikörper oder eines von beiden
Elementen eines Rezeptor-Liganden-Paars.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Peptid, bei dem wenigstens
10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90% der Aminosäurereste einem Aminosäurerest
angehören,
z.B. einem positiv geladenen Aminosäurerest, z.B. einem Lysinrest,
einem Argininrest oder einem Ornithinrest. Besonders bevorzugte
Zielsteuerungsgruppierungen sind Polyaminosäuren, z.B. Polylysin, Polyarginin
oder Polyornithin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zielsteuerungsgruppierung wie folgt beschaffen: sie ist kationisch;
sie besitzt eine positive Nettoladung von +1, +2 oder +3 pro Molekül; sie besitzt
eine positive Nettoladung größer oder
gleich +4; sie beinhaltet einen positiv geladenen Aminosäurerest,
z.B. Lysin; sie beinhaltet wenigstens 2, 3, 4 oder mehr positiv
geladene Aminosäurereste,
z.B. einen Lysin-, Arginin- oder Ornithinrest.
-
Bei
anderen Ausführungsformen
ist die Zielsteuerungsgruppierung wie folgt beschaffen: sie ist
anionisch; sie besitzt eine negative Nettoladung von -1, -2 oder
-3 pro Molekül;
sie besitzt eine negative Nettoladung größer oder gleich -4; sie beinhaltet
einen negativ geladenen Aminosäurerest,
z.B. Asparaginsäure
oder Glutaminsäure;
sie beinhaltet wenigstens 2, 3, 4 oder mehr negativ geladene Aminosäurereste,
z.B. Glutaminsäure;
sie beinhaltet wenigstens 10, 20, 30, 40 oder 50% oder mehr negativ
geladene Aminosäurereste,
z.B. Asparaginsäure
oder Glutaminsäure.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zielsteuerungsgruppierung wie folgt beschaffen: sie ist etwa
neutral in der Ladung; sie beinhaltet wenigstens 50, 60, 70, 80
oder 90% Aminosäurereste,
die neutrale Aminosäurereste
sind, wie etwa Serin, Threonin, Alanin, Methionin, Cystein oder
Valin.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
besitzt die Zielsteuerungsgruppierung ein Molekulargewicht von mehr
als 1200, 1800, 2400, 3000, 6000, 10.000, 25.000, 50.000, 100.000
oder 200.000 Dalton. Bei bevorzugten Ausführungsformen hat die Zielsteuerungsgruppierung
ein Molekulargewicht von weniger als 250.000, 150.000, 60.000, 25.000,
10.000, 8.000 oder 6.000 Dalton. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen beträgt das Molekulargewicht
der Zielsteuerungsgruppierung zwischen 300 und 1.800, 600 und 2.400,
1.200 und 6.000, 5.000 und 8.000, 8.000 und 15.000, 15.000 und 30.000,
35.000 und 70.000, 70.000 und 150.000 oder 150.000 und 300.000 Dalton.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Peptid von mindestens
3, 6, 12, 18, 24, 30, 60, 100, 250, 500, 1.000 oder 2.500 Resten
Länge.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zielsteuerungsgruppierung ein Peptid von weniger als 3.000,
1.500, 700, 300, 150, 100, 80, 60, 40, 30 oder 15 Resten Länge. Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Peptid zwischen 6 und
15, 12 und 18, 18 und 30, 20 und 40, 30 und 60, 80 und 120, 150
und 300, 300 und 600, 800 und 1.200, oder 2.000 und 3.000 Resten
Länge.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Protein, das eine Pore
in der Petmeabilitätsbarriere
des Zielorganismus ausbildet, z.B. in Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae,
Candida albicans, Leishmania donovani oder Giardia lamblia.
-
Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Lipoprotein niedriger
Dichte, ein Lipoprotein hoher Dichte oder ein Lipoprotein sehr niedriger
Dichte.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zielsteuerungsgruppierung unter Verwendung eines Oberflächenmoleküls des Zielorganismus über Affinitätsselektion
oder -Screen ausgewählt
bzw. selektiert worden, z.B. ist die zielsteuernde Gruppierung in
einer chemischen Bibliothek oder einer Phage Display-Bibliothek
selektiert worden.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polylysin-Molekül. Das Polylysin
kann zwischen 6 und 15, 12 und 18, 18 und 30, 20 und 40, 30 und
60, 80 und 120, 150 und 300, 300 und 600, 800 und 1.200 oder 2.000
und 3.000 Resten Länge
aufweisen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polypeptid, z.B. eine
Polyaminosäure,
die chemisch modifiziert wurde, um deren Ladung zu verändern, z.B.
die Ladung von Seitenketten eines oder mehrerer Aminosäurereste
der Polyaminosäure.
Beispielsweise können
eine oder mehrere, oder ungefähr
10, 25, 50, 75, 90 oder 100% der geladenen Seitenketten modifiziert
werden. Mit „modifiziert" ist gemeint, dass
eine negative Seitenkette, z.B. eine Glutaminsäure- oder eine Asparaginsäure-Seitenkette,
in ihrer Ladung positiv oder neutral gemacht wird, bzw. dass eine
positiv geladene Seitenkette, z.B. die Seitenkette von Lysin, Arginin
oder Ornithin, negativ oder neutral in der Ladung gemacht wird.
Beispielsweise können
eine oder mehrere der Seitenketten von Polylysin in ihrer Ladung
neutral oder negativ gemacht werden.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist es z.B. so, dass der Photosensibilisator Singulett-Sauerstoff bei Absorption
elektromagnetischer Strahlung des richtigen Energieniveaus und der
richtigen Wellenlänge
produziert; dass der Photosensibilisator ein Porphyrin oder Porphyrinderivat
beinhaltet; dass der Photosensibilisator Chlorin e6 oder ein Chlorin-Derivat
beinhaltet.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat weiterhin ein Rückgrat-Element. Bei solchen
Ausführungsformen
wird das Rückgrat
sowohl an einen Photosensibilisator als auch an eine zielsteuernde
Gruppierung gekoppelt. Das Rückgrat
kann außerdem
selbst eine zielsteuernde Gruppierung, z.B. Polylysin, sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
besitzt das Konjugatmolekül
Affinität
für einen
Zielorganismus. Der Zielorganismus kann z.B. folgendes sein: ein
Mikroorganismus, z.B. eine Bakterienzelle, eine Pilzzelle, eine
Protozoenzelle, eine Zelle von Pneumocystis carinii; ein Virus oder
ein parasitärer
Wurm; oder ein Arthropode.
-
Bei
bevorzugten Ausfühnungsformen,
bei denen die Zelle eine Bakterienzelle ist, kann die Bakterienzelle
folgendes sein: eine Zelle von Staphylococcus, Streptococcus, Enterococcus,
Mycobacterium, Pseudomonas, Salmonella, Shigella, Escherichia, Erwinia,
Klebsiella, Borrelia, Treponema, Campylobacter, Helicobacter, Bordetella,
Neisseria, Legionella, Leptospira, Serpulina, Mycoplasma, Bacteroides,
Klebsiella, Yersinia, Chlamydia, Vibrio, Actinobacillus, Porphyria,
Haemophilus, Pasteurella, Peptostreptococcus, Listeria, Propionibacterium,
Mycobacterium, Corynebacterium oder Dermatophilus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen die Zelle eine Pilzzelle ist, kann die Zelle eine Zelle von
Candida oder Aspergillus sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Organismus Pneumocystis carinii.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus eine Protozoenzelle ist, ist die Zelle
eine Zelle von Entamoeba, Toxoplasma, Giardia, Leishmania, Cryptosporidium
oder eine Schistosoma.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus ein Virus ist, ist das Virus ein HIV-Virus,
ein HTLV-Virus, ein Hepatitisvirus, ein Influenzavirus, ein Rhinovirus,
ein Papillomavirus, ein Masernvirus, ein Herpesvirus, ein Rotavirus,
ein Parvovirus, ein Psittakose-Virus oder ein Ebolavirus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus ein Arthropode ist, ist der Arthropode
eine parasitäre
Milbe.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus ein Wurm ist, ist der Wurm ein Nematode
oder ein Trematode.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Zielorganismus eine orale Bakterienart, z.B. Porphyromonas
(Bacteroides) gingivalis.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Konjugat-Molekül, das einen
Photosensibilisator, der mit einem Zielsteuerungspeptid mit einem
nicht-paarbildenden Element (Nicht-Paar-Element, NPM) gekoppelt
ist, sowie einen pharmazeutisch verträglichen Träger beinhaltet.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Konjugat-Molekül, das einen
Photosensibilisator beinhaltet, der mit einem Zielsteuerungsgruppierung
gekoppelt ist, die eine Nicht-Paar-Element (NPM)-Polypeptidgruppierung
beinhaltet, die Affinität
für eine
orale Bakterienspezies besitzt.
-
Die
Zielsteuerungsgruppierung kann ein lineares, verzweigtes oder zyklisches
Polypeptid sein.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polylysin-Molekül. Das Polylysin
kann zwischen 6 und 15, 12 und 18, 18 und 30, 20 und 40, 30 und
60, 80 und 120, 150 und 300, 300 und 600, 800 und 1.200 oder 2.000
und 3.000 Reste lang sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polypeptid, z.B. eine
Polyaminosäure,
die chemisch modifiziert wurde, um ihre Ladung zu verändern, z.B.
die Ladung von Seitenketten eines oder mehrerer Aminosäurereste
der Polyaminosäure.
Beispielsweise können
ein oder mehrere, oder ungefähr
10, 25, 50, 75, 90 oder 100% der geladenen Seitenketten modifiziert
werden. Mit „modifiziert" ist gemeint, dass
eine negative Seitenkette, z.B. eine Glutaminsäure- oder eine Asparaginsäure-Seitenkette, in
ihrer Ladung positiv oder neutral gemacht wird, bzw. dass eine positiv
geladene Seitenkette, z.B. die Seitenkette von Lysin, Arginin oder
Ornithin, negativ oder neutral in der Ladung gemacht wird. Beispielsweise
können eine
oder mehrere der Seitenketten von Polylysin in ihrer Ladung neutral
oder negativ gemacht werden.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist es z.B. so, dass der Photosensibilisator Singulett-Sauerstoff bei Absorption
elektromagnetischer Strahlung des richtigen Energieniveaus und der
richtigen Wellenlänge
produziert; dass der Photosensibilisator ein Porphyrin oder Porphyrinderivat
beinhaltet; dass der Photosensibilisator Chlorin e6 oder ein Chlorin-Derivat
beinhaltet.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat weiterhin ein Rückgrat-Element. Bei solchen
Ausführungsformen
wird das Rückgrat
sowohl an einen Photosensibilisator als auch an eine zielsteuernde
Gruppierung gekoppelt. Das Rückgrat
kann außerdem
selbst eine zielsteuernde Gruppierung, z.B. Polylysin, sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat Chlorin e6, das an Polylysin konjugiert ist,
z.B. 1 oder 2 bis 20 Chlorin e6-Moleküle, die an ein Polylysin mit
einem Molekulargewicht zwischen etwa 1.000 bis 3.000 konjugiert
sind.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat Chlorin e6, konjugiert an ein Histatin-Polypeptid
oder ein aktives Fragment oder Analogon hiervon, z.B. 1 oder 2 bis
4 Chlorin e6-Moleküle, die
an ein Histatin-5-Polypeptid konjugiert sind.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat Chlorin e6 und ein Histatin-Polypeptid oder ein
aktives Fragment oder Analogon hiervon, konjugiert an ein Polylysin-Rückgrat,
z.B. entweder mit ein bis vier Polylysinketten (MW 1.000 bis 3.000
Dalton, jeweils enthaltend 1 oder 2 bis 20 Chlorin e6-Moleküle), die
mit einem Histatin-5-Polypeptid verbunden sind, oder mit einem bis
vier Histatin-5-Polypeptiden, die mit einer Polylysinkette (MW 1.000
bis 3.000) verbunden sind und 1 oder 2 bis 16 Chlorin e6-Moleküle enthalten.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Zielorganismus eine orale Bakterienspezies, z.B. Porphyromonas
(Bacteroides) gingivalis.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Speichelpolypeptid oder
ein aktives Fragment oder Analoges hiervon. Beispiele von Speichelpolypeptiden
sind die Histatine, z.B. Histatin-1 bis -8, oder, bevorzugter, Histatin-1,
-3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin 5-Reste 13-24 oder
entsprechende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das künstlich erzeugt
wurde, um eine innere Duplikation zu beinhalten.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Subjekts gegen eine Erkrankung, die durch die Anwesenheit
eines nicht gewünschten
Organismus charakterisiert ist. Das Verfahren beinhaltet: Verabreichen
eines Konjugats an das Subjekt, wobei das Konjugat einen Photosensibilisator beinhaltet,
der an eine NPM-Zielsteuerungsgruppierung gekoppelt ist, z.B. ein
hier beschriebenes Konjugat; Bestrahlen des Subjekts mit Energie
einer Wellenlänge,
die geeignet ist, um einen zytotoxischen Effekt durch den Photosensibilisator
zu erzeugen; dadurch Behandeln des Subjekts im Hinblick auf die
Krankheit, die durch die Anwesenheit eines unerwünschten Organismus charakterisiert
ist.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
kann der unerwünschte
Organismus beispielsweise folgendes sein: ein Mikroorganismus, z.B.
eine Bakterienzelle, eine Pilzzelle, eine Protozoenzelle, eine Zelle
von Pneumocystis carinii, ein Virus, oder ein parasitärer Wurm
oder ein Arthropode.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der unerwünschte
Organismus eine Bakterienzelle ist, kann die Bakterienzelle folgendes
sein: eine Zelle von Staphylococcus, Streptococcus, Enterococcus,
Mycobacterium, Pseudomonas, Salmonella, Shigella, Escherichia, Erwinia,
Klebsiella, Borrelia, Treponema, Campylobacter, Helicobacter, Bordetella,
Neisseria, Legionella, Leptospira, Serpulina, Mycoplasma, Bacteroides,
Klebsiella, Yersinia, Chlamydia, Vibrio, Actinobacillus, Porphyria,
Haemophilus, Pasteurella, Peptostreptococcus, Listeria, Propionibacterium,
Mycobacterium, Corynebacterium oder Dermatophilus.
-
Bei
bevorzugteren Ausführungsformen
kann die Bakterienzelle eine Porphyromonas (Bacteroides) gingivalis,
eine Bacteroides-Spezies, einschließlich B. gingivalis (nun bekannt
als Porphyromonas gingivalis), Eikenella corrodens, Fusobacterium
nucleatum, Wolinella recta, eine Eubacterium-Spezies, Prevotella
(Bacteroides) intermedia, Bacteroides forsythus, eine Capnocytophaga-Spezies,
Actinobacillus actinomycetamcomitans und Streptococcus mutans sein.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen die Bakterienzelle eine Treponema-Zelle ist, ist die Erkrankung
Gingivitis ulcerativa necroticans, Frambösie oder Pinta. Bei anderen
Ausführungsformen
ist die Erkrankung Impetigo oder zystische Akne.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der unerwünschte
Organismus eine Pilzzelle ist, kann die Zelle eine Candida- oder
eine Aspergillus-Zelle sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist der Organismus Pneumocystis carinii.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
wo der unerwünschte
Organismus eine Protozoenzelle ist, ist die Zelle eine Entamoeba,
eine Toxoplasma, eine Giardia, eine Leishmania, eine Cryptosporidium
oder eine Schistosoma.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der unerwünschte
Organismus ein Virus ist, ist das Virus ein HIV-Virus, ein HTLV-Virus,
ein Hepatitisvirus, ein Influenzavirus, ein Rhinovirus, ein Papillomavirus, ein
Masernvirus, ein Herpesvirus, ein Rotavirus, ein Parvovirus, ein
Psittakosevirus oder ein Ebolavirus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus ein Arthropode ist, ist der Arthropode
eine parasitäre
Milbe.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen der Zielorganismus ein Wurm ist, ist der Wurm ein Nematode
oder ein Trematode. Bei bevorzugten Ausführungsformen, bei denen der
Wurm ein Nematode ist, findet sich der Nematode in einem Subjekt
mit Fadenwurmbefall.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Zielorganismus eine orale Bakterienspezies, z.B. Porphyromonas
(Bacferoides) gingivalis.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Subjekts bei einer Erkrankung der Mundhöhle, gekennzeichnet durch die
Gegenwart eines unerwünschten
Organismus. Das Verfahren beinhaltet:
Verabreichen eines Konjugats
an das Subjekt, wobei das Konjugat einen Photosensibilisator beinhaltet,
der an eine NPM-Zielsteuerungsgruppierung gekoppelt ist, z.B. ein
hier beschriebenes Konjugat;
Bestrahlen des Subjekts mit Energie
einer Wellenlänge,
die geeignet ist, um einen zytotoxischen Effekt durch den Photosensibilisator
zu erzeugen;
dadurch Behandeln des Subjekts im Hinblick auf
die Krankheit, die durch die Anwesenheit eines unerwünschten
Organismus charakterisiert ist.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die topische Verabreichung des Konjugats
auf einer Fläche
des Subjekts, die mit dem unerwünschten
Organismus infiziert ist. Das Konjugat kann topisch verabreicht
werden, z.B. allgemein auf den Oberflächen der Mundhöhle, auf
dem Zahnfleisch, auf dem periodontalen Gewebe, an der periodontalen
Tasche, auf durch Entzündung
charakterisierten Flächen,
auf Läsionen,
auf Fissuren oder schadhaften Stellen in einem Zahn oder Zahnfleisch,
auf Zahnkaries, auf Schnitten oder Einschnitten, z.B. auf solchen,
die im Verlauf der dentalen oder einer andersartigen medizinischen
Behandlung verursacht werden, oder auf Wunden. Bei anderen Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die systemische Applikation, z.B. durch
Einnahme oder Injektion. Bei anderen Ausführungsformen beinhaltet das Verfahren
die subkutane Zufuhr, z.B. durch subkutane Injektion. Bei anderen
Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die lokale Injektion an oder nahe der Stelle
der Infektion mit dem unerwünschten
Organismus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Bestrahlung Laserbestrahlung oder sie wird durch eine Faseroptik-Vorrichtung übertragen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an einer Erkrankung der Mundhöhle, die gekennzeichnet ist
durch das Vorhandensein eines unerwünschten Organismus, z.B. eines
mikrobiellen Organismus, z.B. eines unerwünschten Bakteriums, Pilzes,
Virus oder Protozoen. Die Erkrankung kann eine sein, bei der beliebige
von Zähnen,
Zahnfleisch, z.B. dem periodontalen Gewebe, Zunge, Mandeln, Gaumenzäpfchen, Mundhöhlenauskleidung
oder Ohrspeicheldrüsen
durch den Organismus infiziert sind oder anderweitig von der Erkrankung
betroffen sind.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Erkrankung eine infektiöse
orale Erkrankung.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an: einer periodontalen Erkrankung, z.B. Periodontitis
oder Parodontose; sich zurückbildendem
Zahnfleisch; akuter ulcerativer Gingivitis; chronischer Gingivitis;
periodontalem Abszess, früh
einsetzender (juveniler) Periodontitis; Schwangerschafts-Gingivitis;
Pericoronitis; infektiöser
Stomatitis; Cancrum oris; eitriger Paratitis; akuter oder chronischer
Osteomyelitis des Unterkiefers oder Oberkiefers; Pulpitis oder periapikalen
Infektionen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an einer oralen Pilzinfektion, z.B. an einer
Actinomykose, Histoplasmose, Phycomykose, Aspergillose, Cyrptococcose,
Sporotrichose, Blastomykose oder an einer Paracoccidioidomykose-Infektion.
-
Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an einer oralen Hefeinfektion, z.B. einschließlich einer
Candida-Infektion der Mundhöhle,
z.B. Candidose (Candidiase), Soor, chronischer Candidose und candidaler
(candidialer) Leukoplakie, oder an einer viralen Infektion, einschließlich primärer Herpes-Stomatitis
oder Lippenherpes.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt zusätzlich
dazu, dass es an einer Erkrankung der Mundhöhle leidet, an einer Immunerkrankung,
z.B. einer erworbenen oder ererbten Immunerkrankung. Bei besonders
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an AIDS oder ist HIV-positiv.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der unerwünschte
Organismus eine orale Bakterienspezies, z.B. Porphyromonas (Bacteroides)
gingivalis; eine Bacteroides-Spezies, einschließlich B. gingivalis (nun bekannt
als Porphyromonas gingivalis), Eikenella corrodens, Fusobacterium
nucleatum, Wolinella recta, eine Eubacterium-Spezies, Prevofella
(Bacteroides) intermedia, Bacteroides forsythus, eine Capnocytophaga-Spezies,
Actinobacillus actinomycetamcomitans und Streptococcus mutans.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung des Konjugats ein Speichel-Polypeptid
oder ein aktives Fragment oder Analogon hiervon. Beispiele für Speichelpolypeptide
sind die Histatine, z.B. Histatin-1 bis -8, oder, bevorzugter, Histatin-1,
-3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin-5-Reste 13-24 oder
entsprechende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das so
hergestellt wurde, dass es eine interne Duplikation beinhaltet.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polylysinmolekül.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polypeptid, z.B. eine
Polyaminosäure,
die chemisch modifiziert wurde, um deren Ladung zu verändern, z.B.
die Ladung von Seitenketten eines oder mehrerer Aminosäurereste
der Polyaminosäure.
Beispielsweise können
eine oder mehrere, oder ungefähr
10, 25, 50, 75, 90 oder 100% der geladenen Seitenketten modifiziert
werden. Mit „modifiziert" ist gemeint, dass
eine negative Seitenkette, z.B. eine Glutaminsäure- oder eine Asparaginsäure-Seitenkette,
in ihrer Ladung positiv oder neutral gemacht wird, bzw. dass eine
positiv geladene Seitenkette, z.B. die Seitenkette von Lysin, Arginin
oder Ornithin, negativ oder neutral in der Ladung gemacht wird.
Beispielsweise können
eine oder mehrere der Seitenketten von Polylysin in ihrer Ladung
neutral oder negativ gemacht werden.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist es z.B. so, dass der Photosensibilisator Singulett-Sauerstoff bei Absorption
elektromagnetischer Strahlung des richtigen Energieniveaus und der richtigen
Wellenlänge
produziert; dass der Photosensibilisator ein Porphyrin oder Porphyrinderivat
beinhaltet; dass der Photosensibilisator Chlorin e6 oder ein Chlorin-Derivat
beinhaltet.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Subjekts gegen eine periodontale Erkrankung, die durch die
Anwesenheit eines unerwünschten
Organismus charakterisiert ist. Das Verfahren beinhaltet:
Verabreichen
eines Konjugats an das Subjekt, wobei das Konjugat einen Photosensibilisator
beinhaltet, der an eine NPM-Zielsteuerungsgruppierung gekoppelt
ist, z.B. ein hier beschriebenes Konjugat;
Bestrahlen des periodontalen
Gewebes des Subjekts mit Energie einer Wellenlänge, die geeignet ist, um einen zytotoxischen
Effekt durch den Photosensibilisator zu erzeugen;
dadurch Behandeln
des Subjekts im Hinblick auf die periodontale Erkrankung.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die topische Verabreichung des Konjugats
auf einer Fläche
des Subjekts, die mit dem unerwünschten
Organismus infiziert ist. Das Konjugat kann topisch verabreicht
werden auf dem Zahnfleisch, auf dem periodontalen Gewebe, an der
periodontalen Tasche, auf durch Entzündung charakterisierten Flächen oder
Läsionen.
Bei anderen Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die systemische Applikation, z.B. durch
Einnahme oder Injektion. Bei anderen Ausführungsformen beinhaltet das
Verfahren die subkutane Zufuhr, z.B. durch subkutane Injektion.
Bei anderen Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die lokale Injektion an oder nahe der Stelle
der Infektion mit dem unerwünschten
Organismus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an: Periodontitis oder Parodontose; sich zurückbildendem
Zahnfleisch; akuter ulcerativer Gingivitis; chronischer Gingivitis;
periodontalem Abszess, früh einsetzender
(juveniler) Periodontitis; Schwangerschafts-Gingivitis.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt zusätzlich
dazu, dass es an einer periodontalen Erkrankung leidet, an einer
Immunerkrankung, z.B. einer erworbenen oder ererbten Immunerkrankung.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an AIDS oder ist HIV-positiv.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der unerwünschte
Organismus eine orale Bakterienspezies, z.B. Porphyromonas (Bacteroides)
gingivalis, eine Bacteroides-Spezies, einschließlich B. gingivalis (nun bekannt
als Porphyromonas gingivalis), Eikenella corrodens, Fusobacterium
nucleatum, Wolinella recta, eine Eubacterium-Spezies, Prevotella
(Bacteroides) intermedia, Bacteroides forsythus, eine Capnocytophaga-Spezies,
Actinobacillus actinomycefamcomitans und Streptococcus mutans.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung des Konjugats ein Speichel-Polypeptid
oder ein aktives Fragment oder Analogon hiervon. Beispiele für Speichelpolypeptide
sind die Histatine, z.B. Histatin-1 bis -8, oder, bevorzugter, Histatin-1,
-3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin-5-Reste 13-24 oder
entsprechende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das so
hergestellt wurde, dass es eine interne Duplikation beinhaltet.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polylysinmolekül.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polypeptid, z.B. eine
Polyaminosäure,
die chemisch modifiziert wurde, um deren Ladung zu verändern, z.B.
die Ladung von Seitenketten eines oder mehrerer Aminosäurereste
der Polyaminosäure.
Beispielsweise können
eine oder mehrere, oder ungefähr
10, 25, 50, 75, 90 oder 100% der geladenen Seitenketten modifiziert
werden. Mit „modifiziert" ist gemeint, dass
eine negative Seitenkette, z.B. eine Glutaminsäure- oder eine Asparaginsäure-Seitenkette,
in ihrer Ladung positiv oder neutral gemacht wird, bzw. dass eine
positiv geladene Seitenkette, z.B. die Seitenkette von Lysin, Arginin
oder Ornithin, negativ oder neutral in der Ladung gemacht wird.
Beispielsweise können
eine oder mehrere der Seitenketten von Polylysin in ihrer Ladung
neutral oder negativ gemacht werden.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist es z.B. so, dass der Photosensibilisator Singulett-Sauerstoff bei Absorption
elektromagnetischer Strahlung des richtigen Energieniveaus und der
richtigen Wellenlänge
produziert; dass der Photosensibilisator ein Porphyrin oder Porphyrinderivat
beinhaltet; dass der Photosensibilisator Chlorin e6 oder ein Chlorin-Derivat
beinhaltet.
-
Bei
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Subjekts mit einer erworbenen Immunerkrankung gegen eine Erkrankung
der Mundhöhle,
die durch die Anwesenheit eines unerwünschten Organismus gekennzeichnet
ist. Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist der unerwünschte
Organismus ein anderer als ein Organismus, der der Auslöser der
erworbenen Immunerkrankung ist. Die erworbene Immunerkrankung kann
z.B. AIDS oder eine HIV-Infektion sein. Das Verfahren beinhaltet:
Verabreichung
eines Konjugats an das Subjekt, wobei das Konjugat einen Photosensibilisator
beinhaltet, der an eine NPM-Zielsteuerungsgruppierung gekoppelt
ist, z.B. ein hier beschriebenes Konjugat;
Bestrahlen des Subjekts
mit Energie einer Wellenlänge,
die geeignet ist, um einen zytotoxischen Effekt durch den Photosensibilisator
zu erzeugen;
dadurch Behandeln des Subjekts im Hinblick auf
die Krankheit, die durch die Anwesenheit eines unerwünschten
Organismus charakterisiert ist.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die topische Verabreichung des Konjugats
auf einer Fläche
des Subjekts, die mit dem unerwünschten
Organismus infiziert ist. Das Konjugat kann topisch verabreicht
werden, z.B. allgemein auf den Oberflächen der Mundhöhle, auf
dem Zahnfleisch, auf dem periodontalen Gewebe, an der periodontalen
Tasche, auf durch Entzündung
charakterisierten Flächen,
auf Läsionen,
auf Fissuren oder schadhaften Stellen in einem Zahn oder Zahnfleisch,
auf Zahnkaries, auf Schnitten oder Einschnitten, z.B. auf solchen,
die im Verlauf der dentalen oder andersartigen medizinischen Behandlung verursacht
werden, oder auf Wunden. Bei anderen Ausführungsformen beinhaltet das
Verfahren die systemische Applikation, z.B. durch Einnahme oder
Injektion. Bei anderen Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die subkutane Zufuhr, z.B. durch subkutane
Injektion. Bei anderen Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren die lokale Injektion an oder nahe der Stelle
der Infektion mit dem unerwünschten
Organismus.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Bestrahlung Laserbestrahlung oder wird durch eine Faseroptik-Vorrichtung übertragen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der unerwünschte
Organismus z.B. ein mikrobieller Organismus, z.B. ein unerwünschtes
Bakterium, ein unerwünschter
Pilz, Virus oder Protozoe. Die Erkrankung kann eine sein, bei der
beliebige von Zähnen,
Zahnfleisch, z.B. dem periodontalen Gewebe, Zunge, Mandeln, Gaumenzäpfchen,
Mundhöhlenauskleidung
oder Ohrspeicheldrüsen
durch den Organismus infiziert sind oder anderweitig von der Erkrankung
betroffen sind.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Erkrankung eine infektiöse
orale Erkrankung.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an: einer periodontalen Erkrankung, z.B. Periodontitis
oder Parodontose; sich zurückbildendem
Zahnfleisch; akuter ulcerativer Gingivitis; chronischer Gingivitis;
periodontalem Abszess, früh
einsetzender (juveniler) Periodontitis; Schwangerschafts-Gingivitis;
Pericoronitis; infektiöser
Stomatitis; Cancrum oris; eitriger Paratitis; akuter oder chronischer
Osteomyelitis des Unterkiefers oder Oberkiefers; Pulpitis oder periapikalen
Infektionen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an einer oralen Pilzinfektion, z.B. an einer
Actinomykose, Histoplasmose, Phycomykose, Aspergillose, Cyrptococcose,
Sporotrichose, Blastomykose oder an einer Paracoccidioidomykose-Infektion.
Bei anderen bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Subjekt an einer oralen Hefeinfektion, z.B. einschließlich einer
Candida-Infektion der Mundhöhle,
z.B. Candidose (Candidiase), Soor, chronischer Candidose und candidaler
(candidialer) Leukoplakie, oder an einer viralen Infektion, einschließlich primärer Herpes-Stomatitis oder Lippenherpes.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist der unerwünschte
Organismus eine orale Bakterienspezies, z.B. Porphyromonas (Bacteroides)
gingivalis; eine Bacteroides-Spezies, einschließlich B. gingivalis (nun bekannt
als Porphyromonas gingivalis), Eikenella corrodens, Fusobacterium
nucleatum, Wolinella recta, eine Eubacterium-Spezies, Prevotella
(Bacteroides) intermedia, Bacteroides forsythus, eine Capnocytophaga-Spezies,
Actinobacillus actinomycetamcomitans und Streptococcus mutans.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung des Konjugats ein Speichel-Polypeptid
oder ein aktives Fragment oder Analogon hiervon. Beispiele für Speichelpolypeptide
sind die Histatine, z.B. Histatin-1 bis -8, oder, bevorzugter, Histatin-1,
-3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin-5-Reste 13-24 oder
entsprechende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das so
hergestellt wurde, dass es eine interne Duplikation beinhaltet.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polylysinmolekül.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Polypeptid, z.B. eine
Polyaminosäure,
die chemisch modifiziert wurde, um deren Ladung zu verändern, z.B.
die Ladung von Seitenketten eines oder mehrerer Aminosäurereste
der Polyaminosäure.
Beispielsweise können
eine oder mehrere, oder ungefähr
10, 25, 50, 75, 90 oder 100% der geladenen Seitenketten modifiziert
werden. Mit „modifiziert" ist gemeint, dass
eine negative Seitenkette, z.B. eine Glutaminsäure- oder eine Asparaginsäure-Seitenkette,
in ihrer Ladung positiv oder neutral gemacht wird, bzw. dass eine
positiv geladene Seitenkette, z.B. die Seitenkette von Lysin, Arginin
oder Ornithin, negativ oder neutral in der Ladung gemacht wird.
Beispielsweise können
eine oder mehrere der Seitenketten von Polylysin in ihrer Ladung
neutral oder negativ gemacht werden.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist es z.B. so, dass der Photosensibilisator Singulett-Sauerstoff bei Absorption
elektromagnetischer Strahlung des richtigen Energieniveaus und der
richtigen Wellenlänge
produziert; dass der Photosensibilisator ein Porphyrin oder Porphyrinderivat
beinhaltet; dass der Photosensibilisator Chlorin e6 oder ein Chlorin-Derivat
beinhaltet.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Konjugatmolekülen, wobei
das Verfahren folgendes umfasst:
Bereitstellen eines Rückgrats,
z.B. eines Polypeptidrückgrats;
Koppeln,
z.B. kovalentes Koppeln, eines Photosensibilisators an das Rückgrat;
Koppeln,
z.B. kovalentes Koppeln, einer Zielsteuerungsgruppierung, z.B. einer
hier beschriebenen Zielsteuerungsgruppierung, an das Rückgrat.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhalten die Kopplungsreaktionen eine aktivierte Estergruppierung
eines Photosensibilisators. Bei bevorzugteren Ausführungsformen
reagiert eine Aminogruppe an dem Rückgrat als Nukleophil und verdrängt die
Abgangsgruppe vom aktiven Ester des Photosensibilisators. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
wird die Zielsteuerungsgruppierung mit einem Kopplungsmittel an
das Rückgrat gekoppelt.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Kit für die Eliminierung
eines unerwünschten
Organismus. Das Kit beinhaltet einen Photosensibilisator, der mit
einer Zielsteuerungsgruppierung gekoppelt ist, sowie Gebrauchsanweisungen.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Konjugat nicht, bzw. ist nicht gekoppelt, z.B. kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt, an ein PM, einen Antikörper, ein
Enzym, ein Hormon, einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche oder
den Liganden für
einen Rezeptor auf einer Zelloberfläche.
-
Die
photodynamische Therapie beinhaltet die Verwendung einer lichtaktivierbaren
Verbindung oder eines Photosensibilisators zusammen mit Licht korrekter
Wellenlänge,
um einen zytotoxischen Effekt zu produzieren. Um die Spezifität des Photosensibilisators
für sein
Ziel zu erhöhen,
kann der Photosensibilisator an eine Zielsteuerungsgruppierung gebunden
werden. Verfahren und Konjugate der Erfindung betreffen die Verwendung
von NPM-zielgesteuerten Photosensibilisatoren. NPMs können den
Photosensibilisator in einer effizienten und kostengünstigen
Weise an ein Ziel ausliefern. Die Zusammensetzungen der Erfindung
sind insofern vorteilhaft, als (i) sie nicht internalisiert werden
müssen,
um Bakterien zu töten,
da die Bestrahlung toxische Sauerstoff-Spezies erzeugt, die durch die bakterielle
Zellwand diffundieren können,
(ii) die Erzeugung toxischer Sauerstoffspezies einen lokalen Effekt
beim Stimulieren der Wirtsimmunantwort haben kann, der dabei unterstützend wirken
kann, Bakterien zu vernichten und die Wundheilung zu unterstützen, (iii)
sie nur in dem Gebiet, das der Bestrahlung unterworfen ist, eine
zytotoxische Antwort erzeugen.
-
Solange
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hier verwendet werden, die gleiche Bedeutung, mit
der sie üblicherweise
von einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung
gehört,
verstanden werden. Obwohl beim Durchführen oder Testen der vorliegenden
Erfindung Verfahren und Materialien verwendet werden können, die
den hier genannten ähnlich
oder äquivalent
sind, sind die bevorzugten Verfahren und Materialien unten beschrieben.
Zusätzlich
sind die Materialien, Verfahren und Beispiele nur veranschaulichend
und nicht als limitierend gedacht.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A ist
ein Diagramm der ersten der Reaktionen für die Synthese von Chlorin
e6-Polylysin-Konjugaten
verschiedener Ladung, wobei Pfeil 1 die Reaktion von Chlorin e6,
Molekül
I, mit N-Hydroxysuccinimid in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid
und Dimethylsulfoxid zur Bildung von Chlorin e6-NHS-Ester, Molekül II, zeigt.
-
1B ist
ein Diagramm, das die Reaktion 2 von Molekül II mit poly-L-Lysin, Molekül IV, zur
Bildung von poly-L-Lysin-Chlorin e6, Molekül III, zeigt.
-
1C ist
ein Diagramm, das die chemische Struktur von Histatin-5-Chlorin
e6-Konjugat mit vier Chlorin e6-Gruppierungen, jeweils gekoppelt
an eine ε-Aminogruppe
jedes Lysinrests von Histatin-5, zeigt.
-
1D ist
ein Diagramm, das die Reaktion von Molekül III mit Essigsäureanhydrid
oder Bernsteinsäureanhydrid
in DMSO zur Ausbildung von zwei Spezies von Molekül V zeigt,
wobei die Gruppe R für
Chlorin e6-Polylysin-Essigsäureamid-Neutralkonjugat
-COCH3 darstellt, und die Gruppe R für Chlorin
e6-Polylysin-Bernsteinsäureamid
-COCH2CH2COOH darstellt;
für Molekül III, das
nicht weiter acyliert wird, stellt die Gruppe R in Spezies V -H
dar.
-
2A ist
ein Diagramm der ersten Reaktionsabfolgen für die Synthese kationischer,
neutraler und anionischer Chlorin e6-Polylysin-Konjugate mit einem
Histatin-5 16 Aminosäurereste-Fragment durch die
Synthese von Molekülen,
die die reaktive funktionelle Sulfhydrylgruppe 2-Pyridyl-dithio-3-propionyl enthalten,
wobei Reaktion 4 Molekül
V, Polylysin-Chlorin e6, zeigt, das mit N-Succinimidyl-3-[2-pyridyldithiol]propionat (SPDP)
in DMSO reagiert, um Polylysin-Chlorin e6-SPDP, Molekül VI, zu erzeugen, um mit der
weiteren Reaktion 5 von Molekül
VI mit Essigsäureanhydrid
oder Bernsteinsäureanhydrid
in DMSO die Acetyl- und Succinyl-Derivate zu erzeugen, wobei R in
Molekül
VII -COCH3 bzw. -COCH2CH2COOH darstellt.
-
2B ist
ein Diagramm, das die weiteren Reaktionen der Moleküle VII und
eines 16-Aminosäurerestefragments
von humanem Histatin-5 zeigt, um das Konjugat zu synthetisieren.
Dabei zeigt Reaktion 6 die Reaktion des Histatin-5-Fragments mit
SATA, um SATA-Histatin-5-Fragment, Molekül IX, zu produzieren, das dann
in Reaktion 7 durch Hydroxylamin entschützt wird, um entschütztes SATA
zu erzeugen, das mit Histatin-5-Fragment gekoppelt ist (Molekül X).
-
2C ist
ein Diagramm, das Reaktion 8 von Molekül X zeigt, das hier jeweils
an jedes der Polylysin-Chlorin e6-Moleküle und die Acetyl- und Succinylderivate
von Molekül
VII gekoppelt wird, um die Molekülspezies
XI zu erzeugen, wobei R hier -H für das positiv geladene nicht-acylierte
Konjugat, -COCH3 für das neutrale Essigsäureamid,
und -COCH2CH2COOH
für das
negativ geladene Bernsteinsäureamid
darstellt.
-
3 ist
ein Graph der Aufnahme von drei Polylysin-Chlorin e6-Konjugaten,
in 10–9 Mol
an Chlorin e6 pro mg an Zellprotein, durch Zellen von Porphyromonas
gingivalis, wobei die Aufnahme des kationischen Konjugats durch
die durchgezogene Linie gezeigt ist, die die Kreise verbindet, die
Aufnahme des anionischen succinylierten Konjugats durch die gestrichelte
Linie gezeigt ist, die die Quadrate verbindet, und die Aufnahme
des neutralen acetylierten Konjugats durch die gepunktete Linie
gezeigt ist, die die ausgefüllten
Kreise verbindet, jeweils als Funktion der Chlorin-Konzentration
in μM.
-
4 ist
ein Graph der Aufnahme der drei Chlorin e6-Konjugate, in 10–11 Mol
an Chlorin e6 pro mg an Zellprotein, durch Zellen von HCPC-1 Hamster-Backentaschen-Schuppenzell-Karzinomzellen als
Funktion der Chlorin-Konzentration in μM, wobei die Symbole das jeweilige
Konjugat darstellen, wie in der Legende von 3 beschrieben.
-
5 ist
ein Graph des Überlebens
von P. gingivalis-Zellen nach der Bestrahlung durch Licht der Wellenlänge 630-710
nm, wobei die Zellen zuvor Chlorin e6-Konjugate gemäß den in
der Legende zu 3 angezeigten Symbolen aufgenommen
hatten, wobei eine zusätzliche
Zellprobe Photofrin II (dargestellt durch die gestrichelte Linie,
die die x-Symbole verbindet) aufgenommen hatte und eine andere Zellprobe
Benzoporphyrin-Derivat (gezeigt durch die dicke gestrichelte Linie,
die die ausgefüllten
Dreiecke verbindet) aufgenommen hatte, als Funktion der Fluenz von
Licht.
-
6 ist
ein Graph des Überlebens
von HCPC-1 Hamster-Schuppenzell-Karzinomzellen nach der Bestrahlung
durch Licht der Wellenlänge
630-710 nm, wobei die Zellen zuvor Chlorin e6-Konjugate gemäß den Symbolen in den 3 und 6 aufgenommen
hatten, als Funktion der Fluenz von Licht.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich ein Photosensibilisator auf eine Substanz,
die bei Bestrahlung mit elektromagnetischer Energie der geeigneten
Wellenlänge,
für gewöhnlich Licht
der geeigneten Wellenlänge, einen
zytotoxischen Effekt hervorruft.
-
Wie
hier verwendet, werden die Begriffe Peptid, Polypeptid und Protein,
solange nicht anders spezifiziert, in austauschbarer Weise verwendet.
Peptide, Polypeptide und Proteine, die in den hier beschriebenen Verfahren
und Zusammensetzungen verwendet werden, können rekombinant, aus natürlichen
Quellen gereinigt oder chemisch synthetisiert sein. Beispielsweise
beinhaltet die Referenz auf die Verwendung eines Bakterienproteins
oder eines Proteins aus Bakterien die Verwendung rekombinant hergestellter
Moleküle,
von aus natürlichen
Quellen gereinigten Molekülen
oder von chemisch synthetisierten Molekülen.
-
Wie
hier verwendet, ist ein nicht-paarbildendes Element (Nicht-Paar-Element,
NPM) ein Molekül,
z.B. ein Polypeptid, das an eine Zielstelle bindet. Eine Zielstelle
kann ein Protein, eine Nukleinsäure,
ein Lipid, Polysaccharid oder eine Struktur, die eine Kombination
hiervon ist, darstellen. Antikörper,
Rezeptoren, Hormone, Wachstumsfaktoren, Neurotransmitter und Enzyme
sind keine NPM-Polypeptide und werden hier als Paar-Elemente (PMs)
bezeichnet. NPMs zeigen keine komplementäre Beziehung zwischen dem NPM
und der Bindungsstelle. Mit komplementärer Beziehung ist gemeint,
dass die zwei Einheiten, die binden, eine komplementäre Kombination
von Form, Kontur und Ladung aufweisen, die auf der Fähigkeit „gegenüberliegender" funktioneller Gruppen
an einer Einheit basiert, in der Lage zu sein, nicht-kovalente Bindungen
mit „gegenüberliegenden" funktionellen Gruppen
auf der anderen Einheit auszubilden und dadurch die zwei Einheiten
mittels einer Vielzahl nicht-kovalenter Wechselwirkungen zu komplexieren.
Mit anderen Worten wird das NPM keine Kombination von Form, Konturen
und Ladungsmustern besitzen, die zu denen an der Zielstelle komplementär sind.
Allgemein wird ein NPM eine geringere Affinität für sein Ziel haben als es die
PMs, z.B. die oben beschriebenen PMs, tun. Typische Affinitäten von
NPMs für
ihre Ziele sind Km-Werte im Bereich von mM bis μM. Das Lösen der Bindung von PMs, z.B.
eines Enzyms von seinem Substrat, erfordert in vivo oft die Bindung
eines zusätzlichen
Proteins oder das Brechen oder Ausbilden einer kovalenten Bindung.
In vitro werden PM-Paare zum Auftrennen in die Komponenteneinheiten
oft mit Extremata von Hitze oder pH behandelt.
-
Verfahren
der Erfindung können
eine Zielsteuerungsgruppierung verwenden, die zusätzlich zu
den Bindungseigenschaften, die für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet werden sollen, eine PM-Funktion
aufweist. Beispielsweise binden LDL-Moleküle als PM-Typ-Liganden an klassische
apo B/E LDL-Rezeptoren, und oxidierte oder anderweitig veränderte LDL-Moleküle binden
als PM-Typ-Liganden an Scavenger-Rezeptoren auf Makrophagen. Jedoch
besitzen LDL-Moleküle zusätzlich eine
NPM-Typ-Affinität für Gram-negative
Oberflächenkomponenten,
was keine PM-Funktion, wie hier definiert, ist. PM-Interaktionen sind
allgemein gekennzeichnet durch hohe Spezifität, sodass nur ein oder wenige
zugehörige
Moleküle
erkannt werden, und eine hohe Affinität, mit Km-Werten allgemein
im Bereich von μM
bis pM.
-
Wie
hier verwendet, meint „Zielorganismus" einen Organismus,
der eine Erkrankung verursacht oder verschlimmert.
-
Der
Begriff „Subjekt", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein lebendes Tier oder einen Menschen, der Träger eines
unerwünschten
Organismus ist, d.h, eines Organismus, der ein Ziel für die photodynamische
Therapie darstellt. Das Subjekt kann immundefizient sein. Das Subjekt
kann ein Säuger
sein, einschließlich
Menschen und nicht-menschlichen Säugern, wie etwa Hunden, Katzen,
Schweinen, Kühen,
Schafen, Ziegen, Pferden, Ratten und Mäusen. Das Subjekt kann zuvor
durch Chemotherapie oder durch eine antibiotische Therapie behandelt
worden sein.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich „natürlich vorkommend" auf ein Molekül, das in
der Natur vorkommt. Ein nicht-natürlich vorkommendes Molekül ist ein
Molekül
mit einer Struktur, die nicht ohne menschliches Eingreifen vorkommt.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „kleines antimikrobielles
Peptid (SAMP)" auf
ein Peptid von weniger als 60 Aminosäureresten Länge. Histatine, Defensine,
Cecropine, Magainine, Gram-positive Bacteriocine und Peptidantibiotika,
die diese Einschränkung
erfüllen,
sind SAMPs. Viele SAMPS liegen im Bereich von 20-40 Aminosäureresten
Länge.
SAMPs sind natürlich
vorkommende Peptide und werden durch eine breite Vielzahl von Organismen
hergestellt. SAMPs sind NPMs. Viele SAMPs besitzen ein breites Spektrum
antimikrobieller Aktivität
und können
z.B. mehr als eine Spezies töten,
und sie können
in einigen Fällen
auch entfernt verwandte Spezies abtöten, z.B. Gram-negative und
Gram-positive Bakterienspezies.
-
Wie
hier verwendet, ist ein aktives Fragment oder Analogon eines Polypeptids
eines, das wenigstens 20% der antimikrobiellen Aktivität oder der
Zielorganismus-Affinität
des Polypeptids beibehält.
Analoga eines Polypeptids teilen wenigstens 50% und, bevorzugter,
60, 70, 80 oder 90% Sequenzidentität mit dem Polypeptid.
-
Ein
Speichelpolypeptid, wie hier verwendet, bezieht sich auf ein Polypeptid,
das von einem Subjekt produziert wird und sich im Speichel des Subjekts
findet. Die meisten Speichelpolypeptide werden von den Ohrspeicheldrüsen produziert.
-
Wie
hier verwendet, ist ein „Peptidantibiotikum" ein lineares oder
zyklisches Oligopeptid oder ein aktives Fragment oder ein Analogon
hiervon, das antibiotische Aktivität gegen Bakterien- oder Pilz-Spezies
besitzt und das enzymatisch an einem Multiproteinkomplex synthetisiert
wird, an den es über
eine Thioesterbindung angeheftet ist. Ein Peptidantibiotikum kann
nicht-ribosomale Aminosäuren,
wie etwa D-Aminosäuren,
beinhalten, und es kann Nicht-Aminosäurereste, wie etwa Ester von
Milchsäure
oder Valeriansäure,
beinhalten.
-
Photosensibilisatoren
-
Ein
Photosensibilisator ist eine Substanz, die bei der Bestrahlung mit
elektromagnetischer Energie der geeigneten Wellenlänge, für gewöhnlich Licht
der geeigneten Wellenlänge,
einen zytotoxischen Effekt hervorruft.
-
Viele
Photosensibilisatoren erzeugen Singulett-Sauerstoff. Bei elektromagnetischer
Bestrahlung bei geeignetem Energieniveau und geeigneter Wellenlänge wird
ein solches Photosensibilisator-Molekül in eine energetisch angeregte
Form überführt. Die
energetisch angeregte Form kann mit atmosphärischem O2 reagieren,
sodass beim Abfall des Photosensibilisators auf den nicht-energetisch
angeregten Zustand Singulett-Sauerstoff produziert wird. Singulett-Sauerstoff
ist hochreaktiv und für
den in Nachbarschaft befindlichen Zielorganismus giftig.
-
Die
Lebensdauer seines energetisierten Triplett-Zustands sollte hinreichend
lang sein (z.B. mehrere Mikrosekunden), um eine Interaktion mit
benachbarten Molekülen
zu erlauben, um zytotoxische Spezies zu produzieren.
-
Eine
Photosensibilisator-Zusammensetzung sollte hinreichend elektromagnetische
Energie der geeigneten Wellenlänge
mit hoher Quantenausbeute absorbieren, um die energetisierte Form
des Photosensibilisators effizient zu erzeugen. Die Toxizität für den Zielorganismus
sollte bei Bestrahlung wesentlich ansteigen, bevorzugt 10-fach,
100-fach oder sogar mehr, bevorzugt 1000-fach. Ein Photosensibilisator sollte
eine niedrige Hintergrund-Toxizität zeigen, d.h. eine niedrige
Toxizität
in Abwesenheit von Bestrahlung mit Energie der geeigneten Wellenlänge.
-
Andere
bevorzugte Eigenschaften eines Photosensibilisators beinhalten hohe
Löslichkeit
und Stabilität
in geeigneten Lösungsmitteln.
Beispielsweise sollte ein Photosensibilisator unter Bedingungen
löslich
sein, die verwendet werden, um ihn an die Zielsteuerungsgruppierung
oder das Rückgrat
zu koppeln. Die gewünschten
Löslichkeitseigenschaften
werden sich mit den für
die Reaktion ausgewählten
Bedingungen unterscheiden, jedoch kann eine Löslichkeit in DMSO, Wasser,
Ethanol, oder in einem Gemisch von Wasser und DMSO oder Ethanol,
wie etwa in DMSO:Wasser oder Ethanol:Wasser mit 5%, 10% oder 15%,
nützlich
sein. Die Löslichkeit
beträgt
bevorzugt 50 μg/ml,
100 μg/ml,
500 μg/ml,
1 mg/ml oder 10 mg/ml in einem wässrigen Lösungsmittel
oder einem Ethanol:Wasser-Lösungsmittel.
-
Bei
Konjugation an eine zielsteuernde Gruppierung sollte das resultierende
Konjugat aus Photosensibilisator und Zielsteuerungsgruppierung löslich sein
unter physiologischen Bedingungen, in wässrigen Lösungsmitteln mit geeigneten
Trägern
und Hilfsstoffen, oder zusammen mit anderen Auslieferungssystemen, wie
etwa in Liposomen. Die Moleküle
der Erfindung können
als freie Photosensibilisator:Zielsteuerungsgruppierung-Zusammensetzungen
in Lösung
ausgeliefert werden, und sie können
außerdem
in verschiedenen Formulierungen ausgeliefert werden, einschließlich, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Liposom, Peptid/Polymer-gebunden oder in Detergens enthaltenden
Formulierungen.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung sollten während des Verlaufs wenigstens
einer einzigen Behandlungsrunde durch kontinuierliche oder gepulste
Bestrahlung stabil bleiben, während
der jedes Molekül
der Zusammensetzung bevorzugt wiederholt auf den energetisierten
Zustand angeregt wird und mehrere Runden der Erzeugung von Singulett-Sauerstoff
durchmacht. Die bevorzugte Stabilität eines Photosensibilisator-Konjugat-Moleküls beim Überleben
beträgt
10%, 50%, 90%, 95% oder 99% der Moleküle in aktiver Form für 1 Stunde,
30 min, 15 min oder für
wenigstens 1 min bei 37°C
unter physiologischen Bedingungen.
-
Photosensibilisatoren
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Hämatoporphyrine,
wie etwa Hämatoporphyrin
HCl und Hämatoporphyrin-Ester
(Dobson J. und M. Wilson, Archs. Oral Biol. 37: 883-887); Dihämatoporphyrin-Ester
(Wilson, M. et al., 1993, Oral Microbiol. Immunol. 8: 182-187); Hämatoporphyrin
IX (Russell et al. 1991, Can J. App. Spectros. 36: 103-107, erhältlich bei
Porphyrin Products, Logan, UT) und dessen Derivate; 3,1-meso-tetrakis
(o-Propionamidophenyl)porphyrin;
Hydroporphyrine, wie etwa Chlorin, Herein und Bacteriochlorin der
Tetra(Hydroxyphenyl)porphyrin-Reihe, und synthetische Diporphyrine
und Dichlorine; o-substituierte Tetraphenylporphyrine („Lattenzaun-Porphyrine"); Chlorin e6-Monoethylendiamin-monoamid (CMA
Goff, B.A. et al., 1994, 70: 474-480, erhältlich bei Porphyrin Products,
Logan, UT); Mono-1-Aspartylderivat
von Chlorin e6, und Mono- und Di-Aspartylderivate von Chlorin e6;
das Hämatoporphyringemisch
Photofrin II (Quardra Logic Technologies, Inc., Vancouver, BC, Canada);
Benzoporphyrinderivate (BPD), einschließlich Benzoporphyrin-Monosäure Ring
A (BPD-MA), Tetracyanoethylen-Addukte, Dimethyl-Acetylen-Dicarboxylat-Addukte,
Diels-Alder-Addukte und Monosäure
Ring „A"-Derivate; ein Naphthalocyanin
(Biolo, R., 1994, Photochem. and Photobiol. 5959: 362-365); ein
Zn(II)-Phthalocyanin (Shopara, M. et al., 1995, Lasers in Medical
Science 10: 43-46); Toluidinblau O (Wilson, M. et al., 1993, Lasers
in Medical Sci. 8: 69-73); Aluminiumsulfoniertes und disulfoniertes
Phthalocyanin, ibidern, und Phthalocyanine ohne Metallsubstituenten,
sowie mit verschiedenen anderen Substituenten; ein tetra-sulfatiertes
Derivat; sulfonierte Aluminium-Naphthalocyanine; Methylenblau
(ibidem); Nilblau; Kristallviolett; Azur-β-Chlorid; und Rose Bengal (Wilson,
M., 1994, Intl. Dent. J. 44: 187-189). Zahlreiche Photosensibilisator-Einheiten
sind offenbart in Wilson, M. et al., 1992, Curr. Micro. 25: 77-81,
und in Okamoto, H. et al., 1992, Lasers in Surg. Med. 12: 450-485.
-
Andere
potentielle Photosensibilisator-Zusammensetzungen beinhalten, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Pheophorbide, wie etwa Pyropheophorbid-Verbindungen, Anthracendione;
Anthrapyrazole; Aminoanthrachinone; Phenoxazin-Farbstoffe; Phenothiazin-Derivate;
Chalcogenapyrylium-Farbstoffe, einschließlich kationischen Selena-
und Tellura-Pyrylium-Derivaten; Verdine; Purpurine, einschließlich Zinn-
und Zink-Derivaten von Octaethylpurpurin und Etiopurpurin; Benzonaphthoporphyrazine;
kationische Imminiumsalze und Tetrazykline.
-
Die
Eignung eines Photosensibilisators zur Verwendung in einem Konjugat
kann durch Verfahren bestimmt werden, die hier beschrieben sind,
oder durch Verfahren, die Fachleuten bekannt sind.
-
Die
Effizienz, mit der ein Photosensibilisator ein Zielmolekül oxidiert,
ist ein Maß für dessen
Nützlichkeit.
Die Effizienz der Oxidation eines Zielmoleküls durch einen Photosensibilisator
kann in vitro bestimmt werden. Beispiele von Substraten beinhalten
4-Nitroso-N,N-dimethylanilin (RNO; Hasan, T. et al., 1987, Proc. AACR
28: 395 Abstr. 1, 568) und Tryptophan oder Histidin (Lambert, C.R.
et al., 1986, Photochem. Photobiol. 44: 595-601). Bei diesen Assays
kann die Fähigkeit
eines Kandidaten-Photosensibilisators, das Substrat zu „bleichen", spektroskopisch überwacht
werden. Der Vorteil eines chemischen Assays besteht darin, dass
eine große
Anzahl putativer Photosensibilisator-Zusammensetzungen simultan
durchgemustert werden kann. Parameter, die variiert werden können, beinhalten
die Photosensibilisator-Konzentration, die Substrat-Konzentration, die
optimale Intensität
der Bestrahlung und die optimale Wellenlänge der Bestrahlung. Es können Hochdurchsatz-Technologien
mit Plastik-Multi-Well-Schalen, automatisierten Multi-Pipettierern
und online arbeitenden spektrophotometrischen Plattenlesegeräten verwendet
werden. Nicht erstrebenswerte Kandidaten, z.B. Zusammensetzungen
mit hohen Hintergründen
unter unbestrahlten Bedingungen, einer ineffizienten Energie-Aufnahme
oder ineffizientem Reaktionspotential können identifiziert und eliminiert
werden.
-
In
vivo-Assays mit Zellen eines oder mehrerer Modell-Zielorganismen
können
verwendet werden, um einen Photosensibilisator hinsichtlich der
Zytotoxizität
seiner Hintergrundform und seiner aktivierten Form zu bewerten.
Die Effizienz des Abtötens
des Organismus in Gegenwart von bestrahltem und unbestrahltem Photosensibilisator
kann gemessen und mit dem Überleben
der unbehandelten Kontrollzellprobe verglichen werden. Dieser Assay
kann automatisiert werden. Die Verwendung von Auszählungen
Kolonie-bildender Einheiten (CFU) oder des Zellwachstums kann die
Inkubation der Proben erfordern, die auf einem Nährmedium appliziert wurden,
mit einer gleichzeitigen Verlängerung
der geeigneten Wachstumsperiode, um Koloniebildung zu erlauben.
-
Das Überleben
von Zellen des Modellzielorganismus kann alternativ überwacht
werden durch einen Assay eines biochemischen Prozesses, z.B. einen
Assay der DNA-Synthese. Bei diesem Ansatz kann die Wirksamkeit eines
Photosensibilisator-Kandidaten durch dessen Wirkung auf Proben von
Zellen des Modellorganismus gemessen werden, die auch einem markierten
DNA-Vorläufer, wie
etwa Tritium-markiertem Thymidin, ausgesetzt werden. Die Zellen
werden dann gesammelt, gewaschen, um nicht-eingebauten Vorläufer zu
entfernen, und auf die Aufnahme des Vorläufers und den Einbau in Säure-unlösliches
Präzipitat,
der ein Maß für die Menge
der DNA-Synthese
ist, hin überwacht.
Bei diesem Assay, der auch, wie oben beschrieben, automatisiert
werden kann, kann die quantitative Auswertung der Wirkungen der
Anwesenheit bestrahlter Photosensibilisator-Zusammensetzungen leicht
bewertet und quantifiziert werden. Bei nichtbestrahlten Kontrollzellen
und bei unbehandelten Zellen nimmt die DNA-Synthese als Funktion
des Zellwachstums logarithmisch zu. Ein positives Ergebnis, das
die Gegenwart eines putativ erfolgreichen neuen Photosensibilisators
anzeigt, ist das Abschalten der DNA-Synthese in Zellen, die in Gegenwart
dieses Photosensibilisators bestrahlt wurden.
-
Geeignete
Modell-Zielorganismen sind: Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa,
Staphylococcus aureus und Streptococcus mutans. Eine geeignete Positivkontrolle
für die
Photosensibilisator-Aktivität
ist Toluidinblau O.
-
Wenn
eine große
Anzahl von Kandidaten durchzumustern ist, kann es erstrebenswert
sein, einen zwei-stufigen Screen zu verwenden, bei dem die erste
Stufe ein in vitro-Screen ist und die zweite Stufe Zellen verwendet.
-
Bestrahlung
-
Die
Bestrahlung mit der richtigen Wellenlänge für eine gegebene Verbindung
kann mittels einer Vielzahl von Verfahren verabreicht werden. Diese
Verfahren beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Verabreichung
von Laser, Nicht-Laser oder Breitbandlicht. Die Bestrahlung kann
erzeugt werden durch extrakorporale oder intraartikuläre Erzeugung
von Licht der geeigneten Wellenlänge.
Bei der Erfindung verwendetes Licht kann unter Verwendung jedweder
Vorrichtung verabreicht werden, die befähigt ist, die erforderliche
Lichtenergie zu liefern, einschließlich, ohne hierauf beschränkt zu sein,
faseroptische Instrumente, arthroskopische Instrumente oder Instrumente,
die Transillumination bereitstellen. Die Zufuhr von Licht zur Mundhöhle kann mittels
flexibler Faseroptik erreicht werden, die in die Periodontaltasche
eingeführt
wird oder durch transgingivale Beleuchtung (durchschnittliche Dicke
des Zahnfleischs 5-7 mm). Die Lichtquelle, die benötigt wird,
um die Bakterien zu inaktivieren, kann ein preiswerter Diodenlaser
oder eine nichtkohärente
Lichtquelle sein.
-
Kopplungstechniken
-
Der
Begriff „Kopplungsmittel", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Reagenz, das befähigt ist, einen Photosensibilisator
an eine Zielsteuerungsgruppierung zu koppeln, oder einen Photosensibilisator oder
eine Zielsteuerungsgruppierung an eine „Rückgrat"- oder „Brücken"-Gruppierung
zu koppeln. Jedwede Bindung, die befähigt ist, die Komponenten so
zu verbinden, dass sie unter physiologischen Bedingungen für die zur
Verabreichung und Behandlung nötige
Zeit stabil sind, ist geeignet, jedoch sind kovalente Bindungen bevorzugt.
Die Verbindung zwischen zwei Komponenten kann direkt sein, z.B.
da, wo ein Photosensibilisator direkt mit einer Zielsteuerungsgruppierung
verbunden wird, oder indirekt, z.B. da, wo ein Photosensibilisator an
ein Zwischenelement gebunden ist, z.B. mit einem Rückgrat verbunden
ist, und wobei dieses Zwischenelement mit der zielsteuernden Gruppierung
verbunden ist. Ein Kopplungsmittel sollte unter Bedingungen der Temperatur
und des pH, unter Salzbedingungen, Bedingungen des Lösungsmittelsystems
und im Zusammenhang mit anderen Reaktanten so funktionieren, dass
die chemische Stabilität
des Photosensibilisators, des Rückgrats
(wenn vorhanden) und der Zielsteuerungsgruppierung jeweils im wesentlichen
erhalten bleibt.
-
Ein
Kopplungsmittel kann Komponenten verbinden, ohne dass Elemente des
Kopplungsmittels zu den verbundenen Komponenten hinzugefügt werden.
Andere Kopplungsmittel führen
zur Hinzufügung
von Elementen des Kopplungsmittels zu den verbundenen Komponenten.
Beispielsweise können
Kopplungsmittel Vernetzungsmittel sein, die homo- oder hetero-bifunktional
sind, und bei denen eine oder mehrere atomare Komponenten des Mittels
in der Zusammensetzung beibehalten werden. Ein Kopplungsmittel,
das kein Vernetzungsmittel ist, kann während der Kopplungsreaktion
vollständig
entfernt werden, sodass das molekulare Produkt vollständig aus
dem Photosensibilisator, der Zielsteuerungsgruppierung und einer
Rückgrat-Gruppierung
(wenn vorhanden) bestehen kann.
-
Viele
Kopplungsmittel reagieren mit einem Amin und einem Carboxylat, um
ein Amid auszubilden, oder mit einem Alkohol und einem Carboxylat,
um einen Ester auszubilden. Kopplungsmittel sind in der Technik
bekannt, siehe z.B. M. Bodansky, „Principles of Peptide Synthesis", 2. Auflage, hier
als Referenz genannt, und T. Greene und P. Wuts, „Protective
Groups in Organic Synthesis",
2 Auflage, 1991, John Wiley, NY. Kopplungsmittel sollten die Komponenten-Gruppierungen stabil
verbinden, jedoch so, dass es nur eine minimale oder keine Denaturierung
oder Deaktivierung des Photosensibilisators oder der Zielsteuerungsgruppierung gibt.
-
Die
Photosensibilisator-Konjugate der Erfindung können hergestellt werden durch
Koppeln des Photosensibilisators an Zielsteuerungsgruppierungen
unter Verwendung von Verfahren, die in den folgenden Beispielen
beschrieben sind, oder durch in der Technik bekannte Verfahren.
Eine Vielzahl von Kopplungsmitteln, einschließlich Vernetzungsmitteln, kann
für die
kovalente Konjugation verwendet werden. Beispiele von Vernetzungsmitteln
beinhalten N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC; Pierce), N-Succinimidyl-S-acetyl-thioacetat (SATA), N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat
(SPDP), ortho-Phenylendimaleimid (o-PDM) und Sulfosuccinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat
(Sulfo-SMCC). Siehe z.B. Karpovsky et al., J. Exp. Med. 160: 1686,
1984; und Liu, MA et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 82: 8648, 1985.
Andere Verfahren beinhalten diejenigen, die von Paulus, Behring
Ins. Mitt., Nr. 78, 118-132, 1985; Brennan et al. Science 229: 81-83,
1985 und Glennie et al., J. Immunol., 139: 2367-2375, 1987, beschrieben
wurden. Eine große
Anzahl von Kopplungsmitteln für
Peptide und Proteine, zusammen mit Puffern, Lösungsmitteln und Verwendungsverfahren,
ist beschrieben im Pierce Chemical Co. Katalog, Seiten T-155 bis
T-200, 1994 (3747 N. Meridian Rd., Rockford IL, 61105, USA; Pierce
Europa B.V., P.O. Box 1512, 3260 BA Oud Beijerland, Niederlande).
-
DCC
ist ein nützliches
Kopplungsmittel (Pierce #20320; Rockland, IL). Es unterstützt die
Kopplung des Alkohols NHS an Chlorin e6 in DMSO (Pierce #20684),
wobei ein aktivierter Ester gebildet wird, der mit Polylysin vernetzt
werden kann. DCC (N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid)
ist ein Carboxy-reaktiver Vernetzer, der gebräuchlich als Kopplungsmittel
bei der Peptidsynthese verwendet wird und ein Molekulargewicht von
206,32 besitzt. Ein weiteres nützliches
Vernetzungsmittel ist SPDP (Pierce #21557), ein heterobifunktionaler
Vernetzer zur Verwendung mit primären Aminen und Sulfhydrylgruppen.
SPDP besitzt ein Molekulargewicht von 312,4, eine Länge des
Abstandshalterarms von 6,8 Angstrom, es ist reaktiv mit NHS-Estern
und Pyridyldithio-Gruppen und erzeugt eine spaltbare Vernetzung,
sodass das Mittel bei weiterer Reaktion eliminiert wird, sodass
der Photosensibilisator direkt mit einem Rückgrat oder einer zielsteuernden
Gruppierung verbunden werden kann. Andere nützliche Konjugationsmittel
sind SATA (Pierce #26102) für
das Einführen
blockierter SH-Gruppen für
eine zweistufige Vernetzung, die durch Hydroxylamin-HCl (Pierce
#26103) entblockiert wird, und Sulfo-SMCC (Pierce #22322), das reaktiv
ist gegenüber
Aminen und Sulfhydrylen. Andere Vernetzungs- und Kopplungsmittel
sind ebenfalls bei Pierce Chemical Co. (Rockford, IL) erhältlich.
Zusätzliche
Verbindungen und Prozesse, insbesondere diejenigen, die eine Schiff-Base
als Zwischenprodukt verwenden, für
die Konjugation von Proteinen an andere Proteine oder an andere
Zusammensetzungen, z.B. an Reportergruppen oder an Chelatbildner
für die
Metallionenmarkierung eines Proteins, sind in der EPO 243,929 A2
(veröffentlicht Nov.
4, 1987), offenbart.
-
Photosensibilisatoren,
die Carboxylgruppen enthalten, können
mit Lysin ε-Aminogruppen
in den Ziel-Polypeptiden verbunden werden, wobei dies entweder über reaktive
Ester (wie etwa N-Hydroxysuccinimidester)
oder über
Ester durchgeführt
wird, die in situ durch eine Carbodiimidvermittelte Reaktion konjugiert werden.
Das gleiche gilt für
Photosensibilisatoren, die Sulfonsäuregruppen enthalten, die zu
Sulfonylchloriden umgewandelt werden können, die mit Aminogruppen
reagieren. Photosensibilisatoren, die Carboxylgruppen aufweisen,
können
durch ein in situ-Carbodiimid-Verfahren mit Aminogruppen an dem
Polypeptid verbunden werden. Photosensibilisatoren können auch
an Hydroxylgruppen von Serin- oder Threoninresten oder an Sulfhydrylgruppen
von Cysteinresten angeheftet werden.
-
Verfahren
zum Verbinden der Komponenten eines Konjugats, z.B. durch Kopplung
von Polyaminosäureketten,
die Photosensibilisatoren tragen, an antibakterielle Polypeptide,
können
heterobifunktionelle Vernetzungsmittel verwenden. Diese Mittel binden
an eine funktionelle Gruppe in einer Kette und an eine andersartige
funktionelle Gruppe in der zweiten Kette. Diese funktionellen Gruppen
sind typischerweise Amino, Carboxyl, Sulfhydryl und Aldehyd. Es
gibt viele Permutationen geeigneter Gruppierungen, die mit diesen
Gruppen und mit unterschiedlich formulierten Strukturen reagieren
werden, um diese miteinander zu verbinden. Siehe hierzu Pierce Katalog,
und Merrifield, R.B. et al. Ciba Found Symp. 186: 5-20, 1994.
-
Die
Produktion und Reinigung von Konjugaten aus Photosensibilisator
und Zielsteuerungsgruppierung kann durch in der Technik bekannte
Verfahren durchgeführt
werden. Die Ausbeuten von Kopplungsreaktionen können durch die Spektroskopie
desjenigen Produkts bestimmt werden, das bei einer chromatographischen Fraktionierung
im letzten Schritt der Reinigung eluiert wird. Die Gegenwart von
nicht-gekoppeltem Photosensibilisator und Reaktionsprodukten, die
den Photosensibilisator enthalten, kann durch die physikalische
Eigenschaft verfolgt werden, dass diese Photosensibilisatorgruppierung
Licht bei einer charakteristischen Wellenlänge und mit einem charakteristischen
Extinktionskoeffizienten absorbiert, sodass der Einbau in Produkte durch
die Extinktion bei dieser Wellenlänge oder einer ähnlichen
Wellenlänge überwacht
werden kann. Die Kopplung eines oder mehrerer Photosensibilisatormoleküle an eine
Zielsteuerungsgruppierung oder an ein Rückgrat verschiebt den Extinktions-Peak
im Elutionsprofil bei den Fraktionen, die unter Verwendung von größenabhängiger Gelchromatographie
eluiert werden, wobei die geeignete Wahl z.B. Sephadex G50, G100
oder G200 oder andere derartige Matrizes (Pharmacia-Biotech, Piscataway,
NJ) sein kann. Die Auswahl geeigneter Größengele, z.B. von Sephadex-Gel,
kann durch dasjenige Gel bestimmt werden, bei dem der Photosensibilisator
selbst in einer Fraktion nach dem ausgeschlossenen Volumen des Materials
eluiert, das zu groß ist,
um mit den Beads zu interagieren, d.h. die nicht gekoppelte Ausgangs-Photosensibilisator-Zusammensetzung
interagiert in einem gewissen Maße mit den Fraktionierungs-Beads
und wird gleichzeitig in einem gewissen Maße zurückgehalten. Das korrekte, nützliche
Gel kann anhand des Molekulargewichts des nicht-gekoppelten Photosensibilisators
vorhergesagt werden. Die erfolgreichen Reaktionsprodukte der Photosensibilisator-Zusammensetzungen,
gekoppelt an zusätzliche
Gruppierungen, besitzen allgemein ein höheres charakteristisches Moleklargewicht,
was bewirkt, dass sie mit dem chromatographischen Bead in einem
geringeren Ausmaß interagieren,
und somit erscheinen sie in Fraktionen, die früher eluieren als Fraktionen,
die das nicht-gekoppelte Photosensibilisator-Substrat enthalten.
Nicht umgesetztes Photosensibilisator-Substrat erscheint allgemein
in Fraktionen, die für
das Ausgangsmaterial charakteristisch sind, und die Ausbeute aus
jeder Reaktion kann somit sowohl aus der Größe des Peaks des Materials
mit größerem Molekulargewicht
als auch aus der Abnahme des Peaks des charakteristischen Ausgangsmaterials
bestimmt werden. Die Fläche
unter dem Peak der Produktfraktionen wird unter Verwendung des molaren
Extinktionskoeffizienten in die Größe der Ausbeute umgesetzt.
-
Das
Produkt kann unter Verwendung von NMR und einer Integration von
Flächen
der geeigneten Produkt-Peaks analysiert werden, um die relativen
Ausbeuten mit verschiedenen Kopplungsmitteln zu bestimmen. Eine
Rotverschiebung in der Absorption eines Photosensibilisators von
mehreren nm ist oft nach der Kopplung an eine Polyaminosäure beobachtet
worden. Die Kopplung an eine größere Gruppierung,
wie etwa an ein Protein, kann eine vergleichbare Verschiebung erzeugen,
da die Kopplung an einen Antikörper
in einer Verschiebung um etwa 3-5 nm in dieser Richtung resultierte,
wenn man es mit der Absorption des freien Photosensibilisators verglich.
Die relevanten Absorptionsmaxima und Extinktionskoeffizienten in
0,1 M NaOH/1% SDS sind für
Chlorin e6, 400 nm und 150.000 M–1,
cm–1 und
für Benzoporphyrin-Derivat
430 nm und 61.000 M–1, cm–1.
-
Rückgrat-Grugqierungen
-
Konjugate
der Erfindung aus Photosensibilisator und Zielsteuerungsgruppierung
beinhalten diejenigen, bei denen ein Photosensibilisator direkt
an eine Zielsteuerungsgruppierung, wie etwa ein Histatin, gekoppelt
wird. Andere erfindungsgemäße Konjugate
aus Photosensibilisator und Zielsteuerungsgruppierung beinhalten
eine „Rückgrat"- oder „Brücken"-Gruppierung, wie
etwa eine Polyaminosäure,
wobei dieses Rückgrat sowohl
an einen Photosensibilisator als auch an eine Zielsteuerungsgruppierung
gekoppelt wird. Das Rückgrat selbst
kann eine Zielsteuerungsgruppierung, z.B. ein Polylysin (siehe Beispiel
4 und 5 und 6), sein.
-
Die
Einbeziehung eines Rückgrats
in ein Konjugat mit einer Photosensibilisatorgruppierung und einer Zielsteuerungsgruppierung
kann eine Anzahl von Vorteilen bereitstellen, einschließlich der
Bereitstellung größerer stöchiometrischer
Bandbreite von Photosensibilisator und Zielsteuerungsgruppierungen,
die pro Rückgrat
angekoppelt sind. Wenn das Rückgrat
intrinsische Affinität
für einen
Zielorganismus besitzt, so kann die Affinität der Zusammensetzung durch
die Kopplung an das Rückgrat
gesteigert werden. Die spezifische Bandbreite von Organismen, die
mit einer Zusammensetzung angesteuert werden können, kann erweitert werden durch
Koppelung von zwei oder mehr verschiedenen Zielsteuerungsgruppierungen
an eine einzelne Photosensibilisator-Rückgrat-Zusammensetzung.
-
Peptide,
die für
die Verfahren und Verbindungen der Erfindung, zur Erstellung und
Charakterisierung von Rückgrat-Gruppierungen,
nützlich
sind, beinhalten Polyaminosäuren,
die Homo- und Hetero-Polymere aus L-, D-, racemischen DL- oder gemischten
L- und D-Aminosäurezusammensetzungen
sein können,
und die von definierter oder zufällig
gemischter Zusammensetzung und Sequenz sein können. Beispiele natürlich vorkommender
Peptide mit gemischten D- und L-Aminosäureresten beinhalten Bacitracin
und Tyrocidin. Diese Peptide können
nach bestimmten natürlichen
Peptiden modelliert sein und optimiert werden durch die Technik von
Phage Display und Selektion auf gesteigerte Bindung an ein ausgewähltes Ziel,
sodass das selektierte Peptid der höchsten Affinität charakterisiert
und dann synthetisch erzeugt werden kann. Weitere Modifikationen
funktioneller Gruppen können
zu Zwecken eingeführt
werden, wie z.B. einer gesteigerten Löslichkeit, einer verringerten
Aggregation und einem veränderten
Ausmaß der
Hydrophobizität.
Beispiele für
Nicht-Peptid-Rückgrate
beinhalten Nukleinsäuren
und Derivate von Nukleinsäuren,
wie etwa DNA, RNA und Peptid-Nukleinsäuren; Polysaccharide und Derivate,
wie etwa Stärke,
Pektin, Chitine, Cellulosen und hemimethylierte Cellulosen; Lipide,
wie etwa Triglyceridderivate und Cerebroside; synthetische Polymere,
wie etwa Polyethylenglykole (PEGs) und PEG Star-Polymere; Dextran-Derivate,
Polyvinyl-Alkohole, N-(2-Hydroxypropyl)-methacrylamid-Copolymere, poly(DL-Glycolsäure-Milchsäure); und
Zusammensetzungen, die Elemente beliebiger dieser Klassen von Verbindungen
enthalten.
-
Modifikation der Ladung
von Konjugaten
-
Die
Affinität
eines Konjugats für
einen Zielorganismus kann verfeinert werden, indem man die Ladung einer
Komponente des Konjugats modifiziert.
-
Konjugate,
wie etwa poly-L-Lysin-Chlorin e6 können in variierenden Größen und
mit variierenden Ladungen (kationisch, neutral und anionisch) erzeugt
werden; dazu werden z.B. freie NH2-Gruppen
des Polylysins mit einer „Kappe" aus Acetyl, Succinyl
oder anderen R-Gruppen versehen, um die Ladung der endgültigen Zusammensetzung
zu verändern.
Die Nettoladung eines Konjugats der vorliegenden Erfindung kann
durch isoelektrische Fokussierung (IEF) bestimmt werden. Diese Technik
verwendet angelegte Spannung, um einen pH-Gradienten in einem nichtsiebenden
Acrylamid- oder Agarosegel durch die Verwendung eines Systems von
Ampholyten (synthetische Puffer-Komponenten) zu erzeugen. Wenn geladene
Polypeptide auf das Gel appliziert werden, werden sie entweder zu
höheren
pH-Regionen oder niedrigeren pH-Regionen des Gels wandern, und zwar
gemäß derjenigen
Position, an der sie ungeladen werden und somit unfähig, sich
weiter zu bewegen. Diese Position kann bestimmt werden durch die
Bezugnahme auf die Positionen einer Reihe bekannter IEF-Marker-Proteine.
-
Aufgrund
der Kombination polarer geladener Gruppen an der Polyaminosäure und
wegen der hydrophoben Anziehung zwischen den planaren aromatischen
Tetrapyrrolringen können
diese Konjugate pH-abhängige
Konformationen annehmen, die mit bakteriellen Zellwänden interagieren
können.
Zusätzlich
enthalten Histatine und verwandte Polypeptide wenigstens einen Lysinrest,
der durch die Anwendung zweier heterobifunktionaler Reagenzien zu
einer kovalenten Disulfidbindung zwischen dem Histatin und den Polylysin-Chlorin e6-Molelülen führen wird.
Die optimale Zusammensetzung, Konzentration und Anwendungszeit des
Photosensibilisators gegen verschiedene pathogene orale Bakterien
kann jeweils bestimmt werden.
-
Zielsteuerungsgruppierungen
-
Erstrebenswerte
Charakteristika für
die Zielsteuerungsgruppierungen beinhalten: Spezifität für einen oder
mehrere unerwünschte
Zielorganismen, Affinität
und Avidität
für solche
Organismen und Stabilität
im Hinblick auf Bedingungen von Kopplungsreaktionen und die Physiologie
des betreffenden Organs oder Gewebes. Spezifität muss nicht eng definiert
werden; z.B. kann es erstrebenswert für ein Zielsteuerungsmolekül sein,
Affinität
für ein
breites Spektrum von Zielorganismen zu haben, wie etwa alle Gram-negativen
Bakterien.
-
Die
Zielsteuerungsgruppierung, wenn sie in ein Konjugat-Molekül der Erfindung
eingebaut wird, sollte für
die Zellen des Subjekts nicht-toxisch sein.
-
Die
Zielsteuerungsgruppierung kann aus den Sequenzen natürlich vorkommender
Proteine und Peptide ausgewählt
werden, aus Varianten dieser Peptide und aus biologisch oder chemisch
synthetisierten Peptiden. Natürlich
vorkommende Peptide, die Affinität
für einen
oder mehrere Zielorganismen besitzen, können Sequenzen bereitstellen,
von denen ausgehend zusätzliche
Peptide mit gewünschten
Eigenschaften, z.B. einer gesteigerten Affinität oder Spezifität, einzeln
oder als Mitglieder einer Bibliothek verwandter Peptide, synthetisiert
werden können.
Solche Peptide können
auf Basis von Affinität
für den
Zielorganismus ausgewählt werden.
-
Natürlich vorkommende
Peptide mit Affinität
für Zielorganismen,
die in den Verfahren und Verbindungen der Erfindung nützlich sind,
beinhalten Speichelproteine, z.B. Histatine, mikrobiell erzeugte
Proteine, z.B. Bacteriocine, Peptide, die Spezies binden und/oder
abtöten,
die mit den produzierenden Stämmen
eng verwandt sind, und Proteine, die durch Tierspezies erzeugt werden,
wie etwa Defensine, die von Säugern
produziert werden, und die Cecropine und Magainine, die von Motten,
bzw. Amphibien produziert werden.
-
Histatine,
Defensine, Cecropine und Magainine sind Beispiele einer Klasse von
Polypeptiden, die in der Natur in breitem Umfang zu finden sind,
die das Charakteristikum einer kleinen Größe teilen (allgemein etwa 30
Aminosäurereste,
und zwischen 10 Resten und 50 Resten), und die eine breite Spezifität der antimikrobiellen
Aktivität
und niedrige Affinität
für den
Zielorganismus besitzen.
-
Die
Verwendung von Histatinen als Photosensibilisator-Zielsteuerungsgruppierungen
wird die Zielsteuerung eines Photosensibilisators zu einer Bakterienzelle
erlauben, während
das Wirtsgewebe unbeschädigt
gelassen wird. Die Histatine sind eine Familie Histidin-reicher
kationischer Polypeptide, die bakterizide und candidazide Eigenschaften
besitzen und Bestandteile des normalen menschlichen Speichels sind
(Oppenheim, G.G. et al., J. Biol. Chem. 263: 7472-747, 1988). Man
nimmt an, dass an ihrem Wirkungsmechanismus eine Kombination aus α-helikaler
Konformation und kationischer Ladung beteiligt ist, die sie dazu
bringt, sich zwischen den polaren Kopfgruppen in die Bakterienzellwand
zu inserieren (Raj, P.A. et al., J. Biol. Chem. 269: 9610-9619,
1994).
-
Während Histatine
in nützlicher
Weise als orale Bakterizide verwendet werden können, erfolgt ihre Wirkung über Zeitspannen
von Stunden, was zu dem Problem führt, Auslieferungsvehikel,
wie etwa Gele, zu formulieren, um die Histatine in der Region der
Infektion zu halten. Die photodynamische Inaktivierung oraler Bakterien
kann jedoch eine nur kurze Applikation des auf die Bakterien abzielenden
Photosensibilisators erfordern, wie etwa bei der Anwendung in einer
Mundspülung.
Da Bakterien 50-100mal kleiner als die durchschnittliche Säugerzelle
sind, und man annimmt, dass der Mechanismus der photodynamischen
Therapie die Produktion von molekularen Spezies, wie etwa Singulett-Sauerstoff,
beinhaltet, die in Geweben sehr kurze Diffusionsabstände besitzen
(weniger als 50 nm für
Singulett-Sauerstoff), ist zu sehen, dass moderate Niveaus der Sensibilisator-Selektivität für Bakterien
zu hohen Selektivitätsniveaus
der Zytotoxizität
führen
können.
Es ist für
niedrige Niveaus der PDT beim Menschen und bei Versuchstieren gezeigt
worden, dass sie Komponenten des Wirtsimmunsystems, wie etwa Makrophagen
und Lymphozyten, aktivieren, und dass diese aktivierten Wirtszellen
eine anteilige Rolle dabei spielen können, Bakterien zu zerstören und
die Regeneration des durch die Erkrankung zerstörten Gewebes zu unterstützen.
-
Die
Histatine-1, -3 und -5 enthalten jeweils 7 Histidinreste bei einer
Gesamtlänge
des Polypeptids von 38, 32 bzw. 24 Resten. Histatine besitzen eine
Reihe von Aktivitäten,
z.B. eine Anti-Pilz-Aktivität, z.B.
gegen Candida-Pathogene (US-Patent 5,486,503). Eine rekombinante Verdoppelung
der Histatin-5-Reste 13-24 ergibt ein Peptid mit gesteigerter candidazider
Aktivität
(Zuo, F. et al., Gene 161: 87-91, 1995). Histatin-5 ist ein Inhibitor
der Trypsin-artigen Protease, die durch die orale Bakterienspezies
Porphyromonas (Bacferoides) gingivalis produziert wird, wobei diese
Protease an der Gewebezerstörung
bei der periodontalen Erkrankung beteiligt ist (Nishikata, M. et
al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 174: 625-630, 1991). Etwa 3.600
Histatin-5-Moleküle
binden P. gingivalis mit einer Kd in der
Größenordnung
von 10–6 M
(Murakami, Y. et al., FEMS Microbiol. Letts 82: 253-256, 1991).
Die Histatine-5 und -8 inhibieren die Co-Aggregation von P. gingivalis
und S. mitis (Murakami, Y. et al., Inf. Immun. 59: 3284-3286, 1991),
was die Anheftung von P. gingivalis an Gram-positive Bakterien,
die zuvor an die oralen Gewebe gebunden haben, modulieren kann.
-
Histatin-5
besitzt bakterizide Aktivität
wenigstens gegen die oralen Bakterienspezies P. gingivalis (Colon,
J.O. et al., J. Dent. Res. 72 IADR Abstr.: 322, Abstr. 1751) und
Actinomyces viscosus, A. naeslundii und A. odontolyticus (Kalpidis,
CD. et al., op. Cit. 71: 305, Abstr. 1595). Die direkte antimikrobielle
Aktivität
gegen die letzte Spezies scheint ohne Rezeptoraktivität für die Agglutination
von Actinomyces-Zellen zu sein. Ein synthetisches Peptid von Histatin-5
ist ein potenter Inhibitor von P. (B.) gingivalis Hämagglutinin
(Murakami, Y. et al., Archs. Oral. Biol. 35: 775-777). Das synthetische Peptid ist stark
kationisch (es enthält
in 22 Resten 6 His, 4 Lys und 3 Arg) und kann als Bindedomäne für P. gingivalis
auf epithelialen Zellen, Speichelmembranen und Grampositiven Zellen
fungieren.
-
Histatine,
die am C- oder N-Terminus chemisch abgedeckt (mit einer „Kappe" versehen) wurden,
und die mit einem Metall komplexiert wurden, z.B. mit Ag, Cu, Zn
oder Sn, sind geeignet für
eine Reihe antimikrobieller Anwendungen, wie etwa Anti-Plaque-,
Anti-Karies-, Anti-Mundgeruch-Oral-Applikationen,
deodorierenden Anwendungen, Anwendungen der Körperpflege und so weiter (EPO-Patentanmeldung
721 774 A2).
-
Bacteriocine,
die Proteine darstellen, die durch Bakterien produziert werden und
die andere Stämme und
Spezies von Bakterien abtöten
(Jack, R.W. et al., Microbiol. Rev. 59: 171-200, 1995) können als
Zielsteuerungsgruppierungen verwendet werden. Ein beispielhaftes
Gram-positives Bacteriocin ist Nisin, produziert von Lactococcus
lactis und mit zuerkanntem GRAS-Status (allgemein als sicher angesehen)
seitens der Food and Drug Administration für die Anmeldung zur Lebensmittelkonservierung.
-
Die
Bacteriocine Nisin, Subtilin, Epidermin, Gallidermin, Salivarin
und Lacticin stellen beispielhaft die "lantibiotische Klasse" von Gram-positivem
Bacteriocin dar, das als Bacteriocin definiert ist, bei dem ein
oder mehrere Cysteinreste mit einem dehydratisierten Serin oder
Threonin verbunden werden, um einen Thioether-gebundenen Rest zu
erzeugen, der als Lanthionin (Lan) oder Threo-β-Methyllanthionin (MeLan) bekannt ist.
Dies sind posttranslationale Modifikationen, die sich aufgrund der
Produzentenzelle in diesen antimikrobiellen Peptiden finden. Lantibiotika
enthalten Leader-Peptidsequenzen von 18-24 Resten, die abgespalten
werden, um ein aktives antimikrobielles Peptid von etwa 22-35 Resten
zu erzeugen. Das Züchten
der produzierenden Bakterienspezies und die Präparation und Reinigung von
Bacteriocinen erfolgen mittels veröffentlichter Verfahren und
Techniken, die vom Fachmann durchgeführt werden können. Beispielsweise
beschreiben Yang, R et al., Appl. and Env. Microbiol. 58: 3355-3359,
1992, die Reinigung von Bacteriocinen von jeder der vier Gattungen
von Milchsäurebakterien,
durch Optimieren der Absorption bei den produzierenden Zellen, gefolgt von
der Verwendung von niedrigem pH für die selektive Elution von
stark angereicherten Bacteriocin-Fraktionen. Mutante Formen jedes
der Bacteriocine Nisin, produziert von Lactococcus lactis, und Subtilin,
produziert von Bacillus subtilis, besitzen erstrebenswertere Eigenschaften
als parentale Wildtyp-Formen (Liu, W. und N. Hansen, J. Biol. Chem.
267: 25.078-25.085, 1992). Prozeduren für die Isolierung geeigneter
Gene und für
die Mutagenese und Selektion von Stämmen, die wünschenswerte Mutationen tragen,
finden sich in Maniatis, T et al., 1982, Molecular Cloning: A Laboraton
Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY und in
der nachfolgenden zweiten Auflage, Sambrook, J. et al., 1989.
-
Antimikrobielle
Peptide werden von einer Vielzahl von Tieren produziert (siehe Übersichtsartikel
von Saberwal, G. und R. Nagaraj, Biochim. Biophys. Act. 1197: 109-131,
1994). Ein Beispiel ist ein Peptid der Cecropin-Familie, produziert
durch Cecropia-Motten. Mehrere Cecropine enthalten 37 Reste, von
denen 6 Lysin sind. Cecropine sind aktiv sowohl gegen Grampositive
als auch Gram-negative Bakterien. Andere von Insekten produzierte
Peptide beinhalten Apidaecin (aus Honigbienen), Andropin (aus Fruchtfliegen)
und Cecropin-Familienmitglieder aus Hummeln, Fruchtfliegen und anderen
Insekten.
-
Die
Defensine werden von Säugern,
einschließlich
Menschen produziert und haben allgemein eine Länge von etwa 29-34 Resten,
und die Magainine (etwa 23 Reste) werden von Amphibien, wie etwa
Xenopus laevis produziert. Defensine aus dem Menschen (HNP-1, -2,
-3 und -4), dem Meerschweinchen (GPNP), dem Kaninchen (NP-1, -2,
-3A, -3B, -4 und -5) und der Ratte (NP-1, -2, -3 und -4) haben eine
signifikante Zahl von Homologie-Regionen gemeinsam. Defensine können antimikrobielle
Aktivität
gegen Gram-positive Bakterien oder Gram-negative Bakterien und Pilze
haben, mit minimalen inhibitorischen Konzentrationen im mM-Bereich.
Kaninchen NP-1 und NP-2 sind potentere antimikrobielle Mittel als
andere in dieser Familie. Andere antimikrobielle Säugerpeptide
beinhalten murines Cryptin, Bactenecin aus Rinder-Granulozyten und
Indolicidin, sowie seminales Plasmin aus Rindersperma. Zusätzliche
antimikrobielle Mittel aus Amphibien beinhalten PGLA, XPF, LPF,
CPG, PGQ, Bombinin aus Bombina variegata, die Bombinin-artigen Peptide
BLP-1, -2, -3 und -4 aus B. orientalis und Brevinine aus Rana esculenta.
Invertebraten, wie etwa der Pfeilschwanzkrebs, können eine Quelle antimikrobieller
Peptide sein, wie etwa von Tachyplesinen (I, II und III) und den
Polyphemusinen (I und II).
-
Peptide
in diesen Familien antimikrobieller Mittel sind im allgemeinen kationisch
und können
ein breites antimikrobielles Spektrum besitzen, einschließlich sowohl
antibakterieller als auch antipilzlicher Aktivitäten. Das Hinzufügen positiv
geladener Reste kann die antimikrobielle spezifische Aktivität mehrfach
steigern. Man nimmt an, dass die positiven Ladungen beim Einsetzen
der Peptide in die Membranen der empfindlichen Organismen helfen,
wobei die Peptidmoleküle
in diesem Zusammenhang Poren ausbilden können und einen Ausstrom von
Ionen und anderen Metaboliten verursachen. Strukturelle Studien
an dem 33 Reste großen
Peptid-Neurotoxin Pardaxin der Mosesscholle z.B. zeigen, dass das
succinylierte Pardaxin sich langsamer in Erythrocyten und Modellmembranen
inseriert als unmodifiziertes Pardaxin (Shai, Y et al., J. Biol.
Chem. 265: 20, 202-20,
209, 1990). Die positiv geladenen Magaininmoleküle können sowohl den Metabolismus
von E. coli als auch das elektrische Potential der Mitochondrien
zerstören
(Westerhoff, H.V. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 86: 6597-6601,
1989).
-
Neue
Peptide, z.B. ein Cecropin-Melittin-Hybrid und synthetische D-Enantiomere
besitzen antimikrobielle Aktivität
(Merrifield, R.B. et al., „Antimicrobial
peptides", Ciba
Foundation Symp. 186, John Wiley, Chichester, S. 5-26, 1994). Ein
derartiges synthetisches Cecropin-Melittin-Peptid ist 5mal aktiver
gegen Mycobacterium smegmatis als Rifampicin.
-
Zielsteuernde
Gruppierungen können
Pflanzenproteine mit Affinitäten
für bestimmte
Zielorganismen sein, z.B. ein Mitglied der Lektin-Proteinfamilie
mit Affinität
für Polysaccharide.
-
Zielsteuernde
Gruppierungen können
synthetische Peptide, wie etwa Polylysin, Polyarginin, Polyornithin
und synthetische Heteropolypeptide sein, die wesentliche Anteile
solcher positiv geladenen Aminosäurereste
umfassen. Solche Peptide können
chemisch synthetisiert oder biologisch in rekombinanten Organismen
produziert werden, wobei in diesem Fall das Peptid der zielsteuernden
Gruppierung als Teil eines größeren Proteins
erzeugt werden kann, z.B. in Form der N-terminalen Reste, und von
diesem größeren Protein
abgespalten werden kann. Polypeptide, die als „Rückgrat"- und „Brücken"-Gruppierungen geeignet sind, sind auch
als Zielsteuerungsgruppierungen geeignet, sofern sie genug Affinität für den Zielorganismus
besitzen. Die beschriebenen Überlegungen
sind somit angemessen für Überlegungen
zu Zielsteuerungsgruppierungen. Zielsteuernde Gruppierungen können durch
die Vielzahl der hier beschriebenen Verfahren synthetisiert, selektiert
oder angereichert werden.
-
Zielsteuernde
Gruppierungen müssen
nicht auf Peptid-Zusammensetzungen beschränkt sein, sondern können Lektine,
Polysaccharide, Steroide und metallorganische Zusammensetzungen
sein. Zielsteuernde Gruppierungen können aus Zusammensetzungen
aufgebaut sein, die sowohl aus Aminosäuren als auch aus Zuckern bestehen,
wie etwa Mucopolysaccharide. Eine nützliche zielsteuernde Gruppierung
kann in ihrer Natur teilweise ein Lipid und teilweise ein Peptid
sein, wie etwa ein Lipoprotein niedriger Dichte.
-
Serum-Lipoproteine
besonders hoher Dichte und Lipoproteine niedriger Dichte (HDL und
LDL) können an
Proteine auf bakteriellen Oberflächen
binden (Emancipator, K. et al., Infect. Immun. 60: 596-601, 1992). HDL
und speziell rekonstituiertes HDL neutralisieren bakterielle Lipopolysaccharide
sowohl in vitro als auch in vivo (Wurfel MM et al., J. Exp. Med.
181: 1743-1754, 1995). Endogenes LDL kann gegen die letalen Effekte von
Endotoxin und Gram-negativer Infektion schützen (Netea, M. et al., J.
Clin. Invest. 97 1366-1372, 1996). Die geeigneten Bindungselemente
der Lipoproteine an bakterielle Oberflächenkomponenten können durch
in der Technik bekannte Verfahren der Molekularbiologie identifiziert
werden, und das Bindungselement von Lipoproteinen kann als Zielsteuerungsgruppierung
in Photosensibilisator-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
-
Produktion
und Durchtesten von Kandidaten für
eine Peptid-Zielsteuerungsgruppierung
-
Der
Erfinder hat entdeckt, dass Moleküle, z.B. Peptide, die keine
Antikörper
und Mitglieder von Ligandenpaaren hoher Affinität sind, verwendet werden können, um
einen Photosensibilisator zu einem Zielorganismus zu leiten. Die
folgenden Verfahren können
verwendet werden, um die hier offenbarten Zielsteuerungsgruppierungen
zu modifizieren oder zu verfeinern oder um neue Zielsteuerungsgruppierungen
zu entdecken.
-
Sobald
ein Beispiel für
eine Zielsteuerungsgruppierung angemessener Affinität bereitgestellt
worden ist, kann ein Fachmann die offenbarte Struktur (z.B. eines
Polylysin-Polypeptids) verändern,
indem er Fragmente oder Analoga produziert und die neu produzierten
Strukturen auf eine Modifikation der Affinität oder Spezifität hin testet.
Beispiele von Verfahren, die die Produktion und das Testen von Fragmenten
und Analoga erlauben, sind unten beschrieben. Diese Verfahren können verwendet
werden, um Fragmente und Analoga eines bekannten natürlich vorkommenden
Polypeptids oder Proteins, das eine Zielsteuerungsgruppierung ist, z.B.
ein Polypeptid, wie etwa Histatin oder ein Lipoprotein niedriger
Dichte, von denen jedes Bindungsaffinität für Zellen einer oder mehrerer
Bakterienspezies besitzt, herzustellen.
-
Erzeugung
von Fragmenten
-
Fragmente
eines Proteins können
auf mehrere Weisen produziert werden, z.B. rekombinant, durch proteolytischen
Verdau oder durch chemische Synthese. Innere oder terminale Fragmente
eines Polypeptids können
erzeugt werden, indem man ein oder mehrere Nukleotide von einem
Ende (für
ein terminales Fragment) oder von beiden Enden (für ein inneres
Fragment) einer Nukleinsäure
entfernt, die für
das Polypeptid codiert. Die Expression der mutagenisierten DNA erzeugt
Polypeptid-Fragmente.
Der Verdau mit am Ende abspaltenden prozessiven Exonukleasen kann
somit DNAs erzeugen, die für
einen Array von Fragmenten codieren. DNAs, die für Fragmente eines Proteins codieren,
können
auch durch zufälliges
Scheren, Restriktionsverdau oder durch eine Kombination der oben
diskutierten Verfahren hergestellt werden.
-
Fragmente
können
außerdem
unter Verwendung von Techniken chemisch synthetisiert werden, die
in der Technik als konventionelle Merrifield Festphasen f-Moc- oder
t-Boc-Chemie bekannt sind. Beispielsweise können Peptide der vorliegenden
Erfindung willkürlich
in Fragmente der gewünschten
Länge ohne
eine Überlappung
der Fragmente unterteilt werden, oder sie können in überlappende Fragmente einer
gewünschten Länge unterteilt
werden.
-
Erzeugung von Analoga:
Herstellung veränderter
DNA- und Peptidseguenzen durch Zufalls verfahren
-
Aminosäuresequenz-Varianten
eines Proteins können
durch Zufallsmutagenese von DNA hergestellt werden, die für ein Protein
oder für
eine bestimmte Domäne
oder Region eines Proteins codiert. Nützliche Verfahren beinhalten
PCR-Mutagenese und Sättigungsmutagenese.
Eine Bibliothek zufälliger
Aminosäuresequenz-Varianten
kann auch durch die Synthese eines Sets degenerierter Oligonukleotidsequenzen
erzeugt werden (Verfahren zum Durchtesten von Proteinen in einer
Bibliothek von Varianten finden sich hier an anderer Stelle.)
-
PCR-Mutagenese
-
Bei
der PCR-Mutagenese wird eine reduzierte Wiedergabetreue der Taq-Polymerase
verwendet, um Zufallsmutationen in ein kloniertes DNA-Fragment einzuführen (Leung
et al., 1989, Technique 1:11-15). Dies ist ein sehr wirksames und
relativ schnelles Verfahren, um Zufallsmutationen einzuführen. Die
zu mutagenisierende DNA-Region wird unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Bedingungen amplifiziert, die die Wiedergabetreue der
DNA-Synthese durch
Taq-DNA-Polymerase reduzieren, z.B. durch Verwendung eines dGTP/dATP-Verhältnisses
von fünf
und Zugeben von Mn2+ zu der PCR-Reaktion.
Der Pool amplifizierter DNA-Fragmente
wird in geeignete Klonierungsvektoren eingesetzt, um Bibliotheken
von Zufallsmutanten zu erzeugen.
-
Sättigungsmutagenese
-
Sättigungsmutagenese
erlaubt die schnelle Einführung
einer großen
Anzahl von Einzelbasensubstitutionen in klonierte DNA-Fragmente
(Mayers et al., 1985, Science 229: 242). Diese Technik beinhaltet
die Erzeugung von Mutationen, z.B. durch chemische Behandlung oder
Bestrahlung von einzelsträngiger
DNA in vitro und die Synthese eines komplementären DNA-Strangs. Die Mutationsfrequenz kann
moduliert werden durch Modulieren des Schweregrads der Behandlung,
und es können
im Wesentlichen alle möglichen
Basensubstitutionen erhalten werden.
-
Da
dieses Verfahren keine genetische Selektion auf mutante Fragmente
beinhaltet, werden sowohl neutrale Substitutionen als auch solche,
die die Funktion verändern,
erhalten. Die Verteilung von Punktmutationen ist nicht einseitig
auf konservierte Sequenzelemente ausgerichtet.
-
Degenerierte
Oligonukleotide
-
Eine
Bibliothek von Homologen kann auch aus einem Satz degenerierter
Oligonukleotidsequenzen erzeugt werden. Die chemische Synthese von
degenerierten Sequenzen kann in einem automatischen DNA-Synthesegerät durchgeführt werden,
und die synthetischen Gene können
dann in einen geeigneten Expressionsvektor ligiert werden. Die Synthese
degenerierter Oligonukleotide ist in der Technik bekannt (siehe z.B.
Narang, SA (1983) Tetrahedron 39:3; Itakura et al. (1981) Recombinant
DNA, Proc 3rd Cleveland Sympos. Macromolecules, Herausgeber AG Walton,
Amsterdam: Elsevier S. 273-289; Itakura et al. (1984) Annu Rev. Biochem.
53: 323; Itakura et al. (1984) Science 198: 1056; Ike et al. (1983)
Nucleic Acid Res. 11 : 477. Solche Techniken sind bei der gesteuerten
Evolution anderer Proteine verwendet worden (siehe z.B. Scott et
al., (1990) Science 249: 386-390; Roberts et al. (1992) PNAS 89:
2429-2433; Devlin et al. (1990) Science 249: 404-406; Cwirla et
al. (1990) PNAS 87: 6378-6382; ebenso wie die US-Patente der Nummern
5,223,409; 5,198,346 und 5,096,815.
-
Erzeugung von Analoga:
Erzeugung veränderter
DNA- und Peptidsequenzen durch gesteuerte Mutagenese
-
Nicht-zufällige oder
gesteuerte Mutagenesetechniken können
verwendet werden, um spezifische Sequenzen oder Mutationen in spezifischen
Regionen bereitzustellen. Diese Techniken können verwendet werden, um Varianten
zu erzeugen, die z.B. folgendes beinhalten: Deletionen, Insertionen
oder Substitutionen von Resten der bekannten Aminosäuresequenz
eines Proteins. Die Stellen für
die Mutationen können
einzeln oder in Serie modifiziert werden, z.B. durch (1) zunächst Substituieren
mit konservierten Aminosäuren
und dann mit einer radikaleren Auswahl in Abhängigkeit von den erreichten
Ergebnissen, (2) Deletieren des Zielrests oder (3) Inserieren von
Resten derselben oder einer anderen Klasse angrenzend an die lokalisierte
Stelle, oder Kombinationen der Optionen 1-3.
-
Alanin-Scanning-Mutagenese
-
Alanin-Scanning-Mutagenese
ist ein nützliches
Verfahren für
die Identifizierung bestimmter Reste oder Regionen des gewünschten
Proteins, die bevorzugte Orte oder Domänen für die Mutagenese sind (Cunningham
und Wells, Science 244: 1081-1085, 1989). Beim Alanin-Scannen wird
ein Rest oder eine Gruppe von Zielresten identifiziert (z.B. geladene
Reste, wie etwa Arg, Asp, His, Lys und Glu) und durch eine neutrale
oder negativ geladene Aminosäure
ersetzt (am bevorzugtesten Alanin oder Polyalanin). Der Austausch
einer Aminosäure
kann die Interaktion der Aminosäuren
mit der umgebenden wässrigen
Umwelt in oder außerhalb
der Zelle beeinflussen. Diejenigen Domänen, die funktionelle Empfindlichkeit
gegenüber
den Substitutionen zeigen, werden dann verfeinert, indem man weitere
oder andere Varianten an oder für
die Stellen der Substitution einführt. Somit, obwohl die Stelle
zur Einführung
einer Aminosäuresequenzvariation
vorbestimmt ist, ist die Natur der Mutation als solche nicht zwingend
vorbestimmt. Beispielsweise, zum Optimieren der Leistung einer Mutation
an einer gegebenen Stelle, kann Alanin-Scanning- oder Zufallsmutagenese
am Zielcodon oder an der Zielregion durchgeführt werden, und die exprimierten
gewünschten
Varianten der Protein-Untereinheiten werden auf die optimale Kombination
der gewünschten
Aktivität
hin durchgemustert.
-
Oligonukleotid-vermittelte
Mutagenese
-
Die
Oligonukleotid-vermittelte Mutagenese ist ein nützliches Verfahren zur Herstellung
von Substitutions-, Deletions- und Insertions-Varianten von DNA,
siehe z.B. Adelman et al., (DNA 2:183, 1983). Kurz dargestellt,
wird die gewünschte
DNA verändert
durch Anhybridisieren eines Oligonukleotids, das eine Mutation im Bezug
auf eine DNA-Matrize codiert, wobei die Matrize die einzelsträngige Form
eines Plasmids oder eines Bakteriophagen ist, der die unveränderte oder
wildtypische DNA-Sequenz des gewünschten
Proteins enthält. Nach
der Hybridisierung wird eine DNA-Polymerase verwendet, um einen
vollständigen
zweiten komplementären
Strang der Matrize zu synthetisieren, der somit den Oligonukleotid-Primer
eingebaut haben wird und der für
die ausgewählte
Veränderung
der gewünschten
Protein-DNA codieren wird. Allgemein werden Oligonukleotide von
wenigstens 25 Nukleotiden Länge
verwendet. Ein optimales Oligonukleotid wird 12 bis 15 Nukleotide aufweisen,
die auf beiden Seiten des/der Nukleotids/Nukleotide, die für die Mutation
codieren, vollständig
komplementär
zur Matrize sein werden. Dies stellt sicher, dass das Oligonukleotid
korrekt an das einzelsträngige DNA-Matrizenmolekül hybridisieren
wird. Die Oligonukleotide werden leicht unter Verwendung von Techniken synthetisiert,
die in der Technik bekannt sind, wie etwa denjenigen, die von Crea
et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 5765, 1978) beschrieben
worden sind.
-
Kassetten-Mutagenese
-
Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von Varianten, die Kassetten-Mutagenese,
basiert auf einer Technik, die von Wells et al. beschrieben wurde
(Gene, 34: 315, 1985). Das Ausgangsmaterial ist ein Plasmid (oder
ein anderer Vektor), der die zu mutierende DNA der Proteinuntereinheit
enthält.
Das/Die Codon(s), die in der DNA der Proteinuntereinheit mutiert
werden sollen, werden identifiziert. Es muss eine singuläre Restriktionsendonuklease-Stelle
an beiden Seiten der identifizierten Mutationsstelle(n) vorliegen.
Wenn keine derartigen Restriktionsstellen vorliegen, so können sie
unter Verwendung der oben beschriebenen Oligonukleotid-vermittelten
Mutagenese erzeugt werden, um sie an geeigneten Positionen in der
DNA der gewünschten Protein-Untereinheit
einzuführen.
Nachdem die Restriktionsstellen in das Plasmid eingeführt wurden,
wird das Plasmid an diesen Stellen geschnitten, um es zu linearisieren.
Ein doppelsträngiges
Oligonukleotid, das für
die DNA-Sequenz zwischen den Restriktionsstellen codiert, jedoch
die gewünschte
Mutation bzw. die gewünschten
Mutationen enthält,
wird unter Verwendung von Standardprozeduren synthetisiert. Die
beiden Stränge
werden getrennt synthetisiert und dann unter Verwendung von Standardtechniken
miteinander hybridisiert. Dieses doppelsträngige Oligonukleotid wird als
die Kassette bezeichnet. Diese Kassette ist dafür vorgesehen, 3'- und 5'-Ende zu besitzen,
die mit den Enden des linearisierten Plasmids vergleichbar sind,
sodass sie direkt an das Plasmid ligiert werden kann. Dieses Plasmid
enthält
nun die gewünschte
mutierte DNA-Sequenz der Proteinuntereinheit.
-
Kombinatorische
Mutagenese
-
Kombinatorische
Mutagenese kann ebenfalls verwendet werden, um Mutanten zu erzeugen.
Beispielsweise werden die Aminosäuresequenzen
für eine
Gruppe von Homologen oder anderen verwandten Proteinen einem Alignment
unterzogen, bevorzugt, um die höchstmögliche Homologie
zu fördern.
Alle Aminosäuren,
die an einer gegebenen Position der dem Alignment unterzogenen Sequenzen
erscheinen, können dann
ausgewählt
werden, um ein degeneriertes Set kombinatorischer Sequenzen zu erzeugen.
Die abgewandelte Bibliothek von Varianten wird durch kombinatorische
Mutagenese auf Nukleinsäureebene
erzeugt, und sie wird von einer abgewandelten Genbibliothek codiert.
Beispielsweise kann ein Gemisch synthetischer Oligonukleotide enzymatisch
in Gensequenzen ligiert werden, sodass das degenerierte Set potentieller
Sequenzen in Form individueller Peptide exprimierbar ist, oder,
alternativ, als Set größerer Fusionsproteine,
die den Satz degenerierter Sequenzen enthalten.
-
Primäre Hochdurchsatzverfahren zum
Durchmustern von Bibliotheken von Peptidfragmenten oder Homologen
-
Es
sind in der Technik verschiedene Techniken bekannt, um die erzeugten
Genprodukte durchzumustern. Techniken zum Durchmustern großer Bibliotheken
beinhalten oft das Klonieren der interessierenden Nukleinsäuren in
replizierbare Expressionsvektoren, das Transformieren geeigneter
Zellen mit der resultierenden Bibliothek von Vektoren, und das Exprimieren
der Gene unter Bedingungen, bei denen die Detektion einer gewünschten
Aktivität,
z.B. in diesem Fall die Bindung an einen Zielorganismus oder an
eine Oberflächenkomponente
des Zielorganismus, eine relativ einfache Isolierung des Vektors
erleichtert, der das Gen codiert, dessen Produkt detektiert wurde.
Jede der unten beschriebenen Techniken ist einer Hochdurchsatz-Analyse
für das
Durchmustern großer
Zahlen von erzeugten Sequenzen zugänglich, z.B. mittels Techniken
der Zufallsmutagenese.
-
Präsentations-Bibliotheken
-
Bei
einem Ansatz der Screening-Assays werden die Kandidatenpeptide auf
der Oberfläche
einer Zelle oder eines Viruspartikels präsentiert, und die Fähigkeit
bestimmter Zellen oder viraler Partikel, über das präsentierte Produkt an ein geeignetes
Protein des Zielorganismus zu binden, wird in einem „Panning-Assay" detektiert. Beispielsweise
kann die Genbibliothek in das Gen für ein Oberflächenmembranprotein
einer Bakterienzelle kloniert werden, und das resultierende Fusionsprotein
wird durch „Panning" detektiert (Ladner
et al., WO 88/06630; Fuchs et al., (1991) Bio/Technology 9: 1370-1371;
und Goward et al. (1992) TIBS 18: 136-140). In einer ähnlichen
Weise kann ein detektierbar markierter Ligand verwendet werden,
um auf potentiell funktionelle Peptid-Homologe hin durchzutesten.
Fluoreszent markierte Liganden, z.B. Zielorganismen, können verwendet
werden, um Homologe zu detektieren, die die Ligandenbindungsaktivität beibehalten.
Die Verwendung fluoreszent markierter Liganden ermöglicht es,
Zellen visuell zu inspizieren und unter einem Fluoreszenzmikroskop
abzutrennen, oder, wo es die Zellmorphologie erlaubt, diese durch
einen Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer abzutrennen.
-
Eine
Genbibliothek kann als Fusionsprotein auf der Oberfläche eines
viralen Partikels exprimiert werden. Bei Systemen mit filamentösen Phagen
beispielsweise können
Fremdpeptidsequenzen auf der Oberfläche infektiöser Phagen exprimiert werden,
wodurch zwei signifikante Vorteile bereitgestellt werden. Erstens, da
diese Phagen bei Konzentrationen von gut über 103 Phagen
pro Milliliter auf Affinitätsmatrizes
appliziert werden können,
kann eine große
Anzahl von Phagen gleichzeitig durchgemustert werden. Zweitens,
da jeder infektiöse
Phage ein Genprodukt auf seiner Oberfläche präsentiert, kann der Phage, wenn
ein bestimmter Phage in niedriger Ausbeute an einer Affinitätsmatrix
gewonnen wird, durch eine weitere Infektionsrunde amplifiziert werden.
Die Gruppe der nahezu identischen filamentösen E. coli-Phagen M13, fd
und f1 wird bei Phage-Display-Bibliotheken am häufigsten verwendet. Es können entweder
die Phagen-Hüllproteine
gIII oder gVIII verwendet werden, um Fusionsproteine ohne eine Zerstörung der
schlussendlichen Verpackung des Viruspartikels zu erzeugen. Fremdepitope
können
als NH2-terminales
Ende von pIII exprimiert werden, und Phagen, die solche Epitope
tragen, werden aus einem großen Überschuss
an Phagen, denen dieses Epitop fehlt, wiedergewonnen (Ladner et
al. PCT-Veröffentlichung
WO 90/02909; Garrard et al., PCT-Veröffentlichung WO 92/09690; Marks
et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 16007-16010; Griffiths et al.
(1993) EMBO J 12:725-734; Clackson et al. (1991) Nature 352 : 624-628;
und Barbas et al. (1992) PNAS 89 : 4457-4461).
-
Ein
gebräuchlicher
Ansatz verwendet den Maltoserezeptor von E, coli (das äußere Membranprotein, LamB)
als Peptid-Fusionspartner (Charbit et al. (1986) EMBO 5, 3029-3037).
Es sind Oligonukleotide in für das
LamB-Gen codierende Plasmide inseriert worden, um Peptide zu produzieren,
die in einen der extrazellulären
Schleifen-Photosensibilisatoren des Proteins fusioniert worden sind.
Diese Peptide sind für
die Bindung an Liganden, z.B. an Antikörper, verfügbar und können eine Immunantwort auslösen, wenn
die Zellen Tieren verabreicht werden. Andere Zelloberflächenproteine,
z.B. OmpA (Schorr et al. (1991) Vaccines 91, S. 387-392), PhoE (Agterberg
et al. (1990) Gene 88, 37-45) und PAL (Fuchs et al. (1991) Bio/Tech
9, 1369-1372), ebenso wie große
bakterielle Oberflächenstrukturen,
haben als Vehikel für
die Peptidpräsentation
gedient. Peptide können
auch an Pilin fusioniert werden, ein Protein, das polymerisiert,
um den Pilus, ein Leitelement für
den interbakteriellen Austausch genetischer Information, aufzubauen
(Thiry et al. (1989) Appl. Environ. Microbiol. 55, 984-993). Aufgrund
seiner Rolle bei der Interaktion mit anderen Zellen liefert der
Pilus einen nützlichen
Träger
für die
Präsentation
von Peptiden gegenüber
der extrazellulären
Umgebung. Eine weitere große Oberflächenstruktur,
die für
die Peptidpräsentation
verwendet wird, ist das Bewegungsorgan des Bakteriums, die Flagelle.
Die Fusion von Peptiden an das Untereinheitprotein Flagellin bietet
eine dichte Anordnung vieler Peptidkopien auf der Wirtszelle (Kuwajima
et al., (1988) Bio/Tech 6, 1080-1083). Oberflächenproteine anderer bakterieller
Spezies haben ebenfalls als Peptidfusionspartner gedient. Beispiele
hierfür
beinhalten das Staphylococcus-Protein
A und die Außenmembran-IgA-Protease
von Neisseria (Hansson et al. (1992) J. Bacteriol. 174, 4239-4245;
Klauser et al. (1990) EMBO J. 9, 1991-1999).
-
Bei
den oben beschriebenen filamentösen
Phagen-Systemen und dem LamB-System erfolgt die physikalische Verbindung
zwischen dem Peptid und der es codierenden DNA dadurch, dass die
DNA in einem Partikel (Zelle oder Phage) enthalten ist, der das
Peptid auf seiner Oberfläche
trägt.
Ein Einfangen des Peptids fängt
auch den Partikel und die darin enthaltene DNA ein. Ein alternatives
Schema verwendet das DNA-bindende Protein LacI, um eine Verbindung
zwischen Peptid und DNA herzustellen (Cull et al., 1992, PNAS USA 89:
1865-1869). Dieses System verwendet ein Plasmid, das das LacI-Gen
mit einer Oligonukleotid-Klonierungsstelle an seinem 3'-Ende enthält. Unter der kontrollierten
Induktion durch Arabinose wird ein LacI-Peptid-Fusionsprotein produziert.
Diese Fusion behält
die natürliche
Fähigkeit
von LacI bei, an kurze DNA-Sequenzen zu binden, die als LacO-Operator
(LacO) bekannt sind. Durch Installieren von zwei Kopien von LacO auf
dem Expressionsplasmid bindet die LacI-Peptid-Fusion fest an das
sie codierende Plasmid. Da die Plasmide in jeder Zelle nur eine
einzige Oligonukleotidsequenz enthalten und jede Zelle nur eine
einzige Peptidsequenz exprimiert, werden die Peptide spezifisch
und stabil mit der DNA-Sequenz assoziiert, die ihre Synthese gesteuert
hat. Die Zellen der Bibliothek werden vorsichtig lysiert und die
Peptid-DNA-Komplexe werden einer Matrix mit immobilisiertem Rezeptor
ausgesetzt, um die Komplexe, die aktive Peptide enthalten, wiederzugewinnen.
Die assoziierte Plasmid-DNA wird dann für die Amplifikation und DNA-Sequenzierung
erneut in Zellen eingeführt,
um die Identität
der Peptid-Liganden zu bestimmen. Als Demonstration der praktischen
Anwendbarkeit des Verfahrens wurde eine große Zufallsbibliothek von Dodecapeptiden
erstellt und über
einen monoklonalen Antikörper
selektiert, der gegen das Opioid-Peptid Dynorphin B erzeugt worden
war. Es wurde eine Kohorte von Peptiden gewonnen, alle verwandt
durch eine Konsensus-Sequenz, die einem Sechs-Reste-Abschnitt von Dynorphin B entspricht
(Cull et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89-1869).
-
Dieses
Schema, manchmal bezeichnet als „Peptide auf Plasmiden", unterscheidet sich
in zwei wichtigen Punkten von den Phage-Display-Verfahren. Erstens
werden die Peptide an den C-Terminus
des Fusionsproteins angeheftet, was in der Präsentation von Bibliotheksmitgliedern
als Peptide mit freien Carboxy-Termini resultiert. Beide der filamentösen Phagen-Hüllproteine,
pIII und pVIII, werden über
ihre C-Termini an dem Phagen verankert, und die Gastpeptide werden
in den sich nach außen
ausdehnenden N-terminalen Domänen platziert.
Bei einigen Ausgestaltungen werden die vom Phagen präsentierten
Peptide genau am Amino-Terminus des Fusionsproteins präsentiert
(Cwirla et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6378-6382).
Ein zweiter Unterschied ist der Satz biologischer „Voreingenommenheiten", der die Population
von Peptiden beeinflusst, die tatsächlich in den Bibliotheken
vorhanden sind. Die LacI-Fusionsmoleküle sind auf das Zytoplasma der
Wirtszellen beschränkt.
Die Phagenhüll-Fusionen
werden während
der Translation kurz dem Kontakt mit dem Zytoplasma ausgesetzt,
werden jedoch rasch über
die innere Membran in das periplasmatische Kompartiment sekretiert,
bleiben durch ihre C-terminalen hydrophoben Domänen in der Membran verankert,
wobei die N-Termini, die die Peptide enthalten, ins Periplasma vorragen,
während
sie auf den Einbau in Phagen-Partikel warten. Die Peptide in den
LacI- und Phagen-Bibliotheken
können
sich als Ergebnis ihrer Exposition gegenüber verschiedenen proteolytischen
Aktivitäten
signifikant unterscheiden. Die Phagenhüllproteine benötigen den
Transport über
die innere Membran und die Prozessierung durch Signalpeptidase als „Vorspiel" für den Einbau
in den Phagen. Bestimmte Peptide üben eine schädliche Wirkung
auf diese Prozesse aus und sind daher in den Bibliotheken unterrepräsentiert
(Gallop et al. (1994) J. Med. Chem. 37(9): 1233-1251). Diese spezifischen
Voreingenommenheiten sind im LacI-Präsentationssystem kein Faktor.
-
Die
Anzahl kleiner Peptide, die in rekombinanten Zufallsbibliotheken
verfügbar
ist, ist enorm. Bibliotheken mit 107-109 unabhängigen
Klonen werden routinemäßig hergestellt.
Es sind Bibliotheken mit immerhin 1011 Rekombinanten
erzeugt worden, jedoch nährt
sich diese Größe der praktischen
Grenze für
Klonbibliotheken. Diese Begrenzung der Bibliotheksgröße erfolgt
durch den Schritt der Transformation der DNA, die die Zufallssegmente
enthält,
in die Wirtsbakterienzellen. Um diese Begrenzung zu umgehen, ist
jüngst
ein in vitro-System entwickelt worden, das auf der Präsentation
naszierender Peptide in Polysomkomplexen basiert. Dieses Präsentationsbibliotheks-Verfahren besitzt
das Potential, Bibliotheken zu erzeugen, die um 3-6 Größenordnungen größer sind
als die derzeit erhältlichen
Phage/Phagemid- oder Plasmid-Bibliotheken. Weiterhin erfolgen die Konstruktion
der Bibliotheken, die Expression der Peptide und das Durchtesten
in einem vollständig
zellfreien Format.
-
Bei
einer Anwendung dieses Verfahrens (Gallop et al. (1994) J. Med.
Chem. 37(9): 1233-1251)
wurde eine molekulare DNA-Bibliothek konstruiert, die 1012 Decapeptide codiert, und die Expression
der Bibliothek erfolgte in einem E. coli S30 in vitro-System mit
gekoppelter Transkription/Translation. Die Bedingungen wurden so
ausgewählt,
dass sie die Ribosomen auf der mRNA anhalten bzw. abbremsen, was
die Akkumulation eines wesentlichen Anteils der RNA in Polysomen
verursacht und Komplexe ergibt, die naszierende Peptide beinhalten,
die immer noch mit ihrer codierenden RNA verbunden sind. Die Polysomen
sind hinreichend robust, um einer Affinitätsreinigung an immobilisierten
Rezeptoren unterzogen werden zu können, und zwar im wesentlichen
in derselben Weise, in der die konventionelleren rekombinanten Peptidpräsentationsbibliotheken durchgemustert
werden. Die RNA aus den gebundenen Komplexen wird wiedergewonnen,
zu cDNA umgesetzt und mittels PCR amplifiziert, um eine Matrize
für die
nächste
Runde der Synthese und Durchmusterung zu erzeugen. Das Verfahren
der Polysomen-Präsentation
kann mit dem Phage-Display-System gekoppelt werden. Nach mehreren
Runden der Durchmusterung wurde cDNA aus dem angereicherten Polysomenpool
in einen Phagemid-Vektor kloniert. Dieser Vektor dient sowohl als
Peptid-Expressionsvektor, der die mit dem Hüllprotein fusionierten Peptide
präsentiert,
als auch als DNA-Sequenziervektor für die Peptid-Identifizierung. Durch
Exprimieren der von dem Polysom stammenden Peptide auf einem Phagen
kann man entweder die Affinitätsselektionsprozedur
in diesem Format weiterführen
oder die Peptide auf einzelnen Klonen auf Bindungsaktivität in einem
Phagen-ELISA oder auf Bindungsspezifität in einem Komplettierungs-Phagen-ELISA
hin untersuchen (Barret et al., (1992) Anal Biochem 204, 357-364).
Um die Sequenzen der aktiven Peptide zu identifizieren, sequenziert
man die DNA, die von dem Phagemid-Wirt erzeugt wird.
-
Sekundäre Screens
-
An
den oben beschriebenen Hochdurchsatz-Test können sich sekundäre Screens
anschließen,
um Moleküle
zu identifizieren, anzureichern und zu selektieren, die eine angemessene
Affinität
für eine
biologische Einheit besitzen. Sekundäre Screens hängen von
der Fähigkeit
der Zielsteuerungsgruppierung ab, ein Polymer von Interesse zu binden.
Beispielsweise kann ein Oberflächenprotein
oder ein Kohlenhydrat des interessierenden Zielorganismus verwendet
werden, um Liganden aus einer Gruppe von Peptidfragmenten zu identifizieren,
die durch einen der oben beschriebenen primären Screens isoliert wurden.
Man kann hochreine Materialien verwenden, z.B. gereinigtes Protein
aus einem viralen Pathogen, erhalten aus einem rekombinanten Organismus,
der spezifisch zum Zweck der Produktion dieses Materials gewonnen
wurde, oder man kann eine Rohpräparation
des Zielorganismus verwenden, wie etwa eine Zellwand- oder Membranpräparation,
sogar eine hitzeinaktivierte oder Formalin-behandelte Präparation
des Zielorganismus.
-
Die
Beispiele unten zeigen zwei Beispiele von Zielsteuerungs-Materialien,
eine Polyaminosäure
mit positiver Ladung, Polylysin, die Affinität für ein breites Spektrum von
Bakterienspezies besitzt und außerdem als
Rückgrat
für die
Ankopplung zusätzlicher
Zielsteuerungsgruppierungen dienen kann; und das Speichelprotein
Histatin, das Affinität
für mehrere
Spezies von Mundbakterien besitzt. Jedes dieser Materialien kann
als Ausgangsmaterial bei den für
die Phage-Display-Bibliothek beschriebenen Prozeduren, wie beschrieben,
verwendet werden, z.B. durch den Einbau der Nukleinsäuresequenz
in diejenige von Gen III des M13-Phage- Display-Vektors (siehe z.B. Scott et
al. (1990) Science 249: 386-390; Roberts et al. (1992) PNAS 89:
2429-2433; Devlin et al. (1990) Science 249: 404-406; Cwirla et
al. (1990) PNAS 87 : 6378-6382; ebenso wie die US-Patente Nr. 5,223,409
; 5,198,346 und 5,096,815). In diesem Fall kann das Zielmaterial
für die
Anreicherung der Phagenbibliothek eine Bakterienzellwand-Fraktion
sein, isoliert durch Ultraschallbehandlung des Zielorganismus unter
kalten Bedingungen in Gegenwart von Standard-Proteaseinhibitoren,
Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit, um die Zellwände von
dem Zytoplasma abzutrennen, und Resuspendieren des Wandmaterials
in Puffer, zur Verwendung in mehreren Runden der Bindungsselektion
mittels Phagenbibliothek. Die Prozeduren sind im US-Patent Nr. 5,223,409
ausführlich
beschrieben. Nach zwei bis drei Selektionsrunden können Phagen
isoliert werden, die Polyaminosäuresequenzen
oder Histatinvarianten mit Affinität für die Zielzellwand tragen,
die gegenüber
derjenigen des Ausgangsmaterials beträchtlich gesteigert ist. Die
Sequenz der verbesserten Varianten wird durch Standardprozeduren
der DNA-Sequenzierung problemlos bestimmt, und das Peptid kann durch
Standardverfahren der Peptidsynthese in großer Menge produziert werden.
Somit sind die Prozeduren, die hier beschrieben sind, um Fragmente
und Analoga zu erzeugen und diese auf eine gesteigerte Affinität gegenüber dem
Zielorganismus zu testen, in der Technik bekannt.
-
Zielorganismen
-
Organismen,
auf die die Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
abzielen, finden sich auf allen für Licht zugänglichen Flächen oder in lichtzugänglichen
Bereichen, z.B. in menschlichen und tierischen Subjekten, auf zu
dekontaminierenden Materialien oder auf Nutzpflanzen. Im Falle von
Menschen und Tieren sind Infektionen der Epidermis, der Mundhöhle, der
Nasenhöhle,
der Nebenhöhlen,
der Ohren, der Lungen, des Urogenitaltrakts und des Gastrointestinaltrakts
für Licht
zugänglich.
Epidermale Infektionen beinhalten solche mit unerwünschten
Organismen von bakteriellem, pilzlichem, viralem und tierischem
Ursprung und beinhalten subkutane Infektionen, insbesondere lokalisierte
Läsionen,
z.B. verursacht durch Protozoen, Parasiten oder parasitäre Milben,
wobei diese Infektionen für
Licht zugänglich
sind. Infektionen der Bauchhöhle,
wie etwa solche, die aus einem geplatzten Blinddarm resultieren,
sind zumindest über
laparoskopische Vorrichtungen für
Licht zugänglich.
Eine Vielzahl von Hautinfektionen, die hartnäckig gegenüber Antibiotika oder einer
langfristigen Antipilzbehandlung sind, z.B. Dermatophykosen des
Zehennagels, sind unter Verwendung von Zusammensetzungen der Erfindung
für die
PDT geeignet.
-
Ein
Hauptgebiet für
die Anwendung von Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung
sind Erkrankungen und Infektionen der Mundhöhle, z.B. des Zahnfleischs.
Die Verfahren der Erfindung sind besonders nützlich für die Behandlung oraler Infektionskrankheiten,
z.B. periodontaler Erkrankungen. Da die infizierten Taschen der
periodontalen Erkrankung sich innerhalb weniger Millimeter von der
Oberfläche
der Mundhöhle
befinden, bietet die PDT signifikante Vorteile gegenüber den
traditionellen physikalischen Verfahren des Abschabens und der antibiotischen
Therapie für
diesen Zustand. Unerwünschte
orale Zielorganismen beinhalten eine große Anzahl bakterieller und
pilzlicher Spezies, z.B. eine Bacteroides-Spezies, einschließlich B.
gingivalis (nun bekannt als Porphyromonas gingivalis), Eikenella
corrodens, Fusobacterium nucleatum, Wolinella recta, eine Eubacterium-Spezies,
Prevotella (Bacteroides) intermedia, Bacteroides forsythus, eine
Capnocytophaga-Spezies, Actinobacillus actinomycetamcomitans und
Streptococcus mutans.
-
Eine
Lungeninfektion kann durch eine Vielzahl bakterieller Gattungen
und Spezies erfolgen, einschließlich
der klassischen Tuberkulose durch Mycobacterium tuberculosis, den
Pseudomonaden, die die primäre
Todesursache bei Patienten mit zystischer Fibrose sind, und Klebsiella,
und sie kann außerdem
durch eine Vielzahl von Virusstämmen
hervorgerufen werden. Eine Vielzahl von Pilzen und Parasiten sind
opportunistische Pathogene der Lunge, und die Infektion mit Pneumocystis
carinii ist eine häufige
Todesursache bei immungeschwächten
AIDS-Patienten.
Da die Pathogene der Lunge zunehmend resistent gegenüber den
klassischen antibiotischen Therapien sind, bietet die PDT mit Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung ein alternatives Verfahren zum Eliminieren
dieser unerwünschten
Organismen, das unabhängig
ist von mikrobiellen Resistenzmechanismen. Zusätzliche epidermale Infektionen
und Infektionen tieferer Gewebe entstehen durch Verbrennungen, Schrammen,
Schnitte und Stichwunden. Die PDT mit den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ist nützlich
zur Sterilisierung solcher potentiell infektiöser Stellen, die schnell zu
toxischem Schock, einer häufigen
Begleiterscheinung von Schussverletzungen, führen können, und zum Behandeln der
Stellen zum Eliminieren oder Reduzieren unerwünschter infektiöser Organismen.
Ein Hauptgrund der Infektion von Wunden, hauptsächlich Verbrennungen, ist das
Gram-negative aerobe Bakterium Pseudomonas. Dieser Organismus produziert
ein Exotoxin, für
das gezeigt wurde, dass es die Wundheilung verzögert. Mehrfach antibiotikaresistente
Stämme
von P. aeruginosa werden zu einem signifikanten Problem, insbesondere bei
den Verbrennungseinheiten in großen Kliniken. Pseudomonaden
produzieren außerdem
fulminante Infektionen der Hornhaut. Escherichia coli zusammen mit
Staphylococcus aureus sind die zwei häufigsten Bakterien in infizierten
Wunden.
-
Andere
Stellen für
unerwünschte
Zielorganismen beinhalten den Urogenitaltrakt, die Bauchhöhle, das Innen-
und Außenohr,
die Nasenhöhle
und den Gastrointestinaltrakt. Infektiöse Stellen der Proliferation
unerwünschter
Zielorganismen in Geweben mesothelialen und endothelialen Ursprungs
sind ebenfalls über
minimal invasive Techniken der PDT zugänglich.
-
Die
Zielorganismen können
zellulär
oder viral sein. Viren, die unerwünschte Zielorganismen sein
können,
beinhalten jedwede pathogene Lebensform, umfassend Komponenten aus
wenigstens einem Nukleinsäuremolekül und einer
oder mehreren Proteinspezies, und sie können außerdem die umhüllten Viren
beinhalten. Zielorganismen, die Zellen sind, beinhalten wenigstens
eine umgrenzende Zellmembran und sind fähig zur Energieproduktion,
Nukleinsäuresynthese
und enthalten Ribosomen und sind befähigt zur Synthese von ribosomalem
Protein. Die Zellen können
einzellig oder mehrzellig sein, und die einzelligen Organismen können prokaryotisch
oder eukaryotisch sein.
-
Prokaryotische
Zielorganismen können
Bakterien sein, wobei die Bakterien Gram-negativ oder Gram-positiv
oder ohne Zellwand sein können.
Die Unterscheidung von Bakterien auf Basis der Gram-Färbung, die
darauf basiert, ob Zellen eines spezifischen Stammes oder einer
Spezies von Bakterien einen Farbstoff annehmen oder nicht oder nur
durch die Gegenfärbung
gefärbt
werden, ist Fachleuten bekannt. Bakterien, die Zielorganismen der
Erfindung sind, können
aerob, anaerob, fakultativ anaerob oder mikroaerophil sein. Spirochaeten
der Erfindung beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Gattungen
Borrelia und Treponema. Diese letzte Gattung enthält Spezies,
die in variabler Weise mit Erkrankungen wie Gingivitis ulcerativa
necroticans, Pinta und Frambösie
assoziiert sind, wobei die beiden letzten topische Hautinfektionen
sind. Gram-negative helikal/vibroid bewegliche Bakteriengattungen,
die als Zielorganismen geeignet sind, beinhalten Campylobacter und
Helicobacter. Gram-negative aerobe und mikroaerophile Stäbchen und
Kokken beinhalten die Gattungen Bordetella, Neisseria und Legionella.
Fakultativ anaerobe Gram-negative Stäbchen beinhalten die Gattungen
Pseudomonas, Salmonella, Shigella, Erwinia, Enterobacter, Escherichia,
Vibrio, Haemophilus, Actinobacillus, Klebsiella und Salmonella.
Eine wichtige Gruppe von Bakterien als Zielorganismen für die vorliegende
Erfindung sind die Gram-positiven Kokken, einschließlich der
Gattungen Staphylococcus und Streptococcus, wobei ein Stamm des
Letzteren dafür
bekannt ist, dass er eine Vielzahl von Infektionen verursacht, einschließlich der
Kinderhautkrankheit Impetigo, und einigen Stämmen des Ersteren, der populär als „fleischfressendes
Bakterium" bezeichnet
wurde. Gram-positive Stäbchen
beinhalten Spezies von Listeria, die geeignet sind für die Behandlung
durch die Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung.
-
Für die Behandlung
mit den Photosensibilisator-Zusammensetzungen geeignete Bakterien
unter denjenigen, denen feste Zellwände fehlen, gehören z.B.
zur Gattung Mycoplasma. Die Gruppe der Actinomyceten beinhaltet
mehrere Spezies von Mycobacterium, die geeignete Zielorganismen
der vorliegenden Erfindung darstellen. Weitere Bakteriengattungen,
die mit den Konjugatmolekülen
der Erfindung behandelt werden können,
beinhalten: Enterococcus, Leptospira, Serpulina, Mycoplasma, Bacteroides,
Yersinia, Chlamydia, Vibrio, Actinobacillus, Porphyromonas, Haemophilus,
Pasteurella, Peptostreptococcus, Propionibacterium, Corynebacterium
und Dermatophilus. Diese und andere, hier nicht aufgelistete Bakteriengruppen
und -Gattungen werden vom Fachmann als geeignete Zielbakterien für die Zusammensetzungen
der Erfindung erkannt werden.
-
Viren,
auf die durch Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung abgezielt
werden kann, beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, Adenoviren, Herpesviren,
Pockenviren und Retroviren. Repräsentative Gattungen
pilzlicher Zielorganismen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, Cryptococcus,
Blastomyces, Paracoccidioides, Candida, Aspergillus, Mycetoma, und
sie beinhalten weitere Gattungen, die verschiedene Dermatomykosen
verursachen.
-
Eukaryotische
Zielorganismen der vorliegenden Erfindung beinhalten einzellige
Protozoen, Pilzpathogene und Parasiten, die eine mehrzellige Phase
des Lebenszyklus aufweisen können.
Parasiteninfektionen von Subjekten sind für Behandlungen mit den Zusammensetzungen
der Erfindung geeignet. Häufige
Parasiten, die den Intestinal- und Urogenitaltrakt infizieren oder
besiedeln, beinhalten Amöben,
Flagellaten und Nematoden. Zusätzlich
kann die Infektion mit Trematoden, Cestoden, Ciliaten, kokkidischen
und microsporidischen Parasiten in diesen Trakten erfolgen. Mitglieder
der Gattungen Leishmania und Onchocerca verursachen Hautgeschwüre, und
die Gattung Acanthamoeba kann in Hornhautkratzern des Auges gefunden
werden. Leishmania donovani verursacht die tropische geschwürige Hauterkrankung
Kala Azar, die geeignet ist für
die Behandlung mit den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung. Gattungen des Darmtrakts, die geeignet sind für die Zielsteuerung
durch Zusammensetzungen der Erfindung beinhalten Entamoeba, Giardia,
Cryptosporidium und Microsporidien, Madenwurm und Helminthen-Gattungen. Lungengewebe kann
Pneumocystis carinii und, seltener, Amöben, wie etwa Entamoeba, Trematoden
oder Cestoden, enthalten. Der Urogenitaltrakt kann mit Trichomonas
und mit Schistosoma infiziert sein, die mit Zusammensetzungen der
Erfindung behandelt werden können.
-
Virale,
prokaryotische und eukaryotische Zielorganismen sind nicht auf Pathogene
und Parasiten beschränkt
und können
höhere
Ordnungen, wie etwa Arthropoden, beinhalten. Zielorganismen sind
nicht auf die Pathogene und Parasiten von tierischen Subjekten beschränkt und
können
Pflanzenkrankheiten beinhalten.
-
Diese
Listen werden verwendet, um Anwendungen der vorliegenden Erfindung
für Hauptgruppen
geeigneter Zielorganismen zu veranschaulichen, nicht jedoch, um
die Erfindung auf die aufgelisteten Spezies, Gattungen, Familien,
Ordnungen oder Klassen zu begrenzen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
Verbindungen der Erfindung beinhalten Konjugatmoleküle, die
für die
topische Applikation formuliert wurden, und ebenso für die Applikation
auf verschiedenen äußeren Organen,
wie etwa dem Außenohr oder
bei Organen, die der äußeren Verabreichung
zugänglich
sind, wie etwa durch orale Applikation oder durch Spülen der
Lunge. Die hier erwähnten
Beispiele sind nicht als limitierend im Hinblick auf die Natur der
konjugierten Photosensibilisatorzusammensetzungen der Erfindung
oder im Hinblick auf eine bestimmte Verabreichungsroute gedacht,
und weitere Routen sind hier aufgelistet. Bei einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Photosensibilisatorzusammensetzungen durch Kombinationstherapie
verabreicht werden, d.h. mit anderen Mitteln kombiniert werden.
Beispielsweise kann die Kombinationstherapie eine Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung beinhalten, mit wenigstens einem anderen
Photosensibilisator, wenigstens einem Antibiotikum oder einer anderen
konventionellen Therapie.
-
Photosensibilisator-Konjugate,
die in einem wässrigen
Lösungsmittel
in gewissem Maße
unlöslich sind,
können
in einem Liposom oder in einer zeitverzögerten Weise appliziert werden,
sodass die Bestrahlung stoßweise
unter Verwendung eines Schemas von Bestrahlungsphasen, abwechselnd
mit Phasen der Nicht-Bestrahlung, appliziert werden kann. Andere
ins Auge gefasste Schemata sind durchgehende Bestrahlungsphasen
auf niedrigerem Niveau, für
die eine zeitverzögerte
Formulierung geeignet ist.
-
Wie
hier verwendet, beinhaltet der Begriff „pharmazeutisch verträglicher
Träger" jedes und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und antipilzliche
Mittel, isotonische und absorptionsverzögernde Mittel und dergleichen,
die physiologisch kompatibel sind. Die Verwendung solcher Medien
und Mittel für
pharmazeutisch aktive Substanzen ist in der Technik wohlbekannt.
Bevorzugt ist der Träger geeignet
für die
orale, intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, parenterale, spinale oder epidermale Applikation (z.B.
durch Injektion oder Infusion). In Abhängigkeit von der Verabreichungsroute
kann die aktive Verbindung in ein Material geschichtet werden, um
die Verbindung vor der Wirkung von Säuren und anderen natürlichen
Bedingungen zu schützen,
die die Verbindung inaktivieren könnten.
-
Die
Konjugate der Erfindung können
auch parenteral verabreicht werden. Der Ausdruck „parenteral verabreicht", wie er hier verwendet
wird, bedeutet andere Weisen der Verabreichung als die orale und
topische Verabreichung, üblicherweise
durch Injektion, und er beinhaltet, ohne hierauf beschränkt zu sein,
die intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle, intrathekale, intrakapsuläre, intraorbitale, intrakardiale,
intradermale, intraperitoneale, transtracheale, subkutane, subcutikuläre, intraartikuläre, subkapsuläre, subarachnoide,
intraspinale, epidurale und intrasternale Injektion und Infusion.
-
Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch eine Vielzahl
von in der Technik bekannten Verfahren verabreicht werden. Wie dem
Fachmann ersichtlich sein wird, wird die Route und/oder Art und
Weise der Verabreichung in Abhängigkeit
von den gewünschten
Ergebnissen variieren. Die aktive Verbindung kann mit Trägern hergestellt
werden, die die Verbindung vor einer raschen Freisetzung schützen werden, sowie
etwa mit Formulierungen zur kontrollierten Freisetzung, einschließlich Implantaten,
transdermalen Pflastern und mikroverkapselten Auslieferungssystemen.
Es können
biologisch abbaubare biokompatible Polymere verwendet werden, wie
etwa Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglykolsäure, Collagen,
Polyorthoester und Polymilchsäure.
Viele Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen sind patentiert
oder dem Fachmann allgemein bekannt. Siehe z.B. Sustained and Controlled
Release Drug Delivery Systems, J.R. Robinson, Herausgeber, Marcel
Dekker Inc., New York, 1978.
-
Die
Dosis-Schemata werden angepasst, um die optimale erwünschte Antwort
zu erhalten (siehe z.B. therapeutische Antwort). Beispielsweise
kann ein einzelner Bolus verabreicht werden, es können mehrere
unterteilte Dosen über
die Zeit verabreicht werden, oder die Dosis kann proportional reduziert
oder erhöht
werden, wie es durch die Dringlichkeit der therapeutischen Situation
angezeigt ist.
-
Der
Durchschnittsfachmann kann die erforderliche wirksame Menge der
pharmazeutischen Zusammensetzung bestimmen und verschreiben. Beispielsweise
kann zum Erreichen des erwünschten
therapeutischen Effekts mit Dosierungsniveaus der bekannten oder
neuen Photosensibilisator-Zusammensetzung begonnen werden, die niedriger
als erforderlich sind, und die Dosis graduell gesteigert werden,
bis der gewünschte
Effekt erreicht ist.
-
Weitere Ausführungsformen
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung können verwendet werden, um nicht-belebte
Objekte zu dekontaminieren, wie etwa medizinische und dentale Vorrichtungen,
hitzeempfindliche Filter, Oberflächen
von Transilluminatoren, Ultraschallsonden und viele andere Oberflächen, die
für Licht
zugänglich
sind und unerwünschte
Organismen tragen. Viele dieser Vorrichtungen können nicht autoklaviert werden,
sodass in diesen Fällen
die Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung nützlich für die Dekontamination
sein können.
-
Die
Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung können in ein Kit eingebaut werden,
dieses enthaltend einen oder mehrere von einem Photosensibilisator,
gekoppelt oder nicht gekoppelt an ein Rückgrat, ein oder mehrere Zielsteuerungsgruppierungen,
ein Kopplungs- oder Vernetzungsmittel, Puffer und Gebrauchsanweisungen.
Der Benutzer des Kits kann für
die Anwendung bei dem speziellen, ausgewählten unerwünschten Organismus eine angemessene
Zielsteuerungsgruppierung auswählen.
Es können
zwei oder mehr Zielsteuerungsgruppierungen an das Photosensibilisator-Rückgrat gekoppelt
werden, sodass ein breiteres Spektrum unerwünschter Organismen durch die
Anwendung eines einzigen Produkts eliminiert oder wesentlich reduziert
werden kann.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht,
die nicht als weitere Einschränkung
zu verstehen sind. Der Inhalt aller Referenzstellen, anhängiger Patentanmeldungen
und veröffentlichter
Patente, die im Verlauf dieser Anmeldung zitiert werden, wird hiermit
ausdrücklich
durch Referenz in Bezug genommen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Herstellung
von Polylysin-Chlorin e6-Konjugaten mit verschiedenen Ladungen
-
Der
N-Hydroxysuccinimid (NHS)-Ester des Photosensibilisators Chlorin
e6 wurde hergestellt, indem man 1,5 Äquivalente an Dicyclohexylcarbodiimid
und 1,5 Äquivalente
an NHS mit einem Äquivalent
an Chlorin e6, dem Molekül
I in 1A, oder einem anderem Photosensibilisator in
trockenem Dimethylsulfoxid (DMSO) umsetzte, um den NHS-Ester, das
Molekül
II in 1A, zu erzeugen. Die Prozedur,
die für
das Material beschrieben wird, das für die Verwendung in diesen
Beispielen hergestellt wird, hier mit dem Photosensibilisator Chlorin
e6, ist auch für
die Herstellung von Estern von Benzoporphyrinderivat oder einem
beliebigen Carboxyl enthaltenden Tetrapyrrol-Photosensibilisator geeignet. Nach Inkubation
im Dunklen bei Raumtemperatur für
24 Stunden wurde der NHS-Ester für
die weitere Verwendung in Aliquots eingefroren. Polylysin (Molekül III aus 1B)
-Hydrobromid (HBr, 50 mg), entweder mit der optischen L- oder D-Konfiguration
und mit einer Bandbreite von Molekulargewichten (Molekulargewicht
40.000 bis 60.000 entsprechend 22.000 bis 33.000 freie Lysinbasen)
wurde in 50 ml trockenem DMSO gelöst, und N-Ethylmorpholin (1
ml) wurde hinzugegeben. Zu dieser Lösung wurde trockenes DMSO (1
ml) mit Photosensibilisator-NHS-Ester (25 mg) hinzugegeben. Die
Lösung
wurde im Dunklen bei Raumtemperatur für 24 h inkubiert, um das Polylysin-Chlorin
e6-Konjugat, das Molekül
III in 1B (auch gezeigt in 1C),
zu synthetisieren.
-
Die
Modifikation der Ladung wurde wie folgt durchgeführt:
Um positive Ladungen
an dem Polylysin zu neutralisieren, wurde das Molekül mit einem
Acylierungsmittel, Essigsäureanhydrid,
umgesetzt, Eine Probe der Lösung
mit dem Polylysin-Chlorin e6-Konjugat (Molekül III in 1D)
wurde mit einem Überschuss
an Essigsäureanhydrid
(100 mg, gelöst
in 0,5 ml trockenem DMSO) behandelt, um ein ungeladenes neutrales
Essigsäureamid-Konjugat zu erzeugen.
Das resultierende Molekül
war ungeladen. Man kann diese Bedingungen modifizieren, um Moleküle anderer
Ladungen zu erzeugen. Dies erlaubt es einem, verschiedene Möglichkeiten
herzustellen und zu testen und die beste für die Anwendung bei einem bestimmten
Konjugat oder Zielorganismus auszuwählen.
-
Um
positive Ladungen an dem Polylysin in negative Ladungen umzuwandeln,
wurden die Moleküle
mit einem Acylierungsmittel, Bernsteinsäureanhydrid, umgesetzt. Eine
Probe des Polylysin-Chlorin e6 in DMSO wurde mit einem Überschuss
an Bernsteinsäureanhydrid
(100 mg, gelöst
in 0,5 ml trockenem DMSO) behandelt, um das Bernsteinsäureamid
herzustellen und die positiv geladenen Aminogruppen in negativ geladene Carbonsäuregruppen
umzuwandeln. Bei dem resultierenden Molekül waren alle Lysine zu negativen
Ladungen umgewandelt. Man kann die Bedingungen modifizieren, um
Moleküle
anderer Ladungen herzustellen. Dies würde es einem erlauben, verschiedene
Möglichkeiten
herzustellen und zu testen und die beste für die Anwendung bei einem bestimmten
Konjugat oder Zielorganismus auszuwählen.
-
Nach
der Inkubation der konjugierten Moleküle und der acylierten, ladungsmodifizierten
Konjugate im Dunklen bei Raumtemperatur für 24 Stunden wurden die Lösungen auf
Dialyseröhrchen
mit dem korrekten molekularen Größenausschluss überführt, um
die Dialyse von Polylysin zu erlauben, dies unter Verwendung von gegenüber DMSO
beständigem
Dialysematerial bei einer Dialysezeit von 24 h gegen 3 Austauschmengen
von 10 mM Phosphatpuffer (pH 7). 1 D
zeigt Molekül
V, bei dem die Gruppe R für
das neutrale Chlorin e6-Polylysin-Essigsäureamid-Konjugat -COCH3 darstellt,
wogegen die Gruppe R für
das Chlorin e6-Polylysin-Bernsteinsäureamid -COCH2CH2COOH darstellt.
-
Beispiel 2: Herstellung
von Histatin-Chlorin e6-Konjugaten mit variierenden Ladungen
-
Histatin-5
(10 mg) wurde in 2 ml an 0,1 M Na2CO3-Puffer, pH 9,5 gelöst und mit 0,1 ml DMSO, enthaltend
5 mg an Chlorin e6-N-Hydroxysuccinimid, hergestellt wie in Beispiel
1 beschrieben, gemischt. Die Reaktion wurde durch Inkubation für 24 Stunden
bei Raumtemperatur im Dunklen weiter fortgesetzt, und die Lösung wurde
dreimal gegen 10 Liter PBS dialysiert. Das resultierende grüne Präzipitat
wurde in 2 ml 0,1 M Na2CO3-Puffer,
pH 10,5, gelöst.
-
Unter
der Annahme, dass der Extinktionskoeffizient von Chlorin e6 bei
400 nm durch die Komplexbildung unverändert bleibt, d.h. 1,5 × 105 M–1 cm–1 beträgt, und
dass das gesamte Chlorin e6 nach der Dialyse kovalent an das Histatin
angeheftet bleibt, wurde durch die Messungen des Extinktionsspektrums
gezeigt, dass 4 Chlorin e6-Moleküle
pro Histatin-5-Peptidkette angeheftet waren. Obwohl Histatin 5 basisch
ist, wurde das Konjugat als sauer ermittelt, da Lysin-Aminogruppen durch
zwei Carboxylgruppen an dem Chlorin ersetzt wurden. Die Struktur
ist in 1C dargestellt.
-
Das
Verhältnis
von Histatin zu Chlorin e6 kann variiert werden, indem man das Verhältnis der
zwei Spezies in der Reaktion verändert.
-
Beispiel 3: Herstellung
von Histatin-Polylysin-Chlorin e6-Konjugaten mit variierenden Ladungen
-
Die
DMSO-Lösung
von Polylysin-Chlorin e6, auf die in Beispiel 1 Bezug genommen wird,
wurde mit einer Lösung
von N-Succinimidyl-3-[2-pyridyldithiopropionat] (SPDP) in DMSO behandelt,
um Polylysin-Chlorin e6-SPDP, Molekül VI in 2A, zu
erzeugen. Die Menge hängt
vom Molekulargewicht des Polylysins ab, sollte jedoch etwa drei
bis vier Äquivalente
pro Polymerkette betragen. Die Reaktion wird im Dunklen für 24 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Polylysin-Photosensibilisator-SPDP-Lösung wird
dialysiert wie oben.
-
Das
Histatin (oder ein anderes Polypeptid mit wenigstens einem Lysinrest,
5 mg) wird in 2 ml Phosphatpuffer (SATA, 50 mM, pH 7,5, enthaltend
1 mM EDTA) gelöst
und für
eine Stunde bei Raumtemperatur mit N-Succinimidyl-S-thioacetat (0,5
mg, gelöst
in DMSO, 100 μl)
behandelt, wie in Reaktion 6 von 2B gezeigt, um
SATA-Histatin, das Molekül
IX in 2B, zu bilden. Die Lösung des
Peptids wird dann mit 200 μl
einer Lösung
behandelt, die Hydroxylamin-Hydrochlorid 0,5 mM, EDTA 25 mM und
Natriumphosphat 50 mM, pH 7,5 enthält und für 2 Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert, um das entschützte
SATA-Derivat, Molekül
X in 2B, zu bilden. Die Lösung wird dann auf einer P4-Säule entsalzt
und mit Phosphatpuffer (50 mM, pH 7,5), enthaltend 10 mM EDTA, eluiert.
Dies resultiert in der Erzeugung eines Peptids, das freie Thiolgruppen
enthält.
-
Das
freie Thiolgruppen enthaltende Peptid-Derivat von Polylysin-Chlorin
e6, Molekül
VII in 2A, das positiv, neutral oder
negativ geladen sein kann, wird dann mit dem SPDP im Verhältnis des
relativen Molekulargewichts von Peptid und Polylysin für 24 h bei
Raumtemperatur umgesetzt. Das Produkt, das ein Peptid-Polylysin-Chlorin
e6-Konjugat umfasst, wie es in 2C gezeigt
ist, wird dann auf einer Sephadex G50-Säule gereinigt.
-
Beispiel 4: Aufnahme von
Photosensibilisator-Chlorin e6-Konjugat
-
Porphyromonas
gingivalis 381, ein Gram-negatives Bakterium und eine der häufigsten
Spezies in dentalen Plaques, wurde durch wöchentliche Subkultur in Trypticase
Soja Agar (TSA) mit 1 % Hemin, 1 % Vitamin K und 5% Schafsblut aufrechterhalten.
Für die
Versuchszwecke wurde der Organismus anaerob in einer Kammer mit
80% N2, 10% CO2 bei
35°C für 48 h herangezüchtet, durch
Zentrifugation geerntet und in Trypticase Soja Brühe (TSB)
mit 1 % Hemin und 1 % Vitamin K resuspendiert. Die Zellen wurden
durch Ultraschall und wiederholte Passagen durch Pasteurpipetten
dispergiert. Die Zellzahlen wurden in einem Spektrophotometer (bei
einer Wellenlänge
von 600 nm, bei der eine O.D. von 1 108 Zellen/ml
entspricht) unter Verwendung von 1-ml-Röhrchen gemessen, um die passende
Anzahl von Bakterien für
jeden Versuch zu erhalten (109 Zellen/ml für Aufnahmestudien
und 108 Zellen/ml für Bestrahlungsstudien).
-
Es
wurden Zellen der Hamster-Backentaschen-Schuppenzell-Karzinomzelllinie
(HCPC-1) verwendet (Odukoya, O. et al., JNCI 71:6, 1253-1258, 1983).
Die Zellen wurden in Dulbeccos modifiziertem Eagle's Medium (DMEM) mit
hohem Glukosegehalt (Gibco, Grand Island, NY), das mit hitzeinaktiviertem
10% fetalem Kälberserum
(FCS, Gibco), 100 Units/ml Penicillin G und 100 μg/ml Streptomycin (Sigma, St.
Louis, MO) supplementiert war, herangezüchtet. Das Medium wurde alle
2-3 Tage gewechselt, und es wurde wöchentlich eine Zellpassage
unter Verwendung von Trypsin-EDTA
durchgeführt.
Alle Zellen wurden in 10 cm-Durchmesser-Kulturschalen mit 12 ml
Wachstumsmedium bei 37°C
in befeuchteter 95% Luft, 5% CO2-Atmosphäre gehalten.
-
Es
wurden die folgenden photosensibilisierenden Konjugate der Erfindung
mit Poly-L-Lysin und Chlorin e6 (Molekulargewicht 1.000 bis 3.000)
mit positiven, negativen und neutralen Ladungen verwendet: Polylysin-Chlorin
e6 (kationisch, unacyliert); Polylysin-Chlorin e6 succinyliert (anionisch,
Polylysin-Chlorin e6-succ); und Polylysin-Chlorin e6 acetyliert
(neutral, Polylysin-Chlorin e6-ac). Die Synthese wird in Beispiel
1 beschrieben. Solange nicht vermerkt, waren alle Medien, Puffer,
Lösungen
und Glasgegenstände,
die zur Anzucht und Haltung von Bakterien- und Tierzellen verwendet
wurden, steril.
-
Proben
der Suspensionen von P. gingivalis (109 Zellen/ml)
wurden im Dreieransatz im Dunklen bei Raumtemperatur für eine Minute
mit Photosensibilisator mit 1, 5 und 10 μM Chlorin e6-Äquivalent
(Endkonzentration in TSB) inkubiert. Die Zellsuspensionen wurden
zentrifugiert, die den Photosensibilisator enthaltenden Überstände wurden
abgesogen, und die Bakterien wurden einmal mit 1 ml sterilem PBS
gewaschen. Die Zellen wurden in 1,5 ml 0,1 M NaOH/1% Natriumdodecylsulfat
(SDS) resuspendiert und für
wenigstens 24 h inkubiert, um eine homogene Lösung zu erhalten.
-
Die
Fluoreszenz jedes Zellextrakts wurde auf einem Spektrofluorimeter
(Modell FluoroMax, SPEX Industries, Edison, NJ) gemessen. Die Anregungswellenlänge betrug
400 nm, und die Emissionsspektren der Zellsuspensionen wurden von
580 bis 700 nm aufgezeichnet. Der Proteingehalt jedes Zellextrakts
wurde durch ein modifiziertes Lowry-Verfahren bestimmt (Markwell
M.A. et al., Anal. Biochem, 87: 206, 1978), wobei Rinderserumalbumin
verwendet wurde, das als Proteinstandard in 0,1 M NaOH/1% SDS gelöst worden
war, um Eichkurven zu erstellen. Die Ergebnisse wurden als Mol Chlorin
e6, das pro mg Zellprotein aufgenommen wurde, ausgedrückt.
-
HCPC-1-Zellen
in der exponentiellen Wachstumsphase wurden trypsinisiert und unter
Verwendung eines Hämozytometers
ausgezählt.
Jedes Well der 24-Well-Kulturplatten wurde mit 105 Zellen
in 1 ml Wachstumsmedium mit 10% FCS angeimpft, gefolgt von Inkubation über Nacht,
um den Zellen die Anheftung und Wiederaufnahme des exponentiellen
Wachstums zu ermöglichen.
Die Konjugate wurden den Wells wie folgt im Dreifachansatz hinzugegeben.
Das Medium wurde entfernt und durch Medium ersetzt, das 10% FCS
und die Konjugate bei den angegebenen Konzentrationen enthielt,
und die Platten wurden für
1 min inkubiert. Die Konjugatlösungen
wurden dann aus den Wells abgesogen, die Zellen wurden einmal mit
1 ml sterilem PBS gewaschen und dann für 10 min mit 1 ml Trypsin-EDTA
inkubiert. Die resultierenden Zellsuspensionen wurden zentrifugiert,
der Trypsinüberstand
abgesogen, und die Pellets wurden in 0,1 M NaOH/1% SDS gelöst. Die
Fluoreszenz jedes Zellextrakts wurde wie oben bestimmt.
-
Die
Aufnahme von Konjugaten als Funktion der Konzentration ist in den 3 und 4 für P. gingivalis
bzw. HCPC-1-Zellen dargestellt (die Ordinaten in diesen Figuren
unterscheiden sich um einen Faktor von 50). Die Aufnahme von Chlorin
e6-Konjugaten war dosisabhängig.
Zellen von P. gingivalis und HCPC-1-Zellen akkumulierten bei jeder
Konzentration 2-mal bzw. 2-4-mal mehr von dem kationischen Konjugat
im Vergleich zu den anionischen und neutralen Konjugaten. Es wird
ein hohes Maß an
Selektivität
bei der Akkumulation dieser Photosensiblisator-Konjugate in Bakterien
beobachtet, wenn man dies mit der Akkumulation bei Säugerzellen
vergleicht.
-
Beispiel 5: Photofoxizität von e6-Konjugaten
-
Um
die Wirksamkeit und Selektivität
dieser Konjugate beim Abtöten
von Bakterien bei gleichzeitigem Verschonen von Säugerzellen
zu etablieren, wurden die drei Konjugate mit zwei in breitem Umfang
verwendeten klinischen Photosensibilisatoren, Photofrin II und Benzoporphyrin-Derivat (BPD) (QLT
Phototherapeutics Inc., Vancouver, BC), verglichen. Die Masse des
Photosensibilisator-Feststoffs wurde mit 1 mM in DMSO gelöst und in
TSB verdünnt.
-
Suspensionen
von P. gingivalis-Zellen (108/ml) wurden
im Zweifachansatz im Dunklen bei Raumtemperatur für 1 min
mit 5 μM
an Chlorin e6-Äquivalent
von jedem Konjugat, mit Photofrin II und BPD, inkubiert. Die Zellen
wurden zentrifugiert, einmal mit sterilem PBS gewaschen, und es
wurde 1 ml frisches TSB hinzugegeben. In dem vorliegenden Beispiel
waren die Verhältnisse
der Aufnahme von Chlorin e6 pro mg Zellprotein in P. gingivalis
und HCPC-1-Zellen für
die kationischen, anionischen und neutralen Konjugate 46:1, 60:1,
bzw. 22:1.
-
Die
Bakteriensuspensionen wurden in die Wells von 12-Well-Platten gegeben
und dann im Dunklen bei Raumtemperatur unter Verwendung einer lichtemittierenden
Dioden-Anordnung bestrahlt, die Licht mit Wellenlängen von
630-710 nm emittierte und somit die Extinktionsmaxima dieser Photosensibilisator-Zusammensetzungen
abdeckte. Die Wells wurden von unten her belichtet, wobei Fluenzen
von 0 bis 25 J/cm2 bei einer Beleuchtungsdichte
von 65 mW/cm2 verwendet wurden. Die Platten
wurden während
der Bestrahlung abgedeckt, um die Sterilität der Kulturen aufrechtzuerhalten.
Nach der Bestrahlung der passenden Wells wurden Serienverdünnungen
des Inhalts jedes Wells in TSB hergestellt, und doppelte 100 μl-Aliquots
wurden auf der Oberfläche
von Blutagarplatten ausgestrichen. Die überlebenden Fraktionen für jedes
Well wurden berechnet durch Auszählen
der Kolonien auf den Platten und Teilen durch die Anzahl der Kolonien
aus unbestrahlten Kontrollen, die mit Photosensibilisator im Dunkeln
bei Raumtemperatur für
Zeitspannen inkubiert wurden, die den Bestrahlungszeiten entsprachen.
Andere Kontrollen waren: Bakterien, die weder mit Photosensibilisator noch
mit Licht behandelt wurden und bei Raumtemperatur im Dunklen inkubiert
wurden, und Zellen, die in Abwesenheit von Photosensibilisator Licht
ausgesetzt wurden.
-
HCPC-1-Zellen,
2 × 104 in Aliquots von 100 μl Wachstumsmedium mit 10% FCS,
wurden in 96-Well-Platten
ausgesät
und für
24h kultiviert, bis 70% Konfluenz erreicht waren. Sechs Wells von
jeder Platte wurden mit 5 μM
jedes Photosensibilisators inkubiert und unter Verwendung der in Beispiel
3 beschriebenen Bedingungen bestrahlt. Nach der Bestrahlung wurden
die Zellen mit frischem Medium bei 37°C für 24h inkubiert. Die Kontrollzellen
wurden unter Bedingungen inkubiert wie in Beispiel 3. Die Zelllebensfähigkeit
wurde 24h nach der Bestrahlung unter Verwendung des MTT-Mikrokultur-Tetrazolium-Assays
bestimmt, einem Verfahren, das die Dehydrogenase-Aktivität in den
Mitochondrien lebender Zellen misst (Mosmann T.J. Immunol. Methods
65, 55-63, 1983), und die Überlebensfraktionen
wurden als 570 nm-Extinktion der behandelten Zellen, geteilt durch
die Extinktion der unbestrahlten Zellen, berechnet.
-
Die 5 und 6 zeigen,
dass die Konjugate hochgradig selektiv phototoxisch gegenüber P. gingivalis
im Vergleich zu Säugerzellen
sind. Das kationische Konjugat Polylysin-Chlorin e6 tötete 99,9%
der Bakterien und weniger als 2% der HCPC-1-Zellen ab. Die hohe
Selektivität
des neutralen Konjugats, Polylysin-Chlorin e6-ac, das über 90%
der Bakterien und keine HCPC-1-Zellen abtötete, ist ebenfalls gezeigt.
Das anionische Konjugat Polylysin-Chlorin e6-succ verursachte eine
66% Reduktion hinsichtlich der Lebensfähigkeit von P. gingivalis,
und HCPC-1-Zellen wurden durch diesen Photosensibilisator nicht
abgetötet.
-
Im
Gegensatz dazu zeigten PFII und BPD keine Abtötung bei den angezeigten Konzentrationen,
mit Ausnahme von BPD, das HCPC-1-Zellen und nicht P. gingivalis
abtötete.
-
Beispiel 6: In vivo-Studien
in tierischen Wundmodellen
-
Infizierte
Wunden werden auf der dorsalen Haut von Mäusen erzeugt, indem man ein
Skalpell verwendete, um einen 3 cm-Einschnitt zu produzieren, der
dann mit 107 und 108 CFU
einer Bakterienspezies angeimpft wird. Eine infizierte Verbrennung
wird erzeugt, wie beschrieben durch Stevens, E.J. et. al., J. Burn.
Care Rehabil. 15, 232-235, 1994. Die Konjugate, die gegen die jeweiligen
Bakterienspezies gerichtet waren, oder unkonjugiertes Chlorin e6
werden entweder periläsional
oder intravenös
injiziert. Die Dosen von Konjugat, Licht und das Intervall zwischen
Injektion und Bestrahlung werden systematisch variiert. Die Antworten
auf die Behandlung werden untersucht, indem man die Heilungsrate
der Wunde und der Verbrennung beobachtet. Gewebeproben (2 mm Stanzbiopsien)
werden nach der Behandlung in Intervallen genommen, um die Menge der
Bakterien zu bestimmen und um Schnitte für die histopathologische Bewertung
bereitzustellen. Die bakterielle Besiedlung in Wunden wird quantifiziert,
indem man die CFU/g Gewebe etabliert und durch optisches Überwachen
der Luciferase, die in den P. aeruginosa-Bakterienstamm transfiziert wurde.
-
Andere Ausführungsformen
-
Da,
wo ein Wert für
einen physikalischen Parameter, z.B. das Molekulargewicht oder die
Anzahl von Aminosäureresten
hier angegeben ist, können
die Werte eine Population von Molekülen beschreiben, von denen
alle oder weitgehend alle diesen Wert aufweisen, oder eine Population
von Molekülen,
bei denen der Wert einen Durchschnittswert, Mittelwert oder Moduswert
(mode value) für
diesen Parameter für
die Population darstellt. Die Spezifizierung eines physikalischen
Parameters, z.B. die Größe eines
Peptids oder eines Proteinpolymers, in Form der Anzahl von Resten
oder des Molekulargewichts kann die Möglichkeit eines Maßes an Heterogenität bei der
Anzahl der Reste oder bei dem Molekulargewicht beinhalten, so etwa,
wie es beim Prozess der chemischen Synthese solcher Polymere passiert,
wobei diese Heterogenität
durch Reinigungsverfahren vor der weiteren Verwendung reduziert,
wenn auch im allgemeinen nicht vollständig eliminiert werden kann. Somit
kann z.B. eine Präparation
von Polylysin, für
die angegeben ist, dass sie aus 10 Lysinresten zusammengesetzt ist,
zu 80%, 90%, 95%, 99% oder 99,9% aus Molekülen dieser Länge bestehen,
wobei die verbleibenden 20%, 10%, 5%, 1 % oder 0,1 % der Moleküle z.B.
9 oder 8 Reste oder, seltener, 11 oder 12 Reste aufweisen.
-
Die
hier beschriebenen Konjugate können
synthetisiert werden, indem man bei einer gemischten Population
mit einer oder mehreren der hier diskutierten Gruppierungen substituiert.
Beispielsweise kann eine reine Präparation einer einzelnen Photosensibilisatorgruppierung
zu einem Reaktionsgemisch hinzugegeben werden, das ein Gemisch aus
Rückgrat-
und Zielsteuerungsgruppierungen als Substrate enthält, um Konjugate
zu erzeugen, die einen einzelnen Typ von Photosensibilisatorgruppierung,
konjugiert an ein Gemisch von Zielsteuerungsgruppierungen, oder
an ein Gemisch von chemischen Einheiten aus Rückgrat- oder Zielsteuerungsgruppierungen,
beinhalten.
-
Im
Hinblick auf die hier beschriebenen Konjugate kann ein Gemisch in
einer Formulierung des Konjugats vor der Verwendung zusammengestellt
werden, z.B. eine Formulierung, die für die Anwendung bei einem Gemisch
unerwünschter
Organismen vorgesehen ist und die als Gemisch von zwei oder mehr
Konjugaten hergestellt werden kann, wobei jedes Konjugat eine optimale
Affinität
für einen
oder mehrere unerwünschte
Organismen besitzt, sodass eine Vielzahl von Zielorganismen reduziert
oder eliminiert werden kann.
-
Die
Erfindung beinhaltet außerdem
Fragmente, bevorzugt biologisch aktive Fragmente oder Analoga eines
Histatins, z.B. von Histatin-5. Ein biologisch aktives Fragment
oder Analogon ist eines, das eine beliebige in vivo- oder in vitro-Aktivität besitzt,
die für
die Histatinsequenz charakteristisch ist. Besonders bevorzugte Fragmente
sind Fragmente, z.B. aktive Fragmente, die durch de novo-Synthese,
proteolytische Spaltung oder alternative Spleißereignisse erzeugt werden.
Da Peptide, wie etwa Histatine, oft eine Reihe physiologischer Eigenschaften
besitzen, und da solche Eigenschaften verschiedenen Teilbereichen
des Moleküls
zugeordnet werden können,
ist ein nützliches
Histatinfragment oder Histatinanalogon eines, das eine biologische
Aktivität in
irgendeinem biologischen Assay auf Histatinaktivität zeigt.
Am bevorzugtesten besitzt das Fragment oder Analogon wenigstens
20% der Aktivität
des natürlich
vorkommenden Histatins voller Länge
in einem beliebigen in vivo- oder in vitro-Histatintest.
-
Analoga
können
sich von dem natürlich
vorkommenden Histatin in der Aminosäuresequenz oder in Weisen,
die die Sequenz nicht betreffen, oder in beiden Punkten von natürlich vorkommendem
Histatin unterscheiden. Nicht-Sequenzmodifikationen beinhalten die
chemische in vivo- oder in vitro-Derivatisierung von Histatin. Nicht-Sequenzmodifikationen
beinhalten Veränderungen
der Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung, Carboxylierung
oder Glykosylierung.
-
Bevorzugte
Analoga beinhalten Histatin (oder biologisch aktive Fragmente hiervon),
deren Sequenzen sich von wildtypischen Sequenzen um eine, zwei,
drei, vier oder fünf
oder mehr konservative Aminosäuresubstitutionen
und/oder um eine, zwei, drei, vier oder fünf oder mehr nichtkonservative
Aminosäuresubstitutionen, Deletionen
oder Insertionen, die die biologische Histatinaktivität nicht
aufheben, unterscheiden. Konservative Substitutionen beinhalten
typischerweise die Substitution einer Aminosäure für eine andere mit ähnlichen
Eigenschaften, z.B. Substitutionen mit den folgenden Gruppen: Valin,
Glycin; Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin, Leucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin,
Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin, Tyrosin.
Andere konservative Substitutionen können aus der unten stehenden
Tabelle entnommen werden.
-
Andere
Analoga innerhalb der Erfindung sind solche mit Modifikationen,
die die Peptidstabilität
erhöhen;
solche Analoga können
z.B. eine oder mehrere Nicht-Peptidbindungen (die die Peptidbindungen
ersetzen) in der Peptidsequenz enthalten. Ebenfalls einbezogen sind:
Analoga, die andere Reste beinhalten, als natürlich vorkommende L-Aminosäuren, z.B.
D-Aminosäuren
oder nicht-natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren, z.B. β- oder γ-Aminosäuren; und zyklische Analoga.
-
Wie
hier verwendet, wird der Begriff „Fragment", wie er auf ein Histatin-Analogon angewendet
wird, allgemein von hinreichender Länge sein, um biologische Aktivität zu verleihen,
z.B. wenigstens 20% der Bindungsaktivität eines Moleküls voller
Länge.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
sind die Fragmente 12 Reste lang oder länger. Fragmente von Histatin
können
durch hier beschriebene Verfahren und durch Verfahren, die Fachleuten
bekannt sind, erzeugt werden. Die Fähigkeit eines Kandidatenfragments,
eine biologische Aktivität von
Histatin zu zeigen, kann durch Verfahren bestimmt werden, die Fachleuten
bekannt sind und wie sie hier beschrieben sind.
-
Um
ein Histatin-Polypeptid zu erhalten, kann für Histatin codierende DNA in
einen Expressionsvektor eingeführt
werden, der Vektor in eine Zelle eingeführt werden, die für die Expression
des gewünschten
Proteins geeignet ist, und das Peptid durch Verfahren aus dem Stand der
Technik gewonnen und gereinigt werden. Bevorzugt werden Histatinpeptide
in vivo als Fusion an ein größeres Protein
erzeugt und nach der anfänglichen Reinigung
aus einem Zellextrakt in die Fragmente gespalten. Bevorzugt werden
die Histatinpeptide chemisch synthetisiert, z.B. auf einem Peptidsynthesegerät. TABELLE
1 KONSERVATIVE
AMINOSÄUREAUSTAUSCHE
-
Bei
bevorzugten Histatin-1-Analoga sind folgende Bedingungen erfüllt:
R1
ist asp oder ist deletiert
R2 ist ser oder Phosphoserin oder
ist deletiert
R3 ist his oder ist deletiert
R4 ist ala
oder ist deletiert
R5 ist lys oder arg oder glu oder asp
R6
ist arg oder lys
R7 ist his
R8 ist his
R9 ist gly
oder ala
R10 ist tyr oder phe
R11 ist lys oder arg
R12
ist arg oder lys
R13 ist lys oder arg
R14 ist phe oder
tyr
R15 ist his
R16 ist glu oder asp
R17 ist lys
oder arg
R18 ist his
R19 ist his
R20 ist ser oder
thr oder phosphoser
R21 ist his oder ist deletiert
R22
ist arg oder lys oder ist deletiert
R23 ist gly oder glu oder
asp oder ist deletiert
R24 ist tyr oder phe oder ist deletiert
R25
ist pro oder arg oder lys oder ist deletiert
R26 ist phe oder
tyr oder leu oder ile oder ist deletiert
R27 ist phe oder tyr
oder leu oder ile oder thr oder ser oder ist deletiert
R28
ist gly oder ala oder ist deletiert
R29 ist asp oder glu oder
ist deletiert
R30 ist phe oder tyr oder leu oder ile oder ist
deletiert
R31 ist gly oder ala oder ist deletiert
R32
ist deletiert oder ser oder thr oder phosphoser
R33 ist deletiert
oder asn oder gln
R34 ist deletiert oder tyr oder phe
R35
ist deletiert oder leu oder ile oder tyr oder phe
R36 ist tyr
oder phe oder leu oder ile oder ist deletiert
R37 ist deletiert
oder asp oder glu
R38 ist deletiert oder asn oder gln
-
Bei
bevorzugten Histatin-3-Analoga sind folgende Bedingungen erfüllt:
R1
ist asp oder ist deletiert
R2 ist ser oder Phosphoserin oder
ist deletiert
R3 ist his oder ist deletiert
R4 ist ala
oder ist deletiert
R5 ist lys oder arg oder glu oder asp
R6
ist arg oder lys
R7 ist his
R8 ist his
R9 ist gly
oder ala
R10 ist tyr oder phe
R11 ist lys oder arg
R12
ist arg oder lys
R13 ist lys oder arg
R14 ist phe oder
tyr
R15 ist his
R16 ist glu oder asp
R17 ist lys
oder arg
R18 ist his
R19 ist his
R20 ist ser oder
thr oder phosphoser
R21 ist his oder ist deletiert
R22
ist arg oder lys oder ist deletiert
R23 ist gly oder glu oder
asp oder ist deletiert
R24 ist tyr oder phe oder ist deletiert
R25
ist arg oder lys oder ist deletiert
R26 ist deletiert oder
ser oder thr oder phosphoser
R27 ist deletiert oder asn oder
gln
R28 ist deletiert oder tyr oder phe
R29 ist deletiert
oder leu oder ile oder tyr oder phe
R30 ist tyr oder phe oder
leu oder ile oder ist deletiert
R31 ist deletiert oder asp
oder glu
R32 ist deletiert oder asn oder gln
-
Bei
bevorzugten Histatin-5-Analoga sind folgende Bedingungen erfüllt:
R1
ist asp oder ist deletiert
R2 ist ser oder Phosphoserin oder
ist deletiert
R3 ist his oder ist deletiert
R4 ist ala
oder ist deletiert
R5 ist lys oder arg oder glu oder asp
R6
ist arg oder lys
R7 ist his
R8 ist his
R9 ist gly
oder ala
R10 ist tyr oder phe
R11 ist lys oder arg
R12
ist arg oder lys
R13 ist lys oder arg
R14 ist phe oder
tyr
R15 ist his
R16 ist glu oder asp
R17 ist lys
oder arg
R18 ist his
R19 ist his
R20 ist ser oder
thr oder phosphoser
R21 ist his oder ist deletiert
R22
ist arg oder lys oder ist deletiert
R23 ist gly oder glu oder
asp oder ist deletiert
R24 ist tyr oder phe oder ist deletiert
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatin oder ein aktives
Fragment oder Analogon hiervon, z.B. Histatin-1 bis 8, bevorzugt
Hitatin-1, -3 oder -5. Bei bevorzugten Ausführungsformen beinhaltet die
Zielsteuerungsgruppierung ein Fragment eines Histatins, z.B. von
Histatin-5. Bei bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung die Histatin-5-Reste 13-24
oder korrespondierende Reste aus anderen Histatinen. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet die Zielsteuerungsgruppierung ein Histatinmolekül, das so
hergestellt wurde, dass es eine interne Duplikation beinhaltet.
-
Es
versteht sich, dass, obwohl die Erfindung in Verbindung mit der
detaillierten Beschreibung hiervon beschrieben wurde, die vorstehende
Beschreibung dazu gedacht ist, den Schutzumfang der Erfindung, der durch
den Schutzumfang der angehängten
Ansprüche
definiert wird, zu veranschaulichen und nicht zu limitieren.