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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Alkylmaleimid-Copolymeren als Additive in Kautschukmassen
zur Verbesserung der Zug- und Reissfestigkeit und der Dämpfungseigenschaften.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Poly(isobutylen-co-maleinsäureanhydrid)-Polymere
sind im Handel erhältlich,
und sie sind im Stand der Technik gut bekannt. Weiterhin ist die
Imidisierung zwischen einem Maleinsäureanhydrid und einer primären Amingruppe
eine bekannte und üblich
durchgeführte
chemische Reaktion. Patentpublikationen, die diese Reaktionen beschreiben,
schließen
folgende ein: das deutsche Patent
DE
4241538 der Firma Leuna-Werke A. G.; das japanische Patent
JP 94248017 der Firma Monsanto
Kasel Kk; und das italienische Patent
EP 322905 A2 der Firma Montedipe S. p. A.
Auch verschiedene, nicht das Patentgebiet betreffende Publikationen haben
diese Reaktionen beschrieben. Beispiele hierfür sind die Veröffentlichungen
L. E. Collemann, Jr., J. F. Bork und H. Donn, Jr., J. Org. Chem.,
24, 185(1959); A. Matsumoto, Y. Oki und T. Otsu, Polymer J., 23(3), 201(1991);
L. Haeussler, U. Wienhold, V. Albricht und S. Zschoche, Themochim.
Acta, 277, 14(1966); W. Kim und K. Seo, Macromol. Rapid. Commun.,
17, 835 (1996); W. Lee und G. Hwong, J. Appl. Polym. Sci., 59, 599(1996);
und I. Vermeesch und G. Groeninckx, J. Appl. Polym. Sci., 53, 1356(1994).
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Auch die Synthese von monofunktionellen
N-Alkyl- und N-Arylmaleimiden
ist im Stand der Technik gut bekannt. Diese Stoffe sind im weiten
Umfang eingesetzt worden um die Hitzestabilität von Homo- und insbesondere
von Copolymeren, hergestellt aus Vinylmonomeren, zu verbessern.
Typischer weise umfassen diese Massenharze ABS (Poly(acrylonitrilco-butadien-co-styrol))
oder ein Polyblend von Poly(acrylonitril-co-butadien) und Poly(styrol-co-acrylonitril);
PVC (Poly(vinylchlorid)); SAN (Poly(styrol-co-acrylonitril)); PMMA
(Poly(methylmethacrylat)); und dergleichen. Die Maleimide können mit
anderen Monomeren, wie Acrylonitril, Butadien, Styrol, Methylmethacrylat,
Vinylchlorid, Vinylacetat und vielen anderen Comonomeren copolymerisiert werden.
Eine in der Industrie stärker
bevorzugte Praxis ist die Herstellung von Copolymeren von Maleimiden mit
anderen Monomeren, wie Styrol, und gegebenenfalls Acrylnitril, und
die Vermischung dieser Stoffe mit ABS- und SAN-Harzen. In jedem
Fall wird die Polymerzusammensetzung so eingestellt, dass die Copolymeren
mit den Massenharzen (z. B. ABS und/oder SAN) voll verträglich sind,
wie es sich durch das Vorliegen eines einzigen Glasübergangspunkts
(Tg), bestimmt durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
(DSC), anzeigt.
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Es ist schon seit langem erkannt
worden, dass zwei oder mehrere Polymere miteinander vermischt werden
können
um eine weite Vielzahl von beliebigen oder strukturierten Morphologien
zu erhalten um Produkte zu erhalten, die potentiell gewünschte Kombinationen
von charakteristischen Eigenschaften liefern. Durch einfaches Vermischen
kann es jedoch schwierig sein, oder sogar unmöglich sein, in der Praxis viele
potentielle Kombinationen zu erhalten, was auf gewisse inhärente und
fundamentale Probleme zurückzuführen ist.
Häufig
sind die zwei Polymere thermodynamisch nicht mischbar, was die Erzeugung
eines echt homogenen Produkts ausschließt. Diese Unmischbarkeit muss
nicht immer ein Problem darstellen, da es oftmals gewünscht wird,
eine zweiphasige Struktur zu haben. Jedoch führt die Situation an der Grenzfläche zwischen
diesen zwei Phasen sehr oft zu Problemen. Der typische Fall ist
ein solcher mit einer hohen Grenzflächenspannung und einer schlechten
Haftung zwischen den zwei Phasen. Diese Grenzflächenspannung trägt zusammen mit
hohen Viskositäten
zu der inhärenten
Schwierigkeit, den Randomgemischen den gewünschten Grad der Dispersion
zu verleihen und zu dem darauffolgenden Fehlen von Stabilität bei, was
zu einer Massentrennung oder Stratifizierung während der späteren Bearbeitung
oder Verwendung führt.
Eine schlechte Haftung bzw. Adhäsion
führt im
Teil zu einem sehr schwachen und brüchigen mechanischen Verhalten,
das oftmals in dispergierten Gemischen beobachtet wird und das einige
hochstrukturierte Morphologien unmöglich machen kann.
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Es wird besonders gewünscht, die
Zugfestigkeit und die Reissfestigkeit in Kautschukmassen zu erhöhen. Es
ist besonders wünschenswert,
ein Copolymeres herzustellen, das als Ölersatzstoff geeignet ist und das
die Funktion eines Polymerextenders oder -weichmachers ausübt, während die
günstigen
Polymereigenschaften, wie hinsichtlich der Zugfestigkeit, der maximalen
Dehnung, der Reissfestigkeit und der Dämpfungseigenschaften, gesteigert
werden.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Demgemäß ist es eine Aufgabe dieser
Erfindung, ein Poly(disubstituiertes ethylen-co-maleimid) zur Verfügung zu
stellen, das als Weichmacher oder als Ölersatzstoff geeignet ist um
als ein Polymerextender verwendet zu werden, der die günstigen
Polymereigenschaften, wie beispielsweise hinsichtlich der Zugfestigkeit, der
maximalen Dehnung, der Reissfestigkeit, der Dämpfungseigenschaften, und dergleichen,
erhöht.
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Schließlich ist es eine weitere Aufgabe
der Erfindung, ein Gemisch aus einem Elastomeren und einem Poly(disubstituiertes
ethylen-co-maleimid)-Copolymeren herzustellen, das verbesserte Eigenschaften,
wie hinsichtlich der Zugfestigkeit, der maximalen Dehnung, der Reissfestigkeit, der
Dämpfungseigenschaften,
und dergleichen, im Vergleich zu mit Öl gestreckten Elastomeren zeigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Poly(disubstituiertes ethylen-co-maleimid)-Copolymeren
zum Strecken und zum Weichmachen von Kautschuken um die Zugfestigkeit,
die Reissfestigkeit und die Dämpfungseigenschaften
des modifizierten Kautschuks zu verbessern.
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Die vorliegende Erfindung richtet
sich im breiten Umfang auf Copolymerzusammensetzungen eines Poly(disubstituiertes
ethylen-co-maleimidanhydrids), umgesetzt mit einem Amin.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die gestreckten elastomeren Polymeren
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten folgendes: 100 Gew.-Teile eines festen elastomeren
Polymeren, wie eines thermodynamisch mischbaren Elastomeren, Polymeren
oder Copolymeren, und 0,5–200
Gew.-Teile eines Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymerweichmachers,
wobei R1 und R2 gleiche
oder unterschiedliche Substituenten auf dem gleichen α-Kohlenstoffatom der
Ethylengruppe sind, und aus der Gruppe bestehend aus unsubstituierten
und substituierten C1-C20-Alkylgruppen
ausgewählt
worden sind, wobei die substituierten Gruppen gegenüber den
restlichen Komponenten der Centipede-Polymeren nicht reaktiv sind, wie Alkoxyalkylgruppen
mit C2-C20-Atomen.
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Das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid) ist ein "Centipede"-Polymeres, gebildet durch Imidisierung
eines Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrids)
mit einem primären
Amin. Das "Centipede"-Polymere hat ein
Rückgrat
mit hohem Molekulargewicht, das mit vielen, relativ kurzen Seitenketten, gebildet
durch Zugabe der primären
Amine, verbunden ist. Die Länge
der Hauptkette ist gewöhnlich
der Verhakungslänge
gleich oder sie ist größer. Letztere
wird hierin theoretisch als Größenordnung
von 100 wiederkehrenden Einheiten definiert, wobei die Länge der
Seitenketten erheblich kleiner ist als die Verhakungslänge.
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Die von dem R1(R2)-Ethylen beigetragenen Monomereinheiten
des Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-"Centipede"-Polymeren" enthalten 4 bis
etwa 40 Kohlenstoffatome, wobei R1 und R2 gleiche oder verschiedene Substituenten
auf dem gleichen α-Kohlenstoffatom
der Ethylengruppe, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus unsubstituierten und substituierten
C1-C20-Alkylgruppen,
sind, wobei die substituierten Gruppen, wie Alkoxyalkylgruppen mit
C2-C20-Atomen, gegenüber den
restlichen Komponenten der Centipede-Polymeren nicht reaktiv sind.
Beispiele für
unsubstituierte und substituierte Alkylgruppen R1 und
R2 in den von R1(R2)-Ethylen beigetragenen Monomereinheiten
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl,
Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl,
Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl,
Eicosyl, Cyclopropyl, 2,2-Dimethylcyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Methoxymethyl,
Methoxyethyl, Methoxypropyl, Methoxybutyl, Methoxypentyl, Methoxyhexyl,
Methoxyheptyl, Methoxyoctyl, Methoxynonyl, Methoxydecyl, Ethoxymethyl,
Ethoxyethyl, Ethoxypropyl, Ethoxybutyl, Ethoxypentyl, Ethoxyhexyl,
Ethoxyheptyl, Ethoxyoctyl, Ethoxynonyl, Ethoxydecyl, Propoxymethyl,
Propoxyethyl, Propoxypropyl, Propoxybutyl, Propoxypentyl, Propoxyhexyl,
Propoxyheptyl, Propoxyoctyl, Propoxynonyl, Propoxydecyl, Butoxybutoxymethyl,
Butoxy-ethyl, Butoxypropyl, Butoxybutyl, Butoxypentyl, Butoxyhexyl,
Butoxyheptyl, Butoxyoctyl, Butoxynonyl, Butoxydecyl, Pentyloxymethyl,
Pentyloxyethyl, Pentyloxypropyl, Pentyl-oxybutyl, Pentyloxypentyl,
Pentyloxyhexyl, Pentyloxyoctyl, Pentyloxynonyl, Pentyloxydecyl,
Hexyloxymethyl, Hexyloxyethyl, Hexyloxypropyl, Hexyloxybu tyl, Hexyloxypentyl,
Hexyloxyhexyl, Hexyloxyheptyl, Hexyloxyoctyl, Hexyloxynonyl, Hexyloxydecyl,
Heptyloxymethyl, Heptyloxyethyl, Heptyloxypropyl, Heptyloxybutyl,
Hexyloxypentyl, Heptyloxyhexyl, Heptyloxyheptyl, Heptyloxyoctyl,
Heptyloxynonyl, Heptyloxydecyl, Octyloxymethyl, Octyloxyethyl, Octyloxypropyl,
Octyloxybutyl, Octyloxypentyl, Octyloxyhexyl, Octyloxyheptyl, Octyloxynonyl,
Octyloxyoctyl, Decyloxymethyl, Decyloxyethyl, Decyloxypropyl, Decyloxybutyl,
Decyloxypentyl, Decyloxyhexyl, Decyloxyheptyl, 1-Methylethyl, 1-Methylpropyl, 1-Methylbutyl,
1-Methylpentyl, 1-Methylhexyl, 1-Methylheptyl, 1-Methyloctyl, 1-Methylnonyl, 1-Methyldecyl,
2-Methylpropyl, 2-Methylbutyl, 2-Methylpentyl, 2-Methylhexyl, 2-Methylheptyl,
2-Methyl-octyl,
2,3-Dimethylbutyl, 2,3,3-Trimethylbutyl, 3-Methyl-pentyl, 2,3-Dimethylpentyl, 2,4-Dimethylpentyl,
2,3,3,4-Tetramethylpentyl, 3-Methylhexyl, 2,5-Dimethylhexyl, und
dergleichen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind R1 und R2 Methylgruppen,
und R1(R2)-Ethylen
ist Isobutylen.
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Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid) gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dadurch gebildet, dass ein Poly(R1(R2)-ethylen-co-(maleinsäureanhydrid))
bei etwa 100°C
bis etwa 250°C
und bei einem Druck von etwas geringfügig oberhalb Vakuum bis etwa
20 Atmosphären
unter im Wesentlichen trockenen Bedingungen in Gegenwart eines primären Amins
umgesetzt wird. Die vorliegende Erfindung ist vorzugsweise auf Polymerzusammensetzungen
von Poly(isobutylen-co-maleimid) gerichtet, die durch Umsetzung
eines Poly(isobutylen-co-maleinsäureanhydrids)
mit einem primären
Amin gebildet worden sind.
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Für
die Zwecke dieser Erfindung werden das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)
und das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)
dahingehend definiert, dass sie Random- und Stereo-spezifische Copolymere
umfassen, mit Einschluss von Copolymeren, die abwechselnde von R1(R2)- Ethylen und Maleimid oder
Maleinsäureanhydrid
beigetragene Monomereinheiten entlang des Polymergerüsts haben.
Eine derartige abwechselnde Struktur bzw. alternierende Struktur
kann typischerweise als Poly(R1(R2)-ethylen-alt-maleimid) und Poly(R1(R2)-ethylen-alt-maleinsäureanhydrid) beschrieben werden.
Jedoch werden diese Polymeren hierin mit den Bezeichnungen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)
und Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid) umfasst.
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Verfahren zur Bildung von Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)-Polymeren
sind dem Fachmann gut bekannt. Die Herstellung der Copolymeren aus
Elektronen-Donator-Monomeren,
wie disubstituiertem Ethylen, und Elektronen-Akzeptor-Monomeren, wie Maleinsäureanhydrid,
als Ergebnis einer Komplexierung der Elektronen-Akzeptor-Monomeren,
kann in Abwesenheit sowie in Gegenwart von organischen Freie-Radikale-Initiatoren
in Masse oder in einem inerten Kohlenwasserstoff- oder einem halogenierten
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie Benzol, Toluol, Hexan, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, etc.,
durchgeführt werden
(N. G. Gaylord und H. Antropiusova, Journal of Polymer Science,
Teil B, 7, 145 (1969), und Macromolecules, 2, 442 (1969); A. Takahashi
und N. G. Gaylord, Journal of Macromolecular Science (Chemistry),
A4, 127 (1970).
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Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)-Polymere werden
dadurch hergestellt, dass Monomere von R1(R2)-Ethylen-co-maleimid mit Maleinsäureanhydrid umgesetzt werden.
Das bevorzugte R1(R2)-Ethylen-Monomere,
das zur Bildung des Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)-Polymeren
verwendet wird, ist Isobutylen.
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Das erfindungsgemäß zu verwendende Poly(R1(R2)ethylen-comaleinsäureanhydrid)
ist ein Polymeres, enthaltend etwa 5 bis 99 Mol-% von Maleinsäureanhydrid
(und nachfolgend Maleimid)-Monomeren beigetragene Einheiten, wobei
die restlichen 1 bis 95 Mol-% aus von dem R1(R2)-Ethylen-Monomeren beigetragenen Einheiten
bestehen. Das bevorzugte Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid) enthält 20 bis
50 Mol-% von Maleinsäureanhydrid-Monomeren
(und nachfolgend von Maleimid) beigetragene Einheiten und 80 bis
50 Mol-% von dem R1(R2)-Ethylen-Monomeren
beigetragene Einheiten. Das am meisten bevorzugte Poly(R1(R2)ethylen-co-maleinsäureanhydrid)
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Poly(isobutylen-co-maleinsäure-anhydrid), enthaltend 50
Mol-% von dem Maleinsäureanhydrid-Monomer
beigetragene Einheiten und 50 Mol-% von dem Isobutylen-Monomer beigetragene
Einheiten. Die Comonomeren, das Maleinsäureanhydrid und das R1(R2)-Ethylen können in
der Kette beliebig oder abwechselnd (bzw. alternierend) verteilt
sein, wobei es jedoch bevorzugt wird, dass diese Comonomere abwechselnd
entlang der Polymerskelettkette vorhanden sind.
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Das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid) hat einen Molekulargewichtsbereich
zwischen etwa 1.000 und bis etwa 500.000 oder höher, typischer zwischen etwa
10.000 und 500.000, und noch typischer zwischen etwa 150.000 und
450.000, wobei das Molekulargewicht das gewichtsmittlere Molekulargewicht
("Mw") ist.
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Das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid) gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dadurch gebildet, dass ein Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)
in Gegenwart eines primären
Monoamins bei einer Temperatur von etwa 100°C bis etwa 300°C und bei
einem Druck von geringfügig
oberhalb Vakuum bis etwa 20 Atmosphären unter im wesentlichen trockenen
Bedingungen umgesetzt wird. Die Reaktanten werden vorzugsweise in
Abwesenheit von Lösungsmitteln
in einem geeigneten Mischapparat, wie einem Brabender-Mischer, trocken
gemischt. Es wird bevorzugt, den Mischer vor dem Einbringen der
Reaktanten mit Stickstoff zu spülen. Das
primäre
Amin kann in einer einzigen Charge oder in sequentiellen Teilchargen
in den Reaktor, der eine Charge von Poly(R1(R2)- ethylen-co-maleinsäureanhydrid)
enthält,
eingegeben werden. Vorzugsweise wird das primäre Amin in einem Verhältnis zwischen
0,8 bis 1,0 Mol Amin pro durch das Monmere beigetragene Einheiten
des Maleinsäureanhydrids
in dem Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleinsäureanhydrid)
zugesetzt.
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Geeignete primäre Amine schließen beispielsweise,
jedoch ohne Einschränkung
darauf, folgende ein: Alkylamine, Alkylbenzylamine, Alkylphenylamine,
Alkoxybenzylamine, Alkylaminobenzoate, Alkoxyanilin; und andere
lineare primäre
Amine, enthaltend 1 bis 50 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 6 bis
30 Kohlenstoffatome, in den Alkyl- und Alkoxysubstituenten in diesen
primären
Aminen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Alkyl- und Alkoxysubstituenten
auf den oben genannten primären
Aminen linear oder verzweigt, vorzugsweise linear, und gesättigt oder
ungesättigt,
vorzugsweise gesättigt,
sein können.
Beispielhafte, jedoch nicht ausschließende Beispiele für solche
Amine sind: Hexylamin, Octylamin, Dodecylamin, und dergleichen.
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Das Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid) hat vorzugsweise
einen Bereich des Molekulargewichts zwischen etwa 1.000 und bis
zu etwa 500.000 oder höher,
typischer zwischen etwa 10.000 und 500.000, und noch typischer zwischen
etwa 150.000 und 450.000, wobei das Molekulargewicht das gewichtsmittlere
Molekulargewicht ("Mw")
ist.
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Die Centipede-Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung können
durch alle beliebigen Maßnahmen
hergestellt werden, die auf dem Gebiet der Kombinierung von solchen Bestandteilen
bekannt sind, wie beispielsweise durch Vermischen, Vermahlen oder
internes Chargenmischen. Ein rasches und zweckmäßiges Herstellungsverfahren
umfasst das Erhitzen eines Gemisches der Komponenten auf eine Temperatur
von etwa 50°C
bis etwa 290°C.
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Die Centipede-Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Polymere gemäß dieser
Erfindung werden vorzugsweise dadurch hergestellt, dass die oben
definierten Komponenten vermischt und dynamisch hitzebehandelt werden,
d. h. durch Schmelzvermischen. Was die Mischvorrichtung betrifft,
so sind alle herkömmlichen,
allgemein bekannten Vorrichtungen, wie Mischwalzen vom offenen Typ,
Banbury-Mischer vom geschlossenen Typ, Brabender-Mischer vom geschlossenen
Typ, Extruder, Kneter, kontinuierliche Mischer, etc., annehmbar.
Der Brabender-Mischer vom geschlossenen Typ wird bevorzugt, und
auch das Vermischen in der Umgebung eines inaktiven Gases, wie von
Stickstoff oder Argon, wird bevorzugt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymerzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung als ein Additiv oder als ein Weichmacher zu einem elastomeren Polymeren
in einer Menge im Bereich von etwa 0,5 bis 200 Gew.-Teilen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymerweichmacher
pro 100 Gew.-Teile
des festen Elastomeren, z. B. eines elastomeren Polymeren oder Copolymeren,
und vorzugsweise in einer Menge im Bereich von etwa 0,1 bis etwa
50 Gew.-Teilen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeres
pro 100 Gew.-Teile Elastomeres, mehr bevorzugt von etwa 0,5 bis
etwa 20 Gew.-Teile
Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeres
pro 100 Teile des Elastomeren gegeben werden. Diese in Gewichtsteilen
ausgedrückten
Mengen sind wirksame weichmachende Mengen des Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren in Elastomeren.
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Typisch, jedoch in keiner weise auf
die Typen von thermodynamisch mischbaren elastomeren Polymeren oder
Copolymeren begrenzt, die mit den gepfropften Copolymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung in verträglicher
Weise gemischt und gestreckt werden können, sind elastomere Polymere,
enthaltend Formulierungen, die, jedoch ohne Begrenzung darauf, alle
natürlichen
und synthetischen Polymere und Gemische davon, die Elastomere sind,
einschließen.
Beispiele sind Naturkautschuk, Polyisopren, sowohl cis- als auch trans-Polybutadien,
Butadien/Styrol-Kautschuk (SBR), Butylkautschuk, Ethylen/Propylen-Copolymerkautschuke
(EPM), Polychloropren, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM),
Acrylelastomere, Polyurethanelastomere, Polypiperylen, Copolymere
oder Interpolymere von Dienen, z. B. Copolymere von Isopren und
Butadien, Butadien und Piperylen, und dergleichen, sowie Gemische
davon. SBR und Polybutadien sind bevorzugte Elastomere.
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Die synthetischen oder kautschukartigen
Elastomeren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Polymere oder Copolymere, hergestellt aus Monomeren
oder Comonomeren, die nach Kenntnis des Fachmanns dazu imstande
sind, Kautschukelastomere zu bilden. Genauer gesagt, werden die
Monomeren aus der Gruppe von Verbindungen bestehend aus konjugierten
Dienen mit 4 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, Comonomeren von verschiedenen
Dienen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, so dass Copolymere gebildet
werden, und Monomeren von Dienen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen
mit Olefinen mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen ausgewählt. Eine
bevorzugte Gruppe von Olefinverbindungen sind die Vinyl-substituierten
aromatischen Kohlenwasserstoffe, die 8 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten.
Beispiele hierfür
schließen
Styrol, α-Methylstyrol, ortho-,
para- und meta-Methyl und Ethylstyrol und dergleichen ein. Spezielle
Beispiele von Olefinen schließen
Ethen, Propen, Buten, Penten, Hexen, Hepten, Octen, Nonen, Decen,
Dodecen, und dergleichen, ein. Was die Dienverbindungen betrifft,
so werden Diene mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bevorzugt.
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Die synthetischen Elastomere werden
nach herkömmlichen
oder üblichen
Methoden oder Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind, hergestellt.
Im Allgemeinen kann ein Emulsionsverfahren oder ein Radikalverfahren,
wobei das Monomere für
das Elastomere in einem Lösungsmittel
löslich ist,
zur Anwendung kommen. Naturgemäß können die
Elastomere zusätzlich
auch unter Verwendung einer anionischen Polymerisation mit verschiedenen üblicherweise
verwendeten Katalysatoren, wie Organolithiumverbindungen, hergestellt werden.
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Die Verwendung der Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren,
die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt worden sind, als Weichmacher für elastomere Polymere, entweder
allein oder als teilweiser Ersatz für Öl, erhöht die Dämpfungseigenschaften der elastomeren
Polymeren über
denjenigen von vergleichbaren, mit Öl gestreckten Polymeren. Die
Verwendung der Poly(R1(R2)-ethylen-comaleimid)-Copolymeren
als Streckmittel in elastomeren Polymeren erhöht auch die Zugfestigkeit,
die maximale Dehnung, die Reissfestigkeit und die Wanderung bei
den Reisscharakteristiken im Vergleich zu Elastomeren, die mit einer vergleichbaren
Menge eines Ölstreckmittels
gestreckt worden sind.
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Obgleich die vorliegende Erfindung
auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren in Kombination
mit herkömmlichen
Streckölen
als Additiven zu Elastomeren in Erwägung zieht, zieht eine Ausführungsform
den gesamten Ersatz der herkömmlichen
Streckmittel durch die Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren in Betracht.
Typische Streckmittel gemäß dem Stand
der Technik, die durch die erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren
ersetzt werden können,
schließen
Strecköle
und Verbindungen oder Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht
ein. Solche Streck- bzw. Extenderöle schließen solche ein, die im Stand
der Technik bekannt sind, wie z. B. naphthenische, aromatische und
paraffinische Erdölmaterialien,
und Siliconöle.
Beispiele für
organische Verbindungen oder Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht
als Streckmittel in den Zusammensetzungen, die durch die erfindungsgemäßen Pfropfcopolymeren
ersetzt werden können,
sind organische Materialien mit niedrigem Molekulargewicht mit einem
zahlenmittleren Molekulargewicht von weniger als 20.000, vorzugsweise
weniger als 10.000, und am meisten bevorzugt weniger als 5.000.
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Obgleich keine besonderen Beschränkungen
betreffend das Material, das die erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren in Kautschukmassen
nach dem Stand der Technik ersetzen sollen, besteht, wird nachfolgend
doch eine Liste von Beispielen von geeigneten austauschbaren Materialien
oder Streckmitteln bzw. Extendern angegeben: (1) Erweichungsmittel,
nämlich
aromatische, naphthenische und paraffinische Ölerweichungsmittel für Kautschuke
oder Harze, und (2) Weichmacher, nämlich Weichmacher, bestehend
aus Estern, mit Einschluss von Estern der Phthalsäure, Estern
von gemischten Phthalsäuren,
Estern von aliphatischen zweiwertigen Säuren, von Glykol, von Fettsäuren, von
Phosphorsäure
und Stearinsäure,
Epoxyweichmacher und andere Weichmacher für Kunststoffe, und (3) Erdölkohlenwasserstoffe,
nämlich
synthetische Terpenharze, aromatische Kohlenwasserstoffharze, aliphatische
Kohlenwasserstoffharze, aliphatische cyclische Kohlenwasserstoffharze,
aliphatische oder alicyclische Erdölharze, aliphatische oder aromatische Erdölharze,
Polymere von ungesättigten
Kohlenwasserstoffen und hydrierte Kohlenwasserstoffharze. Die erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymere
können
dazu eingesetzt werden um eines oder mehrere dieser Streckmittel
bzw. Extender zu ersetzen oder teilweise zu ersetzen.
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Zu den erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren kann
während
der Endbearbeitung ein Extender bzw. Streckmittel zugesetzt werden.
Geeignete Streckmittel bzw. Extender schließen Streck- bzw. Extenderöle und Verbindungen
mit niedrigem Molekulargewicht oder Komponenten ein, wie die oben
genannten Streckmittel bzw. Extender, wie z. B. naphthenische, aromatische
und paraffinische Erdöle und
Siliconöle.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
zu den erfindungsgemäßen Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Polymer-massen
etwa 1 bis 1.000 Gew.-Teile Streckmittel bzw. Extender pro 100 Gew.-Teile
der Poly(R1(R2)-ethylen-co-male-imid)-Copolymeren zugesetzt
werden. Am meisten bevorzugte Mengen des zugesetzten Streckmittels
bzw. Extenders schließen
etwa 1 bis etwa 500 Teile Öl
pro 100 Teile Poly(R2(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeres,
und Idealerweise etwa 1 bis etwa 30 Teile Streckmittel bzw. Extender
pro 100 Teile Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeres
ein. Es ist häufig
zweckmäßig, andere
Additive, die in der Kautschuktechnik gut bekannt sind, zu den Massen
gemäß der vorliegenden
Erfindung hinzuzusetzen. Stabilisatoren, Antioxidantien, herkömmliche
Füllstoffe,
Verstärkungsmittel,
Verstärkungsharze,
Pigmente, Duftstoffe, und dergleichen, sind Beispiele für solche
Additive. Spezielle Beispiele für
geeignete Antioxidantien und Stabilisatoren schließen 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol,
Nickeldibutyldithiocarbamat, Zinkdibutyldithiocarbamat, Tris(nonyl-phenyl)phosphit,
2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol, und dergleichen, ein. Beispielhafte herkömmliche
Füllstoffe
und Pigmente schließen
Siliciumdioxid, Ruß,
Titandioxid, Eisenoxid, und dergleichen, ein. Diese Compoundierungsbestandteile
werden in geeigneten Mengen, je nach dem in Betracht gezogenen Verwendungszweck
des Produkts, und vorzugsweise im Bereich von 1 bis 350 Teilen Additive
oder Compoundierungsbestandteile pro 100 Teile kombiniertes Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeres
und elastomeres Polymeres eingearbeitet.
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Ein Verstärkungsmittel kann als ein Material
definiert werden, das zu einer Harz-artigen Matrix gegeben wird
um die Festigkeit des Polymeren zu verbessern. Die meisten verstärkungsmittel
sind anorganische oder organische Pro dukte mit hohem Molekulargewicht.
Verschiedene Beispiele schließen
Glasfasern, Asbest, Borfasern, Kohle- und Graphitfasern, Whisker,
Quartz- und Siliciumdioxidfasern, keramische Fasern, Metallfasern,
natürliche
organische Fasern und synthetische organische Fasern ein. Auch andere
Elastomere und Harze sind dazu geeignet, die speziellen Eigenschaften,
wie die Dämpfungseigenschaften,
die Haftfähigkeit
und die Verarbeitbarkeit, zu steigern. Beispiele für weitere
Elastomere und Harze schließen
Klebstoffartige Produkte, mit Einschluss des Materials Reostomer
(hergestellt von der Firma Riken-Vinyl Inc.), hydrierte Polystyrol-(mittel
oder hoch 3,4)-Polyisopren-Polystyrol-Blockcopolymere, wie das Material Hybler
(hergestellt von der Firma Kurare Inc.), Polynorbornene, wie das
Material Norsorex (hergestellt von der Firma Nippon Zeon Inc.), und
dergleichen, ein. In diesem Falle sind die vorstehend genannten
Materialien in gleicher Weise für
die erfindungsgemäßen Centipede-Polymermassen
verwendbar.
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Die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
nach allen beliebigen Maßnahmen,
die im Stand der Technik für
die Kombination von solchen Bestandteilen bekannt sind, hergestellt
werden. Beispiele für
diese Maßnahmen
sind das in Lösung
erfolgende Mischen, das Vermahlen, das innere Chargenmischen oder
die kontinuierliche Extrudierung einer festen Form des Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymeren
und der Kautschukzusammensetzungen und der anderen Bestandteile.
Ein rasches und einfaches Verfahren zur Herstellung umfasst ein
Erhitzen eines Gemisches der Komponenten auf eine Temperatur von etwa
50°C bis
etwa 290°C.
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Die erfindungsgemäßen Mischzusammensetzungen
können
in jedem beliebigen herkömmlichen Mischer,
wie einem Banbury-Mischer
oder einem Walzenstuhl oder einem Extruder, normalerweise innerhalb des
Temperaturbereichs von etwa 120°C
bis etwa 300°C,
vorzugsweise unter Halten der Zusammenset zung auf einer Temperatur
oberhalb ihres Schmelzpunktes, über
einen Zeitraum von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden, vorzugsweise
10 bis 40 Minuten, zusammengemischt werden. Eine besonders gut geeignete Technik
besteht darin, irgendwelche Füllstoffe
am Beginn des Mischzyklus zuzusetzen um den maximalen Vorteil der
Erhitzungszeit zu erhalten und ein Ausbluten an der Oberfläche und
eine Überhitzung
bei der Bildung der Formkörper
zu verhindern.
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Zusammengefasst gesagt, behalten
die geformten Polymerprodukte, hergestellt aus dem Gemisch eines
Elastomeren und den Poly(R1(R2)-ethylen-co-maleimid)-Copolymerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, ihre charakteristischen elastomeren Eigenschaften aufrecht,
und sie sind für
Anwendungszwecke, wo es auf eine hohe Dämpfung ankommt, geeignet.
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Das Dämpfen ist die Absorption von
mechanischer Energie durch ein Material, das sich in Kontakt mit der
Quelle dieser Energie befindet. Es ist zweckmäßig, die Übertragung von mechanischer
Energie von beispielsweise einem Motor, einer Maschine oder von
einer Energiequelle in die Umgebung davon zu dämpfen oder zu mindern. Oftmals
werden für
diesen Zweck elastomere Materialien verwendet. Es ist wünschenswert, dass
solche Materialien dahingehend hocheffektiv sind, dass sie diese
mechanische Energie in Hitze umwandeln, anstelle dass sie sie an
die Umgebung weiterleiten. Es ist weiterhin wünschenswert, dass diese Dämpfung oder
Umwandlung über
einen weiten Bereich von Temperaturen und Frequenzen, die üblicherweise
in der Nähe
von Motoren von Automobilen, von Lastwagen, von Zügen, von
Flugzeugen, und dergleichen, gefunden werden, wirksam ist.
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Eine geeignete Messmethode der Dämpfung ist
die Bestimmung eines Parameters, der als der tan δ-Wert bezeichnet
wird. Eine zwangsweise Oszillierung wird an das Material bei der
Frequenz f angelegt, und die übertragene
Kraft und die Phasenverschiebung werden gemessen. Der Phasenverschiebungswinkel δ wird aufgezeichnet.
Der Wert von tan δ ist
dem Verhältnis
(dissipierte Energie)/(gespeicherte Energie) proportional. Die Messung
kann unter Verwendung von beliebigen von mehreren im Handel befindlichen
Testgeräten erfolgen,
und sie kann bei einem Bereich von Frequenzen und bei fixierter
Temperatur erfolgen, wonach der Bereich bei mehreren anderen Temperaturen
wiederholt wird, gefolgt von der Entwicklung einer Grundkurve des
tan δ-Werts
gegen die Frequenz durch Kurvenausrichtung. Ein alternatives Verfahren
besteht darin, den tan δ-Wert
bei konstanter Frequenz (wie 10 Hz) über einen Temperaturbereich
zu messen. Nach Definition der Anmelderin ist ein angefülltes Material
für Dämpfungszwecke
geeignet, wenn über
einen Bereich von mindestens 4 Dekaden, vorzugsweise einen Bereich
von 6 Dekaden, der Frequenz folgende Beziehung erfüllt wird: tan δ > ~0,3.
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Es ist weiterhin wichtig, dass dieses
hohe Ausmaß der
Absorption der Energie von einer guten mechanischen und thermischen
Stabilität
begleitet wird, da das Teil, das aus den erfindungsgemäßen Polymeren
hergestellt worden ist, durch verschiedene Umgebungen zyklisiert
wird und wiederholt verschiedenen Kräften einer Kompression, eines
Zuges, einer Biegung, und dergleichen, ausgesetzt ist.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden
günstigerweise
bei der Herstellung von allen beliebigen Produkten eingesetzt, bei
denen die folgenden Eigenschaften von Vorteil sind: ein bestimmter
Grad der Weichheit, eine Hitzebeständigkeit, vernünftige mechanische
Eigenschaften, Elastizität
und/oder hohe Dämpfung.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in allen technischen Gebieten zum Einsatz kommen, und insbesondere
bei der Herstellung von Automobilteilen, von Kautschuken für Laufflächen von
Reifen, von Elektrogeräten
für den
Haushalt, von technischen Maschinen, von Präzisionsinstrumenten, von Transportma schinen,
von Konstruktionsmaterialien, von Werkstoffen, von medizinischen
Instrumenten und von Reifenkautschukformulierungen.
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Repräsentative Beispiele für die Verwendung
der Pfropfcopolymer-Kautschukmischungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind die Herstellung von Dämpfungsmaterialien
und von Materialien, die die Vibration beschränken. Diese Anwendungszwecke
beinhalten Verbindungsmaterialien, wie Versiegelungsmaterialien, Verpackungsmaterialien,
Dichtungsmaterialien und Metallösen,
Trägermaterialien,
wie Befestigungsmaterialien, Haltematerialien und Isolatoren und
Dämpfungsmaterialien,
wie Stopper, Polster und Stroßfänger. Diese Materialien
werden auch in Anlagen, die Vibrationen oder Lärm erzeugen, und in Elektrogeräten für Haushalte verwendet,
wie z. B. in Klimaanlagen, Waschmaschinen, Kühlschränken, elektrischen Ventilatoren,
Staubsaugern, Trocknern, Druckmaschinen und Ventilatorflügeln. Weiterhin
sind diese Materialien auch für
Schlag-absorbierende Materialien in Audioanlagen und in elektronischen
oder elektrischen Anlagen, in Sportgeräten und Schuhen geeignet. Schließlich sind
diese Materialien auch für
die Verwendung in Massen geeignet, die für Rennreifen bestimmt sind.
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Nachstehend wird die vorliegende
Erfindung genauer unter Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben.
Die folgenden Beispiele und Tabellen werden lediglich zum Zwecke
der Illustration gegeben.
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Herstellung
des Centipede-Polymeren
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Beispiel 1
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Ein mit Stickstoff gespülter Brabender-Mischer
(Kapazität
300 g), ausgestattet mit einem Banbury-Flügel, wurde am Anfang auf 10
UpM eingestellt. Die Temperatur wurde auf 30°C eingestellt. Dann wurde der Mischer
mit 120 g Po ly(isobutylen-alt-maleinsäureanhydrid) (Material IM-10,
erhalten von der Firma Kuraray Co. Ltd., Tokyo, Japan; Mn von 350.00) und 99,4 g Octylamin (erhalten
von der Firma Aldrich Chemical Company, 1001 West Saint Paul Avenue,
Milwaukee, Wi., 99% Reinheit) beschickt. Nach 10-minütigem kontinuierlichen
Mischen wurde das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 10°C/min erhitzen
gelassen. Als die Temperatur einmal 125°C erreicht hatte, wurde das
Rühren
abgebrochen. Als die Temperatur der Masse 210°C erreicht hatte, wurde das
Heizelement auf isotherme Bedingungen eingestellt, und die Rührgeschwindigkeit wurde
langsam mit einer Geschwindigkeit von 10 UpM/min auf 0 bis 90 UpM
erhöht.
Als die Rührgeschwindigkeit
einmal 90 UpM erreicht hatte, wurde die Temperatur wieder auf 190°C eingestellt.
Das Mischen wurde isothermisch über
weitere 90 Minuten lang weitergeführt, und dann wurde das Heizelement
des Mischers abgeschaltet, und die Polymermasse in dem Mischer wurde
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 4°C/min auf 160°C abkühlen gelassen.
Dann wurde das Rühren
abgebrochen, und die Masse des Polymerprodukts wurde dann aus dem
Mischer entfernt. Die Eigenschaften des gewonnenen Polymeren, mit
Einschluss des mittleren Molekulargewichts (Mn)
der Polydispersität
[zahlenmittleres Molekulargewicht (Mw)/mittleres
Molekulargewicht (Mn)] und der intrinsischen
Viskosität
(η0) bei 20°C
in Tetrahydrofuran (THF), sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Beispiel 2
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Die Verfahrensweise des Beispiels
1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass der Mischer mit 110 g Poly(isobutylen-alt-maleinsäureanhydrid)
(Material IM-10) und 110,9 g Decylamin (erhalten von der Firma Aldrich
Chemical Company, Reinheit 98%) beschickt wurde.
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Beispiel 3
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Die Verfahrensweise des Beispiels
1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass der Mischer mit 100 g Poly(isobutylenalt-maleinsäureanhydrid)
(Material IM-10) und 118,8 g Dodecylamin (erhalten von der Firma Aldrich
Chemical Company, Reinheit 95%) beschickt wurde.
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Beispiel 4
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Die Verfahrensweise des Beispiels
1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass der Mischer mit 65 g Poly(isobutylen-alt-maleinsäureanhydrid)
(Material IM-10) und 100 g Hexadecylamin (erhalten von der Firma Aldrich
Chemical Company, Reinheit 99%) beschickt wurde.
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Beispiel 5
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Die Verfahrensweise des Beispiels
1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass der Mischer mit 90 g Poly(isobutylen-altmaleinsäureanhydrid)
(Material IM-10) und 155,4 g Octadecylamin (erhalten von der Firma Aldrich
Chemical Company, Reinheit 99%) beschickt wurde.
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Die charakteristischen Peaks der
IR-Absorption der Polymermassen, die in den Beispielen 1 bis 5 gewonnen
worden waren, wurden im Wesentlichen bei 1701 cm–1,
1770 cm–1,
2855 cm–1 und
2926 cm–1 bestimmt. Bei
diesen Polymeren wurden keine Spuren von Peaks der Maleinsäureanhydridabsorption
oder von Aminogruppen-Peaks festgestellt. Die Eigenschaften der
in den Beispielen 1 bis 5 gewonnenen Polymermassen sind in Tabelle
1 zusammengestellt. Das Molekulargewicht wurde nach der GPC-Methode
unter Verwendung von Polystyrol als Standard bestimmt.
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Beispiele 6–11
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Verwendung der synthetisierten
Polymeren in Kautschukcompounds
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In den Beispielen 6 bis 11 wurden
Kautschukmassen mit einer Zusammensetzung, ausgedrückt als Gew.-Teile
gemäß Tabelle
2, nach der in Tabelle 3 angegebenen Verfahrensweise hergestellt.
Im Vergleichsbeispiel 6 wurde kein Polymeres zugesetzt, das gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt worden war. Im Beispiel 7
wurde das in Beispiel 1 hergestellte Polymere dazu verwendet um
teilweise (10 der 18,25 Gew.-Teile) die Menge des aromatischen Öls zu ersetzen,
die normalerweise in einer Kautschukformulierung verwendet wird,
wie in Tabelle 2 gezeigt wird. In den Beispielen 8, 9, 10 und 11
wurden die in den Beispielen 2, 3, 4 bzw. 5 hergestellten Polymere
dazu verwendet um die Menge (10 der 18,25 Gew.-Teile) des aromatischen Öls teilweise
zu ersetzen, die in der Kautschukformulierung verwendet wird, wie
in Tabelle 2 gezeigt wird. Die in der Zusammensetzung gemäß Tabelle
2 verwendete Kautschukverbindung war ein Öl-gestrecktes SBR-Material
mit hohem Styrolgehalt (20 phr aromatisches Öl), enthaltend 33% gebundenes
Styrol mit einem Tg-Wert von –47°C. Das verwendete
cis-BR war ein Polybutadien mit hohem cis-Gehalt, nämlich mit einem
cis-Gehalt von 96%. In jedem Beispiel wurden die Komponenten nach
dem in Tabelle 3 angegebenen Verfahren verknetet. Die Endmasse wurde
zu Folien verarbeitet und ~15 Minuten lang bei 165°C verformt.
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Bei allen Proben der vulkanisierten
Kautschukverbindungen der Beispiele 6 bis 11 wurden Messungen des
Moduls der Elastizität,
der maximalen Dehnung, der Zugfestigkeit, der Reissfestigkeit und
der Wanderung beim Reissen durchgeführt, und es wurde auch der
Hystereseverlust bestimmt. Die Ergebnisse dieser Messungen sind
in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Messungen der Zugfestigkeit sind
auf den Bedingungen der ASTM-Norm D 412 bei 22°C aufgebaut. Die geometrische
Form der Probekörper
wurde in der Form eines Rings mit einer Breite von 1,27 mm (0,05
Inch) und einer Dicke von 1,905 mm (0,075 Inch) genommen. Der Probekörper wurde
bei einer speziellen Probelänge
von 2,54 cm (1,0 Inch) getestet. Die Messungen der Reissfestigkeit
bauten sich auf den Bedingungen der ASTM-Norm D 624 bei 170°C auf. Die
geometrischen Abmessungen der Probekörper wurden ebenfalls in Form
eines mit einem Knick versehenen Rings gemäß den Bedingungen, definiert
in der ASTM-Norm 624-C, genommen. Der Probekörper wurde bei einer speziellen
Probelänge
von 4,445 cm (1,750 Inch) getestet. Der Hystereseverlust wurde mit
einem Dynastat-Analysengerät für die Viskoelastizität gemessen.
Die geometrischen Abmessungen des Probekörpers wurden auch in Form eines
Zyklinders mit einer Länge
von 15,56 mm (0,6125 Inch) und einem Durchmesser von 9,53 mm (0,375 Inch)
genommen. Der Probekörper
wurde bei einer Frequenz von 1 Hz und einer Temperatur von 50°C getestet.
Eine statische Masse von 2,0 MPa und eine dynamische Masse von 2,50
MPa wurde bei dem Test angelegt.
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Wie aus Tabelle 4 ersichtlich werden
kann, zeigten die Kautschukzusammensetzungen der Beispiele 7 bis
11 sehr gut ausgewogene Eigenschaften hinsichtlich der Zugfestigkeit,
der Reissfestigkeit und der Dämpfungseigenschaften.
Die Zugfestigkeit, die Reissfestigkeit und die Dämpfungseigenschaften der modifizierten Kautschukmassen,
d. h. die Massen der Beispiele 7 bis 11, waren im Vergleich zu den
mit Öl
gestreckten Kautschukmassen des Vergleichsbeispiels 6 auf der Grundlage
eines Vergleichs bei den gleichen Modulbedingungen verbessert.
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Daher wurde die Schlussfolgerung
gezogen, dass die modifizierten Polymeren, die gemäß der Erfindung
entwickelt worden waren (gemäß den Beispielen
1 bis 5), als hochdämpfungsfähige Additive
in Kautschukmassen verwendet werden können. Es wurde weiter die Schlussfolgerung
gezogen, dass diese Polymeren als alternative Ersatzstoffe für Öle und/oder
Weichmacher eingesetzt werden können.
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