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Hintergrund der Erfindung
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Das
Stratum corneum (die Hornschicht der Epidermis) ist die äußerste Schicht
der Haut, die eine Sperrschicht gegenüber internen Wasserverlusten
und gegen Absorption von potentiell schädlichen Materialien aus der
Umgebung darstellt. Ihre Struktur ist zu vergleichen mit einem ”Mauerstein-Mörtel-System”, in dem die
Hautzellen (Mauersteine) in eine komplexe Mischung von Lipiden (Mörtel) eingebettet
sind. Eine Unterbrechung einer dieser beiden Komponenten kann zu
einer Beeinträchtigung
der Hautsperrschichtfunktion führen.
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Enzyme,
wie sie üblicherweise
in biologischen Flüssigkeiten
zu finden sind, insbesondere Proteasen und Lipasen, sind dafür bekannt,
dass sie die Hautsperrschichtfunktion beeinträchtigen und eine Entzündung der
Haut hervorrufen. Beispielsweise wird angenommen, dass eine längere Einwirkung
von Fäkal-Proteasen und -Lipasen
auf die Haut die Hauptursache für
eine Hautschädigung
ist, die bei Säuglingen
zu Windel-Dermatitis führt.
Die Pflege der Haut bei Personen mit Osteomien ist schwierig wegen
des häufigen
Kontakts von Verdauungsenzymen mit der Haut, die das Osteom umgibt.
Diese Enzyme können
Hautproteine und -lipide abbauen und eine Reizung der Haut verursachen.
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Zusammensetzungen
und/oder Materialien oder Gegenstände, welche die Wirkung dieser
Enzyme auf die Haut verringern, erlauben die Erzielung einer besseren
Hautgesundheit und die Verhinderung von entzündlichen Hauterkrankungen,
wie z. B. die Windel-Dermatitis.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits mehrere Möglichkeiten bekannt, um die
Wirkung von Fäkal-Enzymen
auf die Haut zu hemmen. In
WO
99/45974 ist die Verwendung von Protease-Inhibitoren in
absorptionsfähigen
Artikeln bzw. Gegenständen
zur Verhinderung der Windel-Dermatitis beschrieben. Als Inhibitoren
werden in dieser Druckschrift beliebige Substanzen definiert, welche
die Aktivität
von Proteasen bei sieben in vitro-Assays gegenüber definierten Substraten
hemmen. Diese Inhibitoren müssen
mindestens eines der sieben Kriterien für die IC
50 (Konzentration,
die 50% der Enzymaktivität
hemmt) erfüllen,
und sie hemmen reversibel oder irreversibel die hydrolytische Wirkung
einer oder mehrerer Proteasen. In
WO
99/26610 ist die Verwendung von Lipase-Inhibitoren in absorptionsfähigen Artikeln
bzw. Gegenständen
zur Verhinderung der Windel-Dermatitis beschrieben. Die vorgenannten
Verfahren zur Hemmung der Wirkung von Verdauungsenzymen auf die
Haut sind insofern eingeschränkt,
als die Diffusion der Inhibitoren in die Haut nachteilige Effekte hervorrufen
kann durch Hemmung von endogenen Enzymen, die für die normale Hautfunktion
wichtig sind. So ist es beispielsweise bekannt, dass der topische
Auftrag von Cholesterinsulfat, einem starken Serinprotease-Inhibitor,
Hautproteasen hemmt, die verantwortlich sind für die normale Desquamation
(”J. Invest.
Dermatol.” 111:
189–193,
1998). Eine abnorm trockene oder xerotische Haut kann entstehen
aus einer topischen Behandlung mit Protease-Inhibitoren, die in
die Haut hineindiffundieren können.
Erforderlich sind somit Substanzen, welche nicht in die Oberfläche der
Haut eindringen und die Abbauwirkung von exogenen Enzymen, wie z.
B. Fäkal-Enzymen,
auf Proteine innerhalb der Haut verhindern. In
WO 99/46316 ist die Herstellung von
polymeren Inhibitoren zur Hemmung der durch Fäkal-Protease hervorgerufenen
Hautreizung beschrieben. Diese Polymeren dringen angeblich nicht
in die Hautoberfläche
ein, sondern üben
ihre Wirkung aus durch direkte Hemmung der Aktivität der Enzyme
gegenüber
anderen Substraten.
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Zusammensetzungen,
die Fäkal-Enzyme
adsorbieren und inaktivieren und dadurch verhindern, dass sie in
die Haut eindringen, sind bereits bekannt. In der PCT-Publikation
WO 97/38735 und in dem
US-Patent Nr. 5 869 033 sind
die Verwendung von organophilen Tonen, wie z. B. aktiviertem Quarternium-18-bentonit, zur
Absorption und Deaktivierung von proteolytischen Fäkal-Enzymen
beschrieben, welche angeblich die Entstehung eines Windelausschlags
verhindern. Diese Tone werden hergestellt durch Modifizierung allgemein
bekannter Tone mit langkettigen organischen amphiphilen Verbindungen,
beispielsweise langkettigen quaternären Aminen. Darin wird ein
Windelgewebe vorgeschlagen, dem der organophile Ton einverleibt
ist, oder es wird darin eine organophilen Ton enthaltende Windel
vorgeschlagen, in der der organophile Ton in einem superabsorptionsfähigen Polymer
dispergiert ist. Die Fähigkeit
nicht-modifizierter Tone, Fäkal-Enzyme
zu adsorbieren, wurde bisher nicht beschrieben. Die organophilen
Tone wurden verschiedenen pharmazeutisch geeigneten Trägern, wie
z. B. Lotionen, Emulsionen, Cremes, Gelen und anderen wässrigen
Trägern
einverleibt. Der Träger
muss jedoch gegenüber
dem organophilen Ton inert sein und daher frei von Substanzen sein,
die sich an den Ton binden und seine Fähigkeit, Fäkal-Enzyme aufzunehmen, inaktivieren.
Insbesondere Substanzen mit Kohlenwasserstoff-Ketten von mindestens
8 Kohlenstoffatomen, sollten aus der Zusammensetzung ausgeschlossen
sein. Diese Einschränkung
begrenzt den Einschluss von lipophilen, die Gesundheit der Haut
fördernden
Agentien, die beispielsweise die Hautsperrschichtfunktion verbessern,
die Haut anfeuchten und/oder ernähren
können.
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Es
wurden bereits verschiedene lipophile Zusammensetzungen zur Verhinderung
eines Windelausschlags beschrieben. In der Regel werden Sperrschicht-Cremes,
-Lotionen oder -Salben, die diese lipophilen, die Gesundheit der
Haut fördernden
Agentien enthalten, zur Herstellung einer Sperrschicht auf der Haut
und zur Behandlung von Hautzuständen,
wie z. B. eines Windelausschlags, verwendet. Zu typischen lipophilen, die
Gesundheit der Haut fördernden
Agentien gehören
Petrolatum, Mineralöl,
natürliche
Ole und Fettsäuren. Obgleich
mit diesen Zusammensetzungen die Sperrschichteigenschaften der Haut
verbessert werden können, ist
der Auftrag dieser Chemikalien auf die Haut in vielen Fällen lästig und
unbequem. Sie werden außerdem
in der Regel nur verwendet, wenn die Anzeichen eines Windelausschlags
visuell erkennbar sind.
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Windel-Decküberzüge können mit
lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agentien, wie z. B. Petrolatum,
behandelt werden, das durch die normale Windel-Handhabung auf die
Haut übertragen
werden kann. Wenn sie einmal auf die Haut übertragen worden sind, können die
Windel-Decküberzugs-Formulierungen
eine Sperrschicht gegenüber
Fäkalien
und Urin bilden. Diese Formulierungen können hohe Konzentrationen an
Petrolatum erfordern, um eine ausreichende Übertragung auf die Haut zur
Förderung
der Gesundheit derselben zu gewährleisten.
Hohe Konzentrationen von Petrolatum können sich jedoch schmutzig
und fettig anfühlen
und die Flüssigkeits-Handhabungseigenschaften
eines absorptionsfähigen
Artikels bzw. Gegenstandes, wie z. B. einer Windel, beeinträchtigen.
Das langsame Eindringen von Petrolatum in die Haut kann zu einer
Verschmierung des Agens auf der Haut und auf Kleidungsstücken und
andere Materialien führen.
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Im
Hinblick auf die vorgenannten Einschränkungen besteht ein Bedarf
für Zusammensetzungen,
die Reizstoffe in biologischen Flüssigkeiten, wie z. B. Fäkal-Enzyme, adsorbieren
und mit lipophilen Zusammensetzungen, welche die Gesundheit der
Haut durch andere Mechanismen verbessern können, kompatibel sind. In keinem
der vorgenannten Verfahren zur Verhinderung des Windelausschlags
wurde bisher die Kombination von lipophilen Chemikalien mit teilchenförmigen Agentien
zum Adsorbieren von Enzymen und damit zur Verhinderung einer Hautentzündung, wie
z. B. der Windel-Dermatitis, untersucht. Außerdem wurde die Fähigkeit von
nicht-modifizierten Tonteilchen, Fäkal-Enzyme zu binden (zu absorbieren),
bisher nicht beschrieben.
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Es
wurde nun gefunden und darauf beruht die Erfindung, dass lipophile
Chemikalien und teilchenförmige
Agentien, wie z. B. nicht-modifizierte Tone, synergistisch wirksam
sind zur Erzielung verbesserter Enzym-bindender Eigenschaften und
dadurch eine Schädigung
der Haut verhindern. Diese Zusammensetzungen können als verbesserte Agentien
zur Verhinderung eines Windelausschlags verwendet werden und ihre Einarbeitung
in absorptionsfähige
Artikel bzw. Gegenstände,
wie z. B. Windeln, erlaubt die Übertragung
der vorteilhaften Agentien auf die Haut.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen ein Hautreizmittel sequestrierenden
Körperpflegeartikel
bzw. -gegenstand, der einen absorptionsfähigen Artikel umfasst und auf
dem eine Zusammensetzung angeordnet ist, die eine ein Hautreizmittel
sequestrierende wirksame Menge eines nicht-modifizierten teilchenförmigen,
ein Hautreizmittel sequestrierenden Agens enthält, das ein Ton, der ein Fäkal-Enzym
binden (aufnehmen) kann, und ein lipophiles, die Gesundheit der
Haut förderndes
Agens ist, das eine durchschnittliche Kohlenwasserstoffkettenlänge von
mehr als 8 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei dieser absorptionsfähige Artikel
bzw. Gegenstand ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus Windeln, Trainingshosen, Erwachsenen-Inkontinenzartikeln,
Bad-Tissuepapier und Damenpflegeprodukten.
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Die
vorliegende Erfindung zeigt, dass eine Kombination aus teilchenförmigen,
ein Hautreizmittel sequestrierenden Agentien und lipophilen, die
Gesundheit der Haut fördernden
Agentien eine verbesserte Fähigkeit
hat, Reizmittel in biologischen Materialien, wie z. B. Fäkal-Enzyme,
zu adsorbieren oder sequestrieren und entzündliche Hauterkrankungen, die
durch diese Reizmittel hervorgerufen werden, wie z. B. eine Windel-Dermatitis,
zu verhindern. Die Adsorption oder Sequestrierung dieser Reizmittel
verhindert ihr Eindringen in die Haut, in der sie eine Hautschädigung und
Hautentzündung
hervorrufen können.
Eine für
die praktische Durchführung
der Erfindung geeignete Zusammensetzung umfasst eine ein Hautreizmittel
sequestrierende wirksame Menge von nicht-modifiziertem Ton, wie
z. B. Bentonit oder Laponit, in Kombination mit einem lipophilen, die
Gesundheit der Haut fördernden
Agens, wie z. B. Petrolatum.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ergeben teilchenförmige
Sequestriermittel in Kombination mit verschiedenen lipophilen, die
Gesundheit der Haut fördernden
Agentien einen synergistischen Effekt. Zu lipophilen, die Gesundheit
der Haut fördernden
Agentien gehören
beispielsweise Petrolatum, Stearinsäure, Isoparaffine, verschiedene
weichmachende Agentien, Stearine, Fettsäuren, Triglyceride und Wachse. Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Einarbeitung dieser Zusammensetzungen
in das am Körper
anliegende Material von wegwerfbaren absorptionsfähigen Artikeln,
wie z. B. Windeln, Trainingshosen, Erwachsenen-Inkontinenzprodukten,
Bad-Tissue-Papier, Unterhosen, Damen-Pflegeprodukten und dgl.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine repräsentative
Darstellung, in teilweise weggeschnittener Form, einer ebenen Draufsicht
auf einen absorptionsfähigen
Artikel gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 zeigt
eine repräsentative
Darstellung, in teilweise weggeschnittener Form, einer ebenen Draufsicht
auf einen absorptionsfähigen
Artikel gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 zeigt
in repräsentativer
Form die Sequestrierung von Trypsin aus einer Lösung durch den nicht-modifizierten
Ton Bentonit;
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4 zeigt
in repräsentativer
Form die Sequestrierung von Trypsin aus einer Lösung durch den nicht-modifizierten
Ton Laponit;
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5 in
repräsentativer
Form die Verminderung einer Hautreizung, die durch einen Säuglings-Fäkalextrakt
hervorgerufen worden ist, durch den nicht-modifizierten Ton Laponit,
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6 zeigt
in repräsentativer
Form die Verminderung einer Hautreizung, die durch ein Modell-Fäkal-Additiv
hervorgerufen worden ist, durch die Kombination aus dem nicht-modifizierten
Ton Laponit und dem lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden
Agens Petrolatum; und
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7 zeigt
in repräsentativer
Form die synthetische Aktivität
zwischen nicht-modifiziertem
Ton (Laponit) und einer Lotion, die mehrere lipophile, die Gesundheit
der Haut fördernde
Agentien enthält,
in Bezug auf die Verhinderung des Eindringens von Trypsin in die
Haut.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Absorptionsfähige Körperpflegeartikel
bzw. -gegenstände,
wie z. B. Windeln und Erwachsenen-Inkontinenz-Unterhosen, werden
bereitgestellt, die einen absorptionsfähigen Artikel umfassen und
die eine darauf angeordnete, ein Haut-Reizmittel sequestrierende wirksame
Menge eines nicht-modifizierten teilchenförmigen Hautreizmittel-Sequestriermittels
und ein lipophiles, die Gesundheit der Haut förderndes Agens aufweisen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind neue Zusammensetzungen und absorptionsfähige Produkte,
die Körperausscheidungs-Hautreizmittel,
wie z. B. Fäkal-Enzyme, adsorbieren
oder sequestrieren und so die Gesundheit der Haut fördern. Insbesondere
wurde gefunden, dass die neue Kombination von nicht-modifizierten
Tonteilchen und lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden
Agentien, wie z. B. Petrolatum, Fäkal-Enzyme adsorbieren können und
auf diese Weise verhindern, dass sie in die Haut eindringen und
eine Hautentzündung
hervorrufen.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck ”Sequestriermittel” ist ein
Material zu verstehen, das ein Ziel-Molekül, wie z. B. eine Fäkal-Protease,
nach kovalenten oder nicht-kovalenten Mechanismen adsorbieren kann.
Bei bestimmten Ausführungsformen
ist die Affinität
für das
Reizmittel hoch, schnell wirksam und irreversibel. Die Adsorption
des Reizmittels an dem Sequestriermittel sollte die Fähigkeit
eines Ziel-Reizmittels, in das Stratum corneum einzudringen und
dieses möglicherweise
zu durchqueren, ausschließen
oder signifikant vermindern. Unter dem hier verwendeten Ausdruck ”Sequestrierung” ist das
Verfahren der Bindung eines Reizmittels an ein Sequestriermittel
auf kovalentem oder nicht-kovalentem Wege zu verstehen.
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Die
Menge des Sequestriermittels, wie z. B. des nicht-modifizierten
Tons und der lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden
Agentien, die auf den Artikel (Gegenstand) aufgebracht wird, ist
nicht kritisch und kann routinemäßig bestimmt
werden unter Anwendung der vorliegenden Beschreibung, vorausgesetzt,
dass eine ausreichende Menge verwendet wird, um eine wirksame Verminderung
einer Hautschädigung
und einer Entzündung,
die durch Hautreizmittel, wie z. B. Fäkal-Enzyme, hervorgerufen werden, zu ergeben.
In der Regel ist die Menge an nicht-modifiziertem teilchenförmigem Material,
wie z. B. Ton, die auf dem Artikel (Gegenstand) verwendet wird,
derart, dass dann, wenn es (er) auf die Haut aufgebracht wird, es
(er) in einer Konzentration von mindestens 50 μg/cm2 vorliegt.
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Durch
die Adsorption von Fäkal-Proteasen
an Sequestriermitteln wird ihre Fähigkeit, in die Haut einzudringen
und eine Hautreizung hervorzurufen, minimiert. Das Sequestriermittel
kann eine ausreichende Größe oder
Ladung haben, um sein Eindringen in die Haut auszuschließen. So
ist nicht zu erwarten, dass irgendeine Protease, die an der Oberfläche des
Sequestriermittels adsorbiert wird, unterhalb der Oberfläche der
Haut wirksam wird und eine Schädigung
der Haut und eine Entzündung
der Haut hervorruft.
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Dieser
Vorteil kann auch erzielt werden durch Verwendung von Materialien innerhalb
einer absorptionsfähigen
Struktur, die daran gebundene Sequestriermittel aufweist. In diesem
Fall wird der Vorteil dadurch erzielt, dass man die Reizmittel an
die absorptionsfähige
Struktur selbst bindet. Die Bindung der Hautreizmittel an die Materialien
der absorptionsfähigen
Struktur führen
wieder zu Vorteilen in Bezug auf die Gesundheit der Haut. Es ist
für den
Fachmann klar, dass die beiden Verfahren zur Bindung von Hautreizmittel
an Sequestrier- mittel durch Abscheidung auf der Haut oder Bindung
derselben an die Sequestriermittel auf dem Produkt sich wechselseitig
ausschließende
Strategien darstellen.
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Es
wurde nun gefunden, dass ein besonders gut geeignetes Sequestriermittel
ein leicht zugänglicher, in
der Natur vorkommender Ton, insbesondere Bentonitton oder Laponitton
(Southern Clay Products, Inc.), ist. Die Sequestrierung kann erzielt
werden unter Verwendung allgemein bekannter teilchenförmiger Materialien, wie
z. B. adsorptionsfähiger
Tone. Zu Beispielen für
geeignete Tone für
die Verwendung als Sequestriermittel gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, Bentonit, Laponit, Montmorillonit, Beidellit, Hectorit, Saponit,
Stevensit und eine Kombination davon. Zur Bindung von relativ geladenen
proteinhaltigen Reizmitteln, wie z. B. Fäkal-Proteasen, können native, nicht-modifizierte
Sequestriermittel (beispielsweise Tone) verwendet werden. Sequestriermittel,
wie z. B. Tone, die in ihrem natürlichen
Zustand vorliegen oder die an ihrer Gesamtladung nicht signifikant
auf chemischem Wege gegenüber
ihrem nativen Zustand verändert
worden sind, werden hier als ”nicht
modifiziert” bezeichnet.
Ein nicht-modifizierter Ton ist geladen und deshalb hydrophil.
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Der
hier verwendete Ausdruck ”lipophiles,
die Gesundheit der Haut förderndes
Agens” ist
definiert als irgendeine Substanz, die eine höhere Affinität gegenüber Öl als Wasser
aufweist und die Gesundheit der Haut fördert durch direkte Wechselwirkung
mit der Haut. Zu geeigneten Beispielen für diese Vorteile gehören, ohne dass
die Erfindung darauf beschränkt
ist, die Verbesserung der Hautsperrschichtfunktion, die Verbesserung der
Anfeuchtung der Haut und der Ernährung
der Haut.
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Die
lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agentien können umfassen
Stearinsäure,
Isoparaffin, Petrolatum und eine Kombination davon. Das lipophile,
die Gesundheit der Haut fördernde
Agens, kann auch ausgewählt
werden aus Fettsäuren,
Fettsäureestern,
Fettalkoholen, Triglyceriden, Phopholipiden, Mineralölen, essentiellen
Olen, Sterinen, Sterinestern, weichmachenden Mitteln, Wachsen, Feuchthaltemitteln, Tensiden
und einer Kombination davon. Das lipophile, die Gesundheit der Haut
fördernde
Agens weist eine durchschnittliche Kohlenwasserstoffkette mit einer
Länge auf,
die mehr als acht Kohlenstoffatome (C-8) umfasst. Ein Beispiel für eine lipophile,
die Gesundheit der Haut fördernde
Lotionszusammensetzung ist die im Handel erhältliche Vasoline® Intensive
Care Lotion (der Firma Chesebrough-Pond's, Inc.).
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Zu
den erfindungsgemäß verwendeten
geeigneten lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agentien gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, die folgenden Materialien, die nach ihren CTFA-Bezeichnungen
klassifiziert sind:
- Fette und Ole: Aprikosenkernöl, Avocadoöl, Babassuöl, Boretschsamenöl, Butter,
C12-C18-Fettsäuretriglyceride,
Kamelienöl,
Canolaöl,
Caprylsäure/Caprinsäure/Laurinsäure-Triglycerid,
Caprylsäure/Caprinsäure/Linolsäure-Triglycerid,
Caprylsäure/Caprinsäure/Stearinsäure-Triglycerid,
Caprylsäure/Caprinsäure-Triglycerid, Karrotten-Öl, Kaschunuss-Öl, Rizinusöl, Kirschkern-Öl, Chia-Öl, Kakaobutter,
Kokosnussöl,
Dorschleberöl, Maiskeimöl, Maisöl, Baumwollsamenöl, C10-C18-Triglyceride,
Eieröl,
epoxidiertes Sojabohnenöl,
Nachtkerzenöl,
Glyceryltriacetyl-hydroxystearat, Glyceryltriacetyl-ricinoleat,
Glycosphingolipide, Traubenkernöl,
Haselnussöl,
Humanplacenta-Lipide, Hybrid Saffloröl, Hybridsonnenblumenkernöl, hydriertes
Rizinusöl,
hydriertes Rizinusöllaurat,
hydriertes Kokosnussöl,
hydriertes Baumwollsamenöl,
hydrierte C12-C18-Triglyceride,
hydriertes Fischöl,
hydriertes Schweineschmalz, hydriertes Menhadenöl, hydriertes Nerzöl, hydriertes
Orange Roughy-Öl,
hydriertes Palmkernöl,
hydriertes Palmöl,
hydriertes Erdnussöl,
hydriertes Haileberöl,
hydriertes Sojabohnenöl,
hydrierter Talg, hydriertes Pflanzenöl, Lanolin und Lanolin-Derivate,
Schweineschmalz, Laurinsäure/Palmitinsäure/Olsäure-Triglycerid,
Lesquerella-Öl,
Leinsamenöl,
Macadamianussöl,
maleiertes Sojabohnenöl,
Meadowfoam-Samenkernöl,
Menhaden-Öl,
Nerz-Öl,
Moringa-Öl,
Mortierella-Öl,
Klauen-Öl, Ölsäure/Linolsäure-Triglycerid, Ölsäure/Palmitinsäure/Laurinsäure/Myristinsäure/Linolsäure-Triglycerid,
Oleostearin, Olivenschalen-Öl,
Olivenöl,
Omental-Lipide, Orange Roughy Oil, Palmkernöl, Palmöl, Pfirsichkernöl, Erdnussöl, Pengawar
Djambi-Öl,
Pentadesma-Butter,
Phospholipide, Pistaziennussöl,
Placenta-Lipide, Rapssamenöl, Reiskleieneöl, Saffloröl, Sesamöl, Haileberöl, Shea-Butter,
Sojabohnenöl,
Sphingolipide, Sonnenblumenkernöl,
Süßes Mandelöl, Tallöl, Talg,
Tribehenin, Tricaprin, Tricaprylin, Triheptanoin, Trihydroxymethoxystearin,
Trihydroxystearin, Triisononanoin, Triisostearin, Trilaurin, Trilinolein,
Trilinolenin, Trimyristin, Trioctanoin, Triolein, Tripalmitin, Trisebacin,
Tristearin, Triundecanoin, Pflanzenöl, Walnussöl, Weizenkleien-Lipide, Weizenkeimöl, Zadoary-Öl und dgl.
sowie Mischungen davon.
- Fettsäuren:
Arachidinsäure,
Arachidonsäure,
Behensäure,
Caprinsäure,
Capronsäure,
Caprylsäure,
Cocosnusssäure,
Maisäure,
Baumwollsamensäure,
hydrierte Cocosnusssäure,
hydrierte Menhadensäure,
hydrierte Talgsäure,
Hydroxystearinsäure,
Isostearinsäure,
Laurinsäure,
Linolsäure,
Linolensäure,
Leinsamensäure, Myristinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Palmkernsäure, Pelargonsäure, Ricinolsäure, Sojasäure, Stearinsäure, Tallölsäure, Talgsäure, Undecansäure, Undecylensäure, Weizenkeimsäure und
dgl. sowie Mischungen davon. Fettalkohole: Behenylalkohol, C9-C11-Alkohole, C12-C13-Alkohole,
C12-C15-Alkohole, C12-C16-Alkohole, C14-C15-Alkohole,
Caprylalkohol, Cetearylalkohol, Cetylalkohol, Cocosnussalkohol,
Decylalkohol, hydrierter Talgalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Oleylalkohol, Palmalkohol, Palmkernalkohol, Stearylalkohol, Talgalkohol,
Tridecylalkohol und dgl. sowie Mischungen davon.
- Essentielle Öle:
Anisöl,
Balm Mint-Öl,
Basil-Öl,
Bee Balm-Öl,
Bergamot-Öl,
Birken-Öl,
Bittermandel-Öl,
Bitteres Orangen-Öl,
Calendula-Öl,
California Nutmeg-Öl,
Caraway-Öl, Cardamon-Öl, Kamillen-Öl, Zimt-Öl, Clary-Öl, Nelkenblätter-Öl, Nelken-Öl, Coriander-Öl, Zypressen-Öl, Eukalyptus-Öl, Fenchel-Öl, Gardenia-Öl, Geranien-Öl, Ginger-Öl, Grapefruit-Öl, Hops-Öl, Hyptis-Öl, Indigo
Bush-Öl,
Jasmin-Öl,
Juniper-Öl,
Kiwi-Öl,
Laurel-Öl, Lavendel-Öl, Limonengras-Öl, Limonen-Öl, Linden-Öl, Lovage-Öl, Mandarinen-Orangen-Öl, Matricaria-Öl, Musk
Rose-Öl,
Nutmeg-Öl,
Olibanum, Orangenblüten-Öl, Orangen-Öl, Patchouli-Öl, Pennyroyal-Öl, Pfefferminz-Öl, Pinien-Öl, Pinienteer-Öl, Hagenbutten-Öl, Rosmarien-Öl, Rosen-Öl, Rauten-Öl, Salbei-Öl, Sambucus-Öl, Sandalwood-Öl, Sassafras-Öl, Silberföhren-Öl, Spearmint-Öl, Süßes Majoran-Öl, Süßes Veilchen-Öl, Teer-Öl, Teebaum-Öl, Thymian-Öl, das Öl der wilden
Minze, Yarrow-Öl,
Ylang Ylang-Öl
und dgl. sowie Mischungen davon.
- Sterine und/oder Sterin-Derivate: Zu den hier verwendeten, geeigneten
Sterinen und Sterin-Derivaten gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, die folgenden Materialien: Sterine, die in der 17-Position einen
Schwanz aufweisen und keine polaren Gruppen besitzen, wie z. B.
Cholesterin, Sitosterin, Stigmasterin und Ergosterin sowie C10-C30-Cholesterin/Lanosterinester,
Cholecalciferol, Cholesterylhydroxystearat, Cholesterylisostearat,
Cholesterylstearat, 7-Dehydrocholesterin,
Dihydrocholesterin, Dihydrocholesteryloctyldecanoat, Dihydrolanosterin,
Dihydrolanosteryloctyldecanoat, Ergocalciferol, Tal lölsterin,
Sojasterinacetat, Lanasterin, Sojasterin, Avocadosterine, Avocadin,
Sterinester und dgl. sowie Mischungen davon.
- Weichmachende Mittel: Zu den hier verwendeten geeigneten weichmachenden
Mitteln gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, die folgenden Materialien:
Mineralöl,
Mineralgel, Petrolatum, kosmetische Ester, Fettsäureester, Glycerylester, alkoxylierte
Carbonsäuren,
alkoxylierte Alkohole, Fettalkohole, Lanolin und Lanolin-Derivate,
Ole auf Petrolatum-Basis, Silicone, Fette, hydrierte Pflanzenöle, Polyhydroxyester
und dgl. sowie Mischungen davon.
- Wachse: Zu den hier verwendeten geeigneten Wachsen gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
die folgenden Materialien: natürliche
und synthetische Wachse, beispielsweise Bayberry-Wachs, Bienenwachs,
C30-Alkyldimethicon,
Candelillawachs, Carnaubawachs, Ceresin, Cetylester, hydriertes
Baumwollsamenöl,
hydriertes Jojobaöl,
hydriertes Jojoba-Wachs, hydriertes mikrokristallines Wachs, hydriertes,
Reiskleienwachs, Japanwachs, Jojobabutter, Jojobaester, Jojobawachs,
Lanolinwachs, mikrokristallines Wachs, Nerzwachs, Motansäurewachs,
Motanwachs, Ouricurywachs, Ozokerit, Paraffin, PEG-6-Bienenwachs, PEG-8-Bienenwachs,
Reiskleienwachs, Schellac-Wachs, Spent-Grain-Wachs, Steryldimethicon, synthetisches
Bienenwachs, synthetisches Candelillawachs, synthetisches Carnaubawachs,
synthetisches Japanwachs, synthetisches Jojobawachs, synthetisches
Wachs und dgl. sowie Mischungen davon.
- Zu den bevorzugten Wachsen gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränt
ist, Carnaubawachs, Ceresin, Cetylester, mikrokristallines Wachs,
Montanwachs, Ozokerit, synthetisches Wachs und dgl. sowie Mischungen
davon.
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Feuchthaltemittel
können
ebenfalls in der Zusammensetzung enthalten sein, um verbesserte
Sperrschicht- und/oder Hautfeuchthalte-Vorteile zu erzielen. Feuchthaltemittel
sind in der Regel kosmetische Ingredientien, die zur Erhöhung des Wassergehaltes
der Deckschichten der Haut verwendet werden. Diese Gruppe von Materialien
umfasst in erster Linie hygroskopische Ingredientien. Zu den hier
verwendeten, geeigneten Feuchthaltemitteln gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, die folgenden Materialien: Acetamid MEA, Aloe Vera-Gel, Arginin
PCA, Chitosan PCA, Kupfer PCA, Maisglyceride, Dimethylimidazolidinon, Fructose,
Glucamin, Glucose, Glucoseglutamat, Glucuronsäure, Glutaminsäure, Glycereth-7,
Glycereth-12, Glycereth-20, Glycereth-26, Glycerin, Honig, hydrierter
Honig, hydriertes Stärkehydrolysat,
hydrolysierte Maisstärke,
Lactamid MEA, Milchsäure,
Lactose Lysin PCA, Mannit, Methylgluceth-10, Methylgluceth-20, PCA, PEG-2
Lactamid, PEG-10 Propylenglycol, Polyaminozucker-Kondensat, Kalium
PCA, Propylenglycol, Propylenglycolcitrat, Saccharidhydrolysat,
Saccharidisomerat, Natriumaspartat, Natriumlactat, Natrium PCA,
Sorbit, TEA-Lactat, TEA-PCA, Harnstoff, Xylit und dgl. sowie Mischungen
davon.
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Die
Zusammensetzung kann auch emulgierende Tenside enthalten. Zu geeigneten
Tensiden gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitantrioleat, Glycerylstearat,
Sorbitanstearat, Sorbitantristearat und dgl. sowie Mischungen davon.
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Die
Zusammensetzung kann außerdem
Viskositätsverbesserungsmittel
bzw. -erhöhungsmittel
enthalten. Zu den erfindungsgemäß verwendeten
geeigneten Viskositätsverbesserungsmitteln
bzw. -erhöhungsmitteln
gehören,
ohne daß die
Erfindung darauf beschränkt
ist, die folgenden Materialien: eine Gruppe von Materialien, die
besteht aus Polyolefin harzen, Polyolefinpolymeren, Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren,
Polyethylen und dgl. sowie Mischungen davon.
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Lipophile,
die Gesundheit der Haut fördernde
Agens-Lotions-Zusammensetzungen
können
umfassen Feuchthaltemittel, Tenside und Viskositäts-Verbesserungsmittel bzw. -Erhöhungsmittel,
die in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 10,0%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der lipophile, die Gesundheit der Haut fördernden Agens-Zusammensetzung
vorliegen.
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Es
ist für
den Fachmann auf diesem Gebiet klar, dass weitere Agentien für die Einarbeitung
in die erfindungsgemäße Zusammensetzung
erwünscht
sein können. Zu
geeigneten Beispielen gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, akzeptable Träger, entzündungshemmende
Mittel, antimikrobielle Mittel, Antipuretika, Haut-Schutzmittel,
Puffer, Hydroxysäuren,
Mikroben- oder Algenextrakte und/oder Fraktionen davon, Enzym-Inhibitoren,
Antihistaminika, Antioxidantien, Analgetika, Antioxidantien, Adstringentien,
Duftstoffe, Farbstoffe, natürliche
und/oder synthetische Vitamin-Analoga, Sonnenschutzmittel, Deodorantien
und Kombinationen davon.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen absorptionsfähigen Artikel
bzw. Gegenstand, der einen Decküberzug
aufweist, der eine Lotions-Formulierung enthält, die eine oder mehrere, die
Gesundheit der Haut fördernde
lipophile Agentien und das ein Hautreizmittel sequestrierende Agens
auf seiner äußeren, an
den Körper
anliegenden Oberfläche
umfasst.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
umfasst das an dem Körper
anliegende (dem Körper
gegenüberliegende)
Material eine Lotions-Formulierung, die etwa 5,0 bis etwa 95,0 Gew.-%
eines lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agens oder eine Mischung
davon, 0,1 bis 25,0 Gew.-% eines teilchenförmigen, ein Hautreizmittel
sequestrierenden Agens und gegebenenfalls etwa 0,1 bis etwa 25,0
Gew.-% eines Viskositätsverbesserungsmittels
bzw. erhöhungsmittels,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Lotion, umfasst. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
liegt das nicht-modifizierte, teilchenförmige, ein Hautreizmittel sequestrierende
Agens in einer solchen Konzentration vor, dass dann, wenn es auf
die Haut aufgebracht wird, mindestens 50 μg/cm2 auf
die Haut übertragen
werden. Die Lotionsformulierung kann nach an sich bekannten Verfahren,
beispielsweise durch Aufsprühen,
durch Schlitzbeschichten oder Aufdrucken, aufgebracht werden.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck ”ein
dem Körper
gegenüberliegendes
bzw. an diesem anliegendes Material” sind, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, Materialien, wie z. B. ein körperseitiger Decküberzug,
ein elastisches Material, ein Tissue, ein Aufnahme und Verteilungsmaterial,
ein absorptionsfähiges
Material einschließlich,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Coform-, gewebte und
nicht-gewebte Materialien, ein Rückseiten-Überzugsmaterial
oder irgendwelche anderen Materialien, die allgemein bekannt sind,
zu verstehen, die für die
Herstellung von absorptionsfähigen
Körperpflegeartikeln,
wie z. B. Windeln, Trainingshosen, absorptionsfähigen Unterhosen, Erwachsenen-Inkontinenzprodukten,
Damen-Hygieneprodukten, verwendet werden oder verwendet werden können. Der
hier verwendete Ausdruck ”körperseitiges Material” ist so
zu verstehen, dass er Materialien umfasst, die typisch und häufig im
Kontakt mit der Haut des Trägers
(der Trägerin)
stehen. Das körperseitige
Material gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Einschichten- oder ein Mehrschichten-Material
sein.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auf einen spezifischen Abschnitt oder eine Komponente des absorptionsfähigen Artikels
oder auf die gesamte Oberfläche
des absorptionsfähigen
Artikels, die mit der Haut des Trägers während des Tragens des absorptionsfähigen Artikels
in Kontakt kommt, aufgebracht sein. Außerdem kann die Zusammensetzung
in variierenden Konzentrationen oder Abscheidungsmengen auf der
mit der Haut in Kontakt stehenden Oberfläche des absorptionsfähigen Artikels
oder eines Abschnitts desselben aufgebracht sein. Die Zusammensetzungen
werden so aufgebracht, dass sie durch den Kontakt mit der Haut des
Trägers
während
des Gebrauchs des absorptionsfähigen
Artikels übertragen
werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
aufgebracht werden, nachdem das körperseitige Material dem absorptionsfähigen Artikel
einverleibt worden ist, oder vor dem Einarbeiten des körperseitigen
Materials in den absorptionsfähigen
Artikel. Der hier verwendete Ausdruck ”wirksame Menge” der Zusammensetzung
steht für eine
Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die, wenn sie auf das körperseitige
Material aufgebracht wird, Hautreizmittel, wie z. B. Fäkal-Enzyme,
wirksam sequestriert.
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Der
hier verwendete Ausdruck ”absorptionsfähiger Artikel
bzw. Gegenstand” bezieht
sich auf Artikel oder Produkte, die dazu verwendet werden, Körperflüssigkeiten
zu absorbieren und aufzunehmen. Zu wegwerfbaren absorptionsfähigen Artikeln 10 gehören Produkte,
wie z. B. Windeln, Trainingshosen, Erwachsenen-Inkontinenzartikel,
Bad-Tissue-Papier, absorptionsfähige
Unterhosen und Damen-Pflegeprodukte, die dazu verwendet werden,
Körperflüssigkeiten
zu absorbieren und die Haut trocken zu halten.
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Wegwerfbare
absorptionsfähige
Artikel 10 dieses Typs umfassen im Allgemeinen eine für Flüssigkeit undurchlässige Rückseitenlage 12,
einen absorptionsfähigen
Kern 14 oder eine absorptionsfähige Anordnung 16 und
einen für
Flüssigkeit
durchlässigen
körperseitigen Überzug 18 (vgl. 1 und 2).
Der körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 kommt mit der Haut des Trägers (der
Trägerin)
in Kontakt. In der Regel steht die Rückseitenlage 12 mit
dem körperseitigen Überzug 18 in
Verbindung durch den absorptionsfähigen Kern 14, der
zwischen der Rückseitenlage 12 und
dem körperseitigen Überzug 18 angeordnet
ist. Eine allgemeine Beschreibung dieser Komponenten, der Rückseitenlage 12,
des körperseitigen Überzugs 18 und
des absorptionsfähigen
Kerns 14 wird nachstehend gegeben. Im Allgemeinen absorbiert
der absorptionsfähige Kern 14 Körperflüssigkeiten,
wie z. B. Urin, Monatsblutungen und andere Körperausscheidungen, und hält diese
zurück.
Der absorptionsfähige
Kern 14 ist vorzugsweise kompressibel, passt sich an die
Körperform
an und ist für
die Haut des Trägers
nicht reizend. Der absorptionsfähige
Kern 14 kann die verschiedensten Größen und Formen haben, wie rechteckig,
oval, stundenglasförmig,
T-förmig,
asymmetrisch, hundeknochenförmig und
dgl. sein. Der absorptionsfähige
Kern 14 kann bestehen aus einer großen Vielzahl von Flüssigkeit
absorbierenden Materialien, wie sie üblicherweise in absorptionsfähigen Artikeln 10 verwendet
werden. Die absorptionsfähigen
Kerne 14 umfassen in der Regel eine poröse Fasermatrix 22 und
ein hoch absorptionsfähiges
Material 24.
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Die
poröse
Fasermatrix
22 des absorptionsfähigen Kerns
14 ist
vorzugsweise ein Airlaid-Faservlies- oder Flusen-Material
24 mit
hohem Absorptionsvermögen,
das auf vielerlei Weise geformt werden kann, beispielsweise wie
von Mazurak und Fries in dem
US-Patent
Nr. 4 381 782 beschrieben. Der absorptionsfähige Kern
14 kann
eine an der Luft geformte Mischung aus einem hoch absorptionsfähigen Material
24 (SAP)
und Fasern
22, vorzugsweise Zellstoff-Flusen, umfassen.
Die Mischung aus den Flusen-Fasern
22 und dem hoch absorptionsfähigen Material
24 kann
homogen, abgestuft oder schichtenförmig sein. Außerdem können als
Fasern
22 auch andere als Zellstoff-Flusen, wie z. B. chemisch
versteifte und thermomechanische Zellstoffe, verwendet werden.
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Der
absorptionsfähige
Kern
14 kann ferner ein absorptionsfähiges Material umfassen, das
von dem an der Luft geformten Flusen-Material
22 und SAP
24 verschieden
ist. Beispielsweise können
Coform-Materialien, wie sie in den
US-Patenten Nr. 4 818
464 (Lau) und
4 100
324 (Anderson) beschrieben sind, zur Herstellung des absorptionsfähigen Kerns
verwendet werden, so lange sie außerdem hoch absorptionsfähige Materialien enthalten.
Außerdem
können
auch nass geformte Composit-Materialien (Verbundmaterialien), die
eine Kombination von Fasern und hoch absorptionsfähigen Materialien
umfassen, wie in dem
US-Patent
5 651 862 (Anderson et al.) beschrieben, verwendet werden.
Stabilisierte Airlaid-Materialien, die eine Mischung von Fasern, Binderfasern
und hoch absorptionsfähigen
Materialien umfassen, die durch Latex-Bindung oder durch Luft-Bindung
miteinander verbunden sind, können
ebenfalls als absorptionsfähige
Materialien verwendet werden. Zusätzlich kann jedes Material,
das aus dem Stand der Technik dafür bekannt ist, dass es zur
Absorption von Körperausscheidungen
dienen kann, erfindungsgemäß verwendet
werden zur Herstellung des absorptionsfähigen Kerns
14, wie
er in der vorliegenden Anmeldung beschrieben ist.
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Die
hoch absorptionsfähigen
Materialien 24 sind in der Regel Hydrogel-Polymere, die zweckmäßig ausreichend
vernetzt sind, um die Materialien im Wesentlichen in Wasser unlöslich zu
machen. Die Vernetzung kann beispielsweise durchgeführt werden
durch Bestrahlung oder durch covalente, ionische, van der Waals- oder
Wasserstoff-Bindung. Geeignete Materialien sind von verschiedenen
handelsüblichen
Lieferanten, wie z. B. Dow Chemical Company (Drytech 2035 LD), Hoechst-Celanese
Corporation und Allied-Colloid, erhältlich. In der Regel ist das
hoch absorptionsfähige
Material 24 in der Lage, mindestens das etwa 15-fache seines
Gewichtes an Wasser zu absorbieren und zweckmäßig ist es in der Lage, mehr
als das etwa 25-fache seines Gewichtes an Wasser zu absorbieren.
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Das
hoch absorptionsfähige
Material 24 kann unter Anwendung verschiedener Methoden
in dem absorptionsfähigen
Kern 14 verteilt oder anderweitig diesem einverleibt werden.
Beispielsweise kann das hoch absorptionsfähige Material 24 im
Wesentlichen gleichförmig
zwischen den Fasern 22, die der absorptionsfähige Kern 14 umfasst,
verteilt sein. Das Material 24 kann auch ungleichförmig innerhalb
der Fasern 22 des absorptionsfähigen Kerns 14 verteilt
sein unter Ausbildung eines im Allgemeinen kontinuierlichen Gradienten
mit einer steigenden oder abnehmenden Konzentration an hoch absorptionsfähigem Material 24,
bestimmt durch Betrachtung des Verlaufs der Konzentration von der
Rückseitenlage 12 in
Richtung auf das Innere zu. Alternativ kann das hoch absorptionsfähige Material
eine diskrete Schicht umfassen, die von den Fasern 22 des absorptionsfähigen Kerns 14 getrennt
ist, oder es kann eine diskrete Schicht umfassen, die in den absorptionsfähigen Kern 14 integriert
ist.
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Der
absorptionsfähige
Kern 14 kann außerdem
eine Umhüllungsschicht 26 aufweisen,
um die Aufrechterhaltung der Integrität des absorptionsfähigen Faserkerns 14 zu
unterstützen
(vgl. 2). Diese Umhüllungsschicht 26 kann
ein Cellulose-Tissue oder ein Spunbond-, Meltblown- oder Bonded-Carded-Bahnmaterial, bestehend
aus synthetischen Polymerfilamenten, wie z. B. solchen aus Polypropylen,
Polyethylen, Polyestern oder dgl., oder natürlichen Polymerfilamenten,
z. B. solchen aus Reyon oder Baumwolle, umfassen. Die Umhüllungsschicht 26 kann
aus den gleichen Materialien hergestellt sein, wie sie für den körperseitigen
Oberzug 18 verwendet werden, oder sie kann aus Materialien
hergestellt sein, die sich von denjenigen unterscheiden, die in
dem körperseitigen Überzug 18 verwendet
werden. In einigen Fällen
kann der körperseitige
Oberzug 18 fehlen und die Umhüllungsschicht 26,
auch als Tissue-Material 20 bezeichnet, dient als körperseitiger Überzug 18 des
absorptionsfähigen
Artikels 10, der mit der Haut des Trägers (der Trägerin) in
Kontakt kommt.
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Der
absorptionsfähige
Kern
14 kann zusätzliche
Komponenten enthalten, um die Aufnahme, die Verteilung und die Speicherung
von Körperausscheidungen
zu fördern,
wie z. B. eine Bestäubungsschicht,
eine Transportschicht, eine Ansaugschicht oder eine Aufnahme/Verteilungs-Schicht,
eine Aufnahmeschicht oder eine Absorptionsschicht (vgl.
US-Patent Nr. 4 798 603 (Meyer
et al.) oder eine Ansaugverteilungsschicht, wie in den
US-Patenten Nr. 5 486 166 (Bishop
et al.),
5 364 382 (Latimer
et al.)
5 490 846 (Ellis
et al.),
5 429 629 (Latimer
et al.),
5 509 915 (Hanson
et al.),
5 192 606 (Proxmire
et al.) beschrieben.
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Der
körperseitige Überzug 18 besteht
aus einem nicht-gewebten oder sonstigen weichen Material, das mit
der Haut des Trägers
(der Trägerin)
in Kontakt kommt. Der körperseitige Überzug 18 weist
eine äußere (nach
außen
gerichtete) Oberfläche 28 auf,
die auf dem Körper
des Trägers
aufliegt, und er weist eine innere (nach innen gerichtete) Oberfläche 30 auf,
die nicht mit dem Körper
des Trägers
in Kontakt kommt. Der körperseitige Überzug 18 wird
nachstehend näher
beschrieben.
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Der
körperseitige Überzug 18 ist
mit der Haut des Trägers
verträglich
und fühlt
sich weich auf der Haut an. Der körperseitige Überzug 18 kann
irgendeine weiche, flexible, poröse
Lage (Schicht) sein, die für
wässrige Flüssigkeiten
durchlässig
ist, die wässrige
Flüssigkeiten
leicht in ihr Inneres eindringen lässt. Ein geeigneter körperseitiger Überzug 18 kann
hergestellt werden aus einem breiten Bereich von Materialien, wie
z. B. Naturfasern (z. B. Holz- oder Baumwollfasern), Synthesefasern
(z. B. Polyester- oder Polypropylen-Fasern) oder aus einer Kombination
von Natur- und Synthesefasern
oder aus vernetzten Schäumen
und perforierten Kunststofffilmen.
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Der
körperseitige Überzug 18 ist
aus einem für
wässrige
Flüssigkeiten
durchlässigen
Material hergestellt, sodass eine wässrige Abfallflüssigkeit
und möglicherweise
auch ein halbfester Abfall den absorptionsfähigen Kern 14 passieren
und von dem absorptionsfähigen
Kern 14 des absorptionsfähigen Artikels 10 absorbiert
werden können.
Ein geeigneter körperseitiger Überzug 18 kann
bestehen aus einer Vliesstoffbahn, einer Spunbond-, Meltblown- oder
Bonded-Carded-Bahn, die aus synthetischen Polymerfilamenten oder
-fasern, z. B. solchen aus Polypropylen, Polyethylen, Polyestern
und dgl., einem perforierten Film oder einer Bahn aus natürlichen
Polymerfilamenten oder -fasern, beispielsweise solchen aus Reyon
oder Baumwolle, bestehen kann.
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Außerdem kann
der körperseitige Überzug 18 mit
einem Tensid behandelt werden, um die Übertragung der wässrigen
Flüssigkeit
zu unterstützen.
Zweckmäßig handelt
es sich bei dem körperseitigen Überzug 18 um
einen Spunbond-Vliesstoff. Das Spunbond-Material ist im Allgemeinen
erhältlich
von der Firma Kimberly-Clark Corporation, Roswell, GA. Der körperseitige Überzug 18 weist
ein Flächengewicht
von etwa 7,1 bis etwa 47,4 g/m2 (0,3–2,0 osy)
auf und zweckmäßig hat
er ein Flächengewicht
von etwa 11,9 g/m2 (0,5 osy). Der körperseitige Überzug 18 einer
Unterhose kann bedruckt, gefärbt
oder dekorativ geprägt
sein. Der körperseitige Überzug 18 kann
auch eine Vliesstoff-Bahn oder eine Lage aus Polyolefinfasern, beispielsweise
aus Polypropylen, Polyester, Polyethylen, Reyon, Chisso und dgl. sein.
Der körperseitige Überzug 18 kann
außerdem ein
mit Perforationen versehener Kunststofffilm, ein expandiertes Kunststoff-Bahnmaterial
oder ein Netzmaterial sein. Der körperseitige Überzug 18 weist
eine Porengröße auf,
die leicht den Durchgang von Luft, Schweiß und Perspiration als Folge
der Atmungsaktivität
des Materials erlaubt. Der körperseitige Überzug 18 kann
selektiv geprägt
oder selektiv perforiert sein mit diskreten Schlitzen oder Löchern, die
sich durch diesen hindurch erstrecken.
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Im
Idealfall wird das Gewebe des körperseitigen Überzugs 18 mit
einem Tensid oberflächenbehandelt, wie
es beispielsweise im Handel erhältlich
ist von der Firma Union Carbide Chemicals and Plastics Company, Inc.,
Danbury, Connecticut, USA, unter der Handelsbezeichnung TRITON X-102.
Der hier verwendete Ausdruck ”Gewebe” bezieht
sich auf alle gewebten, gewirkten und nicht-gewebten Faserbahnen.
Der hier verwendete Ausdruck ”Nonwoven-Bahn” steht
für eine
Bahn aus einem Material, das ohne Zuhilfenahme eines Textilwebe-
oder -wirkverfahrens hergestellt worden ist.
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Als
ein alternatives Material kann ein für eine wässrige Flüssigkeit durchlässiger körperseitiger
Oberzug 18 aus einer Carded-Bahn aus Polyesterfasern hergestellt
sein, die zu einer Spunbond-Polypropylen- oder -Polyethylen-Trägerbahn
miteinander verbunden sind. Das Carded-Material besteht zu etwa
20 bis etwa 60 Gew.-% aus Polypropylen oder Polyethylen und zu etwa
80 bis etwa 40 Gew.-% aus Polyester. Das Flächengewicht dieses Materials
kann zwischen etwa 30 und etwa 70 g/m2 liegen.
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Das
Rückseiten-Bahnmaterial
bzw. -element 12 muss das Durchschlagen einer wässrigen
Flüssigkeit durch
die äußere Kleidung
verhindern, wenn Körperflüssigkeit
an den absorptionsfähigen
Kern 14 des absorptionsfähigen Artikels 10 abgegeben
wird. Die Rückseitenlage
(Rückseitenelement) 12 besteht
in der Regel aus einem für
eine wässrige
Flüssigkeit
undurchlässigen
Film, beispielsweise aus Polyethylen. Die für eine wässrige Flüssigkeit undurchlässige Rückseitenlage 12 weist
eine äußere (nach
außen
gerichtete) Oberfläche 32 auf,
die von dem Träger
abgewandt ist, und sie weist eine innere (nach innen gerichtete)
Oberfläche 34 auf, die
dem Träger
zugewandt ist. Bei der Herstellung des wegwerfbaren absorptionsfähigen Artikels 10 sollte
die Rückseitenlage 12,
die als Sperrschicht fungiert, den Transport der wässrigen
Flüssigkeit
durch den absorptionsfähigen
Artikel 10 verzögern,
um dadurch die Rückseitenlage 12 beständig zu
machen gegen das Eindringen von Flüssigkeit, das normalerweise
unter den Tragebedingungen auftritt. Die Rückseitenlage 12 umfasst zweckmäßig ein
Material, das so geformt oder behandelt worden ist, dass es für eine wässrige Flüssigkeit
undurchlässig
ist.
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Alternativ
kann die Rückseitenlage 12 ein
für eine
wässrige
Flüssigkeit
durchlässiges
Material umfassen und es kann eine andere geeignete Einrichtung
(nicht dargestellt), wie z. B. eine für eine wässrige Flüssigkeit undurchlässige Schicht,
die mit dem absorptionsfähigen
Kern 14 assoziiert ist, vorgesehen sein, um den Transport
einer wässrigen
Flüssigkeit
aus dem absorptionsfähigen
Kern 14 des absorptionsfähigen Artikels 10 nach
außen
zu verhindern. Der wegwerfbare absorptionsfähige Artikel 10 kann
nach irgendeinem aus dem Stand der Technik allgemein bekannten Verfahren
für eine
wässrige
Flüssigkeit
undurchlässig
gemacht werden, beispielsweise durch Beschichten des absorptionsfähigen Kerns 14 oder
durch Befestigen eines getrennten, für eine wässrige Flüssigkeit undurchlässigen Materials
an dem absorptionsfähigen
Kern 14. Die Rückseitenlage 12 kann
eine dünne,
für eine
wässrige
Flüssigkeit
undurchlässige
Bahn oder Folie aus einem Kunststofffilm, beispielsweise aus Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid oder einem ähnlichen Material, umfassen.
Zu anderen akzeptablen Materialien gehören eine einzelne Spunbond-Schicht
aus Materialien der oben genannten Typen, zwei Schichten aus Spunbond-
und Meltblown-Materialien oder ein Dreischichten-Material aus einem
Spunbond-Meltblown-Spunbond-Material. Es können auch geeignete Schaummaterialien
sowie Materialien, die für
eine wässrige
Flüssigkeit
undurchlässig,
jedoch für
Wasserdampf durchlässig
sind, verwendet werden.
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Alternativ
kann die Rückseitenlage 12 eine
Faser-Vliesstoffbahn umfassen, die in geeigneter Weise hergestellt
und angeordnet ist, sodass sie eine geringe Durchlässigkeit
für eine
wässrige
Flüssigkeit
aufweist. Bei einer weiteren Alternative umfasst die Rückseitenlage 12 ein
schichtenförmiges
oder Laminatmaterial, wie z. B. ein Verbundmaterial aus einem thermisch
gebundenen Kunststofffilm und einer Vliesstoffbahn. Alternativ besteht
die Rückseitenlage 12 aus
einem für
eine wässrige
Flüssigkeit
undurchlässigen
Film oder Schaum, der für
Wasserdampf unter normalen Tragebedingungen durchlässig ist.
Die Rückseitenlage 12 weist
eine Wasserdampf- Durchlässigkeitsrate
von mindestens etwa 800 g/m2/24 h auf, gemessen
nach ASTM E96-92. Ein Beispiel für
einen geeigneten Film ist ein mikroporöser Film mit einem Flächengewicht
von 39,4 g/m2, der von Mitsui hergestellt
und von der Firma Consolidated Thermoplastics (CT) unter dem Handelsnamen
ESPOIR N-TAF-CT vertrieben wird.
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Die
absorptionsfähigen
Artikel 10 können
elastische Elemente 36 in der Taille 42 (bei absorptionsfähigen Artikeln 10,
wie z. B. Unterhosen und kurzen Unterhosen (Slips)) in den Bereichen,
welche die Beinöffnungen 38 und 40 umgeben,
in den Taillenabschnitten (nicht dargestellt) als Körperanpassungselemente
(in absorptionsfähigen
Artikeln 10, wie z. B. Unterhosen), in Seitenteilen (nicht
dargestellt) (in absorptionsfähigen
Artikeln 10, wie z. B. Slips und Unterhosen) und in Laschen-
oder Sperrschicht-Strukturen (nicht dargestellt) umfassen. Die elastischen
Elemente 36 können
in Form von Streifen, Bändern,
miteinander verbundenen Bändern
oder Streifen, Lagen, Strängen,
Schichten, Fäden,
Filamenten oder einer beliebigen Kombination dieser Formen und anderer
Formen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, vorliegen.
Die elastischen Elemente 36 können auch aus einem latent
elastischen Material bestehen, das nach der Anordnung in den absorptionsfähigen Artikeln 10 aktiviert
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind bei 30°C
fest oder halbfest. Unter dem hier verwendeten Ausdruck ”halbfest” ist eine
Zusammensetzung zu verstehen, die eine Rheologie aufweist, wie sie typisch
für pseudoplastische
oder plastische Flüssigkeiten
ist. Da die Zusammensetzungen mindestens zum Teil im halbfestem
Zustand bei Umgebungstemperaturen vorliegen, ist eine Wanderung
der Zusammensetzung minimiert. Die Zusammensetzungen, die bei Umgebungstemperaturen
fest oder halbfest sind, haben nicht die Neigung, in das Innere
des körperseitigen Überzugs 18 oder
in das Tissue-Material 20 und schließlich in den absorptionsfähigen Artikel 10,
auf den die Zusammensetzung aufgebracht worden ist, zu wandern.
Die Zusammensetzungen sind durch normalen Kontakt, durch die normale
Bewegung des Trägers
oder durch die Körperwärme des
Trägers
auf die Haut des Trägers übertragbar.
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Der
körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 enthält eine wirksame Menge der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Der hier verwendete Ausdruck ”dem
Körper
gegenüberliegendes
Material” ist
synonym mit dem Ausdruck ”körperseitiger Überzug” und ”Tissue-Material”. Der hier
verwendete Ausdruck ”wirksame
Menge” der
Zusammensetzung bezieht sich auf eine solche Menge der Zusammensetzung, die,
wenn sie auf den körperseitigen Überzug 18 oder
das Tissue-Material 24 aufgebracht wird, eine Hautreizung
wirksam vermindert.
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Die
Zusammensetzung wird auf die äußere Oberfläche 28 des
körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 des absorptionsfähigen Artikels 10 aufgebracht.
Es kann eine Vielzahl von Auftragsmethoden angewendet werden, mit
deren Hilfe gleifähige
Materialien, die eine geschmolzene oder flüssige Konsistenz haben, gleichmäßig verteilt
werden können.
Zu geeigneten Methoden gehören
das Aufsprühen,
das Schlitzbeschichten, das Aufdrucken (beispielsweise das Gummidrucken),
das Beschichten (beispielsweise das Gravür-Beschichten), die Extrusion
oder Kombinationen dieser Methoden, beispielsweise das Aufsprühen der
Zusammensetzung auf eine rotierende Oberfläche und die anschließende Übertragung
der Zusammensetzung auf die äußere Oberfläche 28 des
körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20.
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Die
Art des Auftrags der Zusammensetzung auf den körperseitigen Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 sollte so sein, dass der körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 mit der Zusammensetzung nicht gesättigt wird.
Wenn der körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 mit der Zusammensetzung gesättigt wird,
kann die Durchlässigkeit
des körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 für eine Flüssigkeit vermindert oder blockiert
sein. Außerdem
ist eine Sättigung
des körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 nicht erforderlich, um therapeutische
oder Schutzeffekte durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung zu erzielen.
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Zur
Befestigung des absorptionsfähigen
Artikels
10 an dem oder im Kontakt mit dem Träger können verschiedene
Befestigungseinrichtungen
44 verwendet werden, wie z. B.
Band-Befestigungseinrichtungen, Gürtel, Träger, wegwerfbare und wiederverwendbare
Kleidungsstücke
und Befestigungseinrichtungen vom mechanischen Typ. Zu den Befestigungseinrichtungen
vom mechanischen Typ gehören
Knöpfe,
Knopflöcher, Schnallen,
Bügel,
Haken, Klammern und Schleifen und Verlängerungen, Bänder und
dgl., die dazu bestimmt oder geeignet sind, eine komplementäre Einrichtung
oder den äußeren Überzug des
absorptionsfähigen
Artikels
10 festzuhalten oder zu binden. Zu geeigneten
Befestigungselementen für
solche mechanischen Verschlusselemente gehören sich selbst verhakende
geometrisch geformte Materialien, wie z. B. Haken, Schleifen, Schnappverschlüsse, Schnallen,
Ballons, pilzförmige
Elemente, Pfeilköpfe,
Kugeln auf Stangen, männliche
und weibliche Einschnappelemente oder dgl. Außerdem können auch elastisch gemachte
Befestigungseinrichtungen verwendet werden, um einen besseren Sitz
dieser absorptionsfähigen
Artikel
10 zu gewährleisten.
Beispiele für
einige geeignete Befestigungssysteme und Sicherungselemente sind
beschrieben in den
US-Patenten
Nr. 5 423 789 (Kuen),
5
405 342 (Roessler et al.),
5
403 302 (Roessler et al),
5
399 219 (Roessler et al.),
5
386 595 (Kuen et al.),
5
374 262 (Keuhn, Jr. et al.),
5
318 555 (Siebers et al.),
5
304 162 (Kuen),
5 288
546 (Roessler et al.),
5
176 671 (Roessler et al.),
5
176 671 (Roessler et al.) und
5 019 073 (Roessler et al.).
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Die
wegwerfbaren absorptionsfähigen
Artikel
10 können
außerdem
Laschen- oder Dichtungs-Strukturen
(nicht dargestellt) aufweisen. Diese Laschen- oder Dichtungs-Strukturen
können
in einer Reihe von unterschiedlichen Konfigurationen miteinander
kombiniert sein, wie z. B. solchen, wie sie in den
US-Patenten 4 704 116 (Enloe),
4 846 823 (Enloe),
5 413 570 (Enloe),
5 415 644 (Enloe) und
5 599 338 (Enloe) beschrieben
sind.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auf die gesamte äußere Oberfläche 28 des körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 oder auf Teile derselben aufgebracht
werden. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung in Form eines Streifens
oder Musters aufgebracht, der (das) ausgerichtet ist auf die longitudinale
Zentrallinie 46 des wegwerfbaren absorptionsfähigen Artikels 10 (vgl. 1).
Die Dimensionen des Streifens oder Musters variieren bei den unterschiedlichen
absorptionsfähigen
Artikeln 10, auf welche die Zusammensetzung aufgebracht
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch in ungleichmäßiger Form
auf die äußere Oberfläche 28 des
körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 aufgebracht werden. Der hier verwendete
Ausdruck ”ungleichförmig” bezieht
sich auf die Menge, das Verteilungsmuster, die Dicke des Auftrags oder
dgl. der Zusammensetzung, die über
die äußere Oberfläche 28 des
körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 variieren können. Die Zusammensetzung kann
auch auf die innere Oberfläche 30 des
körperseitigen Überzugs 18 oder
des Tissue-Materials 20 allein oder in Kombination mit
dem Auftrag der Zusammensetzung auf die äußere Oberfläche 28 aufgebracht
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zu jedem beliebigen Zeitpunkt während
des Zusammenfügens
des absorptionsfähigen
Artikels 10 auf den körperseitigen Überzug 18 oder
auf das Tissue-Material 20 aufgebracht werden. Beispielsweise
kann eine Ausgangsmaterial-Bahn zu dem körperseitigen Überzug 18 oder
dem Tissue-Material 20 geformt und mit der Zusammensetzung
behandelt werden, bevor die Bahn zu dem körperseitigen Überzug 18 oder
dem Tissue-Material 20 verarbeitet wird: der körperseitige
Oberzug 18 oder das Tissue-Material 20 kann mit
der Zusammensetzung behandelt werden, bevor dieser (dieses) dem
absorptionsfähigen
Artikel 10 einverleibt wird, und der körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 kann mit der Zusammensetzung behandelt
werden, nachdem der körperseitige Überzug 18 oder
das Tissue-Material 20 dem absorptionsfähigen Artikel 10 einverleibt
worden ist.
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Beispiele
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Beispiel 1 (nicht beansprucht)
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Nicht-modifizierte Tone zum Sequestrieren
der Fäkal-Protease
Trypsin aus einer Lösung
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A. Bentonit
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Dieses
Beispiel zeigt die neue Erkenntnis, dass nicht-modifizierte Tone
die Haut reizende Fäkal-Enzyme
wirksam adsorbieren oder sequestrieren können.
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Herstellung von Vorratslösungen
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Schweine-Pankreas-Trypsin
(T-0134 der Firma Sigma Chemical Co, St. Louis MO) wurde hergestellt in
Form einer 4 μg/mL-Vorratslösung in
einem Puffer A (50 mM Natriumacetat, 150 mM NaCl, pH 5,5). Ein nicht-modifizierter
Ton (Bentonit, Katalog # B-3378 der Firma Sigma Chemical Co., St
Louis, MO) wurde in dem gleichen Puffer in einer Konzentration von
4 mg/ml hergestellt. Nach mindestens 20-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur zum Anrühren des Tons wurden Arbeitsvorratslösungen des
Bentonits in Konzentrationen von 1; 2,5; 5; 10; 20; 40 und 80 μg/ml in dem
Puffer A hergestellt.
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Sequestrierungs-Assay
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Trypsin
(500 μl)-Menge
wurde zu 500 μl
einer der Arbeits-Bentonit-Vorratslösungen zugegeben,
damit vermischt und dann 15 min lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Bentonit-Teilchen wurden dann durch Zentrifugieren mit 14000
UpM in einer Eppendorf 5415C-Mikrozentrifuge für 5 min aus der Suspension
entfernt. Aliquote Teile (10 μl)
der überstehenden
Flüssigkeit
wurden entnommen zur Bestimmung des nicht-gebundenen Enzyms.
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Trypsin-Assay
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Das
nicht-gebundene Enzym wurde bestimmt durch quantitative Durchführung der
Hydrolyse des synthetischen Trypsinsubstrats Boc-Gln-Ala-Arg-AMC
HCl (der Firma Bachem, Inc., Katalog # I-1550). Es wurden die Reaktionsraten
bestimmt durch Überwachung
der Hydrolyse des Substrats für
einen Zeitraum zwischen 4 und 10 min bei Raumtemperatur. Die Hydrolyserate
wurde bestimmt durch Messung des freigesetzten AMC Fluorophors unter
Verwendung eines Fluoroskan Ascent-Mikroplatten-Fluorometers (der Firma
Labsytems, Inc.), der mit 355 nm-Erregungsfilter
und 460 nm Emissionsfilter ausgestattet war.
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Wie
in der 3 dargestellt, entfernte der nicht-modifizierte
Ton Bentonit Trypsin auf wirksame Weise aus einer Puffer-Lösung.
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B. Laponit
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Dieses
Beispiel zeigt die neue Erkenntnis, dass Laponit-Ton reizende Fäkal-Enzym auf wirksame
Weise adsorbieren oder sequestrieren kann.
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Herstellung von Vorratslösungen
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Schweine-Pankreas-Trypsin
(T-0134 der Firma Sigma Chemical Co, St. Louis MO) wurde in Form
einer 4 μg/mL-Vorratslösung in
einem Puffer A (50 mM Natriumacetat, 150 mM NaCl, pH 5,5) hergestellt.
Ein nicht-modifizierter Ton (Laponit, LAP-RD Micro-Probe # 12566-6/2028
der Firma Southern Clay Products, Inc. Gonzales, TX) wurde in dem
gleichen Puffer in einer Konzentration von 4 mg/ml hergestellt.
Nach mindestens 20-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur zum Anrühren des Tons wurden Arbeitsvorratslösungen des
Laponits hergestellt in Konzentrationen von 1; 2,5; 5; 10; 20; 40
und 80 μg/ml
in dem Puffer A.
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Sequestrierungs-Assay
-
Trypsin
(500 μl
Vorratslösung)
wurden zu 500 μl
einer der Laponit-Arbeits-Vorratslösungen zugegeben,
damit vermischt und dann 15 min lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Danach wurden die Laponit-Teilchen aus der Suspension entfernt durch
5-minütiges
Zentrifugieren bei 14000 UpM in einer Eppendorf 5415C-Mikrozentrifuge.
Aliquote Teile (10 μl)
der überstehenden
Flüssigkeit
wurden daraus entnommen zur Bestimmung des nicht gebundenen Enzyms.
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Trypsin-Assay
-
Das
nicht-gebundene Enzym wurde bestimmt durch quantitative Durchführung der
Hydrolyse des synthetischen Trypsinsubstrats Boc-Gln-Ala-Arg-AMC
HCl (der Firma Bachem, Inc., I-1550). Die Reaktionsraten wurden
bestimmt durch Überwachung
der Hydrolyse des Substrats für
einen Zeitraum zwischen 4 und 10 min bei Raumtemperatur. Die Hydrolyserate
wurde bestimmt durch Messung des freigesetzten AMC-Fluorophors unter
Verwendung eines Fluoroskan Ascent-Mikroplatten-Fluorometers (Labsytems,
Inc.), der mit 355 nm-Erregungsfilter und 460 nm-Emissionfilter
ausgestattet war.
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Wie
aus der 4 ersichtlich, wird durch den
nicht-modifizierten Ton Laponit Trypsin aus einer Puffer-Lösung auf
wirksame Weise entfernt. Bei einer Konzentration von 40 μg/ml Laponit
wurde die Gesamtmenge von 2 μg
in dem Assay auf wirksame Weise aus der Lösung entfernt.
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Beispiel 2 (nicht beansprucht)
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Laponit setzt die Hautreizung herab, die
durch einen Fäkal-Extrakt
in dem Human-Haut-Modell
EpiDermTM her vorgerufen wird
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Dieses
Beispiel zeigt, wie der nicht-modifizierte Ton Laponit die Fähigkeit
von Säuglings-Fäkal-Komponenten,
eine pro-inflammatorische Antwort (Freisetzung von 1α-Interleukin)
bei einem Human-Hautmodell EpiDermTM (MatTek Corp., Ashland, MA)
hervorzurufen, vermindert.
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Isolierung eines Säugling-Fäkal-Extrakts
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Hautreizende
Fäkal-Komponenten
wurden aus den Fäkalien
isoliert, die von einem Säugling
stammten, bei dem ein Windelausschlag auftrat. Die Fäkalien wurden
in Wasser in einem Gewichtsverhältnis
von 1:5 (Fäkalien/Wasser)
suspendiert und stark durchmischt. Nach dem Durchmischen wurde die
Probe 20 min lang bei 4°C
mit 15000 × g
zentrifugiert. Die überstehende
Flüssigkeit
wurde durch einen Celluloseacetatfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm filtriert
und bei –80°C gelagert,
bis die Probe für
die Durchführung
des Versuchs benötigt
wurde. Es wurde die Trypsinaktivität in den Fäkalien-Extrakt nach dem Verfahren
des Beispiels 1 bestimmt. Die ermittelte Menge der Aktivität entspricht
5850 Picomol/ml Rinder-Pankreas-Trypsin.
Elastase, eine weitere Fäkalien-Protease
wurde in Bezug auf ihre Aktivität
ebenfalls in dem Fäkalien-Extrakt
bestimmt. Dieses Enzym wurde bestimmt durch quantitative Durchführung der
Hydrolyse des Substrats Ac Ala-Ala-Pro-Ala-AMC (der Firma Bachem, Inc., Katalog
# I-1000). Die Menge der vorhandenen Aktivität entspricht einer Konzentration
von 84 Picomol/ml Elastase.
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In vitro-Hautreizungs-Assay
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Zur
Beurteilung der Fähigkeit
von teilchenförmigen
Tonen, eine durch Fäkal-Protease vermittelte
Hautentzündung
zu verhindern, wurde das Hautmodell EpiDermTM (der Firma MatTek,
Katalog # EPI-200-HCF, Lot Nr. 1343) (Ashland, MA) verwendet.
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Das
EpiDermTm-Hautmodell wurde nach den Angaben des Herstellers hergestellt.
Ein 20 μl-Aliquot Laponit,
hergestellt in einer Konzentration in Wasser von 0; 0,1; 0,5; 1
und 2%, wurde auf die Hautoberfläche aufgebracht.
Dann wurde das EpiDermTM 15 min lang in einem Inkubator bei 37°C mit 5%
CO2 inkubiert. Der Fäkalien-Extrakt (20 μl) wurde
dann auf die Deckoberfläche
des EpiDerm-Hautmodells
aufgebracht. Als Negativkontrolle wurde Wasser verwendet. Nach Durchführung der
Behandlungen und Herstellung der Kontrollversuche wurde das Hautmodell
7 h lang bei 37°C
und 5% CO inkubiert. Am Ende der Inkubationsperiode wurde das darunterliegende
Medium entfernt und die Menge an α-Interleukin
wurde quantitativ bestimmt unter Verwendung eines ELISA-Tests (R & D Systems, Minneapolis,
MN Katalog # DLA50).
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Wie
in der 5 dargestellt, verminderte der nicht-modifizierte
Laponit die proinflammatorische Antwort, die durch den Fäkalien-Extrakt
in dem Hautmodell hervorgerufen worden war. Die Abnahme der α-Interleukin-Freisetzung
erreichte eine statistische Signifikanz, wenn 0,5; 1,0 und 2,0%
Laponit zugesetzt wurde (Student's
t-Test, p < 0,05).
Diese Daten zeigen die Verwenbarkeit von nicht-derivatisierten Tonen
zur Verbesserung der Gesundheit der Haut durch Sequestrierung von
Fäkal-Reizmitteln.
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Beispiel 3
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Nicht-modifizierte Tone sequestrieren
auf wirksame Weise Fäkal-Enzyme,
wenn sie in einem lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden
Agens formuliert werden
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Es
wurden Versuche durchgeführt,
um zu zeigen, dass nicht-modifizierte Teilchen-Sequestriermittel, die
in einem Träger
dispergiert sind, Proteasen binden können, die für eine Windel-Umgebung relevant
sind. Die Protease-Sequestrierung wurde bestimmt durch Messung der
Protease-Entfernung aus wässrigen
Lösungen,
die mit und ohne Sequestriermittel Petrolatum ausgesetzt wurden.
Zusätzlich
wurden Proteasen, die mit Fluoreszenzmarkern versehen waren, dazu
verwendet, die Protease-Bindung an Sequestriermittel, die in dem Petrolatum
dispergiert sind, direkt sichtbar zu machen.
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Herstellung von Sequestriermittel/Petrolatum-Dispersionen
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Eine
20 gew.-%ige Dispersion von Laponit XLG (Southern Clay, Gonzales,
TX) wurden in Petrolatum (Glenpure L: Glen Corporation, St Paul,
MN) hergestellt durch Mischen bei 50°C bei niedriger Scherung und anschließendes Kühlen. Die
resultierende Mischung wurde mit sauberem Petrolatum verdünnt zur
Herstellung von Tonsuspensionen mit abnehmender Konzentration in
Gew.-%.
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Sequestrierungs-Assay
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2
g Proben von Petrolatum mit und ohne Einschluss von Sequestriermitteln
wurden bei 50°C
in einer Aluminium-Auswiegepfanne 5 mit einem Durchmesser von 5
cm geschmolzen. Beim Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde ein zusammenhängender dünner Film aus Petrolatum erhalten.
Dann wurden die Probenlösungen
einer repräsentativen
Fäkal-Protease
ausgesetzt. Dies wurde durchgeführt
durch Zugabe von 5 ml Trypsin (Sigma T-0134) zu den Pfannen in einer
Konzentration von 300 ng/ml in einer 10 mM TRIS-gepufferten Salzlösung (pH
= 7,8; 150 mM NaCl). Die Lösungen
in den Pfannen wurden periodisch untersucht zur Bestimmung der vorhandenen
Protease-Aktivität.
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Protease-Assay
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Die
Protease-Aktivität
wurde auf die empfohlene Arbeitsweise bestimmt unter Verwendung
des EnzChek Protease Assay-Kits, erhältlich von der Firma Molecules
Probes (Eugene, OR; Katalog # E-6638). Es wurden 50 μl-Proben
von bekannten oder unbekannten Protease-Lösungen zu 4 ml einer wässrigen
Lösung zugegeben, die
2,7 ng/ml Casein, das mit einem fluoreszierenden Marker (BODIPY-FL)
markiert war, enthielt. Die Hydrolyse des fluoreszierenden Casein-Substrats
führte
zu einer Zunahme der Fluoreszenz der Lösung. Die Fluoreszenz der Probelösungen wurde
unter Verwendung eines Turner D700-Filterfluorometers (Molecular
Probes, Eugene, OR) bei Ex/Em = 495/515 nm zu den interessierenden
Zeitpunkten bestimmt. Die Fluoreszenz-Menge ist ausgedrückt in willkürlichen
Einheiten, relativen Fluoreszenz-Einheiten
(RFU). Steigende Raten des fluoreszierenden Agens entsprechen höheren Gehalten
an Protease-Aktivität
in einer Probe. Die in einer Probe vorhandene Proteaseaktivität kann quantitativ
bestimmt werden durch Aufstellung einer Standardkurve, in der die
Raten der Fluorogen-Bildung für
bekannte Konzentrationen der interessierenden Protease bestimmt
werden. Die Ergebnisse sind dann ausgedrückt als Menge der Protease,
die erforderlich ist, um ein ähnliches
fluoreszierendes Signal zu ergeben. Alternativ kann die Proteaseaktivität qualitativ
bestimmt werden durch Bestimmung der Änderung der RFU-Werte als Funktion
der Zeit.
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Die
Fähigkeit
von Petrolatum, das 0 Gew.-% oder 10,0 Gew.-% Laponit enthält, Protease
aus einer Lösung
zu sequestrieren (abzuscheiden), wurde bestimmt unter Anwendung
der vorstehend beschriebenen Verfahren. Eine Kontrolltrypsin-Lösung (3,7
ng/ml), die keiner Formulierung ausgesetzt wurde, war in dem Versuch
ebenfalls enthalten. Die Abnahme der proteolytischen Aktivität war zurückzuführen auf
die Entfernung von Enzym aus der Lösung, wenn Abnahmen jenseits
derjenigen der Träger-Kontrolle
(Petrolatum ahne Sequestriermittel) beobachtet wurden. Tabelle 1: Menge an aktivem Trypsin, das
in der Lösung
verblieb (ng/ml) in Abhängigkeit
von der Zeit
Kontaktzeit
(h) | Trypsin-Kontrolllösung | Petrolatum
ohne Laponit | Petrolatum
mit 10% Laponit |
2 | 4,4 | 4,8 | 2,7 |
4 | 5,2 | 5,0 | 3,1 |
20 | 4,4 | 4,6 | 0,4 |
-
Es
wurden keine Differenzen festgestellt zwischen einem Kontroll-Trypsinlösung und
der Trypsinlösung,
die mit sauberem Petrolatum in Kontakt gebracht wurde. Im Gegensatz
dazu wurde eine Abnahme der proteolytischen Aktivität der Lösung im
Kontakt mit Laponit enthaltendem Petrolatum nachgewiesen im Vergleich
zu Kontrollen nach 2-stündigem
Kontakt. Nach 20 h wurde eine Abnahme der Trypsinaktivität um das 10-fache
für eine
Lösung
gemessen, die mit dem Ton enthaltenden Petrolatum im Kontakt stand,
verglichen mit den Kontrollversuchen.
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Die
Dosenabhängigkeit
der Trypsin-Entfernung mit Laponit wurde bestimmt unter Anwendung ähnlicher
Verfahren, wie sie vorstehend beschrieben worden sind. Petrolatumproben,
die zwischen 0 und 20 Gew.-% Laponit enthielten, wurden hergestellt.
Eine Lösung,
enthaltend 400 ng/ml Trypsin, in einer 10 mM TRIS-gepufferten Salzlösung wurde
wie vorstehend beschrieben mit den Petrolatumproben in Kontakt gebracht.
Nach 20-stündigem
Kontakt wurde die Menge der Proteaseaktvität bestimmt. Die ermittelte
Aktivitäts-Menge
wurde verwendet zur quantitativen Bestimmung der Menge an in der
Lösung
verbleibendem aktivem Trypsin. Tabelle 2: Bindung von Trypsin mittels
Laponit in Petrolatum
in
Petrolatum vorhandener Laponit (Gew.-%) | in
der Lösung
verbleiben des Trypsin (ng/ml) |
0,0 | 13,1 |
0,5 | 9,5 |
1,0 | 9,0 |
5,0 | 0,0 |
10,0 | 0,2 |
20,0 | 0,0 |
-
Der
Laponit-Gehalt in Petrolatum, der erforderlich war, um das gesamte
nachweisbare Trypsin aus einer 400 ng/ml-Lösung zu entfernen, lag zwischen
1,0 und 5,0 Gew.-%. Laponit-Gehalte von nur 0,5 Gew.-% waren ausreichend,
um die in der Lösung
nachgewiesene Trypsin-Menge zu vermindern.
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Beispiel 4
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Durch Laponit, der in Petrolatum dispergiert
ist, wird eine proinflammatorische Antwort vermindert, die hervorgerufen
wurde durch eine Fäkalien-Verunreinigung
in einem Human-Haut-Modell EpiDermTM
-
In
Petrolatum dispergierter Laponit wurde beurteilt in Bezug auf seine
Fähigkeit,
eine proinflammatorische Antwort zu verringern, die durch eine Fäkalien-Protease-Mischung
hervorgerufen wurde beim Auftrag auf das Human-Haut-Modell EpiDermTM
(MatTek Corp., Ashland, MA). Eine Protease-Mischungs-Vorratslösung (Trypsin-Chymotrypsin,
Speciality Enzymes and Biochemicals Co., Chino, CA, Lot# 809023,
enthaltend nicht weniger als 2500 USP Einheiten/mg Trypsin und nicht
mehr als 300 USP Einheiten/mg Chymotrypsin) wurde hergestellt in
einer Konzentration von 10 mg/ml in 50 mM Natriumacetat, pH 5,5,
0,15 M NaCl. Die Protease-Vorratslösung wurde
mit einer Phosphat-gepufferten Salzlösung (PBS), pH 7,4 (Katalog
# 10010, Life Technologies, Gaithersburg, MD) bis auf eine Konzentration
von 250 μg/ml
verdünnt
und diente als Fäkalien-Reizmittel-Additiv.
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Der
Versuch wurde durchgeführt
durch Aufbringen eines 15 μl-Aliquots
von Petrolatum, das 0,0% oder 5% Laponit enthielt, auf die Oberfläche des
EpiDerm-Hautmodells
und vorsichtiges Verteilen der Behandlungslösung unter Verwendung eines
Glasstabes. Dann wurde das EpiDermTM 30 min lang bei 37°C und 5%
CO2 in einem Inkubator inkubiert. Das Fäkalien-Reizmittel-Additiv
(10 μl)
wurde dann auf die mit Petrolatum und Laponit-Petrolatum behandelten
EpiDerm-Proben aufgebracht, während
ein PBS-Träger
auf eine andere Gruppe von EpiDerm-Proben, die mit Laponit-freiem
Petrolatum behandelt worden waren, aufgebracht wurde. Das Hautmodell
wurde 6 h lang wieder in den gleichen Inkubator wie oben angegeben
eingeführt.
Nach Beendigung der Inkubationsperiode wurde das darunterliegende
Medium entfernt und die Menge an IL-1α-Freisetzung wurden quantitativ
bestimmt unter Anwendung eines ELISA-Tests (IL-1α Quantikine Kit; Katalog # DLA50,
R & D Systems,
Minneapolis, MN).
-
Die 6 erläutert die
Ergebnisse dieses Versuchs. Petrolatum, das 5% Laponit enthielt,
zeigte eine signifikante Verminderung der proinflammatorischen Antwort
(IL-Ia-Freisetzung), die durch das Fäkalien-Reizmittel-Additiv hervorgerufen
wurde (Student's
t-Test, p < 0,05),
verglichen mit der Negativ-Kontrolle. Diese Daten zeigen, dass die
Zufuhr eines nicht-derivatisierten Tons wie z. B. Laponit, mit einem
Träger,
wie z. B. Petrolatum, die Gesundheit der Haut verbessern kann, wenn
er der Hautoberfläche
zugeführt
wird durch Neutralisieren der Fäkal-Reizmittel,
die in der Windel-Umgebung vorliegen können.
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Beispiel 5
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Markiertes Trypsin bindet sich an Laponit,
der in Petrolatum dispergiert ist, und behält seine Aktivität
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Art der Wirkung von nicht-modifizierten
Tonen in Petrolatum eher diejenige einer Adsorption des Enzyms an
das Tonteilchen ist als die einer direkten Inhibierung der Enzym-Aktivität.
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Laponit
XLG (Southern Clay, Gonzales, TX) wurde in Petrolatum (Glenpure
L: Glen Corporation, St. Paul, MN) dispergiert durch Vermischen
bei 50°C
mit geringer Scherwirkung. Die resultierende Mischung enthielt (5%)
Laponit. Die Dispersion wurde abgekühlt und Trypsin (SIGMA #T-0134)
ausgesetzt, das mit dem Fluorophor Texas Red® (TR)
markiert war. Das Trypsin wurde markiert unter Verwendung eines
Protein-Markierungskits (Molecular Probes Kit # F-6162), der TR über einen
Succinyimidylester bindet. Das Verfahren wurde unter Anwendung eines
Verfahrens, in dem dem Kit verwendet wurden, durchgeführt. Eine
Arbeitslösung
von markierter Protease wurde hergestellt durch Vermischen von 1
Teil markierter Protease mit etwa 100 Teilen nicht-markiertem Enzym,
gelöst
in 10 mM TRIS-gepufferter Salzlösung
(pH = 7,8; 150 mM NaCl). Diese Arbeitslösung enthielt etwa 300 ng/ml
Protease und wurde zur Erzeugung eines Fluoreszenzbildes verwendet. Das
Petrolatum mit dem darin enthaltenen Laponit wurde dann mit der
TBS-Pufferlösung
gewaschen zur Entfernung von überflüssigem Trypsin.
Danach wurde die Probe einem fluoreszierenden Trypsinsubstrat (BODIPY-FL),
markiertem Casein (EnzChek Protease Assay Kit, Molecular Probes,
Eugene, OR Katalog # E-6638) ausgesetzt. Die Probe wurde dann gewaschen
und es wurde ein Bild erzeugt wie im Beispiel 7 beschrieben, jedoch
mit der Ausnahme, dass aus der Probe ein Bild erzeugt wurde unter
Anwendung von Erregungswellenlängen
von 495 nm und 595 nm für
die BODIPY-FL- bzw. Texas Red Fluorophore.
-
Es
wurde eine Grauskala-Version der fluoreszierenden Fotomikrografien,
die die Ergebnisse dieses Versuchs repräsentieren, aufgestellt (die
Daten sind nicht angegeben). Die Hydrolyse des fluoreszierenden Caseins
führt zu
einer Grün-Fluoreszenz, wenn
es mit Licht von 495 nm erregt wird. Es wird eine rote Fluoreszenz
erhalten beim Betrachten der gleichen Probe, die mit Licht von 595
nm erregt wurde (die Daten sind nicht angegeben). Unter diesen Umständen fluoresziert
Texas Red rot.
-
Die
Daten zeigen somit, dass das Trypsin sich an den teilchenförmigen Laponit
gebunden hatte, wenn dieses Sequestriermittel in einem Vehiculum,
Petrolatum (die Daten sind nicht angegeben), zugeführt wurde. Die
Daten zeigen, dass das Trypsin aktiv bleibt, wenn es an das Sequestriermittel
gebunden ist (die Daten sind nicht angegeben). Zusammenfassend kann
gesagt werden, dass die Colokalisierung von markiertem Trypsin (rote
Fluoreszenz) und hydrolysiertem fluorogenem Trypsinsubstrat (grüne Fluoreszenz)
in der gleichen Probe einen starken Beweis ergibt, dass der dispergierte
Ton aktive Protease aus einer wässrigen
Kontaktlösung
sequestriert und dass die messbare Abnahme des Protease-Gehaltes
in der wässrigen
Lösung
nicht auf die direkte Inhibierung der Enzym-Aktivität zurückzuführen ist.
Daher ist zu erwarten, dass nicht-modifizierte Ton-Sequestriermittel
in lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agentien, wie z. B.
Petrolatum, Fäkal-Proteasen
adsorbieren oder sequestrieren und ihre Eindringen in die Haut verhindern.
-
Beispiel 6
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Synergistische Aktivität zwischen einem Laponit-Ton
und einem Lotions-Träger,
der lipophile, die Gesundheit der Haut fördernde Agentien enthält, in Bezug
auf die Verhinderung des Eindringens von Trypsin in ein Hautmodell
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass nicht-modifizierte Tone nicht nur die Sequestrierungsaktivität gegenüber Fäkal-Proteasen
in einer Lotion beibehalten, die verschiedene lipophile, die Gesundheit
der Haut fördernde Agentien
mit aliphatischen Ketten von mehr als 8 Kohlenstoffatomen enthalten,
sondern es zeigt auch, dass die lipophilen Agentien und der Ton
synergistisch cooperieren unter Erzielung verbesserter Sequestrierungseffekte.
-
In
diesem Versuch wurde das Haut-Modell EpiDermTM (MatTek, Katalog
# EPI-200-HCF, Lot No. 1343) (Ashland, MA) verwendet. Laponit-Ton
(LAP RD MICRO Probe # 12566–62028;
Southern Clay Products, Inc.) und eine Vaseline® Intensive
Care Lotion (extra starke Formulierung – Cheesborough-Ponds, Inc.) wurden
einzeln und in Kombination in Bezug ihre Fähigkeit, das Eindringen von
Trypsin in die Haut zu verhindern, bewertet.
-
Zu
den Ingredientien, die in der extra starken Vaseline Intensive Care
Lotion enthalten sind (um die Konzentration herabzusetzen), sind:
Wasser, Glycerin, Stearinsäure,
C11-13-Isoparaffin, Glycolstearat, Triethanolamin,
Petrolatum, Sonnenblumenkernöl,
Glycerylstearat, Sojasterin, Lecithin, Tocopherylacetat, Retinylpalmitat,
Harnstoff, Collagenaminosäuren,
Natrium-PCA, Zinkoxid, Cetylphosphat, Magnesiumaluminiumsilicat, Duftstoffe,
Stearamid AMP, Maisöl,
Methylparaben, DMDM-Hydantoin, Iodpropinylbutylcarbamat und Dinatrium-EDTA.
Einige dieser Komponenten, insbesondere Stearinsäure, C11-13-Isoparaffin,
Petrolatum, Sonnenblumenkernöl,
enthalten Kohlenwasserstoffketten, die mehr als 8 Kohlenstoff-Einheiten
enthalten.
-
Eine
5,0%ige Laponit-Suspension wurde hergestellt durch Zugabe von 5,0
g Laponit zu 10,0 ml entionisiertem Wasser. Die resultierende Lösung wurde
eine halbe Stunde bei Raumtemperatur auf einer Rüttel-Plattform gemischt. Nach
Beendigung der Mischstufe wurden 100 μl der Laponit-Suspension zu
900 μl der Vaseline® Intensive
Care Lotion (VICL) zugegeben. Die resultierende Formulierung war
0,90 × VICL
mit 0,5% Laponit. Außerdem
wurden als Kontrolle, die nur Laponit enthielt, 100 μl der 5,0%igen
Laponit-Lösung
zu 900 μl
entionisiertem Wasser zugegeben, wobei man eine Lösung von
0,5% Laponit in Wasser erhielt.
-
Schweine-Pankreas-Trypsin
(Sigma Chemical Co. Katalog # T-0134) wurde in Form einer Vorratslösung mit
einer Konzentration von 1 mg/ml in 10 mM Acetatpuffer pH 5,5 hergestellt
und bis zur Verwendung bei –20°C gelagert.
Die Vorratslösung
wurde aufgetaut und in einer Dulbecco-Phosphat-gepufferten Salzlösung, geliefert
vom Hersteller von EpiDermTM, auf eine Konzentration von 200 μg/ml verdünnt.
-
Nach
den Angaben des Herstellers wurde ein EpiDermTM Hautmodell hergestellt.
Nach der Vorinkubation wurden 10 μl-Proben
der Behandlungslösung
(VICL, VICL mit 5,0% Laponit oder 5,0% Laponit) auf die Oberfläche des
Hautmodells aufgebracht. Die Behandlungslösungen wurden unter Verwendung
einer volumetrischen positiven Verdrängungs-Pipette zugegeben. Nach
dem Aufbringen der Behandlungslösungen
wurden diese über
die Oberfläche
des Hautmodells mit Hilfe eines Glasstabes, der am Ende abgerundete
Kanten aufwies, gleichmäßig verteilt.
Zur Herstellung der negativen Behandlungskontrolle wurde nichts
auf das Hautmodell aufgebracht. 1 bis 2 min nach dem Aufbringen
der Behandlungslösungen
wurden 10 μl
Trypsin-Lösung (200 μg/ml) aufgebracht.
Alle Behandlungen wurden durchgeführt mit n = 6 Wiederholungen.
Das EpiDerm Hautmodell wurde 6 h lang bei 37°C und 5% CO2 inkubiert.
Am Ende der Inkubationsperiode wurde das dar- unterliegende Medium
gesammelt und sofort in eine –70°C-Tiefkühleinrichtung überführt bis
zur Durchführung der
Analyse zur Bestimmung ihres Trypsin-Gehaltes.
-
Die
quantitative Bestimmung von Trypsin wurde durchgeführt unter
Anwendung der quantitativen Densimetrie von Caseinzymogrammen. Trypsinstandards
wurden hergestellt in Konzentrationen von 2000; 670; 200 und 20
ng/ml. 15 μl-Proben
der Standards und die unbekannten Proben wurden zusammen mit einem
gleichen Volumen an NOVEX 2 × TRIS-Glycin
SDS Probenpuffer in Eppendorf-Röhrchen
eingeführt
und 10 min lang bei Raumtemperatur inkubiert. Ein Caseinzymogramm-Gel
(NOVEX Katalog # EC6405) wurde in einen Elektrophorese-Tank (NOVEX # E19001)
eingeführt,
der mit einem laufenden TRIS-Glycin SDS Puffer gefüllt war.
25 μl-Proben
der Standards und der unbekannten Proben wurden in jede Vertiefung
des Gels eingeführt. Die
Proben wurden 75 min lang bei 125 V Gleichspannung elektrophoresiert.
Nach der Elektrophorese wurden die Gele nach den Angaben des Vertreibers
behandelt, mit Coomassie R-250 Colloidal Blue gefärbt und
entfärbt.
Die resultierenden Gele wurden zu einem Bild verarbeitet unter Verwendung
eines pdi 325oe Farbbildgeber-Systems mit einer hohen Auflösung, das
mit einer pdi Diversity OneTM Bildanalysen-Software
(Huntington Station, NY) ausgestattet war. Die Densitometrie wurde
durchgeführt
mit dem resultierenden Bild zur Aufstellung einer Standardkurve
(Trypsin-Konzentration in Abhängigkeit
von der optischen Dichte die auftretenden Trypsin-Banden auf dem
Gel) unter Verwendung der Trypsin-Standards. Die Konzentration des
in den unbekannten Proben vorhandenen Trypsins wurde dann unter
Verwendung dieser Standardkurve bestimmt. Die Differenzen der Mittelwerte
wurden analysiert unter Anwendung des Student's t-Tests; der Signifikanz-Wert wurde
auf P < 0,01 festgesetzt.
-
In
der 7 sind die Ergebnisse dieses Versuchs zusammengefasst.
Durch Vorbehandlung des Hautmodells mit der VICL-Formulierung, welche
die lipophilen, die Gesundheit der Haut fördernden Agentien enthielt,
wurde überraschend
die Penetration von Trypsin durch das Hautmodell vermindert. Der
Laponit-Ton war auch wirksam in Bezug auf die Verminderung der Penetration
des Trypsins durch das Hautmodell. Überraschend führte die
Kombination von VICL mit dem Laponit zu einem synergistischen Anstieg
der Verminderung des Toxins durch das Hautmodell. Die 7 erläutert daher
die überraschende
Erkenntnis, dass eine synergistische Aktivität zwischen der die lipophilen,
die Gesundheit der Haut fördernden
Agentien enthaltenden Lotion und dem teilchenförmigen (Ton)Sequestriermittel
in Bezug auf die Verminderung der Penetration der Hautreizmittel,
wie z. B. Trypsin, in die Haut existiert.
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Weit
davon entfernt, ein inerter Träger
zu sein, kann ein Vehiculum die Aktivität von Sequestriermitteln fördern. Dies
gilt auch für
Vehicula, die signifikante Mengen an aliphatischen Verbindungen
mit einem hohen Molekulargewicht (C > 8) enthalten. Die synergistische Aktivität zwischen
dem Sequestriermittel und dem Vehiculum war überraschend, weil aufgrund
des Standes der Technik zu vermuten war, dass Vehicula dieses Typs
die Aktivität
von Reizmittel-Sequestriermitteln inaktivieren.
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Beispiel 7 (nicht beansprucht)
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Nicht-modifizierte Tone behalten die Sequestrieraktivität auch dann,
wenn sie auf Vliesstoffmaterialien aufgebracht werden
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Beispiel 7A
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Mit Bentonit und mit Laponit behandelte
Vliesstoffmaterialien sequestrieren die Fäkal-Protease Trypsin
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Dieses
Beispiel zeigt, wie Substrate, beispielsweise Vliesstoffe, die mit
nicht-modifizierten
Tonen behandelt worden sind, die Fäkalprotease Trypsin wirksam
sequestrieren. Polypropylen-Vliesstoffematerialien wurden hergestellt
mit und ohne Einschluss von Ton (Laponit, 2,0 mg/cm2 Vliesstoff
oder Bentonit, 1,5 mg/cm2 Vliesstoff). Alle
Vliesstoffmaterialien wurden mit einem Ahcovel-Tensid behandelt,
um den resultierenden Vliesstoff-Proben Benetzbarkeit zu verleihen.
Es wurden 8 μg/mL
und 24 μg/mL-Lösungen von
Trypsin in dem Puffer A des Beispiels 1 hergestellt. Scheiben (0,64
cm2) aus den Vliesstoffmaterialien wurden
zusammen mit 500 μl
Puffer A und 500 μl
entweder der 8 μg/mL
oder 24 μg/mL
Trypsin-Lösung
in Mikrozentrifugen-Röhrchen eingeführt. Die
resultierenden Röhrchen
wurden auf einer Rüttelplattform
15 min lang bei Raumtemperatur durchmischt. Dann wurden die Röhrchen 5
min lang mit 14000 UpM in einer Eppendorf 54150 Mikrozentrifuge zentrifugiert
und die überstehenden
Flüssigkeiten
wurden in Bezug auf ihre Trypsin-Aktivität wie in
Beispiel 1 beschrieben untersucht.
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Die
relativen Fluoreszenz-Einheiten wurden unter Anwendung einer Trypsin-Standardkurve in
ng/mL Trypsin umgewandelt und jede Trypsin-Menge in ng wurde aus
dem Gesamtvolumen der Vertiefung von 200 μl errechnet und auf die Verdünnung eingestellt.
Wie in der Tabelle 3 dargestellt, waren sowohl der mit Bentonit behandelte
Vliesstoff als auch der mit Laponit behandelte Vliesstoff wirksam
in Bezug auf die Sequestrierung von Trypsin aus der Lösung. Vliesstoff-Kontrollmaterialien,
die frei von Ton waren, wiesen keine nachweisbare Affinität für Trypsin
auf (Daten sind nicht angegeben). Tabelle 3: Bindung von Trypsin durch mit
Ton behandelte Vliesstoffe
Vliesstoff-Behandlung | sequestriertes
Trypsin/zugegebem Ton |
Laponit | 3
099 |
Bentonit | 12
231 |
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Beispiel 7B (nicht beansprucht)
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Adsorption von Trypsin durch ein mit Laponit
behandeltes Meltblown-Gewebe, bewertet durch Fluoreszenz-Mikroskopie
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Es
wurde ein Versuch durchgeführt,
der zeigt, dass die Verminderung des löslichen Trypsins durch mit Ton
behandelte Vliesstoffmaterialien zurückzuführen ist auf eine physikalische
Adsorption des Enzyms an das Material. Ein Meltblown-Polypropylen-Gewebe
wurde mit Laponit (einem synthetischen schichtenförmigen Silicat,
hergestellt von der Firma Laporte Industries, Widnes, UK) beschichtet
unter Verwendung einer Chromatographie-Reagens-Sprüheinrichtung
(VWR Scientific Products, Katalog #21428-352). Eine Formulierung,
die 1 Gew.-% Laponit enthielt, wurde hergestellt durch Rühren von
1,0 g Laponit in 100 mL Wasser für
20 min bei Raumtemperatur in einem Becher, bis der Inhalt klar war.
Dann wurden 14 mL einer 5 gew.-%igen Dispersion von Natriumdioctylsulfosuccinat
(Aerosol OT) zugegeben, wobei eine Formulierung erhalten wurde,
die 0,6% Tensid enthielt. Die Formulierung wurde in eine Chromatographie-Reagens-Sprüheinrichtung
(die bei einem Luftdruck von 5 psi betrieben wurde) gegossen und
durch Aufsprühen
auf das Meltblown-Gewebe
(das an einer Karton-Unterlage angeheftet war) aufgesprüht, bis
das Gewebe nass aussah. Das Gewebe wurde dann umgedreht und der
Spülvorgang
wurde wiederholt. Danach wurde das Gewebe 1 h lang bei 50°C getrocknet. Das
Besprühen
und Trocknen wurde zweimal wiederholt für insgesamt 3 Sprüharbeitsgänge.
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Schweine-Pankreas-Trypsin
(Sigma Chemical Co. Katalog # T-0134) wurde mit dem fluoreszierenden Farbstoff
Texas Red® markiert.
Die Markierung mit Texas Red wurde durchgeführt unter Verwendung des FluoReporter
Protein Markierungs-Kits
(Molecular Probes Katalog # F-6162) und unter Einhaltung der Angaben, die
zusammen mit dem Kit geliefert wurden.
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Es
wurden 5 μl
einer Lösung,
die 2,86 mg/ml des markierten Trypsins enthielt, für 5,0 ml
nicht-markiertes Trypsin mit einer Konzentration von 294 μg/ml zugegeben.
Die resultierende Trypsin-Arbeitslösung wies eine Trypsin-Konzentration
von etwa 300 μg/ml
Trypsin auf, von der 1% markiert war. Das Trypsin-Verdünnungsmittel
(sowohl das markierte als auch das nicht markierte Trypsin) war
eine Phosphat-gepufferte Salzlösung
(0,01 M Phosphatpuffer, 0,0027 M Kaliumchlorid, 0,137 M Natriumchlorid,
pH 7,4 bei 25°C).
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Die
Proben wurden bewertet zur Bestimmung der Trypsin-Bindungsaktivität durch
Anordnen einer kreisförmigen
Probe eines mit Laponit behandelten Meltblown-Gewebes im Innern einer Spritzen-Filter-Anordnung
(Durchmesser 1,7 cm). 1 ml der Trypsin-Arbeitslösung wurden in eine Spritze
aufgezogen. Die Spritzen-Filteranordnung,
die das behandelte Meltblown-Gewebe enthielt, wurde an dem Ende
der Spritze befestigt und das Gesamtvolumen der Trypsin-Arbeitslösung wurde
durch die Probe laufen gelassen mit einer Fließrate von etwa 4 ml pro min.
Das Verfahren wurde mit einer Probe wiederholt, die frei von Laponit
war. Die Scheiben wurden gründlich
gewaschen durch Hindurchlaufenlassen von sechs aufeinanderfolgenden
1 mL-Portionen von destilliertem Wasser durch den Spritzenfilter
für insgesamt
6 Waschgänge.
Dann wurde das Gewebe aus dem Filter entnommen und an der Luft auf
einem absorptionsfähigen
Papierhandtuch getrocknet.
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Die
Adsorption von Trypsin an den behandelten Vliesstoffmaterialien
wurde bestimmt durch Anwendung eines Fluoreszenzmikroskops. Quadratische
Proben (etwa 2 mm2, die aus den vorstehend
beschriebenen Scheiben hergestellt wurden) wurden auf einen Mikroskop-Objekträger in Resolve® Mikroskop-Immersionsöl (niedrige
Viskosität;
VWR Katalog # 48218-061) aufgebracht. Die Proben wurden durch ein
Leica-Fluoreszenzmikroskop, DMIRB, das mit einer Hochdruck-Quecksilberlampe
zur Erzielung einer epi-Fluoreszenz ausgestattet war, betrachtet.
Die fluoreszierende Bilderzeugung des markierten Trypsins wurde
erzielt unter Verwendung eines 595 nm Erregungsfilters und eines
615 nm Emissionsfilters. Die Proben wurden bei 160-facher Vergrößerung betrachtet.
Die Bilder wurden digital aufgenommen für die Dokumentation unter Verwendung
einer Hammatsu Color Chilled 3CCD Kamera (C5810). Die aufgenommenen
Daten wurden mit einer Adobe Photoshop® Bildbearbeitungs-Software
verarbeitet.
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Es
wurden schwarze und weiße
Bilder des vorstehend beschriebenen Hellfeld-Bildes und das fluoreszierende
Bild des gleichen Vliesstoff-Testmaterials (Daten nicht angegeben)
erhalten. Dieses Material resultierte aus dem Auftrag von Laponit
auf das Vliesstoffmaterial mittels einer Spray-Einrichtung. Dieses
Material wurde dann einem fluoreszierend markierten Trypsin ausgesetzt,
indem man eine Lösung
von markiertem Trypsin durch die Probe leitete, während sie
in einer Spritzenfilter-Anordnung untergebracht war, danach wurde
das Material gründlich
gewaschen. Es wurde keine erkennbare Fluoreszenz für das Testmaterial
festgestellt, das mit allem außer
dem markierten Trypsin behandelt worden war, oder wenn das Kontrollmaterial
(frei von Ton) einem fluoreszierend markierten Trypsin ausgesetzt
und als Testmaterial behandelt wurde (die Daten sind nicht angegeben).