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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in ersten Linie das Gebiet von klinischen
Referenzlösungen,
Qualitätskontrollmaterial
und Kalibratoren. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
Verfahren zur Herstellung von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen,
die in Behältern
ohne Kopfraum, vorzugsweise in Behältern aus Laminaten flexibler
Folien, einen stabilen Sauerstoffpartialdruck (pO2)
aufweisen. Die Lösungen sind
bei Raumtemperatur stabil und verfügen über lange Lagerbarkeit und
Gebrauchsdauer.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In
klinischen Labors wird eine Vielzahl von Instrumentensystemen für die Analyse
von Patientenproben eingesetzt. Beispielsweise wird mit pH/Blutgas-Instrumenten
der Blut-pH, -pCO2 und -pO2 gemessen.
Mit CO-Oxymeterinstrumenten wird üblicherweise die Gesamthämoglobinkonzentration
(tHb) und die Hämoglobinanteile,
Oxyhämoglobin
(O2Hb), Carboxyhämoglobin (COHb), Methämoglobin
(MetHb), reduziertes Hämoglobin
(HHb) und Sulfhämoglobin
(SHb) (kollektiv als "CO-Ox-Anteile" bezeichnet), gemessen.
Mit ionenselektiven Elektroden- (ISE-) Instrumenten wird der Gehalt
an Blutelektrolyten gemessen, wie z.B. von Na+,
Cl–, Ca++, K+, Mg++ und Li+. Zudem
kann in klinischen Labors eine Vielzahl anderer Parameter, beispielsweise
Metaboliten, wie z.B. Glucose, Lactat, Creatinin und Harnstoff,
mittels verwandter Instrumentensysteme gemessen werden.
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Gegenwärtig verfügbare Instrumentensysteme
können
die Messung von Blut-pH, Gasen, Elektrolyten, verschiedenen Metaboliten
und CO-Ox-Anteilen in einem Instrument zur umfassenden Überprüfung der
Eigenschaften von Blut vereinen. Alle diese Analyten sind beispielsweise
mit dem von der Chiron Diagnostics Corporation (Medfield, MA, USA)
erhältlichen
RapidlabTM 865-Diagnostiksystem für die Intensivmedizin
messbar.
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Ein
Kalibrator wird verwendet, um den Ansprechgrad der Sensoren einzustellen.
Eine Kontrolle wird verwendet, um die Genauigkeit und Verlässlichkeit
eines solchen Instrumentensystems zu verifizieren.
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Die
Kontrolle ist eine Lösung
mit einer bekannten Konzentration eines oder mehrerer darin enthaltener Analyten
oder eine ähnliche
Matrix, in der die zu analysierenden Proben vorliegen. Die Testergebnisse
des Kontrollprodukts werden mit den erwarteten Testergebnissen verglichen,
um sicherzustellen, dass das Testverfahren wie erwartet funktioniert.
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Handelsübliche Blutgasanalysesysteme
sind seit den 1960er-Jahren verfügbar.
Die frühesten
Vergleichsmaterialien waren Gasgemische in Druckzylindern, wobei
diese Materialien nach wie vor allgemein in Verwendung sind. In
den 1970er-Jahren begann die Entwicklung von flüssigen Vergleichslösungen,
was zu Produkten führte,
in denen Reagenzien mit Präzisionsgasgemischen
abgeglichen und in flexible Behälter
ohne Kopfraum verpackt waren, wobei zur Beibehaltung der Stabilität entweder
Kühlung
erforderlich war oder auf Berechnungen zurückgegriffen werden musste,
um die während
der Lagerung erwarteten pO2-Änderungen
zu kompensieren.
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Die
meisten Qualitätskontrollmaterialien
für solche
Analysatoren bestehen aus tonometrischen wässrigen Lösungen (Lösungen, die gelöste Gase
enthalten) in Glasampullen. Der typische Gaskopfraum über der Flüssigkeit
stellt in solchen Ampullen eine Sauerstoffreserve gegen jegliche
potenzielle sauerstoffverbrauchende Reaktionen dar, die während der
Lagerung des Produkts in der Lösung
auftreten können.
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Ohne
Gaskopfraums in ihren Behältern
sind Vergleichslösungen
zur Sauerstoffbestimmung besonders schwierig herzustellen und stabil
zu halten. Die Erfinder haben festgestellt, dass es mehrere Ursachen
für die
Instabilität
gibt.
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Erstens
kann die Instabilität
auf Reaktivität
zwischen dem gelösten
Sauerstoff und den anderen Komponenten des Kalibrators oder des
Qualitätskontrollmaterials
zurückzuführen sein.
Die anderen Komponenten können
entweder mit dem gelösten Sauerstoff
reagieren, was dessen Konzentration verringert, oder alternativ dazu
können
die anderen Komponenten unter Bildung von Sauerstoff miteinander
reagieren, was ebenfalls die Sauerstoffkonzentration verändert. Zweitens
könnte
die Lösung
mit Mikroorganismen kontaminiert sein, die durch ihren Metabolismus
den Sauerstoffgehalt ändern
können.
Drittens kann Sauerstoff das Verpackungsmaterial durchdringen oder
damit reagieren, was sich ebenfalls auf den Sauerstoffgehalt des
Vergleichsmaterials auswirkt.
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Vergleichsmaterialien,
die für
den Handelsvertrieb hergestellt werden, müssen diversen, in der Verteilungskette
herrschenden Bedingungen standhalten und ausreichend stabil sein,
um innerhalb des Zeitrahmens, für
den der Konsument erwartet, sie verwenden zu können, eine gute Leistung zu
erbringen; üblicherweise
sind das 6 Monate, vorzugsweise etwa 9 Monate, noch bevorzugter
etwa 1 Jahr, für
die übliche,
an Labors und Krankenhäuser
geliefert Kalibrator- oder Qualitätskontrolllösung. Zudem sollten Vergleichslösungen, wie
andere Reagenzien auch, in Behälter
verpackt werden, die leicht zu handhaben und bequem zu verwenden
sind und andere Designkriterien für ihren beabsichtigten Zweck
erfüllen.
Dies trifft insbesondere auf Reagenzien zu, die zusammen mit verschiedenen
Analysegeräten
verwendet werden. Die Benutzer von Messinstrumenten zur Bestimmung
des Sauerstoffpartialdrucks von Blut und anderer Körperflüssigkeiten
benötigen solche
Vergleichsmaterialien und würden – im Vergleich
zu den herkömmlicheren
Präzisionsgasgemischen
in Zylindern mit Reglern – von
flüssigen
Materialien profitieren. Flüssige
Vergleichslösungen
sind schon an sich kostengünstiger,
sicherer und einfacher im Umgang als Hochdruckgasbehälter.
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Obwohl
Vergleichslösungen,
die in Instrumenten zur Messung des pO2 verwendet
werden, bereits hergestellt werden, weisen diese die Nachteile auf,
instabil zu sein und kostenintensiver, komplizierter oder unzuverlässiger Mittel
zu bedürfen,
um an ihren Inhalt zu gelangen. Die Eignung einiger Vergleichslösungen bei Verwendung
in Analyseinstrumenten ist erweitert worden, indem ermöglicht wurde,
dass die Geräte
den erwarteten Sauerstoffgehalt ermitteln, wobei der Gehalt angesichts
der Tatsache, dass die Abnahmegeschwindigkeit des Sauerstoffgehalts
auf der Basis von frü heren
Werten vorhergesagt werden kann, aus dem Alter des Produkts berechenbar
ist [Conlon et al., Clin. Chem. 42, 6, Abstr. S281 (1996)]. Mehrere
Entwickler haben Innenschichten aus Kunststoffmaterialien miteinbezogen,
die aufgrund ihrer Verschweißbarkeit
(z.B. US-Patent 5.405.510, ausgegeben an Betts), ihrer niedrigen
Gasdurchlässigkeit
(US-Patent 4.113.336, ausgegeben an Sorensen) oder ihrer Gasdichtheit
(US-Patent 4.163.734, ausgegeben an Sorensen) ausgewählt wurden.
Einige haben offenbart, dass die Innenschicht inert sein sollte,
wobei jedoch nicht darauf eingegangen wurde, wie eine solche innere
Schicht auszuwählen
ist (US-Patent 4.643.976, ausgegeben an Hoskins), und/oder waren
nicht in der Lage, den Sauerstoff auf einem exakten, für Blutgaszwecke
geeigneten Niveau zu halten.
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Die
meisten gegenwärtig
auf dem Markt erhältlichen
Blutgas/Elektrolyt/Metabolit/CO-Oxymetrie/Hämatokrit-Qualitätskontrollen
(QCs) werden in Glasampullen bereitgestellt, die manuell aufgebrochen
und dem Analysegerät
manuell zugeführt
werden müssen.
H. Rüther
beschreibt im US-Patent 5.628.353 (veröffentlicht am 13. Mai 1997)
ein automatisiertes Gerät,
das die Glasampullen aufbricht, indem ein Metallrohr mit dicken Wänden und
einem geringen Innendurchmesser gewaltsam in den Boden einer Ampulle
eingesetzt wird, und anschließend
den Inhalt der Ampulle in ein Analysegerät saugt. Ein solches automatisiertes
Gerät zum
Aufbrechen von Ampullen ist mechanisch komplex, erfordert bewegliche
Teile, die Abnutzung und Ausfallsrisiken ausgesetzt sind, und kann
kleine Teile des aufgebrochenen Ampullenglases blockieren und verstopfen.
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In
den 1980er-Jahren wurde von Kevin J. Sullivan eine Alternative zu
Glasampullen offenbart – das erste
im Handel erhältliche
Produkt mit einem Blutgasreagens in einer flexiblen Verpackung ohne
Kopfraum (US-Patente 4.266.941, 4.375.743 und 4.470.520). Beschichtete
Aluminiumröhrchen
ohne Kopfraum wurden mit 40-50 ml Blutgas-QC-Lösungen befüllt. Die Röhrchen wurden in Druckdosen
eingeschlossen, um ein Ausgasen zu verhindern und eine Druckquelle
bereitzustellen, um die QC-Lösungen
in den Probenweg eines Blutgasanalysators fließen zu lassen. Ein Behälter von
Sullivans Verpackungskonstruktion ersetzte etwa 30 Glasampullen.
Die Verpackung von Sullivan bewahrte den Benutzer davor, zahlreiche
Glasampullen öffnen
zu müssen
sowie den Nebenrisiken von gebrochenem Glas ausgesetzt zu sein.
Der Nachteil der Verpackung von Sullivan lag mitunter darin, dass
diese gekühlt
werden musste und eine Lagerbarkeit von weniger als einem Jahr, eine
Palette von lediglich drei Analyten sowie die Komplexität und Kosten
eines federbetätigten
Ventils aufwies.
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
nicht nur die Einschränkungen
von Glasampullen, wie z.B. die Empfindlichkeit der Gaswerte bei
Raumtemperatur aufgrund des Kopfraums über der Flüssigkeit, die Komplikationen,
die auf die beim Aufbrechen der Glasampullen gebildeten scharfen
Kanten oder auf kleine, scharfkantige Glasstücke zurückzuführen sind, die während des Öffnens der
Ampulle Wegbrechen können,
sondern auch die Einschränkungen
der oben beschriebenen Verpackung von Sullivan ohne Kopfraum. Die
mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen mit stabilem pO2 gemäß vorliegender
Erfindung werden in Behälter ohne
Kopfraum, vorzugsweise in Behälter
aus Laminaten flexibler Folien, verpackt und sind bei Raumtemperatur über eine
Lagerzeit von etwa 1 bis 3 Jahren stabil.
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Einen
weiteren Nachteil von Lagervorrichtungen für Vergleichslösungen zur
Sauerstoffbestimmung (Sauerstoffvergleichslösungen) stellte die Öffnung oder
das Ventil dar, die/das erforderlich ist, um bei Verwendung Zugang
zur Flüssigkeit
zu erhalten, während
die Unversehrtheit der Flüssigkeit
während
der Lagerung aufrechterhalten wird. Die zur Ventilherstellung verfügbaren Materialien
und die Notwendigkeit, zum Einbau des Ventils die Sperrschicht durchbrechen
zu müssen,
könnte
die Flüssigkeitsstabilität beeinträchtigt haben. Die
hierin offenbarte Zugriffsvorrichtung für die bevorzugten Folienlaminatbehälter, die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird, löst dieses
Problem. Die Einfachheit des einstückigen Ventils sollte zu Kostenersparnissen
und höherer
Verlässlichkeit
führen.
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In
der WO 97/16309 ist eine flexible Verpackung für eine Sauerstoffvergleichslösung offenbart,
die aus einer Laminatschicht besteht, die vorzugsweise Polypropylen
als innere Schicht, Aluminium als mittlere Schicht und Polyester
als äußere Schicht
umfasst. Die Nähte
sind verschweißt,
während
eine optionale Zugriffsvorrichtung, um nach Lagerung Zugang zur
Lösung
zu erhalten, an der Innenwand des Beutels angebracht wird, ohne
dabei die mittlere Sperrschicht zu durchbrechen.
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Im
US-Patent 4.116.336 ist eine Verpackung offenbart, die eine Vergleichsflüssigkeit
zur Kalibrierung und/oder Qualitätskontrolle
von Blutgasanalysatoren enthält:
Die Vergleichsflüssigkeit
wird ohne jegliche Gasbläschen
in einen flexiblen, gasdichten Behälter eingeschlossen, wobei
der Gasdruck in der Flüssigkeit
unter 600 mmHg bei 37 °C
gehalten wird. Der Behälter
ist vorzugsweise ein Laminatbeutel aus Aluminiumfolie mit einer
Innenschicht aus verschweißbarem
Kunststoff mit geringer Gasdurchlässigkeit, vorzugsweise einem
Polyacrylnitril-Copolymer.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung war die Beseitigung der Nachteile
von Glasampullen als Lagerbehälter
für QCs
und Kalibratoren, die für
Vollblutanalysatoren verwendet werden, wobei gleichzeitig eine Automatisierung
der Abgabe von QCs und Kalibrator ermöglicht wird. In einem Aspekt
löst die
vorliegende Erfindung das Problem von Glasampullen als Lagerbehälter für Sauerstoffvergleichslösungen,
die als Kontrollen für Geräte verwendet
werden, die Blutanalyten messen. Hierin wird eine neuartige flexible
Verpackung für
Sauerstoffvergleichslösungen
offenbart.
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Die
Verpackung besteht aus einer Laminatfolie, die Folgendes umfasst:
eine innere Schicht mit geringer oder keinerlei Reaktivität mit Sauerstoff,
vorzugsweise aus Polypropylen, eine Aluminiumfolie als mittlere Schicht
und eine äußere Schicht,
die die Aluminiumfolie vor physikalischer Beschädigung, wie z.B. Abrieb oder Korrosion,
schützt.
Die Nähte
sind verschweißt,
während
eine optionale Zugriffsvorrichtung, die nach der Lagerung Zugang
zur Lösung
ermöglicht,
an der Innenwand des Beutels angebracht ist, ohne dabei die Laminatschichten
zu durchbrechen. Die Laminatfolienverpackung ermöglicht eine einfache Mechanik.
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Bevorzugte
Schläuche,
die eine mehrere Analyten enthaltende Vergleichslösung mit
stabilem pO2 aus einem Behälter zu
einem Blutanalysator transportieren, werden ebenfalls offenbart.
Solche Schläuche
sind flexibel und relativ gasdicht mit einem Durometerwert (Shore
D) im Bereich von 10 bis 100, vorzugsweise 70 bis 94, noch bevorzugter
80 bis 84. Als solche Schläuche
werden vorzugsweise Polyamidkondensationspolymere, noch bevorzugter
Polyester/Polyether-Blockcopolymere oder Polyester-Elastomere, insbesondere
NylonTM [DuPont; Wilmington, DE, USA] und
HytrelTM 8238[DuPont], verwendet.
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Die
Auskleidung der bevorzugten Laminatfolienverpackung der vorliegenden
Erfindung, welche die mehrere Analyten enthaltenden erfindungsgemäßen Vergleichslösungen mit
stabilem pO2 enthält, wird im Hinblick auf geringe
Reaktivität
mit Sauerstoff ausgewählt.
Die bevorzugte Polypropylenauskleidung der Laminatfolienverpackung,
vorzugsweise eines Laminatfolienbeutels, wurde ausgewählt, da
sie im Wesentlichen inert gegenüber
Sauerstoff ist.
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Zudem
werden Ausgangsmaterialien, insbesondere organische Ausgangsmaterialien,
für die
anderen Komponenten der mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen der
vorliegenden Erfindung mit stabilem pO auch im Hinblick auf geringe
Sauerstoffreaktivität
untersucht. Es wurde herausgefunden, dass einige der Ausgangsmaterialien
Verunreinigungen aufweisen, die mit Sauerstoff ausreichend reaktiv
sind, um den pO-Wert derartiger mehrere Analyten enthaltender Vergleichslösungen zu
destabilisieren.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1a ist
eine Seitenansicht einer vierseitigen mehrschichtigen Verpackung
der vorliegenden Erfindung. 1b ist
eine Querschnittsansicht, die drei Schichten der Verpackung zeigt. 1c ist
eine Ansicht eines ersten Endes der Verpackung aus 1a. 1d ist
eine Vorderansicht einer dreiseitigen Verpackung mit Mittelnaht.
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2 ist
eine Seitenansicht einer in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Zugriffsvorrichtung.
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3 ist
eine Seitenansicht einer Sonde zum Durchstoßen der Laminatfolie, die in
die Zugriffsvorrichtung aus 2 passt.
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4a ist
ein Diagramm einer Klemmen- und Lokalisierungsvorrichtung, die zusammen
mit den erfindungsgemäßen Laminatfolienbehältern verwendet
werden kann.
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4b ist
eine Draufsicht der Vorrichtung aus 4a. 4c ist
eine Seitenansicht der Vorrichtung aus 4a.
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5 ist
ein Arrhenius-Diagramm, das die voraussichtliche Lagerstabilität einer
typischen Formulierung zeigt, die in der neuartigen Verpackung der
Erfindung enthalten ist.
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6 stellt
grafisch die Ergebnisse einer Studie zur Verwendungsdauer dar, worin
der pO
2 einer repräsentativen automatisierten
Qualitätskontrollformulierung
im Lauf der Zeit gemessen wurde, wobei die zum Transport der Lösungen von
der Durchstoßungssonde
zum Fluidikauswahlventil des Laminatfolienbeutels verwendeten Schläuche entweder
Nylon
TM [DuPont; Wilmington, DE, USA] oder
Hytrel
TM 8238 DuPont] waren. ABKÜRZUNGEN
UND MARKENNAMEN
AQC | – Reagens
für die
automatisierte Qualitätskontrolle |
BRIJ
700TM | – Polyoxyethylen-100-Stearylether
mit 0,01 % BHA und 0,005 Zitronensäure als Konservierungsmittel [Tensid
von ICI Americas, Inc., Wilmington, DE, USA] |
CDC | – Chiron
Diagnostics Corporation (ehemals Ciba Corning Diagnostics Corporation) |
COHb | – Carboxyhämoglobin |
CO-Ox | – CO-Oxymeter
oder CO-Oxymetrie für
Geräte
und Verfahren, bzw. zur Messung des Gesamthämoglobins und der Hämoglobinanteile,
wie z.B. O2Hb, MetHb, COHb, SHb und HHb |
Cosmocil
CQTm | – Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid,
20%ig [Biozid von Zeneca Biocides, Wilmington, DE, USA] |
DantogardTM | – 32 % 1,3-Bis(hydroxymethyl)-5,5-dimethylhydantoin und
7,5 % Hydroxymethyl-5,5-dimethylhydantoin, in Wasser [Biozid von
Lonza, Inc., Fair Lawn, NJ, USA] |
EDTA | – Ethylendiamintetraacetat |
Hct | – Hämatokrit |
HDPE | – hochdichtes
Polyethylen |
HEPES | – 2-[4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl]ethansulfonsäure [pKa:
7,31 bei 37 °C] |
HHb | – reduziertes
Hämoglobin |
HIDA | – N-(2-Hydroxyethyl)iminodiessigsäure |
ISE | – Ionenselektive
Elektrode |
LLDPE | – lineares,
niedrigdichtes Polyethylen |
M288 | – Blutgasanalysator
vom Modell 288 [Chiron Diagnostics Corporation; Medfield, MA, USA] |
MetHb | – Methämoglobin |
MIT | – Methylisothiazolon
[Biozid von Boehringer-Mannheim GmbH, Indianapolis, IN, USA] |
MOPS | – 3-(N-Morpholino)propansulfonsäure [pKa:
7,01 bei 37 °C] |
M.
Yellow 7 | – Beizengelb
7 |
O2Hb | – Oxyhämoglobin |
P.
B. Violet | – Patentblauviolett |
PE | – Polyethylen |
pCO2 | – Kohlendioxidpartialdruck |
PO2 | – Sauerstoffpartialdruck |
PP | – Polypropylen |
ProClin
300TM | – 2,3 %
5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on und 0,7 % 2-Methyl-4-isothiazolin-3-on
mit 3 % Alkylcarboxylat in 94 % modifiziertem Glykol [Biozid von
Rhom & Haas Co.,
Spring House, PA, USA] |
PSI | – Pfund
pro Quadratzoll |
PVC | – Polyvinylchlorid |
PVF | – Polyvinylfluorid |
QC | – Qualitätskontrolle |
SaranTM | – Polyvinylidenchlorid
[Dow Chemical Company, Midland, MI, USA] |
SHb | – Sulfhämoglobin |
SRB | – Sulforhodamin
B (Farbstoff; GAS Nr. 3520-42-1) |
THb | – Gesamthämoglobin |
TTF | – Zeit bis
zum ersten Ausfall |
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Laminatfolienverpackung
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In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine neuartige flexible
Verpackung für
Sauerstoffvergleichslösungen. Übliche Sauerstoffsvergleichslösungen,
die in Vollblutanalysegeräten
verwendet werden, umfassen Natrium-, Kalium- und Calciumchloridsalze,
pH-Puffer, Natriumbicarbonat, Calciumchelatbildner, Tenside und
Biozide, die vor dem Einfüllen
unter Teilvakuum mit einem Kohlendioxid/Sauerstoff-Gasgemisch äquilibriert
werden. Der übliche
Sauerstoffpartialdruck beträgt
etwa 30 bis zu etwa 700 mmHg, wobei auch ein hoher Partialdruck
von sogar 2.000 mmHg (d.h. über
dem Umgebungsdruck) sowie ein niedriger Partialdruck von 0 (kein
Sauerstoff enthalten) verwendet werden können.
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Die
hierin beschriebene Verpackung führt
zu einer Stabilisierung der Sauerstoffvergleichslösungen mittels
Verwendung einer mehrschichtigen Folie als Verpackungsmaterial.
Zudem weist die Verpackung eine ungewöhnliche Zugriffsvorrichtung
zur Entfernung der Lösung
auf. Die Zugriffsvorrichtung ist der äußeren Umgebung des Behälters nicht
ausgesetzt. Stattdessen ist sie dicht im Behälter eingeschlossen, wodurch
es während
der Lagerung vor dem Gebrauch zu keinem Austritt um die Versie gelung
herum kommen kann – im
Gegensatz zu Zugriffsvorrichtungen, die in die Verpackungsnaht eingeschlossen
sind oder durch die Behälterwand
hindurch ragen, wo sie normalerweise erwartungsgemäß eingeschlossen
sind.
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Die
hierin beschriebene Laminatfolienverpackung ist neu. Erstens wird
das Verpackungsmaterial auf Basis der Nichtreaktivität seiner
Innenschicht mit Sauerstoff ausgewählt. Zweitens unterscheidet
sich die Dicke der Schichten von jenen bisheriger flexibler Verpackungen.
Drittens weist die hierin beschriebene Verpackung ein optionales
neuartige Ventil oder eine Zugriffsvorrichtung auf, die das Ausmaß von Leckverlusten
reduziert und die Unversehrtheit des Behälterinhalts besser gewährleistet.
Viertens basierte jeglicher Stand der Technik auf diesem Gebiet
auf vierseitigen Beuteln mit der Sicherung nur einer kontinuierlichen
Schweißnaht
um den gesamten Umfang der Verpackung herum, während hierin ein dreiseitiger
Beutel mit einer Mittelnaht offenbart wird, der an manchen Stellen
zwei, an anderen Stellen vier Laminatschichten zum Verschweißen sowie
sechs Beanspruchungspunkte pro Beutel aufweist, an denen das Laminat
um 360° gefaltet
wird und wo erwartet werden könnte,
dass dadurch ein dünner
Kanal entsteht, der einen Gasaustausch zulassen würde.
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Die
erfindungsgemäße Laminatfolienverpackung
wird im Vakuum ohne Gaskopfraum über
der Sauerstoffvergleichsflüssigkeit
befüllt,
um den Inhalt unempfindlich gegenüber Temperatur- und Luftdruckänderungen
zu machen. Ein geeignetes Füllvolumen
beträgt üblicherweise
zwischen 10 und 1.000 ml, vorzugsweise etwa 20 bis 250 ml.
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Unter
der Überschrift
Folie wird die mehrschichtige Laminatfolienverpackung detailliert
beschrieben. Ebenso wird die Zugriffsvorrichtung unter der Überschrift
Zugriffsvorrichtung detailliert beschrieben.
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Mehrere Analyten enthaltende
Vergleichslösungen
mit stabilem pO2
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen mit
stabilem pO2 in Behältern ohne Kopfraum, vorzugsweise
in einer hierin beschriebenen flexiblen Laminatfolienverpackung.
Die Bezeichnung "mehrere
Analyten enthaltende Vergleichslösungen
mit stabilem pO2" ist hierin so definiert, dass darunter
eine Vergleichslösung
zu verstehen ist, die als Kalibrator oder als Kontrolle für pO2 plus einen oder mehrere andere Analyten
verwendet wird, worin der pO2 der Vergleichslösung innerhalb
des vorgegebenen Bereichs gehalten wird. Ein solcher Bereich ist
beispielsweise ein spezifischer Wert ± 4 mmHg, oder alternativ
ein spezifischer Wert ± 2
%, vorzugsweise ± 1
%.
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Beispiele
für mehrere
Analyten enthaltende Vergleichslösungen
mit stabilem pO2 umfassen Folgende: (1)
eine Blutgasvergleichslösung
mit stabilem pO2, die den pO2,
pH und pCO2 kalibriert oder kontrolliert;
(2) eine Blutgas- und Elektrolytvergleichslösung, die pO2,
pH, pCO2 und Elektrolyte, wie z.B. Na+, Cl–, K+,
Ca++, Li+ und Mg++, kalibriert oder kontrolliert; (3) eine
Blutgas/Elektrolyt- und Metabolitvergleichslösung, die pO2,
pH, pCO2 Elektrolyte und Metaboliten, wie
z.B. Glucose, Lactat, Bilirubin, Harnstoff und Creatinin, kalibriert
oder kontrolliert; (4) eine Blutgas/Elektrolyt/Metabolit- und tHb-Vergleichslösung; (5)
eine Blutgas/Elektrolyt/Metabolit/tHb- und CO-Ox-Anteils-Vergleichslösung; (6) Vergleichslösungen,
die zur Sauerstoffbestimmung und zur Kontrolle oder Kalibrierung
eines oder mehrerer anderer, aus pH, CO2,
Elektrolyten, Metaboliten, tHb, CO-Ox-Anteilen und Hct ausgewählter Analyten
verwendet wird.
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Beispiele
für pO2-Bereiche, die mit den mehrere Analyten
enthaltenden Vergleichslösungen
der Erfindung mit stabilem pO2 kalibriert
oder kontrolliert werden, liegen bei 0 bis 1.000 mmHg, 20 bis 700
mmHg und 30 bis 500 mmHg. Beispiele für pO2-Bereiche,
die mit den mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen der
Erfindung, mit denen Blutgas getestet werden kann, kalibriert oder
kontrolliert werden, liegen bei 0 bis 150 mmHg, 5 bis 100 mmHg und
15 bis 75 mmHg.
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Nachstehend
werden unter der Überschrift
Verfahren zur Herstellung von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen mit
stabilem pO2 Verfahren zur Aufrechterhaltung
des pO2 einer mehrere Analyten enthaltenden
Vergleichslösung
mit stabilem pO2 innerhalb eines vorgegebenen
Bereichs für
eine gewünschte Lagerzeit
von 1 bis etwa 3 Jahren beschrieben.
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Nachstehend
werden unter der Unterüberschrift
Analytenkonzentrationen und Formulierungen repräsentativer QC- und Kalibratormaterialien
beispielhafte und bevorzugte Fünf-Lösungs- ("Five level"-) QC-Materialien
der Erfindung beschrieben. In diesem Unterkapitel sind die Parameter
einer Schlüssel-Gesamtlösung (durch
nachstehende Lösung
3 veranschaulicht) angegeben.
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Verfahren zur Herstellung
von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen mit stabilem pO2
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Die
instabilste Komponente einer mehrere Analyten enthaltenden klinischen
Vergleichslösung
in einem Behälter
ohne Kopfraum, die neben anderen Bestimmungen zur Sauerstoffbestimmung
verwendet wird, ist üblicherweise
pO2. Hierin werden Verfahren bereitgestellt,
um den pO2 von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen in
einem Behälter
ohne Kopfraum innerhalb eines vorgegebenen Bereichs zu halten, und zwar
beispielsweise bei einem spezifischen Wert ± 4 mmHg, oder alternativ ± 2 %,
vorzugsweise ± 1
%.
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Wichtig
für die
Verfahren zur Erhaltung der Stabilität des pO2 in
mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen in Behältern ohne
Kopfraum ist die Verringerung des Sauerstoffgehalts in einer solchen
Vergleichslösung
mit Materialien, die gegenüber
Sauerstoff reaktiv sind. Wie nachstehend beschrieben wird die Auskleidung
der Laminatfolienverpackung für
mehrere Analyten enthaltende Vergleichslösungen der Erfindung mit stabilem
pO2 hinsichtlich ihrer geringen Reaktivität gegenüber Sauerstoff
ausgewählt.
PP stellt das bevorzugte Auskleidungsmaterial für die erfindungsgemäße flexible
Verpackung ohne Kopfraum dar.
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Zudem
umfassen die erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen mit
stabilem pO2 die Herstellung solcher Vergleichslösungsformulierungen
mit Komponenten, die im Hinblick auf geringe oder gar keine Sauerstoffreaktivität gescreent
worden sind. Ein repräsentatives
Rohmaterial-Screeningverfahren ist nachstehend angeführt. Besonders
wichtig ist das Screenen von organischen Materialien auf geringe
oder keine Sauerstoffreaktivität.
Wie nachstehend angeführt
wurde herausgefunden, dass einige Ausgangsmaterialien Verunreinigungen
enthalten können,
die gegenüber
Sauerstoff ausreichend reaktiv sind, um den pO2-Wert
von solchen mehrere Analyten enthaltenden Vergleichslösungen in
einem Behälter
ohne Kopfraum zu destabilisieren.
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Zudem
werden hierin Verfahren zur Herstellung von mehrere Analyten enthaltenden
Vergleichslösungen
mit stabilem pO2 in zumindest zwei Behältern ohne
Kopfraum bereitgestellt, um möglichst
viele Analyten der Intensivmedizin zu detektieren. Nachstehend werden
Beispiele für
solche Formulierungen angeführt.
Erneut ist eine geringe Sauerstoffreaktivität entscheidend, um stabile
Formulierungen herzustellen. Es ist wichtig, eine Gesamtlösung, in
der der pO2 niedrig ist, wie z.B. bei 30
mmHg, 40 mmHg oder 50 mmHg, mit einem niedrigen pH von beispielsweise
7,13 oder 7,15 und einer niedrigen Glucosekonzentration von beispielsweise
46 oder 50 mg/dl sowie mit einer geringen Farbstoffkonzentration
zu formulieren.
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Zudem
ist es bezüglich
anderer Konzentrationen eines solchen Reagens wichtig, die zum Überprüfen auf
Mittel-pO2 und Hoch-pO2 verwendeten
Formulierungen von Glucose und von Farbstoffen, die zur Simulation
von tHb und CO-Ox-Anteilen erforderlich sind, zu trennen. Beispielhafte
Formulierungen werden nachstehend angeführt.
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Analytenkonzentrationen
und Formulierungen repräsentativer
QC- und Kalibratormaterialien
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Es
ist wünschenswert,
eine Mindestanzahl an Formulierungen für die Gruppen von mehrere Analyten enthaltenden
Vergleichslösungen
der Erfindung [d.h. vorzugsweise Qualitätskontrolle-(QC-)Materialien]
herzustellen, damit die Testzeiten an den Analysegeräten maximiert
und die Kosten gesenkt werden. Dadurch, dass es in der erfindungsgemäßen Verpackung
keinen Kopfraum gibt, erweist sich das Ziel, mit einer minimalen
Anzahl an Formulierungen eine maximale Anzahl an Analyten testen,
insofern als schwierig, als im Vergleich zu herkömmlichen Glasampullenverpackungen,
die auf Vol./Vol.-Bäsis
etwa 32-mal mehr Sauerstoff im Kopfraum aufweisen als in der Lösung, die
erfindungsgemäße Verpackung
keine Sauerstoffreserve aufweist. Ohne Sauerstoffreserve reagieren
organische Materialien in den Lösungen,
wie z.B. Glucose und die zur Simulation von Hämoglobin verwendeten Farbstoffe,
oder Verunreinigungen in diesen Ausgangsmaterialien mit dem in den Lösungen enthaltenen
Sauerstoff, wodurch es zu einer Abnahme des pO2 der
Lösungen
kommt.
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Der
Schlüssel
zum Kombinieren von derartig vielen Analyten in möglichst
wenig Behältern
besteht (1) in der Verwendung einer Formulierung mit niedrigem pH,
niedrigem pO2, niedrigem Glucosewert und
niedrigem tHb als Gesamt- ("all
inclusive"-) Lösung (hierin
durch Lösung
3 veranschaulicht) und (2) in der Trennung der MittelpO2-
und Hoch-pO2-Vergleichslösungen von Glucose und Farbstoffen.
Beispielhafte Formulierungen von Fünf-Lösungs-QC-Materialien sind nachstehend
angeführt.
Solche Fünf-Lösungs-QCs
umfassen etwa 5 bis etwa 20 Analyten, vorzugsweise etwa 12 bis etwa
20 Analyten, einschließlich
pH, pO2, pCO2, Elektrolyte, Metaboliten,
Hämatokrit,
tHb und CO-Ox-Anteile. Die Gesamtlösung eines solchen QC-Reagens
kontrolliert folgende Analytenkonzentrationen:
- (1)
einen niedrigen pH von etwa 6,4 bis etwa 7,4, noch bevorzugter etwa
6,8 bis etwa 7,3, insbesondere etwa 7,1 bis etwa 7,2;
- (2) einen pO2 von etwa 20 mmHg bis etwa
75 mmHg, noch bevorzugter etwa 25 mmHg bis etwa 70 mmHg, insbesondere
etwa 30 mmHg bis etwa 60 mmHg; und
- (3) eine niedrige Glucosekonzentration von etwa 10 mg/dl bis
etwa 80 mg/dl, noch bevorzugter etwa 30 mg/dl bis etwa 60 mg/dl;
und
- (4) enthält
eine niedrige Farbstoffkonzentration, die einer Hämoglobinkonzentration
von etwa 5 g/dl bis etwa 11 g/dl, vorzugsweise etwa 6 g/dl bis etwa
10 g/dl, noch bevorzugter etwa 7 g/dl bis etwa 9 g/dl, entspricht.
-
Die
nachstehende Tabelle 1 gibt beispielhafte Analytenkonzentrationen
für ein
repräsentatives
5-Lösungs-Reagens
für die
automatisierte Qualitätskontrolle
("5-Lösungs-AQC") gemäß vorliegender
Erfindung an.
-
TABELLE
1 Beispielhafte
Analytenkonzentrationen für
5-Lösungs-AQCs
-
Es
wird zudem bevorzugt, dass die Analytenkonzentrationen der Vergleichslösungen nicht
nur tHb als Analyten, sondern auch die anderen in Tabelle 1 angeführten CO-Ox-Anteile, d.h.
O
2Hb, COHb, MetHb, SHb und HHB, umfassen.
Deshalb kontrolliert die repräsentative
Gesamtlösung
(Lösung
3) folgende 16 Analyten:
Blutgas | pH,
pCO2, pO2 |
Elektrolyten | Na+, K+, Ca++, Mg++, Cl– |
Metaboliten | Glucose,
Lactat, Bilirubin |
CO-Ox | tHb,
O2Hb, COHb, MetHb, HHb |
-
In
Tabelle 2 sind repräsentative
Formulierungen angeführt;
die zur Herstellung von 5-Lösungs-AQCs verwendet
werden könnten.
Es wird bevorzugt, dass in fünf
Formulierungen Hct, Creatinin und Harnstoff nur in zwei Konzentrationen
verfolgt werden, während
die anderen Analyten in drei Konzentrationen verfolgt werden.
-
TABELLE
2 Repräsentative
Formulierungen für
5-Lösungs-AQCs
-
Beispielhafte bevorzugte
Gesamtlösungs-Formulierung
(Lösung
3)
-
Eine
bevorzugte Gesamtlösungs-Formulierung
(hierin als Lösung
3 bezeichnet) einer 5-Lösungs-AQC kontrolliert üblicherweise
etwa 5 bis etwa 20 Analyten, vorzugsweise etwa 12 bis etwa 18 Analyten,
noch bevorzugter etwa 14 bis etwa 16 Analyten. Nachstehend ist ein
Beispiel für
eine bevorzugte Formulierung angeführt, die 14 Komponenten umfasst:
-
Nachstehend
werden beschleunigte Stabilitätsstudien
für die
bevorzugte Gesamtlösungs-Formulierung
(Lösung
3) offenbart.
-
Die
folgenden Analytenkonzentrationen wurden mit der bevorzugten Gesamtlösungs-Formulierung (Lösung 3)
erhalten:
-
Aus
der gesamten Charge wurden Beutel zufällig ausgewählt und bei erhöhten Temperaturen
in geeigneten Zeitintervallen Belastung ausgesetzt, um eine beschleunigte
Stabilitätsstudie
durchzuführen
und ein Arrhenius-Diagramm aufzuzeichnen, um die Lagerbarkeit bei
Raumtemperatur vorhersagen zu können.
Die eingesetzten Verfah ren waren ähnlich den später beschriebenen.
Die Ergebnisse für
pO2, den am wenigsten stabilen Analyten,
sind in Tabelle 3 angeführt.
-
TABELLE
3 Beschleunigte
Stabilität
einer 3-Lösungs-Formulierung
als Beispiel
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die zur Bestimmung der geschätzten Lagerbarkeit
verwendeten Arrhenius-Berechnungen.
-
TABELLE
4 Arrhenius-Berechnungen
für eine
bevorzugte 3-Lösungs-Formulierung
-
Die
vorhergesagte Lagerbarkeit bei Raumtemperatur von 875 Wochen oder
17 Jahren für
die repräsentative
3-Lösungs-Formulierung
wurde unter Verwendung von 0,94 als Korrelationskoeffizient abgeschätzt. Eine
konservativere Schätzung
kann unter Anwendung einer Faustregel angestellt werden, die auf
der Tatsache beruht, dass die minimale Änderung der Reaktionsgeschwindigkeit
pro 10 °C
Reaktionstemperaturanstieg ein 2facher Anstieg ist. Auf der Basis
eines Ausfalls nach 2 Monaten bei 45 °C schätzten die Erfinder der vorliegenden
Erfindung, dass es bei 25 °C
zumindest 8 Monate lang zu keinem Ausfall kommt. Die Erfinder erachten
es jedoch als höchst
unwahrscheinlich, dass die Reaktionsgeschwindigkeitserhöhung pro
10 °C Reaktionstemperaturanstieg
weniger als das 3fache ist. Deshalb sind die Erfinder der Meinung,
dass eine realistische und dennoch konservative Abschätzung der
Lagerbarkeit der repräsentativen
3-Lösungs-Formulierung zumindest
18 Monate wären.
-
Herstellung
der Formulierung
-
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen
müssen
sämtliche
Lösungen
Tonometrie mit den geeigneten Gasen unterzogen werden, um die oben
angeführten
Gaskonzentrationen zu erzielen. Obwohl für die obigen Lösungen 4
und 5 nicht immer die Gaskonzentrationen angegeben sind, ist Tonometrie
dennoch wünschenswert,
um Gaskonzentrationen zu erzielen, die Hysterese- und Mitnahmeeffekte
auf die Gassensoren minimiert.
-
Die
Tonometrie kann bei einer Temperatur von 25 °C oder 37 °C oder sogar 50 °C erfolgen,
wobei die Wahl der Temperatur natürlich die Zusammensetzung des
Tonometriegases beeinflusst. Noch wichtiger ist, dass die Tonometrie
bei einem Druck unterhalb von Atmosphärendruck, vorzugsweise in einem
Bereich von 300 bis 500 mmHg, erfolgen sollte, damit es zu keiner
Entgasung kommt, wenn die Lösungen
in großer
Höhe, wo
der Luftdruck unter Normaldruck liegt, oder in warmer Umgebung zur
Anwendung gelangen. Ein Beispiel für geeignete Bedingungen ist
37 °C bei
450 mmHg, wobei die Gaszusammensetzung für eine 2-Lösungs-QC 10 % CO2,
25 % O2 und 65 % N2 betragen
würde.
-
Beispiele
für bevorzugte
Farbstoffe für
die Formulierungen der vorliegenden Erfindung sind in obiger Tabelle
2 angeführt.
Diese Farbstoffe sind von Li, J. in der
EP 0.743.523 A2 (veröffentlicht
am 20. November 1996) offenbart.
-
Puffer
-
HEPES
und MOPS werden als Puffer für
die erfindungsgemäßen Formulierungen
bevorzugt. MOPS stellt einen besonders bevorzugten Puffer dar. Andere
geeignete Puffersysteme, einschließlich Natriumsalzderivate,
werden von Good et al., Bioche mistry 5, 467-477 (1966), und von
Ferguson et al., Analytical Biochemistry 104, 300-310 (1980), beschrieben.
-
Lagerbarkeit
und Gebrauchsdauer
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Erhöhung der Lagerbarkeit und Gebrauchsdauer
der erfindungsgemäßen QC-
und Kalibratorformulierungen. Eine annehmbare Lagerbarkeit (d.h.
bei verschlossener Verpackung) beträgt üblicherweise etwa 1 Jahr. Eine
bevorzugte Lagerbarkeit beträgt üblicherweise
etwa 1 bis 2 Jahre, insbesondere etwa 1 bis 3 Jahre.
-
Eine
annehmbare Gebrauchsdauer (d.h. nach Öffnen der Verpackung) beträgt normalerweise
etwa 2 Wochen, vorzugsweise etwa 2 Wochen bis etwa 1 Monat, insbesondere
etwa 2 Wochen bis etwa 2 Monate. Die Gebrauchsdauer wird verlängert, indem
ein geeignetes Schlauchmaterial ausgewählt wird, um die Vergleichslösungen aus
der Zugriffsvorrichtung zum unten beschrieben Blutanalysegerät zu transportieren.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben einen entscheidenen Punkt
herausgefunden, der Aufschluss darüber gibt, wie die Formulierungen
die Lagerbarkeit durch Destabilisierung von pO2 beeinträchtigen. In
einer Studie wurde eine sehr einfache Formulierung, die nur Natriumbicarbonat
zur Neutralisation des CO2 im Tonometriegas
und das Tensid BRIJ 700 zur Erzeugung einer geeigneten Oberflächenspannung,
sodass sich die Lösung
im Tonometer normal verhält,
und Füllstoff
enthielt, mit einer vollständigen,
10 Inhaltsstoffe enthaltenden Formulierung verglichen. Die Daten
sind in den Tabellen 5 und 6 zusammengefasst.
-
TABELLE
5 Beschleunigte
Stabilität
von Formulierungen mit 2 bzw. 10 Inhaltsstoffen: ΔpO
2 (mmHg) mittels Vergleich
-
TABELLE
6 Arrhenius-Berechnungen,
basierend auf pO
2-Daten für Formulierungen
in Tabelle XVI
-
Die
Korrelation für
die Arrhenius-Vorhersage für
die 2-Komponentenformulierung betrug 0,99999 und für die 10-Komponentenformulierung
0,9999 (ger.). Es ist ersichtlich, dass die Zugabe von 8 zusätzlichen
Chemikalien, d.h. der anorganischen Verbindungen NaCl, KCl, CaCl2, NaOH und der organischen Verbindungen Zitronensäure, Glucose,
MOPS (pH-Puffer) und ProClin 300 (Biozid), dazu führte, dass
der pO2 5- bis 6-mal weniger stabil als
bei der einfachen 2-Komponentenformulierung war. Die für 25 °C geschätzte Lagerbarkeit sank
von 34 Monaten für
die 2-Komponentenformulierung auf 6 Monate für die 10-Komponentenformulierung. Folglich
reagierten manche oder alle der acht zugesetzten Chemikalien mit
Sauerstoff in der wässrigen
Lösung im
flexiblen Beutel, wodurch es zu einer frühzeitigen Abnahme der Lagerbarkeit
kam.
-
Deshalb
haben Studien der Erfinder der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass
es schwer ist, mit Formulierungen, die viele Inhaltsstoffe aufweisen,
wovon jeder potenziell dazu fähig
ist, mit Sauerstoff zu reagieren, einen stabilen pO2 in
einem Behälter
ohne Kopfraum zu erzielen, wobei erkannt wurde, dass Wechselwirkungen
zwischen den Inhaltsstoffen auch zu Destabilisierung führen könnten. Insbesondere
lassen Testergebnisse darauf schließen, dass Glucose und die zur
Simulation von Hämoglobin
verwendeten Farbstoffe mit Sauerstoff reagieren können. Die
Sauerstoffreaktivität
solcher Chemikalien ist ein Grund, dass die Erfinder solche Chemikalien
bevorzugt in den QC-Lösungen
4 und 5 von den QC-Lösungen
1 und 2 trennen. Die Erfinder haben jedoch auch herausgefunden,
dass die QC-Gesamtlösung
(Lösung
3) jene 3 Analyten zusammen mit den 9 anderen Analyten umfasst,
wobei dennoch bestimmt wurde, dass die Formulierung von Gesamtlösung 3 funktionieren
sollte, da:
- 1. bei einem pH von 7,15 Glucose
stabiler ist als bei den zwei höheren
pH-Werten;
- 2. die Konzentration von Glucose und Hb-simulierendem Farbstoff
jeweils gering ist; und
- 3. der pO2 niedrig ist. tatsächlich beträgt der wahre
pO2 bei niedriger Konzentration etwa die
Hälfte
des gemessenen pO2.
-
Folglich
haben die Erfinder herausgefunden, dass die einzigartigen Eigenschaften
von Lösung
3 das Verpacken einer QC in 5 Behälter statt in 6 ermöglichen,
so dass der Benutzer den Vorteil hat, dass in einem bestimmten Zeitraum
mehr Patientenproben getestet werden können.
-
Direkter Vergleich der
pO2-Stabilität in Verpackungen ohne Kopfraum
mit jener in Ampullen
-
Es
wurde eine Studie durchgeführt,
um eine herkömmliche
mehrere Analyten enthaltende QC-Formulierung, ähnlich der Formulierung in
Tabelle A des US-Patents 5.637.505, in Glasampullen mit der gleichen
Formulierung in einer erfindungsgemä ßen Laminatfolienverpackung
ohne Kopfraum zu vergleichen. Zur Erzielung von etwa denselben pCO2- und pO2-Werte
im Laminatfolienverpackungsverfahren wie im Ampullenabfüllverfahren
wurden die Laminatfolienbeutel mit QC-Lösungen befüllt, die im Teilvakuum mit
den geeigneten Gasen tonometriert wurden, wonach die Lösungen in
Laminatfolienbeutel ohne Kopfraum gepumpt und wie nachstehend beschrieben
pasteurisiert wurden. Anschließend
wurde eine begrenzte beschleunigte Stabilitätsstudie gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren durchgeführt.
Die zwei Studien ermöglichten
es den Erfindern, folgenden Vergleich anzustellen:
-
TABELLE
7 Vergleich
der Verpackungen mit und ohne Kopfraum
-
Die
nachstehenden Werte (mit der Ausnahme der Faktoren) sind ΔpO2-Werte (in mmHg).
-
Daraus
geht hervor, dass es unter den sechs Faktoren einen stark variierenden
Bereich gibt, von einem niedrigen Bereich von 14fach bis zu einem
3-mal höheren
Bereich, nämlich
42fach. Aus den Daten kann geschlossen werden, dass die Beibehaltung
der pO2-Stabilität in einer relativ inerten
Verpackung ohne Kopfraum zumindest um eine Größenordnung schwieriger ist
als die Beibehaltung des gleichen pO2-Stabilitätgrads in
einer Verpackung mit einem Kopfraum, der zumindest halb so groß wie das
Lösungsvolumen
ist.
-
Rohmaterial-Screeningtest
-
Ein
repräsentativer
Screeningtest für
die Komponenten von Formulierungen der vorliegenden Erfindung wird
durch die Studie dieses Abschnitts veranschaulicht. Es wurden 10
Lösungen
mit dem gleichen definierten pO2-Wert gleichzeitig
hergestellt, indem entionisiertes Wasser in Glasbehältern bei
50 °C in
einem Wasserbad äquili briert
wurde. Die Temperatur des Wasserbads muss zumindest genauso hoch
wie jene Temperatur sein, die im darauf folgenden beschleunigten
Test eingesetzt werden soll, damit während des Beanspruchungsszyklus
bei erhöhten
Temperaturen ein Ausgasen von Sauerstoff vermieden wird.
-
Zur
Verdeutlichung des Sauerstoffverbrauchs einzelner Inhaltsstoffe,
insbesondere in Fällen,
bei denen es – im
Gegensatz zu einem oder zwei hauptsächlich beitragenden Faktoren – mehrere
gering beitragende Faktoren gibt, werden die Konzentrationen wünschenswerterweise über ihre
normalen Gebrauchswerte erhöht.
In der vorliegenden Studie haben die Erfinder Konzentrationen um
das Fünffache
erhöht.
-
Die
Erfinder haben die acht Chemikalien isoliert, die zu den zwei nachstehend
unter der Überschrift Lagerbarkeit
und Gebrauchsdauer beschriebenen Komponentenformulierungen zugesetzt
wurden. Diese acht Chemikalien sind die anorganischen Verbindungen
NaCl, KCl, CaCl2, NaOH und die organischen
Verbindungen Zitronensäure,
Glucose, MOPS (pH-Puffer) und ProClin 300 (Biozid). Zum Testen im
neutralen pH-Bereich (6-8) mussten manche Chemikalien zusammen getestet
werden, und zwar MOPS zusammen mit NaOH und Zitronensäure zusammen
mit Natriumbicarbonat. Zur Effizienzsteigerung wurden die drei Chloridsalze
gemeinsam getestet, basierend auf der Vorhersage der Erfinder, dass
die anorganischen Chemikalien wahrscheinlich keine signifikanten
beitragenden Faktoren darstellen, die zu einer Verlangsamung der
Oxidationsreaktionen führen
würden.
Zusätzlich
zu den bereits angeführten
acht Chemikalien wurden auch alternative pH-Puffer, HEPES und zwei
Farbstoffe, SRB und Beizengelb 7, getestet.
-
Die
Chemikalien wurden zu vorgewärmtem
entionisiertem Wasser in Glasflaschen zugesetzt und durch Umdrehen
vermischt. Nachdem alle Chemikalien in sämtlichen Flaschen gelöst waren,
wurden Lösungen
in die Beutel gegossen, die an 3 Seiten dicht verschlossen worden
waren, unmittelbar gefolgt vom Verschließen der vierten Seite unterhalb
des Flüssigkeitsstands.
Nach einem 44-stündigen
Pasteurisierungsschritt bei 65 °C
wurde die Hälfte
der Beutel bei Raumtemperatur belassen, während die andere Hälfte 12
Tage lang bei 50 °C
belastet wurden, gefolgt von Abkühlung
auf Raumtemperatur. Die Vergleichs- und die belasteten Beutel wurden
in einem Durchlauf auf zwei 288s-Modellen auf ihren pO2 getestet.
Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
-
TABELLE
8 Screening-Test
der chemischen Inhaltsstoffe auf Sauerstoffreaktivität
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass:
- 1. Glucose und Beizengelb
7 am signifikantesten mit Sauerstoff reagieren;
- 2. Proclin 300 mäßig reaktiv
ist;
- 3. MOPS, HEPES und die drei Chloridsalze relativ unreaktiv sind;
und
- 4. die Ergebnisse für
SRB und das Zitronensäure/Bicarbonat/BRIJ-Gemisch
aufgrund übermäßiger Schwankungen
von Beutel zu Beutel nicht stichhaltig waren. Zusätzliches,
im Wesentlichen gleiches Screenen ergab jedoch, dass SRB mäßig reaktiv
und Zitronensäure,
Natriumbicarbonat sowie BRIJ relativ unreaktiv waren.
-
In
Bezug auf Beizengelb 7, das oben als signifikant sauerstoffreaktiv
dargestellt wurde, kann gefolgert werden, dass in den erfindungsgemäßen Formulierungen
vorzugsweise ein anderer Gelbfarbstoff oder ein Beizengelb 7, das
weniger sauerstoffreaktiv ist, z.B. aus einer anderen Quelle, verwendet
werden wird. Wenn tHb der einzige zu testende CO-Oxymetrie-Analyt
ist, reicht ein Rotfarbstoff aus. SRB ist ein Rotfarbstoff und das
spezielle gescreente SRB erwies sich als mäßig reaktiv. Es kann bevorzugt
werden, SRB aus anderen Quellen oder andere Rotfarbstoffe für ein SRB
oder einen anderen Rotfarbstoff mit geringerer Sauerstoffreaktivität zu screenen.
Die beschleunigten Stabilitätsergebnisse
in Tabelle 4 zeigen, dass die Formulierung der Lösung 3, die die oben gescreenten
Farbstoffe SRB und Beizengelb 7 enthält, signifikanterweise über eine
Lagerbarkeit über
einem Jahr verfügt.
Die Lagerbarkeit einer solchen Formulierung kann zudem durch Screenen und
Miteinbeziehen von Farbstoffen mit geringerer Sauerstoffreaktivität weiter
verlängert
werden.
-
Auswirkung von Glucose
auf die pO2-Instabilität
-
Die
starke Destabilisierungswirkung von Glucose auf die pO2-Stabilität wurde
in der nachstehend beschriebenen Studie festgestellt. In dieser
Studie wurden zwei in einer Menge von 1,8 g/l verwendete Glucosequellen,
eine von Fluka Chemical Corp. [Ronkonkoma, NY, USA] und die andere
von Sigma Chemical Co. [St. Louis, MO, USA], in einem 150-mmHg-pO2-Kalibrator bei einem pH von 6,8 mit dem
gleichen Kalibrator ohne jegliche zugesetzte Glucose verglichen.
Mit diesen Lösungen
wurden begrenzte beschleunigte Stabilitätstests mit folgendem Ergebnis
durchgeführt.
-
TABELLE
9 Auswirkung
der Lagerung eines 150-mmHg-Kalibrators bei hohen Temperaturen über einen
Zeitraum von 2 Wochen auf den pO
2
-
Mittlere
Unterschiede nichterhitzter Lösungen
(in mmHg).
-
Daraus
geht hervor, dass:
- 1. bei beiden Temperaturen
beide Glucosequellen die pO2-Abnahme zumindest
verdoppeln; und
- 2. die Unterschiede zwischen den zwei Glucosequellen, relativ
gering sind.
-
Folglich
stimmen diese Ergebnisse sehr gut mit den im obigen Abschnitt über das
Screenen von Rohmaterialien beschriebenen Ergebnissen überein.
Außerdem
kann daraus geschlossen werden, dass, da die Quelle eine relativ
untergeordnete Rolle zu spielen scheint, die Sauerstoffreaktivität von Glucose
inhärent
ist, was für
die Erfinder vor Durchführung
der vorliegenden Studie nicht offensichtlich war.
-
Es
gibt zumindest drei allgemeine bekannte Zersetzungsmechanismen für Glucose:
- 1. Reaktion mit Sauerstoff, wodurch Gluconsäure gebildet
wird, wenn Glucose-Oxidase
zugegen ist;
- 2. Reaktion mit ATP, wodurch Glucose-6-phosphat gebildet wird,
wenn Hexokinase zugegen ist; und
- 3. alkalische Umlagerung, wodurch zuerst Fructose, später Mannose
gebildet wird.
-
Die
ersten beiden kommen häufig
in klinisch-chemischen Tests zur Messung des Glucoseblutspiegels zur
Anwendung. Die dritte, die sogar bei leicht basischen pH abläuft, kommt
in Qualitätskontrollen
auf Glucoseinstabilität,
die zusammen mit Glucosetests angewandt werden, am häufigsten
zum Einsatz.
-
Keine
dieser drei häufigen
Reaktionen erläutert
die vermutliche Reaktion zwischen Glucose und Sauerstoff in den
erfindungsgemäßen Formulierungen,
da nur eine davon Sauerstoff als Reaktant aufweist, und in diesem.
-
Folie
-
Die
für den
Behälter
verwendete Folie besteht aus mehreren Schichten und verwendet ein
Material mit geringer oder keinerlei Sauerstoffreaktivität, vorzugsweise
Polypropylen (PP), als innere Schicht, eine Aluminiumfolie als mittlere
Schicht und eine äußere Schicht,
die die Aluminiumschicht schützt,
vorzugsweise aus Polyester. Die äußere Schicht
dient zum Schutz der Aluminiumschicht und verhindert Abrieb und
Korrosion. Folglich stellen beispielsweise eine Nylonschicht oder
sogar eine einfache Lackbeschichtung geeignete Alternativen dar.
(Nylon stellt eine Familie von hochbeständigen, elastischen Kunststoffmaterialien
dar, deren langkettiges Molekül
wiederkehrende Amidgruppen CONH enthält. Die Bezeichnung "Nylon" wurde von dessen
Erfindern bei E.I. duPont de Nemours & Co., Inc. geprägt.) Die äußere Schicht sollte jedoch
einen Schmelzpunkt aufweisen, der über dem Schmelzpunkt von PP
liegt, der etwa 170 °C
beträgt.
-
Ein
wichtiger Parameter der Aluminiumschicht ist, dass sie ausreichend
dick sein muss, so dass es zu keinen Pinholes kommt, wodurch ein
physikalisches Auslecken von Sauerstoff verhindert wird, und dennoch ausreichend
dünn sein
muss, so dass sie mittels automatisierter Maschinen leicht zu Beuteln
geformt werden kann und so dass ihr Inhalt nach der Befüllung ohne
besonderen Kraftaufwand durch einfaches Zusammenfallen während der
Entfernung des Inhalts freigesetzt wird.
-
Die
innere PP-Schicht ist aus mehreren Gründen wichtig. Erstens muss
sie schmelzen und die Dichtung ausbilden, welche die Verpackung
verschließt:
Zweitens darf sie nicht mit Sauerstoff reagieren. Dieser zweite
Faktor unterscheidet dieses Verpackungsmaterial von zuvor für diesen
Zweck verwendeten Materialien.
-
Den
Erfindern ist kein Laminat bekannt, das bisher kommerziell zur Verpackung
von Produkten verwendet wurde, die Präzisionslösungen mit darin gelösten Gasen
für wissenschaftliche,
medizinische und analytische Zwecke enthalten. Es ist nicht bekannt,
dass das mit PP ausgekleidete Laminat von anderen als Sauerstoffsperrschicht
für chemische
Produkte verwendet wird. Ein ehemaliger Hersteller von Sauerstoffkalibratoren
(Mallinckrodt Sensor Systems, Inc., Ann Arbor, MI, USA) hat Laminatfolie
verwendet, um einen Kalibrator zu verpacken, wobei jedoch Polyethylen
als innere Dichtungsschicht verwendet wurde. In der Vergangenheit wurde
mit PP ausgekleidetes Laminat hauptsächlich für Lebensmittelprodukte verwendet
und aufgrund des hohen Schmelzpunkts der Polypropylen-Dichtungsschicht
ausgewählt,
wodurch sich dieses Material zur Sterilisation in einem Dampfautoklaven
oder ähnlicher
Gerätschaft
eignet.
-
Es
wurden Folien verschiedener Anbieter auf ihre Wirksamkeit zur Beibehaltung
der Konzentrationen an gelöstem
Gas von darin aufbewahrten Lösungen
untersucht. Die Folien wurden von Kapak Corp., Minneapolis, MN,
USA (Teilnr. 50703), American National Can Co., Mount Vernon, OH,
USA (Teilnr. M-8309, M-8359, M-8360), James River Corp., Cincinatti,
OH, USA (Teilnr. JR 4123, JR 4400), Technipaq, Inc. Crystal Lake,
IL, USA ("Dull Foil
Laminate"), Lawson
Mardon Flexible Packaging, Schaumburg, IL, USA (LC Flex 70459, 70464) und
Rollprint Packaging Products, Inc., Addison, IL, USA (RPP Nr. 26-1045)
erhalten. Es wurden 4-seitige Beutel entweder mit 3 vorverschweißten Seiten
erworben oder unter Einsatz eines bei Toss Machine Components, Inc.,
Bethlehem, PA, USA, erhältlichen
Impulsschweißgeräts vom Modell
01617 ausgebildet. Die an 3 Seiten verschweißten Beutel wurden mit verschiedenen
Vergleichslösungen
befüllt
und unmittelbar danach durch die Flüssigkeit hindurch verschweißt, wodurch
kein Kopfraum im Inneren der Verpackung ausgebildet wurde. In manchen
Fällen
wurden zur Verbesserung der Stabilität des Sauerstoffpartialdrucks
in der in den Beuteln gelagerten Vergleichslösung die befüllten und
verschweißten
Beutel bei einer Temperatur zwischen etwa 50 °C und 121 °C 15 Minuten bis 7 Tage lang,
je nach Temperatur, wärmebehandelt.
-
1a zeigt
eine Seitenansicht eines verschweißten Beutels 1 und
eine mögliche
Stelle für
die Zugangsvorrichtung 5 im Inneren des Beutels. Der verschweißte Teil
des Beutels 6 ist auch dargestellt. 1b zeigt
die 3 Schichten einer bevorzugten Folie, nämlich die innere Polypropylenschicht 2,
die mittlere Aluminiumschicht 3 und die äußere Polyesterschicht 4.
-
Manche
befüllte
Beutel wurden bei Raumtemperatur belassen; andere wurden bei höheren Temperaturen über unterschiedliche
Zeiträume
hinweg gelagert. Zur vereinfachten Beschreibung dieses und darauf
folgender Versuche wählten
die Erfinder eine 1-wöchige
Lagerung bei 55 °C
als Vergleichsbasis. Nach Entfernen der Testbeutel aus dem Inkubator
wurden diese auf Raumtemperatur abgekühlt und mittels zweier intensivmedizinischer
Analysegeräte
[im Allgemeinen aus der 200-Reihe der von Chiron Diagnostics Corporation,
Medfield, MA, USA, hergestellten Diagnostiksysteme für die Intensivmedizin;
es wurde häufig
ein Modell 278 wurde zusammen mit einem Modell 288 verwendet] zusammen
mit Kontrollbeuteln im gleichen Durchlauf getestet. Genauer gesagt
wurden die pO
2-Ergebnisse in einer Reihe
aus sechs Studien überprüft. Aufgrund
von Unterschieden in den Bedingungen, wie z.B. Reagenszusammensetzung
und Oberflächen-Volumen-Verhältnis der Verpackung,
sind die pO
2-Unterschiede nicht direkt vergleichbar.
Deshalb wurden alle Ergebnisse in relative Punktezahlen umgerechnet,
wobei dem stabilsten Laminat eine Punktezahl von 1,00 zugeordnet
und allen anderen Laminaten Punktezahlen auf der Basis von ΔpO
2-Verhältnissen
zugeordnet wurden. So wurden gemäß dieser
Konvention folgende Ergebnisse erhalten: TABELLE
11
-
Die
bevorzugten und besonders bevorzugten Laminate weisen eine innere
PP-Auskleidung der nachstehend angeführten Dicke, eine mittlere
Schicht aus Aluminium wie nachstehend ausgeführt und eine äußere Polyesterschicht
auf. (Die Dicke und Materialwahl der äußeren Schicht ist am wenigsten
entscheidend und kann etwas variieren.) Annehmbare Foliendicken
werden ebenfalls angegeben. Die ungefähren Dicken der Schichten sind
in Mil (1/1000 Zoll) angegeben: TABELLE
12
-
Andere
annehmbare Schichten umfassen Polyester mit 0,5-2 Mil für die innere
Schicht; für
die äußere Schicht
entweder Nylon mit einer Dicke von 0,2-2 Mil oder eine Lackbeschichtung.
Es stellte sich heraus, dass Polyethylen nicht als innere Schicht
geeignet ist.
-
Wenn
beliebige der Folienschichten zu dick sind, kommt es zu nachteiligen
Eigenschaften. Und zwar wird das Laminat zu steif, wodurch es während der
Herstellung schwer form- und befüllbar
wird und das Herauspumpen des flüssigen
Inhalts aus dem Beutel bei Gebrauch erschwert wird. Wenn darüber hinaus
die Aluminiumschicht zu dünn
ist, kommt es wahrscheinlicher zu Pinholes, die zu einem Auslecken
von Gas führen können. Wenn
die Dichtungsschicht zu dünn
ist, kann diese beim Verschweißen
an der Dichtung unter dem hohen Druck, der für feste Dichtungen er forderlich
ist, zur Gänze
verdrängt
werden, wodurch das blanke Aluminium frei liegen und mit Sauerstoff
reagieren würde.
-
Stabilitätstests
haben gezeigt, dass die mit PP ausgekleidete Folie gegenüber der
Polyethylenfolie zu bevorzugen ist. Das Arrhenius-Verfahren zur
Vorhersage der Produktlagerbarkeit ist in der In-vitro-Diagnostik und
in der Pharmazie allgemein bekannt (Conners et al., "Chemical Stability
of Pharmaceuticals; A Handbook for Pharmacists", NY, Wiley (1986); Porterfield & Capone, MD&DI 45-50, April
(1984); Anderson & Scott,
Clin. Chem. 37(3), 398-402 (1991); Kirkwood, Biometrics 33, 736-742
(Dez 1977)). Die Produkte werden bei höheren Temperaturen über unterschiedliche
Zeiträume
hinweg gelagert, wonach sie bei Umgebungstemperatur erneut äquilibriert
werden und im Vergleich mit unbelasteten Kontrollen auf entscheidende
Eigenschaften getestet werden, wie z.B. die Aktivität einer
Komponente oder eines gemessenen Analyten. Die Veränderungsrate oder
besser die Zeit bis zum ersten Ausfall eines bestimmten Analyten
wird für
die jeweilige Temperatur bestimmt, häufig mittels Auftragen von
log(C/Co) über
der Zeit, was für
die häufigsten
Reaktionen, d.h. solche 1. Ordnung, eine lineare Funktion darstellt.
Aufgrund der linearen Beziehung zwischen log(Zeit bis zum ersten Ausfall)
und dem Kehrwert der absoluten Temperatur (1/K) kann aus den Werten
bei höheren
Temperaturen ein Diagramm ermittelt werden, und die resultierende
Linie kann bis zur maximal empfohlenen Lagertemperatur extrapoliert
werden, um die Zeit bis zum ersten Ausfall bei dieser Temperatur
vorherzusagen. Auf diese Weise kann die tatsächliche Lagerbarkeit im Voraus
ermittelt werden.
-
In
einer Lagerbarkeitsstudie mit frühen
Vorhersagen unter Verwendung von Polyethylen-ausgekleideten Beuteln
wurden fertige, mit einer Sauerstoffvergleichslösung befüllte Packungen bei 35, 45 und
55 °C über einen
Zeitraum von 4 Tagen bis 8 Wochen, je nach Lagertemperatur, aufbewahrt.
Jede Testbedingung umfasste 4 Beutel, die mittels zweier Blutgasanalysatoren
[Serie 200 von der Chiron Diagnostics Corp. (CDC), siehe oben] getestet
wurden. Die Zeit bis zum ersten Ausfall ("time-to-failure", TTF) wurde als 2%ige Änderung
des pO2 definiert.
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TABELLE
13 Polyethylen
(PE)
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Regressionsanalyse
der obigen Daten, basierend auf das Auftragen von log(TTF) als Funktion
von 1/K, ergibt bei 25 °C
eine Lagerbarkeit von 3 Monaten für eine in einem mit Polyethylen
ausgekleideten Beutel gelagerte Sauerstoffvergleichslösung. Der
Korrelationskoeffizient r beträgt
0,98.
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In
der Polypropylenstudie wurden fertige, mit einer Sauerstoffvergleichslösung befüllte Packungen
bei 35, 40, 45 und 55 °C über einen
Zeitraum von 1 bis 9 Wochen, je nach Lagertemperatur, aufbewahrt,
wobei bei niedrigeren Temperaturen längere Zeiträume gewählt wurden. Jede Testbedingung
umfasste 3 Beutel, die mittels zweier Blutgasanalysatoren in einfacher
Ausführung
[Serie 200 von der Chiron Diagnostics Corp. (CDC), siehe oben] getestet
wurden. Das Modell der 1. Ordnung wurde verwendet, um die Zeit bis
zum ersten Ausfall (TTF) zu bestimmen, wobei der Ausfall als 2%ige Änderung
des pO2 definiert war.
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TABELLE
14 Polypropylen
(PP)
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Unter
Verwendung der vier TTF wurde ein Arrhenius-Diagramm erstellt (siehe 5),
worin die Zeit bis zum ersten Ausfall (in Wochen) (TTF) als Funktion
des Kehrwerts der Temperatur 1/K (in 5 als T
gezeigt) dargestellt ist. Lineare Extrapolation auf 25 °C ergibt
61 Wochen oder 14 Monate für
eine mittlere pO2-Änderung von 0,066 mmHg/Woche.
Die Zuverlässigkeit
der Vorhersage wird durch die stark lineare Beziehung zwischen den
4 Punkten bestätigt,
wobei der Korrelationskoeffizient r 0,99 betrug. Eine Punktezahl von
1,00 zeigt an, dass alle Punkte auf einer Geraden liegen; eine Punktezahl
von 0,00 zeigt an, dass zwischen log(TTF) und 1/K keine Beziehung
besteht. (Men beachte, dass die Gleichung des Arrhenius-Diagramms
des Beispiels mit log y = –19,48
+ 6339x ermittelt wurde.)
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Die
resultierende vorhergesagte Lagerbarkeit der Sauerstoffvergleichslösung in
mit Polypropylen ausgekleideten Beuteln stellt eine vier- bis fünffache
Verbesserung gegenüber
der für
die in mit Polyethylen ausgekleideten Beuteln gelagerte Sauerstoffvergleichslösung vorhergesagten
Lagerbarkeit dar. Dies stellt auch eine fast zehnfache Verbesserung
gegenüber
einem neuen Produkt nach dem Stand der Technik dar, das als "Cal B" bekannt ist und
von Mallinckrodt Sensor Systems, Inc., Ann Arbor, MI, USA, vertrieben
wird. Die im GEM®-Premier-Analysator eingesetzte
Software, die diesem System beiliegt, subtrahiert automatisch 0,58 mmHg
pO2 vom anfänglich ausgewiesenen pO2 für
jede seit der Herstellung verstrichene Woche, damit der Cal-B-Kalibrator über den
für seinen
kommerziellen Einsatz erwarteten Zeitraum hinaus verwendet werden kann.
Wenn auch nicht für
diese Berechnung, würde
eine brauchbare Lagerbarkeit unter Verwendung des 2%-Kriteriums
der Erfinder nur 7 Wochen betragen, was eine deutlich zu kurze Zeit
für den
kommerziellen Einsatz des Produkts darstellt.
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Zudem
ist zu beachten, dass die gegenwärtige
Cal-B-Lagerbarkeit von 6 Monaten die Lagerbarkeit der gesamten Patrone
auf lediglich 6 Monate beschränkt,
was vertretbarerweise die minimale praktische Lagerbarkeit für ein In-vitro-Diagnostikprodukt
darstellt. Andererseits sind 14 Monate durchaus eine annehmbare
Lagerbarkeit.
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Andere
Faktoren, die von der Verwendung von mit PP ausgekleideten Laminaten
wegführen,
sind deren höhere
Steifheit und höheren
Schmelzpunkte. Die PP-Durometerhärte
beträgt
auf der Shore-D-Skala (ASTM-Bezeichnung: D 2240-91 American Society
for Testing and Materials, Philadelphia, PA, USA) 70-80, verglichen
mit lediglich 44-48 für
PE. Steifheit verhindert ein hohes Oberflächen-Volumen-Verhält nis, das
die Lagerbarkeit verbessert, und erschwert die Automatisierung auf
Form/Füll/Schweißmaschinen.
Der höhere Schmelzpunkt
von 171 °C
für PP
erfordert im Vergleich mit nur 137,5 °C für PE mehr Energie, Zeit oder
beides, um die Beutel abzudichten.
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Auch
andere Schwankungen im Verpackungsverfahren sind möglich. Beispielsweise
würden
andere Verpackungsformen, die das Verhältnis zwischen Verpackungsoberfläche und
Volumen der Lösung
und des in der Verpackung enthaltenen Gases reduzieren (z.B. 2 kreisförmige Folienstücke, die
miteinander verschweißt
werden), den Kontakt der Lösung
und des Gases mit der Folie noch weiter verringern und Sauerstoffabbau
zusätzlich
reduzieren. Die hierin offenbarte Verpackung eignet sich auch zum
Schutz von tonometrierten Lösungen,
die abgesehen von Sauerstoff noch andere Gase enthalten. Darüber hinaus
können
eine Reihe von verschiedenen Verpackungsmodellen (z.B. dreiseitige
Verschweißung
oder Seitennaht; vierseitig verschweißt; Verpackungen mit Seitenfalten;
oder "freistehende" Beutel) verwendet
werden. (Men vergleiche beispielsweise 1c, die 4 verschweißte Seiten
zeigt, mit 1d, die eine 3-seitige Verschweißung zeigt.
Diese Verpackungsvariationen beeinflussen den Nutzen des Verpackungsverfahrens
und stellen nicht nur alternative Designs dar. Andere Variationen
sind für
Fachleute auf diesem Gebiet der Erfindung offensichtlich.
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Die Zugriffsvorrichtung
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Die
Zugriffsvorrichtung wird im Inneren der Verpackung angebracht. Das
Anbringen kann unter Verwendung jedes beliebigen verfügbaren Verfahrens
erfolgen, wie z.B. unter Anwendung von Klebern, Heißklebeverfahren,
Ultraschallverschweißen
etc. Diese Zugriffsvorrichtung stellt eine optionale Komponente
der Verpackung dar und ist besonders dann geeignet, wenn der Inhalt
des Behälters
nach längerer
Lagerung eine Zeit lang verwendet wird. In früheren Herangehensweisen wurde
ein Ventil am Rand oder durch die Wand des Behälters hindurch eingeschweißt, damit
von außerhalb
des Behälters
darauf zugegriffen werden konnte. In der hierin verwendeten Verpackung
ist die Zugriffsvorrichtung jedoch vollständig in die Verpackung (an
ihrer Innenwand) eingeschweißt
und durchbricht weder die Dichtung noch die Wände des Behälters.
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Die 1a, 1c und 1d zeigen
typische Stellen für
die Zugriffsvorrichtung. 2 stellt ein Detail einer typischen
Zugriffsvorrichtung dar, wobei 7 jener Teil der Zugriffsvorrichtung
ist, der an die Behälterwand
angeschweißt
ist, 8 der äußere Teil
des Ausflusskanals ist, 9 der innere Teil des Ausflusskanals
ist und 10 der verschweißte Teil des Ausflusskanals
ist, der mit der Sonde durchstochen wird, die dann mit dem inneren
Teil des Ausflusskanals dichtpassend wird, was ein Auslecken aus
dem Behälter
verhindert. 3 stellt eine typische Sonde
dar, die zum Durchstoßen
des Beutels eingesetzt und in die Zugriffsvorrichtung im Inneren des
Beutels eingepasst wird, wobei 11 die Sonde darstellt und 12 das
scharfe Ende der Sonde darstellt, das den verschweißten Teil
des Ausflusskanals durchstößt. Die
Sonde ist in eine Klemmvorrichtung 13 eingebaut (siehe 4a, 4b und 4c)
vor, die eine kreisförmige Öffnung 14 aufweist,
welche über
die halbkugelförmige
Rückseite
der Zugriffsvorrichtung 15 passt und die Sonde mit dem
Ausflusskanal verbindet. Die Sonde ist mit anderen Komponenten verbunden,
die ein Strömen
der Sauerstoffvergleichslösung
zum Messgerät
ermöglichen,
wo sie für
Tests verwendet werden kann. Wenn die Verpackung durchstoßen wird,
durchsticht die Sonde die Wand und bildet eine Dichtung mit dem
Ausflusskanal der Zugriffsvorrichtung. Bevor die Verpackung durchstoßen wird,
ist die Zugriffsvorrichtung innerhalb der undurchlässigen Behälterwände (mehr
oder weniger) vollkommen isoliert. Dieser Ansatz hat den Vorteil
gegenüber
anderen Ventilen und Zugriffsvorrichtungen, dass dabei kein Diffusionsweg
zur äußeren Umgebung
hin existiert. Es gibt natürlich
Variationen bezüglich
des Designs der Zugriffsvorrichtung und Sonde, was Fachleuten auf
dem Gebiet der Erfindung klar ist.
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Die
Zugriffsvorrichtung besteht ebenfalls aus PP, damit sie mit der
Behälterwand
gut dicht hält.
Die Beschreibung der Zugriffsvorrichtung sollte einige Variationen
der bevorzugten Zugriffsvorrichtung zulassen. Die Zugriffsvorrichtung
könnte
beispielsweise an beide Verpackungswände verschweißt werden,
um einen zusätzlichen
Vorteil zur Stabilisierung der Verpackungsform bereitzustellen.
Die Zugriffsvorrichtung kann an jeder beliebigen Stelle des Behälterinneren
angeschweißt
sein, z.B. in einer Ecke (zum einfacheren Anbringen einer Klemme)
oder entfernt vom Behälterrand.
Zudem muss die Zugriffsvorrichtung nicht mit dem Behälter verbunden
sein, wenn eine Technik zur Lokalisierung der Zugriffsvorrichtung
zum Einsatz kommt. Wenn die Zugriffsvorrichtung beispielsweise einen
eingebetteten Magneten enthielte, könnte der Einsatz eines äußeren Magneten
dazu dienen, die Position der Zugriffsvorrichtung zu lokalisieren.
Andere Formen (Kegel, Vertiefungen etc.) könnten als Positionierungsmerkmal
verwendet werden. In die Innenwand des Ausflusskanals können Ringe eingeformt
werden, um die Dichtheit nach dem Durchstoßen zu verbessern. Der Bewegungsweg
der Sonde kann begrenzt werden, um ein Durchstoßen der benachbarten Behälterwand
zu vermeiden.
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Schläuche
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Die
Zugriffsvorrichtung der erfindungsgemäßen Verpackung verlängert die
Gebrauchsdauer der Sauerstoffvergleichslösungen. Nachdem Öffnen der
Verpackung ist die Zugriffsvorrichtung dafür bestimmt, die Sauerstoffdiffusion
zu minimieren, wodurch die Gebrauchsdauer der Vergleichslösung erhöht wird.
Zudem werden flexible und relativ gasundurchlässige Schläuche verwendet, um die Sauerstoffdiffusion
zu minimieren.
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Die
Schläuche
leiten die Sauerstoffvergleichslösung
aus der Verpackung durch die Stichsonde (3) in den
Analysator. In 3 würde beispielsweise ein solcher
Schlauch einen Durchmesser aufweisen, der dicht in den zweiten der
drei zylindrischen Bereiche eingepasst ist, wobei der dritte zylindrische
Bereich den gleichen Durchmesser wie der innere Durchmesser der
Schläuche
(in 3 mit strichlierten Linien gekennzeichnet) aufweist,
die die Stichsonde (11) kreuzen.
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Der
Durometer-Wert (Shore-D-Skala) eines solchen Schlauchs liegt in
einem Bereich von 10 bis 100, vorzugsweise 70 bis 94, noch bevorzugter
80 bis 84. Kondensationspolymere mit den erforderlichen Durometereigenschaften
werden bevorzugt, noch bevorzugter sind Polyamid-Kondensationspolymere,
noch bevorzugter Polyes ter/Polyether-Blockcopolymere oder Polyester-Elastomere;
besonders bevorzugt werden NylonTM [DuPont;
Wilmington, DE, USA] und HytrelTM 8238[DuPont].
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Repräsentative
Versuche werden nachstehend beschrieben, worin die Schlauchmaterialien
auf ihre Eignung für
den Einsatz in Verfahren der vorliegenden Erfindung getestet werden.
Dabei stellte sich heraus, dass Silicon, Fluorpolymere und plastifiziertes
Polyvinylchlorid nicht zur Verwendung als Schlauchmaterialien geeignet
sind.
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Gebrauchsdauer – Auswahl
des Schlauchmaterials
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Ähnlich wie
die Lagerbarkeit, die aufgrund der Reaktion von Sauerstoff mit der
Verpackung oder dem Inhalt häufig
durch den pO2 eingeschränkt ist, ist die Gebrauchsdauer
ebenfalls durch den pO2 eingeschränkt, jedoch durch einen anderen
Mechanismus, nämlich
durch Diffusion. Die Wirksamkeit des Zugriffsvorrichtungsdesigns
der ertindungsgemäßen Laminatfolienverpackung
minimiert die pO2-Diffusion. In dieser Studie
wurden zwei flexible Schlauchmaterialien, nämlich HytrelTM 8238[DuPont]
und Zytel 42 Nylon [DuPont], verwendet. Diese Schläuche wurden
eingesetzt, um die Sauerstoffvergleichslösung aus der Sonde aus 3 (wie
oben ausgeführt),
die in die Zugriffsvorrichtung des Laminatfolienbeutels passt, in
den Analysator (M288-Modell von CDC, siehe oben) zu leiten.
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Ein
Gebrauchsdauertest mit offenem Beutel erfolgte mittels folgender
Formulierung, die einen pO
2 von 40 mmHg
aufwies:
NaHCO3 | 20
mmol/l |
NaCl | 65 |
KCL | 3,2 |
CaCl2 | 2,8 |
Zitronensäure | 1,7 |
LiCl | 6 |
MOPS | 40 |
BRIJ
700 | 0,05
g/l |
Cosmocil
CQ | 0,10 |
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Der
pO
2-Gleichgewichtspunkt liegt bei einer
Messung bei 37 °C
ca. bei 190 mmHg bei 22 °C.
Der niedrigere pO
2 im Beutel erhöht die Triebkraft
für Sauerstoff
aus der Raumluft, in den Beutel und dadurch in die Testlösung zu
diffundieren. Über
einen Zeitraum von 28 Tagen wurden sechs Beutel unter Verwendung
von 2 M288-Modellen (CDC, siehe oben) getestet. Die Ergebnisse sind
in nachstehender Tabelle und in
6 zusammengefasst. TABELLE
15 Gebrauchsdauertest
von Lösungen
mit sehr niedrigem pO
2 in Beuteln mit Nylonschläuchen und
Beuteln mit Hytrelschläuchen
pO
2-Änderung innerhalb von 28 Tagen
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Eine
annehmbare Toleranzgrenze für
zulässige
pO2-Änderungen
stellen bei diesem niedrigen pO2 ±4 mmHg
dar. Daraus geht hervor, dass alle sechs Beutel innerhalb dieses
Bereichs lagen, wobei die Beutel mit Nylonschläuchen im Durchschnitt einen
geringeren Anstieg des pO2 über die
Testdauer verzeichneten.
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Die
beste Erklärung
der Erfinder für
die höhere
Stabilität
des pO2 in Beuteln mit Nylonschläuchen ist, dass
Nylon einen höheren
Durometer- oder Härtewert
als Hytrel 6356 aufweist. Auf der Shore-D-Skala (ASTM-Bezeichnung,
siehe oben) wird Zytel 42 Nylon (DuPont) mit 82 bewertet, Hytrel
6356 im Vergleich dazu mit 63. Der höhere Durometerwert deutet darauf
hin, dass die Nylonmoleküle
dichter aneinander gepackt vorliegen, wodurch das Material steifer
wird und die Diffusion von Gasmolekülen durch die Interstitialräume erschwert
wird. Deshalb werden Zytel 42 Nylon und vermutlich andere Nylons
als Schlauchmaterialien bevorzugt. Hytrel 8238 weist ebenfalls den
erforderlichen Durometerwert auf und stellt ein bevorzugtes Schlauchmaterial
dar.
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Es
wurden weitere Versuche mit Schlauchmaterialien durchgeführt, wobei
wässrige
Lösungen
mit einem Gasgemisch tonometriert wurden, das keinen Sauerstoff
enthielt, in einen Abschnitt des Testschlauchs, der ausreichte,
um 100 ml zu enthalten, mit einer Spritze eingesaugt wurden, in
den Schläuchen
60 Sekunden lang gehalten wurden und anschließend durch manuelles Drehen
der Pumpenwalze über
das Segmentierungsventil hinaus in ein Analysator-Modell 288 (CDC,
siehe oben) gesaugt wurden. Die resultierenden pO2-Ablesungen
dienten als Indikator für
den Diffusionsgrad von Sauerstoff aus den Schläuchen in die wässrigen
Lösungen.
Auf diese Weise wurden mehr als 15 Schlauchmaterialien getestet.
Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass Polyester/Polyether-Blockcopolymere,
nämlich
Zytel 42 Nylon und Hytrel 8238, als bevorzugte Schlauchmaterialien
gelten. Ein weiteres bevorzugtes Schlauchmaterial stellt SaranTM [Polyvinylidenchlorid; Dow Chemical Company;
Midland, MI, USA] dar. Silicon, Fluorpolymere und plastifiziertes
Polyvinylchlorid stellten sich als ungeeignete Schlauchmaterialien
heraus.
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Reaktivität von Sauerstoff
mit Polypropylen
-
Sauerstoff
ist mit PP weit weniger reaktiv als mit Polyethylen. Diese geringere
Reaktivität
macht PP zu einem bevorzugteren Material zur Verwendung als innere
Schicht der erfindungsgemäßen Laminatfolienverpackung.
Bisher waren Entwickler mit der Durchlässigkeit der inneren Schicht
für Sauerstoff
beschäftigt,
was sich jedoch als weniger wichtige Eigenschaft als die Reaktivität mit diesem
Typ von Vergleichslösung
herausgestellt hat.
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Sowohl
PP als auch PE stellen eine annehmbare Dichtung bereit, obwohl PP
eine höhere
Schmelztemperatur aufweist. Zudem bieten beide Materialien gleichwertigen
Schutz gegen Flüssigkeitsaustritt.
Bei Polyethylen liegt jedoch höhere
Reaktivität
zwischen Sauerstoff und dem Polymer vor, wodurch der Sauerstoffgehalt
verringert wird. Somit ist Permeation durch die Polyethylenfolie
hindruch nicht der Hauptgrund für
die Verringerung des Sauerstoffgehalts. Dieses Argument stützt sich
auf die nachstehend aufgezählten
Punkte.
- 1. Obwohl der pO2-Wert
in der Sauerstoffvergleichslösung
mit etwa 200 mmHg hoch zu sein scheint, beträgt dieser molbezogen lediglich
0,27 mmol/l. Die Berechnung zur Umrechnung des Partialdrucks in
mmHg in die Sauerstoffkonzentration in mmol/l ist ziemlich simpel
und einfach, allerdings wird Sauerstoff in der Literatur selten
in Moleinheiten beschrieben. Wenn er nicht in Partialdruckeinheiten,
wie z.B. mmHg oder kPa angegeben ist, ist er eher in Konzentrationseinheiten,
wie z.B. mg/l oder ml/dl, anzutreffen. Das Sauerstoffverlustproblem
vom molaren Blickwinkel zu betrachten, lehrt jedoch, dass die Reaktion
von nur 0,005 mmol/l (2 %) zu einem fehlerhaften Produkt führen würde. UV-Spektroskopiestudien
zeigen, dass bei höheren
Temperaturen wasserlösliche
UV-absorbierende Substanzen aus der Dichtungsschicht in den Beutelinhalt
extrahiert werden. Dies gilt sowohl für PP- als auch PE-ausgekleidete
Beutel. Während
schließlich nur
0,005 mmol/l eines Reaktanten zu fehlerhaften Produkten (durch pO2-Abnahme) führen können, wobei 100 ml des Reagens
in einem 4'' × 6'' großen Beutel
enthalten sind, würden
schließlich
lediglich 0,1 % eines Additivs mit einem Molekulargewicht von 500
in einer 4 Mil dicken PP-Folie 0,05 mmol/l eines oxidierbaren Reaktanten
bereitstellen, was die 10fache Menge jener Menge darstellt, die
erforderlich war, um eine 2%ige Abnahme des pO2 zu
erklären.
Folglich stimmt die Stöchiometrie,
selbst wenn eine Extraktionseffizienz von lediglich 10 % angenommen
wird.
- 2. Die PP-Dichtungsschichten verschiedener Anbieterunterscheiden
sich deutlich hinsichtlich pO2-Änderungen
eines darin verschweißten
Sauerstoffkalibrators, wenn sie, wie oben in Tabelle 11 aufgezeigt,
höheren
Temperaturen ausgesetzt sind. Es ist jedoch zu erwarten, dass die
Durchlässigkeit
von Polypropylen als Rollenmaterial der jeweiligen verschiedenen
Verkäufer ähnlich sein
wird, da dies eine Eigenschaft des Polymers als solches sein sollte,
sofern selbiges nicht zu gerecktem Polypropylen modifiziert worden
ist (Wobei nicht bekannt ist, dass gerecktes PP auf Aluminiumfolie
laminiert wird.) Folglich ist es unwahrscheinlich, dass Durchlässigkeitsunterschiede
die Unterschiede in den in Tabelle 11 angeführten ΔpO2-Werten
erklären
können.
Da die verschiedenen Anbieter von PP jedoch dafür bekannt sind, eine beachtliche
Vielzahl von Additiven für
das Grund-PP-Harz zu verwenden (wobei diese Additive fast immer rechtlich
geschützt
sind), ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Unterschiede in
den Additiven zwischen den verschiedenen Harzen einen Großteil der
Unterschiede in den ΔpO2-Werten erklären, da verschiedene Additive
oder sogar die gleichen Additive in unterschiedlichen Konzentrationen
mehr oder weniger stark mit dem Sauerstoff im Kalibrator reagieren.
- 3. Der überzeugendste
Beleg für
die Bedeutung der Reaktivität
gegenüber
der Durchlässigkeit
geht aus einem Versuch hervor, bei dem die zwei Wirkungen isoliert
wurden. Eine einheitliche Anzahl von 3-seitig verschweißten, mit
PP ausgekleideten Beuteln wurde mit einer Sauerstoffkalibratorlösung befüllt, die
so tonometriert war, dass der Sauerstoffpartialdruck etwa 200 mmHg
betrug. Eine Kontrollgruppe der gleichen Beutel wurde normal befüllt und
unmittelbar danach mittels Toss-Impulsschweißgerät verschweißt. Zwei Testgruppen umfassten
je fünf
Stück,
die so zugeschnitten waren, dass sie genau in die Beutel passten, aus
entweder Polyethylen oder Polypropylen, die kurz vor dem Befüllen und
Verschweißen
in die Beutel eingebracht wurden. Wie in den oben beschriebenen
Stabilitätstests
wurden manche Beutel aus allen drei Gruppen bei Raumtemperatur belassen,
während
andere, zufällige
ausgewählt,
1, 2 und 3 Wochen lang bei 55 °C
gelagert wurden. Die Beutel wurden abgekühlt und bei Raumtemperatur
etwa 24 Stunden lang äquilibrieren
gelassen und anschließend
auf die übliche
Weise getestet, und zwar in dreifacher Ausführung mittels zweier Blutgasanalysatoren
der Serie 200[CDC, Medfield, MA, USA], wobei während der Durchgänge zwischen
Kontroll- und Testbedingungen gewechselt wurde. Dabei wurden folgende
Ergebnisse erhalten:
-
-
Die
Auswirkung des Polyethylens auf den pO2 ist
sowohl drastisch, da sie eine Größenordnung
höher als
Polypropylen liegt, als auch signifikant, da die zusätzliche
Abnahme um 29 mmHg fast dem Fünffachen
der höchsten
SA von 6 mmHg entspricht. Dieser Unterschied lässt sich nicht durch die Durchlässigkeit
erklären, da
die Kunststofffolien vollständig
in den Beuteln enthalten waren.