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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein elektromechanische Halbleiter-Mikrovorrichtungen und
insbesondere Mikrovorrichtungen mit Geometrien mit hohem Seitenverhältnis und
mit einem in Verbindung mit einem Wandler verschiebbaren Element.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Ein
Fluidventil umfasst im Allgemeinen einen Fluidanschluss, einen Aktor
und eine Ventilstruktur, die zum Öffnen oder Schließen des
Fluidanschlusses als Reaktion auf den Aktor beweglich ist. Es gibt
zahlreiche Beispiele für
Fluidventile. Beispiele für
Fluidventile umfassen Magnetventile und Mikroventile, die aus mikrobearbeiteten
Halbleitermaterialien hergestellt werden, wie Bimetall-Mikroventile
und Mikroventile mit eingeschlossenem Fluid. Mit jeder dieser Arten
von Ventilen oder Mikroventilen sind aber zahlreiche Probleme verbunden.
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Ein
Magnetventil nutzt eine Spule in Form eines Zylinders und weist
im Allgemeinen einen Einsatz auf, der durch das Magnetfeld, das
bei Leiten elektrischen Stroms durch die Spule erzeugt wird, in den
Zylinder gezogen werden kann. Magnetventile werden typischerweise
zum Beispiel in einer herkömmlichen
Antiblockierbremsanlage verwendet. Magnetventile sind aber für gewöhnlich relativ
groß und
schwer. Zudem erfordern elektromagnetische Ventile wie Magnetventile
häufig
relativ hohe elektrische Ströme
und können
zu einem Auftreten von Spannungsspitzen der Spannungsversorgung
führen.
Magnetventile können
auch Hysterese und somit Nichtlinearität der Reaktion auf zugeführte elektrische
Leistung aufweisen. Weiterhin kann der Betrieb von elektromagnetischen
Ventilen wie Magnetventilen aufgrund einer relativ großen Verzögerungszeit zwischen
der Zufuhr von elektrischem Strom zu diesem Ventil und dem sich
ergebenden Magnetfeld und der entsprechenden Kraft relativ langsam
sein. In der Praxis ist es schwierig, ein Magnetventil nur teilweise zu öffnen oder
zu schließen,
und daher werden Magnetventile typischerweise nur als Ein/Aus-Ventile statt
als Proportionalventile verwendet.
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Ein
beispielhaftes Bimetall-Mikroventil nutzt einen aus zwei Materialien
mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehenden Aktor. Der Unterschied zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirkt ein Biegen und Geradewerden des Aktors bei Erwärmen oder
Kühlen
des Aktors, um dadurch eine Strömöffnung zu öffnen oder
zu schließen.
U.S. Pat. Nr. 5,058,856 offenbart ein
solches Bimetall-Mikroventil, das ein erstes und ein zweites Substrat
aufweist. Ein erstes Substrat bildet eine Strömöffnung und einen Ventilsitz
aus. Ein zweites Substrat bildet eine mit der Strömöffnung ausgerichtete
Ventilsitzfläche
aus und bildet auch bewegliche Aktoren aus. Die beweglichen Aktoren
umfassen erste und zweite Schichten von Materialien mit im Wesentlichen
unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
beispielsweise eine Siliziumschicht und eine Nickelschicht. Die
Aktoren umfassen auch Heizelemente und sind an einem Ende befestigt,
so dass ein selektives Beheizen der Aktoren ein Biegen der Aktoren
aufgrund des Unterschieds zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirkt. Ein Biegen der Aktoren verschiebt die Ventilsitzfläche weg
von oder hin zu dem Ventilsitz, um das Ventil zu öffnen oder
zu schließen
und dadurch Fluidströmen
durch die Öffnung
zu steuern.
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Ein
Problem in Verbindung mit solchen Bimetall-Mikroventilen ist aber,
dass Änderungen
der Umgebungstemperatur ungewollt das Mikroventil aktivieren können, da
der Aktor als Reaktion auf Temperaturänderungen ausgelöst wird.
Zudem steht das beheizte Element, der Aktor, mit dem Fluidstrom
in Kontakt und kann dadurch unerwünschterweise das Fluid in dem
Strömweg
erwärmen,
das Heizelement kühlen
und den Aktor verschieben. Weiterhin ist die Verschiebung des Aktors
auch relativ gering, allgemein in der Größenordnung von 10 ppm/°C.
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Ein
Beispiel für
ein Mikroventil mit eingeschlossenem Fluid wird in dem
U.S Pat Nr. 4,824,073 offenbart. Mikroventile
mit eingeschlossenem Fluid nutzen das Prinzip der Ausdehnung und
des Druckanstiegs einer festen Menge an Fluid oder Gas in einem
umschlossenem Hohlraum bei Erwärmen, um
eine biegsame dünnen
Membran oder Scheidewand, die eine oder mehrere Wände des
Hohlraums bildet, wegzubiegen. Wird das eingeschlossene Fluid oder
Gas erwärmt,
wird die Scheidewand weggebogen, um einen Anschluss zum Steuern
von Fluidstrom durch eine Fluidöffnung
zu öffnen
oder zu schließen.
Das Erwärmen
des eingeschlossenen Fluids oder Gases kann durch ein Widerstandsheizelement
in dem Hohlraum verwirklicht werden, so dass elektrischer Strom
durch das Widerstandselement geleitet werden kann, um Wärme zum
Erwärmen
des Fluids oder Gases zu erzeugen.
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Mikroventile
mit eingeschlossenem Fluid können
relativ große
Kräfte
erzeugen, so dass sie als Massenfluidsteuergeräte, zum Beispiel zum Steuern hohen
Volumens von Fluidstrom, verwendet werden können. Zudem können Mikroventile
mit eingeschlossenem Fluid auch proportional betrieben werden, um
einen proportionalen Bereich an Fluidsteuerung vorzusehen, d. h.
das Ventil kann so gesteuert werden, dass es die Rate des Fluidstroms
durch das Ventil gemäß der Größenordnung
eines Steuersignals moduliert.
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Mikroventile
mit eingeschlossenem Fluid weisen aber aufgrund der zum Erwärmen und
Kühlen des
Fluids erforderlichen Zeit eine relativ langsame Reaktionszeit auf.
Weiterhin steht die sich wegbiegende Membran eines Mikroventils
mit eingeschlossenem Fluid mit dem Fluid- oder Gasströmweg in Kontakt.
Dadurch kann die Temperatur der sich wegbiegenden Membran die Temperatur
des Fluids oder Gases in dem Strömweg
beeinflussen und umgekehrt.
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Weiterhin
bietet keines der vorstehend beschriebenen Ventile einen Strömkraft- und/oder Druckkraftausgleich
zum Minimieren der Wirkung des Fluidstroms durch das Mikroventil.
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Daher
besteht Bedarf nach einem Mikroventil, das klein, von geringem Gewicht,
kostengünstig, einfach
herzustellen ist und das eine schnelle Reaktionszeit hat. Es besteht
auch ein Bedarf nach einem Mikroventil, das eine präzise und
proportionale Strömsteuerung
vorsieht, wobei die Reaktion auf eine Steuerimpulseingabe im Wesentlichen
linear ist, ohne Hysterese und mit einem Strömkraft- und/oder Druckkraftausgleich
zum Minimieren der Wirkung eines Fluidstroms durch das Mikroventil.
Es besteht auch Bedarf nach einem Ventil, bei dem der Betrieb des
Ventils nicht zu einer wesentlichen Erwärmung des Fluids oder Gases
führt,
das durch das Ventil strömt.
Weiterhin besteht auch ein Bedarf nach einem Mikroventil, das unabhängig von
der Umgebungstemperatur funktioniert. Die vorliegende Erfindung
erfüllt
diesen Bedarf.
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DE-A-41 01 575 offenbart
ein Mikroventil mit ersten und zweiten Schichten. In einem Rahmen
in der ersten Schicht ist eine feste Gitterstruktur vorgesehen.
Diese Gitterstruktur bildet den Einlass zum Ventil. In einem Rahmen
in der zweiten Schicht ist eine zweite Gitterstruktur vorgesehen.
Dieser Rahmen ist mittels elastischen Balken mit der zweiten Schicht
verbunden. Die zweite Gitterstruktur dient als das schließende Element
und als Auslass des Ventils. Eine Bewegung der zweiten Gitterstruktur
bezüglich
der festen Gitterstruktur zum Öffnen
und Schließen
des Ventils wird mit Hilfe von Elektrostatik mittels des Anlegens
einer elektrischen Spannung zwischen dazwischen gesetzten kammförmigen Lamellenstrukturen
erreicht. Eine alternative Anordnung zum Vorsehen der Bewegungskraft
beruht auf der Verwendung von Piezoelementen an Stelle von Elektrostatik.
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WO-A-99/16096 ,
die nur unter Paragraph 54(3) EPÜ zulässig ist,
offenbart einen Aktor eines mikroelektromechanischen Systems (MEMS).
Der Aktor umfasst ein mikroelektronisches Substrat, beabstandete
Auflagen auf dem Substrat und einen sich zwischen den beabstandeten
Auflagen erstreckenden gewölbten
Metallbalken. Der Aktor umfasst ferner ein Heizelement zum Erwärmen des
gewölbten
Balkens, um ein weiteres Wölben
des Balkens zu bewirken. Der gewölbte
Balken erstreckt sich über das
Heizelement und basiert auf diesem, so dass von dem Heizelement
erzeugte Wärme
in eine mechanische Bewegung des gewölbten Metallbalkens umgewandelt
wird.
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Kurzdarlegung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein
Mikroventil vorgesehen, welches umfasst:
eine erste Schicht,
eine zweite Schicht und eine dritte Schicht, wobei die zweite Schicht
zwischen der ersten Schicht und der dritten Schicht angeordnet ist,
die erste Schicht eine erste Öffnung
durch diese ausbildet und mindestens eine der ersten Schicht und
der dritten Schicht eine zweite Öffnung
durch diese ausbildet, um Fluidströmen von der ersten Öffnung zu der
zweiten Öffnung
durch einen in der zweiten Schicht ausgebildeten Strömbereich
zuzulassen;
ein verschiebbares Element, das durch die zweite Schicht
ausgebildet ist und einen ersten Endteil und einen zweiten Endteil
aufweist, wobei das verschiebbare Element verschiebbar ist, um das
zweite Endteil gezielt und proportional an einer Stelle zwischen
einer offenen Stellung und einer geschlossenen Stellung im Verhältnis zu
entweder der ersten Öffnung oder
der zweiten Öffnung
anzuordnen;
mindestens einen Aktor, welcher durch die zweite Schicht
ausgebildet ist und im Verhältnis
zu dem ersten Endteil des verschiebbaren Elements so angeordnet
ist, dass er das verschiebbare Element zwischen der offenen und
der geschlossenen Stellung in einer zur zweiten Schicht parallelen
Ebene verschiebt, wobei der Aktor eine Welle, die sich im Allgemeinen
im Verhältnis
zu dem verschiebbaren Element senkrecht erstreckt, und mindestens
zwei Wärmeelemente,
welche sich von der Welle in einem Winkel zu dieser erstrecken,
umfasst, wobei die Wärmeelemente
dafür ausgelegt
sind, die Welle bei Wärmeausdehnung
der Wärmeelemente
gegen das erste Endteil des verschiebbaren Elements zu treiben;
ein
Paar von elektrischen Kontakten, welche in mindestens einer der
ersten und der dritten Schicht zum Vorsehen elektrischen Kontakts
zu den Wärmeelementen
für deren
elektrisches Erwärmen
vorgesehen sind; und
eine elektrische Isolierungsstruktur,
die Teile der zweiten Schicht elektrisch so isoliert, dass das Fließen von
elektrischem Strom zwischen den Kontakten außer durch den Aktor verhindert
wird.
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Die
nachstehend beschriebenen und veranschaulichten bevorzugten Ausführungsformen
des Mikroventils umfassen erste, zweite und dritte Schichten, wobei
die zweite Schicht zwischen der ersten und dritten Schicht befestigt
ist. Alle drei Schichten bestehen bevorzugt im Wesentlichen aus dem
gleichen Material. Die erste Schicht und/oder die dritte Schicht
bilden Einlass- und Auslassöffnungen aus.
Die zweite Schicht bildet einen durch die erste und dritte Schicht
umschlossenen Strömbereich,
um Fluidströmen
zwischen den Einlass- und Auslassöffnungen strömen zu lassen,
ein verschiebbares Element und einen oder mehrere Aktoren zum Betätigten des
verschiebbaren Elements zum Öffnen
und Schließen
des Mikroventils aus. Das verschiebbare Element und der eine oder
die mehreren Aktoren hängen
zwischen der ersten und dritten Schicht. Die zweite Schicht ist
bevorzugt hoch dotiert, um einen niedrigen spezifischen Widerstand
zu haben. Elektrische Kontakte für
die Aktoren sind bevorzugt durch die dritte Schicht vorgesehen.
Bei Betrieb wird mittels der elektrischen Kontakte ein elektrischer
Strom durch die Aktoren geleitet, was ein Erwärmen und thermisches Ausdehnen
der Aktoren bewirkt. Die Aktoren sind zu dem verschiebbaren Element
so angeordnet, das thermisches Ausdehnen der Aktoren ein Verschieben
des verschiebbaren Elements in der Ebene der zweiten Schicht im
Verhältnis
zu einer der Einlass- und Auslassöffnungen zu einer Stellung
zwischen einer offenen und geschlossenen Stellung bewirkt. Das verschiebbare
Element hat ein hohes Seitenverhältnis
(das Verhältnis
von Höhe
zu Breite) und ist somit in der Ebene der Schichten nachgiebig und aus
der Ebene heraus sehr steif.
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Die
nachstehend beschriebenen und veranschaulichten Ausführungsformen
eines Mikroventils sind kompakt und leicht herzustellen. Sie können schnell
mit einer linearen Reaktion im Wesentlichen ohne Hysterese auf einen
Eingabeimpuls reagieren. Im Einzelnen hängt eine kleine verschiebbare
Halbleiterstruktur von einer Halbleiterschicht, so dass sie sich
in der Ebene der Schicht als Reaktion auf einen Eingabeimpuls präzis bewegen
kann. Die verschiebbare Struktur kann als Ventil dienen, das Fluidöffnungen öffnet und
schließt,
ohne Fluid zu erwärmen, wenn
es durch die Öffnungen
strömt.
Da die Schichten einen abgestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten
haben, beeinflusst die Umgebungstemperatur die Bewegung der verschiebbaren
Halbleiterstruktur nicht.
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Diese
und andere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
eingehenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen hervor.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine perspektivische Explosionsansicht der ersten, zweiten und dritten
Schicht des proportionalen Mikroventils der vorliegenden Ausführungsform
der Erfindung;
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2 zeigt
eine Querschnittansicht entlang Linie 3-3 von 1;
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3 zeigt
eine Draufsicht auf einen Aktor mit Platten oder Rippen;
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4 und 5 zeigen
Draufsichten auf alternative Auslegungen von Aktoren;
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6 zeigt
eine Querschnittansicht eines Mikroventils mit einer zweiten Einlassöffnung mit
einem von gegenüberliegenden
Seiten des Mikroventils eindringenden Fluid zum Vorsehen von Druckausgleich;
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7 zeigt
eine Querschnittansicht eines anderen Mikroventils mit einer zweiten
Einlassöffnung
mit einem von gegenüberliegenden
Seiten des Mikroventils eindringenden Fluid zum Vorsehen von Druckausgleich;
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8 und 9 zeigen
Teildraufsichten, die verschiebbare Elemente mit Verlängerungen
zum Vorsehen von Fluidkraftausgleich veranschaulichen,
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10–12 zeigen
Teildraufsichten, die das erfindungsgemäße Mikroventil veranschaulichen,
das weiterhin eine oder mehrere Prallbleche und Verlängerungen
zum Umleiten von Fluidstrom umfasst;
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13 zeigt
eine Teilquerschnittansicht eines Mikroventils mit einer abgewinkelten
Auslassöffnung;
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14 zeigt
eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen proportionalen Gasmikroventils;
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15a–f
zeigen einen Herstellungsprozessfluss gemäß der Erfindung;
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16 zeigt
eine Draufsicht auf ein verschiebbares Element zum Schließen und Öffnen von zwei
Einlassöffnungen
zur Steuerung von Fluidstrom zu der Auslassöffnung;
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17 zeigt
ein Schemabild eines Teils einer Antiblockierbremsanlage, das die
Nutzung von Ventilen veranschaulicht; und
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18 zeigt
eine Draufsicht auf ein Mikroventil mit zwei verschiebbaren Elementen
zum unabhängigen
Schließen
und Öffnen
von zwei Einlassöffnungen
zur Steuerung von Fluidstrom zur Auslassöffnung.
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Eingehende Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine mikromechanische Halbleitervorrichtung,
die eine einen Hohlraum ausbildende Halbleiterschicht umfasst. In dem
Hohlraum hängt
eine verschiebbare Struktur von den ersten und zweiten Elementen,
die ebenfalls in dem Hohlraum aufgehängt sind. Mindestens eines der
aufgehängten
Elemente dient als Aktor, der die verschiebbare Struktur in dem
Hohlraum verschieben kann. Die folgende Beschreibung wird vorgelegt, um
einem Fachmann das Vornehmen und Nutzen der Erfindung zu ermöglichen.
Beschreibungen spezifischer Anwendungen werden nur als Beispiel
vorgesehen. Für
den Fachmann sind verschiedene Abwandlungen der bevorzugten Ausführungsform
mühelos
ersichtlich, und die hierin festgelegten allgemeinen Grundsätze können auf
andere Ausführungsformen
und Anwendungen übertragen
werden, ohne vom Wesen und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
Somit soll die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsformen
beschränkt sein,
sondern ihr soll der breiteste Schutzumfang zugestanden werden,
der mit den hierin offenbarten Grundsätzen und Merkmalen im Einklang
steht.
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Unter
Bezug auf die veranschaulichenden Zeichnungen von 1 und 2 wird
dort eine derzeit bevorzugte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mikroventils 10 gezeigt.
Das Mikroventil 10 der ersten Ausführungsform umfasst allgemein
drei Schichten oder Substrate: eine erste Schicht 12, eine
zweite Schicht 14 und eine dritte Schicht 16.
Die erste Schicht 12 bildet eine Einlassöffnung 20 und
eine Auslassöffnung 22 aus.
Die zweite Schicht 14 ist zwischen der ersten Schicht 12 und
der dritten Schicht 16 befestigt und bildet einen Hohlraum 24 mit
einer Strömfläche aus,
um Fluidströmen
zwischen der Einlassöffnung 20 und
der Auslassöffnung 22 zu
ermöglichen.
Die zweite Schicht 14 bildet weiterhin ein verschiebbares
Element 26 aus, das als Reaktion auf Wärmeaktoren 28, 30 verschoben
werden kann, um die Einlassöffnung 20 zu öffnen und
zu schließen.
In der vorliegenden Ausführungsform
ist das verschiebbare Element 26 länglich. Elektrische Kontakte 32a, 32b, 34a, 34b zum
elektrischen thermischen Beheizen von Aktoren 28, 30 sind
jeweils in Durchkontaktierungen durch die dritte oder Deckschicht 16 vorgesehen.
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Wenn
ein Eingang, beispielsweise elektrischer Strom, durch jeden der
Aktoren 28, 30 mittels elektrischer Kontakte 32a–b, 34a–b angelegt
wird, übt
jeder der Aktoren 28, 30 eine Kraft in eine Richtung
aus, die durch Pfeile D28 bzw. D30 angezeigt wird. Die Kräfte in den
Richtungen D28 und D30 bewirken ein Verschieben des verschiebbaren
Elements 26 in eine Richtung, die durch Pfeil D26 angezeigt
wird, so dass mindestens ein Teil des verschiebbaren Elements 26 mit
der Einlassöffnung 20 vertikal ausgerichtet
wird. Der elektrische Strom dient daher als Eingabeimpuls, der die
Aktoren betätigt.
Die zumindest teilweise vertikale Ausrichtung des verschiebbaren
Elements 26 zu der Einlassöffnung 20 schließt zumindest
teilweise die Einlassöffnung 20. Der
Betrag der Verschiebung oder Ausrichtung des verschiebbaren Elements 26 kann
zum Steuern, zum Beispiel der Fluidströmrate, gewählt werden. Wenn der Eingang
nicht länger
durch die Aktoren 28, 30 angelegt wird, üben die
Aktoren 28, 30 Kräfte in Richtungen entgegen
den durch die Pfeile D28 bzw. D30 gezeigten aus, um das verschiebbare
Element 26 in seine normalerweise offene Stellung bezüglich der Einlassöffnung 20 zurückzuführen, indem
das verschiebbare Element 26 in eine Richtung entgegen der
durch Pfeil D26 gezeigten verschoben wird.
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Alternativ
kann das Mikroventil 10 so ausgelegt sein, dass das verschiebbare
Element 26 sich im Verhältnis
zur Einlassöffnung 20 in
einer normalerweise geschlossenen Stellung befindet und verschiebbar
ist, um die Einlassöffnung 20 zu öffnen. In einer
anderen alternativen Ausführungsform
kann das Mikroventil 10 so ausgelegt sein, dass sich das verschiebbare
Element 26 im Verhältnis
zur Auslassöffnung 22 in
einer normalerweise offenen oder geschlossenen Stellung befindet
und zum Schließen oder Öffnen der
Auslassöffnung 22 verschiebbar
ist.
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Bevorzugt
besteht jede von erster, zweiter und dritter Schicht 12, 14, 16 aus
Silizium oder anderen Halbleitermaterialien. Alternativ können die
erste und/oder dritte Schicht 12, 16 aus Glas
(Pyrex), leitender Keramik, Stahl, Aluminium und/oder beliebigen
anderen Metallmaterialien oder leitenden Materialien bestehen. Die
zweite Schicht 14 ist bevorzugt ein Einkristall-Halbleiter
(SCS, kurz vom engl. Single Crystal Semiconductor), da er fest,
biegsam und beständiger
gegenüber
Leistungseinbuße
ist.
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Auch
wenn das Mikroventil hierin allgemein als öffnende und schließende Einlassöffnung 20 beschrieben
wird, dient eine solche Beschreibung lediglich veranschaulichenden
Zwecken, und das Mikroventil 10 kann offensichtlich mühelos zum Öffnen oder
Schließen
der Auslassöffnung 22 ausgelegt werden.
Auch wenn das Mikroventil 10 hierin als normalerweise offenes
(N. O.) Ventil beschrieben wird, kann es ferner mühelos so
ausgelegt werden, dass es ein normalerweise geschlossenes (N. C.)
Ventil ist. Ferner werden zwecks Klarheit und Kürze der vorliegenden Beschreibung
nur der Aktor 28 und die entsprechenden elektrischen Kontakte 32a, 32b allgemein
beschrieben, auch wenn die Beschreibung entsprechend auf den Aktor 30 und
die elektrischen Kontakte 34a, 34b angewendet
werden kann.
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Die
erste und dritte Schicht 12, 16 bilden bevorzugt
flache Aussparungen 18 aus, auch wenn in 1 nur
die Aussparung 18 in der ersten Schicht 12 gezeigt
wird. Die Aussparungen 18 sind in Bereichen ausgebildet,
die mit dem verschiebbaren Element 26 und den Aktoren 28, 30 der
zweiten Schicht 14 ausgerichtet sind, um einen Freiraum
für das
Aufhängen des
verschiebbaren Elements 26 und der Aktoren 28, 30 zwischen
der ersten und dritten Schicht 12, 16 und für deren
Verschiebung in dem Hohlraum 24 in der Ebene der zweiten
Schicht 14 vorzusehen. Die Aussparungen 18 können auch
in Bereichen ausgebildet sein, die mit dem Hohlraum 24 ausgerichtet
sind, um das Fluidströmen
durch den Hohlraum 24 weiter zu erleichtern. Alternativ
oder zusätzlich
können
das verschiebbare Element 26 und die Aktoren 28, 30 der zweiten
Schicht 14 von der ersten und dritten Schicht 12, 16 mit
Vertiefung versehen oder verdünnt
(nicht dargestellt) sein, um dazwischen einen Freiraum vorzusehen.
Ferner können
Aussparungen 18 und/oder die Vertiefungen des verschiebbaren
Elements 26 und der Aktoren 28, 30 von
gleichmäßiger Tiefe
oder unterschiedlichen Tiefen sein. In einer Ausführungsform
können
die Aussparung 18 und/oder die Vertiefungen zum Beispiel
einen Freiraum von etwa 0,5 μm in
dem Bereich nahe dem Einlass 20 zwischen dem verschiebbaren
Element 26 und jeder von erster und dritter Schicht 12, 16 vorsehen,
um Fluidlecken durch Verringern des Abstands zwischen dem verschiebbaren
Element 26 und der Einlassöffnung 20 zu minimieren,
wenn das verschiebbare Element 26 über der Einlassöffnung 20 ausgerichtet
ist, um Fluidströmen
zu sperren. Zudem können
die Aussparung 18 und/oder Vertiefungen einen Freiraum
von in etwa 1 μm
oder weniger in anderen Bereichen, beispielsweise den Bereichen
zwischen den Aktoren 28, 30 und jeder von erster
und dritter Schicht 12, 16, vorsehen, um eine
Fluid- oder Gasdruckdifferenz zu minimieren.
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Wenn
das Mikroventil 10 als Fluidventil verwendet wird, weisen
die Aussparungen 18 der ersten Ausführungsform bevorzugt eine Tiefe
von in etwa 0,5 μm
auf. Dadurch wird zwischen einer Fläche der Aussparung 18 und
einem Anschlagendteil 42 ein Spalt gebildet, wenn sich
das verschiebbare Element 26 in einer geschlossenen Stellung
befindet. Ein Fluidlecken durch das Mikroventil 10 ist
selbst bei einem solchen Spalt minimal. Diese Räume umfassen Räume in dem
Hohlraum 24 und zwischen Rippen 48, 50. Nach
Füllen
dieser Räume
mit Fluid wird weiteres Fluidlecken durch die Größe des Spalts kombiniert mit
Fluidspannung weiter beschränkt.
Dieses geringe Lecken wurde bereit durch einen größeren Spalt
von 5 μm
bei einem herkömmlichen
Magnetfluidventil nachgewiesen, das derzeit bei Antiblockierbremsanlagen
verwendet wird. Dadurch ist bei bestimmten Anwendungen das Vorsehen
von Aussparungen 18 von in etwa 0,5 μm Tiefe bei einem fluidischen
Mikroventil bevorzugt.
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Die
zweite Schicht 14 ist bevorzugt dotiert, bevorzugter stark
dotiert, zum Beispiel ein stark dotierter Einkristall-P-Halbleiter
(SCS, kurz vom engl. Single Crystal Semiconductor). Durch Dotieren
weist die zweite Schicht 14 einen geringen spezifischen Widerstand
auf. Ein geringer spezifischer Widerstand erleichtert verstärktes Fließen von
elektrischem Strom durch die Wärmeaktoren 28, 30.
Elektrischer Strom kann durch die Aktoren 28, 30 mittels
der Kontakte 32a, b und 34a, b angelegt werden.
Durch Verstärken
des an den Kontakten 32a, b und 34a, b angelegten
elektrischen Stroms nimmt die Wärmeausdehnung
der Aktoren 28, 30 zu, was zu einem Anstieg der
von den Aktoren 28, 30 ausgeübten Kräfte auf das verschiebbare Element 26 führt.
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Der
spezifische Widerstand ρ der
zweiten Schicht 14 beträgt
bevorzugt etwa 0,001–0,01 Ω·cm, so
dass ein Stromfluss von einer Seite zur anderen Seite der Rippen 48 zu
einem Sollerwärmungsbetrag und
einer Sollwärmedissipation
durch die Rippen führt.
Wenn die Rippen 38 aus Silizium sind, können die Rippen 48 Temperaturen
von bis zu 1.000°C
und bevorzugt bis zu etwa 500°C
standhalten. Bevorzugt werden die Siliziumrippen 48 auf
zwischen 10°C
bis 500°C
erwärmt
und bevorzugter auf zwischen 100° bis
200°C. Wie
offensichtlich ist, hängt
die Betätigung des
Mikroventils 10 von dem Erwärmen von Rippen 48 im
Verhältnis
zur Temperatur des Rests des Mikroventils 10 ab und ist
von der Umgebungstemperatur unabhängig.
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Die
elektrischen Kontakte 32a–b sind in der dritten Schicht 16 vorgesehen
und sind mit dem Wärmeaktor 28 vertikal
ausgerichtet. Die elektrischen Kontakte 32a–b sehen
durch Durchkontaktierungen 35 elektrischen Kontakt für das Anlegen
elektrischen Stroms an den Aktoren 28 vor. Die Rippen 48 dienen als
leitende Wege durch die hoch dotierte zweite Schicht 14 zwischen
den Kontakten 32a und 32b. Die Kontakte 32a–b stehen
bevorzugt in elektrischem Kontakt mit Bereichen der zweiten Schicht 14,
die mit Ausnahme von durch die Rippen 48 gebildeten Stromleitwegen
isoliert sind. Eine solche elektrische Isolierung kann durch Vorsehen
von Gräben 36 in
der zweiten Schicht 14 hergestellt werden, um einen Kurzschluss
zwischen den elektrischen Kontakten 32a und 32b zu
verhindern. Die Gräben 36 können mit
einem dielektrischen Material zum Einebnen der Gräben 36 gefüllt sein.
Alternativ kann durch Oxidieren der Rippen 48 eine elektrische
Isolierung hergestellt werden, um einen Kurzschluss durch das Fluid zwischen
den elektrischen Kontakten 32a und 32b zu verhindern.
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Eine
zusätzliche
elektrische Isolierung zwischen den Rippen 48 und 50 ist
unnötig,
da die Rippen 48, 50 den Weg des geringsten Widerstands
zwischen den Kontakten 32a, 32b bzw. zwischen
den Kontakten 34a, 34b vorsehen, wenn jeder Satz
von Rippen 48, 50 unabhängig angesteuert wird. Ferner wird
auch elektrische Isolierung zwischen der ersten und zweiten Schicht 12, 14 und
zwischen der zweiten und dritten Schicht 14, 16 erreicht,
da die erste und dritte Schicht 12, 16 im Gegensatz
zur zweiten Schicht 14 einen geringen Dotierwert aufweisen
und nur minimal elektrisch leitend sind, so dass der angelegte elektrische
Strom in der zweiten Schicht 14 bleibt. Wenn die Schichten 12, 14, 16 Silizium
umfassen, kann die Oberfläche
der Schichten 12, 14, 16 ebenfalls oxidiert
werden, um weitere elektrische Isolierung vorzusehen.
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Es
wird festgestellt, dass die elektrischen Kontakte 32a, 32b mit
den Rippen 48 des Aktors 28 vertikal ausgerichtet
sind, so dass einer der Kontakte (z. B. 32a) mit den Rippen
an einer Seite des Isolierungsgrabens 36 vertikal ausgerichtet
ist und der andere der Kontakte (z. B. 32b) mit den Rippen
an der anderen Seite des Grabens 36 vertikal ausgerichtet ist.
Die Kontakte 34a, 34b sind mit den Rippen 50 des Aktors 30 in ähnlicher
Weise vertikal ausgerichtet. Es versteht sich, dass eine solche
vertikale Ausrichtung ein kompakteres Mikroventil vorsieht.
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Das
verschiebbare Element 26 weist einen ersten Aktorendteil 40 in
Kontakt mit Wärmeaktoren 28, 30 und
einen zweiten Anschlagendteil 42, der zum Öffnen und
Schließen
der Einlassöffnung 20 angeordnet
und geformt ist, auf. Das verschiebbare Element 26 wird
in der Querschnittfläche
von dem ersten Aktorendteil 40 zu dem Anschlagendteil 42 größer. Die
größere Querschnittfläche an dem
zweiten Anschlagendteil 42 maximiert die Fähigkeit
des verschiebbaren Elements 26, Differenzfluiddrücken standzuhalten.
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In
einer vorliegenden Ausführungsform
umfasst jeder der Aktoren 28, 30 eine Welle 44, 46 mit jeweils
davon abstehenden Rippen 48, 50, wobei die Wellen 44, 46 im
Allgemeinen senkrecht zu dem verschiebbaren Element 26 sind.
Dadurch bewirkt ein Anlegen eines elektrischen Stroms durch die
Rippen 48 deren thermisches Ausdehnen, was wiederum die Welle 44 eine
Kraft auf das verschiebbare Element 26 in einer durch Pfeil
D28 angezeigten Richtung ausüben
lässt.
Somit versteht sich, dass bei der vorliegenden Ausführungsform
die Welle 44, 46 und die Rippen 48, 50 eine
Einheitsstruktur bilden, die sowohl zum Abhängen des verschiebbaren Elements 26 in
dem Hohlraum 24 als auch zum Ausüben einer Verschiebungskraft
auf das verschiebbare Element 26 dient.
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Auch
wenn die Wärmeaktoren 28, 30 in
einem mit Fluid zu füllenden
Hohlraum 24 angeordnet sind, werden die Wärmeaktoren 28, 30 zudem
bevorzugt außerhalb
der Fläche
von Fluidströmen
zwischen den Einlass- und Auslassöffnungen 20, 22 angeordnet.
Das Fluid in der Fläche
außerhalb
des Fluidströmbereichs
würde im
Allgemeinen stagnieren und es würde
im Wesentlichen ein Unterdruck zum Beseitigen dieses Totvolumens
des Fluids erforderlich sein. Wenn das Fluid ein Wärmeisolator
ist, kann somit das Totvolumen des Fluids auch als Wärmeisolator
zwischen den Wärmeaktoren 28, 30 und
dem Fluidstrom dienen, um zu verhindern, dass der Fluidstrom dadurch
erwärmt
wird.
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Die
Aktoren 28, 30 und das verschiebbare Element 26 hängen in
dem Hohlraum 24 zwischen der ersten und dritten Schicht 12, 16.
Im Einzelnen sind die Rippen 48 an einem Ende an der zweiten Schicht 14 verankert
oder befestigt, so dass die Rippen 48 durch die zweite
Schicht 14 zwischen der ersten und dritten Schicht 12, 16 aufgehängt sind.
Die Welle 44 und das verschiebbare Element 26 sind wiederum ähnlich aufgehängt, wobei
die Welle 44 durch die Rippen 48 getragen wird
und das verschiebbare Element 26 durch die Wellen 44, 46 getragen
wird. Weiterhin weisen die Wärmeaktoren 28, 30 hohe
Seitenverhältnisse
(das Verhältnis
von Höhe zu
Breite) auf, die durch tiefes reaktives Ionenätzen (DRIE, kurz vom engl.
Deep Reaction Ion Etching) gebildet werden. Die Wärmeaktoren 28, 30 weisen bevorzugt
Seitenverhältnisse
in dem Bereich von 1:1 bis 50:1 und bevorzugter von in etwa 20:1
auf. Das verschiebbare Element 26 weist bevorzugt ein Seitenverhältnis in
dem Bereich von 0,5:1 bis 50:1 und bevorzugter von in etwa 1:1 auf.
Somit sind Rippen 48, Welle 44 und verschiebbares
Element 26, die abgehängt
sind, allesamt in der Ebene der zweiten Schicht 14 verschiebbar,
während
sie in der Richtung der Verschiebung durch die jeweilige Tragstruktur
beschränkt
sind.
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Der
Aktor 28 wird in 3 näher gezeigt.
Da die Rippen 48 an einem Ende an der zweiten Schicht 14 verankert
sind, können
sich die Rippen 48 hin zum verankerten Ende nicht thermisch
ausdehnen. Vielmehr können
sich die Rippen 48 hin zur Welle 44 thermisch
ausdehnen. Jedes Ende der Rippe 48 ist bevorzugt zulaufend,
um an den Übergängen zwischen
Rippe 48 und zweiter Schicht 14 und/oder zwischen
Rippe 48 und Welle 44 einen kleineren Querschnitt
zu erreichen. Der zulaufende Übergang
erlaubt eine Scharnierwirkung und somit eine Verschiebung der Welle 44.
Zudem befinden sich die Rippen 48 bei einem Winkel θ im Verhältnis zur
Senkrechten der Welle 44, so dass bei thermischem Ausdehnen der
Rippen 48 die Rippen 48 die Welle 44 hin
zum ersten Aktorendteil 40 des verschiebbaren Elements 26 verschieben.
Der Rippenwinkel θ ist
für die
Zwecke des Verstärkens
der Verschiebung der Welle 44 bevorzugt relativ klein,
zum Beispiel zwischen 2 und 5°.
Ein kleiner Winkel θ maximiert
die Verschiebung der Welle 44 hin zum Aktorendteil 40 des
verschiebbaren Elements 26 für einen vorgegebenen Betrag von
Wärmeausdehnung
jeder Rippe 48.
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Zum
Verstärken
der Kraft, die die Welle 44 auf den Aktorendteil 4 des
verschiebbaren Elements 26 ausübt, können zusätzliche Paare von Rippen 48 vorgesehen
werden. Der Aktor 28 kann zum Beispiel fünf Paar
Rippen 48 aufweisen, wie in 1 und 2 gezeigt
wird. Die Anzahl an Rippenpaaren kann eindeutig mühelos verändert werden,
um die auf den Anschlagendteil 42 des verschiebbaren Elements 26 ausgeübte Sollkraft
zu erreichen. Bevorzugt werden die Rippen 48 in Paaren
vorgesehen, eine im Verhältnis
zur Welle gegenüber
der anderen, so dass von den Rippen 48 ausgeübte Kräfte senkrecht
zur Welle 44 durch gegenüberliegende Rippen 48 aufgehoben
werden. Somit ist die durch die Rippen 48 ausgeübte Nettokraft
parallel zur Welle 44, und die Welle 44 übt wiederum
die Kräfte
auf den Aktorendteil 40 des verschiebbaren Elements 26 aus.
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In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
ist jede Rippe 48 in etwa 200–2000 μm lang, 50–200 μm breit und 400 μm hoch und
hat somit ein Seitenverhältnis
von in etwa 2:1 bis 8:1. Die Welle 44 ist bevorzugt 1 bis
2 mm lang und hat ein Seitenverhältnis
von in etwa 5:1 bis 10:1. Zudem ist das verschiebbare Element 26 bevorzugt
in etwa 6 mm lang, 250–1000 μm breit und
400 μm hoch.
Somit führt
das Vorsehen von 5 Paaren von Siliziumrippen für jeden der Aktoren 28, 30 und
Anlegen eines gesamten elektrischen Stroms von 20 Ampere durch die
Rippen 48, 50 zu einer Kraft von in etwa 15–20 N, die
von den Wellen 44, 46 auf den Aktorendteil 40 des
verschiebbaren Elements 26 ausgeübt wird. Diese Kraft setzt sich
in eine Kraft von in etwa 0,5 N und eine Verschiebung von 150–200 μm am Anschlagendteil 42 des verschiebbaren
Elements 26 um. Eine Verschiebung von in etwa 400 μm am Anschlagendteil 42 des
verschiebbaren Elements 26 kann mit dem Mikroventil 10 mit ähnlichen
Maßen
mühelos
erreicht werden. Ein solches Mikroventil kann eine Schaltzeit von
unter 10 ms haben, kann einem Fluiddruck von bis zu in etwa 5 kpsi
mit Druckausgleich des verschiebbaren Elements 26 standhalten,
wie erläutert
wird, und kann über
0,5 Liter pro Minute Fluidströmen
bewältigen.
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Die
Wellen 44, 46 der Wärmeaktoren 28, 30 sind
im Verhältnis
zum verschiebbaren Element 26 so angeordnet, dass sie bei
Verschiebung der Wellen 44, 46 hin zum Aktorendteil 40 eine
Verschiebungsdrehmomentkraft auf den Aktorendteil 40 ausüben. In der
vorliegenden Ausführungsform
ist die Verschiebungskraft im Wesentlichen eine Drehmomentkraft um
einen Ort des Elements 26 zwischen der ersten und zweiten
Welle 44, 46, wie durch Pfeil D26 gezeigt wird.
Wie in 1 gezeigt sind die Aktoren 28, 30 bevorzugt
an gegenüberliegenden
Seiten des verschiebbaren Elements 26 angeordnet und zueinander
entlang der axialen Länge
des verschiebbaren Elements 26 versetzt. Der Versetzungsabstand
kann entsprechend der Solldrehmomentkraft an und der Verschiebung
des Anschlagendteils 42 des verschiebbaren Elements 26 gewählt werden.
Da ein Wahren von Energie vorliegen muss, ist die Verschiebung der
Welle 44 im Allgemeinen umgekehrt proportional zu der von
der Welle 44 ausgeübten
Kraft. Ein größerer Versetzungsabstand
würde anders
ausgedrückt
zu einer größeren Verschiebungskraft
an und einer kleineren Verschiebung des Anschlagendteils 42 führen. Ein
kleinerer Versetzungsabstand würde dagegen
zu einer kleineren Drehmomentkraft an und einer größeren Verschiebung
des Anschlagendteils 42 führen. Somit können der
Abstand, bei dem die Wärmeaktoren 28, 30 entlang
der axialen Länge
des verschiebbaren Elements 26 voneinander versetzt sind,
so gewählt
werden, dass der Sollausgleich zwischen Drehmoment und Verschiebung
erreicht wird.
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Zum
Betätigen
des Wärmeaktors 28 wird zwischen
den elektrischen Kontakten 32a, 32b elektrischer
Strom angelegt, um die Rippen 48 zu erwärmen, was ein thermisches Ausdehnen
der Rippen 48 bewirkt. Das thermische Ausdehnen der Rippen 48 dient
zum Verschieben der Welle 44 hin zum ersten Aktorendteil 40 des
verschiebbaren Elements 26. Analog wird ein elektrischer
Strom gleichzeitig zwischen den elektrischen Kontakten 34a, 34b angelegt, um
die Rippen 50 zu erwärmen,
was ein thermisches Ausdehnen der Rippen 50 bewirkt. Das
thermische Ausdehnen der Rippen 50 verschiebt auch die
Welle 46 hin zum Aktorendteil 40 des verschiebbaren
Elements 26. Da die Wellen 44, 46 entlang
der axialen Länge
des verschiebbaren Elements 26 voneinander versetzt sind,
wird das verschiebbare Element 26 in der Ebene der zweiten
Schicht 14 an einem Ort des verschiebbaren Elements 26 in
etwa in der Mitte zwischen den Wellen 44, 46 verschoben.
Das Verschieben des verschiebbaren Elements 26 bewirkt
ein Verschieben des zweiten Anschlagendteils 42 im Verhältnis zur
Einlassöffnung 20,
um die Einlassöffnung 20 zu öffnen oder
zu schließen.
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Da
die Beziehung zwischen dem Betrag angelegten elektrischen Stroms
und dem Ausmaß der Verschiebung
des zweiten Anschlagendteils 42 des verschiebbaren Elements 26 im
Verhältnis
zur Einlassöffnung 20 im
Allgemeinen ohne Hysterese ist, kann der Betrag des angelegten Stroms
so gesteuert werden, dass der Pegel an Fluidströmen durch das Mikroventil 10 gesteuert
wird. Das Steuern des angelegten elektrischen Stroms steuert das
Ausmaß der thermischen
Ausdehnung der Rippen 48, 50, der Verschiebung
der Wellen 44, 46, der Drehung des verschiebbaren
Elements 26 und somit der Verschiebung des zweiten Anschlagendteils 42 im
Verhältnis zur
Einlassöffnung 20.
Somit kann das proportionale Ausmaß, bei dem der Anschlagendteil 42 des
verschiebbaren Elements 26 Strömen durch die Einlassöffnung 20 öffnet und
schließt,
und der sich ergebende Fluidstrom durch das Mikroventil 10 durch Steuern
des Betrags des angelegten elektrischen Stroms präzis gesteuert
werden. Alternativ kann der an dem Mikroventil angelegte elektrische
Strom gepulst werden, um die Öffnung
zu öffnen
und zu verschließen.
Bei pulsbreitenmodulierten Eingangssignalen, die für die gleiche
mittlere Leistungszufuhr und somit die gleiche Erwärmung zeitgesteuert
sind, kann dadurch die Gesamtsollfluidstromrate erreicht werden.
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Die
Form der Einlassöffnung 20 kann ähnlich der
Form des Anschlagendteils 42 des verschiebbaren Elements 26 sein,
wie in 1 gezeigt wird. Eine solche Form maximiert die
Fläche
der Einlassöffnung 20,
die durch eine vorgegebene Verschiebung des Anschlagendteils 42 des
verschiebbaren Elements 26 freigelegt wird, d. h. minimiert
die Verschiebung des Anschlagendteils 42 des verschiebbaren
Elements 26, um eine vorgegebene Fläche der Einlassöffnung 20 freizulegen.
Die Auslassöffnung 22 kann von
jeder geeigneten Form sein und ist in Anbetracht der Auslegung des
Mikroventils 10 bevorzugt von einer maximalen Größe, um die
Wirkung der Auslassöffnung 22 auf
das Fluidströmen
zwischen den Einlass- und Auslassöffnungen 20, 22 zu
minimieren. Natürlich
kann jede andere geeignete Form und Größe von Einlassöffnung 20 und
Auslassöffnung 22 genutzt
werden, und die Einlassöffnung 20 und
die Auslassöffnung 22 können von
unterschiedlichen Formen sein.
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Nachdem
elektrischer Strom nicht mehr an den elektrischen Kontakten 32a, 32b angelegt
wird, darf sich der Aktor passiv abkühlen und das verschiebbare
Element 26 zu seiner offenen Stellung zurückführen. Wenn
zwei oder mehr Aktoren verwendet werden, kann alternativ ein Aktor
zum Öffnen
verwendet werden und der andere Aktor kann zum Schließen des
Mikroventils 10 verwendet werden. Es ist wünschenswert,
eine Wärmesenke
(nicht dargestellt) vorzusehen, die ein wärmeleitendes Metall oder eine
wärmeleitende
Keramik, beispielsweise Aluminium, umfasst, das an der unteren Fläche der ersten
Schicht 12 angebracht ist.
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Alternative
Auslegungen von Wärmeaktoren und
verschiebbaren Elementen können
mühelos
angepasst und in dem erfindungsgemäßen Mikroventil eingesetzt
werden. Wärmeaktoren
und verschiebbare Elemente sollten so ausgelegt werden, dass sie die
von den Wärmeaktoren
ausgeübte
Kraft zu einer Verschiebung des verschiebbaren Elements 26 umwandeln. 4 zeigt
zum Beispiel eine Draufsicht auf alternative Aktoren 126, 128,
und zwei verschiebbare Elemente 112, 113, die
bei einem Winkel im Verhältnis
zu jedem der Aktoren 126, 128 angeordnet sind,
um den Anschlag 116 in die durch Pfeil 118 gezeigten
Richtungen zu verschieben. Der Winkel der verschiebbaren Elemente 112, 114 im
Verhältnis
zu den Wellen 44, 46 kann jeweils so gewählt werden, dass
er die Verschiebung des Anschlags verstärkt. Das Vergrößern der
Verschiebung des Anschlags 116 würde aber die Kraft am Anschlag 116 mindern, da
die Beziehung zwischen Verschiebung und Kraft natürlich auch
hier gelten würde.
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Wie
in der Teildraufsicht von 5 gezeigt wird,
können
die Aktoren 118, 120 alternativ an der gleichen
Seite des verschiebbaren Elements 26 angeordnet werden.
Bei dieser Auslegung kann das verschiebbare Element 26 so
verschoben werden, dass es eine Einlassöffnung 20 durch Betätigen nur des
Aktors 118 öffnet.
Das Nutzen nur eines Aktors führt
zur Hälfte
der Kraft und der Hälfte
der Verschiebung des verschiebbaren Elements 26. Diese
Auslegung hat aber den Vorteil, dass das verschiebbare Element 26 zum
Schließen
der Einlassöffnung 20 durch
Betätigen
des Aktors 120 verschoben werden kann, bevor der Aktor 118 passiv
abgekühlt
ist und zu seiner anfänglichen
Position zurückgekehrt
ist. Dies steht im Gegensatz zu Auslegungen mit Aktoren an gegenüberliegenden
Seiten des verschiebbaren Elements, die das passive Kühlen der
Aktoren zum Verschieben des verschiebbaren Elements zurück zur geschlossenen
Stellung nutzen.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
können
ein oder mehrere (nicht dargestellte) Sensoren integral an dem verschiebbaren
Element befestigt werden. Der Sensor kann eine Vorrichtung wie zum Beispiel
ein Piezowiderstand sein, der seine elektrischen Eigenschaften bei
Auftreten von Änderungen der
mechanischen Spannung in dem verschiebbaren Element ändert, zum
Beispiel wenn er sich während Verschiebung
biegt. Der Piezowiderstand kann an einer Seitenfläche einer
Rippe angeordnet werden. Die Änderung
der elektrischen Eigenschaften des Piezowiderstands kann zum Erfassen
der Verschiebung oder Bewegung des verschiebbaren Elements verwendet
werden.
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Wie
offensichtlich ist, können
zahlreiche andere Auslegungen von Wärmeaktoren und verschiebbaren
Elementen mühelos
angepasst und in einem erfindungsgemäßen Mikroventil 10 verwendet werden,
um eine Verschiebung des zweiten Anschlagendteils 42 zu
erreichen. Zum Beispiel kann einer der beiden Aktoren des Mikroventils
von 1 durch einen einzelnen Balken zum Verankern und/oder Schwenken
des verschiebbaren Elements ersetzt werden. Das verschiebbare Element
kann somit um einen Drehmittelpunkt oder einen Schwenkpunkt gedreht
werden, der sich entlang des verschiebbaren Elements in etwa auf
halber Strecke zwischen dem festen Balken und der Welle des Aktors
befindet. Somit wäre
das verschiebbare Element durch die thermische Betätigung des
einzigen Aktors zwischen einer offenen und geschlossenen Stellung
verschiebbar.
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Unter
Bezug nun auf 6 wird dort eine Querschnittansicht
einer anderen Ausführungsform gezeigt,
bei der die dritte Schicht 16 des Mikroventils 10' für Fluiddruckausgleich
eine zweite Einlassöffnung 52 bildet,
die gegenüber
der Einlassöffnung 20 angeordnet
ist. Die Einlassöffnung 20 und
die zweite Einlassöffnung 52 leiten
somit Fluid in den Hohlraum 24, so dass das Fluid auf gegenüberliegende
Seiten des Anschlagendteils 42 trifft, wenn sich das verschiebbare
Element 26 in der geschlossenen Stellung oder zwischen
der offenen und geschlossenen Stellung befindet. Dies gleicht zumindest
teilweise den auf das verschiebbare Element ausgeübten Fluiddruck
aus, der sich aus dem in den Hohlraum 24 eindringenden
Fluid ergibt. Der auf den Anschlagendteil 42 ausgeübte Fluiddruck
tritt ein, wenn das Mikroventil 10' sich in der geschlossenen Stellung oder
zwischen der offenen und geschlossenen Stellung befindet so dass
der Anschlagendteil 42 teilweise in einem Bereich angeordnet
ist, der mit der Einlassöffnung 20 vertikal
ausgerichtet ist. Wenn Fluid durch die Einlassöffnung 20 strömt, trifft
Fluid auf eine Fläche
des Anschlagendteils 42 benachbart zur ersten Schicht 12 auf
und übt
auf diese Druck aus und dringt in den Hohlraum 24 ein.
Auch wenn das verschiebbare Element 26 einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
in etwa 300–500
psi Fluiddruck standhalten kann, wenn das verschiebbare Element 26 aus
Silizium besteht, ist es somit wünschenswert, den
auf den Anschlagendteil 42 des verschiebbaren Elements 26 ausgeübten Fluiddruck
auszugleichen. Ein vollständiger
Ausgleich ist aber unnötig,
da die inhärente
Festigkeit des Materials, beispielsweise Silizium, leicht einem
relativ kleinen Druckungleichgewicht standhalten kann. Durch Vorsehen
der gegenüberliegenden
zweiten Einlassöffnung 562 kann
das Mikroventil 10 somit Fluiddrücken bis zu tausenden von psi
standhalten.
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8 zeigt
eine Querschnittansicht einer anderen alternativen Ausführungsform,
die einen Einlasskanal 56 und einen zweiten Einlasskanal 52' umfasst, um
die vertikalen Fluidaufprallkräfte
auf das verschiebbare Element 26 zu kompensieren bzw. auszugleichen.
Der Einlasskanal 56 erstreckt sich durch die erste, zweite
und dritte Schicht 12, 14, 16 und leitet
den Strom durch die zweite Einlassöffnung 52 in den Hohlraum 24.
Somit kann Fluid durch die erste Schicht 12 des Mikroventils 10'' eingeleitet und so gelenkt werden,
dass es von Gegenrichtungen in den Hohlraum 24 eingeleitet
wird. Die vierte Schicht 54 ist vorgesehen, um den Einlassdurchlass 56 über der
dritten Schicht 16 abzudecken, und ist so angeordnet, dass
sich die dritte Schicht zwischen der zweiten und vierten Schicht 14, 54 befindet.
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Unter
Bezug nun auf die Teildraufsichten von 8–12 ist
der Anschlagendteil 42 des verschiebbaren Elements 26 zusätzlich zu
dem Fluiddruck aufgrund von Fluidaufprallkräften auch einer örtlich begrenzten
Fluidkraft auf die Fluidstromeinlassfläche 58 sowie Strömungsstörungen ausgesetzt.
Die örtlich
begrenzte Kraft auf der Fläche 58 wird
durch eine Biegung in dem Strömweg
verursacht, wenn Fluid durch die Einlassöffnung 20 und/oder
die zweite Einlassöffnung 52 in
den Hohlraum 24 eindringt. Diese Kraft drückt das
zu verschiebende verschiebbare Element 26 in die durch die
Ausrichtung der Fluidkraft festgelegte Richtung. Somit ist es auch
wünschenswert,
die Abnahme der örtlich
begrenzten Kraft sowie die Strömungsstörungen in
der gleichen Ebene wie die Bewegung des verschiebbaren Elements
auszugleichen.
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8–12 zeigen
verschiedene Verfahren und Auslegungen zum Erreichen des Ausgleichs von
Fluidkräften.
Jede der in 8–12 gezeigten
Ausführungsformen
umfasst eine Fluidkraftkopplungsfläche, auf die aus der Einlassöffnung 20 zur Auslassöffnung 22 strömendes Fluid
auftrifft, um das verschiebbare Element 26 einer Kopplungskraft
auszusetzen, die von dem Fluid ausgeübt wird. Die Kopplungskraft
wird entweder durch das Auftreffen des Fluidstroms auf eine andere
Fläche
als die Fläche 58 (in 9 und 10 gezeigte
Ausführungsformen)
oder durch Umleiten oder zumindest Stören des Fluidstroms zurück zu der
Fläche 58 (in 10–12 gezeigte
Ausführungsformen)
bewirkt.
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Wie
in 8 gezeigt kann das verschiebbare Element 26a weiterhin
eine im Allgemeinen U-förmige
Verlängerung 60 umfassen,
um ein P-förmiges verschiebbares
Element 26a zu bilden, wobei die U-förmige Verlängerung 60 zumindest
teilweise die Auslassöffnung 22 umgibt
oder umschließt.
Der Fluidstrom würde
eine Kraft auf die U-förmige
Verlängerung 60 ausüben, um
mindestens teilweise die örtlich begrenzte
Kraft an der Fläche 58 des
Anschlagendteils 42 zu kompensieren und auszugleichen Die U-förmige Verlängerung 60 umgibt
zusätzlich
den Fluidstrom zwischen dem Anschlagendteil 42 des verschiebbaren
Elements und der Verlängerung 60 und
kann somit auch das Fluidlecken des Mikroventils verringern. Die
Endnutzung ermöglicht
weiterhin, dass der Druck außerhalb
der Einfassung relativ konstant ist, was zu wenig oder keinem Nettodruck
aus den Bereichen außerhalb
der Einfassung führt.
Andere geeignete Formen der Verlängerung 60 können verwendet
werden, beispielsweise L-förmig
zum Bilden eines h-förmigen
verschiebbaren Elements (nicht dargestellt).
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Wie
in 9 gezeigt kann das verschiebbare Element 26b alternativ
eine zwischen dem Einlass 20 und dem Auslass 22 angeordnete
Verlängerung 62 umfassen,
statt den Auslass 22 zu umgeben. Die Verlängerung 62 leitet
den Fluidstrom so um, dass der Fluidstrom eine Kraft auf die Verlängerung 62 ausübt, um zumindest
teilweise die örtlich
begrenzte Abnahmekraft an der Fläche 58 des
Anschlagendteils 42 zu kompensieren und auszugleichen.
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Wie
in 10–12 gezeigt
können
ein oder mehrere an der ersten Schicht 12 und/oder der dritten
Schicht 16 befestigte Elemente alternativ oder zusätzlich in
dem Hohlraum 24 vorgesehen werden, um den Fluidstrom umzuleiten,
um die örtlich
begrenzte Kraft an der Fläche 58 des
Anschlagendteils 42 zu kompensieren oder auszugleichen.
Wie in 10 gezeigt kann das Element 64 in
dem Hohlraum 24 vorgesehen werden, und das verschiebbare Element 26a kann
die Verlängerung 60 umfassen, um
den Fluidstrom darin einzuschließen. Die Kombination aus Verlängerung 60 und
Element 64 kann zu einem Kraftausgleich ohne Umleiten des
Fluidstroms an dem verschiebbaren Element 26a führen. Alternativ
kann das Prallblech 66 eine gebogene Fläche umfassen, wie in 11 gezeigt
wird, um ein Strömen hin
zur Fläche 58 umzuleiten,
wodurch die Kraft ausgeglichen wird. 12 zeigt
ein Mikroventil mit einem gebogenen Prallblech 68 und Prallblechen 70, die
ebenfalls einen Strom um die Prallbleche umleiten, um die Fluidkräfte zu kompensieren
und auszugleichen.
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13 ist
eine veranschaulichende Zeichnung einer noch anderen alternativen
Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein gewinkelter Auslass 72 und ein
gewinkelter Einlass 20a als Fluidkraftstromausgleichselemente
dienen. Auch wenn der gewinkelte Auslass 72 und der gewinkelte
Einlass 20a in 13 teilweise
durch eine andere Schicht 73 ausgebildet gezeigt sind,
können
sie nur durch die erste Schicht 12 ausgebildet sein. Fluid
strömt
in den Hohlraum 24 durch den gewinkelten Einlass 20a in eine
durch Pfeil 74 gezeigte Richtung bei einem Eintrittswinkel α und tritt
aus dem Hohlraum 24 in einer durch Pfeil 76 gezeigten
Richtung bei einem Austrittswinkel ϕ aus. Der Eintrittswinkel α wird durch
die Verschiebung des Anschlagendteils 42 des verschiebbaren
Elements 26 gesteuert, während der Austrittswinkel ϕ im
Allgemeinen eine Konstante ist. Die Fluideintritts- und Fluidaustrittswinkel α, ϕ werden
so gewählt,
dass sie die Strömkräfte ausgleichen.
Somit übt
der Fluidaustrittsstrom bei dem Austrittswinkel ϕ Kräfte aus,
die die von dem Fluideintrittsstrom bei Eintrittswinkel α ausgeübten Kräfte ausgleichen.
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Unter
Bezug nun auf 14 wird dort eine Querschnittansicht
einer noch anderen alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mikroventils 78 gezeigt.
Das Mikroventil 78 kann als Gasventil genutzt werden Bei
dem Gasmikroventil 78 ist der Spalt zwischen der Aussparung 18 und
dem Anschlagendteil 42 bevorzug kleiner als der 0,5 μm Spalt für das fluidische
Mikroventil 10, wenn sich das verschiebbare Element 26 in
einer geschlossenen Stellung befindet. Das Minimieren des Spalts
verhindert oder minimiert Gaslecken, da Lecken nicht durch Fluidspannung
wie bei einem Fluidventil vermindert wird. Die Größe des Spalts
kann durch Verringern der Tiefe der Aussparungen 18 in
der ersten Schicht 12 und/oder der dritten Schicht 16 verringert
werden.
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Zusätzlich oder
alternativ kann die Größe des Spalts
durch Vorsehen von Flanschen 80 an einer Einlassfläche des
Anschlagendteils 42 des verschiebbaren Elements 26 weiter
verringert werden. Die Flansche 80 verbessern die Abdichtung
zwischen der Einlassfläche
des Anschlagendteils 42 und dem Einlass 20b, wenn
sich das verschiebbare Element 26 in einer geschlossenen
Stellung befindet. Bevorzugt ist ein Einlasskanal 79 durch
die erste und zwischen Schicht 12, 14 vorgesehen,
um Gasstrom durch die Einlassöffnung 20b in
den Hohlraum 24 zu leiten, so dass Gas in einer Richtung
parallel zur Ebene der zweiten Schicht 14 in den Hohlraum 24 eindringt.
Die Einlassöffnung 20b ist
bevorzugt entlang einer Seitenwand des Hohlraums 24 ausgebildet,
die im Allgemeinen senkrecht zur Ebene der zweiten Schicht 14 ist.
Somit bewirkt ein Verschieben des verschiebbaren Elements 26 in
der Ebene der zweiten Schicht 14 zum Schließen des
Einlasses 20b auch, dass die Flansche 80 eine
bessere Abdichtung gegenüber
dem Einlass 20 bilden.
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Die
Herstellung eines Mikroventils einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst Fusion-Bonden, beispielsweise Silizium-Fusion-Bonden, und
tiefes reaktives Ionenätzen
(DRIE).
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Fusion-Bonden
ermöglich
das Bonden einer Siliziumschicht mit einer anderen, um eine einzelne mechanische
Struktur zu bilden. Es wurde nachgewiesen, dass das Fusion-Bond
auf Molekularebene vorliegt und eine sehr hohe mechanische Robustheit liefert.
Fusion-Bonding-Verfahren sind gut bekannt. Siehe zum Beispiel K.
E. Petersen, D. Gee, F. Pourahmadi, R. Craddock, J. Brown und L.
Christel, „Surface
Micromachined Structures Fabricated with Silicon Fusion Bonding", Proceedings, Transducers
91, Juni 1992, Seiten 397–399.
-
Der
Prozess zur Herstellung einer Silizium-Mikrostruktur gemäß einer
derzeit bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird unter Bezug auf 15A–15F erläutert.
Die vorliegende Ausführungsform
verwendet drei Siliziumscheiben. Unter Verwendung von drei Siliziumscheiben
führt der
Prozess zur Bildung einer vorgeschriebenen Mikrostruktur einer Einkristallsiliziumstruktur
(SCS) als integraler Teil der zweiten Scheibe, die der zweiten Schicht 14 entspricht.
Die erste und zweite Scheibe, die der ersten und zweiten Schicht 12, 16 entsprechen,
dienen als Träger
für die
zweite Scheibe. Alternativ können
die Träger
zum Beispiel aus Glas (Pyrex) gebildet werden. Es versteht sich
natürlich,
dass, auch wenn sich die folgende Erläuterung nur auf drei Scheiben
bezieht, die Grundsätze
auf die Ausbildung einer Mikrostruktur übertragen werden können, die einen
Stapel von zwei oder mehr Scheiben umfasst.
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In 15A ist die erste Scheibe mit einem Fotolack strukturiert,
um einen ausgesparten Bereich/ausgesparte Bereiche, die darin auszubilden sind,
festzulegen, und der ausgesparte Bereich/die ausgesparten Bereiche
werden unter Verwendung von Standardhalbleiterverfahren, beispielsweise Plasmaätzen, Nassätzen mit
KOH oder anderen Siliziumätzmitteln
oder Differentialoxidwachstum, gebildet. Der ausgesparte Bereich/die
ausgesparten Bereiche können
eine beliebige Geometrie haben und können jede erforderliche Tiefe,
zum Beispiel von weniger als 0,1 μm
bis mehr als 100 μm,
aufweisen In der vorliegenden Ausführungsform weist der ausgesparte
Bereich eine Tiefe von in etwa 1 μm
auf.
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Es
versteht sich, dass der ausgesparte Bereich nicht eine einzige gleichmäßige Tiefe
haben muss. Zum Beispiel können
mehrere Standardsiliziumätzschritte
verwendet werden, um mehrere unterschiedliche Tiefen zu erzeugen,
die für
verschiedene mechanische Funktionen verwendet werden können. Es
versteht sich auch, dass alternativ oder zusätzlich eine zweite Schicht
(nicht dargestellt) von der ersten und dritten Schicht 12, 16 eingebuchtet
sein kann, um wie vorstehend beschrieben einen Freiraum dazwischen
vorzusehen. Zudem kann jede der ersten und dritten Scheibenflächen entweder
bloßes
Silizium sein oder kann mit einer Oxidschicht beschichtet sein.
Ferner kann die Grundfläche
des ausgesparten Bereichs entweder bloßes Silizium, oxidiertes Silizium,
dotiertes Silizium sein oder sie kann mit einer anderen Dünnschicht
beschichtet sein, die anschließenden
Scheiben-Bonding- und Verarbeitungstemperaturen standhalten kann.
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Wie
in 15B gezeigt, wird die Einlassöffnung dann durch die erste
Scheibe geätzt.
Auch wenn dies nicht gezeigt wird, kann die Auslassöffnung gleichzeitig
durch die erste Scheibe geätzt
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann die Auslassöffnung
durch die dritte Scheibe geätzt
werden.
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In 15C ist die strukturierte Oberfläche der
ersten Scheibe mit einer zweiten Scheibe, bevorzugt dotiert, mittels
eines Silizium-Fusion-Bonden-Prozesses (oder Direktbondingprozesses)
gebondet. Fusion-Bonden-Verfahren sind gut bekannt. Siehe zum Beispiel
K. E. Petersen, D. Gee, F. Pourahmadi, R. Craddock, J. Brown und
L. Christel, „Surface
Micromachined Structures Fabricated with Silicon Fusion Bonding", Proceedings, Transducers
91, Juni 1991, Seiten 397–399.
Bei einem derzeit bevorzugten Verfahren des Fusion-Bondens werden
die erste und zweite Scheibe hydrophil gemacht. D. h. sie werden
mit einem Mittel, beispielsweise heißer Salpetersäure oder
einer heißen
Schwefelsäuren- und
Wasserstoffperoxidlösung
oder einem anderen starken Oxidans, behandelt, das Wasser an ihnen anhaften
lässt.
Nach dem Trocknen werden die beiden Scheiben dann etwa eine Stunde
lang in eine oxidierende Atmosphäre
bei 400°C–1.200°C gesetzt.
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Das
vorstehend beschriebene Verfahren des Silizium-Fusion-Bondens verbindet
die erste und zweite Scheibe ohne Verwendung eines dazwischen befindlichen Klebermaterials,
das einen anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als die Einkristall-Siliziumscheiben haben könnte, miteinander. Weiterhin
kann Fusion-Bonden
durchgeführt
werden, bei dem Oxid- oder Nitridschichten in den miteinander verbundenen
Oberflächen
einer oder beider der Scheiben ausgebildet wurden.
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Als
Alternative zum Fusion-Bonden können die
erste und zweite Scheibe zum Beispiel mit einem Klebstoff wie Fotolack
aneinander zum Haften gebracht werden. Als weitere Alternative können die erste
und zweite Scheibe mit einer Metallschicht, beispielsweise Gold,
die zum Legieren der Scheiben aneinander verwendet wird, beschichtete
Hauptflächen aufweisen.
Falls an Stelle der ersten Siliziumscheiben ein Glasträger verwendet
wird, kann die zweite Scheibe an einem solchen Glasträger anodisch
gebondet werden.
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Falls
erforderlich kann die zweite Scheibe dünner und auf die von der jeweiligen
Anwendung geforderte Dicke poliert sein. Alternativ kann elektrochemisches Ätzen (ECE,
kurz vom engl. Electrochemical Etching) zum Verdünnen der Scheibe verwendet
werden. Durch Diffusion können
diffundierte Heizelemente in eine Ebenenfläche der zweiten Schicht 14 integriert
werden. Zudem können
alle erforderlichen Schaltungen oder andere Dünnschichtabscheidungen und
Strukturierung unter Verwendung von standardmäßigen Verarbeitungsverfahren
durchgeführt
werden.
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Dann
wird die zweite Scheibe für
einen Schritt des tiefen reaktiven Ionenätzens (DRIE, kurz vom englischen
Deep Reactive Ion Etching) strukturiert, der die zu ätzenden
Bereiche der Scheibe festlegt. DRIE-Verfahren haben an Bekanntheit
gewonnen. Siehe zum Beispiel: A. A. Ayon, C. C. Lin, R. A. Braff
und M. A. Schmidt, „Etching
Characteristics and Profile Control in a Time-Multiplexed ICP Etcher", Proceedings of
Solid State Sensor and Actuator Workshop, Nilton Head Island, SC,
Juni 1998, Seiten 41–44;
V. A. Yunkin, D. Fischer und E. Voges „Highly Anisotropic Selective
Reactive Ion Etching of Deep Trenches in Silicon," Microelectronic
Engineering, Band 23, 1994, Seiten 373–376; C. Linder, T. Tschan, N.
F. de Rooij; „Deep
Dry Etching Techniques as a New IC Compatible Tool for Silicon Micromachining," Proceedings, Transducers '91, Juni 1991, Seiten 524–527; C.
D: Fung und J. R. Linkowski, „Deep
Etching of Silicon Using Plasma, „Proceedings of the Workshop
an Micromachining and Micropackaging of Transducers, 7.–8. Nov.
1984, Seiten 159–164;
und J. W. Bartha, J. Greeschner, M. Puech und P. Maquin, „Low Temperature
Etching of Si in High Density Plasma Using SF6/O2, „Microelectronic
Engineering, Band 27, 1995, Seiten 453–456. Geräte für reaktives Ionenätzen ermöglichen
mittlerweile das Ätzen
von Löchern
oder Gräben,
die sehr tief sind (> 100
Mikron), während
hohe Seitenverhältnisse
gewahrt werden (das Verhältnis
zwischen der Tiefe des geätzten
Bereichs und der Breite des geätzten
Bereichs). Es hat sich gezeigt, dass diese Geräte Seitenverhältnisse
von mindestens 30:1 bei Gräben
mit einer Tiefe von bis zu 300 Mikron ermöglichen können.
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DRIE
umfasst im Wesentlichen eine Synergiewirkung zwischen chemischem Ätzen und
Ionenbombarierung. Auftreffende aktivierte Ionen reagieren chemisch
mit der Siliziumoberfläche.
Der DRIE-Prozess ätzt
in vorteilhafter Weise unabhängig von
Siliziumkristallebenen oder der Kristallausrichtung in der vertikalen
Richtung bei einer viel höheren Rate
als in der seitlichen Richtung (d. h. anisotrop). Dadurch können in
der zweiten Scheibe aus Einkristallsilizium (SCS) verhältnismäßig tiefe,
im Wesentlichen vertikale Gräben
oder Schlitze ausgebildet werden. Diese im Wesentlichen vertikalen
Gräben
oder Schlitze können
unabhängig
von der kristallographischen Ausrichtung in der Scheibe überall in
der zweiten Scheibe ausgebildet werden. Folglich können Strukturen
mit hohen Seitenverhältnissen,
wie kapazitve oder elektrostatische Platten, ausgebildet werden
und es können
willkürlich
kontourierte Strukturen wie Kreise, Ellipsen und Spiralen gebildet
werden.
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Wie
in 15D gezeigt wird ein DRIE-Prozess zum vollständigen Durchätzen durch
die zweite Scheibe verwendet, um das verschiebbare Element und den
Aktor/die Aktoren auszubilden. Der Schritt des DRIE-Ätzens setzt
die Mikrostrukturen aus Einkristallsilizium (SCS), die in der zweiten
Scheibe gebildet sind, mechanisch frei, die sich dann im Verhältnis zur
und in der Ebene der zweiten Scheibe frei bewegen können. Abgehängte Platten/Balken-Strukturen
mit Seitenverhältnissen
(Höhe/Breite)
von 20:1 oder mehr wurden mit den nachstehend beschriebenen DRIE-Prozessen
hergestellt.
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Eine
induktiv gekoppelte Plasmaquelle ätzt das Silizium unter Verwendung
von Fotolack oder Siliziumdioxid als Maske. Eine Polymerisierung
eines Quellengases an den Seitenwänden der geätzten Gräben verlangsamt die seitliche Ätzrate und
lässt hohe
Anisotropie zu. Die Ätzchemikalie
ist SF6 bei zum Beispiel 50 Millitorr. Sauerstoffadditivgas
und fluoriertes Gas, die von Surface Technology Systems erhältlich sind,
tragen dazu bei, hohe Ätzverhältnisse von
Si/Fotolack vorzusehen. Ein Fotolack mit sechs Mikron dient als
Strukturierungsmaske. Die Fotolack-Selektivität beträgt in etwa 50:1, was das Ätzen auf
Tiefen von 300 μm
mit etwa 6 μm
Lack ermöglicht.
Das „Multiplex
RIE-System", das
von Surface Technology Systems (STS) mit Geschäftssitz in Redwood City, Kalifornien,
erhältlich
ist, kann zum Durchführen
eines induktiv gekoppelten Plasma-DRIE genutzt werden, oder von
Plasma Therm in St. Petersburg, Florida.
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Die
Kombination aus Fusion-Bonden und DRIE ermöglicht die Konstruktion von
dreidimensionalen Strukturen, beispielsweise des erfindungsgemäßen Mikroventils.
Siehe zum Beispiel E. H. Klaassen, K. Petersen, J. M. Noworolski,
J. Logan, N. I. Maluf, J. Brown, C. Storment, W. McCulley und G.
T. A. Kovacs, „Silicon
Fusion Bonding and Deep Reactive Ion Etching: A New Technology for
Microstructures",
Proceedings, Transducers 95, Stockholm, Schweden, 1995, Seiten 556–559.
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In 15E ist die strukturierte Oberfläche der
dritten Scheibe mit der zweiten Scheibe durch den Prozess des Silizium-Fusion-Bondens
(oder direktes Bonden) verbunden, wie vorstehend unter Bezug auf 15C beschrieben wurde. Auch wenn dies nicht gezeigt
wird, versteht sich, dass vor dem Bonden die dritte Scheibe ähnlich wie
die erste Scheibe bearbeitet wurde, um einen ausgesparten Bereich/ausgesparte
Bereiche, eine Einlassöffnung und/oder
Auslassöffnung
sowie ein Kontaktloch/Kontaktlöcher
durch die Scheibe oder Durchkontaktierung(en) auszubilden.
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Wie
in 15F gezeigt, wird eine Schicht elektrisch leitenden
Materials, beispielsweise Aluminium, zum Beispiel durch Sputtern
auf die Oberflächen
des Kontaktlochs/der Kontaktlöcher
oder Durchkontaktierung(en), wobei die Oberfläche der zweiten Scheibe durch
das Kontaktloch freigelegt ist, und mindestens einen Teil der ebenen
Außenfläche der
dritten Scheibe abgeschieden. Die leitende Schicht bildet so ein
Bond Pad/Bond Pads, um einen elektrischen Kontakt zu dem Aktor/den
Aktoren zu ermöglichen.
Unter Verwendung standardmäßiger Siliziumverarbeitungsverfahren
auf der dritten Scheibe können
alle erforderlichen Schaltungen oder andere Dünnschichtabscheidungen und
Strukturierung ausgeführt
werden.
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In
diesen Prozess kann problemlos eine beliebige Anzahl an Abwandlungen
integriert werden. Zum Beispiel können die erste und/oder dritte
Schicht 12, 16 aus Glas (Pyrex) statt aus Silizium
bestehen. Das Mikroventil kann aus mehr als drei Scheiben oder Schichten
gebildet werden, und eine mikromechanische Vorrichtung kann aus
zwei oder mehr Scheiben oder Schichten gebildet werden. Weiterhin können in
der zweiten Schicht 14 flache Hohlräume anstelle oder zusätzlich zu
der ersten und dritten Schicht 12, 16 ausgebildet
werden. Alternativ kann jede der Schichten separat bearbeitet und
dann durch einen ausgerichteten Bondschritt zusammengesetzt werden.
Wie offensichtlich ist, kann ein Durchschnittsfachmann diese und
zahlreiche andere Abwandlungen des Herstellungsprozesses durch zum
Beispiel lediglich Abwandeln der Anordnung mühelos vornehmen.
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Das
erfindungsgemäße Mikroventil
kann wie nachstehend beschrieben zur Verwendung in Antiblockierbremsanlagen,
bei Tintenstrahldruck, Kühlung,
Steuerung für
größere Ventile,
z. B. für
Automatikgetriebe und große
industrielle Ventile, angepasst werden.
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Unter
Bezug nun auf 16 kann das Mikroventil 82 auch
angepasst werden, um zwei Einlassöffnungen 84, 86 für Fluidstrom
in einen Auslass 22 selektiv zu steuern. Das öffnen und
Schließen
der Einlassöffnungen 84, 86 sind
wechselseitig abhängig.
Andere Einzelheiten des Mikroventils 82 lassen sich der
vorstehenden Beschreibung unter Bezug auf andere Figuren entnehmen.
Im Einzelnen kann bei Betätigung
das Mikroventil 82 so gesteuert werden, dass es die Einlassöffnung 84 öffnet, während es
die Einlassöffnung 86 geschlossen
hält, oder
umgekehrt. Das Mikroventil 82 kann auch so gesteuert werden, dass
es teilweise beide Einlassöffnungen 84, 86 öffnet.
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Somit
kann das Mikroventil 82 genutzt werden, um Fluidstrom aus
einer oder zwei Fluidquellen zu wählen.
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Wie
offensichtlich ist, können
zahlreiche andere Fluidstromsteuerungsintegrationen mit dem erfindungsgemäßen Mikroventil
erreicht werden. Zum Beispiel kann ein einzelnes integriertes Mikroventil 87 der
vorliegenden Erfindung genutzt werden, um ein normalerweise offenes
(N. O.) und ein normalerweise geschlossenes (N. C.) Magnetventil
zu ersetzen, das für
jedes Rad einer herkömmlichen
Antiblockierbremsanlage verwendet wird. Ein Schemabild eines Teils
einer Antiblockierbremsanlage 100, die das einzelne integrierte
Mikroventil nutzt, und ein Teilschemabild eines solchen einzelnen
integrierten Mikroventils 87 werden in 18 bzw. 19 gezeigt.
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Antiblockierbremsanlagen
(ABS) sind mittlerweile in Personenfahrzeugen recht verbreitet.
Wie in 17 gezeigt umfasst die Antiblockierbremsanlage 100 im
Allgemeinen einen Raddrehzahlsensor (nicht dargestellt) zum Erfassen
der Drehzahl eines Rads 102, ein normalerweise offenes
(N. O.) Ventil 86 und ein normalerweise geschlossenes (N.
C.) Ventil 84 zum Steuern des Strömens von Bremsfluid zu und
von dem Bremssattel 104 des Rads 102, ein elektronisches
Steuergerät
(ECU) 106, das Eingabe von dem Raddrehzahlsensor empfängt und
Signale zum Mikroventil 87 ausgibt, einen Hauptzylinder 22 zum
Leiten von Bremsfluid zu dem Bremssattel und zwei verschiebbare
Elemente 88, 90 zum selektiven Öffnen und
Schließen
von zwei Einlassöffnungen 84 bzw. 86.
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Der
normalerweise offene Einlass 86 lässt Bremsfluid vom Hauptzylinder 108 zum
Bremssattel 104 strömen,
wenn der Fahrer Druck auf das Bremspedal 112 ausübt. Ohne
Betätigung
der ABS-Anlage ist der normalerweise geschlossene Einlass 88 gegenüber einem
Strömen
von Bremsfluid zumindest teilweise geschlossen, und der normalerweise
offene Einlass 86 lässt
bei Ausüben
von Druck auf das Bremspedal 112 seitens des Fahrers das
Strömen von
Bremsfluid zum Bremssattel 104 zu.
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Ein
rutschiger Straßenbelag
kann aber zu einer ungenügenden
Reib- oder Greifkraft zwischen dem Reifen und der Straße führen, so
dass bei Ausüben
von Druck auf das Bremspedal 112 seitens des Fahrers der
Bremssattel 104 das Rad 102 blockiert. Wenn der
Bremssattel 104 das Rad 102 blockiert und ein
Drehen des Rads 102 unterbindet, schleudert das Rad 102 die
rutschige Straße
entlang, so dass der Fahrzeugbremswerg vergrößert wird. Im Wesentlichen
kommt es zu Blockieren der Räder
durch die Bremsanlage, wenn die Greifkraft zwischen dem Reifen und
der Straße
geringer als die Brems- oder Greifkraft zwischen dem Rad und den
Bremsbacken ist.
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Die
Antiblockierbremsanlage mildert oder löst das Problem des Radblockierens
durch Regeln des ausgeübten
Bremsfluiddrucks, bis der geeignete Wert an Bremskraft erreicht
ist, d. h. durch Mindern der Bremskraft auf einen Wert gleich der
Greifkraft zwischen dem Rad und der Straße. Die Antiblockierbremsanlage
wird als Reaktion auf das Detektieren des Raddrehzahlsensors, dass
die Räder
zu einem Blockieren neigen, aktiviert. Bei Aktivieren der Antiblockierbremsanlage
schließt
der Computer das N. O.-Ventil. Wenn der Raddrehzahlsensor weiter
erfasst, dass das Rad zu Blockieren neigt, selbst nach dem Schließen des
N. O.-Ventils, öffnet
der Computer das N. C.-Ventil und pumpt etwas Bremsfluid von dem
Radzylinder oder Sattel in den Hauptzylinder. Das N. C.-Ventil wird
wiederholt auf und zu gepulst, um Strömen des Bremsfluids zu regeln,
bis der Computer ermittelt, dass das Bremsen unter Kontrolle ist, d.
h. wenn der Raddrehzahlsensor detektiert, dass die Räder nicht
länger
zu Blockieren neigen. Durch wiederholtes Auf- und Zupulsieren des
N. C.-Ventils wird
eine Proportionalität
der Fluidstromsteuerung erreicht. Die Antiblockierbremsanlage wird
nur aktiviert, während
das Bremspedal gedrückt
wird.
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Eine
herkömmliche
Antiblockierbremsanlage eines Kraftfahrzeugs oder Personenfahrzeugs
nutzt zwei Magnetventile pro Rad, um das Strömen des Bremsfluids zu steuern,
was zur Verwendung von acht Magnetventilen bei einem typischen Personenfahrzeug
mit acht Rädern
führt.
Die Verwendung von Magnetventilen hat aber wie vorstehend erläutert mehrere
Nachteile. Auch wenn proportionale Magnetventile verfügbar sind,
führen
kostengünstige
Magnetventile, die für
Antiblockierbremsanlagen verwendet werden, lediglich ein Ein- und
Ausschalten (binär)
aus, was erfordert, dass die Ventile gepulst werden, um den präzisen Sollbetrag
an Strömsteuerung
zu erhalten. Ein solches Pulsieren kann von dem Fahrer wahrgenommen
werden, während
er das Bremspedal tritt, was unerwünscht sein kann.
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Das
in 18 gezeigte Mikroventil 87 kann als Ersatz
für die
beiden Magnetventile der herkömmlichen
Antiblockierbremsanlage verwendet werden. Jedes der verschiebbaren
Elemente 88, 90 wird von seinem jeweiligen Wärmeaktor
separat gesteuert. Bei der Antiblockierbremsanlage würden sich
aber die verschiebbaren Elemente 88, 90 nicht
beide gleichzeitig in der offenen Stellung befinden. Während eines
normalen Bremsvorgangs würde
sich somit das verschiebbare Element 90 (in der zum Einlass 86 normalerweise
offenen Stellung) in der offenen Stellung befinden, während das
verschiebbare Element 88 (in der zum Einlass 84 normalerweise
geschlossenen Stellung) sich in der geschlossenen Stellung befinden
würde.
Wenn der Fahrer das Bremspedal 112 während eines normalen Bremsvorgangs tritt,
pumpt somit die Pumpe 110 Bremsfluid aus dem Hauptzylinder 108 durch
den normalerweise offenen Einlass zum Bremssattel 104.
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Wenn
das ECU 106 erfasst, dass das Rad 102 vorbestimmte
Grenzwerte überschritten
hat, sendet das ECU 106 ein Signal zu dem Mikroventil 87,
um das verschiebbare Element 90 im Verhältnis zum Einlass 86 zu
der geschlossenen Stellung zu verschieben und das verschiebbare
Element 88 von seiner geschlossenen Stellung im Verhältnis zum Einlass 84 zu
einer Stellung zwischen der offenen und geschlossenen Stellung zu
verschieben. Das Verschieben des verschiebbaren Elements 88 zu
einer Stellung zwischen der offenen und geschlossenen Stellung im
Verhältnis
zum Einlass 84 erlaubt ein Entfernen einer Sollmenge an
Bremsfluid durch die Pumpe 110 von dem Bremssattel 104 in
den Hauptzylinder 108. Somit wird nur ein integriertes
Mikroventil genutzt, um die beiden herkömmlichen binären Magnetventile
zu ersetzen.
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Das
verschiebbare Element 88 würde bevorzugt nicht zwischen
der offenen und geschlossenen Stellung gepulst werden und wird bevorzugt
zu einer Stelle zwischen der offenen und geschlossenen Stellung
verschoben, um die Sollmenge an Bremsfluid, die von dem Bremssattel 104 zu
pumpen ist, präzis zu
steuern. Es versteht sich aber, dass das verschiebbare Element 88 im
Verhältnis
zum Einlass 84 zwischen der offenen und geschlossenen Stellung gepulst
werden kann, um die proportionale Fluidstromsteuerung zu erhalten.