Halbleiterbauelement mit Stromanschlüssen für hohe Integrati- onsdichte
Die vorliegende Erfindung betrifft Halbleiterbauelemente mit einer speziellen Struktur für den elektrischen Anschluß, der eine hohe Integrationsdichte von Funktionselementen auf einem Chip ermöglicht.
Für komplexe CMOS-Schaltungen müssen eine positive und eine negative VersorgungsSpannung (VDD und VSS) zugeführt werden und eine Vielzahl von Signalleitungen zwischen den einzelnen Transistoren geführt werden. Zu diesem Zweck werden mehrere Verdrahtungsebenen, d. h. schichtartige Anteile mit Leiter¬ bahnen und Metallisierungen, benutzt, die z. B. Leiterbahnen aus Aluminium, die durch ein Dielektrikum, wie z. B. SiC>2, voneinander isoliert sind, enthalten. Verbindungen zwischen diesen einzelnen Ebenen von Leiterbahnen und Kontakten bzw. von der untersten Ebene zu den Transistoren und anderen Funk¬ tionselementen auf dem Chip werden durch Kontakte aus Metall hergestellt. Diese Kontakte sind im wesentlichen mit Metall gefüllte Löcher im Dielektrikum. Mit zunehmender Komplexität der Schaltungen werden immer mehr unabhängige Ebenen mit Lei¬ terbahnen notwendig, um die erforderlichen elektrischen Ver¬ bindungen in ausreichender Dichte zur Verfügung zu haben. Mit zunehmender Zahl der Ebenen nehmen die Anforderungen an die Planarität der jeweiligen Zwischenschichten aus Dielektrikum zu, da bei unzureichender Planarisierung der einzelnen Schichten die Herstellung der nächsten Leiterbahnebene technologische Schwierigkeiten hervorruft. Dadurch werden die minimalen realisierbaren Abmessungen der einzelnen Strukturen zu den oberen Ebenen hin drastisch größer. Die sogenannte Packungsdichte, die sich erreichen läßt, ist dadurch deutlich reduziert. Für hohe Schaltgeschwindigkeiten sind außerdem ge¬ ringe Kapazitäten zwischen den Signalleitungen erforderlich.
Versorgungsleitungen zum externen elektrischen Anschluß sol¬ len möglichst geringe Zuleitungswiderstände und eine hohe Strombelastbarkeit aufweisen; hohe Kapazitäten sind hierbei eher von Nutzen, da diese Kapazitäten als Ladungsspeieher wirken und Stromspitzen abblocken können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Aufbau für ein Halbleiterbauelement anzugeben, bei dem für hohe Integra¬ tion von Funktionselementen die Komplexität der elektrischen Verbindungen reduziert ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Halbleiterbauelement mit den Merk¬ malen des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen erge¬ ben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Das erfindungsgemäße Halbleiterbauelement reduziert die Kom¬ plexität der elektrischen Verbindungen dadurch, daß für den Anfluß der externen Versorgungsspannung ganzflächige Metall¬ schichten vorhanden sind. Diese Metallschichten sind in dem Substrat oder zwischen dem Substrat und den aktiven Halblei¬ terschichten vergraben und voneinander durch Zwischenschich¬ ten aus Dielektrikum isoliert. Das erfindungsgemäße Halblei¬ terbauelement ist insbesondere vorteilhaft realisierbar bei CMOS-Schaltungen in SOI-Technologie (Silicon on Insulator) . Die Signalleitungen werden dabei konventionell über den Funk¬ tionselementen, d. h. auf der dem Substrat abgewandten Seite angeordnet. Die Signalleitungen werden als übliche Leiterbah¬ nen und Metallkontakte ausgeführt. Es kann nur eine ganzflä¬ chige vergrabene Metallschicht z. B. als Masseanschluß vor- handen sein oder mindestens zwei Metallschichten für je eine der VersorgungsSpannungen VDD und VSS. Die Verbindung der Funktionselemente (Transistoren und dgl.) zu diesen Metall¬ schichten wird durch vertikale leitende Verbindungen durch die Zwischenschichten aus Dielektrikum hergestellt. Diese Verbindungen sind z. B. dünne vertikal angeordnete Metall¬ stifte oder Metalizylinder, die seitlich ringsum mit dem Di¬ elektrikum der Zwischenschichten umgeben sind. Es können
statt dessen auch größere Öffnungen in den Schichtebenen ge¬ ätzt sein und die vertikalen Verbindungen durch Leiterbahnen realisiert sein, die diese Öffnungen nicht ausfüllen. Zweck¬ mäßig im Hinblick auf einen angestrebten planaren Aufbau des Halbleiterbauelementes ist allerdings eine vergrabene Kontak- tierung zwischen Metallschichten und Leiterbahnen, die je¬ weils in einer Ebene des Schichtaufbaus angeordnet sind. Wenn mehrere ganzflächige Metallebenen für die Versorgungsspannung vorhanden sind, werden die Anschlüsse der aktiven Funktions- elemente in dem Schichtaufbau mit den weiter entfernt ange¬ ordneten ganzflächigen Metallebenen mit vertikal angeordneten Leitern verbunden, die durch Öffnungen in den dazwischen an¬ geordneten ganzflächigen Metallebenen geführt und gegen diese durch Ummantelungen aus Dielektrikum isoliert sind.
Dieser erfindungsgemäße Aufbau des Halbleiterbauelementes hat den Vorteil, daß für die Zuführung jedes Pols einer Versor¬ gungsspannung jeweils eine vollständige Schicht aus Metall benötigt wird. Die Feinstrukturierung für diese Zuleitung ist daher nicht erforderlich. Der Aufwand bei der Herstellung ist daher vermindert und führt zu einer höheren zu erwartenden Ausbeute an funktionsfähigen Bauelementen. Unstrukturierte Leiterebenen müssen nicht mit Dielektrikumschichten planari- siert werden. Die unstrukturierten Metallebenen unterstützen die Abführung von Verlustwärme beim Betrieb der aktiven Funk¬ tionselemente. Die Kapazität zwischen mehreren ganzflächigen Metallschichten wirkt als Puffer für auftretende Stromspitzen des Versorgungsstromes. So ergibt eine Abmessung von 50 nm Isolationsoxid zwischen den Metallschichten pro cτr.2 Chipflä- ehe eine Kapazität von ca. 70 nF. Der Zuleitungswiderstand kann minimiert werden, da die für die VersorgungsSpannung vorgesehenen Metallschichten unstrukturiert sind und deren Dicke nicht durch eine Feinstrukturierung oder eine nachfol¬ gende Planarisierung begrenzt ist. Die Zahl derartiger ganz- flächiger vergrabener Metallschichten für den Anschluß von Versorgungsspannungen kann beliebig sein. Zweckmäßig werden für positiven und negativen Anschluß zwei Metallschichten,
die durch eine isolierende Zwischenschicht voneinander ge¬ trennt sind, koplanar übereinander angeordnet.
Die Struktur des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementes wird im folgenden beispielhaft anhand der Figuren 1 bis 5 er¬ läutert, die einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Bauele¬ mentes im Querschnitt nach verschiedenen Schritten der Her¬ stellung zeigen. Dieses Ausführungsbeispiel betrifft ein Bau¬ element mit zwei vergrabenen ganzflächigen Metallschichten für die Versorgungsspannung VDD und VSS.
Wie in Fig. 1 gezeigt, werden auf ein Substrat 12 (z. B. aus Silizium) übereinander eine erste Dielektrikumschicht 6, eine Metallschicht 7, eine zweite Dielektrikumschicht als Zwi- schenschicht 8, eine weitere Metallschicht 9 und eine dritte Dielektrikumschicht 10 übereinander ganzflächig aufgebracht. Auf ein weiteres Substrat 1 (z. B. ebenfalls Silizium) wird eine Dielektrikumschicht 2 (z. B. Oxid) ganzflächig aufge¬ bracht. Die beiden beschichteten Substrate 1, 12 werden mit den obersten Schichten, d. h. die Oxidschicht 2 auf dem
Substrat 1 und die dritte Dielektrikumschicht 10 auf Substrat 12, miteinander durch Waferbonding verbunden. Die drei Di¬ elektrikumschichten 6, 8, 10 auf dem ersten Substrat 12 kön¬ nen ebenfalls z. B. Oxid sein. Die Metallschichten 7, 9 sind z. B. hochschmelzendes Metall wie Titan, Wolfram, Tantal oder Silizide dieser Metalle oder Kupfer, Gold oder eine Alumini¬ umlegierung. Die Oxidschichten 2, 10, die durch Waferbonding miteinander verbunden werden, bilden die Isolatorschicht des auf diese Weise hergestellten SOI-Substrates. Die oberste Substratscheibe in Fig. 1 wird dann z. B. mittels chemisch¬ mechanischen Polierens (Chemical Mechanical Polishing) auf eine Dicke von höchstens 100 nm gedünnt, wenn vollständig verarmte MOSFET erzeugt werden sollen. Für andere aktive Bau¬ elemente, wie z. B. Bipolartransistoren, ist die verbleibende Restdicke dieser Siliziumschicht entsprechend anzupassen. In der gedünnten Siliziumschicht 1 werden dann wie in Fig. 2
dargestellt aktive Bauelemente, in diesem Beispiel vollstän¬ dig verarmte CMOS-Transistoren, hergestellt.
Diese Transistoren werden in der Siliziumschicht 1 herge- stellt. Zwischen den aktiven Gebieten werden Isolationsberei¬ che 3 hergestellt. Das geschieht z. B. durch Strukturierung der Siliziumschicht 1 und Auffüllen der Isolationsbereiche mit Oxid oder durch lokale Oxidation dieser Anteile der Sili¬ ziumschicht. Die aktiven Gebiete werden durch Ioneni planta- tion zur Einstellung der Einsatzspannung für die Transistoren dotiert. Das Dielektrikum des Gate (z. B. thermisches Oxid, RTP) wird erzeugt und das Gate-Material (z. B. dotiertes Po- lysilizium oder Metall oder Metallsilizid) abgeschieden und strukturiert. Der Gate-Kontakt 4 ist in Fig. 2 eingezeichnet. Die Diffusionsgebiete für Source und Drain werden mittels Io¬ nenimplantation und nachfolgender Aktivierung (Ausheilen) do¬ tiert. Ganzflächig wird eine Dielektrikumschicht 5 als Passi- vierung abgeschieden.
Anschließend werden die vertikalen leitenden Verbindungen zu den Metallschichten 7, 9 hergestellt. Mittels einer Maske (Fototechnik) wird das Material in einer zylinderförmigen Aussparung bis zur oberen Metallschicht 9 ausgeätzt. Das Ma¬ terial der Dielektrikumschichten wird geätzt und ggf. selek- tiv dazu Material der Siliziumschicht 1. Ein Kontaktloch für die untere Metallschicht 7 wird entsprechend durch die obere Metallschicht 9 hindurch geätzt. Um die herzustellenden ver¬ tikalen leitenden Verbindungen gegen andere Leiterebenen elektrisch zu isolieren, wird in den geätzten Öffnungen Die- lektrikum 11 abgeschieden (z. B. Oxid, PECVD) . Außen und auf dem Boden der geätzten Öffnung wird dieses Dielektrikum 11 (s. Fig. 3) anisotrop weggeätzt. In dem oberen Teil wird das Dielektrikum 11 entfernt, damit der zu kontaktierende An¬ schluß des Transistors freigelegt ist. Zu dem Zweck wird die Öffnung jeweils bis zu einer Höhe, bis zu der das Dielektri¬ kum stehen bleiben soll, mit einem gegen das Ätzen resisten- ten Material, z. B. Lack, gefüllt, im oberen Bereich wird der
freibleibende Anteil des Dielektrikums dann anisotrop wegge¬ ätzt. Die zu kontaktierenden Bereiche sind dann freigelegt. Die Öffnung kann dann mit Metall 13 (s. Fig. 4) gefüllt wer¬ den, indem z. B. ganzflächig Wolfram mittels CVD abgeschieden und auf der Oberseite zurückgeätzt wird. Das Dielektrikum 11 isoliert dieses Metall, das die vertikale leitende Verbindung 13 bildet, von den nicht zu kontaktierenden Ebenen.
Dann wird eine Dielektrikumschicht 14 ganzflächig abgeschie- den und planarisiert (z. B. Oxid, mittels CVD abgeschieden) (s. Fig. 5). Unter Verwendung von Fototechnik werden Öff¬ nungen in dieser Dielektrikumschicht 14 oberhalb der herge¬ stellten metallischen Verbindungen 13 hergestellt. Diese Öffnungen werden wie zuvor beschrieben mit dem Metall der vertikalen Verbindungen aufgefüllt. Mit einer erneuten Foto¬ technik können dann auf der planarisierten Oberfläche der Dielektrikumschicht 14 Metallkontakte 16 auf den oberen Enden der wie beschrieben verlängerten vertikalen leitenden Verbindungen 13, 15 hergestellt werden. Diese Kontakte werden wie üblich strukturiert. Die vorstehend beschriebenen
Verfahrensschritte können für die Kontaktierung weiterer Me¬ tallebenen oder Verbindung der Metallschichten 7, 9 mit höher angeordneten Ebenen von Leiterbahnen entsprechend wiederholt werden. In Zwischenschritten werden dann jeweils planari- sierende Dielektrikumschichten als Zwischenschichten für die Metallisierungsebenen aufgebracht. Die Anordnung kann dann ggf. mit einer Deckschicht passiviert werden. In Fig. 5 ist der fertige Aufbau im Querschnitt gezeigt. Die Anschlüsse für die externe Stromzuführung werden durch entsprechendes Ausätzen der die Metallschichten 7, 9 vergrabenden Schichten hergestellt. Es genügt, z. B. die auf einer jeweiligen Me¬ tallschicht vorhandenen Schichten in einem lateralen, nicht mit Funktionselementen versehenen Bereich des Bauelementes vollständig wegzuätzen, um die betreffende Metallschicht freizulegen. Die unterste Metallschicht 7 kann z. B. vom
Substrat 12 aus freigelegt werden. Die vergrabenen ganzflä¬ chigen Metallschichten können auch durch Aufwachsen einer
Schichtfolge auf ein Substrat hergestellt werden. Die be¬ schriebene Herstellung mittels Waferbonding ist im Hinblick auf die bekannten Technologien besonders einfach und vor¬ teilhaft. Die Struktur der vertikalen leitenden Verbindungen kann entsprechend den Erfordernissen an das spezielle Bauele¬ ment angepaßt werden. Vereinfacht wird die Herstellung da¬ durch, daß die vertikalen Leiter in den Verfahrensschritten für die Herstellung der horizontalen Leiterbahnen von der Oberseite des Bauelementes her hergestellt werden können. Die Zahl der Metallebenen in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist nicht auf zwei beschränkt; es kann z. B. nur eine ganz¬ flächige vergrabene Metallschicht vorhanden sind oder deren mehrere, die jeweils durch Zwischenschichten aus Dielektrikum gegeneinander isoliert sind. Bei der Kontaktierung jeweils tiefer gelegener Metallschichten ist jeweils die vertikale
Verbindung mit einer Ummantelung aus Dielektrikum von den hö¬ her angeordneten Metallebenen zu isolieren.