STRUKTURIERTE LEITERPLATTEN UND FOLIENLEITERPLATTEN UND VERFAHREN ZU DEREN HERSTELLUNG
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Herstellung von Leiterplatten und sie betrifft Leiterplatten, Folienleiterplatten und Halbzeuge für Folienleiterplat¬ ten mit strukturierten Abdeckungen und mit plasma-geätzten Durchplattierun- gen und sie betrifft ein photochemisches Verfahren zur Herstellung derselben.
Bei der Herstellung dünner, mehrlagiger Folienleiteφlatten aus Isolator¬ schichten und Leiterschichten werden bisher eine grössere Anzahl getrennter Strukturierungen mittels photochemischer Verfahren vorgenommen. Somit werden zur Strukturierung von Durchplattierungen in Isolatorschichten zuerst vorbereitete Durchplattierungen strukturiert, an deren Position dann später die Durchplattierungen plasma-geätzt und aufplattiert werden. Im Unterschied hierzu werden Strompfaden und Lötaugen photochemisch direkt in elektrisch leitenden Schichten strukturiert. Schliesslich erfolgt auch die photochemische Strukturierung von Abdeckungen in nachträglich aufgebrachten, schützenden Abdeckschichten auf Oberflächen von Folienleiteφlatten.
Solche Strukturierungen laufen nach bekannten und bewährten photochemi¬ schen Verfahren ab, die in der Elektrotechnik weit verbreitet sind. Sie werden nacheinander angewendet und weisen als mehrstufige Herstellungsprozesse die folgenden prinzipielle Nachteile auf:
Je mehr Strukturierungen benötigt werden, desto teuerer wird die Herstellung. Für jede dieser Strukturierungen müssen Photomasken hergestellt und genau positioniert werden, ausserdem müssen Schichten von Photoresist auf das Vorfabrikat zur Herstellung von Folienleiteφlatten aufgebracht und wieder entfernt werden.
Je mehr Strukturierungen benötigt werden, desto geringer ist die Ausbeute. Die Gesamtausbeute mehrerer sequentiell durchgeführter Herstellungspro¬ zesse wird aus dem Produkt der Einzelausbeuten gebildet, der Ausschuss eines jeden Prozesses begrenzt die Ausbeute aller darauffolgenden Prozesse.
Je mehr Strukturierungen benötigt werden, desto grösser ist der fabrikation¬ stechnische Mehraufwand. Die potentiellen physikalischen und elektronischen Möglichkeiten der verwendeten photochemischen Verfahren werden also durch die hohe Anzahl an durchgeführten Strukturierungen beschränkt. Im folgenden werden solche Beschränkungen aufgezählt:
Beschränkend sind die Fertigungstoleranzen. Dünne mehrlagige Folien¬ leiteφlatten mit Dicken kleiner 100 μm und Durchplattierungen vom Durchmesser kleiner 100 μm müssen bei mehreren Belichtungen gemäss verschiedener Photomasken für alle diese Strukturierungen gewisse Ferti-
gungstoleranzen aufweisen, die rasch in die Grössenordnung der Struktu¬ ren selbst geraten.
Beschränkend sind die Dicken der Strompfade und der Durchplattierun- gen. Nach einer Strukturierung der vorgearbeiteten Durchplattierungen, werden diese plasma-geätzt und galvanisch, beispielsweise mit Kupfer aufplattiert. Diese so erhaltenen Durchplattierungen verschlechtern die Dimensionsstabilität der gesamten Folienleiterplatte, da galvanisch abge¬ schiedene Metallschichten nicht spannungsfrei sind. Auch führt die galva- nische Aufplattierung zu einer Zunahme der Dicke der obersten Metall¬ folie der Folienleiterplatte selbst. Je dicker ein Metallschicht ist, desto schwerer ist sie chemisch zu Ätzen. Der physikalische Vorteil kleinster Dimensionen auf Folien! eiterplatten wird so limitiert, der elektronische Vorteil dünner Strompfade ebenfalls.
Beschränkend sind schliesslich die photochemischen Strukturierungen von Abdeckungen auf Leiterplatten und Folienleiterplatten. Für die Erzeu¬ gung sehr feiner Strukturierungen in Abdeckschichten mit scharf umrisse- nen Rändern wird vorteilhafterweise photoempfindlicher Lötstopp-Lack oder photoempfindliche Lötstopp-Resistfolie aufgetragen. Der Lötstopp-
Lack lässt sich über verschiedene Methoden wie Aufdrucken, Aufrollen, Aufgiessen elektrostatisches Aufsprühen, elektrophoretische Abscheidung, etc. aufbringen und vortrocknen. Die Löttstopp-Resistfolie wird mittels eines Vakuum-Laminators auflaminiert. Die Strukturen in diesen Abdek- kungen werden über eine Photomaske mit einer hohen Strukturauflösung von 20 μm übertragen. Nachteilig sind tue hohen Installationskosten für die notwendigen Maschinen, Öfen, etc. und nachteilig sind auch die hoher Verfahrenskosten, bedingt durch deren geringe Umweltverträglichkeit (Einsatz von Nasschemie und Abwasser-Aufbereitung, etc.). Auch ist der applizierte Lötstopp-Lack spröde und daher schwerlich für flexible Schal-
tungsträger wie Folienleiterplatten verwendbar, da er beim Biegen der Folienleiterplatten abplatzen kann.
Wünschenswert ist ein photochemisches Verfahren zur Herstellung von Lei¬ terplatten, Folienleiterplatten und zur Herstellung von Halbzeugen für Folien¬ leiterplatten mit strukturierten Abdeckungen und mit plasma-geätzten Durch¬ plattierungen, die die oben beschriebenen Nachteile der mehrfachen Struktu¬ rierungen mindern. Ein solches Verfahren soll kostengünstig sein, es soll ge- ringen Ausschuss aufweisen, es soll eine hohe Strukturauflösung und Dimen¬ sionsstabilität ermöghchen und es soll bezüghch der Formgebung solcher Strukturen in den Leiterschichten, in den Isolatorschichten und in den Ab¬ deckschichten flexibel sein. Des weiteren sollen bekannte und bewährte Tech¬ niken, Materialien und dergleichen zur Anwendung kommen. Auch soll das Verfahren bezüghch der Weiterverarbeitung und bei wechselnden Dimensio¬ nen der zu bestückenden Bauelemente mit bekannten Verfahren kompatibel sein. Insbesondere soll die Anzahl der benötigten photochemischen Struktu¬ rierungen erniedrigt werden.
Solche Leiterplatten, Folienleiterplatten und Halbzeuge für Folienleiterplatten mit strukturierten Abdeckungen und mit plasma-geätzten Durchplattierungen werden gemäss der in den Patentansprüchen definierten Erfindung hergestellt.
Die Erfindung beruht darauf, dass sich plasma-geätzte Strukturen in Isolator¬ schichten nicht nur mit bekannten "chemischen" Masken (strukturiertes Photo- resist), sondern auch mit "mechanischen" Masken (strukturierte plasma-ätzre- sistente Folie, vorzugsweise aus Leitermaterial) simultan und mit einer hohe
Auflösung von kleiner 100 μm einbringen lassen. Man spricht daher auch von "mechanischen Strukturierungen" von Isolatorschichten und Abdeckschichten.
Beim erfindungsgemässen Verfahren werden Strompfade und Lötaugen in Leiterschichten photochemisch mit Hilfe von Photoresist strukturiert. Vorge¬ arbeitete Durchplattierungen in Isolatorschichten und Abdeckungen in Ab¬ deckschichten hingegen werden mit Hilfe der Maskenfolien mechanisch struk¬ turiert. Dies führt zu einer erwünschten Erniedrigung der Anzahl notwendiger photochemischer Strukturierungen.
Vorteilhafterweise sind die Isolatorschichten und Abdeckschichten Polyimidfo- lien und die strukturierten Maskenfolien sind Stahl- oder Kupferfolien. Die Stahl- oder Kupferfolien lassen sich reversibel oder irreversibel an den zu ätzenden Polyimid-Folien positionieren. Das heisst, dass Maskenfolien mit Fo¬ lienleiterplatten fest verbunden werden können, sodass Polyimid-Folien ge¬ mäss der Strukturen von Kupferfolien plasma-geätzt werden. Das Kupfer kann dann in den Herstellungsprozess der Leiterplatten, Folienleiterplatten und der Halbzeuge für Folienleiterplatten integriert und beispielsweise in Strompfade strukturiert werden. Das heisst, dass Maskenfolien mit Folienleiteφlatten aber auch nur zum Plasma-Ätzen, beispielsweise mittels Klammern, verbunden werden können. Stahlfolien werden also nur temporär auf Folienleiterplatten gespannt und daraufhin wieder entfernt und sind so ein wiederwiederverwert- bare Betriebsmittel.
Wiederlösbare Maskenfolien werden so auf Isolatorschichten aufgebracht, dass die Positionen von Durchgangsöffnungen in den Maskenfolien mit den Positionen der herzustellenden Durchplattierungen oder Abdeckungen zusam-
menfallen. Durch dichtes Anpressen der Maskenfolien werden Folienpakete gebildet, sodass in einem Plasma-Ätz- Verfahren Durchplattierungsöffnungen und/oder Abdeckbegrenzungen gemäss den Durchgangsöffnungen der Mas¬ kenfolien in die Isolator- und/oder Abdeckschichten geätzt werden. Die Mas¬ kenfolien können sofort danach entfernt werden und dann in weiteren Her¬ stellungsprozessen beispielsweise durch andere Maskenfolien für andere me¬ chanische Strukturierungen ersetzt werden, sie können dann in weiteren Her¬ stellungsprozessen beispielsweise aber auch durch Photoresist für photochemi¬ sche Strukturierungen ersetzt werden.
Anhand der nachfolgend aufgeführten Figuren 1 bis 37 wird die Erfindung näher erläutert.
Fig.1-8 zeigen eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und Lötaugen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Struktu¬ rierung von Durchplattierungen mit Maskenfolien.
Fig.9-17 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und Löt- augen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Strukturierung von Durchplattierungen mittels Maskenfolien.
Fig.18-25 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und Löt¬ augen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Strukturierung von Durchplattierungen mittels Maskenfolien.
Fig.26 zeigt eine Ausführungsform lokaler Schwachstellen im Ablösebe¬ reich der Maskenfolien von den Vorfabrikaten.
Fig.27 zeigt eine weitere Ausführungsform lokaler Schwachstellen im
Ablösebereich der Maskenfolien von den Vorfabrikaten.
Fig.28-32 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens mit mechanischer Strukturierung von Abdeckungen auf einem Teil einer Folienleiteφlatte.
Fig.33 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Teil einer beispiel¬ haften Ausführungsform einer Folienleiteφlatte mit einer im erfindungsgemässen Verfahren strukturierten Abdeckung.
Fig.34-37 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens mit mechanischer Strukturierung von Abdeckungen auf einem Teil einer Folienleiteφlatte.
In den Figuren 1 bis 8 sieht man eine Variante des erfindungsgemässen Ver¬ fahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und Lötaugen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Strukturierung von Durchplattierungen gemäss Maskenfolien. Das Vorfabrikat und die Verfah¬ rensschritte sind in diesen Figuren in einem Schnitt entlang der flächigen Ausdehnung des Vorfabrikats dargestellt. Die herzustellenden Durchplattie¬ rungen sollen mindestens zwei voneinander durch eine Schicht Isolator oder Kunststoff getrennte, elektrisch leitende Schichten oder Leiterschichten mit¬ einander verbinden. Die Durchplattierungen durchdringen also alternierend zwischen Leiterschichten angeordnete, intermediäre Isolatorschichten und ver- binden jeweils mindestens zwei solcher Leiterschichten. Die Durchplaπierun-
gen müssen nicht senkrecht zur Oberfläche der zu durchdringenden Kunst¬ stoffschicht verlaufen, sie können auch schräg durch sie hindurchgehen. Für das erfindungsgemässe Verfahren ist die Strukturierung von Lötaugen in Lei- terschichten nicht notwendig.
Figur 1 zeigt ein Vorfabrikat V des Verfahrens. Vorteilhafterweise wird ein mehrlagiges Vorfabrikat V verwendet, das beispielsweise aus einer doppel¬ seitig mit elektrisch leitenden Schichten oder Leiterschichten 1,1' kaschierten Isolatorschicht oder Kunststoff-Folie 2 besteht. Als -Leiterschichten 1,1' kön¬ nen Kupferfolien, als Isolatorschichten 2 können geeignete Kunststofffolien, beispielsweise Polyimidfolien oder Epoxydfolien verwendet werden. Anstelle von Kupferfolien können auch kalt laminierte Kompositfolien bestehend aus einer dickeren Aluminiumfolie und beidseitig darauf laminierten, dünneren Kupferfolien. Ebenfalls geeignete Ausgangsprodukte sind beispielsweise Fo¬ lien aus rostfreiem Stahl, Messing, Bronze, Aluminium-Magnesium-Legierun- gen, Invar, Molybdän etc. Diese Leiterschichten 1,1' und die Kunststoff-Folie 2 sind 3 bis 100 μm dick. Das Vorfabrikat V kann starr oder flexibel sein.
Figur 2 zeigt wie das Vorfabrikat V gemäss Figur 1 beidseitig mit Photoresist 3,3' beschichtet wird. Die Leiterschichten 1,1' sind vollständig mit Photoresist 3,3' bedeckt. Es kann festes oder flüssiges Photoresist verwendet werden. Die Schichten Photoresist 3,3' können in bekannten photochemischen Verfahren belichtet werden, wodurch Leiterbildstrukturen und Durchplattierungsstruk- turen über eine Photomaske übertragen werden.
Figur 3 zeigt diese photochemisch durchgeführte Strukturierung der Schichten Photoresist 3,3'. In der strukturierten Schicht Photoresist 3 sind Leiterbild-
Strukturen 5 und Durchplattierungsstrukturen 4 angebracht, in der struktu¬ rierten Schicht Photoresist 3' sind Leiterbildstrukturen 5' und Durchplattie¬ rungsstrukturen 4' angebracht. Diese Strukturen reichen bis auf die Leiter¬ schichten 1,1' herab. Der Durchmesser der Durchplattierungsstrukturen 4,4' beträgt typischerweise 25 bis 100 μm. Diese Strukturen 4,4',5,5' sind frei wähl¬ bar, sie können kreiszylindrische, runde, ovale und auch quadratische, recht¬ eckige, mehreckige Duchmesser aufweisen. Die Leiterbildstrukturen 5,5' und die Durchplattierungsstrukturen 4,4' dienen zur Übertragung des Schaltungs¬ entwurfs (Strompfade, Lötaugen, etc.) und der Informationen bezüglich Posi- tion und Struktur der herzustellenden Durchplattierungen in den Leiter¬ schichten 1,1'. In den Bereichen, wo sich Photoresist 3,3' befindet, wird in den folgenden Verfahrensschritten kein elektrisch leitendes Material der Leiterschichten 1,1' entfernt.
Figur 4 zeigt das derart photochemisch strukturierte Vorfabrikat V nach er¬ folgtem nasschemischen Ätzen des von Photoresist 3,3' unbedeckten Materials der -Leiterschichten 1,1'. Dieses Ätzen führt zum gezielten Entfernen einzelner Bereiche der Leiterschichten 1,1'. Hierdurch werden durch Isolierbereiche 5" getrennte Strompfade SP, Lötaugen L und vorgearbeitete Durchplattierungs¬ öffnungen 4* gebildet. Das nasschemische Ätzen findet gezielt in der Tiefe statt, d.h. die -Leiterschichten 1,1' werden in von Photoresist 3,3' unbedeckten Bereichen bis auf die Kunststoff-Folie 2 herunter entfernt. Das nasschemische Ätzen findet in allen exponierten Bereichen (d.h. die Bereiche die für die ätzenden Chemikalien und Flüssigkeiten zugänglich sind) gleichzeitig statt.
Figur 5 zeigt das - sich im Herstellungsstadium gemäss Figur 4 befindliche
Vorfabrikat V nach Entfernen (Strippen) der Schichten Photoresist 3,3'. Dies geschieht mittels bekannter und bewährter chemischer Prozesse. Zwei dünne
Maskenfolien 7,7', beispielsweise rostfreie Stahlfolien, mit einer Dicke kleiner 100 μm sind auf den strukturierten Leiterschichten 1,1' reversibel angebracht worden. Sie werden mittels Klammern 15,15' fixiert und können durch Lösen derselben wieder entfernt werden. Das Fixieren ist ein dichtes Anpressen. Die Positionierung der Maskenfolien 7,7' geschieht auf bekannte Art und Weise, beispielsweise mittels Registrierbolzen. D.h. auf dem Vorfabrikat V und den Maskenfolien 7,7' sind besonders geformte Marlderungen angebracht, die bei¬ spielsweise in Deckung miteinander gebracht werden, wodurch eine kontrol¬ lierte Positionierung derselben geschieht.
Die Maskenfolien 7,7' sind durch Formätzen strukturiert und weisen Durch¬ gangsöffnungen 8,8' auf. Diese werden fluchtend mit Durchplattierungsöff¬ nungen 4* der -Leiterschichten 1,1' positioniert. Die Aussendurchmesser der Durchgangsöffnungen 8,8' sind grösser als die Aussendurchmesser der vor¬ gearbeiteten Durchplattierungsöffnungen 4* der Leiterschichten 1,1' aber sie sind kleiner als die Aussendurchmesser der um diese vorgearbeiteten Durch¬ plattierungsöffnungen 4" angebrachten Lötaugen L. Das Formätzen der Durchgangsöffnungen 8,8' findet in einem gesonderten, hier nicht gezeigten, bekannten Herstellungsverfahren statt. Es können beliebige Formen und Strukturen, wie runde und eckige Öffnungen, längliche gerade und gebogene Öffnungen etc. verwendet werden. Die Durchgangsöffnungen 8,8' sind auch deshalb grösser gearbeitet als die vorgearbeiteten Durchplattierungsöffnungen 4", um allfällige Dimensionsänderungen der Kunststoff-Folie 2 auszugleichen. Vorteilhafterweise verwendet man Durchgangsöffnungen mit einem günstig¬ sten Aussendurchmesser Dg für eine optimalste Dimensionierung bei minima¬ lem Platzverbrauch. Dieser berechnet sich aus dem Aussendurchmesser der Lötaugen L minus dem Aussendurchmesser der vorgearbeiteten Durchplattie¬ rungsöffnungen 4* dividiert durch zwei.
Das dichte Anpressen der Maskenfolien 7,7' auf das Vorfabrikat V wird da¬ durch erleichtert, dass die Maskenfolien 7,7' leicht konkav geformt sind, der¬ art, dass sie sich an ihren Rändern leicht nach aussen, von der flächigen Aus¬ dehnung des Vorfabrikats V wegbiegen, sodass durch das Befestigen mittels der Klammern 15,15' Biegekräfte generiert werden, welche ein verwackel- und verrückungsfreies Aufliegen der Maskenfohen 7,7' auf dem Vorfabrikat V zur Bildung von Folienpaketen gewährleisten. Dies ist wichtig, da diese so gebil¬ deten Folienpakete transportiert werden müssen, beispielsweise für das Plas¬ ma-Ätzen in und wieder aus den Plasma-Reaktor.
Figur 6 zeigt ein Folienpaket gemäss Figur 5 nach dem Plasma-Ätzen der Durchplattierungsöffnungen 10 in der Kunststoff-Folie 2. Die Durchplattie¬ rungsöffnungen 10 werden an der Position der Durchgangsöffnungen 8,8' der Maskenfolien 7,7' geätzt. Die Durchplattierungsöffnungen 10 sind bewusst hin¬ terätzt, d.h. sie werden entlang der flächigen Ausdehnung des Vorfabrikats V unter die Ränder der beispielsweise in Lötaugen L oder Strompfade SP struk¬ turierten Leiterschichten 1,1' geätzt. Andere Bereiche freigelegter Kunststoff- Folie 2, beispielsweise die Isolierbereiche 5", werden durch die Maskenfolien 7,7' vor dem Plasma-Angriff geschützt.
Figur 7 zeigt ein plasma-geätztes Folienpaket gemäss Figur 6 nach Aufplat- tierung einer Kontaktschicht 11 aus einem elektrisch leitenden Material, bei- spielsweise aus Kupfer. Bei diesem bekannten und bewährten chemischen und galvanischen Prozess werden die Maskenfolien 7,7' und die Durchplattierungs¬ öffiiungen 10 des Vorfabrikats V mit einer Kontaktschicht 11 überzogen, derart, dass die Durchplattierungsöffnungen 10 durchplattiert werden. Das elektrisch leitende Material wird elektrochemisch abgeschieden und aufplat- tiert. Durchplattierte Öffnungen 10 werden als Durchplattierungen 12 bezeich-
net. Diese abgeschiedene Kontaktschicht 11 ist dünn und weist Dicken kleiner 25 μm auf. Die Durchplattierungen 12 haben über Verbindungsbereiche 16,16' elektrischen Kontakt mit Lötaugen L, Strompfaden SP und den Maskenfolien 7,7'. Nach Entfernen der Maskenfolien 7,7' ist eine Ausführungsform einer zweilagige Folienleiteφlatte erfindungsgemäss hergestellt.
Figur 8 zeigt die zweilagige Folienleiteφlatte gemäss Figur 7 nach Entfernen der Maskenfolien 7,7'. Das Entfernen der Maskenfohen 7,7' ist bei dünnen aufplattierten Kontaktschichten 11 mit Dicken kleiner 10 μm problemlos, nach Lösen der Klammern 15,15' können diese abgezogen werden. Zur Her¬ stellung von Folienleiteφlatten mit mehr als zwei Lagen Leiterschichten 1,1' wird beispielsweise eine solche zweilagige Folienleiteφlatte mit weiteren Isolator- und Leiterschichten versehen und durch Wiederholung des erfindungsgemässen Verfahrens in der ersten Variante gemäss den Figuren 1 bis 8 photochemisch und mechanisch strukturiert. Hierbei ist die mit Isolator¬ und -Leiterschichten versehene zweilagige Folienleiteφlatte wiederum ein Vorfabrikat V. Es werden immer solche Bereiche des Vorfabrikats V struktu¬ riert, die für Licht, Chemikalien, Flüssigkeiten (von aussen) zugänglich sind und an denen sich Maskenfohen positionieren lassen. Dem Fachmann stehen hierbei bei Kenntnis dieser Erfindung viele Variationsmöglichkeiten offen.
Die Dicke der Kontaktschichten 11 ist ein kritischer Parameter. Bei dickeren Kontaktschichten 11 kann es in den Verbindungsbereichen 16,16' zur unkon¬ trollierten Trennung der Maskenfolien 7,7' vom Vorfabrikat V kommen. Dies kann zu Abrissen von Bereichen aufplattierter Kontaktschichten 11 und bei¬ spielsweise zu Beschädigungen von Durchplattierungen 12 durch Unterbruch von elektrischen Kontakten zu Lötaugen L oder Strompfaden SP führen. Solche unerwünschten Abrisse aufgrund kräftig aufplattierter Verbindungen
zwischen dem Vorfabrikat V und den Maskenfolien 7,7' werden in den weite¬ ren Varianten des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss den Figuren 9 bis 27 vermieden.
Die Maskenfolien 7,7' sind wiederverwertbare Betriebsmittel, da sie - nach Entfernen der aufplattierten Kontaktschicht 11 - wieder eingesetzt werden können. In vorteilhaften Ausführungsformen sind die Maskenfohen 7,7' poli¬ erte Metallfolien von denen sich aufplattierten Kontaktschicht 11 durch ein- faches Ablösen wieder entfernen lassen. Das Entfernen der Kontaktschicht 11 von den Maskenfohen 7,7' kann auch durch chemisches Abätzen geschehen.
Verbleiben zwischen Vorfabrikat V und den Maskenfohen 7,7' nach deren ge- genseitiger Fixierung Verunreinigungen, beispielsweise ein Staubkorn, so kön¬ nen die Maskenfohen 7,7' in solchen Bereichen nicht flächig auf dem Vor- fabrikat V liegen und es können sich kleine Hohlräume zwischen diesen auf¬ tun. Solche Hohlräume können einmal beim Plasma-Ätzen oder ein andermal beim Aufplattieren für das Ätz-Medium und respektive Chemikalien und Flüssigkeiten zugänglich sein, was aber nicht weiter störend ist oder auf ein¬ fache Art und Weise behoben werden kann. Zum einen ist die Ätzrate in engen Hohlräumen praktisch Null, da nur geringe Mengen Ätz-Medium in diese eindringen können und schlecht erneuert werden. Zum anderen kann das Eindringen von Chemikalien und Flüssigkeiten beim Aufplattieren in solche Hohlräume durch vorheriges Füllen der Hohlräume mit einer unschäd¬ lichen Flüssigkeit, beispielsweise mit Wasser, vermieden werden.
In den Figuren 9 bis 17 sieht man eine weitere Variante des erfindungsgemäs- sen Verfahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und
Lötaugen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Strukturie¬ rung von Durchplattierungen. Das Vorfabrikat und die Verfahrensschritte sind in diesen Figuren in einem Schnitt entlang der flächigen Ausdehnung des Vorfabrikats dargestellt. Der Verfahrensablauf dieser Variante folgt weitge¬ hend demjenigen der Variante in der Beschreibung gemäss den Figuren 1 bis 8, sodass im folgenden nur Abweichungen erläutert werden.
Der prinzipielle Unterschied zwischen der ersten und zweiten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens ist der, dass in der zweiten Variante der Pho¬ toresist 3,3' vor dem Anbringen der Maskenfolien 7,7' nicht gestrippt, sondern auf dem Vorfabrikat V belassen wird. Die Verfahrensschritte gemäss den Figuren 9 bis 12 sind demnach identisch mit denjenigen der Figuren 1 bis 4.
Figur 13 zeigt das sich im Herstellungsstadium gemäss Figur 4 befindliche Vorfabrikat V, auf welches zwei dünne Maskenfolien 7,7' mittels Klammern 15,15' reversibel direkt auf dem Photoresist 3,3' angebracht worden sind. Die Maskenfolien 7,7' besitzen Durchgangsöffnungen 8,8', welche mit den vorgear- beiteten Durchplattierungsöffnungen 4* in Deckung gebracht werden und einen grösseren Durchmesser als diese aufweisen.
Die Figuren 14 und 15 zeigen die Verfahrensschritte des Plasma-Ätzens und des Aufplattierens der weiteren Variante, die weitgehend mit den korrespon¬ dierenden Verfahrensschritten der Variante gemäss den Figuren 6 und 7 übereinstimmen. Beim Plasma-Ätzen werden die Durchplattierungsöffnungen 10 geätzt und das freiliegende Photoresist 3,3' hinterätzt. Diese hinterätzten Bereiche 14,14' bilden vorgeprägte lokale Schwachstellen 17,17' der aufplat- tierten Kontaktschicht 11 in Ablösebereichen zwischen dem Vorfabrikat V
und den Maskenfolien 7,7'. Die Hinterätzungen im Photoresist 3,3' werden lokal gezielt äufplattiert, wodurch einerseits gute, stark ausgebildete, stabile Verbindungsbereichen 16,16' der Durchplattierungen 12 mit den Lötaugen L und den Strompfaden SP entstehen, und andererseits lokale Schwachstellen 17,17' der Durchplattierungen 12 mit den Maskenfolien 7,7' entstehen, sodass die Maskenfolien 7,7' auch bei Applikation dickerer Kontaktschichten 11 mit Dicken grösser 10 μm ohne Beschädigungen des Vorfabrikats V im Bereichen der Durchplattierungen 12 entfernt werden können. Diese erste Ausführungs¬ form lokaler Schwachstellen 17,17' wird in der Beschreibung gemäss Figur 26 detailliert beschrieben.
Die Figuren 16 und 17 zeigen das Vorfabrikat V nach dem Entfernen der Maskenfolien 7,7' durch Lösen der Klammern 15,15' und Abziehen der Ma- skenfohen 7,7' (siehe Figur 16) und nach dem konventionellen Strippen des restlichen Photoresists 3,3' (siehe Figur 17).
In den Figuren 18 bis 25 sieht man eine weitere Variante des erfindungsge- mässen Verfahrens der photochemischen Strukturierung von Strompfaden und Lötaugen auf einem Teil eines Vorfabrikats und der mechanischen Struktu¬ rierung von Durchplattierungen mit Maskenfolien. Das Vorfabrikat und die Verfahrensschritte sind in diesen Figuren in einem Schnitt entlang der flächi¬ gen Ausdehnung des Vorfabrikats dargestellt. Der Verfahrensablauf dieser dritten Variante folgt weitgehend denjenigen der Varianten in den Beschrei¬ bungen gemäss den Figuren 1 bis 8 und respektive Figuren 9 bis 15, sodass im folgenden Abweichungen hiervon erläutert werden.
Der prinzipielle Unterschied zur Variante gemäss den Figuren 1 bis 8 liegt darin, dass in der dritten Variante eine elektrisch leitfähige Abscheidesub¬ stanz, beispielsweise ein Metall wie Nickel oder Gold, aufgrund chemischer Potentialdifferenzen abgeschieden wird. Die Verfahrensschritte gemäss den Figuren 18 bis 23 sind identisch mit denjenigen der Figuren 1 bis 6.
Figur 24 zeigt das sich im Herstellungsstadium gemäss den Figuren 23 oder 6 befindliche Folienpaket mit Durchplattierungen 12. Hierbei wird die Differenz des chemischen Potentials zwischen den beteiligten leitfähigen Materia en be¬ wusst ausgenutzt, um lediglich die Durchplattierungsöffnungen 10 im Bereich der Strompfade SP und Lötaugen L und der Kunststoff-Folie 2 mit einer Kontaktschicht 11 zu bedecken, um so die Durchplattierungen 12 herzustellen. Wurden beispielsweise die Strompfade SP und Lötaugen L aus Kupferfolien strukturiert, so können auf dem Vorfabrikat V in einem Nickel- oder Goldbad eine dünne Schicht Nickel oder Gold chemisch abgeschieden werden. Im erfindungsgemässen Verfahren wird dies ausgenutzt, um Durchplattierungen 12 in den Durchplattierungsöffnungen 10 zu bilden, welche über Verbindungs¬ bereiche 16,16' mit Strompfaden SP und Lötaugen L elektrisch kontaktierbar sind, ohne dass kräftige Verbindungen zu den Maskenfolien 7,7' entstehen.
Dies wird durch ein örtlich gezieltes Abscheiden von Metall durchgeführt. Steuerbar ist dieser Vorgang aufgrund der chemischen Potentialdifferenzen zwischen den benutzten Materialien. Verwendet man als Maskenfolien 7,7' beispielsweise rostfreie Stahlfolien und als Abscheidesubstanzen, beispiels¬ weise Metalle wie Nickel oder Gold, so wird auf den rostfreien Stahlfolien eine sehr geringe Menge Nickel oder Gold von wenigen μm Dicke abgeschie¬ den, sodass sich keine kräftigen Verbindungen zwischen dem Vorfabrikat V und den rostfreien Stahlfolien bilden und somit auch keine Beschädigungen
dem Vorfabrikat V beim Entfernen der rostfreien Stahlfolien verursacht wer¬ den. Verwendet man als Maskenfolien 7,7' vergoldete rostfreie Stahlfolien, so scheidet sich auf diesen, bei Verwendung von Nickel als Abscheidesubstanz, aufgrund deren günstiger chemischer Potentialdifferenz überhaupt kein Nickel ab. Nickel oder Gold lassen sich auf Kupfer chemisch aber sehr gut abschei¬ den, und bei entsprechender Aktivierung lassen sie sich auch auf der Kunst¬ stoff-Folie 2 chemisch abscheiden. Derart lassen sich Folienleiteφlatten mit plasma-geätzten Durchplattierungen 12 von Durchmessern kleiner 100 μm aus abgeschiedenen Kontaktschichten 11 dünner 25 μm herstellen.
Die Figur 25 zeigt das Vorfabrikat V nach dem Entfernen der Maskenfohen 7,7' durch Lösen der Klammern 15,15' und Abziehen der Maskenfohen 7,7'. Weil die Verbindungen zwischen dem Vorfabrikat V und den Maskenfolien 7,7' sehr dünn (kleiner 10 μm) sind oder nicht existieren, treten bei diesem Vorgang keine Beschädigungen des Vorfabrikats V durch Abrisse in den Ver¬ bindungsbereichen 16,16' auf.
Die Figuren 26 und 27 zeigen zwei Ausführungsformen lokaler Schwächsten en 17,17' im Ablösebereich des Vorfabrikats V von den Maskenfohen 7,7'. Man sieht nur einen Teil des Vorfabrikats V nach den Verfahrenschritten des Plasma-Ätzens der Durchgangsöffnungen 10 und dem Abscheiden elektrisch leitfähiger Kontaktschichten 11.
Die Ausführungsform lokaler Schwachstellen 17,17' im Ablösebereich in Figur 26 zeigt eine detaillierte Vergrösserung der gemäss den Figuren 9 bis 17 be¬ schriebenen Variante des erfindungsgemässen Verfahrens, wo das Photoresist 3,3' nach durchgeführter Strukturierung der Leiterbildstrukturen 5.5' und der
Durchplattierungsstrukturen 4,4' vor dem Anbringen der Maskenfohen 7,7' nicht entfernt (gestrippt) wird, sondern auf dem Vorfabrikat V verbleibt, und wo dieses Photoresist 3,3' im Verfahrensschritt des Plasma-Ätzens in Berei¬ chen 14,14' bewusst hinterätzt wird. Diese derart hinterätzten Bereiche 14,14' vorgeprägte lokale Schwachstellen der aufplattierten Kontaktschicht 11 in Ablösebereichen zwischen dem Vorfabrikat V und den Maskenfohen 7,7' bilden. Die Hinterätzungen im Photoresist 3,3' werden lokal gezielt mit Metall aufplattiert, wodurch einerseits gute, stark ausgebildete, stabile Verbindungs¬ bereiche 16,16' der Durchplattierungen 12 mit den Lötaugen L und den Strompfaden SP entstehen, aber andererseits nur lokale Schwachstellen 17,17' der Durchplattierungen 12 mit den Maskenfolien 7,7' gebildet werden, sodass die Maskenfolien 7,7' auch bei Applikation dickerer Kontaktschichten 11 mit Dicken grösser 10 μm, ohne Beschädigungen des Vorfabrikats V im Bereich der Durchplattierungen 12 entfernt werden können.
Diese lokalen Schwachstellen 17,17' werden beim Aufplattieren des hinter¬ ätzten Photoresists 3,3' in den Durchplattierungsöffnungen 12 gebildet. Da¬ durch dass sich dass hinterätzte Photoresist 3,3' am Ende der hinterätzten Bereiche 14,14' befindet (die ja enge Spalte sind), dass bei diesem Verfah¬ rensschritt wenig Chemikalien und Flüssigkeiten in diese engen hinterätzten Bereich 14,14' eindringen, und dass während der chemischen und galvanischen Belegung elektrisch leitfähigesn Material wie Metall bevorzugt auf den Leiter¬ schichten 1,1' und den metallischen Maskenfolien 7,7' abgeschieden wird, wird auf dem Photoresist 3,3' nur eine geringe Menge Metall abgeschieden, sodass sich hier lokal dünne Kontaktschichten 11 bilden, welche lokale Schwachstel¬ len 17,17' im kritischen Ablösebereich darstellen.
Die weitere Ausführungsform lokaler Schwachstellen 17,17' im Ablösebereich in Figur 27 zeigt eine Folienleiteφlatte die nach den Varianten des erfin¬ dungsgemässen Verfahrens gemäss den Figuren 1 bis 8 oder den Figuren 18 bis 25 hergestellt wurde. In dieser zweiten Ausführungsform werden lokale Schwachstellen 17,17' durch spezielle, vorteilhafte und günstige Formen der Durchgangsöffnungen 8.8' der Maskenfolien 7,7' induziert. Die Maskenfohen 7,7' gemäss Figur 27 besitzen Durcbgangsöffhungen 8,8' mit Ausformungen 20,20', welche nach Aufbringen derselben auf das Vorfabrikat V enge Hohl¬ räume im Bereich der Verbindung zwischen Vorfabrikat V und den Masken- folien 7,7' ausbilden. In diesen, durch Ausformungen 20,20' gebildeten engen Hohlräumen, wird lokal gezielt elektrisch leitfähiges Material abgeschieden, um so lokal Schwachstellen 17,17' der chemisch und galvanisch abgeschiede¬ nen Kontaktschicht 11 in den Ablösebereichen zwischen dem Vorfabrikat V und den Maskenfolien 7,7' herzustellen. Auch hier bieten sich wieder mehrere Möglichkeiten des Abscheidens von beispielsweise Metall an. Zum einen entstehen lokal dünne Kontaktschichten 11 in diesen Hohlräumen, da eine geringe Menge Chemikalien und Flüssigkeiten in die engen Hohlräume ein¬ dringen können, sodass sich hier nur dünne Kontaktschichten 11 bilden, wel¬ che lokale Schwachstellen 17,17' im kritischen Ablösebereich darstellen. Zum anderen muss nicht chemisch und galvanisch (wie in der Variante gemäss den Figuren 1 bis 8) abgeschieden werden, sondern man kann Metall zur Bildung von Maskenschichten 11 auch rein chemisch abscheiden (wie in der Variante gemäss den Figuren 18 bis 25). In diesem Fall wird aufgrund chemischer Potential differenzen zwischen den verwendeten Materialien ein örtlich geziel- tes Abscheiden von Metall durchgeführt. Dies wird in der Beschreibung der Variante gemäss den Figuren 18 bis 25 erläutert.
Die Figuren 28 bis 32 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens mit mechanischer Strukturierung von Abdeckungen auf einem Teil
einer Folienleiteφlatte. Dies erfolgt in einem Schnitt entlang der flächigen Ausdehnung der Folienleiteφlatte.
Figur 28 zeigt eine beispielsweise zweilagige Folienleiteφlatte, die aus in zwei Lagen elektrisch leitender Schichten oder Leiterschichten 1,1' angeordneten Strompfade SP und Kontaktstellen K,K' besteht, die durch eine Isolatorschicht 2 voneinander elektrisch isoliert sind. Die beiden Oberflächen mit flächiger Ausdehnung der Folienleiteφlatte werden als Oberflächen 0,0' bezeichnet. Die Strompfade SP verschiedener Leiterschichten 1,1' können über Durchplat¬ tierungen D in elektrischem Kontakt miteinander stehen. Ziel des Anbringens einer strukturierten Abdeckung ist es nun, die Kontaktstellen K,K' der Folien¬ leiteφlatte abdeckungsfrei zu halten, um diese später mit Bauelementen be¬ stücken zu können, während beispielsweise die Strompfade SP und isolierende Oberflächenbereiche der Isolatorschicht 2 abgedeckt werden sollen, um diese so vor mechanischer Beschädigung oder vor Korrosion metallischer Strompfa¬ de zu schützen.
Figur 29 zeigt wie auf die Oberflächen 0,0' solche Folienleiteφlatte Abdec¬ kungen bestehend aus Abdeckschichten A,A' und Maskenfolien 7,7' ange¬ bracht werden. Die Abdeckschichten A,A' bestehen beispielsweise aus Polyi- mid- oder Epoxid-Folien und aus Epoxid-Harz beschichteten Polyimid-Folien. Letztere verwendet man beispielsweise um Polyimid-Folien mittels Schichten nicht ausgehärteten Epoxid-Harzes mit Maskenfolien 7,7' oder Folienleiter¬ platten, etc. zu verbinden. Die Maskenfolien 7,7' bestehen beispielsweise aus Leiteren wie Kupfer, rostfreiem Stahl, Messing, Bronze, Aluminium-Magnesi- um-Lerierungen, Invar, Molybdän, etc.
Solche Epoxid-Harz beschichtete Polyimid-Folien können also entlang ihrer flächigen Ausdehnung auf der einen Seite mit Kupferfolien auflaminiert und auf der anderen Seite auf Folienleiteφlatten auflaminiert werden. Dies findet vorteilhafterweise im gleichen Veφressvorgang bei Druck und erhöhter Tem- peratur statt. Diese Materialien sind nach dem Aushärten des Epoxid-Harzes weiterhin sehr flexibel und sind daher generell als Abdeckungen für flexible Schaltungsträger einsetzbar. Sie sind günstig im Einkauf, wodurch das Ver¬ fahren kostengünstig betrieben werden kann. Abdeckschichten A,A' können auf beiden Seiten der Folienleiteφlatte simultan auflaminiert werden, was bei den meisten oben genannten Verfahren mit Lötstopp-Lacken nicht möglich ist. Diese müssen einseitig aufgetragen und getrocknet werden, bevor die zweite Seite bearbeitet werden kann (eine Ausnahme hiervon ist das teure elektrophoretische Verfahren).
Die Durchplattierungen D der Folienleiteφlatte werden beim Auflaminieren mit beispielsweise Epoxid-Harz beschichteten Polyimid-Folien gefüllt, wo¬ durch auch diese Leiterbahnen geschützt werden. Die Dicken solcher Kupf¬ erfolien und Epoxid-Harz beschichteter Polyimidfolien sind kleiner 100 μm.
Figur 30 zeigt die auf den Abdeckschichten A,A' und der Folienleiteφlatte angebrachte Maskenfolien 7,7' gemäss Figur 29 nach photochemischer Struk¬ turierung dieser Maskenfolien 7,7' in Kontaktierstrukturen 3,3'. Dies geschieht mit bekannten photochemischen Verfahren, wobei die Kontaktierstrukturen 3,3' gemäss einer Photomaske in die Maskenfolien 7,7' übertragen werden. - Die Kontaktierstrukturen 3,3' reichen bis auf die Abdeckschichten A,A' herab. Es werden somit maskenmaterialfreie (kupferfreie) Bereiche auf den Abdeck¬ schichten A,A' gebildet. Die Form dieser Kontaktierstrukturen 3,3' sind frei wählbar, sie können beispielsweise kreiszylindrische, runde, ovale und auch quadratische, rechteckige, mehreckige Duchmesser aufweisen.
Figur 31 zeigt die auf der Folienleiteφlatte angebrachten Maskenfolien 7,7' gemäss Figur 30 nach mechanischer Strukturierung dieser Abdeckschichten A,A' in Abdecköffnungen 4,4'. Diese Abdecköffnungen 4,4' werden in einem Plasma-Ätz- Vorgang in den von Kupfer ungeschützten Bereichen, gemäss den Kontaktierstrukturen 3,3' der Maskenfolien 7,7' geätzt. Ansonsten schützen die Maskenfolien 7,7' die Abdeckschichten A,A' vor dem Plasma-Angriff, so¬ dass dort keine Ätzung der Abdeckschichten A,A' stattfindet. Die Ränder der Kontaktierstrukturen 3,3' der Maskenfolien 7,7' werden hinterätzt, die Ab- decköffnungen 4,4' weisen schräge Wandungen auf. Die Abdecköffnungen 4,4' in den Abdeckschichten A,A' werden bis auf die Oberflächen 0,0' der Fo¬ lienleiteφlatte hinunter plasma-geätzt. Alle diese Kontaktierstrukturen 3,3' der Maskenfolien 7,7' werden im Plasma-Ätz- Vorgang simultan geätzt. Das Plasma-Ätzen ist ein bekannter und bewährtes Verfahren und die erwähnten Hinterätzungen und die Tiefe der Ätzungen lässt sich vom Fachmann über die Ätz-Parameter wie beispielsweise Gasdruck, Ätzdauer, etc. genau regeln und kontrollieren. Plasma-Ätzen ist ein umweltschondes Verfahren, bei dem keine verunreinigten Abwässer entstehen, die dann aufbereitet werden müssen und es entstehen auch keine Rückstände, die speziell entsorgt werden müssen.
Dies führt dazu, dass die Kontaktstellen K,K' der Oberflächen 0,0' der Fo¬ lienleiteφlatte freigelegt werden, während beispielsweise die Strompfade SP und isolierende Oberflächenbereiche der Isolatorschicht 2 durch die Abdeck¬ schichten A,A' abgedeckt bleiben. Die oben angegebenen Zielvorgaben dieser ersten Ausführungsform einer strukturierten Abdeckung für eine Folienleiter¬ platte sind also erfüllt.
Figur 32 zeigt die mit einer gemäss Figur 31 strukturierten Abdeckung ver- sehene Folienleiteφlatte nach dem Entfernen der Maskenfolien 7,7'. Dies
kann beispielsweise durch nasschemisches Ätzen geschehen. Bei diesem Ver¬ fahrenschritt werden natürlich auch freigelegte Bereiche der Folienleiteφlatte wie die Kontaktstellen K,K' chemisch geätzt werden. Man kann die Masken¬ folien 7,7' aber sehr dünn (3 bis 5 μm dick) arbeiten, sodass diese weniger 20% der Dicke von Kontaktstellen K,K' ausmachen, sodass bei identischen Ätzraten der Maskenmaterialien und der KontaktsteUenmaterialien, der Ma¬ terialverlust an den Kontaktstellen K,K' weniger als 20% ausmacht, während die Maskenfolien 7,7' entfernt werden. Dieses Wegätzen von weniger als 20% der Dicken der freigelegter Bereiche der Folienleiteφlatte wie Kontakstellen ist tolerierbar. Dies nasschemische Ätzen ist ein bekanntes und bewährtes Verfahren und ist vom Fachmann gut kontrollierbar.
Die Ätzraten auf derart freigelegten Kontaktstellen K,K' und den Maskenfo¬ lien 7,7' können aber durchaus verschieden sein. Beispielsweise können die Kontaktstellen K,K' mit Ätzverzögerern oder Ätzschutz wie dünnen Nickel¬ schichten oder chemisch abgeschiedenen Goldschichten versehen sein oder ganz aus solchen Leiteren bestehen, sodass solche behandelten Kontaktstellen K,K' beim Nassätzen der Maskenfolien 7,7' zu weniger als 20% oder über¬ haupt nicht angegriffen werden. Dieses Anbringen von Nickel- oder Gold- schichten auf die Kontakstellen K,K' erfolgt vorteilhafterweise vor dem An¬ bringen der Abdeckung auf die Folienleiteφlatte gemäss Figur 29.
Die strukturierten Maskenfolien 7,7' müssen nicht von den strukturierten Abdeckschichten A,A' entfernt werden, sie können sehr wohl auf diesen belas- sen und als passive elektrische Elemente eingesetzt werden. So sind Anwen¬ dungen als elektromagnetische Schirmflächen sinnvoll, beispielsweise als Schirmflächen gegen hochfrequente Strahlungen, welche den Betreib der elektronischen Schaltung der Folienleiteφlatte stören können. Bei entspre¬ chender Dicke der Maskenfolien 7,7' können die strukturierten Maskenfolien 7,7' auch als Spannungsversorgungen bzw. als Erdleitungen für die Folienlei-
teφlatte verwendet werden. Die entsprechenden Auslegungen der Dicken der Maskenfolien 7,7', das vielleicht hierzu benötigte Anbringen elektrischer Ver¬ bindungen zwischen den Maskenfolien 7,7' und der Folienleiteφlatte, all dies kann vom Fachmann bei Kenntnis dieser Erfindung vorgenommen werden.
Figur 33 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Teil der Oberfläche O einer beispielhaften Ausführungsform einer Folienleiteφlatte mit einer im erfindungsgemässen Verfahren strukturierten Abdeckung. Die Folienleiter- platte ist teilweise von der strukturierten Abdeckschicht A bedeckt. Die Strompfade SP werden so durch eine beispielsweise Polyimid-Schicht der Abdeckschicht A vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt, die Kontakt¬ stelle K hingegen sind in einer rechteckigen Abdecköffnung 4 zugänglich, diese lokale Abdecköffnung 4 kann zur späteren Bestückung mit Bauelemen- ten, zum Drahtbonden, etc. dienen.
Die Figuren 34 bis 37 zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens mit mechanischer Strukturierung von Abdeckungen auf einem Teil einer Folienleiteφlatte. Dies erfolgt in einem Schnitt entlang der flächigen Ausdehnung der Folienleiteφlatte. Der Verfahrensablauf dieser Variante folgt weitgehend der Variante in der Beschreibung gemäss den Figuren 28 bis 32, sodass im folgenden lediglich Abweichungen hiervon erläutert werden.
Der prinzipielle Unterschied zwischen diesen Varianten des erfindungsgemäs¬ sen Verfahrens ist der, dass in der Variante gemäss den Figuren 34 bis 37 die Maskenfolien 7,7' nicht irreversibel mit den Abdeckschichten A,A' verbunden sind, sondern dass reversibel anbringbare Maskenfolien 7,7' verwendet wer-
den. Diese sind schon mit Kontaktierstrukturen 3,3' versehen und stellen wiederverwertbare Betriebsmittel dar.
Figur 34 zeigt eine beispielhafte strukturierbar abzudeckende zweilagige Fo- lienleiteφlatte, genau wie in Figur 28.
Figur 35 zeigt wie auf die Oberflächen 0,0' der Folienleiteφlatte Abdeckun- gen, bestehend aus Abdeckschichten A,A' und Maskenfolien 7,7' angebracht werden. Die Abdeckschichten A,A' bestehen in dieser Variante aus bei¬ spielsweise entlang ihrer flächigen Ausdehnung nur einseitig mit nicht ausge¬ härtetem Epoxid-Harz beschichteten Polyimid-Folien, welche über diesen Epoxid-Harz mit den Oberflächen 0,0' der Folienleiteφlatte in einem Ver- pressvorgang irreversibel verbunden werden. Die Dicken dieser Epoxid-Harz beschichteten Polyimid-Folien sind kleiner 100 μm. Die Maskenfohen 7,7' werden hingegen reversibel mit den Abdeckschichten A,Ä' verbunden. Die Maskenfolien 7,7' bestehen beispielsweise aus rostfreiem Stahl und weisen Dicken kleiner 100 μm auf. Sie werden mit Haltemitteln wie beispielsweise Klammern 15,15' fixiert und können durch Lösen derselben wieder von den Maskenfolien A,A' entfernt werden. Das Fixieren ist ein dichtes .Anpressen. Die Positionierung der Maskenfolien 7,7' geschieht auf bekannte Art und Weise, beispielsweise mittels Registrierbolzen. D.h. auf der Folienleiteφlatte und den Maskenfolien 7,7' sind dann besonders geformte Markierungen ange- bracht, die beispielsweise in Deckung miteinander gebracht werden, wodurch eine kontrollierte Positionierung derselben geschieht. Dadurch, dass die Mas¬ kenfolien 7,7' nach dem Plasma-Ätzen von Abdecköffnungen 4,4' wieder ent¬ fernt und nicht, wie in der ersten Variante, zerstört oder auf diesen belassen werden, sind sie wiederverwertbare Betriebsmittel.
Die Maskenfolien 7,7' sind durch Formätzen strukturiert und weisen Kon¬ taktierstrukturen 3,3' auf. Die Maskenfolien 7,7' werden also vor ihrem Auf¬ bringen auf die Abdeckschichten A,A' photochemisch in Kontaktierstrukturen 3,3' strukturiert. Beispielsweise werden die Kontaktierstrukturen (3,3') gemäss einer Photomaske in die Maskenfolien 7,7' übertragen, daraufhin werden die Kontaktierstrukturen 3,3' die Maskenfolien 7,7' durchdringend nassgeätzt, derart, dass die Kontaktierstrukturen 3,3' nach Aufbringen der Maskenfolien 7,7' auf die Abdeckschichten A,A' maskenmaterialfreie Bereiche auf den Ab¬ deckschichten A,A' bilden. Es können Kontaktierstrukturen 3,3' vori belie- bigen Formen und Strukturen, wie runde und eckige Öffnungen, längliche gerade und gebogene Öffnungen, etc. hergestellt werden.
Figur 36 zeigt die auf der Folienleiteφlatte angebrachten Maskenfolien 7,7' gemäss Figur 35 nach mechanischer Strukturierung dieser Abdeckschichten A,A' in Abdecköffnungen 4,4'. Diese Abdecköffnungen 4,4' werden in einem Plasma-Ätz- Vorgang in den von Kupfer ungeschützten Bereichen, gemäss den Kontaktierstrukturen 3,3' der Maskenfolien 7,7' geätzt. Ansonsten schützen die Maskenfolien 7,7' die Abdeckschichten A,A' vor dem Plasma-Angriff, so- dass dort keine Ätzung der Abdeckschichten A,A' stattfindet. Die Ränder der Kontaktierstrukturen 3,3' der Maskenfolien 7,7' werden hinterätzt, die Ab¬ decköffnungen 4,4' weisen schräge Wandungen auf. Die Abdecköffnungen 4,4' in den Abdeckschichten A,A' werden bis auf die Oberflächen 0,0' der Fo¬ lienleiteφlatte hinunter plasma-geätzt. Dies führt dazu, dass die Kontaktstel- len K,K' der Oberflächen 0,0' der Folienleiteφlatte freigelegt werden, wäh¬ rend beispielsweise die Strompfade SP und isolierende Oberflächenbereiche der Isolatorschicht 2 durch die Abdeckschichten A,A' abgedeckt bleiben.
Figur 37 zeigt die mit einer gemäss Figur 36 strukturierten Abdeckung ver¬ sehene Folienleiteφlatte nach dem Entfernen; der Maskenfolien 7,7'. die im erfindungsgemässen Verfahren strukturiert abgedeckte Fohenleiteφlatte F ist identisch mit derjenigen gemäss Figur 32.
Die im erfindungsgemässen Verfahren hergestellten mehrlagige Leiteφlatten und Fohenleiteφlatten weisen also strukturierte Abdeckungen mit Abdecköff¬ nungen 4,4' auf, die abdeckmaterialfreie Bereiche auf den Leiteφlatten und Folienleiteφlatten bilden, wobei diese Abdecköffiiungen 4,4' frei geformt gearbeitet sind, -kreiszylindrische, runde, ovale und auch quadratische, recht¬ eckige, mehreckige Duchmesser aufweisen, wobei diese Abdecköffiiungen 4,4' Strukturen mit scharf umrissenen Rändern bilden, deren Auflösung kleiner 100 μm beträgt, die flexibel sind und beim Biegen flexibler Schaltungsträger nicht abplatzen.