Vorrichtung zum Nachbearbeiten einer Stahlkante eines Skis
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachbearbeiten einer Stahlkante eines Skis, bestehend aus einer topfförmigen, von einem Motor angetriebenen Schleifscheibe mit quer zur Vorschubrichtung verlaufender Drehachse.
Zum Nachbearbeiten abgenutzter Stahlkanten eines Skis ist es bekannt (DE 39 14 977 A1 ), eine von einem Motor angetriebene, topfförmige Schleifscheibe mit zur Vorschubrichtung und zur Lauffläche des Skis unter einem spitzen Winkel geneigter Drehachse einzusetzen, so daß die ringförmige Stirnseite der Schleif- scheibe lediglich in einem Umfangsbereich an der außenseitigen Bearbeitungsflache der Stahlkante anliegt. Mit einer solchen Schleifscheibenanstellung läßt sich zwar ein dem in Längsrichtung taillierten Verlauf der Seitenfläche der Stahlkanten folgender Vorschub erreichen, doch bleiben die Schleifergebnisse unbefriedigend, weil sich wegen des taillierten Stahlkantenverlaufes der Anstell- Winkel über die Lange der Stahlkante ändert. Außerdem können mit einer solchen Vorrichtung lediglich die Seitenflächen der Stahlkanten, nicht aber deren laufflachenseitige Bearbeitungsflachen geschliffen werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nach- bearbeiten einer Stahlkante eines Skis der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß eine einfache und genaue Schleifbearbeitung der Stahlkante im Bereich nicht nur der außenseitigen, sondern auch der laufflächenseitigen Bearbeitungsfläche möglich wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Schleifscheibe mit dem Motor in einem Gestell einer AnStelleinrichtung um eine Pendelachse anschlagbegrenzt frei drehbar gelagert ist, die quer zur Vorschubrichtung und
senkrecht zu Drehachse der Schleifscheibe verlauft und daß die Anstellemπch- tung zum Anstellen der Schleifscheibe an die Stahlkante in Richtung der Drehachse der Schleifscheibe um eine zur Vorschubrichtung parallele Schwenkachse zwischen zwei Arbeltsstellungen einerseits für die laufflachenseitige und ander- seits für die außenseitige Bearbeitungsflache der Stahlkante schwenkverstellbar
Zufolge der freien Drehbarkeit der Schleifscheibe um eine Pendelachse, die senkrecht zur Drehachse der Schleifscheibe und vorzugsweise ebenfalls senk- recht zur Vorschubrichtung verlauft, kann die Schleifscheibe über die Anstell- emπchtung selbstausrichtend so an die Stahlkante angestellt werden, daß sie in zwei bezüglich einer Sehne gegenüberliegenden Umfangsbereichen anliegt, was eine selbständige Anpassung der Schleifsche'benausπchtung gegenüber der jeweiligen Bearoeitungsflache der Stahlkante auch im taillierten Bereich der Längsseite erlaubt Die wahlweise Bearbeitung entweder der laufflachenseitigen oder der außenseitigen Bearbeitungsflache der Stahlkante erfolgt durch eine Schwenkverstellung der AnStelleinrichtung, so daß die Drehachse der Schleifscheibe gegenüber der jeweiligen Bearbeitungsflache senkrecht ausgerichtet wird Über eine entsprechende Beaufschlagung der anStelleinrichtung, beispiels- weise durch einen Stellzylinder kann die Schleifscheibe nach der Schwenkverstellung an die Stahlkante angestellt werden, um dann wahrend des Bearbeitungsvorschubes dem Langsverlauf der Stahlkante selbständig zu folgen, was insbesondere im Bereich der Tail erung des Skis eine entsprechende Nachfuhrung über die anStelleinrichtung erfordert
Die AnStelleinrichtung kann konstruktiv unterschiedlich ausgeführt sein, weil es ja lediglich darauf ankommt die Schleifscheibe in Richtung ihrer Drehachse an die zu bearbeitende Flache der Stahlkante schleifgerecht anzustellen. Zu diesem Zweck kann die Anstelleinπchtuπg aus einem Schlitten bestehen, der auf einer zur Drehachse der Schleifscheibe parallelen Verschiebefuhrung verfahrbar ist In diesem Fall weist die Verschiebefuhrung die Schwenkachse für die beiden Arbeitsstellungen auf so daß der Schlitten mit seiner Verschiebefuhrung ver-
schwenkt wird, um nach der Bearbeitung der einen Fläche der Stahlkante deren andere zu bearbeitende Flache schleifen zu können. Eine andere Möglichkeit der Ausgestaltung der AnStelleinrichtung ergibt sich, wenn die Anstelleinrichtung einen um die Schwenkachse schwenkverstellbaren Trager bildet, an dem das Gestell für die Pendellagerung der Schleifscheibe über ein Gelenkparallelogramm angelenkt ist. Über dieses Gelenkparallelogramm kann die Schleifscheibe an die jeweils zu bearbeitende Fläche der Stahlkante in Richtung der Schleifscheibenachse angestellt werden.
Damit eine möglichst reibungsarme Pendelbewegung für die Schleifscheibe sichergestellt werden kann, kann für die Schleifscheibe mit dem Motor eine zwischen Lagerspitzen als Pendelachse im Gestell des Schlittens gelagerte Halte- rung vorgesehen werden
Da der Schwenkwinkel zwischen den beiden Arbeltsstellungen der AnStelleinrichtung den Winkel zwischen den beiden Bearbeitungsflächen der Stahlkante bestimmt, können auch die Neigungswinkel dieser Bearbeitungsflächen über Anschläge für diese Arbeltsstellungen vorgegeben werden. Zu diesem Zweck können verstellbare Anschlage für die Anstelleinrichtung vorgesehen sein. Besonders einfache Konstruktionsverhaltnisse lassen sich in diesem Zusammenhang dadurch erzielen, daß die Anschläge für die Anstelleinrichtung aus drehverstellbaren Anschlagnocken bestehen. Zum Festlegen der Sollneigung der Bearbeitungsflachen sind in diesem Fall lediglich die Anschlagnocken in die entsprechende Anschlaglage zu verdrehen, um üblicherweise vorgegebene Nei- gungswiπkel für die Bearbeitungsfächen gewährleisten zu können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nachbearbeiten einer Stahlkan- te eines Skis in einer vereinfachten Draufsicht,
Fig. 2 diese Vorrichtung in einer Seitenansicht in Richtung II der Fig. 1 Fig. 3 eine Ansicht in Richtung III der Fig. 1 ,
Fig 4 eine der Fig 3 entsprechende Darstellung der Vorrichtung in einer gegenüber den Fig 1 bis 3 verschwenkten Arbeltsstellung und Fig 5 eine der Fig 1 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante der erfmdungsgemaßen Vorrichtung
Die dargestellte Vorrichtung weist eine topfformige Schleifscheibe 1 auf, die an die Antriebswelle eines Motors 2 angeflanscht und mit einer Schutzabdeckung 3 versehen ist Diese aus dem Motor 2 und der Schleifscheibe 1 gebildete Baueinheit ist auf einer im wesentlichen U-formigen Halterung 4 befestigt, deren Schenkel 5 zwischen Lagerspitzen 6 eines die Halterung 4 umgreifenden Gestelles 7 frei drehbar gehalten sind Diese Lagerspitzen 6 bilden somit für die Schleifscheibe 1 eine Pendelachse a die senkrecht zur Drehachse der Schleifscheibe 1 und zur Vorschubrichtung 8 verlauft wie dies insbesondere den Fig 1 und 2 entnommen werden kann Das Gestell 7 ist Teil einer Anstelleinrichtung, die gemäß den Fig 1 bis 4 durch einen Schlitten 9 gebildet wird der auf einer Verschiebefuhrung 10 in Richtung der Drehachse der Schleifscheibe 1 verlagerbar ist Zu diesem Zweck weist die Verschiebefuhrung 10 zwei parallele Fuhrungsstangen 11 auf, auf denen der Schlitten 9 mit Hilfe von Gleitblocken 12 verschiebbar gelagert ist Der Verschie- beaπtneb für den Schlitten besteht aus einem beispielsweise mit Druckluft beaufschlagbaren Stellzylmder 13 Mit Hilfe dieses Stellzylmders 13 kann demnach die Schleifscheibe 1 an die Stahlkaπte 14 eines Skis 15 angestellt werden, der auf Stutzrollen 16 in Vorschubrichtung 8 an der Schleifscheibe 1 vorbeigefordert wird Die Schutzabdeckung 3 weist im Bearbeitungsbereich eine Aus- nehmung 17 auf, wie sie insbesondere der Fig 1 entnommen werden kann Auf Grund der Pendellagerung um die durch die Lagerspitzen 6 gebildete Pendelachse a richtet sich die Schleifscheibe 1 bei einer axialen Beaufschlagung selbststandig gegenüber der zu bearbeitenden Stahlkante 14 aus, so daß trotz der Taillierung des Skis 15 eine exakte Bearbeitung der Längsseite der Stahl- kante 14 erreicht wird Die über den Stellzylmder 13 auf die Schleifscheibe 1 aufgebrachte Andruckkraft stellt außerdem eine Nachfuhrung des Schlittens 9 entsprechend der Breitenanderungen des Skis 15 sicher
Um nicht nur die Längsseite der Stahlkante 14, sondern auch die laufflächensei- tige Bearbeitungsflache der Stahlkante 14 nachschleifen zu können, ist die Schiebeführung 10 auf einer parallel zur Vorschubrichtung 8 verlaufenden Welle 18 angeordnet, deren Lager mit 19 bezeichnet ist. Auf dieser Welle 18 sitzt ein Stellarm 20, über den die Verschiebeführung 10 zwischen zwei Arbeitsstellungen verschwenkt werden kann, die durch Anschläge 21 und 22 im Zusammenwirken mit einem Gegenanschlag 23 festgelegt werden Durch die Ausbildung des Gegenanschlages 23 als drehverstellbarer Anschlagnocken können sowohl die außenseitigen als auch die laufflachenseitigen Bearbeitungsflächen in ein- facher Weise nach vorgegebenen Neigungswinkeln bearbeitet werden. Zur Drehverstellung eines solches Gegenanschlages 23 kann ein entsprechender Einstellknopf 24 vorgesehen sein Die Fig. 1 bis 3 zeigen die Arbeltsstellung für ein Schleifen der Längsseite der Stahlkante 14 In dieser Arbeitsstellung wirkt der Gegenanschlag 23 mit dem Anschlag 21 zusammen.
Für die Bearbeitung der Laufflachenseite der Stahlkante 14 wird die Verschiebeführung 10 über den Steliarm 20 um die Welle 18 in die Arbeitsstellung nach der Fig 4 verschwenkt, in der der Anschlag 22 zum Tragen kommt. Demensprechend wird die Schleifscheibe 1 um eine durch die Welle 18 gebildete, zur Vorschubrichtung 8 parallele Schwenkachse b zwischen ihren beiden Arbeitsausrichtungen verstellt Durch eine Beaufschlagung des Stellzylinders 13 wird die Schleifscheibe 1 unabhängig von der jeweiligen Arbeitsstellung angestellt. Allerdings legt sich die Schleifscheibe 1 im Vergleich mit einer Bearbeitung der Stahlkantenlängsseite in einem gegenüberliegenden Umfangsbereich an die Stahlkante 14 an, was eine Ausbildung der Schutzabdeckung 3 mit zwei einander gegenüberliegenden Ausnehmungen 17 erfordert. In beiden Arbeitsstellungen bildet die Stahlkante 14 bezüglich der ringförmigen Stirnfläche der topffόrmigen Schleifscheibe 1 eine Sehne, so daß durch das Anliegen der Schleifscheibe 1 an zwei einander bezüglich dieser Sehne gegenüberliegenden Umfangsbereichen durch die pendelbare Lagerung eine genaue Schleifscheibenführung gegenüber der Stahlkante 14 sichergestellt wird, was eine wesentliche Voraussetzung für ein exaktes Nachbearbeiten der Stahlkante 14 darstellt.
Damit die Pendelbewegung der aus Schleifscheibe 1 und Motor 2 gebildeten Baueinheit auf das erforderliche Maß begrenzt wird, können entsprechende Anschlage 25 vorgesehen sein, die gemäß dem Ausführungsbeispiel als abgewinkelte Ansätze an einem der Schenkel 5 der Halterung 4 ausgebildet sind und mit dem Gestell 7 zusammenwirken Diese Anschlage sind insbesondere dann wichtig, wenn die Schleifscheibe 1 am Beginn bzw. am Ende des Schleifvorganges nur in einem der beiden Umfangsbereiche an der Stahlkante 14 anliegt, weil der in Vorschubrichtung hintere Umfangsbereich die Bearbeitungsfläche noch nicht erreicht oder der vordere Umfangsbereich die Bearbei- tungsflache bereits verlassen hat
Die Vorrichtung gemäß der Fig 5 zeigt eine gegenüber der Ausführung nach den Fig 1 bis 4 abgewandelte Anstelleinrichtung für die Schleifscheibe. Die Anstelleinrichtung entsprechend der Fig. 5 besteht nämlich aus einem auf der Welle 18 gelagerten Trager 26. αer mit dem Gestell 7 über sowohl am Träger 26 als auch am Gestell 7 angelenkte Führungswangen 27 verbunden ist. Diese Führungswangen 27 bilden ein Gelenkparallelogramm 28 zur Anstellung der Schleifscheibe 1 in Richtung ihrer Drehachse Die Anstellbewegung erfolgt mittels eines Stellzylinders 29, der z. B. mit Druckluft beaufschlagt wird. Durch ein Verschwenken des Trägers 26 um die Schwenkachse b wird in analoger Weise die Bearbeitung der Stahlkante 14 im Bereich von zwei Bearbeitungsflächen möglich