Verfahren zur Strassenklassenbewertung m Navigationssy- stemen
STAND DER TECHNIK
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Strassenklassenbewertung m Navigationssystemen.
Obwoh_ auf beliebige Informationssysteme mit einer Bewertung von bestimmten, zeitlich veränderlichen Systemparametern anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik m Bezug auf ein an Bord eines Automobils befindliches Navigationssystem erläutert .
Die heutigen Navigationssysteme bestehen im wesentlichen aus folgenden Subsystemen: digitale Straßenkarte, Rechenmodul zur Fahrtroutenberechnung, Positionsbestimmungseinrichtung, Systemverwaltung, Fahrzeugsensoπk zur Erkennung von Fahrzeugbewegungen, Eingabeeinheit und Ausgabeeinheit für die Bedienung und Zielfuhrung.
In Navigationssysteme" mit Zielfuhrung ist es erforderlich, zur Berechnung des Fahrwegs, im folgenden auch als Route bezeichnet, von der geographischen Koordinate S, die meist den Fahrzeugstandort darstellt, zu einer ande-
ren Koordinate Z als Ziel, das meist durch Ort, Straße oder Kreuzung und gegebenenfalls weitere Angaben wie eine Hausnummer spezifiziert ist, eine Bewertung der zu befahrenden Straßen vorzunehmen, um eine nach einem vorgegebe- nen Kriterium „optimale" Routenfuhrung zu erreichen.
Wählt der Benutzer des Systems zum Beispiel „kurze Route" als optimal aus, so ist das Kriterium „Suche α e kürzeste befahrbare Wegstrec e" für das System zur Berechnung ei- ner Route vorgegeben. Meist funrt jedoch eine solche Vorgabe nicht zu einer wirklich gunstigen Wegstreckenfuh- rung, beispielsweise bei vielen Uberlandverbmdungen per Landstraße oder m größeren Städten mit vielen „Tempo 30- Zonen" .
Daher wird oft eine „schnelle" Verbindung von S nach Z als optimal angesehen. „Schnell" bedeutet m diesem Zusammenhang, daß für die Wegstreckenberechnung die Straßen nach ihrer Art, wie etwa Autobahn, Bundesstraße, Land- Straße etc. klassifiziert werden. Den einzelnen Straßenklassen werden dann bei Navigationssystemen vom Stand der Tecnnik feste Durchschnittsgeschwindigkeiten zugeordnet, beispielsweise 100 km/h für Autobahnen, 80 km/h für Bundesstraßen, usw.. Die Routenberechnung wird dann darauf- hm ausgelegt, eine Route mit insgesamt möglichst kurzer Fahrzeit zu errechnen.
Nebenbei fallt dann nocn eine Information über αie voraussichtliche Zeitdauer bis zum Erreichen des Zieles an,
die an den Benutzer des Systems ausgegeben werden kann, sei es als Zeitspanne oder als vorausgesagte Ankunfts¬
Derartige Navigationssysteme sind allerdings statisch im Bezug auf die äußeren Verhaltnisse. Sie berücksichtigen nicht die tatsachlichen, auf der Strecke gefahrenen und erreichbaren Durchschnittsgeschwindigkeiten. Des weiteren können solche Systeme nicht die Fahrgewohnheiten des Be- nutzers mit m die Routenplanung einbeziehen. Aus diesen Gründen liefert es meist nur eine ungenaue Angabe über die Zeit bis zum Erreichen des Ziels.
Des weiteren fuhrt eine solche statische Zuordnung von Durchschnittsgeschwindigkeiten zu bestimmten Teilstrecken oft zu längeren Fahrwegen, als sie der Benutzer des Systems wünscht, oder unter Benutzung einer Straßenkarte wählen wurde. Des weiteren sind die vom System berechneten Routen abhangig von der Wahl der Durchschnittsge- schwindigkeiten häufig durch eine ungerechtfertigte Bevorzugung von hoherklassigen Straßen wie etwa Autobahnen oder Bundesstraßen gekennzeichnet.
VORTEILE DER ERFINDUNG
Das erfindungsgemaße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist gegenüber den bekannten Losungsansatzen den Vorteil auf, daß die Routenberechnung nach einer gewissen „Einschwingzeit" für das häufig befahrene Umfeld
bessere Routen erzeugen kann, wobei damit m den meisten Fallen eine kürzere Fahrzeit verbunden ist. Des weiteren sind die vom System berechneten Routen besser an das individuelle Fahrverhalten des Benutzers angepaßt. Dadurch wird die vom System abfragbare oder von diesem ausgegebene Zeit bis zum Erreichen des Ziels genauer.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, die oben beschriebene, statische Bewertung der Straßenklassen mittels fester, in das System eingegebenen Durchschnittsgeschwindigkeiten durch laufend nach- gefunrte, daß heißt aktualisierte Geschwindigkeitswerte zu ersetzen, bzw. zu erganzen, falls erforderlich. Mit anderen Worten werden statt der im Stand der Technik als fest und unveränderbar vorgegebenen Straßenklassen- Geschwindigkeiten gewissermaßen im Fahrbetrieb vom System gelernte, tatsachlich erreichte Geschwindigkeiten zur Basis von Routenplanung und Vorhersage der Ankunftszeit, etc. gemacht. Dadurch, daß solche, vom System erlernten Durchschnittswerte der Fahrgeschwindigkeit m einem nicht fluchtigen Speicher abgelegt werden, sind sie auch nach Abschalten des Systems für eine erneute Routenplanung verfugbar.
Hierfür werden die im Fahrbetrieb verfugbaren Informationen über die zur Zeit befahrene Straßenklasse und die momentan gefahrene Geschwindigkeit wiederholt, beispielsweise im Abstand von 1 Sekunde oder langer miteinander für ]ede Straßenklasse getrennt verrechnet. Als Startwert
für eine solche Berechnung kann beispielsweise die oben angegebene, feste Durcnschnittsgeschwmdigkeit verwendet werden, oder alternativ dazu eine vom Fahrer m das System einzugebende Geschwindigkeit.
Gemäß dem allgemeinen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden also einem oder mehreren Teilabschnitten K einer jeweils befahrenen Straße ein dynamiscn angepaßter Durchschnittswert für die Fahrzeuggeschwindigkeit zur Routen- berechnung verwendet. Die entsprechende Verknüpfung von in der Implementation des Navigationssystems vorhandenen Datenbankfeldern ist also aucn dynamisch. Das System adaptiert sich an die real vorliegenden Verhaltnisse.
In den Unteranspruchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt eine Filte- rung über die Zeit, um den für die Bewertung maßgeblichen Durchschnittswert der Fahrzeuggeschwindigkeit neu zu berechnen. Eine solche Filterung stellt eine besonders einfache Realisierung dar. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Algorithmen möglich.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann die Gewichtung des Einflusses dieser Adaption auf die Neuberechnung variabel vorgenommen werden. Damit ist es möglich, die Auswirkungen eines „Lernvorgangs" des Navigati-
onssystems auf die gespeicherten Attributwerte für die Durchschnittsgeschwindigkeit eines jeweiligen Streckenao- schnittes K zu mindern. Dies kann beispielsweise bei Schneefall oder anderen widrigen Witterungsverhaltnissen sinnvoll sein, um seltene Ausnahmeereignisse nicht zur
Basis eines Lernvorgangs für das Navigationssystem werden zu lassen. In einer einfachen Ausfuhrung kann der Benutzer dafür beispielsweise zwischen starker, mittlerer und schwacher Gewichtung auswählen. Alternativ αazu können auch andere Gewichtungsfaktoren vom Benutzer eingebbar
Dazu sei folgendes Schema gegeben:
Wenn v(t0,K) die feste, beim ersten Start des Systems vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit für die Straßenklasse K, v(tn,K) die zum Zeitpunkt tn für die Straßenklasse K berechnete adaptierte Durchschnittsgeschwindigkeit , v(tn-rl) die aktuell gefahrene Geschwindigkeit und x der Gewichtungsfaktor, mit dem der jeweils alte mit dem neuen Wert verknüpft wird, ist, dann ergibt sich zum Zeitpunkt tn+1 die aktuelle adaptierte Durchschnittsgeschwindigkeit für K als
v(tn^ι,K) = (1-x) • v(tn,K) + x • v(tn+ι).
Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Bewertung der Straßenklassen tatsächlich m der Einheit „km/h" erfolgt;
wesentlich ist die Veränderung der Bewertungen m Abhängigkeit von tatsachlich erreichten Werten.
Um die m einem Fahrzyklus errechneten Werte spater wei- terverwenden zu können, ist eine Abspeicherung m einem nicht fluchtigen Speicher vorzusehen.
Ebenso wird die Einfuhrung einer unteren und oberen Schranke für die jeweils gelernten Geschwindigkeiten vor- geschlagen; es wird wahrscheinlich im allgemeinen Fall zu eher ungunstigen Routenvorschlagen fuhren, wenn beispielsweise die Bewertung einer Autobahn niedriger als die einer Landstraße wurde.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann das erfinderische Verfahren dadurch verfeinert werden, daß eine Trennung in eine sogenannte Kurzzeit- und eine Lang- zeitadaption mit unterschiedlichen Zeitkonstanten und/oder Gewichtungen x^urz beziehungsweise x^ang vorgenom- men wird: die Abstände zwischen tn und tn-ι liegen bei der Kurzzeitadaption vorzugsweise im Sekundenbereich und bei der Langzeitadaption im Minutenbereich. Entsprechend dieser Trennung kann dann die gefahrene Geschwindigkeit im gewählten Zeitabschnitt berechnet werden. Auch kann der oben genannte Gewichtungsfaktor x großer oder kleiner gewählt werden, je nachdem wie sinnvoll es ist, dem aktuellen Geschwindigkeitswert einen größeren oder kleineren Einfluß in die Neuberechnung des Durchschnittswerts zu geben. Vorzugsweise werden die Werte aus der Langzeitad-
aption für die Routenberechnung verwendet und die der Kurzzeitadaption werden für die Aktualisierung der Zeitangabe b s zum Z el verwendet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann ein Startwert für die Neuberechnung des für die Bewertung maßgeblichen Durchschnittswerts vom Benutzer des Systems vorgeschlagen werden und von ihm m das System eingegeben werden. Dies macht das System flexibler für individuelle Fahrgewohnheiten beziehungsweise für individuelle Strek- kengestaltungen .
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann das erfmdungsgemaße Verfahren durch eine Adaption ohne ex- plizite Berücksichtigung der Straßenklassen nur über die Durchschnittsgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit entsprechenden prozentualen Auf- oder Abschlagen auf die Bewertungsfaktoren der einzelnen Straßenklassen vereinfacht werden. Der Durchschnittswert der Fahrzeuggeschwindigkeit wird dann auf Basis des aktuellen Durchschnittswertes der Fahrzeuggescnwmdigkeit berechnet, und die vom System voreingestellte Gewichtung nach Straßenklassen verliert an Einfluß. Eine solche Maßnahme erhöht ebenfalls die Flexibilität des Navigationssystems.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann dem Benutzer eine variabel einstellbare Emflußmoglichkeit bei von dem System zu erstellenden Routenvorschlagen gegeben werden, um den Einfluß von von dem System gelernter
Werte zu mindern oder auszuschalten. Eine solche Ergänzung des erfinderischen Verfahrens kann über eine Statistik und Auswertung bezuglich der Lange der berechneten Routen erreicht werden: wenn der Benutzer häufig m der Umgebung seiner Wohnung, beispielsweise m einem Ballungszentrum, fahrt, so werden durch erhöhtes Verkehrsaufkommen wie beispielsweise im Berufsverkehr die adaptierten Werte für die Straßenklassenbewertung eher niedrig sein. Wenn dann eine Route zu einem weiter ent- fernten Ziel berechnet werden soll, kann es sonst unter ungunstigen Umstanden zu einer ungeschickten Routenauswahl beispielsweise wegen zu starker Berücksichtigung niederrangiger Straßen kommen. In einem solchen Fall wäre es beispielsweise gunstiger, bei solchen atypischen Ziel- entfernungen einen Teil der Adaption durch eine Übersteuerung der vom System gelernten Werte in Richtung der aus langer Erfahrung gewonnenen oder vom Benutzer vorgegebenen Startwerte vorzunehmen.
ZEICHNUNGEN
Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung sind m den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung naher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Kraftfahrzeugnavigationssystem m t den für die vorliegende Erfindung wesentlichen Elementen.
Fig. 2 zeigt ein schematisches Blockdiagramm mit den für das erfinderische Verfahren wesentlichen Schritten wahrend der Fahrt gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
BESCHREIBUNG DER AUSFUHRUNGSBEISPIELE
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Kraftfahrzeugnavigationssystem mit den für die vorliegende Erfindung wesentlichen Elementen.
Ein Prozessor 10 ist mit einem Eingabegerat 12 zur Eingabe von Start- und Zielort sowie für die Eingabe von anderen Daten verbunden. Eine Ausgabe für den Fahrer kann optisch und akustisch über eine Ausgabeeinheit 14 erfolgen. Diese besteht im wesentlichen aus einem Display und zugehörigen Lautsprechern.
Des weiteren ist der Prozessor 10 mit einem Speicher 16 verbunden. Auf den Speicher 16 kann der Prozessor 10 le- send und schreibend zugreifen. In vorteilhafter Weise ist der Speicher 16 als nicht-fluchtiger Speicher ausgebildet. Aus diesem sollen, wie weiter unten genauer beschrieben, wahrend der Fahrt ak ualisierte Werte der mo-
mentanen Fahrzeugdurchschnittsgeschwindigkeit gelesen werden sowie neue Werte hineingeschrieben werden.
Des weiteren ist der Prozessor 10 über einen Mittelwert- bildner 18 mit dem Geschwindigkeits-Signalgeber 20 des
Kraftfahrzeugs verbunden. Über den Mittelwertbildner, der eine geeignete Logikschaltung mit integrierender Wirkung aus dem Stand der Technik sein kann, werden jeweils aktuelle, momentane Geschwindigkeitswerte vom Geschwindig- keits-Signalgeber 20 abgelesen und nach geeigneten Zeit- mtervallen zu einem für das jeweilige Zeitmtervall signifikanten, arithmetischen, bzw. integrierten Mittelwert zusammengesetzt .
Fig. 2 zeigt ein schematisches Blockdiagramm mit den für das erfinderische Verfahren wesentlichen Schritten wahrend der Fahrt gemäß einem bevorzugten Ausfuhrungsbei- spiel .
In einem Schritt 200 startet der Benutzer das System, und laßt m einem Schritt 205 die Straßenklasse K vom System bestimmen und kann danach den Zielort der Route eingeben.
Gemäß dem bevorzugten, in Fig. 2 dargestellten Ablauf des Ausfuhrungsbeispiels werden m einer äußeren Schleife, deren Schleifenkorper nach Schritt 200 beginnt und mit der Entscneidung 240 endet, Verfahrensschritte für einen bestimmten als Einheit behandelten Streckenabschnitt ^ wiederholt. Die Durcnschnittswerte oer Fahrqeschwinαiσ-
keiten werden m wiederholter Weise zu bestimmten Zeitpunkten tn, n=0, 1, 2... wiederholt. Diese Wiederholung ist m der inneren Schleife dargestellt, beginnend mit Schritt 215 und endend mit Schritt 240.
Im Schritt 210 wird n auf 0 gesetzt und sämtliche, für den Streckenabschnitt K (Stuck der befahrenen Straßenklasse) spezifische Werte werden aus der Datenbank des Navigationssystems eingelesen, um samtliche, für das Ver- fahren wesentliche Großen zu initialisieren. In einem weiteren Schritt 215 wird n um 1 erhöht.
Beim ersten Durchgang der inneren Schleife wird in einem Schritt 220 der oben erwähnte Startwert für die Durch- Schnittsgeschwindigkeit aus dem Speicher 16 gelesen. Danach wird in einem Schritt 225 der in dem Durchschnittsbildner 18 vorhandene Durchschnittsgeschwindigkeitswert, der auf tatsachlich soeben gefahrenen Geschwindigkeitsangaben vom Geschwmdigkeits-Signalgeber 20 beruht, vom Prozessor 10 erfaßt.
Anschließend wirα der für die Bewertung maßgebliche Durchschnittswert v (tnι,K) der Fahrzeuggeschwindigkeit gemäß folgender Formel berechnet:
v(tn+1,K) = (1-x) • v(tn,K) + x • v(tn l;
Dieser neu berechnete Wert wird dann im Speicher 16 als aktualisierter Wert gespeichert, Schritt 235 und kann nun
vom System zur Routenberechnung beziehungsweise zur Angabe der voraussichtlichen Ankunftszeit am Zielort verwendet werden.
Es ist offensichtlich, daß dieser neu berechnete Wert nach einem einzigen Schleifendurchlauf der inneren Schleife noch zu ungenau ist. In einem Schritt 240 wird dann festgestellt, ob sich das Kraftfahrzeug immer noch auf dem gleichen Teilabschnitt oder Streckenabschnitt K befindet. Sofern dies nicht der Fall ist, wird zuruckver- zweigt zu Schritt 215 und das Verfahren wird nach dem gleichen Ablauf fortgesetzt, wobei bei jedem Durchgang - einen normalen Fahrtverlauf vorausgesetzt - der im Speicher 16 gespeicherte Wert immer realistischer wird.
Falls dies nicht der Fall ist, so werden Vorbereitungen getroffen, um den nächsten Teilabschnitt K bearbeiten zu können. Je nach Implementierungsweise des Navigationssystems werden dann die entsprechenden Werte für diesen Teilabschnitt K aus der Datenbank gelesen, und es wird zu Schritt 205 zuruckverzweigt . Dann wird das Verfahren nach dem gleichen Prinzip für diesen Teilabschnitt fortgesetzt .
Das Verfahren endet mit dem Abschalten des Systems.
Die innere Schleife kann in bevorzugter Weise relativ oft pro Minute durchlaufen werden. Bevorzugte Werte liegen in
einem Intervall zwiscnen 60 mal pro Minute und 2 mal pro Minute.
Die äußere Schleife wird so oft wiederholt, wie es unter- schiedliche Streckenaoschnitte K auf der Route gibt.
Im folgenden wird der vorteilhafte Effekt des erfinderischen Verfahrens anhand einer Beispielrechnung betreffend einer Strecke von S nach Z veranschaulicht, wobei die Strecke über zwei alternative Routen zurückgelegt werden kann .
Die Route A besteht aus 10 km Landstraße (angenommene Durchschnittsgeschwindigkeit (tO, Landstraße) = 60 km/h), 80 km Autobahn (100 km/h) und wieder 10 km Landstraße.
Die Alternativroute B besteht aus insgesamt 30 km Lanα- straße und 60 km Bundesstraße (80 km/h) .
Damit ergibt sich bei festen Durchschnittsgeschwindigkeiten die Route A über die Autobahn (schnelle Route), die aber 10 km langer ist als Route B:
Route A 20 km Landstraße 20 min 80 km Autobahn 48 min
Route B
30 km Landstraße 30 mm 60 km Bundesstraße 45 mm
75 mm
Die Straßenklassenbewertung gemäß dem gegebenen Ausfuh- rungsbeispiel kann nun verschiedene Falle unterscheiden:
Der Benutzer fahrt häufig m einer Gegend und zu einer Tageszeit, m der die Autobahn meist verstopft ist; die Durchschnittsgeschwindigkeit wird bis auf 80 km/h „heruntergelernt" ; damit erweist sicn der Weg über die Bundesstraße als die bessere Route:
Route A 20 km Landstraße 20 mm 80 km Autobahn 60 mm
80 mm
Route B 30 km Landstraße 30 mm
60 km Bundesstraße 45 mm
75 mm
Auch wenn sich die im Schnitt befahrenen Bundesstraßen schneller als erwartet darstellen (95 km/h), fuhrt die durch Adaption veränderte Bewertung zur Route B, wenn auch m diesem Beispiel der Vorteil minimal ist:
Route A
20 km Landstraße 20 mm 80 km Autobahn 48 mm
68 min
Route B
30 km Landstraße 30 min
60 km Bundesstraße 37 min
67 mm
Sollte der Benutzer des Systems eine zugige Fahrweise bevorzugen und freie Autobahnen vorfinden -die Durchschnittsgeschwindigkeit wird auf 120 km/h angehoben- wird durch die Adaption der Straßenbewertung der Fehler in Ho- he von 11% m der Zeitangabe für die Route ausgeglichen:
Feste Werte
20 km Landstraße 20 mm
80 km Autobahn 48 min 68 min
Adaptierte Werte
20 km Landstraße 20 min 80 km Autobahn 40 min
60 mm
Die oben genannte und beschriebene Kurzzeitadaption kann die Zeitangabe bei auftretenden Staus noch besser korrigieren und dem herrschenden Straßenzustand anpassen.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugter Ausfuhrungsbeispiels vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschrankt, sondern auf vielfaltige Weise modifizierbar.
Beispielsweise kann die Frequenz, mit der die innere
Schleife durchlaufen wird, der Rechenleistung des Navigationssystems angepaßt sein. Des weiteren ergeben sich offensichtlich noch andere mathematische Algorithmen, um aus der Vielzahl der vom Geschwindigkeits-Signalgeber über den Durchschnittswertbildner eingelesenen Gesch m- digkeitsdurchschnitsswerte für das System brauchbare Werte zu liefern. Hier können sinnvoll verschiedene Filter- funktionen eingesetzt werden.
Des weiteren kann das System m sinnvoller Weise mit einer zusätzlichen Option ausgestattet sein, die es erlaubt, das erfinderische Verfahren temporar abzuschalten und statt dessen auf die im System vorhandenen Standardwerte der Straßenklassenbewertung zurückzugreifen. Dies hat den Vorteil, daß das System nicht „falsch" lernt, wenn der Fahrer beispielsweise irgendwo auf der Strecke anhält, um irgendetwas einzukaufen oder einen sonstigen, atypischen Zwischenstop einlegt.
Wenn das Fahrzeug abgeschaltet wird (Zündung aus), wird üblicherweise das Navigationsgerat abgeschaltet bzw. m einen Stand-By-Zustand versetzt. Es kann auch eine temporare Abschaltmoglichkeit beim Betrieb als Zugfahrzeug (Abschleppen, Anhangerbetrieb) vorgesehen sein.