VERFAHREN ZUR BEREITSTELLUNG VON ZIELFÜHRUNGSHINWEISEN
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Bereitstellung von Zielführungshinweisen für einen Nutzer, der über Karten- beziehungsweise Routendaten verfügt.
-Es sind Navigationseinrichtungen bekannt, die Fahrzeuge beziehungsweise deren Nutzer auf einer zuvor berechneten Route führen. Navigationseinrichtungen, die über einen Zugriff auf Datenmaterial außerhalb der befahrenen Route verfügen, sind in der Lage, den Nutzer auf einer Alternativroute zum Ziel zu führen, die gegebenenfalls neu berechnet werden uss. Befindet sich der Nutzer jedoch außerhalb des digitalisierten Straßennetzes, so wird der Nutzer üblicherweise dazu aufgefordert, unmittelbar umzukehren oder es werden in Form einer Kompassrose Himmelsrichtung und Entfernung zu einem bekannten Routenpunkt angezeigt.
Mit der Kompassrose ist in der Regel die kürzeste Entfernung (Luftlinie) zu einem auf der Karte oder Route bekannten Wegeabschnitt gemeint. Die Kompassrose wird dabei al-s (Himmels-) Richtung gegenüber Nord oder als Fahrtrichtung (Richtung des Fahrzeuges relativ zum Wegeabschnitt) verstanden .
Vorteile der Erfindung
Mit den Maßnahmen des Anspruchs 1 ist eine einfache und übersichtliche Orientierung des Nutzers , insbesondere für einen geografi schen Bereich gegeben, über den der Nutzer keine bekannten Karten- beziehungweise Routendaten verfügt . Dem Nutzer werden bei einem Blick auf das Display die Fragen
- In welcher Richtung und Entfernung liegt mein Ziel?
- In welcher Richtung und Entfernung liegt ein nächster ' Wegepunkt, der mich zum Ziel führt?
beantwortet .
Die Unteransprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen de s Verfahrens auf .
Mit der kombinierten Ausgabe/Anzeige mehrerer Richtungs- und Entfernungsinformationen kann der Nutzer, abhängig von seiner Umgebung, zum Beispiel nicht befahrbare Einbahnstraßen, Fluß ohne nahegelegene Brücke etc . , die für ihn günstigste Route auswählen .
Die Ausgabe nach der Erfindung kombiniert dabei die Richtungs- und Entfernungsangaben zu den unterschiedlichen Wegepunkten kompakt und übersichtlich in einer Anzeige . Vorteilhaft ist dadurch, dass der Fahrer sehr schnell die gewünschten Informationen entnehmen kann . Weiterhin ist vorteilhaft , dass der Fahrer nicht nur eine Richtungs angäbe empfohlen bekommt, sondern gleichzeitig mindestens zwei , so dass er eine davon auswählen kann . Der Fahrer wird die nach seiner Meinung günstigere auswählen, um schneller zum Zie l zu gelangen . Dies ist immer dann der Fall , wenn
beispielweise eine Richtungsangäbe auf einen Fluss oder auf eine Einbahnstraße in Gegenrichtung stößt.
In vorteilhafter Weise kann der Richtungspfeil im Vordergrund oder Blickpunkt des Fahrers dargestellt werden, welcher auch die kürzere und/oder günstigere Entfernung zum Ziel beziehungweise Wegepunkt beinhaltet. Somit wird dem Fahrer die Entscheidung des Navigationsgerätes präsentiert, ohne dass er auf die zweite Information verzichten muss.
In vorteilhafter Weise kann auch der Ziel- oder Wegepunktname (eventuell Straßenname) mit in die Anzeige integriert werden, so dass sich der Nutzer auch anhand der Zielnamen orientieren und entscheiden kann.
In vorteilhafter Weise können die Richtungsanzeigen manuell hin- und hergeschaltet werden, so dass der Fahrer entscheidet, welche Anzeige für ihn die derzeit wichtigere ist .
In vorteilhafter Weise können die Richtungsanzeigen automatisch hin- und hergeschaltet werden, so dass für den Fahrer/Nutzer immer die kürzeste oder geometrisch günstigste im Vordergrund steht.
In vorteilhafter Weise kann auch die Richtung des Fahrzeugs gegenüber Nord mit in die Anzeige integriert werden, was eine weitere Orientierungshilfe für den Fahrer bedeutet.
In vorteilhafter Weise kann neben den Richtungs- und Entfernungsangaben im Hintergrund die dem Navigationsgerät bekannte Geometrie der Karte oder Route oder gar eines zuvor aufgezeichneten Trackings (im Falle einer Offroad- Navigation) zur besseren Orientierung des Fahrers dargestellt werden. Hierdurch erhält der Fahrer nicht nur
Informationen zu zwei Wegepunkten, sondern das gesamte lokale Wissen der Navigation auf einen Blick.
In vorteilhafter Weise kann eine Richtungs- und/oder Entfernungsangabe auch akustisch ausgegeben/gesprochen werden. Dabei sind die Sprachausgaben vorteilhafter Weise an die im Vordergrund stehende optische Richtungsangabe gekoppelt .
Zeichnungen
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 eine Topologie einer Streckenführung bei der das Ziel weiter entfernt liegt als ein Wegepunkt der Strecke,
Figur 2 eine kombinierte Richtungs- und Entfernungsanzeige mit zwei Richtungspfeilen,
)
Figur 3 eine zu Figur 2 alternative Darstellung,
Figur 4 eine .weitere, . zu Figur 2 alternative Darstellung,
Figur 5 eine kombinierte Richtungs- und Entfernungsanzeige mit einer Routendarstellung im Hintergrund,
Figur 6 eine Topologie einer Streckenführung, bei der das Ziel näher liegt als ein Wegepunkt der Strecke,
)
Figur 7 eine kombinierte Richtungs- und Entfernungsanzeige für die Topologie gemäß Figur 6,
Figur 8 eine zu Figur 7 alternative Darstellung,
Figur 9 eine weitere zu Figur 7 alternative Darstellung,
Figur 10 die in Figur 8 dargestellte Richtungs- und Entfernungsanzeige mit zusätzlicher Einblendung der Routendarstelllung .
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Figur 1 zeigt die Topologie einer Streckenführung von einem Startpunkt S aus zu einem Ziel Z. Die Streckenführung ist dem Nutzer bekannt, das heißt, sie wurde von seinem Navigationsgerät aufgrund eigener Karten- und/oder Routendaten - Karten- beziehungweise Routen-CD - erstellt oder beispielweise aus über Mobilfunk von einer Zentrale für Karten- beziehungweise Routendaten an das Navigationsgerät gesendeten Informationen ermittelt. Von dieser vorgeschlagenen Streckenführung seines Navigationsgerätes hat sich der Fahrer/Nutzer entfernt und befindet sich jetzt an der aktuellen Position P in einem Bereich über den ihm keine bekannten Karten- beziehungweise Routendaten vorliegen; das heißt in einem sogenannten nicht digitalisierten Offroad-Bereich. Von dieser Position P aus kann ein geometrisch in 600m entfernt liegender nahegelegener zielführender Wegepunkt W der bekannten Streckenführung nicht angefahren werden, da er von der Position P aus betrachtet, jenseits eines Flusses F liegt. Zu dieser Topologie erhält der Nutzer erfindungsgemäß zwei Richtungsinformationen und mindestens eine
Entfernungsinformation, und zwar eine Richtungsinformation ausgehend von der aktuellen Position P zu dem ihm nahegelegenen Wegepunkt W, über die er Karten- beziehungweise Routendaten verfügt, sowie eine weitere Richtungsinformation zum Ziel Z oder zu einem weiteren zielführenden Wegepunkt X, der dem Ziel Z nähergelegen ist, als der dem Nutzer nahegelegene Wegepunkt W. Die
aufbereiteten Richtungsinformationen werden zur insbesondere gleichzeitigen Ausgabe für den Nutzer aufbereitet und es wird mindestens eine zu einer Richtungsinformation gehörige Entfernungsinformation aufbereitet, die insbesondere zusammen mit den beiden Richtungsinformationen zur Ausgabe für den Nutzer vorgesehen ist. Die Ausgabe erfolgt vorzugsweise grafisch auf einem Display, wie beispielweise in Figur 2 dargestellt. Der im Vordergrund befindliche Pfeil zeigt die Richtungsinformation und die Entfernung zum nächstgelegenen Wegepunkt W der bekannten Streckenführung. Die Entfernung ist anhand eines Distanzbalkens innerhalb dieses Richtungspfeiles zu erkennen. Je kleiner der Distanzbalken geworden ist, desto näher ist der Wegepunkt W. Der im Hintergrund auf dem Display dargestellte Richtungspfeil zeigt in gleicher Weise die Richtung und Entfernung zum Ziel Z. Um den im Vordergrund dargestellten Richtungspfeil in das Blickfeld zu rücken, ist er breiter dargestellt als der Richtungspfeil zum Ziel Z. Alternativ oder zusätzlich wird die Richtungs- und/oder
Entfernungsinformation akustisch ausgegeben, zum Beispiel in der Form "nächster Wegepunkt ist 600m entfernt bei 7 Uhr, das Ziel ist 5km entfernt bei 10 Uhr".
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 kann der Wegepunkt W nicht direkt angefahren werden. Der Fahrer/Nutzer folgt in diesem Falle dem dünnen Richtungspfeil im Hintergrund zum. Ziel Z. Der Fahrer ist dem Richtungspfeil zum Ziel Z gefolgt und es hat sich eine neue Situation eingestellt, die in Figur 6 dargestellt ist. Der Fahrer/Nutzer bekommt hierzu die Richtungsanzeigen mit integrierter Entfernungsanzeige wie in Figur 7 dargestellt. Da ein neuer anzufahrender Wegepunkt von der Navigation bestimmt wurde, wird gleichzeitig die Sprachausgabe aktiviert: "Das Ziel ist 500m entfernt bei 3 Uhr, nächster Wegepunkt ist 600m entfernt bei 12 Uhr" . Der Fahrer/Nutzer folgt diesmal der Richtung zum
Wegepunkt X (Zwischenziel), da er keine . Straße finden kann, die auch nur annähernd in Richtung zum Ziel Z führt. Nachdem er den Wegepunkt X erreicht hat, befindet er sich nicht mehr im Offroad-Bereich und kann wie gewohnt von seinem Navigationsgerät auf der bekannten Route zum Ziel Z geführt werden.
Figur 3 und Figur 8 zeigen die Darstellung von zwei Richtungsanzeigen, in der der im Vordergrund gelegene Pfeil wieder in gleicher Weise die Richtung und Entfernung zum nächstgelegenen Wegepunkt der bekannten Route zeigt. Die Entfernung ist wiederum anhand eines Distanzbalkens im Pfeil zu erkennen. Die Pfeilspitze am äußeren Kreis zeigt die Richtung zum Ziel, wobei die Entfernung als Text platziert wurde. In einer Weiterentwicklung kann auch die Entfernung zum nächsten Wegepunkt als Text dargestellt sein.
Figur 4 und Figur 9 zeigen wiederum die Informationen Richtung und Entfernung zum Wegepunkt und Ziel als Kreis mit Pfeilspitze dargestellt. Die schneller wahrzunehmende Information ist größer und zentral in der Mitte angeordnet. Desweiteren ist auf dem äußeren Rand durch eine Pfeilspitze die Nordrichtung dargestellt.
Figur 5 und Figur 10 zeigen die gleiche Information wie in Figur 3 und Figur 8, zusätzlich jedoch eine Abbildung der Route oder Karte, über die der Nutzer verfügt oder eventuell eines aufgezeichneten Trackings bei Offroad-Betrieb. Alternativ können die verschiedenen
Darstellungsmöglichkeiten auch untereinander kombiniert werden .
Neben der optischen Anzeige kann, wie zuvor erwähnt, auch eine akustische Anzeige erfolgen. Die Ansage kann dabei eine oder mehrere Richtungs- und/oder Entfernungsangaben
sprechen. Der Zeitpunkt einer neuen Ansage kann durch Eintreten eines oder mehrerer der folgenden Kriterien bestimmt werden:
- nach Ablauf eines definierten (statischen oder dynamischen) Zeitintervalls, zum Beispiel bei hoher Geschwindigkeit kurzes Intervall, bei niedriger Geschwindigkeit langes Intervall,
- bei Änderung des anzusteuernden Wegepunktes, auf den sich die Anzeige bezieht,
- nach Zurücklegen einer definierten Streckeneinheit,
- nach Überschreiten einer definierten Richtungsänderung gegenüber der letzten Richtungsansage,
- nach Unterschreiten einer definierten Distanz zum anzufahrenden Wegepunkt.
Mögliche Ansagen können in der Form
- "Nächster Wegepunkt ist 600m entfernt bei 7 Uhr"
- "Das Ziel ist 5km entfernt bei 10 Uhr"
- "Nächster Wegepunkt liegt 600m links hinter dem Fahrzeug"
gesprochen werden.
Es können neben den Richtungs- und Entfernungsinformationen zusätzliche beschreibende Attribute auf dem Display dargestellt werden, zum Beispiel Ziel- oder Wegepunktname (Straßenname) , anhand derer sich der Nutzer schnell orientieren und entscheiden kann. Die Richtungsanzeigen
können vom Nutzer aus individuell einstellbar, insbesondere hin- und herschaltbar sein, bezüglich Vordergrund- und Hintergrunddarstellung. Der Nutzer kann so selbst entscheiden, welche Anzeige die für ihn derzeit wichtigere ist, insbesondere abhängig von seiner Umgebung, zum Beispiel nicht befahrene Einbahnstraßen, Fluss ohne nahegelegene Brücke usw.
Die Richtungsinformation im Offroad-Bereich erhält der Nutzer beispielsweise über seine GPS-Einrichtung. Die Entfernung von der aktuellen Position P zu bekannten Wegepunkten W, X, Z, lässt sich am einfachsten durch die Norm des Differenzvektors ermitteln.