Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten von Wafern auf Montageträgern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Wafern auf Montageträgern, insbesondere zum Fixieren und Lösen von Wafern auf Montageträgern, so genannten Chucks, gemäß der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 13.
Zum Dünnen der Wafer vor bestimmten Prozessschritten, wie beispielsweise Sägen oder dem Bestücken mit Bausteinen, werden die Substrate rückseitig geschliffen. Dazu ist aus der Praxis eine Methode bekannt, bei der die Vorderseiten der Wafer mit einer Schutzfolie laminiert werden. Der Wafer wird mit der laminierten Vorderseite auf dem Vakuum-Schleiftisch (Vakuum-Chuck) fixiert und unter Zugabe von Kühlwasser mittels Diamant bestückter Schleifscheiben gedünnt.
Die Schutzfolie soll auch prozessbedingte Höhenunterschiede in den Schaltkreisen auf dem Wafer ausgleichen und einebnen. Starke Topographien in der Halbleiter-Schaltung oder starke Substrat-Dünnungen verursachen lokale Dicken- Ungleichmäßigkeiten der Substrate (Dimples) während des
Schleifens. Dadurch entstandene mechanische Spannungen im Substrat können zu Rissen und Chip-Bruch führen. Besonders bei neueren Flip Chip Montageformen werden auf der Vorderseite zusätzlich Metallanschlüsse (Bumps) mit bis zu 150 μm Höhe aufgebracht, die zur direkten Kontaktierung auf Platinen dienen. Diese hohen Bumps können mit konventionellen Schutzfolien nicht mehr glatt abgedeckt werden. Die Rückseitendünnung unter 300 μm Substrat-Dicke ist ohne Schädigungen problematisch.
Topographien auf dem Wafer mit bis zu 50 μm Höhe können mittels dickerer Kleberschichten auf den Schutzfolien ausgegli-
chen werden. Mögliche Kleberreste und damit erhöhte Kontamination gefährden dabei aber die Zuverlässigkeit von Baustein- Montagen. Einebnung durch zusätzliche Lackschichten auf der Waferoberfläche und besonders deren Entfernung/Entsorgung verteuern den Prozess erheblich. Für noch höhere Kontakt- Bumps sind spezielle Folien in der Entwicklung; der Preis solcher Folien wird doppelt so hoch gegenüber bisherigem Standard-Material sein.
Für die Prozesse „Schutzfolie laminieren" und „Schutzfolie entfernen" sind eigene Geräte notwendig. Im Laminiergerät wird die Schutzfolie auf die Waferoberseite aufgeklebt und durch ein umlaufendes geheiztes Messer bündig am Waferrand abgeschnitten. Nach dem Rückseiten-Dünnschleifen folgt im Ab- ziehgerät die Fixierung des Wafers auf einem Vakuum-Chuck, das Aufkleben eines speziellen Abzieh-Klebebandes und das Abziehen der Schutzfolie vom Wafer unter Zuführung ionisierter Luft (gegen elektrostatische Aufladung während des Abziehens der Folie) . Diese Verfahrensschritte sind aufwändig.
Bisher musste das Dünn-Schleifen der Wafer vor dem Aufbringen der Kontakt-Bumps erfolgen, was mit erhöhter Bruchgefahr der gedünnten Wafer in den nachfolgenden Metallisierungs- und Ätzprozessen verbunden war.
Aus der Patentliteratur sind außerdem verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die sich mit den Problemen bei der Fixierung von Wafern auf Montageträgern befassen. Dort werden auch teilweise die Schwierigkeiten der Fixierung von Wafern auf Montageträgern angesprochen, wenn die Wafer gedünnt werden sollen.
Ein Beispiel für eine solche Literaturstelle ist die EP 1 148 554 Al. Dort ist ein Verfahren zum hochgenauen und schnellen Dünnen von einem Halbleitersubstrat beschrieben, das unabhängig von der Toleranz eines Montageträgers und einer Klebefuge, mit der das Substrat an dem Montageträger befestigt wird,
ausgeführt werden kann. Dazu wird in dem Substrat eine erste dotierte Schicht mit p-Dotierstoff gebildet. Anschließend wird das Substrat zunächst von seiner Rückseite abgeschliffen und nasschemisch weiter zurückgeätzt. Dabei dient die erste dotierte Schicht als Ätzstopp. In dieser Druckschrift wird zum Stand der Technik beispielsweise folgende Literaturstelle zitiert: "Seraiconductor Wafer Bonding: Science and Technology, Q. Y. Tong, Wiley-Interscience Publication" . Dort wird auf den Seiten 1 bis 13 beschrieben, dass bei einem derartigen Verfahren der Dünnungsprozess des Halbleitersubstrats einer der technologisch anspruchsvollsten und teuersten Prozessschritte ist. Für die dreidimensionale Integration werden üblicherweise zunächst zwei fertig prozessierte Wafer bereitgestellt. Der erste Wafer dient dabei als Träger, der zweite Wafer wird mit dem folgenden Verfahren gedünnt und auf dem ersten Wafer angeordnet. Zur Dünnung wird zunächst der zweite Wafer auf seiner Vorderseite, bei der es sich um die Seite mit den elektrischen Schaltkreisen handelt, mit einer Klebeschicht versehen und mit einem Montageträger verbunden. Der zweite Wafer wird dann von seiner Rückseite her gedünnt, wobei, üblicherweise bis zu drei Verfahren sequentiell zur Anwendung kommen. Als erstes wird meist ein Schleifverfahren verwendet, an das sich ein chemisches Ätzverfahren und ein chemisch-mechanisches Polieren (CMP) anschließt. Ziel dieses Verfahrens ist eine Restdicke des Halbleiter Substrats im Bereich von 10 μm zu erhalten, wobei unter Berücksichtigung der folgenden Prozessschritte besonders auf die Planarität und die exakte Einhaltung der Zieldicke Wert gelegt werden muss. Die drei genannten Dünnungsverfahren beinhalten aufgrund ih- rer unterschiedlichen Arbeitsweisen jeweils unterschiedliche Nachteile, so dass das beste Ergebnis durch eine Kombination der bekannten Verfahren erreicht wird. Das Schleifen ist das schnellste Verfahren und wird deshalb als erster Schritt eingesetzt, um den größten Teil der Halbleiterschicht abzutra- gen. Allerdings erfährt die Substratoberfläche Schädigungen durch das Schleifen, die in einem anschließenden chemischen Ätzschritt abgetragen werden. Der chemische Ätzschritt hat
allerdings den Nachteil, dass die geätzte Oberfläche nicht planar ist, sondern eine Welligkeit im Bereich von +/-3%, der durch den Ätzschritt abgetragenen Schichtdicke aufweist. Aus diesem Grund wird in einem dritten Schritt ein chemisch- mechanisches Polieren CMP durchgeführt, wodurch die Welligkeit der Oberfläche auspoliert wird. Der CMP-Schritt ist langsam und teuer und wird deshalb nur zur Nachbehandlung der Oberfläche eingesetzt. Als Verfahren mit dem größten Abtrag wird das mechanische Schleifen eingesetzt. Der Schleifabtrag stellt sich durch die Justierung der Anlage planparallel zu dem Montageträger ein, an dem der zweite Substratwafer befestigt ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ein nicht planparallel zum Montageträger befestigter Wafer schräg abgeschliffen wird. Da der Substratwafer beispielsweise mit Kleb- stoff an dem Montageträger befestigt wird, befindet sich zwischen dem Substrat und dem Montageträger eine Klebefuge. Weist die Klebefuge eine unterschiedliche Schichtdicke auf, wie sie z.B. bei einer Keilform ausgebildet ist, so ist das Substrat nicht planparallel zu dem Montageträger ausgerich- tet. Beim anschließenden Schleifprozess wird der Substratwafer daher nicht planparallel zu seiner Oberfläche abgeschliffen, auf der die elektrischen Schaltkreise angeordnet sind. Dieses Problem kann beispielsweise dadurch gelöst werden, dass die Klebefuge sehr dünn ausgebildet wird. Dies hat je- doch den Nachteil, dass keine gefüllten Kleber verwendet werden können, die beim späteren Ablösen des Substrats von dem Montageträger vorteilhaft wären, da z. B. Lösungsmittel den Kleber aus dicken Klebefugen leichter herauslösen kann. Ebenfalls geht die Justiergenauigkeit des Montageträgers gegen- über der Schleifplatte in die Genauigkeit des Schleifprozesses ein. Andererseits kann auf den Schleifprozess nicht verzichtet werden, da Ätzprozesse zu ungenau und CMP zu langsam ist. Es ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei dem eine vergrabene Oxidschicht als Ätzstopp verwendet wird. Wafer, die eine solche vergrabene Oxidschicht aufweisen, sind als so genannte SOI-Wafer (Silicon on insulator) bekannt. Diese Wafer sind wesentlich teurer als Standardwafer und erfordern
eine veränderte Prozessführung bei der Herstellung von Schaltkreisen in dem Siliziumsubstrat gegenüber herkömmlichen Siliziumwafern. Dies macht eine Anpassung der Prozesstechnologie erforderlich. Besonders nachteilig bei SOI-Wafern ist, dass sie große innere mechanische Spannungen aufweisen. Werden SOI-Wafer auf wenige 10 μm und darunter gedünnt, so führt dies zum Abschälen der Siliziumschicht von dem Montageträger und zum Aufrollen der Siliziumschicht.
Auch anders arbeitende Vorrichtungen sind bekannt. Beispielsweise ist in der EP 0 737 546 Bl zum Stand der Technik eine Vorrichtung angegeben, welche zum chemisch-mechanischen Polieren von Halbleitersubstraten dient. Wie bereits erwähnt wird Chemisch-Mechanisches Polieren in der Fachsprache auch als chemical mechanical polishing-CMP bezeichnet, weshalb im weiteren Verlauf auch die Abkürzung CMP verwendet werden wird.
In der genannten Druckschrift wird eine Vorrichtung beschrie- ben, welche über einen Drehtisch verfügt, der eine plane O- berfläche aufweist und der aus stabilem Werkstoff besteht, so dass er hinreichend starr ausgeführt ist. Mittels einer angetriebenen Drehwelle wird der Drehtisch in einer vorbestimmbaren Richtung gedreht. Auf der Oberfläche des Drehtischs be- findet sich eine Polierscheibe und/oder ein Poliermittel, 0- ber dem Drehtisch befindet sich ein Haltekopf für das zu polierende Substrat, beispielsweise ein Halbleiter-Wafer, im folgenden kurz als Wafer bezeichnet. Der Substrat-Haltekopf kann ebenfalls drehbar ausgebildet sein. Mit Hilfe des Sub- strat-Haltekopfs wird das zu polierende Substrat gegen die Polierscheibe gedrückt und aufgrund der relativen Drehbewegungen unter Einwirkung des Schleifmittels poliert. Der Poliervorgang findet unter einem gewissen Anpressdruck statt und es kann passieren, dass sich das zu polierende Substrat von dem Substrat-Haltekopf löst und sich unkontrolliert über den Drehtisch bewegt. Dabei kann es zu Schäden an der Vor-
richtung kommen. Das Substrat wird bei diesem Vorgang auf jeden Fall unbrauchbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bearbeiten von Wafern auf Montageträgern , insbesondere zum Fixieren und Lösen von Wafern und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, wobei der Wafer extrem geschont wird und wobei die Vorrichtung für die Fixierung und Lösung des Wafers einfach aufgebaut und das Verfahren zuver- lässig sowie einfach durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weißt die Merkmale des Anspruchs 13 auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen entnimmt man jeweils den abhängigen Ansprüchen.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich ein Verfahren zum Bear- beiten von Wafern auf Montageträgern, insbesondere zum Fixieren und Lösen von Wafern, auf deren Vorderseiten elektrische Schaltkreise angeordnet sind und deren Rückseiten Bearbeitungsschritten unterzogen werden durch folgende Verfahrensschritte: Bereitstellen eines Montageträgers;
Benetzen der dem zu bearbeitenden Wafer zugewandten 0- berfläche des Montageträgers mit einem Flüssigkeitsfilm; Auflegen des zu bearbeitenden Wafers mit seiner Vorderseite auf den Flüssigkeitsfilm; Abkühlen des Flüssigkeitsfilms bis zum Erstarren von zumindest bzw. nur seiner Randzone oder der gesamten Kontakt-Oberfläche und dadurch Fixieren des Wafers am Montageträger;
Bearbeiten der Rückseite des Wafers; Erwärmen der erstarrten Partien bzw. Zonen des Flüssigkeitsfilms bis zu deren Verflüssigung; Entfernen des bearbeiteten Wafers vom Montageträger.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Abkühlen des Flüssigkeitsfilms durch flüssigen Stickstoff erfolgt und wenn der flüssige Stickstoff dem Montageträger zugeführt wird.
Dabei kann der flüssige Stickstoff dem Montageträger über den Wafer zugeführt werden.
Es ist auch vorteilhaft, wenn der flüssige Stickstoff bei der Rückseitenbearbeitung des Wafers als Kühl- und Schmiermittel dient.
Der flüssige Stickstoff kann dem Montageträger aber auch durch Kanäle zugeführt werden.
Ferner ist es von Vorteil, dass durch den flüssig gehaltenen Bereich des Flüssigkeitsfilms innerhalb der erstarrten Randzone die mit elektrischen Schaltkreisen versehene Vorderseite des Wafers vor mechanischen Druckspitzen und Vibrationen bei der Rückseitenbearbeitung des Wafers geschützt wird.
Außerdem ist es vorteilhaft, dass durch die Erstarrung der Randzone des Flüssigkeitsfilms das Eindringen von Fremdstoffen verhindert wird und die Kontamination des Wafers und des Montageträgers verhindert wird.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass durch den flüssig gehaltenen Bereich des Flüssigkeitsfilms innerhalb der erstarrten Randzone kleine Partikel, welche sich gegebenenfalls auf dem Montageträger oder auf dem Wafer befinden, die empfindliche, mit elektrischen Schaltkreisen versehene Vorderseite des Wafers nicht beschädigen, da sie in Flüssigkeit eingebettet sind.
Ferner ist es vorteilhaft, dass durch die Kühlung der Rückseite des Wafers die Oxidation auf dessen Oberfläche während des Bearbeitungsprozesses gering gehalten wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest einer der Bearbeitungsschritte das Dünnschleifen des Wafers ist, insbesondere, wenn es das Dünnschleifen der Rückseite des Wafers ist.
Zur Durchführung des Verfahrens mit den vorbeschriebenen Vorteilen eignet sich besonders eine Vorrichtung zum Fixieren von Wafern auf Montageträgern, insbesondere von Wafern, deren Rückseiten Bearbeitungsschritten unterzogen werden, wenn sich auf dem Montageträger ein Flüssigkeitsfilm befindet, in welchen die Vorderseite des Wafers einbettbar ist, wenn ferner eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des Flüssigkeitsfilms vorhanden ist, wobei mittels der Temperiervorrichtung der Aggregatzustand des Flüssigkeitsfilms partiell derart veränderbar ist, dass eine ringförmige Randzone des Flüssigkeitsfilms zur Erstarrung bringbar ist und der Wafer an der erstarrten Randzone fixierbar ist.
Ferner ist eine Vorrichtung von Vorteil, bei welcher der Mon- tageträger aus einem Vakuumtisch besteht, der ein Keramikelement zur Aufnahme des Wafers aufweist, und zwischen dem Keramikelement und dem Wafer ein Flüssigkeitsfilm vorhanden ist.
Günstig ist auch eine Vorrichtung wenn in der Randzone des Keramikelements Kanäle vorhanden sind, und wenn in den Kanälen Medien strömen, mit deren Hilfe der Aggregatzustand des Flüssigkeitsfilms veränderbar ist, wobei durch die strömenden Medien die Randzone des Keramikelements gekühlt oder geheizt werden kann.
Als Medium zur Kühlung der Randzone ist flüssiger Stickstoff in besonders vorteilhafter Weise geeignet, wodurch der Flüssigkeitsfilm in seiner Randzone zum Erstarren gebracht werden kann.
Besondere Vorteile bringt eine Vorrichtung, wenn zur Heizung der Randzone als Medium heißes Wasser verwendet wird, durch
dass die Randzone des Flüssigkeitsfilms wieder auftaut, wobei sich besonders anbietet, das heiße Wasser aus dem Kühlkreislauf der Prozessabwärme abzuleiten.
Vorteilhaft ist die Vorrichtung zu betreiben, wenn der Flüssigkeitsfilm aus einer wassrigen Lösung besteht, insbesondere aus Wasser besteht, wobei es günstig ist, wenn innerhalb der erstarrten Randzone ein Wasserfilm erhalten bleibt.
Vorteilhaft zeichnet sich auch eine Vorrichtung aus, wenn zumindest das Keramikelement hinsichtlich seines thermischen Ausdehnungsverhaltens an den Werkstoff des Wafers angepasst ist.
Vorteilhaft ist auch die Kosteneinsparung bei Materialien und Geräte-Investitionen, da Schutz- und Abziehfolien entfallen und keine Investitionen für Laminier- und Äbziehgeräte erforderlich sind.
Darüber hinaus werden Leistungen von Operatoren eingespart, und es fallen auch Einsparung bei der Bereitstellung von Reinraumflächen an, da die Bearbeitung in Reinraumklassen durchgeführt werden kann, die geringeren Anforderungen unterliegen, bspw. mehr als 10 Partikel mit einem Durchmesser grö- ßer als 0,1 Mikrometer pro 28 Liter (1 ft3) Luft.
Ferner sind bei gleichem Durchsatz in der Schleifmaschine geringere Durchlaufzeit in der in der Vormontage realisierbar.
Außerdem verringert sich die Bruchgefahr durch verringertes Wafer-Handling .
Die Scheibendurchbiegung wird durch verringertes Si-Oxid- Wachstum geringer.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind für alle Produkte wie Memory-, Logic-, Powerwafer mit Rückseitendünnung verwendbar, insbe- sondere auch für die so genannten bumped Wafer.
In der Zeichnung wird die Erfindung anhand eines Äusführungs- beispiels einer Vorrichtung zum Fixieren eines Wafers noch näher erläutert.
Es zeigt
Figur 1 einen stark vereinfachten Schnitt durch einen
Montageträger und
Figur 2 eine Draufsicht auf den Montageträger gemäß Fi- gur 1.
Ein Montageträger 1 besteht gemäß der Darstellung in Figur 1 im Wesentlichen aus einem Vakuum-Tisch 2 auf dessen dem zu fixierenden Wafer 3 zugewandten Oberfläche sich ein poröses Keramikelement 4 befindet. Im Keramikelement 4 verlaufen Kanäle 5 die zur Heizung respektive Kühlung des Keramikelements 4 dienen. Zwischen dem Keramikelement 4 und dem zu fixierenden Wafer 3 befindet sich ein Flüssigkeitsfilm 6, bestehend aus einer wässrigen Lösung, auf welchen der Wafer 3 mit sei- ner Vorderseite aufgelegt wird und gewissermaßen schwimmt.
Unter der Vorderseite des Wafers 3 ist diejenige Oberflächenseite zu verstehen, auf der sich die elektrischen Schaltkreise befinden. Durch die prozessbedingte Aufbringung der Schaltkreise weist die Vorderseite des Wafers 3 relativ star- ke Höhenunterschiede auf. Wie bereits eingangs beschrieben wurde, werden besonders bei neueren Montageformen für Halbleiter-Chips, beispielsweise für die Flip Chip Montage auf der Vorderseite der Wafer zusätzliche Metallanschlüsse, so genannte Bumps, mit bis zu 150 μm Höhe aufgebracht, welche der direkten Kontaktierung auf Platinen dienen. Durch den
Flüssigkeitsfilm 6 werden selbst diese verhältnismäßig extre-
men Höhenunterschiede auf der Vorderseite des Wafers 3 ausgeglichen, da der Flüssigkeitsfilm 6 die Topographien gleichmäßig umschließt.
Die Fixierung erfolgt nun nicht, wie beim Stand der Technik durch Vakuumansaugen des Wafers 3 über das Keramikelement 4, sondern durch gezieltes Abkühlen des Keramikelements 4 mit Hilfe von flüssigem Stickstoff, der durch die Kanäle 5 strömt. Dabei wird das vom Flüssigkeitsfilm 6 bedeckte Kera- mikelernent 4 in seiner Randzone 7 soweit abgekühlt, dass eine Randvereisung 8 des Flüssigkeitsfilms 6 auftritt, welche den Wafer 3 an seinem Rand fixiert. Um die Vereisung zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, als Flüssigkeitsfilm 6 eine wässri- ge Lösung oder Wasser zu verwenden, was erhebliche Kostenvor- teile schafft.
Durch die Randvereisung 8 bleibt im inneren Bereich der Randvereisung 8 ein Wasserfilm 6 erhalten, der die Topographien der Bausteine und sogar die Bumps umspült, der mechanische Druckspitzen, sowie Vibrationen beim Schleifen der Rückseite des Wafers 3 aufnimmt und gegebenenfalls dämpft, und die Vorderseite des Wafers 3 frei von Einwirkung durch irgendwelche Zwangskräften hält. Dabei werden durch den hydrostatischen Druck im Wasserfilm 6 die von oben beim Rückseitenschleifen des Wafers 3 auftretenden Schleifkräfte aufgenommen und der Wafer 3 entlastet.
Falls erforderlich kann aufgrund der Oberflächenspannung des Flüssigkeitsfilms 6 der Wafer 3 an eine leicht konische Form des Chucks angepasst werden, wenn bei diesem - wie in manchen Fällen - dessen Mitte um 40 μm höher liegt, als sein Randbereich 7.