Frankfurter Anthologie :
Immanuel Weißglas: „ER“

Von Hans Christoph Buch
Lesezeit: 2 Min.
Frankfurter AnthologieThomas Huber liest „ER“ von Immanuel Weißglas
Wie Paul Celan verarbeitete auch Immanuel Weißglas seine Holocaust-Erfahrungen literarisch. Diese Verse des jüdischen Kollegen dienten Celan später als Grundlage für die berühmte „Todesfuge“.

Nein, Sie irren sich nicht, wenn das Gedicht Ihnen bekannt vorkommt, denn manche dieser Verse kehren wortwörtlich wieder in Paul Celans „Todesfuge“, dem wohl berühmtesten Text der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur: vom Grab in den Lüften bis zum Tod als Meister aus Deutschland, der mit Schlangen spielt und zum Tanz aufspielen lässt. Ein makabrer Totentanz, wie Albrecht Dürer und Hieronymus Bosch ihn gemalt haben, und zugleich die exakte Vergegenwärtigung der Massenvernichtung europäischer Juden durch Einsatzgruppen der Wehrmacht und Mordkommandos der SS.

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