Bildungsministerium fördert :
50 Millionen für die Covid-Medikamenten-Forschung

Von Heike Schmoll, Berlin
Lesezeit: 2 Min.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat eine Förderung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapeutika gegen Covid-19 verkündet. Sie seien „entscheidend, um die Pandemie bewältigen zu können“.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am Mittwoch eine neue Förderbekanntmachung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapeutika gegen Covid-19 veröffentlicht. Das Programm mit einem Volumen von zunächst 50 Millionen Euro soll die klinische Entwicklung unterstützen, also die Phase, in der die Sicherheit und Wirksamkeit klinisch geprüft wird. „Neben der Verfügbarkeit von Impfstoffen sind sichere und wirksame Therapeutika gegen Sars-CoV-2 entscheidend, um die Pandemie bewältigen zu können“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Auch bei einer hohen Impfrate erkrankten Menschen weiter an Covid-19.

Bei der Behandlung der Krankheit hat man zunächst auf bekannte Arzneimittel gesetzt, die nicht speziell für ihre Bekämpfung entwickelt worden waren. Viele Hoffnungen, wie sie in der Anfangszeit der Pandemie etwa mit Chloroquin verbunden waren, hätten sich nicht erfüllt. Umso wichtiger sei, dass nun spezifische Arzneimittel gegen Covid-19 entwickelt würden. Die deutsche und internationale Wissenschaftsgemeinschaft hat seit Ausbruch der Pandemie deutliche Fortschritte im Wissen über Virus, Krankheit und mögliche Therapiemöglichkeiten erzielt und völlig neue Wirkstoffe entwickelt. Deren Sicherheit und Wirksamkeit müsse nun klinisch überprüft und die Produktentwicklung vorangetrieben werden.

„Triumph der Wissenschaft“

Hierfür können Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, die zum Zeitpunkt der Förderung über eine Betriebsstätte in Deutschland verfügen, und kleine Verbünde unter entsprechender industrieller Koordinierung sowie Wissenschaftler nun eine entsprechende Förderung beantragen. Als spätestes Laufzeitende ist der 31.Dezember 2023 vorgesehen. Förderanträge können bis zum 17. Februar 2021 vorgelegt werden. Die Förderentscheidung trifft das BMBF mit einem Gremium, in das Vertreter aus der Pharmawirtschaft, der klinischen Forschung und den Regulierungsbehörden berufen werden sollen.

Das Förderprogramm ergänzt die schon laufenden Beiträge des BMBF zur Covid-19-Forschung, unter anderem die Entwicklung eines Impfstoffes im Rahmen der internationalen Impfstoffinitiative Cepi und innerhalb des nationalen Sonderprogramms zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung. Noch vor einem halben Jahr habe man erst Mitte des Jahres mit einer breiten Impfkampagne gerechnet, das sei nun viel früher möglich und ein „Triumph der Wissenschaft“, sagte Karliczek.